Autor Thema: [D&D 5e] Anfänger-Oneshot  (Gelesen 5491 mal)

Beschreibung: Suche Ratschläge zu einem 5-8 stündigen Homebrewabenteuer für eine Newbiegruppe

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Radoras

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[D&D 5e] Anfänger-Oneshot
« am: 17. Dezember 2018, 15:40:19 »
Hallo zusammen,

ich leite jetzt zum ersten Mal einen One-Shot für ein paar Freunde, die vor kurzem von einer bestehenden D&D-Gruppe (geleitet von meinem Bruder) Wind bekommen und Interesse geäußert haben.
Da er aber mit seiner Gruppe genug zu tun hat haben wir uns darauf geeinigt, dass ich den Oneshot leite, um denen erst einmal einen möglichst guten Eindruck von D&D zu verschaffen.

Ausgangslage: Die Gruppe besteht aus 4 Spielern, alle auf lvl 2, pre-generated:

- 1 Cleric auf Heilung
- 1 Wizard mit typischen Kampfzaubern
- 1 Sword & Board Krieger, Spieler wollte einen Tank spielen
- 1 nicht genau definierter Charakter.

Letzterer wird von meinem Bruder gespielt & noch offen für Änderungen, damit die Gruppe jemanden auf "ihrer Seite" des DM-Schirms hat der sich mit den Regeln auskennt.
Alle Spieler bis auf ihn haben 0 Erfahrung mit pen&paper, dafür aber genug mit PC-Rollenspielen, weshalb zwar Vorstellungen von der Spielwelt vorhanden sind, regeltechnisches Wissen & Spielerfahrung aber eher weniger ^^´
lvl 2 wurde gewählt, damit mehr HP vorhanden sind & damit weniger Glücksabhängig ob man mit einem Treffer umfällt, ohne das Spiel durch zusätzliche Fähigkeiten noch komplizierter zu machen.

Adventure: Die Gruppe besteht aus bekannten in einem ländlichen Gebiet; relativ ruhig, nicht zu große Gemeinde, keine größeren Städte in der Nähe, lebt größtenteils von Handel mit Durchreisenden & Landwirtschaft; vor kurzem sind aber scheinbar entlang der Wege einzelne Reisende spurlos verschwunden.

Das Abenteuer beginnt, als eines Tages/ Nachts die Tochter eines örtlichen Händlers im Wald entführt wird; der Vater, der kein Kämpfer ist, läuft zurück zum Dorf, um Hilfe zu holen, aber (Überraschung!) nur die Spielercharaktere sind bereit & in der Lage das Problem anzugehen.
Motivationen: Als Motivation hatte ich mir folgendes für die Charaktere überlegt:
- Der Cleric soll der Dorfpriester sein, der sich allein durch seine Berufung verpflichtet fühlt, sich um seine Schäfchen zu kümmern; eventuell noch ein ungutes Gefühl, das seit 1 bis 2 Tagen in seinem Hinterkopf herumspukt & ihm sagt, dass es dabei um mehr geht (siehe weiter unten)
- Der Wizard sollte ein weiblicher Gnom sein; bei dem Händler angestellt als Tutorin für seine Tochter & damit besorgt um ihre Schülerin.
- Den Krieger hatte ich mir als seit einiger Zeit angeheurten Wächter angedacht, der eine bald zu verkaufende Warenladung während der Lagerung bewachen soll; Sympathie für die Tochter soll dadurch entstehen, dass Sie ihm laut Background immer bei den Wachstunden (ohne ihrem Vater etwas zu sagen) Gesellschaft geleistet, ihm etwas zu Essen & etwas warmes zu Trinken aus dem Laden mitgebracht & mit großen Augen seinen Geschichten (ob wahr oder nicht überlasse ich dem Spieler^^)  zugehört hat.
Für den 4. Charakter findet sich noch etwas; da mehr Erfahrung & schon im Voraus eingeweiht kein Problem.

Ablauf: Am Anfang müssen die Spieler herausfinden, wohin das Mädchen entführt worden ist; dazu habe ich mehrere Möglichkeiten eingebaut:
- History Check: bei Erfolg erinnert sich der Charakter (voraussichtlich Wizard), dass es einige Meilen vom Ort des Überfalls eine Gedenkstätte für die Gefallenen eines nicht mehr existierenden Ritterordens gibt, die für die Täter ein Unterschlupf sein könnte.
- 2 Jungen im Dorf stehen in der Nähe und tuscheln auffällig mit einander: durch entweder erfolgreiches Einschüchtern oder Überreden rücken die schließlich mit der Sprache heraus, dass die vor längerem schon einmal bei der Krypta waren & da nach Schätzen suchen wollten, aber kurz hinter dem Eingang wegen Geräuschen (& weil es Ihnen zu unheimlich geworden ist) geflüchtet; aus Angst vor Strafen, weil Sie eigentlich nicht allein so weit weg dürften, hatten Sie aber nichts gesagt.
- Vom Überfallort aus einen Survival-Check, der das Verfolgen der Spuren zu der Gedenkstätte ermöglicht
- Bei Erkundung im Wald stoßen die Charaktere auf einen Trupp Kultisten, der Sie angreift & zum Ende des Kampfes einen Flüchtenden, der gefangen & eingeschüchtert werden kann, ihnen den Weg zu zeigen.

Da angekommen Erkunden die Spieler evtl. die Umgebung, steigen in die Anlage herab, finden die verfallene Begräbnisstätte, mit etwas Glück & Köpfchen ein Relikt des alten Ordens & unterbrechen schließlich die Opferzeremonie, in der mithilfe des Mädchens ein Dämon beschworen werden soll, gegen den Sie dann als "Bosskampf" antreten & das Mädchen retten.

Encounter: Als Encounter hatte ich mir überlegt, einen Hard - Deadly Encounter, 1 - 2 Medium Encounter & 2 Easy Encounter einzubauen, da die Spieler größtenteils noch neu sind und ich nicht damit rechne, dass deren Charaktere Ihre Fähigkeiten optimal einsetzen werden, von Hardcore-Taktik ganz zu schweigen.

Als ersten potenziellen Encounter im Wald sind einige modifizierte Kultisten & Initiaten (Commoner, die neu in den Kult eingeführt sind) auf Suche nach weiteren Opfern; angedacht sind 2 Kultisten mit jeweils einem Cantrip & Messer statt üblicher Bewaffnung & 4/5 Commoner mit Kurzschwertern & Keulen (Easy)

Als nächste sollen die Wächter am Eingang sein, wo man mehr Spuren von dämonischem Einfluss sieht: 2 Kultisten, 3 Dretches, wobei ich da noch überlege jeweils nur einen Save/ Runde ablegen zu lassen anstatt einen pro Dretch mit aktiver Gaswolke (medium).

Drinnen kommt dann wieder im "Vorraum" ein Lagerplatz mit 2 Initiaten, 2 Kultisten & 4 Manes.
Als versteckten Bonus soll es hier allerdings noch ein Rätsel geben, inspiriert von dem Beispiel-Dungeonrätsel von Matt Colville.
Unter einem Mosaik an der Wand, das die Vereidigung eines Ritters darstellt, ist eine Inschrift mit dem "Diensteid" des Ordens; wenn der laut ausgesprochen wird (entweder vom Charakter einfach mitgesprochen oder nach einem Wahrnehmungs-Wurf, durch den einige tiefe Rillen an einer Wandsäule auffallen, rotiert die Säule & öffnet eine kleine Waffenkammer, die den "Spiegelschild" enthält, einen magischen Schild, der einmal/ Tag in einem kegelförmigen Bereich einen Lichtblitz ausstößt, der Gegner für 1d4 Runden blendet (DC 14 Con-Save).

Einige Räume weiter, in denen nur Käfige mit einigen noch lebenden, aber komplett entkräfteten Gefangenen sind, kommt dann der geplante Bossfight: Der Ritualraum, in dem der Kultführer (Acolyte) samt 2 Kultisten & einem noch zu beschwörenden Dämon (mit stats vom Spined Devil) warten, die gerade in einem Opferritual sind.
Gedacht war folgendes: die Charaktere betreten den Raum, stören das Ritual & greifen an; sobald der Kultführer, der mittem im Ritualkreis an einem entweihten Sarkophag steht, seine 9 HP verliert geht das Ritual nach hinten los & der Dämon erscheint...nur eben mit dem Kultführer als Blutopfer anstatt wie angedacht dem Dorfmädchen, der dann ab da in den Kampf eingreift.
Der Eingang des Ritualraumes sollte ein erhöhtes Podest mit Geländer & Säulen sein, das den Fernkämpfern in der Gruppe etwas Deckung und damit einen taktischen Vorteil gibt.

So, Entschuldigung für die Textwand XD

Würde mich über Feedback freuen, vor allem:
 - Seht ihr irgendwelche Probleme, Storylücken oder nicht zu einander passende Teile?
 - Klingt das, als wäre es für Anfänger interessant? Ich hatte mir gedacht, dass es bei aller Verwirrung und allen Neuheiten zumindest ein bekanntes Szenario gibt.
 - Denkt ihr, die Encounter sind vernünftig gebalanced? Ich will die Spieler nicht überfordern, weshalb ich z.B. die Ankunft des Dämons im Bosskampf verzögert habe mit dem Tod des Kultführers als Trigger...meine Überlegung ist, dass dadurch nicht alles auf einmal auf die Spieler einstürzt & eventuell vorher noch einer oder beide Kultisten sterben und dadurch die Gegnerzahl noch weiter reduzieren.

Vielen Dank im Voraus an alle. :)

LG Radoras.
« Letzte Änderung: 17. Dezember 2018, 19:43:36 von Radoras »

widdi

  • Mitglied
Anfänger-Oneshot
« Antwort #1 am: 17. Dezember 2018, 17:12:14 »
Hi,

du hast nicht geschrieben welches System ihr spielt ^^

Was mir beim drüberfliegen auffällt:
  • Damit die Neulinge D&D in seiner klassischsten Form kennen lernen, würd ich als vierten SC einen Halblings-Schurken empfehlen.
  • Nach dem Motto "Show, don't tell" würd ich auf keinen Fall drauf verzichten, das was du unter Motivationen aufgeführt hast komplett auszuspielen. Es ist für die Spieler ein riesiger Unterschied, ob sie ihre Situation nur erzählt bekommen oder hautnah erleben. Klar, es hängt sehr vom Spielstil ab, aber ich bzw. wir sind nie ein Fan davon gewesen, dass der SL den Spielern irgendein Verhalten vorschreibt. Das gilt auch (oder sogar besonders) für Anfänger.
  • Die Story klingt gut, schön klassisch, aber klischeefrei
  • Zu den Encountern selbst kann ich leider nicht viel sagen, weil System-abhängig. Ich wäre aber vorsichtig mit schwierigen Kämpfen, weil ich noch kein taktisches Geschick von den Spielern erwarten würde. Die meisten Einstiegsabenteuer verwenden hier einfach Goblins, weil die halt auch doof sind ;-)

Viel Spaß beim "Entjungfern" ;-)

Gruß,
widdi
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Radoras

  • Mitglied
[D&D 5e] Anfänger-Oneshot
« Antwort #2 am: 17. Dezember 2018, 19:48:49 »
Hey, vielen Dank für die Rückmeldung. :)

Das System habe ich mittlerweile im Betreff ergänzt...könnte schwören ich hatte es am Anfang eingetragen, aber naja XD

Was den Background angeht zum Thema "show, don't tell": Um das ganze durchzuziehen haben wir 5 bis maximal 8 Stunden an einem Tag, deswegen muss ich sehen, wo ich Zeit einsparen kann...generell bin ich eher ein Fan von open-world, entdecken und anderen spielergesteuerten Elementen, aber um des Zeitlimits willen habe ich versucht das ganze möglichst geradlinig & einfach zu halten, dazu gehört auch Charaktererstellung & Background.

Die Charaktere sollen (erst einmal) noch nichtmal für eine längere Kampagne erstellt werden, sondern nur für den Einführungsabend; wenn sich danach noch etwas ergibt würden wir dann schauen ob wir ganz neue erstellen oder da Spieler für Spieler änderungen vornehmen.

widdi

  • Mitglied
[D&D 5e] Anfänger-Oneshot
« Antwort #3 am: 17. Dezember 2018, 20:24:02 »
Dann würd ich aber eher bei den Kampf-Encountern sparen. Die fressen (bei uns) immer am meisten Zeit.
Für Anfänger brauchst du nur einen leichten und einen herausfordernden Kampf. Gerade bei der 5. Edition macht bei uns das Rollenspiel mit NSCs am meisten Spaß, weil ich als Spielleiter quasi keine Zeit mehr in Regelmechanik- oder Kampf-Vorbereitung stecke(n muss). und fast alles in NSCs oder Geschichten stecken kann.

Außerdem noch den Rat: das was du jetzt stehen hast, würde schon längst für eine Session reichen (bei unserem Stil wären das eher drei Abende). Ich hätte vermutlich nicht mal die Hälfte vorbereitet und würde den Rest on-the-fly entscheiden. Meiner Erfahrung nach hängt man zu sehr an ausgefeilten Plots und will dann nicht mehr auf gute Ideen der Spieler reagieren. Gerade bei Anfängern sollte man vermutlich noch eine komplette Gehirnhälfte für's Händchenhalten frei haben.
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Kree

  • Mitglied
[D&D 5e] Anfänger-Oneshot
« Antwort #4 am: 17. Dezember 2018, 22:03:49 »
Hallo,

also vorab, du hast dir einen soliden Plot ausgedacht, den man ohne Probleme so spielen kann und an dem ihr sicher euren Spaß haben werdet.

Was mir einwenig fehlt ist die Motivation der Bösen, klar sie wollen einen Dämon beschwören, aber was er hoffen sie sich davon? Klar das Böse ist böse und macht eben Böses. In der Regel beschwört man einen Dämon um ihm um etwas zu bitten oder einen Auftrag zu geben. An dieser Stelle kann man zum Beispiel einen Twist einbauen, und zwar das der Händler seine eigene Tochter Opfern wollte, um noch reicher zu werden und seine Verletzungen nur vorgetäuscht waren. Oder er wollte einen anderen Händler vom Dämon umbringen lassen, der sein Geschäft ruiniert hat. Man könnte dem Spieler des Hauslehrers die Information mitgeben das er einige Wochen nicht mehr bezahlt wurde, was den Twist in sich logisch macht und einen weiteren Zugang zu dem Dungeon ermöglicht.

Aber du kannst es auch komplett weglassen, nur wie gesagt das Böse sollte eine Motivation haben, wirkt glaubwürdiger. Ein Twist ist nicht zwingend notwendig.

Ich würde die Anzahl der Anhänger des Kultes etwas runterschrauben, es wirkt etwas unglaubwürdig, wenn man ihnen quasi außerhalb der Stadt überall über den Weg läuft. Wenn der Kleriker 1-2 Tage ein unheimliches Gefühl hat, wirkt es seltsam das sich der Kult, bereits soweit unter den Dorfbewohnern verbreitet hat.

Was die Kämpfe betrifft, ich würde die von dir genannten Kämpfe vorbereiten, allerdings es vom „Kampfspaß“ abhängig machen – merkst du das die Gruppe gerne Kämpft dann ziehst du sie durch. Ist es eher ein zäher Zeitfresser, der beim Rollenspiel stört sie weglassen.

Der von dir gewählte Dämon ist in der Lage ein Gruppenmitglied mit einem Angriff zu töten – es wäre vielleicht eine Option ihn Zeit versetzt die Gruppe verfolgen zu lassen. Also das die Gruppe eine Short Rest dazwischen hat. Kurz das Problem – der Dämon haut den verwundeten Kleriker um (2W4+4 + 2W6), damit entfällt bei der derzeitigen Gruppe 100% der Heilung, einzelne Gegner sind in der Regel nicht wirklich effektiv aber man muss es in betracht ziehen.

Ich hab einpaar andere Ideen und Anregungen aber belasse es der übersichtshalber erstmal bei dem, was ich bisher geschrieben habe.

mfg
Kree

Radoras

  • Mitglied
[D&D 5e] Anfänger-Oneshot
« Antwort #5 am: 17. Dezember 2018, 23:57:07 »
@widdi: Eventuell ist das nur eine Eigenheit bei meiner bisherigen Erfahrung, aber in den Gruppen wo ich mitgespielt hatte waren die unerfahreneren Spieler eher zurückhaltend, was das Rollenspiel angeht und haben erstmal lieber "einen Zeh ins Wasser getaucht" oder waren erstmal bei so viel "offenem Raum" im Vergleich zu PC-Spielen etwas verloren...Kampflastigkeit lief da weitaus entspannter ab, weil das trotz Pen & Paper-Regeln bekannter war...kann aber auch nur sein, dass ich durch den großen Anteil an Online-Gruppen (z.B. über Roll20) ein verzerrtes Bild davon habe.

@Kree: Was den Kult angeht wollte ich das zu einem Demogorgon-Kult machen der, soweit ich den Background verstehe, zu einem großen Teil Chaos & Zerstörung verkörpert, daher der Mangel an Intrige & Zielen abseits von "Böses um des Bösen willen".
Die Kultisten sollten sich auch nicht aus der örtlichen Bevölkerung rekrutieren, sondern eher zugewandert ist und sich in der Wildnis eingenistet hat; deswegen auch der Apsekt, dass es eine ländliche Gegend ist: viel Wald und unerkundete/vergessene Wildnis, Dörfer eher als Inseln der Zivilisation anstatt jede erste oder zweite Tagesreise eins usw...das üble Gefühl des Priesters sollte sich eher darauf beziehen, dass jetzt eine mächtigere Beschwörung stattfinden soll als von den paar Dretches & Manes, die bisher aus dem Abyss gerufen wurden.

Was ich hätte erwähnen sollen ist, dass vorher die Spieler nach dem Typ von Fantasyspiel gefragt wurden das sie spielen wollen und der Konsens "heroic fantasy" war, also die Prinzessin erschlagen & den Drachen retten oder wie das war :P
Als beispiel was schon zu düster wäre wurde u.a. Game of Thrones mit seinem ganzen Verrat genannt, deswegen wollte ich solche Sachen wie einen Vater der seine Tochter opfern will am Anfang weglassen & erstmal sehen wie die auf etwas so oberflächliches reagieren, bevor ich weiter in die Tiefe gehe & die Spieler vergraule.

In der ersten Session war der Plan, zum einen die Gruppe auf lvl 2 zu starten um den HP-Durchschnitt anzuheben und zum anderen eventuell Gegnerschaden nicht zu würfeln, um tödliche Schadensspitzen zu vermeiden; damit wollte ich gerade den Faktor ausgleichen, dass Kämpfe in frühen Stufen so "swingy" sind.

Sind die Erklärungen sinnvoll aus eurer Perspektive? oder denk ihr, dass z.B. der Spined Devil auch mit Durchschnittsschaden noch zu bedrohlich ist?

Tigershark

  • Mitglied
[D&D 5e] Anfänger-Oneshot
« Antwort #6 am: 18. Dezember 2018, 08:15:40 »
Ich persönlich würde empfehlen, auch wenn das alles AKTUELL als One-Shot geplant ist, vielleicht direkt den Hook zum nächsten Abenteuer mit einzustreuen:

- Der Obermufti hatte noch einen Brief von SEINEM Auftraggeber dabei, und hier war nicht die einzige Stelle, an der unschuldige Damen entführt wurde...
- Den Dämon beschwören war ja schon uncool, aber was mit dem Dämonenportal, das da jetzt offen steht und nicht wie gewohnt zuschnappt?
- Ein Brief beim Obermufti macht klar, dass das entführte Mädchen keinesfalls zufällig ausgewählt war, sondern der Bürgermeister explizit hat die Tochter des Händlers entführen hat lassen, damit... usw.

Zweck ist:
- Falls die Gruppe das Gespielte mochte, hat man sofort einen Aufhänger für Neues.
- Wenn am Ende die Lust auf mehr da steht, ist dein Abenteuer sofort aufgewertet.
- Sollte das nicht gespielt werden, ist nichts verloren.

Zu Herausforderungen usw. kann ich nicht viel sagen, nicht mein System.
Du hast nicht wirklich erwartet, dass ich dir Recht gebe, oder?

Kree

  • Mitglied
[D&D 5e] Anfänger-Oneshot
« Antwort #7 am: 19. Dezember 2018, 11:44:39 »
Moin,

Eine genaue Prognose wie die Kämpfe verlaufen ist schwierig. Beim überschlagen deines Endkampfes komme ich auf 1000-1100 EXP was den Rahmen einer „deadly“ Begegnung überschreitet. Die Anzahl der Begegnungen und die Menge der Monster scheinen ebenfalls die „tägliche“ EXP Grenze zu überschreiten.

Dazu kommt das die NSC häufig in Überzahl sind, auch wenn sie schwächer sind haben sie mehr Aktionen im Kampf, was aus meiner Erfahrung ein nicht zu unterschätzender Nachteil für SC ist.

Es kommt jetzt drauf an, haben deine SC z.B. auf Stufe 2 bereits Ritterrüstungen welche Zauber/Pfade der Klasse wählen sie. Finden sie den magischen Schild, nehmen sie die Short Rest um sich auf diesen einzustimmen oder gehen sie weiter.

Was den spined Devil betrifft, der ist grundsätzlich vollkommen in Ordnung. Der Kleriker wird der einzige sein der vollen Schaden verursacht, der Magier wahrscheinlich keinen und der Krieger entsprechend halben Schaden. Der 4te SC ist ja nicht bekannt, von daher kann ich da nichts zu sagen. Alleine und voll ausgeruht ist er für eine Gruppe kein Problem, aber für eine Gruppe die bereits viele Ressourcen verbraucht hat kann er potentiell tödlich sein.

mfg
Kree

P.S: Die Exp deiner Kämpfe kann ich nur schätzen, da du zum einen veränderte NSC verwendest und zum anderen ich auch nicht alle low level Monster raussuchen wollte  :cheesy:
« Letzte Änderung: 19. Dezember 2018, 11:46:28 von Kree »

Radoras

  • Mitglied
[D&D 5e] Anfänger-Oneshot
« Antwort #8 am: 19. Dezember 2018, 15:38:36 »
Hi,

danke für das Feedback.

Was die XP angeht hatte ich eigentlich so kalkuliert:

1. Encounter: 4 Commoner zu je 10 XP, 2 Kultisten mit Frostbolt (1d8 statt 1d6+1 Schaden, hatte geschätzt das läuft auf dasselbe hinaus vom Schaden her wie die Waffe & es sollte eh nicht auf große Entfernung losgehen, von daher Reichweite vernachlässigbar) zu je 25 XP, macht max. 100 XP, wegen Anzahl 6/7 x 2,5 = 250 XP, bei einer 4er-Gruppe also laut DMG medium, wenn nur 6 Gegner sogar noch easy.

2. Encounter: 2 Kultisten zu je 25 XP + 3 Dretches zu je 50 XP, insgesamt 200 XP, da 5 Gegner x 2 = 400 XP wäre, also noch medium.

3. Encounter: 2 Commoner je 10 XP, 2 Kultisten je 25 XP, 4 Manes je 25 XP, also 170 XP x 2 = 340 XP , also wieder medium.

Bossfight: 1 Acolyte mit 50 XP, 2 Kultisten mit je 25 XP, plus Spined Devil mit 450 XP, in der Summe 550 XP x 2 = 1.100 XP ; da das wie du meintest aber etwas über dem Wert für deadly liegt hatte ich mir die Staffelung überlegt, damit der Dämon erst erscheint sobald mindestens einer, voraussichtlich aber eher 2 Gegner schon am Boden sind; dazu hatte ich noch überlegt der Gruppe durch den Deckungs-Aspekt weitere vorteile zu geben, damit der Dämon erst einmal heranlaufen/ fliegen muss und 1 oder mit Glück 2 Runden lang schon einmal aus der Deckung im Fernkampf beharkt werden kann.

Damit kommt der Tag auf (vorsichtig kalkuliert) einen Gesamtwert von 2.090 XP.
Laut DMG wäre der Gesamtwert an XP, den die Gruppe an einem Tag in etwa bewältigen können sollte 2.400; deswegen hatte ich den letzten Encounter etwas höher angesetzt.

Würde es helfen, in den Vorräten der Kultisten nocht 1 oder 2 kleine Heiltränke zu plazieren? oder den Feuerschaden bei den Schwanzstacheln des Spined Devil rauszustreichen und den damit weniger stark in der Offensive zu machen?

Danke. :)

Kree

  • Mitglied
[D&D 5e] Anfänger-Oneshot
« Antwort #9 am: 19. Dezember 2018, 19:20:15 »
Hi,

ja 1-2 Heiltränke wären ganz praktisch, dann würde der Kleriker nicht gezwungen sein, seine Grad 1 Zauber nur für cure wounds zu verwenden.

Was den spined devil betrifft, wahrscheinlich würde es reichen wenn du ihm 13 Dex statt 15 Dex verpasst. Dann wäre der AB für Fernkampf nur noch +3 statt +4, wenn du es ganz sicher haben willst dann wäre ein AB von +2 auf die Stacheln auch okay - wahrscheinlich aber zu leicht.

Die Exp passen aber soweit, es ist ohne weiteres schaffbar und wenn ein SC eine Runde deathrolls machen muss ist das kein Bein ab.

Soweit solides Abenteuer kann man ohne weiteres so spielen, sowohl von den Kämpfen als auch vom Plot her.

mfg
Kree


G4schberle

  • Globaler Moderator
[D&D 5e] Anfänger-Oneshot
« Antwort #10 am: 21. Dezember 2018, 15:30:25 »
1.100 XP ; da das wie du meintest aber etwas über dem Wert für deadly liegt [...]

Ein XP Threshold über Deadly ist nicht schlimm, gerade für einen Bosskampf. Deadly heißt ja nur, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit einer der SC down geht.


Reingehaun
G4
... berichtigt mich, wenn ich falsch liege ...

Kree

  • Mitglied
[D&D 5e] Anfänger-Oneshot
« Antwort #11 am: 21. Dezember 2018, 21:50:39 »
Moin,

1.100 XP ; da das wie du meintest aber etwas über dem Wert für deadly liegt [...]
Ein XP Threshold über Deadly ist nicht schlimm, gerade für einen Bosskampf. Deadly heißt ja nur, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit einer der SC down geht.

Das kann man nicht so allgemein sagen, man kann effektiv 2-3 deadly Begegnungen am Tag machen. Da muss nichtmal ein SC umfallen.

Wenn du als SL den spined devil - richtig "spielst" dann kann er die ganze Gruppe zerlegen. So wie der Kampf hier gestaltet ist, ist es kein leichter Kampf, aber fair. Es geht um eine Anfängergruppe die gefordert werden soll.

mfg
Kree


Radoras

  • Mitglied
[D&D 5e] Anfänger-Oneshot
« Antwort #12 am: 30. Dezember 2018, 13:32:31 »
Hey :)

Haben das Abenteuer mittlerweile gespielt und wollte hier einfach mal kurz berichten wie es gelaufen ist, nur für den Fall, dass es interessiert oder nochmal irgendjemandem nützt:

Die ersten Begegnungen liefen wie geplant, auch wenn es sich erst einmal etwas gezogen hat, da die Anfänger sich wie erwartet eingewöhnen mussten; die ersten 2 Encounter gingen sogar leichter als erwartet, außer 1 - 2 Kratzern an Fighter & Cleric nur unter Verwendung von Cantrips, Angriffen und 1x Action Surge vom Krieger, die in einer kurzen Rast regeneriert wurden überstanden.
Hier hatten die Spieler erste Gelegenheit kreativ zu werden; über dem Eingang hatte ich spontan noch einen Baumstumpf als Geländemerkmal hinzugefügt, weil es mir da passend erschien.
Der Krieger hatte dann spontan die Idee, sich hochzuschleichen, ein Seil am Baumstumpf zu befestigen und sich dann auf einen der Wächer fallen zu lassen, während er auf einen anderen den Baumstumpf herunterreißt, was...naja...zur Hälfte geklappt hat^^

Hatte erstmal einen Akrobatik-Wurf verlangt um zu sehen, ob er es schafft ohne hinzufallen auf den überraschten Gegner zu springen, weil das doch ein bisschen höher war als eine Treppenstufe; den Baumstumpf mitnehmen hatte ich dann als Athletik-Wurf gemacht, wegen seinem Körpergewicht dahinter mit Vorteil...war ja auch geübt in dem Skill...waren dann eine 5 & eine 9 >.<
Bilanz: Ein Gegner am Boden, 2 stehende um ihn herum und ein lustig baumelndes Seil direkt neben dem Eingang :P

Den dritten hatten die Spieler dann (unfreiwillig) taktisch clever angegangen: Der Schurke wollte runter in die Krypta um zu kundschaften, wurde am Eingang zum ersten Raum bemerkt und ist - mit allen 8 Gegnern auf den Fersen - Zeter und Mordio schreiend die Treppe hochgerannt.
Die Gegner kamen raus, wurden am Eingang im Engpass vom Rest der Gruppe überrascht und erledigt, diesmal aber unter Verwendung von einigen aoe-Zaubern & Heilung.

Der Bosskampf ist dann mehr oder weniger wie geplant abgelaufen, den Spined Devil habe ich da lieber so belassen wie er war.
Nach Sturm durch den Raum und etwas Schaden durch & an den Kultisten ist der Kultführer gestorben & hat damit die Beschwörung des Spined Devils abgeschlossen...der zwar bedrohlich aussah, aber so gut wie nichts getroffen hat bevor er vom letzten Zauber (Tasha's Hideous Laughter) trotz Zauberresistenz ausgeschaltet und erledigt wurde....war aber nicht schlimm, weil bis dahin in der Gruppe niemand außer dem Krieger mehr als einen Treffer vom K.O. entfernt war.

Den Spielern hat es größtenteils gefallen, 2 von den 3 neuen haben Interesse in eine laufende D&D-Kampagne einzusteigen, nur eine steht eher auf Spieler gegen Spieler und möchte deshalb nicht so viel Zeit investieren.

Ich wollte mich nochmal bei allen für das Feedback und die Hilfe bedanken, allen einen guten Rutsch & ein schönes Wochenende. :)

MfG
Radoras.
« Letzte Änderung: 30. Dezember 2018, 13:34:09 von Radoras »