Autor Thema: Möge uns Azuth gewogen sein  (Gelesen 2764 mal)

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Dirayn

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Möge uns Azuth gewogen sein
« am: 30. November 2004, 11:24:30 »
 Hallo liebe Leser!


Mein Name ist Melvin Seneval. Ich komme aus der Stadt Silbrigmond und habe in letzter Zeit so Einiges erlebt, was mich veranlasst, diese Zeilen zu schreiben. Von Silbrigmond aus habe ich die Verfolgung eines bösartigen Mondelfen, Vendril Sethereen, aufgenommen, nur um dann auf eine äußerst seltsame Gruppe von Abenteurern zu treffen, irgendwo in unterirdischen Katakomben in Cormyr. Diese Gruppe möchte ich kurz vorstellen, bevor ich mit der Geschichte beginne:

Zunächst wäre da einmal Lucian da Virano, ein Barde aus Tiefwasser, der sofort meine Aufmerksamkeit auf ihn lenkt, wenn ich nur an die Gruppe denke. Warum er überhaupt hier ist, habe ich ihn noch gar nicht gefragt. So wie ich ihn einschätze, war es sein unbändiger Drang nach Freiheit; ein Wesenzug, den ich meistens sehr zu schätzen weiß. Ich denke, Lucian ist ein ganz lustiger Kerl, auch wenn er, seit ich ihn begleite, noch nie Gelegenheit hatte, das auszuleben. Es sind ja auch jede Menge Dinge passiert, die einem Barden ganz schön die Laune verderben können. Wenn er jedoch selbst gut dichtet, wird er sich später mit Freude alles dessen erinnern, was wir durchlebten. Lucian liebt seine Violine, ein Erbstück, so deucht mir und scheint die anderen irgendwie zu führen. Sie folgen auf jeden Fall grob seinem Befehl, auch wenn das chaotische Temperament Lucians nie ein strikte Führung vorgeben würde. Was kann man zu Lucian noch sagen? Er kämpft auf jeden Fall ein wenig egoistisch, ist also nicht unbedingt einer, der für andere einen Schlag abfängt. Seine Fähigkeiten jedoch setzt er sofort und ohne zu Zögern ein. Als einziger Zauberwirker der Gruppe – zumindest bis ich eintraf - hatte er ziemliche Verantwortung, was das Ausbalancieren von ungleichen Kampfsituationen anlangt. Generell ist er lebhaft, intelligent, charmant, wenn er will, und unbeugsam in seinen Prinzipien.
LUCIAN DA VIRANO Human Bard5 Chaotic Neutral

Als nächstes kommt das wohl abartigste Geschöpf, das ich bisher kennenlernen dufte. Es bezeichnet sich als Githzerai und nennt sich Kim DoWan. Er kämpft mit bloßen Händen, eine Technik, die ich schon kenne, aber sein seltsam geformter Körper scheint alle Erfordernisse für diesen Kampfstil verstärkt mitzubringen. Er kann außerdem einen mentalen Schild um sich erstehen lassen, der ihn so gut schützt wie der Mage Armor Spell von Meister Voltar. Kim ist eine wandelnde Nervensäge, was wohl daher kommt, dass er von Limbo stammt, einer Ebene des absoluten Chaos. Er kann selbst den einfachsten Satz so formulieren, dass es einen Mann von stattlicher Intelligenz aller Vernunft und auch Konstitution verlangt, ihm zu folgen. Noch dazu spricht er schnell und ein wertloser, alter Ionenstein, der um seinen Eierschädel kreist, trägt auch nicht unbedingt zur inneren Ruhe seiner Gesprächspartner bei. Kim kam zusammen mit dem flüchtigen Elf Vendril Sethereen zur Gruppe, weswegen ich ihm nicht ganz vertraute. Seine unschuldig dümmliche Art sich auszudrücken ließ bei mir aber alle Zweifel zum Erliegen bringen, er wisse von Vendrils wahrer Persönlichkeit.
KIM DO WAN Githerai Monk 5 Lawful Neutral

Noch ein auffälliges Mitglied der Gruppe ist der Halbork Tighol, ein Barbar aus dem Nordosten, wie ich schätze. Er kämpft grimmig und ist wahnsinnig stark, jedoch kann er manchmal noch anstrengender sein als ein Reisender von Limbo. Er ist dumm wie die Nacht finster ist, merkt sich seinen Namen mithilfe einer Tätowierung auf seiner Schulter und rastet komplett aus, wenn man ihn als Halbork oder Ork bezeichnet. Er ist seiner Meinung nach ein Halbmensch. Tighol stinkt erbärmlich nach Schweiß und selbst ein Vollbad, dass er kürzlich nahm, konnte dagegen nichts ausrichten. Außerdem stottert er, was eine Unterhaltung mit ihm auch zu einer Herausforderung für die Geduld macht. Im Kampf kann er wahre Riesenkräfte entwickeln und kann noch Schläge einstecken, nachdem ich lange tot wäre. Übrigens am Rande, während so einem rasenden Wutanfall stottert er kein bisschen.
TIGHOL Halforc Barbarian4/Fighter1 Chaotic Good

Dann wäre da noch Algain, ein menschlicher Waldläufer aus dem nahen Norden. Feuer hat hässliche Narben auf seinem Körper hinterlassen und ihm den Spitznamen „Brand“ eingebracht. Außerdem ist er ein ziemlich unsympathischer Kerl, verschwiegen und immer recht unfreundlich. Sein Handwerk scheint er aber zu verstehen. Zu ihm sein aus später folgenden Gründen nicht viel gesagt.
ALGAIN Human Ranger?/Rogue?

Es war auch angeblich noch ein Kleriker des Helm und eine Tiefling bei ihnen, die aber beide im Kampf gegen eine Horden Phasenspinnen gefallen seien.

Zu mir sei noch so viel gesagt: Ich bezeichne mich am liebsten als einen Freiem Paladin des Azuth. Hartes Training in Silbrigmond hat es mir ermöglicht, zahlreiche Angriffszauber dauerhaft zu erlernen und sie nur durch Konzentration zu benutzen. Vor meinem gesitteten Leben war ich viel auf dem Land unterwegs und musste mich alleine durchschlagen, daher bin ich recht improvisationsfähig. In Silbrigmond habe ich noch umfangreiche Waffenausbildung genossen und mir eine geistliche Fähigkeiten angeeignet. Ich habe mir in kleineren Aufgaben bereits einen Namen gemacht und mein Mentor Voltar nannte mich in der Öffentlichkeit – auch wegen meiner pechschwarzen Haare – nur mehr: Melvin Rabenherz.
MELVIN SENEVAL Human Paragon1/Paladin of Freedom2/Swashbuckler1/Warmage1 Chaotic Good

So, jetzt laßt uns aber zu den Ereignissen kommen, die mich nicht zur Ruhe kommen lassen, bis die ganze Welt von ihnen weiß.


PS: Wird bald fortgesetzt. MfG Dirayn

[EDIT]Fixed Alignments and Classes.
Can I be the leader? Can I, can I? Woah!!! Yeahh, I'm the leader, I'm the leader! - - Ok, what shall we do?

Grunzer

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Möge uns Azuth gewogen sein
« Antwort #1 am: 30. November 2004, 12:31:32 »
 Kim'Do'Wan ist ein Githzerai und Lawfull Neutral

außerdem hast du vergessen, dass er ein interdimensionaler tourist ist, der mit ner toril-reisebroschüre die forgotten realms erkunden will  :D  
pure and simple truth, is seldom pure and never simple

Dirayn

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Möge uns Azuth gewogen sein
« Antwort #2 am: 30. November 2004, 15:12:49 »
 Der kleine Rechtschreibfehler möge mir verziehen sein. Das mit der Gesinnung ist schon übler, sorry. Vergessen hab ich die Touristensache übrigens nicht, sondern mir nur vorbehalten, es später zu schreiben, aber macht ja nichts.

MfG

Dirayn

 
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Dirayn

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Möge uns Azuth gewogen sein
« Antwort #3 am: 03. Dezember 2004, 07:04:13 »
 Melvin setzt jetzt gleich seinen Bericht fort. Anzumerken ist: Es ist seine Ansicht und seine Erinnerung. Es sind Abweichungen zu wirklichen Ereignissen möglich. Da Melvin mit 8 WIS generell ein wenig abwesend ist (was eine tolle Entschuldigung für mein Langzeitgedächtnis darstellt  :D ), kann es durchaus sein, dass länger zurückliegende Ereignisse ein bisschen verfälscht dargestellt sind. Der DM und die anderen Spieler mögen das gnädigst verzeihen.

MfG Dirayn



Von Silbrigmond brach ich zusammen mit einem Waldläufer auf, einem widerwärtigen Burschen, darauf spezialisiert, die zu finden, die nicht gefunden werden wollen – einem Menschenjäger. Der Weg und die Verfolgung des fanatischen Elfen stellte sich als schwierig heraus. Wir fanden seine Spur an der nördlichen Grenze von Cormyr. Komischerweise führte sie aber keineswegs weiter nach Norden, sondern wieder nach Südwesten, fast genau in die Richtung, aus der wir gekommen waren. Recht nervig war das Ganze, vor allem mit so viel Unmenschlichkeit an meiner Seite. Mein magiebegabter Begleiter stellte außerdem fest, dass vor kurzem ein nicht unerheblicher Zauber gesprochen worden war, der Existenzebenen miteinander verbindet. Allem Anschein war Vendril daran beteiligt, doch wie ich heute annehme, war er einfach nur zufällig dabei, wie Kim Do Wan von Limbo irgendwie nach Faerun transportiert wurde. Kim schweigt sich bis heute über seinen genauen Aufenthaltsgrund aus. Er sei Reisender auf Suche nach Sehenswürdigkeiten, sagte er einmal. Wie dem auch sei, ich schweife ab, also weiter: Wir hefteten uns wieder an ihre Versen, verloren dann aber irgendwann in einem Wald in der Nähe des Dorfes Abendstern, das wegen seiner Rolle bei der Rückeroberung einer großes Stadt Cormyrs einen ziemlichen Ruf hatte, der auch nach Silbrigmond gedrungen war, Vendrils Spur auf recht gewaltsame Weise. Ein großer Haufen Goblinoider schnitt uns den Weg ab, als die beiden – Vendril und, wie ich später erfuhr, Kim – sogar schon in Sichtweite waren. Sie attackierten die Verfolgten und scheuchten sie in eine Höhle. Wir hatten schon lange die Pferde hinter uns zurückgelassen und suchten einen anderen Eingang, da die Höhle ab diesem Zeitpunkt unter Belagerung der Goblinoiden stand.

Bald darauf entdeckte mein Begleiter einen Abzugsschacht, von dem auf einem kleinen Hügel auf einer Lichtung Dämpfe in die Höhe stiegen. Als wir uns näherten, spürten wir beide eine starke magische Aura, obwohl wir keinen Zauber gewirkt hatten, der uns dies gestattete. Dann tauchten auf einmal vermummte Gestalten vor uns auf und ich fiel in magischen Schlummer. Was mit meinem Begleiter passiert ist, wage ich nicht zu vermuten; ich jedoch wachte in einer geräumigen Zelle auf. Neben mir hingen einige Fremde und in einem Käfig vor mir war ein zartes Geschöpf, unbeschreiblich schön und unbeschreiblich bedauernswert in diesem engen Gefängnis. Es dauerte gar nicht lang, bis die Fremden wach wurden und sich zu unterhalten begannen. Ich war erst einmal still, kannte sie doch gar nicht.

Nachdem uns ein Wächter einmal besucht und wieder verlassen hatte, stellte sich uns das Geschöpf in dem Käfig als Nymphe vor.
„Der Käfig ist magisch und ich kann ihm nicht entfliehen.“, sagte sie. „Der Hexer hat den Schlüssel irgendwo versteckt.“ Mit der Information über einen Hexer fingen die anderen scheinbar mehr an, alle bis auf den großen Ork, nein, Halbork mit der vielsagenden Tätowierung, dem Orkschädel, den er wie eine Trophäe trug und dem bestialischen Gestank, der vom ihm ausging. Ich hatte schon einmal gegen Troglodyten gekämpft und das war nicht weniger schlimm gewesen. Jetzt fiel mir erst der Githzerai auf, eine Lebensform, der ich vorher noch nicht begegnet war. Der Körper des Wesen war recht dünn, die Finger mit langen Nägeln versehen und fast wie Klauen anmutend und der Kopf ein merkwürdiger Konus, wohl fähig, ein enormes Gehirn zu beherbergen.
Die Fremden machten mit der Nymphe ein Geschäft. So bezauberte sie flugs die Wache, als sie hereinkam, und mit gelösten Fesseln machten wir uns, denn auch ich ging natürlich eine temporäre Partnerschaft mit den Fremden ein, auf die Suche nach dem Schlüssel. So lernte ich sie auch alle kennen: Lucian, den Barden aus Tiefwasser, einnehmend in seiner Art, offen, aber doch niemals naiv; Tighol, der mir gleich zu verstehen gab, dass er als Halbmensch über jegliche Verwandtschaft mit Orks erhaben sei; Algain, den Waldläufer, nur eine Spur sympathischer als mein bisherigen Begleiter und um ein vielfaches hässlicher; Kim Do Wan war mir gleich ein bisschen zu redevernarrt, was auch die anderen schon nervte, ob wohl sie ihn nach eigenen Angaben erst kurz kannten. Ich übernahm deshalb gleich eine Spitzenposition der Gruppe, ohne lange ihren Ausführungen zu folgen und begann, den unterirdischen Komplex, in dem ich mich jetzt befand, genauer zu untersuchen Es war natürlich Ehrensache, der Nymphe zur Freiheit zu verhelfen. Bald entdeckten wir ein Laboratorium, in dem unser abscheulicher Gastgeber offensichtlich Experimente an Gehirnen angestellt hatte. Dort fanden wir, wenn ich das richtig verstand, auch die Übereste von Verschwundenen aus Abendstern und ehemalige Gefährten der Gruppe. Bei Gesprächen über diese stellte sich übrigens heraus, dass sie ebenfalls in Begleitung eines Elfen gewesen seien, Vendril mit Namen, den sie vor kurzem zusammen mit Kim angetroffen hätten. Ich horchte auf und ließ Kim erst einmal nicht mehr aus den Augen. War ich vielleicht zu dem zweifelhaften Vergnügen gekommen, Vendrils Komplizen vor mir zu haben? Unwahrscheinlich, wie ich nach kürzerer Überlegung feststellte. Vendrils mir bekannter Rassismus und seine fehlende Magiebegabung ließen es nicht zu, dass er sich vorsätzlich mit dem Githzerai zusammengetan hatte. Er hatte dem naiven und unerfahrenen Ebenenreisenden, der glücklicherweise direkt in seiner Nähe diese Welt betrat, wohl eher seiner „Hilfe“ angeboten, um mehr gegen seine Verfolger ausrichten zu können, wäre es außerhalb eines Waldes zu Gefecht gekommen. Dem gefährlichen Vendril hätte man sich in seiner natürlichen Umgebung nur schwer so zu nähern vermocht, dass er nicht alarmiert worden wäre. Aufgrund dieser Überlegung und meiner mir bekannt zuverlässigen „Menschenkenntnis“ ließ ich bald von meinem Verdacht ab.

Wird demnächst fortgesetzt....

Grüße aus Faerun

Euer Melvin
 
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Grunzer

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Möge uns Azuth gewogen sein
« Antwort #4 am: 06. Dezember 2004, 11:05:46 »
 he vergiss nicht, dass eine der ausgeweideten leichen die herrin von abendstern war!
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Dirayn

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Möge uns Azuth gewogen sein
« Antwort #5 am: 06. Dezember 2004, 18:08:29 »
 hallo! grunzer? schon mal von pm gehört?! Ist zwar nett, dass Du mich drauf aufmerksam machst, aber pm würd's für alle, die den Beitrag vielleicht lesen, spannender machen. Ich habe mir außerdem schon sehr viele Details vom DM geholt, wird also in Zukunft detailierter.

MfG

Dirayn
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Grunzer

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Möge uns Azuth gewogen sein
« Antwort #6 am: 07. Dezember 2004, 11:36:37 »
 na nur mal nicht gleich aufmucken... ich würd doch niemals irgendwelche spannenden momente vorweg nehmen, wie zum beispiel als wir diesen mega fetten blue ancient wyrm gkillt haben und uns nachher seinen kleinen racker übern grill geworfen haben - man war das ein fressgelage...  :D
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Dirayn

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Möge uns Azuth gewogen sein
« Antwort #7 am: 07. Dezember 2004, 17:41:47 »
 Grunzer, Du bist eine alte Hirschkuh!!!!!!!! :D  
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Dirayn

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Möge uns Azuth gewogen sein
« Antwort #8 am: 08. Dezember 2004, 15:20:08 »
 So, jetzt geht's endlich weiter. Hat zwar diesmal etwas länger gedauert, aber ich habe mir dafür die Hilfe des DMs (Sjeg) und des Spielers von Kim (Grunzer) gesichert, um einige der wichtigen Kämpfe zu erarbeiten. Ich hoffe, ihr habt Spaß beim Lesen.

MfG

Dirayn


Nach kurzem Suchen fanden meine neuen Gefährten und ich unsere Ausrüstung wieder. Sie war in einer nahegelegenen Waffenkammer gelagert worden, zusammen mit anderen Gegenständen, die meinen Gefährten ziemlich bekannt vorkamen. Laut Lucian handelte es sich um die Bewaffnung der Vermummten, die in den Gewölben so eine Art Untergrundarmee unter dem Hexer errichtet haben mussten. Außerdem erzählte man mir, dass der Hexer Organius Oldenburg hieße und in Abendstern schon einigen Unfug getrieben habe. Die kopflose Leiche, die wir auf dem Tisch des Laboratoriums gefunden hatte, war die der Herrin von Abendstern, Tessaril Winter. Was mochte dieses kranke Geschöpf nur vorhaben? Aufschluß darüber sollte ich schon bald erlangen.

In dem Arbeitszimmer von Oldenburg, das wir kurz darauf betraten, fanden sich zwei Phiolen, eine mit schwarzem und eine mit weißem Inhalt. Letzterer stellte angeblich den Bannzauber für das magische Gefängnis der Nymphe dar. Laut der Informationen, die uns Illenia, die Nymphe, gegeben hatte, handelte es sich bei der anderen Substanz, die es uns gestatten würde, Oldenburg das Zaubern zu unterbinden; nach Berichten von Kim und Lucian auch dringend notwendig, denn sie hatten ihn offenbar schon einmal bekämpft, was zu ihrer Gefangennahme geführt hatte. Algain fand kurz darauf eine Tür, die zu dem Bibliotheksraum führte, den er nach Fallen absuchte. Offenbar war sich Oldenburg seiner Sache sehr sicher.
„Meint Ihr nicht, es wäre ratsam, seine Besitztümer vor unerlaubtem Zugriff zu schützen?“, lies ich meine Zweifel verlauten.
„Mir erscheint es unwahrscheinlich, dass einer seiner Leute etwas von seinen Sachen anrühren würde.“, entgegnete der Barde.
„Ja, ja, die waren alle so irgendwie, also irgendwie nicht bei sich, abwesend und irgendwie ferngesteuert. Zumindest alle, gegen die ich gekämpft habe und man kann ja nicht sagen, ob die anderen früher schon gegen solche gekämpft haben. Woher sollte ich das auch wissen?“, pflichtete Kim bei.
Irgendwie abwesend? Vielleicht magisch kontrolliert? Vielleicht hatte es auch etwas mit den ekelhaften Experimenten zu tun, mit denen sich Oldenburg offensichtlich befasste.
„Also wenn man mir mein Gehirn rausnehmen würde, könnte ich auch nicht mehr denken. Genau wie die Frau ohne Kopf....“, bemerkte Tighol und spielte damit auf Tessaril an, deren Kopf und entnommenes Gehirn in Glasgefäßen neben dem Tisch gelagert worden waren.
„Ich denke, bei manch einem würde man gar nicht viel Unterschied merken.“, entgegnete Lucian und klopfte Tighol lächelnd auf die Schulter. Der grinste zurück: „Was ist so lustig?“
„Ich habe hier Einiges entdeckt.“, lies indes Algain von einem nahen Bücherregal her verlauten. Der unsympathische Waldläufer mit der furchteinflößenden Brandnarbe hielt uns drei Bücher hin.
„Lesen kann ich nur die 2.“, meinte er und reichte mir das dritte, während sich die anderen mit den andere befassten.
Die ersten 2, „Drakonisch leicht gemacht“ und „Springernatur“ enthielten Übungen, mit denen man die Elastizität von Sehnen und Muskeln und damit die Sprungkraft erhöhen konnte sowie eine kleine Grammatik und ein Wörterbuch des Drakonischen, das ich einmal ansatzweise beherrschte, zu diesem Zeitpunkt aber nicht mehr als stottern konnte. Ich beschloss, mir schnellstens die entsprechenden Kenntnisse anzueignen, da ich schon das dritte Buch durchgeblättert hatte und auf zahlreiche drakonische Textpassagen gestoßen war. Es handelte sich zweifellos um das Tagebuch Organius’. Die wenigen Chondathan-Stellen las ich meinen Gefährten schnell vor:

 „Das Ganze führt doch irgendwie zu nichts. Bei so einer inkompetenten Führung wird man nie die Kontrolle über irgendwelche Organe in Cormyr übernehmen. Ich bin gestern durch einen netten Kontakt an ein Buch gekommen, in dem ich etwas über eine interessante Theorie gelesen habe. Das Buch ist von einem gewissen Thrakonus, und seine Theorie besagt, dass es im Gehirn eines jeden humanoiden Wesens einen Punkt gibt, in dem der Willen sitzt. Er habe dies durch das Studiums des Zaubers „Person bezaubern“ herausgefunden und denkt zu wissen, wo dieser Teil des Gehirns zu finden ist! Er habe es nie ausprobiert, doch es scheint mir Sinn zu machen. Ich werde dies bei der nächsten Sitzung zur Sprache bringen!“

Einige Einträge Später steht

Was für Ignoranten! Sie haben mich ja nicht einmal angehört! Das bestätigt nur, wie unfähig alle sind. Ich bin davon überzeugt, das dies ein Weg sein könnte, die Macht in Cormyr an die Zentarim zu reißen! Ich muss diesen Thrakonus finden. Er ist der Schlüssel zu allem. Sie werden ja nicht einmal merken, dass ich weg bin!“

In den folgenden Einträgen beschreibt er seine Suche in den großen Bibliotheken von Cormyr und wie er schließlich eine Spur fand, die auf einen Drachen hinweist, der im Norden des Sturmgebirges vor langer Zeit gehaust haben soll. Oldenburg machte sich auf den Weg, die Höhle des Drachen zu finden. Daraufhin folgt eine Doppelseite mit dem Bild eines Weißen Drachen....

Der Rest war auf Drakonisch und für mich derzeit unmöglich zu entziffern. Die letzte verbleibende Tür führte uns in das prunkvoll eingerichtete Schlafgemach des Hexers. Himmelbett und rote Teppich legte Zeugnis ab für viele Stunden des Vergnügens, wie ich mir denken konnte. Ich wurde unwillkürlich an Silbrigmond erinnert und was für - intensive Erfahrungen ich dort gemacht hatte. In dem über und über mit Drachenskulpturen verzierten Raum fand sich noch eine Truhe, die Algain ohne größere Probleme öffnete. So konnten wir einen magischen Umhang und einige Schriftrollen sicherstellen. Den Umhang behielt ich für mich, während die Schriftrollen zu Lucian wanderten.

Anschließend kehrten wir zu Illenia zurück, die letzte ungeöffnete Tür den Komplexes mit den edel verzierten Knäufen und dem mit silberner Farbe aufgemalten Drachen absichtlich umgehend. Wir reichten Illenia den Trank. Sofort zerbach sie ihn und mit einem Knistern und einer schwachen magischen Druckwelle zerbrachen die arkanen Fesseln der bezaubernden Nymphe, die sich dann mit zarten Dankesworten flugs aus dem Staub machte.

Für uns blieb jetzt noch eines zu tun: Oldenburg aufzuhalten!

Als wir uns ihr näherten, merkte Algain sofort, dass sich etwas verändert hatte. Rauch drang unter der Tür hervor. Er hielt sich jedoch am Boden und stieg nicht auf. Außerdem war der Druck anscheinend nicht sehr stark, da sich der Rauch nach einem Meter komplett auflöste. Algain machte sich ans Öffnen des Schlosses, was doch Zeit in Anspruch nahm, da die Türe laut seiner Aussage magisch verlossen war.
Als er nach einiger Zeit vorsichtig den rechten Flügel öffnete, schwappte sofort Rauch heraus, der zu Boden sank. Ich überlegte ein bisschen. Er erinnerte an Schwefel. Lucian stimme der Vermutung zu. Kim und Algain schlichen vor. Direkt vor uns wand sich eine recht steile Treppe nach unten. Langsam folgten wir ihr, die Waffen bereit. Ich lächelte Lucian zu, hatte ich doch schon so lange keinen guten Kampf mehr gehabt.

Als wir uns anscheinend dem Ende der Treppe näherten, vernahmen zuerst Kim und Tighol, dann auch wir anderen ein Gespräch zwischen Oldenburg und einem Wesen mit einer rauen, markerschütternden Stimme, die wohl einem Drachen gehörte:

„Mir ist endlich der Durchbruch gelungen Tymofarfar. Teil 2 unseres Planes kann anlaufen. Tessaril Winter ist ausgetauscht. Abendstern gehört mir.“, sagte die Stimme
“Närrsicher Hexer, du meist wohl uns....“, entgegnete der Drache.
“Natürlich, werter Tymofarfar.“

Durch den Nebel erkannten wir verschwommen eine Gestalt, die in einem Kreis aus zeremoniell geformten Kerzen saß – offenbar Oldenburg. Mir irritierte da schon die Silhouette des Wesens.

„Wie dem auch sei, wollt ihr euch nicht erst um euren Besuch kümmern, oder sind eure Sinne schon getrübt von eurem kleinen Erfolg?“, fragte die Drachenstimme ruhig. Wir zuckten kurz zusammen.
Der Sitzende stand auf: “Besuch? Was meint ihr?“
“Trotz eures veränderten Äußerem bleibt ihr wohl doch nur ein Mensch! Dreht euch um und seht selbst....“

Auf diese Aufforderung hin wandte sich das Wesen um. Mir verschlug es fast die Sprache, als er die schwarze, mit silbernen Zeichen verzierte Kapuze abnahm. Vor mir sah ich einen ungefähr 45 Jahre alten „Mann“ mit goldbraunem, lockigem Haar und anmutigen, aber reptilienartigen Gesichtszügen, der mit einem Klatschen seine Echsenschwingen langsam ausbreitete – ein Halbdrache.

„Oh, meine kleine Abenteurergruppe hat sich befreit. Mein Roman nimmt ja ganz neue Wendungen. Meinen Glückwunsch. Ihr kommt so und so zu spät. Ich bin hier fertig. Das heißt - eines muss ich noch erledigen. Ich muss meinen Roman zu Ende bringen.“ Ein gefährliches Leuchten war in seinen Augen zu sehen.

Auf ein kurzes Fingerschnipsen hin erschien aus dem Nebel zu seiner rechten ein Wesen, das ich bestenfalls als eine sich bewegende Steinskulptur bezeichnen kann – ein Gargyl. Sofort flog sie auf uns zu. Hinter mir vernahm ich auch schon zwei behände Schritte und die wohlklingende, ja fast aufpeitschende Melodie von Lucians Violine entfachte den Kampfesmut in unseren Herzen, während sich der Barde in die nächste Ecke des fast quadratischen Raumes zurückzog, um ungestört musizieren zu können. Ohne lange zu zögern, packte Tighol seine mächtige Axt und stürmte an mir vorbei. Algain jedoch war schon lange vor ihm bei dem Gargyl und ließ einen mächtigen Angriff seiner Krummsäbel auf die Steinskulptur niederprasseln. Gleich danach kam ein vernichtender Hieb von dem Halbork, der sich meiner Meinung nach gar nicht lange mit dem Gargyl aufhalten, sondern sich dem Halbdrachen zuwenden wollte. Kim war schon vor allen anderen, aber flink und unauffällig, an uns vorbeigeschlichen und hatte sich an der Wand entlang auf Oldenburg zu bewegt.

Ich riss mich aus meinen Gedanken. Organius Oldenburg ließ seine Flügel einmal durchschwingen und reckte sie dann nach hinten. Mit einem bestialischen Fauchen beugte er sich vornüber und öffnete den Mund. Zu spät bemerkte ich, dass eine säurehaltige Flüssigkeit auf uns zu kam. Alle Mitglirder der Gruppe außer dem Githzerai, der sich nicht in Reichweite befand, sahen sich dieser Gefahr gegenüber. Ich konnte mich nicht mehr zur Seite werfen und bekam die ätzende Brühe voll zu spüren. Lucian hingegen duckte sich kurz weg, so dass er fast nicht getroffen wurde und beschleunigte fast schon trotzig seine leidenschaftliche Melodie weiter. Abermals hagelten Treffer auf den Gargylen ein und auch Oldenburg bekam nun die Fäuste von Kim zu spüren, der sich auf die uns abgewandte Seite Oldenburgs bewegt hatte und dort seine Angriffe begann. Ein seltsames bläuliches Glühen war um seine Hand zu sehen, als er sie gegen den Kopf Oldenburg führte. Der schien kurz benommen, fing sich jedoch schnell.

Das Feuer Lucians Musik fand auch einen Weg in mein Herz und ich entschied mich, da ich Oldenburgs Herkunft noch immer nicht vollständig bestimmen konnte, für ein Lesser Sonic Orb, gegen das er wahrscheinlich wenig würde machen können. Eine schnelle Handbewegung und ein Wort genügten, um meiner Hand eine kleine Kugel geballten Lärms zu entlocken, die sich zielsicher auf den schuppigen Leib unseres Widersachers zu bewegte. Befriedigt hörte ich den Einschlag und bewegte mich weiter nach vorne. Sofort konterte Oldenburg mit einer Magic Missile, die mich traf und deren Energie mit schmerzhaft durchfuhr. Während Oldenburg von einem ganzen Schlaghagel Kims erschüttert wurde, vernahm ich ein Brechen und Bersten und sah den Gargyl in sich zusammenstürzen. Fast glaubte ich ein Lächeln auf dem entstellten Gesicht des Waldläufers Algain zu sehen, der seine Krummsäbel aus dem Schutt zog. Tighol ließ indes nicht auf sich warten und mit donnernden Schritten und einem Brüllen stürmte er gegen Oldenburg an, genau vis-a-vis von Kim, so dass Oldenburg sich auf zwei Seiten konzentrieren musste. Seite Axt drang tief in den gepanzerten Leib des Halbdrachen ein, der einen markerschütternden Schrei ausstieß. Schon war auch Algain wieder mitten drin. In seiner Hand sah ich kurz ein Gläschen aufblitzen, das er dann nach Oldenburg schleuderte. Es war die Phiole mit der schwarzen Substanz, die angeblich Oldenburgs Zauberfähigkeit eindämmen würde, bis wir ihn getötet hatten. Sie verteilte sich über dem Reptilienwesen und entlockte dem entsetzten Oldenburg einen weiteren Schrei.

Der Kampf war so gut wie gelaufen. Ich beschwor ein weiteres der Sonic Orbs herauf und ließ es in Richtung des angeschlagenen Hexers fliegen. Kims nächster Schalghagel trieb Oldenburg geradezu in Tighols Axt und der Hexer flog nach hinten. Zuerst dachte ich, er sei tot, aber sofort rappelte er sich auf. Oldenburg schleppte sich mit schmerzverzerrtem Gesicht zu einer Ecke des Raumes. Wir hielten – gleichzeitig mit Lucians Stopp – inne.

Der Nebel in der Mitte des Kerzenkreises begann sich plötzlich zu verdichten und das Bildnis eines Drachenkopfes erschien. Es war ein bezaubernd schönes und edles Wesen, ein Weißer, der durchaus Ähnlichkeit mit dem in Oldenburgs Tagebuch hatte.
„Oldenburg, das reicht jetzt! Verschwinde, wenn Du nicht sterben willst!“, rief er und ich erkannte die Stimme von vorhin.
„Tymofarfar?“ Oldenburg starrte kurz in die Richtung des Drachen. Zeitgleich begann ein gewaltiges Beben und der Raum begann, einzustürzen. Neben Organius bildete sich ein Portal und er sprang mit schmerzverzerrtem Gesicht hindurch. Ich konnte mich aber gar nicht darauf konzentrieren, sondern musste schon Steinen ausweichen, die von der Decke fielen.
Das Drachengesicht verschwand jedoch nicht sondern setzte seine Ansprache fort: „Oldenburg so einfach besiegt?! Ihr interessiert mich, Abenteurer. Das soll nicht Euer Ende sein; setzt Euren Weg fort.“

Anstelle des Gesichtes bildete sich plötzlich ein Portal. Gleichzeitig stürzte die Wendeltreppe hinter uns komplett zusammen. Alle schwankten kurz, jedoch genügte ein kurzer Blick und wir waren uns einig, das Angebot des Weißen anzunehmen. Da kam auf einmal ein riesiger Felsbrocken auf mich zu und ich stürzte mich geradezu in das Portal, gefolgt von den anderen. Wir erblickten.... Dünen.


Wird fortgesetzt.....

 
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Grunzer

  • Mitglied
Möge uns Azuth gewogen sein
« Antwort #9 am: 09. Dezember 2004, 13:20:06 »
 Ausrüstung? ich hatte ausrüstung dabei?

...achso du meinst das dämliche mönchswaffenzeug, was ich schon die ganze zeit mitschleppe aber nie verwenden... naja, das ist ja wohl keine ausrüstung sondern eher ne belastung B-)  
pure and simple truth, is seldom pure and never simple

Hympel

  • Gast
Möge uns Azuth gewogen sein
« Antwort #10 am: 24. Dezember 2004, 21:41:20 »
 also dein erzählstiel ist verdammt spannend alter! da erlebt man das alles gleich noch mal!
hoffe du schreibst bald weiter!
lg        Hympel (Algain)

Dirayn

  • Mitglied
Möge uns Azuth gewogen sein
« Antwort #11 am: 25. Dezember 2004, 19:24:36 »
 Nuja,

ich weiß leider nicht, wann ich dazu kommen werde. Jetzt, wo ich eine eigene Kampagne vorbereiten muss, bleibt wenig Zeit für diese Story-Hour. Aber eine zu meiner Kampagne ist auf jeden Fall fix.

MfG

Dirayn
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