Epilog
»Glaubt Ihr wirklich, dass die Kettenbrecher aus der Stadt verschwinden werden?« Der Vallorianer lehnte sich im Sessel zurück und schmatzte seinen Wein.
»Seid ihr verrückt?« Sein Gegenüber legte die Beine hoch und griff nach einem Teller Trauben. »Jetzt, wo ich ihnen von ihren Eltern erzählt habe? Niemals.«
»Soll ich mich um sie kümmern, ›Fürst Vlaathu‹?«
»Nein; zumindest noch nicht. Ich kenne Euren Wert, mein Freund, und den eurer Gefährten.« Vlaathu deutete zu Witwenmacher und Folterknecht. »Aber ich kenne auch Euren Preis.«
Der Vallorianer lächelte. »Was unternehmt Ihr wegen der Herausforderung?«
»Ihr meint diesen Paladin?« Vlaathu kicherte. »Ich versichere Euch, ich habe ihn unter Kontrolle.«
Der Vallorianer betrachtete seinen Weinkelch. Plötzlich warf er den Kelch gegen die Wand. Wein spritzte, während er hochfuhr. »Was tue ich dann hier? Wozu sperrt ihr mich hier ein und lasst mich nicht heraus?«
»Schmeckt Euch der Wein nicht?«, fragte Vlaathu gelassen.
»Der Wein? Der Wein? Scheiß auf den Wein, mein werter sogenannter Fürst.« Der Vallorianer spie aus, und Witwenmacher und Folterknecht nahmen Kampfhaltung ein. »Ich bin nicht hier, um Wein zu saufen.«
»Setzt Euch, mein Lieber.«
»Ich bin nicht-«
»Hinsetzen!« Vlaathu sah dem Vallorianer in die Augen. Sonst rührte er sich nicht. Der Vallorianer starrte zurück, leckte sich die Lippen, dann setzte er sich wieder. Seine Begleiter entspannten sich.
»Ihr seid in diesem Haus, weil ihr in der Stadt noch eine zu große Gefahr darstellt. Die Stadt gehört mir, aber sie gehorcht mir noch nicht. Ich habe Euch angeboten, Eure Gefährten an ferne Orte zu teleportieren, damit sie dort ihrer Leidenschaft frönen können. Ansonsten müsst Ihr euch noch gedulden. Ihr werdet Euren Einsatz bekommen, und wenn die Käfigschmiede ihren Plan erst in die Tat umgesetzt haben, werdet Ihr nicht mehr glauben, Euch jemals nutzlos gefühlt zu haben. Bis dahin bleibt Ihr ruhig, oder ich stelle Euch ruhig.«
Der Vallorianer sah zu Boden. Leise sagte er: »Was habt ihr wegen der Sturmklingen vor?«
»Eine gute Frage. Ich denke, ich werde ihnen ein Angebot machen, das sie nicht ablehnen können.« Ein Augenstiel wuchs aus Vlaathus Stirn und hob den Kelch telekinetisch auf. »Noch Wein?«