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Autor Thema: Stadt in Ketten 4: Das ENDE! (Spieglein, Spieglein... 04/03)  (Gelesen 28225 mal)

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Levold

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Stadt in Ketten 4: Das ENDE! (Spieglein, Spieglein... 04/03)
« Antwort #165 am: 19. Februar 2006, 13:55:10 »
Bin jetzt nach längerer Abstinenz mal wieder zum Lesen gekommen.
Macht nach wie vor Spaß, und hier der obligatorische Dauermotivator: Weiter so!
Am besten hat mir übrigens die Begegnung mit dem Wilden Rudel und die Beschreibung des Dämonenschlundes gefallen.
Beide Szenen bzw. diese beiden Abschnitte kommen stimmungsmäßig sehr schön rüber!
Das Wilde Rudel kann man sich sehr gut vorstellen, dieser animalische Haufen halbwilder Lebewesen. Bewacht von Spinnen! Sehr geile Idee (oder stand das so im Abenteuer? Ich glaube nicht, soweit ich mich entsinne).
Und den Dämonenschlund kann man sich auch sehr gut vorstellen. Vor  meinem geistigen Auge eine Art blutroter Marslandschaft mit stinkenden Schwefelquellen und dem Geruch von Blut. Überdeckt von dunkelgelben Wolken, in denen die Schatten von Dämonen und anderen fliegenden Ungeheuern einem üblen Treiben nachgehen.
Weiß nicht, ob sich das mit deiner Vorstellung oder von den anderen (Spielern, Lesern) deckt. Aber so seh ich diese ganze Szenerie und finds klasse.
In diesem Sinne: auf ein baldiges Weiterlesen.
Levold
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Ihr fetten, wohlgenährten Städter! (Shakespeare)

Berandor

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Stadt in Ketten 4: Das ENDE! (Spieglein, Spieglein... 04/03)
« Antwort #166 am: 19. Februar 2006, 16:53:42 »
Danke. Gestern haben wir gespielt, also geht es bald weiter.

Ich tippe auf drei bis vier Updates, ein Zwischenspiel eingeschlossen, und damit das Ende dieses Abenteuers...
Bitte schickt mir keine PMs hier, sondern kontaktiert mich, wenn nötig, über meine Homepage

Kai

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Stadt in Ketten 4: Das ENDE! (Spieglein, Spieglein... 04/03)
« Antwort #167 am: 20. Februar 2006, 10:24:48 »
Also gabs kein TPK?  :)

Kylearan

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Stadt in Ketten 4: Das ENDE! (Spieglein, Spieglein... 04/03)
« Antwort #168 am: 20. Februar 2006, 10:42:47 »
Zitat von: "Kai"
Also gabs kein TPK?  :)

Wieso? Ein TPK ist doch das Ende des Abenteuers, oder nicht?

Kylearan
"When the going gets tough, the bard goes drinking."

Berandor

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Stadt in Ketten 4: Das ENDE! (Spieglein, Spieglein... 04/03)
« Antwort #169 am: 20. Februar 2006, 18:33:55 »
Zauberhafte Schwestern

»Schauen wir uns mal den Brunnen an«, lenkte Helion die Aufmerksamkeit der Gruppe vom Riesentöter ab. Gemeinsam gingen sie in den nächsten Raum. An den Ecken eines imaginären Rechtecks standen sechs Pfeiler, in deren MItte jeweils halb mit einer brodelnd-weißen Flüssigkeit gefüllte Kugeln platziert waren. Aus einem Loch im Boden der Kugeln lief diese Flüssigkeit – ohne die in den Kugeln vorhandene Menge sichtbar zu verringern – in ein Becken zwischen den Pfeilern. Dort vermischten sich die Flüssigkeiten und begannen, in allen Regenbogenfarben zu leuchten. Aus dem Brunnenraum führten zudem noch zwei weitere Türen hinaus, und schließlich stand noch ein massiver bronzener Pokal am Rand des Beckens, wie dafür gemacht, aus ihm zu trinken.

Während Helion noch feststellte, dass Brunnen, Türen und sogar die Flüssigkeit magisch waren, hatte Flitz bereit einen Finger hinein gesteckt und mit dem Kelch einen großen Schluck des Tranks gesammelt. Als seinem Finger nichts geschah, trank er. Es dauerte etwas, bis der kleine Feenkobold den Pokal geleert hatte. Dann rülpste er.

»Und?«, erkundigte sich Thamior.

»Ich fühle mich... stärker«, sagte Flitz. »Aber auch ziemlich müde.« Tatsächlich war er etwas blass geworden, was jedoch aufgrund seiner Unsichtbarkeit verborgen blieb und weshalb niemand Sorgen wegen einer Vergiftung hatte.
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»Stärker...«, murmelte Helion. Das kam ihm irgendwie bekannt vor, aber er kam nicht drauf, woher.

Stattdessen gingen die Kettenbrecher weiter. DIe Südtür führte in einen engen Gang, und Helion übernahm vorsichtshalber die Nachhut, während der Rest kampfbereit der nächsten Tür entgegen strebte. Auch diese öffnete sich automatisch, als Boras und Thargad nahe genug heran kamen, doch dahinter war nur ein Deckeneinsturz und eine schmale, mit explosiven Gasen gefüllte Tasche. Die Tür wiederum war mit einem Klebstoff versiegelt, der kleine Feuersteine enthielt, die nun beim Öffnen Funken stoben. Im resultierenden Feuerball wurden Boras und Thamior ziemlich angesengt, während Thargad sich zu Helion außer Reichweite retten konnte. Flitz, ohnehin von seinem Trunk geschwächt, ging mit einem vernehmlichen Platschen und von kleinen Rauchfahnen begleitet zu Boden.

»Der Feenkbold! Wo ist er?«, rief Thamior und nahm seinen Heilstab heraus. »Sieht ihn jemand?«

»Augen zu!«, rief Helion, und dann: »Lux Oculi Physicendam

Glitzernder Staub explodierte im Gang und bedeckte die Kettenbrecher, einschließlich Flitz. Thamior lief zu ihm und berührte ihn mit dem Stab, während Boras und Thargad sich an die Augen griffen, geblendet.

»Es ging nicht anders«, sagte Helion entschuldigend. »Aber es ist gleich wieder vorbei, und wenigstens lebt Flitz noch.«

»Danke!«, sagte Flitz mit gänzlich ungewohntem Ernst. »Ich wollte schon immer ein Leuchtkäfer sein.«

»Wenn ich dich sehen könnte, würde ich dich für diesen Spruch...«, grummelte Boras.

»Was denn?«

»Wirst schon sehen.«

Langsam ließ der Schimmer nach, und mit ihm die Blindheit. Boras blinzelte noch ein wenig, sah dann aber mit schelmischem Grinsen dorthin, wo er den wieder unsichtbaren Feenkobold vermutete.

»Mach dich doch mal sichtbar«, bat er.

»Wieso? Nur damit du...« Flitz verfiel in ein Röcheln, ein Husten, dann plumpste er wieder zu Boden und war still.

»Ich wars nicht!«, beteuerte Boras. »Oder?«, wandte er sich an Helion, nicht ohne Hoffnung in der Stimme.

»Er ist tot«, sagte Thamior, der den unsichtbaren Leichnam ertastete. Dann band er ihm ein langes Stück Stoff ums Bein und versteckte ihn bei den toten Riesen in der Halle.

»Wir können ihn später holen.«

»Und jetzt?«, fragte Helion. »Ich meine... trauern wir?«

»Das nicht«, antwortete Thargad. »Aber wenn wir denjenigen finden, der dafür verantwortlich ist, dann können wir den Kleinen wenigstens rächen.«

-

Die zweite aus dem Brunnenraum führende Tür blieb verschlossen, als die Kettenbrecher sich ihr näherten. Bevor sie sich dort gewaltsam Zutritt verschafften, sahen sie sich erst einmal noch dort um, wo Flitz seinen Ettin getötet hatte. Ein breiter Gang ging weiter in den Norden und endete in einer halb verschütteten und so zur Ecke verkommenen Abzweigung; auf halbem Weg war eine weitere Tür.

»Kannst du die Türe auf Fallen untersuchen?«, fragte Helion, und der angesprochene Thargad schlich vor. Er nahm sein Werkzeug heraus und näherte sich vorsichtig der Tür. Thargad rieb sich die Finger, um seinen Tastsinn zu schärfen, und trat an die Tür heran. Die Tür öffnete sich mit leisem Zischen. Thargad stockte kurz, dann wandte er sich an seine Gefährten.

»Keine Falle.« Hinter der Türe allerdings nur ein weiterer eingestürzter Gang.

»Ich sehe mir mal die Abzweigung an«, sagte Thamior. »Irgendwoher muss das Geräusch ja kommen.« Damit spielte er auf das lodernde Prasseln an, das neben dem immer noch zu vernehmenden Kreischen der Quelle zu hören war.

Der Elf schlich den Gang entlang, näherte sich der Biegung. Die Luft um ihn herum wurde wärmer.

»Ich höre dich«, sagte eine tiefe Stimme mit leicht riesischem Akzent. Sie entsrpang um die Ecke.

»Ich höre dich auch«, gab Thamior zurück.

»Und was willst du jetzt machen?«

»Reden?«

»Das ist gut. Ich will dich nämlich nicht töten, wenn ich nicht muss.«

»Sehr beruhigend. Mir geht es da ähnlich.«

Thargad nahm derweil einen Schluck aus einem Unsichtbarkeitstrank und folgte dem Elfen, entschlossen, sich den Sprecher einmal anzusehen.

»Komm nur nicht hinter der Ecke vor«, warnte dieser gerade, »denn sonst müsste ich dich angreifen.«

»Vielleicht stehe ich da ja schon?«, fragte Thamior keck, als Thargad ihn gerade erreicht hatte. Der Schurke tat einen weiteren Schritt, wollte um die Ecke schauen, da waberte plötzlich die Luft und seine Unsichtbarkeit verpuffte.

»Nee, da stehst du nicht«, sagte die Stimme zufrieden. Thargad bedachte Thamior mit einem bösen Blick: Sehr kluge Bemerkung, sollte das heißen. Dann marschierte er geräuschvoll davon.

»Hallo?«

Thamior schwieg.

»Ist wohl weggegangen.«

Thamior nahm mit vorsichtigen Fingern einen Schleichen-Trank heraus und leerte ihn in einem Zug. Dann wappnete er sich innerlich gegen magische Angriffe und riskierte einen Blick um die Ecke. Er sah in eine große Schmiede; in einer Ecke stand ein massiver Ofen mit grünlichen und dadurch deutlich als magisch zu erkennenden Flammen, von denen das markante Lodergeräusch ausging. Um den Ofen herum und in den Flammen selbst lagen viele einzelne Stücke von zerborstenen Ambossen; die Stücke im Feuer glühten vor Hitze. Auf einem riesigen Amboss lag ein ebensolcher Hammer, und gegen eine Wand gestapelt sah man noch gut ein Dutzend ähnlich großer Ersatzambosse. Zwischen Amboss und Schmiede stand ein großer Riese mit kohlschwarzer Haut und flammendrotem Haar, dem die Hitze nichts auszumachen schien: ein Feuerriese. Außerdem erhaschte Thamior noch einen Blick auf diverse Schmiedestücke, darunter auch ein silberner und recht großer Käfig, in dessen Metall magische Runen geritzt waren. Schnell huschte er wieder zu den Anderen zurück.

»Ein Feuerriese. Ich würde ihn ungern töten, vor allem nicht, solange wir nicht bei vollen Kräften sind. Jedenfalls geht es dort nicht weiter.«

Helion zuckte mit den Schultern und nahm eine Schriftrolle hervor. »Dann also wieder zurück zum Brunnen.«

Die Kettenbrecher nahmen Aufstellung vor der verschlossenen Türe und Helion entrollte sein Pergament.

»Apertis!« Mit leisem Zischen fuhr die Türe nach oben. Dahinter ein weiterer Gang mit ebensolcher Tür am Ende.

Die Kettenbrecher machten ihre Waffen bereit; Boras zog die Axt, Thargad seine Zwillingsschwerter, Thamior legte einen Pfeil auf seinen Bogen und Helion hatte bereits die ersten magischen Silben auf der Zunge. Langsam schlichen sie den Gang entlang, immer weiter auf die Tür zu. Nach einem letzten Blick, ob alle bereit seien, traten Boras und Thargad vor. Die Türe öffnete sich.

Dahinter lag ein hoher Raum, wiederum erhellt durch magische Platten in der Decke. Die Wände waren übersät mit Zeichnungen von Zauberwebern. Am Rand des Raums lief eine Treppe zu einer Empore hoch, auf der ein großer Thron mit sechs Armlehnen ruhte (und von wo aus zwei weitere Türen abgingen). Aber viel auffälliger war das, was die Kettenbrecher nicht erwartet hatten: Einen leisen Choralgesang, den Duft frischer Blumen, und natürlich die drei von warmem Licht umgebenen und geflügelten Gestalten, die auf der Empore standen. Es waren Engel, genauer gesagt Trompetenengel, wie Helion feststellte, Boten der Götter.

»Willkommen«, sagten die Engel mit lieblichen Stimmen und in exaktem Gleichklang. »Wir sind Tribata, Sminelpa und Olomasta, und wir sind gekommen, um Euch für die Reinigung dieses heiligen Ortes zu danken und zu belohnen.«

Die Kettenbrecher tauschten einen Blick aus, und jeder – Boras möglicherweise ausgenommen – dachte das Gleiche: Waren die echt? Und: Durfte man auf Engel schießen?

-

»Aber wir haben diesen Ort doch gar nicht gereinigt«, sagte Thamior.

»Ach nein?« Der mittlere Engel sprach. »Welches dieser bösartigen Monstren hat es denn nicht gewagt, seine Arbeit zu tun und durch Eure Klinge zu sterben?«

»Ein Feuerriese.«

»Der ist unwichtig.«

»Könnt ihr unseren Freund heilen?«, fragte Boras und zeigte auf Dirims leuchtende Gestalt. »Er wurde verflucht.«

»Wir können es versuchen«, sagte der mittlere Engel. Sie – denn es war ein weiblicher Engel, wie die anderen auch – breitete die Flügel aus und trat an den Rand des Vorsprungs.

»Wartet«, rief Pecarri. »Wir haben erst kürzlich einen Engel getroffen. Dieser durfte nicht direkt eingreifen und helfen, und ihr kommt gleich zu dritt und dürft das?«

»Nun«, sagte der Engel nach kurzem Zögern, »auch bei uns gibt es unterschiedliche Ansichten und Arbeitsweisen. Darf ich jetzt?« Mit einem Flügelschlag war sie bei Dirim angelangt und breitete die Arme aus.

»Oh Götter!«, rief sie. »Gewährt und die Macht, den Fluch dieses treuen Zwerges zu brechen.«

Nichts geschah. Der Engel sah zu Boras: »Es tut mir leid.« Dann flog sie wieder auf das Podest zurück. »Gibt es sonst noch etwas, wie wir Euch helfen können?«

»Wo kommt ihr eigentlich her?«, erkundigte sich Pecarri.

»Normalerweise frohlocken wir auf Arborea und frönem dem Guten dort, wie wir Engel es so tun.«

»Arborea?«

»Äh... ja.« Die Engel schienen ungehalten. »Wenn ihr keinen Wunsch habt, so gewähren wir Euch einen Schluck aus dem heiligen Brunnen im Vorraum. Geht, ihr werdet dort einen Kelch finden, aus dem ihr trinken könnt.«

»Mir reicht’s«, sagte Thamior. Er hob seinen Bogen und gab damit das von allen erwartete Signal zum Kampf.

»Wie kannst du es wagen?«, kreischte der mittlere Engel und flog direkt auf Thamior zu. Im Flug verstummte der Gesang, der Duft verblasste, und anstelle von Engeln standen die Kettenbrechern drei alten Vetteln mit langen Klauen, silbrigen Mottenflügeln und – eigentlich ganz putzig – kleinen Schmetterlingsfühlern auf der Storn gegenüber. Dies war das wahre Gesicht der drei Hexenschwestern.

Sminelpa, die Erste der Drei, zerfetzte Thamiors Wams, noch bevor dieser einen Pfeil abgeben konnte. Thamior trat zurück und schoss, doch die Hexe wand sich geschickt und trug nur Kratzer davon. Boras trat sogleich hinzu, aber die runzlige Haut der Hexe erwies sich als ebenso hart die Borkenrinde, und sein Schlag prallte ab.

»Causticere Pilum Melfis!«, rief Pecarri. Ein grün schimmernder Pfeil flog gegen Tribata, die noch auf dem Podest stand, und zerbarst in einem Säureregen. Dann ging sich der Kobold unter dem Podest in Deckung. Der Pfeil brannte sich in die Haut der Hexe, aber Tribata ignorierte den Schmerz und sah Boras an.

»Leg die Axt weg!«, befahl sie, wobei die Säure zumindest erreichte, dass sie keinen besseren Befehl fand.

Thargad hatte sich schon vorher halb die Treppe hinauf geschlichen und sah seine Gelegenheit gekommen. Vor ihm war Olomasta auf der Suche nach einem Gegner. Thargad griff sich zwei Wurfdolche und feuerte sie auf die Hexe ab. Die Dolche prallten ebenso von der Haut ab wie zuvor Boras’ Axt bei Sminelpa, aber nun hatte Olomasta einen Gegner gefunden.

»Armer kleiner Bengel«, singsangte sie und kam auf Thargad zu. Beinahe sanft strich sie ihm über die Wange, und Thargad spürte, wie ihm die Stärke aus den Gliedern wich. Er trat zurück, dann entschloss er sich, zunächst Boras und Thamior zu helfen. Olomasta ließ ihn ziehen und sah zu Pecarri hinüber, der wohlweislich einen Schutzkreis gewirkt hatte.

»Knie nieder!«, zischte sie, aber Pecarri zeigte ihr den Vogel. Die Hexe kreischte verärgert.

Die Anderen hatten mit Sminelpa genug zu tun. Boras steckte zuerst seine Axt weg, um sie dann wieder bereit zu machen, und Thamior versuchte verzweifelt, die dicke Haut der Hexe zu durchbrechen. Sminelpa war durch das augenförmige Amulett, das sie trug, als Anführerin der Drei zu erkennen, und womöglich war sie es gewesen, der Dirim verflucht hatte. Die Hexe wiederum krallte sich tief in Boras Fleisch und versuchte, dem Barbaren ganze Stücke seines Körpers zu entreißen. Boras knurrte und hob die Axt, doch Sminelpa packte ebenfalls den Griff der Waffe. Mit erhobenen Armen standen sie sich gegenüber. Thamior nutzte die Gelegenheit zu einem gezielten Schuss zwischen die Rippen, was ihm einen tadelnden Blick der Hexe aber auch die Genugtuung von hervorquellendem Blut einbrachte.

Boras versetze Sminelpa einen Kopfstoß, und die Hexe taumelte zurück, wobei sie die Waffe los ließ. Oben auf der Empore konzentrierte sich Tribata, und um Boras herum begannen kleine Energiefetzen zu tanzen. Sminelpa, kurz davor zu fliehen, hielt sich die blutende Brust und konzentrierte sich ebenfalls, ohne ihren Gegnern einen Angriffspunkt zu bieten. Jetzt konnte man schwach leuchtende Gitterstäbe um den Barbaren herum erkennen. Sminelpa lächelte gehässig.

Dann war Thargad herbei und stieß ihr von hinten beide Schwerter in die Nieren, sodass sie vorne wieder aus ihrem Körper heraus traten, zog die Waffen wieder heraus und köpfte die Hexe mit einer gekonnten Drehung. Trotzdem verfestigten sich die Gitter um Boras immer mehr, und jetzt konzentrierte sich auch Olomasta, um den Zauber zu vollenden. Darauf hatte Pecarri nur gewartet.

»Arcanex!«, rief er, und seine magischen Geschosse zerstörten die Konzentration der Hexe. Das Leuchten um Boras herum erstarb.

»Das wirst du büßen!«, zischte die Hexe und hob die Klauen zu einem Sturmangriff auf den Kobold. Dann stellte sich eine gepanzerte Gestalt in ihren Weg.

»Das wird er nicht. Du bist es, die Buße tut.« Es war Dirim, der mit Sminelpas Tod wieder stofflich geworden. »Sminelpa, Tribata, Olomasta: Für die Verschleppung des Paladins Alek Tercival und das Verfluchen eines geweihten Priesters Tyr verurteile ich Euch zum Tode. Ein Urteil ist bereits vollstreckt.« Dirim zog sein Schwert. »Zwei fehlen noch.«

-

Tribata auf der Empore begann einen weiteren Zauber, aber ein Pfeil aus Thamiors Bogen machte ihn zunichte. Dirim fixierte die Hexe mit seinem Blick.

»Tyr, brenne mit dem Feuer der Gerechtigkeit das Böse hinfort!« Gleißendes Licht strahlte aus Dirims Hand, doch die Hexe wich dem Strahl aus.

»Böse Wand!«, kicherte sie.

Olomasta wurde derweil von Boras und Thargad in die Zange genommen. Schnell blutete die Hexe. »Geh du hoch, ich schaffe das«, sagte Boras zu Thargad, und nach einem zweifelnden Seitenblick auf die oberflächlichen Wunden tat Thargad dennoch, was der Barbar vorgeschlagen hatte.

»Bist du dir da sicher?«, singsangte Olomasta und nahm Boras Gesicht zwischen ihre kalten Finger. Eis breitete sich in Boras’ Venen aus und lähmte ihn, schwächte ihn so sehr, dass er kaum noch seine Axt heben konnte. »Es geht nicht nur mit Stärke, weißt du?«, kicherte die Hexe.
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»Nein«, sagte Boras zur Antwort. »Es geht auch mit Genauigkeit.« Er schlug mit seiner Axt in schrägem Winkel zu und durchtrennte die Hexe vom Schulterblatt bis zur gegenüber liegenden Hüfte. »Du Hexe!«
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Tribata kreischte, als ihre Schwester fiel. Mit einem Satz flog sie von der Empore und zur Leiche Sminelpas. Dort packte sie das Augenamulett und riss es der Toten vom Hals. Triumphierend blickte sie sich um. Dann konzentrierte sie sich. Ihr Körper begann, durchscheinend zu werden, ätherisch.

Thargad sprang von der Empore und kam mit einer Rolle vorwärts wieder auf die Beine, aber seine fehlende Stärke behinderte ihn. Er würde zu spät kommen. Boras drehte sich herum, aber er war zu weit entfernt, um die Hexe zu stoppen. Thamior feuerte zwei Pfeile ab, doch einer ging fehl und der andere verletzte die Hexe nicht.

Dirim schüttelte den Kopf. Nein. Er würde die Hexe nicht fort lassen. Sie, die für den Fluch mindestens ebenso verantwortlich war wie die anderen Beiden. Er würde das Urteil vollstrecken. Er schritt voraus und hob sein Schwert zum Henkershieb.

»Arcanex!« Magische Geschosse donnerten in Tribatas Körper, zerfetzten ihren Leib und warfen sie nach hinten. Sie war tot, bevor sie auf dem Boden aufschlug. Dirim blickte mit zusammen gekniffenen Augen zu Pecarri herüber, dann zuckte er mit den Schultern.

»Auch gut.«
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Berandor

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Stadt in Ketten 4: Das ENDE! (Spieglein, Spieglein... 04/03)
« Antwort #170 am: 20. Februar 2006, 19:13:42 »
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Berandor

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« Antwort #171 am: 20. Februar 2006, 19:14:57 »
Online-Lektion 1:
"Quote" ist nicht gleich "Edit"
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Larzarus

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Stadt in Ketten 4: Das ENDE! (Spieglein, Spieglein... 04/03)
« Antwort #172 am: 20. Februar 2006, 20:42:26 »
@Berandor

Ein wirklich großes Lob an einen der beiden "Meister der Story Hour" (Zechi ist dir hart auf den Fersen  :wink: ). Verfolge seit längerer Zeit das Geschehen und muss zur Freude aller Leser immer wieder Steigerungen deiner Berichte feststellen ( und all dies auf einem sehr hohen Niveau).

Doch leider gibt es da ein Problem - du hast das Suchtpotential deiner Bericht unterschätzt
>>> mehr updates  :D  bzw. die aktuelle Geschwindigkeit beibehalten wäre schön......
 
 
Weiter so, ist einfach nur genial.

PS: Übrigens eine gute Idee, einen Spieler zwischendurch etwas anderes ausprobieren zu lassen ( I love Zauberpopel - Warlocks rule)
Auch diese Worte vergehen ......

Kai

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Stadt in Ketten 4: Das ENDE! (Spieglein, Spieglein... 04/03)
« Antwort #173 am: 21. Februar 2006, 11:02:56 »
hehe, der Kobol gefällt mir immer besser und besser!

Zitat
»Knie nieder!«, zischte sie, aber Pecarri zeigte ihr den Vogel. Die Hexe kreischte verärgert.


 :D

Kylearan

  • Mitglied
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« Antwort #174 am: 21. Februar 2006, 12:46:33 »
Zitat von: "Kai"
hehe, der Kobol gefällt mir immer besser und besser!

Zitat
»Knie nieder!«, zischte sie, aber Pecarri zeigte ihr den Vogel. Die Hexe kreischte verärgert.


 :D

Mir auch. ;-)
"When the going gets tough, the bard goes drinking."

Berandor

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« Antwort #175 am: 21. Februar 2006, 15:24:04 »
Zitat von: "Larzarus"
@Berandor

Ein wirklich großes Lob an einen der beiden "Meister der Story Hour" (Zechi ist dir hart auf den Fersen  :wink: ). Verfolge seit längerer Zeit das Geschehen und muss zur Freude aller Leser immer wieder Steigerungen deiner Berichte feststellen ( und all dies auf einem sehr hohen Niveau).

Doch leider gibt es da ein Problem - du hast das Suchtpotential deiner Bericht unterschätzt
>>> mehr updates  :D  bzw. die aktuelle Geschwindigkeit beibehalten wäre schön......
 
 
Weiter so, ist einfach nur genial.

PS: Übrigens eine gute Idee, einen Spieler zwischendurch etwas anderes ausprobieren zu lassen ( I love Zauberpopel - Warlocks rule)

Vielen Dank für das Lob, wenn ich auch das Ranking unter Geschmacksschutz stellen möchte. Zechi und ich haben ja gottseidank sehr unterschiedliche Spiel-und Schreibstile, weshalb wir uns wenig in die Quere kommen.

Wir spielen wahrscheinlich erst Ende März wieder. Da ist dann natürlich die Frage: Lieber relativ schnelle updates und dann lange nix, oder größere Zeitabstände?
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Zechi

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Stadt in Ketten 4: Das ENDE! (Spieglein, Spieglein... 04/03)
« Antwort #176 am: 21. Februar 2006, 15:44:09 »
Mit Berandors SH will ich mich gar nicht messen, die ist einfach die Beste und ja auch schon fast ein Roman :) Meine SH ist eher die Beschreibung der Spielsessions mit den Worten eines SLs.

Unterschiedlicher Spielstil :D Warte mal ab, wenn deine Gruppe Stufe 15+ erreicht hat ;)

Gruß Zechi
Planen ist alles, Pläne sind nichts.

Berandor

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Stadt in Ketten 4: Das ENDE! (Spieglein, Spieglein... 04/03)
« Antwort #177 am: 21. Februar 2006, 16:09:13 »
Zitat von: "Zechi"
Mit Berandors SH will ich mich gar nicht messen, die ist einfach die Beste und ja auch schon fast ein Roman :) Meine SH ist eher die Beschreibung der Spielsessions mit den Worten eines SLs.

Unterschiedlicher Spielstil :D Warte mal ab, wenn deine Gruppe Stufe 15+ erreicht hat ;)

Gruß Zechi


Mein Spielstil ist der TPK auf Stufe 11.

Q.e.d. :D
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Levold

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« Antwort #178 am: 21. Februar 2006, 18:06:46 »
Die drei Schwestern: schön klassisch! Ich sag nur: When shall we three meet again?
Aber warum hat der Feuerriese nicht angegriffen? Find ich jetzt eher unpassend für so ein Wesen. Aber der Gruppe hats wahrscheinlich gut getan  :wink:
Levold
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Ihr fetten, wohlgenährten Städter! (Shakespeare)

Milambar

  • Mitglied
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« Antwort #179 am: 21. Februar 2006, 18:37:34 »
naja ich find schon passend. Er gehört ja nicht zu den Schwestern, sondern zu den Käfigbauern (oder wie hießen die nochmal?). Also warum sollte er sich mit jemanden anlegen, ist ja nicht in seinem Interesse? Und wer weiß vielleicht gingen ihn die drei Schwestern eh auf die Nerven^^

Wollt auch nochmal sagen das ich die SH genial finde^^

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