Autor Thema: Chem Frey's Kampagne  (Gelesen 15397 mal)

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Chem Frey

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Chem Frey's Kampagne
« Antwort #45 am: 04. August 2004, 10:26:37 »
 (mal ein Spielabend, an dem tatsächlich alle Spieler anwesend waren)

- Blaine Bluthund, Mensch Bbn2/Rgr5 (Spieler Scurlock)
- Benherik, Mensch Cle5 of Kord (Spieler Thorn)
- Korlic Donnerhammer, Goldzwerg Ftr1/Cle6 of Moradin (Spieler Calivar)
- Kou Arashi, Gnom Mag3/Cle3 of Boccob (Spieler Daylight)
- Jathon Löwenherz, Dru6 (Spieler El extranjero)
- Tarax Stachelschwein, Goldzwerg Ftr5 (Korlics Cohort)


AUFBRUCH INS UNGEWISSE

Früh am nächsten Morgen sollte der Aufbruch aus Brindinfurt stattfinden. Zwar galten die Abenteuerer in den Augen der Pelorkrieger als Helden, doch hatte Marith, die Vorkämpferin Pelors, den Helden gegenüber verlauten lassen, sollte die Schwester des getöteten Barons Euphemes die Regierungsgeschäfte aufnehmen und befehlen, die Gruppe in den Kerker werfen zu lassen, würde sie – Marith – diesen Befehl, schweren Herzens zwar, aber gewissenhaft ausführen. Korlic hätte sich zwar gerne eine Ritterrüstung schmieden lassen, aber dazu war keine Zeit mehr. Benherik meldete sich noch bei den Soldaten ab, mit denen er in die Stadt gekommen war, während die anderen ihre Pferde aus dem Stall holten.
So fanden sich bei Sonnenaufgang und leichtem Nieselregen die Helden auf dem Platz vor dem Osttor ein, wo sie ihre Reisebegleitung antreffen sollten. Fünf Reiter und ein Planwagen warteten schon auf sie. Der Anführer Ser Willbur Naad, in weißter Rüstung und der Sonne Pelors auf dem Schild, stellte die Gruppe vor. Neben ihm war noch Ser Witthaff Forney, samt seinem verwegenen Knappen Ripper, sowie sein eigener Knappe Joster, fast noch ein Kind, dabei. Außerdem würde noch Luna, eine Halbelfe, die sich auf das Spurenlesen verstand und Pepper-Joe, Wagenlenker und Koch, sie begleiten. Sollten sie je wieder einen Fuß ins Reich setzten, würden sie für Vogelfrei erklärt.
Und schließlich noch die Hextorkleriker Darros Höllensucher und Harcullu, die beide angekettet auf dem Wagen reisen würden. Jenseits der östlichen Grenze des Reichs in der freien Bergsiedlung Hornburg würden sie ihre Ausrüstung zurück erhalten und davongejagt werden.
Blaine und Jathon ritten auf ihren eigenen Pferden, Benherik bekam den alten Klepper von seinem verstorbenen Vaters Kelben Weißbart (vormals NSC), die Zwerge und Kou zogen es vor mit auf dem Wagen zu reisen.

Das Unglück nahm seinen Lauf, als am Morgen noch Benherik die gefundene tanzende Axt Blaines auf einen bösen Fluch hin untersuchen wollte. Blaine weigerte sich standhaft die tanzende Axt einzusetzen, weil sie einmal während des Kampfes in seinen Händen zu vibrieren anfing. Der pragmatische Zwerg Korlic konnte Blaine die Axt abschwatzen, wenn er sie schon nicht verkaufen wollte (er hätte in dieser Stadt maximal „nur“ 5.000gp dafür rausschlagen können), sollte sie doch wenigsten im Kampf eingesetzt werden. Benherik versuchten nun Böses in der Axt zu entdecken, aber an der Axt war nichts böses – aber er entdeckte eine schwache böse Aura in seiner Umgebung, ausgehend vom Druiden der Gruppe, Jathon.
Er teilte seine Entdeckung bei nächster Gelegenheit Blaine und Korlic mit. Blaine sah es sehr gelassen, aber Korlic explodierte förmlich. Und als Jathon und Luna sich von den anderen trennten, um eine verdächtige Wagenspur, die direkt aus dem Wald kam, zurück zu verfolgen, da teilte Korlic Ser Willbur Naad mit, was Jathon doch für eine verdorbene Seele hätte.

Derweil fanden Jathon und Luna die Spuren eines Kampfes, verbrannte Erde und ein verendetes Schlachtross. Jathon kannte diesen Ort aber schon, er hatte als Vogel von oben beobachtet, wie hier die beiden Riesen, die Oger Magi und ihr dämonischer Retter, gelandet waren und ihr Lager aufgeschlagen hatten. Er hatte den Soldaten Pelors auch von diesem Ort erzählt, die entsandte Patrouille war aber nicht zurück gekehrt.
Als sie zurück kehrten wurden sie sehr frostig empfangen, und nachdem Ser Willbur einige Sekunden Jathon durchdringend angesehen hatte, weigerte er sich, ihn weiter mit der Gruppe reisen zu lassen und sagte ihm unmissverständlich, dass er sich zum Teufel scheren sollte.
Nun entbrannte eine heiße Diskussion über Gesinnungen als solches, Jathon beteuerte, er habe nichts böses getan. Benherik wollte ihn im Auge behalten und ihn gewähren lassen, solange er sich nichts zu Schulden kommen lasse, könnte er weiter mitkommen. Blaine schien inzwischen jede Gelegenheit zu nutzen, die Ritter Pelors vor den Kopf zu stoßen, was auch nicht wirklich weiter half. Kou beteiligte sich nicht an der Diskussion und wollte bis zum nächsten Morgen warten, um nocheinmal höchst selbst Böses entdecken zu wirken. Korlic war wie auch der Paladin der Ansicht, dass der Fleck auf der Seele Jathons eine Ursache haben müsse – wenn er sich, wie er beteuerte, wirklich hätte ändern wollen, hätte es sich das auch schon in seiner Gesinnung niedergeschlagen.
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Die Gruppe drohte also auseinander zu brechen. Auf jeden Fall würde man nun nicht mehr mit den Ritter zusammen reisen dürfen. Bis zum Abend reiste man in einigem Abstand hinter den anderen her. Am nächsten Morgen wollte Korlic dann Jathon einige Fragen stellen, die über die Zukunft der Gruppe entscheiden sollten.


SCHICKSALHAFTE FRAGEN

Nach dem morgendlichen Gebet wollte Korlic Jathon in einer Zone der Wahrheit befragen. Um es dem Druiden nicht zu leicht zu machen steigerte er vorher noch magisch seine Weisheit und überprüfte Jathon auf magische Auren. Tatsächlich hatte dieser auch vorher sich vor der Zone der Wahrheit durch Weisheit der Eule und Resistenz schützen wollen. Erbost forderte Korlic Jathon auf sofort seine Zauber zu unterbrechen. Dann ging es los.

Erste Frage: Drei Peronen befinden sich in einem Raum. Ihr, ich und eine dritte Person, die euch einen Wunsch erfüllen wird. Ich bin vergiftet und liege im Sterben. Der Wunsch könnte mich heilen, was wünscht ihr euch?
Jathon antwortete mit Gegenfragen, um sich die Situation zu verdeutlichen und sagte schließlich, dass er einem Freund in dieser Situation helfen würde...

Zweite Frage: Kou hängt an einer Brücke über einem Lavafluss. Vor euch ist eine Tür, die sich langsam schließt, dahinter befindet sich etwas, das ihr erlangen wollt. Ihr könnt es gerade noch schaffen die durch die Tür zu schlüpfen, bevor diese sich für immer schließt, nur müsstet ihr dafür Kou seinem Schicksal überlassen. Wie entscheidet ihr euch?
Nach einigem Herumdrucksen gab Jathon zu, dass er unter Umständen die Tür wählen würde. Allerdings half ihm hier Benherik aus der Patsche, indem er zugab, dass auch er Kou hängen lassen würde, wenn sich hinter der Tür etwas befände, dass tausend seiner Leute retten würde, so würde auch er das Leben eines einzelnen Gnoms dafür opfern. Irgendwie trat die Ganze Befragung auf der Stelle und führte zu keinem eindeutigen Ergebnis.
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Aber in der Nacht zuvor war außerdem noch etwas anderes passiert, dass ohnehin dazu führen sollte, dass die Gruppe sich nicht länger bei den Rittern aufhalten würde...


TRÄUME IN DER NACHT

(Obwohl diese Ereignisse eigentlich vorher passiert sind, erfuhr die Gruppe es doch erst später, so dass ich erst jetzt davon schreibe.)

Blaine teilte der Gruppe nach der Befragung mit, dass er und Benherik nicht weiter mit den Männern Pelors reisen, sondern den Fluss im Süden überqueren und in sein Stammesgebiet zurückkehren werde. Es sei in der Nacht etwas passiert, dass ihn dazu treiben würde. Und er erzählte von seinem Traum.

Zitat
Blaine ist wieder zu Hause im Midlandclaim und sitzt in der Halle des Barbarenkönigs auf dem Thron. Seine Hände ruhen auf der roten Axt von Malkard, der Herrscherinsignie der Stämme, die er und andere schon seit Wochen fieberhaft gesucht haben. Die körperlose Stimme des Knochenteufels (inzwischen ein alter Bekannter) flüstert ihm ins Ohr: “Du bist ein Verräter, Blaine Bluthund. Da hast du deine Axt, aber sie wird dir jetzt nichts mehr nutzen.“ Blaine merkt, dass er sich nicht bewegen kann. Er sieht, wie die fünf vermummten Gestallten der „Alten“ sich ihm nähren und einen Dolch ziehen. Einer zieht langsam einen vergifteten Dolch und setzten zu einem tödlichen Stich an. Als die Klinge Blaines Herz durchbohrt...
...erwachte er Schweißgebadet und stellte zu seiner Verwunderung fest, dass seine Hände tatsächlich auf der einer Axt ruhten. Es war tatsächlich die Axt von Malkard, deren Schaft aus seinem Rücksack ragte. Er verbarg die Axt zunächst und weihte nur Benherik in die Sache ein, der am Morgen die Axt mit einem Unauffindbarkeitszauber belegte – zu viele Leute waren inzwischen hinter dieser Axt her...

Als Blaine schließlich von seinem Traum erzählte, musste er auch noch erzählen, was am Vortag tatsächlich vor dem Tempel des Pelor passiert war, als er von den anderen durch die Eiswände des Knochenteufels getrennt war.
Der Knochenteufel war dort in Blaines Geist eingedrungen und hatte telepathisch mit ihm kommuniziert. Er hatte sich bedankt, dass Blaine angeblich seinen Meister, den Traumflüsterer, erschlagen hatte und wollte ihm zum Dank einen Wunsch erfüllen. Blaine überlegte nicht lange und forderte die Axt vom Malkard. Der Teufel hatte gelacht und gesagt, das sich seine Opfer sonst immer wünschten, dass er ihre Leben verschonen solle. Aber der Teufel sagte zu, dass Blaine die Axt in seinen Händen halten solle, bevor er ihm und der Gruppe schließlich einen langsamen und grausamen Tod bereiten würde.

Aber der Knochenteufel war schließlich doch betrogen worden, denn es war nicht Blaine, sondern Korlic, der den tödlichen Streich gegen den Gedankenschinder geführt hatte. Der Teufel muss es schließlich erfahren haben, denn er war in dieser Nacht auch Korlic im Traum erschienen.

Zitat
Korlic steht wieder auf der Galerie des Herrenhauses vom Baron Euphemes, das Blut des Gedankenschinders tropft noch von seinem Hammer. Er hört hinter sich ein Geräusch und als er sich umdreht, ragt dort der Knochenteufel über ihm auf und starrt ihn mit seinen furchteinflößenden Augen an. Korlic ist wie gelähmt. Der Teufel beugt sich ganz dicht zu ihm runter und spricht zu ihm: “Blaine hat gelogen. Du warst es. Du hast meinen Meister getötet und mich befreit. Dafür steht dir ein Wunsch zu. Wähle rasch, Zwerg.“
Doch Korlic ist stark im Glauben und schleudert dem Teufel entgegen, dass er nicht mit seinesgleichen paktieren werde. Der Teufel zuckt mit seinen knochigen Schultern und senkt seinen Stachel, von dem das Gift tropft, auf Korlic nieder. Gerade als der Stachel in Korlics Fleisch sticht...
...erwachte der Zwerg. Aber die Stelle schmerzte noch ein wenig weiter.

Nachdem nun alle davon wussten, war das Problem mit dem Druiden erst einmal vergessen (?). Korlic vermutete eine Falle des Knochenteufels. Nun erzählte Blaine noch etwas zum Hintergrund der Axt und von den „Alten“, die sie gestohlen hatten.

Fünf Meuchelmörder der „Alten“ hatten König Osric den Wolf in seiner Halle getötet und die Axt von Malkard entwendet. Die Axt war seit jeher das Symbol der Macht und der Stamm, der sie besitzt, herrscht über die anderen Barbarenstämme. Ohne die Axt würden die Barbaren sich entzweien und sich gegenseitig bekriegen. Chaos würde im Land ausbrechen und sich auch über die Königreiche des Westens ausbreiten, denn die Grenzlandbarbaren bieten Schutz vor den Horden aus dem Osten. Orks, Riesen und schlimmeres würde dann ungehindert über die Lande kommen und die geschwächten Barbaren würden ihnen nicht lange standhalten können. Vermutlich war genau dies der Grund, warum die „Alten“ es auf die Axt abgesehen hatten.
Und nun war Blaine in den Besitzt der Axt gekommen und wollte sie schnellstmöglich zurück zum Midlandclaim bringen (die Frage, ob er sich selbst zum Barbarenkönig krönen wollte, verneinte er jedoch vehement).
Diese Geschichte veranlasste die rechtschaffenen Zwerge ebenfalls dazu, sich dieser Sache anzuschließen und die Ritter alleine weiterziehen zu lassen.


DAS ENDE EINER MASKERADE

Bevor die Helden aber aufbrachen, kam noch Luna von den Ritter zurück geritten, um der Gruppe mitzuteilen, dass sie erneut auf die Wagenspur gestoßen seien, die nun die Straße in südlicher Richtung verließ. Sie bot sich an, die Gruppe zu der Spur zu führen.

Blaine traute der kleinen (niedlichen) Halbelfe nicht über den Weg. Er hatte allen Grund dazu. Am Vortag war ihm (wie auch Jathon) aufgefallen, dass sich die Kleine etwas ungeschickt angestellt hatte, als es darum ging die Spuren zu lesen (OOC: Kunststück, die beiden hatten jeweils einen Survival Check über 30 hingelegt, als es ums Spurenlesen ging). Außerdem waren Blaine am Morgen Spuren aufgefallen, als er die Umgebung des Lagers absuchte, nachdem die Axt auf wundersame Weise in sein Gepäck gekommen war. Jemand – die Fußabdrücke deuteten auf Luna hin – hatte sich des Nachts heimlich an ihr Lager angeschlichen und sie beobachtet.

Er konfrontierte sie damit und zähneknirschend gab sie es zu. Eigentlich sei sie ja auch keine Waldläuferin, das wäre nur, damit die Ritter sie mit aus der Stadt nehmen würden. In Wirklichkeit sei sie eine Tempeldiebin. Das hätte sie mal lieber für sich behalten sollen, der aufbrausende Korlic wollte sie sofort bei Ser Willbur anschwärzen und sie zu den Hextorklerikern in Ketten legen lassen. Erschrocken flehte sie ihn an, das nicht zu tun. Sie hätte ja nur den bösen Tempel um einige Schätze erleichtern wollen, und überhaupt sei sie noch gar nicht in den Kreis der Tempelräuber Olidammaras (Temple Raider of Olidammara PrCl) aufgenommen worden, schon bei ihrem Initiationsritus seien sie erwischt worden.
Doch so sehr sie auch flehte, Blaine und Korlic blieben hart. Dabei könne sie doch so gut der Gruppe dienlich seinen, wenn sie zum Beispiel mal in ein altes Gewölbe hinabsteigen, wären ihre Fähigkeiten sicherlich recht nützlich (das stimmt allerdings: Seit Vorriks Tod, fehlte der Gruppe der Schurke). Allerdings beabsichtigte die Gruppe nicht in näherer Zukunft in ein Gewölbe hinabzusteigen. Luna war reichlich verzweifelt, zu den Rittern konnte sie jedenfalls nicht mehr zurück. Und schließlich begann das Eis etwas zu schmelzen. Nachdem Korlic sich vergewissert hatte, dass Luna keine böse Aura ausstrahlte, durfte sie für eine Zeit bei der Gruppe bleiben.

Schon eine Minute später stellte sich heraus, dass die Gruppe das nicht bereuen sollte – Luna hatte eine Meile weiter des Wegs eine Furt über den Fluss erspäht, was der Gruppe den langen Rückweg zur Brindinfurt-Brücke ersparrte. Bei der Furt fanden sie auch die Wagensuren wieder, die an dieser Stelle erst vor sehr kurzer Zeit den Fluss überquert hatten.


ÜBER DEN FLUSS

Jathon überquerte als erster reitend den Fluss, der an dieser Stelle sehr breit war, fast hundert Meter. Aber flach, bis auf eine Rinne in der Mitte, wenn auch stellenweise reißend. Als geübter Reiter und mit seinem Gespür für Tiere gelang dem Druiden ohne Probleme das Pferd durch das Wasser zu lotsen, das dem Pferd an der tiefsten Stelle bis zu Schulter reichte.
Auf der anderen Seite fand er auch mit Leichtigkeit die Spur des Wagens wieder. Als nächstes kam Luna mit Jathons Hilfe auf die andere Seite („iih, ich kann nicht schwimmen, und soo gut reiten wie ihr kann ich auch nicht, und...“ – (Jathon genervt) „Ist ja gut, steigt hinter mir auf.“). Dann folgten die anderen, während Jathon und Luna schon sich zu Fuß in den Wald aufmachten, die Spuren in den Wald zu verfolgen.
Genau in der Mitte des Flusses strauchelte jedoch Blaines Pferd und rutschte aus dem Sattel und wurde einige Meter weit davon gespült, eh es ihm aus eigener Kraft gelang wieder aus dem Hauptstrom Richtung Ufer zu schwimmen. Benherik holte das Pferd und schließlich auch noch Kou (der brauchte noch einige Zeit, sein Zauberbuch wasserdicht zu verpacken). Die Zwerge wurden kurzerhand an den Sätteln festgebunden. Die beiden hätten gut auf dieses Abenteuer verzichten können – Pferderücken und Wasser („Ein Zwerg gehört auf den Boden“ und „Aber sagt es keinem anderen Zwerg“ ).

Da hörten sie Stimmen aus dem Wald. Schrie da jemand?


IN DEN WALD

Jathon besitzt die Gabe, auch in seiner menschlichen Gestalt den Geruchssinn der Tiere einzusetzen. Und er konnte riechen, dass sich in der Umgebung ein Feuer befinden musste (den Rauch hatte die Gruppe von der anderen Flussseite übersehen).
Nebenbei – er hat auch sehr intensiv an Luna geschnüffelt, ob sie nicht zufällig ein bisschen nach Oger Magi riechen würde. Aber sie roch eigentlich ganz gut...
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Beide trennten sich, als sie dem Lagerfeuer immer näher kamen und Jathon verlor Luna schnell aus den Augen in dem dichten Unterholz. Egal, kurz darauf konnte er am Lagerfeuer eine fast vier Meter große Gestalt sehen, die mit einem kleinen Baum in den Flammen stocherte. Er erkannte die Oger Magi wieder – rund um ihren Hals konnte man selbst jetzt noch die Stelle sehen, an der Blaines Hieb ihr den Kopf von den Schultern getrennt hatte. Die Narbe schien genäht worden zu sein (Frankenstein lässt grüßen). Auch ihr Gesichtsausdruck war irgendwie anders, der Zorn fehlte und sie blickte irgendwie – hohl.
Sie blickte auf  (Wusste sie schon vorher, dass er da war? Und wo zum Geier war Luna abgeblieben?). Sie schien ihn jedenfalls nicht wieder zu erkennen und sprach zu ihm, warum er zwischen den Büschen sitzen würde, und ob er ihr Böses wolle.
Auch die anderen Gruppenmitglieder erkannte sie nicht, als diese dazu kamen. Sie lud sie freundlich ein, doch zum Essen zu bleiben (nicht ohne zu murmeln, dass zwei Zwerge eigentlich nicht ausreichen würden, um satt zu werden). Auf die Frage hin, wo der andere geflügelte Riese nun sei, sagte sie, dass er gleich wieder komme und hoffentlich etwas zu beißen mitbrächte. Jathon stahl sich während der Unterhaltung wieder in die Büsche und umschlich das Lager um sich von hinten zu nähren.
Die Oger Magi teilte den Helden noch mit, dass ihr alter Meister nun tot, aber ihr neuer Meister viel besser sei. Nicht so schwach. Zu seiner großen Überraschung gelang es Korlic tatsächlich die sonderbar infantile Oger Magi so einzuschüchtern, dass sie den großen Ast fallen ließ und somit unbewaffnet war.

Jathon hatte das Lager gerade umrundet, als urplötzlich wie aus heiterem Himmel, Luna über ihn hinweg flog und sehr unsanft auf einer Baumwurzel landete. Hinter ihr brach ein Kollos aus dem Unterholz hervor – vier Meter hoch, ganz in eine schwarze, dämonische Ritterrüstung gehüllt, mit großen Fledermausflügeln auf dem Rücken, das Gesicht gänzlich in die Schatten seiner Kaputze gehüllt, nur die roten Augen stachen daraus hervor. Jathon kauerte sich in seinem Versteck nieder in der Hoffnung, dieses Monster hätte ihn nicht entdeckt. Um besser schleichen zu können hatte er die Gestalt eines Panthers angenommen. Doch es half nichts, der Riese hatte ihn gesehen.

Der Schrei Lunas war für die anderen das Zeichen zum Angriff. Sie stürmten auf die Lichtung und auf die erschreckte und unbewaffnete Oger Magi zu und hatten sie schnell eingekreist. Da ertönte die tiefe und unwirkliche Bassstimme des Meisters über die Lichtung und Befahl, dass Hogga (die Oger Magi) sich zurück ziehen solle. Jathon gelang es den schwarzen Riesen zu überraschen und anzuspringen, ohne dass dieser reagieren konnte (flat-footed). Es gelang ihm in seiner Panthergestalt jedoch nicht, die überaus dicke Rüstung zu durchdringen, da packte ihn auch schon die gewaltige Pranke und hielt ihn fest umschlossen und mit ein paar mächtigen Flügelschlägen erhob sich der Riese in die Lüfte über die Baumwipfel hinweg. Doch als der Riese Jathon fallen lassen wollte, konnte dieser sich noch rechtzeitig in einen Vogel verwandeln und entging so dem Sturz auf den Erdboden.
Auf der Lichtung hatten die Helden inzwischen Hogga umzingelt und droschen auf sie ein. Sie versuchte unsichtbar zu entfliehen, doch Korlic hob alle Unsichtbarkeit um ihn herum auf. Sie wurde Gasförmig, doch inzwischen hatten die meisten ihre Waffen magisch verzaubert. Sie stieg in die Lüfte, da traf sie Korlics Magie bannen und zwang sie wieder zu einer unsanften Landung. Es gelang ihr sich zum Wagen durchzuschlagen und nach ihrer Waffe zu greifen – Kous Glitzerstaub verhinderte allerdings, dass sie wieder gänzlich unsichtbar werden konnte (dafür unterdrückte allerdings auch Korlics Invisible Purge auch Kous eigenen Unsichtbarkeitszauber).
Jathon stieß als Vogel auf Hogga herab und setzte ihr zu. Inzwischen war der geflügelte Riese mitten unter den anderen Helden gelandet und hatte sie aufgefordert die Waffen zu senken. Tarax (natürlich!) tat einen Schritt auf ihn zu und wurde daraufhin von einem gewaltigen Schlag mit der großen Warmace getroffen (OT: Sauron führte so ein Ding), der ihm beinahe das Licht ausblies. Das lehrte die anderen Helden doch etwas mehr, sich wenn überhaupt nur aus der Reichweite des Riesen hinaus zu bewegen und nicht mehr anzugreifen.
Da kam auch Luna aus dem Wald gerannt und brüllte, dass ihrer aller Waffen den Seelenschmied nicht verletzen könnten.

Der Riese musterte alle eindringlich mit erhobener Keule und sagte schließlich: “Euch will ich nicht. Ihr könnt gehen oder jetzt sterben. Aber diese Seele (auf die Oger Magi deutend) ist mein.“
Auf die Frage, wer er sei, antwortet er nur, er sei der Siebente. Und die Menschlein sollten sich nun davon scheren, wenn ihnen ihr Leben lieb sei.

Mit mehr oder weniger heiler Haut liefen die Helden zurück zum Fluss und ihren Pferden. Aber in dem Trubel war Blaine nicht entgangen, was Luna auf der Lichtung gerufen hatte. Und nachdem sie in sicherer Entfernung waren ließen sich alle nieder und sahen Luna fragend an, da erzählte sie ihre Geschichte.


LUNA UND DIE ALTEN

Luna stammt aus der großen Stadt Talrah, von der nur Jathon, der in seinem Leben schon weit gereist war und selbst aus dem Süden stammte, zuvor gehört hatte. Talrah liegt weit im Osten (Kommentar Blaine – das kann nicht sein, diese Stadt würde ich kennen, ich komme selbst aus dem Osten, woraufhin ihn Benherik erzählte, dass hinter dem großen Grasmeer und dem Wasser noch andere Inseln und sogar ganze Kontinente, auf denen Menschen leben, liegen würden – das nennt man wohl „den Horizont erweitern“) und Luna erzählt auch, dass in jenen Landen die Alten bereits wieder aufgetaucht waren und schon über einige Regionen herrschen würden. Luna hatte die meisten Geschichten auch nur von ihrer Mutter gehört, aber nichts desto trotz konnte sie den Helden vieles über die Alten erzählen.
Dieser schwarze Riese mit den Dämonenflügeln – sogar in seinen Adern würde das Blut der Alten fließen, wenn er auch nicht zu der ursprünglichen Spezies gehören würde. Luna sah ihn als Kind einmal auf den Straßen Talrahs, schon damals sammelte er Seelen ein. So nannten sie es, wenn die Alten besonders begabte Kinder oder Kreaturen fanden und sie fortschleppen um deren Willen zu brechen und sie sich zu ergebenen Sklaven zu machen. Niemand weiß, wohin diese unglücklichen gebracht wurden und werden – aber einige wenige tauchten später wieder auf und waren verändert. Sie dienten von da an bedingungslos der Sache der Alten.
Schon damals sammelte dieser Riese Begabte in Talrah ein, er war auch damals so groß und hatte seine Flügel, wenn auch nicht die schwarze Rüstung aus Adamantplatten, und er nannte sich damals „Seelenschmied“, oder der „Seelensammler“.
Warum er sich nun der „Siebente“ nenne, wusste Luna nicht, aber vielleicht sei das so etwas wie eine Hierarchieebene bei den Alten (etwas mulmiges Gemurmel setzte ein, wenn der die Sieben ist, wie mächtig sind dann bitte Eins bis Sechs?).
Luna wusste auch ein wenig über die alte Geschichte, wie die Alten vor über 1000 Jahren vertrieben wurden – und auch warum. Die Alten sind keine Menschlichen Wesen, sie kommen aus den Schatten und leben nur unter den Menschen und verachten diese aber als etwas niederes. Sie sorgten damals für Frieden unter den Völkern (die Frage, ob sie überhaupt böse seinen, lässt sich heute nicht mehr beantworten – Luna wich dieser Frage aus, und sagte, dass sie keine Philosophin sei, sondern lediglich den Lehren Olidammaras folgen würde). Aber die Alten teilten nicht ihr großes Wissen mit den Niederen. Die Alten beteten nicht zu den Göttern und verboten dies auch den Niederen. Weise Leute würden behaupten, dass gerade dies den Zorn der Götter herauf beschwor und seitdem der Fluch der Götter die Menschheit heimsuchen würde.
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Allerdings war Luna zu Ohren gekommen, dass weit, weit im Osten es Städte geben sollte, wo die Alten jetzt wieder die Macht ergriffen hätten, dort gäbe es Magie, die nicht mehr dem Fluch der Götter unterliegen würde – aber das könnten genau so gut Legenden gewesen sein.
Erwiesen hingegen sei, dass die Alten in zahlreichen Kreuzzügen erschlagen und in die Schatten zurück gedrängt werden konnten. Der letzte große Kreuzzug ging vor 1000 Jahren zu Ende, als Iquaron den letzten der Alten in dieser Region erschlug. Damals wurde auch die Charta zur Eindämmung der Magie geschaffen, über die seither die Chartawächter, unter der Führung von Iquarons Söhnen, wachen und all jene bestrafen, die sich der schwarzen Kräfte bedienen.
Ihren ersten wahren Alten, ein Nachfahre der ursprünglichen Spezies, hatte Luna aber auch erst in Brindinfurt gesehen, als dieses blasse Wesen zum Schafott geführt wurde war sie mit in der Menge und hatte dann aber wie alle anderen auch Fersengeld gegeben, als die Kämpfe begannen. Auch die Frage nach Jaylen konnte sie nicht beantworten, der war ihr ebenfalls das allererste Mal auf dem Richtplatz aufgefallen.

Warum die Alten nach so langer Zeit sich nun wieder hier in der Gegend blicken ließen, wusste Luna nicht zu sagen. Aber dennoch hatte sich Luna als eine unerhoffte Informationsquelle erwiesen – und wird auch weiterhin wohl ein paar Geschichten zum Besten geben können. Die Helden sollten es zumindest nicht bereuen, sie doch nicht nach Brindinfuhrt zurück geschickt zu haben. Allerdings bleiben jetzt wahrscheinlich mehr Fragen offen als vorher, dennoch beschloss die Gruppe den Tag in dem Gefühl, doch ein erhebliches Stück weiter gekommen zu sein.

In diesem Sinne...


WIE ES WEITERGEHT...
  • Werden die Helden sicher zum Midlandclaim gelangen, oder werden sie vorher noch von ihren Verfolgern, die auch alle die Axt haben wollen eingeholt? (wir haben mal gezählt und sind alleine auf fünf potentielle Gegner gekommen... von denen die Spieler wissen) Und was geschieht dann dort im Midlandclaim? Wird Blaine der nächster Barbarenkönig?
  • Sind die fünf Alten, von denen Blaine immer erzählt, wirklich die einzigen in dieser Region? Was sind ihre Ziele und Motive? Sind sie wirklich so böse?
  • Gelingt es Jathon (nb) sich mit den Zwergen (rg) zusammenzuraufen? Kann er sich gegen sein Naturell ändern?
  • Wie lange wartet der Knochenteufel damit sich wie versprochen an Blaine und den anderen zu rächen? Wartet er den passenden Moment ab, um dann unerwartet zuzuschlagen? Ist es wirklich eine Falle? Warum hatte der Knochenteufel trotzdem Blaine die Axt gebracht?
  • Und warum zur Hölle schafft diese Gruppe es nie, den von mir vorbereiteten Pfad zu verfolgen und schlägt ihre eigenen Wege ein, so dass ich immerzu improvisieren muss???? :akuma:
It's ok, I'm a Bard.

Calivar

  • Mitglied
Chem Frey's Kampagne
« Antwort #46 am: 04. August 2004, 11:10:34 »
 Das war ein ganz großer Spielabend.
Wir verbrachten sicherlich 80% des Abends mit der Diskussion um Jathons Gesinnung und es machte allen einen Haidenspaß! ;)

Für Chem war es mit Sicherheit auch großes Kino...

Ich hoffe es geht bald weiter. ;)  

Scurlock

  • Mitglied
Chem Frey's Kampagne
« Antwort #47 am: 04. August 2004, 11:24:05 »
 Ach, ich liebe diese Gruppe. Vor allem kommen wir jetzt endlich in der Geschichte weiter.
Wenn ich es mir recht überlege, ist es vielleicht doch nicht so übel, König der Barbaren zu sein. Dann könnte ich mein Volk zu seinem wohlverdienten Ruhm führen! :rolleyes:  
And now the rains weep o'er his hall and not a soul to hear...

Calivar

  • Mitglied
Chem Frey's Kampagne
« Antwort #48 am: 04. August 2004, 11:39:00 »
Zitat von: "Scurlock"
Wenn ich es mir recht überlege, ist es vielleicht doch nicht so übel, König der Barbaren zu sein. Dann könnte ich mein Volk zu seinem wohlverdienten Ruhm führen! :rolleyes:
Und Korlic wird dann Dein Berater und hilft Dir, diesen chaotischen Haufen der Rechtschaffenheit und dem Guten zu zuführen! ;)  

El extranjero

  • Mitglied
Chem Frey's Kampagne
« Antwort #49 am: 04. August 2004, 11:48:10 »
 
Zitat
QUOTE (Scurlock @ Aug 4 2004, 11:24:05)
Wenn ich es mir recht überlege, ist es vielleicht doch nicht so übel, König der Barbaren zu sein. Dann könnte ich mein Volk zu seinem wohlverdienten Ruhm führen!   

(Calivar @ Aug 4 2004, 10:39:00)
Und Korlic wird dann Dein Berater und hilft Dir, diesen chaotischen Haufen der Rechtschaffenheit und dem Guten zu zuführen! 

Und von der anderen Schulter darfst du meine weisen Ratschläge empfangen, oh großer König der Stämme! :lol:  
Wer Visionen hat sollte zum Arzt gehen.<br>Helmut Schmidt

Scurlock

  • Mitglied
Chem Frey's Kampagne
« Antwort #50 am: 04. August 2004, 11:50:07 »
 Ok, dann werd' ich eben nicht König! Denn ständig halte ich diese Diskussion um Moral und Gesinnung nicht aus. Wo ist meine Axt?  :maul:  
And now the rains weep o'er his hall and not a soul to hear...

Thorn

  • Mitglied
    • http://www.hag-corner.de
Chem Frey's Kampagne
« Antwort #51 am: 10. August 2004, 17:29:06 »
 
Zitat
Denn ständig halte ich diese Diskussion um Moral und Gesinnung nicht aus.

Bei Kord, wenn deine Berater sich mit quasselnden Worten an die Gurgel gehen, muss halt eine Probe der Staerke bestanden werden. Diese Probe waehlt natuerlich Benherik aus und der Verlierer landet im Staub und tut fortan wie ihm geheissen.
 
 :)  
DM: "Der Troll bückt sich ..."
SC Sir Gallroy: "Ich greif' an"

Chem Frey

  • Mitglied
Chem Frey's Kampagne
« Antwort #52 am: 10. August 2004, 19:57:48 »
 Vielleicht sollte ich euch beiden vorher noch mit den Abläufen zur Wahl des neuen Barbarenkönigs vertraut machen. Der erste Teil läuft da recht demokratisch ab, wer Lust darauf hat kann sich bewerben. Und welcher Bewerber am Ende noch steht wird dann halt der neue König.
Zitat
...der Verlierer landet im Staub und tut fortan wie ihm geheissen
Bitte, wir sind hier nicht im Kindergarten. Die Grenzlandbarbaren sind die harten Jungs - wer im Staub landet tut gar nichts mehr. :akuma:  
It's ok, I'm a Bard.

Thorn

  • Mitglied
    • http://www.hag-corner.de
Chem Frey's Kampagne
« Antwort #53 am: 12. August 2004, 19:01:06 »
 
Zitat
Bitte, wir sind hier nicht im Kindergarten. Die Grenzlandbarbaren sind die harten Jungs - wer im Staub landet tut gar nichts mehr.

Weiss ich doch. Ich wollte es nur nicht so deutlich ausdruecken, um unseren Baumkuschler und den goldigen Zwergen nicht zu verschrecken... :rolleyes:  
DM: "Der Troll bückt sich ..."
SC Sir Gallroy: "Ich greif' an"

Chem Frey

  • Mitglied
Chem Frey's Kampagne
« Antwort #54 am: 07. Oktober 2004, 22:27:02 »
 Die Protagonisten:

- Blaine Bluthund, Mensch Bbn2/Rgr5 (Spieler Scurlock)
- Benherik, Mensch Cle5 of Kord (Spieler Thorn)
- Korlic Donnerhammer, Goldzwerg Ftr1/Cle6 of Moradin (Spieler Calivar)
- Kou Arashi, Gnom Mag3/Cle3 of Boccob/Mystic Theurge 1 (Spieler Daylight)
- Jathon Löwenherz, Dru6 (Spieler El extranjero)
- Tarax Stachelschwein, Goldzwerg Ftr5 (Korlics Cohort)
- Luna, weibliche Halbelfe Rgr3/Rog3/Temple Raider of Olidammara 1 (NSC)

http://home.wtnet.de/~dkuphal/storyhour/karte1.jpg' target='_blank'>Karte des Abenteuers (wir starten ca. unter dem „f“ von Brindinfuhrt, südlich des Flusses)

Das Moor

Die Gruppe wollte nach den Ereignissen der letzten Tage so schnell wie möglich den Midlandclaim erreichen, wo sie – wie sie hofften – noch rechtzeitig die Axt von Malkard abliefern wollten.
Man verteilte sich auf die vier Pferde („und lasst nie zwei Zwerge auf einem Pferd sitzen“) und ritt gen Süden, um das große Moor im Osten zu umgehen. Die Reisegesellschaft kam nur schleppen voran, seit sie die befestigte Straße verlassen und querfeldein durch die Wildnis ritt. Der ständig dichter werdende Nebel erwies sich als Hinderlich, ebenso wie der Umstand, dass dieses Moor die Gruppe mit immer neuen Ausläufern zunehmend von ihrem Kurs abzudrängen schien. Nach Schätzungen der Fährtenleser musste die Gruppe gen inzwischen in westlicher Richtung unterwegs sein und entfernte sich so vom eigentlichen Ziel. Und die Sonne war seit Überquerung des großen Flusses auch nicht mehr hinter den Wolken zum Vorschein gekommen.
Des Nachts bemerkten die Wachhabenden immer mal wieder silbrige Lichter durch den Nebel aus dem Moor herüber scheinen. Zunächst wurde diese ignoriert, bis sich am zweiten Tage die Zwerge Korlic und Tarax ein Herz fassten und mitten in der Nacht in Richtung des Lichts losmarschierten. Das Licht schien sich zu bewegen und zwar immer genau gerade außerhalb ihrer Sichtweite, so dass sie nur einen diffusen Schein wahrnehmen konnten. Als die Lichtquelle sich teilte und sie zu umzingeln drohten rutschte den Zwergen so langsam das Herz in die klammen Hosen. Sie beschlossen umzukehren – aber der Weg auf dem sie gekommen waren, war irgendwie verändert. Bäume standen nicht mehr an den selben stellen, wie vorher.

Vom Lager aus konnte man kurz darauf den Schrei eines Zwergen vernehmen: „Bei Moradin, wir fürchten uns nicht!“ – kurz darauf waren die Zwerge mit wehenden Bärten wieder zur Gruppe zurück gekehrt, unversehrt.

Am nächsten Morgen wollte die Gruppe schnell gen Westen ziehen, weg vom Moor. Aber der Weg wurde von einer Ansammlung von Sumpf-Bäumen mit knorrigen hohen Wurzeln versperrt („die waren gestern aber noch nicht da, oder?“). So langsam beschlich die Gruppe das Gefühl, dass dieses Moor seine Fänge nach ihnen ausgestreckt zu haben schien.

Jathon rief in einer Sprache, die außer ihm niemand verstand (Druidisch), in den Wald hinein. Er bekam auch Antworten von einer Stimme, die klang als würde der Wind in den Blättern selbst sprechen. Er wurde aufgefördert, näher an die Bäume heranzutreten (zunächst aktivierte er jedoch vorsichtshalber barkskin) und fand in einem der Bäume das Gesicht einer Dryade. Von dem Zweigespräch bekamen die anderen zunächst nichts mit. Die Dryade bezeichnete sie (sie sprach von sich im Plural) als die „Herrin des Osten“ und sie würden über dieses Land herrschen. Ihr missfielen die lauten Zwerge und ihre Äxte. Dennoch wären sie wohl bereit, die Gruppe durch ihr Land ziehen zu lassen – sofern sie alle auf ihre Äxte verzichten und diese vernichten würden. Jathon widersprach, denn schließlich war es die Mission der Gruppe, eine bestimmte Axt zum Land der Barbaren zu bringen. Gelänge dies nicht, würde die ganze Region – auch die Natur – darunter leiden.

Jathon berichtete seinen Kumpanen von dem Gespräch und die Dryade erklärte sich bereit in der Allgemeinen Sprache weiter zu verhandeln. Sie hätten hier große Macht (als kleinen Beweis verdunkelte sich mitten am Tag der Himmel) und könnten die Helden auf schnellem und sicheren Pfad durch den Sumpf geleiten. Aber dafür müssten sie bereit sein, den Herrin des Osten etwas zu schenken – jeder einzelne. Die Dryade hat der Gruppe bis zum Abend Bedenkzeit eingeräumt und der Gruppe den Anfang eines Pfades gezeigt, ein trockener Weg mitten in den Sumpf hinein. Hätten die Helden sich entschieden, was sie ihnen schenken würden, könnten sie diese Pfad nehmen – wobei die Alternative (wenn auch unausgesprochen) war, dass die Gruppe nie mehr aus dem Sumpf heraus käme.

Was folgte war eine sehr lange Diskussion, in deren Verlauf noch weitere Alternativen aufgetan wurden. Die Dryade erlaubte den Zwergen – und nur den Zwergen allein – den Sumpf zu verlassen und wieder in ihren natürlichen Lebensraum, die Berge, zurück zu kehren. Allerdings hätten sie die anderen dabei zurück lassen müssen.
Blaine gab mit stoischer Miene die Axt von Malkard an Benherik weiter und rang ihm das Versprechen ab, die Axt um jeden Preis zum Stamm zurück zu bringen. Er selbst wollte zurück bleiben und sein Leben für die Gruppe opfern. Die Dryade verkündete, dass ein freiwillig geopfertes Leben mehr wert sei, als alle übrigen Geschenke – denn das Leben ist das höchste. Dieses Geschenk würde für die gesamte Gruppe genügen. Benherik gab die Axt zurück und erklärte sich nun seinerseits bereit, sich zu opfern. Diese Alternative wurde den beiden aber schnell ausgeredet.

Die Dryade war inzwischen wieder zwischen den Bäumen verschwunden und die Gruppe diskutierte (2 geschlagene Stunden lang im Kreis herum), was zu tun sei. Nicht selten waren die großen Krieger des Redens müde und wollten einfach den Abend abwarten, aber Luna warnte sie, was wohl passieren würde wenn die Dryade abends feststellen musste, dass die Helden es nicht geschafft hatten sich über einen langen Tag hinweg auf etwas zu einigen.
Blaine wollte seine Tanzende Axt hergeben, was ihm von Korlic (dem Knauser) ausgeredet wurde. Man kam zu dem Schluss, dass es um ideelle Werte gehen müsse und nicht ein Goldwert zu veranschlagen sei. Kou meinte, man müsse etwas zurück lassen, dass den Bäumen schaden könne – und weil er selbst keine Axt hatte, legte er seine beiden Fackeln nieder. Benherik („ich hab nix“) legte drei Ölflaschen dazu und Blaine schließlich die Axt, mit der er schon lange Zeit gekämpft hatte (obwohl er inzwischen über zwei andere magische Äxte verfügt hätte). Luna legte einen ihrer beiden Krummsäbel dazu.
Und das war alles. Die Zwerge meinten, wenn sie nicht zusammen mit der Gruppe aufbrächen, würde das genügen.
Dann nahmen die Helden den Pfad und freuten sich, so billig davon gekommen zu sein.

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Der Weg durchs Moor

Der trockene flache Damm führte geradewegs in süd-östlicher Richtung in den Sumpf hinein. Abends schlug die Gruppe ihr Lager auf, später holten die beiden Zwerge die Gruppe wieder ein.
Am Ende des zweiten Tages endete der sichere Pfad auf einem kleinen Hügel, der flach aus dem Sumpf ragte. Dort schlug man das zweite Nachtlager auf.
Jathon flog in der Gestalt eines Adlers weiter um die Gegend zu erkunden. Er entdeckte, dass eine Flugstunde weiter der Nebel sich merklich lichtete. Und konnte sogar ihr Ziel sehen – die Berge an dessen Fuß der Midlandclaim liegt. Doch der Himmel war rot eingefärbt, denn einer der Vulkane spie Feuersäulen in den Himmel. Er schätzte, dass der Weg aus den Sümpfen in die Hügel noch zwei Tage Ritt andauern würden – vorrausgesetzt ein Weg wäre da gewesen. Zurück am Lager erzählte er den anderen von seiner Beobachtung – dass der Nebel sie zu verfolgen schien und er Zeuge eines wahren Naturschauspiels geworden war.
Die Nähe des Vulkans zum Midlandclaim ließ die beiden Barbaren wieder an die letzten Worte des Knochenteufels denken: „Da habt ihr die Axt – zwar, sie wird euch nichts mehr nutzen.“ War der ganze Stamm verbrand und Blaine und Benherik womöglich die letzten ihres Volkes?

Am nächsten Tag stellten die Helden fest, dass der Pfad nicht weiter führte, denn über Nacht hatte sich nicht etwa ein neuer Weg gebildet (das hatte der ein oder andere doch tatsächlich angenommen) – auch der Weg, den sie bis hierher genommen hatten, schien über Nacht verschwunden zu sein.
Benheric hatte den Zauber Water Walk memoriert, so dass die Gruppe die Pferde verzaubern konnte und schließlich doch aufbrechen konnte. Jathon flog wieder vor, um die Gruppe vor Gefahren im Nebel zu warnen.
Doch zunächst fiel es der Gruppe überaus schwer, die Pferde dazu zu bewegen mitten auf den Morast hinauszutreten. Erst durch gutes Zureden des Druiden und dem Verbinden der Augen von zweien der Tieren gelang der Aufbruch.

Benheriks Zauber hielt 50 Minuten an, doch im Vertrauen auf ... (ja auf was eigentlich, auf einen netten SL?) ritten sie auch noch nach 25 Minuten weiter geradeaus. Kurz vor Ablauf der Dauer, wurden die Helden allmählich unruhig, und suchten schon etwas verzweifelter nach einem trockenen Fleckchen. Im dichten Nebel konnte Jathon aus der Luft auch nichts ausmachen, bis auf ein paar vereinzelte Sumpfbäume, die ihre Äste drohend in den Himmel reckten. Im letzen Moment erreichte die Gruppe einen solcher Bäume und kletterte die Wurzeln hinauf.
Plötzlich klatschten die vier Pferde ins Wasser und versanken unendlich langsam und vor Angst schreiend immer tiefer und tiefer, bis sie schließlich ertranken.
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Nach einer unbequemen Nacht auf dem Baum - nicht alle fanden in den erholsamen Schlaf, außerdem umkreisten sie wieder diese blassen Lichter – lernten an diesem Morgen die Kleriker der Gruppe Water Walk, so dass man sich, wenn die Berechnungen stimmen sollten, fast 8 Stunden über Wasser zu halten vermochte. Würde nichts weiteres dazwischen kommen, wäre die Gruppe in vier Tagen aus diesem verfluchten Sumpf heraus und in den Hügeln. Und wieder flog Jathon vor und Kundschaftete. Er führte die Gruppe in weitem Bogen an einem Riesen-Monster (oder war es ein Monster-Riese?) vorbei und später am Tag ebenso an einer Insel mit einem kleinen Felsberg darauf, ohne die Gruppe davon zu informieren.

Plötzlich merkte Jathon, dass er nicht mehr alleine durch die Lüfte streift. Zu ihm hatte sich ein schwarzer Vogel gesellt, der zu ihm sprach: „Wie könnt ihr nur so einfältig sein, zu Glauben so einfach davon zu kommen? Hm? Ich habe eine Nachricht für deine Freunde. Sie bekommen noch eine letzte Chance, aber diesmal sollten sie sich besser sicher sein, das sie bessere Geschenke wählen. Blaine jedoch ist davon befreit, weil er etwas gab, dass ihm wirklich etwas bedeutete.“

Die übrigen Helden waren derweil mitten bei der Überquerung eines kleinen Sees gegen eine unsichtbare Barriere geprallt, die sich als Käfig herausstellte, der sie auf dem See gefangen hielt. Der Boden dieses Käfigs lag soweit unter Wasser, dass man schon hätte schwimmen müssen, um nicht zu ertrinken. Da standen sie nun, als Jathon zurück kam (er ließ sich Zeit dabei) und sich auf den unsichtbaren Käfig setzte. Er teilte den anderen Helden von seinem Gespräch mit dem anderen Vogel mit. Da begann sie aufs neue, die Endlosdiskussion.

Der Druck war jetzt allerdings größer, denn in nicht allzu langer Zeit würden die Zauber aufhören, und dann würde man schwimmen müssen – der Kraftfeldkäfig schien jedenfalls unzerstörbar zu sein. Nach einiger Zeit kamen die Helden zu dem Schluss, dass ihre „Geschenke“ wohl den Unmut der Naturgeister hervorgerufen haben mussten.
Nun wurde die überaus wichtigen Fragen erörtert, wie die „Geschenke“ denn nun zu übergeben seien. Nachdem das als Nebensächlichkeit identifiziert war, kam man auf den Punkt: Was zum Teufel bedeutet mir so viel, dass es die Drayden besänftigt, das ich aber trotzdem entbehren kann (letzterer Punkt kam wohl zuerst).
Von Kreativität überwältigt, kamen alle zu dem Schluss, ihre benutzen Waffen zu opfern. Kou wählte stattdessen von seinen beiden Zauberstäben denjenigen aus, der ihm nützlich erschein (er war ehrlich). Luna gab ihren zweiten Krummsäbel und musste kleinlaut zugeben, dass es wohl stimmen müsse – ihr letzter Säbel würde ihr viel mehr bedeuten, als derjenige, den sie zuvor abgegeben hatte. Benherik sträubte sich jedoch vehement, seinen Zweihänder – die Waffe seines Gottes abzugeben. Und das, nachdem sogar die Zwerge zähneknirschend ihre Axt bzw. Hammer abgegeben hatten.
Alles Einreden auf ihn half nichts („stur wie ein Zwerg, alter Dickkopf“). Er versuchte zunächst „den einzigen magischen Gegenstand“, den er besaß, zu opfern: Einen Ring, auf dem der Zauber Continual Flame lag („der bedeutet mir sehr viel“). Er band ihn allerdings mit einem Band fest, so dass er seinen Schatz zur Not wieder hätte aus dem Wasser ziehen können.

Nichts geschah.

Das reichte wohl nicht.

Viel später gab sich Benherik geschlagen und gab sein geliebtes Schwert ab und band es auch fest. Er musste nicht lange warten, unsichtbare Hände durchschnitten die Bänder und trugen das Schwert davon. Eine Stimme wie der Wind verkündete, dass dies den Helden eine Lehre seien solle und wies die Richtung zu einer kleines Insel, auf der die Helden sich sicher ausruhen könnten. Das taten sie dann auch.

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An dieser Stelle machten wir den Break. Es war spät geworden. Die Diskussionen waren doch erheblich länger ausgefallen als geplant, so dass wir bei weitem nicht so weit gekommen waren wie geplant. Außerdem hatte ich nicht eingeplant, die Begegnungen an eine nahezu unbewaffnete Gruppe anpassen zu müssen.
It's ok, I'm a Bard.

Scurlock

  • Mitglied
Chem Frey's Kampagne
« Antwort #55 am: 08. Oktober 2004, 05:45:17 »
 Ja, ruhmreich war der Abend nun wirklich nicht. <_<  
And now the rains weep o'er his hall and not a soul to hear...

Calivar

  • Mitglied
Chem Frey's Kampagne
« Antwort #56 am: 08. Oktober 2004, 08:16:37 »
 Kommentare des Abends:

"Dieser Ring bedeutet mir wirklich sehr viel!" (Is' klar!)

"Ist es Necrophilie, wenn es noch warm ist?!" (Keine falschen Schlüsse ziehen...wir sind alle ganz noooooormale Rollenspieler! :alien: )

Scurlock

  • Mitglied
Chem Frey's Kampagne
« Antwort #57 am: 08. Oktober 2004, 08:27:15 »
 Mein persönliches Highlight:
"Ich bin davon ausgegangen, dass Chem meinen Charakter verschonen würde, wenn ich mich melde"
And now the rains weep o'er his hall and not a soul to hear...

Calivar

  • Mitglied
Chem Frey's Kampagne
« Antwort #58 am: 08. Oktober 2004, 08:32:45 »
 
Zitat von: "Scurlock"
Mein persönliches Highlight:
"Ich bin davon ausgegangen, dass Chem meinen Charakter verschonen würde, wenn ich mich melde"
Der Barde eben! ;)

Ist auch immer wieder schön anzusehen, wenn Scurlock befindet, dass wir noch nicht genug geschafft haben am Abend.

"So, weiter jetzt! Was passiert? Los, los, los!"  :D
 

Zechi

  • Globaler Moderator
Chem Frey's Kampagne
« Antwort #59 am: 08. Oktober 2004, 10:35:17 »
 Hört sich wie eine nette Session an. Hoffe bald geht es weiter :)

Gruß Zechi  
Planen ist alles, Pläne sind nichts.