Autor Thema: Low-Magic-Kampagne in den FR  (Gelesen 2774 mal)

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Horustep

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Low-Magic-Kampagne in den FR
« am: 24. Januar 2005, 11:58:42 »
 Servus!

Habe ja schon in dem Thread "Sprachprobleme" durchblicken lassen, dass wir gerade neue Chars gemacht haben. Die drei SL's dieser Gruppe haben sich jetzt übrigens geeinigt; es werden alle Sprachen zugelassen. :)

Nichtsdestotrotz planen wir jetzt eine Low-Magic-Kampagne mit eben diesen Chars zu spielen. Ort der Handlung wird in den FR in Cormyr sein. Zum Zeitpunkt des Beginns der Story tobt in dieser Region gerade ein Krieg; Orks sind eingefallen. Nun haben wir uns überlegt, dass dieser Sachverhalt ja eigentlich eine gute Ausgangsbasis für eine Low-Magic-Kampagne wäre, da Kriegsverwüstungen, Hungersnöte, zerfallende Staatsstrukturen, etc. ja nicht unbedingt der Nährboden für Reichtum und eine Itemschwemme sind.

Zwar mault einer der Spieler noch 'rum, weil er sagt, die FR seien grundsätzlich eine High-Magic-Welt, aber den werden wir noch überzeugen. Ist halt unser kleiner Powergamer... :D

So, jetzt wollte ich eigentlich wissen, was man in so einem Fall beachten sollte. Wir haben uns zusammengesetzt und mal gewisse Eigenheiten ausgearbeitet. Da wäre zunächst mal die Gruppenzusammensetzung:

- 1 x Kleriker des Lathander (Halb-Elf, NG),
- 1 x Kleriker/Kämpfer der Selúne (Mensch, CG),
- 1 x Hexenmeister (Mensch, CG),
- 1 x Kleriker des Kelemvor (Mensch, LN),
- 1 x Waldläufer (Elf, NG),
- 1 x Barbar (Mensch, CG).

Die Chars 1, 2 und 6 sind Chars von DM's. Es werden also abwechselnd diese nicht teilnehmen, je nachdem wer gerade leitet. Nr. 2 ist mein Char.

Jetzt haben wir uns überlegt, welche Besonderheiten hat den eigentlich eine Low-Magic-Kampagne und sind dabei zu folgenden Beschlüssen gekommen:

1.) Gegenstände im eigentliche Sinne a là "Ich schlappe zum Magier und lasse mir was bauen!" wird es nicht geben. Magische Gegenstände sind nur durch Verbindungen oder als Gegenleistungen zu bekommen oder können evtl. bei einem Gegner gefunden werden. Allerdings werden die NPC-Gear-Value-Vorgaben des DMG deutlich herabgesetzt.

2.) Spellcaster werden rar gesät. D. h.: Hochstufige Kleriker und Magier kommen kaum vor. Wiederbelebung ist kaum oder nur in den seltensten Fällen möglich. Wiederbelebungen von NPC's (jaja, wurde auch schon gefordert) werden komplett gestrichen.

3.) Das Herstellen von Gegenständen wird erschwert, damit den Nicht-Item-Erschaffern kein Nachteil entsteht. Es ist zwar laut Buch möglich, dass aus einem Haufen Gold ein magischer Umhang wird, aber wir haben gedacht, dass es nicht mehr so einfach geht. Sprich: Man braucht (eben die Goldkosten des Items) spezielle Materialien (z. B. einen bestimmten Seidenstoff), mit denen man das Item basteln kann. Der DM würfelt dann darauf. Außerdem wird es wohl in näherem Umkreis kein Labor zum Herstellen geben (= Kriegsgebiet).

So...

Ich wäre für weitere Hinweise, was man beachten sollte, dankbar. Ich denke mal, wir haben noch einiges vergessen.

Danke.

Gruß. Horustep.

 
"Das Leben ist voll von kleinen Beunruhigungen!" (Alan Dean Foster)

Kilamar

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Low-Magic-Kampagne in den FR
« Antwort #1 am: 24. Januar 2005, 12:22:31 »
 Punkt 3 ist nicht unbedingt nötig.
Man muss nur darauf achten das die Spieler nicht zuviel Bargeld und freie Zeit haben.

Ein weiterer Punkt ist das man einige Organisationen ein wenig ändern muss. Die Red Wizards of Thay müssen sich wieder so verhalten wie bei AD&D und nicht wie die Kuschelmagier mit angeschlossenem Einkaufszentrum wie bei D&D.
Die Shadowlords sollten mit weniger Netheril Artefakten um sich werfen.
Für andere magische Organisationen gilt prinzipiell das Gleiche, wahrscheinlich muss man ihren Einfluss auf die Realms reduzieren.

Kilamar

TheRaven

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Low-Magic-Kampagne in den FR
« Antwort #2 am: 24. Januar 2005, 12:45:11 »
 
Zitat von: "Horustep"
Ich wäre für weitere Hinweise, was man beachten sollte, dankbar. Ich denke mal, wir haben noch einiges vergessen.
Zitat
- 1 x Hexenmeister (Mensch, CG)
Töten oder gleich einen anderen Char machen lassen. Es ist verdammt schwierig eine low-magic Kampange zu leiten, wenn man Magier im Team hat. Alternativ kann man als DM bestimmen, das keine primäre Zauberklasse (da kann man Kleriker und Druiden dazuzählen, wenn man will) über Stufe 5 oder 10 hinaus genommen werden darf. Natürlich gilt dies dann auch für PrC mit spell progression.

Allerdings halte ich persönlich nichts davon irgendwelche Regeln zu verändern, Möglichkeiten einzuschränken und Hausregeln einzuführen. Ich reguliere meine Welt mit Rollenspiel. Magie ist gefürchtet, vielerorts verboten und Magier werden gejagt und getötet. Das führt dazu, dass die Spieler sehr wohl Magier machen können aber damit rechnen müssen, dass sie nicht sehr lange leben. So reguliere ich auch die Macht der Magier. Je höher die Stufe, desto mächtiger die Zauber, um so gefürchteter der Charakter und grösser die Anstrengungen der Kirche ihn zu töten.

Magische Gegenstände gibt es schlicht nicht aber einige davon werden von mir im Flair verändert. Ein Heiltrank ist ein alchemistisches bzw. herbales Erzeugnis und fast alle aussergewöhnlichen Gegenstände sind auf ein spezielles Material zurückzuführen und nicht auf Magie.

Ach ja, was bei low-magic gerne vergessen wird sind die Gegner. Man sollte keine abgedrehten magischen Viecher auf die Gruppe hetzen, da dies sonst merkwürdig und deplatziert wirkt. Dämonen und Teufel sollte man auf ein absolutes Minimum beschränken. Die erste Wahl sind ganz normale Humanoiden. Dasselbe gilt für die Bevölkerung der Welt. Dörfer wo eine Vielzahl an Rassen leben sind absolut unpassend ganz zu schweigen von Nichtspielerrassen. Zu 99.9% Menschen und allerhöchstens einen zwergischen Schmied oder einen elfischen Kräuterkundigen.
Die Wissenschaft nötigt uns, den Glauben an einfache Kausalitäten aufzugeben.
- Friedrich

Orko

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Low-Magic-Kampagne in den FR
« Antwort #3 am: 24. Januar 2005, 12:50:21 »
 Dafür das ihr Low-Magic spielen wollt habt ihr entschieden zuviele Zauberkundige dabei, eigentlich ist nur der Barbar ohne Magie unterwegs.  Und da ihr vorhabt gegnerische Zauberkundige rar zu machen habt ihr da einen großen Vorteil der mit jeder Stufe mehr wächst. Deshalb solltet ihr aufjeden Fall die Finger von hohen Stufen lassen oder die reinen Kleriker/Hexenmeister zum multiklassen bewegen. zb 2:1 mit einer nicht magiebegabten Klasse.

Auch solltet ihr die Begegnungen etwas niedriger ansetzten als üblich, da sich die fehlenden magischen Gegenstände doch deutlich spürbar machen vorallem in höheren Stufen oder bei vielen schwächeren Gegner.

Edit: Im Prinzip hab ich fast das gleiche gesagt wie TheRaven aber ich bin zu langsam beim schreiben.

Horustep

  • Mitglied
Low-Magic-Kampagne in den FR
« Antwort #4 am: 24. Januar 2005, 19:19:21 »
 So, da bin ich wieder...

Okay, zunächst mal ein Dankeschön für die Beiträge.

@Kilamar

Ja, die Sache mit Punkt 3 haben wir lange beredet. Wahrscheinlich werden wir die Möglichkeit, Items zu erschaffen, durch die mangelnde Zeit, fehlendes Geld oder fehlende Einrichtungen (Labore) zumindest erschweren.

@Raven

Ich sehe schon, du bist da ziemlich gnadenlos (was in so einem Falle auch nur zu konsequent ist), aber ich fürchte, dass ich das nicht tun kann. Der Spieler hat sich tierisch auf seinen Hexenmeister gefreut und ich will ihm seinen Char eigentlich nicht kaputt machen. Ich denke, er wird ein wenig unter dem Deckel gehalten, indem eben z. B. gewisse Dinge nur schwer zu bekommen sind (spezielle Komponenten) oder keine Zeit zum Kreieren von Items zur Verfügung steht. Im Übrigen sehe ich einen Hexenmeister als nicht so vorteilhaft beim Erschaffen von Items an, weil er nur eine sehr begrenzte Zahl an Zaubern kann.

Die Option, ansonsten magische Tränke als Tränke anzusehen, die ein herbal oder nicht-magisch erzeugtes Erzeugnis sind, ist dagegen sehr interessant. Das werde ich im Kreis der DM's mal unterbreiten. Vor allem könnte die 'Profession (herbalist)' dann eine andere, sehr gewichtige Bedeutung erlangen.

Irgendwelche Outsider werden, soweit ich es abschätzen kann, keine auftauchen. Allerdings wird es schwierig sein, eine 99-prozentige Menschen-Kampagne umzusetzen, weil wir, wie oben bereits geschrieben, in einer Art Ork-Krieg spielen. Aber ja, die meisten Gegner (80-90 Prozent) werden wohl aus normalen Humanoiden (Menschen, Elfen, Zwerge, Orks, etc.) bestehen.

@Orko

Ja, dieses Problem haben wir ins Auge gefasst. Ich z. B. werde eine Kombi machen, die wie folgt aussieht: Ftr4/Clr4/Sacred Purifier5 + evtl. Warpriest, wenn der Char solange überlebt. Insofern wird es kein allzu hohes Casterlevel geben.

Und ja, die meisten machen Multiklassen.

Gruß. Horustep.
"Das Leben ist voll von kleinen Beunruhigungen!" (Alan Dean Foster)

Furlong

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Low-Magic-Kampagne in den FR
« Antwort #5 am: 28. Januar 2005, 19:02:16 »
 
Zitat von: "Horustep"
Zwar mault einer der Spieler noch 'rum, weil er sagt, die FR seien grundsätzlich eine High-Magic-Welt, aber den werden wir noch überzeugen. Ist halt unser kleiner Powergamer... :D
@Horustep:
1. Ich bin nicht nur Spieler! Ich glaube, du hast da was mißverstanden. In unserer anderen Gruppe will ich gerade nicht mehr leiten, in dieser aber schon.
2. Wer außer dir ist noch Multiclass? Ich zähle bis jetzt 2 reinrassige Kleriker, einer davon später Doomguide, einen reinen Barbaren, einen reinen Waldi, einen Hexenmeister, der später Dragon Disciple werden will und deinen Ftr/Clr. PrCs zählen doch wohl nicht dazu, oder?
3. Ich wiederhole mich: Ich bin kein Powergamer! Auch kein kleiner. Faß dir an die eigene Nase, bevor mir solche Vorwürfe machst.
4. Dann versuch doch mal mich zu überzeugen. Überzeugen! Nicht überreden, breitschlagen, überstimmen... Ich habe weder hier noch anderswo Argumente, die eindeutig für Low-magic sprechen, von dir gehört/gelesen.
5. Wir haben uns noch auf gar nichts geeinigt. Eine Einigung ist erst erreicht, wenn alle, und dazu gehören auch die Spieler, weil die ja schließlich Spaß mit dieser Kampagne haben sollen, wirklich einverstanden sind (und nicht nur keine Meinung haben) mit den Dingen in dieser bereits als nicht-Low-Magic-Kampagne begonnenen Kampagne.
Furlong

Horustep

  • Mitglied
Low-Magic-Kampagne in den FR
« Antwort #6 am: 28. Januar 2005, 22:09:31 »
 @Furlong

Junge, jetzt mal Klartext: Du jetzt zum dritten Mal bei einem Abend dabei (und diese Gruppe ist immerhin drei Jahre alt), bist also Neuzugang und darfst mitmachen, weil alle anderen zugestimmt haben, und hast in dieser Gruppe nie Ambitionen zum Leiten geäußert. Insofern schalte mal einen Gang zurück.

Ich bin es gewohnt, mich erstmal vorsichtig und höflich in eine neue Gruppe zu integrieren und nicht gleich den großen Hampelmann zu spielen. Darüber solltest du vielleicht mal nachdenken.

Und ja, die DM's haben sich Gedanken gemacht, wie wir eine Low-Magic-Kampagne aufbauen könnten (und diese haben wir auch als solche begonnen). Dabei wurden diverse Vorschläge geäußert, die aber von dir allesamt ignoriert und abgelehnt worden sind. Insofern: Bringe Gegenargumente und nicht nur ein "Nein! Nein! Nein!". Glaube mir, dass ist hilfreich.

Noch am Rande: Zum Thema P...gamer: Wir sind sechs Leute und die Chars haben alle (!) 84 Attributspunkte. Und DAS ist verdammt hoch! Die Idee, diese Punkte herunter zu stufen (-2 bis -6) hast du komplett verworfen. Also solltest du dich schon fragen, warum du dagegen bist. Hier bitte ich mal um eine allgemeine Stellungsnahme. Sind 84 Attributspunkte zu hoch oder nicht? Bei sechs Leuten!

PS: Wir sind eine freie Gruppe, es zwingt dich niemand, mitzumachen.

Gruß. Horustep.
"Das Leben ist voll von kleinen Beunruhigungen!" (Alan Dean Foster)

Kilamar

  • Mitglied
Low-Magic-Kampagne in den FR
« Antwort #7 am: 28. Januar 2005, 22:34:13 »
Zitat von: "Horustep"
Sind 84 Attributspunkte zu hoch oder nicht? Bei sechs Leuten!
 
Woher sollen wir das wissen?
Jeder hat andere Kriterien nach denen er ein Spiel bemisst.

Ich spiele z.B seit kurzem in einer Gruppe da hat der SL Point Buy 36 durchgedrückt (mit 6x14 als Attribut kommt man dann auch auf 84) und ich finde es bisher recht langweilig. Den "Helden" (verhätschelte Muttersöhnchen wäre passender, ich geh jetzt nicht noch auf die anderen "Verbesserungen" ein) gelingt einfach alles, da gibt es keine wirkliche Herausforderung.
Morgen haben wir dann wohl mal einen anderen SL, ich hoffe dann wird es mal interessanter.

Kilamar

Scurlock

  • Mitglied
Low-Magic-Kampagne in den FR
« Antwort #8 am: 28. Januar 2005, 22:49:33 »
 Das Problem mit den D&D-Grundregeln und vor allem mit den FR ist, dass sie nicht für Low-Magic-Kampagnen ausgerichtet sind.
Ohne eine Modifikation der Regeln wird es Dir nicht möglich sein, die Spielbalance beizubehalten, wenn Ihr mit dieser Gruppenformation spielen wollt.
Die Zauberwirker werden auf höheren Stufen dem Barbaren und dem Waldläufer gegenüber deutlich im Vorteil sein.
Um das auszugleichen müßtest Du also die Priester und Magier rollenspiel- und/oder regeltechnisch beschneiden. Das wird aber Deinen Spielern wahrscheinlich nicht schmecken.

Zu den 84 Punkten:
Ich leite selbst eine Gruppe in einer Low-Magic-Kampagne, deren Charaktere mit PB 35 erstellt wurden. Aber bisher hat sich noch keiner der Spieler beschwert, dass das Spiel zu leicht ist oder den Charakteren alles gelingt - eher im Gegenteil. Es hängt eben alles von den Herausforderungen ab, die den Abenteurern vorgesetzt werden.  
And now the rains weep o'er his hall and not a soul to hear...

Furlong

  • Mitglied
Low-Magic-Kampagne in den FR
« Antwort #9 am: 29. Januar 2005, 08:52:52 »
 Zu den Attributspunkten: Diese Idee halte ich für schlecht, weil es einigen Charas das Konzept, für das sie ausgelegt wurden, unnötig erschwert/unmöglich macht. Der jeweilige SL kann die Herausforderungen problemlos anpassen (jedem Nahkampf-Monster einfach +2 auf STR und fertig, das dauert pro Monster vielleicht 2 Minuten).
Ich habe Ambitionen zum Leiten geäußert, und zwar unserem derzeitigen SL gegenüber, vielleicht warst du aber gerade abgelenkt.
Ich habe nicht alle Vorschläge kategorisch abgelehnt oder ignoriert. Bitte lies dir nochmal meine Posts durch. Einige habe ich akzeptiert, andere habe ich abgelehnt, zu den meisten brachte ich konstruktive Gegenvorschläge, die von dir allesamt ignoriert oder abgelehnt wurden.
Auch möchte ich dich bitten, doch auf die Punkte außer Powergaming und das ich eine andere Meinung als du habe und als "Gruppenneuling" anscheinend keine haben darf, einzugehen.
Noch was Powergaming hat meines Wissens nach eher wenig mit Attributen zu tun, sondern eher mit dem Ziel, einen maximal mächtigen Char innerhalb der Regeln zu erstellen. Dastue ich nicht, bin folglich kein Powergamer. Also höre bitte auf, mich als solchen zu bezeichnen!
Bis später Furlong

Speren

  • Lektor
Low-Magic-Kampagne in den FR
« Antwort #10 am: 29. Januar 2005, 10:29:49 »
 1. @Furlong & Horustep:
Sich über das I-Net zu streiten, geht, nach eigener Erfahrung, nie besonders gut aus. Reden ist da definitiv die bessere Variante.

2. Low Magic Realms = Low-Level Realms
Anders geht es meiner Meinung nach nicht, wenn man nur ein wenig vom Flair der FR behalten will. Sucht Euch eine abgelegene Gegend, wo hochstufige NSC rar sind. Vor allem der dünnbesiedelte Norden bietet sich da an.
No one touches the faerie!

Lodin

  • Gast
Low-Magic-Kampagne in den FR
« Antwort #11 am: 29. Januar 2005, 11:05:00 »
 Attributspunkte:
Als Spielleiter (und auch als Spieler) schwöre ich auf das Default Array, dh jeder Spieler hat die Werte 15, 14, 13, 12, 10, 8, die er nach belieben auf seine Attribute verteilen kann.
Das hat meines Erachtens mehrere Vorteile:

Erstens haben alle dasselbe Powerniveau. OK; das trifft auch für alle anderen Point Buy Systeme zu. Mit dem Default Array (DA) hat man aber wirklich gleiche Bedingungen, denn es gibt keine unterschiedliche Verteilungen in dem Sinne, dass zB einer der Spieler alle Attribute auf 14 kauft und ein anderer zwei 18er und vier 8er.

Zweitens habe ich den Eindruck, dass das DA die Attributsanforderungen von einigen Feats erst sinnvoll macht. ZB kann sich nach diesem System nicht mehr jeder Kleriker locker Power Attack und dann Divine Might kaufen, weil er Str 13 als Prereq für Power Attack einfach erst mal haben muss.

Dazu kommt die Aufwertung zB der Ranger Bonus Feats. Diese haben zB sehr hohe Dex-Anforderungen. Der Ranger bekommt sie aber für "lau". Nachdem nicht jeder Fighter mal locker Dex 17 oder mehr zustande bekommt, ist es nicht mehr so einfach, mit dem Fighter der besserer Ranger zu sein (auf Kampf bezogen, dass der Ranger mehr Skills etc hat ist mir klar).

Viertens setzt dass DA die Attribute anderer NSC bzw anderer Rassen wieder ins Verhältnis. In einer Gruppe, die ich in D&D 3.0 geleitet habe, hatten die Spieler noch gewürfelte (und zum Teil sehr hohe) Attributswerte. Als ich einen König als NSC auftreten liess, den ich mir als sehr charismatisch und eindrucksvoll vorgestellt hatte, musste ich ihm (Mensch) einen Ausgangs-Charismawert von 18 +1 für Alter +3 für Stufen +4 für Cloak of Charisma geben, damit er irgendwie deutlich charismatischer war als der Barde und der Sorcerer (nämlich 26 statt 24 und 22).
Wenn ich jetzt einen NSC mit einem 20er Attribut habe, ist das schon ein "wow" bei meinen Spielern.
Was ich damit sagen will ist, dass die Attribute eines NSCs/Monsters im Zweifel immer höher sein werden als die eines SCs, wenn der DM das für die Situation angemessen hält. Das ganze hält sich dann aber mit dem DA in glaubhafteren Bahnen, da sich die Attribute nicht ständig an der Grenze des Erreichbaren aufhalten.

Fünftens und letztens hatte ich in oben genannter 3.0 Runde festgestellt, dass hohe Attribute die Spielbalance deutlich durchrütteln. Das System der Spielbalance geht von dem DA aus. Sowohl Monster als auch NSC mit Levels ind SC Klassen haben ebenfalls diese Ausgangswerte. Wenn die Spieler auf jedem Wert 2 Punkte mehr haben, dann bedeutet das, dass Ihre Saves deutlich besser sind (schwache Saves wie bei einem Charakter der drei Levels höher ist, starke idR einen Level), ihre Angriffe einen Level (oder mehr für nicht-Krieger), ihre Skills einen Level höher, die Save DCs ihrer Zauber einen Punkt schwerer, was mit reinen Caster Levels gar nicht zu machen ist, und so weiter. Die Vergleichbarkeit mit NSCs ist dahin und darunter leider die Tabelle für Encounterlevel, so dass man je nach Art der Gegner einen oder zwei Levels draufknallen muss, um den selben Effekt zu haben, dh man schickt einer Stufe 8 Gruppe als "Standart"-Encounter einen EL von 9 oder 10. Damit erhält die Gruppe mehr XP, denn sie besiegt ja höherstufige Monster am Band, aber nicht "genug" Schätze für ihre jeweilige Stufe, was ich dann in besagter Runde von Zeit zu Zeit "von Hand" korrigiert habe. Die ganze Spielbalance rutscht mit höheren Attributen in eine Schieflage, und das je mehr, desto höher die Attribute im Verhältnis zum DA sind.

Im Endeffekt hab ich als DM weniger Aufwand, wenn wir einfach nach dem DA spielen, denn ich muss nicht härtere Encounter stricken, die die besonderen Fähigkeiten der Charaktere berücksichtigen.  Und die Spieler haben ebenfalls keinen Nachteil, denn sie sind untereinander genauso mächtig wie vorher. Nachem ich auch die Encounter Levels wieder etwas niedriger ansetze, sind sie im Verhältnis zu den Monstern ebenfalls genau so mächtig wie vorher.

Mein Fazit ist daher, dass erhöhte Attribute den Spielern nur die Illusion von erhöhter Macht geben, den DM "hinter den Kulissen" aber ganz schön zum rotieren bringen, um nach wie vor ein forderndes Abenteuer zu liefern. Mit persönlich ist es das nicht wert.

Grüße und sorry für den langen Post sowie die Anglizismen
Lodin

Edit: Rechtschreibung

Horustep

  • Mitglied
Low-Magic-Kampagne in den FR
« Antwort #12 am: 29. Januar 2005, 11:32:52 »
 @All

Okay, erstmal ein Dankeschön für die konstruktive Kritik. Es stimmt schon, dass es wenig erfolgversprechend ist, sich übers Netz zu zoffen, wie Speren geschrieben hat. Insofern: Naja, unsere Gruppe trifft sich heute Abend zum Spielen. Da werden sicher noch die einen oder anderen Themen auf den Tisch kommen.

Vielleicht poste ich morgen mal das Ergebnis... :)

Gruß. Horustep.
"Das Leben ist voll von kleinen Beunruhigungen!" (Alan Dean Foster)

TheRaven

  • Mitglied
Low-Magic-Kampagne in den FR
« Antwort #13 am: 29. Januar 2005, 11:41:56 »
 Manchmal frage ich mich ob unsere Gruppe normal ist. Wir haben uns noch nie gestritten sind eigentlich praktisch immer derselben Meinung und mögen den gleichen Spielstil.
Die Wissenschaft nötigt uns, den Glauben an einfache Kausalitäten aufzugeben.
- Friedrich

Blackthorne

  • Mitglied
Low-Magic-Kampagne in den FR
« Antwort #14 am: 29. Januar 2005, 11:54:13 »
Zitat von: "TheRaven"
Manchmal frage ich mich ob unsere Gruppe normal ist. Wir haben uns noch nie gestritten sind eigentlich praktisch immer derselben Meinung und mögen den gleichen Spielstil.
Multiple Persönlichkeiten zählen nicht. :D
D&D 5E: Ich wünsch euch dann mal viel Spaß.