Ich sehe da allerdings möglicherweise ein Vertrauensdefizit deiner Gruppe dir gegenüber. Mach in dem Gespräch vielleicht auch mal klar, dass du die Stärken, Schwächen und Fähigkeiten der SC durchaus auf dem Schirm hast und deine Encounters schon so auswählst, dass die Gruppe sie ohne größere Winkelzüge, schlimmstenfalls mit ein bisschen schnellen Denken, bewältigen können.
Ich habe meine Spieler das letzte Mal gefragt, wie sie die Herausforderung der Abenteuer so einschätzen. Die einhellige Meinung war, dass Stufe 1 und 2 etwas kritisch waren, aber seither ist die Schwierigkeit auf einem angenehmen Maße. Das deckt sich auch mit meiner Empfindung. Es gab schon länger keine Begegnung mehr in welcher ein SC auf 0 TP fiel. Selten gibt es mal eine überwältigend schwere Begegnung, welche die Spieler aber schnell als solche erkennen und leicht umgehen.
Du könntest ja vielleicht mal ein fast-paced Hack-&-Slay-Abenteuer vorbereiten mit vielen schnell aufeinanderfolgenden Kampfencountern, die aber größtenteils als richtig leicht für deine Gruppe angelegt sind (so ein oder zwei CR unter Gruppenstufe). Das solltest du aber vorher ankündigen und abklären, ob deinen Spielern das "zur Abwechslung" mal Spaß machen würde.
Das kann ich gerne mal probieren. Für die nächsten zwei Nebenquests sind die SC etwas überlevelt und ich wollte den Herausforderungsgrad eigentlich anheben, aber ich kann die Begegnungen auch einfach mal so lassen wie sie sind und schauen was die Spieler davon halten.
Gehen Deine Spieler vielleicht implizit davon aus, dass es bei einer Herausforderung die eine, cleverste Lösung gibt?
Das kann ich sie das nächste Mal gerne fragen. Normalerweise führen bei mir aber viele Wege nach Rom. Ich überlege mir im Vorfeld ein, zwei valide Lösungsansätze, aber wenn die Spieler eine plausible Alternative anbieten können, spiele ich gerne mit. Es mag also sein, dass es eine "cleverste Lösung" gibt, aber wenn, dann kenne ich sie nicht.
Ich kann mich natürlich auch komplett irren, aber könnte es sein, dass die Spieler alles super finden wie es ist und lediglich du als Spielleiter das ganze öde findest, weil du dadurch ständig daneben sitzt während die Spieler ihre Schlachtpläne diskutieren?
Ich persönlich habe mit dem Debattieren der Spieler generell kein Problem. Sie sezieren eine Situation die ich mir ausgedacht (oder zumindest vorbereitet) habe und das finde ich erstmal sogar besser, als wenn sie als Murderhobos einfach alles niedermähen, ohne sich mit der Begegnung größer zu beschäftigen. Während die Spieler überlegen höre ich ihnen meistens zu und überlege was der jeweilige Plan für konkrete Auswirkungen hätte. Müssig wird es dann, wenn die Argumente beginnen sich im Kreis zu drehen.
Ich wurde ja vor einiger Zeit von einer meiner Spielerinnen angesprochen (siehe OP), dass es ihr schwer fiel in einer sehr langen Diskussion fokussiert zu bleiben. Auch sie hatte mit Diskussionen per se kein Problem; nur die Länge sollte sich im Rahmen halten. Deshalb habe ich die Diskussion diesmal versucht nach 20 Minuten abzuwürgen.
Grüße, G4