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Autor Thema: RttToEE: Last Part  (Gelesen 42979 mal)

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Nagakeng

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Schneidezähne
« Antwort #15 am: 08. Februar 2006, 14:31:49 »
Roter Schlund


Lith übernahm die unliebsame Aufgabe, das Tor über den Feuerschlüssel zu öffnen.
Die Teile verschmolzen zu einem flachen Rombus.
Er berührte damit das goldumrandete Gegenstück.

„Ahhhh, dieser Schmerz!!!“

„Was ist mit dir, Lith!?!“

Der Schattenelf ging in die Knie.

...

Doch raffte er sich nach einem Moment, der völligen Stille, wieder auf.

„Mein Herz, es stach soeben wie vom Opferdolch durchbohrt...“

Der Kommandant hatte eine Glyphe der Abwehr und des Schlagartigen Todes hinterlassen.
Liths Herz war lediglich einen Moment stehen geblieben.
Ein wahres Wunder!
Oder Schicksal?
Für den Schicksalsweber hieß es Schicksal.

Nichtsdestotrotz sank das massive Tor beinahe geräuschlos ins Gestein.
Endlich betrat man den Äußeren Bereich.
Jedoch ließ die Höhle dahinter die Helden vor allem erschaudern...

Ein flackernder roter Schein erhellte die riesige, aufgeheizte Halle.
Alle Oberflächen bestehen aus rötlichem Marmor, überzogen mit schwarzen Flecken und Streifen.
Entlang der Wände standen Altäre, von oben gesehen diamantförmig, mit je einem Loch obenauf, von dem aus permanent ein großer Feuerkegel rauschend emporzüngelt.
Die Altäre waren flankiert von Statuen nackter menschlicher Frauen aus schwarzem Gestein.
Die Köpfe jedoch ersetzt mit schwarzen Dreiecken und dem umgedrehten gelben Ypsilon.
Eine runde -  Ausmaße betrugen drei Fuß Tiefe und fünfzig Fuß Durchmesser - Grube nahm die Mitte ein.
Im Mittelpunkt türmte sich ein Schatzberg aus Kupfer-, Silber-, und Goldmünzen auf.
Ohne Spitze.
Eine Vertiefung.
Wie ein Nest.

Altons und Tharels Augen stierten gierig auf die Dublonen.
Schweiß tropfte ihnen von der Stirn.
Aber der rann allen zwischen der Gänsehaut hindurch.

„Wo ist der Besitzer dieses Haufens? Seid vorsichtig und haltet die Augen offen!“

Befahl der Paladin.

Dieses Geld würde die Herrscherinnen Tharggys entmachten.
In Tharels Fantasie nahm er bereits ein Münzbad und legte Münzen für den Fährmann auf deren Augen.

Grrrrhhh...
Das Tor schloss sich.
Gefangen.

Leise und langsam wagten die Helden sich vor.
Hier hauste doch bestimmt ein...

„Achtung!!!“

Aus den hinteren Reihen.
Gelbliche fletschende Zähne!
Ein plötzlich erschienener, riesiger – eigentlich wasserlebender- Dinosaurier mit feuerroten Augen, ein dämonischer Elasmosaurus, biss nach Lith, doch wich im letzten Moment zurück.
 
Versuchte es nochmals und wich aus.

„Ha, er kommt nicht durch den Schutzkreis. Eine beschworene Kreatur einer Falle.“

Freute sich Alton nüchtern.
Der Gemeinschaft fiel ein Stein vom Herzen.
Und noch eine Attacke die ins Leere ging...

Was ist das?
Dieser Feuerkegel verbirgt eine unsichtbare Silhouette!
Der riesige Kopf eines Reptils der Mythologie schiebt sich durch den Flammenkegel.

...

„Deckung!“


Schreien die Zauberer wie aus einem Rohr geschossen.
Er sticht mit einem gewaltigen Satz von der Wand los, breitet die riesigen Schwingen aus, segelt, sperrt das Maul weit auf, und aus seiner Kehle schießt der Feuerodem mit einem Raunen über die Gruppe hinweg, dass ein Eisberg geschmolzen wäre.
Sie springen zu allen Seiten und verlieren ihn für einen Moment aus den Augen.
Die Orientierung ist dahin.

Wo ist er?
Wo ist er verdammt noch mal!?!
Es bläst von oben ein starker Wind!
Ruckartig heben sie die Häupter.
Da hovert ein angriffslustiger Junger Erwachsener Roter Drache über ihnen!!!

Die Anwesenheit des Paladins mildert die aufkommende Furcht, der zum Mute ein verschmitztes Grinsen aufsetzt, obwohl er am meisten verkohlt ist.
Russ, verbrannte Haut rieselt.

Lith reagiert zuerst und vereitelt eine Maul-, Klauen-, Schwanz- und Flügelserie von oben auf den Aufmüpfling.
Sie prasselt gegen eine Wand der Macht, die wie eine Decke gerade noch rechtzeitig, direkt über ihren Köpfen erschaffen wird.
Das Ungetüm setzt sich auf die unsichtbare Plattform, die seine feinsten Sinnesorgane wohl wahrnehmen, und stiert hinab.

Den Schock noch in den Gliedern, sammeln sie Kraft und Motivation und bereiten den Gegenschlag vor.
Zauber werden hastig gewirkt, während der Elasmosaurus seinem Geruchssinn folgend seinen langen Hals unter die Platte bewegt und immer wieder vergebens nach Beute schlingt.

„Wie lange wollen wir das Spielchen noch treiben?“

In der ehrwürdigen Drachensprache verlangt das Biest nach Konfrontation und schreitet wie ein hungriger Löwe hin und her, das Haupt stets gesenkt.

„Einen Moment noch. Du kannst deinen Tod wohl kaum erwarten!?!“

Mit einem hastigen Blick und einem Grinsen rächt sich Yossarian, während die übrigen arkane Gesten und Worte formen.
Das Biest springt zum Ende der Platte, sein gewaltiger Hals windet sich nach unten.
Der Kiefer klappt herab und eine Feuersbrunst ergießt sich unter der Energiebarriere und hüllt die Gemeinschaft in verzehrende Flammen.
Die Wirkung kommt nicht im Geringsten an den ersten Odem heran.
Unterstützungsmagie!
Und noch mehr Schutzmagie!

!!! Jetzt !!!

Yossarian mit Steinhaut und Alton unter Göttlicher und Gerechter Macht schwärmen flugfähig mit Shasserils Band aus, während die Kauer des Elasmosaurus wieder im Leeren aufeinanderschlagen.
Der Drache lässt sich locken und zischt an den beiden vorbei, wobei er sich an Altons Zweihandhammer beinahe die Zähne ausbeißt.
Alton hatte bei dessen Verzauberung in echter Zwergenmanier volle Qualitätsarbeit geleistet!
Die Magier lucken hervor und attackieren mit Blitz und Kältekegel.
Die zauberfeste Schuppenpanzerung des Roten gibt nach.
Drachen hassen Frostbeulen!
Yossarian pfeift hinterher sticht gekonnt mit der Hofsklinge zu und pfeift zurück, während er dem Drachen keine Chance lässt zu reagieren.
Doch die harten Schuppen verhindern Schlimmes.
Alton durchbricht seinen eigenen Schutzkreis und fährt blutig auf den Schädel des Dinos herab, welcher von unten versucht ihn zu verschlingen.
Doch der Kleriker Hildals schwebt zu dicht unter der rußigen Decke.

Der Kampflärm ist unerträglich.
Er gleicht den Sagen auf den Schauplätzen der ruhmreichsten Kriege des Imperators.

Das Biest fliegt einen engen Bogen und überzieht mit einem Urbrüllen, das den Schatz beben lässt und den gesamten Äußeren Bereich gewarnt haben muss, einen Teil der Gruppe mit einem weiteren gewaltigen Feuerkegel.
Er nimmt keine Rücksicht auf seinen entfernten nur leicht feuerresistenten Verwandten, um auch Alton zu betreffen.
Diesmal reckt man aber mutig die Brust entgegen.

Hingegen das dämonische Ungetüm der urzeitlichen Tiefen wendet sich ab und fährt mit dem langen Hals nach dem saftigen Tharel Troll, der sich auf die Wand der Macht gewagt hat und mit seinen Energiegeschossen am Magieschild des Drachen scheitert, während Lith aus seinem Nimmervollen Beutel eine Litanei an kurzen Schwertern hervorzieht.
Von der Seite saust erneut Yossarian herbei und sticht dem Drachen in die schuppige Flanke.
Und diesmal erfolgreich!
Schnell baut Yossarian wieder Distanz auf.

Das rote Biest blutet aus einigen, auch schweren Wunden...
Doch wer den längeren Atem haben wird, steht noch in den Sternen...
Zweifel.

Er landet bei Tharel und zerfleischt dem kreischenden glatzköpfigem Troll in roten Roben die rechte Schulter.
Zur selben Zeit fliegt der große Alton auf den Rücken des Wassersauriers herunter und bricht ihm wuchtig die Wirbelsäule.
Dumpf schlägt sein langer Kopf auf die Barriere... und er verschwindet, als ob niemals in der Gegenwart gewesen.

Lith ist bereit.
Die Schwerter hat er auf die Plattform gelegt und wartet auf den rechten Augenblick.
Als Tharel sich geschockt in einen anliegenden Gang dimensioniert schnellen die telekinetischen Objekte auf den Drachen zu, doch schrammen allesamt nur vorbei.
Die Magie der Barriere endet.
Lith steht ungeschützt mit dem Rücken zum Tor.

Stürzt euch auf ihn, sein Lebenslicht dämmert nur mehr!

Heldenmutig schwingen sich Yossarian und Alton nun in die Offensive.
Sie setzen alles auf eine Karte...

Doch die robuste Haut will kaum nachgeben.
Des Drachen Vielfachangriffe setzen Yossarian trotz der steinernen Hülle immer mehr zu.
Alton, obwohl selbst in diesem Zustand eine wahre Kampfmaschine, entscheidet sich für die Versorgung des Paladins.
Er kommt kaum hinterher, Yosses Wunden zu versorgen.
Ein Blitzball aus Tharels Ärmel hilft noch einmal kräftig nach.
Lith, dessen Feuerschutz sich dem Ende zugeneigt hat, geht auf Abstand, während die Hofsklinge weiter wirbelt.
Das Biest blutet aus allen Wunden und prustet bereits schwer, wie auch seine Kontrahenten.

Da plötzlich bricht er ab, verschwindet vor den Augen der Kämpfernaturen, und zischt die weiten Flügel ausbreitend in einen Gang, und um eine Kurve.

Auf Riesisch ist seine angeschlagene Stimme aus zornigem Rachen zu hören.

„Werft euch ins Gefecht ihr erbärmlichen Riesen!“

Hätte Tharel nicht schon die Ogervisagen gesehen, wären sie wohl auf und davon.
Doch mit diesen Riesen nahm man es auch noch bewusstlos und sterbend auf.
Hah!

Die bekannten schwarzen Ritterrüstungen mit gelbem Emblem stürmten johlend heran aus einem Gang, dessen schwarze Oberfläche von seltsamen lila Adern durchzogen war.
Ein Spinnennetz Liths bremste ihre Fahrt.
Es fing jedoch schnell Feuer durch die eingelassenen, schwarzlackierten und dauerhaften Eisenfackeln im Gestein.
Ein Säureball tränkte das Fell der Riesen und fraß sich ins Fleisch und durch das Netz.
Viele verkrafteten den Schmerz nicht und kippten tot um.
Yossarian sprang zweimal vor und zurück, beide Male fällte er einen.
Die Übrigen kämpften sich durch die klebrigen Fäden.
Alton erhitzte die Metallrüstungen, wobei Fell stinkend verdampfte.
Das halbe Dutzend griff parallel nach ihren Gürteln, um einen Heiltrank zum Mund zu führen.
Manch einer nippte nicht einmal mehr daran.
Das Netz war durchgeätzt.
Tharel und Alton wanden sich dem Schatz zu und scheffelten so viele Münzen wie möglich in den Nimmervollen Beutel, während Lith und Yoss sich die letzten beiden Überlebenden vorknöpften.
Immer wieder der sichernde Blick zu den Gängen.
Lange würde man nicht alleine sein.
Der Drache war noch ganz in der Nähe...

Ein Luftzug kam aus dem Gang.
Flügelschlagen.
Den Beutel zugeschnürt und zusammengekommen.
Der Rote sprang quer an die Wand, hangelte sich in die Fackelvertriefungen krallend entlang und sprang heran, das Maul sperrangelweit aufreißend.
Tharels Stimme wurde laut.

„Teregasonaree longitudinem quarte!!!“
 
Man hatte gerade noch den lavaartigen Punkt die Kehle herauftreten sehen, da starrte man auf das rote schimmernde Tor.
Von außen.

Lith übernahm gönnerisch die Kurzreise in die Kapelle des Wahren nach Bah.
Gefahr gebannt.
Puh...

Derim, der fleißig schrubbte, wunderte sich nicht mehr.
Wie oft hatte er sich schon erschreckt.
Langsam gewöhnte er sich an den plötzlichen Besuch.

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Nagakeng

  • Mitglied
Charaktere in Beziehung
« Antwort #16 am: 13. Februar 2006, 11:01:28 »
Konflikt mit der Kantorin


Die Erholung von der Strapaze konnte warten, zuerst sollte Y´Dey von dem glücklichen Ereignis berichtet werden.

...

„Dem Wahren Danksagung,, ihr habt es gut überstanden! Das lässt hoffen!“

„Wir müssen eure Vorfreude leider trüben. Ein Schriftzug, der nur an uns gerichtet sein konnte, drohte mit dem Quälen Unschuldiger.“


Meinte Yossarian.
Alton murrte.

„Niemand ist unschuldig. Jeder trägt Sünde in sich.“

Widersprach mal wieder Lith.
Tharel nickte zustimmend.
Der Schattenelf war genau das richtige Sprachrohr für diese Erkenntnis.

„Dem widerspreche ich. Der wahrhaft Gläubige ist  ohne Sünde, denn er handelt auch nach den Richtlinien seiner göttlichen Obrigkeit. Erspart mir relative Ansichten.“

„Behauptet ihr ohne Sünde zu sein? Oder Terjon?“

Tharel vergaß im Freudentaumel, wo er sich gerade aufhielt.

„Benehmt euch, ansonst werdet ihr dieses Gotteshaus sogleich verlassen!“

Y´Dey war etwas aufgebracht.
Wohl nicht der Inhalt, sondern vielmehr die unhöfliche Art und Weise, wie sie sich hervortaten, machte sich etwas ungehalten.

Als Tharel antworten wollte, durchkreuzte ein...

Halt!!!

... seinen Gedankengang.
Yossarian erinnerte ihn über Shasserils Band an Demut.

„Entschuldigt, so war es nicht gemeint. Die Freude hat mich gepackt.“

Tharel schmeichelte.
Y´Dey war eine Verbündete und der wichtigste Draht zu Bah.
Doch wenn man es sich auf spiritueller Ebene mit ihr verscherzte, verscherzte man es sich insgesamt.

„Unser Bund steht auf anderen Pfeilern. So sprechen wir doch über die willkürlich Betroffenen.“

Kam sie aufs Thema zurück.

„Ein Grund mehr um dem geheimnisvollen Treiben des scheußlichen Kultes ein Ende zu setzen. Wir können uns nicht erpressen lassen. Fahrt fort und ich kümmere mich um die Dorfsicherheit. Einige Worte mit Burne werden das angemessene Verhalten klären.“

Und rundete ab...

„Neuigkeiten jeder Art werde ich euch als bald wissen lassen.“

Sie wollten gehen.

„Ach, bevor ich es vergesse, Phife ließ euch zum Abschied grüßen. Er und sein frischer Gefährte, ein Schreckensvielfrass, zogen zu einem Treffen seines Druidenzirkels in den östlichen Reischgartwäldern.
Phife wird voraussichtlich als Gesandter des Friedensstifters den Verhandlungen mit Kalamar... mögen sie zustande kommen! ... beiwohnen.“


„Interessant... Was hat er denn in letzter Zeit hier noch vollbracht?“

„Er ist mit Kella, einer gut gesinnten Druidin des Ostens durch die Knorrwälder gestreift, um den Geburtsort Wabamels aufzusuchen. Fragt mich nicht, was er dort tat. Ein Geheimnis, dass er für sich behielt... Da fällt mir auf, Kella ist seit langem nicht mehr hier gewesen, auch um ihres Zustands werde ich mich erkundigen.“

Das bedeutete Ausspähung.

Es war schon gegen Abend.
Tharel , der schon einmal in Burnes Bibliothek zwecks Zauberrollen stöbern durfte, erbat sich Einblick in dessen Drachenbände.
Sie waren jedoch eher allgemein gehalten oder lieferten nur, was er schon wusste.
Chromatisch, metallisch, kristallin waren die Grundtypen.
Was wäre ein Gold oder Silberdrache als Gefährte doch wert!?!
Der Rote Magier wünschte sich einen unter seine Kontrolle...

Währenddessen war es Spätabend geworden und die Gemeinschaft hatte sich im ´Wilden Weibe` einquartiert.
Während Alton und Yossarian für die Sühne der Übeltäter betteten, stieg in den Zauberer die Spannung, wie sie die Drohung wohl treffen würde.
Eine Konfrontation hier im Dorf, die Menschen alle sicher in ihren Häusern verkrochen, würde ihnen einiges an Aufwand ersparen...

 
Bardengesang und Traueroden

„Sir, ihr Gesicht kenne ich doch. Sind sie nicht derjenige, der mit Lith Vevisalakale aus Bet Regor loszog?“

„Doch der bin ich.“

„Äh, könnten sie mir verraten, wo er sich gerade aufhält. Sie dürfen auch wieder über meine Kunst scherzen.“

„Nein, ich trauere lieber darüber.“

„Hahaahaaa! Wissen sie, ich erzähle besser als ich singe, aber Singen ist einfach meine Leidenschaft.“

„Betonung  auf Leid, mein geschätzter Virtuose unter Spirituosen.“

„Ja, genau. Hahaahaaa!“

„Nun, er sitzt dort hinten.“

„Danke... Wo?“


Tharel war gerade von Reditithoor Halbmond angequatscht worden und er hatte ihn wie damals in der Metropole veräppelt.
Die etwas lächerliche Frohnatur ließ sich allerdings nicht davon beleidigen.

Lith saß wie immer im dunkelsten Eck und mied das Licht.
Seine Haut ließ ihn auch beinahe mit dem Schatten verschmelzen.

„Und haben sie etwas herausgefu...“

„Ich bin dabei.“


Unterbrach er den Gastspieler des ´Wilden Weibes`.
Zog aus seinem Lederbeutelchen einige Goldmünzen und schob sie ihm hin.

„Ich gebe euch euer Geld zurück. Ich habe genug davon und ihr braucht es nötiger als ich. Kauft euch ein Instrument davon zum Üben. Seht es als Spende.“

Lith mochte mit niemandem im Schuldverhältnis stehen.
Unabhängigkeit bedeutete Freiheit.
Nur, wenn man sich davon etwas Großes versprechen konnte, wurde Freiheit auch einmal hinten vor gestellt...

Der Hahn krähte auf dem dampfenden Misthaufen inmitten des Schnees zur Morgenstund.
Die Nacht war still vorübergezogen.
Ungewissheit plagte vor allem zwei Gemüter.
Zwei Geistliche, die aber mehr mit den Beinen im Leben standen, als ihre abgehobene Vernunftdenker Kameraden.
Wenn nicht hier massakriert worden war, wo dann?

Tristan aus dem Brückenturm konnte im mysteriösen Fall, keine Verbindungen knüpfen.

Also wurde der betroffene Bauer nochmals aufgesucht.
Die Stalllöcher waren notdürftig von innen vernagelt worden.
Der Farmer fütterte die Tiere und ließ sie nach Spuren suchen.
Yossarian entdeckte im Boden einen gefrorenen Hufstapfen eines Wildschweins.
Die Fahrer im Mauerwerk führte der steinkundige Alton auf die Hauer eines Ebers zurück.
Trotzdem blieb der Vorfall schleierhaft...

Yether der Hilfreiche hatte einen leeren Blick.
Er sah durch die Menschen hindurch.
Was war aus diesem einst so hoffnungspredigenden Gottesmann geworden?

Das Massaker hatte ihn geprägt.
Heute würde er sich eher als Yether den Hilflosen oder Yether den Ohnmächtigen bezeichnen...
Es fragt sich, wie lange sein Spender ihn noch unterstützen wird.
Oder würde genau daraus eine neue unbändige Kraft entstehen?

Die Frage machte ihn niedergeschlagener als er bereits war.

„Seltsame Geschehnisse? Das ich nicht lache. Wollt ihr mich kränken? Das ist euch gelungen...“

„Oh, nein. Entschuldigt...“

„Zieht von dannen, ich kann euch nicht helfen...“

...


Zuwachs


Cryn war orientierungslos.
Seine angeblichen Freunde, mit denen er gezogen war, wollten sich zur Armee Kalamars durch die verschneite Landschaft kämpfen, und dort als Söldner anheuern.
Versprachen sich als mächtige Mannen viel Gold und Ruhm.
Egal ob dabei nur wirtschaftliche Interessen des Imperators dahinter standen.
Und anscheinend berührte sie es nicht, dass dabei auch Unschuldige, Vater und Söhne sterben müssten, die durch ihren Arm fielen.
Das hatte einen Keil zwischen ihn und seine Freunde getrieben...

Cryn hatte sich der Beseitigung von Außenseitern auf Tellene verschrieben und da konnte man sich nicht vom Kaiser Kalamars entdecken und zur Leibgarde machen lassen.
Außenseiter wollte er jagen, stellen und mit Pfeilhageln vernichten.
Dafür dürfte man nicht örtlich gebunden sein, und deshalb verehrte er den Reisenden.
Warum gerade Außenseiter, darüber plauderte er nie.
Es hing mit seinem frühen Leben zusammen und war so schmerzlich gewesen, dass er jede Erinnerung daran verdrängte...
Der Dejy liebte den Umgang mit diesem speziellen Bogen.
Diese Waffe fand man nicht oft auf Tellene, denn nur wenige vermochten sie zu spannen.
Ein Großbogen.
So orientierungslos er war, so glücklich traf in der Zufall, als er die Gaststätte Bahs betrat...

Am Eingang zur Gaststätte war er ihnen schon aufgefallen.
Nicht gerade ein Schönling, aber seine Ausrüstung deutete doch auf einen fähigen Krieger hin.

„Wohin des Weges. Rastet ihr hier und seid auf der Durchreise? Wirt, ein Ale für ihn und mich.“

Tharel, der gut im Ködern war, sponn sein rotes Tuch.

„Ein Mann eures Kalibers gehört in eine Gemeinschaft.“

„Ach, meint ihr? Wieso, wenn ich fragen darf.“

„Gestattet mir zuerst die Neugier. Welchem Stand zählt man euch zu?“

„Dem der Bogenschützen. Ich jage Wesen, nicht von dieser Ebene. Nun gestattet mir auf eine Antwort eurerseits zu hoffen“

„Seht an, seht an, ich lag doch richtig, mit meiner Vermutung, dass ihr euch einer ganz speziellen Beute verschrieben habt. Schön, und genau deshalb kam ich auf euch zu. Im nordöstlichen Gebirge liegt ein Berg ohne Kuppe. Ein geheimer Kult hat sich dort mit Dämonen verbündet, um Paru Bor und O´Par zu bedrohen, wie es der Imperator versucht. Ihr werde dort genug Jagdwild antreffen, mein Bester.“


Natürlich stimmte der Jungspund zu.
Und natürlich hatte Tharel nicht deshalb um ihn geworben.
Nein, der Drache war ein zu zäher Brocken und der Äußere Bereich würde nun umso vorsichtiger und unberechenbarer.
Ein weiterer im Bunde würde sicherlich nicht schaden.
So waren Tharel und die alten Kameraden sich in beidem gewiss...

In Vonidu spielten Kinder auf der verschneiten Strasse und bewarfen sich mit Bällen.

„Wo ist eigentlich Yosh?“

„Ich glaub der darf nicht raus.“


Ein Schneeball traf Tharel versehentlich an die rote Robe.
Die Knaben, Karli und Eugenis, machten große Augen, was jetzt passieren würde.
Tharel feuerte die Spatzenkanone, einen Kältestrahl, sehr schwache Magie, pfeilgerade in den Himmel.
Die Buben rannten vor Schreck in die angrenzende Gasse und versteckten sich hinter einem Fass...

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Nagakeng

  • Mitglied
Sieg und Niederlage liegen oft nahe beieinander
« Antwort #17 am: 15. Februar 2006, 09:51:21 »
Tricks


Noch heute sollte der nächste Angriff erfolgen, bei mäßigem Wetter.
Also müsste der Berg ohne die Hilfe von wertvollerer Magie erreicht werden, was Fußmarsch und Schwimmen durch Untertageseen bedeutete.
Cryn erhielt die Segnung.
Über die Feuerbrücke, auf der man sich plusterte, gelangte man an das Feuertor.
Trotz halbwegs guter Sicht, schwirrten die Spinnenfresserregimenter nicht aus.

„Nehmt ihr diese Schatten  dort drüben war?“

Cryns scharfe Falkenaugen erspähten Bewegung auf der Nebenbrücke in die Kraterrandminen hinein.

„Hier spielt die Musik! Darum kümmern wir uns später.“

Die Konzentration stieg durch das Machtwort des Anführers schlagartig bei allen Beteiligten.

Diesmal berührte Yossarian auch das Tor.
Es sollte niemand zu schaden kommen, und so geschah es.
Es war keine Glyphe der Abwehr auf das Tor gelegt.
So glaubten sie...
Alton und Yossarian taten einen stämmigen Schritt vor.
Plötzlich verschwanden sie inmitten tausender rasiermesserscharfer Klingen.
Die steinerne Haut fing nur wenige Schnitte ab, denn beide waren völlig überrascht gewesen,
hatte man sich doch völlig auf den Chromatischen konzentriert.
 
Sie sprangen blutend zurück.
Shasserils Band erübrigte verbale Kommunikation.
Es war riskant, doch umsonst wollten sie nicht wie Marionetten angetanzt sein...

Zwei Dimensionstüren beförderten die Gruppe geteilt in die Ecken der marmorroten Halle.
Lith und seine Spiegelbilder nahmen Yossarian mit.
Tharel, Cryn und Alton wagten den Sprung gemeinsam.

Der Schatz war geschrumpft.
Die verschwundene Hälfte lag in einem der beiden Gänge, die Erstere einsehen konnten.
Der Drache hatte sich einen Zweitschlafplatz eingerichtet.
Er selbst in Lauerhaltung.

„Runter dort, wir holen die zweite Hälfte unseres Schatzes ab!!!“

Lith provozierte auf Drakonisch und versuchte prophylaktisch Magie auf dem Ungetüm zu bannen.
Doch erstaunlicherweise lag nichts dergleichen auf ihm.

Über Shasserils Telepatisches Band konnten sich die drei, die der Drache nicht sah, wohl aber wahrnahm, auf sein Erscheinen einstellen.

Der Drache trug einen Armreif, unter den er einige eingerollte Schriftstücke geklemmt hatte.
Davon zog er mit zwei angewinkelten Klauennägeln nun eine heraus, entrollte sie mit einer geschickten Bewegung und murmelte arkane Phrasen.
Mächtige Phrasen.
Und endete lautstark in der Sprache seiner Rasse:

„ Bera ante anti antera... Winzling, der sein Maul so weit aufreißt, weiß er gar nicht, wie sehnlichst Chymon die Diebe erwartet hat.“

Lith klappte der Unterkiefer beinahe hinab, als er erkannte was die Magie aufbaute...

Ein Antimagisches Feld!!!
Wir haben nur einen Versuch!!!


Lith wiederholte die lösende Magie des Bannes.
Doch es zeigte keine Wirkung.
Es konnte keine Wirkung zeigen.

Ratlosigkeit.
Ratlosigkeit.

Das Ungetüm katapultierte sich in den Raum, um seine Furchterregende Präsenz wirken zu lassen.

„Darf ich vorstellen!!!“

Die Stimme offenbarte erst jetzt:
Es war eine Sie.
Und ihre Aura hatte Alton erfasst.
Sie biss kräftig zu.
Alle Magie unterdrückt, ohne Steinhaut, gruben sich die langen Zähne tief in des Tiefenzwerg Arm, zur Deckung vorgehalten und entkleideten ihn seines Fleisches.

Ratlosigkeit wandelte sich in einen dominierenden Fluchtgedanken.
Cryn schoss zur Ablenkung noch zwei Pfeile mit einer Sehne und tappte rückwärts Richtung Klingenbarriere.
Alle hechteten teils fliegend durch die Messer, und alle trugen schwere Schnittwunden davon.
Zum Teil sogar lebensbedrohliche.
Alton, der den Rückzug deckte wurde das ersehnte Opfer.
Alton die Festung hatte einen plumpen Harken geschlagen.
Sie ließ sich nicht beirren, und schnappte hinterrücks ungehindert an seiner Achillesferse zu.
Dem Verbindungsstück am Hals...

...

Außerhalb wähnten sie sich in Sicherheit.
Doch weit gefehlt.
Die wirbelnden Klingen wurden unterdrückt, Chymon pfiff hindurch und erhob sich über die Köpfe der Abenteurer, alle natürlichen Attacken wetzend.

Yossarian zog, sich über die Brüstung ins feuchte Nass rollend, Chymons Aufmerksamkeit auf sich – sie biss auf den Granit der Brückenbrüstung - während Lith und Cryn sicher über die Brüstung hechteten, beziehungsweise sich fallen ließen.

Tharel, der sich in Trollgestalt fliegend in Richtung der Blitztürmen gerettet hatte, war nun als Einziger übrig.
Und Rote Drachen hassten das kühle Wasser.
Danach wählte sie ihr nächstes Opfer.
Tharel zischte in Richtung der wogenden grauen Wellen.
Und Chymon, unbeholfen aber schnell, glitt über die Wasseroberfläche.

Sie kam näher.
Näher!
Näher!!
Näher!!!
Wenige Fuß über dem Wasser erreichte sie den Roten Magier!
Die Verwandlung unterdrückt, schmerzten die blutenden Schnitte noch mehr und ungeschützt, reichte ein wuchtiger Flügelstreif, um ihn leblos ins Wasser zu schleudern...

...

Chymon zog einen weiten Bogen und glitt über Tharels Leiche hinweg, suchte mit der Hinterklaue nach ihm zu packen, doch verfehlte und schüttelte das unangenehme Nass ab.
Machte sich nichts daraus und setzte sich erhaben und genießerisch auf die Brücke und schnaubte auf Drakonisch.

„Chymon, der Sieg zu Ehren deiner Majestät.“

Derweil waren die Überlebenden nicht untätig gewesen.
Yossarian wartete unter der Brücke und schluckte einen Schwimmtrank.
Ein toter Tharel war kein Gönner.
Lith flog nun unsichtbar in einem großen Bogen, um Chymons Sinne zu meiden, zu Tharel.

Chymon hatte Cryns und Yosses Fährte gewittert.
Sie warteten noch unter den Bögen der Brücke an der Wasseroberfläche.
Lith nun unsichtbar, lenkte den Drachen mit einem Geisterhaften Geräusch, welches das Schwirren der Spinnenfresser von oben imitierte, ab.
Kurz bevor das mächtige Haupt sich hinab gewunden hatte, hatten sie hastig einen Wasser Atmen Trank hinabgewürgt und waren abgetaucht.
Die Duftspur verloren, wollte sich das weibliche Ungetüm zurückziehen...
Doch nicht ohne Beute.
Tharel trieb noch im Wasser.
Lith sah es und gab Gas.
Sie kam näher.
Hatte Lith nun sensorisch erfasst und glitt mit ihm um die Wette auf die Beute zu.
Er selbst nun potentielle Beute.
Näher!
Näher!!
Näher!!!
Lith drückte Tharel von oben unter Wasser und tauchte weit hinab, während der Drache hinüberjagend das Wasser wild verwirbelte.
Puh.

Yossarian beobachtete, wie Chymon an die Stelle zurückkehrte und über ihr flügelschlagend noch einige Momente verharrte, bis sie schnaubend abdrehte und hinter den Klingen verschwand.

Die Klingen wirbelten noch eine ganze Weile.
Das rot schimmernde Tor hob sich mit ihrem Verschwinden.
Cryn, nicht Bestandteil des Bandes, suchte sein Heil in der Flucht nach Vonidu, weil er die anderen aus den Augen verloren hatte.
So hatte er sich die Jagd auf Außenseiter nicht vorgestellt, auch wenn Drachen eine nicht weniger ruhmreiche Beute waren.
Darum ging es ihm ja aber in erster Linie nicht...

Yoss und Lith mit Tharels Leichnam sammelten sich am Eingang zum Feuertor...


Entlegene Arbeiten


„So habe ich mir das nicht vorgestellt...“

Das übliche Lächeln des Paladins war Bestürzung und Enttäuschung gewichen.
Jetzt, wo Alton tot war, vermisste er sein Murren doch ein wenig.

Lith schwieg.
Er würde Tharel wiederbeleben.
Sie hatten zwar außer ihrer Gönnerschaft nicht viel gemein, doch eines teilten sie.
Die Ablehnung weiblicher Herrschaft.
Der Herrscherinnen im Reiche Bynarrs, Tharels Erzfeinden.
Der Priesterinnen Lolth der Unterreichdrow, Liths Verwandten.
Und nun auch noch die Wächterin des Feuertors, Chymon...

„...geben wir dem Äußeren Bereich, was er verdient. Cryn sagte er hätte auf der Luftbrücke Bewegung hinein in den Brückenkomplex gesehen? Dann nichts wie hin. Auf dass uns der Schimmernde den Weg leuchte.“

Yoss legte ihnen beiden zu gleichen Teilen die heilenden Hände auf.
Und sie zogen durch die Dunkelheit der unterirdischen Gewölbe.
Yoss mit Dunkelsichtmagie.

...

Es hörte sich an wie kleine Gerölllawinen.
Und das Stöhnen überladener Oger.
Lith spähte vor.
Es waren überladene Oger in schwarzen Ritterrüstungen!
Sie legten den verschütteten Kreis Eeridiks frei.
Am erhobenen Ende der Halle schritt Geoquardon, selbsternannter Jäger der Sterblichen, ein Halb-Wasserelementar-Halb-Minotaurus, auf und ab, und stachelte die Untergebenen auf Riesisch zur Eile an.

„Bewegt euch, faules Pack!“

Daraufhin verschwand er wieder in einem Gang.
Patrouillieren und kommandieren.

„Wir überraschen sie. Dann bekommen wir auch ihren Anführer. Ich habe noch eine Rechnung mit ihm zu begleichen.“

Liths Plan war eindeutig.
Er zog eine kleine braune Fellkugel aus einem Sack, den Tharel trug und warf sie auf den Boden.
Ein Braunbär erwuchs daraus in Windeseile.
Tränke machten sie unsichtbar.
Den brummenden Braunbär schickten sie vor.
Wie erwartet zog er die Aufmerksamkeit auf sich.
Die Oger zogen ihre Zweihänder...

„Sein Fleisch sein meins!“

„Mein ist Hinterlauf!!“

„Dein ist Frostbrand!!!“


Lith und Yoss waren hinterhergelaufen.
Die dummen Oger hatten sich mit ihren platten Nasen nur auf das Tier konzentriert, welches das von der Brücke scheinende Abendlicht zur Dämmersicht nutzte.
Lith eröffnete mit einem Kältekegel, der nur einen Oger im Bereich überleben ließ und den antrabenden Braunbär mit einem mächtigen Zweihandschwinger in eine Fellkugel zurückverwandelte, die von selbst zurückrollte und mit einem Satz in den Beutel zurücksprang.
Zwei hatten zu spät auf das Tier reagiert und waren damit unversehrt.
Derer nahm sich der Streiter des Schimmernden an.
Lith zog eine weitere diesmal graue Fellkugel, aus der ein Nashorn erwuchs, das im Trab sein Horn tief ins Metall und den Bauch des Ogers grub.
Blut trat aus seinem Maul und er fiel dumpf zu Boden.
Währenddessen entwaffnete Yossarian die beiden Kontrahenten, stach zu und bewegte sich geschickt zwischen ihnen hin und her.
Er spielte förmlich mit ihnen.
Und erledigte sie ohne auch nur einen einzigen Hieb abbekommen zu haben.

„Wo versteckt sich ihr Anführer?“

„Er wird uns auflauern, wenn wir es nicht tun. Ich kenne seine Taktik.“

Lith schickte das Nashorn langsam vor. Er musste auf die Brücke sein. Dort war er zuletzt patrouilliert.
Unter dem Ausgang zur Brücke hielt er es an. Die Brücke war frei.
War er durch die offene Seitentür Richtung Feuertempel geflohen?

„Wir kriegen ihn. Ein andermal.“

Plötzlich hallte es aus einer undefinierbaren Richtung.
Ob von draußen oder aus den Gängen, war nicht auszumachen...

„Sterbliche! Folgt dem Pfad in den Weiler am Fuße der Bergkette. Seid gespannt auf Hedracks Präsent!“

Dieser feige Wurm!
War seine Drohung, Naquent Drohung umgesetzt worden!?!
Yosses Befürchtung und Liths Anspannung wuchsen...
Bald...

Mit den Wertsachen der erledigten Oger im außerräumlichen Gepäck und Tharel auf der Schulter, marschierten sie Richtung Vonidu.
Im Knöchel hohen Schnee kreuzten sie Cryns Spur und trafen bald auf ihre eigenen.

...

Im einzigen Gasthof Vonidus, trafen sie auch den schwer verletzten Cryn.
Er hatte jede Hilfe, die ihm der einsame Wirt bot, abgelehnt.

„Seid nicht so übertrieben stolz, junger Freund.“

Yoss erinnerte sich noch gut an den Vorfall mit Pidel.
Cryn zeigte erste Anzeichen einer Lungenentzündung.

„Schultert ihr eine Leiche!?!“

Der Wirt fuhr entsetzt zusammen.

„Er ist ein Kamerad von uns, der im Kampf sein Leben ließ. Ihr seid ein einfacher und rechtschaffener Mann. Belastet eure Seele nicht mit solch grausigem Wissen.“
 
Er traute Yoss.
Erleichtert fasste sich der dicke Mann ans Herz.
Und fuhr wenige Momente danach wieder zusammen, als von draußen ein Schrei hereindrang.
Er wandelte sich in Schluchzen.
Der Gesandte des Schimmernden ahnte nicht Gutes und sollte bestätigt werden...

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Gerthrac

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« Antwort #18 am: 15. Februar 2006, 15:01:25 »
Ist so ziemlich die böseste Art einen Drachen zu spielen - im AF! :twisted:
Gefällt mir immer noch - weiter so! :)

Nagakeng

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Fehler meinerseits
« Antwort #19 am: 17. Februar 2006, 08:32:18 »
Zitat von: "Gerthrac"
Ist so ziemlich die böseste Art einen Drachen zu spielen - im AF!  


Ja, da sehen Magier und Kleriker alt aus.
Ich muss auch einen Fehler einräumen, der in der SH schon kaschiert ist.
Odemwaffen funktionieren aus einem AF heraus nicht.  :oops:
Ich hatte bei der ersten Attacke Richtung Alton, Cryn und Tharel eine eingesetzt (in der SH durch Biss ersetzt).
Aber es hätte glaube ich nicht viel am Verlauf geändert.
Dazu kam noch, dass fast alle bei der Flucht durch die Klingenbarriere ihren Rettungswurf versaut haben und ich gut Schaden würfelte.

Naja das Leben geht weiter und der ehrgeizige Tharel erblickt zum vierten Mal das Licht der Welt. :wink:

Freut mich, dass du, Gerthrac noch immer voll mit dabei bist.  :)
 
Im Übrigen: Schreibe ich zu ausführlich?

Darigaaz

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RttToEE: Last Part
« Antwort #20 am: 17. Februar 2006, 09:31:07 »
@Nagakeng

Nein, ich finde nicht. Ich lese hier in allen SH mit, sofern ich natürlich die Zeit dazu finde :). Sie geben mir viele Anregeungen, wie ich Dinge in meiner Gruppe darstellen kann oder besser machen kann etc. Nur weil ich nicht poste (bzw. man nicht postet) heißt das aber nicht, daß hier umsonst für die Öffentlichkeit verfasst wird ;).
Realismus erhöht nur den DC

Wahre Worte sind nicht angenehm, angenehme Worte sind nicht wahr!

Gerthrac

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« Antwort #21 am: 17. Februar 2006, 13:31:35 »
Motiviert aber, wenn man als Autor Feedback bekommt.
Und die Sache ist schon spannend... man will wissen, wie es ausgeht.  :)

Was den Drachen betrifft, dachte ich da mehr an die DR X/Magic

Gawain

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RttToEE: Last Part
« Antwort #22 am: 17. Februar 2006, 17:12:46 »
Das war wirklich lustig...  Unsere Unterkiefer lagen auf dem Tisch auf. Altons Spieler spreizte die Hände wie der Pfarrer beim gebet am Altar, blickte nach oben und schrie mit geschlossenen Augen: "Neeeeeiiiiiiiiiin"  :D

Wir waren uns wirklich sehr schnell einig, die Beine in die Hand zu nehmen, und wieder hat sich die Aussage: "Ich muss nicht schneller laufen als der Drache, ich muss nur schneller sein als du!" bewahrheitet.  - Es lebe Long Strider, Fast Movement und leichte Rüstungen.


Antimagic Field und Breath =  :monster:

P.S. Ich wollte den letzten Smile mal einsetzen...
" Wahrlich, auch den Größten fand ich - allzu menschlich!"

Anonymous

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« Antwort #23 am: 20. Februar 2006, 10:14:03 »
Vonidus Schrecken


(63)
Der schwer angeschlagene Cryn ließ sich erschöpft auf der Polsterbank nieder und überließ dem Vorstreiter als auch dem Schicksalsweber das Feld...

Draußen im braunen Schnee lag eine verzweifelte Frau, die schluchzte und Yossarian nicht beruhigen konnte.
Etwas hatte sie völlig verstört.

Lith holte sogleich Thandain und Rerrid aus ihren Häusern.
Auch die Zwergin konnte die Frau nicht trösten, nur wusste sie, in welchem Haus sie lebte.
Während Dunkelvoll beschrieb, versuchte die Frau plötzlich den Dolch von Thandains Riemen zu schnappen, doch vor Tränen sah sie die Hand vor Augen nicht und bekam den Sicherungsgurt nicht weg.
So verzweifelt war sie.
Etwas wahrhaft Furchtbares musste geschehen sein.

Rerrid hatte sich sogleich mit Lith zum Haus begeben.
Die Bewohner trauten sich langsam aus ihren Häusern.

Die Kundschafter durchstreiften das offenstehende Haus, und wurden fündig.
Erst schemenhaft und dann deutlich...

Die Kinder war in der Scheune erhängt worden.
Vom Vater fehlte jede Spur.
Rerrid übersetzte das auf einem Balken eingeritzte Riesisch:

„Wir drohen niemals leer
Ehre dem Älteren Urgewaltigen Auge“


Eine gediegene Handschrift.
Kein Zittern.
Jemand musste dies mit großer Ruhe und Sorgfalt verrichtet haben.

Rerrid verließ den Ort.
Erinnerungen kamen hoch, die er nicht zu bändigen wusste.
Ja, auch Zwerge haben Gefühle.
Schuld.

Am Eingang entgegnete er Yossarian:

„Ihr wollt das gar nicht sehen... Seid froh drum, wenn ihrs nicht müsst!“

...

Vonidu war auf den Beinen.
In all dem Chaos aus Ungewissheit und Furcht, schaffte es die Frau mit einem entrissenen Messer sich die Handschlagadern aufzuschneiden.
Yossarian, Retter in der Not, vernahm die Rufe Thandains und legte seine heilenden Hände auf die Wunden.
Die Mutter vierer Kinder blieb bewusstlos.
Der Vorstreiter trug sie in Thandains Haus und man fesselte sie dort zu ihrer eigenen Sicherheit ans Bett.
Yossarian blieb noch eine Weile und hielt ihr schützend die Hand.
Eine Freundin löste ihn ab.
Unter den Namen ihrer Kinder befand sich auch Yosh...
Nachdem sie erwacht war, starrte sie stillschweigend auf die Kerze auf dem Nachttisch...

Derweil auf den Straßen verbreitete sich das Gerücht, dass jemand ermordet worden war, und der Kult etwas damit zu tun hatte.
Wer sonst.
Die Männer, besonders die, die ihre Familien beim Massaker Hedracks in Bah verloren hatten, riefen zum Sturm auf.
Was hätte man noch zu verlieren.

„Seid nicht dumm!!!“

Verschaffte sich der Schicksalsweber Gehör.

„Vonidu braucht euch! Werft euer Kostbarstes nicht weg! Seid solidarisch mit denen, die noch etwas zu verlieren haben und widmet euch deren Schutz. Es ist zwar nur ein schwacher Trost, aber eure Angehörigen hätten das sicherlich so gewollt!“

Tatsächlich, es zeigte Wirkung.
Was gab den Menschen den Anlass?
Dass ein Schattenelf sich so äußerte?
Wirkliche Hoffnung?

Nun zumindest für Lith war klar, warum er sie abzuhalten hatte.
Noch mehr unnötige Opfer zogen zuviel Aufmerksamkeit an, und schlechte Gerüchte über ihren Bund, würden nur Scherereien mit sich bringen.

Cryn sollte als Kontaktmann in dem Weiler bleiben, noch in der Nacht ritten Yoss und Lith mit gekauften Pferden – auch der Händler war wachgerüttelt worden – nach Bah.
Völlig übermüdet kamen die beiden in den frischen Morgenstunden an...
Und nahmen sich erst einmal ein Zimmer, um dort zu meditieren.
Die tiefe Trance brachte nur wenig Erleichterung.
Besonders Yossarian trug eine sich selbst auferlegte Last...

Die Kantorin hatte noch keinen Einblick in Kellas Umgebung erhalten...
Y´Dey sah auf Liths Bitte hin in ihr Taufbecken, doch war es zum Scheitern verurteilt.
Der Vater war tot und wohl selbst nicht der Täter.
Tharel ruhte nun bei Thorwin...

Wieder einmal wurde man bei den Burgherren vorstellig und bat um Unterstützung.
Doch mit konservativen Argumenten alla

„Die Voniduaner haben kein Vertrauen mehr in uns“

und

„Jeder ist für sein Gebiet verantwortlich“

schüttelte Burne die Bitten ab.
Für Notfallmaßnahmen Bahs sei gesorgt.
Man setzte dabei die Verantwortlichkeit auf Tristan, Elmo und die Kirchen.
Burne und Rufus waren einfach die letzte Instanz.


Der Vertraute Sugils


Zur Mittagszeit hin wechselte man die Umgebung.
Bet Regor.
Zur Entspannung blieb wenig Zeit.
Ausruhen konnte man sich, wenn man an Altersschwäche starb.
Viel Diamantstaub- aus dem Erlös von Tharels angehäuften Reichtümern- ein wertvoller Spiegel, sowie die Komponenten für einen Resistenzumhang und einen neuen hochgradigen Zauber für Liths Zauberwälzer, wurden besorgt.
Für den Spruch gelangte er auf diplomatischem Wege bis an das Studierzimmer Sepiter Rahahns, dem Hofmagier des Königs und dessen wohl engsten Vertrauten.

Er brütete über Plänen der Umgebung, sah zu anfangs nicht auf.

„Ich erwarte eine konkrete, diskrete Bitte, wenn ich euch schon meine halbe Aufmerksamkeit schenke. Beeilt euch, ich habe nicht ewig Zeit.“

„Ihr seid die arkane Ikone Bet Regors, ich bitte euch nur um eine Rolle aus eurem Sortiment.“

„Warum? Welchen Zweck erfüllt es mir? Auf Geld lege ich keinen Wert.“

Wenn man ihn und seine fein dekorierte Umgebung – Plattgold und rote Satinteppiche - ansah, wusste man warum.

„Um einen Krieg vom Norden her zu verhindern.“

Er sah auf.

„So. Woher habt ihr diese Information? Und wer soll unser Kontrahent sein!?!“

„Ein Kult, der vor Jahrzehnten auf den Emridy Feldern von den gemeinsamen Armeen Paru´Bors und O´Pars zugrunde gerichtet wurde, weil er Unannehmlichkeiten bereitete.“

„ Ich bin noch aus Mundpropaganda darüber aufgeklärt. Und er strebt zu neuen Unruhen?“

„So ist es, mein Herr.“

Er sah wieder auf seine Karten, studierte, dachte nach und...

„Unter einer Bedingung erhaltet ihr eine Rolle?“

„Was auch immer ihr begehrt.“

„Haltet mich auf dem Laufenden.“

Ein Zeichen.
Um sich weiterhin Sepiter Rahahns Unterstützung gewiss sein zu können, zupfte Lith in Eigeninitiative ein weißgraues Haar und rollte es für Sepiter zusammen.

„So könnt ihr mich überall beobachten und euch auch selbst auf dem Laufenden halten. Ich habe nichts zu verbergen.“

„Ihr zeigt großes Vertrauen mir gegenüber! Würdet ihr einen loyalen Untergebenen abgeben? Ein Mann eurer Treue wäre eine Bereicherung im Kriegsfall. Wenn ihr es nicht schon wisst – nur der Blinde sieht  die Zeichen nicht – es steht ein Krieg mit Kalamar bevor.“

„Ich will sehen, in wie weit ich dabei behilflich sein kann.“

...

Igitt!
Soviel Unterwürfigkeit widerte den Schattenelf an.
Doch er hatte es durchgehalten.


Rasend, reisenden Schrittes


Während Lith dann in einer dunklen Stube hockte, schritt Yossarian durch die Gassen und war in Gedanken versunken.
Eine ernste Mine auf dem Gesicht.
Er schmiedete Alternativpläne zur Vernichtung derer, die keine Gräuel zeigten.
Er durchquerte die Stadtmauern, ließ sich bereitwillig kontrollieren und ging am Renador Fluss entlang.
Ein Händler kam mit seinem Karren des Weges.
Ein flinker Dieb schnappte sich einen Sack und rannte in die Siedlung und um sein Leben.
Yossarian war nicht ganz so schnell und verlor ihn langsam aus den Augen.

„Haltet den Dieb!!!“

Plötzlich schoss über die Kreuzung eine Gestalt.
Als Yoss um die Ecke kam, lag der Halunke zu Fall bebracht auf dem Boden.
Jemand hatte ihm im Lauf die Beine weggefegt und er hatte unsanft mit dem Gesicht gebremst.
Der Sack war offen und Gewürzpulver lag auf dem harten Erdmatsch.
Die Gestalt hob den Beutel auf und meinte.

„Lass dir das eine Lehre sein. Die Narben werden dich daran erinnern. Nun mach dich auf deine Reise.“

Er suchte das Weite.

„Ihr lasst ihn laufen!?! Wieso? Er gehört vor Gericht.“

„Ja, da stimme ich euch zu. Doch nicht vor eines der Großkirche.“

„Ja, da stimme ich dir wiederum zu. Sie urteilt zu hart.“

Die beiden, nachdem sie ihre Symbole gesehen hatten, waren sich auf anhieb sympathisch.
Und auch die Rasse teilten sie.
Und ihre Bruderschaften waren befreundet.
Calsaniss war Wildelf und Wanderpriester des Reisenden.
Sie duzten sich ungefragt und wandten gegenseitig ihre Spitznamen an.
Auch ihre Ausrüstung ähnelte sich.
Yoss einen Mithrilfeldharnisch, Calle eine Mithrilbrustplatte.
Yoss ein animiertes schweres Eisenschild, Calle ein animiertes Dunkelholzschild.
Und auch ihre Kampftaktik ergänzte sich mit Sprungangriffen und Schwertern sehr schön.
Sie brachten dem aufgeschreckten Gewürzhändler sein Eigentum zurück, mahnten gemeinsam

„Schnürt eure Ware fester an, guter Mann!“

und gingen zur Feier des Tages ein Glas Wein trinken.
Und wie es der glückliche Zufall so wollte, stammte auch Calle aus Cryns altem zerbrochenem Bund und war gerade auf der Suche nach ihm, da er den richtigen, den guten Weg gewählt hatte.
Und den guten Weg würde jetzt auch Calsaniss einschlagen, als er erfuhr, welchen Gefahren sich Cryn aussetzte und selbstverständlich welche Bedrohung das Gebiet nahe dem Gebirge ausgesetzt war.
Dafür konnte auch einmal auf unbestimmte Zeit die ewige Reise unterbrochen werden.
Calle verband mit Cryn eine tiefe Verbundenheit, welche andersherum nicht bestand.
Das fühlte man in seiner fortlaufenden Stimme, die sehr geprägt war, von seiner Wanderpriesterschaft.
Doch warum, darüber konnte nur spekuliert werden und auch Yoss stieg nicht auf diese Beziehung ein.
Noch nicht...

Lith schwieg sich aus gegenüber dem Neuen.
Noch ein Elf...

Nach zwei frostigfrischen Tagen standen die Drei in der Kapelle des Wahren.
Y´Dey war leicht frustriert.
Sie scheiterte unentwegt an Kellas starkem Willen.
Doch der Ehrgeiz der Erleuchtung lehnte jede Hilfe ab.
Die Wahrheit wollte die Kantorin natürlich selbst in Erfahrung bringen...

„Wieso hat das so lange gedauert!?!“

Schallten Tharels Worte durchs gruftähnliche Gewölbe.
Er wusste nicht einmal, wie lange er im Jenseits herumgegeistert war und beschenkte sie gleich mit seiner üblichen Unfreundlichkeit.

„Dein Zauberbuch wäre eine schöne Ergänzung in meiner Sammlung gewesen. Cryn würde sich sicherlich über einen Nimmervollen Beutel freuen und...“

„Wir sind Gönner, belassen wir es dabei.“

Tharel war lange geduldig geblieben, um Lith seinen Spruch zurückwürgen zu können.

Sie teleportierten sich zu Cryn, der allein mit dem Wirt in der Speisestube des ´Wilden Ebers` saß.
So sauber waren die Gläser noch nie gewesen, wenn man hier aß.
Denn die Voniduaner  waren nun komplett ausgeblieben, sogar der Stammtisch.
Menschen- und Orkleere Straßen.
Für einige Münzen wachte der Gastwirt ab sofort über Liths teuren Spiegel, und konnte sich davon ernähren.

„Bist du das Calsaniss? Was treibst denn du hier?“

Sie umarmten sich brüderlich.
Sie kannten einander schon lange.
Doch der eine den anderen länger, als der Jüngere wusste...

„Cryn, du wähltest den richtigen Weg. Den des Reisenden, deshalb bin ich dir gefolgt. Das Glück ließ mich Yoss treffen. Und nun ist die Reise vorerst beendet.“

„Sei nicht albern, Calsaniss. Dein unruhiger Hintern hält es doch  nicht lang an einem ´Plätzle` aus.“

„Doch, hierfür schon. Denn eine Schreckensherrschaft, eine Tyrannei muss abgewendet werden! Stell dir nur vor, wenn die Völker nicht mehr frei reisen dürften...“

„Ja, das wäre schlimm. Dämonenherrschaft und unterdrückte Reisefreiheit!“  

Die beiden schaukelten sich auf.

„Was hat sich in letzter Zeit ereignet?“

Tharel setzte die Notbremse.

„Mit Thandain habe ich das Vorgefallene rekonstruiert. Die Psyche der Frau wird wohl einen bleibenden Schaden davontragen, wenn sich niemand ihrer erbarmt. Sie war auf Besuch bei den Großeltern in Bah und hat dort im Namen der Familie, Zweige vors Rathaus für die Verblichenen gelegt. Als sie zurückkam, muss sie ihre Söhne in der Scheune gefunden haben. Vom Vater fehlt weiterhin jede Spur.
Die letzten Nächte waren bitterkalt. Der Schnee müsste hart geworden sein. Lasst uns nach Abdrücken  suchen.“


Yossarian kümmerte sich um die Mutter, ferner die übrigen Viere nach Beweisen für ein Verbrechen suchten.
Er legte ihr seine weichen Hände auf die Stirn und versuchte ihren Schmerz zu lindern.
Doch in die Seele ließ sich schwer blicken...

Tatsache!
Aus der Scheune führten Spuren.
Cryn mit Zügen einer Waldläuferausbildung deutete sie als Fußstapfen eines erwachsenen Mannes.
Sie nahmen die Fährte in das Waldstück auf und da mit einem Male wandelten sie sich in Pferdehufe.
In beide Richtungen führten die Spuren und ein Chaos aus Spuren, und eingefrorenem Blut offenbarte das restliche Geschehen...
Die einzig bekannte Kreatur mit Pferdehufen war... Geoquardon!
Ja, wie sonst hätte er auch vom Präsent Hedracks wissen sollen!
Der Äußere Bereich ist sicherlich streng hierarchisch gegliedert und es herrscht Austauschverbot!
So stellte man es sich zumindest vor.

Ja, dafür würde er bezahlen!
Dieser native Außenseiter von Stier sollte sein helles Wunder erleben!
Cryns Hand schnürte sich um seinen Großbogen...

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Nagakeng

  • Mitglied
Stats
« Antwort #24 am: 22. Februar 2006, 11:29:22 »
Hier kommen die wichtigsten Angaben, aus denen sich die restlichen ergeben.
Entschuldigt den Sprachenmix. :roll:

Yossarian:
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Tharel:
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Calsaniss:
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Lith:
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Cryn:
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Nagakeng

  • Mitglied
Knappes-Viertel Erkundung mit Widersachern
« Antwort #25 am: 24. Februar 2006, 12:44:11 »
Wässrige Tinte,...


Da saß er also.
Alle beobachteten sie ihn durch Liths Spiegel- ein Unikat – auch der Wirt blickte neugierig über ihre Rücken.
Sie hatten sich eine Nacht Ruhe im verlassenen Gasthaus gegönnt.
Diese ungewohnte Stille tat sehr wohl...

Der Raum, in dem Geoquardon in völliger Gelassenheit und Ruhe – seine wie unter Wasser treibende Mähne verstärkte dieses Bild noch- auf einem Wasserpflanzenbett saß, war spartanisch eingerichtet.
Es war keine Tür sichtbar.
Er saß wie in einem Gefängnis.
Neben ihm lehnten der meerblaue Turmschild – wie die Mauer Atlantis- und der algengrüne Dreizack.
Ein bläulich-grüner Schimmer wohnte seinem zotteligen Haar und seiner Haut inne.
Allein die spezielle Fellrüstung, auf der gegerbte Lederstücke seiner Opfer sorgfältig aufgespannt waren, trug er am Körper.
Er schien zu warten und sie beobachteten ihn eine Weile.
Er rührte sich kaum.
Nur pullte er langsam aber stetig unter den Fingerkuppen.
Eine bräunliche Schicht fiel zu Boden.
War es getrocknetes Blut oder die Rinde eines Balkens?

Da!
Die Steinwand öffnete sich.
Sie fuhr seitlich ins graue Gestein.
Ein Minotaurus holte ihn.
Er nickte, und schnürte geruhsam sein Schild an.
Gleichzeitig wurden die letzten Vorbereitungen unter den Abenteurern getroffen, vor allem Austausch von Magie...

„Cryn, der Zauber kann nur vier aufnehmen. Ihr müsst zurückbleiben und Vonidu vor den Drohungen der Dämonen, die Hedrack schickt, schützen!“

„Aber der Mischstier gehört mir!“

„Wir haben jetzt keine Zeit zu diskutieren. So seid geduldig, eure Sehne wird bald unter Spannung stehen! Hier oder dort!“

Die Zeit drängte und Cryn gab nach.
Tharel hatte mit diesem Konflikt bis kurz vorher gewartet, um Cryn abwürgen zu können.
Und das war ihm gelungen.
Doch nun Konzentration!
Jener hatte bereits seinen Speer gepackt, sich erhoben und schritt hinter dem Botschafter aus der Tür, da verschob sich Raum und Zeit und die Gruppe erschien unverzögert in dem kleinen Raum.
Der Wirt und Cryn sahen noch einige Momente in den Spiegel, als die Übertragung bereits abgebrochen hatte...

Mit weit aufgerissenen Augen fährt er herum, beginnt leise und endet laut:

„Mit euch hätte ich hier nicht gerechnet, Sterbliche!“

„Der Hellste bist du ja nicht, Unsterblicher. Bin sehr gespannt, wie ein Unsterblicher stirbt!“

Der Vorstreiter schenkte ihm sein strahlendstes Grinsen.

Geoquardon erschuf eine Nebelwolke.
Lith, der noch keine Zeit gefunden hatte aufzurüsten, begann damit.
Intuitiv wählte Calle die richtige Richtung und sprintete hinter dem Stiermensch her.
Ihn und den anderen Minotaurus tauchte er in einen brünstigen Flammenschlag.
Yossarian tänzelte vor, stach nach dem Halb-Wasserelementar, und verbarg sich wieder in dessen Nebel- zum eigenen Vorteil.
Meinte er.
Doch Geoquardon visierte ihn genau an.
Wassernebel, eine Heimaterscheinung, behinderte seine Sicht nicht.
Er stach mehrmals nach dem Paladin, doch sie parierten einander- auch umgekehrt.
Tharel wurde wieder zum glatzköpfigen Troll in roter Robe und wagte sich in den Nebel.
Der Minotaurus im Kampfrausch diente Geoquardon als Kanonenfutter und Puffer.
Doch Calsaniss zweiter Flammenschlag raffte ihn dahin und auch der Handlanger des Kultes in Vonidu trug inzwischen schwere Verbrennungen davon.

„Diese schwarze Stellen, stehen vielleicht unserem Schattenelfen, passen aber rein gar nicht zu deinem grünen Tann!“  

Yossarian konnte nicht ablassen, den schnaubenden Stier zu provozieren.
Er wollte im Jäger der Sterblichen das Bedürfnis wecken, nur noch Yoss verfolgen zu wollen, damit er abließe von den Befehlen Hedracks und die kommenden - sollte er entwischen- lebensverachtenden Befehle ignorierte!

Über Shasserils Band loteten sie die Umgebung aus.
Die lange, aber recht schmale Halle wurde erleuchtet von einem unheimlichen grün-blauen Schein, der aus dem rechteckigen Becken kommt, das in der Mitte sich von fast ganz oben bis ganz unten erstreckt.
Zu beiden Seiten läuft ein zehn Fuß breiter Steg.
Auf der Hälfte der Länge senken sich steile Stufen hinab- sie befanden sich oben- so dass die Halle zwei ebene Etagen besitzt.
Auf der unteren das massige Wassertor.
Auf der oberen ein massiges anderes Tor in schwarzes, lilaaderdurchzogenes Vulkangestein gefasst
Alle Oberflächen bestehen aus blauem Marmor mit grünen Schlieren und Macken, sorgfältig verziert mit plastischen Abbildern von Wassertieren und -bestien, die scheinbar aus dem Becken in den Raum heraufschwimmen.
Schildkröten und Fische, Hummer und Krebse, Tintenfische und Kraken, Qualen und Rochen, Haie, Seemonster, Seelöwen und Fischmänner mit Dreizacken, und vieles mehr, wohin man blickte.
Doch das Wasser ist auch oben eben mit dem Boden und es war nur ein Becken.
An der schräge blieb es schräg und unten wieder eben.
Magie hielt es in dieser Form.

Die Tür schloss sich mit einem Steinreiben wie verblasener Sand.
Lith war noch darin.
Er dimensionierte sich via Anleitung auf den gegenüberliegenden Steg.
Yossarian tänzelte zum Stier, dieser blockte mit der Mauer von Schild, und bewegte sich in eine andere Ecke, während Calsaniss dasselbe versuchte, auch scheiterte und zurück in den Nebel wich.

In diesem Augenblick tauchte im nebelverhangenen Becken eines dieser Seeungeheuer auf.
Eine Ältere Tojanida, die Tharel Tinte in die Augen spritzte.
Doch sein Bild war schon unscharf und viel unschärfer wurde die Trollsicht nicht.
Das entfernt mit den Schildkröten verwandte Unding trug an zwei der Flossen Metallreife.
Auf ihrem Panzer leuchteten über und über eingekratzte und eingefärbte Symbole des Auges.

Plötzlich war das steinreibende Geräusch wieder zu hören.
Direkt hinter Yossarian tat sich eine weitere versteckte Tür auf, hinter der zwei weitere Minotauren sich gerade in einen Barbarenrausch warfen.
Drei große Betten, ein Holztisch mit haufenweise Knochen und Futterresten, und drei große Schemel waren darin.
An den Wänden hingen graue Vorhänge mit ekligen braunen Flecken darauf und ein seltsames, kleines, hängemattenähnliches Netz hing über dem Tisch von der Decke.

Yoss verpasste dem Vorderen einen Stich durch die noch schmale Öffnung und sprang dann auf dem Steg zu Liths Abwehr, der den Nebel mit einem kräftigen Windwall verblies.
So saßen Calle und Tharel, sowie Lith und Yoss nun im selben Boot.
Der Jäger des Äußeren Bereichs nutzte das enge Zusammenstehen- wenn auch gegenüber dem Becken - für einen Eishagel, der mit bitterer Kälte auf sie niederprasselte.
Tharel biss und kratzte nach dem Seeungeheuer, doch auch war hart gepanzert wie der Halb-Elementar und drückte sich anschließend an die Wand.
Das landfaule Seemonster wendete sich einfach der anderen Seite und damit Lith zu.
Biss aber nur auf den Beckenrand.
Die wildgewordenen Stiere trabten zu Yoss und banden ihn im Zweikampf.
Calle tänzelte erneut und versetzte einen glücklich gelandeten schweren Hieb bei Geoquardon, dessen blaues Blut sein Fell tränkte, welcher wütend zur Offensive überging, Calle an die Wand presste und auch ihm seine Hörner tief in den Bauch rammte.

„Dein Skalp ist mein, Sterblicher!“

Calle stöhnte.

Yoss teilte Schmisse aus und sprang neben Lith, der nur auf den Einsatz seines Blitzstrahls gewartet hatte und das braune Felle schwer ansengte.
Der in rotem Blut siechende Stier kippte in den unheimlichen Schein des Wassers.

Der Wanderpriester blieb ausnahmsweise und forderte sein Glück und den Beistand heraus, welcher ihn nicht enttäuschte.

„Ich habe mich entschieden hier zu verweilen, also weile mit mir Reisender!“

Er traf die offene Deckung des gesenkten Hauptes des Stieres und durchtrennte die Halswirbel.
Der Unsterbliche starb!!!

Tharel rannte um den Pool, und flankierte den letzten seiner Art.
Yoss und Lith hatten Seiten getauscht, so dass die Schildkröte nun nach ihm biss, wie auch mit den Flossen schlug und den Paladin zu fassen bekam.

Da beobachtete Lith einen unsichtbaren winzigen grünen Dämon wie er eine ovale, violette Scheibe, die auf dem oberen Tor angebracht war berührte.
Lautlos glitt das Tor in den Boden.
Während die Helden sich weiter den Verbleibenden zuwandten, floh der Quasit, durch den Spalt...

Der Barbar ließ seine große Axt in Yoss Rücken fahren und tat ihm schwere Wunden auf.
Doch hatte er wohl den hungrigen Thareltroll vergessen, der ihm genüsslich mit seinen beiden Krallen den Brustkorb öffnete.
Calle hüpfte über das Becken, bekam noch den letzten Zipfel von Yossarian zu fassen, um ihm Bewegungsfreiheit zu geben.
Das Ding zog ihn nämlich zu seinem Vorteil unter Wasser.
Yoss entglitt ihm und katapultierte sich aus dem Wasser.
Das Wesen der Wasserebene ließ sich erneut locken.
Calle und seine Langschwerter, Tharel und seine natürlichen Waffen, Lith und seine Energiegeschosse erwarteten es bereits...
Was das Ende der Wassermelodie bedeutete und damit den Sieg!!!

Das Tor hob sich wieder lautlos...

„Diese Überraschung ist uns wohl gelungen.“

Lächelte Yoss und Calle stimmte zu.

„Einer ist entwischt.“

Trübte Lith die Stimmung.

„Es wird hier bald von Hedracks Schergen wimmeln.“

Ergänzte Tharel seinen Gönner.

„Sollten wir uns davon entmutigen lassen?“

„Das ist doch sogar ein gutes Zeichen. Dann wird unsere Reise nicht lange dauern.“

Die arkanen und göttlichen Geister passten wie die Faust aufs Auge.

Sie holten sich ihren Verdienst.
Magische Kettenhemden und meisterhafte Zweihandäxte der Minos und Geoquardons Plunder waren am Ergiebigsten.
Die Räumlichkeiten blieben wenig ergiebig.

„Wusstet ihr, das Geoquardon aus dem Riesischen kommt und übersetzt Felsquelle bedeutet? Der Stier, der Fels, der Wasserelementar, die Quelle! Doch nirgends stand, dass er unsterblich war. Na!?!“

Lockerte Tharel die Stimmung auf.
Die Lith so gleich wieder drückte.

„Ziele immer auf einen der Monde, denn wenn du vorbeifliegst, kannst du noch nach den Sternen greifen.“

„Was soll das bedeuten?“

Stutzte Calsaniss.
Lith schwieg sich genießerisch aus.
Es war ein verschleiert dunkelelfisches Sprichwort.
Der Schattenelf mahnte sie zu sicheren Schritten, zu kleinen Zielen.
Damit Enttäuschungen nur halb so schlimm empfunden würden oder gar in Freudentaumel umschwenken konnten.
 
Lith war der Mysteriöseste der Truppe.
Kaum ein Wort, doch voller Geschichte...
Auch der mit Abstand älteste in der Gruppe, beinahe ein Greis unter Schattenelfen.
Was er sein ganzes Leben wohl getrieben hatte?


... Schwarze Sonnen...


Das Tor senkte sich.
Die Herzen schlugen hoch.
Erwartungsvoll, angespannt.
Bis jetzt hatten sich keine Schergen gemeldet, obwohl sie doch einige Zeit beschäftigt waren.

Ein langer Gang führte vor dem Tor quer nach Westen.
Das schwarze Gestein setzte nie ab.
Und war von lila venenartigen Streifen durchzogen.
Nur dort, wo der Boden und die Decke die Wand trafen, waren Stellen sichtbar.
Sie bestanden aus gearbeitetem Basalt, dem natürlichen Vulkangestein des Kraters.
Immerwährende schwarze Fackeln, eingelassen ins schwarze Gestein tränkten die Räumlichkeiten in ein mattes elementfarbiges blaues Licht.
Doch nur anfangs.

Da!
Aus dem Augenwinkel bewegte sich eine Ader und richtete sich aus.
Konzentriert starrten sie auf den Fleck.
Doch nichts...

Ein paar Fuß weiter pochte eine Vene aus dem Augenwinkel.
Konzentriert starrten sie auf den Fleck.
Doch nichts...

Man musste sich wohl mit der irritierenden Umgebung arrangieren....

Der Gang weitete sich in eine Ausbuchtung.
Die entfernte Wand bestand aus Eisen, sowie die Tür darin.
Das Eisen ist dunkellila gestrichen, mit Bildern von in ockerfarbenen Roben gehüllte Priestern, die im Chor ein Lied des Bösen und des Todes singen.
Es ist darüber gemalt.

Aus den offenen Mündern der Priester schossen plötzlich Pfeile und verursachten Schrammen.
Die Tür öffnete sich und vier Höhlenbären attackierten die Gruppe, während die Tür hinter ihnen geschlossen wurde.
Sie vermochten es kaum die Helden aufzumischen.
Wie bei schlechtem Krieg bildeten sich zwei Fronten und nachdem nicht sogleich alle Grottenschratte auf dem Boden lagen, jagte Lith genervt einen Blitz durch die wie auf einer Stange sitzenden Vögel.

Wieder ein Pfeilsalve.
Größtenteils ins Leere.

Lassen wir sie beiseite. Gehen wir weiter. Wenn sie was von uns wollen, dann kommen sie.

Die nächste Pfeilsalve hagelte an die Wände.
Die Gruppe missachtete einen dünnen Gang in der Wand und marschierte weiter, obwohl noch einmal ein Pfeilhagel hinterher prasselte.

Das Quietschen der Metallscharniere war zu hören und die Grottenschratte kamen hintendrein gestürmt.
Aufgebracht, dass man sie nicht für voll nahm.
Der rote Meister der Hervorrufung hob die Arme, führte sie zu einem offenen Kegel mit Gesten ausgeschmückt zusammen, murmelte und schmorte die anstürmenden Bärchen mit einem Blitzkegel.
Dann herrschte Ruhe.

Einer hatte einen Metallschlüssel bei sich.
Das Gebiet hinter der Eisenwand war Wohngebiet für diese Wachen, und müffelte.
Man war sich zu fein darin nach irgendwelchem Klimbim zu suchen.
Lediglich die mächtigen Kompositbögen und das ein oder andere meisterliche Langschwert der Bären nahmen sie mit.

Schließlich hatte Lith etwas weiter bereits eine interessante Räumlichkeit entdeckt.

Da es zuckte schon wieder.
Äußerst irritierend.
Und stressig.

Sechs niedrige Kniebänke, waren in zwei Reihen zu je drei angeordnet.
Wiesen nach Westen.
Dort lag zwischen zwei lilafarbenen Torbögen, die Richtung Nordwest und Südwest führten, eine Tür aus Glas mit einem lavendelfarbenen Stein im Zentrum.
Hinter genau dieser Tür, trieb eine Kugel aus wirbelndem schwarzen Feuer, mit einer blutroten Corona, in einer zwanzig Fuß weiten Kammer, die ansonst völlig leer war.

„Das ist ein Schrein, um Tharizdun zu huldigen! Hier flehen sie in düsteren Gebeten!“

Entfuhr es dem aufgebrachten Yossarian, Hüter des Lichts.

„Wir können nichts dagegen unternehmen.“

Tharel grübelte angestrengt in seinem Hinterstübchen.

„Dies ist ein Ball purer, negativer Energie. Eine Sphäre des Nichts. Wie eine schwarze Sonne schwebt sie dort...alles, was mit ihr in Berührung kommt, wird restlos und auf ewig zerstört...“

Tharel erinnerte sich an die Festung im Sumpf.
Unterhalb des Obelisken war dort auch das pervertierte Symbol einer Sonne aufgezeichnet gewesen.

„Ignorieren wir es. Es hat nichts mit unserem Auftrag zu schaffen. Verwüsten können wir später noch.“

Lith zog den zögerlichen Tharel, der immer noch auf die Sphäre starrte, mit sich.
Sie hatte ihn in seinen Bann gezogen.
Und auch Lith mehr, als er zugab...


... Und weitere Überraschungen


Der südliche Gang endete in einem L- förmigen Studierzimmer.
Drei samtüberzogene Couchen, sechs ähnlich luxuriöse Stühle, ein paar wenige niedrige Tischchen und zwei Schreibpulte möblierten die wie immer schwarzausgekleidete Kammer.
Auf jedem Tisch und Pult befand sich eine erleuchtete Lampe.
Die Schubladen der Pulte waren voll mit Pergament, Federn und Tinte in verschiedenen dunklen Farbtönen.
Auf einem Pult lag aufgeschlagen ein Buch über... Riesen.
Wieder eine Senktür mit lilafarbenem Türknopf, der berührt werden musste, damit das Tor lautlos im Boden verschwand, und sich von selbst einige Zeit später wieder schloss...

Eine Treppe führte hinab in eine Bücherei.
Bücher reihten sich auf Brettern an jeder Wand der Kammer.
Sogar Regale erstrecken sich durch den gesamten Raum und bilden Gänge.
Dünne, violette und rechteckige Teppiche verlaufen durch die künstlichen Gänge.

Die Gruppe teilt sich auf und geht die Bibliothek vorsichtig und systematisch ab.
Doch es ist niemand hier.

„Wo bleiben die denn so lang? Meine Geduld hat langsam ein Ende!. Es hätte schon längst ein Angriff der dunklen Truppen erfolgen müssen.“

Yossarian mochte sich endlich beweisen und den zur Rechenschaft ziehen, der die Morde befahl.

„Ich wette Hedrack wirft gerade ein Auge auf mich und amüsiert sich köstlich über eure Anspannung. Also nehmt den Wind aus den hellen Segeln!“

Tharel hatte das Nasenhaar nicht vergessen.

„Seien wir doch froh drum, das man uns so ungeniert Einblick verschafft. Setzen wir die Erkundungsreise fort.“

Blieb Calle optimistisch.

„Ein erneuter Einstieg wird um so einfacher werden, je mehr wird gesehen haben.“

Lith sah es von der praktischen Seite.
Sie nahmen die Bücher unter die Lupe.
Die Titel deuteten auf eine Sammlung über alle Fächer hin, doch die meisten befassten sich mit dunkleren Aspekten der Magie, Religion und der Wissenschaften.
Ein paar Titel weckten Neugier und landeten im Nimmersatten Sack der Magier.

Die Stille war beinahe ungemütlich.
Niemand weit und breit...

Eine Treppe hinauf, gelangten sie zu einem verlassenen Wachposten, aus dem einige Gänge führten.
Weiße und lila Wandteppiche zeigten geflügelte Dämonen, die Herzen aus unschuldigen Menschen rissen, und sie zu einem großen Berg im Hintergrund trugen.
Obwohl sich alle Teppiche künstlerisch von einander unterschieden, hatten sie alle dieselbe Vorlage gehabt.
Der Hauptunterschied war, dass reihum der Berg abflachte.
Auf dem letzten Bild erkannten sie schließlich Mount Stalagos.  
Was konnte man dabei interpretieren?
In der Mitte stand ein grobgeschlagener Holztisch, bedeckt mit Holzkrügen und Würfeln.
Daneben ein großes Fass und ein Korb mit getrocknetem Fleisch und Käse.
Es schien seit längerem verlassen...

Sie taten einige Schritte in einem engen Gang eine weitere Treppe hinauf, diesmal Richtung Osten...

Die Adern, immer dieser kurze Schreck!

... und gelangten an ein Tor.
Über der lila Linse glühte  schwach eine, in den schwarzen Stein gehauene Dämonenfratze mit hell glühenden Augen- und ohne Schädeldecke.
Diese okkulte Deko wurde missachtet.
Yossarian langte an die farbige Scheibe.
Doch das Tor rührte sich nicht ein Stück.
Ratlosigkeit machte sich unter den Mitgliedern breit...

„Dieser Gang ist keine günstige Kampfposition. Lasst uns hier nicht lange herumstehen, wenn uns der Zutritt verwehrt wird. Darüber machen wir uns anderenorts Gedanken. Der leuchtende Schein wird nicht lange aufgehalten sein!“

Der Anführer ordnete den Rückzug aus dieser Sackgasse an.
Sie mochten weiter forschen.
Am Ende des Wachpostens erwartete sie eine Tür, nebst Quergang nach Westen.
Doch das Flackern der Fackeln war dort rot.
Sie mussten dem Drachenhort am Feuertor ganz nahe sein!!!

Nicht heute...

Flüsterte jemand anonym über Shasserils Band...
Doch dem Rat folgte die behutsame Tat.
Dieses rote Ungetüm vernichtete man nicht, wenn die wichtigsten Zauber bereits verbraucht waren...

Sie nahmen den unerkundeten Gang Richtung Osten, der sie an ein typisches Tor dieser Gegend brachte.
Der glatte Knauf hier verwehrte nicht seine Funktion.
Eine kleine Kammer weitete sich.
An den nördlichen und südlichen Wänden hingen an schwarzen Steinhaken zwei Sorten langärmliger Kultroben.
Ocker und tieflila...
Eine gesicherte Kiste, zwei Fuß Seitenlänge, mit Scharniertürchen auf zwei Seiten, rastete auf einem Ständer in der Mitte.
Bilder von Menschenprozessionen, alle in diesen Kutten und mit unter den Ärmeln gefalteten Händen waren an die unteren Ränder radiert- also mit Säure kunstvoll eingeätzt.
Der Gang hinaus war bildete einen gotischen Bogen – wie der zur Bibliothek und führte in den Schrein zurück.

Die vier purpurnen Roben Tharizduns waren überzogen mit Magie.
Die Identifizierung derselben würde ihren Nutzen aufklären.
Die Box wurde per Brechstange aufgebrochen, und offenbarte eine Fackel der Geheimnisenthüllung, einen Schwarzen Weihrauchschwenker und einige der passenden Einsätze:
Sechs schwarze gepresste Kegel und vier Kugeln.
Je bestehend aus einer besonderen dunklen Kräutermischung.
Das alles könnte irgendwann hilfreich sein...

Auf, in den engen Gang! Wer vermag es das lebendige Licht zu stoppen!?!

Tharels Augen blickten zurück, bis das Artefakt, Symbol der Verehrung der Annihilation, im dämmrigen Leuchten verschwand.
Wie er den Herrscherinnen Tharrgys einen zufälligen Kontakt doch wünschte...

An der Grottenschratbehausung bogen sie Richtung Süden.
Der Gang war düster, wie auch die zwei parallelen Gänge, die in einen großen Raum mündeten.
Dunkelsicht und ein Ring als Ewige Fackel zeigten zwei runde Betten, überzogen mit schwarzen Seidenlaken und violetten Polstern.
Weihrauch brannte in einem Behälter, der von der Decke hing, in der Nordöstlichen Ecke- dort, wo Calsaniss und Yossarian sich vorgewagt hatten.
Drei lebensgroße Statuen standen an der westlichen, gegenüberliegenden Mauer.
Jede stellte ein männlichen Mensch dar, der von einer Schlange mit dem Gesicht einer wunderschönen Frau in Spiralen umschlungen war.
An der südlichen Wand, zwanzig Fuß von der westlichen Wand, befanden sich vier Eisenhebel.

Plötzlich rauschten zwei gefangennehmende Fallgitter- eines vor und eines hinter Calle und Yoss - hinab, während Tharel und Lith ausgesperrt waren.
Alle Hebel standen nun abwärts.
Etwas musste sie betätigt haben.
Doch was?
Keine Kreatur weit und breit...

Da mussten sich der Wanderpriester und der Champion auch noch einer Probe unterziehen, damit niemand ihre Gedanken mitverfolgen konnte.
Was ging hier vor!
Tharel und Lith konnten nicht in den Raum einsehen, denn auch der andere Gang war von Metallstangen versperrt.
Es verstrichen Momente ohne Regung.
Lauschend.
Etwas wisperte doch dort in der Dunkelheit!

„Gebt euch dem Licht anhin, Kreaturen der Nacht! Der Schimmernde wird sich Eurer gnädig erweisen!“

Es zischelte lauter.
Doch nicht einmal eine flüchtige Bewegung.
Da fiel Calsaniss auf, dass die Polster zu einem Stapel aufgehäuft waren und die Spitze eingedrückt war...

Da!!!

Eine Feuerkugel und brutzelnde blau-weiße Energie sammelten sich bei den Betten und schossen zu den Gefangenen.
Ein Blitz und ein Feuerball hinterließen ihre Spuren bei den göttlichen Gesandten.
 
Und endlich, zwei Gestalten waren sichtbar.
Ähnlich den Schlangen der Statuen:
Zwei Dunkelnagas.
Mhunaath und Yklah.

Doch die eine war mehrfach zu sehen.
Shasserils Band verhinderte Unübersichtlichkeit.
Lith setzte quer vor die Gefangenen eine undurchdringliche Wand der Macht, wodurch sich ein weiterer Feuerball sich daran brach.
Calle nutzte die Domäne der Reise um die beiden per Dimensionstür in den Raum zu befördern.
Dasselbe unternahm Tharel für die Magier woraufhin sie sofort die prickelnde Wirkung eines Blitzes verspürten.
Bevor Yossarian die schmetternde Macht auf die einzelne Kreatur niederfahren ließ und einschlug wie eine Elementarbombe des Guten, bannte Lith die verschwimmende Wirkung, wie auch die Magierrüstung von ihr – nun schützte sie lediglich noch die Geschicklichkeit einer Katze und ein Energieschild.
Tharel packte einen Kältekegel aus und frostete beziehungsweise frustete sie schwer.

Die Duplizierte wirkte einen Flugzauber, noch bevor Lith sie auf die Probe stellte.
Sie wiedersetzte sich, doch der Schicksalsweber wendete das Schicksal zu seinen Gunsten und ließ die kluge Schlange so dämlich werden wie eine Eidechse.
Ihr Geist völlig benebelt, bissen sie und ihre Spiegelbilder fliegend wie dumme Reptile nach den Magiern.
Und das Gift ihrer Fangzähne zeigte muskelschwächende Wirkung.

Yossarian und Calle bedrängten die andere im Nahkampf, was sie mehr und mehr unruhiger machte.
Sie zischelte noch einmal durch ihre Lippen.

„Schrivelingaressisssss“

und schoss mit purer negativer Energie nach dem frischen Yossarian, dem sich Falten eines alten Mannes ins Gesicht legten.
Im Duett schlitzten der Kleriker und der Paladin die Dunkelnaga auf.
Liths Energiegeschosse scheiterten an der ausgemachten, echten Naga aufgrund ihres Schildes, doch Tharels Feuerball verglimmte... sie alle.

...

„Sie verwandeln sich nicht in Menschen zurück... Die Reiterin der Agenda, Gouquog, dieses Biest von Wassernaga, hatte mich also belogen. Damit ich einen persönlicheren Bezug zu ihnen habe, behauptete sie, Mhunaath und Yklah seien menschliche Hexenmeister, die sich ab und an in Dunkelnagas verwandeln, um furchtsamer zu wirken. Dabei hatte sie eine eigene Fehde mit ihren nahen Verwandten. Ich meine, wir brauchen die Häupter zu Ehren ihrer Gebeine nicht in ihre Höhle bringen. Denn sie hatte keine Ehre.“

Gegen Tharels Meinung hatte nun niemand etwas einzuwenden.
Lediglich Yoss musste kurz abwägen, denn sie hatte ihnen einst geholfen.
Aber wem?
Sich?
Oder ihnen?
Er kam zum Schluss:
Sich.
Und damit war alles geklärt.

Unter den Betten fanden sie noch Edelsteine, ein jämmerliches Fläschchen alchemistischen Feuers, sowie einen leichten Heiltrank.
Zwischen den Polstern einen mittleren Heiltrank und einen Hasttrank.

Calle und Yoss zeichneten gottesspezifische Dankesgesten in die Luft, um sich für das ungestörte Vordringen zu bedanken, Lith entfernte einige Schlangenschuppen von den Leichen und verstaute sie in seinem Materialbeutel, Tharel mochte sich die Umgebung einprägen.
Die Zauber waren weitestgehend verbraucht und Calle gebührte die Ehre sie nun schnellstmöglich per Sprungreise nach Bet Regor zu bringen...


Nervender Zwischenfall


Doch sie landeten im tiefsten Nirgendwo des verschneiten Kahidela Gebirges.
Gefangen in einem Schneesturm kämpften sie sich zum nächsten Unterschlupf.
Tharel kramte in seinem Rollenbehälter noch eine letzte Chance heraus und beförderte sie schlotternd – nein, nicht in die Metropole- sondern ins nächste Tal.
Sie stapften durch das Bauch hohe Weiß und fanden, ungeachtet eines gefährlichen Gletschereinbruchs, eine Höhle.
Das Öl, welches sie bei sich hatten, sorgte für ein wenig Wärme.
Hier wurde bibbernd gerastet und die letzten Brotkrusten verspeist - zumindest von denen, die es noch nötig hatten und nicht von magischen Ringen zehrten.
Niemand erfror im Schlaf.
Dazu waren sie viel zu sehr von ihren Motiven getrieben...
Entgegen ihrer Erwartungen war kein Hinterhalt im Schlaf von Hedracks Elitekriegern, wie Ukemil oder D´Gran erfolgt.
Besaßen sie etwa keine Mittel um zügig zu reisen?
Sie konnten es sich nicht mit einfacher Logik erklären?
Was steckte da nur dahinter?
Wenigstens hatten sie nun einige Zeit durch eine gediegene Unterhaltung noch mehr Gemeinsamkeit zu schaffen, wo es nötig war.
Lebensgeschichten und Meinungsverschiedenheiten durften einfach im Schweigen verharren...

Endlich erblickten sie den Marktplatz der Hauptstadt.
Es hatte hier immer noch nicht geschneit.

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Nagakeng

  • Mitglied
Viel Gerede und ein Geplänkel
« Antwort #26 am: 27. Februar 2006, 08:53:15 »
Eiskristalle
 
 
(64)
Die Gassen erfolgreich nach Geschäften barer Münze abgestöbert, wurde Handel getrieben.
Der Identifikationskünstler schaffte es nicht, die Roben Tharizduns vollkommen zu entschlüsseln.
 
„Ihr werdet sie an Orten, bestimmten Orten brauchen können. Sie schützen eure Körper, ja und auch eure Seelen vor einer einseitig wirkenden Macht. Sie wird an euch zehren. Daher, dass sie nirgends allgemein benutzbar sind, denke ich weniger, dass irgendjemand sie euch abnehmen will, wenn nicht für einen Spottpreis.“
 
„Das lasst mal ganz und gar unsere Sorge sein. Scholar, habt dank für eure Dienste.“
 
Und Tharel reichte ihm ein Lederbeutelchen.
Die Kutten wurden aufgeteilt und behalten.
 

 
Sie erwachten.
Lith saß am Schreibtisch im Dunkeln und führte sorgfältig die angespitzte Feder eines Raben.
Tharel entzündete eine Kerze und zog die Vorhänge zurück.
Bet Regor versank beinahe im weißen Pulver.
Und es flockte immer noch in der Morgendämmerung.
 
„Nichts. Keine Zeichen von Beschattung oder gar Lauer. Es wundert sehr. Hedrack hat sich sicherlich dafür an der Bevölkerung ausgetobt. Yossarian und Calsaniss wird es beflügeln. Gönner, so haltet ihr sie gekonnt am Ball…“
 
Tharel ging nicht auf Liths vorwurfsvolle Anspielung ein.
Er war sich sicher, dass sein worthagerer Kollege ihm insgeheim dafür dankbar war.
 
„Seit dem Gewitter der Elemente am Mount Stalagos, welches die geheimen Geschehnisse wohl ins Rollen brachte und uns wachrüttelte, sind nun schon fast zwei Monatszyklen vergangen.“
 
„Wie nanntet ihr das Unwetter?“
 
„Ich nehme es in meine Nomenklatur auf. Einwände, Schicksalsschläfer … Oh! Entschuldigt, Schicksalsweber!?!“
 
„Mhhhhh...“
 
Lith wirkte nicht gekränkt.
Eher nachdenklich und setzte seine Unterschrift auf das Pergament.
 
„Apropro… Gab es nicht ein Relikt der Verdammnisträumer, das noch ungenutzt, uns Mittel zum Zweck sein wird?“

„… der Obelisk unter der Sumpffestung… der Segen des Dunklen…“
 
Moralapostel hin oder her…
 
Währenddessen bettete Calle schon.
Yoss kam aus der Meditation.
 
„Der Reisende hat die Route den unheiligen Schergen versperrt.“
 
„Wollen wir hoffen, dass er sie nicht einmal bis Vonidu oder Bah hat vordringen lassen. Unser Licht wird sie zurückdrängen, wenn nicht Cryn …“
 
Cryn war ja so ein Jungspund.
Calsaniss machte sich Vorwürfe, als Yoss mitten in seiner Lobheißung abbrach.
 
„Hat es euch die Sprache verschlagen?“
 
Da platzte es aus ihm freudestrahlend heraus:
 
„ … oder der Vreund ihnen im Wege stand! Wie auch gestern! Der Schimmernde hat mich erleuchtet!!!“
 
 
Frohe Kunde
 
 
Vor den Burgtoren hielten zwei wachende Ritter Lith auf.
Sepiter Rahahn wäre nicht verfügbar.
 
„Ihr seid mein Bote. Andernfalls könnt ihr euch einer Erwähnung bei ihm sicher sein.“
 
Er brach sich einen Fingernagel ab und fügte den seinem Pergament hinzu.
Lith war nicht weniger von der pervertierten Sonne gefesselt als der Rote Magier.
Doch wieder einmal hatte man ihm seine Stimmung nicht angesehen.
 
Sehr geehrter Sepiter Rahahn, größter Magier Bet Regors,
 
da ich leider nicht genug Zeit habe, wende ich mich schriftlich an euer Durchlauchtheit.
Ich versprach euch im Kampf gegen die feindlichen Truppen Kalamars beizustehen.
Ich habe etwas gefunden, was den Imperator besser vernichten kann, als jeder Krieger Bet Regors.
Es handelt sich um ein mächtiges Artefakt, eine Sphäre des Nichts.
Ich werde versuchen, sie für euch zu beschaffen.
Auf das Bet Regor ewig steht.
 
Hochachtungsvoll
 
Vevisalakale

 
Der Schleim, der zwischen den Zeilen gelesen, irreversibel an den Augen kleben blieb, ekelte den Schattenelf sehr.
Den Aggressor Bet Kalamar zurückzuwerfen, war weder patriotisch noch selbstlos noch planlos…
 
Das Symbol der Großen Jägerin zeichnete sich vor ihnen ab.
Der Meilensprung war geglückt.
Calle erinnerte sich an die Zeit, als er Missionar gewesen war…
 
Y´Deys reifes Gesicht strahlte.
Sie hatte Kella endlich, nach den Mühen einer Werkwoche, gesehen.
Sie war als weißer Bär eilender Tatze in winterlicher Waldlandschaft unterwegs.
Wohin, war nicht absehbar.
 
Thorwins Leichnam wartete immer noch in der Steinkiste auf einen Blitztransfer in seine Heimat, Bynarr.
Tharel schob es auf, denn Yossarian ordnete eine Rettung an:
 
„Der Schimmernde fordert mich auf, unseren Vreund aus Hedracks Klauen zu erretten. Denn er ist es gewesen, der uns am vorherigen Tag, diesen Einblick verschaffte! Schart euch um Tharel, er bringt uns hinters Wassertor!“
 
Wunderbar, dass der göttliche Beistand sich Motivation aus Humanität zog.
Die arkane Hälfte mochte ohnehin zurück, wenn auch aus anderem Interesse…
 
 
Kampfeslust von Todesmutigen
 
 
Die Mäuler und Augenhöhlen der Stiermenschen wurden unter die Lupe genommen.
Fehlanzeige.
Keine schwarzen Edelsteine und damit keine unliebsame Überraschung.
Doch eine blieb.
Geoquardons toter Körper war fortgeschafft worden.
 
Lith legte die lila Robe an, setzte die Kapuze auf und hing das Obex um.
 
„Habt keine Sorge, es dient lediglich der Täuschung…“
 
Versicherte der Schattenelf im authentischen Aufzug, schon im Voraus.
Es wurde von göttlicher Seite geduldet.
 Sie beschritten entschlossen den Gang des mysteriös lebenden Adergesteins.

Im Schrein huldigten einige, mit Vorliebe schwarz gekleidete, stark vernarbte Krieger, kniend, stellvertretend dem Artefakt.
Manche standen wachsam herum und traten stolz dem an der Spitze wandelnden Lith entgegen.
 
„Gebt an, Diener Tharizduns, wen habt ihr dort im Gefolge?“

„Geistesversklavte Opfer! Ich bin Schicksalsschläfer und will zu Hedrack, Gesandten des Iuz!“

Lith sehnte sich schon lange, dem Kommandanten gegenüberzustehen.

„Nein, ihr lügt! Ich habe nicht vor euch erschaudert!“

Der vernarbte Krieger hatte wohl noch nie einen echten Verdammnisträumer gesehen, war sich aber wegen aller geflüsterten Gerüchte gewiss, dass er sich ins Hemd machen hätte müssen.

„Wir haben nicht viel mit den ominösen Schicksalsschläfern zu schaffen, aber das ihr Keiner seid, das ist todsicher!“

Er jonglierte einen Pfeil zwischen seinen Fingern und spannte letztlich den Bogen.

„Endlich macht sich all der Schweiß und das Training belohnt!“

Stimmte sein kratzstimmiger Nebenmann ein und schwand spielerisch sein Bastardschwert.
Das Gebetsmurmeln verstummte.
Die Knieenden steckten ihre Schilde an, nahmen die beiliegenden Bastardschwerter zur Hand und erhoben sich.
Drei aus den Ecken spannten ihre Bögen.
Siegessicher ließen die fairen Helden ihre Feinde letzte Vorbereitungen treffen.

„Wir stimmen zu. Seht euch den Kriegern des Lichtes gegenüber!“

Klare Ansage.
Unmissverständlich Yossarian.

Erster Pfeilhagel.
Anlauf.
Schlagabtausch mit Yossarian.

Systematik, Koordination und Stil zeichneten diese Elitekrieger aus.
Sie winselten weder um Gnade, noch flohen sie, als es ausweglos wurde.
Sie waren lediglich zu sechst, doch schlugen sich wacker.
Diese Treue, wenn sie auch unheilig war, würdigten die arkanen Zauberwirker, indem keiner seine Magiemächte nutzte...
Und allein die Waffen entscheiden ließen...

„Respekt. Ihr seid besser ausgebildet als der gewöhnliche Mob.“

... naja, auch die übrigen Gelenke, ausgenommen die trainierten Handgelenke, sollten nicht ganz einrosten.
Ein bisschen schummelte Tharel dann doch.
Als zupackender Troll rostete schließlich auch nichts.
Lith schoss per Armbrust Bolzen.

Heiltränke schlürfen.
Zweiter Pfeilhagel.

„Tharizdun, erhöre meine Worte, und leite dieses Schwert in diese Kehle!“

Yossarian wich geschickt aus und entwaffnete zwei Fanatiker.

„Welch Urvertrauen. Aber der Gefangene kann euch nicht hören in seinem schalldichten Kerker!!!“

Sie suchten ihn mit den Händen zu packen und der Raustimmige wurde schroff.

„Bastard, schmeckt das!“

Doch er und Calsaniss tanzten sie aus.

Die Bogeschützen.
Waffenwechsel.

Nahbegegnung.
Wirbel, reißende Klauen, Sprungangriff, Schuss...
Tod.
Wunden lecken.

Es war überstanden.
Das Nötigste zusammen genommen, die Gefallenen wurden nicht mehr weiter beachtet.
Verirrte Narren.
Vernarrte Irre.


Trunk auf die rote Visage


Tharel, wie auch Lith haderten einige Momente vor der tödlichen Sonne.
Bis sie Yoss fordernd weiterzog.
Leseecke.
Bücherei.
Keine Auffälligkeiten.
Ruhe.
Keine gespenstische Ruhe.
Nur gedämpfte Stille.
Nur leise Geräusche von überall.
Niemand zum Angesicht...

„Es muss uns jemand davon laufen, oder von hinten verfolgen. Fürchte ich.“

Calsaniss wendete sich an den Anführer.

„Mein Instinkt behauptet dasselbe. Doch diesmal ist es nicht des Vreundes Hilfe, die es uns vom Halse hält.“

Über den verlassenen Wachposten kehrten sie zurück in die Umkleide.
Wohl gedacht für Predigten vor der Annihilationssphäre.

Als sich das Tor hob und beinahe geschlossen war, spürte Tharel einen luftigen Überdruck auf der tätowierten Glatze aus dem gerade beschrittenen Gang.
Er berührte die Schreibe.
Doch wieder niemand.
Doch tatsächlich, etwas verfolgte sie.

„Machen wir es ausfindig. Ich denke da an das Dämonenkopftor und meine aus dem Augenwinkel eine Bewegung dort hinein vernommen zu haben.“

Lith bildete mit Calle das Schlusslicht.
Als sie die Treppe erklommen, spürte auch er einen luftigen Zug an der Kapuze, drehte das Haupt und sah das mythische antike Sagenwesen, welches sich über die Treppe zur Bibliothek angeschlichen hatte.
Und gierig seinen Hals nach ihm reckte, wenige Fuss entfernt:

"Chymon! Deckung!!!“

Brachte er gerade so über die Lippen!
Der Hinterhalt im letzten Moment aufgeflogen, ließ sie ihren fürchterlichen Feuerodem wütend die Gefährten verschlingen und fürchterliche Brandblasen besonders auf den Rücken aufgehen.
Ihr Hals war enorm lang und überdeckte die gesamte Gruppe.

„Raus hier!!!“

Yossarian nahm geistesgegenwärtig die Schmerzen ihres kräftigen Bisses auf sich, damit sie währenddessen niemanden sonst befallen konnte.
Sie formierten sofort mit schmerzverzerrten Gesichtern um Yossarian, in dessen Schulter sich die Drachendame verkeilt hatte, und entwichen...

Tiefes Aufatmen der Gefährten.
Sie standen gebückt, stützten sich mit den Händen auf den Knien und pusteten schweren Russ aus den Lungen.
Der stolze Tharel richtete sich als erster auf, nachdem so viele Menschen des Marktes sie anstarrten.

„Der Drache muss sterben!“

Aus der Kehle des glänzenden Streiters schall der, die quatschende Menge übertönende Ausruf.
Nickende Zustimmung.

„Es war noch jemand dort. Aus Richtung der rotflackernden Fackeln vernahm ich einen weiblichen Schatten.“

Fügte Lith hinzu.

„Was uns nicht davon abhalten wird!“

Calsaniss hielt zu Yoss, doch hatte Liths Stimme fehlinterpretiert.

„Gewiss. Das hat auch niemand behauptet.“

Tharel berichtigte und hielt zu seinem gönnerischen Partner.

„Entschuldigt. Eine Überreaktion von jemandem, der sich das erste Mal in seinem langen Reiseleben, einmal fast im irgendwo- nirgendwo heimisch fühlt, ein festplaziertes Ziel zu verfolgen.“

Sie befanden sich in Bet Regor.

Yossarian packte seinen schwebenden Schild und meinte.

„Der Erlös hierfür müsste fast reichen für ein ...“

Sie suchten Stunden, der Zenith war weithin überschritten, es wurde finster, da wurden sie schließlich fündig.

„... Drachentöterzweihandschwert!“

Gefertigt aus dem harten Stahl Evoswom und mit der Zaubererfahrung der dort herrschenden Zaubergilde.
Es lag Yossarian gut in den Händen.

Eine simple Taktik.
Überraschung und Vorbereitung.
Ausreichende Schutzmagie und zermalmende Gewalt einer Angriffswelle.
Zielort, Drachenhort.
 
Sie genossen des abends gute Verpflegung.
Für den Fall der Fälle wollten sie es sich noch einmal besonders gut gehen lassen.
Zarter, edler Wein aus Zoa perlte die Hälse hinab und unvergleichliches Schweinsfilet aus Dynaj zerfiel genüsslich auf den Zungen.
Im teuersten Gasthaus Bet Regors, dem ´Mesozoikum`.
Einer nach dem anderen hob sein Glas zum Prost.

„Auf das es nicht unser Henkersmahle seien solle!“ - Tharel

„Auf das Tharel Ragnarok nicht abheben möge wie ein Adliger!“ - Lith

„Auf das der Adel auf seine Etikette scheißen möge!“  - Calsaniss

Die Gesellschaft war ziemlich angeheitert vom Wein.

„Auf das wir unseren Ruf nicht ruinieren mögen, mit solchen Bemerkungen!“  - Yossarian

„Auf meine ausbleibende Entschuldigung!“  - Calsaniss

...

„Auf das Hedrack hier vorbeischaut und einen mit uns auf sein Ende hebt!“ - Lith

„Auf das Chymon vorbei...“  - Yossarian

„Auf das ihr alle einmal still seid!!!“

Der etwas beschwipste Tharel unterbrach Yossarian, hielt inne und lauschte in sich...

„Eine Botschaft im Geiste hat mich erreicht. Zur dritten Morgenstunde, Zusammenkunft am ovalen Tisch des Wahren. Eure Anwesenheit dringend erforderlich, Entdeckungen, Vreund gefunden, Kanoness Y´Dey...“

Lith schwieg.
Sein Schweigen verritt dennoch einiges.
Die Themen des Abends hatten gezeigt, dass sie lediglich für dieses eine Unterfangen zusammenhalten würden.
Sonst einte sie kein Ziel.
Am ehesten fühlte er sich noch mit seinem arkanen Bitsteller verbunden.
Und auch der kaum.
Mit dem Tag an dem der Zusammenhalt der Gemeinschaft, Yossarian, verschwinden würde, würde sich vieles wandeln – seine Schattenelfnatur schrie in ihm...

Yossarian und Calsaniss waren froh über die Nachricht.
Hatte sich der Vreund selbst errettet!?!
 
„Brechen wir noch heute auf nach Bah! Vielleicht kann man uns jetzt noch etwas berichten, was dringend ist!“

Yossarian mochte nicht unnötig herumsitzen und Däumchen drehen.

„Wieso nicht!“

Calsaniss, Lith und Tharel fausteten in der Tischmitte die Hände.
Yossarian sah sie durchdringend an.

„Habt ihr nicht etwas vergessen?“

„Äh, was?“

„...“

„Oh, ja...  zahlen bitte!“

„ Wir haben aber nur Platinmünzen, hahaahaaa!“

...

Als ob der Schimmernde ihnen eine Lektion erteilen wollte, landeten sie mitten in der verschneiten Pampa der östlichen Kahidela Berge nahe Bet Regor.

Lichter hoben sie deutlich von der dunkelblauen Umgebung des Tiefabendgrau ab.
Ein Marsch zurück durch die stürmischen Anhöhen bei Einbruch der Nacht war unvermeidlich...

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Nagakeng

  • Mitglied
Bündnis mit ersten Schritten
« Antwort #27 am: 27. Februar 2006, 08:53:36 »
Am ovalen Tisch


Wieder kein nächtlicher Überfall.
Wie vereinbart teleportierten sich die Helden zur vereinbarten Zeit nach Bah auf den Kirchenvorplatz.
Tenaris und Calmer begrüßten sie am Eingang.
Tharel kam diese Szene vertraut vor.
Nur dieses Mal musste er seinen ja allzu gefährlichen Kampfstab nicht abtreten...

Teil des Rates der Kleinstadt waren lauter bekannte Persönlichkeiten, die um einen ovalen Ebenholztisch saßen.
Es waren noch ein paar Plätze frei... neben Cryn.
Ja, Cryn!?!
Was tat der denn hier?

Kella, die verschollen geglaubte fhokkische Druidin, stand am Kamin, wandte sich zu ihnen her und lächelte.
Ihre Tannenzweigverkleidung war amüsant.

„So sind wir also komplett...“

Neben ihr lag ein winziges Geschöpf, welches sich dort wärmte.
Nicht viel größer als eine Katze und doch ganz anders.
Es sah beinahe aus wie Chymon als Wyrmling, doch viel gewitzter.
Eine Unterart, die kaum älter als zehn Jahre wird.
Der Pseudodrache hob den Kopf zu ihnen, drehte sich bald gelangweilt weg und legte ihn wieder in seinen Schoss.
War das etwa ihr Vreund!?!

„Ich konnte nicht wissen, dass Y´Dey mich ausspähen mochte, darum willigte mein Geist selbstverständlich nicht ein. Ansonst hättet ihr allerdings sehr beunruhigendes miterleben müssen.“

Sie hielt kurz inne und spannte alle auf die Folter.

„Nachdem Phife mich verließ, ließ ich auch die Knorrwälder hinter mir und kehrte in mein Stammgebiet im Osten zurück. Denn dort wo Urgewaltig Böses die Natur verdarb, braucht sie besondere Unterstützung. Ich hatte mich schon lange nicht mehr vergewissert, ob wenigstens die Hobgoblins keinen Raubbau treiben. In der Kathedrale befanden sich nur mehr wenige ihrer Art. Doch der Winter war so hart noch nicht gewesen, also wurde ich stutzig und beobachtete noch einige Tage ihr Treiben. Bis Riesen und Oger aufkreuzten und diese mit Gewalt mit sich rissen. Ich verfolgte in Tarnung ihre Spuren, die an einem Schacht im Nordosten des Tempels des Elementaren Bösen endeten. Als Oger gelangte ich in einen gestützten Tunnel. Brach aber dann ab, um  unserem Rat davon zu unterrichten!“

„Deshalb ist der Hundearchon nicht zurückgekehrt, ich verstehe... Er wird dort Tugendhaftes vollbringen wollen.“

Die grübelnde Y´Dey erlangte Wahrheit und Erleuchtung.
Die nicht Eingeweihten sahen fragend zu ihr.

„Er ist ein Verbündeter des Wahren, den ich bisweilen rufe, um für mich Aufklärungsarbeit zu leisten.“

Nickte sie ihnen zu.
Kella fuhr fort.

„Die hochgewachsenen Entführer trugen altbekannte Symbole... Symbole des Älteren Urgewaltigen Auges und das, eines mir unbekannten Gottes...“

„Sein Name soll hier nicht bedenkenlos ausgesprochen werden. Er ist der Gefangene Eine!“

Merkte Y´Dey an und flüsterte ihn nur leise.

„Tharizdun. Er und das Ältere Elementare Auge sind seit Urzeiten Verbündete.“

So mancher hatte von diesem gefangenen Mysterium noch nie gehört.
Mit Ehrfurcht und Bange lud sich die ohnehin warme Luft auf.
Kella ergänzte.

„Unter dem Tempel des Elementaren Bösen sind Ausgrabungen im Gange. Der Tempel strebt zu neuer Macht und wird wieder nach Tyrannei in Paru Bor langen, wenn wir nicht erneut eingreifen. Die Oberhäupter, einst die Abenteurer, die Bah anheuerte um das zweite Treiben zu unterbinden,  verwiesen mich auf euch fünf.“

„Dieses Land hat zwei Erhebungen erlebt, Bah hat zwei erlebt, ich eine,... wir stellen uns einer Dritten! Verrecken werden sie, wir treten ihnen in den Arsch und stopfen sie in das feuchte Loch zurück, wo sie herausgekrochen sind!!! “
 
Der normal so ruhige Rufus hatte Stellung bezogen.
Etwas derbe und herausplatzend.
Ja, er nahm kein Blatt vor den Mund... wenn er ausnahmsweise sprach.

„Stürme, Fluten, Feuer, Erdbeben. Unsere Region soll dies nicht noch einmal aufrütteln. Also ist ein frühzeitiges Eingreifen nötig!“

Und auch seine gesprächigere und um circa zwei Jahrzehnte ältere Hälfte, Burne der oft ein so sorgsamer Denker und voraussehender Planer war, fiel in die Erinnerung an die Blütezeit des Bösen.

„So simpel, wie ihr es gerne hättet ist es schon lange nicht mehr.“

Verschreckte Tharel die Gemeinde.

„Der Einfluss des Tempels des Elementaren Bösen hat sich stark vergrößert. Im Norden ereignete sich, wenn ihr euch nicht mehr erinnert erst vor wenigen Monaten ein Gewitter, das alle Naturkatastrophen vereinigte. Bei Vonidu hat sie eine Nachfolgebewegung gegründet... wenn das nicht sogar die Basis war, von der die Truppen des Bösen zum Bau ihrer blasphemischen Kathedrale zogen. Zumindest haben wir jetzt zwei Fronten, und aus Kalamar droht eine Dritte.“

...

Es mündete in betretenem Schweigen.

„ Ich trübe die Stimmung nur mehr ungern, aber auch ich habe schlechte Kunde. Als Aufpasser für und Draht zu Vonidu blieb ich vor ein paar Tagen im dortigen Gasthaus ´Graue Hütte`. Irgendwann nachts hörte ich einen Bums an den Fensterläden und nach kurzer Stille ein Kratzen. Es war dieses halberfrorene Geschöpf. Sein Name, den ihm unser Vreund gab, ist Spitmun.“

Er schwenkte wieder sein Köpfchen her, als er seinen Namen hörte.

„Spitmun trug eine Art winzigen Rucksack, in dem  ein beschriebenes Pergament ruhte, von V... Varachan!  Das ist unser Freund. Und Spitmun sein Haustier.“

Er reichte sie als Erstem Yossarian.

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Dessen bereits ernste Miene wurde betroffen.

„Im Rucksack war noch mehr. Göttliche Schriftrollen und vier schwarze Kapseln.“

„Spitmun kannst du sprechen?“

Der kleine Drache röhrte als Yoss fragte.

Ja.

Fast wie Alton hatte er einige Arten sich akustisch zu äußern – Grollen, Knurren, Murren, Schnurren, je nach Stimmung.
Doch im Gegensatz zum Tiefenzwerg konnte er sich auch telepatisch verständigen.

„Wieso hast du dann bist jetzt nichts gesagt?“

Weil mich niemand gefragt hat.

Er hielt das für ganz selbstverständlich.

„Wofür sind diese Kapseln?“

Damit kommt man in Varachans Stube. Sprecht bloß beim Knicken der Stiftchen ´Dunkelheit`.

„Können wir ihn noch retten?“

Hedrack ist ein weiser, alter Mann des Kultes, wiederholte Varachan immer. Er weiß mehr als er preisgibt und ist allen immer einen Gedankenschritt voraus. Wenn er ihn nicht schon lange auf Schritt und Tritt beobachtete, muss mein Herr jetzt aufgeflogen sein...

Spitmun schnaufte traurig.

„Dieser grüne winzige Dämon, der verschwunden ist, muss ihn auf die Spur geführt haben.“

Ja, tatsächlich er ist grün und winzig und ein Quasit.

Es wurde einiges klarer.

„Welcher Wandel hat Varachan erfasst, das er uns half und hilft?“

Varachan und Hedrack waren einst Seite an Seite mächtige Vorkämpfer des Bösen. Vor einiger Zeit hat Varachan erkannt und sich abgewandt. Er hat Buße getan für seine schreckliche Vergangenheit. Deshalb habe ich ihn erwählt.

„Weil er nun reinen Herzens ist.“

Pseudodrachen suchen sich ihre Herren selbst aus und sind sehr wählerisch.

„So, nun wir brauchen Ergebnisse. Deshalb habe ich euch hier alle versammelt. Weil ihr der Schutzwall Bahs und dieser Region allgemein seid! Wer tritt der Gemeinschaft gegen das Elementare Böse bei und wie?“

Yossarian meldete sich zuerst und sprach gleich für alle Verbündeten.

„Unsere Gruppe wird sich den beiden intakten Festungen des Bösen im Mount Stalagos annehmen. Und so bald wie möglich den Ausgrabungen unterm ursprünglichen Tempel des Elementaren Bösen widmen.“

„Zuerst knöpfen  wir uns den Drachen vor und entscheiden dann, was das Klügste weitere Handeln ist.“

Konkretisierte Tharel.
Kella stimmte ein.

„Derweil werde ich mich zu den Ausgrabungen begeben und in ihre Reihen einschleusen. Ich werde dort verwandelt vorab Aufklärung leisten. Ihr erkennt mich, dafür sorge ich.“

Gleichzeitig wandte sie sich der Türe zu.
Es war beschlossene Sache einer Frau, die Tellene und seine Natur liebte.
Wenig später konnte man einen einsamen weißen Bären durchs Fenster hinforttraben sehen.
Ohne Begleitung.
Die hielt wohl Winterschlaf.

„Wir versetzen die Büttel in Alarmbereitschaft und verdoppeln die Patrouillen. Währenddessen werden besonders wir  über unsere geliebte kleine Stadt wachen und im Ernstfall verteidigen.“

Die Burgherren taten ihren Beitrag.
Parallel verkündeten Terjon und Elmo.

„Ich biete meinen Beistand in der Schlacht an. Meldet euch einfach.“

Tharel und Lith schmunzelten.
Kanonefutter.
Und noch dazu so Hochkarätiges.
Nein, danke...

Y´Dey durfte in einer guten Gemeinschaft natürlich nicht fehlen.

„Ich werde die Gemeinschaft unterstützen und die Zusammenarbeit fördern. Gebt mir Bescheid, wie ich nützlich sein kann. Der Tempel des Elementaren Bösen darf nicht noch einmal Schrecken bringen.“

Etwas war anders, aber was!?!
Jetzt kam es ihnen.
Sie hatte sich die weißen Haare kurz geschnitten, so wie sie einst gegen den Tempel des Älteren Elementaren Auge zog.
Aufbruchsstimmung.

Y´Dey wirkte viel jugendlicher, und der Männertrupp hatte es fast völlig übersehen.
So waren sie nun mal...

Einige bekannte Gesichter, wie Ingrith und Spugnoir waren nicht anwesend.
Sie würden sicherlich noch davon mitbekommen.

„Vernichtet doch  zwei Brücken, eine lässt sich besser sichern.“

„Keine resolute Idee, Cryn. Das wäre fatal für die Flucht in die Burg. Wenn Ströme von Menschen auf allein eine Brücke zupilgern... Tote und Verstopfung.“

Calsaniss tat sich als Tadler des jungen, und langjährigen Gruppenmitglieds auf und Tharel nahm ihn sich zur Brust.

„Bleibe in Vonidu, bis wir dich für die Dämonenbekämpfung holen. Im Moment ist es so eine Sache mit den Sprungreisen, weißt du...“

Cryn willigte widerwillig ein.

Burne und Rufus würden Pläne zur Verteidigung austüfteln.

„So soll es also geschehen. Einen schnellen und schmerzhaften Fall dem Tempel des Elementaren Bösen!“

Mit diesen Worten entließ die Kantorin den Rat.
Im Gehen öffnete auch noch Jaroo den Mund und sprach zu seinem besten Freund Elmo.

„Gib mir Auskunft über die Lage und ich will mit der winterlichen Naturgewalt beiwohnen.“

Als alle verschwunden waren, sprach Y´Dey nun offen.

„Wir können froh sein, dass die Tage nichts vorgefallen ist. Ihre Führer drohen und lügen, der Wahrheit spottend. Die gerechte Strafe soll an ihnen vollstreckt werden.“

„Ganz im Gegenteil zu Vonidu...“

Yossarian war betrübt.

„Wer soll Varachans Haustier vorübergehend  behalten?“

Fragte Terjon, und musste sich ein Grollen Spitmuns anhören, der damit seinen Unmut über seine Bestimmung ausdrückte.
Pseudodrachen war darin sehr selbstbestimmt.
Dem folgte ein trauriges verzweifeltes Schnauben, als er den Kopf schlaff zu Boden hingen ließ.

„Entschuldige, freiheitsliebendes Geschöpf. So bleib einfach liegen, wenn es dir dort gefällt. Derim wird sich um dich kümmern. Und keine Sorge, sie werden dir Varachan wohlbehalten zurückgeben. Ist es dir so Recht?“

„Wir vernichten Chymon und befreien im selben Atemzug Varachan!“

Versicherte Lith.

Zum Schutz hat mein Herr noch einigen Besitz behalten. Ich weiß noch, wie er immer bedächtig kurz verharrte um seine Truhe zu öffnen. ´Tharizdun soll niemals frei sein!`  Pfeile, die schnell töten und Tränke waren noch darin. Vielleicht hat er sich ja gegen Hedrack erwehrt auch ohne den Beistand eines göttlichen Patrons...

Hoffte Spitmun.

„Weißt du noch mehr?“

Er hat mich nie über sein gesamtes Wissen aufgeklärt. Varachan war so gütig. Er mochte mich nie zur Zielscheibe eines Verhörs machen. Von mir wusste auch niemand, mein schweigsamer Herr...

Calsaniss sah sich derweil die Rollen durch.
Unglaublich, was da alles drauf stand...
Einmalig auch Auferstehung.

Themenwechsel von Y´Dey.

„Der Krieg mit Kalamar ist so unausweichlich, wie der Schnee immer vom Himmel fällt. Und nicht anders. König Sugil der II ist zu stur. Es interessiert nur mehr wann es geschieht. Dann droht uns aus zwei Himmelsrichtungen Gefahr. Also dürft ihr nicht versagen. Die Gefahr aus Nord und Ost muss vor der im Süden getilgt sein.“

„Ein rasches Vorgehen, welches sogar den Reisenden angenehm stimmen würde, wird unerlässlich sein.“

Schwärmte der Wanderpriester.
Lith bremste die euphorische Stimmung.

„Wir können aber nicht mit Bet Regors Hilfe, also der Hilfe der Großkirche rechnen. Das erfuhr ich von Sepiter Rahahn, dem Hofmagier des Königs. Den genauen Zeitpunkt der Konfrontation können sie noch nicht abschätzen.“

Tharel bremste diese Eile weiter.

„Um dem Drachen keinen Ausweg und keine Überlebenschance zu lassen, müssen wir diesen Tag noch für Vorbereitungen nutzen.“

Es hatte weniger mit dem Plan zu tun.
Es war wegen dem trunkenen Abend, dem Fehltransport und dem kräfteraubenden Fußmarsch.
Doch das wollte natürlich niemand zugeben.
Und außerdem mochte man noch die Schutzmaßnahmen mitbestimmen, speziell Yoss warf ein Auge darauf, um sich später keine Vorwürfe machen zu müssen und ganz besonders mit dem Drachentöter zu üben.
Auch die anderen fanden genug Punkte, an denen sie ansetzen konnten, um diesen schönen Wintertag noch zu genießen...

Spugnoir wurde informiert.
Wie auch Yether und Jennithar.
Bei Yether musste Yoss viel Motivationsarbeit leisten.
Jennithar schöpfte daraus allein neue Kraft.

Wissensbücher des hiesigen Wissensbude Todariche Nems, einer Art Lehrer, gewälzt, mit den Bütteln und Tristan gesprochen und vieles mehr...

Unter anderem ersonnen die Magier für Calsaniss ihren eigenen Spitznamen.
Calatulka hieß der Reisende auf Drakonisch.
„cala“ bedeutete „windig“ und „tulka“ bedeutete „fliegend“
Mit Fliegen verbanden sie allerdings die unangenehmere Weise zu fliegen.
Nämlich geworfen zu werden.
Denn Kleriker waren die bei weitem am häufigsten scheiternden Charakterköpfe an den Mauern des Elementaren Bösen.
Wie sollte es auch anders sein.
Tharizdun duldete keine andersgesinnten Götter in seinen Mauern.
Calsaniss aber bewies seine Ausdauer, seine Zähigkeit und sein Talent.
Niemand butterte ihn so schnell unter.


Rachekreis


Die folgende Nacht war ruhig, doch der folgende Tag begann grausam.
Aufregung unter Burnes Bütteln.
Ein neuer Tatort.
Ein Blutbad.
Diesmal Marsch in nordwestlichen Ausläufer- also nicht einmal in das Gebiet des Unheil anrichtenden Riesenebers.

Elmo war bereits vor Ort und außer sich.

„Ein Massaker... eine ungleiche Schlacht wurde diese Nacht geschlagen. Wie die Opferlämmer zur Schlachtbank geführt!“

„Das wird der Anfang vom Ende gewesen sein. Hoffentlich ein Ausnahmefall. Wir ziehen den Schuldigen zur Rechenschaft.“

Versicherte Yossarian.

„Ich kannte diese Familie und dieses Ehepaar gut. Gebt mir die Möglichkeit mit euch zu ziehen, vergesst es nicht!“

Sie betraten die nebeneinander liegenden Häuser.
Eine regelrechte Hinrichtung, willkürliche Auslöschung.
Und eine Erinnerung mit Blut groß an die Wand geschmiert.

Das Böse siegt zuletzt immer
Seht selbst
Wir siegen zuletzt immer!

Ehre dem Älteren Urgewaltigen Auge!


Auf Riesisch.
Wenn das mal nicht der Stier mit dem Kürzel Erdquelle war.
Geoquardon.
Von den Toten zurückgekehrt...

Lith musste dem Verfasser fast recht geben.
Aber nur solange sie nicht auf ihn trafen.
Dann badeten sie im eigenen Blut.
Er hatte kein Mitleid übrig für die Opfer.
Sollten andere Tränen vergießen.
Sterben müssten sie alle früher oder später.
Warum waren sie dann alle immer nur am Trauern und Jammern?
War der Tod nicht manchmal einfach nur Erlösung.
Der Verstand eines Schattenelfen war dabei anders gepolt.
Wären sie Gawains Rat – einem inzwischen gefangenen Ritter Raziels und des Wahren - gefolgt, und hätten gelernt mit der Armbrust umzugehen, hätten sie auch ihr Schicksal lenken können.
So glaubte er...

Die Helden warteten ab, bis sich die Lage beruhigte, denn auch der Bevölkerung blieb der Vorfall nicht verborgen und Yossarian mochte denen Hilfe leisten, welchen es besonders miserabel ging.

Als sich der Tumult sich gelöst hatte, sammelten sie sich zwischen den drei Kirchen, baten, zum Teil obligatorisch, um Beistand.
Erlegten sich portioniert ausgeklügelte Zauber auf – zum Beispiel Lith in mehrfacher Ausführung, Tharel verschleiert, Calsaniss verschnellert und ausdauernder, Yossarian mit einer steinigen grauen Haut, und alle mit Elementarschutz und noch vieles mehr- und wagten den Schritt.
Sie ahnten ja nicht, dass sie in nicht einmal einer kleinen Sanduhrlaufzeit wieder hier waren...

„Draconicum est nordica res“

 … und standen alle fliegend im Drachenhort über dem noch kleineren Schatz.

Chymon hatte sich ein drittes Nest im nördlichen Gang angelegt und ruhte dort.
Sie fuhr hoch und brüllte.

„Ihr könnt es wohl kaum erwarten!!!“

Yossarian schloss sofort auf mit einem Dive und sah dem Drachen Aug in Aug.
Seinen Zweihänder zog er von oben nach unten durch, und Lith biegt das Schicksal, dass Chymon eine scheußlich blutende Wunde quer über der Schädelmaske erhält.
Tharel eröffnete mit der puren Macht eines Elektrizitätsballes.
Calsaniss schrie nach der Gerechten Macht des Reisenden.
Und Lith setzte zu allem Übel die Wand der Macht, die er hinter Chymon aufspannen mochte, zu weit von sich weg, so dass ihr Effekt ausblieb.
Einfach verschätzt.
Chymon reagierte am langsamsten und fegte mit einer Litanei an Attacken über den Champion hinweg, dessen Steinhaut viel schluckte.
Beide angeschlagen lieferten sie sich einen erbitterten Schlagabtausch, in dem der Drachentöterzweihänder immer wieder sein Ziel fand.
Calsaniss gewährte Tharel noch einen Kältekegel, um anschließend selbst aufzuschließen.
Doch Chymon verschwand plötzlich spurlos vor Yossarians Augen...

„Ihr nehmt Chymon nicht aufs Korn! Niemand!!!“

Hallte es, ein paar Kurven weiter.
Lith und Tharel sahen den einseitig Frostbeulen überzogenen Drachen sich umwinden und die Ecke nehmen.

Verfolgt sie, sie entwischt!

Calsaniss warf den Turbo an und schwang sich als erster hinterher, knapp gefolgt von Tharel und Lith, zuletzt Yossarian.

Das Ungetüm war ein schwerfälliger Flieger und streifte die schwarzen Wände.
Um zwei Ecken zischte sie durch einen sehr langen Gang vorbei an einigen schweren typischen Toren, durch eine Art – unbelebten- Speisesaal.
Doch sie war sehr schnell.
Schneller, als ihr Verderben im Nacken.
Doch sie lassen nicht ab, missachteten alle Attraktionen, fixiert auf Chymon.
Tharel formte soeben wieder mit dem Energiesubstitutionsstab arkane Gesten, da zog der rote Tiefflieger unterm Armband eine Rolle hervor und schrie vor zynischem Zorn auf Drakonisch:

„Dann zersört Chymon eben das Wertvollste was euch fühlendem Gewürm und Schatzdieben an der Pumpe liegt.“

Am Herzen lag?

Gebrauch.
Verschwunden!

Der gerade gesprochene Zauber wurde von den Magiern als Fehlerloser Teleport diagnostiziert.
Wo war sie nur hin?

„Sie ist in Bah, und lässt ihren Odem über die unschuldigen Bewohner der Kleinstadt regnen!“

Tippte Yossarian.

„Der Schatz ist jetzt unbewacht! Burne, Rufus und Y´Dey regeln das!“

Erwiderte der Drachengoldpirat Tharel.

„Roter Magier von Bynarr keine Sperenzien!!! Ihr wolltet Führung! Nun habt ihr sie und folgt auf der Stelle!“

„Schon gut. Kleiner Magierscherz.“

Sie formierten sich um Lith, der bereits Arkanicum sprach...

Der Schimmernde war ihnen gewogen, landeten sie doch über den Dächern Bahs.
 
Wo war sie?
Dort!
Chymon steuerte auf die Kirche des Wahren zu und spie Flammen.
Doch das Dach fing noch kein Feuer.
Der Schnee war verdampft.
Die Ziegel glühten.
Und zog einen weiten schweren Bogen, wobei sie mit Absicht einige Dächer streifte und teilweise abdeckte – vor der Kulisse schwerer Schneewolken.
Sie sichtete nur wenige in Panik kreischende und rennende Bahjaner, denn der Großteil mied furchtsam die Straßen nach den morgendlichen Aufdeckungen.
Ein kältescheuer Roter Drache würde nicht freiwillig zur Landung ansetzen...

Sie hatte die Helden nicht bemerkt, was ihren Untergang bedeutete, denn mit einer Dimensionstür in ihre Flanke schlossen sie auf.
 
Liths und Tharels doppelte, parallele Kälteportion- aus den beiden Kegeln formte sich eine Kugel unvorstellbaren Kälte- die den davon zischenden jungen erwachsenen weiblichen Roten Drachen gerade noch die hinteren Läufe einfror, welche sich anschließend nicht mehr bewegten, schwächten das Biest ungemein.

Ihr Flug war nicht mehr sehr kraftvoll und energiestrotzend.
Yossarian war blitzschnell gefolgt und stieß ihr den Drachentöter in die rotschuppige Seite.
Chymon driftete mit einem röchelnden Aufschrei ab...
Auf Drakonisch, war es gerade ein langes unverständliches Wort, doch auf Handelssprache ein ganzer Satz.
 
„Wie konnte das geschehen, Chymon ist unbesiegbar...“
 
Im Chor schrie man dem abschmierenden, bloßgestellten Kollos nach.
 
„Das hast du wohl nur geträumt, Biest!!!“
 
Calsaniss hätte gerne mehr getan, als einmal – und das nur beinahe- zuzustechen und Yosses Wunden zu schließen.
Aber der gemeinsame Aufschrei nahm ihm diese Reiselast von den Schultern.
 
Jetzt hatten sie noch einen Moment zu bangen, wo Chymon niedergehen würde.
Denn den Notfallzauber der Fallenden Feder hatte man momentan zugunsten anderer Hilfsmagie im Repertoire gehabt…
 
Sie fiel mehr als langsam abzutrudeln und landete glücklicherweise nicht direkt auf der Siedlung, sondern in einem recht weiten Wäldchen zwischen den Häusern.
Mit einem gewaltigen Wums und dem Geräusch von knickenden Tannen verschwand sie in einer Schneepulverwolke…
 
Der Drache war Geschichte ohne den Hauch einer Chance!!!
 
Da schwebten sie also noch in der Luft, sahen vereinzelt Menschen in den Gassen, die ungläubig hinaufsahen und von alle dem nicht viel mitbekommen hatten, während weit entfernt noch einsam panische Hilferufe an ihre feinen Spitzohren drangen.
Ein junger Jägersohn sah von unten herauf.
 
„Verzeiht Fremde, aber was war das gerade? Etwa ein Drache!?!“
 
Keine Furcht.
Er hatte ja nicht einmal ihren gewaltigen Schatten erlebt.
 
„Ja, mein Bester. Bring Bah die frohe Kunde!“
 
Befahl Yossarian freundlich schmunzelnd.
Und der freiwillige Knecht lief durch die Gassen…
 
Die Drachentöter flogen hinab.
Wie ein wildes Tier erlegt.
Yossarian verpasste ihr den versichernden Stich in die Kehle und knöpfte ihr den Armreif und die knisternd alten Magierollen ab.
Die lodernde Flamme in ihren Augen war erloschen.
 
„Wollen wir zurückkehren und noch in Windeseile den Münzschatz bergen, solange wir beinahe unverwundbar sind?“
 
Bat Tharel die Schatzelster.
 
„Wir müssen lediglich den Nimmervollen Sack vorher leeren.“
 
„Mmmhhh… aber dann beeilt euch!“
 
Stimmte der beflügelte, schimmernde Streiter mit einem Lächeln zu.
 
„Fortfort, soll die Reise gehen!“
 
Calsaniss stand wie immer auf Yosses Seite.
 
Lith und Tharel flogen flott zur Burg, wo stammelnde und verdutzte Büttel auf dem Aussichtsturm schwer von Begriff waren, als die Magier sie baten, Burne möge etwas für sie aufheben.
 
„Hopp, hopp, wir haben nicht ewig Zeit!“
 
Der Rote Magier trieb einen von seinem Posten, der sich nur schwer löste, um den zuständigen Burgmagier zu holen.
Als Augenschlag um Augenschlag verging, grübelten sie und blickten sich schweigend in die sehr unterschiedlichen Sehorgane…
 
„Ihr wollt Dinge bei mir verwahrt wissen? Ich habe einige Bedenken wegen der Sicherheit, stimme aber dem Rat zuliebe zu.“
 
Burne war heraufgehetzt.
 
„Habt dank für eure Mühe, doch wir haben es uns anders überlegt.“
 
Erwiderte diesmal der Schicksalsweber…
 
Es pilgerten bereits die ersten Bewohner zur Absturzstelle und staunten ehrfürchtig, als die beiden Abkömmlinge zurückkehrten.
 
„Wir bleiben hier. Fragt am besten erst gar nicht, es hat viele Gründe…“
 
Nicht oft schwamm man im Ruhm.
Aber sie hatten ja nicht lange vor weg zu bleiben.
Man würde sie immer noch ausgiebig feiern können.
Yossarians Augenblick zu großem Ruhm war nicht wahrhaftig gekommen.
Denn so mochte er ihn nicht.
Nicht als Drachentöter, sondern als Volksheld wollte er sich einen Ruf erarbeitet wissen.
 
Es steckte anderes hinter den Überlegungen der beiden Gefährten.
So dachte Calsaniss weiter.
Aber was?
Hatte sie ein mulmiges Gefühl in der Magengrube überkommen?
Nun, egal, diese Reisemöglichkeit war vertan.
 
Die Drachentöter trennten sich.
 
Yossarian und Calsaniss blieben und bewachten den leblosen Körper, um darauf zu achten, dass ihn niemand schändete, während Tharel der gnomischen Kirschnerin einen Eilauftrag zutrug.
Sie und ihre Angestellten sollten eine ganz spezielle Häutung übernehmen.
Sogleich schickte sie ihre Mitarbeiter, die Ausrüstung zusammenzutragen.
Als in diesem Zusammenhang der Begriff des Elementaren Bösen fiel, posaunte es ihr über die Lippen:
 
„Dieser Joman Dart ist ein Spion des Elementaren Bösen! Sie müssen ihn festnehmen!“
 
Bei der Kantorin, die bedächtig über den errungenen Sieg lächelte, erfuhr Tharel detektivisch, dass dieser Joman Handelskammermitglied der Goldenen Allianz war und zudem noch seinen Schmöckerladen in dem Haus eröffnet hatte, indem sich vor einem duzend Jahren Spione des Älteren Urgewaltigen Auges eingenistet hatten und sich aus persönlichem Zwist weigerte, Daerias Leder anzubieten.
 
Lith wollte seine Ruhe und zog sich ins ´Wilde Weib` zurück.
Durch die Fenster beobachtete er aus den Augenwinkeln die scheuen Bahjaner, die neugierig einen der nun per Jägerbub populären Drachenfäller vor die Linse bekamen.
 
Währenddessen scharte sich die Bevölkerung schier staunend um das Monstrum, dass sie nur aus Märchen der alten Tage kannte.
Wohlig warm eingepackte Kinder warfen mit Schneebällen nach dem Roten Berg, doch hielten gehörigen, respektvollen Abstand.
Vertrieben von den mit Leiter und Seilspanndoppelsitz anrückenden Kirschnergesellen in winterfester Montur, umzingelte die Kinderschar die ebenfalls in lange Fellmäntel gehüllten Helden.

„Habt ihr das Ding geschossen?“
 
„Was denkst ihr denn?“
 
„Boahh!!!“
 
Reihum.
 
„Darf ich mal das Schwert haben?“
 
Yoss, der gerade zu einer erzieherischen Rede ausholen wollte, wurde von Tharel Ragnarok abgefangen.
 
„Nein, was denkt ihr denn?  Es ist sooooo schwer und wenn du es nicht halten kannst, könntest es dir, wenn es dumm läuft, im Fallen den Zehen abtrennen…“
 
„Bäh!“
 
Die Kinderschar verkrümelte sich angeekelt.
Der sonst bevormundete Magier...
Ganz konnte er es nicht abstreiten, dass Yossarian die Gruppe teils selbst führte...
musste sich dafür erkenntlich kindungerecht methodisch zeigen.
Immer diese Bälger…
 
„Ihr ward wohl nie selbst Kind, Tharel?“
 
Yoss warf ihm eine rhetorische Frage vor die Füße.
Keine Antwort mehr…
 
Die Stunden zogen sich ungewöhnlich lange hin.
Unaussprechliche Anspannung auf dem Schnee.
Als ob er wartete, auf schwere Maßnahmen des Bösen…
 
Und es ging am kostbaren, harten Schuppengewand Chymons kaum etwas voran.
Die Fackeln entzündet, es dämmerte tiefgraublau.
 
Terjon kam des Abends in Begleitung Derim Legorus und spendete Applaus.
 
„Y´Dey sendet mich, um euch an ihrer Stelle nochmals ausführlich zu gratulieren. Kommt, ich lade euch ein auf ein Starkbier ein.“
 
„Wieso kommt sie nicht persönlich?“
 
„Sie gönnt euch Ruhe vor ihren ständigen Predigten des Wahren Sicht. Seid heiter.“
 
Terjon beliebte zu scherzen.
 
„Sie hält einen Gottesdienst im kleinen Kreis.“

Und so arbeiteten die Häutungsexperten im Fackellicht im weißen Wäldchen weiter, während Burnes Büttel überall auf den Straßen präsent waren.
 
Die Drachentöter fanden sich im ´Wilden Weibe` ein, wie auch viele Bahjaner, die Vorbilder, Mhyten, Sagen, und einfach wunderbare Helden brauchten…

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Nagakeng

  • Mitglied
Wendungen
« Antwort #28 am: 08. März 2006, 11:52:14 »
Fest mit Wendung
 
 
(65)
Obex!
Lila Robe!
Dort in der dunkelsten Ecke saß ein Schicksalsweber!

Es stellte ihnen die Buckelhaare auf.
Doch da erkannte man sein hageres Gesicht.
Lith.
Er hatte seine Kultkluft angelassen...
Und brauchte Abstand, denn er misstraute der gegenwärtigen Situation.

In der Gaststätte fanden sich mehr und mehr Menschen ein, die ihnen nachpilgerten und bald war das ´Wilde Weib` rappelvoll.

Redithidoor Halbmond bat den Schattenelf um eine kleine Ausführung der Drachentöter.

„Ich würde euren Triumph gerne für alle Zeit in eine Ode binden.“

Lith stand auf und stellte sich auf das Podest.

„Gut, wenn ihr es selbst vortragen wollt...“

Die Menge, der Mob, wie ihn Tharel nannte, wurde ruhig und lauschte gespannt.

„Narren seid ihr!!! Macht euch lieber aus dem Staub, solange ihr noch könnt. Wir wollen nicht auch noch für euren Tod verantwortlich gemacht werden. Sie stehen mit ihren Abscheulichkeiten noch ganz am Anfang.“

Verdutzt über den Sprecher starrten die Anwesenden den Schattenelf an.
Noch bevor ein Raunen durch die Menge ging, erhob sich Yossarian.

„Auf diese Art beliebt mein Freund zu scherzen. Unterreichshumor. Seid unbesorgt und genießt diesen feierlichen Abend!“

Gelächter.
Yossarian flüsterte Lith vorwurfsvoll zu.

„Meint ihr nicht, dass man ihnen vor der permanenten Gefahr einmal Ruhe gönnen sollte? Und euer Vorschlag ist lächerlich. Wohin sollen sie denn im tiefsten Winter? Auf den Wegen oder unter Brücken erfrieren?“

Lith schwieg.

Der Barde versuchte es bei Calsaniss, der bereitwillig Bericht erstattete.
Denn auch er als Reisepriester hatte schon oft die Begleitung eines erzählfreudigen Minesängers genossen und so revangierte er sich bei dieser Zunft.

Die Speisekarte.
Heute wurde auf Kosten der Kirche gespeist.

Es wurde getanzt, gesungen und dazu Musik gemacht.
Der Barde hatte Publikum gefunden.
In einer Ecke lauschten die Allerkleinsten gespannt der siebenten Wiederholung Redithidoors Erzählung, der mit jedem Male dicker auftrug.

Burne hatte zur Sicherheit eine Hand voll Büttel ins Gasthaus kommandiert.

Die Zeit verstrich und Terjon bat:

„Y`Dey möchte, dass ihr euch voll und ganz dem Schutz der Bevölkerung widmet. Natürlich auf indirekte Weise in der Entfernung, wenn ihr versteht, was ich meine. Dafür bittet sie euch, eure Aufzeichnungen Derim zu übergeben. Berichtet ihm ab und an, und er wird es für euch künstlerisch festhalten. Unser Anwärter hat sein Können ja bereits in der Abschrift bewiesen.“

...

„Hier, nehmt es.“

Tharel überreichte es ihm.

„Mit Vergnügen!“

Derim Legorus Linsen funkelten wie Diamanten.

„Stoßen wir darauf an!!!“

Terjon erhob sein Altbier.
Und auch dem Priesteranwärter war es heute Nacht gestattet, ein Ale zu leeren... was auch genug für ihn Gemüt war.
Gut angeheitert verabschiedete er sich lauthals lallend, wankend zur Bettruhe.

„Derim, nimm Haltung an!“

Blies ihn Terjon bitter an.
Die Kirche so lächerlich zu machen war ein schweres Delikt!
Einem Priesteranwärter ließ man es aber nochmal glimpflich und ausnahmsweise an diesem Fest durchgehen.

„Jawohl, Herr Prälat!“

Für die letzten Fuß zur Tür, riss er sich ungeheuer zusammen.
Herein fiel Schnee.
Taumelte staksend zurück, mit weit aufgerissenen Gesichtöffnungen.
Angst breitete sich darin aus.
Die Stimmung verhallte wie ausklingendes Vogeltrillern.
Derim ließ sich zu Boden plumpsen und kroch rückwärts, wobei er stammelte.

„D..e..r..D..r..a..ch..e...“

Er wurde ohnmächtig und sein Haupt schlug dumpf auf die Holzblanken.
Eine bekannte, gefühllose Stimme, in einer Sprache, die nur die Magier kannten, hielt eine Rede.
Die Tische standen ungünstig, so dass man nicht hinaussah.
Und auch die Fensterläden waren bereits geschlossen.
Die Gäste kauerten sich in die Ecken und unter Tisch und Stuhl.

„Chymons Schätze und damit zweifelsohne auch ihr, taumelnde Drachenmörder, warten hinter diesen dünnen Wänden. Chymon ist von den Toten zurückgekehrt eurer Auslöschung willen. Die, welche euch feiern sollen um euch trauern. Chymon fordert euch zum Duell. Sofort!!! Sonst steckt Chymon das ganze Dorf in Brand!!!“
 
„Wir kommen heraus, dann könnt ihr euer Duell haben!“

Rief Lith, der als einziger wahrhaft gefasst auf diese Situation war.

„Das hat nicht der Drache zu entscheiden!!!“

Erhob sich gediegen energisch eine fremde weibliche Stimme.
Verwunderung!

...

„Wer dann?“

„Das wüsstet ihr wohl gern. Aber ich kenne eure Tricks!“

Während Tharel und Calsaniss gebannt, weil ausgebrannt, auf ihren Stühlen klebten, schlichen Lith und Yossarian zur Tür vor.

„Halt, bleibt wo ihr seid!!!“

Brüllte der Drache.
Drachen waren mit Sinnen ausgestattet, an die kein Menschensinn heranreichte.
Sie hielten inne, nicht das Chymon noch etwas zerstörte.

„Dann zeigt euch wenigstens!“

„Ich sagte doch bereits, ich kenne eure Tricks...“

„Was haltet ihr von einem Tauschgeschäft?“

Wovon sprach Lith!?!

„Unterbreitet den Vorschlag. Mal sehen, ob ich mich erwärmen kann und dafür diese Bude nicht erhitzen lasse wie einen Ofen!“

„Wir liefern euch den Namen eines Verräter aus den eigenen Reihen! Und ihr verschwindet!“

Der geschockte Ausdruck in den Gesichtern der Begleiter.

„Gebt ihn preis, Schwachmatt! Dann verschonen wir euch heute.“

Lith warf keine zögerlichen Blicke zu seinen Kameraden.
Er tat es nicht für die Drachenbezwinger.
Oder die Bahjaner.
Er tat es für einen einzigen Schicksalsweber...

Yossarian warf ihm vorwurfsvolle Blicke zu und bewegte die Lippen ohne Ton zu einem unmissverständlichen

Nein!

„Es ist...“

„Das lasse ich auf keinen Fall zu!!!“

Der Streiter des Schimmernden stürmte mit gezogenem Zweihandtöter nach draußen in die Dunkelheit.
Rauchende Flammen erstreckten sich bis in das Gasthaus unter die Decke, die glühte und guter Nährboden für das Feuer war.
Derim lag genau darunter.
Unversehrt.
Yossarian hatte es geblockt.
Die Front des Fachwerkhauses war verkohlt.
Die Holzverstrebungen fingen Feuer.

Ein kurzer kräftiger Schlagabtausch war zu hören.
Dann fiel jemand mit einem Stöhnen.

Die unbekannte Frauenstimme erhob sich erneut.

„Nun ist getilgt, was schwach war. Ihr steckt in einer Zwickmühle und deshalb stellen nun wir die Bedingungen.“

Es herrschte wieder Ruhe.
Rauch machte sich im Gasthaus breit.
Die Flammen breiteten sich aus.
Jemand kostete den Erfolg aus und wartete, und wartete, um Handlungsdruck aufzubauen.
Die Menge hustete und drängte zum Hinterausgang.

„Haltet sie auf. Der Hinterausgang ist gesichert. Ihr wollt doch kein viertes Massaker!?!“

So zauberausgebrannt wagte man keine Schlacht mehr.

„Also, was wollt ihr!“

„Raus mit dem Namen und werft den Besitz der Roten heraus! Dann verharrt ihr noch einen Moment!“

...

„Varachan!“

Gleichzeitig warf der Schattenelf die Rollen und das Armband um die Ecke in die schneeige Dunkelheit.
Noch einmal spie der Drache Feuer an die Front.
Ein enormes Flügelschlagen war zu hören.
Lith sprang durch die herunterbröselnden Flammen in die Nacht.
Die Umrisse des nach Norden segelnden Ungeheuers konnte er gerade noch so erkennen, wie auch einen Reiter.
Doch außer Reichweite.

Jetzt setzten die restlichen Helden und Wachen die Menge in Bewegung.
Eine Massenpanik brach aus.
Mütter schnappten sich ihre Sprösslinge.
Die Angst, welche die Bahjaner gerade noch an ihren Orten hielt, ließ sie wie Tiere zum hinteren Ausgang fluchten.
Terjon schulterte Derim.
Der Gang zum hinteren Ausgang bot nicht viel Platz.
Jemand stürzte.
Calle half auf.
Und stützte, damit niemand niedergetrampelt wurde.
Die Leute flüchteten in die Dunkelheit des Wäldchens in alle Richtungen.

Burne flog heran und dämmte mit einem Kältekegel die Flammen ein.
Der Brand war gelöscht.
Kohlrabenschwarz die Fassade.
Die Panik hatte zwei Opfer gefordert, die im Gedränge umkamen.
Ostler Gundigoot kauerte noch immer hinter seinem Tresen.
Yossarian lag mit einer klaffenden Bauchwunde und schwersten Verbrennungen im blutroten Schnee.

Entweder hatte die Befehlshaberin gelogen oder die Wächter des Hinterausgangs waren noch schneller verschwunden als Chymon...


Rettung
 
 
Calsaniss trug den toten Paladin schnellstmöglich zu Y´Dey, die noch nicht viel mitbekommen hatte.
Sie war von der Großkirche mit einer Sepende ausgestattet worden und konnte den Diamantstaub vorstrecken.
Yossarians Seele kehrte in den Wildelfkörper zurück.
 
„Ich habe Varachan ausgeliefert.“
 
Empfing ihn Lith teilnahmslos.
 
„Ist noch Zeit ihn zu retten?“
 
Erwiderte Yoss.
 
„Die Fremde gab ein sich bestätigt fühlendes ´Hah` von sich. Ich denke Hedrack wusste es schon.“
 
„Aber es besteht noch Hoffnung! Wir dürfen nur nicht zögern, der Drache ist wahrscheinlich noch nicht zurück. Über all dies Fehlverhalten sprechen wir später. Spitmun, beschreibe mir Varachans Aussehen?“
 
Varachan hat braune Haare, einen zwei endigen kurzen Bart und ein vernarbtes Gesicht. Außerdem trägt er meist schwarze schlabbernde Kleidung anstelle von ocker Roben. Bringt ihn zurück!
 
Der Pseudodrache schnaufte hoffnungsvoll.
 
„Tharel, Calsaniss, ihr kommt mit mir!“
 
Sie trugen die göttlich magische Hilfe der Wahren Priester, Terjons, Calmers und Y´Deys zusammen.
Und brachen die Stäbchen.
 
„Dunkelheit!“
 

 
Zwei Wandschränke, ein riesiger Spiegel, ein großes Bett, ein Tisch, vier Stühle, eine Badewanne aus Keramik mit einem hölzernen Handtuchgestell daneben, eine Couch und eine große Truhe möblierten dieses mit Sorgfalt ausgestattete Schlafgemach.
Überall war das Holz der Möbelstücke mit gotischen Nachbildungen einer vergangenen Epoche verziert.
Ein kurzer lila Vorleger lag neben dem Bett, ein zweiter nahe der Tür.
Die Wände waren aus dem typischen Gestein, das den Äußeren Bereich unangenehm leben lässt.
Eingelassene Eisenfackeln spendeten dumpfe Helligkeit.
 
Mit hoher Wahrscheinlichkeit waren sie in Varachans Kammer gelangt.
Offensichtlich lag jemand im Bett.
 
„Varachan, seid ihr hier? Ihr schicktet Spitmun zu uns.“
 
„Keine Bange, mir geht es gut.“
 
Varachan lugte unter der Decke hervor, in der Hand hielt er einen Brocken Vulkangestein zur Abwehr.
Sein Gesicht passte zur Personifizierung Spitmuns…
 
Die Situation war friedlich.
Zu friedlich.
Yossarian blickte in sein Herz und verkrampfte.
 
„Weshalb seid ihr böser Gesinnung, Varachan. Ihr schriebt doch über eure Abkehr von der Dunklen Seite, hin zum Licht!“
 
Varachan fuhr erschrocken zusammen.
 
„Oohhh, wie habt ihr das bloß erkannt?“
 
Seine Mimik verzog sich ins Hämische.
 
„Naja, dann bin ich eben aufgeflogen und bedauerlicherweise gezwungen, schon früher euch das sterbliche Oberleder abzuzie…“
 
Das war nicht ihr Vreund!
 
Sie ließen dem Doppelgänger keine Umschweife, seine Selbstverherrlichung zu vollenden und der Wanderpriester ergriff die Initiative.
 
„Wenn du dich da mal nicht täuscht, Jäger der Sterblichen!“
 
Göttliche Macht verhalf ihm zum Status des äußerst kampferprobten Vorwanderers, während der Gesandte des Schimmernden seinen Drachentöter umfaustete und überlegen auf den Liegenden hieb.
 
„Küsse den Boden deiner eigenen Jagdgründe!“
 
Die Bettdecke bereits schwer mit Blut gesogen, zog er sie über seinen Kopf und verbarg einen Trank.
Dieser Akt der Verteidigung gab den göttlich elfischen Streitern die Möglichkeit, sich gleich noch einmal zu revangieren für Geoquardons Missetaten, dem Handlanger für die unmoralischsten Gräuel.
Plötzlich fiel die gewölbte Decke in sich zusammen.
Tharel stärkte seine Pupillen intuitiv mit Unsichtbarem sehen und zeigte mit dem Finger auf eine Stelle am Boden direkt neben dem Bett.
 
„Dort! Er hat sich hinausgerollt und will entweichen, wie der sterblichste Unheilige Geist!“
 
Yoss sprang aufs Bett, während Calle herumlief, um Tharels Zeigefinger zu folgen.

„Wo? Hier?“

Der Feind reagierte erschöpft und vermochte nicht allen ungezielten Hieben auszuweichen.
Man konnte sein tiefes Todesschnauben hören:

„Für Olhydra und das Ältere Elementare Auge! Sterbliche, vergeht in der Wucht dieser Körner!“

Bittere Kälte machte sich breit und großer Hagel prasselte nieder.
Der Eissturm kostete Energie.
Varachans Duplikat blieb unversehrt, war jedoch den Blicken erneut zugänglich.

Tharel zauberte Stahlbande und der einzelne Feind wurde bewegungsunfähig.
Yossarian stach ihm in die Kehle mit den hoffentlich entgültig letzten Worten:

„Sieh, deine Drohungen waren leer und deine bösen Götter machtlos. Verdampfe in der Hölle, Kreatur des Bösen Wassers!“

Röchelnd und die Pupillen verdrehend starb er...
Nein, es...
Der falsche Varachan verwandelte sich sogleich in seine Ursprungsform.
Wie vermutet in den Halbwasser Stiermensch, Geoquardon.

Sie durchkämmten die Kammer.
Bei der spruchandächtigen Truhe, über die Spitmun aufgeklärt hatte, wurde ebenfalls mit den Worten verharrt.

„Tharizdun darf niemals frei sein!“

Doch das aufgefaserte Holz verriet, dass jemand die Schallfalle bereits ausgelöst hatte.
Sonst nichts weiter von Belang.
Varachan war weggeschafft worden.
Doch wohin?

Sie ließen die Tür sinken.
Im angrenzenden Gang waren überall Spinnenfresser und ihre Reiter postiert.

„Wie kommt ihr da hinein? Ihr habt hier nichts verloren! Rundruf!!!“

Während die Mannschaften anschwirrten, sammelte sich der Dreierbund um Geoquardons Leiche und teleportierte sich mitsamt in des Wahren Kirche Bahs...


Neuigkeiten und Streitigkeiten


Die Turmglocke schlug Mitternacht.
Zufriedene Gesichter in der Runde.
Lith wusste, weshalb er sein Stäbchen behalten hatte...

Spitmun kehrte sich mit einem Grollen ab an den Kamin.

„Sei unbesorgt, kleiner Kumpan. Varachan lebt gewiss. Wir werden ihn retten!“

Yoss konnte ihn mit diesen Hoffnung schöpfenden Worten nicht aufheitern.
 
„Sie haben uns eine Falle stellen wollen. Geoquardon war ihr Köder. Er sollte uns wohl hierher begleiten und nächtens wie Hühner auf die Stangen spießen. Er war anscheinend mit Unauffindbarkeit gegen Erkenntnismagie geschützt gewesen, allerdings musste er vergessen haben sie aufzufrischen...“

Grinste Tharel.

„Seine Lebensreise ist nun endgültig beendet! Chymon und ihre Herrscherin werden sich schwarz ärgern, wenn sie zurück sind.“

Auch Calsaniss grinste.

„Im Übrigen, Chymons Äußeres hat sich stark verändert...“

Schmunzelte Yossarian betroffen.
Als Calles und Tharels Grinsen daraufhin nachließen, begann auch Lith zu schmunzeln.

„Der Drache lebt ohne zu leben. Sie ist animierte Knochen, anscheinend mit einem Funken Selbstbestimmung. Sie besitzt nun ein anorganisches Exoskelett und anstelle ihrer flammenden Drachenlinsen ruhen dort nun zwei rotglühende Edelsteine. Ihr Schuppenkleid scheint nicht mehr so schön rötlich wie früher und es fehlt ihr an der rechten Flanke komplett. Dort, wo die Lederarbeiter es abgezogen haben. An mancher Körperstelle war ihr das Fleisch von den Knochen gefallen, als ob Untote erschaffen Magie unkontrolliert gewütet hätte. So etwas habe ich noch nie in meinem Leben gesehen. Auch manch inneres Organ, was sie definitiv nicht mehr braucht... Und ihre einst gespannte Flügelhaut ist zerrissen und hängt lose am Flügelskelett...“

„...und dennoch fliegt sie.“

Lith war ja durch die Flammen gesprungen.

„Y´Dey wäret ihr so gut, und vergewissertet euch nach Varachans Befinden?“

Der schillernde Streiter mochte sein Versprechen gegenüber Spitmun einhalten.

„Selbstverständlich. Morgen.“

Sie brachen auf, um bei Burne noch eine Fernportationsschriftrolle entgeltlich aufzutreiben.
Magier schliefen ja bekanntlich nie, und so war es auch in diesem Fall.
Der Burgherr überließ ihnen seine Letzte, um ihr Vorankommen zu beschleunigen...

In Bet Regor ruhten sie in einem Edelgasthof mit wechselnder Wache.
Doch Hedrack vermochte wohl nicht ihnen zu folgen- womöglich war sein Groll aber auch noch nicht groß genug- und die Nacht verhieß Erholung.

Am nächsten Morgen verhökerte man Geoquardons Besitz
Er hatte sich wohl mit dem Zeug eines gefallenen Minotaurenbarbars  und vielen Tränken eingedeckt, die seinen Meuchelplan bewiesen.
Auf dem magischen Kettenhemd war lediglich ein Hautfetzen aufgebracht.
Da ging ihnen ein Licht auf.
Der Jäger der Sterblichen konnte sich nur in diejenigen verwandeln, die er bereits erlegt und deren Haut er ergattern hatte.
War also Varachan auch umgekommen?
Y´Dey würde diese Info dem Wahren abverlangen...

Jeder ging anschließend mit seinem neuen Reichtum seinen persönlichen Erledigungen nach.

Yossarian besorgte ein Zelt und eine Schlafrolle aus Honigleder, einem feinen Elfenmaterial.
Lith startete einen Besuch zu Sepiter Rahahn, und machte aus dem Grund ein Geheimnis.
Calsaniss spazierte durch die neuerdings zugangsbeschränkten Stadtmauern – junge Paladine des Wahren sahen in die Herzen der Einreisenden- und umkreiste die Stadt, seinem Drang nach Bewegung nachgebend und im Gebet Kraft tankend.
Und Tharel schuftete angestrengt in der Stadtbibliothek, indem er große Wälzer auf den Arbeitstisch schleppte, um etwas über Chymons Erscheinungsbild nachzulesen – was nicht klappte- und noch viele Passagen mehr.

Als der Zenith schon lange überschritten war, waren sie zaubertechnisch erneut so weit, um weiterzureisen...
In Bah fanden sie leergefegte Straßen.
Beinahe unheimlich.
Bahs Stimmung hatte sich Vonidus angeglichen.
Nur, dass in Bah noch Büttel wachten.

Die verkohlte Hausfront Ostler Gundigoots war unverändert.
An der Tür hing ein Schild:

Auf unansehbare Zeit geschlossen

Jetzt hatte also nur noch Terrigan geöffnet.

Ein spähender Blick auf der Brücke verriet, dass auch an der Mühle nichts mehr voran ging.
Sie lag brach wie ein ausgelaugtes Feld.
Hätte doch der Enthusiast damals zugehört...

In der ehrlichen Kirche fanden sie eine ans Bett gefesselte Kantorin.
Alle Wahrenpriester und der Anwärter umsorgten sie.
Ihre Augen waren so hohl wie Baumrinde.

„Oh, beim Schimmernden, was ist geschehen?“

Terjon antwortete besorgt.

„Varachans Aufenthaltsort war ihr Ziel. Als ihre Erkenntnis sich auf den Weg begab, scheiterte sie an einer vergifteten Blockade. Doch nicht irgendeiner, sondern einer nie dar gewesenen. Es muss ein Gift des Geistes sein, dass sich über weite Strecken verbreiten lässt. Sie hatte zwei Mal mutig hinausgezögert und lange widerstanden und hat der Grausamkeit mutig getrotzt, doch momentan ist sie psychisch total niedergebügelt. Spendet den Hilfsdienst zurück, den ihr gestern Nacht erhieltet! Ihr seid am Zuge, wir haben alles menschenmögliche versucht...“

Calsaniss war außer Stande zu helfen.

„Es tut mir leid, ich habe dem Reisenden heute lediglich aggressiven Beistand abverlangt.“

„Aber ihr müsst doch etwas tun! Ihr habt doch sicherlich irgendwo Schriftrollen oder magische Tränke!?!“

Fuhr Calmer ihn an.
Calsaniss schüttelte den gesenkten Kopf.

„Das ist ja nicht zu fassen! Wir können die Vorsteherin doch hier nicht so hilflos und ausgeliefert liegen lassen! Der Ruf der Kirche ist in Gefahr!“

„Wie gesagt, ich vermag euch nicht zu helfen.“

Und auch Yossarian wusste keinen Beistand.

„Ihr...!!!“

Y´Dey, als ob noch ein Funke ihres Geistes  nicht vom psychischen Nebel eingehüllt war, hob Calmers Rage gebietend die Hand, außer Stande zu sprechen.

„Ihr müsst wissen, wir würden euch so gern beistehen, doch haben wir keine Möglichkeit! Y´Dey wird gesunden und wäre sie bei klarem Verstand, würde sie meinen, dass wir nur weiter gegen Hedrack ziehen sollen und ihr Wohlbefinden mit Gewissheit hinten anstellen!“

Yossarian war weise und verstand natürlich das emotionale Hochkochen der beiden untergeordneten Priester.

„Derim, wir haben gerade keine Augenblicke zu vergeuden, also sprechen wir uns später.“

Die Protagonisten verließen das Gotteshaus und berieten sich.

Sollte man sich in den Wassertempel begeben, die Meeresluft atmen und die erloschenen Segnungen auffrischen?
Oder gar zuerst der ursprünglichen Kathedrale des Elementaren Bösen einen Besuch abstatten und sich zu Kella durchboxen?
Oder hatte vielleicht der Drache einen Umweg über den Weiler geflogen, dort gewütet und die Voniduaner brauchten Hilfe?
Sollten sie auch Cryn wieder eingliedern?
Gab es noch andere Alternativen?

Spoiler (Anzeigen)

HaGa

  • Gast
Abenteurerwüste
« Antwort #29 am: 14. März 2006, 10:18:08 »
Trennung
 
 
(66)
Es war entschieden.
Sie marschierten von Bah nach Vonidu bei abendlichem, hinderlichem Schneetreiben.
Es war ein Schneesturm.
Durch die Ritzen der Fensterläden drang ein wenig Licht auf die Strassen des Weilers.
 
Lith sah noch am weitesten und erkannte die beiden Gestalten inmitten der wüsten Leere, die schleierhaft aus dem Norden näher taumelten, zuerst.
Plötzlich brachen sie kurz nacheinander zusammen.
 
Die Retter rannten in die Schneeschwaden.
Es waren zwei graue Orks aus dem Handel treibendem Lager.
 
Yoss und Calle schulterten je einen und trugen sie rasch in die ´Graue Hütte`, wo sich diese langsam aber sicher am warmen Kaminfeuer erholten.
Der eine zeigte sich dankbarer, als der andere.
Gerettet zu werden war für Letzteren eine Schande, schwerwiegender als der Tod.
Der Eitle aß auch nichts als die fleißigen Zuhörer, sechs an der Zahl- Tharel, Lith, Yoss, Calle, neuerdings wieder Cryn und ausnahmsweise der Besitzer der Absteige- den beiden eine Runde heißen Napfbrei ausgaben.
 
Ersterer berichtete bereitwillig mit orkischer Zunge.
Von unsagbarer Verwüstung.
Von brennendem Massaker.
Von ihrem Versteck.
Von ihrer Flucht.
Das Hexagon zuckte zusammen.
Chymon und Konsorte hatte wie die Feuersbrunst der Hölle höchstpersönlich getobt.
 
Doch warum?
Warum verdammt noch eins!?!
Wollte Hedrack seinen Groll demonstrieren?
War dies der Anfang der Ausbreitung, vergleichbar zu den wilden Horden vor zwanzig tellenschen Umläufen?
 
Die Überlebenden tankten Kraft, bevor sie wieder weiterzogen.
Ohne Bleibe.
Ohne Heimat.
Orientierungslos.
Der Eitle wollte es so, und sein Freund hatte nicht vor den Sutrkopf im Stich zu lassen.
Calsaniss erinnerte dies an sein eigenes Wanderleben.
Und auch diese Art der Verbundenheit war ihm ein wohlbekannter Begriff…
 
Nun musste vorsorglich Aufklärungsarbeit geleistet werden.
 
„Calsaniss und Yossarian, würdet ihr euch das verwüstete Lager ansehen? Vielleicht gibt es noch Überlebende!“
 
Schlug der Rote Magier vor.
 
„Und was werdet ihr derweil unternehmen um den Pfad der Erkenntnis zu beschreiten?“
 
Fragte der Wanderpriester skeptisch.
 
„Wir wenden uns dem Ort zu, der bis jetzt immer neue Geheimnisse preisgab, wenn eine Pleite drohte.“
 
Gab jener übertrieben offenherzig zu.
 
„Der Festung im Sumpf, Grabenburg. Genauer dem Obelisk Tharizduns.“
 
Komplettierte der Schicksalsschläfer.

„Dass ihr mir dort nicht in die Dunkelheit abdriftet!“
 
Der strahlende Streiter riet zur Vorsicht.
 
„Niemals. Ich jage die Dunkelheiten dieser Welt und schieße mir nicht selbst ins Bein. Ich gebe Acht für uns drei.“
 
Der junge Meister des Großbogens zeigte sich optimistisch.
Calle sah darin bloße Überheblichkeit.
Calle hielt seinen langen Weggefährten Cryn für ein unreifes Kind.
Das er schon gut auf sich selbst achten konnte, blendete der Reisepriester völlig aus.
Ja, er übernahm gern die Vaterrolle.
Trotzdem ließ er ihn und die Zauberer ziehen…
 
So teilte Chymons Wut also die Fünf, wie das scharfe Beil den Stumpf…


Der Fuß des Schlachtenwüters

 
Calsaniss und Yossarian stampften durch die nachgebende Pracht.
Mit ungefährer Orientierung anhand der fliehenden Orkabdrücke, gelangten sie, nach Stunden steil nach oben gerichteter Wanderschaft, an den Rand der sich abhebenden Bergspitze, was die Orks den ´Fuß Grargs` nannten.
Den Fuß des Schlachtenführers.
Der Wind pfiff am Fels entlang.
Es musste ein leichtes gewesen sein, diese Art Präsentierteller wegzufegen.
Eine Steinkluft.
Eine Sackgasse.
Ungünstigere Lage für ein Lager undenkbar.
Typisch orksche Intelligenz.
Muskel statt Köpfchen…
 
Einige Hütten und Zelte.
Teilweise niedergebrannt.
Überall zeichneten sich Schneehaufen ab, welche die toten Humanoiden verbargen.
Ihre Form.
Unverkennbar.
Schreckensvielfrasse, Reittiere, waren weitere Opfer gewesen.
Und verteilten sich dazwischen.
 
Ein Loch im Fels.
Ein Gang.
Eine natürliche Höhle.
Ein zerfleischtes Bison lag wenige Fuß vom Höhleneingang entfernt.
 
Calsaniss wagte sich leisen Schrittes in den Eingangsbereich und vernahm ein angestrengtes Schnauben.
Mit Kruschteln gepaart.
 
Das Schnauben änderte seinen Rhythmus.
Das Ding musste etwas gerochen haben.
 
Calsaniss warf sich zurück zu Yossarian hinter die füllige Deckung.
Sie spähten über die Flanke zum Loch.
 
Plötzlich öffneten sich zwei weiße schmale Streifen.
Zugekniffene Augen in der Dunkelheit.
Ein weißgrau gescheckter Gargoyle tappte auf allen vieren heraus, dicht an der Wand.
Er war dadurch nur mehr schwer von seiner Umgebung zu unterscheiden und kletterte seitwärts am Fels entlang.
Diese Tarnung war hier oben wohl das gesamte Jahr über nicht ganz verkehrt.
Womöglich vermochte diese Spezies es aber auch wie ein Winterfell zu wechseln…
 
Da sprang die göttliche Partie hoch und erlegte den schneesteinigen Gesell mittels magischem Kompositbogen und Armbrust.
Der Dieb hatte keine Chance kraxelnd zu entkommen.

Rote und blaue Felle.
An die Wand war in den selben Farben ein Symbol gepinselt.
Das Symbol Grargs.
Und umrundend ein kräftig gemalter Vers:

Stärke sein Macht

Es duftete herb weiblich.
Hier musste Kreugna, die barbarische Führerin gelebt haben.
Die Höhle vom Kampf verwüstet.
Chymon hätte hier niemals hereingepasst.
Ihre Gebieterin war wohl hier herein spaziert.
Einige orange Wurfkugeln und eine interessante Waffe lagen herum.
Ein Quecksilber Zweihänder.
Eine Sammlung an beiden Symbolen der Verbündeten Bösen Alten.
Hatte Baal einst hier vorbeigesehen, um Kreugna die Kunst des wilden Axtschwingens verfeinern zu lernen?

Sie durchstöberten die umliegenden Zelte, die ganz geblieben waren.
Mehrere Bettenlager.

In einem Zelt roch es noch stark nach Kräutern jeder Jahreszeit.
Gemischt mit dem Duft von Bisons.
Kein Wunder.
Der Schamane Marukiu, bewaffnet mit einer Bärenklaue, musste hier gelebt haben.
Rotblaue Kleidung hing an einer Stange, mit hellbraunen Stickereinen.
Das Symbol der Mutter der Elemente aus Tannenholz lag zerbrochen zwischen Mäuseknochen.
Es enthielt Elemente des Schlachtenführers.
So hatten sie also vereinbart, dass zwei Götter ein und dasselbe Orklager beschützen sollten.
Irgendwann reicht es auch dem tolerantesten Sternzeichen am Himmel...

Yoss und Calle übernachteten in Kreugnas Höhle, und machten dann kehrt.
Laut der Aussage der Flüchtigen mussten hier knapp sieben Dutzend gelebt haben.
Nachgezählt waren es aber nur knappe fünf.
Wo nur der Rest abgeblieben sein mochte?


Knoten


Tharel, Cryn und Lith beförderten sich nach Abschied von Calle und Yoss nach Bah.
Keiner war bisher an der Festung gewesen.
Also gab es kein Vorbei an einem Marsch.

Tharel war schon lange dazu aufgefordert worden, endlich Thorwins Leichnam für eine ehrenhafte Beerdigung nach Tharggy zu bringen.
Ein kurzer Abstecher nach Tharrgy würde sich nach Grabenburg wohl ausgehen.
Der eingeschnappte Terjon verlangte vom Roten Magier jedoch - entgegen dessen praktischem Vorhaben, den Körper in seinen Nimmervollen Beutel zu schieben - ihn auf einer Bahre zu transportieren.
Anderes wäre Leichenschändung und unduldbar.
Also beschafften sie sich Planenkarren, ein kräftiges Eselgespann und Holzkiste.
Zur Not würde man es eben bei Grabenburg zurücklassen...

Zur Stärkung wagten sie einen Abstecher ins ´Terrigans`, die Kneipe Bahs.
Doch sollte ihr Durst hier nicht gelöscht werden.

Am Tresen war bereits unter den wenigen Anwesenden eine lautstarke Diskussion im Gange.

„Wir hätten von hier verschwinden sollen, solange wir noch konnten. Im Winter ist es zu spät. Wir werden alle umkommen!“

„Ach, du bekommst alles in den falschen Hals, wenn du nur willst. Reine Panikmache. Wir leben hier schon seit Jahrzehnten und haben Gewalten erlebt, sie kommen und gehen sehen. Man ist nirgends sicher!“

„Aber in Bah gleich doppelt nicht! Der dunkelhäutige Redner der Drachentöter hat uns als einziger die Wahrheit verraten!“

In diesem Augenblick sah er Lith und stolperte auf ihn zu.

„Seht hier ist er! Herr, wiederholt diesen Ungläubigen bitte nochmals in aller Deutlichkeit eure Aussage vor dem Brand!!!“

Der Bauer mit fhokkschem Dialekt griff ihn mit seinen Stallpfoten an den lilafarbenen Kragen, was der Schattenelf nicht duldete.

„Nimm deine schmutzigen Finger von mir. Du hast nicht zu befehlen, nicht zu bitten, nicht zu winseln. Du bist ängstlicher Abschaum. Sieh deinem Schicksal ins Auge, wie auch deine denunzierenden Widerredner.“

Die Übrigen sprangen ärgerlich auf, obwohl sie nicht einmal wussten, wie sie Lith gerade genannt hatte.
Aber allein, dass er sich für etwas besseres hielt langte schon...

Ein teilnahmsloser Blick aus seinem kantigen, blassen Gesicht.
Und dazu noch diese Beleidigung, obwohl er doch der einzige gewesen war, der für Vevisalakales Appell gesprochen hatte.
Der Fhokki verkraftete dies nicht und gab dem Schicksalsweber eine Watschen.
Liths Reaktion würde entscheiden, ob es in eine Schlägerei ausartete.

„Senkt den Arm. Ihr wollt euch doch nicht mit Drachentötern anlegen.“

Wie rhetorisch.
Er nahm seinem Lederbeutel zur Hand und warf ein paar verheißungsvolle Münzen zum Wirt.

„Ist die Prophezeiung wahr, wird es egal sein, wo ihr euch zum Zeitpunkt ihrer Erfüllung aufhaltet... so denn...“

Diese Geste fasste der schlagkräftige Wirt Terrigan zuerst auf und rief.

„Lokalrunde auf die bleibende Zeit!“

Der Handgreifliche hauchte ihnen hoffnungsvoll hinterher...

„Bitte, verhindert ihre Erfüllung...“

Unbeteiligt verließen die drei Kameraden den Pub...

Es war ein schweres Vorwärtskommen.
Trotz Weiß in Weiß verpassten sie die südliche Abfahrt vom Pfad nach Puka nicht...

Die Ruine lag vor ihnen.
Den Sprung über den Graben bedeutete für Cryn ein Absegeln ins eiskalte fließende Wasser.
Tharel und Lith warfen dem Heuchelnden ein Seil zu, woran sie ihn herausziehen wollten.
Ein Platschen war flussabwärts zu hören.
Ein weißer Schatten näherte sich Cryn unter Wasser.
Die Zauberer schrieen noch, doch Cryn war soeben wieder mit den Ohren unter der Oberfläche.
Das kühle Nass färbte sich plötzlich tiefrot.
Er klammerte sich mit letzter Kraft an das Seil.
Sie zogen ihn an die Böschung, der Schatten folgte schnell und tauchte auf.
Ein junger erwachsener weißer Drache mit blutgefülltem Maul schnellte neben sie.
Eine Dimensionstür rettete sie vor einer weiteren verheerenden Attackenreihe und dem eisigen Odem.

Tharel hatte einfach schräg nach unten gezielt.
Sie wurden schmerzhaft durch das Erdreich geschleudert und fanden sich angeschlagen in einem Gängellabyrinth wieder.
Cryn schluckte Trank um Trank, um erstens die Fleischwunden zu heilen und zweitens nicht an einer Lungenentzündung zu erkranken.
Es roch nach totem Fleisch und Erde.
Die Wände mit Klauen herausgearbeitet.
Kreischen.
Kratzen an den Wänden.
Nackte Füße auf dem Lehm.
Geräusche in unregelmäßigen Abständen und aus unabsehbaren Richtungen.
Es verhallte immer wieder.
Als ob man umkreist wurde.
Dem Buche nach hausten hier Ghule und Grule.

Durch die Krypta gelangten sie zum Schacht, der zum Relikt führte.
Unverändert.
Als sie soeben ins schwarze Loch hinabblickten wurden sie aus dem Rücken von einer Hand voll Ghulen angegangen.

Die Stoßversuche schlugen fehl.
Cryn wich geschickt einem Heraneilenden aus, den er aus dem Augenwinkel beobachtet hatte und welcher in den Abgrund stürzte.
Tharel verwandelte sich in seine Lieblingsform- den glatzköpfigen Troll in Roter Magier Robe, zerfleischte einen nach dem anderen und warf die Überreste in den Schacht, während Cryn ungehindert in den Nahkampf feuerte.
So nah dran traf man auch am besten.
Lith feuerte verschwenderisch einen Blitzstrahl quer durch die Reihen und entledigte sich einigen üblen Stinkern.

Folgend flogen sie hinab und interessierten sich diesmal allein für den im Schein der Geheimnisenthüllenden Fackel offenbarten lilafarbenen Stützdiamant.
Einer nach dem anderen mochte die Erfahrung des außerdimensionalen Raumes erleben und zudem die nützliche Frucht abstauben.
Es war Mittel zur Macht, egal in welcher Form und Yoss und Calle hatten es ganz einfach zu akzeptieren.
Tharel als Hilfe zur Entmachtung des Matriarchats.
Cryn zur gezielteren Jagd.
Und Lith,... der hatte immer noch nichts durch den schwarzen Mantel scheinen lassen.
Doch was sie erwartete war weitaus Ungeheuerlicher.

„Suchet das Herz aller drei Monde. Zusammen können sie die Wände meines Verlieses zerschmettern. Aber nun iss von meiner Frucht und sei gesegnet.“

Die Botschaft sprach von drei Monden.
Waren es vor nicht all zu langer Spanne noch vier gewesen?
Das müsste ein Voranschreiten des verdammnisträumenden Planes der Schicksalsschläfer bedeuten!!!
Was nie für möglich gehalten war, schien sich zu erfüllen.
Doch es war erst ein Herz.
Drei fehlten also noch.
Und wenn dies so lange dauerte, wie bis zum ersten Fund.
Na dann Prost Mahlzeit!
Da hätten die Helden die Gefahr schon Hunderte Male ausgeräuchert, wenn ihnen das nicht langweilig würde...

Aber ein Fortschritt war es doch, und vielleicht ging es ja auch ganz flott und unverhofft und Tellene würde ins Verderben stürzen.
Papperlapapp.
Hirngespinste...
 
Die persönlich segnende schwarze Frucht milderte Liths Altersschwäche, gab Cryn Reife und Tharel weitere taktische Möglichkeiten zur Planungsfähigkeit.

Sie ruhten im einstigen Gnollquartier, damit am folgenden Tag das weiße Biest von der Paru Borschen Landkarte gefegt würde, gerade jetzt mit dieser ewighaltenden Segnung.
Es war absurd.
Tharizdun segnete diejenigen, die seine Befreiung verhindern wollten...

Mit einer Ladung an Feuerbällen in den Fingerkuppen stiefelten sie hinaus und erwarteten, dass sich der große Bruder Utreshimons gleichsam in der Ruine niedergelassen hatte.
Doch der Weiße ließ sich nicht blicken.
Cryn schaffte den Sprung.
Über die verschneite Planke zu balancieren war ihm bereits gestern zu jugendlich gewesen.
Doch Tharel war sich nicht einmal zu schade, um mit dem Gesicht voran hinüberzurobben.
Lith der gerade noch gewartet hatte stand nun vor ihm und genoss sichtlich, wie der kriechende Rote Magier mit Runzelstirn zu ihm empor sah.
Der Schattenelf hatte verschwenderisch eine zehn Fuß Dimensionstür für sich allein aufgebraucht...

Anstelle des angebundenen Eselgespanns fand man eine Blutlache vor.
Das Gespann verschwunden.
Das Hanfseil abgerissen.
Keine Spuren.
Der Drache hatte es anscheinend für Beute gehalten, gewaltsam erlegt, das Seil durchgebissen und mitsamt dem Planenkarren in seinen verborgenen Hort geflogen.
Ein schweres Stück Arbeit.
Hoffentlich hatte es sich auch gelohnt...

Die Holzkiste mit Thorwin war ebenfalls darin aufbewahrt.
Doch in Tharels Mimik zeichnete sich nicht etwa Betroffenheit ab.
Nein.
Es war Erleichterung, seinem obersten Boss Eggamit Nachtschwert nicht Thorwins Überreste erklären zu müssen.
Das hätte er zwar locker geschafft, ohne zu lügen aber mit ein paar Lücken.
Und Eggamit war ein geistiger Adler, dem keine Maus entwischte.

„Kein Wort zu irgendwem!“

Lith und Cryn schwiegen.
Spöttisches Gerede hatte niemand nötig.
Und der Bevölkerung gönnte man es schon gleich gar nicht.

Per Fingerschnipp saß man gemeinsam am Tisch bei Yossarian und Calsaniss,...


Aufbruchsstimmung


... tauschte sich aus und beschloss ein rasches Zuziehen der Schlinge an allen bösen Gurgeln.

Sie latschten zum Vulkan.
Bewegung tat gut, auch wenn sie mühsam war.
Man wollte ja keinen Bauch ansetzen vor lauter Gemütlichkeit.
Auf dem Weg setzte erneut Schneetreiben ein.
Es war mehr ein Aufpeitschen des bereits liegenden Pulvers als ein Zuwachs.

...

Der Kreis Eeridiks war fertig freigeräumt worden, repariert und ausgebrannt.
Der Rattenmagister musste mit einem neuen dämonischen Begleiter auf Erden wandeln, wenn dieser nicht gerade Amok lief.

...

Lith nutzte die beschränkte Sicht, um bis ans Feuertor vorzudringen.
Dort stieg er nicht ein, nein, ihn drängte die Neugier, einen Blick auf Chymon zu erhaschen.
Er formte mit den Händen ein Kuckloch, sprach

„Claireesteste Voyanceees“

und sah durch den Stein an dieser Stelle wie durch Glas.

Der Hort ließ ihn erschaudern.
Im Stil eines untoten Drachen eingerichtet.
Anstatt des Schatzes lag dort nun ein Haufen an haarigen Leichen.
Grau, grün, ocker, braun, verkohlt schwarz.
Die Farben konnten der Orkrasse zugeordnet werden.
Modernde Skelette von großen Fischen, und seltsamen Wasserbewohnern umrandeten den Leichenhügel - heraufgetaucht aus dem trüben Stalagossee.
Skelette von Menschen, Höhlenbären und Minotauren lagen in den Ecken und hingen leblos über die nackten Frauenstatuen.
Die Flammenkegel rußten stark und waren mehr schwarz, als wie bisher rotglühend.
Ebenso der einst rote Marmor.
Es musste übel stinken.
Von Chymon und Anhang allerdings keine Spur...

Nach aufgefrischter Segnung positionierten sie sich in der Wasserlandung und taktierten.
Lith und Tharel waren zaubertechnisch zu einseitig auf weiße Drachen eingestellt, und es brauchte daher Ruhe, um die Strapazen des Studierens auf sich zu nehmen...

Der nächste Morgen schenkte ihnen Sonnenstrahlen durch die nur dünne Wolkendecke.
Die Spitze des Inneren Bereichs war wie immer sichtbar.
Auch, wenn auf dem Inneren Kraterrand der Schnee dampfte...

Yossarian schwamm unsichtbar, wasseratmend, bis auf die Unterwäsche entkleidet und vor der eisigen Kälte geschützt ans andere Ufer an die Wassertorlandung.
Die restlichen Vier bewältigten dieselbe Strecke via Kurzportation.
Drüben blitzschnell in den leichten Mithrilfeldharnisch geschlüpft, berührte Yossarian auch gleich das massive Wassertor.
Es öffnete ohne Murren.
Sie befanden sich am unteren Ende der steilen Treppe.
Vor ihnen das Becken der merkwürdigen Riesenschildkröte.
Am oberen Ende standen einige Spinnenfresser und Gefolge Wache.
Im Becken erscheint plötzlich ein dämonisches Riesenkrokodil...
Und Calsaniss hatte die Aura des Schutzes vor Bösen noch nicht aktiviert.
Das Reptil biss Yossarian kräftig in die Wade.
Lith versuchte einen Bann auf das beschworene Wesen.
Da schwirrte auch bereits die Insektenschwadron heran.
Mit Hervorrufungsmagie wurde man der Lage nach kurzem, heftigen Gefecht Herr.
Das Krokodil lieferte sich ein erbittertes Ringen mit dem Champion und verletzte ihn trotz Steinhaut schwer, doch verschwand nach einigen gezielten Rippenstichen in den Fluten der Hölle.
Man gewann Boden und Höhe.
Die verbleibenden Diener flohen auf ihren Brummern.
Tharel und Lith dimensionierten sich in die Kapelle der Düstren Kommunikation.
Auf allen Seiten waren die Verpflichteten aus dem Turm aufgestellt und setzten sich sogleich zu ihnen in Bewegung.
Man hatte seit dem letzten Überraschungsbesuch wohl nochmals aufgestockt.
Es war ein Dutzend, dem man lieber im geschlossenen Verband entgegentrat und so folgte der Blitzweg zurück in die Wasserlandung, wo Cryn, Calle und Yoss bereits aufgeräumt hatten...

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