Bings und die Seele der StadtwacheBings machte sich nach dem leckeren Frühstück auf zur Unterkunft der Stadtwache. Er hatte zwar erst gestern vom Anführer der Stadtwache, Terseon Skellerang, gehört, dass ein Wiedersehen ungern gesehen würde, aber das hatte bestimmt mehr damit zu tun, dass sie dorthin verfrachtet würden, falls sie wegen Unruhestiftung von der Wache aufgegriffen würden. Er hatte also nichts zu befürchten.
So betrat er den Hauptraum des Gebäudes der Stadtwache. Er schaute sich um und sah einen älteren Mann mit einer dunkelgrün gefärbten Lederrüstung an einem erhöhten Schreibtisch sitzen. Vor der Arbeitsfläche stand ein metallenes Namensschild, auf dem stand Junak Lummfell, Leutnant der Stadtwache. Dieser Mann beäugte ihn auch schon misstrauisch. „Ihr wart doch schon gestern hier. Mit den anderen Neulingen, die Skylar Crewis hierher gebracht hatte. Wollt ihr gleich hier für Unruhe sorgen? Dann können wir euch auch gleich einsperren... Dann geht einfach nur die Treppe herunter und meldet euch bei der Wache beim Zellentrakt.“ Bings lag schon eine freche Antwort auf der Zunge, aber er konnte sich gerade noch bremsen. Er atmete tief ein und ließ den Atem langsam wieder entweichen. „Nein, deswegen bin ich nicht hier. Ich bin auf der Suche nach Informationen über die Entführungen, die in der letzten Zeit die Stadt heimgesucht haben.“ „Ach so... hmm... und das hat euch eine kleine Pixie im Traum erzählt, dass ihr unsere Arbeit gleich mit übernehmen sollt, was?“ „Ähm, nein. Eigentlich bin ich im Auftrag des Tempels von St. Cuthbert hier, aber ich kann ihnen gerne ausrichten, dass ihr sie für Pixies haltet.“
Sichtlich erstaunt beäugte ihn der Leutnant. „Habt ihr etwas dabei, dass Eure diese Aussage unterstützt?“ Bings überlegte, aber er hatte keine Legitimation dabei. Sie hatten ja nichts von den Priestern erhalten, oder? Doch, sie hatten. Schnell kramte Bings in seinem Beutel und gab dem Wachvorsteher den Heiltrank, den sie am gestrigen Abend im Tempel erhalten hatten. „Reicht das?“ Junak Lummfell warf einen Blick auf das Fläschchen, dann auf Bings, dann auf das Wappen St.Cuthberts, welches auf das Fläschchen graviert worden war. Dann gab er ihm den Trank zurück. „Ja, das reicht. PIIEETT!!!“
Von hinten kam ein leises „Ja, Chef?“ von einer hohen piepsigen Stimme. „Ich komme, Chef!“ Und ein kleiner Stöpke, nicht älter als 10 Jahre kam in dunkelgrüner Lederrüstung aus einem Hinterzimmer geflitzt und blieb vor Bings stehen, blondes glattes Haar, wache blaue Augen aus denen der Schalk grinste. „Was wollt ihr denn hier?“ fragte Piet. „Papa hat keine Zeit.“ „Nein, Piet! Bring ihn zu Deckert!“ „Aye, aye, Leutnant!“ und begann in Richtung der Treppe nach oben zu stürmen. Am Fuß der Treppe blieb er stehen. „Kommt ihr nun?“ Bings ging auf die Treppe zu und stieg die Stufen zügig empor.
„Wisst Ihr was Neues über die Entführungen? Glaubt Ihr, Ihr bekommt eine reiche Belohnung für Informationen, die zur Ergreifung der Übeltäter führen? Wisst Ihr das schon Wetten abgeschlossen worden sind, wann Eure Truppe hier wieder auftaucht, in Ketten? Davon weiß Papa aber nichts.“
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"Wieso? Wer ist denn Dein Papa?" „Mein Papa ist der Anführer von der Stadtwache. Und ihr habt ihn gestern schon kennen gelernt. Boa, war der wütend, als ihr wieder weg wart...“
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"Warum denn?" „Noch ein paar Abenteurer, die mehr Trubel verursachen, als sie beseitigen. Papa hat echt viele Stifte verbraucht gestern.“
Sie blieben vor einer Tür zu einem Büro stehen. Piet ging auf die Tür zu, klopfte kurz und öffnete sie dann.
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Fanny und Eloakath statteten dem Waisenhaus einen Besuch ab. Dabei wurden sie von einem Halbork, namens "Auge", empfangen, der sie zur Leiterin Gretchen Taschykk brachte. Diese führte sie durch die Klassenzimmer und Schlafräume, die alle auffällig gut aussahen.
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"Auge" heißt auf Englisch "Patch", welches ein schönes Wortspiel ist für die Augenklappe "eyepatch" und die Tätigkeit als Hausmeister (notdürftig wieder herrichten = to patch something up)
Garek und Lynard wollten sich einmal in den üblichen Kneipen umhören und eventuell mit der Diebesgilde Kontakt aufnehmen. Sie machten sich auf ’Zum Gekippten Krug’, doch der hatte noch geschlossen, so dass sie ihre Suche im Rotlichtviertel fortsetzten. Dabei fiel ihnen ein mit Fässern beladenes bewachtes Fuhrwerk auf, das schließlich in einer Lagerhalle am Kratersee verschwand. Garek unterhielt sich mit einem Mitglied der Wachmannschaft, als die die Halle verließen, und verabredete sich mit ihm für den nächsten Abend in der Kaschemme ‚Zur Bitteren Neige’.