Autor Thema: RttToEE: Last Part  (Gelesen 42931 mal)

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Nagakeng

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Kleines Danke
« Antwort #45 am: 18. April 2006, 15:47:44 »
Danke an die Spieler! Und toll, dass ihr euch solche Mühe macht! Weiter so! :)

@Sheijtan:
Schreib doch noch in deine Hintergrundgeschichte hinein, weshalb er noch mit der Gruppe zieht. Ich meine die Vision...

Jetzt fehlen noch zwei SC-Stats.
Den einen SC-Bogen von Fernandel Amanodel hab ich gerade und tipp ihn mal hier rein.
Den anderen muss der Alex noch abtippen. Überwinde deine Scheu und hopp! :)

So, schon wieder drei Spielabende weiter und ziemlich erfolgreich gewesen.
Don´t worry, be happy!

Nagakeng

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SC - Fernandel Amanodel
« Antwort #46 am: 18. April 2006, 16:31:26 »
Ferandel Amanodel - Mage of the City of Woods

Greyelf, Evoker 11
Medium Humanoid
Hit Dice: 33 + 4/4/3/3/3/3/3/1/4/3/3 (78 )
Initiative: +7
Speed: 30 ft. (6 squares)
Armor Class: 13 (+ 3 Dex), touch 13, flat-footed 10
Base Attack / Grapple: +5 / +5
Attack: Quaterstaff+5 (w6/*3), longsword+6(w8/19-20), longbow+8(w8/+3)
Space/Reach: 5 ft./ 5ft.
Special Attacks: spells (Spells/day: 6/7/7/6/6/4) abgelegte Schulen: Nekromantie, Verzauberung
Special Qualities: Low-Light Vision
Saves: Fort +10, Ref +8, Will +10
Abilities: Str 10, Dex 17, Con 17, Int 26, Wis 12, Cha 11
Skills: Concentration +16, Spellcraft +23, Knowledge(Arcana) +13, Knowledge(ThePlanes)+21, Knowledge (restwithoutarchitecture)+13
Feats: Spell Penetration, Greater Spell Penetration, Improved Initiative, Improved Toughness, Quicken Spell, Energy Substitution (electricity)
Envirenment: At home in the City of Elves, Cilorealon
Organization: group
Treasure: Headband of intellect (+4), amulet of health (+2), Rod of Extention (normal), cloak of resistance(+2), wand of Magic Missiles (CL9), potion of Heal Critical Wounds, Scroll of Fly, bag, tent, food for 10 days, sleeping mat, Boccobs Blessed Book:
0- all
1- Alarm, Shield, Grease, Mage Armor, Mount, Detect Secret Doors, Identify, True Strike, Magic Missile, Floating Disk, Enlarge Person, Expeditious Retreat, Feather Fall, Protection from Evil
2- Resist Energy, Glitterdust, Web, See Invisibility, Mirror Image, Darkvision, Knock, Spider Climb
3- Dispel Magic, Protection from Evil, Snake Sigil, Tongues, Fireball, Lightning Bolt, Displacement, Invisibility Sphere, Flame Arrow, Fly, Haste, Keen Edge, Greater Magic Weapon, Arcane Sight
4- Dimensional Anchor, Stoneskin, Dimension Door, Black Tentacles, Resilient Sphere, Scrying, Greater Invisibility, Phantasmal Killer, Secure Shelter, Fire Shield, Polymorph
5-Cloudkill, Teleport, Cone of Cold, Wall of Force, Baleful Polymorph, Permanancy

Language: Elven, Merchants Tongue, Drakonic
Alignment: Neutral good
Advancement: By character class
XP: Level11+200

Hintergrund, Motive, und Bild werden folgen, und dafür sorgt der Spieler selbst! Aufforderung für zwischen den Studiumlernattacken! :)
Du schickst mir deine Inhalte, und ich editiere sie hier rein.

Sheijtan

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RttToEE: Last Part
« Antwort #47 am: 08. Mai 2006, 19:58:32 »
Würde mich freuen, wenn hier auch noch der letzte Char hinzugefügt wird, damit ich endlich weiterlesen kann. Auch wenn es mein eigenes Abenteuer ist.  :)
"Es liegt im Begriffe des Menschen, daß sein letztes Ziel unerreichbar, sein Weg zu demselben unendlich sein muß"<br>J.G. Fichte

Ness

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RttToEE: Last Part
« Antwort #48 am: 12. Mai 2006, 19:09:14 »
Der will nicht und das solltet ihr gefälligst akzeptieren!

Ist doch auch ziemlich egal ob hier alle Charaktere mit Werten stehen oder nur ihre Aktionen beschreiben werden...

Außerdem glaube ich, damit es hier weitergeht müssen wir erst wieder spielen :tooth:...

BTW: Wer hat Max den Beinamen "Mage of the City of Woods" gegeben, dass klingt irgendwie ... so ... na ja ... so (porno)
I escaped the Mazes of Menace with the Amulet of Yendor.

Nagakeng

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RttToEE: Last Part
« Antwort #49 am: 13. Mai 2006, 19:46:11 »
Zitat
Der will nicht und das solltet ihr gefälligst akzeptieren!

Ist doch auch ziemlich egal ob hier alle Charaktere mit Werten stehen oder nur ihre Aktionen beschreiben werden...


Ich hätte sie einfach gerne komplett. Aber eine Diskussion darüber gehört hier nicht hin. Wir sprechen unter 12 Augen noch darüber.

Zitat
Außerdem glaube ich, damit es hier weitergeht müssen wir erst wieder spielen ...


Erledigungen über Erledigungen, Aufgaben über Aufgaben- die letzten Wochen war wenig freier Raum dafür und außerdem brauchte ich auch eine Schaffenspause. Energie- und Ideentanken.

Nach der "Cthuloide Welten" Rezi erblühen diese Seiten in einem neuen Glanze- mit leicht verändertem Stil. :)

Übrigens: Kommendes Wochenende möchte ich vorraussichtlich Freitag und Samstag eine Spielrunde abhalten. Genaueres per Email und SMS.

Zitat
BTW: Wer hat Max den Beinamen "Mage of the City of Woods" gegeben, dass klingt irgendwie ... so ... na ja ... so (porno)


Ich wars, im Nektar der Kreativität badend, inmitten von Räucherstäbchen... :P

I am Rogar, last prince of the Icewalker Tribe... hähä

Ness

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RttToEE: Last Part
« Antwort #50 am: 13. Mai 2006, 21:09:08 »
Schaffenspause ... Energie- und Ideentanken ...
Na ja, in der Öffentlichkeit würde ich das so auch nennen ... :tooth:

Außerdem würde ich den Maxi, wenn schon denn schon den Namen
"Master of the magic tree-size wood" geben,
meint dasselbe, ist aber aussagekräftiger 8).
I escaped the Mazes of Menace with the Amulet of Yendor.

Gawain

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RttToEE: Last Part
« Antwort #51 am: 14. Mai 2006, 18:06:25 »
Vielleicht wäre auch "Master of random decisions" recht passend  :D

Oh nein, dass wäre dann wohl auch manchmal mein Titel...
Eventuell könnten wir uns solch einen Preis für den vergangenen Spielabend(e) überlegen, frei nach: And the winner is...
" Wahrlich, auch den Größten fand ich - allzu menschlich!"

Nagakeng

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RttToEE: Last Part
« Antwort #52 am: 17. Mai 2006, 14:55:04 »
Lassen wir doch den Max entscheiden. :D

Zitat von: "Ness"
Schaffenspause ... Energie- und Ideentanken ...
Na ja, in der Öffentlichkeit würde ich das so auch nennen ...  


Was meinst du? :roll:

Nagakeng

  • Mitglied
Das Prisma des Elementaren Bösen
« Antwort #53 am: 07. Juni 2006, 09:58:32 »
Die Sanduhr ist abgelaufen...

Das Prisma des Elementaren Bösen – eine schicksalhafte Begegnung


(73)
Eeridik räusperte müde seine spitze Nase.
Der Besuch im Schwarzen Turm der Geheimnis umwobenen Verdamnisträumer hatte seine Persönlichkeit stark verändert.
Oder war es etwa das korrumpierende Seite an Seite Vegetieren mit einem Dämon, der ihn schon lange im Schlaf zerfleischt hätte, wäre es dem Lykantroph nicht gelungen, ihn mit einem mächtigen arkanen Ritual an sich zu binden.
Nicht einmal der Führer des Schicksalsringes wusste, welche Begebenheit ihm so zugesetzt hatte, dass er sein einst einziges Ziel, das Dämonologenstudium, aufschob, um sich auf die Jagd nach dem Prisma zu machen.
In der Tat drehten sich seine Gedanken nur mehr um dieses Relikt des Elementaren Bösen.
Seine einst so scharfsinnigen Augenlider waren matt und schwer geworden, noch einige Momente und er wäre von seinem Liebling gefallen auf den heiligen Boden der Kalalali Wälder nahe Cirolealon.
Doch in diesem Augenblick bremste der Bebilith so heftig, dass der Hexenmagister mit einer Spur Rattenverwandtschaft auf einen Schlag hellwach wurde.
Eine einsame Holzhütte am Renador See inmitten der Elfenwälder erregte seine Aufmerksamkeit.
Sie hatten seit Tagen keinen Happen Fleisch mehr zu sich genommen.
Der Meister erteilte seinem Sklaven die Erlaubnis…  


… der Ogerzombie und das Riesenskelett waren kaum hinderlich gewesen.
Die Duergar und eine Menge Untergrundgewächs mehr säumten ihren Pfad.
Und Amandrucul in seinem Eifer war das kleinste Übel gewesen.
Die schwarzen Wände überzogen spinnennetzartige Muster, hier und da unterbrochen von Malereien von Lolthpriestern und Kriegern die Mitglieder der „Niederen Rassen“ auf sadistische Weise folterten.
Auf dem kalten Boden waren die vertieften Umrisse einer gigantischen Spinne sichtbar, ihr Körper und die Beine mit magischen Runen gefüllt, ebenfalls in purpurnem mattem Licht gehalten, wie überall im Schrein üblich.
Die violett fluoreszierenden Schwämme und Pilze an den feuchten Wänden waren die einzigen Lichtquellen.
Im Dunkeln war hinter einem Altarbereich eine riesige Statue der gespenstisch hybriden Form der Gottheit sichtbar.
Die Wände dortherum waren mit einer Variete von spinnenartigen Wesen bemalt und der Boden unter dem Steinaltar schien Unmengen an Blut gesogen zu haben.
Sie befanden sich am tiefsten Punkt des wiederbelebten Schreins der wildernden Drow und dementsprechend kühl war es.
Plötzlich begannen die Runen zu ihren Füßen zu glühen und der gesamte Schrein wurde hell.
Was gerade noch Schatten gewesen waren, entpuppten sich nun als lauernde Drowkämpfer zu ihren Seiten.
Von den wehenden Spinnweben über ihnen hatten sich gewaltige Spinnen, Geschöpfe Lolth gefährlich nah abgeseilt.
Hinter dem Altar wurde Destra Dunkelwebe, die namentlich bekannte Hohepriesterin, sichtbar.
Vor ihr ein Draegloth, der sofort die Initiative ergriff und Grutal und Amanodel mit einem Unheiligen Schlag begrüßte.
Ein Bastard hatte sie die ganze Zeit über heimlich verfolgt, trat nun hungrig sabbernd dazu und sprang Fernandel Amanodel an den Hals.

Das Geplänkel hatte seine Eröffnung genommen und das Dreiergespann erfahrener Abenteurer schlug sich wacker.
Grutal Fortrond, ein brandobianischer Kleriker des Sprechers des Wortes, der Ehre über alle übrigen Tugenden erhob, scheute nicht seine Rechtschaffene Macht zu entfesseln und die Spinnen zu teilen, die mit ihren giftigen Fängen nach seinen Gliedern trachteten.
Fernandel entfesselte einen maximierten Feuerball inmitten des schwach zauberresistenten Drowgewächses.
Flink Deion Bolshie rollte sich zur Seite und verpasste dem einzig anwesenden Außenseiter drei gezielte Kehlenschüsse, woraufhin dessen Geist auf seine Heimatebene zurückkehrte.
Die Klerikerin Lolth rief ihre Gottheit um Beistand an, der Raum wurde für einen Moment völlig lichtlos.
Deion, Fernandel und Grutal spürten einen Schmerz, der sich von ihren Beinen herauf durch ihren Körper zog.
Die Runen begannen erneut zu leuchten, der Feind Dunkelwebe war verschwunden und zu ihrer Überraschung hatten sich aus ihrem Schmerz einige Spinnen Lolth manifestiert, die es nun zusätzlich zu bekämpfen galt.
Fernandels Kräfte schwanden beträchtlich, als einige Achtbeiner ihre geifernden Kiefer in seine Muskeln gruben, was ihn nicht daran hindern konnte mit einem Blitz deren Überzahl zu dezimieren.
Grutal teilte wuchtige Hiebe mit seinem Adamantmorgenstern aus und zermanschte reihenweise weiche Spinnenschädel, während Deion die Krieger umturnte und tödlich hinterhältige Stiche anbrachte.
Da trat erneut Destra, nun mit der Ausdauer eines Ochsen ausgestattet, auf die Bühne, an ihrer Seite noch einige verschlagene Krieger ihres Volkes.
Mit einigen göttlichen Gebetsgesten zwang sie Deion bewegungsunfähig zu verharren.
Die Krieger stürmten an ihm vorbei ins Gemetzel, während sich die Priesterin genießerisch auf den stämmigen Halblingsschurken zubewegte, um ihm mit einem Streich sein Lebenslicht auszulöschen, während seine truppengebundenen Freunde nur hilflos zusehen sollten.
Weitere Spinnen seilten sich um Deion ab, doch ihr weibliches Oberhaupt schickte sie fort, um Grutal, aufzuhalten, der sich tapfer zu Deion vorboxte.
Der Bastard war immer noch nicht von Fernandels Seite gewichen und sein selbstloser Versuch, die Priesterin mit einem Tödlichen Gespenst aufzuhalten, scheiterte zu allem Übel bereits an ihrer zauberresistenten Aura.
Da brach Deions Willen noch rechtzeitig den Zauber und Destra gereichte es nur mehr zu einer Ansteckungsberührung, der jener jedoch geschickt auswich.
In den folgenden Momenten fegte das dreiköpfige Todeskommando seine Feinde vom Platz.
Destra erlag ihren schweren Wunden, als sie in der Zange einige gemeine Stiche wegzustecken hatte.
Der Bastard starb durch die Magischen Geschosse des grauelfische Magiers und die restlichen Truppen segneten durch die menschliche Hand Grutals das Zeitliche…


… Dies war also der geheime Zugang, von dem das Oberhaupt der Triade gesprochen hatte.
Würde es ausreichen, sein Symbol der Zugehörigkeit zur Schau zu stellen, oder waren doch einige Tentakel nötig, um das Ziel zu erreichen?
Mit jedem Schritt, den Eeridik tiefer in die Lolthgewölbe nahm, wurde er schneller. Verdammt, jemand war vor ihm hier gewesen und würde sich das Prisma holen!
Der Bebilith folgte ihm hörig…


… Es war Grutal eine Ehre gewesen, den Zwergenstamm von der Dunkelelfenplage zu befreien, während Fernandel eher das imaginäre Goldmünzenklimmpern in seinen spitzen Ohren hörte.
Deion sah sich nach den gefangenen Tiefenzwergen um, und er wurde fündig.
Rasch begann er die Kokons aufzutrennen und hervor kamen einige kraftlose Gestalten, die in ihrer Leibesfülle kaum an Zwerge erinnerten.
Darunter befand sich ebenfalls ein sehr seltenes Geschöpf.
Es gehörte den Raptoranern an, einer geflügelten Oberflächenrasse, die meist in Höhlen an steilen Felsklippen leben.
Doch dieser hier kam aus dem mysteriösen Ort Cirolealon, einer verschwiegenen Baumstadt.
Er gab ihnen allen einige Rationen um zu Kräften zu kommen, während Grutal mit seinem Stab die Kräfte wiederkehren ließ.
Die Bärtigen verabschiedeten sich alsbald in das unterirdische Labyrinth, über das ihre Retter hierher gelangt waren, nur der Raptoraner blieb an ihrer Seite.
Plötzlich weiteten sich seine Augen beträchtlich und er stotterte:

„Darf das wahr sein. Es ist Schicksal, dem bin ich mir gewiss! Ich habe die Hölle durchschritten, um auf ihren heißen Lüften in den Himmel zu segeln!!!“

„Im Namen des Ehrenhaften, wovon sprecht ihr, Ragalart?“

Entgegnete Grutal erregt.

„Seht ihr in die Haarkrone der Statue ist ein gläsernes Prima eingearbeitet!!! Meine Herrin sucht danach bereits ihr Leben lang! Sie wird Freudensprünge tun!“

Das flinke Händchen Deions war für seine Beschaffung prädestiniert und so versicherte er, dass Ragalart es in wenigen Augenblicken in seinen Klauen halten werde.
Doch zu ihrer Erschütterung erwachte Lolth beziehungsweise ihr steinernes Abbild zu Leben und hüllte alle in ein magisches Spinnennetz.
Fernandel bannte es zu Zeiten und die adamantene Waffe Grutals versetzte ihr einige tiefe Risse, während das animierte Gestein hart zurück wuchtete.
Deion brachte den verblüfften Raptoraner aus der Gefahrenzone.
Der Zauberer brach mit magischen Geschossen einige Beine ab, dass Lolth zu schwanken begann und der Kleriker schleuderte mit einem letzten gewaltigen Hieb den Steinkopf vom Leib.
Er rollte zu Füßen Ragalart, der das Glas mit funkelnden Augen an sich nahm.
Es war ein klar kristallines Prisma, wobei jeweils auf der Hälfte der Seiten ein dünner milchiger Streifen einwärts lief und sich damit auf jeder Dreiecksseite das Symbol einer bösen Gottheit zeigte.
Auf eigenartige Weise liefen die milchigen Schleier auch im Schwerpunkt des Gegenstandes zusammen.
Das Ältere Elementare Auge war Grutal seit langem ein Begriff, doch direkt konfrontiert wurde er erst in diesem schicksalhaften Moment damit…


… Eeridik vernahm Stimmen!
Nicht weit vor ihm und seinem Schossdämon hörte er drei oder vier Gestalten eine heiße Diskussion führen, ob ES nicht zerstört gehöre.
Nein, das Prisma war in die falschen Hände geraten!
Telepathisch gab er dem Tanar´ri seine Befehle und sie traten dann über verschiedene Zugänge in den violetten Lichtschein des Schreins der erneut ausgerotteten Drow.

„Ihr besitzt etwas, das mir gehört. Gebt es heraus, und euch wird kein Leid widerfahren. Mein Kult und der Diener zu meiner Rechten wird nachsichtig sein, wenn ihr kooperiert.“

Ließ er mit seiner zischenden Rattenstimme unter seiner gepflegten Rotzbremse hervor verlauten.
Eeridik hatte in der Eile vergessen sein schwarzgelbes Symbol unter den braunschwarzen Roben und der Rattenschädelhalskette zu verstecken, was er erst bemerkte, als der Priester es offensichtlich misstrauisch um seinen haarigen Hals entdeckt hatte.
Der Bebilith näherte sich unterdessen behutsam der vermeintlichen Beute.
Die Fremden begannen einige Fragen zu stellen, die er natürlich schroff zurückwies.

„Was geht euch das an, neugieriges Pack? Entfernt euch von dem Prisma oder lasst es bleiben und genießt den Übertritt in die Abyss.“

Seine feinen Nasenhaare vernahm ihren Angstschweiß, doch es mischte sich eine Brise Mut dazu, und als sie zögerten, zögerte der Gesandte des Ersten keinen Augenblick länger.
Schwarze Tentakel schossen aus dem blutroten Gestein und umklammerten alles was sich in ihrer Reichweite befand.
Der Tanar´ri schloss blitzschnell zum Magier auf und trieb seine Fänge tief in dessen Schulter.
Eeridik genoss den Anblick des blassen Grauelfen.
Dieses potente Gift!
Der Priester war als einziger noch imstande sich zu rühren und verschaffte dem Magier Bewegungsfreiheit, um sie alle hier herauszuholen.
Eeridik konnte sich sein lästerliches Quietschelachen nicht verkneifen und warf ihnen Unentschlossenheit und ihre Folgen vor.
Ein weiteres Mal attackierte der riesige spinnenartige Dämon den Magier, der als einziger vor dem Altar stand, und die deutlichen Biss und Kratzspuren zeigten, dass er in seinen nun zerfetzten Nobelkleidern schon dem Tode nahe war.
Der Priester schob mit einer gottesunterstützten Kraftanstrengung den Altar beiseite, so dass er sie mit einer kleinen Bewegung alle zu fassen bekam.
Trotz den Auswirkungen des konstitutionellen Giftes und der Bedrohung vermochte er eine einwandfreie Zauberung.
Eeridik schrie laut auf, als sie alle, samt dem Relikt seiner Religion verschwunden waren.
Wenigstens hatte er den Zauber als Dimensionstür erkannt.
Weit konnten sie also noch nicht sein.
Er sackte zu Boden und schlief erschöpft ein, während der Bebilith sich ihm bedrohlich näherte, seine Maul schnalzen ließ- doch näher als einige Ellen kam er nicht an seinem Kopf  heran.
Es ließ sich neben seinem Meister nieder und hielt Wache…


… Grutal, Amanodel und Deion löcherten Ragalart, was da eben geschehen war.
Doch auch dieser vermochte lediglich mit den Schultern zu zucken und auf des Rätsels Lösung durch Zenith- so die korrekte Anrede für seine Herrin- zu verweisen.
Weil sie diesen unvorhergesehenen Anschlag auf ihr Leben so schnell wie möglich gelüftet haben wollten, eilten sie raschen Schrittes und Flügels in Richtung Cirolealon.


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Nagakeng

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Die Mission
« Antwort #54 am: 12. Juni 2006, 12:05:21 »
Zenith- das Geheimnis des Relikts


(74)
Cirolealon, war eine naturverbundene, mystische Erscheinung.
Waldelfen, Wildelfen, Grauelfen und Hochelfen lebten vorzugsweise in der tierreichen und ruhigen Baumstadt, im Einklang mit der Natur Tellenes.
Den Sonnenelfen gereichten die blattreichen Baumkronen zu nicht genug wärmenden Strahlen, weshalb sie ungern hier lange residierten, geschweige den, sich eine Existenz hier aufbauten.

Cirolealon war einerseits eine Ansammlung von mehrstöckigen Bäumhäusern, in denen Elfen von Stand und Adel lebten, und die sich schonungsvoll um die Mammutbäume wanden - kein Keil war gewaltsam in deren mit Respekt behandelten Stämme oder weit verzweigten Äste getrieben worden.
Mit Hängebrücken, geknotete Leitern, Zugliften und schwebenden Plattformen hatten die edlen Wesen ein riesiges Netzwerk errichtet.
Die Möglichkeiten ins Geäst hinauf zu steigen, durften nur Elfen Hohen Standes und angesehene Gäste nehmen- Vollstrecker achteten penibel auf die Einhaltung dieser Regelung.

Deshalb erstreckte sich andererseits ein weiterer Stadtteil, das Unterholz genannt, auf der blattreichen Erde- eine Ansammlung allerlei Hütten.
Hier spielte sich der geschäftliche, aber nichtsdestotrotz gemächliche Alltag ab.
Gerade eben hatten überall eingerahmte, harmlose Irrlichter die farblich stimmige Beleuchtung übernommen, denn es war Abend geworden.

Zenith war eine ansehnliche Raptoranerin, fast immer in grüne Gewänder gehüllt.
Sie trug den Kreis mit Sternen und Mond in Silber am Amulett- eindeutig der Prophetenschaft der Schreiberin des Schicksals zu zuordnen, einer rein neutralen Göttin.

Sie lebte in den Höhlen einer kunstvoll bearbeiteten Klippe am Renador See, die den ruhigen Hafen in zwei Becken teilte.

Im Hintergrund erstreckten sich die mystischen Bäume Cilorealons.
Für die Prophetin war dies ein Stück fassbarer Heimat – ihre Günstlinge, die Elfenherrscher der Baumstadt hatten sie symbolisch für das befreundete Volk und die Fürstin der Ewigkeit errichtet.
Knapp eine Hand voll Raptoraner bewohnte die Felsenröhren.

Ihr Wesen war still, als ob nichts sie erschüttern könne, und so gab sie sich auch im Augenblick der Offenbarung.

„Ich habe es kommen sehen. Alles was geschieht, geschieht zum Besten.“

Ragalart und Zenith packten mit ihren Beinkrallen sanft die Schultern der Helden und flogen sie aus ihrem Gemächern hinauf in die Krone eines Mammutbaumes auf dem sanft eine hölzerne Aussichtplattform lag, knapp unter den Blattspitzen angesiedelt.
Zu ihrem Erstaunen lag Schnee auf den gewaltigen Blättern, während doch am grünenden Boden ein reges tierisches Treiben herrschte.
Niemand hatte in diesen verzauberten Wäldern Winterschlaf nötig.
Zeniths unsichtbarer Diener reichte ihr das Astronomikum, ein antikes Fernrohr.
Sie setzte den Tetraeder ein, welcher augenblicklich von einer unheimlichen Macht erfüllt wurde.
Es war eine sternenklare Nacht, der große Mond, Diadolei stand hoch über ihnen.
Zenith blickte durch das Astronomikum und hielt inne.

„Mutter Schicksal, alles hat seinen Grund! Ihr habt das Prisma des Elementaren Bösen gefunden, euch will ich einweihen und ihr werdet euch Tellene verpflichtet fühlen.“

„Welche Bewandtnis hat es mit diesem Gegenstand?“

Rümpfte Amanodel neugierig die spitze Nase.

„Was ihr am Himmelszelt seht ist Schein. Nichts ist wie es scheint. Allein diese beiden Relikte vermögen die unheimliche Wahrheit zu offenbaren. Seht selbst...“

Deion sah als Erster hindurch und traute seinen Augen kaum, als die Sterne und die Monde nicht dort waren, wo sie sein sollten.
Am Horizont waren die beiden anderen Monde Tellenes Veshemo und Pelselond sichtbar, was normalerweise nie gleichzeitig geschah, und alle Sternbilder der Götter waren blass, nur eines war hell und klar.

„Der Vollkommene Kreis ist dem Elementaren Bösen zugeordnet. Alle Jahre wieder, wenn Diadolei in seinem Mittelpunkt steht, wird Tellene von einer viertägigen Welle aus Naturkatastrophen überrollt. Seht ihr auch das rötliche Licht auf der einen Hälfte Diadoleis? Es ist mir nicht ganz klar, was das zu bedeuten hat, doch gebt mir eine durchzechte Nacht und ich will euch meine berechneten Erkenntnisse zuteil werden lassen.“

Zwar schien Zenith vertrauenswürdig, doch Grutal konnte seine kritischen Gedanken nicht ganz beiseite kehren.
Welche Wahl blieb ihm?

Sie hatten die ganze Nacht kaum ein Auge zugetan, obwohl die Federlager überaus komfortabel gewesen waren.
Die Spannung hielt sie wach und bevor noch die magischen Irrlichter ganz vom natürlichen Licht abgelöst waren, standen sie vor dem schlafenden Ragalart, der wie eine Krähe auf einer Stange saß und in sich gekrümmt schlief.
Es wäre anstandslos gewesen, ihn jetzt zu wecken.

„Seid ihr Gäste Zeniths?“

Im gotischen Fensterrahmen kniete ein Raptoraner in weißem Federkleid.

„Zarathustra, ihr hier?“

Ragalart im pechschwarzen Federkleid war erwacht.
Ihr Federkleid war so unterschiedlich wie Tag und Nacht.
Spannung lag in der Luft.
Sie rührte aus der Vergangenheit.

„Ich bringe Kunde vom Druidenzirkel. Er trifft sich im offenen Zweigpalä und diskutiert die Geschehnisse des Ostens. Ihr wisst Bescheid, Kalamars Vormarsch.“

Er wandte sich erläuternd den Helden zu.

„Ihr müsst wissen, dass Zenith dort eine gerngesehene Rednerin ist. Sie wünschen ihre Stellung zu vernehmen.“

Zenith segelte in dem Augenblick zu ihnen herab.

„Ich will mich darum sorgen. Doch zuerst: Die Bahnen der Monde sind äußerst ungewöhnlich. Ich mag euch darüber berichten, wenn ich für Mutter Zeit in einer anderen Angelegenheit gesprochen habe. Ihr seid lediglich zu dritt. Einige Rückendeckung mehr für diese Mission, wäre mit Sicherheit nicht verkehrt.“

„…Ein Studienkollege aus vergangenen Tagen lebt meines Wissens am anderen Ufer des Renador Flusses, ganz in der Nähe meiner Heimat Kalaleta.“

Warf Fernandel sinnierend ein…


… Eeridik schreckte aus dem komatösen Schlaf hoch, der ihn auf unbestimmte Zeit ausgeknockt hatte.
Sein wirres Haar war noch zerzauster als üblich.
Ab der Adoleszenz rasierte er sich jeden Morgen seinen Schnauzer, seit Jahren mit derselben stumpfen Klinge, in der Hoffnung er würde irgendwann aufhören wie wild nach zu wachsen  - nach einem Tag waren seine Bemühungen schon wieder restlos verschwunden.
Die Schnurbartpflege hätte viel Zeit seines intensiven Tagesablaufes in Anspruch genommen und eitel war er nie gewesen, wenn es um Äußerlichkeiten und nicht gerade um seinen egozentrischen Verstand ging.
Der Bebilith wachte ununterbrochen, während Eeridik mit Kreide auf den Boden einen magischen Zirkel zeichnete, um ein einstudiertes Ritual abzuhalten.

„Begaliseracx iteram egille,… ich beschwöre dich! Ergänze den Spürsinn meines Dieners, hüllenloser Tanar´ri…“

Der Geist fuhr in den Bebilith.
Eeridik warf sich seine Kluft um und sie eilten gen Oberfläche…


… Candrìl Jiltray war seit Monaten von furchtbaren Alpträumen heimgesucht worden.
Immer wieder hatte der Mondritter des Schimmernden nächtens eine Sequenz, in der ein wabernder, schwarzer Dunst, sich wie ein Schatten aufs Land legend, ihn verfolgte und langsam einholte.
Seine Ausläufer formten sich zu Tentakeln, die nach seinen eilenden Beinen schnalzten, bis sie eines umschlangen und er schweißgebadet erwachte.
Er trachtete nach deren Ursprung.
Und weil er sich, wenn er beinahe entkam, immer inmitten der gigantischen Stämme der Kalalali Wälder wieder fand, musste auch das Wesen aller Erlösung hier gelegen sein…


… Mephos lebte in einem Turm, der einem knorrigen Zweig nicht ganz unähnlich war, auf der einzigen Lichtung weit und breit, inmitten des gewaltigen Geästs.
Es schneite sacht auf seine bemooste Spitze, als die Gesandten Mutter Schicksals anklopften.
Viola, seine jugendliche Schülerin in allen - und gewiss in ALLEN - erdenklichen Künsten, gewährte ihnen äußerst gastfreundlich Zutritt.
Mephos liebte die Anatomie als Wissenschaft über alles, mehr noch als sein unzähmbares Mädchen, das er mit Kunstgegenständen seiner einsamen, kalten Kreativität überschüttete.

Herzlich umarmten sich die Zauberer und scherzten sogleich über die Lehrbubenstreiche gegenüber dem Meister der Hervorrufungsschule.
Ja damals, als man noch mehr den Putzbesen geschwungen hatte als den Zauberstab.
Der Anatomist lud sie ein, ihm beim Punktum Tee auf seiner marmornen, thermal beheizten und damit eisfreien Rundterrasse Gesellschaft zu leisten.
Viola entfachte mit graumagischen Heißnebel aus ihrer zarten Handfläche die gemütlich knisternde Nebelgrube, servierte und zog sich Ergebens zurück…


… Kampfesrufe, nicht weit von hier drangen an die aufmerksamen Ohren des Waldelfen.
Im Dickicht eilte er ihrer Quelle entgegen.
Die Erleuchtung traf ihn, als er durch eine Schneise mächtiger Stämme sah, wie ein haariger Mensch in Flammen von einem dicken Zweig in ein Feld Candrils manifestierter Angst fiel.
Die Tentakel nahmen den Körper mit Freuden auf und stürzten sich hintendrein.
Er hatte den Ort gefunden, an dem sich seine erhebliche Schlafstörung in Luft auflösen würde.
Dort vorn würde er neue Freunde finden.
Er rannte auf die Lichtung, Waffen wurden ihm entgegengestreckt, doch die unangenehme Situation für beide Seiten legte sich rasch, als der Mondritter den Vergifteten seine Antiseren ohne Zögern anbot, womit Fernandel und Mephos keine Nachwirkungen zu befürchten hatte.

„Ich bin Candril Jiltray, Mondritter des Schimmernden. Darf ich nun Eure werten Anreden erfahren?“

Die Fremden stellten sich freiwillig der Reihe nach vor.
Seine Geschenke hatten sie milde und vertrauensvoll gestimmt.
Grutal ergriff im Namen seiner Kumpane das Wort, denn der Namenslaut seines Gestirns hatte Verpflichtung.

„Wir haben euch zu danken, Candril. Wohin des Weges?“

„Mein ungewisser Pfad hat soeben seine feste Spur entdeckt, mag es Zufall oder Vorsehung sein.“

Er lieferte ihnen einen kurzen Umriss seiner Strapazen, sein Leid gerade soweit schildernd, dass in jedem Gemüt Barmherzigkeit geweckt war…


… der Spürsinn des Bebilith war so schon einzigartig im Universum, doch mit einer Brise Magie einfach unschlagbar.
Und so hatte der Reliktjäger der Triade nach einem Sonnenumlauf die Beute bis an ihr vorläufiges Ziel verfolgt.
Noch einmal entkämen die Relikträuber ihm nicht!
Nicht seinem Genius, ganz ausgeschlossen!
Seine Vorbereitungen vermochte er nicht völlig zu vervollständigen - ein knickender Zweig hatte seine Anwesenheit verraten.
Er handelte reflexartig und so lag der Vorteil erneut bei Eeridik und seinem Schossdämon.
Die Schwarzen Tentakel wuchsen aus der Marmorterrasse und überraschten beinahe alle Tetraederdiebe.
Die einen kämpften sich zu Fuß aus dem aggressiven Bereich, die anderen nahmen Dimensionstüren in die Freiheit, doch zuvor jagte er ihnen noch einen hässlichen Blitzstrahl um die Ohren.
Die erscheinende Schöne wurde kurzerhand in den Turm zurückbeordert.
Der arkan geplusterte Bebilith tat sein Opfer und hielt Eeridik den Rücken frei, um ungehindert verbessert unsichtbar verschwinden zu können.
Der Priester vereitelte beinahe seinen Plan, indem er mit einer Sphäre alle Unsichtbarkeit der Umgebung unterdrückte.
Plötzlich trat aus dem Unterholz das Geschöpf, das seine Brut geschaffen hatte.
Doch Eeridik erkannte das Tödliche Gespenst rechtzeitig, rettete sich aus dem Bereich des unterdrückten Verschwindens und plagte seine verteilten Feinde – der eine Zauberer hatte Stellung auf einem hochgelegenen Ast bezogen- wiederum mit einem Tentakelfeld.
Sie wandten sich zum Schreck nun gemeinsam seinem einstigen Lebensinhalt zu.
Ein kritischer Enervationszauber von oben raubte dem Bebilith massiv Lebensenergie, doch sein Liebling wehrte sich dem Dauerhass eines Tanar´ris würdig.

Eeridiks klebriges Spinnennetz schaffte kaum Erleichterung.
Ah, was traf ihn da in die Flanke!?!
Ein flimmernder, pummeliger Winzling, der ihn offensichtlich wahrnahm, hatte ihm fast das Lebenslicht ausgehaucht.
Dieses miese Schwein!
Eeridik flüchtete keuchend ins Unterholz, leerte einen Flugtrank, umging das Kampfgetümmel - der Hammer des Priesters drang gebremst durch den harten Dämonenpanzer und auch der enorme Feuerball des einen Zauberers zeigte lediglich gedämpfte Wirkung- und landete schließlich auf dem Ast, der eben noch vom anderen Zauberer besetzt gewesen war.
Den keifenden Magier holte Eeridik mit dem Bann der Flugmagie und seiner Defensivanlagen in die Reichweite seines extraplanaren Lieblings, welcher diesen auch schwer verletzte, doch nicht schwer genug.
Ein weiterer Lebensentzug machte den Dämon beinahe wehrlos, der Panzer wurde weich und der Priester tötete sein Lebenswerk mit einer Tat der Stärke.
Eeridik verlor das Ziel aus den Augen.
Der Zauberer mit seiner elenden Enervationsmagie trug alle Schuld!
Alles Studium vergebens!!!
Den letzten Blitz seiner Existenz widmete er allein seinem Sündenbock, der in Ohnmacht fiel, bevor er selbst von Feuerstrahlen tödlich verbrannt in die eigenen Tentakel stürzte.
Schwarz…


… Mephos blieb.
Denn sein Sezierlabor hatte noch nie einen Dämonen mit solch potenten Giftdrüsen und einen derart drahtigen Kerl – die Verbrennungen der Werratte waren unerheblich- beherbergt und so eine anatomische Chance bot sich bekanntermaßen nur einmal im Leben.

„Die Körper sind mein Anteil der Beute. Den materiellen Besitz mögt ihr unter euch aufteilen wie beliebt; er bedeutet mir nichts.“

Er rief seine entmündigte Schöne um Tatkraft an, doch wie zu erwarten, durfte Mephos sich alleine abschleppen, während Candril, Deion und Grutal mit einem letzten Fingerzeig durch das magische Wurmloch Fernandels schritten.

Zenith deutete auf die Hieroglyphen und Zeichnungen auf ihren sorgfältigen Mitschriften.
Fernadel und Deion behielten den Überblick.

„Das Prisma entzerrt die Läufe der Gestirne, weshalb es auch einst das Prisma der Entzerrten Zeitrechnung genannt wurde, bevor es spurlos verschwand. Die wenigen eingeweihten Astronomen stritten sich über Jahrhunderte hinweg über seine Echtheit und ob es nicht passender das Prisma der Verzerrenden Zeitrechnung genannt ward. Euch, seinen jüngsten Entdeckern wird nun die Ehre zuteil einen Beweis für seine Unantastbarkeit zu erbringen. Die Fürstin der Ewigkeit eröffnete mir, dass dieser Beweis allein mit eurer Reise gen Osten erbracht werden kann. Unsere Trabanten haben einen unsicheren Verlauf, doch mein Wort darauf, dass sich in wenigen Wochen am Himmelszelt eine Gestirnskonstellation ergeben wird, die es noch nie seit Aufzeichnung der Geschichte gegeben hat. Sie steht im Zenith über der Region nördlich Bet Regors, Paru´Bors Hauptstadt. Ein sehr bedeutendes Ereignis steht dort ohne jeglichen Zweifel bevor. Und allen Anschein nach, dient es nicht dem Guten. Weshalb sonst soll es nur den Anhängern des Elementaren Bösen vorbehalten sein!?!
Wir sind alle Staub in den Mühlen der Zeit.“


„Und Diadoleis roter Schein?“

Zog Deion die Blicke auf sich.

„Eine nötige Reflexion der Feuerebene, nehme ich an. Die göttliche Audienz war nicht ergiebig, aber das Schicksal wird seine Gründe haben.“

„Verwahrt das Prisma und das Astronomikum nie gemeinsam, weise Zenith.“

Mahnte Grutal sie aufmerksam.

„Jawohl. Wir werden uns wieder sehen, wenn das Schicksal dies vorsieht. Mein Bruder möge euch beiwohnen. Zarathustra…“

Sie zeichnete mit der Hand geschmeidig eine göttliche Schwingung in den Raum vor die Stirn des Halbbruders.

„…, möge Dir Mutter Zeit deinen Weg weisen.“

So hatte sich also innerhalb weniger Stunden, die eingeschworene Gemeinschaft der langjährigen Weggefährten Grutal, Deion und Fernandel, um zwei Gefährten erweitert…


… Prinz Sugil II lehnte seitlich im Stuhl und stützte sich nachdenklich auf den Arm.

„Hinfort.“

Der Narr sollte ihn ablenken, doch seine Späße waren heute einfach miserabel.
Er hatte eine schlagfertige Armee beisammen, O´Par und Tharrgy als Verbündete und Kalamar steckte hunderte von Meilen entfernt im Schneegestöber fest.
Doch es hatte zu tauen begonnen, und mit jedem geschmolzenen Eiskristall rückte der Tag der Schlacht näher.
War er ein Herrscher, dem man folgen wollte?
Er hätte das Volk in der Vergangenheit besser behandeln sollen.
Die Mehrheit der Bevölkerung glaubte an den Wahren, und die Kirche hatte seit seiner Krönung ständige Dispute mit ihm seines Lebensstils und seiner Lebenseinstellung wegen geführt.
Wären die Stimmen in letzter Zeit nicht so hoch gekocht, würde Sugil bei den Berichten der Gerüchtesammlern noch immer leicht abfällig die Nase rümpfen und sich anschließend mit den Mätressen vergnügen.
Die ausschweifenden, egoistischen Tage des unbedachten Wohlstands waren vorbei.
Wie sein Vater es nur geschafft hatte auf Lebenszeit ein umjubelter Fürst zu bleiben?

Erst jetzt fielen einige Strahlen auf dieses Rätsel und seine ehemaligen Umgangsformen ließen ihn schaudern.
Ein ungutes Gefühl beschlich ihn.
Anno Sectodecem et Ectogama war es das letzte Mal geschehen, dass es nahe dem Byth Gebirgszug in den tiefsten Wintermonaten getaut hatte.
Und damals so stark, dass die Eisdecke völlig geschmolzen war.
Noch heute redeten die jugendlichen Völker über das folgende Jahrhunderthochwasser.
Er stieß bitter auf.
Wenn sich dies wiederholte, müsste er sich beweisen.
Als Heiler der Armen, als Prediger der Gläubigen, als Fürst, König, Heerführer …


… Es war düster und kühl in diesem Keller.
Der Hobgoblin erhellte eine Petroleumlampe.
Ihr Zauberer war Mitglied einer modernen Reisegemeinschaft und so war es ihm und seinen Freunden sogar möglich bei Bedarf und Station in die unwirtlichsten Gegenden Tellenes zu reisen.
Diesen – nicht ganz billigen, doch äußerst zeitsparenden und bequemen - Dienst hatten sie häufig in Anspruch genommen, aber waren auch selbst verpflichtet bei Bedarf und Wegkunde ihn anzubieten.
Viele ihrer gemeinsamen abenteuerlichen Erfahrungen hatten Grutal, Deion und Fernandel so gesammelt.
Und so fügte sich nun auch Bet Regor zu diesen unwirtlichen Gegenden, welches sich seit Wochen im Zustand der Kriegsvorbereitung befand.
Kriegszauberer unterrichteten Sprösslinge, Veteranen schulten junge Rekruten, Handwerker zimmerten Katapulte und Ballisten.
 

Der geheime Stützpunkt war zwangsweise in die bewohnte Umgebung vor die Stadtmauern verlegt worden.

„Verlasst nacheinander das Gebäude. So ist es weniger auffällig.“

„Ich schulde dir etwas, Hazar.“

Fernadel bedankte sich mit einer höflichen Verbeugung und sie vollzogen den unnachahmbaren Gruß der „Elitären Wegweiser“.

Die Kontrolle an den Stadttoren fiel negativ aus und die Suche nach Bewanderten in der Geschichte der nordwärts gelegenen Zonen nahm ihren Lauf.
Einzig Grutal wurde fündig.
Der Sprecher des Wortes und der Wahre waren einander im Geiste zugetan, wodurch einem Gespräch unter Verbündeten nichts im Wege stand.
Auf dem Dom lag eine Heilige Aura der Wahrheit und der Hoffnung.
Er bat um ein Vorsprechen beim Inhaber des Kantons für das nördlich gelegene Bah und Nachbarn.
Erimm Rechtung bekleidete die Stelle des Beauftragten.
Seine Gesichtsfalten traten mit jedem wahren Worte des fremden Priesters deutlicher hervor, bis er ihn unterbrach.

„Eure Entdeckung lässt mich erschaudern. Das Elementare Böse hat seine Wurzeln tief in die Erde Tellenes getrieben. Und nun sollen seine Mühen auf ungeahnt astronomische Weise  Blüten tragen, in meiner Region!?! Ihr werdet das zu verhindern wissen! Ich bete für euch, dass ihr etwas Zeit mitgebracht habt auch wenn sie kostbar ist zu dieser Stund. Ich will euch aus der ältesten Vergangenheit, der Wiederauferstehung und der jüngsten Jugend des Kultes um das Elementare Auge nahe Bahs berichten, und dafür MUSS Zeit sein…“

Erimm war über die allerjüngsten Entwicklungen nicht informiert worden, und so sandte er Grutal direkt zu Y´Dey.
Dieser sog alles in sich auf wie ein trockener Schwamm und gab es unverbracht an seine Begleiter wieder ab...


… Sepiter Rahaan querte den roten Teppich vor dem Thron. mit einer erhabenen Verneigung und verschwand in einem Flügel des Saals.
Doch kehrte er wenige Momente später vor den Thron zurück und versicherte sich unauffällig des erst gerade bewusst gewordenen Ausdrucks in den Augen des Königs.

„Seit Wochen lasst ihr sie schon üben, Herr. Schenkt ihnen Ruhe, damit sie ihre Erfahrungen mit dem Schwert verarbeiten können. Es sei denn, ihr seid nicht interessiert daran mit einem reifen statt  ausgelaugten Heer in den Krieg zu ziehen.“

Sein Hofmagier, eine Ikone auf der Wissenschaft der arkanen Magie, bekannt für seinen Eifer, seine Willenskraft und seine Ausdauer, wenn es um die Entwicklung neuer Wege für die freien Energieformen ging, war zudem sein engster Vertrauter und loyalster Anhänger.
Oft nahm er ihm Entscheidungen ab, wofür ihm der junge Herrscher äußerst dankbar war, was seine stolze Person aber niemals zugegeben hätte.

„Und wenn ihr siegen wollt, solltet ihr keine Mühen scheuen, dem Volk eine Wohltat zu bereiten und euch erkenntlich zu  zeigen. Veranstaltet ein Fest für die Soldaten. Wir haben genügend Vorräte, um zwei Winter an kalamarnischer Belagerung zu überstehen! Aber nun entschuldigt mich, ich arbeite mit Hochdruck an allen Ecken und Enden, um die Stadt abzuschotten vor Spionage und feindlicher Ausspähung und zudem…“

Er zögerte einen Augenblick als Sugil stupide die Stirn runzelte, als ob er gerade die wissenschaftliche Übersetzung der magischen Weltformel verlesen bekommen hatte.

„ Ach, Fürst, vertraut mir einfach.“

Nickte er überlegen…


… In der Abenddämmerung des folgenden Tages hatten sie nach einmaliger Übernachtung unter freien Himmel Bah per Pferd erreicht.
Und nun standen sie erwartungsvoll vor den erleuchteten Hochfenstern der Kirche des Wahren.
Ihr gegenüber leuchtete das Licht eines Schreins und einer Kapelle auf die gepflasterte Straße.
Sie gaben ein seltsam harmonisches Gesamtbild ab.
Calmer streute ritualisiert Staub und bohrte seinen Blick in alle anwesenden Augen.

„Vergebt mir mein Misstrauen, doch die Geschehnisse der warmen Monate und der jetzigen geben mir Recht mit dieser Vorsichtsmaßnahme. Ich führe euch zur Kantorin. Erimm hat sie über ein spezielles Gebet über euren Besuch in Kenntnis gesetzt.“

Sie durchquerten eine Halle, auf deren Boden dutzende Stahleimer standen.
Wasser tropfte herab.
Calmer öffnete den Zugang zu einer Nebenkammer und meinte nüchtern, die Giebel im Blick.

„Ein Roter Drache streifte letztens unser Dach. Nichts Ungewöhnliches in letzter Zeit.“

Y´Dey las gerade aufmerksam in einem frischen Buch.

„Ich sehe nun erst, dass seine liebevolle Schrift Zeile für Zeile immer härter wurde. Auch die Verzierungen sind Kapitel für Kapitel langsam aus seinem Schriftbild verschwunden.“

Wehmütig klappte sie es zu.

„Der Knabe Derim ist unauffindbar. Wenn man diesen letzten Worten glaubt, hat er schlicht und ergreifend die Flucht vor seiner größten Furcht angetreten. Was mich jedoch beunruhigt, ist der schwarze Nebel im Taufbecken, der ihn meinem fürsorglichen Blick entzieht…“

Sie berichtete vom Bund am Ovalen Tische und legte deren dringendstes Anliegen offen.
Die Ausgrabungen bargen höchstwahrscheinlich die unberechenbarste Gefahr, und gewiss bestand eine Verbindung zwischen der historischen Sternenkonstellation und der Wiederbelebung der tieferen Ebenen der Kathedrale des Elementaren Bösen.

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Nagakeng

  • Mitglied
Confrontation
« Antwort #55 am: 21. Juni 2006, 01:53:54 »
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Ungeahnte Gefahren – im Auge des Betrachters


(75)
Die Entfernung bis zu ihrem Zielort konnten sie nun auf anderem Wege bewältigen.
Denn Fernandel war des Zaubers Schattenschritt mächtig geworden.
Die Ungenauigkeit der Ankunft - beim Sprung von Schattenebene zu materieller Ebene- hatte der Magier soweit unter Kontrolle, dass mit wenig Mühe der geheime Eingang ausgemacht war und sie auf beinahe schnellstem Wege auf die düstren Gewölbe stießen.
Die Ausnahme blieb die Erregung durch den unterirdischen Tunnel vorbei an der geheimen Steinplatte.
Er endete an der Leiter zu einer unfreiwillig verlassenen Turmruine, worin sie allein todgeschlagene Ratten und Schreckensratten vorfanden und gehäufte Hinweise unordentlicher Lebensweise.
Auf die früheren Bewohner sollten sie bald treffen.

Grutal stieß die schwere Falltür in den Ausgrabungen auf.
Der Schacht und der Gang hinaus waren mit Fackeln erleuchtet.
Kaum waren die ersten drei heraufgeklettert, schleuderten zwei Wachposten Felsbrocken, wodurch beide Ziele zu Boden geworfen wurden.
Die Gemeinschaft ging schrittweise mit Amanodels Hast und Feuerbällen, Grutals Gerechter Macht, Deions Flimmerndem Hinterhalt, Zarathustras Luftüberlegenheit und Cadrils Bodenherrschaft zum Gegenangriff über.
Die Steinriesen wehrten sich zwar mit besonders kräftig geschleuderten Brocken, doch die Steine brachen sich an der Steinhaut dadurch auch leichter.
Zuletzt standen alle beinahe im Nahkampf und die Wächter hatten das Nachsehen.
Zarathustras scharfe Ohren vernahmen Flügelschlägen aus dem Gebiet zu ihrer Linken.
Nichts überstürzend folgten die heilenden Handflächen des Sprechers…

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… Dugart war auf dem Weg zu Smigmal.
Er verhüllte das Set der Leidenschaft unter seiner purpurnen Robe und war bis zum Anschlag gespannt.
Eine Meuchelmörderin war gewiss talentiert darin, einem Opfer Pein und Leid in grausiger Folter zuzufügen.
Wenn es freiwillig kam, zeigte sich jedoch erst, ob sie wirklich Talent hatte.

„Meister, die schwächlichen Ogerwachen im vorderen Teil haben das Zeitliche gesegnet und die Arbeiter sind verschwunden. Hättet ihr mich dort postiert, wäre…“

Passte man ihn ab.

„Vorlautes Stück, zügle deine Zunge. Es war Tharizduns Wille! Beuge dich ihm, Spross einer Ogerhure und eines dürftigen Dämons! Du wirst die Leichen verbrennen! Du allein!“

Solch harsches Wort durfte sich nur ein Mitglied der Hohen Organisation, höher noch als Hedrack, erlauben.
D´Gran nickte, er unterdrückte das Zähneknirschen bis Dugart um die Ecke gebogen war und gab den Befehl dann laut fluchend an die Ogerpatrouille weiter…

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… Der Geruch verbrannten Fleisches lag noch immer in der Luft, auch wenn die Brandflecken schätzungsweise eine Woche alt waren.
Sie folgten der Spur durch einen dreieckigen, Y-Symbol überschwemmten Raum über ein achteckige Kammer mit Geheimgang in einen unbelebten, schuttbeschwerten quadratischen Raum.
Alle Magie, die jemals auf diesen verstärkten und kunstvollen Gewölben gelegen haben musste, war längst abgeklungen.
Die Tür in eine sechseckige, gewölbte Halle fehlte.
Die freigeräumte Fläche in der Mitte schien ein sehr großes Bett zu sein, wenn auch ein Unbequemes.
Eine Eisenkiste ruhte auf einem großen flachen Stein nicht weit davon.
In jeder Wand befanden sich mittig weit geöffnete Steintüren oder einfach nur Steinrahmen.

Etwas war hier faul, und deshalb bedurfte es Vorbereitungen magischen Ursprungs.
Abgestimmt eroberten sie die erste Hälfte der Halle.
Zwei Steinriesen und ihr halb-dämonischer Älterer betraten die Bühne des Geschehens, welcher auf Altriesisch grollte.

„Niemand stört diese alten Hallen der Steinriesenpriester- außer diejenigen, die sich anmaßen, ihr ärmliches Dasein mit Göttern zu messen! Blasphemiker!!!“

Eine Schockwelle breitete sich aus, welche die Luft zum Knistern und das Gestein zum Bröseln brachte.
Ein grausamer Schwächeanfall suchte sie heim, zusätzlich verloren allesamt ihre Fähigkeit zu Handeln für einige Augenblicke und fanden sich dann im Nahkampf mit den Steinriesen, die den Sturmbefehl Deins ohne Widerworte ausgeführt hatten.
Er verwandelte die steinige Umgebung, auf der sie standen, in schlammigen Lehm, was Bewegung und Waffenführung negativ beeinflusste- nur der Raptoraner profitierte von der Unabhängigkeit durch Flügel.
Die haushohen Kontrahenten waren schwer gepanzert und kaum zu verletzen- nicht zuletzt durch die Unheilige Aura des Obersten in der Hackordnung – Dein war das Ergebnis eines moralisch verwerflichen Experiments, was Hunderte von Punktnarben belegten.
Die arge Bedrängnis milderte die Wand der Macht erheblich, welche Dein abschottete.
Sein Krankheitsübertragung auf den nahen Fernandel scheiterte daran und er umging die Barriere geschickt mit einem steinformenden Zauber an der Stelle, wo die unsichtbare und die materielle Wand ineinander übergingen.
Die Hast machte den schlammigen Untergrund fast wett und die Steinriesen litten mehr an den widrigen Verhältnissen als das eingebildete Hauptmahl.
Das Fleisch humanoider Oberflächenvölker war stets Delikatesse.

Zarathustra stach mit einem Gleitenden Ansturm herab und fügte eine schwere Fleischwunde zu, als sich sein Speer tief in einen robusten Oberschenkel bohrte.
Grutals Flammenschlag zeigte nur bei einem volle Wirkung.
Den anderen schützte die Zauberresistenz vor Gutem.
Bis Dein sich jedoch vorgearbeitet hatte, rangen die Untergebenen schon mit der Niederlage durch teilweise altbewehrte Taktiken, auch wenn ihre wuchtigen Hiebe durchaus Rüstung verbeulende Wirkung gezeigt hatten, wozu sich auch einige echte, tellergroße Beulen gesellten.
Deins Unheiligem Schlag folgte der Heilige Schlag Grutals und der Halb-Dämon erblindete für wenige Momente.
Ein Fernandelscher Blitz schoss durch die Reihe der Riesen, woraufhin einer sein Antlitz erschöpft in den Schlamm tunkte.
Zarathustra und Candril gaben dem Anderen den Rest, wobei der Flimmernde Deion eine große Hilfe war.
Dein verbarg sich in einer Wolke aus Dunkelheit und tastete sich langsam zurück.
Als er erhoben Runden fliegen wollte, und dabei von Pfeilen des Kompositbogens Candrils und Deions bombardiert wurde, floh er in eine Nebenkammer und versperrte die Tür von innen.
Deion sprang durch die Wand und schlich sich in seinen Rücken, während die Adamantwaffen von außen gegen das Steintor prasselten und der Ältere hastig wirkungsvollen Heiltrank um Heiltrank zerkaute- sein Rachen zeigte sich von den Glassplittern unbeeindruckt.
Amanodel bannte die Dunkelheit und Dein fand sich umringt von Kontrahenten, denen er sich mit zurückerlangtem Augenlicht erbost erwehrte.
Sein letzter Hieb schmetterte das Gute nicht völlig zu Boden und in der Zange gaben ihm unzählige heftige und hinterhältige Angriffen den Rest.
Er taumelte ungläubig zur Wand und zeichnete mit den aufgespannten Schreckensvampirfledermausflügel ein blutiges, welliges Muster des Hasses an die abgeplatzte Mauer…

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… Dem Oger Magus wurde der Befehl zugetragen, sich in die Arena zu begeben, was auch immer das war.
Dort erwartete ihn bereits Dugart.

„Ich habe von deiner Befehlsverweigerung selbstverständlich erfahren, du hast zwei Möglichkeiten. Stirb hier und heute, oder diene uns in alle Ewigkeit unterwürfig.“

D´Gran zog mit dem angenähten Arm seinen geliebten Zweihänder mit Blutkrusten.

„Ich habe Nehmerqualitäten, von denen Ihr nicht die geringste Ahnung habt.“

„Das Schicksal wählt nicht mich dir zur Prüfung. Kex, geselle dich zu uns!“

D´Grans Augen strahlten, als die Fleischkugel aus ihrer kleinen Kammer schwebte, die einst wohl die Gefangenen enthielt, bevor sie sich in der Arena zur Belustigung gegenseitig abmetzeln mussten.
Er wusste scheinbar nicht, WEM er gegenüberschwebte und fletschte die Zähne genießerisch.

Dieses unbewegliche Ding mit seinem lächerlichen Streichholzgebiss würde den Tyrann nicht vom Thron stoßen.

„Es wurde prophezeit, dass D´Gran sich hier und heute beugen wird. Möge der Kampf auf Tod und Unterwerfung begin…“

„DUGART!!!“

Der Helmträger senkte augenblicklich das Haupt.

„Wer bist du, der sich erlaubt, die Stunde meines Ruhmes zu stören?“

Unter der verdunkelten Haube schien die Haut aufgeregte Blasen aus Pech zu werfen.
Die verhüllte Gestalt in seinem Rücken begann Phrasen von sich zu geben, die keine Zunge Tellenes hätte hervorbringen können.
Es waren Wortfetzen der Dunklen Sprache des Dunkelsten Gottes, der je frei gewandelt war.

D´Gran warf sich erschüttert zu Boden.

„Du wirst ab diesem Zeitpunkt dein erbärmliches Leben an Kex Seite fristen. Du wirst wissen, wann der Zeitpunkt gekommen ist, an meine Seite zu wechseln und bis zu deinem Untergang zu dienen.“

D´Gran erhob sich, die Dämonenflügel vor der Brust zusammengeschlagen, und bezog Quartier in der freien Gefangenenzelle…


… Entschlossen stießen sie in das unerforschte Gebiet der Vorgänger vor - einen runden Raum mit drei Ausgängen.
In blühender Vergangenheit hatten hier einige Statuen im Kreis gestanden.
Der Großteil war jetzt völlig zerstört.
Die Ruhmeshalle war von Schutt befreit, so standen also nur noch wenige Statuen.
Ein großer Steindrache, seine Flügel und Schwanz abgebrochen, stand aufrecht, aber zu Boden starrend.
Eine Steinkugel mit einem großen Zentralauge lag auf dem Boden, einige Stückchen oben fehlten.
Ein monströser humanoider Kopf mit scharfen Zähnen und ein Stück, das den Hinterläufe einer Raubkatze ähnelte, lehnten nahe dem südlichen Ausgang.
In der Mitte ruhte die neun Fuß hohe Statue eines martialisch wirkenden Humanoiden, ein Bein war abhanden gekommen.

Sie wählten den linken Ausgang und blickten einen schnurgeraden freigeräumten Gang hinab.
Vorbei an einer verschütteten Abzweigung, die wohl in die Steinriesengemächer geführt hätte, hielten sie an der nächsten Wegkreuzung.
Ein Brunnen des Bösen lag zur Rechten.
Furchtbare Fratzen in die Wand gemeißelt, spieen dünne Wasserstrahlen in ein leicht rissiges Becken aus schwarzem Marmor.
Das Wasser roch nach Schwefel und das Becken war von einem grünen Gewächs überzogen.
Die Abzweigung brachte sie plötzlich an den Rand einer fünfzehn Fuß tiefen Grube, die als ungleiches Kreuz gebaut war.
Zu beiden Mauern blieb ein schmaler Pfad, um in Ausläufer – scheinbar Beobachtungsplattformen - zu gelangen.
Stellenweise kleidete Grünspann korrodierte, verbeulte Bronze die Grube aus.
Die achteckige Arena war nicht völlig von Schutt befreit, aber es war sichtbarer Aufwand betrieben worden.
Unter den Plattformen lagen zwei Kammern, in denen schief Gitterstäbe hingen.
Grutal und Candril waren bereits die leicht schräge Wand hinabgerutscht, da erfasste aus dem Nichts der Frostbrand eines verstärkten Kältekegels eines alten Bekannten des Tagebuchs die Gemeinschaft.
D´Gran wurde sichtbar, und seine tiefe grollende Stimme ertönte.

„Herzlich Willkommen in meinem Reich! Lange sehnte dieses schwarze Herz nach spritzendem Blut und Gedärmen, und nun tauchen Eindringlinge auf. Das muss Schicksals sein!!!“

Ihr Erstaunen war D´Gran ein höllischer Genuss und er setzte die Initiative ergreifend sogleich nach.

„Weihen wir diese Arena der Epoche des Bösen Wandels! Kex, bleib gefälligst in deinem Loch, die Schädel dieser Würmer gehören MIR!“

Er schleuderte per Beutel eine gelbe Fellkugel, aus der ein Svimosher Löwe erwuchs, doch sein Sprung zielte ins Leere – Grutal war von einem Schutzkreis vor Bösem umgeben.
Amanodel begrüßte die Kreuzung der Ebenen mit magischen Geschossen, die jedoch dessen Schild blockte, und zog sich dann, fast erfroren wie er war, hinter die nächste Ecke zurück.
Deion rollte ausgewichen neben ihn, stellte für den Magier einige schwere Heiltränke zu seinen Füßen und zog den Bogen zum Hinterhalt.
Grutals Flammenschlag setzte D´Gran zu und Zarathustra suchte dessen hässliche Nähe.

Wer Kex kannte, wusste, dass er jede Konfrontation suchte und natürlich nicht in seinem Loch blieb.
Er schoss sich warm mit einem erfolgreichen Verlangsamen auf den Raptoraner, einem erfolgreichen Schlaf auf Candril und Monster verzaubern auf den um die Ecke spähenden Deion, welcher jedoch widerstand.

Ihre folgenden Handlungen dienten der Defensive- Grutal weckte mit einem kräftigen Tritt Candril, welcher sofort einen Fliegentrank hinunterschluckte, Amanodel kippte die angebotenen Tränke hinab, wie auch Zarathustra einen Hasttrank, um die Wirkung zu neutralisieren, und Deion versteckte sich unauffindbar, während die Gegenseite mit D´Grans Unheiligem Schlag aufwartete, doch nur geringen Erfolg verbuchte und der Betrachter die Nähe der Eindringlinge suchte, um alle seine Augenstrahlen zu verschießen.
Grutal jedoch widerstand den Todeseffekten und spürte nur die kleineren Übel am Körper, und auch Candril und Zarathustra wichen aus oder widersetzten sich erfolgreich.
Mit vereinten Kräften wandten sie sich mit wuchtigen Hieben und schweren Stichen dem gefährlicheren Gegner zu, während D´Gran nach einem verfehlten Schwächestrahl auf Zarathustra spurlos verschwand und sein Löwe die Klauen wirkungslos einfuhr.
Deion rollte aus der Deckung und setzte einen Pfeiltreffer direkt aufs empfindliche, geschlossene Augenlid des Betrachters.
Als Revenge verteilte er seine Augenstrahlen wirkungsvoll.
Deion wich dem Schlafstrahl zwar geschmeidig aus, doch im Radschlagen wurde er vom zweiten Strahl erfasst.
Ein graues Licht umstrahlte ihn und der Schurke erstarrte zu Stein.
Der Telekinesestrahl schleuderte Zarathustra an die spitzenbesetzte Decke, an der er vor Schmerz schreiend stecken blieb, sich mit letzter Kraft entpfählte und kraftlos zu Boden stürzte.
Auf Candril und Grutal verteilte er die restlichen und die gefährlichsten zauberähnlichen, verschiedenfarbigen Strahlen des Todes- die entgültige Wirkung vermieden beide und schlugen mit ergänzender Kraft zurück.
Die magischen Geschosse Amanodels raubten Kex schließlich den geifernden Atem.

Amanodel verspürte einen Luftzug und zog die Aufmerksamkeit der anderen auf sich.
Grutal half den Kumpanen mit Mittlerer Massenheilender Macht auf die Beine und sie verfolgten den Fliehenden.
Amanodel erspähte sobald den unsichtbaren D´Gran wie er den ewigen Gang weitersegelte und holte ihn mit einem Blitzball vom Himmel.
Doch er näherte sich nur vorsichtig und wollte den anderen Gruppenmitgliedern den Vortritt lassen.
Candril und Zarathustra jedoch interessierte der Flüchtige weniger als der arme versteinerte Helfer.
Grutal schritt erhaben näher, rüstete sich mit Gerechter Macht, da erwachte der regenerierende D´Gran mit einem erregten Kopfschütteln und floh weiter in einen seitlichen Gang.
Grutal unterdrückte dessen Unsichtbarkeit.
Jetzt hatte er ihn endgültig gestellt!
D´Gran jedoch wurde plötzlich nebelig und nahm die Gestalt eines formlosen Gases an.
Eine letzte Chance bot sich Grutal und er zielte einen Ruhmesstrahl.
Es wurde nochmals spannend.
Der Siegesstrahl durchdrang die Wolke ohne Folgen!
D´Gran entwich durch den zerklüfteten Schutt.

Kex Stube war bis auf einen großen Sack mit staubigen magischen Gegenständen, alla Elfenstiefel und fast verbrauchtem Blitzstab, und dreckigen Münzen, farbigen Edelsteinen und einer wunderschönen Silberhalskette unauffällig.

In D´Grans Loch stank es erbärmlich.
Halbverweste Köpfe aller möglichen Tierarten und unterirdischen Geschöpfen formten einen ekelhaften Thron des Bösen.
Scheinbar ahnungsvoll hatte er keine sonstige Habe hinterlassen…

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… Dugart ballte die dunkelgrünen haarigen Fäuste.
Smigmal ließ ihn nun schon seit geraumer Zeit zappeln, wie einen Fisch am Angelhaken, dem der Stachel noch nicht tief genug saß.
Tja, scheinbar war es an der Zeit härtere Maßnahmen zur Erreichung seines heimlichen Zieles zu ergreifen.

Fremde Stimmen rissen ihn aus der Konzentration.
Sie schallten aus der momentanen Arbeitsregion der frischen Sklaven.
Und gleich eine Handvoll davon.
Er belauschte stillschweigend im Gang gewöhnlich haltend die Unterhaltung.
Die Fremden und die Sklaven hatten scheinbar in Zusammenarbeit den peitschwilden Oger mit Augenklappe aus dem Weg geräumt, doch schienen selbst gerade eine Auseinandersetzung zu führen- über Stolz, Ehre, Stärke und Nachgiebigkeit.
Denn unter den goblinoiden Sklaven waren auch Kobolde, welche ihre alten Hobgoblin-Herren nicht ziehen lassen wollten, was eine heftige Diskussion auslöste.
Die Hobgoblins blieben stur und sahen sich im Recht des Stärkeren, was in den Augen der gutgesinnten Fremden völlig kurzsichtig war.
Damit rechtfertigten sie doch eben die Situation, in der sie selbst gerade noch gesteckt hatten!

Plötzlich richtete der Magier auf die nichtsahnende Hobgoblinhorde einen Kegel der Kälte und löschte sie mit gleichgültiger Miene aus, wofür er ungläubige Blicke und weit aufgeklappte Münder unter seinen Gefährten erntete.

„Verlasst diesen Ort des Schreckens! Ihr Kobolde seid frei!“

Diese Worte richtete er auf Drakonisch an die zufrieden knurrende Meute.
Die kleinen Reptilien wuselten los, sich mit der wertlosen Habe der alten Meister brüstend…


… Die Lösung war inakzeptabel für Grutal, der Verbrechen nie mit Verbrechen tilgen mochte.
Aus dem Tod konnte man nicht lernen!

Die Kobolde verkrochen sich plötzlich winselnd hinter Felsen.
Und mit einem aufschreckenden Blick war der schweißtreibende Grund offensichtlich.

Ein purpurner Kuttenträger stand regungslos im Terrain und verschränkte die haarigen Arme vor sich.
Unter dem gehörnten Stahlhelm blinzelten ernste, orkische Lider.
Wie lang war er schon still dort verharrt?
Und hatte er vielleicht sogar Fernandels Missetat beobachtet?

Eine gedämpfte raue Stimme schlug gewählt langsam an.

„Das Dunkle Schicksal wird unserer beider Pfade in baldiger Zukunft zusammenführen!“

Er hinterließ nach dem Wort des Rückruf nichts als eine sachte Brise.
Staub fiel zur Erde.
Waren sie soeben einem der ominösen Verdammnisträumer begegnet?
Ob seine Prophezeiung der Wahrheit entsprach, würde Futura zeigen und unweigerliche, ungeahnte Konsequenzen haben…

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EDIT: Betrachter Stat ist NICHT SRD und musste ich deshalb rausnehmen. Danke an MaxPower für den Hinweis!

Nagakeng

  • Mitglied
Good Choice
« Antwort #56 am: 19. Juli 2006, 14:57:01 »
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Der Opferaltar im Ehrwürdigen Tempel des Elementaren Bösen – Die Richtige Wahl


(76)
Zarathustra hatte im Auftrag Amanodels nächtens die knorrigen bösen Wälder nach einem speziellen Baum durchforstet, dessen Rinde beinahe so hart wie Stein war, sein Kern aber wie Fleisch blutete.
Diese Komponente war nötig, um Deion sein natürliches Antlitz wiederzugeben.
Der Halbling teilte mit ihnen daraufhin seinen köstlichsten Presswurz…


… Der Schweiß perlte in Strömen von der Stirn.
Er keuchte und rannte, warf keinen Blick zurück, hörte nur das Knacken des Holzes.
Licht war zu sehen, und er kam ans Ende des Waldes, die Tentakel hatten ihn nicht erreicht!
Zu seinem Schreck war der einzige Zufluchtsort die lange Schatten werfende Kathedrale des Elementaren Bösen.

Er lief auf das Haupttor zu.
Hinter den milchigen Fenstern flammte ein rotes intensives Licht auf.
Er sah nun hilfesuchend hinter sich.
Die Tentakel verschlangen den Wald und peitschten zielsicher auf ihn zu.

Candril erwachte verstört.
Hatte er doch auf ein Ende der Alpträume gehofft, schien es nun, als ob sie erst ihren Anfang genommen hatten.
Niemand hatte seinen Ausbruch mitbekommen, und so legte er sich wieder schlafen…


… Kex zerstörerischster Augenstrahl arbeitete sich unweigerlich durch das Gestein.
Plötzlich hatte der Krach ein Ende genommen.
Der Betrachter blickte mit geöffnetem Zentralauge auf die Stelle.
Aus einem faustgroßen Loch strahlte unnatürliche Dunkelheit.
Man ließ den Führer der geistigen Landkarte rufen.
Oft glaubten die Kultisten nicht, dass sich hinter dem friedlichen Altopagesicht eine der bösesten und grausamsten Gestalten der Geschichte des Älteren Elementaren Auges verbarg.
Falrinth stopfte sich gemütlich die Knochenpfeife fertig und rauchte sie.

„Sie haben den Einbruch also tatsächlich unbeschadet überstanden…“

Murmelte er in sich hinein.
Dem folgte seine egoistische Abwesenheit.
Stille.
Lichtblitze durch das Loch.
Stille.
Da wanden sich Seile durch die Öffnung, und die Wand wurde von innen eingerissen.
Durch die Staubwolke trat Falrinth, die diabolischen Züge auf seinem Gesicht verschwanden wieder hinter den Falten der netten Maske.

„Ein kleines Präsent zu Ehren der Ankunft des Mitglieds der Triade. Meine schicksalswerten Grüße.“

Die beiden neuen Mitglieder des Kultes schlürften der lila Robe Thuchos Nalreds langsam hinterher und verwischten seine Spuren...


… Die Stätte war in Dunkelheit getaucht.
Man hatte die Fackeln abbrennen lassen und keine Menschenseele bewohnte mehr das Gebiet vor den steilen Treppen ins ungewisse Grauen der Tiefe.
Candril schritt im Schein des Ringes voraus, dicht gefolgt von Grutal und seinen segensreichen heilenden Händen.
Deion und Amanodel bildeten eine Einheit, Zarathustra das Schlusslicht.
Dort, wo die Treppen endeten, weitete sich der Gang zu einer rissigen Kluft, die weitestgehend noch in Geröll versank.  
Ein ausgebleichtes Mosaikwandgemälde einer üblen Szene frohlockender Dämonen, niederträchtiger Schleime und Pilze, und humanoider Kittelträger- der Abstammung nach Riesen – tanzten allesamt über ein Feld ihrer gefallenen, zerfleischten und gefolterten Opfer.

Aus der Dunkelheit schnalzten zwei Seile und wickelten sich um Deions Bein und Amanodels Hüfte.
Amanodels kraftlose Knie gaben dem Gewicht seines Körpers nach und er fiel mit dem elfenreinen Gesicht voraus in den Staub.
Wie im Schlafe wirkte Grutal Gerechte Macht, während Candril sich der Dunklen Ecke rasch näherte und in den dämmrigen Schein gerieten zwei einäugige, harte Baumstümpfe mit Schlingen.

Die Seiler peitschten mit den restlichen zehn Seilen nach den Eindringlingen und bekamen alle zu fassen, während Amanodel langsam über das Geröll in die Nähe des gewaltigen Maules gezogen wurde.
Zarathustra kappte die Seile, die Deion und Amanodel fesselten, Grutal schenkte ihnen einen Teil der alten Kraft wieder und Candril rückte ganz im Sinne der Fressmaschinen auf.
Kaum wieder auf den Beinen, zündete der Magier einen maximierten Feuerball, dessen Wirkung jedoch durch den unerwartet mächtigen Schutz vor Magie negiert wurde und nur den Begleitern leichte Brandwunden zufügte.
Da durchzuckten auch die übrigen Gefährten die ersten Schwächeanfälle.
Deion suchte die Deckung der Felsen und traf wenig später schmerzhaft in die Mäuler der Monster.
Grutal hing an beiden Seilern.
Es entfachte ein Wettstreit der Seiler um die Beute und Grutal wurde zu Beiden gleichermaßen herangezogen.
Die Nahkämpfer brachten trotz der einsetzenden Kraftlosigkeit ihre Finessen und rauen Techniken ins Ziel und der Kampf schien beinahe entschieden.
Da sackte Candril zusammen, das Maul erhob sich bedrohlich über ihn, der Speichel triefte auf seine blassen Wangen und einen Augenblick bevor ihm der Kopf abgebissen wurde, durchdrangen Amanodels Magische Geschosse das Magieschild des Henkers ohne Axt, und der Seiler zersprang in Hunderte fleischiger Steine.
Mit vereinten Angriffen erledigten der Raptoraner und der Leichtfuß wenige Momente später die zweite Hälfte des Duos.

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Grutal zog den Stab der leichten Genesung hervor und gab allen ihre ursprüngliche Kraft zurück, und dem Vormarsch stand nichts mehr im Wege.
Sie folgten einem langen und breiten Gang.
Umtriebiges Leben musste hier herrschen, wenn Fackeln die Umgebung wieder erhellten.
Den Kuppelgang stützten abschnittsweise massive Balken.
Breite Stufen richteten sich in die Tiefe auf eine Plattform, von der aus zwei torlose Rahmen links und rechts abzweigten.
Sie landeten auf der Plattform, hinter der die Stufen weiter in die Tiefe reichten.

Zwei Statuen aus Eisen setzten sich in den Gewölben hinter den Steinrahmen in Bewegung.
Die gemeinsame Flucht befahl Amanodels Wissen aus Hunderten von Büchern.
Candril hatte zulange gezögert, um den Rückzug zu decken.
Die Zange schloss sich um ihn, eine Giftkeule strömte aus dem porösen Metall, doch dem Konstitutionsgas widerstand er ohne Schwierigkeiten.
Gleichzeitig versetzten ihm die animierten Statuen zwei enorme Hiebe, woraufhin auch er in den sicheren Kreis der Gefährten zurückwich…


… Susain Carun wippte vor und zurück.
Sie lag in Fötushaltung vor der Eisentür und flüsterte irre in sich hinein.

„Werden wir ihn verschlingen? Aber mit Gewissheit meine Beste. Rede mir nicht dazwischen du BIEST!!! Sie haben ihn mir anvertraut, ich entscheide über seinen Untergang!“

Sie spuckte vor Wut und lachte dann mit einem schrillen Ton.

„Susain, schlecht gerüstet sind Sie. Brabbel, brabbel… Wird der Abtrünnige dem Auge soviel Wert sein? Aber mit Gewissheit meine Beste? Halt die FRESSE!!!“  

Sie geiferte und strich sich den kahl rasierten Schädel.
Und versank in murmelndes Winseln, schrilles Lachen und monotones Brabbeln.
Der enorme Wurm war bis auf wenige Schritt an sie herangerobbt und sperrte sein vierspaltiges Maul weit auf.
Senkte sich still über sie und schreckte dann zurück.
Er zog sich in sein Labyrinth zurück.
Auch diese Kreaturen hatten Geschmack und an dieser Kultistin verdarb man sich bloß den Magen…


… Der erlösende Teleport brachte sie in Kampfeshaltung vor die Tore Bet Regors, was für einige Aufregung auf den Gassen sorgte- das Gerücht einer ersten Angriffswelle Kalamars verklang erst Stunden später, als nichts weiter geschehen war.

„Ich habe uns hierher gebracht, damit wir uns ausrüsten. Eisengolems sind potente, wenn auch willenlose Widersacher. Mit Immunität gegen fast jede Art von Magie und beinahe unüberwindbarer Panzerung kein Leckerbissen. Also lasst uns ausschweifen! Zur vierten Stunde des heutigen Tages wollen wir hier wieder zusammenfinden. Die Zeitspanne sollte genügen, um Mittel und Wege besorgt zu haben, und nebenbei noch die jüngsten Errungenschaften unters Magiervolk zu bringen.“

Die Gruppe schwärmte aus und zur vereinbarten Stunde fand man wieder zusammen.
Jeder präsentierte seine Errungenschaften und sie wechselten zur Reise auf die Ebene der Schatten.

Der Übertritt schleuderte sie schließlich in Deins Höhlen…


… Sie wippte noch immer monoton vor und zurück als Dugart sie fand.

„Erhebe Sie sich! Die Opferung muss jetzt geschehen. Das, was sich Susain Carun nennt, erhebe sich!!! Ich habe alle Maßnahmen getroffen, damit das Ritual reibungslos über die Bühne geht und noch vor der Wiederkehr der Fremdlinge abgehandelt ist. Der Altar ist vorgespeist, so dass jeder Wunsch in Erfüllung gehen wird!“

Susain verstummte.
Hinter den Schicksalsschläfern stampften hart die Eisengolems her, die der ganze Stolz der Riege waren.
Einer schulterte das menschliche Opferlamm.
Für die besonderen Komponenten waren die Priester mehrere Male auf die unterschiedlichen Ebenen gereist und hatten mit mächtigen Dämonen Pakte geschlossen.
Dugart wusste um das Geheimnis des Labyrinths und formte den Stein zu einer Mauer…


… Die Fackeln glimmten noch leicht.
Nebelige Dunkelheit legte sich auf den breiten Gang.
Deion schlich vor um in die Höhlen zu spähen.
Doch es war niemand anwesend.

„Diesen Ort hat das Schicksal für unsere Zusammenkunft erwählt. Kommt herab, zögert nicht, den zur selben Stund verlangt es nach einer Opferung.“

Sie erkannten die Stimme, fassten sich ein Herz und sprangen mit einem Satz allesamt in die Tiefe der Stufen.
Die Steinplatten bebten, als das belebte Eisen mit kantigen Bewegungen aus dem Schatten stürmte- Candril und Grutal waren sofort gezwungen die Schläge abzuwehren.
Am Ende des Ganges war eine Lichtquelle auszumachen.
Im Schatten wartete der grünhäutige Kuttenträger in Purpur.

„Mein Leid mit Tharizdun!“

Er durchbohrte mit einem Opferdolch seine Handfläche und sog daraus schwarze Kraft.
Den Kameraden war ein Eisengolem Arbeit genug und Amanodel erschuf deshalb eine Wand der Macht.
Zarathustra stach im Flug die Treppen herab und sein Adamantspeer bohrte sich tief in den Rumpf der Statue.
Gemeinsam wurden sie dem einzelnen Brocken Herr, doch auch Candril blieb nicht unversehrt- ein kritischer Hieb verlangte eine Widerstandsprobe seines Körpers- während das Gift der Wolke ihr Adernetz erfüllte.

Der Schicksalsschläfer hatte unterdessen den tropfenden Opferdolch symbolisch an seiner Kehle, die hinter dem Eisenhelm steckte, vorbeigeführt und war im Licht verschwunden- der Golem folgte ihm zeitlich knapp versetzt.

Ohne langes Zögern ließ Amanodel die Wand der Macht fallen und die Gruppe rückte geschlossen nach- das Geräusch eines rhythmischen Paukenschlages in den Ohren.

Zarathustra stach im Tiefflug vor, hinter ihm gerieten die Gefährten in eine zerschleißende Klingenbarriere- nur Deion wählte noch die Seite des freigeräumten und gefegten Altarraumes als die Seinige.

Die Wände aus schwarzen Steinplatten, die Decke mindestens sechzig Fuß hoch.
Völlig eingestürzte Tunnel waren sichtbar, nur ein rot ausgekleideter Gang führte noch hinaus.
Zwei goldfleckige Säulen flankierten eine weite Erhebung mit Altar, der soeben transparent heliotrop wurde und ein dunkles Zentrum besaß.
Unmittelbar hinter dem Altar stand ein Paar erleuchteter Messingkerzenständer.
Dahinter wiederum spannte sich ein dicker purpurner Vorhang auf.
Eine Zeremonie war im Gange.
Ein klotziger Oger mit zugenähten Augenlidern und Schaum vor dem Maul schlug mit einem Paar Holzhämmern im Takt eine mächtige Pauke.
Ein nackter Mann lag regungslos auf dem kalten Steinaltar.
Eine Kultistin in purpurner Robe mit hoher, spitzer Mütze und sehr langen Ärmeln sang beschwörend.

Im Zentrum des Altars war etwas Aufwühlendes im Gange.
Die Temperatur fiel plötzlich erheblich und die Kultistin steifte die Kapuze zurück- ihr Schädel war kahlrasiert.

Außer diesen beiden merkwürdigen Gestalten hatten auch Dugart und der willenlose Leibwächter Stellung bezogen, sowie eine Hand voll Elite Oger in schwarzer Panzerung mit obligatorischem Stachelpanzerhandschuh- Fäuste Tharizduns!

Die Priesterin lachte schrill als Zarathustra ihr den Speer in die Schulter rammte und sichtbar wurde.
Dies war der Einstand für die Fäuste Tharizduns.
Sie umkreisten den Raptoraner und ein Flügel nahm eine klaffende Wunde- er spürte ihn kaum mehr und so hielt er sich mit einem Flügel schräg in der Luft.

Der Eisengolem marschierte unterdessen durch die Klingenbarriere und beschäftigte die zweite Hälfte der Gruppe.

Grutal schlug altbewährte Taktiken ein und schlug mit Rechtschaffener Macht und Göttlicher Kraft im Rücken auf das Konstrukt ein.
Candril bot ihm Rückendeckung und Amanodel suchte mit einem Blitzball die Ogerschar um Zara zu dezimieren- mit mäßigem Erfolg.

Unterdessen hatte Deion sich in die Dunkelheit einer Nische zurückgezogen und Dugart mit hinterhältigen Angriffen traktiert, welcher sich zu einem Illusionären Mörder provoziert fühlte und das Leid des Halblings genoß- nichtsdestotrotz widerstand Deion der Endgültigkeit.

Zarathustra hatte Mühe sich in der Luft zu halten.
Die Steinhaut bewahrte Zarathustra vor den schlimmsten Wunden der Fäuste Tharizduns.
Er schlug mit dem Speer der Priesterin den Tentakelstab aus der Hand, welche daraufhin einen Schrei des Entsetzens von sich gab.
Schmerz konnte ihr nichts, aber der Verlust eines wertvollen Gegenstandes war der Untergang- eine wahre Psychopathin.
Sie bückte sich sofort nach dem Stab und revangierte sich mit einer Undurchlässigen Sphäre, deren Gefangenschaft der Geflügelte allerdings reflexartig auswich.

Dugart beschäftigte sich währenddessen mit Deion, verfolgte seinen Schatten und feuerte einen willkürlichen Unheiligen Schlag, den Grutal mit dem Heiligen Gegenstück rächte, als der Golem ihm und Candril kaum etwas anhatte.

Candril widmete sich nun allein dem Konstrukt- jeder metallene Schlagabtausch ließ ein ohrenbetäubendes Klirren die Klingenbarriere übertönen.

Der Altar ruhte unterdessen nicht und ein feuriges Auge durchbrach sein schwarzes Wühlen.
Amanodel richtete seinen Strahl der Vernichtung auf den Block, doch er blieb intakt.

Susain begann nun irre zu lachen, ihre Augen traten weit hervor und sie schrie:

„Seht hinein! Seht ALLE hinein! Ist es nicht WUNDERBAR! THARIZDUN offenbart sich uns!!!“

Sie selbst natürlich allen voraus.
Nur Dugart kämpfte weiterhin mit dem Rücken zum Altar und beschäftigte mit einem Flammenschlag den Kleriker, Kämpfer und Magier.

Die Oger blickten hinein und bekamen die korrumpierende Wirkung des Altars zu spüren.
Kraftentzug, Lebenskraftentzug, bis hin zum Tod war alles dabei.
Und auch die Kameraden blieben nicht verschont- nur vom Tod.

Deion versteckte sich währenddessen hinter einem Stein- das Auge mied er vorsichtshalber.
Zarathustra schleuderte den Speer in die Decke oberhalb, fasste sich ein Herz, packte sich das menschliche Opferlamm und stieg mit verbissener Miene in unerreichbaren Lüfte empor!

Erneut schrie die Kultistin laut auf.
Diese Aktion sicherte Zarathustra ihre gesamte Aufmerksamkeit.

Amanodel hatte nun die Wahl, er musste dieses Auge stoppen.
Seinen zweiten Strahl der Vernichtung richtete er auf den blinden Oger, von dem nur ein Häufchen Asche übrig blieb.
Das rot-orange feurige Auge wurde von der schwarzen Masse verschlungen, und der Altar stellte seine Funktion ein.

Darauf hatte Deion bloß gewartet.
Er schnellte aus seinem Versteck und jagte Dugart zwei Pfeile in die Oberschenkel unter der Kutte.

Candril enthauptete schließlich den Golem.
Der Helm rollte vor die Füße des Verdammnisträumers, welcher den Fäusten den Ansturm befahl, während er die Barriere fallen ließ.

„ZARATHUSTRA, warum fürchtest du deine Schwester so sehr!?!“

Die Schicksalsschläferin blickte ihm dabei tief in die Augen und der Raptoraner wäre um ein Haar in einen Schockzustand verfallen.
Auch den übrigen Gefährten fiel die Kinnlade herab.
Woher kannte sie seinen Namen?
Was wussten diese Hohen Priester noch?

Die Eliteoger waren nach kurzem Schlagabtausch gefallen.
Plötzlich erhob der grünhäutige Helmträger das Wort.

„Das Schicksal befiehlt den Rückzug! Doch die STRAFE des CHAOS wird bald folgen!“

Er hatte sich unmerklich auf den Altar zu begeben. Berührte ihn nun und beide hinerließen nichts weiter, als ein Vakuum, das ein Luftsog wieder schloss.

Die Priesterin hatte über die letzten Momente einen Weihrauchbehälter vorbereitet, entzündete ihn nun und schritt mit weit aufgerissenen Augen und einem Ausdruck auf den Lippen der so zweideutig war, dass nur eine völlig wahnsinnige Persönlichkeit ihn produzieren konnte, durch den purpurnen Schleier des Vorhangs.

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Erschöpft flatterte Zarathustra zu Boden.
Die Kameraden scharten sich um ihn und den Fhokki.

„Lebt er noch?“

Sie blickten in ein stark vernarbtes Gesicht.
Sein Schädel war kahl rasiert, doch braune Haarstoppel waren nachgewachsen.
Grutal legte seine Finger an den Hals und legte dabei den Kopf auf seine Brust.

„Er befindet sich in einer Art Stasis. Gebt mir mit dem Sprecher des Wortes einen Augenblick…“

Er sammelte sich, wärmende Lichtstrahlen entwichen seinen Handflächen und er legte sich auf die nackte Haut.
Ein tiefer Atemzug erlöste die zwickende Stille.

Sie gaben ihm einen Moment, bis sie wie aus einem Mund fragten.

„Wer bist DU?“

Seine Augenlider waren schwach und er mühte sich auch nicht, sie zu öffnen.
Leise, sehr leise entwich es der Kehle des Fremden.

„Ich bin V…V…Varach… an…“

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Sheijtan

  • Mitglied
RttToEE: Last Part
« Antwort #57 am: 15. August 2006, 16:58:38 »
Nachdem bereits seit dieser Session wieder verdammt viel geschehen ist, könntest du mal wieder hierne Fortsetzung reinposten, lieber SL, oder?  :grin:
"Es liegt im Begriffe des Menschen, daß sein letztes Ziel unerreichbar, sein Weg zu demselben unendlich sein muß"<br>J.G. Fichte

Naga_keng

  • Gast
RttToEE: Last Part
« Antwort #58 am: 24. August 2006, 19:01:32 »
Geduld ist die Tochter der Porzellanküche ... oder so ähnlich.  :P  
Meine Prioritäten liegen gerade woanders.
Studium und Freundin.

Auf Bald

Nagakeng

  • Mitglied
Varachan and the Cult
« Antwort #59 am: 18. Oktober 2006, 18:35:50 »
So werte Verfolger dieser Geschichte. Ich lade sie recht herzlich ein, wieder dabei zu sein. Zwar hab ich nicht unendlich Zeit neben dem Studium her, aber ich versuche hier
dem Zechmeister gleich alle Woche oder zwei Wochen ein Update reinzusetzen. Vielleicht auch häufiger, mal sehen, wie es sich machen lässt.
So und jetzt mal wieder viel Vergnügen!

Varachan - Der Kult um Tharizdun


„Schafft mich fort von hier. Wo immer das auch sein mag…“

Varachan wurde ohnmächtig…


… Der Qualm stand dick in der Kammer Falrinths.
Durch die Schwaden wurde ein Schatten sichtbar.
Doch das konnte ein Kaliber wie den diabolischen Zauberer nicht aus der Fassung bringen.
Er saß gemächlich in seinem ausstaffierten Sessel.

„Dugart, was suchst du schon wieder hier.“

Grüne Augen blinzelten durch den Qualm.
Es war keine Frage, die dem Schicksalsschläfer gestellt wurde.

„Meine Wenigkeit wird hier ein Relikt zwischenlagern. Ihr habt nichts dagegen.“

Auch dies war keine Frage.

„Ihr gestattet.“

Ein tiefes Raunen durchsetzte den Raum.
Alle unbefestigten Gegenstände begannen zu vibrieren.
Es kam aus Dugarts dunkler orkischer Kehle.
Durch den Nebel des betäubenden Tabaks strahlten plötzlich die Umrisse einer monströsen Gottesanbeterin.
Ein Dämon der übelsten Sorte, ohne Herz und ohne Verstand.
Dugart griff in seine klerikale Robe und holte einen Fetzen duftenden Stoff hervor…


… Auf ihrer Flucht eilten sie vorbei an abgestorbenen Sträuchern und dornigen toten Bäumen.
Schürften sich die Haut an kantigen Steinen und kratzigem Geäst auf.
Candril schulterte Varachan.
Der Ort ihres Vertrauens sollte die echte Kirche des Elementaren Bösen sein.
Dort wollten sie sich verstecken.
Die letzten Sonnenstrahlen tunkten die Gegend in ein grelles Orange.
Eine schwere Wolke schob sich vor das Abendgestirn
Den gesamten Tag hatte die Sonne auf den Schnee herabgebrannt und nun, da es kalt wurde, zog Nebel auf.
Sie verloren die Orientierung und suchten den Wall.

Plötzlich wurde es still.
Kein Wind, kein knackendes Geäst, kein Rascheln.
Sie standen Rücken an Rücken, schützten mit ihren Körpern den Aussteiger.

Zwei rote Insektenaugen öffneten sich.
Riesige rote Insektenaugen!!!
Feuer quoll in ihnen hoch, und ein züngelnder Strahl traf Grutal schwer.

„Vernichtet es! Ich wache über Varachan und gebe euch Rückendeckung!“

opferte sich Deion auf und bezog liegend Stellung vor dem leblosen Körper.
So ein Angebot ließ man sich nicht zweimal unterbreiten.
Der dämonische Nimrod hatte alsbald vier entschlossene Abenteurer an der Backe.
Die Insektenaugen wurden eisigblau und ein Geschoss aus Eis vereiste Zarathustra die Flügel.
Der Nimrod verschwand spurlos in den Nebelschwaden.
Es wurden die Ohren gespitzt.
Knacken.

„Achtung, hinter DIR!“

Plötzlich tauchte in Deions Rücken ein Paar düstrer grauer Punkte auf.
Mit einer Seitwärtsrolle wich der Schurke dem Versteinerungsgeschoss im letzten Augenblick aus.
Varachan lag dem Konstrukt zu Füßen und seine messerscharfen Fangzangen packten ihn.
Eine Welle aus Gefährten erhob sich vor der dämonischen Gottesanbeterin, bevor sie im Nebel des Grauens spurlos verschwinden konnte.
Ihr Fähigkeit zur Schnellen Heilung konnte mit der Waffenkunst des Nahkampftrios, dem Pfeilhagel Deions und Amanodels zerschleißenden Zaubern nicht mithalten.
So schwappte die Welle schließlich über…

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… Erimm Rechtung hatte die längste Zeit seines Lebens in Frieden verbracht.
Ein Disput hatte die Kirche gefesselt.
Es war ein Dilemma.
Welchen Frieden wollte man erreichen?
Einen um jeden Preis, oder einen für die Zukunft?
Würde man sich dem Diktat Kalamars beugen, würde das Volk früher oder später nach einer Auseinandersetzung um der Freiheit Willen verlangen?
Würde man nun Krieg führen, würden viele Leben einheimische und fremde- aber auf jeden Fall unschuldige erlischen?
Die Diskussionsparteien hatten sich festgefahren und die Wahrheiten knisterten nur so im Konferenzsaal der Großkirche, als Erimm von einem Boten zum Eingang gebeten wurde.

Ein Trupp Krieger im Dienst der Guten Sache stand im Bogen.
Er erinnerte sich noch genau an die Träger der Botschaft vom Prisma des Elementaren Bösen.
Sie vertrauten ihm einen ohnmächtigen Kultaussteiger an.
Nach Erimms Umsorgung öffnete er erholt die Augen.

„Wo ist Spitmun!“

War seine erste Frage.

„In Sicherheit.“

Nickte Erimm mit Gewissheit.

„Das Gute existiert! Ich wusste es! Ich wusste es immer!!! … Entschuldigt meinen Ausbruch, aber habt ihr etwas zu essen für mich!?!“

Einen Riesenkohldampf hatte Varachan, dass er wie ein Ferkel fraß und sich deshalb immer wieder unterwürfig entschuldigte.
Ein voller Magen war die zweitwichtigste Vorraussetzung jemandem sein Vertrauen zu zugestehen.
Sie tauschten sich aus, und am Ende hatte die Gruppe einige sehr spannende und geheimnisoffenbarende Informationen erhalten.

„Ich war viele Jahre lang Hedracks rechte Hand gewesen. Wir hatten uns in Sachen Gräueltaten stets nichts geschenkt. Eines Tages jedoch zeigte sich mein wahrer Kern. Zuerst bemühte ich mich jeden guten Gedanken zu verleugnen, ja zu verdammen, denn mein Herz war zugeschüttet mit Niedertracht. Ich folterte mich für mein Gedankengut der Liebe und der Hoffnung. Doch nicht mehr davon, es liegt mir bis an aller Tage Ende wie ein Stein auf dem Herzen… Jedenfalls begegnete ich irgendwann, nach Jahren der Selbstgeißelung, dem Pseudodrachen Spitmun. Nun, nicht zufällig, denn Spitmun hatte mich erwählt sein Herr zu sein.
Der Winzling lehrte mich, dass Macht keineswegs so erstrebenswert ist, wie es das Böse predigt. Meine Wenigkeit blieb in den Reihen der Kultisten um sie von innen heraus zu schwächen und an Mysterien zu gelangen, um die Priesterschaft zu vernichten. Doch nun versagte Tharizdun mir den klerikalen Status und ich wurde zum gottlosen Frevler- keine besonders guten Vorrausetzungen für die Umsetzung meines Planes. Da hörte ich ein Gerücht. Abenteurer sollten in den Kraterrandminen ihr Glück suchen. Mit Hilfe meiner Kristallkugel verfolgte ich ihre Fortschritte, ließ ihnen eine Warnung zukommen und später einen Brief mit nützlichen Gegenständen, ließ Wachen im Östlichen Brückenkomplex Fehlpositionieren und am Einschreiten zögern, spielte vor Hedrack die Bedrohung herunter, kommandierte Wachpersonal von Gebieten im Äußeren Schicksalsring ab, um freie Gebiete zur Erkundung für die Abenteurer zu schaffen und tötete schließlich Insentorix um die Auslösung des Alarms zu verzögern, was mir auch schließlich das Spiongenick brach.
Ich schickte meinen geliebten Spitmun fort mit einer Nachricht und nützlichen Gaben. Hedrack sandte Ukemil, um mich, seinen einst engsten Vertrauten gefangen zu nehmen- die Tötungspfeile waren gegen Reptilien nicht effektiv. Ich erinnerte mich im Moment der Niederlage, wie ich einst stolz Hedrack meine Sammlung gezeigt hatte. Ich war ein Idiot, ein Ignorant, ein Spinner. Ich hätte den Tod verdient gehabt. Und das an jedem Tag meines einsamen Lebens… Doch nun wo ich das Leben als Geschenk betrachtete, ließ mich der Kommandant bluten. Er wollte mich leiden sehen, und deshalb nahm er mir die Würde und meine Habseligkeiten. Endlose Folter erwartete mich. Zuerst im Äußeren Bereich. Dann verlegten sie mich in den Turm des Schicksals. Ich bekam davon nichts mehr mit, außer das eklige Gefühl dieser organischen Jungfrau. Ich kenne Eiserne Jungfrauen, aber Organische, davon habe ich nie erfahren gehabt. Ich weiß nicht einmal, wie viel Zeit dazwischen vergangen ist. Ich kann mich an nichts dazwischen erinnern. Erst wieder, als ich in einem Zustand des katatonischen Schocks auf diesem Altar erwachte und eure Rettung nahte. Dessen Schrecken kenne ich nur zu gut. Jahrzehnte lang bediente ich mich selbst seiner Macht, die Anhänger des Bösen Elementaren Auges zu Ehrfurcht zu erziehen.“


Er legte eine kurze Pause ein, um die trockene Kehle zu befeuchten. Amanodel nutzte sogleich den Moment.

„Ist die Kristallkugel auch in Hedracks Fänge geraten?“

„Das ist das einzige Detail, von dem ich mir sicher sein kann, dass Hedrack keinen blassen Schimmer seiner Existenz hat. Denn, um sie zu finden, ist es nötig einen Spruch zu kennen. Und dieser ist dem Befehlshaber fremd geblieben, nicht einmal Spitmun kennt ihn. Niemand wird sie finden, wenn nicht ich es will. Wenn ihr es schafft, den vereinten Kult um Tharizduns und das Ältere Elementare Auge zu vernichten! Auszuradieren! Auszulöschen! soll sie EUCH gehören. “

Das war ein Wort.

„Aber bevor ihr euch nun im Ikarusflug der Gefühle auf die aufgesetzten Speere werft, will ich euch noch eine Richtung vorgeben. In Verbindung mit dem Prisma müsst ihr die Tieferen Ebenen des Einstigen Tempels weiter untersuchen. Die Sternkonstellation hat etwas mit den Ausgrabungen zu tun, das ist gewiss. Die Verdammnisträumer wollen die Elementaren Pforten freilegen, um Zugang zu den Knoten zu erhalten. Der Schädel des Silbernen Todes ist für diese Mission essentiell. Wer ihn hat, ist ebenfalls für die Mission essentiell, das ist ebenfalls gewiss. Der Kult wird von drei sehr mächtigen Wesen angeführt, die Triade genannt: Einem Mensch, einem Aboleth und einem Halb-Elementar. Wer wer ist? Das weiß ich schlicht und ergreifend nicht. Aber mir ist bekannt, dass der Zweite die Mission begleitet. Nehmt euch in Acht, ihr begebt euch auf dünnes Eis. Und nun brecht auf, und lasst mir den Raum Buße zu leisten. Denn ich mag euch so rasch wie möglich Seite an Seite mit euch in die Schlacht gegen die missratene Tugend ziehen!!! Und dann erfahrt ihr alles über den Ring des Schicksals und seine Geheimnisse, und all das, was ich über den Schwarzen Turm in Erfahrung gebracht habe…“

Er faltete die Handflächen und Erimm führte Varachan in die Zuchthalle des Wahren…


… Zarathustra und Deion hatten ihre Kameraden nicht begleitet.
Nach der Verfolgung durch den Nimrod hatten sie sich bereit erklärt nach Bah zu fliegen, und Spitmun die freudige Nachricht zu offenbaren, während Grutal, Candril und Fernandel samt Varachan mit den letzten Teleport des Tages Bet Regor aufsuchten.
Deion machte es sich im Rucksack des Raptoraners gemütlich und schlief, während der Flug die gesamte Nacht in Anspruch nahm.
Dank seines Versorgungsringes brauchte Zara nur wenige Stunden Ruhe.

Mit den ersten Sonnenstrahlen kehrten sie in Bah ein und überraschten Spitmun mit der freudigsten Nachricht, die sich der kleine Drache vorstellen konnte.
Spitmun begab sich ohne Zögern auf die Reise nach der Metropole.
Die Mundwinkel Terjons hoben sich nur wenig.
Was in seinem Inneren brodelte, vermochte er nicht zum Ausdruck zu bringen…

To be continued