Wir starten gerade eine D&D-Kampanie, vom Ton her vergleichbar mit Midnight in der das Draconomicon eine besondere Rolle spielen soll.
Jeder Char hat eine spezielle Schwäche die er bei Erschaffung erhält. In der Vorgeschichte von Andhun einem wildelfischen Waldläufer, der sich mit den Seinen erfolgreich in den Wäldern verborgen hat, geht es um diese Schwäche oder vielmehr wie er dazu kam.
... ich weiß nicht wie lange ich meinen Verstand noch bewahren kann! Wie lange ich es in der klammen Dunkelheit noch auszuhalten vermag, die mich so dicht umgibt, dass ich die feuchten Wände an jeder Seite meines Körpers spüre. Also spreche ich zu den Geistern die mich hören können. Ich kann nicht sagen wie viele Tage ich hier nun schon sitze – ohne Licht, ohne Schlaf. Mein Geist klammert sich an alles was ihm behilflich ist - warum er das tut frag ich mich? Will er das unvermeidliche Ende noch weiter hinauszögern um meine Arme Seele noch mehr zu quälen? Anstatt sich aufzulösen und mir Frieden zu gewähren?
Getier läuft mir den Körper auf und ab. Mit unzähligen Beinen erschließen sie jeden Zentimeter meines Körpers und ich kann mich nicht wehren, bin ich doch eingezwängt zwischen diesen Wänden ohne eine Chance mich auch nur einen Finger breit zu bewegen.
Und dabei begann alles in der Hoffnung etwas zu verbessern. Wir suchten die Ruinen auf, um ein magisches Gerät zu finden aus alter Zeit, das uns helfen könnte unentdeckt zu bleiben in den Wäldern die unsere Zuflucht waren. Immer häufiger fanden uns die Orks und die Goblins, immer häufiger quetschten die Grottenschrate uns das Letzte was wir besaßen aus den ausgehungerten Leibern.
Schuld waren die Menschen. Keiner weiß woher sie vor tausenden von Jahren plötzlich kamen – doch sie vermehrten sich rasend, wie eine Rattenpest verseuchten sie das Land. Wo man einen Menschen sah konnte man sicher sein das es ganz in der Nähe hunderte gab. Ihnen fehlte jede spur von Geschick und Benimm. Sie waren grob und einfach, fast wie die Zwerge nur nicht so stur. Und sie waren gierig, sie saugten alles in sich auf Güter genau so wie Wissen. Und mein Volk war dumm genug sie zu lehren. Ihre Generationen folgten schnell, eine auf der anderen und nach und nach nahmen sie alles in Besitz. Sie erschufen Magie, in ihrer eiligen Unruhe, die sie nicht zu kontrollieren wussten und brachten den Krieg über die Welt und das Sterben und das Verderben aller Völker. Und nun herrschen ein paar von ihnen mit den Drachen, den Dämonen und den Teufeln und unterdrücken ihr eigenes und alle anderen Völker.
Und nun sitze ich hier eingesperrt in kalte nasse Verlieswände, die mich drohen zu zerquetschen und warte auf meinen langsamen qualvollen Tot.
Wäre ich doch ein wenig schneller gewesen, hätte ich doch einen Satz gemacht weg von der Wand die plötzlich auf mich zuschnellte.
Ich werde wohl keine Rache mehr nehmen können an den Menschen und den Drachen – nicht mehr in diesem Leben und ein weiteres Leben soll mir in dieser Welt erspart bleiben, um nichts bete ich inständiger!
Die Zeit …. Sie hat aufgehört zu fließen – sie hat sich verbündet mit den Lords um mich zu quälen. Ich soll auf ewig hier sitzen und mit mir selber reden.
Die Luft ist nun mit ein Teil dieses Komplotts. Sie ist so dünn und stickig geworden, dass ich gerade nicht ersticke aber jeder Atemzug mir Schmerzen bereitet. Und das Getier hat aufgehört an meiner Haut zu nagen, um mich der Erlösung nicht weiter näher zu bringen.
Ich verfluche euch alle – Menschen die ihr dies gebaut habt, Drachen die ihr es nicht verhindert habt. Ich verfluche die Zeit die das alles gebracht hat … ich verfluche mich selbst der ich das einfach zugelassen habe…
Die Dunkelheit ist mein Freund, sie schont meine Sinne und hüllt mich ein. Verbirgt mich vor den Blicken meiner Feinde. Ich bin im Wald in einer sternenlosen Nacht.
Ich höre die Stimmen der Anderen in weiter Ferne. Was ist das für ein Hämmern?
Welche Teufelei verbrüdert sich nun mit meinen Feinden, jetzt wo die Dunkelheit mir zur Seite steht?
Nein! Ihr werdet mich nicht kriegen! Ich liege im Wald in einer sternenlosen Nacht, ihr könnt mir nichts anhaben!
Ich liege im Wald in einer sternenlosen Nacht …
Ich liege im Wald in einer sternenlosen Nacht…
…
Andhun! Lebst du noch? Schnell holt Wasser und sagt Eni bescheid, wir haben ihn gefunden.
Ich liege im Wald in einer sternenlosen Nacht, ihr könnt mir nichts tun!
Was redest du da für Zeug? Schnell beeilt euch er phantasiert.
Bei Elona seht nur sein Haar, es ist ganz weiß über seinem Ohr. Die Insekten haben ihn halb aufgefressen! Es wird Wochen dauern die Larven aus seiner Haut zu treiben!
Nun beeilt euch doch und bringt endlich das Wasser!
Ich liege im Wald in einer sternenlosen Nacht…