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Autor Thema: Stadt in Ketten 4: Das ENDE! (Spieglein, Spieglein... 04/03)  (Gelesen 28732 mal)

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Berandor

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Stadt in Ketten 4: Das ENDE! (Spieglein, Spieglein... 04/03)
« Antwort #105 am: 18. Dezember 2005, 22:18:51 »
 Levold der Läuterer, CR 9

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Berandor

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Stadt in Ketten 4: Das ENDE! (Spieglein, Spieglein... 04/03)
« Antwort #106 am: 18. Dezember 2005, 22:29:38 »
 So - ein Update gibt es vielleicht noch. Grundsätzlich sind wir da, wo wir beim letzten Mal aufgehört haben; wenn, gibt es also nur noch einen Einblick in die Geschehnisse in Cauldron. Wenn ich die Zeit finde.
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Levold

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Stadt in Ketten 4: Das ENDE! (Spieglein, Spieglein... 04/03)
« Antwort #107 am: 19. Dezember 2005, 07:56:15 »
  :wub: Ich fühle mich geehrt, als Wolfsmensch in deiner SH auftauchen zu dürfen. Und gar nicht mal schlecht, der Junge.
Wenigtstens kein Schwertfutter. Zumindest noch nicht.  B-)
Levold
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Berandor

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Stadt in Ketten 4: Das ENDE! (Spieglein, Spieglein... 04/03)
« Antwort #108 am: 19. Dezember 2005, 08:16:42 »
Zitat von: "Levold"
:wub: Ich fühle mich geehrt, als Wolfsmensch in deiner SH auftauchen zu dürfen. Und gar nicht mal schlecht, der Junge.
Wenigtstens kein Schwertfutter. Zumindest noch nicht.  B-)
Levold
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Levold

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Stadt in Ketten 4: Das ENDE! (Spieglein, Spieglein... 04/03)
« Antwort #109 am: 19. Dezember 2005, 09:38:15 »
  :huh:  :lol:
Hab die gerade nur überflogen. Sehr geil!
Jetzt fühl ich mich um so mehr geehrt!  :D  
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Kylearan

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Stadt in Ketten 4: Das ENDE! (Spieglein, Spieglein... 04/03)
« Antwort #110 am: 19. Dezember 2005, 11:17:07 »
 Jaja, die Bootsfahrt ...

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"Halt das", sagte Thamior und drückte dem Kobold das Seil in die Hand. Dann verschwand er in den Fluten. Peccari rollte mit den Augen und warf dem Elfen das Seil nach - mit ein wenig Mühe. "Was denkt der sich eigentlich bei so etwas?"

Thargad quittierte das mit seiner üblichen Unruhe und suchte das Wasser nach den Gefährten ab.

-------------

War schon lustig.

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Kylearan
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Berandor

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Stadt in Ketten 4: Das ENDE! (Spieglein, Spieglein... 04/03)
« Antwort #111 am: 22. Dezember 2005, 13:13:14 »
 Da ich nicht weiß, ob ichvor Weihnachten oder unserem nächsten Spieltermin noch mal online komme...

Zwischenspiel: Währenddessen (II)

Das Klopfen an der Tür war hartnäckig. Terseon wälzte sich grunzend aus dem Bett und wuchtete sich hoch. Der Raum drehte sich. Terseon verfluchte den billigen Wein und streifte sich eine Hose über, während er zugleich auf die Tür zu hüpfte. Immer noch klopfte es.

»Ich komme, verdammt!« Er öffnete die Tür so schnell, dass er Tenebris den Klopfer aus der Hand riss. »Ihr seid’s. Kommt doch rein.« Terseon ging ins Wohnzimmer und wartete gar nicht erst, ob der Elf ihm folgte. Er setzte sich in einen der beiden Sessel, kratzte sich die Brust und versuchte, den schalen Geschmack in seinem Mund zu ignorieren.

Tenebris Valanthru betrat das Zimmer, sah kurz auf den Hauptmann hinab, und ging dann zum Buchregal. Hinter einer Buchattrappe nahm er eine verstaubte Weinflasche hervor, dann griff er sich ein Glas vom Beistelltisch und füllte es mit rubinroter Flüssigkeit.

»Auch ein Glas?« Terseon winkte ab. Terseon lächelte. »Ich verstehe. War wohl spät gestern.«

»Wie spät ist es denn jetzt? Oder besser: wie früh?« Terseon rieb sich den kahlen Schädel. »Ich glaube nicht, dass ich überhaupt geschlafen habe.«

»Die Sonne geht gerade auf«, sagte Tenebris. »Und mit dem neuen Tag kommen neue Erkenntnisse.« Er nahm einen tiefen Schluck und schloss die Augen, bevor er schluckte. »Redgorge.«

»Für Ratespiele ist es noch etwas früh«,  sagte Skellerang. »Was ist mit Redgorge?«

»Maavu ist dort.«

»Was? Aber wie-« Dann verstand er. »Peter und Frank.«

Tenebris nahm einen weiteren Schluck Wein.

»Ich trinke jetzt wohl doch etwas.« Terseon stand auf und schenkte sich ein Glas ein, dass er in einem Zug leerte. Er ließ sich in den Sessel fallen und wandte seine rotgeräderten Augen wieder Valanthrus Goldstich zu. »Wo in Redgorge?«

»Sie wussten es nicht.«

»Und jetzt?«

»Nun, das hängt davon ab. Wollt Ihr Maavu immer noch festsetzen? Oder lasst ihr Grukk die Arbeit machen?«

Terseon packte die Armlehnen fester und lehnte sich vor. »Maavu gehört mir.«

»Wie ihr wünscht. Dann werdet ihr Eure Leute nach Redgorge lenken und Maavu ausräuchern.«

»Moment mal.« Terseon rieb sich die Glatze. »Ich soll Redgorge angreifen?«

»›Durchsuchen‹ wäre treffender.«

»Aber... dazu brauche ich eine ganze Menge Leute.«

»Wie viele habt ihr? Vierzig? Fünfzig?«

Der schale Geschmack in Terseons Mund wurde stärker. »Und Cauldron?«

»Grukk übernimmt den Schutz der Stadt. Außerdem kommen demnächst weitere Söldnertruppen hierher.« Tenebris füllte sein Glas und auch gleich das des Hauptmanns. Terseon ließ es geschehen. Der Elf ging ans Fenster und sah hinaus. »Stört Euch etwas?«

»Halb Redgorge steht leer«, sagte Terseon, »aber die Verbliebenen sind stolz. Sie werden uns nicht einfach gewähren lassen.«

»Habt ihr Angst, zu versagen?«

Terseon stand auf. »Auch was. Aber meine Jungs sind auf so etwas nicht eingestellt. Ich brauche Zeit. Vielleicht, wenn wir die Herausgabe Maavus verlangen...«

»Meint ihr das Ernst? Die stolzen Rotschluchtler, die ihr gerade anspracht, würden den Teufel tun. Stattdessen würden sie sich vorbereiten.« Valanthru sah immer noch aus dem Fenster. »Nein, ihr müsst sie überraschen. Dann haben sie keine Gelegenheit, sich zu formieren.«

»Aber ich habe schon gesagt, meine Jungs-«

»Ihr braucht Zeit, um sie auf die Aktion vorzubereiten.« Tenebris nahm einen weiteren Schluck Wein. »Und natürlich auch, um die Wache an Grukk abzugeben, bis ihr zurück seid. Ah, da ist er ja.« Der Elf öffnete das Fenster.

Von der Straße hörte man die Stimme eines Stadtschreiers: »Hört, hört! Der Stadtherr Severen Nalavant erklärt zum Schutze der Stadt und ihrer Bürger eine Ausgangssperre für Cauldron. Die Stadttore werden mit sofortiger Wirkung geschlossen, und niemand verlässt die Stadt, bis die gefährliche Situation behoben wurde. Jeder, der diesen Zeitpunkt nicht abwarten kann, soll sich zwecks Sondergenehmigung im Stadthaus melden. Hört, hört! Der Stadtherr...« Die Stimme entfernte sich wieder, und Valanthru schloss das Fenster wieder. Er wandte sich zu Terseon um.

»Ihr bekommt Zeit, aber ihr solltet Euch trotzdem eilen. Allzu lange werden wir Cauldron nicht absperren können.«

Terseon wusste nicht zu antworten. Tenebris hob die Hand in stillem Salut, dann leerte er sein Glas. Terseon starrte auf seinen Wein. Er hatte vergessen, nach Peter und Frank zu fragen. Aber innerlich wusste er schon, wie ihr Schicksal aussah. Sie hatten es sich selbst zuzuschreiben. Der Wein erinnerte ihn plötzlich an Blut. Ein Schaudern lief ihm über den Rücken, dann trank auch er.

-

»Was ist mit der Ausgangssperre?«

»Hat es was mit den Silberdiebstählen zu tun?«

»Was denkt Nalavant sich dabei?«

Velior Thazo saß auf seinem Thron und ertrug das Gequassel für einige Momente. Schnell wurde aber klar, dass keiner der Anwesenden - außer ihm - besser informiert war als der gemeine Bürger. Einerseits beruhigte ihn das, aber andererseits erschrak ihn diese Unfähigkeit. Der Gedanke war urkomisch, aber er vermisste Jil tatsächlich. Die hätte ihm wirklich gefährlich werden können. Andererseits war ihr Ableben auch sehr amüsant gewesen. Der Hofnarr zwang sich in die Gegenwart zurück. Jil war tot, und er musste mit denen auskommen, die ihm geblieben war. Er hob die Hand, und sogleich kehrte Schweigen ein. Ein halbes Dutzend geschminkter Gesichter starrte ihn an.

»Die Stadtwache plant einen Angriff auf Redgorge«, sagte der Hofnarr. Das Schweigen hielt an, aber es gewann eine neue Dimension: Überraschung. Unsicherheit. Die Frage, woher er diese Information hatte.

»Aber warum?«, fragte Topper. Thazo hatte erwartet, dass der Mönch das Wort ergreifen würde. Die meisten anderen hatten zu viel Schiss.

»Sie wollen Maavu fangen.« Wieder dauerte es einen Moment, bis die Information verdaut war.

»Und was tun wir?« Wieder Topper.

Der Hofnarr lächelte. Er sah, wie einige der Anwesenden zu Boden sahen. Sie hielten es für kein gutes Zeichen, wenn er lachte, denn meistens bedeutete es, dass er einer Intrige auf die Spur gekommen war oder jemanden auflaufen lassen würde. Velior wartete einen Moment, um die Furcht zu genießen, die er hervorrief.

»Was schon? Wir umgehen die Ausgangssperre und schicken unsere Leute nach Redgorge. Das Mindeste, das wir für unsere Nachbarn tun können, ist doch, sie zu warnen. Sonst werden sie von unserem tapferen Hauptmann noch überrumpelt...«
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Serath

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Stadt in Ketten 4: Das ENDE! (Spieglein, Spieglein... 04/03)
« Antwort #112 am: 22. Dezember 2005, 15:53:33 »
 Mal wieder sehr schön das Zwischenspiel. :)

Aber die Diebsesgilde des Letzten Lachens finde ich eh total Klasse.

Askael

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Stadt in Ketten 4: Das ENDE! (Spieglein, Spieglein... 04/03)
« Antwort #113 am: 22. Dezember 2005, 17:18:05 »
 *sich Seraths Meinung anschließt*

Vor allem die sich entwickelnde Dynamik in der Beziehung Terseon - Tenebris weis zu gefallen.
Dass die lange "ruhende" Gilde wieder mal einen Auftritt hat, und noch dazu so einen Verheißungsvollen, macht wieder einmal Lust auf mehr.
Pünktlichkeit ist der Dieb der Zeit

dude

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Stadt in Ketten 4: Das ENDE! (Spieglein, Spieglein... 04/03)
« Antwort #114 am: 05. Januar 2006, 16:27:52 »
Jetzt mal ne Frage:

Wann gehts eigentlich weiter hier?
Ich bekomme schon Entzugserscheinungen!!! Erst süchtig machen, und dann den Hahn abdrehen.  :P ... gängige Praktik bei Dealern?

Also, ich bitte den Meister Berandor inständigst bald wieder Nachschub zu liefern.

schüttelfrostiger Dude

Kylearan

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Stadt in Ketten 4: Das ENDE! (Spieglein, Spieglein... 04/03)
« Antwort #115 am: 05. Januar 2006, 17:56:25 »
Zum Gruße!!
Zitat von: "dude"
Wann gehts eigentlich weiter hier?

Samstag wird (endlich) wieder gespielt.

Kylearan
"When the going gets tough, the bard goes drinking."

Kylearan

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Stadt in Ketten 4: Das ENDE! (Spieglein, Spieglein... 04/03)
« Antwort #116 am: 10. Januar 2006, 16:54:54 »
Und es hat lange gedauert... War sehr spaßig, allerdings auch sehr gehaltvoll. Die Fortsetzung der SH dürfte Berandor daher schon noch einige Zeit kosten.

Teaser: ich habe selten so häufig die Hände vor den Kopf geschlagen wie Samstag.

Kylearan
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shaz´narahd

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Stadt in Ketten 4: Das ENDE! (Spieglein, Spieglein... 04/03)
« Antwort #117 am: 11. Januar 2006, 14:47:11 »
Ich weiß, es war nicht sehr elfisch, aber ich mußte einfach nach den Federn fragen...

Die hätte einfach nicht in meiner albernen Phase kommen dürfen  :P

shaz
"Ich höre nichts", sagte Anna zum Zwerg, der ihr beipflichtete. Der Raum hinter Tür schien eindeutig leer zu sein... bis auf den Tod!

Berandor

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Stadt in Ketten 4: Das ENDE! (Spieglein, Spieglein... 04/03)
« Antwort #118 am: 13. Januar 2006, 15:01:32 »
Hilfe von oben

Am nächsten Morgen versuchte Levold, den Fluch bei Dirim zu brechen. Vergeblich. Der Zwerg blieb durchscheinend und hilflos.

»Und jetzt?«, fragte Pecarri. »Habt ihr noch eine Idee?«

Levold senkte den Kopf. »Vielleicht hätte ich direkt darauf kommen sollen.« Er ging zu seiner Reitechse und griff in die Satteltasche. Heraus kam ein großes Ei, das von innen heraus zu leuchten schien. »Die Ältesten haben mir diesen Gegenstand gegeben. Wenn ich in größter Not sei und eines Wunders bedürfe, dann sollte ich das Ei zerbrechen.«

»Ein Wunder?«

»Und ihr würdet es für uns benutzen?« Thargad war erstaunt.

»Das würde ich«, sagte Levold ernst. »Allerdings ist meine Schuld dann bezahlt.«

»Natürlich«, beeilte sich Pecarri zu sagen.

Levold hob das Ei über seinen Kopf. »Herr der Sonne, höre mein Flehen. Gib den Kettenbrechern Hilfe, auf das ihr Freund wieder hergestellt wird.« Damit warf er das Ei zu Boden und zerbrach es. Gleißendes Licht ließ die Anwesenden ihren Blick abwenden - vor allem Pecarri verzog schmerzhaft das Gesicht. Dann hörte man eine helle Stimme.

»Hallo! Wer seid ihr denn?« Die Kettenbrecher sahen sich ebenso verwirrt um wie Levold, doch es war nichts zu sehen. Nur ein leises Flattern war zu hören. »Du siehst aber komisch aus!” Jetzt sahen sie einander an, aber es blieb unklar, wer gemeint war.

»Was ist das?«, wollte Thamior wissen.

»Ich weiß nicht«, sagte Levold. »Ein Geist?« Er berührte die goldene Sonnenscheibe auf seiner Stirn. »Zeig dich!«

»Von wegen!«, kam es aus dem Nichts.

Levold knurrte. »Beim Herrn der Sonne: Zeig dich!« Die Luft um ihn herum schlug Wellen, dann wurde der Besitzer der Stimme enthüllt. Er war etwas kleiner als Pecarri, wesentlich bunter angezogen - einschließlich einer langen Zipfelmütze - und die Spitzohren, die Mottenflügel und der übertrieben erschrockene Ausdruck auf dem Gesicht ließen nur einen Schluss zu.

»Azuth sei gnädig«, entfuhr es Pecarri.

»Was?«, fragte Boras.

Thamior rieb sich die Augen und seufzte. »Warum wir?«

»Was?«, fragte Boras.

Pecarris Blick sprach Bände. »Es ist...«

»... ein Feenkobold«, beendete Thamior den Satz.

»Was?«, fragte der Feenkobold. »Wo?« Er sah sich hektisch um. Dann zuckte er mit den Schultern und flatterte zu Thargad, der das Geschehen schweigend verfolgt hatte. »Wer bist du denn?«

»Ich bin Thargad. Und du?«

»Flitz!« Er griff Thargads Hand mit beiden Griffeln und schüttelte sie. »Angenehm.«

Boras fletschte die Zähne. Dann wollte er von Helion wissen: »Sind die immer so?«

»Immer.«

»Eigentlich bin ich sonst ganz anders«, beteuerte Flitz, »nämlich unsichtbar!«

Thamior ignorierte den Neuankömmling und wandte sich an Levold. »Sag Mal, kann es sein, dass die Ältesten dich nicht besonders mögen?«

Levold wollte empört verneinen, sah aber noch mal zum Feenkobold hin und dann von einer Antwort ab. »Meine Schuld ist jedenfalls getilgt. Der Handelsposten liegt da entlang. Ich denke, ich reite am Besten auch los.« Und mit einem letzten Seitenblick auf Flitz schwang er sich auf seine Reitechse und ritt davon.

»Wir sollten auch aufbrechen«, sagte Thamior mit einem Blick auf die dunkelgraue Himmelsdecke. »Ich denke, es kommt ein Sturm.«

»Na, hoffentlich wird Flitz nicht weggeweht«, sagte Boras mit gespielter Fürsorge.

»Keine Angst«, sagte der, »ich schaffe das schon.« Und wurde prompt unsichtbar, als er aus dem Wirkungskreis von Levolds Zauber heraus war.

-

Dennoch gab es keinen Zweifel, dass Flitz bei den Kettenbrechern war, als sie den Handelsposten erreichten. Davon zeugte nicht nur, dass Boras mehr als einmal über etwas Unsichtbares stolperte, sondern auch das fröhliche Geplapper, das in der Luft lag.

Der Handelsposten bestand aus einem kreisförmigen Vorhof und einem großen, viereckigen Aufenthaltsraum. Der Vorhof war nach oben offen, und die Steinmauern, die ihn umgaben, waren ebenfalls teilweise eingestürzt und eingerissen. In der Mitte des Vorhofs  erhob sich ein schmaler Turm aus Mörtel, nicht unähnlich einem großen Ameisenhaufen, in dessen Schutz sich anscheinend der Brunnen verbarg, der aber ansonsten nicht begehbar war.

Thamior und Thargad schlichen sich - von Flitz unsichtbar begleitet - an und begannen mit einer vorsichtigen Durchsuchung des Vorplatzes. Flitz beobachtete sie und, nach einem Blick auf den Brunnenturm, wollte ihnen einen Schrecken einjagen. Er konzentrierte sich. Im Inneren des Turms öffnete sich ein Tor zu einer Zwischenwelt, und ein Schwarm von Hunderten von Fledermäusen drang daraus hervor, in der Spitze des Turms gerade noch Platz findend. Flitz kicherte leise. Die würden sich erschrecken!

Thargad näherte sich dem Brunnen, während Thamior die Außenwände untersuchte. Als er einen Blick hinunter in die Finsternis warf, hörte er über sich das hektische Schlagen von vielen kleinen Flügeln. Instinktiv zog er den Kopf ein und machte ein paar Schritte zurück, gerade als der Fledermausschwarm aus den schmalen Öffnungen, die die Zeit in die Turmwände geschlagen hatte, auf ihn zu schwärmte. Thargad drehte sich um und rannte zu Thamior. Flitz hingegen schalt sich einen Dummkopf, weil er vergessen hatte, dass er den Schwarm nicht steuern konnte. Trotzdem wollte er sehen, wie sich das Ganze entwickelte.

Die Fledermäuse folgten dem Schurken. Sofort flatterten überall um Thamior und Thargad kleine schwarze Blutsauger, die mit ihren kleinen Krallen fiese Risse zogen. Die beiden Kettenbrecher schlugen nach den Tieren, richteten aber nichts aus. Thamior duckte sich und rannte davon, aus dem Schwarm heraus, als plötzlich die Fledermäuse aufflogen und sich zerstreuten. In Sekundenbruchteilen war von den Tieren nichts mehr zu sehen.

»Wo sind sie hin?« Thamior presste ein Stück Stoff auf die blutende Wange.

»Keine Ahnung«, sagte Thargad. »Als hätten sie sich in Luft aufgelöst.«

»Komisch.« In diesem Augenblick kam Boras auf den Hof gelaufen, Helion auf den Schultern. »Ihr seid etwas zu spät«, begrüßte Thamior die beiden. »Aber vielleicht gehen wir von hier aus gemeinsam vor.«

»Was war denn?«, fragte Helion, während Boras ihn absetzte.

»Nichts«, sagte Thargad und sah dabei argwöhnisch nach oben. »Hoffe ich jedenfalls.«

Vor dem Unterstand wurde Flitz sichtbar. »Na, was ist denn?«, rief er betont unschuldig. »Kommt endlich!«
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« Antwort #119 am: 13. Januar 2006, 15:08:39 »
Dirims Spieler wollte einen "fliegenden Charakter ausprobieren", und also präsentiere ich euch...

Flitz, CR 9
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