So, und hier gleich mein Charakter, die anderen zwei werde ich auch noch nachreichen.
Gorn Aza`Hir, Menschlicher Waldläufer6 / Barbar1WerteSpoiler: Klicke, um den Beitrag zu lesen
Name: Gorn Aza`hir, Schildsturm
Klasse: Waldläufer6 / Barbar1
Volk: Mensch
Gesinnung: chaotisch neutral
Stufe: 7
Erfahrungspunkte: 15000
Alter: 27 Jahre
Geschlecht: männlich
Größe: 1,68 m
Gewicht: 83 kg
Augenfarbe: braun
Haarfarbe: schwarz
Sprachen: Handelssprache, Orkisch, Gewalt
Gottheit:
Attribute: ST18 GE16 KO14 IN14 WE14 CH8
TP: 1W12+6W8 +14 = 51 Rage 65
Rettungswürfe:
Zähigkeit : +10 (Grund+7, KO+2, Mag.+1) Rage+12
Reflex: +9 (Grund+5,GE+3,Mag.+1)
Willen: +5 (Grund+2,WE+2,Mag.+1) Rage +7
Nahkampf: Langschwert+1: 10 / 5, Schaden 1W8+5, 19-20 / *2
Bashing eiserner Schild+1 : 10/5, Schaden 1W8+3, 20*2
Fernkampf: Angriff +11 / 6, 1W8+4
Ausrüstung: Ogerkrafthandschuhe+1 (4000GM)
Langschwert+1 (2315GM)
Bashing eiserner Schild +1 (4170)
Amulett der natürlichen Rüstungsklasse+1 (2000)
Schutzring+1 (2000)
Resistenzenumhang+1 (1000)
Mithrilkettenhemd+1 (2250)
Kompositlangbogen(+4) (MA) (900)
50 Pfeile
Kleidung eines Abenteurers
Schlafsack
Feuerstein
15GM
Ausstattung eines Heilers (50)
Wasserflasche
6*Tränke : Leichte Wunden heilen
Rüstungsklasse: 23 (5 Kettenhemd, 3Schild, 3GE, 1natürlich, 1Schutzring) Rage 21
Initiative:+3(+3GE)
Bewegungsrate: 12m 15m Longstrider
Talente 1. Extra Rage 1. Improved Shield Bash 3. Oversized Two-Weapon-Fighting 6. Stufe Shield Charge 1R. Spuren lesen 3R. Ausdauer 1R. Kampf mit zwei Waffen 6R Verbesserter Kampf mit zwei Waffen
Besondere Fähigkeiten:
Kampfrausch 3/Tag
Schnelle Bewegung
Favorisierter Gegner : Mensch+4 & Magical Beasts+2
Wildempathie
Tiergefährte
Fertigkeiten
Heal+7 (5R, 2WE)
Hide+8 (5R, 3GE)
Jump+9 (5R, 4ST)
Listen+10 (8R,2WE)
Move Silently +8(5R,3GE)
Klettern +10 (6R, 4ST)
Craft +8(Weaponsmithing) (6R,2IN)
Ride+13 (10R,3GE)
Search +11 (9R,2IN)
Spot +11 (9R,2WE)
Survival +12 (10R,2WE)
Swim +10 (6R,4ST)
Use Rope +7 (4R,3GE)
Zauber 1/Tag Longstrider, 1/Tag Resist Energy
HintergrundSpoiler: Klicke, um den Beitrag zu lesen
Das Wetter war schlecht. Leichter, dennoch beständiger und umso aufreibender Regen fand seinen Weg durch das Blätterdach über mir, während ich wartete. Meine Hand klammerte sich nun schon mehre Stunden um das gleiche, harte, gnadenlose Eisen; das ich damals in den Schmieden der Orks angefertigt hatte. Eine innere Ruhe erfüllte mich, während ich wartete : Die Ruhe vor dem Sturm. Ich wusste; was kommen würde: Ich wusste, ich würde es nicht verhindern können – selbst wenn ich es wollte. Die Sucht nach Blut und Stahl hatte mich gepackt, genauso wie sie mich nach meinen Ausbrüchen wieder verließ – und mich in einem Sumpf voll Hass und dem Gefühl sich im Kreise zu drehen zurückließ. Leise schob ich ein paar Äste zur Seite; doch immer regte sich nichts auf der Ebene vor mir. Ich hatte Zeit; Zeit dir mir nichts bedeutete. Mit einer plötzlichen Bewegung zuckte meine Hand zurück; und beinahe fasziniert sah ich zu, wie der Ast mit der gleichen Geschwindigkeit zurückfederte und seine ursprüngliche Situation wieder gewann.
Ich hörte den ersten Blitz, der Regen verdichtete sich. Ich musste nur einen Moment nach oben blicken um zu erkennen, dass jenes Gewitter mindestens noch eine halbe Stunde anhalten würde. Ein leiser Fluch kam mir über die Lippen. „Mrak Zrra tra.“ Das war orkisch, und mit jenem simplen Satz holte mich die Vergangenheit wieder ein.
Erste Erinnerung – eine Geschichte des Glücks
Eine Kindheit; schöner, als ich mir heute vorstellen mag. Ein Gebirgsdorf, welches sich in meiner Erinnerung unendlich groß eingeprägt hat, in Wirklichkeit aber wohl nur mehrere Dutzend Bewohner umfasste. Meine Eltern, an sie erinnere mich nur noch sehr schwach. Dennoch scheint ein Teil meiner Seele selbst nach jenem schwammigen Bild, welches ich noch von ihnen in Erinnerung behielt, zu schreien: Ein Schrei, der heute fast so laut mein Denken bestimmt wie der Durst nach Blut. Ein Schrei, der nie zu meinen Taten durchdringen konnte- aber tief in mir schlummerte und auf seine Weckung wartete.
Zweite Erinnerung –eine Geschichte über das Meer
Das Glück meines Lebens erstreckte sich über 5 Jahre. Ich kann mich an Hitze erinnern; an Schreie; an Tote und an sie – die Grünhäute. Sie kamen wie eine Welle über unser Dorf her; doch wo andere schrien und kreischten bewunderte ich die Schönheit des Anblickes. Manch einer wird das wohl nicht verstehen, doch war ich noch nie am Meer gewesen und kannte deswegen ihre Schönheit nicht. Ich weiß nicht, ob meine Eltern überlebten oder nicht; schließlich war ich der Einzige, der noch aufrecht in den Trümmern des Dorfes stand. Krols – der Häuptling des Stammes nahm sich einem Moment seelischer Unausgewogenheit meiner an, und ich wurde verschleppt – höher in die Berge, als ich es für möglich hielt.
Dritte Erinnerung –Eine Geschichte über Mut
Meine Jugend war hart, grausam und von einer ständigen Rivalität geprägt. Niemand nahm sich meiner an – nur Krols brachte mir die Tugend der Stärke und des Mutes bei. Heute weiß ich, dass Mut nur in seiner Oberflächlichkeit lebt – in der falschen Sicht der Dinge, in einer Lüge, welche Realität für Momente zu überdauern weiß und darin seine Existenz begründet. Mut sollte etwas einmaliges, individuelles sein: Denn mit dem täglichen Mut an seiner Seite wiegt man sich in seinen einst begangen Fehler hinein; man wird so oberflächlich wie seine „Tugend“, so falsch wie der Mut selbst. Somit war es eine Plage, die Krols mir beibrachte; die in meinen damaligen schwachen Geist eindrang wie ein Messer in Butter. Doch war es ein Halt, der mir für Momente ein Gefühl von Einzigartigkeit gab – so ist doch schließlich jede falsche Sicht einzigartig.
Ich wiegte den Kopf langsam hin und her, das Gewicht der Erinnerung lastete auf mir und drückte mich. Endlich sah ich die Kutsche kommen; am Horizont erkannte ich die Konturen jener drei Mensch, deren letzter Tag von meiner Klinge besiegelt werden sollten. Ein letztes Mal glitt ich meine durchnässte Kleidung glatt –so gut es eben ging. Die äußeren Bedingungen waren gegen mich- wie fast immer in meinem Leben. Und ich war gegen die äußeren Bedingungen – mein ganzes Leben, ausgenommen fünf Jahre Kindheit.
Vierte Erinnerung –Eine Geschichte über den Werdegang eines Menschen
Mit der Zeit reifte ich, erlange gleichermaßen Anerkennung und Autorität in dem Stamme der Orks. Doch ich redete nur selten, und wenn wirklich, dann mit Krols selbst. Er zeigte mir nicht nur besondere Seiten des Kampfes zu Schwert, sondern erläuterte mir auch die grundphilosophischen Gedanken eines halborkischen Stammesführer – Ich war gerührt. Dennoch wurde mir mit der Zeit klar, das ich mich in der Obhut jenes starken Führers befand. Seine Person gab mir bis heute ein Rätsel auf; doch Rätsel mochte ich noch nie. Bis zu meinem 22. Lebensjahr war ich ein Mensch unter Orks; bekannt als der Berserker mit Langschwert und Schild; der stille Außenseiter; der, vor dem man Respekt hatte. Auch der, der alleine mehr Menschen grausamer und brutaler getötet hatte als jeder Ork im Lager. Man überließ mich meiner Welt und sprach das Todesurteil aus: Ich war in der Gewalt geboren.
Die Karawane kam näher, ich konnte fas den Geruch des Händlers riechen, der in scheinbarer Ahnungslosigkeit seinen letzten Weg bestritt. Doch auch die Konturen zweier Wachmänner sah ich. Das machte mehr Stahl, mehr Blut – die Gleichung ließ sich beliebig fortführen und wurde nur durch die Existenz von tötenden Menschen und dem Rest der Welt begrenzt. Ich fühlte mich elend. Ein anderen würde jetzt gequält grinsen; vielleicht schreien oder toben. Doch die Stille wirkte auch mich weiser, gerechter und direkter. Ich fühlte immer noch den Stahl.
Fünfte Erinnerung – die Geschichte der Freiheit
Keine Frage – Krols war einer großer Führer. Er war vielschichtiger, größer als andere. Ja, er hatte das gewisse Etwas, eine Art Aura um sich herum. Seine Gestalt beherbergte gleichermaßen Anziehung und Geheimnis, Offenheit und Arglist.
Wie jeder großer Führer war er zum Tode verurteilt; getötet von Lebewesen, die hofften, seine Tugenden bei seinem Tod in sich aufnehmen zu können, auf diese Weise Freiheit zu erlangen. In der Tat ist oft einzig und allein die Abwechslung, die Wanderschaft und das Abenteuer die Lösung auf die ewig dunklen Kreise des Lebens. So beschloss ich, ein letztes Mal Schwert und Schild zu schmieden; Jene Waffen, die ich noch heute trage und die nie zerbrechen sollten. Ich taufte mein Schwert auf den Namen Krols; mein Schild selber bleibt bis heute nur „das Schild.“
Als ich schließlich zu ihm trat und mein Schwert zog, lag in seinen Augen eine Art Ehrfurcht, die ich nie verstehen werde.
„So scheint es , bin ich, der große orkische Führer an einem Menschenkind zerbrochen?“
-„Ja, Krols. Einem Kind, dem du ein Schwert in die Hand drücktest und Grünhäuter als Gesellschaft gabst – was erwartest du.“
So zog Krols seine Axt, und ich mein Schild und es folgten Stunden voller Kampf. Wir waren umgeben von den anderen Mitgliedern des Stammes; sie schrieen und grölten.
Schlag nach Schlag wurde getauscht, wir sagten kein Wort, unsere Gesichter waren verkrampft.
Nach zwei Stunden gelang mir das alles entscheidende Schlag : Ein quer angebrachter, nach oben wirbelnder aber dennoch zielstrebiger Schlag, der Krols sofort tötete. Ich blickte auf ihn herab, sah kurz die Anderen an, schwieg und ging. Heute erinnert nur noch eine Narbe quer über mein Gesicht an jenen Kampf, der nicht nur für mein Leben entscheidend war.
Was hatte mir der Tod Krols gebracht ? Ich weiß es bis heute nicht, es schien vielmehr ein Gefühl gewesen zu sein.
Langsam, aber sicher machte ich meine Muskeln zum Sprung bereit. Der Wagen war nun nur noch 20 Meter entfernt; 20 Meter von dem Tod entfernt. Die Wachleute gingen nebenher, scheinbar gelangweilt.
In der Tat, der Tod Krols hatte mich von seinen Tugenden befreien sollen; von diesem gottverdammten Leben des mordendes Kindes. Es sollte der letzte Mord gewesen, doch ich unterschätzte die Macht des Blutes.
Ich sprang. Einen Meter, zwei Meter, zweieinhalb Meter : Der Aufprall. Die Wucht meines Schildes schleuderte den Wachmann zu Boden, etwa eine halbe Sekunden später wurde seine Brust von meinem Langschwert aufgeschlitzt. Fast ruhig suchte mein Blick den anderen Wachmann, der auf der anderen Seite stand, und ebenfalls seine Waffe – ein altes, verrostetes Bastardschwert zog.
Der Händler war erstarrt. Ich schrie; ich konnte fühlen wie ich Blut vergoß und in mir wurde der Schrei nach mehr immer lauter : Ab einem gewissen Punkt gibt einem Gewalt die Form von Reinheit; ähnlich dem Beisammensein mit einer Frau.
Ich brüllte noch einmal, und mit drei schnellen Schritten war ich vor dem letzten Wachmann angelangt. Meinem ersten Hieb konnte er noch entkommen; doch meinem zweiten war er hilflos ausgeliefert : Mit einer unglaublichen Wucht zerschmetterte ich ihm den halben Arm und sämtliche Knochen darin. Das Geräusch von zersplitterndem Menschengerüst gab mir ein Gefühl von Befriedigung; und so ließ ich von ihm ab und sprang mit einer weiteren schneller Bewegung auf den Kutschbock.
Der Händler hatte einen Dolch gezogen; stach einmal nach mir. Mit einer läppischen Bewegung wehrte ich den Schlag ab, und durchbohrte seine Brust.
3 Tote eine halbe Minute; das ließ sich in meinem Leben fast hochrechnen.
Mit einer schnellen Bewegung trennte ich seinen Kopf von dem Körper; 200GM waren für seine Nichtrivalität ausgesetzt. Ich ließ den Wagen so stehen wie er war; nur den Kopf nahm ich mit.
6. Erinnerung – Die Geschichte von Gewalt, Kopfgeld und Natur
Ich hatte das Gebirge verlassen : Ich war stark und mutig geworden. Mut ist – wie ich schon früher ansprach –der erste Schritt zur Gefühllosigkeit, und so es nicht weiter verwunderlich das ich mich die ersten drei Jahre einer kleinen Söldnergruppe anschloß. Meine Waffe und mein Mut wurde mein Name : Schildsturm. Doch neben der puren Waffengewalt widmete ich mich auch dem Leben in der Natur; denn dort wurde meine Stille erstmals beantwortet. Ich sonderte mich von den anderen Söldnern ab, wurde aber schon nach einem Jahr aufgrund meiner außergewöhnlichen Fähigkeiten im Spuren lesen dazu auserkoren, eine besondere Rolle zu spielen.
Ich nahm sie an und vollführte sie sehr gut; gleichzeitig rettete mir diese Rolle im 4. Jahr das Leben. Der Anführer hatte sich verkalkuliert; die Söldnertruppe wurde von einer Orkhorde überwältigt und getötet, während ich auf meinem Späherposten fliehen konnte.
Seit dem kostete bei mir jeder Orkkopf 25 GM mehr.
Ich strich nun durch die Lande, und nahm erste Tötungsaufträge an.
Und so stehe und wandere ich nun heute hier : Hin und her bewegt zwischen Gewalt, dem Fluch des Denkens und der Dunkelheit der Vergangenheit. Ein Aufbruch zu neuen Ufern schein nunmehr unmöglich, jedem letzten Mord folgt einer weiterer. Ich bin gefangen in meinen eigenen Waffen; hätte ich dieses Langschwert und dieses Schild nur nie geschmiedet. Vielleicht wäre dann alles anders, vielleicht wäre mir ein anderes Schicksal gegönnt worden...
BeschreibungSpoiler: Klicke, um den Beitrag zu lesen
Gorn ist ein mittelgroß gewachsener, mehr oder weniger unauffälliger Mann. Er trägt stets wetterfeste und abgenutzte Kleidung in Form eines Hemdes sowie einen weit genähten Hose. Das ganze ist mit einem Gürtel zusammengeknotet. Die muskelösen Beine stecken in einem paar Stiefel, welche Gorn schon seit seinem Aufbrechen in den Gebirgen der Orks bei sich trägt. Über dieser warmhaltenden und äußerst wetterfesten Kleidung trägt der Waldläufer ein Kettenhemd aus Mithral, dessen Glanz allerdings auch schon nicht mehr zu erkennen ist. Der Rücken Gorns ist mit einem Umhang bedeckt, welcher auf unnatürliche Weise nicht löcherig oder angefressen wirkt – sondern viel mehr rein.
Seine Waffen – Schild und Schwert trägt der Waldläufer stets offen, zahlreiche Kerben zieren die Innenseite des Schildes. Insgesamt scheint die Gestalt sehr breit und stark gewachsen; die rauen Arme sind dabei in zu große, mächtig wirkende Handschuhe verpackt. Das Gesicht Gorns ist durch eine Narbe geprägt, welche sich über das halbe Gesicht zieht. Das Lange, schwarze und ungewaschene Haar hinterlässt einen Eindruck von Wildheit, während das stets ernste, gefasste Gesicht eine Mischung Unglück und Hass ausdrückt. Die tiefbraunen, oftmals gefährlich blitzenden Augen verstärken diesen Eindruck.
Religion - Zwei GottheitenSpoiler: Klicke, um den Beitrag zu lesen
Es war ein kalter, erbarmungsloser Wintertag; ich kann mich noch gut darin erinnern, wie ich spät abends das Wirthaus betrat. Die Wärme empfind und umgab mich wie ein alter Freund, und für ein paar Sekunden fühle ich mich dort geborgen. Das Klingen der Weingläser, das leise und sachte Gelächter sowie der dünne Rauch der Pfeifen – das war eine Dorfschenke, wie sie im Buche stand. In der Tat : Für ein paar Sekunden vergaß ich, dass ich heut zwei Menschen umgebracht hatte.
Ich setzte mich, optimistisch und in einem Rausch der positiven Eindrücke an den großen Tisch zu anderen; etwa fünfzehn Leute saßen dort, die aufgeregt Karten spielten oder sich unterhielten.
Der erste Blick warf mich in die Realität zurück; einer der Männer glotze mein Schwert und mein Schild an; ein anderer die Narbe in meinem Gesicht; ein dritter die Risse in meiner Kleidung.
Ich blieb still, sah ihnen zu, bestellte mir etwas zu trinken und wartete. Doch die Blicke hörten nicht auf, und als ich ihrer 19 zählte sprach der Kartenausgeber mit dem Blick auf den Tisch: „Was suchen Banditen und Mörder in einem Dorf des Friedens?“ Ein anderer blickte mich direkt an, und sagte :“ Setzt euch an einen anderen Tisch, Kopfgeldjäger.“ Die Stimmen wurden laute, und ich setzte mich auf. Ohne zu reden ging ich zu einem einsamen Tisch in der Ecke; in mir brodelte es. Doch anders als in der freien Natur hatte ich hier keinen Mut, diese Aggression frei zu lassen.
Kaum 10 Minuten später trat ein Barde auf, eine älterer Mensch. Seine Kleidung hatte Risse, und ich sah eine Narbe auf seiner linken Backe. An einem Gürtel trug er einen Dolch. Ehe er begonnnen hatte mochte ich ihn; und ehe er geendet hatte hassten ihn alle anderen. Sein Gedicht war einfach; und während die gesamten anderen im Wirthaus still blieben musste ich an der ein oder anderen Stellen lachen; es war kein natürliches Lachen, eher ein gepeinigter, klagender Versuch.
Im Schatten des Krieges!
Im Namen des Sieges!
Erhebt eure Waffen!
Lasst euch nicht raffen!
So tönt es von den Feldern
Während zehn Meiler weiter
inmitten von Wäldern,
die Stimmung ist heiter.
Wo Bauern und Kinder,
- niemals gesehn das Wort Gewalt-
trinken und kauen
in ihrer Einfachheit.
Sie denken und richten,
von einem Dorfe aus,
Sie wollen Länder vernichten,
geben ihre Söhne heraus.
So wird aus der Sprache Familie,
die Sprache Gewalt,
so wird aus jeder Lilie
Verdruss und Einsamkeit.
Verletzt wenn angesprochen,
und verloren im Geist,
wird die Wahrheit gestochen,
so werden sie sauer und dreist.
Gewalt ist das,
womit ihr verdrängt,
in sinnlosem Hass,
die Realität verschenkt.
Ihr lebt inmitten von ihr,
doch kennt sie nicht,
ihr lebt jenseits von hier,
und seht ohne Sicht.
Jedes der Verse waren simpel; und so war es kaum ein Problem für die Dorfbewohner, dem kleinen Gedicht des Barden zu folgen. Fast melancholisch hatte er es vorgetragen, und die Stimmung passte zu seiner Aussage. Und die Aussage passte zu den Zuhörern, jedoch verhielten sie sich nach jenem Muster, welches im Gedicht beschrieben wurde. Einige standen wütend auf; andere brüllten den Barden an. Die Gewalt war spürbar und nah; und vielleicht der Barde gerade diese provozieren. Doch er entschied sich anders, und verließ das Gebäude noch in der selben Minute. Ich folgte ihm.
Als er mich sah; schien sein Blick neutral.
-„Barde, ich bin weder einer euer Dorfbewohner noch erlüge ich mir Gewalt. Ich bin der Gewalt so nahe wie kaum jemand; sie ist mein Beruf; ich bin Kopfgeldjäger.“
-„So habt ihr mein Gedicht verstanden?“
-„In der Tat. Aber den Inhalt kannte ich schon vorher. Ihr sprecht mir aus meiner verbitterten Seele.“
-„Ich kenne das Gefühl.“
-„Habt ihr euch jemals im Kreis gedreht?“
-„Ja, schon oft. Doch an der falschen Stelle. Der Beruf eines Barden ist es; sich im Kreis zu drehen. Ich tue es fernab von jener Kunst, ich bin kein Barde in dem Sinne.“
-„Ich drehe mich auch im Kreis, fernab von jeder Kunst. Doch ich drehe mich mit dem Schwert in der Hand im Kreis; und ich glaube, ohne diese Waffe würde ich jede letzte Balance verlieren.“
-„So seid ihr auch ein Barde. Was ist euer Name?“
-„Gorn.“
-„Gorn, Barde der Gewalt. Ich kann euch einen Rat geben; wir ihr euren Kreis verlasst. Einerseits könnt ihr euch so schnell drehen; das ihr nach und nach in den Himmel aufsteigt und fliegen lernt. Anderseits könntet ihr langsam aufhören auch zu drehen; im Moment des Stillstandes ein Instrument nehmen euren einen Tanz beginnnen.“
-„Wer seid ihr?“
-„Kein Barde in dem Sinne.“
-„Nennt mir einen Namen.“
-„Es ist der Name, von denen eure Kreise geprägt werden sollen, auch wenn es nicht mein Name ist. Merkt ihn euch gut; ich werde ihn nur einmal sagen.
-„Ich höre euch.“
-„Milil.“
So Milil der zweite Name; welcher nach dem Namen Garagos mein Leben prägen sollte. Wieviel hatte ich schon verloren; bevor jene fünf Buchstaben mich das erste Mal tangierten.
Garagos war seit meinem Leben bei den Orks meine Gottheit gewesen; anfangs hatte ich nur Worte nachgeredet, dann erkannte ich seine wahre Stärke und erkannte mich als kleines Abbild dieser Stärke in Person selbst. Ich bewunderte die Unberechenbarkeit und liebte den Rausch der Unlogik; die zwanghaft den Nutzen der Gewalt in ihrer abstrakten Form nach sich zog.
Doch seitdem ich an Milil glaube, ist der Fluch des Denkens kein Fluch mehr; zumindest zeitweilen nicht. Es kann passieren; das ich lange nichts tue außer denken; in meinen Gedanken Kreise ziehe wie Milil die hohe Kunst versteht. Ich versuche zwanghaft, das Schwert mit meinem Geist zu tauschen; doch mein Geist liegt mir noch nicht so offen wie der nackte Stahl. Ich bringe Menschen um, doch jeder Tod bringt mich meinem Ziel näher. Zumindest sollte das eine Wahrheit sein.
Und wenn ich morgens zu Garagos bete, so bete ich abends zu Milil. Ich verehre sie beide.
Tolle Zusatzinfos Spoiler: Klicke, um den Beitrag zu lesen
-Weiterer geplanter Werdegang des Charakters:
WA6 / Bab1 / KÄM2 / Tempest5
-Es wurde 1 Sprache und der Tiergefährte offen gelassen, vielleicht findet Gorn im Laufe der Kampagne was er sucht