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Autor Thema: RttToEE: Last Part  (Gelesen 42960 mal)

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Nagakeng

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RttToEE: Last Part
« am: 08. Januar 2006, 16:46:44 »
Hi Folks,

ich begrüße euch recht herzlich zum 3. und abschließenden Teil dieser Reihe.

Obligatorischerweise die beiden Vorherigen...
1. Part
2.Part
...zum Schmöckern.

Unsere Truppe...
wird sich ab sofort mehr und mehr mit diesem scheinbar  
...verbitterten Typen...
anlegen.

Ab hier übernimmt ein NSC die Schrift, und damit ich.
Lange Rede, kurzer Sinn:
Viel Spaß. :)

Nagakeng

  • Mitglied
Derims Prolog
« Antwort #1 am: 08. Januar 2006, 16:54:37 »
Übergabe

Wer bin ich?
Ich habe diese Schrift nun lange begleitet.
Ich kenne sie wie meinen Augapfel.
Ich kenne sie besser als jeder, der sie gelesen hat.
Denn aus meiner Feder stammt sie... die Abschrift.
Tharel Ragnarok hatte meine Aufseherin gebeten, das zerfledderte Buch zu duplizieren.
Na, und was meinen Sie, wer bekommt dann die glorreiche Aufgabe?
Ja, genau, ich.
Der Priesteranwärter.
Nun, ich will mich ja gar nicht beschweren, das hat Abwechslung in mein tristes Leben gebracht.
Und es mit mehr erfüllt, als nur dem Ziel nachjagen zu dürfen, den Dreck aus den zahllosen Fugen der Kapelle zu schrubben.
Der Wahre selbst hat mir diese Aufgabe zuteil werden lassen.
Ja, er gab mir einen Wink mit dem Zaunpfahl.
Die Kantorin hielt mich nie für einen ernsthaft Gläubigen.
Das wurde mir mit der Zeit klar.
Aber so will ich nicht mein Leben verbringen.
Jawohl, ich werde beweisen, dass ich wahrhaft an den Wahren glaube und dem ein Zeichen setzen.
Und ja, ich habe von Anfang an Gefallen an der Prosa gefunden!

Ich ging deshalb auf Y´Dey zu.
Und hatte mir ein Herz gefasst.
Es pochte ungestüm.
Ich trug eine klare Rede vor.
Ja, so kannte sie mich nicht.
Festentschlossen und voller Wahrheit.
So glaubte ich zumindest würde sie mich nun sehen.
Sie kehrte mir den Rücken zu und umspielte sorgsam mit den Augen eine gegossene Waage.

„Du hast die Kunst der Geduld über lange Zeit gemeistert. Zweifelsohne brauchen Priester wie wir diese Gabe. Denn die Wahrheit liegt oft tief und verborgen in den Herzen der Menschen. Der Weg des Wahren Lichte ist oft lang und beschwerlich.“

Was meinte sie damit?
Und wie passte das auf meine Situation?

Sie würde ein wahres Wort einlegen für mich.
Aber nicht wegen meiner Rhetorik.
Sie verriet mir den Grund nicht, aber ihre Augen gestanden ein, dass es ein anderer war.

Ich habe meine Handschrift schon vor meiner persönlichen Einführung angesetzt, die länger wurde, als ich es wollte und für gut heißen mag.
Ich habe die drei vorherigen Kapitel geschmückt, sie aber immer im Namen der Verfasser Thalia, Tharel und Goemon gelassen.
Die folgenden Kapitel habe ich so gestaltet und bald höchst eigen ersonnen, dass ihnen keine persönliche Zugehörigkeit mehr zukommt.
Überschätzte ich mein Werken, wenn ich hier von Verbalinspiration spreche?
Ja, mit Sicherheit.
Um dem, welcher der Lüge schmäht, gerecht zu werden, habe ich noch viele Aufgaben zu bewältigen.
Und dies ist nur die Erste im Bunde.

Doch mit diesem Manifest, will ich dem Wahren ein Geschenk zukommen lassen.
Ein Buch aufrechter Wahrheit.
Derim, du wirst sie lesen, aus den Erzählungen - aber besonders aus dem, was sie nicht zu sagen wagen - derer, welche die an der Bevölkerung begangenen Scheußlichkeiten stoppen und einen erneuten Krieg um die Herrschaft des Landes – provoziert durch den Tempel des Elementaren Bösen – abwenden werden.
Und noch mehr liegt dort noch in der Dunkelheit verborgen.
Viele ungelöste Rätsel, deren kantiger Inhalt zusammengefügt werden will.

Wo steckt Zuggtmoy, die verbannte Pilzpatronin?
Ist sie zurückgekehrt, um das Land zu unterjochen?
Sind auch Lolth und Iuz wieder am Werk?
Woher stammt nun dieser zweite böse Gott und was hat er mit dem Älteren Elementaren Auge zu schaffen?
Wovon kündigen die Zeichen, die der Gefangene, über seine Relikte und Kultanhänger uns sendet?

Und noch viele menschliche Geheimnisse mehr.
Doch ich weiß, sie kommen ans Licht.
Y´Dey ist weise.
Das muss sie meinen.

Derim Legoru

Ich kann nicht anhin, ihm diese Worte zu gewähren.
Doch ziehe ich mich nun zurück, hinter die Allmacht des gerechten Wortes selbst...

Gerthrac

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  • Archivist
RttToEE: Last Part
« Antwort #2 am: 09. Januar 2006, 20:49:09 »
:|  :)  :grin:  :D
Juhuu!! es geht weiter!!! *Hüpffreuindiehändeklatsch* Mehr! Mehr!!! MEEEHHHRRR!!!
:dafür:

(Die neuen SMilies sind toll!)

Aber Frage: Wo spielt ihr da? ist das irgend wie ne Uni oder so?
Wegen diesen Plakaten an den Wänden.

Nagakeng

  • Mitglied
Antwort Gerthrac
« Antwort #3 am: 10. Januar 2006, 11:49:29 »
Da freut sich einer. Schön. :)

Das ist das evangelische Gemeindehaus in Landsberg am Lech.
Der Bruder = Lith (zweiter von links) machte dort FSJ und der mit dem Zopf = Tharel (ganz rechts) jetzt.
Die Plakate an den Wänden sind selbst gebastelt.
Wie die übrige Deko.
Und alles für nur einen Spielabend.
Eigentlich Schade.

Nagakeng

  • Mitglied
Charaktere
« Antwort #4 am: 10. Januar 2006, 11:57:38 »
Vorstellung


Was bleibt uns dieser Tage und der Welt, wenn wir doch alle wissen, das wir nur sterblich sind. Für das Gute zu kämpfen, seine Ideale und Vorstellungen in die Welt zu bringen, und anderer Menschen ein Gedankengut übermitteln, welches wir für richtig halten? Nach dem Recht zu streben und jene die es wagen des Menschen Gesetze zu brechen zu Gericht zu führen? Dem Chaos zu huldigen und als Hedonist seine Umwelt um seiner Eigenwillen zu bereichern? Oder den Pfad der Dunkelheit zu folgen, bis auf das der Letzte Quant des Guten von Tellene getilgt ist und der Abgrund hier noch tiefer ist als an jenen Orten, wo die Dämonen und Teufel hausen?

Es gibt in unserer Welt ein Paradoxon, welches nicht schöner beschreiben könnte wie wir unser Leben leben. Die Worte: „Du bist deines eigenes Glückes Schmied“ sowie „Sein eigen Schicksal läst sich nicht verändern“ geben doch den besten Bezug auf das Unvermögen jener Dienerrassen, welche sich ihr Leben nehmen. Im Angesicht des Todes stellen wir uns nur eine Frage. Nimm dir das Leben, und wenn ganz, oder nimm es dir in seiner Hülle und Fülle. Zu entscheiden vermag nur der Einzelne.

Ich entschied mich vor sehr vielen Jahrzehnten für die Hülle und Fülle. Mein Leben war zu Beginn nur eine Phase. Ich lebte tief unter der Erde mitten unter meinem Volk, welches mir für meine Halbblütigkeit tiefste Verabscheuung entgegenbrachte. In meinen Hundert Jahren, welche ich in den besten Bibliotheken unter dem Berg verbrachte, lernte ich viel von meinem Ursprung. Die Macht der Dunkelelfen, geht den Völkern über Tage weit voraus und ihre Macht ist so vielfältig, wie die Grausamkeiten die sie für Lolth vollbringen.

Mein Leben bekam die entscheidende Wendung, als ein Paladin des Wahren, Jordak, war sein Name, mit zwei weiteren Mannen, unsere Behausungen stürmte. Sie hatten verheerenden Schaden an den Bauwerken hinterlassen und unzählige Drow lagen im eigenen Blut. Ein Hinterhalt der besten Meuchelmörder unseres Hauses, brachte sie zur Strecke. Jordak überlebte und wurde bei einem Ritual der Spinnengöttin geopfert. Mit seinen letzten Worten sprach er gezielt zu mir, er sah, das ich anders war: „Als Schmied wählte ich diesen Weg, nicht das Schicksal hat bestimmt!“

Das war eine Botschaft. Ich wollte sehen was sich dort oben befand. In Büchern hatte ich so vieles gelesen, doch mit anderen Individuen hatte ich seltenst Kontakt.

Meine Reise führte von Karasta bis Obakasek. Ein kurzes Stück für 150 Jahre. Doch in den Ka Àsa Bergen traf ich auf jemanden, den ich mein Leben lang nicht vergessen werde. Er zeigte mir die Vielfalt des Lebens. Die schönsten Freuden, aber auch das abgrundtief Böse. Was ich mit ihm erlebt habe, füllt mehrere ganze Bände. Wir redeten in verschiedensten Sprachen, und er brachte mir sogar seine bei. Die Sprache der Weisheit, und des Wissens. Während meiner Zeit mit ihm vergas ich meinen Namen. Bis heute ist er mir nicht mehr eingefallen.
Zu unserem Abschied meinte er nur: „Das Schicksal zu weben ist eine Kunst, die lange vergessen war, und nur noch die Ältesten der Drachen und Götter beherrschen, dein Weg führt in die selbe Richtung. Damit du auf deinen Wegen all die Tugenden meiner Art mit dir führst, schenke ich dir den Namen Vevisalakale. Gehe und verkündige dein Werk.


Lith sehnte sich in Gedanken weit zurück.
Immer wieder durchdrang ihn der Durst am Kelch der Vergangenheit zu nippen.
Sich am klugen Inhalt des Meisters satt zu spinnen.
Diese Geschichte erzählte er zumindest den anderen...

Einem Schattenelfen konnte man nicht trauen.
Alle Elfen der Unterreiche, Drow - die „echten“ Dunkelelfen - und Schattenelfen, konnte man in einen Sack stecken.
Das wusste Tharel einfach über diese Feiglinge, die sich traditionell, ja gar freiwillig, von ihren Frauen leiten ließen.
Nichtsdestotrotz war es möglich aus Lith Profit zu schlagen.
Man half sich eben hier und da gegenseitig aus und beide Seiten zogen ihre Vorteile daraus.
Was kümmerte ihn schon, welchen Mist der Schattenelf anstellen würde.
Solange er nicht in die Provinz Tharrgy einmarschierte und dort alles auf den Kopf stellte, war Tellene in bester Ordnung.
Denn Tharggy war seine Heimat.
Er würde das schmähliche Matriarchat beenden und dann würde die Provinz ihm gehören.
Ihm allein!
Und wenn Heian Liaderon von Silberfron brav wäre, würde er ihm noch ein Eckchen zur Pacht anbieten.
Was ihn seit je her wunderte, war sowieso, warum die Roten Magier diese Scheinherrschaft überhaupt duldeten.
Unbegreiflich...
Aber Tharel würde dies herausfinden.
Eben nicht mit Hilfe der Erkenntnismagie, denn die hatte er zugunsten der Hervorrufung hinten vor gelassen, sondern einfach über kluges Taktieren.
Das lag ihm.
Meinte er.

Thalia war da aber ganz anderer Meinung.
Zu Lebzeiten.
Tharel war ein Hitzkopf, ein Sturschädel, ein Eigennutz, ja ein Egoist.
Und was am allerschlimmsten war, er glaubte nicht an den Wahren, noch an irgendeine höhere Macht als sich selbst.
So zumindest trat er auf.
Die Inquisitorin brachte sein Gehabe mit seiner Jugend in Verbindung.
Zu Lebzeiten.
Er war in einem Land der Frauenherrschaft aufgewachsen, und das konnte er natürlich als männlicher Emporkömmling nicht dulden.
Daher auch all seine Anfeindungen ihr gegenüber.
Aber Thalia würde Tharel dieses Getue abgewöhnen.
Und zwar ohne sich ein einziges Mal in ihrem Leben noch mehr die Blöße zu geben.
Das schwor sie dem Blinden Einen, dem Richter.
Als Heldin.
Zu Lebzeiten...
So dachte Goemon.
Waren Helden immer nur Helden?
So wie Thalia eine glorreiche Abenteurerin und direkte Gesandte des Wahren sein wollte.
Hatte nicht jeder ihm ganz eigene Schwächen?
Machten nicht jene Schwächen uns Helden tragisch, ja viel heldenhafter als den makellosesten aller Herrscher?
Heldenmut, dieser Ausdruck traf den Nagel auf den Kopf.
Goemon war ein Denker.
Ein Leichtfußhalbling weniger Worte.
Und wenn er etwas sagte, war es skeptisch, ironisch, ja bisweilen zynisch.
Ein Zweifler eben.
Wie er auch jetzt zweifelte, ob die Entscheidung zurückzukehren gut und richtig gewesen war.

Diese Verquickungen zwischen den Protagonisten würden in der Zukunft noch tiefer und verästelter werden, desto länger man sich kannte...

Gawain

  • Mitglied
RttToEE: Last Part
« Antwort #5 am: 11. Januar 2006, 19:43:02 »
Ja. So ist es. Der dritte und letzte Teil wird angerissen. Irgendwie geht es mir bei Rtttoee so wie bei "der Herr der Ringe". Bei diesem grandiosen Buch erhoffte ich nie die letzte Seite zu erreichen und so ist es mit dem Tempel...

Aber alle guten Geschichten müssen einmal enden. Sonst wären sie nicht gut.

Gib uns mehr!  :twisted:
Sie sollen erfahren, wie elegant unser erster Ansturm war.
" Wahrlich, auch den Größten fand ich - allzu menschlich!"

Nagakeng

  • Mitglied
Stimmung
« Antwort #6 am: 13. Januar 2006, 09:25:31 »
In warmer Stube


Lith sprach mit Tymerian in ihrer winzigen Küche bei der Zubereitung einer Schmauch-Pfifferling-Suppe über ihre Erlebnisse am Inneren Krater.
Tharel und Goemon saßen am Lagerfeuer Tymerians auf weichen Sesseln und starrten in die knisternde Glut.

„Gebt euch einen Ruck. Wir können hier nicht schlapp machen. Mit einem Fingerschnipp sind wir in Bah oder Bet Regor.“

Tharel hatte sich entschlossen erhoben, und kramte kurz in seinem Materialbeutelchen.

„Gib Ruhe, RosaRoter Magier. Verschnauf lieber ein wenig. Denn jetzt haben wir die Kreaturen des Äußeren Bereichs am Hals. Hedracks Kreaturen!“

Goemon sah nicht hinauf.
Er kannte Hedrack nicht persönlich, wie auch Tharel nicht, aber er hatte von dem Massaker und des Kommandanten Zaubermacht gehört.

„Thalia hätte gewollt, dass wir ihr Erbe antreten!“

Wie er das immer sagte.
Floskelhaft.
Und dabei bedeutete es im rein gar nichts.
Er nutzte es nur, um die Leute damit zu beeinflussen.
Und doch hatte er Recht.
Was sollte man da tun?

Goemon, blickte noch länger in den Schein der Flammen.
Tharel wusste, dass Goemon ein wankelmütiger Geist war, mit der Weisheit eines Fuchses.
Schon das dritte Mal nun, war er in diese Geschichte verwickelt.

Als Lith kam und meinte, es sei alles besprochen, schwang auch Goemon sich auf.
Man nascht nicht oft am Süßen, bis man schlechte Zähne und grauenhaften Mundgeruch bekommt.

Und so stand Tymerian da, und schmunzelte nur, als die drei augenblicklich verschwunden waren.
Auch sie wollte ihr Studium irgendwann mit Nachdruck fortsetzen...


Vorübergehende Trennung


„Was für Heimlichkeiten wirst du hier schon wieder nachgehen, mein Schattenfreund?“

„Nenn mich nicht so, Tharel Ragnarok. Wir sind keine Freunde, das weißt du. Wir sind Gönner. Belassen wir es dabei.“

Liths Stimme schall wie immer gediegen, überlegt und nüchtern.
Seine kantigen Gesichtsknochen, über die sich reine schwarze Haut spannte, verstärkten diesen Eindruck noch weiter.

Goemon konnte nur zusehen.
Sich in ein Wortgefecht zwischen Magiern verschiedener Abstammung, verschiedener Wege und verschiedener Spezialschulen einzumischen wäre einfach nur dumm gewesen.

„Wir werden nach Helfern in Bet Regor Ausschau halten, nicht wahr, Tharel?“

Er hatte einen Weg gefunden, sich nicht direkt einzumischen.
Tharel nickte nur, ohne die Augen von Lith zu lassen.

„Ich bringe uns in Sachen ländlicher Politik und Vorkommnisse auf den neuesten Stand.“

So war Lith also doch damit rausgerückt.

Sie verabschiedeten sich noch förmlich, und mit ernster Mine.
Dann trat an die Stelle der Körper wieder Luft, und ein kurzer Sog wirbelte durch Liths langes weißes Haar.
Hier und da spähte aber eine graue Strähne hindurch.
Er hätte sie am liebsten einzeln ausgezupft.
Liths rubinrote Linsen zuckten.
Auch sie gefielen ihm nicht, weil sie bloß gescheckt waren, mit helleren, nur leicht rötlichen, längeren Fleckchen.
Seine Verwandten aus dem Unterreich machten ihn eifersüchtig.
Und nicht nur wegen ihrer äußeren Erscheinung...

Nagakeng

  • Mitglied
Charaktere und Forschung
« Antwort #7 am: 16. Januar 2006, 09:50:46 »
Herzhafter Beistand


Derweil baute sich in Bet Regor einmal wieder ein leichter Überdruck auf, der die Menschen zusammenzucken ließ.
Jedes Mal atmeten die Leute auf, wenn die Erscheinenden sich als friedlich Reisende zu erkennen gaben.

Tharel rüstete auf.
Er legte sich ein hochintelligentes Stirnband zu, tauschte es gegen seinen intelligenten Stirnreif.
Ehre, lediglich ein Wort?
Goemon schmunzelte nur darüber.

Die beste Möglichkeit in der Handelsmetropole Gleichgesinnte zu finden, die sich von der Allgemeinheit deutlich abhoben, waren immer wieder die Tavernen.
Kaum ein normaler Bürger war im Stande sich dort eine Mahlzeit zu leisten, geschweige denn eine Übernachtung.
Und so stießen die beiden auf zwei Genossen, die sie für tragbar erachteten.
Vorerst.

„Noch einmal...“

Der Wildelf in Feldharnisch aus Mithril, darüber eine Weste tragend, seufzte.

„Was wolltet ihr da nun wirklich?“

Der Gnom schüttelte den Kopf.

„Ich habe es euch doch schon gesagt! Und ich lüge auch nicht! Bei den Träumen meiner Urgroßväter, glaubt mir doch, Streiter des Schimmernden!“

Diese beiden waren definitiv keine Priester des Wahren.
Goemon und Tharel mischten sich nicht ein.
Sie lauschten lieber einer langen Diskussion, die nicht selten wieder an ihren Ursprung zurückkehrte.

Der Elf, der seinem Rassennomen rein gar nicht gerecht wurde – dem Wildelf – war ein Paladin des Schimmernden.
Ja ein Vorstreiter desselben.
Besonders das schillernde Volk der Elfen betete jenes Gestirn an.
Yossarian war ein gesitteter Elf.
Auch ihre Rassen blickten untereinander auf sich herab.
Als Spitzohren.
Oder Spitznassen.
Was sie nicht alle für Vorurteile gegeneinander hatten – gegenüber den anderen Völkern bildete man wiederum eine Einheit.
Zumindest aus seiner Gegend.
Yossarian zeigte seine Ursprünge stolz.
Eingestanden, nicht zu stolz - er mochte umgekehrte Vorurteile nicht schüren.
Was ihn allerdings jahrelange Mühe gekostet hatte, war sich einen Ruf anzulegen, der einem in guter Poesie vorauseilte.
Zumindest unter den Stämmen und Städten seines Volkes war ihm das zu einem gewissen Maße gelungen.
Ganz im Gegenteil zu den Siedlungen der anderen Oberflächenvölker, wo man ihn bisweilen belächelte.
Aber das würde er ändern!
Bestimmt!

Tharel und Goemon hatte er mit dieser Vorstellung nur wenig beeindrucken können.
Sie hielten ihn eher für einen Wichtigtuer.
Wie der ungläubige Tharel eigentlich jeden Gottgesandten für einen solchen hielt.
Der Wildelf plusterte diesen kleinen, unglücklichen Zufall einfach maßlos auf.

Dieser Meinung war auch Pidel Sansur.
Denn er wusste es schließlich besser.
Und zu allem Überfluss redete er sich hier die kleinen Stimmbänder noch heiser.
Wenn das bei seiner monoton schläfrigen Stimme überhaupt ging.
Er war Waldgnom.
Und lediglich seiner Leidenschaft nachgegangen.
Dem Segnen der Träumenden.
Denn er war ein treuer Anhänger des Traumwächters.
Yossarian hatte ihn erwischt, als Pidel auf seiner allabendlichen Tour vor irgendeiner Tür im Gang der Gasthofapartments stand und dort sein gesegnetes Schlafpuder verstreute.
Der Champion hatte dahinter nicht zuletzt heimliche, eigene Bedürfnisse vermutet und war sogleich angesprungen, was auch die beiden Suchenden angelockt hatte.

„Ihr dürft nicht so penetrant sein! Was meint ihr, was die Menschen denken, wenn jemand vor ihrer Tür steht und ein Pülverchen verstreut, mmmhhh ?“

„Maßt euch nicht an, über Werte zu urteilen, die eurem Gott fremd sind. Wer meditiert träumt nicht! Und wer nicht träumt, hat auch noch nie einen Albtraum erlebt! Also urteilt nicht über Qual, die ihr nicht kennt! Ich bin es langsam satt mit euch zu diskutieren.“

„Ihr verfolgt eine übertriebene Ordnung! Ihr werdet dazulernen, also... noch einmal von vorn!“

Yossarian seufzte erneut.
Hatten Goemon und Tharel gerade ein Déjà-vu?

Das wurde zu bunt.
Beinahe wären sie eingenickt und hätten noch Albträume hiervon bekommen!

„Wie wäre es, wenn ihr diejenigen, die ihr segnen wollt, bevor sie zu Bett gehen nach Zustimmung fragt?“

Goemon dieses weise Tier der Fabelwelt hatte einen konkreten Lösungsvorschlag ausgespuckt.
Die beiden, die sich am Nebentisch niedergelassen hatten, drehten sich nun zu den Streithähnen.
Ja, Streithähne, genau das waren sie!
Tharel wusste, mit solchen konnte man seine Spielchen treiben.
Sie tanzten wie die Puppen, und er zöge im Hintergrund die Fäden.
So hatte er es auch mit Thorwin gehandhabt.
Selbstverständlich.
Und so war es schön...

„Seid ihr nicht vielleicht doch ein einfacher Dieb, kleiner Mann? Groß genug, um durchs Schlüsselloch zu passen und den Schlafenden durch Bewanderung ihrer Geldbörsen selbiges aus der Tasche zu ziehen, na?“

Tharel provozierte.
Er konfrontierte Pidel mit einer unterschwelligen Prüfung.

„Habt ihr nicht gut geträumt, mein Bester!?! So möge euch diese Unterstellung verziehen sein.“

Pidel wurde etwas giftig.
Und auch Yossarian blickte Tharel skeptisch an.
Das war tatsächlich eine Unterstellung, die nicht haltbar war!
Was maßet sich dieser Fremde an, dass er einen Diener der Götter derart bezichtigte?
 
„Wie könnt ihr es wagen, ihn derart zu beleidigen? Er gehört zur Guten Seite. Lediglich sein Weg war etwas extrem...“

„Da müsst ihr grad reden...“

Tharel stichelte um an einem Punkt zu geraten, an dem er einhaken konnte.

„Ich bin ein Vorreiter der schillernden Seelen.“

„Aha...“

„Ja, braucht ihr denn einen Beweis dafür, blinder Mann?“

Yossarian war aufgesprungen, währenddessen er ihren Stand zum Bösen prüfte.

„Das gefiele mir nicht schlecht, ja...“

„Liefert mir eine Aufgabe und ich löse sie mit Bravur mit der hilfreichen Hand des Schimmernden!“

„Oh, in der Tat, ich hätte da eine Geringfügige...“

„Ich höre!“

Goemon war still geblieben.
Er hatte von Anfang an geahnt, was Tharel geplant hatte.

„In einiger Entfernung von hier, in einem erloschenen Vulkan...“

...nach und nach begeisterte sich der Paladin dafür.
Er würde die zivilisierte Bevölkerung vor einer großen Unterwerfung durch die Heerscharen des Tempel des Elementaren Bösen bewahren, wie einst die Armee selbst - bei den Emridy Wiesen.
Ein zwei Frontenkrieg für Bet Regor – und die befreundete Kirche - war unkalkulierbar und führte unweigerlich in eine Katastrophe.
Eine Katastrophe, die nur er im Stande war zu verhindern.
Sagenumwobener Ruhm würde ihm zu Teil werden.
Unter seinem Volk, und unter allen Völkern!
Damit würden zwei Fliegen- ja, er war sich bewusst, dass seine persönliche viel geringfügiger war – mit einer Klappe geschlagen.
Yossarian war dabei.

Und auch Pidel.
Allein die Begriffe... Verdamnisträumer und Schicksdalsschläfer... hatten seine Neugierde geweckt.
Auch Tagträumer wie diese fielen in seinen Aufgabenbereich.
Hier waren die Traumrechte tausender, schlafender Bürger zu schützen!

Die Diskussion um Pidels Vorgehen war eingeschlafen, und auch ihre Körper folgten ihnen bald zu Bette.
Das Aufstehen an diesem Tag, war eine Tortur.
Die Zimmer waren extrem kalt, und im Schlafrock aus den warmen Federn zu kriechen wagte man erst, als der Kamin aus dem Unterstüberl alle Zimmer aufheizte.
Das Wetter hatte sich dramatisch verschlechtert.
Eisiger Wind fegte durch die leeren Strassen, gepaart mit einer unangenehmen Luftfeuchte.

Hoffentlich hatte auch Lith seinen Part im letzten Zenith beigesteuert?
Tharel hatte die Gemeinschaft wachsen lassen, Lith sollte für Informationen sorgen.
Dieser Gönner.
Sein Gönner.
Diese Offenheit hatte etwas für sich.

Selbstverständlich reiste man nach dem Frühstück gemütlich via Teletransport nach Bah.
In der Metropole waren sie noch zu viert beieinander gestanden.
Im der Kleinstadt war man nur zu viert angekommen.
Tharel akzeptierte Goemons Entscheidung.
Was blieb ihm auch anderes übrig.
Sogar eine blinde Kuh hätte Goemon die Sehnsucht nach Baal im Süden, und den Zweifeln an seinem Nutzen angesehen, wenn Kühe nur nicht so dumm wären.
Diesen Halbling, in dem soviel mehr gesteckt hatte, als es der äußere Anschein hergab, hatten sie zum letzten Mal gesehen, da war sich Tharel sicher.

Zielsicher steuerte der Magier auf den Gasthof zum ´Wildem Weibe` zu.
Lith Vevisikale studierte seine Zauberwerke und ordnete seine Notizen.

„Auch ich habe Neuigkeiten...“

eröffnete der Schattenelf die Unterhaltung, als er die neuen Gruppenmitglieder sah- und ein altes nicht mehr.
Yossarian und Pidel rümpften die Nasen bei dieser eigenartigen Begrüßung.
Zurecht.

 
Bezug zu Bah


Lith lud sich selbst bei Kanoness Y´Dey vor.
Sie war dabei erneut einen Verbündeten zur Sumpffestung und zur Ruine des Tempels des Elementaren Bösen zu entsenden und war mitten in einem Beschwörungsritual.

„Die Zeit verrinnt uns zwischen den Fingern, wie Sand aus einer Uhr. Ich habe davon geträumt... und lange gebraucht, um es zu deuten. All dieses Geschehen, vor allem das Gewitter, zeugen von Ungeheuerlichkeiten, die sich im Verborgenen abspielen. Am Ende laufen die Stränge zusammen! Immer! ... etwas Urgewaltig Böses zieht herauf- ich kann es nur noch nicht sehen!!!“

Wie viele Hiobsbotschaften werden jeden Moment verkündet?
Wie viele davon sind je eingetreten?
Ja, genau, keine Einzige.
Sehet euch um.
Sehet die Welt Tellenes, die Monde auf und Niedergehen...
So verfolgte Lith seine Beweisführungen.
Wasserdicht.
Deshalb berührte es ihn nicht.

Tristan, ein Ehemaliger, wurde an seinem Ort des Schaffens aufgesucht.
Konnte er von Sonderbarem in Bah berichten?
Ja, erstaunlicherweise, er konnte.
Und Lith ließ es sich nicht nehmen dieser merkwürdigen Erscheinung nachzugehen.

Am Abend also, es war bereits dunkel, flog er los, in einen nördlichen Ausläufer.
Ja, hier hatte sich mit Gewissheit etwas Eigenartiges abgespielt.
Ein großes provisorisch geschlossenes Loch, nein zwei, in angrenzenden Seitenwänden einer Scheune zeugten davon und zwei Häuser nebenan wiesen tiefe Schrammen im Stein des Fachwerks auf.
Der Schicksalsweber war vorsichtig.
Doch im Gebiet hielt sich der Urheber nicht auf.
Lith hatte eine Vermutung...
Er schlug gegen das Scheunentor für etwas Lärm und flog dann aufs Dach.
Die Tiere, aufgewühlt vor Schreck, wurden sehr unruhig.
Im Bauernhaus wurde es hell.
Kerzenscheinhell.
Zwei Gestalten, eine mit einer Baumfälleraxt und Laterne, die andere mit einer Mistgabel bewaffnet, bewegten sich langsam die Treppe herab.
Halblaut rief die Vordere:

„Wer ist da, zeig dich, Unhold!“

„Vater, ich wette diese Lausebengel von Hemmenharf spielen uns einen Streich...“

Der Sohn hatte des Vaters Herz beruhigen wollen.
Lith erfüllte den Wunsch des Vaters vorerst nicht.
Er drang auf magische Weise in ihr Bewusstsein ein.
Ein Wirrwarr an situationsgebundenen Überlegungen beim einen.
Leere beim anderen.
Angst bei beiden.

„Hedrack...“

„...Tempel des Elementaren Bösen!!!“

brüllte Lith, außerhalb der Reichweite der Laterne, in die Dunkelheit...

Schreck in den Gliedern und fragende Gedanken... bei beiden.
Die Waffen bedrohlich erhoben.
Keinerlei Verbindungen zum Bösen.
Der Inszenator dieser unheimlichen Begegnung schwebte nun hinter dem Farmer-Sohn-Gespann herab.

„Ich musste sicher gehen...“

Der erwachsene Sohn drehte sich erschrocken zu ihm um und stolperte rückwärts, der Bauer schwang sofort seine Axt.
Ein alter Milizveteran.
Schattenelfen hatten für solche Situationen nur wenig Gespür für menschliche Seelen.

„Halt, ich will euch kein Leid zufügen.“

Es gelang ihm den Alten einzubremsen und davon zu überzeugen, dass Lith kein Diener des Bösen war, und keine Erkennungspasswörter geschleudert hatte.

„Ich musste sicher gehen, dass ihr nicht diese Diener seid. Oder gar jemand eure Gestalt angenommen hat oder gar in eurer Haut steckte und nur auf ein Zeichen des Tempel des Elementaren Bösen oder Hedrack wartet.“

Die beiden schluckten.
Er war lediglich hier, um diesen Vorfall aufzuklären, wenn schon Burne´s Büttel nicht dazu in der Lage waren.
Dem stimmten sie zu, und der selbsternannte Ermittler wurde offiziell durch die Scheune geführt.
Ein Pferd war dabei gestorben.
Es stand an der Scheuneninnenwand als es geschah.
Auch wurde die Zerstörung erst später festgestellt als sie geschah.
Denn es hatte genau da winterlich gestürmt.

Lith war das ein Dorn im rot gescheckten Auge.
Er vermutete Aktivitäten des Bösen.
Wieder eine Boshaftigkeit von Hedrack, hier in Bah hinterlegt.
Auf Pfeifen abrufbar...
Mit dem unterschwelligen Befehl, die Tiere auf Seuchen, Krankheiten, ähnliche Verunreinigungen oder Auffälligkeiten untersuchen zu lassen, verließ er die Bauern.

Nach einer meditativen Nacht im einzigen Gasthaus, suchte Lith Elmo, den Kommandanten der Kleinstadtwache, auf.
Dieser blieb allerdings genauso seine Erklärung schuldig.
Und das es ein Tier war, hatte sich Lith selbst schon zusammengesponnen, doch wieder verworfen.
Und da saß er nun, die beiden Flügel des schlicht seidenen, spinnenschwarzen, abgegriffenen Buchumschlags auf seinen Unterarmen ruhend - auf der Breitseite fand sich ein in weißen Tönen gehaltenes Spinnensymbol wieder- und studierte es konzentriert...

Nagakeng

  • Mitglied
Charaktere und Begegnung in den Kraterrandminen
« Antwort #8 am: 19. Januar 2006, 13:08:56 »
Beschnuppern


Man wurde einander vorgestellt.

Yossarian sah kein fruchtbares Land für den Schimmernden unter den nüchternen Gesichtern.
Allein der Einband des Zauberbuches machte ihn stutzig.

„Woher habt ihr das? Verehrt ihr Lolth?“

„Nein, wo denkt ihr hin. Ich habe es geschenkt bekommen. Es geht mir allein um die Magie auf dem Buch. Erstaunt?... Enttäuscht?“
 
Was hier fehlte war kein Gott – dieser war mit ihm ja schließlich in diesen Verschlag eingekehrt.
Es war schlicht und ergreifend eine Führungspersönlichkeit.
Und die gab er mit Vergnügen ab.
Diese zumeist ernsten Gesichter konnten nicht den Ruf verbreiten, denn die Helligkeit, die Freude brauchte.
Auf Yossarians Mund lag meist ein ruhiges Lächeln, bisweilen ein Schmunzeln und manchmal sogar ein lautstarkes Lachen.
Er war, wie man sich einen Vorstreiter des Schimmernden gewiss vorstellte, eine tendenzielle Frohnatur.
In Momenten, wenn die leichte, lange und glänzende Klinge aus dem ornamentirisch geschmückten Schwerthalfter gezogen werden musste und etwas für ihn oder die Elfengottheit auf dem Spiel stand, dann aber legte er das weiche Lächeln ab und tauschte es gegen eine harte, gefasste Mine.
Lange jedoch, gelang ihm das nie.

Tharel gewöhnte sich schnell an den Gedanken, dass Yossarian vorne lief.
So hatte er es ja gewollt.
Lith ganz hinten, um die Meuchelmörder abzufangen und er geschützt in der Mitte direkt beim Heilkundigen.
Alles in Butter.
Es würde sich von selbst so einrichten.
Dieser Lith nahm ja gern die letzte Position ein.
So kam er als letzter aus dem Tunnel und ertrüge dann die Sonne besser.
Hinterlistiger Schattenelf!

Lith ließ sich ungern in die Karten sehen.
Keine Gesichtsregung, als der Wildelf sich vorstellte.
Schattenelfen standen im Übrigen mit allen übrigen Elfenrassen auf Kriegsfuß.
Die wahren Dunkelelfen waren ihnen da noch am sympathischsten.
Lith gab wie immer seinen offiziellen Werdegang zum Besten und wie er dazu stieß.
Die Tinte des Federhalms ist geduldig.
Auch für die wahre Geschichte des Schicksalsschreibers.

Yossarian stutzte kaum.
Was er auf diesen Verehrer der natürlichen Dunkelheit wohl für einen Eindruck machte?
Egal.
Er hatte schon andere Schattenelfen das Licht nahegebracht.

Pidel Sansur träumte vor sich hin.
Tagträume erhielten die Gesundheit.
Nichtsdestotrotz griff sein Gehör alles auf.
Nur auf die anderen drei Gefährten hatte das ganz und gar nicht den Anschein.
Der Traumwächter antwortete nur, wenn er gefragt wurde.
Eigenbeteiligung negativ.
Trotzdem duldeten sie es.

Ob man sich gegenseitig riechen konnte, dass musste erst noch festgestellt werden.
Ganz ohne ging es nun auch nicht.
Ansonst wäre man eben getrennt gegen die Tore des Bösen gezogen.
Aber die Weisheit siegte und so schweißten sich vor allem Tharel, Lith und Yossarian zusammen.
Dann schwatzten sie über den optimalen Plan.
Eine lange Zeitspanne, denn kluge Köpfe berechnen wahrlich sehr viele Risiken mit ein...
Und so wurde aus dem Frühstück ein Brunch alla Ostler Gundigoot.

Zur Mittagszeit erst wurde man bei der Kirchenvorsteherin, ihrer Verbündeten, vorstellig.
Y´Dey hatte darum gebeten.
Ihre erfahrenen treuen Augen musterten die Gemeinschaft.
Dass kein Symbol des Wahren um einen der Hälse hin, störte sie sicherlich ein wenig.
Sie gab trotzdem ihren Segen.
Die Kirche des Schimmernden stand der ihren sehr nah.
Farbenfrohe, lichtdurchströmte Winterfenster wandelten sich innerhalb weniger Momente in karge dunkle Steinwände...


Erkundung


Der Heldenbund stand vor der Gruft in den Kraterrandminen.
Aufgeschlagene Särge überall.
Erschrocken fuhr Pidel aus dem Halbschlaf!

„Wer war das?“

Keine Regung.

„Also ihr!?! Unerhört! Den Ewigen Schlaf zu stören ist eine Straftat!“

Die Lunge des Waldgnoms prustete.
Er fühlte die Pietät der Toten verletzt.

„Es sind die Seelen von Kultanhängern. Ich berichte euch mit Vergnügen über die Gräueltaten dieser Verrückten. Nehmen wir zum Beispiel Firre Oranak – er wäre mit Sicherheit hier gelandet - ...“

Tharel Ragnarok sparte an keinem Detail des sadistischen Werks dieser Kreatur und endete mit einem selbstgefälligen Ausatmen.
Mit Bedacht gewählt.
Pidel entstammte demselben Volk.
Das belastete schwer, und Pidel schwieg.

Die Kraterrandminen waren vom schreienden, kreischenden, niederträchtigem Abfall befreit.
Eine Führung durch die leergefegten Gänge und Hallen, Tunnel und Höhlen hinterließ ein wohliges Gefühl bei Lith und Tharel - Pidel und Yossarian realisierten es zwar, fühlten es aber nicht.
Wie auch?

Pidel Sansur teilte die Fluten beim Wassertempel.
Man schritt behutsam das Gefälle bis zur quadratischen Steinsäule vor.
Yossarian flog alle hinauf zum transparenten Altar.

„Glücklicherweise haben Rurik  und Tristan das Relikt nicht zerstört.“

Lith fügte die zwei grünblauen Metallscheiben, die niederen Schlüssel des Bösen Wassers, zusammen.
Sie verschmolzen für ein Quartal der Stunde.
Mit den göttlichen Worten...

„Wellen schmettern unnachgiebig.“

... sicherte man sich die Segnung.
Ja, man ehrte dem Älteren Elementaren Auge, aber nur zum Zwecke seiner irdischen Vernichtung.
Die Wassernaga hatte, zu Lebzeiten, noch bevor sie von den Hörnern der Minotauren Hedracks aufgespießt wurde, dazu geraten.
Für sie war dies der einzige, bekannte Schutz vor den Blitztürmen des Äußeren Schicksalsrings.
Ihr Beistand soll trotz ihres jähen Endes nicht in die Vergessenheit abdriften.
Ihre letzten gewechselten Phrasen waren...

Die Segnung hielt auf aufrichtigen unlängst kurzer als auf niederträchtigen Kreaturen.
Herbeigeführt würden sie durch die Elementaren Schlüssel und Opferaltäre.
Hierbei unterschied man, zwischen Niederen, Größeren und Höheren Schlüsseln.
Fügte man zwei Niedere zusammen, so erhielt man einen Größeren.
Mit dessen Hilfe ließe sich das zugehörige Tor zum Äußeren Bereich öffnen und sich ein Schutz durch Segnung mit Einsegnungsworten am entsprechenden Altar hervorrufen.
Fügte man zwei Größere zusammen, erhielt man einen Höheren.
Mit diesem ließe sich das Tor zum Inneren Bereich, dem Turm, in welchem die Schicksalsschläfer lebten, passieren.
Auf jenen Moment fieberten sie hin, aber letzterer jagte Schauer über ihre Rücken.

Derzeit im Besitz der Gruppe waren drei Niedere Feuerschlüssel, zwei Niedere Wasserschlüssel, ein Niederer Erdschlüssel und kein Windschlüssel.
Der Altar des Feuertempels war wegtransportiert worden, der Wasser- und Erdtempelaltar waren intakt und zugänglich, den Windtempelaltar hatte Baal zerschlagen.

„So nun müssen wir dieses Plazebo nur mehr testen. Freiwillige vor!“

Mit Tharels Meldung tat dieser auch gleich einen Schritt zurück.

„Wer wäre dafür besser geeignet als ich?“

Entgegnete Yossarian.

„Gebt Acht. Die Türme sind besetzt. Lasst uns Vorsichtsmassnahmen ergreifen.“

Warnte Lith.
Yossarian sah dem Schicksalsweber tief in die Augen, erkannte aber bald, dass er keineswegs selbstlos handelte.

Mit Elementarschutz vor Elektrizität ausgestattet und der Fähigkeit Wasser zu atmen, flog der Paladin über die grauen Wasser des Stalagossees hinüber zum Wassertor.
Immer den Blick gen Steinwand und Türme gerichtet.
Da hatte er auch schon das felsige Ufer des Äußeren Bereichs erreicht.
Kein Ton von oben.
Kein Summen, kein Brummen des Bienenschwarms - vermutlich Arakniden, Gestaltwandler.
Ihm offenbarte sich ein ehrwürdiger Anblick.
Er stand vor einem schwarz metallenen Tor ohne Scharniere, das grünlich schimmerte.
Ein blaues, ins Metall eingelassenes Quadrat, seine Ränder vergoldet befand sich auf Kopfhöhe.
Keine Brücke hatte hierhin geführt, nur mit Booten der Wasserlandung ließ sich konventionell übersetzen..

Doch Yossarian brach nicht ab, sondern dachte vor.
Flog entlang der Klippen, wo die eiskalten Wellen schwappten, zum Feuertor.
Auch hier ein monumentales Tor von fünfzehn Fuß Ausmaßen.
Horizontal und vertikal.
Schwarzes Metall.
Rötlich schimmernd.
Goldener Rahmen für einen rot eingelassenen Rombus.
Eine Steinbrücke verband die beiden Krater.

Nun drehte er ab.
Drehte dem Äußeren Bereich wahrhaftig den Rücken zu.
Zuversichtlich, nicht attackiert zu werden, gelangte er bis zum Torbogen in der Mitte der Übersetzungsmöglichkeit.
Weder die Blitze, noch die Wachmannschaften waren erschienen.
Die übrigen Drei waren im Geiste über die Magie vom Bande Shasserils, einer elfischen Verhexerin, mit ihm verbunden und erwarteten Yossarian am Ende der Brücke.
Jeder von ihnen hätte gezögert.
Das hob einen Vorstreiter des Schimmernden noch einmal ab, von den anderen.
Ja, Yossarian hatte den ersten Beweis erbracht welch Tapferkeit und Mut in ihm wohnten.
Man zollte ihm Respekt.
Wenigstens ein kleiner Teil war echt – für Lith und Tharel etwas Neues.    
Pidel stand wieder außer Konkurrenz.

Die erste Begegnung sollte vollkommen ausgeruht erfolgen, um Eindruck in ihren Reihen zu hinterlassen.
Gesagt getan, zogen sie sich in D´Grans ehemaliges Reich zurück.
Welches Tor wählen?
Hedrack hatte fies geschmunzelt beim Anblick der Feuerschlüssel und seine Lippen verbargen ein düsteres Geheimnis.
Ein Bluff!?!
Die Wasserlandung musste per Schiff erreicht werden.
Eine begrenzte Fluchtmöglichkeit!?!
Man entschied sich für das Feuertor.
Gefahr blieb Gefahr.
Doch Fluchtweg blieb nicht Fluchtweg.

In der Kammer der Zauberer schoben sie Betten zusammen, um einigermaßen angenehm nächtigen zu können.
Pidel erbat vorm Nächtigen, wie es seine Hoheit wollte, dessen Beistand.
Zur Mitternacht allerdings erschienen zwei geplagte Geister in ihren Betten, während die Helden schliefen...

Übersetzt aus der Sprache der Toten, könnte ihre Kontroverse ungefähr so gelautet haben.

„Sieh, Tippesh, die Gerippe bewegen sich. Es lebt.“

„Scheußlich, nicht, Heunar?“

„Weißt du noch wie D´Gran...“

„Immer deine alten Kamellen. Laaaaaaangweilig, Heunar.“

„So sorgen wir doch für ein wenig Gesellschaft, Tippesh! Arghh!!!“

Der orkische Magier Heunar und die fhokkische Magierin Tippesh sinnten nach später Rache.
Sie hassten das Leben und entzogen es vor allem Tharel Ragnarok, der am Rande zum Jenseits sich verbissen ans Diesseits klammerte und erwachte!
Leicht bekleidet oder im Schlafrock, mit Geschossen der puren Macht Liths und Tharels, dem Gesegneten Schwerte Yossarians und der erschaffenen Machtwaffe Pidels erwehrten sie sich ihrer letztendlich.

Doch die Ruhe der Nacht war dahin.
Zerzaust legten sie sich wieder schlafen und verschliefen den halben Tag.
Jetzt war es Zeit aufzubrechen.
Pidel spendete Tharel fehlende Lebensenergie, dann war es soweit.

Die Sonne hinter der Wolkendecke senkte sich bereits wieder als man hinaustrat.
Ein dünner Film von Schneematsch lag auf dem Gestein.
Das störte nicht weiter.
Doch bittere Kälte zog herauf...

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Nagakeng

  • Mitglied
Kampf den Blitztürmen
« Antwort #9 am: 23. Januar 2006, 14:30:50 »
Gewaltbereiter Empfang


Unter dem Torbogen auf der Hälfte der Strecke versorgten sie sich vor allem mit Defensivmagie.
Shasserils Band, Schutz vor Feuer, Resistenz vor Feuer, Spiegelbilder, Steinhaut und wie sie nicht alle im Fachjargon hießen.
Die Herzen schlugen hoch in den Brustkörben.
Gut, dass man das von außen nicht erkannte.
Denn bei den ganzen Duplikaten Liths hätten die anderen etwas Sichtbares sofort wahrgenommen.
Ein Abbruch seiner Unberührbarkeit – als auch der Tharels.
Die Mine Yossarians glich sich der seiner Begleiter an.
Pidels Augen wurden sichtbar wacher und er gähnte auch nicht mehr ständig.

Was würde sie hinter dem Feuertor erwarten?
Ein riesiger glühender Feuerelementar?
Eine Horde quirliger Salamander?
Oder gar ein ehrwürdiger roter Drache?

Sie schritten die Waffen und Materialkomponenten in der Faust auf das Tor zu.
Die Felswände wurden immer höher.
Die spitzen, metallisch blauen, siebzig Fuß hohen Türme – links und rechts über dem Tor- wurden immer deutlicher.
Genauso, dass keine Treppen hinaufführten.

Fünfzig Fuß vor den Türmen vernahmen Yossarians lange Ohren plötzlich Summen.
Woher?
Von oben!
Ein Mückenschwarm brummte herab.
Mann, große Brummer!
Man verhaarte, stillschweigend.
Zumindest für die Außenwelt.
Über das Band einigte man sich nur zu Reagieren.

Ein Dutzend Spinnenfresser formierten sich im dreißig Fuß Kreis um die Helden, zu großen Teilen über dem Wasser schwirrend.
Geritten von Kriegern.
Lith kommunizierte.

„Ihr könnt umkehren. Hedrack hat nach uns gerufen.“

Lith wollte sie nicht wirklich hinters Licht führen.
Hedrack war sein Ziel und diese Maden und ihre Reiter waren nur lästiges Gewürm bis dahin.
Bald würde Hedracks Torso ohne seinen Kopf auskommen müssen, und dieser auf einem Spieß den Kraterrand zieren.
Für die Bevölkerung der beiden gefährdeten Siedlungen allerdings tat er dies nicht.

„Nein, ihr lügt!“

widersprach der scheinbare Anführer.

„Hedrack, hat uns bereits informiert, dass ihr bald kommen werdet. Er ist großzügig. Ihr könnt euch immer noch entscheiden umzukehren, wir wollen euch nur all zu ungern töten.“

Die Helden nahmen wohl war, wie viel Ironie in dieser Aussage steckte.
Und wie viel Überheblichkeit.
Sie waren sich einig, dass dieser Trupp es auf den Tod anlegte.
Nach außen einen nachdenklichen Blick wahrend, trafen sie letzte Absprachen, wer sich wen vornahm.
Yossarian eröffnete das Gefecht.

„Leider kann ich keine Gnade walten lassen!!!“

Lith attackierte mit Energiegeschossen ein Reittier.
Zu seiner Überraschung jedoch sackte es nicht ins Wasser.
Diese Hinterleiber waren zäh.
Widerstandfähiger als ihre Reiter.

Da explodierte eine gewaltige Feuersbrunst mitten zwischen den Abenteurern.
Der Feuerball stammte von einem Hexer, der auf dem metallenen Vorsprung eines Turms Stellung bezog und bei der ausbleibenden Wirkung die Zähne knirschte.

Yossarion tötete sofort den kalamaranischen Redner.
Vielleicht ließen sich die übrigen davon demoralisieren...
Aber diese waren bereits wie Hummeln laut brummend herangesaust.
Die Duplikate führten einige Bastardschwerter der Wachen und Stachel der Spinnenfresser in die Irre.
Vorerst, denn jenen ging die Luft aus.
Yossarian überstand dem Ansturm unbeschadet, und wirbelte mit seiner Elfenklinge sofort um sich, die Leiber abstechend, die Reittiere schwer zerschleißend- sie fielen in Scharen.
Pidel und Lith hatten einige Hiebe und Stiche einstecken müssen.
Tharel, der keine Spiegelbilder besaß, brach aus der Kommunikationskette aus.
Er stürzte hinter ihnen blutüberströmt zu Boden.
Schwere Treffer beförderten ihn an den Rand des Todes...

Pidel pochte auf Liths Signal.
Mit dem Blitzstrahl, der durch die Reihen schoss, und Tote forderte, trat es ein, und Pidel rannte zu Tharel, kniete nieder und schenkte ihm das Licht der Welt.

Der Rote Magier war außer sich vor Zorn und die Wut forderte sogleich Opfer.
Noch im Liegen wirkte Tharel einen Kegel aus purer Kälte, der einen Großteil der verbleibenden Spinnenfresser und Reiter einfror.
Ein unglücklicher Reiter plumpste in die Wellen.

Das Gefecht am Boden war so gut wie beendet, doch der Hexer machte sich – nach einem unergiebigem Bannversuch - aus dem Staub und das wurde nicht geduldet.
Mit dem Finger deutete Lith auf den Vorsprung, die anderen legten je eine Hand auf seine Schultern, und schon hatte er sie hinauf dimensioniert.
Es war viel windiger und kälter dort oben.
Eisiger Wind stieß ihnen die ungeschützten Gesichter.
Die Augen kniffen sich von selbst zusammen.
Das Metall strahlte eine enorme Kälte aus.
Man hatte einen gewaltigen Ausblick in schwindelerregender Höhe.
Circa zweihundert Fuß über dem trüben Wasser.
Der Vorsprung war kaum fünf Fuß breit und führte ohne Geländer nur einseitig um den Turm herum zur Seite der Felswand- ein Halbrundgang.
Wie auf dem Präsentierteller sitzend.
Nur der Apfel im Maul fehlte...

Yossarian lief beherzt auf die andere Seite.
Der Dejy Hexer war außer Sichtweite.
Zur Felswand blieb eine Schlucht.

Er trat in ein kleines gewölbtes Tor im Turm und als ob man ihn kommen sah, zischten weitere Gespanne auf ihn zu, drängten ihn ein Stück zurück.
Er gab den Widerstand auf.
Ein Fall in die Schlucht... verheerend!
So kamen fünf weitere Spinnenfresser mit Führung heraus.
Währenddessen hatte man beinahe durch die Augenschlitze die Verstärkung vom neunzig Fuß entfernten Turm übersehen.
Tharel hatte sich hintendrein gewagt.

Achtung, Bestien und Personal vom anderen Turm!

schallte es von Pidel an alle Hirne.

Gerade als Tharel Yossarian erreicht hatte, attackierten ihn fünf Viecher der Verstärkung.
Yossarian hatte es ja bereits mit fünfen zu tun.

Lith und Pidel bekamen auch welche ab.
Nun, eigentlich nur Pidel, denn Lith war rechtzeitig unsichtbar geworden.
Doch Pidel parierte die meisten Attacken.

Alle waren sie nun eingekesselt.
Und dazu in zwei Parteien aufgesplittert.
Yossarion schlug sich wacker.
In der Regel wehrte er sie locker ab, doch gelegentlich durchdrang seine Verteidigung ein Schlag, welchen die Steinhaut aber zumeist schluckte.
So hielten sich seine Wunden in Grenzen.
Tharel hingegen versuchte sich im Angesicht seiner Feinde durch den Zauber, der die Spezialfähigkeit der Täuschungsbestie emuliert, zu verdecken.
Doch die Masse an Schwertern, Stacheln und Mäuler raubte ihm die Konzentration.
Er scheiterte und wurde anschließend wieder an den Rand des Todes katapultiert, wobei sich seine Bezwinger Yossarian zuwandten.
Der Wille dieses alten Fhokki hielt ihn im Diesseits!
Sie waren Gönner, doch ein toter Tharel nutzte Lith nichts.
Lith verdrängte mit Telekinese den Spinnenreiter vor Pidel, welcher auf Kommando losspurtete, die Gelegenheitsangriffe ignorierend.
Doch ein Waldgnom in Ritterrüstung und mit kurzen Beinen kam eben nicht weit und war sofort wieder umzingelt.

Die Wacheinheiten wechselten ihre Taktik.
Sie versuchten die Helden zu packen und vom Vorsprung zu zerren, damit sie nach freiem Fall an den Felsklippen zerschellen mochten.

Sie packten Pidel, der sich nochmals freikämpfte und, weil er Tharel nicht erreichen konnte, spontan seinen mächtigsten Zauber fallen ließ, um die Wunden auf Entfernung zu heilen.

Yossarian war schwierig zu fassen, und wer ihn anlangte, bekam noch einen Schmiss mit der Klinge in die Visage geschlitzt.
Und wenn er gepackt wurde, befreite er sich ohne Mühe wieder.

Tharel war erwacht, doch rührte sich nicht.
Er hatte den Hinterleib eines Spinnenfressers auf dem Leib und war zudem von mehreren umringt, die zum Paladin vordringen mochten.
Ein ekliges, unangenehmes Dilemma!
Yossarian musste diesen einen erst vertreiben.
Tharel konnte keine fünfhundert Pfund von sich wuchten.

Der sichtbare Lith sprang, noch bevor nach ihm gegrapscht werden konnte, rückwärts hinab.
Nach fünfzig Fuß Sturz, schwebte er leicht wie eine Feder Richtung Felsen.
Der Plan ging auf.
Er begann zu fliegen, und verbarg sich unter dem metallenen Vorsprung, um dort verbessert unsichtbar zu werden.

Da stürzte neben ihm Pidel in die Tiefe.
Dessen haarige Pfoten griffen in die dünne Luft.
Hilflosigkeit war in sein Gesicht geschrieben.
Verzweifelt hatte er sich an den Spinnenfresser geklammert gehabt, bevor er abgeschüttelt wurde.
Und auch Yossarian stand in diesem Moment knapp am Abgrund.
Nur mehr eine Ladung!
Liths Anspannung stieg.
Da befreite sich Yossarian wieder lässig und der Schicksalsweber ließ Pidel sanft hinabschweben und wendete sich mit elementaren Flächenmagie anschließend den Massen zu.

Zu allem Überfluss konnte Pidel nur schlecht schwimmen.
Ohnehin hätte er sich in schwerer Rüstung nicht an der Oberfläche gehalten.
Der Schlafmütze kam der rettende Einfall!
Er zückte eine Schriftrolle und erschuf zur Landung einen steinernen Ausläufer der Brücke.

Endlich hatte Yossarian mit einem weiteren Wirbel den Fettkloß auf Tharels roter Robe in die Tiefe gesandt.
Wie Puppen purzelten sie die Felswand hinab und zerschellten an den Klippen.
Gleichzeitig schlug er sich eine Schneise in den Turm, versperrte das Tor und attackierte aus dem Torbogen, die Deckung desselben genießend.

Der Hexenmeister – ein Ohr fehlte, mit glatten schwarzen, hinten zusammengebundenen Haaren und in fetzenhafter Kleidung – tauchte erneut auf und traktierte von einer empor führenden Treppe aus den Paladin mit Geistesnebeln und Säuregeschossen aus der Schule Folnesters, eines grausamen, brandobianischen Hervorufungsexperten.

„Runter von mir, Scheusal! Schmeckt d...“
 
Tharel Ragnarok sandte ein winziges Feuerkügelchen, das sich in einem Feuerball entlud.
Das letzte Wort blieb ihm im Halse stecken.
Sein Körper... plötzlich gelähmt.
Auch Lith und Pidel schauderten vor dem lähmenden Gift der Spinnenfresser, doch wurden nicht bewegungsunfähig.
Eine perverse Mischung, die ihre Opfer für mehrere Wochen lähmte.

Die führerlosen Megainsekten, die beim Champion des Schimmernden für ihren Untergang Schlange standen, stürzten sich auf den regungslosen Körper und injizierten ihre Eier, ihre Brut.

Lith entlastete mit einem Blitz, der die großteils verwundeten und angekokelten Widersacher schmorte.
Yossarian wandte sich nun der Zecke in seinem Rücken zu.
Noch einmal feuerte er einen Säurepfeil.
Daneben... ausgewichen.
Die Schweißperlen standen ihm auf seinem Gesicht.
Plötzlich röchelte er.
Er hatte seinen schlimmsten Albtraum gesehen.

Lith war Yossarain mit einem Todesphantom zuvor gekommen.
Ruhe kehrte ein.
Pidel hielt Ausschau, denn viele Kapazitäten waren verbraucht.

Lith knöpfte dem Dejy seine Wertgegenstände ab.
Yossarian sah sich um.
Erstaunlich...
Von innen waren die Turmwände milchig transparent.
Die Böden allerdings nicht.
Nicht einmal Zwerge konstruierten solche Meisterwerke.
Ein verdrecktes Bettenlager, in der Mitte eine Grube mit organischer Substanz gefüllt, machte den Raum aus.
Trieb im grünen Sanft nicht etwas?

Leute... wir bekommen Besuch!

Pidel sah, wie auf den Nachbartürmen Reiter aufsattelten.
Außerdem beobachtete vom Turm, der bereits seinen Trupp gesandt hatte, ein weiterer Zauberer das Feld der Verwüstung und schwebte langsam zu ihnen herüber.
Während Yossarian den glatzköpfigen Roten Magier schulterte und einen blauen Trank schlürfte, schwang sich Lith nochmals in die Lüfte, und entgegnete im Duell dem Zauberer.

Ein Reanarier, muskolös mit lockigem Haar zielte Energiegeschosse auf Lith;
seine Brosche absorbierte die Wirkung.
Der Schicksalsweber bannte die Flugmagie, und versenkte seinen Herausforderer in der Tiefe, welcher sich jedoch mit Federfall rettete.

Tharel konnte in diesem Zustand niemanden teleportieren.
Pidel unterdessen nahm die Stummelbeine in die Hand und spurtete Richtung Kraterrandminen- seine Kameraden zogen sogleich über seinen Kopf hinweg.
Der Verlierer des Duells deckte wutentbrannt den Traumwächter als Ersatzopfer mit Feuerbällen ein.
Sein Schutz schluckte die Erscheinung noch vor ihrer Wirkung...

Am Kraterrand angekommen glich der Äußere Bereich einem aufgewühlten Bienennest.

„Gelungener Auftritt, Kumpanen.“

Yossarian lächelte.

„Ganz meine Meinung...“

schnaubte Pidel Sansur.

„... aber auch haarscharf!“

Lith schmunzelte.
Er schmunzelte über Tymerians unkoordinierten Spähtrupp...
und ja, auch über seinen Kontrahenten und Gönner, Tharel.
 
Tharel hätte vor Wut um sich geschlagen – wenn er gekonnt hätte.
Grrrrhhh...
Eine verdammte Schande!
Auf Messerschneide zu liegen und so erniedrigt zu sein, den Hintern eines Spinnenviehs im Gesicht, vollgepumpt mit Einern...
Er war sehr unzufrieden.
Ja, aufgebracht!
So würde er das Matriarchat nicht beenden...
Trotz dem Band schwieg er sich aus.

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Gerthrac

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RttToEE: Last Part
« Antwort #10 am: 23. Januar 2006, 18:52:59 »
Das waren ja effektiv... 3 Kämpfe hintereinander! Respekt! :)
Und mal was anderes als das ewige Power Attack 4, RK 24, du bist tot.
Kamen coole Manöver vor.
Wenn die Gruppe so um die Stufe 8 war, haben die Krieger dann eigentlich noch eine Gefahr dargestellt? Konnten die noch treffen?
Und woher wusste die Gruppe eigentlich, dass sie sich gegen Feuer schützen mussten?
Und das mit dem Fliegen... Der Char fliegt schon weiter. Schwebt halt in der Luft. Er muss sich ja nicht bewegen, um den Zauber aufrechtzuerhelten oder in der Luft zu bleiben.
Immer weiter so, macht Spass, mitzulesen. :)

Gawain

  • Mitglied
RttToEE: Last Part
« Antwort #11 am: 24. Januar 2006, 19:09:33 »
Der Kampf war echt lässig, dem Tod noch mal von der Sense gesprungen.

Ja, die Menschen waren nicht wirklich das Problem, aber die Spinnenesser haben sau oft getroffen. Die Masse macht es, und es waren immer mindestens zwei Flächenzauber von nöten um sie auszuradieren, und Tharel war ja auch die meiste Zeit gelähmt. Der Ringkampf hat uns auch sauber geschlaucht, und ich hatte nur noch eine Ladung, für einen fallenden, und einen Potenziellen. Ich wusste nicht was ich tun soll... hab mich dann für Pidel entschieden, da Yossarion mehr TP hatte (ca. 80)

Feuerschutz? 8) Wir haben auf das Klischee gesetzt, Feuertor = roter Drache, und wir lagen richtig!
Im übrigen, wir laufen zur Zeit immer noch mit Feuerschutz durch die Gegend, der Drache ist noch nicht tot - dann eben nochmal...

P.S. Ich lass es mir nicht nehmen und laufe mit drei Ressistenzen und einer Protection durch die Gegend. Man möchte doch den Zufall ziemlich klein halten. :D
" Wahrlich, auch den Größten fand ich - allzu menschlich!"

Nagakeng

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Charaktere/ Zwischenspiel
« Antwort #12 am: 28. Januar 2006, 19:18:00 »
Gästebuch


Keine Verfolger.
Auf dem Marsch nach Vonidu legte sich die Anspannung.
Dafür verausgabten sich nun die müden Knochen.
Vonidu lag vor ihnen.
Nur wenige Spuren im Schnee kündigten von Leben in der Einsamkeit.
Hammerlied öffnete.

„Rerrid, seid gegrüßt. Wir kennen uns nicht, aber eine Mission verbindet uns.“

„Achso?“

Der Zwerg wirkte resigniert und ablehnend.

„Wir entthronen die Bewohner des erloschenen Vulkans. Bald könnt ihr und eure Verwandten wieder sicher in den Kraterrandminen schürfen.“

„Gut, gut, ich weiß, worum es geht. Alton, hör dir das an. Wir haben uns gerade darüber unterhalten.“

„Achso?“


Lith amte seine Gebärde nach.

„Man kam nie zu mir, wenn nicht etwas wichtiges anstand. Also...?“

„Ein Begleiter leidet an einer übernatürlichen Lähmung. Könnt ihr...“

„Unter einer Bedingung. Nehmt Alton Dunkelberg mit. Er ist ein indirekter Nachfahre Tullians. Er wird darauf achten, dass ihr nichts zerstört, was Zwergenhände erschufen.“


Alton war ein Tiefenzwerg aus dem Ka Asa Gebirge.

„So soll es sein.“

Tharels Glieder reckten und streckten sich.

„Wie schlaft ihr, Herr Hammerlied?“

Pidel Sansurs Interesse war geweckt.

„Schlecht.“

„Und warum?“

„Ich schlafe so schlecht, wie alle Bewohner unserer kleinen Gemeinde. Stellt mir nicht solche Fragen. Habt ihr denn kein Gespür, Fremder?“


Rerrid war die Fragerei unangenehm.

„Aber es liegt nicht am Berg?“

Nein, der Grund lag im Berg.
Aber um Pidel abzuschütteln, antwortete Rerrid einfach mit

„Nein.“

Im Zwiegespräch mit Yossarian eröffnete der Traumwächter später:

„Yossarian, ich nehme mir eure Weisheiten nun zur Brust. Wenn man meine Hilfe nicht will,... dann eben nicht.“

Yossarian konnte ihn nicht vom Gegenteil überzeugen.
Fürchtete Pidel sich?
Wenn er dort starb, auf dem Terrain der Verdamnisträumer, würde der Traumwächter seine Seele dann aus ihren Klauen reißen können?
Er stieg in seinen Rängen lieber über andere Pflichten auf?
Mit dem Segnen der Träumenden?
Dieses Geheimnis blieb dem Kleriker allein, so seltsam, wie mancher Traum.
Pidel blieb zurück und würde seinen Weg nach Repabulido per Schlitten fortsetzen.

Alton Dunkelberg hatte keine Zeit sich von der langen Reise aufzuwärmen, da wurde er schon wieder aufgescheucht.
Ein grimmiger, gar rauer, wortkarger Geselle mit dicker Haut, lichtscheuen Augen und einem brutalen, zweihändigem Hammer ausgestattet, der weniger zum Nägel treiben, als zum Schädel zermalmen gedacht war und in eine Rüstung gepfercht, aus der er kaum heraussah, die in ihrer Panzerung sogar eine Ritterrüstung übertraf und für ungeschickte Zwerge gefertigt war.
Beste Arbeit aus den feinsten Zwergenschmieden!
Er hatte vorwiegend zwei Arten sich zu äußern- nämlich Murren.
Ein Brummen, und ein Knurren- nur Vertraute konnten das auseinander halten.
Alton war Priester des Erbauers.
Und als solcher zuständig, erstens für den Erhalt von Zwergenkultur, und zweitens für den Ausbau derselbigen.
Durch Rerrid hatte er soeben seinen Stammbaum kennen gelernt.
Sein Edelstein war unermesslich wertvoll für jeden Bärtigen...
Davon würde er seinem Stamm berichten...
Steckten wahrhaftig so viele Schätze der Erde in diesem Vulkangestein.
Hier könnte sich sein Schlag ansiedeln, und müsste sich nicht ständig mit Kreaturen aus dem Unterreich herumschlagen.
Er würde das überprüfen.
Alton murrte und strich sich den Bart.

Tharel transportierte in Bruchteilen die vier nach Bet Regor.

Die Gönner schrieben voneinander ihre neidigsten Zauber ab.
Yossarian, der gerne kommunizierte und gerne lachte, hatte statt einer Schlaftablette nun eine wortlose Festung an seiner Seite.
Das drückte die Stimmung.
Trotzdem sollten sie die Habe des Hexers loswerden und dazu noch einen Stab der leichten Genesung auftreiben.
Die Identifizierung eines Medaillons ergab, dass sie es noch behalten sollten.
Es war ein Medaillon der Kontaktaufnahme.
Davon musste es mehrere geben.

Das gesamte Unterfangen dauerte zwei winterliche Nächte und einen milden Tag.
Die Abende verbrachten sie bei gutem Wein, Bier und gastfreundlicher Unterhaltung des Wirtes.
Die warme Mahlzeit tat wohl.

Am dritten, klirrendkalten Abend beförderte sie nun Lith in die Krypta.

„Vorfahren meiner?“

„Nein. Schlächter eures Volkes.“

„Die Schlächter, genannt Schicksalsschläfer, haben mit ihrem Erscheinen die einst ansässige Zwergensippe ausgelöscht. Sie leben im Inneren Bereich...“


Alton murrte.
Lith und Tharel wussten einen Zwerg zu beflügeln.

„Kommt, ihr müsst gesegnet werden.“

Yossarian hatte nicht darauf vergessen.
Alle wiederholten das Ritual.
Die Haltbarkeit hatte Gouquog vor ihrem Tod nie genau angegeben.
 
D´Grans Reich war gesäubert.
Die willenlosen Gespenster Heunars und Tippeshs schlummerten nun auf ewig.

Tharel hatte sich mit den Gedanken, ständig von Hedrack ausgespäht zu werden, inzwischen abgefunden.
Im Moment hatte er es allerdings schwer.
Lith schützte sie alle vor leichter Auffindbarkeit.
Aber trotzdem, die Helden hatten Respekt, sogar Ehrfurcht vor der Ungewissheit.
Sonst wäre noch an diesem Tag zum zweiten Aufmarsch geblasen worden.
Was lauerte hinter diesem massivem Gestein, diesen unfreundlichen Toren?

...

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Nagakeng

  • Mitglied
Kampf den Blitztürmen II
« Antwort #13 am: 01. Februar 2006, 12:04:51 »
Das Geheimnis der Türme


Entschlossenen Schrittes gingen sie auf das anvisierte rot schimmernde Tor zu.
Die Nacht hatte sie mit schönen Visionen verwöhnt.
Womöglich betete Pidel für sie?

Ein klarer kalter Wintermorgen.
Es summte.

Der Kern der Gruppe pustete angestrengt.
Wollten oder dürften sie es nicht lassen?

Tharel und Lith ergänzten ihre Spiegelbilder.
Im Wasser zu ihren Seiten trieben noch die Leichen des ersten Empfangs.
Die Brücke war freigeräumt.

Zu ihren Seiten bildeten sich zwei Flanken.
Einzeln und in größerem Abstand kamen sie heruntergebrummt, um Flächenangriffen aus dem Weg zu gehen.
Wie auf Stieren sitzend stachelten die Reiter ihre Insekten an.
Das Summen wurde lauter und lauter.

„Wir möchten lediglich dieses Tor passieren. Vermeiden wir doch ein unnötiges Gemetzel, was nur möglich ist, wenn ihr abdreht.“

Übertönte Yossarian das Geschwirr.
Keine Antwort.
Man hatte den Wachen wohl großen Ruhm und Reichtum versprochen- oder den Tod durch Hedrack persönlich.

Oben hatte auf jedem Turm ein arkaner Zauberwirker Stellung bezogen- ein Gesicht war Lith bekannt.
Sie erwarteten gespannt arkane Gesten unsererseits.

Die sechzehn Krieger auf den Spinnenfressern taten den ersten Schritt und stürzten sich von schräg oben herab auf die ebenfalls, scheinbar, sechzehn Abenteurer.

Die Duplikate pufferten ungemein.
Yossarian schwang sein Elfenschwert rundum, aber auch Alton schlug die Schädel der Bestien fachgerecht zu Brei.
Xaod der Schlächter wäre neidisch gewesen, wie jeder Metzger, auf die Symphonie der Vernichtung des Bösen.

Liths und Tharels Flächenattacken versuchten die beiden zu bannen, der eine fingerverrenkend, der andere singend.
Meist vergebens.
Der neue war ein Zauberprescher, ein Magiesinger.

Tharel Kegel der Kälte entpuppte sich als wahre Wunderwaffe, die sich im Rücken der Helden konzentrierenden Feinde, erstarren zu lassen.
Lith nahm Kurs auf die Magiewirker.
Zwei Spinnenfresser nahmen die Verfolgung auf, während die beiden Nahkämpfer weiter die Truppen an sich banden.
Tharel zauberte seine Sphäre des Windes herbei und schleuderte die Soldaten umher, die entweder unsanft auf der Brücke aufklatschten oder, unfähig zu schwimmen, ertranken.

Nun stülpten sich die Scharen wie eine Kuppel über die drei am Boden.
Yossarians schwebendes Schild ließ sie schier verzweifeln, doch der ein oder andere Kratzer wahr unvermeidbar.
Und auch Alton war gepanzert wie eine Schildkröte, die ihren Hals eingezogen hatte.

Lith hängte die Verfolger unsichtbar ab, die sich wieder ins Getümmel warfen, und erreichte den geländerlosen Balkon.

„Dein Ende werde ich kurz gestalten“

und deutete auf den Verlierer des letzten Duells, während er den Zaubersinger in eine widerstandsfähige Kugel Emmuks, einem Slennischen Verbannten und begnadeten Alchemisten, sperrte.

Die Wogen des Stalagossees färbten sich tiefrot, von den auf der Brüstung sitzenden Spinnentilgern.
Dem schwachgerüsteten Tharel blieb keine Wahl.
Er musste ein Feuerkügelchen in seinen Händen detonieren lassen.
Das Feuer verschlang das Kampfgetümmel.
Doch dann standen nur noch drei.
Allein Alton hatte die zehrende Macht der Hitze gespürt.

Der Eingesperrte vermochte es die Sphäre abzuschütteln.
Sein Begleiter versuchte Liths Flugkunst zu bannen, um sich für letztens zu rächen.
Doch weit gefehlt.
Alton hatte gegengezaubert.

Lith suchte die Gerade und jagte seinen Blitz hindurch.
Diese Bastarde würde er schmoren.
Eine Sphäre der Unverwundbarkeit schützte den Zaubersänger; der Blitz wurde für eine kurze Strecke unterdrückt, doch traf den gelockten, einstigen Herausforderer mit doppelter Wucht, und brach kohlrabenschwarz keuchend zusammen.

Der Sänger entschied sich für Flucht.
Tharel schwebte plötzlich an Liths Seite.
Er nickte.
Sie umkreisten geschwind den Turm.
Eine Energiewand aus Liths Arm versperrte dem Schuft den Zugang.
Tharel bannte die Unverwundbarkeit.
Er war gestellt.

„Wir unterbreiten dir ein Angebot. Leg deine Ausrüstung nieder und betritt nie wieder diesen Krater. Doch davor redest du aus freien Stücken über das, was hinter diesem Tor liegt!“  
 
Tharel hatte eingelenkt.

„Ihr habt den Ruf immer wieder zu kommen. Ihr sucht jeden heim, bis an sein Ende, jawohl! Und außerdem... Hierfür lebe ich!!!“

Sein Abtrittsgesuch sang er.
Aus seinen Armen schoss je ein Feuerstrahl auf Lith und Tharel.
Zwei schossen ihnen entgegen, die sich gegenseitig in einem Knall neutralisierten.
Lith hatte nur auf eine falsche Bewegung gewartet.

Mit den eigenen Waffen, drei glimmenden Strahlen, verbrannte Tharel des Brandobianers Fleisch, der durch die Wucht an die Wand gepresst wurde.
Der Gar... aus.
Die Schlacht geschlagen...

„Vernarrter Diener. Ich glaube, die Priester Tharizduns züchten sich diese hirnlosen Automaten. Verwirrter Narr.“

Meinte Tharel trocken.

„Einer weniger...“

Ergänzte Lith.
Die beiden Magier hatten gut zusammengearbeitet.
Mehr als Gönner?
Nein...

Yossarian und Alton hielten die Augen offen, und leerten die Taschen der Soldaten.
Heute blieb eine schädliche Wirkung der Dosis Spinnenfressergift aus.

Die Magier staubten Fläschchen, Rollen, Stäbe der Zauberer ab, aber auch zwei weitere Kontaktmedaillons.
Damit konnte man sich untereinander warnen, und wetten, Hedrack besaß auch eines.

Lith brach die Wand ab, und gemeinsam durchforstete man den Turm.
Innen war er gleich dem anderen.
In der Suppe schwammen ein gelähmter, wenn nicht gar toter Ork, ein monströser Skorpion und eine Spinne.
Das Stockwerk darüber war ungefähr vierzig Fuß hoch.
Das war das Gemach des arkanen Führers.
Im Zentrum erstreckte sich eine Säule aus purer Energie, wabbernd und flackernd vom Boden bis zur Decke.
Die blau-violette Macht schien Elektrizität zu sein.
Darin eine Hand voll Gestalten, augenscheinlich bestehend aus Energie, die sich von unsagbarem Leid geplagt wanden.

Sie bewegten sich auf die vermeintlichen Befreier zu, als die beiden sich näherten.
Was geschah, wenn man die Energie berührte?
War dies der Antrieb der Blitztürme?
Was geschah, wenn man die Säulen neutralisierte?
Tharel und Lith waren neugierig geworden.
Ihre Finger reckten sich in Gedanken nach der Säule...

Nicht heute.

Ungeschützt die Säule... riskant.
Sie ignorierten anschließend die Wesen und durchsuchten den Riesenpolster des Zaubersängers, die geschmückte Truhe und sackten ein Kristalltablett und eine Karaffe ein.

Eine Eisentür führte zum in der Spitze befindlichen Ausguck.
Der Turm bescherte besondere Adleraugen.
Und sicherlich konnte man auch in der Nacht von hier gut sehen, wobei Unsichtbares keine Chance zu entkommen hatte.
Die Weggefährten waren wenigstens fleißig.
Nicht, dasd sie vor lauter Eifer noch die Felswand erklommen.

„Ist es nicht merkwürdig? Man lässt uns hier in aller Seelenruhe den Turm durchforsten und dem Abschaum die meisterlichen Gegenstände entledigen. Habt ihr denn keine Bedenken? Der Äußere Bereich schläft nie. Dahinter steckt doch gewiss ein Plan... Oder sie haben Angst, dass wir mit Leichtigkeit  die restlichen Turmbesatzungen ausradieren und sie dann faktisch nackt sind. Na, was meint ihr?“

Yossarian sah verschmilzt zu Alton.
Murren.
Yossarians Mundwinkel sanken nach unten.
Er gab es auf.

Das Zauberrepertoire war erschöpft.
Solange noch Platz im Nimmervollen Beutel war, stückten sie mit Bastardschwertern und meisterhaften Gegenständen auf.
Dann ab unter den Unterstand auf der Mitte der Brücke, der wohl als Zeichen für den Pfeiler im Seegrund diente und Tharel teleportierte den Heldenschwung nach Bet Regor.

„Wie die ängstlichen Mäuse werden sie sich an den Unterstand heranschleichen, um dann erleichtert festzustellen, dass diese vermaledeiten Typen nicht mehr da sind.“

Yossarian lachte.
Der Rest schmunzelte, beziehungsweise murrte.
Heute durften sie mit sich zufrieden sein.
Auch Tharel...

Doch bald realisierten sie...

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Nagakeng

  • Mitglied
Zwischenspiel vor dem roten Tor
« Antwort #14 am: 06. Februar 2006, 09:12:30 »
Mängel


(61)
... die verzwickte Lage.
Alle Turmbesatzungen auszuradieren wäre wohl gelungen.
In Anbetracht von Y´Deys Worten konnten sie sich damit allerdings nicht ewig abgeben.
Was ließ sich da machen, um hinter das massige Tor zu gelangen?
Schlechtes Wetter könnte nutzen.
Oder ein Ablenkungsmanöver.
Während Handel getrieben wurde, tarierten sie ein Vorgehen aus.

Mit barer Münze – die Medaillons brachten zusammen mehr ein- bekam Alton einen Stab der Mittleren Heilkraft und das ein oder andere Band der Nahrungsabstinenz ging sich auch noch aus.
Auch Diamantenstaub für Liths Steinhautzauber musste beschafft werden.
Tharel besorgte den Zauber Mächtige Magische Waffe auf einer Rolle.
Die Bibliothek der Großstadt mit ihren allerlei geheimen Archiven offenbarte die Natur der gequälten Gestalten.
Es waren Schocker.
So verging auch dieser Zenith wie im Fluge... während sich die Metropole über den Monat langsam aber stetig in den Vorkriegszustand versetzte...

Das Wetter über dem erloschenen Vulkan war zu mild und klar.
Schneetreiben musste her.
Solange quartierten sie sich in den eingerichteten Kraterhöhlen ein.
Tharel übertrug den gekauften Zauber in sein echtes Buch, während die übrigen drei einen Rundgang unternahmen.
Wie wunderbar still es hier war.
Außer den Geräuschen der Tiere der Dunkelheit.

Alton betrat heiligen Boden Hildals.
Der Steingolem erhob sich und verneigte sich.
Eine einprogrammierte Geste.
Er fühlte sich von der Baukunst seiner Vorfahren angetan.
Alton murrte.
Verwüstungen übersah er.
Fleißige, ausdauernde Muskeln würden alles wieder aufbauen...

Der Schneesturm am folgenden Tag kam wie gerufen.
Die Flocken schienen kaum mehr von oben, sondern vielmehr von der Seite zu kommen.
Die Sicht auf wenige Fuß beschränkt.
Das ideale Wetter.

Sie durchquerten Tharels Dimensionstür und standen, gut in warme Felle gepackt, vor dem rot schimmerndem Tor.
Schlagartig erhoben sich fünf unbeseitigte, wundüberzogene Spinnenfresser, deren Fleisch schlapp vom Chitinskelett hing.
Schwarze Edelsteinchen flammten in unzähligen, ausgeschabten Augenhöhlen auf.
Yossarian und Alton bezogen vor den leicht gepanzerten Magiern Position.
Alton streckte den Zombies Hildals Brosche entgegen.
Zwei wendeten sich entsetzt ab und flogen unbeholfen davon, während Yossarian mit der Hofsklinge durchs Fleisch glitt.
Lith und Tharel sparten sich ihr Können auf, während Altons Hammer trotz der Wuchtreduzierung den Schädel des untoten Insekts zermalmte.
Berechenbar  kehrten die willenlosen Automaten zurück, und erfuhren eine Salve der vernichtenden Waffen.

Vor dem Tor leuchtete durch den Schneematsch am Boden schwarze, unheilige Schrift.

Jeder Auftritt wird Leben kosten
Tretet näher
Damit Urgewaltiges Leid verrichtet wird
Zu präsentieren die Macht des Tempels des Apokalyptischen Untergangs
Zu Ehren des Älteren Elementaren Auges
Und Tharizduns

Naquent


Geschockt sah Yossarian auf.
Die Kultisten wollten die Bevölkerung quälen für seine... für ihre Handlungen.
Nur Abschaum war imstande, sich solche Grausamkeit auszudenken.

„Leid wird  über Paru Bor kommen, so oder so. An uns ist es, das Schlimmste zu verhindern!“

Der Schimmernde hatte klare Richtlinien.
Abzulassen war keine Lösung.
Das Gute durfte sich niemals erpressen lassen!

„Hat von euch schon jemals einer was vom Tempel des Apokalyptischen Untergangs gehört?“

Grübelte Tharel.

„Purer Fanatismus. Weiter nichts.“

Entgegnete Lith.

...

„Wollen wir es bei Hildal  hoffen.“

Hatte Alton die Festung gerade wirklich gesprochen?
Ja, in der Tat.
Freude kam dadurch nicht auf.
Es war eher bedenklich...

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