Autor Thema: Problem mit einem SC  (Gelesen 3299 mal)

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Chem Frey

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Problem mit einem SC
« am: 31. Dezember 2003, 01:37:54 »
 Folgende Situation:

Ein Spielercharakter hat sich mit Lynkantropie angesteckt und ist beim nächsten Vollmond unfreiwillig auf die Jagd gegangen (Wererat - Chaotic evil). Er ist dahinter gekommen, was mit ihm wohl passiert ist (allerdings ist er noch nicht "aware", der geschaffte WIS check steht noch aus).

Weil nun die Gruppe mitten im Abenteuer steckt und keine Heilungsmöglichkeit auf kurze Sicht erreichbar scheint, hat der Spieler sich entschlossen, seinen Charakter alleine losziehen und erst zurück kehren zu lassen, wenn er in der nächsten größeren Stadt (bzw. seinem Heimatort) einen Kleriker gefunden hat, der erfahren genug ist, ihn von seinem Leiden zu heilen. (Ganz nebenbei verfügt der Charakter nicht über die finanziellen Mittel den Kleriker zu bezahlen.  :boxed: )

Allerdings ist es bei einer so langen Reise so gut wie sicher, dass der Charakter früher oder später die Gesinnung zu Chaotisch Böse ändern wird. In meinen Augen wird er ab diesem Moment von seinem Plan, die Lynkantropie heilen zu wollen, absehen und auch nie wieder zur Gruppe zurück wollen.

Ich neige dazu, den Spieler einen neuen Charakter spielen zu lassen und den alten nicht wieder auftauchen zu lassen...

 :(  
It's ok, I'm a Bard.

TheRaven

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Problem mit einem SC
« Antwort #1 am: 31. Dezember 2003, 01:53:01 »
 
Zitat von: "Chem Frey"
Ich neige dazu, den Spieler einen neuen Charakter spielen zu lassen und den alten nicht wieder auftauchen zu lassen...
Das kommt ein wenig drauf an, wie ihr diese "Krankheit" betrachtet, bzw. Rollenspieltechnisch auslebt. Mal völlig losgelöst von den Systemregeln kann er ja eine tragische Figur sein und eben praktisch zwei Persönlichkeiten haben. Er bleibt also der Charakter, welcher er ist aber verändert sich bei Vollmond in einen NPC, welcher vom Meister gesteuert wird und sich wie eine reissende Bestie verhält. Fertig, nichts mit gewollter Verwandlung und sonstigem Mist. Bei Vollmond müssen seine Kollegen halt dafür sorgen, dass nichts passieren kann (anketten, festbinden, einschliessen). Bietet ausserdem viele Möglichkeiten für zukünftige Abenteuer.

Stur nach D&D Regeln ist dein Vorschlag mit dem Erstellen eines neuen Charakters, siehst du von einer möglichen Heilung ab, wohl die beste Wahl, wenn man auch nur einen Hauch von Glaubwürdigkeit wahren möchte.
Die Wissenschaft nötigt uns, den Glauben an einfache Kausalitäten aufzugeben.
- Friedrich

Sheijtan

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Problem mit einem SC
« Antwort #2 am: 31. Dezember 2003, 12:28:21 »
 Ich finde Raven's Vorschlag auch gut.
Vielleicht besiegt er ja seine Böse Seite irgendwann, indem er auch in der Lykantropie-Form seinen eigenen Willen durchsetzen kann. Und irgendwann kann er ja vielleicht diese Fähigkeiten einsetzen, zumindest bei Vollmond.
"Es liegt im Begriffe des Menschen, daß sein letztes Ziel unerreichbar, sein Weg zu demselben unendlich sein muß"<br>J.G. Fichte

Scurlock

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Problem mit einem SC
« Antwort #3 am: 31. Dezember 2003, 13:15:25 »
 Auch wenn es mir persönlich lieb wäre, dass der betroffene Spieler einen neuen Charakter erstellt, halte ich das Verwerfen eines Charakters wegen Lykantrophie für nicht ganz fair.
Denn bisher wurde dem Spieler, trotz seines Bemühens, nicht die Möglichkeit gegeben, sich von der Krankheit zu heilen.
Insofern bestand gar nicht die Möglichkeit die Verwandlung und letzlich die Unspielbarkeit des Charakters zu umgehen.
Zwangsläufig bedeutet das, dass Werwesen deutlich gefährlicher werden, da jeder erfolgreiche Angriff das sichere Ende eines Charakters bedeuten kann. Und das entspricht mit Sicherheit nicht ihrer CR!

Mein Vorschlag: Schick den Mann durch ein kleines forderndes Einzelabenteuer und wenn er die Prüfung erfolgreich übersteht, gestehe ihm die Heilung seines Fluches zu. Wenn er scheitert, dann muß er halt eine neue Figur erstellen.

Zumindest solltest Du Dich zunächst einmal mit dem besagten Spieler zusammensetzen. Vielleicht gibt er den Charakter auch von selbst auf!
       
And now the rains weep o'er his hall and not a soul to hear...

Thorn

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    • http://www.hag-corner.de
Problem mit einem SC
« Antwort #4 am: 31. Dezember 2003, 14:35:54 »
 
Zitat
Denn bisher wurde dem Spieler, trotz seines Bemühens, nicht die Möglichkeit gegeben, sich von der Krankheit zu heilen.
Insofern bestand gar nicht die Möglichkeit die Verwandlung und letzlich die Unspielbarkeit des Charakters zu umgehen.
Wenn einem Spieler nicht die Möglichkeit gegeben wird, obwohl er sich bemüht hat, geheilt zu werden, halte ich das ebenfalls für ziemlich unfair.  :angry: Das weist auf mangelnde Unterstutzung des SCs im Spiel hin, wofür der DM zumindest in gewisser Hinsicht sorgen sollte. (anders wäre es, wenn der SC sich nicht von selbst bemüht hätte).

Zitat
Ich neige dazu, den Spieler einen neuen Charakter spielen zu lassen und den alten nicht wieder auftauchen zu lassen
Das würde bedeuten, daß jeder Kampf mit Lykantrophen automatisch eine Todesfalle für einen oder mehrere Spieler bedeutet, denn es ist immer äußerst wahrscheinlich, das Spieler getroffen werden und ihren Rettungswurf nicht schaffen. Insbesondere, wenn die Spieler dann trotz Bemühens keinerlei Chance zur Heilung erhalten.
Zitat
Er bleibt also der Charakter, welcher er ist aber verändert sich bei Vollmond in einen NPC, welcher vom Meister gesteuert wird und sich wie eine reissende Bestie verhält.
Die Idee ist ok., wenn der SC Lust dazu hat, ab und zu vom Meister übernommen zu werden. Aber ich vermute, daß er diese nicht hatte, da er ja die Gruppe verlassen hat, obwohl diese mitten im Abenteuer steckte.

Wenn einem DM daran gelegen ist, eine Gruppe zusammenzuhalten, so sollte er diese auch ab und an mal unterstützen. Diese Unterstützung ist besonders dann wertvoll, wenn es Situationen gibt, derer sich ein oder die Spieler bewußt sind, diese Situation aus eigener Kraft jedoch nicht lösen können. Ist dieses überhaupt nicht der Fall, kann ich mir vorstellen, daß die Motivation der SCs irgendwann verloren geht ....
 
DM: "Der Troll bückt sich ..."
SC Sir Gallroy: "Ich greif' an"

Chem Frey

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Problem mit einem SC
« Antwort #5 am: 31. Dezember 2003, 18:39:30 »
 Bei der Begegnung mit den Lykantopen hat sich auch noch der Gruppen-NSC infiziert. Er hatte nur das Pech bei seiner ersten Verwandlung in der Nähe der Gruppe zu sein, woraufhin er sofort getötet wurde. Das gleich hätte dem SC auch passieren können, er hatte eben Glück gerade woanders zu sein. So wie es im Moment läuft, glaube ich auch nicht, dass die Gruppe hier Unterstützung bietet (Stichwort Fesseln). Es war aus Sicht des Spielers (Thron) die einzige Möglichkeit seinen SC zu retten, indem er ihn ziehen ließ.


OT: Ah, Thorn, du bist es. Ich hab dich erst an deiner Signatur erkannt... Im übrigen ist Lykantropie nur in den unteren Leveln eine wirkliche Herausfordrung - aber ihr hattet auch nicht gerade Respekt davor.  <_<  
It's ok, I'm a Bard.

Zanan

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    • Zanan's at the Gates
Problem mit einem SC
« Antwort #6 am: 01. Januar 2004, 18:03:50 »
 Vendui!

Wie sieht denn die Situation eigentlich aus? Hinsichtlich Charakterstufen, Ort der Handlung etc..

Im Zweifelsfall würde ich Lady Tymora auftreten lassen - nicht persönlich, sondern in Form eines "bereitwilligen" zufällig vorbeikommenden Klerikers. Dieser ist dann hellgrau bis dunkelschwarz gesinnt und verlangt für die kleine Gefälligkeit einen entsprechenden Dienst ... du weißt schon: Tötung einer Nonne, Enthauptung des Königs oder so  ;)  
Ust, usstan elgg dos ...

Cease this tirade, take a breath, and think. Then you will realize, enemy of the Dark Elves, that my concern for your well being has always been, at best, limited.

Zechi

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Problem mit einem SC
« Antwort #7 am: 01. Januar 2004, 20:51:18 »
 Da spielt wohl jemand das Abenteuer "The Speaker in Dreams"  ;)

Warum sollte es keine Heil-Möglichkeit für den Charakter geben? Remove Curse ist gerade mal ein 3.Grad Spell. Es reicht daher ein 5.Stufe Cleric aus diesen Zauber zu wirken. Wenn ihr Speaker in Dreams spielen solltet dort gibt es ja auch einen entsprechenden Kleriker.

Falls der Charakter so pleite ist sollte er dem Tempel einen Gefallen schuldig sein für den Zauber der dem Wert entspricht.

Falls wirklich kein Remove Curse in den Möglichkeiten des Charakters liegt dann bist du als SL nicht wirklich fair zu ihm.

Ich würde nie einem Spieler verbieten einen Charakter weiterzuspielen wenn er dies will.

Ansonsten ist Lykanthropie natürlich eine tolle Rollenspiel-Möglichkeit für den Spieler.

Gruß Zechi
 
Planen ist alles, Pläne sind nichts.

Zanan

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  • Pathfinder-Übersetzungsteam
    • Zanan's at the Gates
Problem mit einem SC
« Antwort #8 am: 02. Januar 2004, 00:00:42 »
Zitat von: "Zechi"
Falls wirklich kein Remove Curse in den Möglichkeiten des Charakters liegt dann bist du als SL nicht wirklich fair zu ihm.
 
 :o  Fairnis gegenüber einem Spieler-Chara? Durch den SL?  B)  Ich denke eher, daß das etwas mit dem beiderseitigem Spaß zu tun haben sollte als mit Fairnis.  ;)  
Ust, usstan elgg dos ...

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Chem Frey

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Problem mit einem SC
« Antwort #9 am: 02. Januar 2004, 02:00:48 »
 
Zitat von: "Zechi"
Da spielt wohl jemand das Abenteuer "The Speaker in Dreams"
Jep. Und zwar mittem im "Kriegsrecht", weshalb auch kein Kleriker oder Tempel zur Verfügung steht (kleiner Spoiler-Alarm).
Was wiederum die beiden SC-Kleriker aushecken, da rede ich nicht rein. Der eine Kleriker ist allerdings auch noch nicht hochstufig genug - sein erster Charakter wurde übrigens von eben jenem Infizierten, um den es hier geht, getötet.  <_<  Wieder so eine Geschichte.


Die Gruppe als solches ist nicht wirklich böse, geht aber meistens recht rücksichtlos vor (buchstäblich über Leichen ;) ). Diese Situation hätte, wie auch andere zuvor, womöglich vermieden werden können, wenn alle an einem Strang gezogen hätten.
It's ok, I'm a Bard.

Lyr

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Problem mit einem SC
« Antwort #10 am: 02. Januar 2004, 11:02:34 »
 ich denke ich würde das sofern der spieler seinen char noch weiterspielen möchte über ein längeres einzelabenteuer nur mit dem char regeln.

er muß ja nicht unbedingt bis zu seinem heimatdorf. irgendwo sollte schon ein kleriker aufzutreiben sein. dann würde ich mir wegen dem evtlen gesinnungswechsel anschauen wie er sich auf der reise so verhält.
tut er sein möglichstes das keine unschuldigen zu schade kommen, ist es ihm egal.... etc.
und das thema "er hat kein geld" kann man dadurch lösen das der kleriker ihm sagt er solle eine entsprechende aufgabe erfüllen, oder dem tempel etwas schuldig bleiben. was dan später der aufhänger zu einem abenteuer sein könnte.

für die überbrückungszeit bietet sich vieleicht die übernahme eines NSC an damit der spieler in der zeit in der sein eigentlicher char unterwechs ist was zu tun hat.

Calivar

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Problem mit einem SC
« Antwort #11 am: 02. Januar 2004, 11:44:05 »
 Ähem...

ich bin der Kleriker dieser Gruppe (der andere will erst noch einer werden) und kann mich sehr genau erinnern, dass ich In-Game als auch Off-Game gefragt habe, ob es eine Heilungsmöglichkeit gibt.

Wir kamen zu der Auffassung, dass "remove curse" das Problem nicht beheben kann. Ansonsten hätte ich den SC natürlich umgehend geheilt!

Und den SC in der Gruppe mitlaufen zu lassen funktioniert nicht, da man ihn nicht fesseln kann, da er sich in eine Ratte verwandeln würde und so jeder Fesselung entgehen kann...

Ich hätte ihn allerdings - hätte er uns angegriffen - umgebracht! ;)


Ich bin - wie Scurlock - allerdings der Meinung, dass es nicht schlimm wäre, wenn betreffender Char ausscheiden würde...
Trotzdem gebe ich zu, dass es nicht fair ist...aber was ist schon Fair?!

Scurlock

  • Mitglied
Problem mit einem SC
« Antwort #12 am: 02. Januar 2004, 12:31:33 »
 @Chem
Zitat
Diese Situation hätte, wie auch andere zuvor, womöglich vermieden werden können, wenn alle an einem Strang gezogen hätten.

Bei einigen Ereignissen gebe ich Dir recht, aber bezüglich der Bedrohung durch die Lykantrophie, gab es keine Möglichkeit für uns, die Infizierung zu vermeiden bzw. zu bekämpfen. Zumindest hast Du nicht den Eindruck vermittelt, dass Handlungsbedarf bestünde bzw. uns die Möglichkeit gegeben, da gegen an zu gehen (siehe Thorns und Calivars Beiträge)

Zum rücksichtslosen Verhalten:
Ich weiß nicht wie das ursprüngliche Abenteuer aussieht, aber in einer Stadt, in der der Herrscher offensichtlich unter teuflischem Einfluß steht und das Kriegsrecht ausgerufen hat, kann Rücksicht auch ziemlich tödlich sein, vor allem dann, wenn sich vermeintliche Alliierte als Spione oder Schlimmeres entpuppen!
Das Retten von Gefangenen vor der Hinrichtung kann man nicht unbedingt als rücksichtslos sehen. Nur hat uns diese edle Tat bisher eher mehr Ärger eingehandelt als genützt.  

Insofern ist zumindest das Problem mit dem SC nicht auf das Verhalten der Gruppe zurückzuführen!
And now the rains weep o'er his hall and not a soul to hear...

Chem Frey

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Problem mit einem SC
« Antwort #13 am: 02. Januar 2004, 15:14:30 »
 @Scurlock
Das stimmt. Das war mal eine sehr heldenhafte Aktion mit der Gefangenenbefreihung. Fand ich auch sehr cool. Aber einem Paladin hätte ich trotzdem den Status aberkannt, der Tod des Scharfrichters als auch der Stadtwachen wäre zu vermeiden gewesen und war auch überflüssig.
Die Ziele der Gruppe sind heldenhaft und gut, aber bei der Umsetzung geht irgendwie häufig etwas schief... Nun gut, mein Vorrat an Stadtwachen ist unerschöpflich  ;) , aber du weißt, dass auch schon ein Spieler darunter zu leiden hatte.

Ich glaube schon, dass Thorns Charakter sich in einer anderen Gruppe fürs Bleiben entschieden hätte. Er hat es vorgezogen sich alleine durch die Wildnis zu schlagen (was an sich schon lebensmüde ist) und selbst wenn sein Plan aufgeht kommt er frühestens in vier Wochen zur Gruppe zurück (das ist ca. 27 Tage nach dem Showdown).


@Calivar
Ich kann mich noch erinnern, dass ich entscheiden musste, welcher Knowledge-Skill hier zum Einsatz kommen konnte. Letztlich ging das in die Hose, so dass dein Kleriker kein Wissen von Lykantropie oder deren Heilung hat.
It's ok, I'm a Bard.

Calivar

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Problem mit einem SC
« Antwort #14 am: 02. Januar 2004, 18:25:30 »
 @Chem

OK, dann weiß mein Char also nchtdas es eine Möglichkeit zur Heilung gibt. Off-Game haben wir auch keine gefunden!

Kommt ergo aufs Gleiche raus. ;)