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Autor Thema: Stadt in Ketten III: Zenith der Nacht  (Gelesen 26387 mal)

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Berandor

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Stadt in Ketten III: Zenith der Nacht
« Antwort #45 am: 21. August 2005, 12:48:04 »
 Der Seelenbogen

Thargad war auf dem Weg in eine Kneipe. Als die Anspannung nachließ, nahm der Schock ihren Platz ein. Was hatte er getan? Er durfte nicht darüber nachdenken. Stattdessen verlangte es ihn nach einem Wein – besser einer ganzen Flasche.

Auf dem Weg bemerkte er, wie sich Wärme in seiner Tasche ausbreitete, begleitet von dem schwachen Geruch von verbranntem Papier. Hastig suchte er nach der Quelle und fand den Brief des Hofnarren. Die Botschaft war altbekannt: ›Arlynn ist eine Mörderin, ihr Name ist Jil‹– aber am Ende des Briefes stand nun in einer anderen Handschrift, wie eingebrannt: ›...und sie liebt dich. Gezeichnet, der Hofnarr.‹ Thargad schloss die Augen. Es würde mehr als eine Flasche Wein werden.

-

»Wo hast du ihn gefunden?«, erkundigte sich Helion, als Dirim in den Tempel zurückkam. Er hatte Thargad über die Schulter geschlungen; der Schurke war blass mit leichtem Grünstich und schien nur halb zu verstehen, was um ihn her-um vorging. Dirim ging an Helion vorbei in Richtung Ilmaterzimmer, während er antwortete.

»In einer kleinen Kneipe.«

»Ich dachte, er trinkt keinen Alkohol.«

»Dann warte, bis du weißt, was passiert ist. Arlynn ist tot.«

Helion schwieg für einen Moment. Dann fluchte er. »Weiß man schon, wer es war?«

»Frag mich nicht.« Dirim legte Thargad auf sein Bett. »Viel konnte ich nicht herausbekommen, und dann habe ich als erstes Thargad gesucht. Er wusste es wohl schon.«

»Sieht so aus.« Helion sah auf den komatösen Schurken herab. »Kriegen wir ihn da raus?«

»Keine Angst. Ich kenne da ein altes Hausmittel«, sagte Dirim. »Ich brauche nur noch etwas Hundehaar.«

-

Den Morgen verbrachten die Kettenbrecher damit, in Thargads Nähe zu bleiben, sollte er aufwachen und ihrer benötigen. Sie hatten Arlynn nicht sehr gut gekannt, aber Thargad hatte sie anscheinend sehr gemocht. Selbst Thamior zeigte Präsenz, indem er vor dem Zimmer des Schurken Position bezog und wachte.

»Thamior.«

Der Elf schrak auf. Die Stimme kam aus dem Nichts, war unbestimmt, drang direkt in seinen Verstand, ohne den Umweg über seine Ohren zu nehmen.

»Komm zu mir.«

Thamior wusste, wohin er sollte. Mit einem Ruck stand er auf und ging zu Helion.

»Ich muss los.«

»Moment mal«, sagte der Magier. »Wohin? Warum? Wie lange?«

»Ich muss aus der Stadt heraus. Jetzt. Ich kann es nicht erklären, ich weiß nur, dass ich los muss.«

»Warte wenigstens einen Moment«, sagte Helion noch, aber der Elf war schon auf dem Weg. Helion rief Dirim und Boras zusammen. »Thamior verlässt die Stadt. Es klang wichtig.«

»Wir sollten hinterher«, sagte Dirim. »Gib mir ein paar Augenblicke, dann habe ich Thargad soweit.« Er hielt ein Büschel Haare hoch. »Vom dreckigsten Straßenköter, den ich je gesehen habe. Aber es wird gehen.«

Dirim rührte ein Ei, Salz, Pfeffer, etwas Schwefel, gegorene Milch und das Büschel Haare zusammen, bis der Becher eine zähflüssige bleiche Pampe enthielt. Dann hielt er Thargad die Nase zu und goss die Pampe in seinen Mund. Boras hielt Thargads Kiefer zusammen, sodass der Schurke schlucken musste, wollte er atmen. Dann schlug Thargad die Augen auf, eine Mitleid erregende Grimasse im Gesicht.

»Was in Cyrics Namen...«

»Altes Hausmittel«, sagte Dirim stolz. Thargad würgte kurz, dann zog er ein langes Haar aus seinem Rachen. Er sah den Zwerg vorwurfsvoll an.

»Hör mal«, sagte der, »wir wissen, was passiert ist.«

»Ihr wisst-« Thargad war geschockt.

»Aber wir haben jetzt wenig Zeit. Wir sprechen auf dem Weg darüber, in Ordnung? Ich kann mir vorstellen, dass dir Arlynns Tod nahe gegangen ist. Aber wir müssen dem Elf hinterher.« Dirim war Thargad ein Bündel Kleidung zu. »Zieh dich an, wir packen schon mal.«

Etwas später trabten die Vier auf ihren Reittieren zur Stadt hinaus. Sie holten Thamior ein, bevor dieser am Fuß des Berges angelangt war. Thamior verlor kein Wort, als sie ihn erreichten, sondern ging weiter zielstrebig auf den Wald zu.

-

Die Kettenbrecher schlugen ihr Lager im Wald auf, unweit der Lichtung, auf der Thamior lange und innig zu Solonor Thelandira gebetet hatte. Als die anderen sich schlafen legten, machte der Elf sich zu dieser Lichtung auf. Es war ein von dichtem Wald umgebener, beinahe kreisrunder Platz von etwa fünf Schritten Durchmesser. Die Bäume wuchsen über der Lichtung zusammen; nur durch ein kleines Loch im Zentrum der Lichtung fiel Mondlicht hinein. Thamior setzte sich in die Mitte der Lichtung und versetzte sich in Trance.

Er stand im Mondlicht, den Bogen in der Hand, ein Pfeil auf der Sehne. Aus dem Dickicht trat ein Elf, hochgewachsen und schlank, gekleidet in Laub und Reben. Thamior kniete nieder und hielt den Bogen waagerecht vor sich.

»Du hast eine Bitte.« Es war eine Feststellung, und doch fühlte Thamior, als müsse er antworten.

»Ich möchte meine Tochter retten.«

»Du weißt, sie wurde verurteilt?«

»Ja.«

»Du weißt, was du verlangst?«

»Ja.«

»Du bist bereit, den Preis zu zahlen?«

»Ja.«

Der Elf lächelte. »Aber du kennst den Preis nicht.«

»Ich zahle ihn«, sagte Thamior bestimmt.

»Wie du willst. Sei morgen Mittag am Glücklichen Affen. Halte deinen Bogen bereit. Genau zur Mittagszeit wird ein Falke über die Ruine fliegen. Dort findest du deine Antwort.«


Thamior schlug die Augen auf. Stunden waren vergangen. Er ging zurück zu den anderen, um vor dem Morgen noch etwas Ruhe zu finden.

-

»Wie geht’s?«, fragte Helion, ein Gähnen unterdrückend.

»Besser«, sagte Thargad. »Danke.«

»Wir machen uns besser fertig«, sagte Helion und nickte zu Thamior herüber. Der Bogenschütze stand in voller Montur und sichtlich ungeduldig am Rande des Lagers.
»Er stand schon so, bevor ich meine Zauber vorbereitet habe. Wenn wir noch lange brauchen, geht er ohne uns. Wieder mal.«

Kurz darauf brachen sie auf.

»Wohin geht es eigentlich?«, fragte Dirim mehrmals, bevor Thamior antwortete.

»Zum Glücklichen Affen. Ich habe ein Zeichen bekommen.«

Die Anderen sahen sich an. Helion ritt etwas vor, um mit Thamior auf einer Höhe zu sein. »Ein Zeichen?«

Thamior sah sich um, dann sagte er leise: »Ich kann vielleicht Anna retten.«

Helion ritt zu den anderen zurück. »Ist in Ordnung.«

»Wenn du es sagst«, meinte Thargad. »Ich bin nur froh, dass wir zu Pferd sind. Thamior legt ein ganz schönes Tempo vor.«

Sie erreichten das Wirtshaus weit vor Mittag. Das Gebäude war still, scheinbar immer noch verlassen, obwohl schon einige Wochen seit dem Überfall von Triels Schergen vergangen waren. Die Kettenbrecher hielten in genügend Abstand an, dass Thamior alleine vorgehen konnte.

»Ich muss einen Falken schießen«, sagte er. »Ich allein. Es freut mich, dass ihr mich begleitet, aber von hier an könnt ihr nicht mit.«

»Das werden wir sehen«, sagte Boras.

»Warte, Boras«, sagte Dirim. »Ich glaube, er hat Recht.« Der Barbar zuckte mit den Schultern.

-

Thamior stand alleine beim Gasthaus. Er hatte seinen Bogen bereit, ein Pfeil lag auf der Sehne. Wie in seiner Vision. Er beobachtete den Himmel. Weit entfernt ein schwarzer Punkt, der schnell näher kam. Der Falke. Thamior maß die Distanz ab. Mit einem Distanzschuss beim Anflug, einem Doppelschuss über dem Gasthaus und einem Distanzschuss beim Abflug hätte er vier Chancen, den Falken zu treffen. Das musste doch klappen.

Er hob den Bogen an und spannte die Sehne. Ein leichter Wind wehte sein Haar zur Seite, und er korrigierte den Anschlag, sodass er rechts über den Falken zielte. Dann ließ er den Pfeil fliegen. Das schlanke Geschoss verschwand flirrend im Sonnenlicht, zu klein und schnell, um von normalen Augen gesehen zu werden. Thamiors Elfensinne sahen jedoch, wie sich der Pfeil in den Falken bohrte. Der Vogel erstarrte und stürzte zu Boden. Blattschuss.

Der Falke hatte eine Schriftrolle um ein Bein gebunden – ein Botentier. Vorsichtig löste Thamior das Pergament und entrollte es mit zitternden Fingern.

Es handelte sich um eine Bauanleitung für einen ›Seelenbogen‹. Die Zutaten alleine ließen Thamior stutzen – dies war keine Aufgabe für einen Abend. Bei einigen Zutaten würde er sogar Helion fragen müssen – er selbst wusste nicht einmal, um was es sich dabei handelte. Aber es war die Möglichkeit, Anna zu befreien, und damit stand es fest. Er würde einen Seelenbogen bauen.

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-

Auf dem Rückweg nach Cauldron gelangten die Kettenbrecher an eine Weggabelung.

»Geht es da nach Redgorge?«, fragte Dirim.

»So steht es auf dem Schild«, antwortete Helion. »Warum fragst du?«

»Nur so«, sagte Dirim unschuldig. »Meint ihr, wir könnten da mal kurz vorbei-schauen? Wo wir schon mal hier sind?«

Helion schüttelte den Kopf in gespielter Verzweiflung, lenkte sein Pferd aber ebenso den Weg nach Redgorge entlang wie die anderen Kettenbrecher.

»Jeder hat eine geheime Aufgabe, wie es aussieht«, sagte der Magier. »Ich kann gar nicht erwarten, bis Boras und Thargad uns von ihrer erzählen.«

»Ich habe keine geheime Aufgabe«, beteuerte Boras sogleich. »Ehrlich.«

Thargad schwieg.
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Lupus Major

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Stadt in Ketten III: Zenith der Nacht
« Antwort #46 am: 21. August 2005, 13:42:57 »
 Du bist echt ein gemeiner SL! Aber zum Glück befinden wir uns ja bei DnD, und da kann man Jil wiederbeleben. Eingentlich müsste Thargad das jetzt machen.

Abgesehen davon: Wirklich sehr schön geschrieben! Und spannend!
Everything's better with pirates.

Berandor

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Stadt in Ketten III: Zenith der Nacht
« Antwort #47 am: 21. August 2005, 13:53:03 »
 Tja... will Jil denn wiederbelebt werden? Hängt wohl auch davon ab, ob sie weiß, wer sie getötet hat (erfährt man das im Jenseits?) und wer sie wiederbeleben will.
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Thargad

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Stadt in Ketten III: Zenith der Nacht
« Antwort #48 am: 21. August 2005, 20:11:32 »
 
QUOTE (Lupus Major)

Du bist echt ein gemeiner SL!
[/quote]

In diesem Punkt sind wir uns ja alle einig (wahrscheinlich sogar Berandor :P ).

QUOTE (Lupus Major)

Aber zum Glück befinden wir uns ja bei DnD, und da kann man Jil wiederbeleben. Eingentlich müsste Thargad das jetzt machen.
[/quote]

Warum müsste er? Das sehe ich nicht so eindeutig wie du.
Thargad hat Arlynn geliebt, nicht Jil(l). Im Grunde unterscheiden sich diese beiden Frauen ziemlich stark voneinander. Die eine ist eine unschuldige Maid, die einerseits bei Thargad Trost gesucht hat, aber andererseits selbstbewußt genug gewesen ist, ihr Problem selbst zu lösen, die andere eine Profikillerin, die sich keinen Deut um die von ihr getöteten Menschen scherte. Nun weiß er, daß Jil(l) ihn tatsächlich geliebt hat. Aber genügt das, damit Thargad auch Jil(l) lieben kann? Hat Jil(l) irgendetwas von Arlynn außer ihr Äußeres?
Mit dem jetzigen Wissen hätte Thargad sie sicher nicht getötet. Trotzdem heißt das nicht, daß er sie nun unbedingt wiedererwecken will.

... aber vielleicht tut er es ja doch. ;)

Berandor

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Stadt in Ketten III: Zenith der Nacht
« Antwort #49 am: 21. August 2005, 20:25:06 »
Zitat von: "Thargad"
QUOTE (Lupus Major)

Du bist echt ein gemeiner SL!

In diesem Punkt sind wir uns ja alle einig (wahrscheinlich sogar Berandor :P ). [/quote]
 Sagen wir so:

In einem anderen Forum habe ich die Signatur:

"I'm not a Rat Bastard DM. But I try."
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Kylearan

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Stadt in Ketten III: Zenith der Nacht
« Antwort #50 am: 22. August 2005, 16:54:31 »
 Du weißt, dass bis zum nächsten Termin nicht mehr so viel Zeit, dafür aber umso mehr passiert ist? Mit anderen Worten: mehr!

Kylearan
"When the going gets tough, the bard goes drinking."

Gast Askael

  • Gast
Stadt in Ketten III: Zenith der Nacht
« Antwort #51 am: 22. August 2005, 17:11:25 »
 Da muß ich mich doch Kylearan gleich anschließen: MEHR  :D

PS: Sehr coole Geschichte um Thargad und Jil B-)

Lg, Al

Hedian

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Stadt in Ketten III: Zenith der Nacht
« Antwort #52 am: 22. August 2005, 22:14:16 »
 Sag mal, Berandor, wieviel Zeit steckst du eigentlich in Vorbereitung, um diese Massen an Off-Shoots zu entwickeln?

Berandor

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Stadt in Ketten III: Zenith der Nacht
« Antwort #53 am: 22. August 2005, 23:37:39 »
Zitat von: "Kylearan"
Du weißt, dass bis zum nächsten Termin nicht mehr so viel Zeit, dafür aber umso mehr passiert ist? Mit anderen Worten: mehr!

Kylearan
Was war denn da noch?

Viel kommt doch nicht mehr, oder? Ich würde sagen, drei Kapitel.

Oder vielmehr noch zwei :)
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Berandor

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Stadt in Ketten III: Zenith der Nacht
« Antwort #54 am: 22. August 2005, 23:46:04 »
 Umweg über Redgorge

Es war erst ein paar Tage her, dass Maavu Dirim aufgesucht hatte. Dirim hatte den Händler von der Feier beim Stadtherren erkannt; Maavu hatte den Eindruck gemacht, die Parade von Eitelkeiten amüsiert und als Außenstehender zu beobachten.

»Ich habe gehört, ihr sucht nach einem Jungen?«

»Sein Name ist Pellir.«

»Was wollt ihr von ihm?«

»Ich will nur sichergehen, dass es ihm gut geht.« Dirim berichtete, wie sie die Leiche des kleinen Mädchens gefunden hatten. Maavu hörte ruhig zu.

»Ich verstehe. Was wollt ihr tun, wenn ihr den Jungen – Pellir – gefunden habt?«

»Ich werde ihn zu mir nehmen und ausbilden.«

»Und wenn er das nicht will?«

»Ich verstehe nicht.«

»Was, wenn er sein Glück woanders sucht? Wenn er es bereits gefunden hat? Wenn er zum Beispiel bei Adeligen lebt, oder von einem Händler aufgenommen wurde, der ihn nun wie einen Sohn aufzieht?«

Dirim betrachtete Maavu mit neuem Misstrauen. »Habt ihr Pellir bei euch aufge-nommen?«

Maavu lächelte. »Nein. Aber ich habe vielleicht gehört, wo er sein könnte.«

Dirim spitzte die Lippen und strich sich über den Bart. Er nahm einen Schluck selbstgebrautes Bier. Wie immer half ihm der bitter-faulige Geschmack, einen klaren Kopf zu bekommen. »Wenn ich sicher wäre, dass es ihm gut geht, wäre ich zufrieden.«

Maavu betrachtete ihn und versuchte einzuschätzen, ob er die Wahrheit gesagt hatte. Dann nickte er. »Gut. Er ist bei Minimax, dem Wirt des Roten Kumpels, untergekommen. Das ist eine Kneipe – die Kneipe in Redgorge. Es geht ihm dort gut, und er ist sicher.«
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-

»Ich habe ihm geglaubt, und mir fiel ein Stein vom Herzen. Aber jetzt ist Maavu verschwunden, und angeblich verantwortlich für große Zerstörung. Ich sehe doch lieber selbst nach dem Rechten. Nicht, dass Pellir Triel entkam, nur um den nächsten Kultisten in die Hände zu fallen.«

Die Kettenbrecher hatten der Geschichte des Zwerges schweigend zugehört. Der Umweg nach Redgorge schien nun gar keiner mehr zu sein – jeder gab Dirim recht, die Gelegenheit nicht verstreichen zu lassen.

Das Erste, was man von Redgorge sah, waren die Basaltbollwerke. Surabar Zaubermeißel, der Erbauer Redgorge sowie Cauldrons (und Kingfisher Hollows) hatte diese riesigen Mauern aus dem Boden heraus beschworen und speziell verzaubert, um die Bewohner vor den angreifenden Scheusalen des nahe gelegenen Dämonenschlundes zu schützen. Im Osten der Stadt lag eine Felsklippe, gleichfalls bezaubert; außerdem lag Redgorge auf einer Halbinsel und war zu acht Zehnteln vom Schwimmsternquell umgeben, einem der Quellflüsse des Ith.

Einst hatte Redgorge beinahe zweitausend Seelen beherbergt, doch vor beinahe hundert Jahren hatte es der Glabrezu Nabthatoron endlich geschafft, eine Bresche in die Basaltbollwerke zu schlagen. Ein Teil seiner Streitkräfte war in die Stadt vorgedrungen, bevor die Mauern sich wieder schließen konnten. Die folgende Schlacht war mehr ein Schlachten gewesen. Von den Überlebenden waren die meisten nach Cauldron gezogen oder hatten ihr Glück in der verlassenen Zwergenstadt gesucht, nur um bald darauf die Reihen der dort herumstreunenden Geister zu bereichern. Jetzt lebten in Redgorge noch vielleicht dreihundert Seelen, die zu gleichen Teilen von Landwirtschaft in den umliegenden Gebieten und Minenarbeiten im Steinbruch der Stadt lebten.

Die Kettenbrecher ritten unbehelligt durch die verlassenen Straßen. Inmitten von ruinösen Gebäuden sah man in unregelmäßigen Abständen offenbar bewohnte Häuser; die meisten Bewohner konzentrierten sich im Zentrum. Dort stand auch der Rote Kumpel, dessen Schild einen rußgeschwärzten Minenarbeiter mit flammend rotem Haar, ebensolchen Backen und Nase und einem Humpen in der Hand zeigte.
Das Innere des Kumpels entpuppte sich als geräumiger Schankraum mit gemütlichen Tischen. Der Raum war warm und hell. Gegenüber dem Eingang war eine kleine Bühne, auf der ein Halbelf Laute spielte. An einer Seite war eine lange Theke, dahinter ein großer Mann, dessen rote Haare in einen Pferdeschweif gebunden waren. Der Theke gegenüber gab es einen abgetrennten Bereich, in dem Waffen und andere Ausrüstungsgegenstände feilgeboten wurden.

»Willkommen, Reisende!«, rief der Wirt. »Ich bin Minimax, und ihr seid nicht mehr lange hungrig! He, Junge«, rief er in Richtung Küche, »wir haben Gäste!«

Während die Kettenbrecher sich einen Tisch suchten, öffnete sich die Tür zur Küche und ein Junge von knapp zehn Jahren kam heraus. Er war sauber und ebenso gekleidet, deshalb erkannte Dirim ihn erst, als dieser hinter der Theke verharrte und mit großen Augen zu ihnen herüber starrte.

»Was ist denn, Junge!«, rief Minimax. Dann sah er zu Pellir herüber, und wieder zu den Kettenbrechern zurück. Der Halbelf spielte weiter auf der Laute, beobachtete das Geschehen aber sehr aufmerksam. Minimax ging an dem Jungen vorbei und trat an ihren Tisch. »Was wollt ihr?«

»Ich wollte nach Pellir sehen«, sagte Dirim.

»Jetzt habt ihr ihn gesehen. Und nun?«

»Ich will mit ihm sprechen.«

Minimax musterte die Kettenbrecher genau. Schließlich deutete er auf Dirims heiliges Symbol. »Pellir hat mir von euch erzählt. Wenn er mit euch reden will, bitte. Aber ihr nehmt ihn nicht gegen seinen Willen mit. Dafür sorge ich.«

»Das verstehe ich.«

Minimax ging zurück zur Theke und kniete vor Pellir nieder, musste aber immer noch auf ihn herunterschauen. »Er will nur reden. Keine Angst, ich passe auf dich auf. Wenn du nicht willst, ist es auch in Ordnung.« Pellir schüttelte den Kopf.

»Ist schon gut.« Er kam zu ihnen an den Tisch. »Hallo.«

»Hallo, Pellir«, sagte Helion.

Thargad schwieg ihn mürrisch an.

»Alles klar?«, fragte Boras bemüht freundlich. Es klang aber eher wie eine Drohung: Wehe nicht!

Thamior hob kurz die linke Augenbraue.

»Wie geht es dir?«, erkundigte sich Dirim.

Pellir war etwas verwirrt, da die obigen Begrüßungen allesamt gleichzeitig stattgefunden hatten, dann lächelte er unsicher. »Ganz gut, Herr.« Nach kurzem Zögern fügte er hinzu: »Ich habe fleißig gebetet«, obwohl das augenscheinlich gelogen war.

Dirim lächelte, während der Rest der Kettenbrecher mühsam ein Grinsen unter-drückten - außer Thargad, der immer noch unbewegt blieb. »Ist schon gut. Darum bin ich nicht hier. Wirklich nicht«, bekräftigte er in Richtung Helion, der gerade Gegenteiliges behaupten wollte. »Wir haben Tamara gefunden.«

Pellir schrak zurück, dann sah er zu Boden. »Die Frau hat sie gestoßen«, sagte er. »Dann bin ich weggelaufen.«

»Das hast du gut gemacht.«

»Und dann hat mich ein Mann gefunden, wie ich auf der Straße war, und mich zum Minimax gebracht.«

»Gefällt es dir hier?«

»Mh-hm«, machte Pellir und nickte.

Dirim runzelte die Brauen. »Können wir irgendwo alleine reden?«

»Wir könnten auf mein Zimmer gehen«, sagte Pellir. Plötzlich hellte sich seine Miene auf. «Ich habe nämlich ein eigenes Zimmer, ganz für mich selbst alleine!«

»Zeigst du es mir?«

Pellir stand auf und zog Dirim an der Hand. »Komm!« Die Beiden verschwanden über die Treppe neben der Bühne – nicht ohne einen warnenden Blick Minimaxens in Richtung Dirim. Dann kam der Wirt an den Tisch der restlichen Kettenbrecher.

»Das dauert, schätze ich. Was zu trinken? Geht aufs Haus.«

Boras wollte Bier, Helion Wein, Thamior und Thargad Wasser.

»Wasser? Wollt ihr trinken oder baden? So erlesene Getränke habe ich nicht. A-ber vielleicht habt ihr Glück, und es regnet gerade.«

Thamior und Thargad verzichteten beide eher schroff auf andere Getränke. Kopfschüttelnd zog Minimax von dannen. »Haben doch mehr von denen aus Kingfisher Hollow als ich dachte«, murmelte er.

-

Nach einem längeren Gespräch hatte sich Dirim überzeugt, dass es Pellir gut ging. Bevor sie auseinander gingen, schärfte er ihm noch ein, dass er sich mit allen Sorgen an den Zwerg wenden könne – wenn er Hilfe bräuchte, müsse er nur schreiben.

»Du kannst doch schreiben?«

Pellir nickte.

»Gut. Sag mal«, fragte er dann, einer Eingebung folgend, »kennst du Maavu?«

»Der ist ein Händler. Maavu ist nett.«

»War Maavu vor kurzem hier?«

»Minimax sagt, ich darf nicht drüber sprechen.«

»Ach so. Verstehe.«

Beim Hinausgehen stellte er Minimax dieselbe Frage.

»Maavu? Der ist öfter hier. Ist ein guter Freund von mir.«

»Wisst ihr, wo er sich aufhält?«

»Nee, keine Ahnung. Der war zuletzt kurz nach dem Flutfest hier. Wieso?«

»Nur so.«

Es war bereits dunkel geworden, aber auf Minimax’ Rat hin suchten die Kettenbrecher sich einfach ein leer stehendes Haus, um darin zu übernachten.

»Die wissen, wo Maavu ist«, sagte Dirim.

»Glaube ich auch«, stimmte Helion zu.

»Wir könnten uns noch mal mit ihm ›unterhalten‹«, schlug Boras vor.

»Reden wir zuerst mit den Leuten«, sagte Helion. »Minimax ist eine harte Nuss.«

»Und er passt auf Pellir auf«, fügte Dirim hinzu.

»Ich kann ja mal nach Spuren suchen«, schlug Thamior vor. »Ein Pferd mit Flammenhufen sollte auffällig sein.«

»Wie viel Zeit wollen wir darauf verwenden, Maavu zu finden?«, fragte Helion.

»Nicht zu lange«, sagte Dirim. »Den Vormittag vielleicht, dann sehen wir weiter. Wenn es geht, sollten wir morgen nach Cauldron zurück, und das dauert mindestens einen halben Tag.«

-

Am nächsten Morgen suchte Thamior nach Spuren, konnte aber nur viele ver-schiedene Hufabdrücke ausmachen, die allesamt wenig feurig den Weg entlang geritten waren. Ebenso erfolglos  waren Helion und Dirim dabei, die Bevölkerung auszuhorchen – Thargad hielt sich immer noch geschlossen. Es lag wohl auch an ihrem eher rauen Charme, aber alle Anwohner verwiesen früher oder später auf Minimax und den Roten Kumpel, wenn man Gerüchte hören wollte. Schließlich verabschiedeten sich Dirim und die Anderen von Pellir und ritten zurück nach Cauldron, ohne ihr Gefühl, Maavu nahe gekommen zu sein, abschütteln zu können.

Es war später Nachmittag, als sie endlich wieder in den Tempel zurückkamen. Kilian, den Dirim als ›Hausmeister‹ angestellt hatte, führte die Pferde in den Stall. Sie waren kaum zur Ruhe gekommen, als Kilian schon Besuch ankündigte. Die Kettenbrecher saßen unten im Versammlungsraum, als Celeste hereinkam, die Wangen gerötet und in einem reizenden Kontrast zu ihrem dunkelgrünen Kleid. Jedem der Kettenbrecher ging gleichzeitig durch den Kopf, dass sie zornig noch reizvoller war – allerdings auch gereizter.

»Was erlaubt ihr Euch eigentlich?«, platzte sie gleich heraus.

»Wie bitte?«, fragte Helion, aber Celeste hörte nicht.

»Da verschaffe ich Euch einen Auftrag, und ihr kommt nicht zum Treffen.«

»Der Kerl an der Tür hat uns nicht reingelassen.«

»Und aus gutem Grund, wie er mir sagte. Ich hatte euch gebeten, euch entspre-chend zu kleiden.« Celeste machte eine Bewegung, als würde sie eine Fliege verscheuchen. Es war eine herzerwärmende Geste. »Wie dem auch sei. Jedenfalls versichere ich dem Auftraggeber, dass es sich um ein Versehen handelt und ihr sicher erscheinen werdet. Und was macht ihr? Verschwindet aus der Stadt!«

»Wir hatten guten Grund«, sagte Thamior. Celeste sah ihn an, dann blies sie mit spitzen Lippen eine Haarsträhne aus ihrem Gesicht und erhöhte die Zimmertemperatur schlagartig um ein paar Grad.

»Sehr tröstlich. Ich habe also die letzten Tage damit verbracht, dem Auftragge-ber Honig ums Maul zu schmieren. Er wollte gleich zu Beginn die Sturmklingen beauftragen, aber nein! Ich habe mich für euch eingesetzt. Ich sage euch, Engelszungen hätten ihn nicht überzeugen können, auf euch zu warten, aber ich habe zwei Tage herausgeholt. Also, was ist? Kommt ihr heute abend, oder soll ich den Auftrag an die Sturmklingen geben?«

»Warum setzt ihr euch für uns ein?«, fragte Helion.

»Sagen wir, ich mag euch, und die Sturmklingen nicht so sehr.«

»Wir brauchen Schmuck, um vorgelassen zu werden«, sagte Dirim.

»Ich kenne einen guten Juwelier.«

»Und wenn wir keinen Schmuck kaufen wollen?«, fragte Thargad und beteiligte sich zum ersten Mal seit Tagen wieder an einem Gespräch. »Leiht ihr uns welhen?«

»So wichtig seid ihr mir auch nicht. Ihr müsst schon etwas investieren.« Celeste legte die Stirn in überaus süße Falten. »Es sei denn... ich wäre bereit, einen Teil der sechstausend Goldmünzen für eure Silberaxt in Juwelen zu bezahlen. Bringt die Axt mit, und ich statte euch aus.«

Boras schüttelte nur den Kopf.

»Nun, es ist eure Sache. Bis heute abend, hoffe ich.« Sie machte kehrt und schritt aus dem Raum. Boras lies einen bewundernden Pfiff ertönen, und die anderen Kettenbrecher nickten in stiller Zustimmung.

Helion zog die Truhe heran, in dem sich die Schätze befanden, die sie bislang erbeutet hatten. Mit Boras Hilfe kippte er ihren Inhalt auf den großen Tisch.

»Also«, sagte er, während er den Haufen aus Münzen und Edelsteinen ausbreitete, »das wäre doch gelacht, wenn wir nicht etwas Schmuck finden würden.«
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Berandor

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Stadt in Ketten III: Zenith der Nacht
« Antwort #55 am: 23. August 2005, 09:48:17 »
 
Zitat von: "Hedian"
Sag mal, Berandor, wieviel Zeit steckst du eigentlich in Vorbereitung, um diese Massen an Off-Shoots zu entwickeln?
Na ja, weniger als man glaubt :) Man darf zwei Dinge nicht vergessen:

1. pendele ich jeden Tag 30min. zur Arbeit und fahre öfters mit dem Fahrrad zurück (knappe anderthab Stunden). Da habe ich also schon mal Zeit zum Grübeln und Ausklamüsern.

2. spielen wir ja nur alle 4 Wochen, ich muss also nicht so oft vorbereitet sein wie andere SL.

Wenn man dann bedenkt, dass ich regelmäßig am Samstag vor dem Spiel noch NSC-Daten schreibe, Karten ausschneide oder andere Vorbereitungen treffe, sieht man, dass ich so viel nicht tue. Ich habe wohl vieles durchdacht, sodass ich vielleicht im Spiel etwas flexibler sein kann (nicht immer, zugegeben, das kann ich noch verbessern).

Schließlich ist es sicher auch mein Zwang zu Fairness - wenn ich einem Spieler einen SideTrek ermögliche (Thargad's Spieler wollte irgendwie Assassine werden), dann will ich den anderen das nicht verbieten.

Ich bin schon froh, dass die nicht alle gleichzeitig Extrawürste einfordern :)

So, und zu guter Letzt möchte ich ankündigen, dass die ersten NSC-Namen am Samstag vergeben werden. Es gibt schon heiße Favoriten auf diese Ehre, aber noch ist nichts entschieden. Also kommentiert, bis die Hose platzt!
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Nagakeng

  • Mitglied
Stadt in Ketten III: Zenith der Nacht
« Antwort #56 am: 23. August 2005, 12:40:40 »
  :oops:  

Nagakeng

  • Mitglied
Stadt in Ketten III: Zenith der Nacht
« Antwort #57 am: 23. August 2005, 12:44:18 »
 Ich muss sagen, mir gefällt es, wie du die Geschichte aus Dialogen gestaltest und nicht aus Werten aufbaust.
So geschickt wie du das allerdings angehst, habe ich das bis jetzt nicht hinbekommen.
Ich nehme mir ein Vorbild daran. :)

Zitat
So, und zu guter Letzt möchte ich ankündigen, dass die ersten NSC-Namen am Samstag vergeben werden. Es gibt schon heiße Favoriten auf diese Ehre, aber noch ist nichts entschieden. Also kommentiert, bis die Hose platzt!

Ohja, ohja, ich wäre bitte gern ein Monsterboss mt zwei Dunkelnagas als "Haustierchen".  :P
Und wenns nicht geplant ist, dann bitte einbauen. :D

EDIT: Ups, was hab ich denn jetzt angestellt? :blink: Zweimal das selbe. War keine Absicht, machs schon wieder weg und dafür einen Ups Smilie hin.

Gast_Askael

  • Gast
Stadt in Ketten III: Zenith der Nacht
« Antwort #58 am: 23. August 2005, 13:35:55 »
 
Zitat
Schließlich ist es sicher auch mein Zwang zu Fairness - wenn ich einem Spieler einen SideTrek ermögliche (Thargad's Spieler wollte irgendwie Assassine werden), dann will ich den anderen das nicht verbieten.

Die Arbeit die du in diese "SiedQuest" gesteckt hast, war allerdings literarisch jede Minute Arbeit wert.
Zudem bin ich sicher dass deine Spieler ihre speziellen Szenen lieben  :D
Das gibt halt irgendwie immer wieder das feeling, dass der Char was besonderes ist.
Hier auch mal ein Lob an deine Spieler:
Besonders  in Thargads innere Welt hat man in den letzten Postings gute Einblicke bekommen. Auch sein Hang zum Alkoholismus wird sehr realistisch dargestellt. Man konnte beim Lesen sehr "persönlich" mitvollziehen, was sich im Kopf des armen Kerls abspielt  B-)

Zitat
So, und zu guter Letzt möchte ich ankündigen, dass die ersten NSC-Namen am Samstag vergeben werden. Es gibt schon heiße Favoriten auf diese Ehre, aber noch ist nichts entschieden. Also kommentiert, bis die Hose platzt!

Verdammt, nicht mal mehr 4 Tage Zeit zum aufholen :D

Lg, Al

Osric

  • Mitglied
Stadt in Ketten III: Zenith der Nacht
« Antwort #59 am: 23. August 2005, 14:09:50 »
 Es tut mir Leid, meine Vorredner enttäuschen zu müssen. Mein Nick bekommt die Rolle. Warum werdet ihr Fragen. Ich werde antworten.

Weil 1. Berandor weiß, dass ich seine Geschichten und ihn sehr schätze. Obwohl ich wenig kommentiere.

Und 2. weil Osric ein so einfacher Name ist, dass er einfach überall passt .

Und vor Allem 3. weil ich noch nie eine seiner Story Hours grinsevermüllt habe.
Was würde Robert Jordans Frau dazu sagen?

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