Hi G4,
Da wir die genauen Umstände nciht kennen ist es natürlich schwierig spezifische Tipps zu geben.
Generell würde ich aber sagen, je nach Gruppe ist es in Ordnung wenn ab und zu länger diskutiert wird, solange alle Beteiligten Spaß an der Sache haben. Wenn es jedoch wie in deinem Fall so weit geht, dass es anfängt in Verbissenheit und Arbeit auszuarten und aufhört ein Zeitvertreib zu sein, gebe ich dir Recht dass sich was tun muss.
Wie gesagt, wir kennen die Geschichte dahinter nicht, aber von dem was du erklärt hast wissen wir ja schonmal:
1. die Charaktere der Spieler haben kein persönliches Interesse an der Mission
2. die Charaktere haben keinen Grund sich zu beeilen, weil ihnen theoretisch endslos viel Zeit bleibt da die Monster keine unmittelbare Gefahr für jemanden darstellen (bzw nicht in dem Umfang dass sie Priorität vor anderen Dingen hätten)
3. der Auftraggeber ist ebenfalls nicht in Gefahr, da er zu ächtig ist um von den Monstern bedroht zu werden.
Was mir da als Frage durch den Kopf ging war unmittelbar: "Warum machen sie es dann überhaupt?"
Schließlich ist niemand in Gefahr und ihnen sind die Monster egal. Oder gibt es einen Grund aus dem der Auftraggeber bereit ist eine attraktive Belohnung anzubieten, wenn er selbst stark genug wäre sich des Problems selbst anzunehmen und wie gesagt die Monster eigentlich niemanden bedrohen?
Wenn ich ein Abenteuer entwerfe, gehe ich eigentlich immer sicher, dass ich einen diese Punkte definitiv als Motivation verwende (idealerweise mehrere). Außerdem versuche ich immer mal wieder einen Zeitfaktor einzubauen, sei es dass die Monster ihre Position wechseln, der beste Zeitpunkt zum zuschlagen irgendwann vorbei ist, der McGuffin verwendet/getötet/außer Landes geschafft wird o.ä.
Ich glaube, wenn ich eine Debatten beenden will, muss ich die SC entmündigen und die Situation selbst lösen indem ich ihnen entweder eine Lösung aufzwinge (z.B. die Gegner greifen sie an) oder die Situation scheitern lasse (z.B. andere Helden erledigen die Quest während die SC diskutieren).
Ich muss sagen "entmündigen" ist finde ich der falsche Begriff dafür. Es ist ja nicht direkt hardcore railroading, nur weil die Spieler nicht alles machen können was sie wollen. Wenn es nicht übertrieben ist und die Spieler mit Konsequenzen rechnen konnten, dann ist das nur Teil einer dynamischen Spielwelt.
Ansonsten wäre es ja auch "entmündigend" dass die Spieler in einer Fantasywelt spielen und nicht nach Lust und Laune in Sci-Fi oder Cyberpunkt wechseln können oder dass sie zu Fuß gehen müssen und sich nicht einfach Flügel wachsen lassen können wann immer ihnen danach ist. Genauso vernünftig ist es innerhalb des Spiels, wenn die Spieler davon ausgehen müssen dass die Spielwelt nicht einfach "auf Pause gestellt" wird bis die Charaktere mit allen Vorbereitungen fertig sind.
Auf manche Faktoren haben Spielercharaktere nunmal während des Spiels nur wenig bis keinen Einfluss, zumindest manches muss man als Spielleiter auch entscheiden ohne dass die Spieler dadurch jeglicher Freiheit beraubt würden, wie zum Beispiel wenn du BBEGs und NPCs planst oder dir vorher überlegst auf welche Art Gegner die Charaktere in diesem Abenteuer größtenteils treffen werden.
Natürlich ist das ganze ein Spektrum und keine Unterteilungin schwarz-weiß, aber nichts weswegen man normalerweise ein schlechtes Gewissen haben sollte.
Ansonsten zum Schluss nochmal mein Lieblingstipp: Habt ihr schon in der Gruppe (also zwischen den Spielern und dem SL, nicht in Character während der Planung
) über das Problem gesprochen und wie der Rest der Gruppe zu der Situation sowie den verschiedenen Lösungsansätzen steht? Vieleicht wünschen sich ja ein paar genau solche Vorgaben oder Begrenzungen, damit sie guten Gewissens auch in Character weiter maachen können anstatt sich mies zu fühlen weil sie glauben die Gruppe mangels Vorbereitung in die Sch**** zu reiten.
Ansonsten könnte es nämlich sein, dass du und der Spieler der dich angeschrieben hat die Situation blöd fanden, andere das ganze aber sehr immersiv oder herausfordernd fanden weil sie gerne planen.
Ich persönlich kenne nämlich beides. Die einen fangen an das Handy rauszuholen und sich zu langweilen sobald 5 Minuten nichts passiert ist, während die anderen begeistert 2 Stunden zusammensitzen und einen Coup planen können, der dann nach 3 Würfelwürfen ohne Komplikationen geklärt ist weil sie wirklich an alles gedacht haben und sich dann in der Erkenntnis sonnen einen guten Job gemacht zu haben.
Das wären meine bisherigen Gedanken dazu.
Gruß
Aronan