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Erkenntniszauber - unterschätzt bis übermächtig?

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Rogan:
Hey Aronan,

mein erstes ernsthaftes, mich bis zum Ende prägendes Fantasywerk war "Der Herr der Ringe", und später dann das Silmarillion. In so einer Welt möchte ich spielen (mit ein wenig mehr Magie).

Götter, Drachen, Ringgeister, Balrogs, Werwölfe, Trolle - sie alle haben in der Welt Platz und räumen auch kräftig unter den Helden auf. Trotzdem kann ein 5.Stufen-Schurke wie Frodo die Welt retten, und Heiler Aragorn mit den richtigen Pflanzen Schwerverletzte ins Leben zurückholen.

Auf der anderen Seite muss Gandalf heftig schnell reiten, um den Truppen in Helms Klamm zu Hilfe zu eilen. Ein Einsturz einer einfachen Brücke stoppt einen Balrog. Frodo, Gollum und Sam müssen sich durch feindliche Orklinien schleichen. Gandalf ist ein Gefangener, der sich nicht allein befreien kann, als er von Saruman auf einer Turmspitze festgesetzt wird.

Du siehst: Mittelerde ist ein gutes Beispiel für eine epische Welt, in der Berge, Mauern, Flüsse, Schluchten und Distanzen diegleichen Hindernisse wie in unserer Welt sind.

Ja, das Fliegen findet in Mittelerde ab und zu statt - und in der Regel aber nur als Manwes göttlichen Eingriff.

Da passt ein YT-Klassiker, der das Dilemma eigentlich sehr schön auf den Punkt bringt - dass der "Der Herr der Ringe" auch gut hätte ein Band von 280 Seiten hätte sein können: https://www.youtube.com/embed/1yqVD0swvWU?autoplay=1  :D

Aronan:
Hiho


--- Zitat von: Rogan am 28. März 2019, 16:01:27 ---Auf der anderen Seite muss Gandalf heftig schnell reiten, um den Truppen in Helms Klamm zu Hilfe zu eilen. Ein Einsturz einer einfachen Brücke stoppt einen Balrog. Frodo, Gollum und Sam müssen sich durch feindliche Orklinien schleichen. Gandalf ist ein Gefangener, der sich nicht allein befreien kann, als er von Saruman auf einer Turmspitze festgesetzt wird.

--- Ende Zitat ---

Vorab: ich habe nur die Filme gesehen und der Hobbit gelesen. Die anderen Bücher waren mir vom Schreibstil einfach etwas zu umständlich bzw zu ausschweifend. Das schmälert natürlich nicht die Leistung des Autors auch was worldbuilding betrifft, aber es war einfach nicht meins ;)

Davon ausgehend gehen aber denke ich zwei Dinge auseinander bei D&D: Bei Herr der Ringe sind es zwar auch epische Entscheidungen die auf dem Spiel stehen, aber zumindest von dem her was ich mtbekommen habe ist das Magieniveau deutlich niedriger als in D&D (also im Sinne der Anzahl/Häufigigkeit von Zauberern und Zaubern an sich, nicht der Kreaturen), oder aber zumindest indirekter und subtiler. Oder in vielen Fällen schien die Magie auch sehr spezifisch zu sein. Zum Beispiel der Zauber mit dem Gandalf die Nazgul abwehrt. Es muss ihn entweder einiges kosten, oder aber es ist nicht immer effektiv. Ansonsten würde es keinen Sinn ergeben dass er sowas nicht öfter tut.

Und D&D geht eben einach davon aus, dass Magier mit allen möglichen Zaubern im Zweifelsfal um sich werfen können um mundane Probleme zu lösen. Da müsste man dann schon vorab viele Zauber und ganze Magieschulen rausnehmen, um eine ähnliche Situation zu haben.

MfG Aronan

Rogan:
Hey Aronan,

Du hast mit allem Recht, was Du schreibst. Außer: Ich sehe eine größere Schnittmenge von DnD und Mittelerde. Die mundänen Problemen sollen und können bleiben, und trotzdem kann epische DnD-Magie hinzukommen. Denn was sind Nazgul, Balrogs und Drachen anderes, als monstergewordene Zauber der IX. Stufe.

Ich denke, viele Totenbeschwörer-, Hervorrufungs-, Illusions-, Beschwörungs- und Bannzauber könnten weiterexistieren, insbesondere Verwandlungszauber aber müssten angepasst werden. Alles, was Fähigkeiten ersetzt, sollte dann in moderate Boni auf Fähigkeiten umgewandelt werden, und fertig wäre der ideale Mix aus profaner Mittelerde und epischem DnD.

Tie_Key:
http://www.enworld.org/forum/content.php?3304-Was-Gandalf-Just-A-5th-Level-Magic-User

Daher würde ich sagen, ist dein Ansatz falsch.

D&D will kein realistisches Gebilde erstellen. Und D&D ist signifikant höheres Machtlevel als LotR. Ein Stufe 20 Charakter ist dermaßen viel stärker als fast alles, was LotR zu bieten hat.  Ein Stufe 20 Magier würde wahrscheinlich den Krieg um den Ring im Alleingang entscheiden. Geschweige denn, wenn er auch nur einen Bruchteil des typischen DND WBL an magischen Gimmicks hätte.

Übrigens finde ich die Enchantments in diesem Kontext massiv viel stärker. Ein Rod of Extend lässt bspw. ein Dominate Person von einem Stufe 10 Magier 20 Tage lang anhalten. Dagegen ist ein bisschen Erkenntnismagie aus meiner Sicht nicht allzuschlimm.

Aronan:

--- Zitat von: Rogan am 04. April 2019, 23:26:14 ---Du hast mit allem Recht, was Du schreibst. Außer: Ich sehe eine größere Schnittmenge von DnD und Mittelerde.

--- Ende Zitat ---

Das ist auch vollkommen richtig, ich habe auch nie was anderes behauptet.
Aber wie auch Tie_Key beschrieben hat ist der Maßstab in dem sich das ganze abspielt ein ganz anderer.
Das sieht man ja schon daran, dass die Protagonisten in LotR vor Wesen wie Drachen, Balrogs usw weglaufen müssen weil sie in der Konfrontation nicht den Hauch einer Chance haben. Und die Siege dagegen sind nur dadurch möglich, dass sie absurdes Glück haben wenn sie selbstmörderische Risiken eingehen um ihr Ziel zu erreichen.
D&D-Charaktere die eine realistische Chance gegen solche Gegner haben übersteigen alles, was ich aus LotR-Geschichten kenne. Und auf dem Power-Niveau hat man eben mit mundanen Problemen genausowenig zu kämpfen wie mit normalen Orks oder ähnlichem.
Und an der Stelle setzt eben auch der Unterschied zwischen Spiel und Geschichte ein. Für solche epischen Szenen kann der Autor eben einfach bestimmen dass es entgegen aller Logik funktioniert, während die Spieler ohne massive GM-Einwirkung in den meisten Fällen gnadenlos untergehen würden solange man die Fähigkeiten der Gegner wirklich ausschöpft und im bereich des plausiblen bleibt.

Man kann problemlos Charaktere spielen, die gut in ein solches LotR-Szenario passen würden. Aber das geht eben nur bis Level X auf und danach nicht mehr so wirklich.

Ich denke für sowas ware es sinnvoller, ein anderes System zu wählen das mehr für low magic zu bieten hat. Natürlich kann man auch an D&D viel verändern bis es irgendwie grob passen könnte. Aber ich bin irgendwie kein Freund davon, solange an einem Bobbycar herumzuschrauben bis es 200 kmh fährt wenn man stattdessen direkt ein entsprechendes Fahrzeug bauen könnte...wenn ihr versteht was ich meine ;)

MfG Aronan

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