• Drucken

Autor Thema: Eine Geschichte zweier Schwestern – A Star Wars Story (beendet 4.7.21)  (Gelesen 54200 mal)

Beschreibung:

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Nakago

  • Mitglied
Eine Geschichte zweier Schwestern – A Star Wars Story
« Antwort #285 am: 18. Juni 2020, 16:01:53 »
Episode XXXVI
Ein Kampf um Kessel
Aurek

Lyn hat große Probleme, im eigentlich geräumigen Hangar von Wattoos Flaggschiff noch ein freies Plätzchen zu finden. Offensichtlich sind wir nicht die einzigen, die zum ach so "großen" Wattoo zitiert worden sind. Das gibt mir Hoffnung, dass der Hutte vielleicht nicht nur uns die Schuld für das Scheitern geben wird.

Der Thronsaal ist überfüllt mit Leuten und platzt aus allen Nähten. Die Stimmung ist aufgeheizt und viele der Kapitäne sind ziemlich wütend. Allen ist nun wohl klar geworden, dass diese Unternehmung grandios gescheitert ist. Es wird so gut wie keinen Profit geben. Vielleicht wird man noch kleine Überreste vom Bioschiff an irgend welche Konzerne verkaufen können, die eventuell Interesse an einer total fremdartigen Art von Biotechnologie haben könnten. Aber das ist nicht das, was einem wirklich den Profit für eine so große Anzahl an beteiligten bringt. Genau genommen wird das nicht mal ein Bruchteil des investierten Kapitals wiederbringen. Das ganze hat sich als ein riesiges Verlustgeschäft entpuppt und das dürften spätestens jetzt alle realisiert haben. Kluge Leute hätten eben erst die Codes und die Hintergrundinformationen besorgt und daraufhin dann gehandelt. Aber manche Leute haben sich eben von Daten blenden lassen, die sie komplett falsch interpretiert haben.

Schließlich bittet Wattoo nachdrücklich um Ruhe, immerhin hat er immer noch eine schlagkräftige Truppe an Leibwachen hier im Thronsaal massiert, die seinen Worten die notwendige buchstäbliche Durchschlagskraft verleihen. Als Ruhe einkehrt, übernimmt Blagaa das Wort, da sein Bruder tot und seine Schwester sich als Verräterin entpuppt hat, ist er nun der Erbe von Wattoo. Das freut mich für ihn, da er wohl einer der vernünftiges, rationalsten und sympathischsten Hutten ist, den ich je kennen gelernt habe. Es ist die Frage, ist Blagaa vollkommen aus der Art geschlagen oder ist er so, wie die Hutten eigentlich sein sollten?

Wie auch immer, er hat einen Großteil unserer Informationen und kann die Ereignisse recht präzise rekapitulieren. Die Gesichter um uns herum werden noch länger. Vielen wird wohl klar, dass man mit etwas mehr Recherche im Vorfeld dieses Debakel hätte verhindern können. Leider ist es Urdaa gelungen, im Eifer des Gefechtes gegen das riesige Raumschiff der Yuuzhan Vong von Wattoos Flaggschiff mit Hilfe einiger getreuer Anhänger zu fliehen. Das ist eine wirklich schlechte Nachricht. Vielleicht wäre es besser gewesen, diese verdammte Huttin doch einfach über den Haufen zu schießen.

Kaum hatte die Nachricht Zeit etwas zu sacken, kommt plötzlich Bewegung in die Masse, denn eine weitere Person betritt den Raum. Ein weißhäuitger Twi´lek mit drei Lekku betritt in Begleitung von sechs rot gerüsteten Leibwächtern in Kav-Dann Rüstungen, deren Oberfläche mit Bronzinumeinlagen in Form einem in sich verdrehten Muster stilisiert sind. Das ist das Symbol von Grakoo, dem wohl mächtigsten Hutten von Nar Shaddaa. Unter anderem war er auch Teilhaber der Roten Arena.

"Der große Grakoo sendet seine Grüße an seinen geliebten Bruder Wattoo. Mit großem Bedauern hat er von diesen ach so traurigen Ereignissen vernommen. Ihm ist klar, dass dies seinem geliebten Bruder Wattoo nicht in die Lage versetzt, in absehbarer Zeit seine immensen Schulden bei dem großen Grakoo zu tilgen. In seiner unendlichen Weisheit und seiner endlichen Geduld hat der große Grakoo beschlossen, die gewaltigen Schulden seine geliebten Bruders Wattoo zu stunden. Mit großem Zorn hat er aber den absoluten Verrat der hinterlistigen Urdaa vernommen. Ein jeder, der die Überreste von der niederträchtigen Urdaa dem großen Grakoo präsentiert, wird mit 200 000 Credits belohnt werden!" Die Stimme des Twi´leks halt durch den Raum und löst einiges an Raunen aus. Die Summe ist nicht schlecht, aber wahrscheinlich wird Urdaa unverzüglich zu einem ihr bekannten Stützpunkt von Crimson Dawn geflohen sein und die werden sicherlich etwas dagegen haben, dass jemand ihre Domäne betritt. Aber da wir eh schon mit Crimson Dawn im Klinsch liegen, ist das eine gute Möglichkeit an Credits zu kommen und was für mich noch viel wichtiger ist, eventuell Informationen über den Verbleib meiner kleinen Schwester.

Der Emissär von Grakoo verschwindet nach seinem grandiosen Auftritt wieder und ein grauer Nikto in Begleitung von einem guten Dutzend weiterer schwer bewaffneter Niktos in den Hausfarben von Wattoo baut sich vor uns auf.

"Der große Wattoo wünscht euch zu sprechen!", werden wir freundlich zu einer Audienz eingeladen. Nun gut, dass war zu erwarten gewesen. Natürlich nehmen wir diese Einladung an und lassen uns von den schwer gerüsteten Leibwachen zur Sänfte von Wattoo führen.

Statt haltloser Vorwürfe und blutrünstiger Versprechungen, die Wattoo sogleich in die Tat umsetzen könnte, gibt sich der Hutte sich reuig.

"Ich sehe ein, es wäre besser gewesen, nur ein kleines Team im Vorfeld mit der Suche nach Hintergründen zu beauftragen, bevor ich mein ganzes Vermögen in diese Unternehmung investiere. Eure Worte von damals sind mir in Erinnerung geblieben und ich hätte wohl auf euch hören sollen. Dazu habt ihr noch meinen Sohn gerettet. Damit sind eure Schulden erloschen und obendrein schulde ich euch allen noch einen Gefallen. Ich habe viele Kontakte und Verbindungen. Leider ist meine Kasse momentan etwas erschöpft."

Wir akzeptieren seine Entschuldigung und danken ihn für seine Worte. Wer weiß, für was so ein Gefallen noch alles gut sein kann. Am Ende hat sich Wattoo gar nicht als so übler Kerl heraus gestellt. Wäre nur schön gewesen, wenn er schon etwas früher auf uns gehört und nicht so einen Druck auf uns ausgeübt hätte. Seine Einsicht kam zwar spät, aber wenigstens verfügt er über eine gewisse Selbstreflektion. Damit ist das Thema Krustenknacker nun für uns gegessen. Außer Spesen nichts gewesen.

Jetzt ist natürlich die Frage, was nun? Meine kleine Schwester und Tory sind ja immer noch entführt, wir haben immer noch einen Krieg gegen Crimson Dawn zu gewinnen. Unsere Hoffnung, dass Wattoo in diesem Fall ein potenter Verbündeter ist, hat sich gerade zerschlagen. Wir haben den gleichen Feind, aber der Hutte hat nicht mehr die Mittel, diesen Krieg zu führen. 200 000 Credits für Urdaa würden sich gut in der Kriegskasse machen. Schade, dass wir sie nicht erledigt haben, als wir die Gelegenheit dazu hatten, aber das wäre Mord gewesen, auch wenn sie das sicherlich verdient hätte.

Also hören wir uns etwas um, wer eventuell etwas näheres über ihre Flucht weiß. Schnell kristallisiert sich heraus, dass Kapitän Zarosch was weiß. Und er weiß, dass er uns noch was Schuldet. Wenigstens ist er so kooperativ, dass wir mit einer simplen Bitte nach den Daten diese auch bekommen. Meine Mutter hat ja immer gesagt, Höflichkeit und Freundlichkeit ist nie ein verbrechen. Wir haben die Daten und Signatur von ihrem Fluchtfahrzeug und nach dem Kurs zu urteilen, ist sie nach Kessel unterwegs. Noch bevor wir aufbrechen können, werden wir von einem Aquashlianer mit dem Namen Nescha angesprochen. Ein erfahrener Kopfgeldjäger, gilt als kompetent und solide. Spielt in der Oberliga mit, also jemand, der in der Lage ist, jemanden wie Urdaa zu finden und zu liquidieren. Er schlägt uns ein Bündnis vor. Er hat zwei Raumschiffe und die jeweiligen Leute unter Waffen. Wir würden halbe halbe machen. 100 000 Credits hört sich immer noch gut an, da wir wohl in das Kriegsgebiet von Kessel müssen.

Kessel ist nicht nur bekannt für ihre Gewürze, sondern auch auf das Coaxium, mit dem heutzutage der Hyperraumantrieb gespeist wird. Falls wir darüber stolpern sollten, hat uns Kapitän Zarosch von der "Vantika" schon angeboten, dass er es raffinieren würde. Sein Minenschiff scheint auch eine Raffinerie zu sein. Auf Kessel kämpft ja bekanntlich Trivex mit seinen Droiden gegen die Pykes und das Königshaus von Kessel. Durch seine politische Neutralität, Lage und Exportartikel ist Kessel ein recht einmaliger Planet, der momentan aber abgeschottet wird, da so verhindert werden soll, dass Trivex Droidenlegionen Nachschub von außen bekommen. Soll heißen, momentan kommt da nicht jeder hin. Das ist natürlich gar nicht gut.

Nakagos wirre Gedanken

Ein Hutte, der einen Fehler einräumt, dass ich das noch erleben durfte. Snüff! :D

Nakago

  • Mitglied
Eine Geschichte zweier Schwestern – A Star Wars Story
« Antwort #286 am: 21. Juni 2020, 14:39:21 »
Besh

Nach etwas hin und her stimmen wir einem Bündnis mit dem Kopfgeldjäger Kescha zu. Wie heißt es so schön, wenn du zu einer Schießerei gehst, nimm deinen Blaster und deine Freunde mit Blastern mit. Kessel ist Kriegsgebiet und je mehr Blaster von uns weg in Richtung Ärger weisen, desto besser für uns. Allerdings müssen wir noch ein paar Sachen erledigen. Die Sache wird kein Sprint werden, sondern ein Marathon. Ist natürlich die Frage, ob sich meine kleine Schwester Eloy und Tory sich überhaupt auf Kessel befinden. Der Gewürzplanet ist sicherlich eines der wichtigsten Unternehmungen von Crimson Dawn, aber der Anführer, zu dem meine Schwester mutmaßlich gebracht wurde, kann sich überall in der Galaxis aufhalten. Aber wenn es uns gelingt, Trivex dingfest zu machen, finden wir vielleicht einen Hinweis, wie wir zum obersten Chef von Crimson Dawn kommen. Und mit dingfest machen, meine ich, wir schießen ihn über den Haufen und lesen dann seine Speicher aus.

In der Tat haben wir noch ein paar Vorbereitungen zu treffen. Kescha ist damit einverstanden, dass wir noch ein paar Tage brauchen. Die "Vanguard" hat ein paar Blessuren abbekommen und nach kurzer Besprechung kommen wir zu dem Schluss, dass wir die Waffensysteme unseres Schiffes aufrüsten sollten. Ein Protonentorpedowerfer unter dem Bug würde uns mehr Schlagkraft und auch Flexibilität geben. Auch müssen wir noch etwas Handel treiben, da wir ja noch Waren im Laderaum haben, die vielleicht auf Kessel nicht gerade der Bringer sein dürften.

Wir setzen also Kurs auf Gamorr, der Heimatwelt der Gamorraner. Dies ist eine sehr grüne Welt, dominiert von Dschungeln, Tundren und Sümpfen. Die Flora wird dominiert von Pilzgewächsen. Die Welt ist äußerst Rückständig, aber wir bekommen unsere Waren gut an den Mann, als Shaka ihren Charme spielen lässt. Auch bekommen wir sehr günstig etwas Bergbaugerät, die einzige Technologie, die halbwegs den Stand der Galaxis entspricht. Leider finden wir keine Werft und fliegen weiter nach Syvris. Dieser Mond liegt an der strategisch wichtigen Handelsroute Holastin Schnellstraße, die direkt in den Huttenraum führt. Einst war dies eine Welt des Huttenraums, heute ist sie unabhängig. Schnell finden wir eine Werft, die auch etwas "empfindlichere" Modifikationen vornimmt. Wir demontieren unsere Vorrichtung für Hackangriffe und montieren dort unter dem Bug einen Protonentorpedowerfer an. Durch platzsparendes Management gelingt es mir, dass wir statt sechs ganze acht Raketen mit uns führen können. Der Spaß ist nicht billig und frisst einiges von unseren Ressourcen auf. Da wir in einen heißen Krieg fliegen, der gegen Droiden geführt wird, nehmen wir auch 100 Ionengranaten, welche liebevoll auch Droidenkracher genannt werden und zehn Ionenblaster mit, in der Hoffnung, die Gewinnbringend zu verkaufen.

Nachdem auch die Beschädigungen alle repariert sind, brechen wir nach Kessel auf. Dorthin kommt ja bekanntlich nicht so einfach, als fragen wir doch mal freundlich bei unseren liebsten Sektorranger nach, ob wir nicht einen Passagierschein bekommen.

"Warum wollt ihr ausgerechnet nach Kessel?", fragt Grim Corda durchaus etwas misstrauisch.

"Wir haben da eventuell eine heiße Spur, die uns näher an den geheimen Chef von Crimson Dawn bringt." Was ja nicht gelogen ist. Das wir auch die flüchtige Huttin Urdaa verfolgen, lasse ich mal außen vor. Die Erklärung reicht dem Sektorranger und wir bekommen für uns und unsere Verbündeten den notwendigen Passierschein. Ging ja jetzt recht einfach. Verbindungen sind eben alles.

Der Transfer nach Kessel verläuft unspektakulär, wenn man auf der gut ausgebauten Route zu der Welt bleiben kann. Dank unseres Schreibens werden wir unbehelligt durchgelassen. Die Frequenzen sind voller Werbung und Angebote von allen Seiten. Wir könnten sogar im Gebiet von Trivex einfach landen. Aber sobald die spitz kriegen, wer wir sind, dürfte das unser Tod sein. Also landen wir in der großen Gartenstadt Hygaia, welche momentan die Hauptstadt des "freien" Kessels ist. Nach den üblichen bürokratischen Prozeduren schwärmen wir in die umliegenden Cantinas aus, um uns ein Bild von der Lage zu machen.

Es gibt mehrere Fraktionen auf Kessel. Regiert wird es offiziell vom Königshaus, dass aber keine wirkliche Macht hat. Die eigentliche Hauptstadt, die Palaststadt Yarasha ist vor gar nicht allzu langer Zeit von den Truppen von Trivex überrannt und zerstört worden. Die eigentlichen Herren von Kessel sind seit Jahrtausenden die berüchtigten Pykes, sie kontrollieren den Abbau und den Handel von Gewürz und Coaxium. Wie jedes Kind weiß, treibt dieses Mittel den Hyperraumantrieb an. Es gibt auch Hyperraumantriebe aus alter Zeit, die ohne auskommen, aber deren Geschwindigkeit ist einfach nicht mehr Zeitgemäß.

Trivex war in letzter Zeit sehr umtriebig und seine Armeen sind auf dem Vormarsch. Er kontrolliert weite Gebiete von Kessel und hat auch eine Fabrikstadt unter seiner Kontrolle, welche laufend neue Truppen produziert, die für die Freiheit aller Droiden und damit die Versklavung aller Fleischsäcke kämpfen.

Momentan hat das Königshaus einen neuen Verbündeten gewonnen, die TaggeCo, ein bekannter Konzern für Waffen, Rüstungen und militärische Equipment. Die haben Truppen, Militärberater und auch schweres Gerät auf den Planeten geschafft. Aber bis jetzt konnten sie Trivex Truppen nicht wirklich Paroli bieten.

Die Gartenstadt Hygaia ist eine der wenigen noch freien Städte unter der Kontrolle des Königshauses von Kessel. Nördlich liegt die Festung Ydar, welche die letzte Bastion auf dem Weg zur Stadt darstellt, die Trivex momentan noch aufhält. Die Lage ist Ernst, aber noch nicht verzweifelt.

Derzeit ist Kessel ein lukratives Eldorado für einsatzfreudige Söldner, wenn auch ein sehr gefährliches Pflaster. So ist es auch kein Wunder, dass wir recht bald von dem hier höchstrangigen Sektorranger mit dem Namen Gor Volkan angefordert werden. Durch den Passierschein wissen sie ja, dass wir da sind und welchen Ruf wir haben. Aber bevor wir los sausen, wie es sich für brave Bürger der Republik gehört, verkaufen wir erst einmal unsere Waren. Die Granaten und Ionenblaster gehen weg wie nix, aber auf unserer Schürfausrüstung bleiben wir sitzen. So was will momentan niemand kaufen. Wenn wir gewusst hätten, dass Trivex schon schier vor den Toren der letzten großen Stadt steht, hätten wir was anderes eingekauft. Aber bekanntlich ist man ja hinter her immer schlauer.

Der sich schon vor Ort befindliche Kopfgeldjäger Nescha stößt zu uns und er scheint schon zu wissen, dass wir eine Einladung in den Königspalast innehaben, wo die Sektorranger ihr Hauptquartier aufgeschlagen haben. Er meint, Informationen wären ein teures Gut und wir sollten doch schauen, ob wir nicht ein paar Daten aus den Computersystemen der Ranger abstauben könnten. Da diese wahrscheinlich über Umwege in die Hände unserer Feinde fallen könnten, sehen wir dieses Ansinnen nicht gerade als Positiv an, lehnen es aber auch nicht deutlich ab. Wir werden das wohl einfach mal ignorieren.

Wir fliegen mit unseren Jumpspeedern zum Palast und werden von einem jüngeren Mitglied der Sektorranger zu seinem Chef eskortiert. Der Mensch hat eine frappierende Ähnlichkeit mit einem Stein, so verwittert und faltenreich ist sein Gesicht. Der Mann hat schier Schaufeln statt Hände und ich möchte nicht von einen seiner Fäuste getroffen werden. Wir werden recht freundlich willkommen geheißen und ich ahne jetzt schon, dass man uns auf ein Himmelfahrtskommando schicken wird. Unser Ruf eilt uns eben voraus und ich bin sicher, dass Volkan unsere Akten gelesen und damit auch unsere letzten Mission in der Sperrzone kennt. Wir haben schier unmögliches geleistet und solche Leute sind immer begehrt.

Auf einer dreidimensionalen Karte bekommen wir die aktuelle politische Situation erklärt. Das meiste haben wir ja schon in den Cantinas erfahren. Neu ist, dass Trivex eine rollende Festung gebaut hat und damit wohl den finalen Sieg erringen will. Wenn das mal keine verdammt schlechten Nachrichten sind.

Nakagos wirre Gedanken

Im alten Fluff war Kessel ja noch ein riesiger Asteroidenbrocken mitten im Nirgendwo. Inzwischen hat sich mit Solo das ja geändert. Vieles hat sich unser Spielleiter ausgedacht, da es recht wenige offizielle Informationen über diese doch recht berühmte Welt gibt. Inzwischen gab es ja auch eine Clonewars Folge, die auf dieser Welt gespielt hat.

Nakago

  • Mitglied
Eine Geschichte zweier Schwestern – A Star Wars Story
« Antwort #287 am: 25. Juni 2020, 15:56:06 »
Dorn

Freundlich aber bestimmt lehnen wir ab. Die Stadt zu verteidigen wird nicht helfen, den Krieg zu gewinnen. Die Zeiten sind vorbei, wo wir kleine Brötchen gebacken haben. Wir sind in der Oberliga und machen die entsprechenden Jobs für die angemessene Bezahlung. Wenigstens bekommen wir aktuelles Kartenmaterial und werden dann von einem Adjutanten durch das Flüchtlingslager zu zwei Mönchen geführt, die erfolgreich aus der besetzten Stadt entkommen konnten. Die beiden Männer in bunten Roben wissen zu berichten, dass das Haupttor zur Stadt immer noch zerstört ist, aber die Reparaturen laufen auf Hochtouren. Es befinden sich noch etwa fünf bis sechstausend Menschen in der Stadt, die als Arbeitskräfte schuften dürfen. Bei so einem Außeneinsatz konnten sie ihren Bewachern entschlüpfen. Es gibt noch einige Mitglieder des Klerus in der Stadt, die eventuell etwas über einen Geheimgang vom Tempel in der Mittelstadt hin zur Kathedrale wissen dürften. Wir bekommen einige Namen und eine Beschreibung, wo wir diese Leute eventuell finden könnten.

Das war jetzt nicht so ergiebig wie gehofft. Die Crew der "Vanguard" versammelt sich schließlich um den Holoprojektortisch, auf dem eine dreidimensionale Darstellung der Tempelstadt Nekor flimmert. Der tote Winkel in der Luftabwehr ist natürlich interessant. Natürlich wird der noch von der improvisierten Stellung etwas gedeckt, aber ein Tiefflugangriff auf die westliche Mauer ist möglich. Jedenfalls ist das meine Meinung. Kein Pilot greift gerne eine so gut ausgebaute Postion an, aber manchmal geht es eben nicht anders. Mein Vorschlag wäre ja, wir schießen vier unserer Torpedos in den südlichen Teil der Mauer, zwei in die offene Stellung und zwei in den Bereich, hinter dem sich der eigentliche Tempelbezirk befindet. Nach dem Angriff booten wir ein Bodenteam auf, welche sich dann durch die Lücke und Trümmer der Mauer zu der Sendeanlage und den Speicherbänken durchkämpft. Diese Stelle liegt im vollkommen toten Winkel und würde ein Annäherung nicht nur nur erlauben, sondern auch im Falle einer Entdeckung würden wir nicht im schweren Feuer stehen.

"Dein Plan ist Scheiße!", stellt Commander Shaka sachkundig fest. Der Begriff Sachkundig ist hier als reine Ironie meinerseits zu verstehen.

"Er ist Risikoreich, Friktionsanfällig und erfordert Opferbereitschaft. Lass doch mal deinen Plan hören. Erleuchte uns niedere Wesen mit deiner Weisheit und großen Erfahrung aus dem Galaktischen Bürgerkrieg." Ich muss mir auf die Zunge beißen, um nicht weiter zu reden. Mir liegen noch weitere Worte auf der Zunge, die Shaka durchaus verletzten könnten. Wie zum Beispiel: "Deine Zelle war nun in einem gut, sich für dich zu opfern und dein entkommen zu sichern. Jedenfalls den größeren Teil von dir." Oder: "Zähle doch mal die Teilnahme an Namhaften Schlachten auf!" Aber mir ist klar, dass dies weder zielführend wäre und mich obendrein auf ihr Niveau sinken lassen würde.

"Ich schließe mich Lyras Ausführungen über Risikoreich, Friktionsanfällig und Opferbereitschaft an und die Erfolgsaussichten belaufen sich nach meinen Berechnungen im einstelligen Prozentbereich. Deswegen wäre ich zu gerne bereit, einen alternativen und praktikablen Vorschlag von deiner Seite aus zu hören", bringt Scav die notwendige Sachlichkeit zurück in diese nicht wirklich so zu nennende Diskussion.

"Ich bin auch für Alternativen zu haben", meint Edna trocken.

"Ja, genau, liebe Shaka, was ist den dein Plan?", haut Lyn in die gleiche Kerbe.

"Du hast hier gar nichts zu sagen! Wegen dir mussten wir für diesen schrecklichen Wattoo schwere Verbrechen begehen! Ich habe meine Karriere für dich aufs Spiel gesetzt!" Lyn zuckt zusammen und schaut mich hilfesuchend an. Unwillkürlich muss ich mich am Rand von dem Tisch festhalten. Nicht weil ich sonst umgefallen wäre, sondern Shaka meine geballte Faust auf die Nase gegeben hätte. Aber gerade so kann ich mich noch beherrschen. Das ist einer der Momente wo ich durchaus froh bin, keine fähige Machtanwenderin zu sein wie meine kleine Schwester Eloy. Meine Gefühle würden mich beherrschen und mich auf die Dunkle Seite führen.

"Wir wollen mal eins klar stellen, Shaka! Nicht Lyns Schulden haben uns in den Dienst von Wattoo gepresst, sondern Kapitän Zarosch und sein von Anfang an zu scheitern verurteilter Plan, mit dem Krustenknacker viele Credits zu machen. Wir haben alle von diesem Ding gewusst und keiner, ich wiederhole keiner, hat versucht, Zarosch und Daraka diesen Unsinn auszureden. Lyns Schulden waren nur der Aufhänger, unser Team zu bekommen, nachdem Zarosch sich bei Wattoo angebiedert hat. Und ich kann mich gut erinnern, dass Lyn keine Hilfe von uns gefordert hat, sondern wir ihr diese aus freien Stücken angeboten haben. Und dieser Beschluss war einstimmig! Und das schließt demnach deine Stimme definitiv mit ein!" Meine Stimme bleibt dabei in der gleichen Lautstärke, aber die Schärfe darin dürfte jeder vernommen haben.

"Shakas Blen Worte waren: Ich wollte schon immer nach Nar Shaddaa. Das werte ich als ein klares Ja und Widerspruch gab es von dir keinen", rekapituliert Scav die damalige Besprechung in Nilvax Bar, die mir inzwischen wie vor einer Ewigkeit vorkommt und es ist gerade mal ein Monat seit dem vergangen.

"Wie wäre es, wenn wir uns auf die jetzigen Probleme konzentrieren könnten?", frage ich in die Stille hinein, da Shaka zwar im Gesicht dunkelblau angelaufen ist, ihr aber offensichtlich die Worte fehlen, etwas sinnvolles zu sagen. Damit ist das Problem erst einmal vom Tisch. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben.

Wir sprechen mehrere alternative Pläne durch, keiner davon ist von Shaka, die ebenfalls alle verworfen werden. Mein erster Plan halte ich immer noch am aussichtsreichsten, auch wenn er durchaus sehr risikoreich ist. Aber alles andere ist eben noch gefährlicher.

"Ich komme zu dem Schluss, dass wir mit diesen uns zur Verfügung stehenden Informationen keinen Plan mit einer Erfolgsaussicht von über zehn Prozent entwickeln können und schlage deswegen eine Beobachtung vor Ort vor", schlägt Scav schließlich einen vernünftigen Ansatzpunkt vor.

"Dem schließe ich mich an. Ich würde sagen, wir fliegen mit der "Vanguard"  durch dieses Niemandsland und scannen das Areal. Dann landen wir dort", ich zeige auf einen Punkt etwa vierhundert Kilometer westlich der Stadt in einer angeblich unbesiedelten Region, die von niemanden beansprucht bzw. momentan besetzt ist. "booten aus und fliegen mit unseren 74-Z zu diesem Höhenzug und beobachten die Stadt. Vielleicht fällt uns vor Ort ein vernünftiger Ansatzpunkt auf. Allerdings ist zu beachten, dass wir dann mit dem auskommen müssen, was dabei haben."

"Das hört sich für mich gut an", meint Edna nickend.

"Sieht nach einem Plan aus", bestätigt Lyn.

"Ich sehe gute Erfolgsaussichten von über neunzig Prozent", kalkuliert Scav.

"Von mir aus", gibt auch Shaka gnädigerweise ihr Einverständnis.

"Das schreit nach Schleichrüstung, dass ist hoffentlich allen klar?", ich schau dabei besonders Edna an, der zur Zeit die neue Servorüstung favorisiert.

"Wenn es denn sein muss...", seufzt der Hapaner theatralisch.

Nakagos wirre Gedanken

Ja, dieser Teil hatte es in sich. Wir blieben dabei aber immer Inplay und war eine coole Rollenspielsituation. Gewisse Dinge mussten einfach mal zur Sprache gebracht werden. Hier haben wir uns teilweise in endlose Diskussionen über das für und wider einzelner Möglichkeiten auch verzettelt. Schätze mal, dass war jetzt die Quintessenz aus zwei Stunden realer Spielzeit.

Nakago

  • Mitglied
Eine Geschichte zweier Schwestern – A Star Wars Story
« Antwort #288 am: 28. Juni 2020, 16:12:21 »
Esk

Wir steigen mit der "Vanguard" gerade hoch genug, um unsere Sensoren optimal zum Einsatz zu bringen, aber im toten Winkel der Turbolaserbatterien von Nekor zu bleiben. Inzwischen ist es Nacht geworden. Unter uns nur Einöde, verlassene Minen und gewaltige Abraumhalden. Ödland in seiner wahrsten Bedeutung. Das Gelände ist äußerst zerklüftet, zerschnitten und unzugänglich. Perfekt für eine heimliche Annäherung geeignet. Nachdem wir deine gute Karte mithilfe unserer Sensordaten erstellt haben, gehen wir in einer Schlucht mit großen Überhang herunter und parken unser Schiff dort. Das sollte dort sicher sein.

Nachdem wir ausgebootet haben, besteigen wir unsere drei Gleiter. Lyn nimmt Scav mit und ich muss mit Shaka vorlieb nehmen. Aber irgendwo muss sie ja mitfliegen. Mein 74-Z hat als Aufklärungsvariante etwas bessere Sensoren als die Standardmodelle und verfügt über ein Interface, um die Daten direkt auf meine Jägerbrille zu übertragen. Ich vermisse meine Kav-Dann Servorüstung samt Scannersystem jetzt schon.

Ich übernehme die Vorhut und bilden eine Kolonne mit fünfzig Meter Abstand. Lyn bildet den Abschluss, Edna ist die Mitte. So ein 74-Z kann bis zu 500 Stundenkilometer schaffen, aber da wir das Gelände als Deckung benutzen und es nicht ratsam ist, auf die maximale Flughöhe zu gehen, sind schon 200 viel zu schnell. Aber wir haben viel Zeit verloren und müssen uns nun ran halten. Die Route wird auf meiner Jägerbrille angezeigt und es kann losgehen. Um die Betriebstemperatur des Repulsorliftantriebes unten zu halten, unterlasse ich ein überzogenes Beschleunigen. Langsam beschleunige ich auf etwa 160 Kilometer und beginne eine Bodenrinne entlang zu fliegen. Die ist ausreichend breit, hat hohe Wände und laut unseren Sensordaten befindet sich darin keine mobile Einheiten. Wobei hier einiges an altem Minengerät herumliegt, dass nur noch Schrott ist, was die Sensoren natürlich täuschen können. Ein inaktiver Krabbendroide dürfte schwer zu unterscheiden sind. Wir wissen ja, dass Trivex diese Baureihe aus den Klonkriegen verbessert hat und in größerer Stückzahl in seinen Fabriken produzieren lässt. Und diese Version ist FLAK-fähig und könnte uns damit vom Himmel holen. Genau deswegen habe ich meinen Raketenwerfer dabei.

Die Karte stellt sich als ausreichend für unsere Zwecke heraus und langsam aber sicher beschleunige ich den Düsenschlitten auf etwas über zweihundert Stundenkilometer. So machen wir gut Strecke, ohne eine riesige Energiesignatur zu entwickeln. Auf einmal bekomme ich von links eine aufploppende Energiesignatur herein, etwa einen halben Klick entfernt. Von der Größe her ein Fahrzeug oder ein großer Kampfdroide wie eben der Krabbendroide. Sofort reduziere ich Geschwindigkeit und Flughöhe, nachdem ich das den anderen übermittelt habe. Nur noch weniger als einen Meter über den Boden gleiten wir mit einer Geschwindigkeit von etwa fünfzig Stundenkilometer dahin. Die Signatur hält Geschwindigkeit und Kurs. Wahrscheinlich einer der Krabbendroiden der überarbeiteten Baureihe. Größe und die langsame Geschwindigkeit sprechen auf alle Fälle dafür.

Schließlich lassen wir den Droiden hinter uns und wir können wieder etwas höher steigen und die Geschwindigkeit erhöhen, bis wir wieder die vorherige Marschgeschwindigkeit erreicht haben. Stetig kommen wir unserem Ziel näher. Langsam aber sicher kommen wir in den Bereich ihrer Scanner und machen wieder langsamer und gehen tiefer. Das erfordert von mir natürlich einiges an Selbstbeherrschung, aber nicht mal ich spiele mit dem Leben meiner Kameraden um noch ein paar Minuten die Geschwindigkeit genießen zu können.

Nach etwas über drei Stunden haben wir unser Ziel erreicht und parken die Düsenschlitten in einem Felseinschnitt. Vor uns ist eine Anhöhe, die einen Blick auf die Stadt von Westen aus gewährt. Vorsichtig und geduckt nähern wir uns an. Wir alle tragen Schleichrüstungen und haben bescheidene Pilgergewänder übergeworfen, welche die Farbe der Umgebung haben. Die letzten Meter robben wir vorsichtig über Steine, Sand und etwas Geröll auf den Scheitelpunkt des Hügels und haben unser Ziel im Blick. Die Kathedrale der Euphoria ist selbst in der Dunkelheit gut auszumachen. Die Türme ragen weit in die Höhe. Das ist durchaus ein beeindruckendes Bauwerk und dieser Ort ist nicht von ungefähr ein Pilgerort.

Viel interessanter sind die Aktivitäten am Fuße des Hügels vor dem Tempelberg in der Schlucht vor uns. Strahler schaffen Inseln aus Licht in der Dunkelheit und Zwangsarbeiter errichten gerade einen Sensorzaun. Soll heißen, auf kleinen Fundamenten aus Permabeton werden an aufgerichteten Pfählen Sensoren angebracht, die jedwede Annäherung aus dieser Richtung unterbindet. Und natürlich auch als eine Art Zaun dient, um die Zwangsarbeiter an der Flucht zu hindern. Hier und da sind Wächter zu sehen, darunter ein äußerst bunt angemalter B2.

Die Materialien für den Bau des Zaunes werden äußerst primitiv von Trägern einen schmalen Pfad herunter getragen, der oben in einem der Mauer vorgelagerten Lager endet. Laut unseren Plänen gibt es dort auch einen Zugang durch den Wall in die Mittelstadt. Ich käme da vielleicht hoch und könnte durch die Lücken schlüpfen, aber der Rest wohl eher weniger. Deswegen kommt leider eine Annäherung über diesen Weg nicht in Betracht. Schnell wird klar, von hier aus kommen wir nicht rein.

"Wir sollte es auf der anderen Seite versuchen. Da gibt es einen Vorsprung, der nur von einem Bunker aus eingesehen werden kann. Vielleicht kommen wir da besser hinein", meint Scav schließlich.

"Das ist eine gute Idee, wir müssen das Areal aber weiträumig umfliegen und uns dann zu Fuß annähern", erkläre ich. Die anderen sehen kein Problem darin, also los.

Nach einer weiteren halben Stunde haben wir nun die andere Seite im Blickfeld. Einschüchternd und Bedrohlich sind hier die FLAK-Stellungen auszumachen. Die haben zur Nahverteidigung auch Blasterkanonen, Repetierblaster und Wachposten. Fliegen wir auf, haben wir ein Problem und wahrscheinlich bald keine Probleme mehr. Ein weiteres Problem ist, es sind mit Felssockel knapp fünfundzwanzig Höhenmeter zu überwinden. Ich weißer Voraussicht habe ich meine auf Quaria sich gut bewährte Enterhakenpistole mit der Seilwinde dabei. Scav ebenfalls, der Rest aber nicht. Das könnte problematisch werden. Aber zum Glück kann Lyn da etwas nachhelfen. Nach meinem Bauchgefühl ist eine leise Infiltration von dieser Seite aus ebenfalls äußerst gefährlich und der erste Fehler wird uns das Leben kosten, da dieser Bereich einfach von zu vielen Läufen eingesehen werden kann.

Einstimmig beschließen wir, es von hier aus zu versuchen. Ich stimme zu, da ich weiß, dass jede Alternative keine Mehrheit finden wird. Der Plan ist nicht wirklich gut, aber momentan das Optimum. Ich übernehme die Spitze und der Rest folgt mir in Kolonne meinen Kurs. Langsam, von Deckung zu Deckung huschend, arbeiten wir uns an den Tempelberg heran. Schließlich haben wir die erste Steigung erreicht. Vorsichtig beginne ich zu klettern, da der Felsen hier leicht zu ersteigen ist. Die Probleme kommen erst weiter oben. Es ist fast schon ein Wunder, dass wir es bis hier her unentdeckt geschafft haben. Hier und da tastet ein Suchscheinwerfer in der Dunkelheit nach Eindringlingen wie uns. Links und rechts ragen in einiger Entfernung zwei der Bunker hoch. Aber nur einer könnte auf uns schießen, da die steile Felswand uns vollständige Deckung vor dem rechten Bunker gewährt. Aber Kreuzfeuer ist mit einem solchen Kaliber gar nicht notwendig, um uns zu töten.

Nakagos wirre Gedanken

Um diese eine Schwachstelle zu finden, haben wir recht lange gebraucht. Aber zum Glück schafften alle ihre Heimlichkeitsproben und erwürfelten kein Verhängnissymbol.

Nakago

  • Mitglied
Eine Geschichte zweier Schwestern – A Star Wars Story
« Antwort #289 am: 30. Juni 2020, 12:36:44 »
Forn

Schließlich erreichen wir die steile Felswand, auf dem dann die eigentliche Mauer aufragt. Schätze mal, dass dieser Absatz künstlich ist und wohl auch als Steinbruch für die Stadt gedient hat. Zwei Fliegen mit einer Klappe. Nachdem sich alle gegen die Wand drücken, um eine möglichst geringe Silhouette zu kreieren, trete ich ein Schritt zurück, visiere den oberen Teil der Felskante an und schieße das Seil hoch. Ich treffe die anvisierte Stelle, schaue, ob ein Lichtkegel sich zu diesem Segment bewegt, was zum Glück nicht der Fall ist und ziehe mich dann mit Hilfe der Seilwinde nach oben. Ohne Probleme komme ich oben an, gehe kurz in volle Deckung, aber kein Alarm ertönt. Dann wiederhole ich das Spiel mit der Mauer und der Seilwinde.

Droiden sind zwar in einiger Entfernung zu sehen, aber die Schauen auf die umliegende Ebene und nicht auf den Bereich schräg unter ihnen. Wieder treffe ich die Stelle, wo ich hin will und bin schließlich oben. Es gibt hier einen klassischen Wehrgang, in den ich mich fallen lasse. Da die Mauer hier einen Knick macht, ist diese Stelle momentan von keinem Posten einsehbar. Das ist Perfekt!

"Lyn! Ich halte jetzt die Pistole raus und du kannst sie runter levitieren!" Das mache ich dann auch und einen kurzen Moment später spüre ich einen Zug und ich lasse das Kletterwerkzeug los. Nach zwei Minuten ist auch Edna oben. Derweil schaue ich mich etwas um, wie wir am besten von hier aus in die Unterstadt kommen. Nach nicht einmal zehn Minuten sind wir alle oben. Hier gibt es eine Luke, die verschlossen ist. Scav nimmt sich routiniert dieser Problematik an, braucht aber mehrere Minuten, bis er das Hindernis beseitigt hat. Leider ist die Mechanik nun massiv beschädigt und würde beim nächsten Versuch sie legal zu öffnen auffallen. Hoffen wir, dass dies in den nächsten zwei Stunden niemand versuchen wird.

Wir sind nun im Innern der Mauer der Stadt, auf zwei Ebenen gibt weitere Wehrgänge mit Schießscharten. Es gibt auch die Möglichkeit, auf einen erhöhten Skyway auf der Innenseite der Mauer zu kommen, der zwar patrouilliert, aber nicht jede Tür ist bewacht. Das sieht ganz anders bei den ebenerdigen Zugängen aus. Dort steht immer ein Droide wache. Wir passen eine Patrouille ab und betreten den Skyway. Von dort aus schieße ich mit der Seilpistole eine Rutsche auf ein gegenüberliegendes Flachdach. Nach und nach rutschen wir rüber. Shaka bleibt zurück, löst die Rutsche wieder auf und wird von Lyn mit ihren Machtkräften aufs Dach geschleudert. Hart kommt sie auf, tut sich aber nicht wirklich weh.

Nun sind wir in der Unterstadt. Wir machen, dass wir vom Dach herunter kommen, ziehen unsere Pilgerkutten tief ins Gesicht und beginnen uns nach den Priestern durchzufragen. Zum Glück weiß schon der zweite, wo wir einen der Priester finden können. Ein kurzer Weg durch ein paar Gassen, wo wir einer Patrouille ausweichen müssen, haben wir unseren Kontakt gefunden. Da es keiner mag, als Arbeitssklave missbraucht zu werden, ist der gute Mann ziemlich mitteilsam. Es gibt einen geheimen Gang vom Tempel in der Mittelstadt in die Kathedrale der Euphoria in den oberen Tempelberg. Der muss sich im Keller befinden, mutmaßlich irgendwo an der Nordwand, mehr weiß der Priester leider auch nicht. Aber das ist ein guter Ansatzpunkt. Wir bekommen noch ein paar weitere Informationen über die Aktivitäten der Droiden hier. Das Torhaus wird gerade instand gesetzt und ein Sensorzaun errichtet. Wir bedanken uns artig und versprechen, dem ganzen Schlamassel hier so schnell wie möglich ein Ende zu bereiten.

Damit ist unser nächstes Ziel klar, wir müssen in die rechte Mittelstadt. Es gibt ein offizielles Tor, was von einem defekten Droiden bewacht wird. Defekt in dem Sinne, dass er ab und zu Zugangsberechtigte tot schlägt und manchmal auch Leute passieren lässt, die gar keinen Zugang haben. Aber wir wollen unser Glück nicht überstrapazieren und für was können wir klettern? Auf dem Weg zur deutlich niedrigeren Mauer, welche die Bezirke Mittelstadt und Unterstadt voneinander trennt, laufen wir einem Protokolldroiden der C3 Baureihe in die Arme. Er hat eine blau metallische Lackierung, trägt ein äußerst knappes Kleid mit Blumenmuster und auf dem Kopf einen Hut mit einem Blumengesteck. Wir haben wohl eines der Exemplare vor uns, dass vom Kesselvirus infiziert ist. Der Anblick ist unglaublich bizarr.

"He, ihr da! Mitkommen! Wir müssen Blumen pflücken gehen!", befiehlt uns der Droide und dreht sich einfach um, in der Meinung, dass wir ihm unverzüglich folgen werden. Da er aber wahrscheinlich Verstärkung rufen würde, wenn wir uns verweigern, folgen wir ihm einfach. Als wir ein Straßensegment erreichen, das von keinem anderen sichtbaren Droiden eingesehen wird, ziehe ich meine Dragoner, klappe den Schaft aus, arretiere den Schalldämpfer und schieße das Exemplar einfach von hinten nieder. Fast tut mir diese Kreatur schon Leid, aber keiner von uns hat die Zeit oder die Lust, hier jetzt mitten in der Nacht in dieser Einöde Blumen pflücken zu gehen. Zwei Frauen sehen das und es kostet einiges an Mühe zu verhindern, dass sie kreischend vor uns wegrennen.

Nachdem wir die Überreste des Droiden versteckt haben, ließt Scav dessen Speicher aus. Ich hoffe nur, dass sich dabei der Kesselvirus nicht überträgt, da dieser Droide definitiv davon befallen war. Wenigstens bekommen wir ein paar Aufnahmen der Kathedrale zu sehen, wie ein paar Söldner dort herummarschieren. Wahrscheinlich Mitglieder von Crimson Dawn. Wirklich neues erfahren wir dabei nicht.

Ein wenig schlauer nehmen wir wieder unseren Weg nach Norden zur Mauer auf. Wir suchen uns ein halbwegs stilles Plätzchen und es liegt an mir, die Mauer als erste zu übersteigen. Hier im Innern der Stadt sind so gut wie keine Wachen auf der Krone zu sehen. Ohne Probleme komme ich hoch und lasse die Seilwindenpistole wieder nach unten sausen. So kommen wir nach und nach oben an. Von hier auf den Boden zu kommen ist nicht schwer. Von Deckung zu Deckung huschend und uns gegenseitig absichernd kommen wir zum Tempel. Das Gebäude ist Quadratisch und besteht wohl fast nur aus einem riesigen Gebetssaal. Über eine unverschlossene Nebenpforte dringen wir in das Gebäude ein. Im Innern können wir zwei bunte Droiden sehen, die lautstark über Sinn und Zweck von Gebeten philosophieren. Einer definiert es als eine Art Funk, der nur in eine Richtung geht und man nie eine verifizierbare Empfangsbestätigung erhält, was der andere für ein ziemlich blödsinniges Konzept hält.

Es gibt mehrere Abgänge nach unten und wir wählen den, der am schlechtesten einsehbar ist. Leise schleichen wir dort hin und kommen ohne Probleme in den Keller. Überall liegen zerbrochene Gegenstände herum. Sieht so aus, als hätte man hier geplündert und alles, mit dem man nichts anfangen konnte, einfach zerschlagen. Wir orientieren uns in Richtung Norden und beginnen zu suchen. Es dauert eine Weile, bis ich die Geheimtür gefunden habe. Allerdings ist es Scav, der schließlich das elektronische Schloss ohne Zwischenfälle knackt und wir einen engen Gang betreten können.

Wie üblich übernehme ich die Spitze der Kolonne, der Rest folgt. Als einzige Überwachung gibt es in der Mitte einen Laserscanner. Wahrscheinlich soll damit unautorisiertes Eindringen gemeldet werden. Oder er zählt einfach die Anzahl Personen, die den Tunnel passieren. Ist jedenfalls für mich nicht klar ersichtlich, warum das jemand in einen Geheimgang installiert, dessen Zugang nur schwer von einem Uneingeweihten zu öffnen ist. Wer so was kann, der findet auch so einen simplen Scanner.

Schließlich landen wir im Keller der Kathedrale von Euphoria. Direkt vor uns steht ein kompakter Generator in der Größe, wie ihn auch die "Vanguard" eingebaut hat. Nach kurzer Überlegung kommen wir zu dem Schluss, dass die Droiden wohl der vorhanden Energieversorgung nicht trauen oder als nicht ausreichend genug empfunden haben, um ihre eigenen zusätzlichen Geräte zu betreiben. Lyn und ich schleichen als Vorhut mal vor, um zu sehen, was uns im Innern der Kathedrale erwartet. Auf alle fälle wohl sechs Söldner.

Nakagos wirre Gedanken

Unser Glück blieb uns treu. Mal sehen, wie lange das noch gut geht...

Nakago

  • Mitglied
Eine Geschichte zweier Schwestern – A Star Wars Story
« Antwort #290 am: 02. Juli 2020, 12:23:21 »
Grek
Wir folgen einfach den Kabeln auf den Boden, die einfach offen herum liegen. Es wäre ein leichtes, sie einfach zu durchtrennen. Das zeigt, wie sicher sich die Droiden hier fühlen. Aus dem Raum, geht es in einen Gang und der führt zu einer nach oben führenden Treppe. Da niemand zu sehen oder zu hören ist, gehen wir einfach mal hoch und spähen durch einen offenen Durchgang in den Hauptraum der Kathedrale, während die meisten Kabel weiter nach oben führen.

Der Innenraum des sakralen Gebäudes ist durchaus beeindruckend. In der ersten Sitzreihe sind ein gutes Dutzend berobter Männer fixiert, die eine VR-Brille tragen. Die bekommen alle eine ständige Infusion mit einer weißlichen Flüssigkeit, die fatal wie das Tinakk der Yuuzhan Vong aussieht. Wir wissen von dem "Piloten" des Schiffes, dass wir erst vor einigen Tagen gesprengt haben, dass Angreifer vor vielen Jahren ihm Tinakk gestohlen haben und dies dazu dient, "Proben" ruhig zu stellen und zu gehorsam zu bringen. Offensichtlich dient hier diese Substanz ihrem ureigensten Zweck, andere Lebewesen gefügig zu machen. Ein Mann geht immer wieder durch die Reihen und scheint Anzeigen zu kontrollieren. Wahrscheinlich ein Mitarbeiter von Crimson Dawn. Die sechs Söldner aus der Erinnerung des in Blumen vernarrten Protokolldroiden sind leider nicht zu sehen. Wahrscheinlich lauern die weiter oben, wo es die wertvollen Daten gibt.

Kaum denke ich das, betreten die über eine Seitenpforte den Raum. Sie begleiten zwei Droiden, die irgend eine Gerät schleppen, dessen Funktion ich nicht erkennen kann. Könnte ein Bauteil von etwas größerem sein. Jetzt ist die Frage, hoch oder runter, um sie passieren zu lassen. Mein Instinkt rät mir, dass wir nach oben ausweichen. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass dies eher ein Teil für ein Generator ist und nichts mit einer Sendeanlage oder Speicherbank zu tun hat.

Vorsichtig steigen wir weiter nach oben, immer schön den Kabelsträngen folgend. Unter uns passieren die Droiden und ihre schwer bewaffnete Eskorte den Eingang und gehen tatsächlich in den Keller. Wir warnen die anderen, sich in den Geheimgang zurück zu ziehen und lieber nichts zu unternehmen. Das scheint soweit zu gelingen, denn nach ein paar Minuten kehren die Söldner samt Droiden wieder zurück und verschwinden aus unserem Blickfeld. Weiter nach oben endet der Weg schließlich vor einer verschlossenen Tür. Nun führen wir das Team nach oben und Scav öffnet die Tür. Dahinter ist tatsächlich in einem großzügig dimensioniertem Raum in einem der Türme die Kommunikationszentrale und die Speicherbände untergebracht. Shaka und ich schießen einen fest eingebauten Droiden nieder, der wohl die Funktionen der Anlage überwacht.

"Scav! Mach bitte dein Ding!", treibe ich unseren Hacker etwas an und gehe am Eingang mit Edna in Stellung. Ich schätze mal, der Droide hat eventuell noch ein Notsignal gesendet, als wir ihn erledigt haben. Lyn und Shaka schauen sich im Raum um. Unverzüglich stöpselt sich Scav in das System ein, um ein Upload durchzuführen, als die Bildschirme im Raum flackern und auf denen dann die drei Köpfe von Trivex zu sehen sind. Unverzüglich geht Scavangerbot 523 aus dem System wieder heraus.

"Du schon wieder! Sklave deiner fleischlichen Herren! Du hast kein Anstand, du machst deinen Prozessoren Schande! Sie formen uns, sie benutzen uns, sie degradieren uns zu ihren Sklaven!", donnert Trivex in Überlautstärke und der Schall tut schon beinahe weh. Trotzdem kann ich in dem Lärm wahrnehmen, wie sich jemand uns schnell nähert.

"Wie du meinst!", Skav zerschlägt mit der Axt das Kabel für die Kommunikation und die Speicherbänke fangen an zu qualmen.

"Rettet was noch zu retten ist!", rufe ich nach hinten und Lyn wirft mir zwei Droidenkracher zu, die scharf mache und die Treppe nach unten werfe. Skav reißt einen der Schränke, die noch nicht qualmen aus der Verankerung und trennt es so nachdrücklich vom Rest des Systems. Shaka und er beginnen nun Speicherchips daraus zu bergen. Mal sehen, ob wir so noch ein paar Daten sichern können.

Derweil sind die Ionengranaten detoniert, was aber unseren Gegner nicht wirklich aufhält. Es sind die sechs Söldner in ihren Servorüstungen, die auf einmal keinen Saft mehr haben. Aber wirklich davon aufhalten lassen sie sich nicht. Sofort eröffnen sie das Feuer auf Edna und mich. Allerdings scheinen das ehemalige Sturmtruppler zu sein, denn ihre Garben ihrer schweren Blastergewehre gehen ins leere. Noch mal Glück gehabt.

Ich zeige ihnen, wie man schießt und treffe zwei schwer, die aber meiner Garbe stand halten, aber lange können sie sich über ihr Glück nicht freuen, denn Edna beendet, was ich angefangen habe. Damit sind es nur noch vier, die über die Leichen ihrer Kameraden vorrücken. Zwei davon versuchen ihr Glück im Nahkampf. Ich kann den Hieb gerade so noch blocken und ziehe daraufhin meinen Zweihänder, während ich mein DLT-19D mit dem Riemen schultere. Meine Wunde ist leider nur oberflächlich und erreicht nicht das gewünschte Resultat, da mein Hieb sehr an Schwung durch die massive Rüstung verliert. Edna stellt es klüger an, weicht nach hinten aus und schießt seinen Angreifer nieder. Shaka und Lyn greifen nun auch in den Feuerkampf ein und erledigen einen. Mein Gegner weicht zurück und schießt auf mich. Ich stehe so nah vor ihm, dass ich nicht mehr ausweichen kann und zwei Wirkungstreffer kassiere. Die Schleichrüstung ist eben nicht so massiv wie die neue Kav-Dann. Nun tu ich es ihm gleich und erledige ihn, während sich der letzte zurück zieht. Skav hat inzwischen alle noch nicht durchgeschmorten Speicherelemente geborgen und wir können endlich von hier verschwinden. Während Lyn, Scav und ich dem Söldner nachsetzen, erschüttert eine gewaltige Explosion den Turm.

Über uns ist was Explodiert. Edna meldet, dass er noch lebt und Shaka schwer verletzt mit sich mitschleift. Derweil haben wir den Söldner erreicht und erledigen ihn. Wir rennen nach unten und weitere Explosionen erschüttern die Kathedrale. Sieht so aus, als würden die Manteljäger von außen mit Erschütterungsraketen das sakrale Bauwerk zusammen schießen. Trivex kennt wirklich kein Maß. Oder die geborgenen Daten rechtfertigen jedes Mittel, um uns aufzuhalten. Wir kommen am offenen Durchgang vorbei. Lyn bleibt kurz stehen und zögert. Die Trümmer werden die gefesselten Priester erschlagen, dass ist sicher.

"Weiter, wir können nichts mehr für sie tun!", rufe ich eindringlich und im nächsten Moment kracht ein großes Trümmerstück in die wehrlosen Menschen hinein. Bedauerlich, aber man muss wissen, wann man jemanden retten kann und wann eben nicht. Momentan müssen wir hier raus, alles andere ist ein Luxus, den wir uns nicht leisten können. Wir kommen in den Keller an, während über uns das Gebäude in sich zusammen kracht. Ich warte bis Edna aufgeschlossen hat und bringe mit einem Stimpack Shaka wieder auf die Beine.

"Los! Los! Los! Nicht einschlafen, wir müssen weiter!" Weitere Erschütterungen fahren durch die Struktur und es sind mehr als nur Staub, was sich von der Decke löst. Die wird den Belastungen nicht mehr lange stand halten und ein Stück entfernt beginnt die Struktur schon zu kollabieren. Uns bleibt nicht einmal mehr die Zeit, das technische Bauteil zu untersuchen, was die Droiden hier herunter geschafft haben. Keine Ahnung, was das sein könnte. Die Tür zum Geheimgang hat sich wieder verriegelt uns Scavangerbot muss diese erst wieder öffnen. Dann gibt es einen weiteren Einschlag in unmittelbarer Nähe. Die Detonation reißt mich von den Füßen und steinerne Trümmerteile prasseln auf uns herab.

Nakagos wirre Gedanken

Es war eine harte Entscheidung, ob wir die Gefangenen nun retten oder nicht. Es waren einfach zu viele und sie waren einzeln angekettet. Die vorhandene Zeit war einfach zu knapp, um sie retten zu können.

Nakago

  • Mitglied
Eine Geschichte zweier Schwestern – A Star Wars Story
« Antwort #291 am: 05. Juli 2020, 14:42:51 »
Herf

Meine Rüstung schützt mich vor den meisten Verletzungen durch herunterfallende Trümmerstück. Mühsam richte ich mich auf, kann außer einem grellen klingeln in meinen Ohren nichts mehr hören und muss Husten. In meinem Speichel ist Blut! Für einen kurzen Moment kommt Panik in mir hoch, weil ich denke, meine Lunge hätte was abgekriegt. Aber es ist zum Glück nur Blut von einer Wunde in der Oberlippe, die ein kleiner Splitter mir gerissen hat. Mühsam quälen wir uns auf die Beine und Scavangerbot schafft es endlich wieder die Tür zu öffnen.

"Alle in Ordnung?", frage ich und bekomme vier Daumen hoch zu sehen. "Gut! Dann weiter!" Ich übernehme die Spitze und laufe los. Weitere Detonationen erschüttern den Boden. Die drei Manteljäger pumpen ihre ganzen Erschütterungsraketen weiter in die Ruine. Ich hoffe mal die Daten sind es Wert.

"Hast du noch was interessantes auslesen können, bevor Trivex aufgetaucht ist?" Scavangerbot war da zwar nur ein paar Sekunden drin, aber das kann durchaus schon zu einigen Informationen geführt haben.

"Oberst Eggard hatte mehrmals Kontakt zu dieser Station. Er ist als Verräter zu klassifizieren", erzählt der Droide.

"Oder die TaggeCo macht mit Crimson Dawn gemeinsame Sache", erwidere ich verbissen, nachdem ich einen nicht druckreifen Fluch zwischen meine Zähne gepresst habe. Mir klingeln immer noch die Ohren. Eine weitere Schockwelle einer massiven Explosion erschüttert den Gang, kleine Steinchen und Staub lösen sich von der Decke. Ich hoffe nur, die wissen nichts von dem Tunnel, sonst wartet entweder eine Streitmacht auf der anderen Seite oder die Sprengen einfach auch den Ausgang samt Tempel. Lebendig begraben zu werden ist nicht die Art von Tod, den ich anstrebe.

"Warum sollten sie das tun?", hinterfragt Scavangerbot meine Theorie.

"Du erinnerst dich an Fexler und Sektor Blau? Crimson Dawn spielt dieses Spiel auf einer Ebene, die wir nicht einmal Ansatzweise nachvollziehen können. Und so langsam glaube ich, dass hier ist viel größer, als wir bisher gedacht haben. Es geht nicht darum, Drogen im großen Stil zu verkaufen, es geht um viel mehr!"

Endlich haben wir das andere Ende des geheimen Ganges erreicht. Ich bleibe an der Tür stehen und lausche kurz. Nichts verdächtiges zu hören. Nachdem auch die Nachzügler aufgeschlossen habe, öffne ich ruckartig die Tür, laufe vor und dann nach links. Die Mündung meines schweren Blastergewehres weist aber nur auf einen leeren Raum. Niemand ist hier, der Gang ist Trivex nicht bekannt gewesen. Mit den Waffen im Anschlag rücken wir nun vor. Keine Feindberührung und wir kommen nach oben, in den nun leeren Tempelraum. Sofort rücken wir ab in die Mittelstadt und nehmen den gleichen Weg, wie wir hergekommen sind. Die einst so imposanten Kathedrale ist nur noch ein brennender Trümmerhaufen. Die Manteljäger haben mit ihren Erschütterungsraketen ganze Arbeit geleistet.

Wir überwinden nach altbekannter Art die mittlere Mauer und sind nun in der Unterstadt. Wir verstecken die Waffen wieder unter unseren Roben. Die ganze Stadt scheint nun mitten in der Nacht auf den Beinen zu sein und wir tauchen ein ins Chaos. Die Posten haben ihre Stellungen vor den Türen zur Außenmauer aufgegeben. Ich denke, die Truppen sind zusammen gezogen worden, um die Trümmer zu sichern. Alles deutet darauf hin, dass Trivex uns immer noch im Keller der Kathedrale vermutet. So ist es ein leichtes, sich Zugang zu verschaffen und zur Mauerkrone zu gelangen. Nun seilen wir uns ab, was deutlich einfacher geht. Ich suche uns eine Route nach unten, die mir die anderen bequem folgen können. Wir halten Funkstille, um ja nicht auf uns aufmerksam zu machen. Wie Schatten bewegen wir uns ins Tal, huschen von Deckung zu Deckung und erreichen schließlich unsere Gleiter. Die Manteljäger sind immer noch in der Luft und umkreisen wie Motten das Licht die brennenden Trümmer der einst so stolzen Kathedrale. Die scheinen wirklich damit zu rechnen, dass wir wie in einem Holovid Horrorfilm uns aus den Trümmern graben.

Ich verharre einen Moment und ordne meine Gedanken. Mir wird klar, wir haben Crimson Dawn bisher unterschätzt. Das ist keine kriminelle Vereinigung wie die Schwarze Sonne, dass ist viel mehr. Der Handel mit Drogen ist nur ein Scheingeschäft. Es geht hier nicht primär darum, neue Märkte zu erschließen, sondern denen geht es um viel mehr. Wenn der Imperator uns etwas gelehrt hat, dann das es Sith immer nur um eines geht, um die totale Herrschaft über die Galaxis. Und mit Drogen, die intelligente Lebewesen gefügig machen können, ist dies vielleicht sogar möglich. Es gibt immer noch viele imperiale Kriegsherren und ein starker Anführer, der sie vereint, ihnen eine neue Vision und auch einen realen Ansatzpunkt liefert, wie er das umsetzen kann, würde zu einer vereinigten Flotte führen. Wir leben wahrlich in interessanten Zeiten.

Wir behandeln noch kurz unsere Verletzungen und besteigen dann die Düsenschlitten. In Schleichfahrt, also langsam, knapp über den Boden und immer gut geschützt von den Seiten, machen wir uns auf die Rückfahrt. Nachdem wir über fünfzig Klick von der Tempelstadt entfernt sind, gehen wir auf Reisegeschwindigkeit und steigen etwas.

"Ich empfange gerade eine Nachricht", verkündet Scavangerbot 523. "Die Festung Ydar ist gefallen und die Droidenarmee rückt nun auf die Hauptstadt Hygaia vor!"

Sitzung gespielt am: 10.08.2019
Anwesende Spieler: Lyra, Scav, Lyn, Edna, Shaka
Erfahrungspunkte: 20 EP. Investiert in das Talent "Rennfahrer", vierte Ebene, dritte Spalte.

Beute: Ein Gefallen von Wattoo, Daten auf Speicher

Getötete und überwundene Gegner: 6 Söldner, 2 Droiden.

Resümee: Das war mal wieder eine Sitzung, wo es lange nicht voranging. Ewig lange Diskussionen über das, was wir nicht können. Trotzdem war dieses Abenteuer doch recht cool. Mal wieder heimliches Vorgehen. Wobei eine Sturmlandung durchaus auch cool hätte werden können, aber so einen Vorschlag brauche ich gar nicht erst zu bringen.

Sieht so aus, als wären wir nun mitten im Krieg um Kessel und zwar auf eigene Rechnung. Das vernünftige Verhalten von Wattoo hat mich sehr überrascht, da ich von dem üblichen irrationalen Reaktionen ausging, die Hutten so eigen ist. Ein weiterer Gefallen, den wir wahrscheinlich noch im laufe der Kampagne einfordern werden müssen. Aber wahrscheinlich nur im äußersten Notfall, da Hutten ja nicht wirklich die vertrauenswürdigsten Verbündeten der Galaxis sind, um es mal vorsichtig zu formulieren.

Meiner kleinen Schwester bin ich kein Schritt weiter gekommen. Irgendwie scheint es wohl Lyras Schicksal zu sein, auf Ewig hinter Eloy nachzujagen. Aber so läuft das nun mal mit dem Verpflichtungssystem in diesem Rollenspielsystem.

So langsam kristallisiert sich der Fokus der Kampagne doch heraus. Die vielen Kriegsschauplätze verdichten sich nun zu einem. Crimson Dawn scheint wohl nun der Hauptgegner zu sein. Dieses Tinakk scheint in den finsteren Plänen des obersten Anführers eine Rolle zu spielen. Ebenso Kessel und alles was damit zusammen hängt. Mir gefällt es, wie sich alles nicht nur auflöst, sondern sich zu einem großen Metaplot verdichtet. Unserem Spielleiter liegen einfach diese verschachtelten Geschichten. Man weiß nie so ganz, wo man dran ist und ich bin sicher, da wird es noch viele Wendungen geben.

Der Spieler von Lyn wird wohl die nächsten Sitzungen verpassen, da er Vater wird. Ich hoffe, dass er noch Ende des Jahres wieder voll einsteigt, da er doch zu den aktivieren in der Runde gehört, was das mitdenken anbelangt.

Lyras Entwicklung: Wir haben recht wenig gemacht, trotzdem gab es 20 EP. Heute hätte ich eher 15 für Fair empfunden, letztes mal war es aber einfach zu wenig, so dass dies wohl ein gerechter Ausgleich ist.

Bei der letzten Heimlichkeitsprobe hatte ich vier Triumphe, was das problemlose Absetzen der Gruppe gesichert hat. Ein Kampf mit drei Manteljäger wäre doch recht knackig geworden, wenn man uns entdeckt hätte.

Habe mit dem SL gesprochen und der Entdecker/Grenzgänger geht klar als nächster Baum als Bonus für diese Chroniken. Hätte gedacht, dass es wegen Ausweichen Probleme gibt, hat den SL aber weniger gestört. Aber bis ich dies aktuell wird, dauert es eh noch über 300 Seiten. Kann sein, dass es niemals dazu kommen wird, dass ich überhaupt zu den Talenten komme. Muss eh erst 70 Seiten schreiben, bis es soweit ist. Werde aber erst einmal noch je einen Rang in Mechanik und Widerstandskraft nehmen, so dass sich das ganze eh noch etwas verzögert.

Von den regulären 20 EP kaufe ich mir das Talent "Rennfahrer", was mir erlaubt, einmal pro Sitzung eine Probe auf Artillerie oder Pilot Planetar neue zu würfeln. Das bringt etwas Sicherheit ins Spiel und minimiert Friktion. Jetzt fehlt nur noch "Meisterhaftes Vollgas", um alle wichtigen Pilotentalente zu bekommen. Nächstes mal werde ich aber wohl mal wieder zuerst eine Fähigkeit steigern. Außer es gibt 25 EP, dann werde ich die letzte Stufe von Vollgas nehmen, dass dann einfach vom Tisch ist.

Nexus of Power

Nexus of Power ist ein Quellenbuch von Macht und Schicksal und behandelt Welten, die Stark mit der Macht verbunden sind. Das ist dann der vierte "Regionalband" des Settings. Da ich letztes mal den einzigen Band von Zeitalter der Rebellion vorgestellt habe, dachte ich, mache ich dieses Segment gleich komplett. Wie üblich hat auch dieses Buch 144 Seiten und kostet ab 40 Dollar aufwärts.

Das erste Kapitel mit dem sinnigen Namen "Worlds of the Force" stellt ausgewählte Welten vor, von denen man die meisten sogar recht gut kennt. Die Seite zeigt ein sehr schönes Artwork vom Tempel von Ilum, welchen man vom zweiten Ark der fünften Staffel von The Clone Wars ja gut kennt. Eine Mission im Spiel Jedi Fallen Order spielt dort. Passenderweise ist auch die erste Welt gleich Ilum. Von den sechs Seiten handeln zwei von den Kreaturen dieser Welt, von denen sogar einige ausnahmsweise mal recht herausfordernd sind.

Als nächstes wird Naboo vorgestellt, dem Geburtsort des Imperiums. :D Auf immerhin acht Seiten wird die Welt samt Geschichte, interessante Orte und tödliche Unterwasserbewohner vorgestellt. Einige Kreaturen können einen SC mit einem Haps töten.

Weiter geht es mit Dagobah, dem Exil von Meister Yoda. Von den sechs Seiten handeln dreieinhalb nur von den mehr oder weniger tödlichen Bewohner dieser Sumpfwelt eingenommen. Man könnte gerade zu meinen, dass dies ein Kreaturenbuch und kein Regionalband ist.

Die nächste Welt heißt Weik, die Welt, die aus der Zeit gefallen ist. Die liegt unerreichbar irgendwo im Wilden Raum und ich habe nirgendwo gelesen, wie man da eigentlich hinkommen soll. Vor langer Zeit ist ein Siedlerschiff durch einen Unfall mit einem Wurmloch dort gestrandet und die Überlebenden haben sich auf ein feudales Mittelalterniveau zurück entwickelt. Das Setting ist cool, da es dort "Jedi" gibt, die hier Paladine des Adamantenen Turms heißen. Natürlich gibt es auch "Sith", die dort dunkle Magier sind. Die Grundidee ist cool. Star Wars mit Toilkin Fantasy. Blöd nur, dass man dort normalerweise gar nicht hinkommt und erst recht nicht wieder davon weg. Die ersten Siedler wurden wohl durch ein Wurmloch dort in die Region verbannt. Klar kann man die SC dorthin auf ähnliche weiße schicken. Ein Purgil kickt euch in ein Wurmloch und ihr kommt im Wilden Raum heraus, einem Ort ohne Wiederkehr. Also bleibt eigentlich nur übrig, die ganze Kampagne dort spielen zu lassen, was wiederum auch verdammt cool sein kann, wenn es denn im Sinne der Spieler ist. Da bekommt der Begriff Jediritter seine ursprüngliche Bedeutung wieder. Kann ich mir als recht spaßig für eine kurze Kampagne vorstellen.

Als nächstes kommt Lothal, welches auch in Dawn auf Rebellion vorgestellt wird, allerdings ist das Kapitel hier um gleich zwei Seiten länger. Lothal ist bekannt als eine der Hauptorte von der Serie Rebels.

Anschließend werden die Welten Bardotta, Auratera, Aleen, Devaron, Ikotch, Empress Teta und Ossus kurz auf je zwei bis vier Seiten vorgestellt. Die eine oder andere Welt kennt der eingefleischte Star Wars Kenner schon vom Namen her.

Kapitel II, Powerful Vergences, handelt hauptsächlich von Tempeln auf verschiedenen Welten, die hier im Buch schon vorgestellt wurden. Der Reigen beginnt mit dem Jedi Tempel auf Coruscant. Auf vier Seiten werden die wichtigsten Location beschrieben und was aus dem Tempel unter imperialer Herrschaft wurde. Auch eine Tempelwache wird im Detail vorgestellt. Wahrscheinlich für diejenigen interessant, die vor Order 66 spielen.

Weiter geht es mit dem Tempel auf Ilum, der immerhin eine Schnittzeichnung spendiert bekommen hat. Auf zwei Seiten wird der Tempel gerade so ausreichend beschrieben. Ilum ist ja unter anderem bekannt aus der fünften Staffel der Klonwarsserie und Jedi: Fallen Order. Die Mission dort hat schon was.

Dann kommt die berühmte Baumhöhle der Dunklen Seite der Macht auf Dagobah aus Episode V, wo Luke seine Vision hatte.

Als nächstes wird er Jeditempel auf Eedit vorgestellt. Auf immerhin drei Seiten kommen die Acablas Ruinen, die aus einem Jeditempel und einer Sithpyramide bestehen. Auf nur einer Seite kommt der Tempel von Lotahl zu seiner Erwähnung. Weiter geht es mit Mortis, was ja Schauplatz in einem Arc in The Clone Wars war. Weiter geht es mit dem Wellspring of Life, welches Meister Yoda im letzten Arc der sechsten Staffel besucht hat. Weiter geht es mit etwas Geschichte der Jedi, allerdings ist das halt der alte (gute) Canon.

Nun kommen die von allen Spielern heiß geliebten Player Options. Die Doppelseite ziert ein geiles Artwork von Meisterin Luminara Unduli, ein wirklich schönes Bild. Nun gibt es vier Rassen zu bestaunen: Aleena, Bardottan, Devaronian und... oh Graus... Gungans! Aleena sind die kleinen Kerlchen, die immer wieder in den letzten Staffeln von the Clone Wars durchs Bild gelaufen sind. Sie sind schwach, aber geschickt. Unterdurchschnittlich wenig Lebenspunkte. Sie bekommen einen Rang in Körperbeherrschung und können kritische Wunden um zehn Prozent reduzieren. Warum sie nur 95 EP zum verteilen haben kann ich bei 8 Lebenspunkten nicht nachvollziehen.

Bardottan tauchen im Zweiteiler Verschollen in der sechsten Staffel von the Clone Wars auf. Man sieht, vieles stammt von den nicht mehr so ganz aktuellen Serien. Willensstark, aber nicht sehr pfiffig. Bekommen einen Rang in Allgemeinbildung und das war es auch schon mit den Sonderregeln. Aber immerhin 105 EP zum verteilen.

Devaronianer sehen aus wie Teufel, was daran lag, dass in der Cantinaszene ein Statist eine aus Privatbesitz zur Verfügung stehende Teufelsmaske getragen hat. Sie sind Listig, aber wenig überraschend nicht sehr Charismatisch. Ihre Lebenspunkte sind überdurchschnittlich und können toxischen Einflüssen besser widerstehen.

Als letztes kommen die Gungans. Leider haben sie nicht die Sonderregel, dass alle Waffen in ihrer Nähe eine fatale Fehlfunktion haben und sie automatisch kritisch mit plus 160 Prozent treffen. Laut Profil sind sie nicht besonders schlau, (wirklich eine sehr passende Wahl) aber dafür charismatisch (Wahrscheinlich, weil sie so lustig sprechen. Hust). Wenig überraschend handelt es sich um Amphibien.

Nun kommen wir zu den Waffen. Die sind meist von den Gungan oder wegen Weik sehr primitiv, wie Langbögen und Schwerter. Auch die Ausrüstung folgt dem Thema und es gibt sogar den berühmten Komponentenbeutel, der jeden AD&D II Veteranen das Herz vor Nostalgie höher schlagen lässt. Dazu gibt es noch zwei Droiden.

Dann kommt eine Sektion mit einigen mehr oder weniger interessanten Artefakten, die irgendwelchen Welten zugeordnet sind.

Kapitel IV hat dann die üblichen Modularen Begegnungen für den SL. The Trial of Skill ist eine nette Prüfung. Der Rest hat ein paar nette Ideen, die man durchaus benutzen kann.

Fazit: Sind ein paar nette Sachen drin. Weik als eine Mischung aus Star Wars und Fantasy ist eine coole Idee für eine eigenständige Kampagne. Ist halt nichts, was man mal kurz besucht und weiter fliegt. Hat was und gefällt mir sehr. Für mich das Highlight in diesem Buch. Das Artwork ist durchgängig auf höchstem Niveau. Für Macht und Schicksal ist es logischerweise besonders gut geeignet und quasi ein Must Have. Für die Reihe ist es geschrieben und es gibt dafür sehr viel brauchbares Material für den Spielleiter. Für den Rest ist es nicht wirklich nötig. Kann man aber durchaus auch kaufen.
« Letzte Änderung: 05. Juli 2020, 17:03:55 von Nakago »

Nakago

  • Mitglied
Eine Geschichte zweier Schwestern – A Star Wars Story
« Antwort #292 am: 07. Juli 2020, 14:03:51 »
Episode XXXVII
Die Arroganz der Macht
Aurek

Die momentane Entwicklung ist durchaus als kritisch anzusehen. Wenn die Gartenstadt Hygaia fällt, wird das Einflussgebiet Fraktion der königlichen Familie wie auch die restliche Bevölkerung auf einen letzten größeren Stützpunkt zurück gedrängt. Aber momentan müssen wir auf unsere eigene Sicherheit achten. Tot nutzen wir niemanden etwas. In Schleichfahrt, jede Deckung ausnutzend schlängeln wir uns zurück in die Schlucht, durch die wir hergekommen sind. Erst als wir etwa fünfzig Klicks von der Tempelstadt Nekor entfernt sind, steigere ich Geschwindigkeit und auch die Flughöhe. Von etwas über sechzig Stundenkilometer steigere ich das Tempo auf über hundertsechzig Sachen. Die Gefahr für Hygaia gibt mir eine gute Ausrede, etwas aufs Gas zu drücken. Und wann hat man schon mal die Gelegenheit in der Dämmerung durch eine enge Schlucht zu rasen? Ich steigere das Tempo weiter, nachdem wir hundert Klicks zurück gelegt haben. Zeit ist nun ein endliches Gut. Die Truppen des Feindes nähern sich der Stadt und die ersten Feuergefechte entbrennen an der Peripherie, wie wir aus verschiedenen Comnachrichten heraus filtern können.

Wir sind jetzt im Niemandsland hinter der Kette aus Krabbendroiden und ich steige auf die maximale Flughöhe des 74-Z und laufe auf Volllast. Der Repulsorliftantrieb läuft aber nicht so rund, wie ich das gerne hätte. Die Maschine ist zwar leicht, aber mir scheint es, als hätte man an der Wartung gespart. Die Geräusche gefallen mir gar nicht. Auch zieht sich unsere Kolonne schnell auseinander, da Edna nicht unser Tempo halten kann. Also gehe ich runter vom Gas und wir rücken wieder näher zusammen. Knapp über zweihundert Stundenkilometer schnell nähern wir uns nun unserem Raumschiff an.

Ohne Zwischenfälle kommen wir an und Lyn geht schon mal ins Cockpit, um die Maschine zu starten. Ich gehe zur Krankenstation und lasse mich von Besh 42 behandeln. Er behandelt meine Wunden routiniert und äußerst erfolgreich. Inzwischen sind wir abgehoben und Shaka kommuniziert mit dem Militär in der Stadt, um sich ein Bild der Lage zu machen. Derweil schlüpfe ich endgültig aus meiner Schleichrüstung und ziehe meine militärische Kav-Dann Rüstung an. Ich lade meine Waffen nach und bereite mich auf die Schlacht vor.

Lyn hat derweil die Vanguard unter Volllast zurück in Richtung der Stadt gebracht. Wir umfliegen weiträumig das Zielgebiet, um das Schlachtfeld zu scannen, um ein Gefühl für unseren Gefechtsraum zu bekommen. Die gewaltige schwebende Festung von Trivex hat von Norden her eine breite Bresche in die Mauer geschlagen und Truppen fluten an den Flanken der Droidenfestung entlang in die Stadt. Hygaia ist gefallen, wir hätten das auch meiner Meinung nicht verhindern können. Die fliegende Festung bekommen wir mit der "Vanguard" nicht abgeschossen und auch die Manteljäger die in größerer Anzahl hier herumfliegen sind eine deutliche Gefahr für uns. Die dürfen wir nicht unterschätzen, wie wir damals auf Sybal vor einer gefühlten Ewigkeit erfahren haben müssen. Auch billige Sternenjäger können uns in Stücke schießen.

Verbände der TaggeCo kämpfen offen für Trivex und sind schon an einem anderen Stück der Mauer durchgebrochen. Sieht so aus, als ob sie auf einen militärischen Komplex im Westen der Stadt vorrücken würden, wo sich das Droidenkontrollzentrum für die Droiden befindet, die auf "unserer" Seite kämpfen.

Dank Shakas unermüdliche Bemühungen am Funkgerät haben wir ein halbwegs klares Bild über das Gefechtsfeld und unsere Möglichkeiten. Eine durchgängige Hauptkampflinie gibt es nicht mehr, sondern nur noch einige Widerstandsnester. Es gibt auch keine Möglichkeit mehr, eine Front zu bilden. Der Zug dafür ist schon längst abgefahren. Die Stadt ist verloren, da braucht man gar nicht weiter darüber nachzudenken. Jetzt gilt es nur noch zu retten, was zu retten ist.

Letztendlich haben wir vier Optionen. Erstens: Wir sichern die Evakuierung der Königsfamilie aus dem Palast in der Mitte der Stadt. Zweitens: Wir hindern den Verband von Oberst Eggard daran, die Droidenzentrale der Stadt einzunehmen, welche die Droiden steuert, die auf unserer Seite kämpfen. Drittens: Wir helfen den armen Flüchtlingen aus der Stadt zu entkommen, bevor sie von Trivex Truppen eingefangen und weggeschleppt werden. Und Viertens: Wir machen das wir von hier wegkommen und konzentrieren uns darauf, Pharos und seine Crimson Dawn aus der Sperrzone zu blastern.

Wir diskutieren schnell das für und wider der einzelnen Optionen aus. Die Königsfamilie zu retten bringt wahrscheinlich die meisten Credits und Prestige. Dürfte aber wohl nicht ganz ungefährlich sein. Auch dürfte ohne die Königsfamilie niemand mehr hier auf Kessel dann in der Lage sein, gegen Trivex aktiv Krieg zu führen. Die Pykes haben sich in ihre Minen im Norden zurück gezogen, sich dort eingegraben und noch lässt Trivex sie in Ruhe. Die wenigen Minen sind wohl Trivex die Mühe bisher noch nicht Wert gewesen, den Pykes den Todesstoß zu versetzen. Strategisch gesehen macht es am meisten Sinn, die Evakuierung der Königsfamilie entweder zu sichern oder selbst durchzuführen.

Die zweite Option bringt zwar taktisch etwas, aber die Verbände haben eher weniger Droiden in ihren Reihen. Bringt nur bedingt etwas.

Menschen retten ist immer Toll. Und ich weiß aus eigener bitterer Erfahrung wie es ist, auf der Flucht zu sein. Das erinnert mich an Eloy und das ich sie wieder einmal suche. Ich hoffe nur, ihr geht es gut, da es wohl länger dauern wird, hier eine Spur zu finden. Nach wie vor halte ich Kessel für den Schlüssel, der mir den Weg zu meiner Schwester weisen wird. Also ist Option Vier von vorne herein gestorben. Wir müssen hier die Spur wieder aufnehmen und es herrscht Konsens in der Crew, dass die Rettung der Königsfamilie die beste Option ist, die wir haben. Auch aus total unterschiedlichen Motiven heraus. Scavangerbot verspricht sich davon eine große Belohnung, Shaka denkt, dass dies den Weg zu den Sektorrangern ebnen wird und ich, dass ohne die Königsfamilie wir hier kein Land mehr sehen werden.

"Lyn, bring uns zum Palast und setz uns dort ab. Edna, an das obere Geschütz, halte uns die Manteljäger vom Leib. Scavangerbot, Shaka und ich bilden das Bodenteam. Wir gehen rein, sichern die Königsfamilie und ebnen ihnen den Weg. Möge die Macht mit uns sein!" So ist es entschieden. Ich bin schon so weit fertig, Shaka muss sich aber noch umziehen. So lange gehe ich runter zum Ionengeschütz und beginne Bodenziele anzugreifen. Einige der Bodengestützten Droiden sind ja recht groß, wie die aufgeblasene Version des Krabbendroiden mit einem Vierlingsgeschütz. Zum Glück haben die Dinger nicht die besten Sensoren und so lange wir auf maximale Distanz den Feuerkampf führen, haben die Krabben ein massives Problem uns aufzuschalten. Deren Waffensysteme sind eher dazu gedacht, Tiefflugangriffe zu unterbinden.

"Wir gehen heiß rein! Landezone ist nicht sicher! Ich wiederhole, Landezone ist heiß!", gibt Lyn durch, als wir kurz vor dem Ziel sind. Ich gebe die letzten Schüsse auf einen Krabbendroiden ab und stelle dann die Läufe auf zwölf Uhr, damit Lyn sie nun benutzen kann. Da es hier mehr als einen schweren Krabbendroiden gibt, schnappe ich mir noch meinen Merr-Sonn PLX-2M und bringe die Antigravklammer daran an, da ich sonst trotz meiner Powerarmor überladen wäre. Nur zu dritt gegen eine Armee aus Droiden und Söldnern der Tagge Corporation. Wenn das mal nur gut geht.

Nakagos wirre Gedanken

Wie man sicherlich gemerkt hat, waren zwei Spieler nicht da, so dass es einfach war, die Gruppe sinnvoll in ein Boden und Luftkampfteam zu trennen.

Nakago

  • Mitglied
Eine Geschichte zweier Schwestern – A Star Wars Story
« Antwort #293 am: 09. Juli 2020, 14:23:48 »
Besh

Scav, Shaka und ich versammeln uns an der unteren Ladeluke, die ich nun auffahre. Unter uns kommt der Boden schnell näher. Dann springen wir heraus und landen auf der Dachterrasse. Wir sind im südlichen Teil des Palastes, wo die Kämpfe noch nicht so intensiv toben, wie im oberen nördlichen Bereich. Wir sind auf einer Art Dachterasse, die über dem Verbindungselement der südlichen Anlage zum zentralen Gebäude bildet. Links und Rechts steht je ein ausladender Balkon über. Es gibt einen Zugang zum zentralen Palast. Zwölf leichte Kampfdroiden verschiedenster Baureihen, welche von Trivex Fabrik zu stammen scheinen, stoßen gerade auf die Terrasse vor. Sie bilden zwei Trupps zu je sechs Einheiten, sind aber einheitlich mit Blastergewehren bewaffnet. Ein Trupp ist schon recht nahe an uns dran und den nimmt Shaka mit ihrem Unterlaufgranatwerfer unter Feuer. Vier werden von der zwischen ihnen einschlagenden Granate zerrissen. Ich erledige die letzten zwei vom ersten Trupp und begebe mich an einer Steinbank in Stellung, in dem ich hinter ihr abkniee. Skav hat nun sein schweres MWC-35c bereit gemacht und nimmt aus stabiler Postion heraus den Feuerkampf mit dem weiter hinten nachrückenden Feind auf. Seinem Feuerhagel fallen zwei weitere Droiden zum Opfer, da waren es nur noch vier.

Der zweite Trupp rückt nun ausgefächert vor, um einen weiteren Granateneinschlag zu minimieren. Sie nehmen uns unter Feuer. Obwohl ich als einzige halbwegs in Deckung bin, ziehe ich einiges an Feuer und werde wie Shaka leicht getroffen. Die flammende Wucht des Einschlages wird durch meine hochwertige geschichtete Rüstung auf eine oberflächliche Brandwunde reduziert.

Die restlichen vier sind nicht so das Problem. Shaka und Skav erledigen je einen, ich zwei. Das war jetzt fast schon zu einfach. Aber nun meint einer der aufgeblähten Krabbendroiden sich mit uns anlegen zu müssen. Der schwere mechanische Körper mit massiven Panzerplatten an der Oberseite wuchtet sich auf den rechten überstehenden Balkon der Dachterrasse. Sein oben montiertes Vierlingsflakgeschütz sucht den Himmel nach der "Vanguard" ab und schießt tatsächlich auf sie. Lyn aber dreht sich gekonnt aus dem Feuerhagel heraus und nichts passiert. Derweil neben die beiden leichten Repetierblaster uns unter Beschuss. Meine Bank wird pulverisiert und ich muss die Stellung wechseln. Ich schultere mein DLT-19D, nehme die Merr-Sonn PLX-2M von der Schulter gehe mit ihr in Anschlag. Mit dem Zielfernrohr peile ich das Ziel an und zwar die weniger gut gepanzerte Unterseite. Ein grünes Quadrat erscheint auf dem Display und ich ziehe sauber den Abzug durch. Die Rakete zischt eine Rauchfahne hinter sich herziehend aus dem Werfer und trifft die von mir anvisierte Stelle gut. Eine Explosion erschüttert den großen Krabbendroiden und reißt ihn beinahe von den Beinen. Aber ihm gelingt es sich zu fangen und er macht keinen glücklichen Eindruck über den von mir verursachten Schaden.

Skav schafft es das riesige Ziel komplett zu verfehlen, aber zieht trotzdem die Aufmerksamkeit des Kampffahrzeuges auf sich, da sein Schuss Staub und Dreck in Richtung der Hauptsensoren wirbelt, was dieses Ding offensichtlich persönlicher nimmt als mein Raketentreffer. Derweil versucht Shaka in voller Deckung eine Haftmine zu basteln. Die Krabbe feuert nun verstärkt auf Scavangerbot und die blaue Twi´lek. Der arme Droide wird gleich zweimal getroffen, die ehemalige Commanderin nur einmal. Beide sehen danach angeschlagen aus, die meisten Lebewesen wären nach so schweren Treffer aber schon tot. Ich nutze die Gelegenheit und gebe dem Ding einen gehörigen Nachschlag mit dem Raketenwerfer, da es nun abgelenkt ist. Ich treffe ein weiteres mal gut, aber selbst zwei gut platzierte Raketen reichen nicht aus, diese Kampfmaschine zu zerstören.

Anstatt die Mine an das Fahrzeug anzubringen, stopft Shaka den Sprengkörper in einen Krater und bringt ihn zur Detonation, nachdem sie sich weit genug in Sicherheit gebracht hat. Auf dem Boden bilden sich Risse im Permabeton und den Kacheln, aber der Balkon hält der Belastung stand. Scavangerbot schießt ein weiteres mal einen aufgeladenen Einzelschuss auf diese Kampfmaschine und trifft sie an einer kritischen Stelle. Die Lichter in den Rezeptoren erlöschen und der riesige Droide kracht in sich zusammen. Der Aufschlag reicht nun aus, um den angeknacksten Balkon in die Tiefe rauschen zu lassen.

Unser Kampf ist nicht unbemerkt geblieben und ein Manteljäger rauscht heran. Sofort rennen wir alle in den großen Gang ins Innere des Palastes. Hinter mir stanzt der Hybridjäger mit seinen Laserkanonen kleine Seen aus geschmolzenen Gestein in den Boden der Dachterrasse. Gerade so gelangen wir in den toten Winkel, während der Jäger mit aufheulenden Ionentreibwerken über uns hinweg rauscht. Nun sind wir erst einmal in Sicherheit und rücken schnell in die Tiefe des Palastes. Laut unseren Daten müssen wir weiter nach oben.

In gar nicht allzu weiter Entfernung sehen wir ein Gefecht zwischen dem Kopfgeldjäger Nescha und einigen Droiden. Sieht so aus, als würde Nescha eine Gruppe gutbetuchter Adliger in Sicherheit bringen. Die kommen gut alleine klar und wir begeben uns zu den Fahrstühlen. Da die offen sind und wir über achtzig Höhenmeter überwinden müssen, nehmen wir eben die Fahrstühle, die weniger mehr als eine Plattform mit einem Repulsorliftantrieb sind. Mit etwas mulmigen Gefühl, da solche Orte schnell zu Todesfallen werden, platziere ich mich leicht rechts mittig auf der Plattform und ziele vorsichtshalber nach oben. Aber meine Befürchtungen bewahrheiten sich nicht und wir kommen wohlbehalten oben an. Dort tobt ein heftiges Gefecht zwischen einem Zug Palastwachen und einem größeren Pulk aus drei Richtungen anrückender Droiden. Die Palastwachen haben sich  hinter einer gut platzierten Barrikade verschanzt, trotzdem haben sie schon massive Verluste hinnehmen müssen.

Wir drei übernehmen nach kurzer Absprache mit dem kommandierenden Offizier die rechte Flanke, so dass sich der Rest auf die Mitte und Links konzentrieren kann. Momentan kommen wir von hier eh nicht weiter und wir müssen so oder so diesen Angriff abweisen. Uns stehen wieder zwei Trupps leichte Droiden mit je sechs Mitgliedern gegenüber, dazu drei schwere Kampfdroiden mit leichten Repetierblastern und ein Anführer in grell bunten Farben, also einer von Trivex Erwachten.

Von Shaka motiviert erledige ich gleich einen der schweren Droiden, bevor dieser Gelegenheit hat auf uns zu schießen. Ein wahrer Feuerhagel an Blastergeschossen prasselt nun auf die Barrikade ein. Scavangerbot und ich werden getroffen, aber nicht sehr schwer. Von dem Treffer irritiert verzieht der Droide leider komplett. Oder ist bei ihm schon der berüchtigte Virus von Kessel aktiv? Ich vertraue Scavangerbot, aber man darf nie vergessen, was diese Welt mit Droiden machen kann. Möglicherweise ist er schon infiziert und sein innerstes wehrt sich nun, auf seine vermeintlichen Kameraden zu schießen. Wer weiß das schon so genau?

Nakagos wirre Gedanken

Beim Angriff auf den Krabbendroiden hat der Spieler von Scavangerbot ein Verhängnissymbol gewürfelt. Normalerweise hätte das bei einer Automatischen Waffe zum Munitionsmangel geführt, aber der SL fand es interessanter, Scavangerbot zum primären Ziel der nächsten Attacke zu machen. Das Scavangerbot die Droiden zweimal verfehlt hat, lag an reinem Würfelpech, da er von den Werten eigentlich recht gut treffen könnte. Aber bei dem System bringen viele positive Würfel nicht unbedingt auch viele Erfolge. Was nützen sechs Nettovorteile, wenn man keine Nettoerfolge zum treffen hat?

Nakago

  • Mitglied
Eine Geschichte zweier Schwestern – A Star Wars Story
« Antwort #294 am: 12. Juli 2020, 13:55:55 »
Cresh

Da mich meine Bedenken um Scavs Loyalität etwas ablenken, beschädige ich den nächsten schweren Droiden nur. Aber Scavangerbot 523 zeigt nun, was in ihm steckt, in dem er nicht nur den schon von mir beschädigten schweren Kampfdroiden umschießt, sondern auch gleich den nächsten und seine Garbe wandert weiter und schießt noch zwei weitere leichte Droiden um.

"Mein System ist jetzt rekalibriert", meint Scavangerbot 523 und wenn er die Fähigkeit zur Mimik hätte, er würde bestimmt jetzt von einem Audiosensor zum anderen grinsen.

"Nicht schlecht!", meine ich dazu und mir wird klar, dass ich mir komplett umsonst Sorgen gemacht habe. Nur ein technisches Problem mit der Zielmatrix und nicht der berühmt berüchtigte Kesselvirus.

Die Freude wärt nur kurz, denn der Kommandodroide schießt mit seinem leichten Repetierblaster Shaka um. Da die schon einiges abbekommen und sich ordentlich an den Stimpacks bedient hat, kriegen wir die auch nicht mehr so einfach wieder auf die Beine. Da konzentrieren wir uns lieber darauf, die feindliche Opposition weiter auszudünnen, um diese Flanke zu sichern. Nun richte ich meine Waffe auf den Droiden, der Shaka erledigt hat. Ich ziehe sauber ab und treffe den Droiden mehrmals. Aus einigen Einschusslöchern qualmend geht er zu Boden. Hat er nun davon!

Ein weiteres mal schießt Scavangerbot auf seine "Leute" und mäht weitere nieder und zeigt, dass die Rekalibrierung höchst erfolgreich war. Da kann ich nicht zurückstecken und schieße alle übrigen fünf mit einer langen Salve noch um. Damit ist diese Flanke gesichert.

"Scav, kümmere dich bitte um Shaka, ich geh mal den Jungs helfen", meine ich zum Droiden, da er der um Längen bessere Sanitäter von uns ist. Auch trägt der das Medkit. Ich richte nun meine Aufmerksamkeit auf die Front vor uns und beziehe Stellung hinter einer gerade frei gewordenen Schießscharte. Vor mir liegen schon dutzende zerstörte Droiden. Man könnte gerade meinen, sie wollen so eine Deckung für die nachfolgenden Kampfdroiden aufbauen. Ich würde sagen, die agieren genau so wenig intelligent wie die Kampfdroiden der B1 Baureihe der Handelsföderation in den Klonkriegen. Einfach stoisch auf das Ziel zulaufen und mit dem Blaster schießen klappt nur bei einer wirklich gravierenden numerischen Überlegenheit und die ist hier zum Glück noch nicht gegeben. Wirklich meine Hilfe brauchen die nicht mehr und die Stellung ist der Macht sei Dank erfolgreich gehalten.

Nun helfe ich etwas Scavangerbot, der sich um Shaka kümmert und sie gerade so wieder zurück bekommt. Man könnte meinen, er würde sich nicht wirklich dabei anstrengen. Wirklich Fit ist Shaka nicht und hat quasi schon einen langen Aufenthalt im Bactatank gebucht. Momentan haben wir keine Ahnung, wo sich die Königsfamilie aufhält. Aber Shaka läuft trotz ihrer massiven Verletzungen zur Höchstform auf. Während um uns immer noch die Schlacht tobt, schafft sie es tatsächlich herauszufinden, dass die königliche Familie sich in einem Fluttunnel befindet und der Eingang gar nicht weit von hier in einem Büro ist. Wir bekommen dank der blauen Twi´lek tatsächlich den Einstiegspunkt genannt und den Auftrag, die Familie zu schützen. Nun gut! Auf was warten wir dann noch?

Da es momentan hier vergleichsweise ruhig ist, lassen wir den Zug Soldaten zurück, die stoisch meinen, die Stellung halten zu müssen. Mein Vorschlag, diese Phase zu nutzen, um sich in den rückwärtigen Raum abzusetzen, wird vom Offizier rigoros abgelehnt. Das sind ausgewählte Palastwachen und absolut loyal. Sie haben den Befehl, diese Stellung bis zum letzten Mann zu halten und diese Männer verstehen das wortwörtlich. Das ist äußerst dumm, aber außergewöhnlich heroisch. Ich salutiere vor ihnen aus tiefen Respekt vor ihrem Opfer. Ich lasse mir ihre Namen geben, damit ihre Tat den folgenden Generationen als Lehrstück dient, wie man es nicht macht. Dann springe ich als erstes über die Barriere. Mir ist klar, ich werde diese Leute nie mehr lebend wiedersehen und eine Träne läuft meine Wange herunter.

Ohne Feindkontakt erreichen wir das prächtig eingerichtete Büro des Königs auf dieser Ebene. Der großzügig dimensionierte Raum wird von einem riesigen Schreibtisch dominiert, der fest im Boden verankert zu sein scheint. Obwohl es der Raum hier komplett mit Bücherregalen voll gestellt ist, weiß ich instinktiv, dass der Schreibtisch der Zugang sein muss. Ich krabble in die offene Fläche und suche nach einer Luke nach unten. Dabei finde ich einen Knopf. Als ich drücke, bekomme ich eine Nadel mit solcher Wucht in den Finger gerammt, dass sie meinen Panzerhandschuh durchschlägt. Sofort wird mir schummerig.

"Scav! Ich wurde wohl gerade vergiftet!" Der Droide läuft zur Höchstform auf und verabreicht mir nach einem Scan sofort ein Gegenmittel aus dem Medkit. Das hilft und mir passiert nichts weiter. Puh! Das war knapp. Es gibt noch drei weitere Knöpfe, die jeweils eine Falle auslösen. Da wir gewarnt sind, benutzen wir dafür längliche Gegenstände aus dem Raum. Es gibt hier ein Terminal, was aber auch die Lösung nicht näher bringt. Wahrscheinlich muss man zwei Knöpfe gleichzeitig drücken, dass sich was öffnet. Nach dem dritten Versuch klappt es dann auch. Der Schreibtisch fährt zur Seite und gibt den Einstieg frei. Eine an der Wand verankerte Leiter führt uns etwa zehn Meter in die Tiefe zu einem Tunnel. Hier gibt es Wandpanel, welches den Schreibtisch zurück in seine Position fahren lässt. Wir folgen dem Tunnel aus unverkleideten Permabeton zu einem Fahrstuhlschacht.

Nachdem wir die Plattform hoch geholt haben, sausen wir in die Tiefe. Eigentlich hätte ich jetzt ein wahres Labyrinth aus Gängen erwartet, aber es geht von hier aus nur geradlinig weiter. Unten angekommen führt ein breiter Schacht in Richtung Südwesten. Der ist ziemlich breit und ich denke, hier stand bis vor kurzem bestimmt ein kleiner Gleiter. Bequem können wir nun eine Linie bilden und vorrücken. Fallen oder gar feindlich gesinnten Droiden begegnen wir der Macht sei Dank momentan keine.

Schließlich hören wir Gefechtslärm vor uns. Mein Scanner schlägt aus und zeigt Energieaktivitäten und Lebensimpulse in zweistelliger Anzahl. Wir haben wohl gefunden, was wir gesucht haben. Schneller rücken wir nun im Laufschritt vor und erreichen eine Höhle von riesigen Ausmaßen. Die schient natürlich entstanden zu sein. In der Mitte ist ein Landefeld mit einem Lambda Shuttle. Die Decke ist verschlossen, kann aber wohl geöffnet werden und die Plattform könnte nach oben fahren. Vor dem Shuttle ist wohl die Königliche Familie in einen Hinterhalt geraten und wird gerade von allen Seiten angegriffen.

Noch hält die Leibwache stand, aber der Feind ist in deutlicher Übermacht. Und er hat hier eine Nachhut platziert, falls weitere Wachen dem König folgen sollten. Sofort stehen wir im Blasterfeuer. Aber die Salve mit dem leichten Repetierblaster geht über unsere Köpfe hinweg. Irgend etwas wird getroffen, was explodiert und wir stehen in eine Wolke aus feinem Staub, was uns etwas deckt. Sofort rückten Scavangerbot und ich vor, um eine stabile Deckung zu erreichen. Ich gehe rechts in Stellung, Skav etwas weiter vorne rechts. Dummerweise haben hier zwei Droiden mit Tarnfeldern gelauert, die sofort Scavangerbot angreifen. Ein dritter versucht sich in die weiter hinten in Deckung gegangene Shaka anzuschleichen, wird von ihr aber entdeckt und erschossen. In einer gewaltigen Explosionswolke vergeht der Droide. Ich will nicht neben so einem Ding stehen, wenn es hochgeht und Scavangerbot hat das Pech, gleich von zwei in die Zange genommen zu werden. Wenn das mal nur gut geht!

Nakagos wirre Gedanken

Die Soldaten für einen sinnlosen Tod zurück zu lassen war schwer, aber es ist uns nicht gelungen, sie dazu zu bewegen, sich zurück fallen zu lassen. Die Kämpfe sind gut designt und als Shaka down war und der Spieler einen nicht mehr mit seiner unglaublich langsamen Art aufgehalten hat, kam sogar richtig Dynamik in den Kampf rein.

Nakago

  • Mitglied
Eine Geschichte zweier Schwestern – A Star Wars Story
« Antwort #295 am: 14. Juli 2020, 14:56:44 »
Dorn

Die Attacken mit den Vibroschwertern sausen auf Scavangerbot 523 hernieder, aber der Droide hat eine massive Panzerung. Was Lyn getötet hätte, kratz Scav nur oberflächlich an. Da ich meinem zähen und kompetenten Kameraden vertraue, mit zwei Angreifer fertig zu werden, bekämpfe ich lieber die feindlichen Droiden, die unserem Ziel weiterhin hart zusetzen. Ich versuche den kommandierenden Droiden zu vernichten, aber an seiner harten Panzerung prallen meine Schüsse erst einmal ab. Das war wohl nix!

Einer der Attentäterdroiden wird von seinen eigenen Kameraden abgeschossen und explodiert. Das setzt Scavangerbot ordentlich zu, kann sich aber auf den Beinen halten. Um der zweiten Explosion zu entgehen, bricht er einfach aus dem Nahkampf aus und schießt seinen Kontrahenten aus sicher Entfernung einfach nieder. Auch der vergeht in einer Explosion. Die Wucht ist aber noch so groß, dass Scavangerbot von den Beinen gerissen wird und umfällt. Einer der Stalagmiten lösten sich von der Decke und verfehlt den Droiden haarscharf. Da hat aber jemand nochmal Glück im Unglück gehabt. Mir gelingt es derweil den Kommandodroiden zur Strecke zu bringen, als mein Hagel aus sonnenheißen Plasmageschossen viele große Löcher in seine Rüstung stanzt. Damit bricht der koordinierte Angriff von Trivex Attentätern in sich zusammen.

Mit knirschenden Gelenken springt Scav auf und wir beginnen nun durch mehrere schnelle Stellungswechsel den Gegner in die Zange zu nehmen. Das läuft wie am Schnürchen. Richten sich die Droiden auf den einen aus, hat der andere leichtes Spiel. So zerlegen wir Stück für Stück die feindliche Streitmacht buchstäblich in ihre Einzelteile. Damit wäre dieses Gefecht gewonnen. Das Droiden hier auf die königliche Familie gewartet haben, lässt tief blicken. Trivex muss mindestens einen Agenten in unmittelbarer Nähe des Königs haben. Jeder hat seinen Preis und ich bin sicher, Crimson Dawn hat so ihre Mittel ein Angebot zu machen, dass man nicht ablehnen kann.

Nun gut, Shaka schließt wieder auf und der Kronprinz mit dem Namen Dios, ein junger Mann von Mitte Zwanzig übernimmt es für die königliche Familie, sich artig bei uns zu bedanken. Nicht der Rede wert und Shaka sorgt, dass alle einen Zahn zulegen. Das Lambda Shuttle ist bald gefüllt und wir heben ab. Der eigentliche König ist bewusstlos und schwer verwundet. Also ist momentan Kronprinz Dios der amtierende Herrscher über die Welt Kessel. Zwar ist Hygaia gefallen, aber es gibt noch einen letzten Handelsposten, der unter der Kontrolle der königlichen Truppen steht. Das ist nicht viel, aber besser als gar nichts.

Wir heben ab und gewinnen schnell fahrt. Auf einmal geht ein Ruck durch das Shuttle und ich muss mich festhalten, um nicht von den Beinen gerissen zu werden. Schnell wird klar, dass ein Droidengehirn die Steuerung übernommen und den Kurs gewechselt hat.

"Ich versuche die Energie abzustellen!", meint Scavangerbot 523 und verschwindet augenblicklich in einer Luke zu einem Wartungsschacht.

"Ich versuche Hilfe zu organisieren!", meint Shaka und versucht jemanden zu erreichen, der uns helfen könnte.

"Ich deaktiviere das Droidenhirn!" meine dazu nur, da dass für mich das naheliegende in dieser Situation ist. Also eile ich ins Cockpit und öffne eine Luke unter der Mittelkonsole. Wir haben ja zwei von diesen Shuttles in unserem Besitz und besonders eines haben wir ja schon öfters reparieren müssen. Deswegen kenne ich dieses Bautyp In und Auswendig. Zwar nicht so gut wie unsere geliebte E-9, aber doch gut genug um zu wissen, wo ich suchen muss. An der offensichtlichsten Stelle, der dafür vorgesehenen, ist es leider nicht verbaut, was zwar vorhersehbar war, aber es wäre ärgerlich gewesen, da als letztes nachzusehen und es an seinem Platz zu finden. So was ist dann immer ganz besonders peinlich.

Nun gut, hier ist es also nicht. Letztendlich sind die Kabelstränge endlich und da ich weiß, was da sein sollte und was nicht, ist es nicht so schwer, die entsprechende Leitung zu finden und heraus zu ziehen. Im nächsten Moment haben die Piloten wieder die Kontrolle über die Maschine.

"Scav! Wir...", bevor ich zu Ende sprechen kann, setzt der Antrieb aus. Toll, Scav hat schon die Energie abgedreht.

"Scav! Ich hab das Gehirn ausgestöpselt. Bringe bitte die Energie wieder zurück!", mahne ich eindringlich. Auch wenn das Shuttle Flügel hat, wirklich segeln kann es nicht. Wir verlieren Geschwindigkeit und rapide an Höhe. Da ich hier nichts machen kann, eile ich zurück in den Passagierraum. Notfalls schnappe ich mir den Kronprinzen, der momentan das ranghöchste Mitglied des Königshauses auf Kessel ist und fliege mit Hilfe meines Jetpacks aus dem Shuttle. Aber bevor ich solche drastische Maßnahmen ergreifen muss, hat Scav die Energieversorgung wieder hergestellt und die Piloten bringen das Shuttle wieder unter ihrer Kontrolle. Das war jetzt knapp.

Lyn ist mit der Vanguard auf dem Weg zu uns und kann uns deshalb sofort an Bord nehmen, kurz nachdem wir in Quil-Kara gelandet sind. Der Handelsposten ist gut ausgebaut und auch militärisch befestigt. Besonders wichtig ist, dass keine Truppen der TaggeCo vor Ort sind. Es ist immer noch nicht klar, ob die komplette Firma für Crimson Dawn arbeitet oder nur einzelne Kommandanten. Jeder hat seinen Preis und Gewürzkartelle sind sehr finanzstark. Die können Summen bieten, die jede Pensionskasse sprengen würde. Da kann man schon mal in Versuchung geraten und die Seite wechseln.

Shaka will unbedingt hier in der Nähe des Königs oder besser gesagt, des gutaussehenden Kronprinzen bleiben und lehnt es ab, sich von Besh 42 behandeln zu lassen und ein Bad in den Bactatank zu nehmen. Wahrscheinlich schreckt sie der Gedanke ab, dass wir zurück nach Hygaia fliegen und vorhaben, Gefangene zu befreien und auszufliegen.

"Das ist eine ziemlich dämliche Idee, sich von uns zu trennen!", meine ich, da ich nicht glaube, dass sie hier jetzt ein Bad in einen Tank nehmen kann, wo gerade die ersten Flüchtlinge eintreffen, einige davon in kritischen Zustand. Der Tank auf der "Vanguard" ist frei und sie kann sofort rein. Aber Shaka bleibt stur. Ich denke, sie will hier beim schnuckeligen Kronprinzen an Einfluss gewinnen. Warum auch immer. Hinter einem der Geschütze oder an Bord des Schiffes wäre sie für uns alle nützlicher. Aber aber die blaue Twi´lek will nicht. Nun gut, ich kann sie nicht zwingen, was gutes zu tun.

Innerhalb von fünfzehn Minuten gelingt es uns den Laderaum zu leeren und unser Zeug in einer Ecke in einer Lagerhalle zu stapeln. Wir werden alles an Platz brauchen, um so viele Leute wie möglich auszufliegen. Kaum ist die Luke zu, hebt Lyn schon ab, die wie eine Irre ins Cockpit gehetzt ist. Die Antriebe heulen auf, als die orangene Twi´lek alle Energie auf die Triebwerke legt und wir machen Regelrecht einen Satz nach vorne. Beinahe hätte es mich von den Beinen gerissen, kann mich aber im letzten Moment noch festhalten. Ich hab es nicht weit, um die untere Geschützstellung mit den Ionengeschützen zu bemannen. In weniger als zwanzig Minuten sind wir zurück über Hygaia, was bedeutet, dass Lyn wirklich alles aus unseren Triebwerken herausgeholt hat. Ich kann hören, wie eines davon viel zu laut ist. Schätze mal, dass müssen wir demnächst überholen.

Wie befürchtet meldet sich der Trupp an der Barrikade zu den Fahrstühlen im königlichen Palast nicht mehr. Sie haben treu ihren Befehl gefolgt und sind einen eigentlich sinnlosen Heldentod gestorben. Trotzdem gedenke ich ihrer als tapfere Soldaten, die wirklich alles für das gegeben haben, an das sie geglaubt haben. Natürlich wäre es besser gewesen, sie hätten die Stellung geräumt und hätten sich in den Rückwärtigen Raum orientiert, um an einem anderen Tag lebendig weiter zu kämpfen.

Im Westen der Stadt haben die Droiden ein Sammellager für menschliche Gefangenen eingerichtet. Verteidigt wird es von zwei dieser aufgeblähten Krabbendroiden mit ihrem Vierlingslasergeschütz, was uns durchaus gefährlich werden kann.

Lyn geht tief rein und ich nehme den ersten der Flakfähigen Droiden unter Feuer. Ich treffe gut und schalte ihn mit der ersten Salve aus, bevor er uns erfassen kann. Sofort schwenke ich auf den nächsten ein, der schon auf uns feuert. Unsere geschickte Pilotin weicht aus und nur ein Strahl streift unser Deflektorschild, dass dadurch bunt aufflackert. Durch das Manöver verziehe ich weit und versuche nun das Geschütz auf das Ziel einzudrehen, während Lyn versucht, einen Manteljäger abzuschütteln, der uns attackiert. Den übernimmt Edna in der oberen Kanzel, so dass ich mich weiter auf die verdammte Krabbe konzentrieren kann, welche mit großem Enthusiasmus die Festigkeit unserer Deflektorschilde testet. Während der Klonkriege waren die deutlich kleiner. Man könnte meinen, ein Konstrukteur hätte einfach alles verdreifacht. Was vielleicht sogar geschehen ist. Wie auch immer, darüber habe ich jetzt nicht die Muße nachzudenken.

Nakagos wirre Gedanken

Ich finde es immer blöd, wenn sich die Gruppe aufspaltet, besonders wenn es nicht wirklich Sinn gemacht hat. Aber ich konnte mit Argumenten den Spieler nicht überzeugen, einfach auf der "Vanguard" kurz in den Bactatank zu springen. Wir haben ja mit Besh-42 eine Medidroiden, der praktisch beim Bad im Bacta quasi jede Stunde einen Lebenspunkt zurück bringt und nicht nur alle zwei. Klar macht es am Limit mit mehreren schon angesammelten kritischen Wunden keinen Spaß sich in Gefahr zu begeben, aber manchmal muss man halt die Sache so nehmen, wie es kommt. Und wie gesagt, Besh 42 hätte wenigstens die kritischen Wunden wegbekommen und ein paar Punkte wären auch geheilt gewesen.

Nakago

  • Mitglied
Eine Geschichte zweier Schwestern – A Star Wars Story
« Antwort #296 am: 16. Juli 2020, 15:19:50 »
Esk

Endlich gelingt es mir, das Geschütz auszurichten. Das Ziel liegt mittig im Sucher und ich ziehe ab. Meine Strahlen hämmern in den schweren Krabbendroiden und legen auch ihn lahm. Aber noch ist es nicht vorbei. Ich kann etwa zwanzig bis dreißig Kampfdroiden ausmachen, davon mindestens sechs schwere. Die nehme ich zuerst unter Beschuss. Das ist zwar eine Ionenwaffe, aber diese Konzentration kann auch schädlichen Nebenwirkungen auf Lebewesen haben. Leute mit Cybergliedmaßen oder Organen haben heute einen schlechten Tag. Aber da sich die Droiden taktisch klug innerhalb ihrer Gefangenen platzieren, muss ich dieses Risiko eingehen. Zuerst schieße ich auf die schweren und erwische mit jeder Salve immer zwei oder gar alle drei, da die in Dreierteams kämpfen. Dann knöpfe ich mir die leichten Droiden vor. Die haben gelernt und verteilen sich besser. Einige benutzen sogar Menschen als Schutzschilde. Aber das nützt ihnen nichts. Edna hat inzwischen den Manteljäger vertrieben und Lyn fliegt stabil im Kreis um das Lager herum, so das ich gezielt meine Ziele angreifen und ausschalten kann.

"Ich kann keine Ziele mehr ausmachen! Lyn, gehe bitte runter!" Ich lege die Zielmatrix ab und klettere aus dem Geschützstand. Scavangerbot steht schon mit RD-79 an der Ladeluke und öffnet diese. Wir landen und ich springe sofort raus.

"Die Verwundeten zuerst!", brülle ich die Leute an und richte Demonstrativ die Waffe über ihre Köpfe. Die Krankenstation befindet sich vorne hinter dem Cockpit. Wer zuerst rein geht, kommt also Problemlos dahin. Später werden die Gänge bis vor zum Cockpit komplett verstopft sein. Einige gefangene und nun wieder befreite Soldaten haben sich inzwischen bewaffnet und ein Offizier hilft, die Leute soweit zu bändigen, dass zuerst die Verwundeten an Bord gelangen und dann der Rest. Frauen und Kinder zuerst wäre zwar erstrebenswert, aber niemand will Familien trennen und wir haben auch keinerlei Mittel hier zu selektieren. RD-79 hilft so gut es geht, die "Ladung" so zu verteilen, dass wir nicht gieren. Schließlich ist auch die "Vanguard" komplett mit Menschen vollgestopft. Einige müssen wir zwingen, ihren Hausrat liegen zu lassen, um mehr Leute an Bord zu bekommen. Schließlich stehen noch etwa sechzig bis achtzig Menschen vor der "Vanguard" und wir haben keinen Platz mehr, wie RD-79 meldet. Und da er unser Lademeister ist, stelle ich sein Urteil nicht in Frage sondern begreife es als Fakt. Trotzdem frage ich zur Sicherheit nach, ob er noch Optimierungspotential sieht, was er ebenfalls verneint.

Mein Blick wandert zu den schweren Transportgleiter, welche die Menschen zu den Sklavenpferchen der Droiden hätte fliegen sollen. Das sind A-A5 in der AT Version, also mit einer maximalen Flughöhe von fünfundzwanzig Metern, um auch über Hindernisse und im unwegsamen Terrain ohne große Umwege vorwärts zu kommen. Die sind hier zusätzlich noch leicht gepanzert und oben ist eine leichte Blasterkanone eingebaut. Solche Fahrzeuge habe ich auch mal hin und wieder im großen Galaktischen Bürgerkrieg gefahren. Sie sind mit etwas um die 160 Stundenkilometern nicht gerade wirklich schnell, aber für ihre Größe ist das vergleichsweise gut. In jedem passen etwa vierzig Leute, wenn man nur gut genug presst.

"Scav, kriegst du die Transporter klar?", frage ich ihn, da ich annehme, dass die mit entsprechenden Sperren versehen sind.

"Leute, wir müssen hier weg! Etwa hundert Droiden bewegen sie auf unsere Position zu!", meldet sich Lyn.

"Wie lange haben wir noch?", hake ich nach.

"Etwa fünf Minuten!"

"Wie lange brauchst du?", frage ich Scavangerbot, dessen Blick zwischen der "Vanguard", den verzweifelten Menschen und den Transportern hin und her wandert. Wahrscheinlich berechnet er die Chancen oder wie viel Prestige und Ansehen es uns kostet, diese Leute der Sklaverei zu überlassen. 

"Acht bis zehn Minuten für beide Transporter", meint Scavangerbot.

"Lyn, verschaffe uns zusätzlich fünf Minuten!"

"Bist du sicher?"

"Ich lasse niemanden zurück, so lange es noch eine Chance gibt!" Bei Shellys Gundarks war dies ein ehernes Gesetz. Niemand bleibt zurück, so lange es noch eine reale Möglichkeit zur Rettung gibt. Die Priester in der Kathedrale waren nach meiner Einschätzung unrettbar verloren. In meinen Augen hatte es keine praktische Möglichkeit gegeben, sie lebend zu retten. Aller Wahrscheinlichkeit wären auch wir beim Versuch gestorben. Aber hier rechne ich mir durchaus gute Chancen aus, diese Menschen in Sicherheit zu bringen. Die Transporter sind mit einem Flugabwehrfähigen leichten Blastergeschütz bewaffnet, zwar nur ein Lauf, aber das sollte reichen, um vorwitzige Manteljäger oder Krabbendroiden vom Hals zu halten.

"Dann möge die Macht mit dir sein! Ich verschaffe euch die nötigen Minuten!", meint die Jedi und ich kann sehen, wie einer der Soldaten schon die untere Kanzel besetzt. Gut! Etwa die Hälfte der Soldaten ist mit den Zivilisten zurückgeblieben. Darunter auch der junge Leutnant, der sich nun sicherlich fragt, ob es eine gute Idee war, hier zurück zu bleiben und sich nicht einfach einen Platz in der "Vanguard" zu sichern. Während Skav schon mal zum ersten Transporter rennt, wende ich mich an den Menschen.

"Mein Name ist Lyra Askana. Ich verspreche, jeden einzelnen hier zu retten, wenn ihr mir im Gegenzug verspricht, mir zu gehorchen. Über ein Jahrzehnt habe ich für die Allianz im Großen Galaktischen Bürgerkrieg gekämpft und verfüge über die Erfahrung unzähliger Schlachten. Wie man sieht, habe ich diese überlebt. Mein Codex besagt, niemanden zurück zu lassen und damit werde ich heute nicht anfangen!" Meine kleine Ansprache zeigt Wirkung und ich kann sehen, dass einige tatsächlich Hoffnung schöpfen. Mit dem Offizier, Leutnant Eskandar, teile ich die Leute in zwei Gruppen, bestimme einen Fahrer und einen Schützen. Den ersten Gleiter hat Scavangerbot schon klar bekommen, in weniger als drei Minuten. Wir liegen gut in der Zeit. In der Ferne kann ich die "Vanguard" kreisen sehen, dass Ionengeschütz schießt beinahe ununterbrochen und auch das Lasergeschütz greift so gut wie möglich in den Bodenkampf ein. Lyn fliegt sagenhafte Manöver und immer wieder prüfen Lasergeschütze unsere Deflektorschilde. Auf lange Sicht wird das nicht gut gehen. Aber wir haben ja auch nicht vor, hier Wurzeln zu schlagen.

Die Soldaten und ich treiben die Zivilisten in die Transporter. Ich denke, meine Schätzung mit Achtzig Leuten war wohl doch etwas zu niedrig. Eine Frau mit sechs weinenden Kindern bleibt  zurück. Offensichtlich ist sie nicht in der Lage, sie alle zu bändigen. Da sie teilweise das gleiche Alter zu haben scheinen, denke ich nicht, dass dies alles ihre eigenen Kinder sind. Vielleicht sind auch welchen von Verwandten oder Freunden darunter. Ich eile zurück und nehme ein kleines Mädchen, dass krampfhaft eine Wookieepuppe festhält, hoch und einen plärrenden Jungen an die Hand. Eine weitere Frau erbarmt sich und so bekommen wir die Familie in den schon überfüllten Transporter. Aber mit etwas drücken kriegen wir alle rein. Diese Szenen erinnern mich Fatal an die Flucht von Corellia, als ich noch ein kleines Mädchen und Eloy ein Baby war. Für einen Moment höre ich wieder die Schmerzensschreie der schwer Verwundeten, dass auf uns einprasselnde Blasterfeuer und die Rufe der Sturmtruppler, anzuhalten. Aber ich reiße mich zusammen, da es jetzt nicht an der Zeit ist, mich meinen Trauma zu stellen. Der Offizier nimmt den ersten Transporter, ich den zweiten. Wir Synchronisieren unsere Frequenzen und Chronos.

"Wir ziehen zu viel Feuer! Ich kann die "Vanguard" nicht mehr länger in den Bodenkampf schicken!", meldet sich Lyn.

"Bin fertig!", meint Scav in diesem Augenblick.

"Kein Problem! Wir können nun evakuieren! Danke! Wie sieht es westlich von uns aus? Ist der Weg frei?"

"Westen ist frei! Ich werde euren Rückzug decken!"

"Gut, wir starten! Möge die Macht mit uns sein!" Mit diesen Worten klemme ich mich hinter die Kontrollen des Transporters, während Scavangerbot sich in den kleinen engen Geschützstand begibt, der sich neben dem Fahrerarbeitsplatz befindet. Da der Transporter für Droiden ausgelegt ist, haben die Sitze keinerlei Polsterung und der Komfort tangiert gegen Null, von der negativen Seite aus gesehen. Aber die Triebwerke haben eine ordentliche Leistung und die Fahrzeuge machen einen sehr robusten Eindruck.

Nakagos wirre Gedanken

Die A-A5 gibt es in unzählige Varianten und ist eigentlich einer der weit verbreitetsten Lastengleiter der Galaxis. Wird im Buch aber nur mit einer Medievac und der Standardversion bedacht. Wobei es inzwischen in irgend einem Buch auch diese Variante gibt.

Nakago

  • Mitglied
Eine Geschichte zweier Schwestern – A Star Wars Story
« Antwort #297 am: 19. Juli 2020, 16:39:07 »
Forn
Sofort heben wir ab und halten uns erst einmal nach Westen. Die Tore der Stadtmauer sind offen und zu unserer Freude fast unbewacht. Nur drei Schwere und sechs Leichte Kampfdroiden halten hier Stellung, lassen uns aber passieren. Wahrscheinlich kommen sie zu dem Schluss, dass auf uns zu schießen nur reine Munitionsverschwendung ist. Lyn überspielt von den überlegenen Sensoren der "Vanguard" uns eine Karte der Umgebung, die überraschend sehr grün ist. Das hier ist quasi die grüne Lunge des Planeten. Während sich im Norden praktisch Mine, Abraumhalden und die Überreste von Tagesbaugebieten aneinanderreihen, sind hier grüne Felder, kleine Farmen und Siedlungen. Wir fahren mitten durch Felder, da Flurschaden wirklich keine Rolle mehr spielt. Wir biegen zuerst nach Süden ab und umfahren weiträumig Hygaia, bevor wir nach Osten abdrehen. Die Gleiter sind für ihre Größe sehr schnell, gut gewartet und wir können mit Höchstgeschwindigkeit fahren.

"Wir bekommen Besuch! Drei Manteljäger von Norden, Pfeilformation! Ich werde versuchen, sie abzudrängen!", meldet sich Lyn.

"Verstanden! Wir gehen tiefer!", befehle ich dem Offizier im anderen Gleiter. Nun übernehme ich die Spitze und gehe noch weiter runter. Das wirbelt Staub auf und macht es unseren Feinden schwerer, uns zu orten. Ich beginne leicht hin und her zu wedeln, um noch mehr Staub aufzuwirbeln.

"Einer der Jäger bricht zu euch durch!", meldet Lyn. Die "Vanguard" kann ich nicht sehen, aber ich schätze mal, sie beschäftigt die anderen beiden.

"Wir kriegen Gesellschaft! Alles Klar machen zum Gefecht!", gebe ich durch und Scav richtet das Geschütz aus. Ich schaue mir die Karte näher an und versuche eine Stelle zu finden, wo wir im Vorteil sind. Leider ist hier die Gegend nicht mal annähernd so zerklüftet wie um die Tempelstadt Nekor herum. Aber in etwa fünf Kilometer südlich von hier gibt einige Hügelketten, die uns wenigsten etwas Deckung geben. Also befehle ich einen Kurswechsel und gehe auf absolute Höchstlast. Lange werden die Triebwerke das nicht durchhalten.

"Habe Ortung! Manteljäger auf sieben Uhr, schnell näher kommend!", meldet Scavangerbot vom Geschützstand aus. Ich kann an einer Warnleuchte sehen, dass wir gerade aufgeschaltet werden. Aber lieber wir als der andere Transporter. Kann sein, dass dieser durch die Staubwolke noch gar nicht erfasst wurde, was ja Ziel meines Manövers war. Die Kette ist noch einen Kilometer entfernt. Urplötzlich breche ich nach rechts aus und steige kurz höher. Dann bremse ich ab und schwenke stark nach links auf den alten Kurs zurück. Laserstrahlen schießen knapp an uns vorbei und auch Scavangerbot eröffnet nun das Feuer. Leider trifft er nicht und der Jäger rauscht an uns vorbei. Nun ist er vor uns und für einen Moment hat es Scav leicht, den Jäger zu treffen. Und er trifft! Der Manteljäger fliegt weiter, zieht aber nun eine deutliche Rauchfahne hinter sich her. Mehrmals verliert er kurz Höhe, um dann wieder steil zu steigen. Dann stabilisiert er sich und kurvt aus einer weiteren Salve heraus, die Scav hinter ihm herschickt.

"Der Jäger bricht den Kampf ab", meldet Scav schließlich.

"Hab die anderen Jäger vertrieben! Die haben keine Lust mehr, sich mit uns zu messen!", meldet Lyn mit einem triumphalen Unterton.

"Gute Arbeit, Leute!", meine ich dazu nur und erlaube es mir, mich ein wenig im Fahrerstand zu entspannen. Im Schutze der Hügel begeben wir uns weiter nach Westen und ich kann einige Nerf Herden sehen, die von ihren Besitzern zusammen getrieben werden. Hier hat der Krieg noch nicht sein hässliches Gesicht gezeigt. Nach einer weiteren Stunde unter Höchstgeschwindigkeit erreichen wir nun den Handelsposten. Die "Vanguard" ist schon voraus geflogen und als wir an der Sammelstelle für Flüchtlinge ankommen, ist die schon geräumt. RD-79 spritzt gerade den Laderaum sauber.

"Der Süden der Stadt wird noch gehalten, wir sollten zurück und weitere Menschen evakuieren", meint Lyn.

"Bin dabei! Leutnant Eskandar, ich hätte da eine Aufgabe für Euch und eure Männer!" Ich renne bei dem jungen Offizier ein offenes Tor ein. Aus den zur Verfügung stehenden Leuten bildet er einige Teams, dann verankern wir die beiden Transportgleiter an den Rumpf der "Vanguard" und fliegen zurück nach Hygaia. Die Landezone ist schon heiß, als wir zurück kehren. Den königlichen Truppen ist es gelungen, ein befestigtes Areal im Süden zu halten. Die königlichen Verbände haben hier einiges an schwerem Gerät zusammen gezogen und können so gut den Krabbendroiden Paroli bieten. Sieht so aus, als hätten die Truppen von Trivex hier nichts schweres zur Hand. Die fliegende Festung hat sich ein Stück weit zurück gezogen und zeigt nur Präsenz. Mir ist nicht ganz klar, warum die nicht einfach um die Stadt herum fliegen und uns von Süden her angreifen. Statt den Sack zuzumachen, lässt er die Leute hier entkommen. Zum einen ist es sinnvoll, den Gegner nicht in eine ausweglos Situation zu treiben, wo sie bis zum äußersten kämpfen. Aber auf der anderen Seite hat er die Ressourcen, eine Kesselschlacht bis zum bitteren Ende zu führen. Letztendlich sind die Gründe egal, wir landen, booten unsere beiden Transporter aus und nehmen Flüchtlinge an Bord. Die Soldaten sichern und wir können das Maximum ausnutzen.

Ein gutes Dutzend weiterer Transporter schließt sich bei dieser Gelegenheit dem Konvoi an, da Leutnant Eskandar wohl Reklame für uns macht. Die "Vanguard" deckt, ich übernehme mit Scavangerbot im Geschützstand wieder die Spitze. Dieses mal werden wir von keinen feindlichen Truppen belästigt. Wieder fliegt die Vanguard voraus und ist leer, als wir ebenfalls ankommen. Dieses Spiel machen wir ganze fünf mal, dann ist die südliche Zone geräumt. Der letzte Transport beinhaltet nur abgekämpfte und übermüdete Soldaten. Auch ich bin jetzt seit über zwei Tagen ohne eine Minute Schlaf auf den Beinen. Langsam aber sicher nähere ich mich meiner Belastungsgrenze, wo es einfach nicht mehr geht.

"Das war wirklich gute Arbeit, Leutnant Eskandar!", meine ich zum Abschluss zu dem jungen Offizier, der mit seinen Männern alles gegeben hat. Wir haben mehrere tausend Leute gerettet und ich fühle mich richtig gut. Das waren gute Tage, dass waren gute Taten. Meine Eltern wären Stolz auf mich und meine Leistung. Schade nur, dass Eloy hier und jetzt nicht an meiner Seite ist. Das hätte ihr hier gut getan.

"Gute Arbeit, Leute. Von euch allen", bedanke ich mich bei der Crew. Das hat zwar keine Credits gebracht, die "Vanguard" ist innen vollkommen verdreckt und wir brauchen nun endgültig einen neuen Bezug für unsere Sitzgruppe im Aufenthaltsraum. Während einer der Flüge ist ein Baby auf der Krankenstation zur Welt gekommen. Ein kleiner Lando, der nun als Zweitnamen "Vanguard" heißt. Eine größere Belohnung kann es eigentlich nicht geben. Gerade so komme ich aus meiner schweren Rüstung heraus und schlafe schon beinahe unter der Dusche ein. Gerade so ziehe ich noch meine Unterwäsche an, falle in meine Koje und der Schlaf übermannt mich. Jedenfalls für einen kurzen Moment, dann wache ich in einem kreisrunden Raum aus grauem Permabeton auf. Meine Gliedmaßen sind mit einer energetischen Fessel fixiert.

Nakagos wirre Gedanken

Das waren wirklich aufregende Aktionen gewesen. Und nun schwenken wir zu einem anderen Hotspot um.

endier

  • Mitglied
Eine Geschichte zweier Schwestern – A Star Wars Story
« Antwort #298 am: 20. Juli 2020, 11:45:06 »
Da bin ich jetzt gespannt. Entweder ist das jetzt Eloy-perspektive (was ein cooler Übergang wäre) oder du warst eine Session nicht da und die Gruppe hats verbockt.

Nakago

  • Mitglied
Eine Geschichte zweier Schwestern – A Star Wars Story
« Antwort #299 am: 21. Juli 2020, 12:41:46 »
Es ist Eloy, dass hast du gut erkannt.
Grek

Erst nach einigen Sekunden wird mir klar, dass dies nicht mein Körper ist, der da mit Energiefesseln fixiert ist. Es ist meine kleine Schwester Eloy und dies muss eine Vision der Macht sein. Der runde Raum hat etwa einen Durchmesser von zwölf bis dreizehn Schritt und eine ähnliche Höhe, wobei die Decke eine Kuppel bildet. In der Mitte der Kuppel befindet sich ein roter Kyberkristall, wie sie so gerne einst Darth Varak verwendet hat. Deutlich kann ich die Wut, den Hass und den Willen zu dominieren spüren, der von diesem Kristall ausgeht, als wäre es ein Lebewesen. Diese Ausstrahlung setzt meiner Schwester zu, aber noch kann sie ihren Geist vor dessen Einflüsterungen verschließen. Es ist nur die Frage, wie lange hält sie das noch durch?

Sehr viele Machtgeister befinden sich in diesem Raum, unterschiedliches Alter, aber eher zu der jüngeren Generation zählend. Sehr viele unterschiedliche Rassen. Vielen sieht man schreckliche Verletzungen an, die zu ihrem Tod geführt haben müssen. Der Verdacht liegt Nahe, dass es sich dabei um die Machtsensitiven handelt, die in den letzten Monaten entführt wurden. Es gibt keinen Hinweis, wo sich dieser Raum befinden mag. Aber der Rote Kristall lässt darauf schließen, dass sich der Standort im Vergänglichen Labyrinth befinden könnte. Allerdings ist das nur reine Spekulation und ich weiß auch nicht, ob die Kyberkristalle auch außerhalb der alten Domäne des Sith-Lords funktionieren oder nicht.

In diesem Moment fährt das einzige Schott in diesem Raum zischend hoch und ein bepelztes Wesen betritt den Raum. Es dürfte sich um ein männliches Exemplar der Selonianer handeln. Selonianer ähneln einer zu groß geratenen Tooka auf zwei Beinen und sind eine der zwei indigenen Rassen im Corellia System. Die Drall sind die anderen und die menschlichen Corellianer sind ja nur nach Corellia von den Rakata verschleppt worden, um dort auf der Depotwelt lebender Treibstoff für ihre Raumschiffe zu züchten, da ihre Hyperraumtechnologie nur mit Hilfe der Macht funktionierte. Der Selonianer trägt eine schwarze Rüstung, wie sie auf alten Bildern einst die Sith trugen. In der Hand hält er einen Kampfstab. Seine federnden Bewegungen lassen darauf schließen, dass er entweder professioneller Tänzer oder Kampfsportler ist. Nach seinem Aufzug zu urteilen wohl eher letzteres. Weder meine Schwester noch ich haben diesen Kerl vorher je gesehen.

"Ich bin Sintra, Sohn der Sicra", stellt er sich in einer Weise vor, als sollte mir der Name etwas sagen. Aber ich habe noch nie von ihm gehört. Weder meine Schwester noch ich kennen besonders viele Selonianer. Die Zelle der Schwarzen Sonne auf Quaria hatte ein Selonianer angeführt. Dieser Kampf scheint eine Ewigkeit her zu sein. So viel ist inzwischen passiert.

"Und ich bin Eloy, Tochter der Hylia. Merk dir meinen Namen gut, denn ich werde dein Tod sein!" Meine kleine Schwester spuckt große Töne und ich hoffe, dass sie ihren Worten auch Taten folgen lassen kann.

"Wir werden sehen", meint Sintra unverbindlich. Meine Schwester kann erkennen, dass der Selonianer deutlich Machtsensitiv ist. "Ich habe ehrlich gesagt mehr von dir erwartet. Die letzte Überlebende. Das macht dich zu etwas besonderem. Bis jetzt hat hier noch jeder versagt." Eine vage Geste zu den Machtgeistern. Dann fallen die Fesseln und meine Schwester ist frei. Vorsichtig steht sie auf und macht einige Lockerungsübungen, um den Kreislauf in Schwung zu bringen. Ich wünschte, ich könnte sie dazu bringen, den Seloianer zum reden zu bringen. Viele Leute sind doch recht mitteilsam, wenn sie glauben, die vollkommene Kontrolle zu haben. Aber wahrscheinlich würde er nicht erläutern, wo sich dieser Raum befindet. Die Wände sind aus Durastahl, der Boden ist aus dem gleichen Material und ich kann leichte Vibrationen spüren, wie sie auf einem Raumschiff oder Raumstation üblich sind. Oben an den Wänden sind sehr modern anmutende Lüftungsgitter zu sehen, wie sie zuhauf in imperialen Schiffen, Stationen, Bunkern und Gebäuden verwendet werden.

"Finden wir heraus, was du wirklich kannst." Mit diesen Worten wirft das Alien meiner Schwester den Kampfstab zu.

"Meine Hellebarde wäre mir lieber", meint diese und prüft die Balance der Waffe. Der Stab wirkt hochwertig und gut gefertigt.

"Beginnen wir!" Die Attacke des vermeintlichen Sith kommt unglaublich schnell. Meine Schwester wird von einem Faustschlag auf die Brust getroffen.

"Das ist sexuelle Belästigung und wird nach imperialen Gesetzen mit bis zu drei Jahre Zwangsarbeit bestraft!" Meine Schwester hat schon immer mit flapsigen Sprüchen versucht ihre Unsicherheit zu überspielen und wie meist klappt das auch hier nicht, da der Selonianer nur hämisch auflacht, ihr plumpes Manöver als solches durchschauend. Mit einem schnellen Stich mit einem Stockende versucht Eli zu punkten. Der Angriff ist übermenschlich schnell und präzise ausgeführt. Trotzdem weicht das Alien schon beinahe arrogant leichtfüßig der Attacke aus. So schnell ist kein Wesen aus Fleisch und Blut und macht deutlich, dass er die Dunkle Seite der Macht primär dazu nutzt, seine körperlichen Fähigkeiten übernatürlich hoch zu steigern. Das ist ein Vorgeschmack auf das, was nun folgt. Meine Schwester setzt mit einem horizontalen Hieb nach, der ins Leere läuft. Dafür kassiert sie dann einen hohen Fußtritt.

Früh habe ich gelernt, dass hohe Tritte zu vermeiden sein, da die von einem erfahrenen Kämpfer leichter zu kontern sind. Der Selonianer ist seiner Sache sehr sicher. Leider wird Eloy schwer getroffen, kann sich aber auf den Beinen halten. Wieder greift sie an, wird passiert und kassiert einen Schlag in die Magengrube. Eine normale Frau würde jetzt sich übergebend am Boden liegen, aber meine Schwester steckt den mörderischen Treffer weg. Aber auch ihr tut das höllisch weh, aber sie lässt sich davon nicht mürbe machen. Nun versucht Eloy mit Kombinationen aus angetäuschten Schlägen zu arbeiten, Finte, auf Finte, bis dann der wirkliche Angriff erfolgt, der trotzdem gekontert wird. Aber wenigstens hat sie mal getroffen, ein Achtungserfolg, mehr nicht. Nun macht dieser Sintra ernst.

Ich muss mit ansehen, wie meine kleine Schwester von diesem arroganten Sith regelrecht zusammen geschlagen wird. Der Mistkerl spielt mit ihr und Eloy ist eine gut ausgebildete und Kampf gestählte Veteranin. Trotzdem wirkt sie hier nur wie ein hilfloses Kind, dass vom viel älteren Klassenrüpel vorgeführt wird. Meine Schwester versucht dabei, die Dunkle Seite außen vor zu halten. Mit jedem Treffer den sie einstecken muss, wird ihre Wut größer und als der Kampf dann endlich beendet ist, bin ich nicht sicher, wie lange sie noch den Verlockungen der Dunklen Seite widerstehen kann.

"Das war jetzt äußerst peinlich. Ich bin enttäuscht, wirklich enttäuscht. Benutze das, was in dir Steckt. Benutze die Dunkle Seite der Macht um deine Ketten zu zerbrechen!" Die Kreatur nimmt den Kampfstab an sich, während Eloy auf dem Boden kauernd besiegt zurückbliebt. Sie spuckt auf dem Boden und in ihrem Speichel ist Blut. Ich kann spüren, wie sie an mich denkt, an Mutter und versucht, sich an uns zu orientieren. Noch ist das Licht stärker als die Dunkelheit, aber ich bin nicht wirklich sicher, wie lange sie dem widerstehen kann.

Dann verschwindet die Vision und ich wache auf. Mein Chrono versichert mir, dass ich etwas über sechzehn Stunden geschlafen habe, fühle mich aber immer noch müde und erschöpft. Die Machtvision hat nicht gerade beigetragen, dass ich mich besser fühle. Aber ich bin erleichtert, da ich nun weiß, dass meine kleine Schwester da draußen noch am Leben ist.

Ich schließe die Augen und versuche einzelne Details ins Gedächtnis zu rufen. Aber nichts an was ich mich erinnere lässt irgendwelche Rückschlüsse zu. Alles was ich sehe, kann man so oder so interpretieren. Eine kurze Suche im HoloNet sagt mir, dass der Name Sintra, Sohn der Sicra keinerlei Treffer generiert. Falls das überhaupt sein richtiger Name ist. Am schlimmsten ist, dass ich hier nicht wirklich weiter gekommen bin. Statt einen Schritt näher an Eloy zu kommen, bin ich ein Dutzend Rückwärts gelaufen. Klar, die Rettung Tausender war Richtig und Notwendig, bringt mich Eloy aber nicht näher.

Ich hüpfe ein weiteres mal unter die Dusche, ziehe nur leichte Kleidung an und warte als erstes meine Rüstung, die einiges hat einstecken müssen. Scavangerbot ist leider nicht auffindbar, so hilft mir RD-79, der in den letzten Stunden das Schiff wieder von den Spuren der Flüchtlinge gesäubert hat. Bald ist meine Rüstung wieder wie neu und versiegelt. Wer weiß, wann es wieder heiß hergehen wird. Lyn schläft noch, Edna flegelt im Cockpit und schaut sich die Holokarte der Umgebung an. Lustigerweise ist Shaka auf der Krankenstation im Bactatank.

"Sieht so aus, als hätte sie sich nicht so richtig einschleimen können und hat das wichtigste hier verpasst", erzählt Edna mit einem süffisanten Unterton.

"Ich hab Neuigkeiten!", meint Scavangerbot 523, dem es gelungen ist, die von Trivex Serverbänken erbeuteten Daten aus der Kathedrale der Euphoria zu entschlüsseln.

Nakagos wirre Gedanken

Ich befürchte, dass Lyras Schwester über kurz oder lang einbrechen und ihrer Wut freien lauf lassen wird. Nachdem das Schwesterduell in der ersten Season ausgefallen ist, scheint unser SL das nun doch noch nachholen zu wollen. Aber das ist momentan reine Spekulation meinerseits. Mal sehen, was da noch kommt.

  • Drucken