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Autor Thema: Kampf um Maerimydra (Update:14.04.06 Der Turm-Finale+Epilog)  (Gelesen 15070 mal)

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Levold

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Kampf um Maerimydra (Update:14.04.06 Der Turm-Finale+Epilog)
« Antwort #90 am: 09. Februar 2006, 09:50:39 »
Die Endschlacht ist geschlagen, und es haben sogar fast alle überlebt.  :twisted:
Und zum weiterschreiben meiner SH darf ich ja laut Nachfahre nix mehr schreiben... aber versprochen ist versprochen.  :oops:
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kreuzi

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Und das wars jetzt ??
« Antwort #91 am: 09. Februar 2006, 15:57:10 »
Hallo Levold,  

ich habe mit grossem Interesse Deine SH verfolgt, aber das solls jetzt echt gewesen sein ? Wer lebt denn noch und wie ist es überhaupt gelaufen ?   :(

Gruss

Kreuzi

Klingentänzer

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Kampf um Maerimydra (Update:14.04.06 Der Turm-Finale+Epilog)
« Antwort #92 am: 10. Februar 2006, 14:46:38 »
Frag ich mich auch....;)
------Narz!-------

ich bin SO mit Dona Barrikate ;)

Jilocasin

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Kampf um Maerimydra (Update:14.04.06 Der Turm-Finale+Epilog)
« Antwort #93 am: 10. Februar 2006, 15:58:01 »
Hallo? Büddä?  :x
Erst heiß machen, dann fallen lassen? Komm mir schon vor wie in einer Beziehungskrise  :D
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Levold

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Kampf um Maerimydra (Update:14.04.06 Der Turm-Finale+Epilog)
« Antwort #94 am: 11. Februar 2006, 12:25:38 »
Kleines Missverständnis:
ich bin gerügt worden, ständig nur Ankündigungen zu schreiben, aber nichts zur SH selber.
Aber ich hab mich jetzt zusammengerissen und weitergeschrieben. Das nächste Update kommt im Laufe der Woche. Der Anfang ist gemacht und schlummert auf der Festplatte.
Freut mich aber, dass doch noch Interesse an der SH besteht.
Ich danke allen Lesern für ihre Geduld.  :)
Levold
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Azmodan

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Kampf um Maerimydra (Update:14.04.06 Der Turm-Finale+Epilog)
« Antwort #95 am: 14. Februar 2006, 10:57:37 »
Windan lebt... so halbwegs... er fühlt sich sehr schwach und blutet aus sämtlichen anatomisch normalen, sowie vor allem aus den neuen, gewaltsam zugefügten Körperöffnungen...

Aber das ist ja noch lange kein Grund aufzugeben.... :akuma:  :tooth:

Jilocasin

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Kampf um Maerimydra (Update:14.04.06 Der Turm-Finale+Epilog)
« Antwort #96 am: 14. Februar 2006, 13:50:42 »
Na dann  bin ich mal gespannt, wie alles geendet hat
Freu mich schon auf das Update  :)
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Levold

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Kampf um Maerimydra (Update:14.04.06 Der Turm-Finale+Epilog)
« Antwort #97 am: 15. Februar 2006, 11:10:31 »
Feuer und Eis
Weiter liefen die Recken durch das Schloss. Weiter durch Gänge aus schwarzem Stein, nur erhellt von dem magisch erleuchteten Schwert Vinduils. Immer wieder trafen sie auf neue Gegner, meist Untote, manchmal aber auch mächtige Drowmagierinnen. Zum Glück schafften sie es meist schnell, diese zu töten, bevor ihre Feinde fliehen konnten und vielleicht einen großangelegten Gegenangriff gestartet hätten. Daher bemühte sich die Gruppe auch, möglichst schnell durch die dunklen Gänge zu eilen, um möglichst viele von ihren Feinden töten zu können, bevor man die ganzen Leichen gefunden hätte.
Doch vor einem Raum verharrten ihre Schritte. Sie waren gerade eine Wendeltreppe leise hinaufgeeilt, als ihr Blick auf etwas Beunruhigendes fiel. Vor ihnen lag eine große Halle. In der Mitte dieser Halle lagen zwei große, augenscheinlich tote Drachen, ein Weißer und ein Schwarzer.
„Das gefällt mir nicht.“
Nervös blickte sich Vinduil nach weiteren Gegnern um, die sich vielleicht in diesem Raum versteckt hielten.
„Sie sind tot. Schau sie dir doch an. Der Schwarze stinkt ja bis nach Dolchtal hinauf.“
Angewidert verzog Malithil seine Nase.
„Erstens ist hier noch lange nicht alles tot, auch wenn es so aussieht oder so riecht. Und zweitens: woher kommt diese unnatürliche Kälte?“
Vinduil hatte recht. Hier war es wirklich auffallend kalt. Durch die Lage im Unterreich herrschte hier normalerweise überall eine konstante, angenehme Temperatur vor. Durch die vielen Feuer in der riesigen Höhle von Maerimydra war es teilweise sogar eher unangenehm warm. Doch hier in diesem Raum krochen kalte Schwaden kondensierter Luft über den Boden, was nicht unbedingt dazu beitrug, der Szenerie mehr Vertrauen einzuflößen.
„Wenn wir hier stehen bleiben, werden wir es nie rausfinden. Alte Halblingsweisheit.“
Grinsend trat Windan über die Schwelle und näherte sich den beiden Körpern. Achselzuckend folgten ihm seine Gefährten.
Kaum hatten sie die Schwelle überschritten, begann sich der Schwarze Drache zu erheben. Langsam pendelte sein Kopf zu den Eindringlingen hinüber. Leere, tote Augenhöhlen blickten sie an, als das Monstrum sich etwas unsicher auf die Beine hiefte und auf die Recken zutorkelte.
„Verflucht, ich habs gewusst.“
Vinduil durchforstete ärgerlich sein Gedächtnis, um einen passenden Zauberspruch vorzubereiten, als Malithil bereits den Drachen erreicht hatte und sein Schwert sich einen Weg durch die Schuppen suchte.
Glücklicherweise schien dieser untote Drache nichts weiter zu sein, als ein zu großgeratener Zombie. Weder Magie noch Odem traf die Helden, und so fiel das Ungetüm, geschwächt und seiner natürlichen Kräfte offensichtlich beraubt, schnell unter den Hieben der Kämpfer.
„Gut gemacht!“
Plötzlich erklang eine spöttische Stimme. Unbemerkt hatte sich der Weiße Drache erhoben. Sein Körper unter den Schuppen wirkte ausgetrocknet und dünn, aber es ging eine unbestreitbare Macht von ihm aus. Die Augen, vorher verdeckt von den Lidern, glühten in einem blauen, kalten Leuchten.
Malithils Körper spannte sich, bereit sofort zuzuschlagen, sollte der Drache Anstalten machen zu attackieren.
„Was willst du?“ fragte er den Wyrm drohend.
„Euch einen Handel vorschlagen.“
Die Stimme des Ungetüms zischte ihnen entgegen und erinnerte an eine kalten Wintersturm.
„Einen Handel? Was hast du uns schon anzubieten? Ganz offensichtlich bist du doch ein Gefangener in diesen Hallen. Wie ist überhaupt dein Name?“
„Man nennt mich Eis. Und ich bin nicht ganz freiwillig hier, da hast du recht. Doch könnte ich dieses Schloss sofort verlassen, stünde mir der Sinn danach.“
Während sich Malithil und der Drache unterhielten, schlenderte Windan wie zufällig durch den Raum und versuchte so unbemerkt in den Rücken des Wesens zu gelangen. Doch dieses ließ lässig seinen mächtigen Schweif über den Boden fegen, so dass der Halbling gezwungen war, einen Satz nach hinten zu machen, wollte er nicht getroffen werden. Belustigt ließ Eis seinen Blick kurz auf den kleinen Barbaren ruhen. Danach widmete er sich wieder dem Klingensänger.
„Nun, was ist?“
„Wie lautet der Handel?“
„Mir wurde etwas gestohlen. Leider steht es nicht in meiner Macht, meinen Besitz wiederzuerlangen. Wenn ihr diese Aufgabe für mich erledigen würdet, würde ich mich durchaus dankbar zeigen.“
„Was ist dir den abhanden gekommen? Dein Gelege?“
Wenn es das ist, ging es ihm durch den Kopf, werden wir es zertrampeln wie Ungeziefer, was es ja auch ist!
„Nicht ganz. Es ist eine Perle, die mir sehr wichtig ist. Und, was denkt ihr?“
Nachdenklich ließ der Elf seine Hand auf den Schwertknauf sinken, während er seine Stirn in nachdenkliche Falten zog.
„Nun, ich denke... wir werden dich töten!“
Mit diesen Worten riss er seine Waffe aus der Scheide und stürmte nach vorne. Doch Eis war nicht sonderlich überrascht von diesem Angriff. Zu lange hatte Malithil wohl gezögert, als der Drache nicht hätte misstrauisch werden können.
Noch während der Kämpfer auf seinen Feind zulief, riss der Weiße Drache sein Maul auf und ließ einen Schwall tödlich kalter Luft durch den Raum fegen. Alles, was er berührte, wurde von einer dicken Eisschicht überzogen. Doch kurz darauf waren Tavaron, Malithil und Windan vor Ort und ließen ihre Waffen auf die dicken Schuppen krachen. Vinduil bereitete inzwischen seine Bannsprüche vor, um so anzugreifen. Schwer prasselten Magie und Eisen auf den Wyrm. Gegen diese Übermacht hatte selbst er keine Chance. Doch noch während der Kampf tobte, Eis musste einsehen, dass sein letztes Stündlein seiner untoten Existenz geschlagen hatte, griffen weitere Gegner an.
Windan sah sich plötzlich von zwei Gegnern, Drow in leichten Rüstungen, eingekreist, die ihn bedrängten. Nur seinen blitzschnellen Reflexen verdankte er es, sich nicht in eine Position manövrieren zu lassen, in der er einen Gegner im Rücken gehabt hätte. Wütend ging der Barbar zum Gegenangriff über. Überrascht wichen die Drow zurück. Hatten sie doch nicht mit so einer vehementen Gegenwehr gerechnet. Noch während sie versuchten ihre Verteidigung aufzubauen, schlugen ihnen die Kurzschwerter des Halblings tiefe Wunden.
Aber auch die anderen sahen sich weiteren Gegnern gegenüber. Wie aus dem Nichts erschien auf einmal eine geisterhafte Gestalt, gekleidet in schwere Rüstung. Begleitet wurde er von einem erschreckenden Reittier: ein Streitross mit flammender Mähne, die Hufe in Rauch gehüllt. Auch weitere Drow erschienen mit diesem unheimlichen Kämpfer, gekleidet in Gewänder, die die Zauberwirker in diesem Drowschloss trugen.
Kurzzeitig sank der Mut der Recken, angesichts einer solchen Übermacht. Doch was hatten sie für eine Wahl? Mit grimmiger Entschlossenheit stellten sie sich der Gefahr. Und tatsächlich, sie bezwangen nicht nur den Drachen, sondern erschlugen auch über die Hälfte ihrer restlichen Feinde. Das klägliche Überbleibsel suchte seine Rettung in der Flucht.
Erschöpft und verwundet, aber nicht geschlagen klopften sich die Helden gegenseitig auf die Schultern und halfen einander, ihre Verletzungen zu verbinden.
Kurz darauf machten sie sich wieder auf den Weg. Weiter zu suchen, weswegen sie gekommen waren.
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Levold

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Kampf um Maerimydra (Update:14.04.06 Der Turm-Finale+Epilog)
« Antwort #98 am: 26. Februar 2006, 11:16:24 »
Viel Feind - viel Ehr

Von der Halle der Drachen ging eine Wendeltreppe nach oben. In den oberen Räumlichkeiten befindet sich ein großzügig angelegter Wohnbereich. Allerdings hat hier anscheinend ein heftiger Kampf getobt. Der Grossteil der Möbel ist zerbrochen und Fußboden sowie Wände sind mit Brand- und Blutflecken übersät. Eine Untersuchung der Räume zeigt jedoch, dass sich hier niemand mehr befindet.
Als die Recken eine weitere Tür öffnen schlägt ihnen eine unnatürliche Dunkelheit entgegen. In den Schatten verborgen sieht man, dass ein exotischer Teppich den Boden bedeckt, schwere Vorhänge aus Brokat schmücken die Wände und einige von ihnen hängen von der Decke, um so den Raum in kleinere Bereiche aufzuteilen.
„Irgendetwas ist merkwürdig an diesem Raum,“ flüsterte Windan.
„Hmhm. Kannst du etwas Magisches entdecken?“
Malithil wandte sich fragend an Vinduil, doch der schüttelte verneinend den Kopf.
„Dann lasst uns den Raum untersuchen.“
Mit kampfbereiter Waffe wollte sich Malithil in den Raum begeben, als plötzlich eine tiefe Stimme erklang.
„Ich möchte euch bitten, meine Räumlichkeiten zu verlassen.“
Zwischen den Vorhängen war eine Gestalt hervorgetreten. Ihr langer, hagerer Körper war in eine dunkle Tunika gehüllt. Seine Haut schien ebenso dunkel zu sein wie sein Haare. So, wie er in dem Raum stand, waren nur seine Umrisse zu erkennen, aber er strahlte eine selbstbewusste Ruhe aus.
Malithil zögerte.
„Wer seid ihr?“
„Mein Name ist Wyrruth.“
„Ihr seid keine Drow. Was macht ihr also hier?“
„Ich bin als Botschafter in dieses Schloss gereist. Mein Volk möchte seine Nachbarn gerne kennen.“
Malithil blickte überrascht.
„Eure Nachbarn? Woher stammt ihr?“
„Ich komme aus der Anauroch und mein Volk sind die Umbral.“
Der Klingensänger dachte nach.
„Umbral.... kenne ich nicht. Aber was habt ihr mit den Drow zu schaffen?“
„Wie schon gesagt: wir möchten wissen, wer unsere Nachbarn sind. So können wir einschätzen, wer uns gefährlich wird und wer nicht.“
Sein Tonfall ließ vermuten, dass diejenigen, deren Verhalten den Interessen der Umbral zuwiderlief, dies nicht lange taten.
Malithil dachte kurz nach.
„Könnt ihr uns sagen, wie wir hier zur Herrscherin des Schlosses kommen?“
„Ich weiß, dass ihr über den anderen Turm zu den Gemächern Irae T´sarrans kommt. Aber ich selber war noch nie dort.“
„Könnt ihr uns dort nicht anmelden?“
„Nein, kann ich nicht. Ich werde mich aus euren Angelegenheiten raushalten.“
Malithil entschied sich alles auf eine Karte zu setzen.
„Die meisten Drow, die hier lebten und auf uns getroffen sind, sind tot!“
Der Umbral nickte anerkennend.
„Dann seid ihr eine nicht zu unterschätzende Kraft.“
„Wenn wir alle Drow töten, dann habt ihr keine Verbündeten mehr hier unten, dann wird Kurgoth hier herrschen. Falls wir uns nicht entschließen, ihn ebenfalls zu töten. Besser ihr entschließt euch jetzt, auf der richtigen Seite zu stehen.“
Der Botschafter der Umbral schien belustigt.
„Mir ist es völlig egal, wer über dieses stinkende Loch namens Maerimydra herrscht. Wenn die Drow fallen, ist meine Aufgabe hier erledigt. Ich werde dann hier abreisen und meinen Herren davon Bericht erstatten.“
Wyrruth schwieg einen kurzen Moment.
„Und nun möchte ich meine Bitte von eben wiederholen: nämlich meine Gemächer zu verlassen.“
Diese vorgetragene Bitte war nicht direkt unfreundlich, aber der Klang in seiner Stimme verriet, dass er seinen ungebetenen Besuch auch anders aus seinen Räumlichkeiten verweisen konnte.
„Nun gut. Ich wünsche euch noch alles... ähm, Gute, auf eurer Mission.“
Mit diesen Worten wandte sich Malithil ab und ging den Gang wieder hinab. Seine Freund begleiteten ihn.
Vinduil trat an den Klingensänger heran. Mit gesenkter Stimme sprach er ihn an.
„Ich habe seinen Geist untersucht, als ihr im Gespräch wart. Er hegt keine guten Absichten.“
„Das habe ich auch nicht erwartet. Aber wenn er alleine bei den Drow als Botschafter seines Volkes auftritt, dann sollten wir ihn nicht unterschätzen. Er ist, im Augenblick zumindest, nicht direkt unser Feind. Also warum sollten wir uns durch einen unnützen Kampf schwächen? Außerdem kann er uns vielleicht noch später von Nutzen sein.“
Vinduil dachte über die Worte nach.
„Vielleicht hast du recht.“
Windan mischte sich in das Gespräch ein.
„Hat er nicht gesagt, wir müssen in den anderen Turm? Also los, gehen wir nachschauen, was es dort gibt!“
Nachdenklich machten sich die Gefährten auf den Weg zum Nachbarturm. Sie fanden einen schmalen Gang, der, so vermuteten sie, an die Decke der Höhle grenzen musste und die beiden großen Türme des Schlosses verbanden. In dem Stockwerk des Nachbarturms fanden sie allerdings nur verlassene Gemächer vor. Von seinem ursprünglichen Besitzer war nur ein alter, schaler Geruch nach einem fast verflogenen Parfum geblieben. Doch von hier gab es nur noch einen Weg nach unten. Daher entschlossen sie sich in den darunter liegenden Etagen zu suchen, ob es hier einen Hinweis auf die Gemächer Irae T´sarrans gab.
Der Wendeltreppe nach unten folgend, gelangten zu einer Tür. Dahinter war nichts zu hören. Ihrer altbewährten Taktik folgend, rissen sie Tür auf und stürmten rein.
In der Mitte des Raumes befand sich eine große, aus Jade gefertigte Spinne. Ihre Rückenhöhe war nicht sonderlich hoch, aber durch ihre langen Beine füllte sie fast den ganzen Raum aus.
Als die Gruppe reinstürzte setzte sich das magische Konstrukt in Bewegung. Doch mit ein paar Hieben zersplitterte das Gerät. Windan vernahm in diesem Augenblick Geräusche aus dem Nachbarraum. Mit einem Kopfnicken machte er seine Freunde darauf aufmerksam. Wieder kam ihre nicht ganz so subtile Kampftaktik zum Einsatz.
In der Mitte des Nachbarraumes lag ein Schädel auf dem Boden, der von magischen Feuer umhüllt war und in einem unheiligen grünen Licht zu brennen schien. An den Wänden waren Rüstpuppen aufgereiht, hinter denen sich jemand versteckt hatte. Doch bevor die Recken reagieren konnten, hatte der Fremde einen Zauber gewoben und ein Sturm aus großen Hagelkörnern prasselte auf sie nieder.
„Mehr hast du nicht zu bieten?“
Wütend schüttelte der Halbling die bereits schmelzenden Körner aus seinen Haarschopf und stürmte los. Malithil widmete sich derweil dem unheimlichen Schädel und zerschlug ihn.
Windan hatte inzwischen in vollem Lauf den Drow erwischt und schlug ihn nieder.
„So! Du solltest auch nicht mit Eiskugeln nach mir werfen, wenn du die Antwort nicht verträgst!“
Doch diese Worte konnte der Drow schon nicht mehr vernehmen.
„Bah! Blöde zaubernde Wunderdrow!“
Windan spuckte abfällig aus und wandte sich ab. Der Rest folgte ihm, und Vinduil und Malithil grinsten sich amüsiert an, belustigt über die Empörung des Halblings. Wohlweislich ließen sie sich ihm gegenüber aber nichts anmerken.

Kurz darauf fanden sie eine jener Brücken, die die beiden Türme miteinander verband. Windan lauschte an der Verbindungstür zum Turm, konnte aber nichts vernehmen. Danach öffnete Malithil leise die Tür. Zumindest versuchte er es.
Die Tür stand kaum eine handbreit auf, als dahinter ein ohrenbetäubender Krach von fallenden Metallgegenständen zu hören war.
„Soweit zu unserem Plan, ausnahmsweise mal heimlich vorzugehen!“
Tavaron blickte seinen Kameraden spöttisch an. Doch Malithil zuckte nur unbekümmert mit den Schultern.
„So haben unsere Feinde eben auch mal eine Chance.“
Danach schob er die Tür ganz auf und man hörte einige Gegenstände über den Boden rollen. Als sie eintraten, sahen sie, was so einen Krach gemacht hatte. Jemand hatte diverse Kelche hinter der Türe aufgestapelt, die bei ihrem öffnen diese automatisch umgeworfen hatte.
Hinter diesem Raum ging es durch eine große Steintür weiter.
„Lasst uns schauen, was dort ist.“
Wieder ging Windan nach vorne, um zu lauschen, ob sich dahinter jemand verbarg. Doch auch diesmal konnte er nichts vernehmen. Allerdings waren durch ihre laute Ankunft etwaige Feinde natürlich gewarnt und würden sich dementsprechend leise verhalten.
Als sie die Tür öffneten, erblickten sie einen edel eingerichteten Raum. Die Wände wurden von fein gearbeiteten Stühlen gerahmt, unterbrochen von Tischchen auf denen schöne Ziergegenstände drapiert waren, so wie Kelche an der Eingangstür.
Auf einen der Stühle saß eine Gestalt, die so überhaupt nicht in diese Umgebung passte. Gekleidet war sie in eine schwarze Rüstung, die mit langen Dornen gespickt war. Ihr Helm war geformt wie ein Dämonenschädel, durch dessen Maul sie das Gesicht eines Drow spöttisch anblickte. Seine Hand lag lässig auf einem mächtigen Bidenhänder, der an seinem Stuhl lehnte.
„Ich habe euch bereits erwartet.“
Belustigt klangen seine Worte, als er mit einem leichten Akzent das Wort an die Neuankömmlinge richtete.
„Wir waren ja auch nicht zu überhören.“ murmelte Windan.
„Wir wollen zu Irae T´sarran.“
Malithil blickte den Drow auffordernd an.
„Das kann ich nicht zulassen.“
„Und wie willst du uns daran hindern.“
Ein leichtes Lächeln umspielte die Lippen des Drow.
„Ich werde euch töten.“
„Das habe ich mir schon fast gedacht.“
Malithil erhob sein Schwert.
„Wenn du uns freiwillig durchlässt, werden wir dich verschonen.“
„Du weißt, das ich das weder kann noch will.“
Auch der Drow hob seine mächtiges Schwert und kam trotz der Rüstung überraschend schnell auf die Beine. Routiniert ging er in eine Angriffsstellung und rief etwas in der Sprache des Unterreichs. Daraufhin sprang im hinteren Teil des Raumes eine Tür auf und drei jener unheimlichen Gestalten, die Windan inzwischen Rauchzungen getauft hatte, kamen hervorgestürmt.
„Meine Freunde möchten auch spielen. Ihr habt doch sicher nichts dagegen, oder?“
„Wieso sollten wir?“
Malithil und der Drow führten ihre Schwerter gegeneinander. Der eine leichtfüßig und wie im Tanz, der andere mit purer Kraft, die jedoch nicht weniger tödlich war. Doch schon schnell zeigte sich, dass Malithil der Überlegende war. Treffer um Treffer verletzte er den Drow, während sich seine Freunde um die dazugeeilten Untoten kümmerten und so gemeinsam den Kampf zu ihren Gunsten entscheiden.
Als sie sich nach gewonnenem Kampf umsahen, entdeckten sie eine Wendeltreppe, die nach unten führte. Ihr folgend, kamen sie in einen atemberaubenden Raum. Dieses Zimmer war in die nach unten gerichtete Spitze eines Stalagtiten gearbeitet worden. Ringsum waren Fenster eingelassen, die einen Panoramablick auf Maerimydra ermöglichten. Tief unter ihnen sahen sie die großen Feuer der Belagerer, die die Stadt in ein höllisches Licht tauchte. In ihrer Höhe befanden sie sich fast in den dichten Rauchschwaden, die die Höhlendecke einhüllten. Auch konnten sie nun große Schatten ausmachen. Dämonische Wesen, die im Schutz des Rauches über der Stadt jagten. Vorsichtshalber zogen sich die Helden wieder aus dem Raum zurück, da sie durch die Fenster ein offensichtliches Ziel für jeden flugbegabten Feind abgaben.
Aus dem oberen Salon führten noch weitere Türen in andere Zimmer. Ein Raum schien aus dem Albtraum eines Dämons entsprungen zu sein.
Ein Pfad aus Knochen wand sich über einen Boden, der so aussah, als ob  aus ihm  steingewordene Seelen zu flüchten versuchten und verwesende Leichen sich erheben würden. Die Wände waren ähnlich gestaltet. Auch waren die Gestalten so gearbeitet, als würden sie alle der Tür zustreben, durch die die Gruppe gerade eingetreten war. Am Ende des Knochenpfades erhob sich eine Stiege in ein weiteres Geschoss. Flankiert wurde sie von zwei Säulen, auf denen gargylenähnliche Figuren hockten. Lose verteilt im Raum standen auch noch weitere Statuen.
„Das gefällt mir ganz und gar nicht.“
Misstrauisch äugte Vinduil in den Raum.
„Da hinten verstecken sich zwei.“
Windan deutete auf die beiden Säulen nahe der Treppe.
„Und die sehen überhaupt nicht freundlich aus.“
„So wie der Weg gestaltet ist, würde ich sagen, wir müssen hier durch. Also, los geht’s.“
Malithil trat in den Raum hinein, möglichst darauf bedacht, auf dem Pfad aus Knochen zu bleiben. Seine Freunde folgten ihm. Kaum hatten sie den Raum betreten, erhoebn sich hinter den Säulen die Wesen. Sie waren an die 3m groß, hatten eine tiefschwarze geschuppte Haut und vier Arme. Jeder dieser Arme endete in furchterregenden Klauen. Ihre riesigen Reißzähne schienen zu groß für ihre Mäuler zu sein und standen weit hervor, als sie mit aufgerissenen Fängen näher kamen. Ihre rotglühenden Augen suchten den Blick ihrer Feinde. Die Recken merkten, wie dieser Blick versuchte ihren Willen zu brechen. Die Elfen lachten nur über diesen Versuch, da ihr Geist solchen Angriffen gewappnet ist. Windan schaffte es durch reine Willenskraft sich ihren Augen zu entziehen.
Vinduil riss das Heilige Symbol Corellon Larethians nach oben und streckte es den Monstern entgegen. Er hatte gesehen, dass ihre Eckzähne unnatürlich lang waren und hoffte, dass es sich hier um vampirische Untote handelte, die er Kraft seines Gottes vertreiben konnte.
„Hinfort mit euch! Corellon Larethians Licht wird eurem üblen Unleben ein Ende setzen! Sein Licht wird euch verbrennen!“
Laut donnerte die Stimme des Elfenpriesters durch den Raum. Und tatsächlich: eines jener Monster floh mit einem ärgerlichen Zischen die Treppe hinauf.
Inzwischen waren Windan und Malithil an ihren Fein heran und nahmen ihn mit ihren Waffen in die Zange. Vinduil wollte gerade erleichtert aufatmen, dass seine priesterliche Macht eines jener Wesen vertrieben hatte, als er einen brennenden Schmerz in seinem Rücken spürte und hart nach vorne geschleudert wurde. Als er sich umsah, erblickte er ein weiteres jener Monster. Wie hatte sich das nur in seinen Rücken schleichen können? Weitere Schläge prasselten auf Vinduil herab, die er versuchte mit seiner Waffe abzublocken. Doch er musste einige üble Treffer einstecken, bevor seine Freunde ihm beistehen konnten. Gemeinsam bezwangen sie dann den letzten.
„Der dritte ist nach oben geflohen.“
Vinduil blickte die Treppe hinauf.
„Dann lasst uns hinterher.“
Die Treppenstufen waren anscheinend aus den Rippenknochen eines großen Wesens geschnitzt worden, Geländer und Handlauf sahen nach humanoiden Oberschenkelknochen. Die Freunde vermieden es tunlichst sie zu berühren.
Oben endete die Treppe auf einer Art Balkon, von dem eine weitere Tür abging. Als Windan an ihr lauschte, konnte er hören, wie sich leise jemand dahinter bewegte. Mit Handzeichen deutete der Halbling die vermutete Anzahl an Feindan an, nämlich ungefähr fünf, und zählte dann mit den Fingern runter, als Zeichen in den Raum zu stürmen.
Als sie den Raum betraten, stockte ihnen der Atem. Mosaike an den Wänden stellten grausame Todes- und Folterszenen dar. Ein weitere Blick offenbarte, dass diese Bilder aus eingefärbten Knochensplittern hergestellt worden waren. Animierte Leichname dienten als Möbelstücke. Zwei von ihnen knieten auf der Erde und hielten eine Steinplatte in ihren verfaulenden Händen, flankiert von zwei weiteren, die entzündete Kohlenbecken in ihren Händen hielten. Sie verströmten einen widerlichen Geruch nach verbrennenden Fleisch. Ein weiterer Zombie kniete vor dem Altar und hielt einen riesigen Folianten in die Höhe, dass aus ihm vorgelesen werden konnte. Die Wand gegenüber der Eingangstür ist von einem großen Wandgemälde verziert: eine Drow, deren Gesicht wie ein Totenschädel bemalt ist, sitzt auf einem Thron aus Knochen, jeder ihrer Finger ist mit einem Silberring geschmückt. Neben ihr steht eine weiße Elfenfrau und einem rotglühenden Auge, das andere Auge ist von einer rubinbesetzten Klappe verdeckt.
Vor dem Gemälde steht eine Drow, gekleidet in eine schwere schwarze Robe, an deren Ärmel purpurfarbenes Futter zu sehen ist. Neben ihr steht ein gutaussehender Drow, gekleidet nur in eine schwarze Hose. An den Händen trägt er lederne Handschuhe, aber keine Waffe. Als er näher kommt, entblößt sein raubtierhaftes Grinsen spitze Eckzähne. Als die Gefährten eintreten fängt die Drow an zu zaubern. Ihre Hände weben ein kompliziertes Muster, als plötzlich ein gewaltiger Feuersturm den Raum erfasst. Fluchend versuchen die Recken den Flammen zu entkommen, doch Brandblasen und schwelende Kleidung zeugen davon, dass das Feuer sein Werk getan hat. Aber auch einige der Zombies sind zu Asche verbrannt.
Wütend beschwört Vinduil die Macht seines Gottes herab. Während er einen Zauber webt, murmelte er leise vor sich hin.
„Na warte, du Miststück, den habe ich mir extra für jemanden wie die aufgespart.“
Mit einem letzten Wort entlässt Vinduil die Macht seines Gottes und lenkt sie auf die Drow.
Zurück bleibt nur noch Staub.
Angespornt durch den Erfolg ihres Freundes greifen Tavaron, Malithil und Windan den Vampir an. Alleine, ohne die Hilfe der Priesterin hat er keine Chance. Als sein Körper jedoch fällt, löst er sich in Rauch auf und verschwindet mit einem letzten bösen Fauchen.
„Ich glaube, den sehen wir noch mal wieder. Verdammt, können die denn nicht einfach tot bleiben!“
Windan blickt verärgert auf den Boden, wo ihr Feind gerade eben noch gestanden hat.
„Egal. Wir haben noch was zu erledigen. Da hinten ist noch eine Tür. Sehen wir doch mal nach, was dahinter ist.“
Als der Barbar sein Ohr an die Tür lehnt, hört er das Prasseln von Flammen.
„Dahinter scheints zu brennen.“
Mit einem Achselzucken öffnet der Halbling die Tür. Dahinter liegt ein Gang, der nach drei Metern von einer großen Feuersäule versperrt wird. Innerhalb dieses Feuers scheint eine massige Gestalt zu stehen.
„Was sollen wir machen?“
„Ich hab eine Idee. Ich werde einen Bannkreis um mich herum wirken. Der wird dieses Feuer, wenn wir ihm uns nähern, bannen. Denn es ist ja augenscheinlich magisch. Dann könnt ihr, falls nötig, das Ding da im Feuer erledigen.“
Vunduils Vorschlag wurde einstimmig angenommen. Nachdem der Zauber gewirkt war, näherten sie die Freunde gemeinsam dem Feuer, und tatsächlich, als sie nahe genug herangekommen waren, flackerten die Flammen noch einmal kurz auf und verschwanden dann. Nun wurde auch der Blick darauf frei, was sich innerhalb der Flammen befunden hatte: es war ein riesiger Eisengolem. Seine Oberfläche glühte immer noch an den Stellen, wo er in den Flammen gestanden hatte
Als sich die Eindringlinge näherten kam nun auch Bewegung in das mächtige Konstrukt. Behäbig, aber mit einer unglaublichen Kraft stießen seine Fäuste nach vorne. Malithil, der es normalerweise schaffte mit seinen Klingen eine Schild zu weben, der viele Angriffe abblockte, vermochte es nicht, die riesigen Fäuste abzuwehren. Schmerzhaft trafen sie auf seinen Körper und trieben ihm die Luft aus den Lungen. Auch Windans Waffen erzeugten noch nicht mal einen Kratzer auf der Oberfläche des Wesens.
„Wir müssen uns zurückziehen!“
Normalerweise trieb Malithil seine Freunde an, doch diesmla hatte keiner etwas einzuwenden.
„So schaffen wir es nicht. Wir müssen anders an ihm vorbei. Ich werde versuchen, an ihm vorbei zu turnen.“
„Ich werde das ebenfalls machen.“ warf  Windan ein.
„Wir werden die Magie wählen.“ Sprach Tavaron.
Gesagt, getan. Windan und Malithil nahmen Anlauf und rückten sich durch die Flammen an dem riesigen Golem vorbei. Beide bekamen zwar die eine oder andere Brabdblase, kamen aber ansonsten unbeschadet an.
Tavaron nickte Vinduil zu.
„Ich werde durch die Schatten gehen.“
„Du solltest hier vorsichtig sein. Du weißt nicht, was dich an diesem Ort auf der anderen Seite erwartet.“
„Wird schon schief gehen.“
Tavaron machte einen Schritt nach vorne und schien mit einem Schatten an der Wand zu verschmelzen. Dann war auch er verschwunden.
Blieb nur noch Vinduil. Sorgsam webte er seinen Zauber, der ihn sicher auf die andere Seite bringen sollte. Als der Spruch vollendet war, machte auch er eine Schritt nach vorne... und wurde schmerzhaft wieder zurückgeworfen!
Vinduil seufzte. Das musste ja wieder ihm passieren. Laut rief er auf die andere Seite.
„Mein Zauber hat versagt! Ich komme so rüber!“
Aufmerksam beobachtete er die Flammen und suchte eine Lücke, durch die r hindurch konnte. Er holte tief Luft und lief los. Doch er hatte sich verschätzt. Zu nah war er an das magische Konstrukt herangekommen. Ein mächtiger Faustschlag traf ihn im Rücken und warf ihn nach vorne. Schmerzhaft registrierte er, wie einige seiner Rippen brachen. Als er hart auf der anderen Seite ankam, registrierte er, dass seine Freunde relativ unbeschadet rüber gekommen waren. Doch einer fehlte.
„Wo ist Tavaron?“
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Kampf um Maerimydra (Update:14.04.06 Der Turm-Finale+Epilog)
« Antwort #99 am: 13. April 2006, 19:39:14 »
Der Turm
Sie sahen sich um. Der Gang reichte nicht viel weiter bis er vor einer Tür endete.
„Verdammt! Das Ding folgt uns!“
Windan deutete auf die Flammensäule. Und tatsächlich, der riesige Eisengolem stapfte mit schweren Schritten auf sie zu. Schnell wandten sie sich der Tür zu, in der Hoffnung, dass sie dem magischen Konstrukt entgehen konnten.
Nachdem sie die Tür wieder hinter sich verschlossen hatten, warteten sie einen Augenblick. Selbst durch die schwere Tür konnten sie die Schritte dahinter hören.
„Es scheint, als würde es in dem Gang bleiben. Es hat sich wieder entfernt und ist dann stehengeblieben.“
Windan nahm sein Ohr wieder von der Tür und sah sich um.

Sie waren in einer Höhle gelandet. Ihr Durchmesser war nicht sehr groß, vielleicht fünfzehn Meter, aber in ihrer Mitte erhob sich ein absonderlicher Turm. Er war aus schwarzem Stein erbaut, seine Oberfläche erinnerte an Rippen eines riesigen Tieres. Auch war er nicht geformt, wie man es bei anderen Türmen erwarten würde, sondern drehte sich in einer Art Spirale an die Höhlendecke. Durch diese Spiralform war das Gebäude halbrund. Auf halber Höhe war in diese Ausbuchtung eine große schwarze Kugel eingepasst, die jedoch eher an eine Kugel der Dunkelheit erinnerte als an einen stofflichen Gegenstand.
„Lasst uns schauen, was es hier so gibt. Außerdem sollten wir Tavaron suchen.“
Malithil fing an den Turm zu umrunden, Windan und Vinduil taten es ihm gleich und stöberten ebenfalls durch die Höhle. Doch ihre Suche blieb erfolglos. Weder Freund noch Feind oder weitere Türen oder Gänge waren zu finden.
„Was machen wir nun?“
Vinduil blickte fragend die anderen an, als sie sich wieder versammelt hatten.
„Ich denke wir sollten versuchen, in den Turm zu gelangen.“ antwortete Malithil. „Lasst uns alle noch mal nach versteckten Türen suchen.“
Sie untersuchten den Turm noch einmal gründlichst, konnten jedoch keinen Eingang finden.
Und wieder war es der Klingensänger, der einen Vorschlag hatte.
„Ich habe noch einen Gegenstand bei mir, der es mir ermöglicht zu fliegen. Ich werde dort oben zu dieser Kugel fliegen. Vielleicht gibt es dort eine Möglichkeit in den Turm zu gelangen.“
Und so geschah es. Als hätte der Elf sein Leben lang noch nichts anderes gemacht, erhob er sich in die Luft und näherte sich der Kugel. Vorsichtig umrundete er sie zunächst, konnte jedoch nichts auffälliges entdecken. Danach nahm er ein wenig Anlauf und flog zügig auf die Kugel zu. Seine Kameraden glaubten noch ein ersticktes Ächzen zu vernehmen, als Malithil in die Kugel eindrang. Kurz darauf erschien er wieder auf der anderen Seite. Wenig später stand er wieder auf der Erde, sein Gesicht leichenblass.
„Diese Kugel da oben ist aus einer üblen Magie gewoben! Es hat mir meine Kraft geraubt, als ich mich in ihr befand. Glücklicherweise kehrte sie, nachdem ich wieder draußen war, wieder zurück.“
„Wir sollten um dieses Hexending einen großen Bogen machen!“
Windan schaute finster hinauf. Seine Finger zeichneten ein Schutzzeichen gegen böse Magie in die Luft. Der Halbling hatte wie viele Völker, die den sogenannten Barbaren zuzurechnen waren, eine angeborene Abneigung gegen Magie. Nur die Zauber ihrer Schamanen wurden respektiert.
„Aber ich werde versuchen, diese Mauern hinauf zu klettern. Mal sehen, ob sich weiter oben ein Eingang befindet.“
Der kleine Barbar spuckte in seine Hände und begann die Wand zu erklimmen. Er war erst einige Schritte den Turm hinauf geklettert, als sein Fuß auf einmal keinen Halt mehr fand. Verdutzt schaute er nach unten. Der Stein hatte sich aufgetan. Durch mehr Glück als Verstand hatte er einen Geheimgang entdeckt!
„Schaut mal, was sich entdeckt habe!“
Dahinter erstreckte sich eine Halle, deren Decke von vielen Säulen gestützt wurde. Vorsichtig traten sie ein und sahen sich um. An einer Wand führte eine Treppe nach oben. Doch plötzlich tauchten geisterhafte Gestalten auf, die sie angriffen. Doch mit diesen Geistergestalten waren Klerikerinnen erschienen, die nun ebenfalls begannen ihre Zauber zu wirken. Die Recken gingen bereits zum Gegenangriff über, als plötzlich ein mächtiger Zauber nah ihnen schlug. Sie merkten, wie jemand versuchte, ihnen die Flüssigkeit aus dem Körper zu ziehen. Ärgerlich blickte Malithil sich um, konnte aber niemanden ausmachen, der den Zauber gewirkt hatte. Nach kurze Zeit waren die Feinde bezwungen und der mysteriöse Zauberwirker war nicht weiter in Erscheinung getreten.
Danach folgten sie der Treppe nach oben. Die Treppe führte in einen Raum, der durch eine Mauer geteilt. Windan konnte jedoch eine leise Bewegung dahinter ausmachen. Mit Handzeichen machte er seine Gefährten darauf aufmerksam. Blitzschnell eilten sie auf die andere Seite und konnten dort ein menschenähnliches Wesen überraschen. Auf seinem Haupt trug es anstelle von Haaren Schlangen: eine Medusa! Doch durch ihr schnelles Vorgehen hatten sie die Medusa überrascht und töteten diese, bevor sie reagieren konnte.
Auf der Rückseite der Mauer entdeckten die Recken ein merkwürdiges Portal. Es war wie ein normaler Durchgang geformt, zwischen den Pfosten wirbelte aber ein gespenstischer Nebel.
„Was ist wohl dahinter?“
Neugierig näherte sich Vinduil dem Portal.
„Wir sollten herausfinden, wo es hinführt.“
Der Elf blickte sich um. Er entdeckte einen Stuhl, den er zerschlug. Er nahm das Stuhlbein und steckte es durch das Portal. Als nichts geschah, zog er es wieder zurück... doch es war abgeschnitten.
Entsetzt blickte Windan auf das abgeschnittene Holz.
„Ich gehe da nicht durch! Niemals!“
Vinduil versuchte Windan zu beruhigen.
„Es ist bestimmt nur in eine Richtung zu begehen. Es ist nicht gesagt, dass uns was passiert, wenn wir es betreten.“
Abwehrend hob der Halbling seine Hände.
„Ich schau mich mal um, obs hier weitergeht.“
Gemeinsam mit Malithil untersuchte er den Raum, und tatsächlich, sie konnten noch zwei weitere Türen ausmachen. Sie waren nicht direkt versteckt, aber da sie aus dem gleichen Material wie die Wand und hervorragend eingepasst waren, war es sehr schwer, sie zu entdecken. Auch die Treppe führte nach oben weiter. Da in diesem Stockwerk nichts besonderes mehr zu finden war, folgten sie den Stufen nach oben.
Am Ende der Treppe lag offensichtlich ein Wohnraum. Neben einem Bett, einem Diwan, einem Spiegel und diversen anderen Gegenständen, befand sich in der Mitte des Raumes eine große Holzkiste. Ihr Deckel war stand offen und aus ihr zwei waren zwei Tafeln herausgeklappt, die so ein Triptychon bildeten. In der Mitte ist Kiriansalle zu sehen, eingerahmt von zwei Drow, anscheinend Priesterinnen ihres Kultes.
"Zerstören wir es!"
Mit erhobenen Waffen machte Windan einen Schritt auf den kleinen Schrein zu. Bevor er jedoch seine Schwerter darauf niederschlagen konnte, bemerkt er eine Bewegung aus den Augenwinkeln, die ihn herumwirbeln ließ. Ein Drow stürzte sich mit irrem Blick auf ihn, ihr Rapier verfehlte den Halbling jedoch. Schnell änderte Windan die Schlagrichtung seiner Waffen und ging zum Gegenangriff über. Nach wenigen Schlägen ging die Drow tot zu Boden. Der Barbar wandte sich wieder dem Triptychon zu.
"Die hatte wohl was dagegen" meinte er nur lakonisch, bevor er den unheiligen Gegenstand zerstörte. Eine anschließende Untersuchung des Raumes brachte nichts neues hervor. Daher entschlossen sich die Recken, der Treppe weiter nach oben zu folgen.
Im darüber liegenden Geschoss wurde es unnatürlich kalt. Sie fanden einen Raum, in dessen Boden ein Mosaik eingelassen war, das einen großen Schädel darstellte. Die nördliche Wand des Zimmers war zur Nordseite hin halb offen und gab den Blick auf die riesige schwarze Kugel frei, die von außen des Turmes zu sehen gewesen war. Von dieser Kugel schien die unheimliche Kälte auszugehen. Ein Stockwerk höher nahm diese Kugel die gesamte Nordwand ein. Auch schien die magische Kälte zu versuchen, ihnen ihre Lebensenergie zu entziehen. Fröstelnd schauten sich die Recken um. Plötzlich löste sich ein riesiges Wesen aus der Schwärze der Kugel und griff sie an. Pure Dunkelheit, in der vage rotglühende Augen und Fratzen umherwirbelten näherten sich ihnen. Aus dem inneren der Kugel löste sich ein blitzender Strahl und schoss auf Windan zu. Als er ihn traf, sackte der Kämpfer merklich ein Stück in sich zusammen. Wütend griffen die Recken nun ihrerseits an. Doch nicht immer schienen ihre Waffen zu treffen und immer wieder schossen Strahlen auf sie zu und raubten ihnen einen Teil ihrer Kräfte und ihres Wissens. Doch nach und nach verlor ihr Gegner an Substanz, bis er schließlich zu grauen Rauchfäden zerfaserte.
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Erschöpft stützte sich Windan auf seine Oberschenkel.
"Lasst uns hier verschwinden. Wer weiß, was da noch alles so haust!"
Nur zu gerne folgten seine Freunde dieser Aufforderung. Die folgenden Etagen schienen allerdings nur noch eine Art Treppenhaus zu bilden, was an seinem Ende in einem Torbogen mündete, der in den Stein gemeißelt war. Das innere des Torbogens war allerdings durch die massive Wand des Turmes versperrt, und es fand sich kein Durchgang, weder magischer noch materieller Natur.
"Es scheint so, als müssten wir doch durch das Portal weiter unten."
Grinsend schaute Malithil Windan an. Der zeigte wiederum nur ein mürrisches Gesicht.
"Aber vorher muss ich mich etwas ausruhen. Dieses schwarze Mistvieh hat mir ganz schön zugesetzt."
Die anderen stimmten zu und so entschlossen sie sich in der Eingangshalle zu rasten.
Den Rest des Tages untersuchten sie noch einmal die bereits bekannten Räumlichkeiten. Dabei entdeckten sie auch einen Eingang zum Keller. Als sie dort hinunterstiegen, sahen sie, dass dort eine Folterkammer eingerichtet war. Neben einer eisernen Jungfrau befanden sich dortr Zangen, Brandeisen, Nägel und viele andere Werkzeuge, die dazu dienten, anderen Qualen zu bereiten. In der Mitte des Raumes stand eine Folterbank, auf ihr eine bedauernswerte Kreatur mit Ketten festgeschnallt. Auf den ersten Blick hatte es den Anschein, als wären dem Opfer nur die Haut abgezogen worden, doch aus dem offenliegenden Muskeln tropfte immer noch Blut, vermischt mit einer gefährlichen Säure. Das Wesen auf der Bank war in einen Untoten verwandelt worden. In eines jener Wesen, die der Gruppe bereits schon begegnet waren. Malithil runzelte die Stirn.
"Ich kenne ihn. Das ist... war ein Drow."
Der Elf trat etwas näher. Plötzlich schlug der Gefangene die Augen auf. Ein unheiliges Feuer schien in ihnen zu glühen. Unerwartet spuckte er plötzlich einen Blutklumpen in Richtung Malithil, der jedoch sein Ziel nicht traf. Zischend tropfte Säure auf die Erde, als der Auswurf jenes Wesens an der Wand zerplatzte. Malthil ging ungerührt sogar einen Schritt näher, um einen genauen Blick in das entsetzlich entstellte Gesicht zu werfen. Nach einem kurzen Augenblick sprach Malithil das Wesen an.
"Hamadh! Versteht ihr mich?"
Hamadh war der Anführer jener Drow gewesen, die den Helden ermöglichten hatten, in das Schloss einzudringen. Doch der Geist Hamadhs existierte nicht mehr. Es war nur noch der kranke Willen zum Töten zurückgeblieben.
"Wir sollten ihn töten. So sollte niemand existieren müssen. Selbst ein Drow nicht!"
Als niemand widersprach, trennte der Klingensänger mit einigen schnellen Schnitten den Kopf vom Rumpf und erlöste Hamadh von seinem Leid.
In der Zwischenzeit hatten sich Windan und Vinduil ein Loch im Boden entdeckt, in das eine rostige Eisenleiter hinunterführte. Windan bedeutete den anderen leise zu sein. Er hatte das leise Atmen eines Wesens vernommen, was dort unten war. Um die Überraschung auf ihrer Seite zu haben, sprangen Windan und Malithil einfach nach unten, während Vinduil etwas vorsichtiger die Leiter hinabstieg. Der Raum war eher dreckiges Loch als alles andere. Überall lagen die angezogenen, teils noch blutigen Häute, von bereits getöteten Opfern herum, und bildeten so einen grausigen Teppich. Inmitten dieser nach Tod stinkenden Kammer, stand ein ca. 2,50m großes Wesen, der Kopf wie eine Hundeschnauze, den Körper mit einem weißen, räudigen Fell bedeckt. Insgesamt hatte das Wesen vier Arme, zwei muskulöse, die in gefährlichen Klauen endeten, und zwei schwächlichen, verkümmerten, die jedoch arkane Zeichen in die Luft mahlten.
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Inmitten des Raumes erschien eine Klingenbarriere, die nun die Eindringlinge von diesem Monster trennte. Vinduil bannte diese allerdings mit einem Lächeln auf seinem Lippen. Alle Schutzzaubert und Banne konnten diese Foltermeisterin, denn das Wesen war weiblich, wie man bei näherer Betrachtung vage feststellen konnte, nicht vor dem gerechten Zorn der Helden schützen.
"Jetzt haben wir uns wirklich eine Pause verdient", merkte Malithil nach getaner Arbeit an. Die Freunde begaben sich daraufhin wieder in die Eingangshalle und nutzten ihre wohlverdiente Pause.
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Levold

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« Antwort #100 am: 13. April 2006, 19:42:46 »
Das schon längst überfällige Update!!!
Eigentlich ist das Kapitel, und die Story sowieso, noch gar nicht zu Ende.
Aber da ich zu Hause irgendwie nicht dazu komme und ich netterweise das Osterwochenende arbeiten darf, habe ich mir vorgenommen, die SH während meiner sogenannten Bereitschaftszeit weiter zu schreiben. Und da ich dort nur online schreiben kann, gibts hier den ersten, unfertigen Teil, damit ich dann am WE in Ruhe hier ansetzen kann.
Ansonsten Frohe Ostern!
Und ich hoffe, es liest überhaupt noch jemand!  :roll:

EDIT: So, das Kapitel ist beendet, jetzt gehts so langsam an den Endspurt.
Kommentare, Meinungen, Fragen, Vorschläge usw. sind wie immer sehr gerne gesehen.  :grin:
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« Antwort #101 am: 14. April 2006, 14:19:53 »
Anmerkung: Falls ihr euch fragt, wo Tavaron geblieben ist: der Spieler musste damals leider aussteigen, wegen Zeitmangel. Storytechnisch ist er, um den Eisengolem hinter der Flammenwand zu umgehen, auf die Schattenebene gewechselt und ist seitdem verschollen. Tavaron wollte, sobald er wieder Zeit hat, wieder einsteigen und ich hab ihm so die Möglichkeit gegeben, seine Charakter auszubauen ohne ihn zu töten bzw. relativ problemlos wieder einsteigen zu lassen. Seitdem spielt die Gruppe zu dritt, was allerdings einige Balanceprobleme aufgeworfen hat. Insbesondere seitdem wir Bastion der gebrochenen Seelen spielen.

Der Turm auf der anderen Seite

Nach einer ausreichenden Rast, in der die Helden wieder neue Kraft schöpfen konnten, begaben sie sich wieder zu dem Portal. Zögernd standen sie vor der blau - wirbelnden Fläche.
"Ich geh dann schonmal vor."
Malithil trat als erster hindurch. Mit einem aufmunternden "Keine Angst!" wendete sich Vinduil kurz an Windan, dann trat auch er hindurch. Windan blickte noch einen Augenblick auf den unheimlichen Durchgang. Als nichts weiter geschah, atmete er einmal tief durch, nahm Anlauf und sprang mit einem Kampfschrei und gezogenen Waffen hinterher.

Der Raum dahinter war merkwürdig geformt. Der Boden stieg steil an, bis er ein Höhe von gut 2,50m erreichte und endete in einem kreisförmigen Durchgang in der Decke. Trotzalledem konnte man sich problemlos bewegen, so als wären die Regeln der Schwerkraft aufgehoben. Allerdings war die Sicht eingeschränkt, so als würde man ständig von einem diffusen Nebel umgeben werden. Allerdings war die Luft staubtrocken.
Vorsichtig untersuchten die Helden die einzelnen Stockwerke. Diese waren nicht durch Treppen miteinander verbunden, sondern immer nur durch Löcher die in den Decken bzw. Böden eingelassen waren. Jedoch war es überrall möglich durch den Nebel nach oben zu schreiten, als hätte man festen Boden unter seinen Füßen.
Die Etagen schienen spiegelverkehrte Abdrücke von der materiellen Ebene zu sein. Zwischenzeitlich konnte man sogar geisterhaft Wände entdecken, die auf der benachbarten Ebene existierten, hier aber keine Hindernisse darstellten.
Vinduil schaute sich alles höchst interessiert an.
"Wir scheinen uns auf der Ätherebene zu befinden. Dieser Turm muss in beiden Ebenen errichtet worden sein. Sehr interessant!"
Windan schien diese Begeisterung nur begrenzt zu teilen. Wann immer es möglich war, zog er es vor auf den anscheinend festen Boden zu gehen, anstatt wie seine Kameraden, die sich einen Spaß daraus machten, durch die Luft zu marschieren.
"Hoffentlch finden wir hier auch wieder raus!" merkte er nur mürrisch an.
"Keine Sorge, mein Freund. Du hast doch auf der anderen Seite den anscheinend zugemauerten Durchgang gesehen?! Das ist bestimmt der Ausgang für diese Seite." wandte sich Vinduil an den Halbling.
"Wollen wir hoffen, dass du Recht hast."
Als die Gruppe weiter nach oben ging, bemerkte Vinduil, dass die schwarze Kugel anscheinend auf beiden Ebenen existierte, denn auch hier machten die Wände Platz, um freien Blick auf sie zu bieten. Auch die unnatürliche Kälte wirkte hier, so dass die Recken sich beeilten den Enflussbereich der Kugel schnell wieder zu verlassen.
Nachdem sie ihrem Gefühl nach zu urteilen fast ganz oben angelangt sein mussten, erreichten sie einen Raum, in dem zwei große Ritterrüstungen stehen. Bei ihrem Eintreten kommt jedoch Bewegung in diese Ungetüme und sie kommen mit erhobenen Speeren auf sie zu. Nachdem die ersten Treffer jedoch die Rüstungen durchbrochen haben, stöhnen ihre Feinde gequält auf und dunkles Blut klebt an den Klingen. Freudig grinst Windan auf.
"Also doch nur einfache Sterbliche, und keine magischen Hexenrüstungen. Hah!"
Schnell schlägt er nochmal zu und bald liegen ihre Feinde tot auf dem Boden.
Als sie die Tür zum Nachbarraum untersuchen und öffnen wollen, merken sie plötzlich das Kribbeln von Magie auf ihrer Haut. Allerdings scheint sie wirkungslos an allen abgeprallt zu sein.
"Na, wo diese magische Falle eh schon ausgelöst ist, können wir auch mal eben nachschauen, was sich hinter der Tür befindet."
Trotz dieser markigen Worte vermeidet es Windan tunlichst, noch einmal die Tür oder ihren Knauf zu berühren, als er in den dahinter liegenden Raum tritt.
Der Raum ist anscheinend in magische Dunkelheit gehüllt, die durch einen Lichtzauber von Vinduil aber schnell weicht und ein edel eingerichtetes Schlafgemach enthüllt. Die Wände sind mit dunklen Brokatstoffen behangen, in einer Ecke steht ein großes Bett aus Mahagoni, das mit noblen Pelzen und Tüchern bedeckt ist. Desweiteren befinden sich Regale mit Schriftrollen und Büchern in diesem Zimmer. Ein kurzes Überflliegen der Schriftstücke zeigt, dass sie sich alle mit dem Glauben an Kiriansalee befassen.
"Lasst uns weiter. Ich habe das Gefühl, wir nähern uns unserem Ziel." drängt Malithil.
Im darüberliegenden Stockwerk finden sich drei weitere Räume. In einem dieser Räume steht eine sehr große Statue eines vierarmigen Drows. Vorsichtig beäugen die Recken dieses Wesen von der Tür aus, ohne den Raum zu betreten... und entschließen sich, es auch dabei zu belassen.
Als sie weitergehen wirft Windan noch einen unbehaglichen Blick über seine Schulter. Hat dieses Ding da nicht gerade geblinzelt? Unwirsch schüttelt er seinen Kopf und eilt seinen Freunden hinterher zum nächsten Loch in der Decke.

Als sie durch das Loch nach oben gelangen, ahnen sie, dass ihre Suche hier ihr Ende finden wird. Auf die eine oder andere Weise.
Ein großer Schädel dominiert diesem Raum. Über ihn ist ein Tuch gespannt, auf dem brennende Kerzen stehen. Vier Drowzombies umrahmen den Schädel, mit Kerzen in ihren Händen, zwei weitere Knien davor, einer mit einem Buch in seinen Händen, der andere mit einem silbernen Dolch. Die Wand hinter dem Schädel ziert ein großes Gemälde mit der Darstellung einer Drow. Das Bildnis zieht sich auf dem Boden weiter, so dass es scheint, als würde sie den Schädel in ihren Händen tragen. An der Wand gegenüber dem Schädel stehen drei weitere Zombies. Sie tragen ein Rauchfass, ein Aspergill und ein Kohlenbecken in ihren Händen.
In der Mittes des Raumes steht ein gutaussehende Albinodrow, flankiert von zwei Untoten. Ihr Schädel ist haarlos, ihr Körper wird von blaugrünem Nebel umspielt. In ihrer Hand hält sie ein Zepter, aus dessen Spitze sich grüne Energieblitze entladen.  Das Gesicht wird halb von einer silbernen, diamantbesetzten Platte verhüllt, die sich wie eine Kappe um ihren Kopf schmiegt.
Neben ihr steht noch ein weiteres Wesen: eine Bebilith. Ein spinnenartige Dämon.
Als die Recken den Raum betreten, spricht sie:
"Ich habe euch bereits erwartet. Ich weiß schon lange von eurer Ankunft, und nun werdet ihr für diesen Frevel sterben!"
Laut und kraftvoll hallt ihre Stimme durch den großen Saal. Die Untoten wenden sich den Recken zu und versperren ihnen so den direkten Weg zu Irae T´sarran. Denn diese ist es, das haben die Helden schnell erkannt, die Hohepriesterin des Kiriansalee - Kultes.
Als die Zombies angreifen gehen ihre Treffer weit daneben und mit jedem Schlag fällt einer von ihnen. Doch dieses Scharmützel dient der Priesterin ihre Zauber ungehindert zu wirken. Plötzlich schießt ein Strahl unter dem Schädel hervor und schwächt Vinduil.
"Schnell! Zerstört den Schädel!"
Malithil hat sich inzwischen den Weg frei gekämpft und stürzt auf den Schädel zu. Mit einem kräftigen Schlag zersplittert der Knochen. Wachs von den Kerzen spritzt umher und tropft beißend auf seine Haut. Doch der Klingensänger muss sich bereits dem nächsten Gegener zuwenden, denn die Bebilith hat sich ihm genähert. Zusammen mit Windan zwingen sie diesen Dämon in die Knie, während Vinduil seine Zauber Irae T´sarran entgegenschleudert. Plötzlich hören sie einen erstickten Schrei.
"Nei...!"
Als Malithil zurückblickt, kann er Vunduil nicht mehr ausmachen. Doch dort, wo er eben noch gestanden hat, liegt nun ein Häufchen Asche. Wütend wendet sich der Klingensänger der Priesterin zu.
Immer wieder schlagen währenddessen Zauber überraschend zu. Nun, da der Schädel zerstört ist, scheinen diese ihren Ursprung in dem großen Wandgemälde zu haben.
Gemeinsam drängen die beiden Kämpfer die Priesterin in eine Ecke und setzen ihr mit ihren Angriffen zu. Und jetzt zeigt sich, dass diese in einem Nahkampf kaum eine Chance hat. Doch nachdem sie gefallen ist, hageln immer noch Zauber auf sie nieder. Mal ein Strahl, der sie schwächt, dann scheint es so, als ob ihnen etwas versucht, alle Flüssigkeit aus dem Körper zu ziehen.
Sichtlich angeschlagen wendet sich der Halbling an Malithil:
"Wir müssen hier raus!"
Der Elf nickt ihm nur zu und gemeinsam eilen sie aus dem Tempel. Vorher jedoch entledigt Malithil die tote Irae T´sarran aller Gegenstände. Dabei entdeckt er angewidert, dass anstatt eines Auges unter ihrer merkwürdigen Kopfbedeckung, nur eine blutige Höhle ist. Auch kehrt er die Asche, die einst Vinduil war, zusammen, und verstaut sie in einem lehren Beutel.
Auf ihrer Flucht aus dem Tempel werden sie noch einmal magisch angegriffen, können jedoch wiederum den Ursprung nicht deutlich ausmachen.

Vor dem Turm angekommen, entschließen sie sich, zunächst einmal zu rasten. Doch auch nachdem alle ihre Wunden geschlossen sind, kehrt Windan nicht wieder zu vollen Kräften zurück.
Malithil, den es drängt, dem Geheimnis des Turmes endgültig auf die Spour zu kommen, macht sich nocheinmal auf, in den Turm einzudringen. Jedoch ist der Eingang verschwunden. Auch alles Suchen bringt keinen Erfolg. Daraufhin entschließen sich die beiden Freunde, wieder an die Oberfläche zurückzukehren.
Als sie durch das nun leere Schloss wandern, haben sie noch eine unerwartete Begegnung.
"Da seid ihr ja!"
Fröhlich läuft ihnen eine ihnen bekannte Drow entgegen: Irrwisch. In ihrer Begelitung ist noch ein weiterer Drow.
"Unser Lager ist entdeckt worden, ich konnte keinen von meinen alten Begleitern wiederfinden! Und dann habe ich ihn hier getroffen. Er ist ein Freund von der Oberfläche. Betet irgendsoeine Göttin des Tanzes an. Ich hab ihm gesagt, dass ihr hier seid. Und da ja nun niemand mehr in der Stadt war, dem wir trauen konnten, haben wir euch gesagt. Und da sind wir!"
Kurz erzählen ihnen Windan und Malithil, was ihnen wiederfahren war. Auch die traurige Nachricht von Hamadh.
"Dann begleiten wir euch nach oben. Hier ist es sowieso nicht mehr sicher. Kurgoth hat gemerkt, dass es einen akuten Schwund an Drow gibt, und hat seine Angriffe auf das Schloss verstärkt.  Noch können sie seinen magischen Schutz nicht überrwinden, aber das ist nur eine Frage der Zeit."
Gemeinsam machten sie sich daraufhin auf den Weg nach oben. Der fremde Drow kannte einen sicheren Weg, der sie nach Schattental führte.
Doch das Wissen, dass der Turm mit seiner Kugel immer noch existierte, blieb in Malithils Hinterkopf.
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« Antwort #102 am: 14. April 2006, 15:59:18 »
Epilog

Die Eindringlinge hatten sich zurückgezogen. Seine Erschafferin, diese Drow, hatte sich als zu schwach erwiesen, um sie zurückzuschlagen. Doch das hatte auch seine guten Seiten. Denn nun war er frei!
Nachdem sich die Eindringlinge zurückgezogen hatten, hatte er seine Türen wieder versiegelt. Alleine hatte auch er sie nicht vernichten können.
Nun brauchte er ein neues Wesen, einen neuen Handlanger. Kurz war er in den Geist des Halblings eingedrungen, doch der war zu chaotisch, als dass er seinen Zielen hätte dienlich sein können. Außerdem waren die Bande zu seinen Freunden zu stark.
Doch er verspürte einen starken Willen. Außerhalb dieser kleinen Höhle. Irgendwo da draußen war jemand, den es nach Macht gelüstete. Frei von Skrupeln oder einer hinderlichen Bindung an einen Gott.
Der Turm sandte seinen Ruf nach draußen. Und er fand ein offenes Ohr.

Kurgoth hielt inne, als er den dämlichen General verspeiste. Dieser idiotische Feuerriese hatte seinen eigenen Trupp wegen kleinlicher Streitigkeiten gegen eine Bande von Ogern geführt. Und damit die Moral unter diesen sowieso schwer zu bändigen Kerlen stark untergraben. Als Strafe hatte er sich diesen Schwachkopf zu einem festlichen Braten anrichten lassen, und die Soldaten die daran beteiligt waren, hatte er gezwungen ihren eigenen General zu fressen. Ängstlich hockten sie nun an der Tafel und fraßen, was das Zeug hielt, um nicht einem ähnlichen Schicksal zum Opfer zu fallen.
Solch ein Fehler würde ihnen bestimmt nicht unterlaufen.
Doch nun war ihr Heerführer abgelenkt. Er hatte seinen Kopf schief gelegt, als würde er einer fernen Stimme lauschen, die nur er vernehmen konnte.
Plötzlich sprang Kurgoth auf.
"Los, ihr Kakerlaken! Wir werden dieses Schloss niederreissen und diese verweichlichten Drow in den Boden stampfen!"
Kurz darauf bewegten sich die Streitkräfte Kurgoths auf das Schloss zu. Schwere Katapulte schleuderten ihre brennenden Geschosse auf die Mauern, während schwere Rammen gegen das Tor hämmerten. Geflügelte Dämonen kreisten über den Zinnen, bereit jeden zu zerfleischen, der es wagte, sich zu zeigen.
Inzwischen lauschte der Turm dem Schlachtenlärm und wusste, dass er bald eine neue Gelegenheit bekommen würde, seine Ziele zu erreichen.
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« Antwort #103 am: 14. April 2006, 16:02:42 »
Das Abenteuer ist beendet. Aber die Aufgabe noch nicht ganz gelöst.
Jetzt spielen wir erstmal "Bastion der gebrochenen Seelen", aber vielleicht treffen unsere Recken ja bald auf alte Bekannte?
Wie hats euch gefallen?
Was war gut?
Was war schlecht?
Sind noch Fragen offen geblieben?
...

Bald an dieser Stelle: "Der Seelenquell"
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