Autor Thema: RttToEE: Last Part  (Gelesen 42924 mal)

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Sheijtan

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RttToEE: Last Part
« Antwort #60 am: 20. Oktober 2006, 12:28:24 »
Ah, es geht weiter.
Sehr schön...
"Es liegt im Begriffe des Menschen, daß sein letztes Ziel unerreichbar, sein Weg zu demselben unendlich sein muß"<br>J.G. Fichte

Nagakeng

  • Mitglied
Zuggtmoy
« Antwort #61 am: 23. November 2006, 23:15:30 »
Wou, mein Account ist noch nicht gelöscht!?!  :P
Muss wohl daran liegen, dass hier noch ne Story Hour austeht, nicht wahr!

Zuggtmoy

(77/2)
… Zwei Schattenschritte aus Amanodels Erinnerung waren nötig, um die Gemeinschaft zu einen und zurück ins verdorbene Erdreich unter die Kathedrale des Elementaren Bösen zu schleudern.
Und tatsächlich wurden sie in eine Räumlichkeit geschleudert, deren Inneres sie noch nicht kannten.
Eine Rußwolke quälte ihre Lungen, es war heiß.

„Merkst du das auch? Hust! Es ist verdammt heiß hier. Irgendwie…“

Grutal überlegte mit der Hand grübelnd am Kinn.
Da schrie Deion plötzlich:

„Feuer!!!“

Sie sprangen aus dem mit frischer Glut angeheizten Kamin.
Die Fußsohlen glühten.
Fünf Matratzen – eigentlich Wolken aus wirbelnden schwarzen Federn – waren  im Kreis um einen ehernen Tisch arrangiert.
Ein Messingkerzenständer, eine Vielzahl Schriftstücke und eine Kopie vom Buch des Dunklen Auges vereinnahmten den Tisch.
Kein Empfangskomitee, was für eine Enttäuschung!
So machten sie sich sogleich über alle Habseligkeiten her, die einem edleren Zwecke dienen sollten als dem Schlechten.
Deion entschärfte mit Bravour die Feuer, Säure, Kälte, Schall und Blindheitsglyphen auf den Truhen und reichte den Kameraden den Inhalt zum Durchstöbern.
Mit den strahlenden Augen eines Kindes öffnete er jede Truhe, und wurde nur zweimal mit gähnender Leere enttäuscht.
Ihre Grundkenntnis zum Geschehen erweiterten sich schlagartig mit den gefundenen Zeilen und Karten.

„Welch kranke Seelen dieser Kult in sich vereint...“

Alle nickten Grutal zu, während er die Fetzen eines zerkauten und zerrissenen Monologs in Händen hielt.

„Und genau diese Endzeitpropheten haben mit Imix die Möglichkeit geschaffen, allem Sein ein Ende zu setzen!“

Fügte Candril geschockt hinzu, seine Worte mit Betonung ausklingen lassend.

„Angeblich, angeblich, guter Candril! Womöglich beißt der Kult soeben auf getürktes Gold!!!“

Klopfte ihm Zarathustra auf die Schulter.
Amanodel nahm eine ganz andere Position ein.

„Keine Diskussionen, behalten wir Varachans Gedanken im Hinterkopf und setzen dem Treiben simplicissima ein finalis mortuum.“

Gesagt, getan, mit einem Satz des Übermutes standen sie nun gemeinsam in einer Abstellkammer...


… Der Schrein lag Brach wie ein ödes Feld vor ihm.
Die Sonne brannte heiß nahe der Wüstenstadt Dynai.
Nicht unweit von hier, lag in einer von Dünen begrabenen Galeere in der Wüste der Verdammten das Portal zu Cryonaxs Paraebene des Bösen Eises.
Doch dem Erwählten kam nicht in den Sinn den fünften Elementaren Prinzen zu beschwören.
Er würde stören.
Zielsicher wanderte er zwischen die scharfen, kühlen und immer dunkler werdenden Klippen der Arajyd Hügel.
Seine Haut brodelte.
Er war der Scheibe nah…


… Wie so oft war es der halbwüchsige, gewitzte Schurke, der die Ungereimtheit im Gesamtgefüge der Kammer wahrnahm.
Der Raum war scheinbar geruchlos, obwohl hier jahrzehntelang Kisten und Fässer lagerten.
Er marschierte schnurstracks durch die Illusion.
Da hatte wohl jemand in aller Eile gepfuscht!

Hinter einem riesigen Tor roch es nach Meersalz.
Ein enormer Tank aus Glasplatten, halb gefüllt mit Wasser, prägte das Bild.
Auf den Platten war kunstvoll mehrfach ein Schädel, von Tentakeln umschlungen, eingeritzt.
Im Tank trieb ein vom salzigen Wasser ausgelaugter Kadaver, zum Teil verzehrt.
Zwei Abscheuliche, die wie Fliegen auf dem Kadaver des Urzeitfisches hockten, sprangen ins Wasser und kletterten anschließend aus dem Tank.
Kurzer Prozess!

In einer innerwandig eingelassenen Nische funkelte es.
Zarathustra postierte sich und schlug gezielt mit dem Adamantspeer ein Loch in die Seite.
Sie freuten sich über die leichte Beute- Schriftrollen, Tränke und vor allem Meeresschmuck.
Plötzlich knackte es verdächtig hinter ihren Rücken.
Sprünge im Glas breiteten sich aus und die Truppe nahm die Beine in die Hand, um nicht weggespült zu werden…


… Kring rümpfte verächtlich die Nase.

„Betch stinken!“

Betch hörte auf mit der rostigen Axt die Fugen nachzukratzen und schnüffelte.
Und da Oger ein raues Volk sind, folgte ein kräftiger Schlag auf Krings harten Hinterschädel.

„Mach dich mal nicht in Fell, Mickerlings!“

Damit hatte Betch nun das Fass zum Überlaufen gebracht.
Und angefangen hatte ja auch Betch!!!
Zumindest hatte das Kurzzeitgedächtnis – höherwertigeres besaßen Oger nämlich seltenst – das so in Erinnerung.
Kurz bevor Kring Betch nun eine Breitseite mitgeben konnte, hielt er inne und begann lauthals zu lachen.
Er lachte und lachte, und Betch verstand es nicht.

„Was!?!“

„DU hast dir in Fell getan! Grunz!!!“

Betch sah zu Boden und staunte nicht schlecht.
Tatsächlich, der Oger hatte sich ins Fell gemacht.
Zumindest merkte er nun, das der Boden nass war.
Ja, und es rann noch weiter in den Gang hinein.
Halt!
Etwa unter der Tür hervor?
Nein, nicht das Betchs primitives Gehirn soweit gedacht hätte.

In dem Augenblick flog die Tür von innen auf, die beide eigentlich von außen zu bewachen hatten.
Kring flog durch die Wucht der aufgeschlagenen Tür beiseite und schlug mit dem harten Schädel, welcher verdächtig knackte, gegen das Gemäuer.
Es dauerte keine zehn Augenblinzeler- in Augenblinzlern hatten sie ihr Leben lang das Durchhaltevermögen von Feinden gezählt, auch wenn sie niemals zählen konnten - und die beiden Oger waren in die ewigen Jagdgründe eingegangen…


… Bis auf zwei Abscheuliche und ein Pärchen dämlicher Oger war es bisher erstaunlich still geblieben.

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Wohin hatten sich nur alle Kontrahenten verzupft?

An manchen Stellen hier in den Höhlen musste noch vor wenigen Tagen oder Wochen gearbeitet worden sein.
Doch momentan ruhten alle Baustellen.
Und was konnte man in muffelnden Schlaflagern übergroßer Kreaturen schon finden?
Ihr Interesse wurde erst von zwei verschlossenen Gefängniszellen mit Eisentoren geweckt.
Sie zu knacken war für Deion eine Fingerübung und so erblickten sogleich zwei Handwerker Bahs das Licht im Gewölbe.
Ihre Pupillen weiteten sich in Anbetracht der Retter.

„Geduldet euch noch einen Moment! Wir erkunden die restlichen Gewölbe, dann seid ihr frei. Es ist nur mehr ein Klacks, so seid unbekümmert.“

Sprach Grutal beschwichtigend zu ihnen.
Sie stimmten ohne Zögern zu, froh endlich heimkehren zu dürfen.
Scheinbar.



… Wochenlang lag Gerach sich dort nun schon den Rücken wund.
Ohne Hungergefühl.
Ohne Regung.
Und dem gewöhnlichen Auge stets verborgen.
Die Stasis ließ sein celestisches Blut in den Adern kochen!
Wie konnte er nur so leichtsinnig gewesen sein?
Seine Auftraggeberin – Y´Dey – hatte sich auf ihn verlassen.
Und nun lag er da wie ein toter Stein mit Seele!
Und nicht einmal da konnte er sich noch sicher sein.

Bevor er sich das zehntausend Malste vorzustellen vermochte, welche Pein ihm in absehbarer Zeit noch erwartete, betraten fünf Fremde die Kammer seines Schreckens - er kannte inzwischen jede Ritze des Marmorumkleideten Backsteinofens auf dessen Schelf einige wenige, kleine Statuetten und ein Paar mysteriöser, dunkler Klumpen, die geschrumpften menschlichen Köpfen nicht ganz unähnlich waren, ruhten.
Mit aller Kraft suchte er einen hündischen Muskel seines prächtigen Körpers zu bewegen, doch vergebens.

Er hatte schon beinahe aufgegeben, da winkte einer der Kumpanen zur Stille und blickte kritisch um sich.
Der Kleinste nämlich war es und wanderte durch den Raum und stolperte da über ihn.
Der Magier kramte sogleich in seinem Komponentenbeutel und schon war er entdeckt und von den schwarzwabbelnden Energiehandschellen und der Unauffindbarkeit erlöst.
Der Wortwechsel ergab, dass auch sie Gesandte Bahs waren und aus reiner Dankbarkeit schloss sich Gerach den Himmelsboten an.
Die Erforschung des letzten großen Gebiets in den Tiefen Ebenen fand ihr rasches Ende an einer transformierten Steinwand.
Was dahinter wohl lauerte?
Der Hundearchon Gerach, Deion, Amanodel, Zarathustra, Candril und vor allem Grutal behielten es in Erinnerung…


… Die Scheibe war geborgen.
Ein weiteres Relikt des Elementaren Bösen, aus dem härtesten Material existent auf dieser Welt und essentiell für Tharizduns Pläne.
Härter als Adamantin und das hatte seinen Zweck, seine Bestimmung.
Mit dem vorläufigen Abzug der Truppen aus den Ausgrabungen war der nächste Schachzug des Bösen Schicksals bereits getan- es brauchte jene an anderer Stelle, die vollständige Prophezeiung zu erfüllen.

„Verharrt hier, Triadenmitglied. Es ist SEIN Wille; der Wille des Schicksals, lässt euch hier ausharren und den Zugang zum Feuerknoten schützen.“

Die Kiemen des Zweiten bewegten sich sanft im wirbelnden Wasser des Kokons.
Der Auserwählte schritt in die Mitte der drei linsenförmigen Altäre und erhob seine deformierten Arme.
Ein schwarzer Strudel weitete sich und verschlang die essentiellste Materie des Elementaren Auges…


… Aus dem weiten, purpurnen Vorhang im Höheren Tempel der Tieferen Ebenen fuhren ein Duzend Tentakel und suchten nach allen Extremitäten der Helden, welche sich für gewöhnlich mit Händen und Füssen wehrten.
Zauber und Waffen prasselten auf das schwere Stück organischen Stoffes ein, während jene sich wiederum mit der verlangsamenden Wirkung des Giftes der Widerhäkchen herumquälen mussten.

Tiefe Quetschwunden erkauften den Sieg.
Das geräderte Stück Stoff riss Grutal mit einer Tat der Stärke von der Decke.
Seelenraubende, gedankenverseuchende Kälte schlug ihnen entgegen; sowie auch seltsamerweise der Duft von altem Moder und absterbendem Wald.
An den beiden Seiten der sechseckigen Höhle hingen schwarze Vorhänge.
Am Boden zeichneten sich die sauberen Abdrücke linsenförmiger Altäre ab.

Zwei lange Tentakel schoben sich durch den rechten Vorhang, denen der massige leichenblasse Körper eines riesigen saftigen Pilzes folgte, der sich mit vier elefantenartigen Stumpfen fortbewegte und eine lange Schleimspur hinterließ, die sofort gefror und verschwand.
Düstere träge Lichter umspielten die Gestalt und abgestorbene Fetzen der Rinde des Pilzes flatterten müde im nicht vorhandenen Wind um seinen massigen Körper.
Wie gebannt verfolgten die Gesandten der Kirche die Szene.

Der Pilz positionierte sich an der gegenüberliegenden Wand.
Dabei hob das Ding seine Haube, aus dessen schleimigen Schatten unzählige sternförmige Öffnungen traten.
Was wohl beiderlei war- Mundöffnung und Sehorgan.
Eine boomende ungeschlechtliche Stimme, die sich gleichzeitig über alle Oktaven zog, ertönte, wobei die giftgrünen Öffnungen allesamt vibrierten:

„Ich bin ZUGGTMOY! Königin der Sporen, Patronin der Pilze und Flechten und Herrscherin über diesen Ort. Nun verneigt euch vor der Macht einer GÖTTIN!!!“

Schluck!!!
Für einen kurzen Moment wurden die Knie der Gruppe weich, während sich ein Wind auftat, durchzogen von den Schreien,… ja hörten sie recht?
Bäumen?
Und es hielt sich für den Rest der Schlacht!

Denn in Windeseile war entschieden worden: KAMPF!!!

Candril leerte mit einem Zug den vermeintlichen Rindenhauttrank, doch erlebte mit der schmerzenden Wirkung eines Kreislaufgiftes eine böse Überraschung- der Trank hatte hier unten wohl viel zu lange gelagert und hatte gären können.
Amanodel versuchte mit einer Auflösung den schnellen Sieg zu erzielen, doch das Loch in Zuggtmoys Wanst schloss sich zu einem Großteil wieder.
Zarathustra und der Hundearchon betraten gemeinsam den Altarraum, doch wie so häufig, lag eine Barriere der Gesinnung auf ihr und der Zorn des Auges durchzog ihre Knochen.
Ihr Ansturm verstummte beinahe völlig am schaumartigen Körper!
Zuggtmoy hielt es auch nicht für nötig ihre peitschenartigen Tentakel gegen die Angreifer einzusetzen, obwohl diese locker die offene Deckung durchschlagen hätten.
Deion rollte auf die Stufen und feuerte Bolzen auf die dämonische Pflanze, in der Hoffnung doch vielleicht einen kleinen Teil beitragen zu können.
Ein Unheiliger Schlag Zuggtmoys löschte das Lebenslicht des neugewonnenen Freundes Gerach aus, und verschonte auch nicht die Gefährten selbst.

„Wundervoll! Und wieder tat eine Seele den Schritt ins Reich der Pilze, das Unterreich! Auf Ewig mein Untertan!“

„Nein!“

Im Raptoraner quoll tiefste Verächtung hoch und eine Stichabfolge durchlöcherte die rechte Flanke der unbeweglichen Königin.
Candril vom überreifen Trank leicht geschwächt, aber umso mutiger, flankierte Zuggtmoy und ergänzte die Schlagfolge.
Doch Auswirkungen?
Bei weitem noch nicht!
Und auch Amanodels Kälteblitz ließ keinerlei Fortschritte vermuten.

„Huldige mir! Der Patronin der Sporozoen!“

Grutal, im Begriff seine körperlichen Mächte über die üblichen Zauber aufzubauen, erstarrte für einen Augenblick, dann malten seine Arme göttliche Gesten in die Luft, die bedeutungslos verhallten.
Der Sprecher des Wortes hatte sich von ihm abgewandt, weil Grutals Herz sich abgewandt hatte.
Er kehrte sich mit Hass in den Augen Zuggtmoy zu:

„Niemals, werde ich mich DIR  anschließen! Verrotte, Patronin der PARASITEN!!!“

Auch Grutal suchte nun sofort ihre Nähe und holzte los, wie seine Mitstreiter.
Doch Zuggtmoy machte keine Anstalten zur Seite zu weichen.
Empfing jeden Streich mit gleichbleibender Gelassenheit- wie wenn ein Fluss ein Meer verdrängen wollte.

Ihr nächster Clou folgte.
Aus ihrer Flanke quoll ein Klumpen wässrigen Batzes, der sich als Schleimelementar entpuppte und ihre fehlenden physischen Attacken wettmachte.

Momente von Unendlichkeit folgten in denen der Schlagabtausch keinen Sieger bestimmte.
Doch die Übermacht der Dämonenherrscherin kristallisierte sich immer mehr heraus.
Zuggtmoy begann über eine Sporenwolke Übelkeit in den Kontrahenten zu erzeugen, bannte Defensivmagie, rief schwarz schleimige Flammenschläge herbei und brach langsam aber sicher den Widerstand.
Hingegen verpuffte auch die zweite Auflösung Amanodels aufgrund ihrer regenerierenden Kräfte beinahe völlig wie ebenfalls sein Verbannungsgesuch, Grutal hatte mit dem Gesinnungswechsel seine Zaubermacht abgegeben wodurch großflächige Heilung ausblieb, in Candrils Venen breitete sich eine Dosis unangenehmen Konstitutionsgifts aus, Deions Pfeilhagel war ein Tropfen auf den heißen Stein, nicht anders Cadrils und Zaras Kombinationen.
Und dazu kam noch die Kälte, die allen ohne den Schutz purpurner Roben kontinuierlich die Haut und die Seele mit der Kälte des Wahnsinns trsktierte.
Aber auch der Elementar hatte aufgrund seines hohen Wasseranteils mit der Kälte zu kämpfen.
Trotzdem sah es ganz eindeutig nach drohender Niederlage und raschem Rückzug aus.

Doch dann wandte sich das Blatt mit einem Male!
Ironie lag im Geschehen!
Was Zuggtmoy eigentlich eine unerwartete Unterstützung sein sollte, entpuppte sich als der Grund ihrer Niederlage!

Der liegende Deion bemerkte hinter sich die Gefangenen Bah Bewohner im Durchgang zu den Oberen Leveln.
Doch zu seiner Verblüffung formten sie arkane Gesten, womit Feuerbälle entfesselt wurden, die eindeutig auf ihre vermeintlichen Retter abzielten und nicht nur fehlgeleitet waren!
Deion suchte daraufhin Schutz hinter einem der schwarzen Vorhänge nahe dem Kampfgetümmel, während Amanodel sich dieser, die Kapazitäten sprengenden Gesellschaft mit einer Machtbarriere entledigte.

Doch was bemerkte Deion in dem Augenblick!?!
War das möglich!?!

Er sprang reflexartig wieder hinter der Deckung hervor und schrie:

„Der ZWEITE!!! Lasst euch nicht länger blenden, Zuggtmoy ist ein perfektes TRUGBILD!!! …wie die WAND!!!“

Und tatsächlich, die Zweifel förderten die Wirklichkeit zu Tage.
Hinter den Trugbildern verbarg sich ein Aboleth, ein Urzeitfisch vom Beginn des Multiversums!

Er beherrschte die Psionik, eine Art Magie, lange bevor es die arkane und göttliche Magie überhaupt gegeben hat- so erzählen es zumindest die Mythosbücher.
Ein Kokon aus magisch gehaltenen, wirbelndem milchigem Wasser umhüllte seinen knorpeldurchsetzten Körper.

Die Magiekapazitäten seitens der Abenteurer waren weitestgehend erschöpft, doch durch ihre Muskeln floss noch rauschendes Blut und sie wagten den Vorstoß!
Sein erster Schritt nach der Entdeckung galt seinem Entdecker.
Deion war das optimale Ziel für einen Phantasmalen Mörder, doch das halblingseigene Glück verhinderte das Schlimmste.
Mit vereinter Kraft zwangen sie den Schleimelementar in die Knie- aufgrund seiner Konsistenz schlossen sie, er müsse aus dem milchigen Kokon des Zweiten stammen- und damit lagen sie verdammt richtig.

Doch bei weitem war noch kein Sieg in Sicht!
Das Triadenmitglied, welches seine Organe und Knorpel geschickt geschont hatte, wuchs zu doppelter Größe heran und es wurde klar, dass er selbst Ausgangspunkt der Wolke der Übelkeit war.
Ein gigantischer Koloss aus Fleisch und Knorpeln!
Seine Haut sonderte Schleim ab, dessen Berührung eine furchtbare Transformation in Gang setzte.
Deion bekam sie als erster zu spüren.
Die essentielle Luft blieb aus, und an seinem Hals begannen sich Kiemen zu bilden.
Jede Attacke Candrils oder Grutals hatte eine Probe des guten Widerstandes in ihnen zur Folge und auch Amanodel kam mit seinem letzten zur Verfügung stehenden Magischen Geschossen nur zufällig durch seine Resistenz.
Die Festentschlossenen begannen nach dem Kontakt mit dem Wasser der Reihe nach hilflos wie Fische nach Luft zu schnappen und zugleich fühlte sich jeder Hieb des Zweiten wie ein Fall aus fünfzig Fuß Höhe an, der die übrige Luft aus ihren Lungen presste und sie Blut spucken ließ!

Obwohl dem Tode nahe setzten die Finder des Prismas ihre Schlagkombinationen fort.

Und es zahlte sich aus, denn der schließlich zerschlissene Aboleth trat den Rückzug an.
Er wurde ätherisch und sank in den Fels, was Amanodel und der flimmernde Deion durchaus sehen konnten.
Er durfte nicht entkommen!
Amanodels Geschosse trieben ihn an den Rand des Todes.
Deion spannte seinen Bogen mit enormer Kraft und zielte gut- der alles entscheidende Schuss!!!
Der Pfeil schnalzte ätherisch vom Bogen…
Hatte er ihn getroffen???

Die hintersten Federn ragten noch aus dem Boden.
Der Zweite war entkommen!

Die Gefangenen waren unterdessen fliegend geflohen.

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Grutal konnte unabhängig von seiner Gottheit jedoch noch seine Stäbe nutzen und auf diese Weise heilte er auch die einsetzenden Auswirkungen des Schleims.
Die Kälte nagte immer noch am Leibe, weshalb sie sich aus der Räumlichkeit des Tempels zurückzogen.
Nur Zarathustra wagte es noch die Treppen weiter hinten, hinab in völlige Dunkelheit zu erkunden…

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… alle übrigen konnten es immer noch nicht fassen, so an der Nase herumgeführt worden zu sein.

„Deion, sag, wie konntest du das wissen?“

„Ich habe es nicht gewusst! Ich hab es schlicht und ergreifend… gesehen, mit diesen scharfen Äuglein hier, jawohl! Ich spähte da so aus meinem Versteck hinter dem Vorhang, da fiel mir urplötzlich auf, wie ein merkwürdiges Gesicht durch die Wand schielte, beinahe wie ein Geist. Aber ich folgerte eben nicht auf einen Geist, weil ja, … ich habe Varachans Worte im Hinterkopf behalten. Zwar anders als ihr, Amanodel, gierigster Gefährte, aber ja, ich habe seine Worte im Hinterkopf behalten.“

Deion war der Gefeierte des Tages.
Nun, für gewöhnlich versuchte sich niemand hervorzuheben und es sollte auch niemand hervorgehoben werden.
Heute allerdings durfte man da ruhig eine Ausnahme machen…


… Die runde Höhle wies eine gewölbte Decke auf, zwanzig beziehungsweise dreißig Fuß über dem Boden.
Wand und Decke zierte ein nahtloses Mosaik, an dem Jahrzehnte bereits sichtbar gezerrt hatten.
Was davon übrig war, sah jedoch nach kostbaren Steinen aus.
Die Reste zeigten Tage des Ruhmes und der Eroberungsfeldzüge aus vergangenen Tagen vom Tempel des Elementaren Bösen, und damit die Landschaft aus der Sicht hoch über der Zentralen Kathedrale.
So weit das Auge reicht, war die Landschaft übersäht mit Wesen, die dem Tempel ihre Huldigung zu Teil werden ließen.
An einen so kalten Ort war Zarathustra noch nie geraten und er wollte sich hier auch nicht allzu lang aufhalten.
Im Zentrum stand auf einer zwei Fuß hohen Plattform ein aus Silber gegossener Thron mit noch mehr Edelsteinen besetzt, um Schädel, grinsende Dämonenvisagen und Pilze darzustellen.
Einige der Edelsteine fehlten.
Wer hier wohl einst einsam regierte?
Zuggtmoy etwa?

Zarathustra wollte es sich nicht nehmen lassen einmal auf einem Thron der Macht zu sitzen- er selbst strebte ja nach nichts anderem, doch der Weg sollte ein geringfügig anderer sein.
Als er sich so angetan und doch erschöpft niederließ, vernahm er aus der Ferne ein Wispern- das Wispern, welches der Zweite nicht besser mit seinem Zuggtmoy Trugbild hätte nachahmen können und nachgeahmt hatte.
Er blickte sich erschrocken um.
Doch die Stimme schien wirklich nur in seinem Kopf zu existieren:

Im Schwarzen Turm… In der Spitze… Im Tabernaculum vollkommener Dunkelheit… wirst du ihn finden… den Allmächtigsten Altar des Auges … und vernichten… drei Wünsche stelle ich allein dir in Aussicht… vernichte den Allmächtigsten Altar des Auges…

Wahrhaftig???
Würde dieses Versprechen eingelöst, hätte er ungeahnte Möglichkeiten.
Das sollte vorerst Zarathustras Geheimnis bleiben…

To be continued...

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Nagakeng

  • Mitglied
Handouts der Doomdreamer
« Antwort #62 am: 11. Dezember 2006, 21:00:56 »
Die wirklich verwendeten Handschriften sind deutliche Brecher. Schöner Effekt.

Triade

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Dugart

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Hedrack

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Susain

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Karten

Eingang zu den Ruinen

Ruine1

Ruine2

Und weils so schön is noch ein Bildchen:

Michi und Simon treiben Schabernack

Nagakeng

  • Mitglied
Mad cultists
« Antwort #63 am: 23. Dezember 2006, 01:33:53 »
Hier mein "Geschenklein" zu den Feiertagen. Ich wünsche Euch allen Frohe Weihnacht, ein besinnliches Fest und erholsame Tage im Kreise der Liebsten!

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Aufzug in die Hölle - und Auffuhr in den Himmel

(78)
…Bet Regor wurde mit ihrer wunderbaren Anwesenheit beglückt.
Aus irgendeiner Tasche hatte Amanodel doch noch eine passende Springerschriftrolle gezaubert.
Und so ging man den Tauschgeschäften nach- Zarathustra hatte sich doch noch die Arbeit gemacht, alle Edelsteine im Thronsaal herauszubrechen und sie ihnen mitzugeben.
Es wurde schwierig, Abnehmer für ihre Güter zu finden, die einen anständigen Preis dafür zahlen wollten.
Die Wirtschaft magischer Gegenstände profitierte ganz eindeutig vom Zeitraum vor einem Krieg.
Aus Erfahrung  wusste man, dass die Preise anschließend allerdings deutlich unter dem Normalpreis lagen, da der Markt regelrecht überschwemmt würde.
Schmuck, magische Tränke und Öle wanderten einseitig über den Ladentisch.

Amanodel verliebte sich sogleich in eine weiße Robe des Erzmagiers, die sie in einer Schatulle der Verdammnisträumer gefunden hatten.  
Überglücklich warf der Magier sich das gute Stück um, wurde daraufhin dumm wie ein Esel und so kraftlos wie ein Wurm.
Anschließend führte sie ihr Weg aus dreierlei Gründen zu Erimm Rechtung…


… König Sugil marschierte im Anflug leichter Beunruhigung den güldenen Gang hoch und runter.
Tiefe Denkerfalten zogen sich über seine jugendliche Stirn.
Seit Tagen hatte er miserabel geschlafen und war nicht selten mit Schweißperlen im Gesicht erwacht.
Wieder sah er hinaus auf die Dächer.
Nein, war es möglich!?!

Er sah rote Zinnen, Giebel!
Wo war der verdammte Schnee abgeblieben!?!
Die letzten Tage hatte es durchgängig getaut.
Die Barriere zwischen seinem Reich und dem Reich des Imperators war einfach so geschmolzen!
Er hatte Sepiter Rahaan  nicht bemerkt.
Der Hofmagier musste ihn schon längere Zeit beobachtet haben.
Hoffnungsvoll und voller Ungeduld platzte es aus Sugil:

„Und!?!“

Sepiters berühmtberüchtigtes Schmunzeln vertrieb alle Zweifel.
Jetzt durfte Kalamar aufmarschieren…


… Erimm sah sich die merkwürdigen Wunden an.
Ihre Ränder waren pechschwarz und sie begannen bereits nach einem halben Tage zu eitern.

„Diese Wunden  lassen sich nicht heilen.“

Fluchte Candril.

„Nicht einmal magisch!“

Fluchte Grutal weiter.

„Ich muss ehrlich zugeben, noch nie mit einer solchen Krankheit oder… was es ist, konfrontiert worden zu sein. Ich versuche es einfach noch einmal, wenn ihr einverstanden seid.“

Was sollten die Kameraden dagegen haben?

Er konzentrierte seine Gedanken auf die schmerzhafte Erinnerung an den Tentakel des Zweiten.
Weiße Magie strömte aus seinen Handflächen auf die Wunde, doch wie verhext wich aus der Wunde schwarzer Dunst, der gegen seine heilenden Kräfte kämpfte.
Plötzlich begann der gesamte Untergrund weiß zu leuchten und ein leiser Chor von Engeln war zu hören!
Aus der Umgebung strömte ebenfalls weiße Magie hinzu und gemeinsam besiegten sie den schwarzen Widerstand.

„Wir befinden uns hier auf heiligem Grund. Wir haben es hier mit der Schattenseite der Existenz zu tun gehabt. Er gibt GUT und BÖSE, und die Steigerungsformen HIMMLISCH und HÖLLISCH. Das war der Blick in den Abgrund!“

Deion holte aus dem Nimmervollen Beutel eine Kerze hervor.

„Erimm wir danken euch. Nehmt diese Kerze der Wahrheit als Zeichen unsrer Dankbarkeit. Doch haben wir noch weitere Belange.“

Deion schmunzelte betrübt…


… Spitmun schnurrte wie ein freundliches Kätzchen als Varachan über seine feinen Schuppen strich – die bange Zeit hat sie noch enger aneinandergeschweißt.

In dem Moment kamen seine Retter hinzu.

„Varachan, wir entschuldigen uns, euch noch weiter aushorchen zu müssen. Aber es ist dringend.“

Verneigte sich Candril.

„Seid ungezwungen. Euch hier begrüßen zu können erfüllt mich mit Freude und Stolz!“

„Varachan, was führt der Tempel im Schilde? Die Gemächer der Schicksalsschläfer waren leer. Und die kompletten Ruinen schienen verlassen!“

Er grübelte, mit der Rechten dem Pseudodrachen weiterhin den Kopf kraulend.

„Meine Intuition meint, es hinge  mit Imix und dem Erwählten Lareth zusammen. Aber genaueres? Iich muss euch enttäuschen; dazu war mein Einblick in die Ränge der Schicksalsschläfer zu gering.“

„Ich glaube Euch enttäuschen zu müssen. Der Auserwählte ist spurlos verschwunden. Nicht einmal die Verdammnisträumer wissen, wo er sich aufhält.“

Erwiderte Candril.

„Mit Gewissheit heckt er Abscheulichkeiten aus. Und ihr könnt euch des Weiteren sicher sein, dass die Triade mehr Ahnung hat, als die übrige Riege…“

Erimm unterbrach nur ungern.

„Varachan, euer täglicher Beitrag zur Busse sollte nun angetreten werden. Es wird sonst zu spät. Grutal wird sich heute zu euch gesellen. Aber wohl nur heute, denn er hat ein unfreiwilliges Übel wettzumachen. Und ihr, Amanodel, begleitet mich doch bitte in die Weihrauchkammer…“

Von diesem Tage an schwor Amanodel nie wieder auf die Fähigkeiten eines anderen Erkenntnismagiers zu vertrauen, weshalb die Spruchsammlung noch am selben Tag nach der Genesung um Geheimnisenthüllung erweitert wurde- ein Spruch auf den ersten Blick die wahre Natur jedes magischen Gegenstandes enthüllend.
Außerdem gönnte sich der Zauberer Permanente Arkane Sicht, um niemals wieder eine unliebsame Überraschung erleben zu müssen.
Die Erhabenheit blaumagischer Pupillen unterstrich den grauelfischen Charakter.

So stand das nächste Etappenziel der Retter Varachans nun fest.
Nach einer kurzen Verschnaufpause- also am nächsten Morgen- würden die letzten Winkel der Ruine erforscht werden, um wirklich ausschließen, dass der Kult im Geheimen weiteroperierte und noch größeres Unheil anrichten könnte, als ohnehin bereits geschehen…


…Terjon kniete vor dem Schrein im Schein der Kerzen.
Still betete er in sich hinein.
Voller Verzweiflung, voller Inbrunst.
Sein Verstand und sein Herz riefen den Wahren an:

Warum duldet ihr es nur, Herr!?!
Ihr habt eure Gründe dafür, gewiss.
Ich bin mir gewiss, es ist eine Prüfung an mich.
Ihr wollt sehen, wie sehr ich hinter der Kirche stehe, hinter der Kantorin!
Wie lange Terjon zusieht bis er selbst eingreift.
Bis er der Bevölkerung aus dem Elend hilft, was sie nicht mehr im Stande ist zu tun.
Alle Stunden des Lichtes verbringt sie hier vor dem Taufbecken und blickt tief hinein.
Aber sie lässt niemanden zusehen, und wenn man fragt, dann heißt es:


„Ich spähe die Kultisten aus! Was denkt ihr denn Terjon?“

Er äffte sie laut nach.

Bis jetzt habe ich es mir immer verkniffen zu erwidern:

„Und? Lasst dies die Arbeit der Prismenentdecker sein, kümmern wir uns lieber um das kranke Volk, um das Heil ihrer gläubigen Seelen und vom Winter kranken Körper. Es leidet, weil ihr euch den gesamten Tag hier wie eine Paranoide einsperrt. Wo bleibt eurer Tatendrang? Ihr seid nicht mehr die Y´Dey, die ich einst kannte!“

Es gibt keine plausible Erklärung für ihre Wandlung!!!
Aber es muss sie geben!


Einst war Y´Deys Persönlichkeit und ihr Tatendrang mein Vorbild überhaupt gewesen.
Wo konnte sie sich so radikal ändern?


War da jemand?
Er wandte sich stillschweigend um.
Y´Dey stand im lichtlosen Türrahmen.
Er konnte es nicht genau erkennen, aber ein Schaudern lief ihm den Rücken hinab, als ihr Blick ihn scheinbar im Zwielicht fixierte…


… Zarathustra war unterdessen freiwillig allein nach Bah geflogen.
Und erreichte es spät abends.
Doch statt die Aufseherin selbst zu treffen, lief er Terjon in die Arme.

„…Y´Dey? Sie ist bereits zu Bette gegangen.“

Zarathustra berichtete vom Verbleib Gerachs und den trügerischen Gefangenen.

„Ich werde sie unterrichten.“

Terjon blickte sich um, um sicherzustellen, nicht beobachtet zu werden.

„Es gibt da etwas, was ihr wissen müsst.“

Der Raptoraner zog die Augenbrauen hoch.
Stillschweigend begleitete er Terjon nach draußen.

„Es ist so… also… Merkwürdiges geht vor sich…“

Und wieder zögerte er.

„Die Gesamtsituation hat sich verändert… es hat sich etwas geändert…“

„Kommt auf den Punkt, Priester.“

Ermahnte ihn der Gefährte.

„Also…“

Nochmals hielt Terjon inne.
Zarathustra wartete fordernd.

„… es ist so… JAROO ist wie vom Erdboden verschluckt, schon seit Wochen!!!“

Jetzt war es raus.
Aber nicht, was der Kleriker sich eigentlich von der Seele reden wollte…


… Eigentlich musste er Undra für ihre Überschätzung der Macht, der ihr unterstellten Spinnenfresser, danken, auch wenn die Besatzungen der Blitztürme nach diesen Stich die Flucht in alle Himmelsrichtungen angetreten hatten- wie töricht, diese Kleingläubigen!
Nach Undras zweitem Tod – das erste Mal war sie innerlich gestorben, nachdem sie vor den Trümmern des Lufttempels gestanden hatte - war Hedracks quirlige Hauptbeschäftigung leichtsinnig geworden und sie bestand den schwersten Test des Finstren Meisters nicht.
Und so speiste der Edelstein von Hass und Gier nun wieder an gewohntem Orte seine Energie aus den Klonen Unariq VoTalsimols.
Damit hatte der Kommandant auch Gewissheit über seine Visionen erlangt und spielte in Gedanken mit der Umsetzbarkeit der Befehle nach der Audienz im Schwarzen Turm.
Die Mission zur Beschaffung der Magmin ging an Dirass und Maracla über.
Sollten sie ihre Loyalität gegenüber dem Älteren Elementaren Auge doch unter Beweis stellen.
Und wenn sie starben, wen kümmerte schon der Verbleib der Gäste?
Iuz und Lolth standen seit jeher im direkter Konkurrenz und zudem hasste Hedrack Dunkelelfen.
Und die Zerstörung Vonidus konnte er ohne Bedenken Naquent und Chymon übertragen, doch der richtige Moment war noch nicht gekommen- den Befehl erteilte nur die Spitze der Hierarchie.
Die nebelige Ignoranz des Ersten nagte gewaltig an seinem Ego.
Sie hatte Eeridik bei der Zuteilung einer bedeutenden Exomission vorgezogen.
Hedrack hatte noch nie das Gesicht des Ersten gesehen.
Er war noch mysteriöser als der Auserwählte, von dessen spurlosem Verschwinden Hedrack wohl wusste- doch die Spitze der Triade schien wissender…


… Der Mondschein Diadoleis tauchte Jaroos Wäldchen in ein mattes, leichenblasses Licht.
Es war matschig, da der Schnee völlig getaut war.
Er schlich zum rankenverwucherten Tor und brach ein.

„Wen haben wir denn da!?! Werft den Speer weg!“

Zara suchte nach dem Ursprung der Stimme.
Und er fand sie im Dickicht der Zweige aufgrund weißer Augen eines Menschen.
Ein Bärtiger sprang herab.
Elmo, Führer der Büttel.
Zarathustra konnte ihm weismachen, dass er von Terjon unterrichtet worden war.

„Es ist bereits alles abgesucht. Jedes Staubkorn zweimal gewendet. Und wir haben keinen einzigen Anhaltspunkt gefunden. Meint ihr wirklich, dass ihr hier noch etwas findet? “  

„Warum seid ihr dann noch hier, wenn ihr die Suche schon aufgegeben habt?“

„Jaroo war mein bester Freund. Ich bin ihm verpflichtet. Ich glaube er wusste sogar, dass etwas geschehen würde, denn in den letzten Monaten vor seinem Verschwinden hatte er sich immer komischer verhalten. Er war nicht mehr der Jaroo, welchen ich einst kannte.“

„Lasst uns noch einmal gemeinsam suchen. Was kann es schaden?“

Elmo nickte.

„Die Nacht ist heute ungewöhnlich hell nicht?“

Lenkte der Raptoraner ab als sie den Druidenhain betraten.

„Ja, es kommt vom Norden her. Aber es ist nicht Diadolei.“

Fragend blickte sich Zarathustra um.
Und tatsächlich, Elmo hatte Recht.
Der Schein kam von der Erde, zwischen den Hügeln und weit hinter der Route nach Vonidu.

„Wo wollen wir zuerst suchen?“

Kam Elmo aufs Thema zurück…


… Zeniths tat, was sie seit dem schicksalhaften Moment tat.
Die Sterne studieren und alle Beobachtungen dokumentieren.
Das Prisma hatte es ermöglicht.
Ihre Leidenschaftlichkeit hatte sie Tage und Nächte durcharbeiten lassen, aber schön langsam merkte man ihr auch eine gewisse Müdigkeit an.
Aber das war auch keineswegs tragisch, denn sie hatte inzwischen beinahe alle gravierenderen Unterschiede dokumentiert.
Der Moment der einzigartigen Gestirnskonstellation rückte immer näher und sie verspürte ein leichtes Unbehagen, allerdings auch eine gewisse Vorfreude darauf, was für Priesterin der Schicksalsgöttin nun etwas sehr ungewöhnliches war.

Sie blickte einmal mehr durchs Astronomikum, um die wahren Abstände im Sternzeichen der Harfe zu ergründen.
In den äußersten Bereich des Fernglases drang ein rötlicher Schleier.
Sie suchte verblüfft nach seinem Ursprung.

Diadolei schien eine Art Loch zu haben, auf seiner Rückseite.
Ein schwadenförmiger Strom aus rotem Licht wich aus ihm, als ob er ein Loch hätte.
Sie nahm ihre Linse vom Okular und war nicht gerade erstaunt, als ihr Auge von alldem nichts mehr wahrnahm.
Bevor sie eine Botschaft der Warnung an ihren Halbbruder und seine Gefährten weiterleiten könnte, musste sie stichhaltige Beweise oder zu mindest in Ansätzen den Grund herausgefunden haben.
Sie suchte die geheime Bibliothek des Druidenzirkels auf…


… Deion hatte nun genügend Zeit den Kneipen Bet Regors einen Besuch abzustatten.
Was er für gewöhnlich nicht tat, aber seine Freunde waren alle sehr beschäftigt.
Während Grutal betete und Amanodel über seinen Zauberbüchern brütete, bot Candril einigen Soldaten an, sie in der hohen Kunst der rechten Schwertführung zu schulen.
Der Halbling hingegen nutzte die Gelegenheit ein wenig die reichen, angeheiterten Händler um den ein oder anderen Heller zu erleichtern.
Zufrieden wandte er sich nach draußen und schlenderte über den Marktplatz.
Es herrschte ungewöhnlicherweise noch reges Treiben um diese Abendstund.
Da merkte er, wie die Umgebung in eine merkwürdige Mischung aus Silber, Braun, Blau und Rot gefärbt war.
Er sah zum Himmel und die Monde standen dort, jeder in einer anderen Farbe!
Der größte Mond teilte sich zwei Farben.

„Seht, seht die Monde sind ungewöhnlich.“

Die Menschen reagierten nicht.
Er zupfte einen.

„Mein Herr seht hinauf, bin ich farbenblind oder stimmt wirklich etwas mit den Gestirnen nicht!?!“

Der Fremde folgte der Bitte.

„Ich sehe nichts Ungewöhnliches. Ich sehe einfach nichts.“

Woraufhin er auf Deion herabschaute.
Und… kein Gesicht hatte!!!

„Treibt ihr einen Scherz mit mir!?! Ich sehe nichts!!!“

Der Schock riss Deion aus dem Schlaf.
Geträumt.
Puh…


… Sie hatten den Hain auf den Kopf gestellt.
Aber irgendwie war wirklich nichts zu finden.
Am Horizont wurde es langsam hell.

Beide saßen sie nun am Boden und gönnten sich eine morgendliche Brotzeit.
Da blieb Elmo ein Stück Brot im Halse stecken, welches er mit einem gewaltigen Husten hinausspuckte.
Er stand auf, um ein zu holen.
Das war immer noch das Heim seines Freundes und da machte man nicht einfach Dreck.

Er wollte es gerade aufheben, da erschauderte der Waldläufer.

„Seht, seht, Zarathustra!“

Zarathustra legte den Kopf auf den Lehm.
Und tatsächlich erkannten seine scharfen Pupillen die andersgeartete Musterung…


… Die ersten Sonnenstrahlen des Tages flackerten über den Horizont.
Zarathustra hockte müde im Steinsims neben dem Tor zum Druidenhain.
In der Ferne des Nordens zwischen den Hügeln stieg eine Rauchwolke empor, dort, wo bei Nacht noch diese merkwürdige Helligkeit entsprungen war.
Täuschten ihn seine Adleraugen?
Er sprang vom Sims und wandte sich gen Tor.

„Sieh es dir nicht an, Vogelmensch!“

Seufzte der Stadtwachenführer.
Die herbeigerufenen Büttel gruben weiter um den Leichnam herum.

„Was für ein unwürdiges Ende für dich, mein Freund… Ruhe in Frieden, Jaroo Aschstab…“

Zarathustra fasste Elmo bei der Schulter und zog ihn sacht hinaus, ums Haus herum, damit jener nicht gleichzeitig mit den Rauchschwaden konfrontiert würde.

„Ich fühle mich so schuldig!“

„Gebt euch nicht die Schuld.“

„Doch, doch, ich hätte auf sein merkwürdiges Verhalten reagieren müssen. Jaroo muss Probleme gehabt haben, von denen niemand wusste. Nicht einmal ich, sein bester Freund!“

„Wie sag denn sein merkwürdiges Verhalten aus? War er nervös?“

„Nein, erwirkte so… so… fremd… ich weiß nicht, ob das der richtige Ausdruck ist. In der Einschätzung von Menschen war ich nie begabt.“

„Ich will den Toten nicht beleidigen, aber könnte es sein, dass…“

Der Raptoran brach ab.

„Nein, nein, fahrt fort! Es wäre in Jaroos Interesse gelegen, alle Möglichkeiten auszuschließen.“

Drängte Elmo.

„… also könnte eine Eventualität beispielsweise auch sein, dass Jaroo, die letzen Monate nicht mehr Jaroo war?“

Elmo runzelte die Stirn und kratzte sich im Bart.

„Möglich. Aber wenn das so wäre, läge auch die Vermutung nahe, dass der Tempel des Elementaren Bösen seine Finger im Spiel hatte. Ungefähr gleichzeitig mit seiner Sinneswandlung, gab es hier auch eine Explosion in der Mühle. Im Erdgeschoss fanden wir zuvor einen Spionageposten der Kultisten.“

Es war an der Zeit Elmos Blick Richtung Norden zu lenken.
Die Geschehnisse überschlugen sich, und waren zu zweit nicht mehr zu bewältigen.
Die Stadtoberhäupter mussten zwingend in Kenntnis gesetzt werden…


… Grutal, Deion, Candril und Amanodel blickten auf Bah hinab.
Der Teleport hatte sie etwas in die erhobenen nördlichen Wälder versetzt.
Das Stadtbild war ungewöhnlich menschenreich.
Sie marschierten den Pfad hinab.

Saß dort auf diesem mächtigen Stein nicht etwa ihr fünfter Gefährte?
Welch Zufall!

Der Raptoran lehnte an einem Felsbrocken, wobei er die Flügel um sich geschlagen hatte.
Fast völlig in Gedanken versunken, starrte er auf Bah hinab.

„Seid gegrüßt, Zeniths Gesandte und Vernichter des Prismenkultes.“

Meinte er nüchtern.

„Was habt ihr, Zarathustra? Was stimmt nicht? Ihr seid so zynisch.“

„Wenn etwas nicht stimmt, dann ist es unser Übermut. Die Wurzeln des Elementaren Bösen reichen tiefer, viel tiefer, als wir es uns vorstellen wollen.“

„Ihr sprecht immer noch in Rätseln. Ein Mann, ein Wort!“

Grutal forderte Klarheit im Sinne seines Gottes.

„Y´Dey war nicht unsere Verbündete. Sie ist vor einer Stunde spurlos verschwunden. Terjon hielt bis zum Ende den Rand, weil er sich nicht auflehnen wollte. Und nun ist der unbekannte Verräter  entkommen.“

„Ok, schon besser. Doch bitte beginnt am Anfang, wo wir uns trennten.“

Der halbabwesende Zarathustra schüttelte kräftig den Kopf und sammelte dabei seine Konzentration.
Dann begann er ruhig.

„Gut, gut, wie ihr wollt. Ich kam her und hörte, dass der heimische Druide seit Wochen vermisst war. Ich suchte seinen Hain auf, begegnete seinem Freund Elmo, und gemeinsam fanden wir die Leiche. Wir informierten Rufus und Burne und anschließend Y´Dey. Sofort begab sie sich in die Kapelle, um Gundi, einstigen Schützling Jaroos ausfindig zu machen. Denn die Vermutung lag nahe, dass auch er nicht freiwillig gegangen war. Und träfe dies zu, wäre es auch wahrscheinlich gewesen, dass der Jaroo der letzten Monate ebenfalls ein Verräter gewesen war. Und da auch er verschwunden ist, läge die Vermutung nah, dass er ein neues Opfer gefunden hat. Als wir das im engeren Kreise besprochen hatten, riss Terjon die Augen auf und stürzte in die Kapelle. Wir hintendrein und fanden die Kapelle verlassen vor. Sie, Er oder Es war durch einen Nebeneingang entflohen. Ihre Spuren verloren sich auf den Straßen. Und nun könnte sie bereits ein weiteres Opfer gefunden haben. Womöglich bin ja ich der Spion, und ihr werdet gerade ausgehorcht.“

„Ach, Zarathustra, wenn ihr wüsstet. Keine Magie mehr vermag es meinen Blick zu täuschen.“

Funkelte Amanodel ihn mit blauen Pupillen an.

„Damit wäre noch nicht erklärt, weshalb dort unten die ganze Stadt auf den Beinen ist.“

Bemerkte Candril.

„Wie ihr euch vorstellen könnt, verbreitete sich die Nachricht von Y´Deys Verschwinden, wie ein Lauffeuer in der Bevölkerung und auch das Gerücht von einem Spion, der die Gestalt jedes Bürgers annehmen könne. Und nun wird panisch Vorrat angelegt, damit niemand mehr das Haus verlassen muss.“

„Wirklich? Daher die ganze Aufregung?“

Fragte Deion skeptisch nach.

„Ich wollte euch die harte Wahrheit ersparen. Nun gut. Dreht euch um, und seht gen Himmel. Es kommt vom Norden. Es kommt aus Vonidu.“

Der graue Nebel der einstigen Rauchwolke hatte sich weit verteilt.
Ein hartes Ausschnaufen, wie es bei Helden üblich war, wenn Leute litten, die man nicht persönlich kannte.

„Rufus, Burne, Terjon und wie sie alle heißen kümmern sich um die Bajaner und die Wiederkehr von Recht und Ordnung. Wir sollen unsere Mission fortsetzen. Das Übel an der Wurzel packen!“

„DAS ÜBEL AN DER WURZEL PACKEN, JAWOHL!“

Stimmten seine Gefährten ein.
Zarathustras Motivation kam wieder zurück.
Sie sammelten sich zum Schattenschritt…


… Susain war schon immer irgendwie verrückt gewesen.
Als ein Dämon ihre Eltern vor ihren Augen geschlachtet und ausgenommen hatte, nahm ihr grausiges Schicksal seinen Lauf.
Die Qualen ihres Seins nahmen mit dem Entschluss, ihr Herz und ihre Seele auf Ewig in ihrem Inneren wegzusperren, schlagartig ein Ende.
Doch was ist ein Geist ohne seine Dreifaltigkeit von Seele, Geist und Herz?
Eine Hülle, in der allein ein Geist regiert, ohne von Herz und Seele kontrolliert zu werden, ist mit Gewissheit eines der hässlichsten, vorstellbaren Dinge dieser Erde.
Das Resultat schlicht und ergreifend ein böser Mensch.

Die muskulöse und kahlgeschorene Susain hatte nie ganz in die Rolle einer Priesterin gepasst- eben äußerlich und innerlich.
Denn Priester hatten Verantwortung zu übernehmen.
Doch Verantwortung stammt nur aus Kontrolle.
Und Kontrolle war ihre größte Schwäche.
Und gleichzeitig war ihr ungebändigtes, zügelloses Wesen ihre größtes Stärke, da Kontrolle auch immer das maximal Erreichbare verhindert.
Deshalb war sie der Archetyp, eines Priesters Tharizduns.
So sahen sie die Verdammnisträumer.

Deshalb hatte die Triade ihr immer größere Freiheiten zugestanden, als den übrigen Schicksalsschläfern.
Wahnsinnige Experimente waren die Folge, deren grausige Details so bizarr waren, wie der Dunkle Herrscher persönlich.


Auch der Auserwählte ließ ihr nun freie Hand in der Umsetzung seines Befehles Zur Besseren Zugänglichkeit Der Tiefenebenen, während die gesamte Riege unter sein Kommando getreten war.

„Wollen wir sein wahres Antlitz sehen! JA, enthäute ihn!!!“

„Unterstehe sie sich, mich anzurühren.“

 

Fauchte der Rakshasa zurück und fügte in einem löwenreichen Königston bei:

„Ihr seid meine Herrin, doch ich bin nicht euer Sklave.“

„Was kümmert es ihn?  Soll er arbeiten! KANN er!?! Muss er, darf…“

Nuschelte sie sabbernd in sich hinein.

„RUHE, HURE!!!“

Brüllte sie los und begann dabei wie aufs Schwert gefallen zu lachen.

Die beiden Rakshasas hatten furchtbaren Respekt vor der Priesterin und hätten sich niemals getraut auch nur einen Finger gegen sie zu erheben.
Ihr königliches Ego hatte nach der herben Niederlage gegen die Eindringlinge- im Tempel der Tiefen- trotz der Unterstützung des Zweiten ohnehin sehr gelitten.

Eingeschüchtert wandten sie sich wieder dem Steinstuhl zu.
Rakshasas waren gut darin Mechanismen zu reparieren und je anspruchsvoller, desto besser.
Er lass die Schrift auf der Obsidiantafel vor:

„Die Macht des Elementaren Todes bringt Sterbliche hinab, und dort wecken sie den Namenlosen!“


Nichts tat sich.

„VERFLUCHT sollen sie sein!… RUHE, du Biest!! …Gebt euch Mühe, sonst rollen EURE Köpfe!!!“

Fluchten Susain Caruns beide Persönlichkeiten.
Ja, auch das war ein Nebeneffekt ihrer Unausgeglichenheit.

„Gleich haben wir es, Herrin. Hieran haperts...“

Die Kathedrale des Elementaren Bösen hatte trotz ihrer teilweisen Abnutzung nichts von ihrer imposanten Erscheinung eingebüßt.

Der wachestehende Steinriese stöhnte- sein Signal um Auffälligkeiten zu melden.
Der Rakshasa versetzte das Zahnrad um eine Welle und schloss den Thron mit der Totenkopfverzierten Steinplatte, während sein Begleiter kritisch suchte.
Auch die Priesterin hatte ihr Dauergebrabbel für wenige Momente ausgesetzt bis es von allein wieder begann, doch dieses Mal von göttlichen Phrasen durchzogen.
Ihre Erscheinung hüllte sich in Magie.

Der Riese wurde plötzlich frontal von einem Blitzstrahl gebranntmarkt und zum Erschrecken der Rakshasa stürmten die Eindringlinge aus einem Seitenflügel in den Hauptflügel und verschanzten sich hinter verschiedenen Säulen.

Fast gleichzeitig klirrte hinter ihnen am oberen gotischen Fensterbogen das düster farbige Glas.
Ein Halbling hatte es mit dem Ellebogen eingeschlagen und er nahm sie unter Beschuss.
Höllische Schmerzen krochen im durchschossenen Knie herauf.
Das Bein gab nach und der Außenseiter legte sich der Breitseite unfreiwillig auf den kalten Stein.

Der Steinriese wandte sich den bewaffneten Streitern für das Gute zu, die Klerikerin wirkte zur Magischen Rüstung noch Zauberresistenz und war nun zu einer fähigen Kriegerin herangereift und mit dem Tentakelstab konnte ihr ohnehin nichts zustoßen.

Der Schurke im Fenster bekam es mit einem Golem aus Glas, eine flache Scheibe aus Glas, zu tun, der ihn unablässig attackierte.

 

Auch die Rakshasas hatten von seiner Existenz keinen blassen Schimmer gehabt und so erweiterte sich ihr böser Zusammenhalt noch um ein weiteres Mitglied.

Nachdem beide Rakshasas einen gekoppelten Feuerball inmitten der Todfeinde entzündet hatten, richtete der elfische Magier eine Todesillusion auf den jüngeren der beiden, durchdrang damit sogar sein einzig wirkliches Schutzschild, die königliche Zauberresistenz und schmetterte dessen Seele aus der sterblichen Hülle.

Der Steinriese teilte nicht lange aus, da taumelte er blutüberströmt Richtung Treppen und stürzte johlend hinab, woraufhin der Schwertschwinger und der Kolbenschwinger wieder ungebunden waren und sich als nächstes Opfer die irre Priesterin erwählten.

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Doch Susain hatte währenddessen bereits Gesellschaft von einem Vogelmensch bekommen, der geschickt ihrer Sphäre der Einsperrung ausgewichen war und sich dafür mit einem Durchstoß durch ihr dämonisches Bein bedankte.
Ein gewöhnliches Bein hätte in diesem Moment vor dem Adamantspeer resigniert.
Dieses hier erwachte jedoch zu Leben, pochte wild und hielt Susain aufrecht.
Sie packte den Vogel im aufkommenden Wahnsinn an der Gurgel und Leid raubte ihm fast die gesamte Lebensenergie.

Der Schurke und das schnell heilende Glaskonstrukt lieferten sich unterdessen ein spannendes und akrobatisches Gefecht auf einem schmalen Fenstervorsprung, doch am Ende sollte auch dieser Sieg an die Gute Seite gehen.

Der Zauberer sah das Leben des Freundes in naher Zukunft bereits erloschen – die Mitstreiter würden den Weg nicht rechtzeitig überbrücken können- und so ging er das Risiko ein.
Auflösung in den Nahkampf gezaubert.
Er traf die Richtige, durchdrang ihre Magieblockade.

Susain begann irre zu geifern.
Die Auswirkungen blieben aus- scheinbar.
Wenige Momente später begann sie von unten her zu bröckeln.
Ihr Geifern wandelte sich in ein irres Lachen

„THARIZDUN, das Schicksal der Welt erfüllt sich in UNS!!!“

Ein mysteriöser Wind erfasste ihre Asche und hinterließ nur Wertvolles.

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Der Rakshasa mit dem Durchschuss im Bein hatte sich inzwischen fliegend erhoben gehabt und war dabei gewesen mit Schwächestrahlen die Feinde zu ärgern, als Susains Tod eintrat.

Er war nun beinahe allein mit den Feinden.

„Ein Verdammnisträumer macht noch keine Triade, Vogelmann!!!“

Genießerisch richtete der Rakshasa die magischen Geschosse der Rache auf den Vogelmensch.
Doch der Tod stellte sich nicht ein.
Jenem klappte der Kiefer herab.
Der Raptoran zog ein Amulett unter dem weißen Hemd hervor und küsste es.

Die Freunde am Boden riefen:

„Jetzt gehört er dir!“

Ihr Heiler berührte den knapp Entronnenen und gab ihm die komplette Lebensenergie weider.
Der flüchtende spürte, wie jemand ihn am Bein festhielt.
Wie konnte er nur so schnell durch die Luft gleiten!?!

Der Rakshasa wurde in einen Ringkampf verwickelt.
Doch er hatte noch ein Ass im Ärmel…

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… Wer war wer!?!
Die Gefährten waren gewissermaßen hilflos.
Auch Amanodel.

„Diese Verwandlung ist nicht magischen Ursprungs. Und ohnehin, wenn sie nicht stillhalten, wie soll ich mich da auf eine spezielle Aura  konzentrieren, ha!?! Hört doch mal einen Moment auf rumzuzapeln!!!“

Zarathustra verpasste Zarathustra eine Breitseite, und wieder würgte einer den anderen.

Hinter ihnen klirrte es und auf Deions Lippen bildete sich ein Grinsen des Sieges ab.

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Auch er riss plötzlich die Augen auf und glotzte nicht schlecht.

Zarathustra gegen Zarathustra?
Wem sollte man nun helfen?

Sie kugelten sich dort in der Luft umeinander, wie sollte man da den Überblick behalten?
Und da Zarathustra bevor sie sich an die Gurgel gegangen waren, noch einen deftigen Schwächestrahl abbekommen hatte, stand der Sieg auch noch keineswegs fest.

„Wir müssen sie auseinanderziehen!!!“

Grutal und Candril schlürften beide einen Fliegentrank und stiegen in das Knäuel ein.

Nach einigem Gebalge hatten sie die beiden dann auch getrennt!

„Ohhhh, nein…“

Seufzte Deion als er sah, wie plötzlich Grutal mit Grutal rang.
Und verflixter Weise hatte auch ihn vorhin ein heftiger Schwächestrahl getroffen, der noch nicht negiert war.

Doch da hatte einer den anderen in einen furchtbar engen Schwitzkasten bekommen und drückte kräftig zu.
Es knackte.
Eine Tat der Stärke hatte dem Treiben ein Ende gesetzt.

Der tote Rakshasa nahm wieder seine Ursprungsform an.

Alles Wertvolle wurde zusammengekramt.

Deion beschäftigte sich unterdessen mit dem Mechanismus, dessen Funktion er bei der Reparatur – ja sie hatten das Treiben schon eine Weile beobachtet gehabt- bereits erschlossen hatte.

Deion setzte sich auf den Thron, die Gefährten sammelten sich auf der kleinen Plattform.
Bereit einen Schlag auszuteilen sollten sie sogleich in eine Kammer des Schreckens gelangen.
Deion drehte am vorderen Ende der Armlehne einen grinsenden Dämönenschädel.
Die Plattform wurde ruckartig in Bewegung gesetzt.
Hunderte von Fuß unter ihnen lag das Ziel…


… Terjon und Tenaris ritten nach Vonidu.
Was hatte sich dort nur ereignet???
Eine Ahnung zu haben und die Ahnung auszusprechen, waren zwei Paar verschiedene Stiefel.
Beide vertieft in Gedanken, schafften sie es mit den schnellsten Pferden Bahs in wenigen Stunden bis eine Meile vor Vonidu.

Plötzlich rüttelte es in zwei Tannen.
Sie zügelten die Pferde.
Skelette stürmten aus den Bäumen, durch die Pfützen direkt auf ihre Tiere zu, welche beinahe in Panik gerieten.
Menschliche Skelette.
Sie schlossen beinahe auf.
Terjon warf Tenaris seine Zügel zu und sprang selbst mit einem gewagten Satz vor die Tiere.
Terjon zückte sein Symbol und beschwor die Macht des Wahren.
Die Skelette hatten direkt zu ihm aufgeschlossen, als die Vertreibungsenergie sich entfaltete.
Terjons Status war genug, um sie auf der Stelle zu zerstören.
Doch anstelle in gleißendem Licht zu Staub zu zerfallen, gab es zwei ohrenbetäubende Explosionen aus Knochensplittern.
Terjon stand so nah, dass er im hohen Bogen weggesprengt und völlig zerschlissen wurde.
Tenaris sprang ab, nachdem sie die Pferde mit viel Feingefühl beruhigen konnte, und nahm Puls.
Terjon hatte knapp überlebt.
Sie flößte ihm ihren einzigen Heiltank ein, der ihm leidlicher Weise nur die schlimmsten Wunden stillen konnte.
Sie sattelte ihn auf und der Aufklärungstrupp trat überstürzt den Rückritt an, als es in zwei weiteren Tannen zu rascheln begann…

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… Sie waren einige Male hängen geblieben.
Deion hatte den Mechanismus aber immer wieder in Gang setzen können, so dass er zuletzt einwandfrei funktionierte.
Schließlich knirschte es doch noch verdächtig.
Ruckweise arbeitete sich der Aufzug vor, bis sie unter ihnen poltern hören konnten.
Die Plattform setzte auf dem Felsbrockenhaufen auf.
Stille in der runden Höhle..
Sie kletterten herab in die Dunkelheit während ein Ewiges Licht ihnen den Weg leuchtete.
Der Gangabfolge nach zu urteilen, waren sie schon mal hier gewesen.
Und tatsächlich, nach einigen Biegungen stand man wieder vor der Treppe in die Tiefste Ebene.

Zwei Winkel blieben, in die sich die Kultisten verkrochen haben konnten.

Sie wanderten vor die nachträglich geformte Steinwand.
Grutal formte einen Durchgang, der sie in eine große Halle brachte.
Mittig stützte das, was von der einstigen Decke übrig war, ein riesiger Haufen an Gesteinsbrocken.
Zerborstene und verkeilte Türen führten in winzige Kammern, wohl einst Gefängniszellen.
Verlassen, kalt und düster.

Halt, wenn das kein Durchbruch war!
Ein Loch in der Wand, das scheinbar herausgefräst worden war, erregte ihre Aufmerksamkeit.
Dahin hatten sie sich also verzogen.
Als sie den Tunnel ein Stück weit erforscht hatten, beschlich sie das dumpfe Gefühl in ein Labyrinth geraten zu sein.

Auf der Ferse kehrt gemacht, erstarrten sie beinahe zu Stein.
Ein lila Schlauch verstopfte den kompletten Pfad.
Durch eine Öffnung hinter ihnen schnalzte das andere Ende des Schlauches- das vierkiefrige Maul eines Purpurwurms!!!

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Die gigantische Bestie erwischte Candril und kaute einmal, bevor sie ihn hinabwürgte.

„Nein, Mörder!!!“

Schrie Deion als Erster und suchte nach Deckung, als er sich wieder gesammelt hatte.

„Spuck ihn wieder aus! Sofort!!!“

Schnaubte Zarathustra, als er mit Luftherrschaft attackierte.

während Grutal aufrüstete und Amanodel rief:

„Würmchen, versuch dich mal an dem Kügelchen hier!!!“

Das Kügelchen traf auf den geschlossenen Kiefer auf und der Blitzball entlud sich in einer elektrisierenden Welle.

Plötzlich verspürte Amanodel einen brennenden Schmerz im Rücken.
Der giftige Schwanzstachel, der durch eine weitere Tunnelöffnung luckte, hatte zugestochen- die Rache.

Zarathustra duckte sich unter dem zu gierigen Maul hinweg und stieß dem Wurm seinerseits den Adamantstachel in die Flanke.

Grutals Gleißender Himmelsschlag hatte nur begrenzte Wirksamkeit.

Ein Geist trat schlagartig durchs Gestein und zwängte sich zwischen die Abenteurer.
Sein Gesicht zog tiefe von Zorn erfüllte Falten.
Verknüpfte diese beiden Spukgestalten, so ähnlich wie Licht und Schatten, etwa ein geheimes Band der Freundschaft???

Der Geist setzte eine herbeigezauberte, körperlose Hand der mächtigen Blockade zwischen sich und Grutal.
Dessen erster Versuch den Untoten zu vertreiben schlug fehl, weshalb Amanodel den Fremden mit Feuerstrahlen begrüßte.

In dem Moment fuhr aus der Flanke des Wurmes ein Schwert von innen und Candril quetschte sich durch den Schnitt.

ER LEBTE!

Deion sprang aus der Deckung und feuerte einige gezielte Schüsse ab, für die sich die Magische Bestie mit einem Stachelstich in Deions kräftigen Halblingsrücken bedankte.
Das Gift ließ seine Knie weich werden und Deion schweratmend hinter den nächsten Felsblock flüchten.

Amanodel versetzte die Gruppe in Hast und Zarathustra landete schwere Treffer.
Der eingeschleimte Candril kroch aus der Reichweite, während der Wurm abgelenkt war.
Unterdessen fuhr ein geistloser Eissturm auf die Freunde hernieder.
Grutal hauchte sein Heiliges Symbol an und streckte es  schließlich dem zauberwirkenden Geist entgegen, was ihn sichtlich erschreckte und das Weite suchen ließ.

 Sie zogen sich in Richtung des Schwanzes zurück.
Das Ablenkungsmanöver zeigte den gewünschten Effekt.
Der Wurm kroch vorwärts hinterher, wodurch sich der hintere Tunnel wieder öffnete.
Die gigantische Kreatur setzte zum nächsten Biss an.
Candril, lag direkt vor dem Wurm, als er sich erhob, und rammte ihm den Krummsäbel direkt durch den wenig gepanzerten Bauchschild ins Herz.
Sie flüchteten aus dem Radius des niedersausenden Wurmkörpers- Candril rettete sich mit einer schleimigen Rolle zur Seite.

Sieg!

Ein Ausgang war also wieder frei.
Die übrigen Tunnel führten alle zu einem einzigen Loch, in das Amanodel ein Arkanes Auge sandte, welches schließlich auf eine Schneedecke stieß, hoch oben im Gebirge.
Dort, wo es eben noch eisig kalt geblieben war.
Ein Quartier der Schicksalsschläfer im Hochgebirge schlossen sie aus, da die Schneedecke doch sehr dick schien, die Kultisten aber erst vor wenigen Tagen abgerückt sein dürften.

Deion untersuchte die Stelle, wo der Geist durch die Wand geflohen war.

„Rückt mal an, Leute. Hier muss jemand schieben.“

Wenige Momente später standen sie in einem staubigen Gang.
Eine einzige Tür, auf deren Griff ebenfalls fingerdicker Staub lag, befand sich im Gang.
Die Tür öffnete sich wie von Geisterhand.

Die Kammer schien ein elegantes Appartment zu sein, passend zu einem Zauberer.
Möbel aus Elfenbein und Rosenholz, ein Schreibtisch vollgestellt mit blubbernden Bechern und Brautränken, Wandteppichen und einen Bücherregal.
Dann verschwand alles und zurückblieb ein Raum voller Brocken.
Dazwischen die Holzsplitter einstiger wohlverzierter Möbel.
Mottenzerkaute Wandteppiche liegen in Lagen an den Wänden.
Die Macht der Heimsuchung hatte sich für einen kurzen Moment entfaltet.

In einer Ecke baute sich der Geist auf, breitet die Arme wütend aus und feuerte einen Blitzstrahl durch die aufgereihte Gruppe.
Dem folgte ein weiterer Eissturm.
Zarathustra ölte seine Waffe mit einer Salbe der Körperlosigkeit und entschlossen arbeiteten sie sich durch den Hagel.
Mit magischen Geschossen, einem Heiligen Streitkolben und der eingefetteten Waffe war die Entscheidung rasch herbeigeführt.
Der Lord unter den Magiern des Ehemaligen Tempels des Elementaren Bösen, Senshock, war verblichen.
Seine Rückkehr würde jedoch nur eine Frage der Heimatlosigkeit sein…

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… Zenith war über ihren Unterlagen eingeschlafen.
Die Erschöpfung hatte sich manifestiert und forderte nun ihren Tribut.
Ragalart schlug das Buch neben ihr zu.

Mhhh, was sie da wohl wieder  nachgeschlagen hatte?
Gestirne im Zenith… soso…


Er blickte einmal durch das Astronomikum.

Welch wundervolle Nacht und so sternenklar.
Und was dieses Rohr alles vermag!?!
Es muss wohl am Prisma liegen, dass alles in dieses… furchtbar erfüllende rote Licht gehüllt ist.


Dann drehte er sich zur Priesterin.
Mit dem einen Arm fuhr er Zenith sanft in den Nacken, mit dem anderen in ihre Kniekehlen.
Er hob sie langsam hoch und flog sie sacht in ihr Schlafgemach…


… Der zweite Schattenschritt dieser Tages verfrachtete die Kameraden direkt auf die Zinnen der Burg.

„Ihr seid bereits zurück? Und der verdammte Kult ist ausradiert!?!“

Rufus stand an den Zinnen, stützte sich mit den Armen auf das hochgestellte Bein.
Die Sonne verschwand eben wieder hinter den Hügeln und Tellenes Nacht zog herauf.

„Morgen durchbohren wir das Herz des Kultes. Der Tod Imix wird das Kräftegleichgewicht wiederherstellen. Und bei euch?“

„Terjon hat knapp einen Anschlag überlebt, wir wissen immer noch nicht, woher der Rauch in Wirklichkeit stammte, von Y´Dey keine Spur, das Volk hat sich in seinen Hütten verbarrikadiert, an allen Ecke stehen mindestens zwei Büttel Wache und zwei Patrouillen mit Tenaris und Elmo als Führer werden die gesamte Nacht marschieren und morgen früh völlig übermüdet zusammenbrechen, was uns völlig schutzlos dem Kult ausliefern wird. Äh… ich denke, das wars.“

Meinte Rufus zynisch.

„Der Sprecher des Wortes hält seine Hand schützend über Bah.“

Wollte Grutal Rufus beruhigen.

„Lassen wir das Thema. Lasst uns speisen. Ein voller Magen ist die halbe Pacht, wenn es darum geht einen Kult zu zerschlagen. Seid heute unsere Gäste!“

Rufus lächelte müde.
Die Nacht war sternklar.
Er seufzte leise.
Dann bat er sie zu Tisch.

To be continued...

Nagakeng

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Flames and Foes
« Antwort #64 am: 08. Januar 2007, 23:21:15 »
Hey!

Meine Gruppe schweigt still, und das will sich gut heißen, denn wer will den Schluss vorwegnehmen.
Ja, liebe Leser, ihr hört richtig:

Es ist vollbracht!!! In diesen Weihnachtsferien fand die dreijährige Kampagne ihr wohlverdientes Ende!!!

 :)  :)  :)  
*happy*

Doch wie gehabt halte ich mich mit Äußerungen bezüglich der Zukunft zu eurem Besten dezent zurück...  :P

Bevor ich nun in die Klausurlernphase eintauche nochmal ein kurzer Beitrag.

Bye


Inferno – Vorgeschmack auf das Jüngste Gericht


(79/1)
Rufus ließ reichlich mit traditionellen Gerichten der warmen Küche betafeln.

„Bei Hallifax dem Einäugigen, fresset, saufet und furzet, auf dass es schmecken möge!“

Damit war das Büffet eröffnet.
Und es schmeckte grandios!

Nach einer Weile stieß auch Burne dazu.

„Warum sitzt ihr hier im Dunkeln? Lasst doch die Kerzen anzünden!“

Er klatschte rhythmisch in die Hände und die Kerzen flammten auf.
Sie hatten nicht gemerkt, dass die Nacht bereits hereingebrochen war.

„Burne, Rufus ist ein zu stiller Erzähler. Wollt nicht Ihr uns ein wenig über die Geschichte Bahs aufklären!?!“

Oh, wie gern Burne der Bitte nachkam.
Er holte weit aus und es dauerte eine Weile bis er schließlich und endlich in die Gegenwart gelangte und vom Spuck im Gemeindehaus berichtete.
Vom Massenmord an den Voniduaner durch den verrückten Priester Hedrack, von den sterbenden Bäumen im Hinterhof des Gebäudes, den rasch verdorrenden Blüten für die Toten und den Stimmen und Schemen bei Nacht.

Die Standuhr schlug Mitternacht.

„Burne, dass es JETZT Mitternacht schlägt ist doch gewiss kein purer Zufall. Ihr seid ein wahrer Künstler, und Horrorgeschichten liegen euch definitiv im Blut!“

Burne wirkte nicht gerade geschmeichelt von Amanodels Lob.

„Ich wollte nicht damit belustigen. Die Erzählung ist durch und durch wahr, verehrte Gäste.“

„Und dieses rote Licht von draußen gehört dann wohl auch NICHT zu eurer Show, die keine ist!?!“

„Welches Licht?“

Fragend blickte er zur Fensterluke.
Die Falten auf seiner Stirn wurden immer tiefer.
Er stand auf, stieß dabei den Stuhl mit einem kräftigen Ruck aus den Kniekehlen von sich und lief schnurstracks zur Luke.

„Wo kommt das her? … Mich beschleicht ein bittere Vorahnung! Los, hinauf auf den Aussichtsturm!!!“

Gäste und Gastgeber stürzten die Treppen hinauf!
Stufen.
Endlose Stufen.
Stufen.
Tür.
Steinplatten.
Zinnen.
Kalter flauer Wind.

Roter Schein über Bah.
Doch woher?
Da deutete Deion in den Sternenhimmel.
Diadolei erstrahlte halbseitig in einem roten kalten Ton, der die Kleinstadt blutrot einfärbte.

Plötzlich drang ein leises Pfeifen an ihre Ohren.
Ein rotglühender Komet flog knapp über die Dächer der Häuser in die Stadt und schlug in der östlichsten Brücke ein.
Die Statik gab nach.
Das gesamte Bauwerk sackte in sich zusammen und speiste den vom Schmelzwasser angeschwollenen Fluss!

INFERNO!!!

Am Ost- und Westrand des nahen Waldes flammen Fackeln auf und im Norden hinter den Häusern leuchtet es am kräftigsten rotorange.
Die Luft knistert.

Rufus läuft zum Horn auf den Kacheln, bläst das Warnsignal für die Büttel.
Burne zaudert nicht, sondern verteilt die gröbsten Prioritäten.

„Ich und Rufus kümmern uns um die Tore der Burg! Los, los deckt den Rückzug der Bevölkerung!!!“

Zarathustra packt Candril und Amanodel mit den Hinterkrallen an den Kragen, Deion krallt sich an seinem Rücken fest und sie segeln mit maximaler Gleitgeschwindigkeit hinab ins Zentrum der Stadt.
Grutal nutzt die Luft über göttliche Hilfe als Untergrund und rennt hinterher.

Bah steht unter Beschuss.
Entflammte Brocken sind die Boten des Bösen.
Holz und Gestein birst!
Die ersten Schreie!
Panikschreie!!
Hilfeschreie!!!

Der Raptoran setzt Amanodel und Candril ab und das Duo zischt Richtung Waldrand weiter.
Grutal landet abgehetzt hinter den beiden.

BAM!

In den Glockenturm der Kirche des Wahren donnert ein glühender Brocken.

Stücke der Kirchturmspitze gehen auf der Stadt nieder und die Spitze sackt in die Kirche.
Sie werfen sich auf den Boden, bevor die Fenster von innen bersten.
Die Glassplitter werden an die Innenmauer geschmettert.

Erste Brände in der Stadt brechen aus.
Es regnet glühende Kometen!
An der zentralen Brücke beziehen Grutal und Amanodel Stellung.

„Ich hole Spugnoir!“

Schreit Candril und spurtet.

„Beim Sprecher,... Terjon und Calmer!“

Grutal stürzt sich in die Kapelle des Wahren…


… Das Gespann weicht Kometen aus, gleitet, rennt über Dächer, landet unterhalb des Waldes hinter einer Granitformation und späht Richtung Waldrand.
Zwei Riesen mit flammenden Bärten schleudern die von ihren brennheißen Handflächen aufgeheizten Felsen Richtung Bah.
Zielen nicht großartig, schleudern nur!
Und in ihrem Rücken gibt großkotzig eine Erinnye hitzige, wilde Befehle!

Hatten sie dieses biestige Stück nicht vor wenigen Tagen ordentlich vermöbelt?
Egal!!!

„Wir müssen sie aufhalten!!!“

Flüstert Deion mit Nachdruck in der bebenden Stimme Zarathustra, der nur kurz nickt, zu.
Dann schleicht Deion im Schutz der Dunkelheit in den Wald, um einen Hinterhalt zu stellen.
Zarathustra sucht wie gewöhnlich die direkte Konfrontation.
Die Feuerriesen schleudern gegen den Befehl des Dämons die Brocken nach Zarathustra, der geschickt vom einen zum anderen springt und schließlich mit dem Speer von oben die zum Schutz erhobene riesige Handfläche durchbohrt.

Die Feuerriesen ziehen ihre flammenden Zweihänder und die Erinnye schleudert ihr Seil der Fesselung, doch verfehlt den Angreifer.
Plötzlich zischen aus dem Dickicht des Waldes zwei Pfeile und treffen einen humanoiden Koloss im beide Ellbogen…


… Candril biegt in die Strasse ein.
Menschen stürmen ihm in Panik entgegen, überrennen sich rücksichtslos gegenseitig.
Er hilft einem Gestürzten, der sonst tot getrampelt würde, auf die Beine und weist ihm die Richtung.
Dann sprintet Candril weiter.
Da, das Zunftschild des Magiers!!!
Der dumpfe Klang eines fremden Hornes ertönt.
Die Fenster bersten, Stichflammen schießen auf die Strasse.
Das Labor!
Aus den Fenstern springen Magmins, die sich sogleich auf die brennbaren Türen der gegenüberliegenden Häuserreihe stürzen!
Spugnoir ist verloren!!!

Fassungslos bremst Candril auf dem Schotter.
Brennende Skelette marschieren gereiht aus der Tür und sichten ihn.
Wo ist der Führer der willenlosen Untoten?
Allein kann er sich dem Kultpriester nicht stellen!

Candril sprintet sofort zur Brücke zurück…


… Nun liegen die Fackelbärtigen Zarathustra und Deion zu Füßen.
Die Erinnye ist mit einem sicheren Teleport entkommen, als klar wird, dass die unvorbereiteten Riesen dem Gespann nichts entgegenzusetzen haben.
Bah steht noch immer unter feurigem Beschuss.

„Los, knöpfen wir uns den Westrand vor!!!“

Deion sattelt im Anlauf auf, Zarathustra sticht wieder in die Lüfte…


… Candril schlürft im Laufen einen Trank des Feuerschutzes.
Da sichtet er auch schon die Kirche des Wahren, aus der Grutal keuchend bereits wieder herausgetreten ist.
Unter Todesgefahr hat er sich in ihre Gemächer vorgeackert, doch beide sind wie vom Erdboden verschluckt.
Amanodel und Grutal haben beide mit der restlichen Defensivmagie des Tages aufgerüstet und winken die Fliehenden über die Brücke.

BAM!!!

Plötzlich wird auch die westliche Brücke von einem Brocken vernichtet.
Mit ihr stürzen auch einige Fliehende Bajaner ins Verderben.

„Zumindest hat der Beschuss aus dem Osten geendet! Retten wir, was zu retten ist!“

Auf der Straßenkreuzung im Norden erscheint ein Mopp Feuerkreaturen.

„Das sind Gesegnete des Imix… Feuertrolle!!!“
 
Und Amanodel fehlten bereits die essentiellen Kältezauber!

Die Trolle jagen das fliehende Volk, einer nach dem anderen wird in Brand gesteckt.
Die Menschen wälzen sich auf dem Lehm.
Angstschreie!
Schmerzensschreie!!
Zorn schwillt in den Abenteurern an.
Sie brüllen den Monstern entgegen, die ihrerseits die Zähne fletschten.
Das verschafft den Menschen die Möglichkeit sicher weiterzulaufen.
Ihr Anführer, ein Feuertroll doppelt so gewaltig wie die Restlichen, stellt sich vor den Mopp und deutet mit einem verkohlten Stab Richtung Brücke.
Er brüllt, die Meute setzt sich in Bewegung.
Das Trio stürmt ihnen entschlossen entgegen.
Aus dem Stab des Obertrolls schießt plötzlich ein Feuerkegel, versengt Fliehende wie auch das Dreiergespann und öffnet den Weg für den Mopp.
Die verfeindeten Seiten prallen aufeinander!

Candril und Grutal schmettern sich ihren Pfad durch die lebendigen Fackeln.
Die Krallen der Feuertrolle grabschen gierig nach brennbarem Fleisch.

Amanodel feuert einen Blitzstrahl durch die Feuertrollreihen und versenkt unbeabsichtigt zwei Bajaner, die ihm in die Schussbahn laufen.
Er sichtet aus dem Augenwinkel einen Felsbrocken, dessen Flugbahn der Brücke gefährlich werden wird und riskiert einen Arm vom Rückstoss des Blitzes abzuwenden.
Der Blitz drückt ihn lediglich zurück in den Lehm, doch es lohnt sich und der Federfallzauber rettet die letzte Brücke vor der Zerstörung.
Ein Feuerball des Obertrolls detoniert.
Schwere Brandblasen sind die Folge, der Rauch kratzt in den Kehlen.
Der Gesegneten des Imix grunzen aus feurig trockenem Hals!!!
Doch die Schlacht ist noch lange nicht entschieden…

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Nagakeng

  • Mitglied
Flames and Foes II
« Antwort #65 am: 01. März 2007, 23:34:27 »
Ach, wie schön sind doch Semesterferien...
Deshalb widme ich diesen Beitrag allen Schülern da draußen :grin:

(79/2)
… Die Holzmaske war in zwei Teile gespalten.
Das Blut rann an Tristans vernarbter Wange herab.
Er und der weibliche Mönch an seiner Seite keuchten schwer.
Um ihn und Ingrith türmten sich die Feuerskelette und Feuertrolle.
Die Büttel hatten das Zeitliche gesegnet.

Einige Feuertrolle erwachten aus dem Koma.
Der wirbelnde Krieger drehte sich an ihnen vorüber und stach jedem einmal in den weichen Schädel, woraufhin sie wieder leblos zusammensackten.
Ingrith hielt sich den triefenden Arm.
Ein Schicksalsschläfer schwebte auf das Hausdach hernieder.
Über ihn zischte ein Feuerbrocken hinweg.
Es war eine sehr dünne Gestalt, die sich da unter der lila Robe verbarg.
Unter dem schwarzen, stacheligen Stahlhelm hing langes schwarzes Haar heraus und auch seine Augen waren nichts geringeres als pechschwarzes Gift.
Er verschränkte die Arme vor der Brust.
Und schwieg so demonstrativ, dass der Erfolg der beiden Krieger fast lächerlich wirkte.

Diesmal schmetterte die Waffenlose die Trolle nieder.
Wieder herrschte endloses Schweigen.

Plötzlich wurde es in den Häusern hell.
Durch ein Fenster flog ein brennender Körper.
Die Türen flogen gleichzeitig auf, und heraus taumelten vom Rauch hustende Bajaner im Schlafkittel.
Das Gespann deutete ihnen den Weg in Sicherheit.
Salamander pressten sich durch die Tür, wobei sie den Türrahmen in Brand steckten.
Die Häuser brannten in Windeseile lichterloh.
Der Priester beschwor einen spirituellen, überdimensionalen Opferdolch und schwang sich in die Lüfte.

„Für Gawain!“

Schrie Tristan und hechtete mit tanzenden Klingen ins Gemenge der glühenden Körper…


… Das Gespann zischt über die Kleinstadt hinweg zum anderen Waldrand.
Zerstörte Häuser, flüchtende Bajaner, Büttel, die sich dem Feuermopp entgegenstellen und deren Vorrücken hinauszögern.
Heldenhaft erwarten sie den sicheren Tod, für Familie und Vaterland.

Ein heller Schein vom nördlichen Waldrand erregt des Gespanns Aufmerksamkeit.

„Fernrohr…Nimmervollen Beutel!“

Spart der brustatmende Zarathustra seine Kräfte im vollen Flug.
Sogleich späht Deion hinüber und kann immer wieder zwischen den Häusern einen Blick auf die Szene erhaschen, während er sich bemüht, sie dem Falkener zu schildern, der soeben wieder gezwungenermaßen beginnt, lodernden Kometen auszuweichen.

„Ein Tor aus Flammen… auf der Norderhöhung!!! Ein steter Strom… aus… Kreaturen… Feuerkreaturen… ergießt sich in die Kleinstadt!!!… Halt!…Wer ist DAS?“

Dem Schurken stockt der Atem, sein Herz setzt eine Sekunde aus.

„Das spielt jetzt keine Rolle, Deion, Kamerad. Zieh deine Waffe, wir sind gleich am Ziel.“

Deion gehorcht und würgt in letzter Sekunde einen Flimmerntrank hinab.

„Attacke!!!“

Brüllt Zara, der die Flammbärtigen sich frontal vorknöpft, während Deion herabspringt eine akrobatische Rolle vollführt und im Liegen den ersten Pfeil einem der drei Feuerriesen in die Achsenhöhle jagt, der daraufhin den Brocken nicht mehr halten kann.
Ein verächtliches Knacken schallt durch die Nacht, als das Gewicht auf dessen eigenem Fußrücken landet…


…Die tiefen Falten auf Burnes Stirn zeugten von seiner Anspannung.
Er und Burne harrten aus, um gegebenenfalls die letzte magische und kämpferische Bastion zwischen den Einheiten des Elementaren Bösen und der Zivilbevölkerung darzubieten, doch es brannte ihm unter den Fingernägeln.
Um so früher er einschritt, desto unwahrscheinlicher würde dieses Szenario.
Hoffentlich hatte Amanodel noch genügend Kälteschriftrollen und Feuerschutztränke.
Halt!!!
Er grübelte tief, die Falten legten sich so tief in die Stirn wie nie zuvor.
Hatte er nicht in einem Geheimfach vor knapp zehn Jahren, nach der letzten Erhebung und all den Katastrophen ein Geheimfach mit Feuerschutz und Kältemagie angelegt.
Wie für jeden anderen elementaren Ernstfall auch!?!
Ein Versteck an Hilfsmitteln!!!
Mensch, wie konnte er das nur vergessen!?!

„Wonach grübelst du in dieser scheißverdammten Stunde noch, Burne?“

Funkte ihm sein bester Freund in den Gedankengang.

„Rufus, übernimm mal kurz allein das Kommando und halte hier die Stellung! Ich bin sofort wieder zurück!!!“

Rufus stürzte ihm- entgegen der Anweisung- die gewundenen Stufen vom Aussichtsturm aus hinterher und sie gelangten in den Speisesaal.

„Habe ich nicht gesagt, du sollst die Stellung halten!?! Jetzt mach, dass du wieder da rauf kommst, alter Schuft!“

„Ich störe ja nur ungern diese wundervolle Familienidylle.“

Eröffnete ihnen ein Büttel, der gemütlich mit Burnes Stuhl kippelte und den stehen gebliebenen Wein wegtrank.

„Was??? Auf deinen Posten, Gerald.“

Es war der Oberbefehlshaber nach Elmo, der wohl in der entscheidenden Stunde Muffesaußen bekam.

„Auf keinen Fall!.“

„Und warum nicht, dampfende Kacke!?!“

Rutschte es Rufus raus.
Burne wollte schon weiterstürzen, da platzte es aus dem Feigling in einem ernsten Ton.

„Weil ich auf euch gewartet habe…“

Burne hielt inne.
Die Augen des Burgherren weiteten sich unter seinem Zauberhut, als er die Falle erkannte.
Unter schallendem dämonischem Gelächter hüllte der verheerende Kältekegel die gereiften Freunde in schmerzenden Frost…

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…Das Blatt hat sich überraschenderweise gewendet.

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Nachdem der Anführer des Mobs noch mit Feuerstrahlen das Fleisch seiner Kontrahenten versengt hatte, packen die Helden nun ihre Geheimwaffe aus.
Candril und Amanodel halten Grutal den Rücken frei, während dieser sich mit Rechtschaffener Macht und Göttlicher Kraft stärkt und schließlich wie ein Inferno über die restlichen Feuertrolle hereinbricht.
Auch ihr doppeltpotenter Anführer fällt seinem göttlichen Streitkolben zum Opfer.

„Und was nun? Wir haben keine Möglichkeit sie zu töten, sie werden sich schlichtweg wieder regenerieren! Ich weiß nichts über ihre Schwachstellen, Brüder.“

Amanodels Rede verbreitet Ratlosigkeit.

Candril hält den bewusstlosen Mob mit kräftigen Hieben am Boden.
Da packt Grutal sich die Kreaturen und schleudert sie eine nach der andere wie Puppen in den eiskalten und angeschwollenen Bach, wo sie von den tosenden Schnellen fortgerissen werden.

„Vielleicht hilft das ja! Und falls nicht, sind wir sie zumindest vorerst los, bis alle sich in die Burg zurückgezogen haben. Stein lässt sich nicht so leicht in Brand stecken wie Holz, ihr miesen…“

Mit einer Tat der Stärke wuchtet er den vierfach schwerern Feuertrollführer über die Brüstung.
Die Brandblasen an den Händen schmerzen furchtbar, aber in dieser Stunde der Entscheidung ist das wohl das geringste Übel.

„Ein Lichtblick, sie haben den Beschuss eingestellt. Das haben wir sicherlich Zara und Deion zu verdanken!“

Schnaubt Candril, doch von Freude in seiner Stimme kann nicht die Rede sein.

Plötzlich hören sie wieder Hilfeschreie.
Panisch rennen Menschen aus allen anliegenden Gassen auf sie zu, verfolgt von langsam dahinschreitenden Feuerelementaren, die alles brennbare und bisher verschonte in Brand stecken.
Das Spektakel beginnt von vorn…


… Die Lungen vom Qualm voll beansprucht, bezogen Calmer, Terjon, Yether und Jennithar Stellung hinter der Stallwand.
Die Nacht war grellorange.
Sie mussten dem gewaltigen Feuer ganz nah sein!

Eine Stimme der Hölle erschallte, wovon Terjon einige Wortfetzen verstand.

„…dieses Chaos und diese herrliche Zerstörung ist beispielhaft. Wenn nicht besser gewusst, hielte man es für ein Werk der Dämonenschaft…“

„Schweig still!“

Eine andere, geschlechtlose, brodelnde Stimme mischte sich dazwischen.

„Ich habe Eure Wenigkeit herbeigeholt, weil ihr im Besitz der Steine seid. Ihr werdet sie mir aushändigen…“

„Der Auserwählte schlägt mir also ein Geschäft vor, harschnartwalhalaa!?!“

Terjon nutzte das Spiegelchen, hielt es am Untergrund um die Ecke, wobei ihm vor Schreck der Atem stockte.

„Wer sprach von einem Handel? Du dienst Tharizdun, Dämonenfürst!“

Der Auserwählte erhob seine Stimme, während farbige Flammen aller elementaren Richtungen, seine unheimliche Gestalt umspielten.

Sie wandelte sich zu so unmenschlicher, unverständlicher Niedertracht, dass keine Zunge dieser Welt die Dunkle Sprache je beherrschen könnte.
Der Wille des Glabrezu war gebrochen, wie es schien.

„Ihr findet die Steine, harschnartgallart, in den gekreuzigten Leichen meiner Behausung.“

Der Auserwählte nickte.
Er nickte, als ob er dies schon immer gewusst hätte und holte anschließend aus der schwarzen Kutte einen silbernen Schädel hervor.
Kurz funkelte ein roter Edelstein aus einer Vertiefung an der Stirn auf, doch im selben Moment erschien eine blutende Erinnye an seiner Seite, die Terjons Aufmerksamkeit auf sich zog.
Die beiden düstren Gestalten schritten durch das Feuertor, wobei der Auserwählte seinem Vortrag letzte Instruktionen hinzufügt:

„Hiermit übertrage ich euch, tanariischer Diener, die Befehlsgewalt über den Mob…“

Das Tor schloss sich mit einem dumpfen Knall.
Gerade noch war der letzte Magmin hindurchgeschlüpft und eilte sogleich zur Spielwiese des Grauens.

Die vier Priester hielten die Luft an, als er an ihnen vorbeitrabte.

„Diese Schmach der Knechtung, schararatat, wird niemals in die Geschichte dieser Ebene eingehen!!!“

Ein Wutanfall des Glabrezu deckte das Dach des Hauses ab, das als Versteck diente.

Sie bildeten einen Kreis, einen Kreis der Freundschaft, während die Ziegel herabregneten.
Terjon reckte die flache Hand in die Runde, die langen Weggefährten erwiderten sein Handeln.

„Wenn haben wir denn hier!?! Etwa, krareitantscheck, einen Mob an Spähern!?! Ihr habt gelauscht!!!“

Zischte das Ungetüm, die Scherenklaue zum Hieb erhebend.

„Steht uns bei, ihr Guten Götter!!!“

Die erste Serie aus göttlicher Magie eröffnete das letzte Gefecht der ansässigen Kirchen…
 

… Der Riese wirft sich mit der Schulter durch das nächstgelegene Haus.
Die Kommandantin, eine Erinnye, war geflohen und die beiden anderen Söldner des Feuers getötet.
Der Auftrag war zuende zu führen.
Der Überlebende versucht sich vor den präzisen Schüssen des vom Vogelmensch geschulterten Halblings in Sicherheit zu bringen.
Doch sie spüren ihn überall auf.
Er durchbricht die nächste Häuserfront und findet sich auf einer Weggabelung wieder.
Wo bleibt nur das Verfolgergespann?
Ha, direkt über ihm!!!

Der gespannte Bogen richtet sich genau auf seine Stirn.
Doch der hellhörige Halbling schreckt auf.
Das Gespann wechselt einige ihm unverständliche Worte, deutet nochmals drohend mit dem Finger auf den Feuerriesen und zischt dann eine Gasse entlang in der ein Kampf tobt.
So, nun konnte er den Auftrag, die letzte Brücke zu zerstören, in aller Ruhe vollenden…


…Die Schweißperlen der sengenden Hitze rannen Elmo und Tenaris in Strömen hinab.
Sie und einige Büttel waren von einer Magminschar umzingelt.
Plötzlich landete etwas mitten unter ihnen.

„Zarathustra, Ehre der Jägerin!“

Gemeinsam bezwangen sie das Lavaheer, wobei lediglich ein Büttel starb.
Deion brauchte nicht einmal absatteln, sondern feuerte mit dem Bogen, während Zara und die übrigen das Schwert schwangen.

„Wo wollt ihr hin?“

Entgegnete der Falkener dem von dannen eilendem Waldläufer-Kommando.

„Wir sehen bei Tristan und Ingrith nach dem Rechten. Sie stecken in Schwierigkeiten! Deckt ihr den Rückzug der Bevölkerung!“

Und schon war der Trupp in einer Seitengasse verschwunden…


…Um sie herum brennen Häusergiebel, der Rauch kratzt furchtbar in den Kehlen, die Gasse ist mit den Toten beider Fraktionen gepflastert.
Überall in der Stadt lodern Brände, die gellende Freude der Vernichtung lässt Bah wie einen Vorgeschmack auf die baldige Hölle wirken.
Ein schreckliches Bild!

Plötzlich vernehmen sie den Schall einer Explosion und zeitgleich erschallt der Klang eines Hornes und schwere Schritte poltern über das Pflaster- auch das Hallen von Hufen ist herauszuhören.
In der gewundenen Gasse erscheint ein Nachtmahr, ein rußig brennendes Pferd der Hölle, geritten von einem Schicksalsschläfer in Ritterrüstung- natürlich unter der obligatorischen lila Robe verborgen- gefolgt von einem Mob aus brennenden Skeletten und Gesegneten des Imix.
Das Gespann bereitet sich auf die Konfrontation vor.

Der Schicksalsschläfer, eine hünenhafte Gestalt, deren Erscheinung ein dämonischer rechter Arm abrundet, wirkt Verwirrung und wie das Unglück es so will, reißt der bisherig überragende Erfolg ab.
Man weiß nicht, wer den ersten Schlag tat, doch so geschieht es und die ungezügelte Wut eines Freundes fährt auf den anderen hernieder und kehrt sich im anderen gegen sich selbst.
Deion und Zarathustra zerfleischen sich förmlich gegenseitig.
Der Verdammnisträumer überlässt sie, hohl lachend, ihrem Schicksal.
Sein Kommando zieht grunzend und gackernd vorbei und verschwindet hinter der nächsten Biegung…


… Eine Explosion erschüttert die Umgebung und zerfetzt die Mühle.
Die Leiche eines Salamanders landet vor Schwert-, Zauberstab- und Kolbenschwinger.

„Gerade eine Feuerkreatur sollte wissen, dass mit einigen Substanzen nicht gut Kirschen essen ist. Dazu gehört leider auch Mehlstaub…“

„Spart euch den Sarkasmus Amanodel. Die Situation ist viel zu ernst, als hier hohle Worte zu schleudern. Ihr kennt die Haltung meines Orden gegenüber solchen Belangen.“

Stutzt Grutal, der in Bereitschaftsstellung gegangen ist, dem Zauberer die Meinung.

„Aber wie auch ihr wisst, ist in einer solchen Stunde eine Gesinnungsdiskussion heiße Luft, Hüter des Wortes!“

Kontert der Magier.
Bevor Grutal erneut ansetzen kann, lenkt Candril die Unterhaltung wieder auf das Wesentliche.

„Es ist beunruhigend, dass bisher kaum Bajaner die Brücke überquert haben. Und inzwischen ist der Strom der Flüchtenden ja fast völlig versiegt. Sollten wir nicht ausschwärmen, teilweise zumindest?“

In dem Augenblick hören sie nochmals gellendes Schluchzen.
Zwei Familien, ungefähr zwei Dutzend Bajaner an der Zahl, schleppen sich durch den Russ aus dem Norden. Hinter ihnen flammt es hell auf.
Grutal Fortron jagt los, doch ein auffälliges Geräusch hält Fernandel Amanodel und Candril Jiltray zurück.
Es klingt wie eine einbrechende Mauer.
Keinen Moment später ist das Geräusch lokalisiert und bestätigt:

Ein blutender Feuerriese hat sich einen Brocken beschafft und heizt ihn mit seinen glühenden Händen auf.
Sofort zieht der Magier seinen Geschossstab und feuert Magische Geschosssalven, Candril packt sich den Bogen und feuert mehrere Geschosse auf einen Schlag, welche die bärtige Gefahr jedoch mit dem Brocken abwehrt.

Er setzt an und schleudert, verfehlt jedoch den lebensnotwendigen Pfeiler und reißt nur ein Loch in die Flanke der Brücke.
Doch sie will nicht nachgeben- noch nicht.
Wieder schreitet er zur Tat und reißt mit Gewalt einen Ziegelverhau heraus, während er unter Vollbeschuss steht.
Die Mission ist sein Ziel!!!

Gerade, als er wieder zum Wurf ansetzt, trifft den Bärtigen ein von magischen Geschossen umwirbelter Blattschuss ins Gesicht!

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Ebenfalls vorbildlich hat Grutal den Rückzug der Bajaner gedeckt.
Der Urgroßvater einer Familie versichert aufgelöst, dass sie die letzten Überlebenden seien und eilt mit seinen Liebsten über die Brücke.

Die Flüchtenden verschwinden im Dunkel des Brückenbogens.
Ein Todesstöhnen, dem weitere folgen, reißt die Helden aus der Zuversicht.
Der Alte taumelt zurück, hält sich dabei das schwache Herz und bricht zusammen.

Das dezimierte Duo sammelt sich.
Der manifestierte Tod tritt ruhig aus der Dunkelheit.
Bodaks.

„Seht ihnen nicht ins verzogene Antlitz, es löscht Leben au…“

Plötzlich greift sich auch der ungeschützte Grauelf ans Herz, das Leuchten seiner blaumagischen Pupillen erlischt.

„Mörder!!!“

Grutal und Candril blicken ihnen erfüllt vom Sinnen auf gerechte Rache tief in die Augen des Todes.
Und siegen ohne Umschweife!

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Amanodels lebloser Körper wird geschultert, sie ziehen sich zur Burg zurück, Grutal wählt den Luftweg.
Das nördliche Bah ist verloren…


… Zarathustra lässt ab.
Er hat Deion in die sterbende Bewusstlosigkeit geprügelt und ist dabei nicht unversehrt geblieben.
Denn auch der Schurke hat den ein oder anderen unangenehmen Hieb, Biss, Kratzer - was auch immer- gelandet.
In seiner Verwirrung flieht der Raptoraner vor einer unbekannten Quelle der Furcht und überlässt den Kamerad seinem Schicksal.

Als er schließlich den Wahnsinn abgeschüttelt hat und ihm sein furchtbares Handeln bewusst wird, ist es bereits zu spät.
Zurückgekehrt, streift er Deion behutsam über die offenen Lider.
Eine bittere Träne tropft aufs Pflaster, verdampft langsam und hinterlässt nur einen feinen Hauch aus Salz.

Zarathustra ballt die Faust, zieht alle vorhandenen Tränke, und schluckt sie so hastig, dass die farbigen Wässer an den Wangen hinabrinnen.
Er schnellt in die Lüfte und hält dort inne.

Fixiert auf das Objekt der Verachtung, erfüllt es ihn mit einem seltsamen Gefühl aus Erwartung, Hass und Trauer, als das vertraute Horn ertönt und ihm den Weg weist.

Der Raptoraner sticht durch Rauchschwaden und unternimmt einen Sturzanflug auf den Verdammnisträumer, der völlig überrascht das Pferd hochreißt.
Der Adamantspeer durchbohrt das Herz des Nachtmahr.
Der Schicksalsschläfer stürzt mit den Reittier, im Abspringen klemmt er sich jedoch den rechten dämonischen Arm ein und geht zu Boden.

„Es folgt dein Ende, Schuft! Sprich dein letztes Gebet.“

Knirscht der heftig mit den Flügeln schlagende Angreifer.

„Niemand, auch nicht ihr, Fremder, werdet mein Schicksal besiegeln. Nur zu eurem Verständnis: Das liegt allein in der Hand THARIZDUNs...“

Entgegnet der Liegende gelassen mit einer hohlen Stimme und zieht dabei in übernatürlicher Weise seinen flexiblen Arm unter dem erloschenen Raucher hervor.
Durch die splitternden Fenster springen plötzlich Gesegnete und versperren dem Falkener den freien Stich.

Sie grabschen gierig nach seinem brennenden Fleisch.
Zarathustra zügelt seine Wut, und distanziert sich leicht.
Der Schicksalsschläfer murmelt eine Phrase, seinem schwarzen Helm entspringen überdimensionale pechschwarze Fledermausflügel.
Er richtet sich auf, wobei er einen halben Fuß über dem Pflaster hinter seinen Befehligten, zu denen sich die restlichen Feuerskelette gesellen, zum Stehen kommt.

„Das nenne ich Mut, Lord Helmchen!“

Provoziert Zara den Feigling, um ihn zu einem Duell zu bewegen.

„Dieser Siedlung werden etliche folgen, und ihr könnt nichts, aber rein gar nichts dagegen unternehmen, Flattermann!“

Lautet die ernüchternde, ebenso provozierende Antwort.

„Sei unbesorgt, ich werde DICH und dein Pack wie…“

Die letzten Worte Zarathustras sind nicht mehr hörbar, als er, dem Feind nicht den Rücken kehrend, in den Rauchschwaden verschwindet.
Der Held hat ein Zeichen gesetzt…


… Rufus stürzt den Überlebenden entgegen.
Er blutet an der Stirn und ist übersäht mit tieflila Frostbeulen.

„Rufus kehrt um, Bah ist verloren. Alle Überlebenden befinden sich in der Burg!“

Wirft Grutal ihm entgegen.

„Wo sind all unsere Verbündeten abgeblieben?“

„Wir wissen es nicht…“

Gibt Candril zu.
Der Burgherr schlägt mit seinem Zweihandschwert wie ein Berserker auf eine angrenzende Zinne, bis er sich abreagiert hat.

„Sie sind gefallen.“

Schallt es aus der Dunkelheit der Nacht, die von den Bränden der Stadt und dem ungewöhnlich roten Schein des Himmels überlagert wird.
Zarathustra trägt seinen Freund Deion vor sich auf den Armen.

„Auch Burne…“

Erwidert Rufus bitter.

„… ist bei einem Hinterhalt auf der Burg ums Leben gekommen… los die Zugbrücke hoch!“

Nur das Knistern der Flammen ist noch zu hören, weder Tier- noch  Menschenrufe mischen sich darunter.
Die Schlacht ist verloren.
Bah gleicht einem Triumph des Elementaren Bösen sondergleichen!
Die Hängebrücke rastet senkrecht ein und überlässt die Kleinstadt ihrem Schicksal…

To be continued

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Nagakeng

  • Mitglied
Counterstrike
« Antwort #66 am: 07. März 2007, 22:03:03 »
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Bah in Trümmern – der Gegenschlag

(79/3)

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… Er kämmte sich seinen Bart und putzte das Holzbein wie er es jeden Abend vor dem zu Bett gehen tat.
Seine beiden größten Schätze auf dieser Welt, seine treue Frau Hammerlied und sein kluges Adoptivkind schlummerten bereits tief und fest.

Ein leises Wispern drang durch den Wald zur Siedlung.

Der Wald um sie herum war zum Geisterwald geworden.
Die Wurzeln des Spuks lagen in den Massengräbern, die nach dem Gemeindehaus-Massaker zwangsläufig um den Weiler herum angelegt werden mussten.
Und Schuld daran trug allein der Kult.
Zwar behaupteten einige böse Zungen, darunter auch Thandain Dunkelvoll, dass die Abenteurer, welche das Asyl damals ins Leben gerufen hatten, die Schuld trügen, doch ohne den Kult hätte es dieser Aktion auch niemals bedurft.  
Beim Erbauer, basta!

Das Raunen eines Drachen warf Rerrid aus seinen Gedanken.
Die Balken des Gasthauses nebenan knarzten verdächtig!

Er humpelte ins Schlafzimmer und weckte seine Frau und das Orkkind.
Plötzlich knarrten die Giebel seines Daches verächtlich.

„Los, los, beeilt euch! Wir müssen fliehen!“

Sie eilten mit Rerrid nun im Schlepptau ins Kaminzimmer.
Plötzlich fuhr direkt vor ihnen aus dem Kaminschlot ein gebündelter Feuerodem, der das Mobiliar in Flammen setzte.

Die Giebel knarrten als das Dach entlastet wurde, und sich das furchtbare Prozedere, welches der Ausräucherung aller Voniduaner galt, nebenan wiederholte.

„Los, wir nehmen die Hintertür! Schnell, schnell!“

Befahl das Familienoberhaupt.
Plötzlich wurden erste Angstschreie und Hilferufe laut.
Sie schlichen sich nach draußen und Rerrid spähte um die Hausmauer.
Erschrocken wandte der Zwerg sich ab und packte das eingeschüchterte Junge sowie seine Frau an der Schulter.

„Ab in den Wald! Lauft und blickt JA NICHT zurück!!!“

Erneut war das Raunen eines Drachen zu hören, was gleichzeitig den Startschuss gab.
Während die Handlanger Hedracks Vonidu einzuebnen begannen, wähnte sich Familie Hammerlied in Sicherheit.
Doch plötzlich drang das gespenstische Wispern wieder an Rerrids Ohren.
Dunkle Schemen zwischen den Stämmen der Bäume begannen langsam Gestalt anzunehmen.
Sie klammerte sich aneinander und Rerrid zückte in größter Not das Symbol des Erbauers…


… Candril hatte die Pupillen weit aufgerissen, um ja nicht zu stolpern.
Verschwitzt eilte er durch den Wald, die Tentakel immer auf den Fersen und gelangte schließlich zu dieser Lichtung.
Eine Kathedrale des Bösen erhob sich vor ihm.
Die Tore öffneten sich, wobei eine Feuersbrunst herausschoss.
Gleichzeitig wurden darin die dunklen Umrisse zweier dämonischer Linsen sichtbar.
Eine Peitsche knallte.
Candril wähnte sich am Ziel, denn es tat sich keine Möglichkeit der weiteren Flucht auf.

„Hier bin ich, was willst du?“

Eine infernalische Stimme, wie der rauschende Ursprung eines Kohleofens dröhnte an des Waldelfen spitze Ohren.

„Deinen Körper!!! Willkommen in der Hölle.“

Unvermittelt erwachte die Kämpfernatur aus dem puzzleartigen Traum.
Es war Candrils geheimer Wunsch endlich vollwertiges Mitglied des Schimmernden zu werden- nämlich Pfaffe desselbigen.
Doch seine Persönlichkeit, ja sein geistiger Pfad, hatte stets etwas davon abgewichen.
Musste er also seinen Körper verkaufen?
Oder offenbarte der Traum wie so oft auf mystische Weise einen Bruchteil der Zukunft?
...

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… Am folgenden milden Morgen begrüßte die völlig übermüdete Stimme des ernsten Priesters Grutal nacheinander Amanodels und Deions passionierte Seelen.
Mit der Notration an Diamantenstaub im Gepäck, welche vorsorglich über die letzten Verkäufe angelegt worden war, konnten beide Kameraden wieder unter die Lebenden geholt werden.

Das Resümee der Schlacht war ernüchternd.
Die Heerscharen des Elementaren Feuers hatten nicht nachgesetzt, sondern waren nach und nach spurlos in den Flammen verschwunden.
Von der ursprünglichen Bevölkerung- immerhin knapp ein Tausend an der Zahl- hatte knapp ein Fünftel das Massaker hinter sicheren Burgmauern überlebt.

Die letzten Ruinen qualmten noch, als man sich auf der Burgmauer versammelte.
Im Großen und Ganzen glich Nordbah einem Trümmerfeld.

Südbah, das Gebiet auf Burgseite des Baches, war von der Schlacht bis auf wenige Ausnahmen verschont geblieben;
die meisten Toten lagen jedoch in Südbah, vereinzelt verstreut auf den Gassen, doch wie man von den Zinnen in der Morgenröte erkennen konnte, sammelten sich die meisten auf dem Pfad von der Zentralbrücke zur rettenden Burg.

„Wir haben sie direkt in die Arme der Bodaks gewinkt, direkt ins Verderben…“

Wurde es Grutal schlagartig klar, er schauderte.

Die Helden, Rufus und die verbliebenen Büttel hatten die Nacht abwechselnd in großer Zahl Wache geschoben.
Auch sonst hatte kaum jemand eine Auge zugetan, was die schwarz unterlaufenen Augenränder bestätigten.

„Ihr seht beschissen aus. Wascht euch mal die Asche aus der Fresse…“

Begrüßte Rufus seine Mannen.

Nach der Aufgabenverteilung schwärmten die Helden aus, um die Ruinen zu untersuchen und zurückgelassene Kultanhänger zu beseitigen.
In letzterer Aufgabe konnten sie nicht genügsam werden, doch glücklicherweise fanden sich vereinzelt Überlebende, versteckt in den Häusern und Ruinen.
Einige Bajaner waren sogar in der Lage gewesen ins Dickicht des Waldes zu fliehen und sich die Nacht dort zu verkriechen, womit im Endeffekt statt dem Fünftel noch ein Viertel gezählt werden konnte.
In den Überresten der Kirche des Wahren fand man unter dem zerstörten Altar ein geheimes Fach unter anderem mit einer Portion heilender Tränke und wohltuender Salben sowie Kräuter.
Damit war fürs Erste die Gesundheit der Obdachlosen gesichert.

Ebenfalls befand sich darunter auch eine Pergamentrolle, mit der Candril zur Burg zurückeilte und die dem unverzichtbaren Burne das Leben wiederschenkte.
Vor versammelter Mannschaft platzte es aus ihm heraus:

„Rufus, wieso hast du nicht auf mich gehört?“

„Mensch, alter Freund, das spielt doch keine Rolle mehr!“

„Dann erzähl mir wenigstens welcher gerissene Kultist uns so einheizen konnte? Ich erinnere mich nur noch an das dämonische Prusten.“

„Ich kannte ihn noch von früher, diesen infernalischen Oger Magus, wie hieß er noch?"

„…mmhhh, …D´Gran?“

Auch ein kurzer Abstecher in die Unterwelt konnte Burne das grandiose Gedächtnis nicht nehmen.

„Richtig, Ich kannte seine Schwachstellen noch von früher!“

„Du meinst, wovon er keine hatte!?!“

„So ist es, verdammter Mist.“

Feixte der Kämpfer.

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„Allein meine Wut über deinen Tod und der Beistand meiner Ahnen haben das Scheusal in die Flucht geschlagen!“

Danach widmeten sie sich ohne Umschweife der Lagerorganisation- immerhin hatten knapp zwanzig Duzend Menschen, Elfen, Zwerge, Halblinge und Gnome keine Bleibe mehr.

Währenddessen fiel Grutal ein Häuschen auf, welches unberührt die Ruinenwüste Nordbahs störte.
Es hatte in keinster Weise Schaden genommen, und erklärte sich scheinbar daher, dass ein Schutzsymbol Iuz frisch in die Tür geritzt worden war.
Von der Köchin Telna fehlte jede Spur.

„Überall Spione… die Menschheit ist so anfällig, Korruption soweit der Blick schweift…“

Murmelte der Priester.

Derweil hatte Amanodel auf der herabgelassenen Zugbrücke Stellung bezogen und beobachtete zusammen mit Deion die einkehrenden Nachzügler.

„Sie kamen direkt aus den Flammen!“

Schluchzte eine aufgelöste Witwe.
Amanodel vertraute sie einem Büttel an.

Bruchteile später erregte ein Bauer sein Gemüt.
Mehrere magische Auras von wundersamen Gegenständen verbargen sich unter seiner zerlumpten Kleidung, sowie Schriftrollen und Stäbe.
Amanodel flüsterte Deion seine Beobachtung und den resultierenden Plan zu.
Er hielt den Fremden an und predigte ihm, keine Widerrede duldend:

„Plündern untersagt, Bauer, leert eure Taschen, ihr seid ertappt.“

Deion spielte das Spiel famos mit.

„Ein Bauer in der Sorge um Familie und Hof hat in diesen Stunden gewiss nicht den Scharfsinn, an Plünderung zu denken, während ihm das Herz vor Trauer übergeht. Es sei denn, er ist gar kein Bauer… Seid gegrüßt, Herr Spion und zudem… Gestaltwandler!!!“

Flink Deion Bolshie deutete scharf mit dem Zeigefinger auf den Beschuldigten, kniff dabei die Augen zu und verzog die Mundwinkel.
Der Fremde drehte auf dem Absatz um und nahm die Beine in die Hand.
Davon erstaunt, dass ihre Vermutung scheinbar der Realität entsprach und von seiner Reaktion verblüfft, dauerte es einen Moment, bis Amanodel der Zauber von der Hand schnellte, und der Dieb im senkrecht gestellten Spinnennetz zwischen den Zugbrückenketten zappelte.

Nachdem der Beschuldigte eingekerkert worden war, folgte ein erstes mildes Verhör durch Burne, dem Rufus und die Abenteurer beiwohnten.
Der Bauer schwieg konsequent.

Den Bruder Zeniths erreichte am späten Nachmittag eine geistige Nachricht der Schwester.
Im wahren Sternbild würden sich seltsame Ereignisse abspielen und sie sollten gewarnt sein:
Die nächsten Tage könnten sich die Geschehnisse auf Tellene überschlagen.
Wie konnte sie auch wissen, dass der Umbruch bereits begonnen hatte…


… Thuchos wandte sich angewidert ab.

„Wollt ihr eure bestialische Ader, nicht anderswo ausleben?“

Blut und Gedärme klebten überall.
Wie die Gören immer so wunderbar zuckten, bevor ihr Ende kam.
Estalions stechende Augen musterten den Hünen.

„Euer Ego ist angekratzt, nach so einer Blamage, das versteht doch jeder… Muttersöhnchen…“

Estalion wandte sich wieder seiner grausigen Spielerei zu.
Thuchos war sich zu fein, darauf in seiner hohlen Art zu antworten.
Und er tat auch gut daran, denn Estalion beherrschte die Kunst in offenen Wunden zu pullen mit seiner nasalen Stimme wie kein zweiter Verdammnisträumer.

„Geh mir aus den Augen, Unwürdiger…“

Bohrte der Schlaksige weiter, nachdem er vergeblich auf eine Antwort gehofft hatte.
Was war das einzig wirksame Mittel gegen Estalions Sticheleien?
Richtig, Ablenkung.

„Apropo, unwürdig. Ich habe Dugart seit Tagen nicht zu Gesicht bekommen. Ihr etwa?“

„Jaaaa….“

Unterbrach die gestörte Persönlichkeit sich nasal erinnernd ihre Spielerei, wobei sie sich mit dem knochigen Arm blutige, undefinierbare Krümel von der Stirn wischte.

„…dieser Taugenichts treibt sich seit Tagen bei der Meuchelmörderin herum. Behauptet, den Altar bewachen zu müssen, lässt sich wohl aber auspeitschen.“

Thuchos drehte den Kopf quer.

„Das sind ja Neuigkeiten… ein tyrannischer Ton sollte anschlagen. Aber sollte er nicht… müssen wir ihm einen Denkzettel für seine triefende Inkompetenz verpassen. Erst die Arbeit, dann das Vergnügen, heißt es doch…“

Der Hüne grinste hohl.

„.. es muss THARIZDUNs Wille sein, wenn des Schicksalsschläfers SprachWERKZEUGe genau in diesem Moment solche Silben entfleucht…“

„Zudem bin auch furchtbar gespannt, wie viel Kompetenz noch in den alten Knochen der Gründerväter steckt… Seiler versklaven kann doch jeder…“

Spöttelte der geifernden Estalion, wobei ihm die stechenden Augen wie überreife pechschwarze Früchte aus dem Schädel quollen.
Anschließend widmete er sich wieder seiner bestialischen Erfüllung…


…Gegen Abend war ein Lagerfeuer im Hof der Burg entzündet worden, wozu Grutal eine Predigt zum Gedenken aller Opfer hielt- für manch einen mag es etwas zu früh angesetzt erscheinen, denn es waren bei weitem noch nicht alle Opfer aus den Ruinen geborgen;
doch Burne und Rufus drängten die Entdecker des Prismas zu raschem und entschiedenem Rückschlag.
Und da Grutal der einzige akzeptable Priester weit und breit gewesen, und nicht abzusehen war, wann die Helden in Bah erneut aufkreuzen würden, lief es nun mal so.
Man gedachte den Seelen der wahren Y´Dey, des echten Jaroo, Gundi, Terjon, Calmer, Yether, Jennithar, Tristan, Spugnoir, Ingrith, Zerosh, Elmo und Tenaris, der Büttel und aller Opfer aus der Zivilbevölkerung- dies war weniger problematisch und tränenreich, denn meistens hatten komplette Clans beziehungsweise vollständige Großfamilien überlebt und nur wenige Ausnahmen waren einsam zurückgeblieben.
Grutal wünschte Telna und dem Gestaltwandler ihre gerechten Strafen an den Hals, betete für die Verschonung weiterer Städte, die Rückkehr zu Recht und Ordnung in Bah und vor allem das Ende des Schreckens.

„Das schwöre ich euch, so wahr ich hier stehe, im Namen des Sprechers des Wortes, wir werden DAS beenden!“

Die Versammlung löste sich nach einer letzten Segnung auf.
Amanodel hatte der Zeremonie nicht beigewohnt- denn die Auffüllung seines Zauberrepertoires hatte Priorität, sollte die Rückreise heute noch anstehen- und gesellte sich erst jetzt hinzu.

„Wir werden euch Hilfe senden, so bald wir Bet Regor bereisen…“

„Fürs erste haben wir Vorräte, doch ein paar Karrenladungen Lebensmittel wären wirklich sehr hilfreich und ein Medikus, jetzt wo, … ihr wisst schon… muss mindestens sein.“

Per Handschlag verabschiedeten sie sich von Burne, der nochmals seine Anerkennung loswurde:

„Ihr habt so viele Leben gerettet, wie ihr konnten. Zerbrecht euch nicht den Kopf darüber oder gebt euch gar selbst  die Schuld.“

„Schuld trägt allein dieser verdammte Kult!!!“

Grölte Rufus dazwischen, wofür er von seinem langjährigen Weggefährten, der das Wort wieder an sich riss, einen vorwurfsvollen Blick erntete.

„Ja, genau, es gibt Dinge, die kann man nicht ändern… und andere… eben schon.“

„Genau, tretet ihnen in den Arsch!“

Übersetzte Rufus.
Er reichte den Verbündeten auch nicht die Hand zum Abschied, denn man sah sich seiner Überzeugung nach ja bald wieder.
So traten sie also die Reise über die Schattenebene an…  


… Der Pfeifenqualm stand dick in der Kammer.

„Tut euch keinen Zwang an. Nehmt das Teil mit, es ist mir sowieso ein Dorn im Auge. Keine Ästhetik, kein Geschmack, aber wenn es seine Bestimmung erfüllt, nur zu. Und wenn ihr Hedrack trefft, grüßt ihn herzlichst von mir. Ich würde ein Treffen nach so langer Zeit seeeehr begrüßen. Meinen Namen kennt ihr ohnehin, was wärt ihr sonst für ein ERWÄHLTER…“

Kurz zuckten die dämonischen Gesichtsmuskeln hinter der freundlichen Altopamaske des Diabolisten, als er den verhassten Namen des Kommandanten vom Äußeren Schicksalsring herauswürgte.
Dann verschlang ein Wirbel aus Zeit und Raum den Altar und seinen neuen Besitzer.

Wo nur Smigmal wieder steckte!?!
Gewiss führte sie Dugart wieder an der Nase herum, weil er sich nicht abwimmeln ließ.

„Verehrter Bezwinger der Seiler, Meister Falrinth, hört mich an, wir…“

Erklang Thuchos hohle Stimme.

„Söhnchen, habt ihr denn nie gelernt anzuklopfen?“

Seufzte der Schreckensmagier.
Dann pustete er wieder allerlei Rauchfiguren in die ohnehin verqualmte Kammer.

„…vergeudet nicht meine kostbare Zeit. Ich weiß weswegen ihr hier seid und die Antwort lautet NEIN. Also verschwindet.“

Falrinth hatte so seine Möglichkeiten auf dem Laufendem zu bleiben.
Thuchos hob den Helm wieder auf seine Schultern.

„Wie ihr wünscht.“

Er verließ das Geheimversteck.

„Ich hätte ihm jederzeit Killer in den Wanst rammen können. Diese hochrangigen Kultisten sind furchtbar überheblich… Meister, wann verlassen wir die Ausgrabungen und widmen uns wieder weltlicheren Themen?“

Flüsterte eine bis dahin verborgene, herb weibliche Stimme hinter Falrinths Schaukelstuhl hervor.
Seine mörderische Leibgarde war bei Thuchos frevelndem Eintreten hereingeschlüpft und hatte sich trotz des Rauches wunderbar verbergen können.

„Da steckst du also… mmmhhh … der Kult als Geldquelle versiegt und seine Existenz ist laut den Gerüchten auch nur noch eine Frage der Zeit. Lass uns aufbrechen.“

Schließlich fügte er, sich den langen weißen Bart streichend und den ungewöhnlich kurzgewachsenen Halb-Ork dabei musternd, hinzu.

„ Aber Smigmal tu mir einen Gefalle. Lass die Maskerade wieder sein, es nimmt dir ohnehin niemand die Halb-Elfe ab…“

Mürrisch begann Smigmal mit den Vorbereitungen…


… Falrinth war ein Narr sondergleichen!!!
Jetzt hatte dieser überhebliche Taschentrickzauberer nicht nur seinen Nutzen für die Mission verloren, nein, er hatte nun auch noch die Gunst der Schicksalsschläfer verspielt.

Der Hüne griff nach der Fackel, die er in der Halterung zwischengelagert hatte.
Dann zögerte er, zauberte stattdessen ein mattes Licht auf einen schwarzen Onyx und schlürfte schließlich langsam den Gang entlang und brütete über der optimalen Strafe.
Dugart begegnete ihm auf dem Gang.
Die beiden Kultisten schwiegen im Vorüberschlürfen.

Einige Momente später drang das Echo von Stimmen durch den Gang.
Unter den Personen befand sich auch der neu gewonnene Erzfeind!
Halt!
Soeben hatte der Verdammnisträumer Falrinth und seinem Gesocks einen neuen Zweck angedichtet…


… In der Dunkelheit leuchtete es matt.

„Flattermann!!!“

Schallte es hohl aus dem Gebiet des Zwielichts.

„Im Wahn habt ihr Erleuchtung übersehen…“

Mit ausgestrecktem Arm und flacher Hand deutete die schemenhafte Person, von der zusätzlich allein der Stahlhelm markant hervortrat, einladend in den langen unerleuchteten Gang.

„THARIZDUN beschert auch seine Feinde… gepriesen sei seine chaotische Natur!“

Plötzlich war das Zwielicht erloschen.

„Ist er weg?“

Horchte Candril in die Runde.

„Viel wichtiger ist doch die Frage, warum wir den Kultisten entkommen haben lassen, der Deion auf dem Gewissen hatte. Mh, Amanodel?“

Setzte Zarathustra mit einem Ton gespielten Vorwurfes nach.

„Ja, er ist weg, Candril. Seine magische Aura ist zumindest verschwunden. Und Zara, warum habt IHR ihn denn dann gestern  entkommen lassen? Wohl wahr, wohl wahr…“

Konterte der Grauelf.

„Beim Sprecher, ihr habt Probleme. Wir sollten uns eher darum sorgen, ob das eine Falle ist.“

„Folgen wir doch schlicht dem Hinweis, weil wir WAHNsinnigen ja schließlich die ERLEUCHTUNG ÜBERSEHEN haben.“

Äffte Deion den Schicksalsschläfer und seinen ausdruckslosen Kehlkopf nach.

Und so schlich Deion auf dem neuen Kurs extrem vorsichtig voraus.

„Ah, eine einsame Fackel, unsere ERLEUCHTUNG!“

Bereitete der Halbling seine hochgewachsenen Kameraden auf die wahrscheinliche Gefahr vor.

„Eine Geheimtür liegt hier verborgen… und ein magischer Schutz der Hervorrufungsschule soll uns am eindringen hindern.“

Ergänzte Amanodel nach Prüfung durch seine blitzende blaumagische Iris.
Zwei dieser einfallslosen Drehtüren entschärfte Deion gefahrlos hintereinander.
Dann stand man in einem Schuttbefreiten Kämmerchen, in dem neben einfachem Mobiliar ein äußerst kurzes Bett auffiel, wohl für einen Gnom, Halbling oder ein Kind gefertigt.
Zudem zierte eine ornamentierte Waffensammlung- zwei Sichelschwerter, ein Schlagdolch, zwei Kolben, ein zweiendiges Messer und ein Paar Nunchaku - die vergleichsweise schmucklose Wand.
Die Tür gen Norden stand halboffen.
Grutal und Amanodel ließen Schutzzauber auf die Gruppe regnen, dem gesellte sich noch einige schluckbar einnehmbare Defensivmagie hinzu.
Über eine Ecke gelangten sie zu einer weiteren Tür, die allerdings neugierige Blicke auch nicht ansatzweise passieren ließ.
Es roch intensiv nach Pfeifentabak und zudem quoll eine dünne Rauchschwade unter der Tür hervor.

„Ich schätze wir sind am Ziel.“

Nickte Deion den Weggefährten zu, die seine Geste erwiderten.
Als Reaktion belegte Amanodel den Schurken mit Verbesserter Unsichtbarkeit.
Der ebenfalls unsichtbare Zarathustra bezog hinter der Ecke Deckung- er hatte seine drei Wünsche, in deren Prophezeiung er die Kameraden noch immer nicht eingeweiht hatte- nicht vergessen.

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„Was ist? …schön euch gekannt zu haben!“

Witzelte er als Ablenkungsmanöver für den leicht irritierten Amanodel.

Dann beförderte Candril die morsche Tür mit einem mächtigen Tritt aus den Angeln, wobei eine Feuerfalle detonierte, die den geschützten Waldelf jedoch nicht juckte.

Das Kammermobiliar beinhaltete eine einfache Schlafkommode auf der ein aufgeschlagenes Buch lag, ein wackliger Tisch mit dämpfender Weihrauchschüssel, ein hoher Kerzenständer, ein Schaukelstuhl auf einem kleinen Podest, der gerade das Kippeln eingestellt hatte.
Ob man den lebensechten Schicksalsschläfer zur Einrichtung zählte, blieb persönliche Sache jedes Helden.

„Auf dass SIE den Altar niemals wiedersehen außer von INNEN!“

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Kannten sie diese Erscheinung noch von früher?
Richtig, das war Dugart, der Halb-Ork mit dem feinen Schriftbild und der Vorliebe für Masochismus- der erste Schicksalsschläfer, dem die Gruppe überhaupt begegnet war!
Der Rückblick auf einen denkwürdigen Moment!
Das musste mit einer Schlacht gefeiert werden!!!

Und deren überraschende Eröffnung übernahm ein Feuerball aus dem Nichts, der EBEN NICHT vom Verdammnisträumer stammte und auf alle Erkundungssüchtigen übergriff.

„Wir haben es mit einem potenten, arkanen Zauberwirker zu tun! Nehmt euch in Acht!“

Konnte ihr magische Auras wahrnehmender Freund noch loswerden, doch mit der perfekten Überraschung auf Seiten der Gegner legte der Zauberer nach, und ließ Fernandel vorläufig permanent verstummen.

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Davor sah Zarathustra noch den richtigen Moment für seinen Auftritt gekommen.
Er schnellte aus der Deckung in den Rauch, und wählte sich Dugart zum Ziel- denn schließlich sah er sonst niemanden.

Wunderschöne, farbige und umso tödlichere Lichtstrahlen im Regenbogenmuster entströmten wirbelnd einem Punkt im Raum und durchbohrten willkürlich die Prismenentdecker, denen jedwedes Ausweichmanöver nichts nutzte.

Das offensichtlichste Ziel, Candril, durchdrang ein violetter Strahl.
Im nächsten Moment war er spurlos verschwunden!!!
Vernichtet???
Keine Zeit für Spekulationen!!!
Anschließend traf Grutal zuerst ein roter Strahl- das am ganzen Körper aufflammende Feuer schluckte die Feuerresistenz- dann ein grüner.
Er widersetzte sich dem tödlichen Gift und kam noch einmal mit leichten Kreislaufbeschwerden davon.
Danach wurde Amanodel von einem blauen Strahl beglückt, der ihn zu einer schmucklosen Statue versteinerte.
Deions orange Freude artete in einen aufquellenden Säurespritzball aus, dem er sich reflexartig seitwärts rollend entzog- die Kugel stürzte im leeren Raum zusammen.

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Dieser verheerenden Attacke setzte der Zauberer einen schnellgezauberten Blitz nach, der allein Grutal galt.
Denn Deion konnte erwartungsgemäß geschickt ausweichen und Amanodel spürte kaum mehr ein Prickeln – mal davon abgesehen, dass er ja überhaupt nichts mehr fühlen konnte.

Die Mannstärke war schlagartig auf ein Trio zusammengeschrumpft.
Grutal konnte weder mit einer Rückverwandlung Amanodels, noch mit Unterdrückung von Unsichtbarkeit dienen.
Und geschwächt von den reichlich Attacken, sah er seine einzige Möglichkeit in der Stärkung seiner Defensive.

„Segne deinen Streiter mit Gerechter Macht, Oh Sprecher, er braucht dringend deine Hilfe!!!“

Deion turnte an Amanodel vorbei, und wagte sich hinein, wobei er den wohl kampfentscheidenden Stab vom Gürtel löste und das auszugleichen suchte, was eigentlich die beiden Zauberwirker hätten übernehmen sollen.

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Zarathustras Sehne am Krähenfuss durchtrennte die unsichtbare Klinge eines Assasinendolches- die Folge einer hinterlistigen, hinterhältigen Attacke!

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Eine weitere verborgene Person war also anwesend, und sie stand nicht auf ihrer Seite, was eine zahlenmäßig ausgeglichene Schlacht bedeutete - das war man nicht gewohnt!

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Dugart machte mit einer Klingenbarriere den Rückzug fast unmöglich, während aus dem Nichts ein Kettenblitz zuckte und auf das komplette Trio mit Deion als Zentrum übersprang.
Wenn er auch sonst nichts von sich preisgab, hatte der Zauberer zumindest damit kundgegeben, über Wahre Sicht zu verfügen.

Zarathustra brachte seinen ersten Stich bei Dugart ins Ziel, der von Befriedigung erfüllt, merkwürdig stöhnte.

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Grutal war inzwischen genügend verletzt, um von den Klingen der Barriere völlig zerschlissen zu werden, und so gönnte er sich selbst eine Heilung, die auch die Wirkung des Giftes aufhob und schritt erhobenen Hauptes durch die Klingen.
Dann sprühte aus dem Stab Deions ein glitzernder Regen, der sich auf ein Gebiet legte- doch leider wurde kein Feind enttarnt!
Er versuchte es weiter.

Grutal spürte plötzlich einen Hieb in den Rücken, knapp an der Wirbelsäule vorbei.
Wieder pumpten seine Venen Gift durch den gesamten Körper und verteilten es in all seinen Geweben.
Doch der herzensgute Kleriker war ein harter Brocken und biss die Zähne zusammen.

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Dugart braute einen Flammenschlag über den Feinden zusammen, und rief ihn hernieder, wobei er sich in eine Ecke quetschte, um nicht in eine Zange zu geraten.
Zara forderte dessen schnelles Ende und stach wild zu, Dugart wehrte mit dem Schild fast alle seine Angriffe ab und spürte zuletzt doch einen stechenden Schmerz im Fußrücken- man hatte ihn am Boden festgepinnt - was wiederum ein lustvolles Stöhnen hervorrief.
Ein gezielter Bann aus dem Nichts reduzierte Deions Feenfeuer-Zauberstab für einige Momente zu wertlosem Tand.

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Hartnäckig, aber vorerst vergeblich, versuchte er das Ding wieder in Gang zu bringen.
Grutal teilte einen wuchtigen Hieb ins Leere aus und gesellte sich dann zu Zarathustra, sich dem sichtbaren Feind Dugart widmend.
Und immer dieses widerwärtige Stöhnen!
Konnte er das nicht einfach bleiben lassen!?!

Während Deion am Stab rumhantierte und die Attacken des Assasinen allesamt nach kräftigen Luftwirbeln am hin und her schwebenden Schild Grutals abprallten, zog Dugart trotz all der lustvollen Stöhnerei eine Schriftrolle der Heilung, scheinbar unentschlossen – Schmerz am Limit war wohl seine Leidenschaft- war er jedoch unfähig den Spruch fehlerfrei abzulesen.

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Der mächtige Zauberer verschaffte Dugart über eine Beständige Kugel der Macht, die sich um den Falkener aufspannte, nochmals ein wenig Luft- sicherlich nur aus egoistischen Motiven.

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Plötzlich hatte Deion den Stab wieder zum Sprießen befähigt, schleuderte es auf ein leeres Plätzchen im Raum und enttarnte den Zauberer, auf dessen Hut und langen Ärmeln sich der Glitzerstaub niederließ.
Zarathustra nutzte den Moment und verfrachtete sich mithilfe des Reisemantels direkt vor dessen Füße.

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Der Magier setzte einige vorsichtige Schritte zurück und stand bereits mit einem Bein im Alternativplan –Flucht durch das vorsorglich errichtete Phasentor.

„Schluck das, Hybrid.“

Hybrid!?!
So hatte man Zara sein Lebtag nicht genannt.
Doch das schien belanglos als der dünnstreifige, nekromantische Effekt, ein Finger des Todes, den Falkener erwischte und in Bruchteilen einer Sekunde der gesamte Lebtag an ihm vorbeizog… Kindheit, Adoleszenz, ruhmreiche Tage… doch der unheimliche Ausflug stoppte in genau diesem Moment und nicht erst im Paradies Mutter Schicksals!

Sauwütend packte er den Todesmagier am Kragen, schüttelte ihn kräftig durch, trieb die funktionsfähige Fußklaue in dessen Magen, nahm ihn schließlich in den Schwitzkasten und hechelte ihm ins Ohr.

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„Wer ist jetzt der Gebieter!?!“

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Nachdem die hinterhältige Nervensäge Grutal nochmals gefährlich nah am Rückrad getroffen hatte,

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schmetterte der Priester mit einer Tat der Stärke den am Boden festgespickten Verdammnisträumer zu Boden, der Stahlhelm sprang vom Schädel und das Lebenslicht in den bösen Augen erlosch, begleitet von einem weniger lustvollen Röcheln.
Sofort drehte sich Grutal um und schwang hart in die schweren Rauchnebel vor ihm, deren wirbelnde Schleier die genaue Position des Meuchelmörders verbargen.

„Zeig dich, Feigling!“

Fauchte er augenblicklich, roh und genervt.

Schurke Deion nutzte derweil die Gelegenheit und stach zu, dem Magier direkt zwischen die schwach von Steinhaut geschützten Rippen.
Jener litt recht hilflos unter Zaras überwältigendem Armzug, zappelte, und trommelte wirkungslos auf den feindlichen Rücken ein, was unter dem Muskeldruck am Hals immer schwächer wurde und schließlich in unkontrolliertem Zucken endete, bevor er wenige Augenblicke später in die Bewusstlosigkeit sank.

Plötzlich tat sich in der Klingenbarriere eine Öffnung mit humanoidem Umriss auf und schloss sich nach schredderndem Geräusch wieder.

„Da bist DU ja, Feigling!“

Grutal eilte hinterher, und zog noch vor den wirbelnden Klingen die Notbremse als sehr laut eine unbekannte, herb weibliche und aufgeregte Stimme einsetzte.

„Falls jetzt jemand seinen VERSTEINERTEN FREUND im STÜCK wieder HABEN will, rührt JETZT niemand einen FINGER oder SICH gar von der STELLE!!!“

Die Unbekannte betonte alle Silben völlig konfus, so, als ob sie noch nie in wahrer Gefahr geschwebt hätte.
Ein wahrhafter Angsthase mit Killerqualitäten eben!

Grutal erhaschte durch die Klingen einen Blick auf die halbwüchsige Assasine, deren Verbesserte Unsichtbarkeit wohl ausgeklungen war.

„Ihr WERDET diesen TAUSCH nicht ausschlagen, WENN euch das LEBEN eures FREUNDES etwas BEDEUTET. LASST FALRINTH LAUFEN!“

Das Trio sah sich tief in die grimmigen Augen;
die Hinterlist, die den unfairen Kampf beherrscht hatte, brachte ihre Gemüter in einer Art und Weise zum Kochen, dass jetzt nicht an Handel zu Denken war.
Mit einem gezielten Stich in den Nacken, tötete Deion Falrinth und Grutal hechtete in der schweren Ritterrüstung- sofern man eben damit hechten konnte- durch die Klingenbarriere unter die umgeworfene Statue und rettete Amanodel so vor der Zerstörung.

Er raffte sich auf, um die Unbekannte zu verfolgen, welche die Gelegenheit zur Flucht genutzt hatte.
Der gute Priester schleuderte einen Flammenschlag nach der Flüchtenden.
Sie überstand die Attacke aus offensichtlichen Gründen überragender Bewegungsfertigkeit unversehrt und gelangte zur geheimen Drehtür, welche sich jedoch nur langsam bewegen ließ.
Im nächsten Moment hatte der Adamantkolben schwingende klerikale Berserker beinahe aufgeholt und die Kurzgewachsene hüllte die Umgebung in Dunkelheit.
Er hieb einige Male nach ihr, sie turnte zwischen seinen Armen hindurch und bekam es mehrmals nicht gebacken, eine zusätzlich gezogene Schriftrolle zu benutzen.
Nach einigen ebenfalls ergebnislosen und zu bewusst brutalen Schwingern Grutals, gelang ihr schlussendlich die Flucht per Dimensionszauber.

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Während Grutal sich noch im Rausch der Verfolgung wähnte- man hatte äußerstes Vertrauen in seine Nehmerqualitäten und Fähigkeiten als Solojäger- widmete sich das Duo bereits einer angenehmeren Beschäftigung.
Als Deion das Buch auf dem Tisch genauer unter die Lupe nahm, fuhr eine Schlange mit lähmendem Gift heraus, der er spielerisch auswich.

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Die folgende maximale Feuerexplosion zerriss zwar das falsche Zauberbuch in tausend Fetzen, schadete Deion jedoch aufgrund seiner Perfektion in Sachen Ausweichmanövern nur unwesentlich.
Kein Magier solch hohen Ranges würde SEINEN Zauberwälzer auf so stupide Weise riskieren, das war nur logisch!

Nachdem jedes Staubkorn umgedreht worden war, entdeckte Deion mit reinem Tasten unterm Bett die beiden echten Zauberwälzer Falrinths.

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Auch waren bei den Schriftrollen einige sehr interessante und aufschlussreiche arkane Zauber dabei, die allesamt in Amanodels Tasche gewandert wären, wenn er nicht gerade so langweilig in der Gegend herumgehangen wäre.
Die beiden Schinken, sowie Schreckliche Verwandlung, Zauber Wenden, Projiziere Abbild, Fleisch zu Stein und Antimagische Aura sollten ihm nach seiner Rückverwandlung feierlich überreicht werden.

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Der Edelstein-, Münz- und Klopfstab-bestückte Ledersack ließ das Abenteurerherz nur wenig höher schlagen, wohingegen einem beim Gedanken an Falrinths Wertgegenstände am Körper schon der Speichel im Mund zusammenlaufen musste.
Grutal pflückte derweil die verzierten Waffen von den Wänden.
Auf dem Höhepunkt ihrer Sammelleidenschaft, besann man sich wieder auf Innere Werte und Tugenden.

„Candrils Körper muss vollständig zerstört sein, nicht einmal Asche ist von ihm übrig geblieben… Hand ans Herz, Kameraden… Friede seiner Seele!“

Betroffen starrten sie auf den folgenschweren Ort und entzündeten als Andenken das gefundene Porträt eines selbstsüchtigen und egoistischen Zauberers, das gewiss niemand Geringeren als Falrinth höchstpersönlich darstellen sollte, als Zeichen ihrer Anerkennung.

„Den Verdienst seines Kopfes verdanken wir dir und wollen wir dir widmen, Candril Jiltray. Du warst der Mutige, der im schicksalhaften Moment vorausschritt!“

Sie legten eine Schweigeminute ein.
Als der Gestank der brennenden Acrylfarben nicht mehr auszuhalten war, schulterte Grutal die Statue und das Trio zog von dannen, wobei der Kleriker noch nötige Heilmagie spendierte…


… Rufus und Burne riefen unter den Bütteln höchste Alarmbereitschaft und kommandierten die Bajaner, deren Hütten nicht beschädigt waren, für die Nacht wieder in die Burg.
Die Nacht hatte sich wie ein düstrer Vorhang über Tellene gelegt und die Burgherren wollten kein Risiko eingehen.

„Burne, kneif mich mal in die Wange. Kacke, schau mal her.“

„Mh?“

Burne hatte die neue Situation noch nicht realisiert, in Gedanken hing er dem Ablauf des nächsten Verhörs des Bauern, der wohl Spugnoirs Ruine geplündert hatte, nach.

„Sieh nach Westen. Die Hügeln umgibt eine rote Corona. Wenn ich mich nicht irre, dann brennt Rapabolidu, verdammt!“

Der Tempel des Elementaren Bösen setzte seinen Vernichtungsfeldzug also fort…

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…Und als ob das vorerst nicht genug Aufregung gewesen wäre, behinderten jetzt tatsächlich zwei Verdammnisträumer den Rückzug aus den Ausgrabungen.
Der Hüne, welcher ihnen gerade eben noch das Versteck verraten hatte, in Begleitung eines trotz Robe sehr schlaksiger Typen stellte den Helden also eine Falle!
Andere die Drecksarbeit erledigen lassen und dann persönlich den Todesstoß versetzen- das hatte dieses Schwein sich so gedacht!

„Flattermann, was ich gestern schon hätte persönlich beenden sollen, will ich heute nachholen. Es war überflüssig deinem Freund den Lebensatem einzuhauchen, wenn er heute schon wieder sterben muss.“

Klotzte der Hüne hohl, der die Worte Lebensatem und Freund nur nuschelnd über die Lippen brachte.

„Jaja, quatsch du nur, Lord Helmchen. Wir werden ja sehen.“

Murmelte Deion verschmilzt und entschlossen, dass kaum seine Kameraden ein Wort verstanden.

Auf Höhe eines nach Schwefel muffelnden Brunnens im langen Gang schulterte der Priester seinen Gefährten sanft ab, dann wanderte das Trio langsam, aber zielstrebig, auf den angewurzelten Feind zu.
Für einige Momente hallten nur die schweren Schritte Grutals durch das Gemäuer.

Dann feuerte der dürre Schicksalsschläfer einen verhältnismäßig schwachen Blitz.
Der Startschuss für die Charaktere, die ihre Schrittweite und Frequenz verdoppelten.

Grutal verlieh mit Gerechter Macht, Göttlicher Kraft und Göttlicher Gunst seiner Erscheinung einen imposanten Charakter, während er sich stetig fortbewegte und schließlich in die menschliche Mauer stürmte.

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Zarathustra nahm einen Heldentrank zu sich und flog von den Schwingen getragen vorn.
Plötzlich hielt Deion eine unnatürliche Kraft, eine Barriere des Rückhaltes fest, die seine Freunde nicht ausgebremst hatte, woraufhin er den Bogen auspackte und im Akkord schoss.



Währenddessen hatte Thuchos mit einem gezielten Gehobenen Bannversuch nur die Ladung des Gegenzauberrings Grutals verbraucht und sich mithilfe der Fledermausflügel an seinem Stahlhelm in die Lüfte erhoben, um Zara unerschrocken den Weg zu versperren, wohingegen Estalion recht erfolglos Verwirrung zauberte – Deion schüttelte die Wirkung nach vorübergehender Beeinträchtigung über eine Spezialfertigkeit der Schurkengilde ab.

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Des Weiteren stärkte Estalion sich mit Verschwimmen den Rücken und sah sich anschließend mit der furchteinflössenden Kampfbestie des Guten, nämlich Grutal, konfrontiert, der mit einem glücklichen Morgensternhieb im Ansturm den Verdammnisträumer fast tödlich verletzte, was diesen zwang in die Unsichtbarkeit zu flüchten.

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Deion stellte das Dauerfeuer kurzfristig ein, um den Aufenthaltsort Estalions mit einem Überzug aus Glitzerstaub einwandfrei lokalisieren zu können, doch der talentierte Grutal setzte nicht mit einem verheerenden Drehschwung nach, sondern hob, was dringender war, mit Heilung das durch Thuchos über seinen geflügelten Kompanion hereingebrochene Unheil auf.

Zeitgleich fügte Zarathustra dem Hünen einige leichtere Stichwunden mit dem Speer zu.
Dieser wollte sich dessen ungeachtet mit einem Berührungstodesspruch an Grutal für sein ungefragtes Eingreifen rächen, verfehlte allerdings im Hassrausch sein Ziel

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und flatterte anschließend weiter zur Decke empor, um aus Grutals Reichweite zu entkommen, was ihm zwei Gelegenheitsangriffe bescherte.
Schicksalhaft scheiterten beide an der gehärteten Ritterrüstung.

Auch Estalions Schwächestrahl auf Grutal konnte nicht verhindern, dass nach dem Flammenschlag des Wortpriesters seine Tage gezählt waren- Thuchos Flammenschutz hingegen sog die Hälfte der Wirkung auf.
Trotzdem galt seine nächste Handlung der Eigenheilung, die den Verdammnisträumer zurück in den Ring brachte.



Zarathustra ließ jedoch nicht ab und landete mit Deions Pfeilhagel zusammen drei mittelschwere Wunden, woraufhin der Feind zähneknirschend die Flucht per Wort des Rückrufs ergriff.
Zähneknirschend wohl weil die Feinde den Leichnam des dürren Kultisten zu professionell abgeschirmt hatten.

„Ich schätze er ärgert sich gerade extrem, weil er die magischen Gegenstände des Nebenbuhlers aus der Riege nicht hat abgreifen können.“

„Gewiss. Und danach gleich über diese herbe Niederlage gegen die WAHNsinnigen ohne ERLEUCHTUNG.“

Bestätigte Deion den Priester und ahmte den Hünen dabei schmunzelnd nach.

„Sag ich’s doch. Wer ist der Gebieter!?!“

Klinkte Zarathustra sich in die spöttelnde Unterredung.
Währenddessen hatte Grutal den Verdammnisträumer in den Nimmervollen Beutel wandern lassen, und witzelte weiter.

„Ich hatte immer darauf getippt, dass Verdammnisträumer nur aus den Reihen reiner Priester Tharizduns stammen können, und nicht den Rang eines Zauberer innehaben dürfen…scheint wohl Not am Mann zu herrschen, wie?“

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Nachdem man lachend zur Statue zurückgeschlendert war, beförderte ein Wort des Rückrufs die Gemeinschaft in ein fernes Land - Brandobien…


… Der Verdacht ließ Smigmal nicht los.
Hatte man ihr und Falrinth eine Falle gestellt?
Hatten die Schicksalsschläfer etwa!?!
Wie hätten die Eindringlinge sonst ihr altes Versteck entdecken können?
In der Dunkelheit der Hallen schlich die Assasine Rothand zum Tiefen Tempel des Elementaren Bösen und lauschte einer dumpfen Unterhaltung.
Der weibliche Halb-Ork geriet an die Grenze zum faden Licht.

„Auserwählter Tharizduns, lasst mich den Fremden zeigen, welche Folgen es hat, sich mit dem Kult der Träumer anzulegen. Bringt mich an den Ort ihres Aufenthaltes.“

„Ihr lasst Euch von eurer Unwissenheit befehlen. Ihr seid schwach. Der Eingekerkerte räumt euch dennoch eine Chance ein,… und SIE wird euch begleiten!“

Ein Strahl schwarzer Energie, entsprungen dem deformiertem Arm des Champion vom Elementaren Bösen, traf Smigmal Rothand unerwartet…


… Der nasskalte Winter in Cosolen, in der friedlichen Provinz Cosdol gelegen, war gewöhnungsbedürftig.
Die Metropolis Brandobiens lag an der Küste des immerwährend warmen Stromes in der Voldor Bucht, weshalb den Cosdolern Schnee ein Fremdwort war.
Ungeachtet dieser Tatsache, war die Stadt eine wahrhafte Meisterleistung menschlicher Baukunst.
Durch die sauberen, gepflasterten Gassen zogen sich Meilen von strömungsarmen Kanälen über die sich Tausende antiker Brücken spannten.
Die marmornen, meist kuppeligen Gebäude waren von feinster Bauart und Prunk.
In Schwindel erregender Höhe verbanden gläserne Bogenbrücken die unterschiedlichsten Gebäude untereinander.
Grutal liebte dieses Klima und den Stil.
Deshalb liebte er seine Heimat.

To be continued

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EDIT: Hab mich doch noch erinnern können: Ihr hattet Falrinths Bücher gefunden.

Gawain

  • Mitglied
RttToEE: Last Part
« Antwort #67 am: 09. März 2007, 01:13:05 »
So schreibt Gawain aka Zarathustra!

Ein Geländer am Strome bin ich euch, wer mich fassen kann der fasse mich - doch eure Krücke bin ich nicht!

Wohl war so war es und wird es immer bleiben. Bis zum Ende hatte jeder seine glänzenden Momente.

So mögen diese dann noch kommen.

Und der Kampf gegen Falrinth war wirklich köstlich, doch war auch er nur ein Opfa!
 :D

Und mit den Worten Grutals: Give me more XP!

Edit: Arrghh jetzt kommmts mir wieder... FUCK wir hätten 15 im Endbattle sein können. blablabliblup...
" Wahrlich, auch den Größten fand ich - allzu menschlich!"

Sheijtan

  • Mitglied
RttToEE: Last Part
« Antwort #68 am: 09. März 2007, 08:39:05 »
Jaja, manche leiden noch immer unter den Nachwirkungen...  :D

Sehr schön geschrieben, SL.
Aber Candrìl wollte kein Pfaffe, sondern ein Priester des Schimmernden werden...

Endlich gibts auch mehr SL Anmerkungen unter den Kämpfen. Mich hat schließlich interessiert, was sich unser SL dabei gedacht hat. :)

Ja, leider ist Candrìl in die Abyss verbannt worden. Unschöne Geschichte.  :(
"Es liegt im Begriffe des Menschen, daß sein letztes Ziel unerreichbar, sein Weg zu demselben unendlich sein muß"<br>J.G. Fichte

Gawain

  • Mitglied
RttToEE: Last Part
« Antwort #69 am: 14. März 2007, 00:49:52 »
Was willst du Shejitan?

wir haben doch davor die d6en sprechen lassen, da war schon vor dem Abend klar, das dein Char nicht ungeschält davonkommt :lol:

p.s. wer wissen will wie es geht. man nehme bei einer 5 köpfigen gruppe 1 d6. bei 6 einfach nochmal. dann jedem im uhrzeigersinn ne zahl geben. würfeln. Ergebnis ist ie anzahl der versterbenden, nochmal würfeln in höhe der anzahl der versterbenden.
weitere 6en oder bereitsgewürftelte zahlen ignorieren.

Diese Prognose stimmt immer!!! Selbstverständlich muss der Spieler mit dem höchsten Karma draufwürfeln :roll:

- ohne Scheiß, sie war zu +50% zutreffend.

Editnatürlich könnte es auch an dem Würfel gelegen haben. Dieser ist aber bereits als DIE 6 gerahmt in meinem Zimmer auf dem nachttisch, damit ich den Tempel nie vergessen sollte.

MfG Tharizdun
" Wahrlich, auch den Größten fand ich - allzu menschlich!"

Sheijtan

  • Mitglied
RttToEE: Last Part
« Antwort #70 am: 14. März 2007, 08:36:18 »
Zitat von: "Gawain"
Was willst du Shejitan?

wir haben doch davor die d6en sprechen lassen, da war schon vor dem Abend klar, das dein Char nicht ungeschält davonkommt :lol:


Stimmt, ich hätte gleich wieder gehen sollen  :(  Oder lieber nochmal zum Burger King fahren und dann erst kommen.

Also, SL, wann gehts hier weiter?
"Es liegt im Begriffe des Menschen, daß sein letztes Ziel unerreichbar, sein Weg zu demselben unendlich sein muß"<br>J.G. Fichte

Nagakeng

  • Mitglied
Visit by night due to last line of defense
« Antwort #71 am: 14. März 2007, 12:49:49 »
Jetzt mein guter Sheijtan :wink:

Das Gedächtnis der Verdammnisträumer – Hürden vor dem Feuerknoten


(80)
Sie begaben sich auf die Suche nach Händlern goldpraller Portmonees, um duzende Geschäfte abzuwickeln- darunter auch den Verkauf des Tentakelstabs der irren Kultistin an eine ansässige gute Kirche, allseits interessiert in die Erforschung des Bösen zu investieren, zu dessen eigenem Übel.
Als Dankeschön kassierten sie nicht nur kräftig ab, sondern erhielten auch einen Amanodel aus Fleisch und Blut zurück.
Grutal behielt Falrinths Umhang des leichten Verschwimmens, der angehäufte Rest wurde Stück für Stück in bare Münze umgesetzt.

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In einer solch reichen Stadt war dies weit weniger aufwendig, als einen Ionenstein für Fernandel und einen Heiligen Bogen oder eine Glücksklinge für Deion aufzutreiben.

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Trotzdem riskierte man es lieber, in der Schlacht eine Gliedmaße zu verlieren, statt wie ausstaffierte Damen durch die Schneiderboutiquen zu pendeln.
Nichtsdestotrotz trugen sie nun seit geraumer Zeit nicht mehr die Kleidung armer Leute, welche kaum ihre Nahrung zahlen konnten.
Ihr Kleidungsstil war gepflegt und würdevoll…


… Es nieselte aufs Pflaster.
Plötzlich prasselte es auf breite, hünenhafte Schultern.
Der Verdammnisträumer nahm seinen Helm herab und kniete im mattroten Mondschein nieder.
Seine eingefallenen schwarzen Augen schlossen sich.
Der Erwählte segnete sein Haupt mit Worten der Dunklen Sprache, die er kaum ertrug- den Willen Falrinths Leibassasinen hatte der Auftrag bereits gebeugt und das Abgründige Gemurmel brach nun seine rohe Seele.

Würde Thuchos Nalred sich nach dem Sieg an den Leichen vergehen dürfen?
Nie hatte er irgendwem seine Leidenschaft der Nekrophilie auch nur im Geringsten angedeutet.
Der Erwählte nickte.
Wie war das möglich?
Ohne Belang…


… Candril erwachte.
Er hatte Kopfschmerzen wie nach einer heiteren Nacht mit allzu viel Wein und Weib.
Oh Schreck, er steckte in einer winzigen Höhle ohne Eingang!!!

Jetzt galt es einen ruhigen Kopf zu bewahren, was allerhand verlangt war, wenn einem so der Schädel pochte.
Candril klopfte mit dem Schwert die Wände ab und tatsächlich klang es an einer Stelle ziemlich hohl.
Er durchbrach nach einigen Anläufen die Stelle und purzelte in eine größere Höhle mit unzähligen Skeletten dämonischer Kreaturen und einigen undefinierbaren Flecken und schwarzen Pfützen auf dem Boden.
Durch eine Öffnung strahlte Tageslicht.
Überglücklich lief er darauf zu und zog im letzten Moment die Notbremse.
Der Abgrund lag direkt vor ihm und das Tageslicht war außerdem nur die Helligkeit einer endlosen und gigantischen Höhle.
Eine ausgerottete, sehr ungewöhnliche Wohngegend tat sich ihm kund.
An den Wänden von kolossalen Stalaktiten hingen frische, organisch schimmernde, pulsierende Kokons.

 

War er etwa auf eine andere Ebene gesandt worden!?!
Irgendwie und irgendwo musste es doch eine Möglichkeit geben aus dieser unwirklichen Welt zu entkommen und in die Heimat zurückzukehren!!!
Nach einiger Zeit der Ratlosigkeit, bastelte Candril schließlich aus den anwesenden Utensilien ein Dämonenkostüm.
Verdächtig nahes Flügelschlagen unterbrach die Stille.
Rasch schlüpfte er ins Kostüm, sein Umhang brachte ihn mit einer Dimensionstür mitten in die Höhle, er fiel frei, und nutzte einen der letzten Flugtränke, die ihm noch bis zum Tageslicht bringen mussten.
Aus einigen Kokons waren inzwischen Dämonen geschlüpft, die mit einer organischen Bombe an den Händen geboren, allesamt, teilweise fliegend, teilweise rennend, in eine Richtung strömten.
Was blieb ihm übrig als sich fürs Erste anzuschließen?
Vielleicht flogen sie ja zur Oberfläche!?!
Und tatsächlich, getarnt gelangte er bis an etwas, was man in der Hölle wahrscheinlich auch so nannte.
In Wirklichkeit war es allerdings eine um das tausendfach größere Höhle, denn über dem Himmel und giftigen schwarzen Wolken prangte erneut eine schwarze Steindecke.

Ein anderes Problem war, dass Candril soeben in den legendären Krieg zwischen Teufeln und Dämonen gelangt war, wo sich Heere, deren Nachschubquellen nie versiegten, in alle Ewigkeiten bekriegten.
Was er immer für einen Mythos und böses Gerücht von Verrückten hielt, entpuppte sich schlagartig als eine überwältigende Wahrheit, der er nicht gewachsen war.

Sein für einen Dämonen untypisches Zögern blieb nicht unbemerkt.
Mist, der Gebrauch des Purpurnen Reiseumhangs war für den Tag bereits verbraucht!
Candril suchte Zuflucht in einer Höhle im spitzen Wipfel eines Berges, warf den Tarnmantel ab und zog seine Waffe.
Ein Waldelf ergab sich nicht kampflos!!!
Einige Vrocks stürzten sich kreischend in die Höhle und der Vielzahl an Klauen und Schnäbel hatte der Waldelf und sein treues Krummschwert nichts entgegenzusetzen.

Eine telepathische Nachricht erreichte Candril in all dem unverständlichen infernalischen Gekreische, bevor er in die Bewusstlosigkeit sank.

„SIE wird einen guten Preis für diesen saftigen Leckerbissen bezahlen! Graaahhhh!!!“

Und wieder hatte sich ein zentraler Part des Traumes erfüllt…


… Sie leisteten sich eine Luxusunterkunft.
Speisten in einem perlweißem Saal mit angesehenen Senatoren und Künstlern, tranken edlen Svimoscher Wein und lauschten dem umjubelten Satyrduo mit seinen Schauspielerinnen im Evakostüm auf dem kristallinen Baum, das mit Harfe, Panpfeife und tiefster Inbrunst die Herzen aller Anwesenden anstimmte.
Zudem staunten sie über den grazilen schlangennahen Wasserfallverlauf und die kristalline Bar, hinter der allein Schlangenmenschen ausschenkten.
In der Tat wähnte sich das populärste – und einzige - Hotel der Stadt im Besitz einer wohlhabenden Yuan-Ti Familie, deren gesamtes Personal allein ihrer Rasse entstammte, vom Zimmermädchen bis zur Wache.

Ihr Schlaflager war ebenfalls prächtig.
Hinter dem zwanzig Fuß hohen Eingangsbereich mit schwarzweiß Teppichmosaik auf graumeliertem Marmor teilte sich die Residenz in zwei Stöcke.
Im Erdgeschoss schliefen Deion und Grutal, im Obergeschoss, welches einem Balkon im Hausinneren ähnelte und über eine seitlich gelegene Treppe zu erreichen war, Fernandel und Zarathustra.
Zarathustra vermochte nicht im Liegen zu verweilen und saß deshalb wie ein Vogel auf dem Elfenbeinbettrahmen.
Die Bleibe lag direkt an einem stillen Kanal.
Die dicken Wassertropfen, die aufs Wasser platschten, verbreiteten eine einsame Stimmung.
Der Mond schien herein, Deion war zur Wache abgestellt und hockte im Kristallrahmen.

Da quoll Nebel unter der Türfuge herein.
Der Schurke hielt es für Giftgas und stieß das stockübergreifende Kristallgitter auf.
Die Wolke verdichtete sich, zu einer überlebensgroßen hünenhafte Gestalt in lila Roben.
Von ihrem schweren, schwarzen Eisenhelm breiteten sich riesige, geäderte Fledermausflügel, dunkler als jede mondlose Nacht, aus.
Deion läutete einen Weckruf ein.
Der in göttlicher Magie erstrahlende Schicksalsschläfer hatte sich manifestiert und ragte mit den Helmstacheln beinahe über den Balkon.

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„Ihr wollt Schande über den Kult bringen, ihr wollt Schande über Tharizdun bringen, deshalb erfahrt ihr nun die schmerzlichen Grenzen eures Einflusses!!!“

Noch bevor er auf Grutal einschlagen konnte, war Fernandel bei Verstand und richtete einen gezielten Bann auf ihn, doch minderte seine Stärke nur unwesentlich.
Das fliegende Sprachrohr Tharizduns wählte daraufhin doch Fernandel als erstes Ziel und verlangte von seinem Körper eine Probe.
Wie stark war sein Überlebenswille?
Stark genug dem Tode ungeniert ins Antlitz zu blicken!
Die gewaltige Wucht des Schweren Flegels, den Thuchos Nalred mit seinem rechtem Arm, einer Kreation der Höllenmaschine, ausführte trieb Fernandel unwillkürlich Tränen in die Elfenaugen.

Er nahm an, genug Eindruck hinterlassen zu haben, und flog äußerst dominant vor Grutal, woraufhin der Kleriker mit der Ohnmacht rang und sich Heilung des Ehrenhaften gönnte.
Deion verkroch sich unterm Bett und nahm die empfindlichen Stellen des Feindes ins Visier, während Zarathustra seinen Speer ergriff.
Allein im Nachthemd erwehrten sie sich dem scheinbar übermächtigen Gegner.
Eine Klingenbarriere brachte Grutal noch mehr in Bedrängnis, denn Thuchos wählte seine Seite.
Deion brachte einige gezielte Schüsse ins Ziel, Zarathustra versuchte eine Ablenkung, Grutal kassierte die zweite Serie gewaltiger Hiebe und schnappte Blut spuckend nach Luft- sein geringerer Mantel des Verschwimmens brachte kein Glück.
Grutal griff nach seinem Adamantmorgenstern und würgte blutspuckend die nächsten heilenden Phrasen hervor.

Fernandel ließ entgegen Nalreds Annahme nicht ab, doch der maximierte Feuerball wurde vom Feuerschutz geschluckt und der Berserker zertrümmerte mit weit schweifenden Bewegungen die Luxuseinrichtung.
Die nächste ungenaue, dafür aber gewaltige Serie verfehlte den Priester beinahe völlig, doch ein Hieb traf ihn in den Eingeweiden- Grutals Leben zog in Windeseile vorbei, doch stoppte noch vor dem Licht.

Zu allem Übel bemerkte Fernandel eine wabbelnde magische Aura, die durchs offene Fenster eingedrungen war und vor ihm Gestalt annahm.
Smigmal Rothands heimlicher Auftritt wurde offensichtlich, als ihr Zweihänder dem Magier beinahe den giftigen Rest gab.
Der Phantasmale Mörder foppte den Todesschurken nicht, und so wählte Fernadel den rückwärtigen Sprung durchs offene Fenster.
Der Gelegenheitsstreich Smigmals ließ Fernandel sterbend in den Kanal platschen.

Der Verdammnisträumer hatte unterdessen unter der vereinten Kampfstärke Deions, Grutals und Zarathustras gelitten.
Deion flüchtete schwer verletzt und flimmernd ins Freie als sein hinterhältiger Angriff Thuchos nicht fällte- außerdem musste Fernandel vor dem Ertrinken gerettet werden.
Einen Moment später hätte er miterleben dürfen, wie das Lebenslicht des Kulträchers erlosch, als Zarathustra seiner Wut freien Lauf ließ- nach dem ersten Stich taumelte er, nach dem zweiten lag er sterbend am Boden, mit dem dritten pfählte er ihn und die Magie ließ ab.

Fast gleichzeitig verspürte Zeniths Bruder plötzlich einen herben Schmerz im Gefieder.
Grutal errichtete eine Sphäre der Unsichtbarkeitsverwerfung, welche durch die plötzliche Dunkelheit ihre Wirkung verfehlte.
Sie tappten sprichwörtlich im Dunkeln, während nur leise Schritte erschallten.
Augenblicklich verschwand auch die Leiche im Schleier der Dunkelheit und die Beute drohte zu entwischen.
Am Fenster plötzlich sah Grutal Smigmal mit dem geschulterten Körper Thuchos und versuchte sie zu packen.
Der Raptoraner eilte zu Hilfe.
Gemeinsam bekamen sie die Leiche zu fassen, die Falrinths Gefährte ohne Zögern losließ und Spinnen kletternd über die glatte Außenwand floh.
Zarathustra gab Sporen und schnitt ihr den Weg ab.

„Ergib dich und dir wird Gnade gewährt. Oder flieh und gehe mit dem Tempel des Elementaren Bösen unter.“

„Keine Sorge, wir sehen uns nie wieder. Die Zusammenarbeit ist aufgekündigt!“

Sie machte einen Salto und tauchte hinab in die Tiefen der Kanäle.
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Den Aufzeichnungen Glauben schenkend hatte Smigmal mit dem Kult tatsächlich soviel gemein, wie Raptoraner mit Vögeln – und er ließ sie ziehen.
Deion und Fernandel landeten leicht abgetrieben an einem Steg.

Der Lärm hatte neugierige Gesichter mit Schlafmützen zu den Fenstern gelockt.
Die Einrichtung war demoliert.

„Sie müssen verstehen, unsere übrigen Gäste…“

Sie legten einen Beutel mit Platinmünzen auf den Tresen, um den Yuan-Ti Pate zu beschwichtigen.
Er zischelte verlegen:

„… nun gut. Sie sind in unserem Hause gern wieder gesehen.“

„Der Teppich ist ein edles Stück. Wir würden in nur allzu gern erwerben.“

Kniff Deion die Augen zusammen und wackelte wie die Schlangenmenschen mit dem Kopf, wenn sie einen Wunsch haben.

„Er gehört ihnen.“

Wenig später trugen sie den eingerollten Teppich, der merkwürdig ausgebeult war, aus dem Atelier und versenkten ihn ungesehen im Kanalsystem.

Am kommenden Morgen- es regnete weiterhin in Strömen- stand neuerdings der Verkauf hinzugekommenen Besitzes – Grutal riss sich den Helm Thuchos unter den Nagel, unter anderem um auf die Triade später einschüchternd zu wirken- und nochmals die Suche nach den letzten wundersamen Gegenständen auf dem Plan.
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„Guten Morgen, mein Herr, womit kann ich euch behilflich sein?“

Fragte der Händler.

„Bitte, nennt mich Prophet Zarathustra, Fremder.“

Prophet???
Jawohl, der Raptoraner hatte einen Lebenswandel zur Patronin der Bestimmung vollzogen.
Nach dieser traumlosen Nacht war er den Rängen Mutter Schicksals beigetreten, denn sein bisheriges Leben und vor allem die letzten Wochen und Tage waren ihm wie Vorhersehung vorgekommen- genau so wie seine Halbschwester ihm immer wieder eingebläut hatte…

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… Der Zweite streifte als Windwandler durchs Terrain der stacheligen Knorrbäume nahe der Bastion des Elementaren Bösen.
Die Anhänger waren stark dezimiert worden, der Auserwählte hatte ihnen verschiedene Aufgaben in den fernen Landen Svimosha, Brandobien, Reanarien, Kalamar und Wilden Landen zugeteilt und somit die Stätte der Ausgrabungen beinahe schutzlos den Eindringlingen ausgeliefert.
Imix konnte nicht bezwungen werden, aber dessen Macht hing auch mitunter von den Feuertruppen ab.

Ein abtrünniger Steinriese der Grabmannschaft hatte sich vor einigen Monaten mit Lykanthrophie angesteckt- durch den Aboleth persönlich eingefädelt.
Denn der Düstre hatte ihm in einem Ritual der Düstren Kommunikation, indem er seine Meeresgefährtin geopfert hatte, diese Zukunft weißgesagt.
Er hätte sie der innewohnenden Kraft ihres Fleisches früher oder später ohnehin ermordet.

Der Zweite hatte den verwirrten und orientierungslosen Wereber stetig im Auge der Ausspähung behalten.
Nachdem er in Bah eine Zerstörung des Wahnsinns angerichtet hatte, zog er sich in den Schutz der Byth Gletscher zurück.
Und hier wurde das Mitglied der Triade dann auch fündig.
Es gab für den Steinriesen drei Möglichkeiten:
Geistige Versklavung, freiwilliger Anschluss durch Hoffnung auf Heilung oder den Tod…


… Tagelanger Rauch und die völlige Schneeschmelze im Tal hatten Natiel sehr beunruhigt, weshalb er nach Bah zu Jaroo, dem Vorstand seines Druidenzirkels, reiste.
Er fand die Ruine einer Feuersbrunst vor und Jaroo war ebenfalls wie vom Erdboden verschluckt.
Den Tragödienhergang erfuhr er von den Burgherren.
Natiels Liebe zur Natur nährte den Gedanken nach Sühne.
Die fremde Gruppe teilte seine Gedanken der Vernichtung des Elementaren Bösen- und damit war die Basis ihrer Zusammenarbeit gelegt.

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Außerdem war Burne von Glück gezeichnet, als er von der Anlieferung der Grundnahrungsmittel und der Rekrutierung des Medikus erfuhr.
Am meisten freute er sich allerdings über die beiden Präsente, die Amanodel ihm zugedacht hatte, als Entschädigung für seine - wie erst am Morgen bemerkt- von D´Gran entwendete Tageslektüre.
Amanodel selbst hatte keine Verwendung dafür, höchstens um später einmal, wenn die Gestirne nicht mehr drängten, den ein oder anderen Spruch daraus abzuschreiben.

„Habt tausend Dank, ohne meine Zauberbücher bin ich bloß ein alter Esel.“

„Wir denken, Falrinths Schinken sollten ein gleichwertiger Ersatz sein.“

„Jederzeit! Hoffentlich schreibt er auch sauber…? Ansonst wird sich das tägliche Studium wohl verdreifachen!“

Rufus dagegen ließ die Fingerknochen knacken.

„Der Bauer hält das Maul, und Burne lässt mich meine zweckmäßigeren Methoden nicht erproben. Er meint, seine Schuld sei noch nicht bewiesen. Verfluchtes Bitterale!“

„Schöpfen wir erst alle Möglichkeiten aus. Dann knöpfen wir ihn uns gemeinsam vor.“

Zarathustra warf sich die Verhüllung des Schicksalsschläfers um und betrat den Kerker.
Auf dem Gesicht des Bauern zeigte sich Erstaunen und ein Hauch von Hoffnung dehnten seine Mundwinkel.
Aber scheinbar hatte er die Verkleidung durchschaut, und seine Mimik schlug ins Teilnahmslose um.

„Was soll diese miese Maskerade!?! Wen wollt ihr darstellen?“

Zarathustra packte seinen Hals und presste den Kopf auf Holz.

„Das weißt du genau. Mach endlich das Maul auf, sonst ergeht es dir SCHLECHT!“

„Das wird es ohnehin!!! Doch durch Euch habe ich NUR  den Tod zu fürchten.“

Rang er eingeschüchtert um Luft.

„Was meint ihr!?! Was meint ihr, verflucht noch mal!?!“

Zara ließ den Bauern los, welcher sich das Blut von den Lippen wischte und von nun ab schwieg…


… Sie harrte nun schon seit Tagen auf der Spitze der Kathedrale des Bösen aus.
Und hatte die Widersacher von Bah nicht erblickt, was sich in diesem Augenblick rapide änderte.
Der Zweite würde ihre Kunde mit Wohlgefallen vernehmen und vielleicht hätte er dann für sie auch einen abwechslungsreichen Auftrag, als die Überwachung der Umgebung.
Ein Fehlerfreier Teleport brachte die Erinnye untertage…

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… Die Empfangshalle vor den Stufen zum Tiefen Altar des Elementaren Bösen hatte Spuren eines mittelschweren Erdbebens erlitten.
Überall lag Schutt, vorzugsweise an den Wänden.
In der Entfernung leuchteten plötzlich zwei Flammen, die sich über eine Linie Petroleum über die Schutthügel hinzog und an ihnen vorbei den kompletten Tunnel erhellte.
Ein Steinriese stand mit gesenktem Haupt vor den Stufen.
Er grunzte kampfeslustig und stürmte los, überrannte Grutal mit der Kraft einer Büffelherde und brachte sich so in den Mittelpunkt des Geschehens- aber nicht ohne Fernandel einen potenten Hieb mit der magischen Steinkeule zu verpassen.
In voller Größe sah man ihm seine Hybridform deutlich an.
Bedeckt von kurzem, borstigen Fell und mit scharfen Krallen an den dicken Fingern.
Ungewöhnlich für seine Rasse, war der Kopf unglaublich gestaucht, und saß dabei auf einem bulligen Stiernacken.
Seine roten kleinen Äuglein quollen ihm vor Wut aus dem Schädel, was er mit Schaum zwischen seinen fletschenden, stumpfen Hauern untermauerte.

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Deion suchte Deckung hinter Felsen, während Amanodel erst einmal Sicherheit in Unsichtbarkeit suchte.
Zara entwaffnete den Lykanthroph, der Grutal im Aufstehen einen Kratzer verpasste.
Grutal wählte seinerseits den Nahkampf in Rechtschaffener Macht.

Vier lange, schleimige Tentakel zuckten über den Rand der Treppe, umklammerten Steine und zogen den riesigen Körper des Zweiten langsam über den Rand, der mit einem gewaltigen Flammenschlag vor allem mit dem göttlichen Anteil sichtbare Spuren hinterließ, dem bald ein zweiter folgte.

Natiel nutze die Ablenkung - durch Deions hinterhältigen Pfeilhagel auf den Wereber - um einen Größeren Steinelementar zu beschwören, der vor dem Hohen Priester Tharizduns aber sichtlich zurückschreckte und sich nicht mehr von der Stelle rührte, wofür sich der Druide mit Blitzen einer winzigen Gewitterwolke rächte.

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Zarathustra und Grutal beschäftigten sich mit der wehrhaften Bedrohung aus der Nähe, während Natiel die Flammen aus seiner Handwurzel auf den Wereber schleuderte und dieser mit gewaltigen Hieben, die Feinde und ihre Waffen zu zerschmettern suchte.

Die Flammenwand des Verdammnisträumers wärmte ihnen nur den Rücken, doch hatte sie keinerlei Auswirkungen.

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Der Steinriese focht bis über die Grenzen der Ohnmacht hinaus, doch den baldigen Tod bezwang seine Wildheit nicht.
Der Zweite befahl sie mit einem Gruppenbefehl zu sich, doch nur Deion folgte, dem er einen schmerzhaften Klaps zum Gehorsam verpasste.
Wie ein Spielzeug befahl er Deion zu fliehen.
Amanodel bannte den Schutz und der Elementar attackierte.
Die Freunde eilten dem Halbling zu Hilfe, welcher soeben willkürlich wieder zurückbefohlen wurde und dafür einen weiteren Schlag der Bosheit kassierte.
Der Zweite trat daraufhin den magischen Rückruf an.

Deions Haut verwandelte sich langsam in eine wässrige durchscheinende Membran.
Die transformierende Wirkung des Schleims ließ nach Krankheit kurieren und anschließender Heilung ab…

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…sie spähte ärgerlich zum gotischen Bogen vor dem Größeren Altar.
Wieder hatte der Zweite ihr einen Routineauftrag erteilt.
Pah, dann gab sie eben dieses Mal nicht Bescheid.
Schließlich war die Erinnye allein dem Erwählten und Tharizdun verpflichtet- und so verlor sie sich in Gedanken, wie der Zweite am Elendsten und Unwürdigsten auf Land gelegt werden konnte.
Sollten nur alle Dämonen vor den gefürchteten Schicksalsschläfern kuschen… SIE NICHT!
Doch der Auserwählte hatte ihr befohlen dem Zweiten so loyal zu dienen, wie einst ihm, und damit war die Sache – vorerst – doch vom Tisch.

Der Schwarze Altar erfüllte seinen Zweck im Verbotenen Bereich.
Er sollte die Eindringlinge ablenken- Schicksalsschläfer verfolgten mit ihren Handlungen aber stets mehrere Niederträchtigkeiten und so konnte sich die Kreatur der Hölle nie sicher sein.

Gerade eben war noch Kampfeslärm hörbar gewesen.
Minuten des Wartens waren nötig.
Dabei war Geduld ihr überhaupt nicht zu eigen- erst recht nicht nach den Stunden des starren Blickes auf die Umgebung der Kathedrale.

Da erschienen die Fremdlinge im Tunnel.
Einer hatte die weiblichen Umrisse wahrgenommen und wenig später fand sie sich umringt und blutend.
Der erste Versuch der Flucht schlug im Handgemenge fehl, doch der zweite Fehlerfreie Teleport brachte sie in Sicherheit.

Es war brütend heiß hier.
Sie sprach zur Mauer und die dunkle murklige Stimme erfreute ihr Gemüt sehr, was sie ihren Groll für einige Momente vergessen ließ.
Sie lachte böse und suchte das Weite…

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… Die Gemeinschaft schlug den Weg zum Feuerknoten ein.
Imix Vernichtung im Feuerknoten war das Missionsziel!
Aus dem schwarzen Tempel führte der gotische, blutrote bis orangerote Tunnel in eine achteckige, kantige Halle.
Die abgeplatzten Farben stellten einst Flammen und Kreaturen, dem Feuer entsprungen dar, während sie darin herumtollen.
Es war brütend heiß.
In der Mitte war das Symbol des Feuertempels in den Boden eingelassen, gefasst in einen Kreis aus magischen Runen und vier symmetrisch angeordnete Lavagruben ringsum, die bei der letzten Visite noch fehlten.

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Amanodel nahm mehrere magische Auras wahr.
Sie atmeten noch ein letztes Mal tief durch.
Doch zwei verhüllte Wächter, aus Ecken der diamantgeformten Halle tretend, funkten ihnen dazwischen.

Grutal setzte den Fuß hinein und spürte den Zorn des Älteren Urgewaltigen Auges über seine Anmaßung über seinen Leib hereinbrechen.



Da erschien mit unheimlichem Getöse der Zweite direkt an seiner Seite.
Zarathustra verspürte ebenfalls die Folgen der Gotteslästerung und ging entschlossen gegen den Aboleth vor.
Die Wächter schlossen zu ihm auf.
Grutal erkannte die außerirdischen Augen:

„BODAKS!“

Amanodel und Deion suchten Deckung hinter der Kurve- Deion nutzte einen Spiegel um ungefährdet das Geschehen verfolgen zu können,

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während der Magier sich eingeschüchtert und hastig atmend an die Wand presste, das Unbehagen des Todes und die furchtbaren Erlebnisse als Verlorene Seele noch im Geiste.
Natiel suchte den Blicken auszuweichen, während Zarathustra die Augen ganz schloss- die versprochenen Wünsche immer in Aussicht- und Grutal sich mit Todesschutz belegte, um den Untoten das Handwerk zu legen.

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Ein Strahl schwarzer Energie aus dem Tentakel des Zweiten fügte dem Raptoraner einige Wunden zu, der auf Vermutung parierte und selbst Verletzungen austeilte.
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Dem folgte ein markerschütternder Schrei des Zweiten- Deion hielt sich gezwungenermaßen die Ohren, um nicht verrückt wie alle Priester Tharizduns zu werden.

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Natiel ließ die Blitzwolke über einen Wächter gleiten, welche wirkungslos blieb, woraufhin Grutal noch brutaler mit der Macht der Gerechtigkeit zuschlug, und dafür um Haaresbreite der Berührung des Zweiten ausgesetzt war- die Todesberührung hätte ohnehin keine Folgen gehabt.
Natiel trat um die Ecke, setzte den Todesblicken entschlossenen Widerstand entgegen und zauberte einen Eissturm auf das Triadenmitglied und seine Handlanger, woraufhin er erstaunt rief:

„Er ist nicht echt! Die Abberation ist nicht echt!“

Wie war das möglich?
Sie hatte doch soeben alle diese Zauber gewirkt und war soeben dabei gewesen mit dunkler meereswallender Stimme einen Fluch zu sprechen!
Amanodel raffte seinen Mut zusammen, und stellte sich den Blicken, aber eben auch zauberkundig der Illusion.

„Es ist ein Projiziertes Bild, ihr Zauberlaien! Abolethen können das und diese Trugbilder eben auch!“

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Rief er entrüstet.

„Dort hinten! Auf der Mauer liegt eine magische Aura der Illusionsschule! Wenn das kein Trugbild ist, fresse ich einen Besen!“

So war man Fernandel Amanodel nicht gewohnt.

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Und tatsächlich wurde es jedem Begleiter augenblicklich transparent!
Und der ECHTE Prophet des Bösen wurde in einer künstlich geschaffenen Nische sichtbar.

Grutal erlöste die Seelen der irrenden untoten Gestalten und sprang verärgert über eine Lavagrube- insgeheim hatte er es gewusst!
Seine Gefährten folgten ihm unerschrocken.
Der Zweite war also die letzte Hürde vor dem Feuerknoten und diesmal entwischte er ihnen nicht!
Amanodel sorgte dafür durch einen Dimensionsanker.
Was er nicht wissen konnte:
Der Zweite hatte nie im Sinn gehabt zu fliehen.
Er war die letzte Barriere vor dem Feuerknoten!

Der Zweite wuchs mit der Gerechten Macht Tharizduns zu einem gigantischen Gegner an, auf dem duzende, überlappende magische Felder von Defensiv- und Offensivmagie lagen.

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Deion schlich sich an, Zarathustra flog rasch näher, Grutal sprang mutig über die nächste Lavagrube und Natiel rief den nächsten Eissturm herbei.
Es war gefährlich sich dem Zweiten zu nähern.
Jeder Tentakelhieb glich einem Inferno des Schreckens!

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Sie lieferten sich einen Schlagabtausch der Superlative.
Amanodel bannte einige Zauber, doch schmälerte das Potenzial des Zweiten kaum, welcher aus seiner Nische kroch und eine Wolke des Wüstenvogels der Ebenen um sich erschuf.

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Der Gestank des Wahnsinns breitete sich aus und Zarathustra stach plötzlich wild auf den Gefährten Grutal ein.

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Ein Strahl der Vernichtung löste sich von der langen Fingerspitze Amanodels, drang durch die Zauberresistenz und riss dem Aboleth ein gewaltiges Loch in den Leib, woraus sich ein Strom glitschigen Sekrets ergoss.

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Doch der Zweite peitschte weiter, ohne merkliche Anzeichen vom Schmerz der zahllosen Wunden!
Grutal wich zurück, um Heilung zu erfahren, Natiel lenkte seine Blitze auf das Haupt des Zweiten und durchbrach ebenfalls die Zauberresistenz und beschwor die nächste Kreatur der Natur.
Amanodel schoss einen maximierten Blitzstrahl auf den Zweiten, doch scheiterte an seiner Magiehülle.
Der Zweite brachte Grutal sogleich an die Klippe des Todes- um den wahnsinnigen Zarathustra brauchte er sich nicht weiter zu kümmern.

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So lang hatte Deion auf seinen Auftritt gewartet.
Er rollte aus der Deckung jagte Pfeil um Pfeil in die Kiemenregion des Abolethen und traf mit seinem letzten Pfeil durch die dünne Haut und den dicken Knorpel zwischen den unzähligen Augenpaaren direkt ins Hirn!

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Der fossile Wasserkokon des Triadenmitgliedes, welches dem Alter nach einziger lebender Zeitzeuge innerhalb des Kultes bezüglich der Herrschaft des Düstren Meisters gewesen war, platzte, das Wasser prasselte auf die heißen Platten und verdampfte augenblicklich.

Der massige Körper folgte und verdorrte sogleich an der Hitze, sodass nach wenigen zischend nebligen Momenten nur noch das Gerüst eines urzeitähnlichen Fisches übrig blieb…


… Die Ausgrabungen hatten ihr vorzeitiges Ende genommen.
Er wusste es.
Er wusste es und hatte diese bittre Zukunft vorhergesehen.
Er wusste es, hatte diese bittre Zukunft vorhergesehen und war selbst Teil ihrer.
Wofür dann die Notwendigkeit eines Champion des Älteren Elementaren Auges , wenn jene Unternehmung zum Scheitern verurteilt war?
Diese Antwort blieb der Dunkle Meister selbst seinem Champion schuldig.
Vorläufig…

To be continued

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Nagakeng

  • Mitglied
Imix Throne - The Fire Node
« Antwort #72 am: 19. März 2007, 12:16:49 »
Der Feuerknoten – Pelselonds Geheimnis


(81)
… Per Dimensionstür gelangten die Prismenentdecker an die Oberfläche und schlugen in einer ruhigen Höhle am Fuße des Bythgebirges das Nachtquartier auf.
Nach einer aufregenden, aber ereignislosen Nacht im toten Wald um die Kathedrale – es war lange her, dass man in der freien Natur gecampt hatte- in welcher der Kult seine Brandschneise tiefer ins Landesinnere geschnitten hatte,

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marschierten sie wieder untertage, nachdem Grutal die schwarz nach Fäulnis triefenden Restwunden der Tentakelhiebe des Triadenmitglieds auf eigens erschaffenem Heiligen Boden kuriert hatte.

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Die Stille in der Ausgrabungsstätte war Zeugnis eines ersten Sieges über den Kult.
Der Weg zum Feuerknoten war zwar über Nacht nicht mit einem roten Teppich ausgelegt worden, dennoch wandelten sie wie Ehrengäste über den Untergrund und gelangten schließlich in das heiße Gebiet, wo Amanodel den Schutz vor Frevlern bannte und gemeinsam mit Grutal Feuerschutz und Resistenzen austeilte.
Auf Kommando sprang die Gruppe in das rhomboedrische Portal.
Der glühende Untergrund wurde plastisch, dann transparent, und zuletzt erfasste sie ein Sog aus rot-weiß- gelblichen Strahlen.
Die wirbelnden Farben surrten vorbei und ein schwacher Wille wäre womöglich ohnmächtig geworden.
Nicht so unsere Helden.

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Am Ende drückte der Strudel sie an eine fremde Oberfläche.
Die diamantgeformte Räumlichkeit mit Wänden aus schwarzem vulkanischem Gestein, wo Asche und Schwefel sich örtlich angelagert hatten, besaß acht holzkohlegraue Türen, gefasst in Messing.
Hier und dort entzündete sich die Luft- Zeugnis der enormen Hitze auf dem Feuerknoten.
Auf einen Stuhl aus Messing und ohne Lehne hockte ein Salamander mit noblem Erscheinungsbild.

„Der Auserwählte hat eure Ankunft prophezeit.“

Eine friedliche Lösung war damit ausgeschlossen und der Wächter des Portals aktivierte einen magischen Hastring und begann mit dem Speer arkane Gesten in die Luft zu zeichnen.
Amanodel bannte den aufkommenden Beschwörungszauber, Zarathustra und Grutal suchten den Nahkampf, Deion verschanzte sich und Natiel beobachtete des Feindes Handlung um Gegen zu zaubern, was ihm auch schließlich gelang als ein Flächenbann auf die Mannen übergreifen sollte.

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Der Salamander zog sich in eine Spitze des Diamanten zurück, umschlag mit dem Schwanz Grutals Hüfte und wehrte sich vor allem gegen den Brandobianer, wogegen sein magischer Speer besonders effektiv war.
Das Spektakel fand nach heftigem Schlagwechsel jedoch relativ rasch sein Ende.

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Der einstimmigen Gruppenmeinung, Halblinge brächten Glück und Deion wäre ein besonderer Glückspilz, wollte der kurze Wiefling nichts entgegensetzen und so wurde ihm die ehrenvolle Aufgabe zu Teil, willkürlich einen Ausgang zu wählen.

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Der folgende Tunnel brachte sie in ein Labyrinth aus Gangkreuzungen.
Man gelangte schließlich an eine Wand aus Feuer.
Scheinbar eine Feuergrube.

Zarathustra schulterte Deion, mit dem gespannten Bogen im Anschlag,  und flog vorsichtig hindurch.
Aus den Wänden der Kammer ragten eingehämmerte Eisenstacheln, die das Muster von Schädeln, Älteren Elementaren Auge Zeichen und ähnlich skurrilen Symbolen formten.
Zwei sehr große gusseiserne Betten waren neben einer zweiten Feuergrube angesiedelt, während ein massiver, aufgeheizter Eisentisch in der Mitte stand, auf dem gerade ein Mahl beendet worden war.
Die Speiseknochen schienen menschlichen Ursprungs zu sein.
Die beiden vollgefressenen Feuerriesen lehnten sich auf ihren Hockern soeben entspannt zurück, als das Gespann in den Flammen erschien.
Sie ernteten entsetzte Blicke, weil der Ruf als Schlächter aller Riesen nach der Überfall auf Bah ihnen wohl vorausgeeilt war.
Gemeinsam wuchteten die Feuerriesen den Tisch auf die Kante und verschanzten sich dahinter, als Deion das hinterhältige Feuer eröffnete.
Ein Riese schleuderte die massiven Hocker nach den beiden, der andere packte seinen anbei lehnenden Zweihänder und wuchtete ihn auf Zarathustra herab.

Nachdem Natiel, Amanodel und Grutal per seitlichem Sprung über die Flammengrube gefolgt waren, fand auch diese Begegnung, ausnahmsweise ohne Verwendung jeglicher Magie, ein rasches, blutiges Ende…

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… Heute erwies Maliskra ihrem Ziehvater die Ehre.
Seine Einkerkerung kam für den Kult sehr überraschend und ob sie seinen Nachfolger für einen gleichwertigen Ersatz hielt, hatte sie seit jenem einschneidenden Zeitpunkt in der Geschichte des Elementaren Bösen für sich behalten.
Unariq VoTalsimol hatte sie persönlich aufgezogen, unterrichtet und als Krönung in den Rang eines Schicksalsschläfers erhoben.
Er hatte sie aufgrund ihrer Abstammung jahrelang auf die Position an der Seite des Feuerfürsten vorbereitet und heute war IHR Tag gekommen.

„Imix, Fürst des Bösen Feuers, Knechter der Schwachen und Krönung der Elementaren Schöpfung Unseres Auges, tausche den Feuerpalast gegen den Feuerknoten und nimm deinen Platz auf deinem rechtmäßigen Thron ein.“

Mit diesen Worten leitete der Auserwählte das Rufungsritual ein.
Das rote Feuer umspielte dominant seine Erscheinung, flammte plötzlich auf und sprang schließlich auf die pechschwarze Wand hinter dem Thron über.
Es schien so, als ob die folgenden Phrasen der Dunkle Sprache den Flammen den Weg wiesen und so ein Tor erschufen, dessen flammender Umriss die Statur des Gerufenen nachzeichnete.
Maliskra schlug mit dem Schädel des Vergessens auf die Klinge des Gigantischen Zweihänders, der in der Fuge steckte.

„Empfange dieses Stück Eisen als Zeichen unserer Unterwürfigkeit!!!“

Zischte sie ehrfürchtig.

Ein gigantischer Fuß schob sich an der passenden Stelle durch das Tor, gefolgt vom Körper des Elementaren Prinzen und einigen Gefolgsmannen.
Eine gewaltige Hand umschlang den Griff der mörderischen Waffe und zog sie aus dem Mondblock, der sogleich zerbrach und in Flammen verglühte.
Wortlos gesellte sich ein Engel aus Feuer, einst Leibgarde Imix, an die Seite des Auserwählten.

Die brodelnde Haut des Auserwählten tropfte wie Pech von der Gestalt und er verlor kurzzeitig seine humanoide Form- das Ritual hatte viel Kraft gekostet…


… Deion war auf eigene Faust an anderer Stelle durch die Feuergrube aus dem Feuerriesenquartier gesprungen und landete vor den Füßen einer Schar kleiner Wesen, ungefähr seine Körpergröße, die ihn mit großen Glupschaugen anstarrten.

Eines knurrte ihn an.

„Was seid ihr?“

Krächzte Deion und begutachtete gespielt neugierig sein Gegenüber.

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„Wie, ihr kennt unsere Rasse nicht?“

Krächzte es zurück.

„Wir gehören zum Besten, was es an Mephits gibt! Verneigt euch vor uns Feuermephits!!!“

Ein nettes Heer aus empor gestreckten Fäustchen sowie laut und stolzem Krächzen tobte.

„Und ihr, Fremdling!?! Ihr seid kein Magmamephit und kein Dampfmephit!!! Was für ein Mephit seid ihr dann???“

„Ich gehöre zur stolzen Rasse der Fleischmephits!!!“

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Ging es Deion wie Butter über die Lippen, bevor er noch recht nachgedacht hatte.

„Soso... und warum besucht ihr den Feuerknoten?“

„Weil ich Imix meine Dienste anbieten möchte. Könnt ihr mich zu ihm führen?“

Er glubschte mit den Augen.
Die Schar bildete einen Kreis und diskutierte wild auf Ignal.

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Dann sprang einer auf Deion zu.

„Wir haben beschlossen, dass du würdig bist. Folge uns!“

„Einen Moment. Ich hole noch meine großen Brüder.“
   
Die übrigen Helden, die von Deions geistreicher Idee bereits Wind bekommen hatten, verpassten ihren Einsatz nicht und hüpften durch die Flammenwand.
Der Feuermephitanführer legte den Kopf skeptisch quer, glotzte sie kurz hohl an und krächzte dann:

„Soso, dann folgt uns mal.“

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Auf Ignal diskutierten die Mephits wild und gestikulierten, wobei sie alle Weile mal einen Blick nach hinten zu den Gästen warfen.
Jetzt wäre Dugarts Helm des Sprachverständnisses nützlich gewesen, doch den hatten sie in aller Eile verscherbelt.
Immer wieder zauberten Grutal und Amanodel unauffällige Defensivformeln, wenn sie meinten nicht beobachtet zu werden- was bei sovielen Augenpaaren natürlich unmöglich war.
Die Mephits führten sie kreuz und quer durch den Feuerknoten.

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„Geduld…“

Durch Schmieden, in denen Salamander in angefeuerten Kohlegruben Metall gossen und auf Ambosszungen schwarze Metallstreifen mit Hämmern dünn klopften, vorbei an flüssigen Metallpfützen, Wänden mit Malereien aus Asche und Russ, von brennenden Pflanzen und Gebäuden, und panisch flüchtenden Menschenmassen.
Durch Höhlen, wo Feuerriesen, Feuerlementare, Feuertrolle und schließlich andere Mephits residierten, die aufgeregt und aggressiv hochsprangen und feindlich herausbrüllten, als man die Andersrassigen entdeckte.

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Das Labyrinth nahm kein Ende und irgendwie schien es den Charakteren als ob sie Imix niemals zu Gesicht bekommen würden.
Als Grutals erste Zauber auszulaufen drohten, fuhr er die Mephitbande giftig an und packte dabei einen am Hals.

„Was soll die Irreführung? Wir haben keine Feuerknotenbesichtigung gebucht!“

„Entschuldigt meinen Bruder, verehrte Verwandte. Manchmal platzt es so aus ihm heraus, eine echte Unart der Fleischmephits. Wann etwa sind wir denn am Ziel, wenn ich fragen darf?“

Zog Deion den Hals der Gruppe noch mal aus der Schlinge.
Der angegriffene und zurückgeifernde Mephit wurde von der Bande zurückgezogen, der Anführer horchte tief in sich, scheinbar die Karte im Kopf abgehend- ließ sich jedoch den wahren Grund nicht anmerken.

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„Gleich. Sei geduldig, Fleischmephit…“

Wenige Ecken weiter- die sie ohne Grutals beherztes Zupacken wohl nie genommen hätten- gelangte die bunt zusammengemischte Mephitbande in eine lange Halle, die an der niedrigsten Stelle fünfzig Fuß hoch und deren Decke gewölbt war.
Zudem änderte sich die Gesteinsart.
Rötliches, poröses Mondgestein bildete die Grundlage für den überarbeiteten Stein.

Die Spannung stieg.
Die Herzen begannen höher und aufgeregter zu schlagen.
Am einen, näheren Ende lag eine runde Halle in deren Zentrum ein Kreis aus silbrig, weißen Marmorplatten in den Boden gelassen worden war, an den Wänden war der Eindruck von grauem Rauch eingefangen worden.

Die Feuermephits schlugen jedoch den Weg in die andere Richtung ein.
Dort zog sich die Halle weit, lang und enger in die Ungewissheit.
Am Boden befanden sich runde, flammende Gruben, die neugierige Blicke abhielten.
Die zwei letzten Gruben lagen vor der Bande.
Die Mephits warfen sich plötzlich auf den Grund… nur die Fleischmephits blieben stehen.
Die Luft knisterte verdächtig und entzündete sich häufig.

Verschwommen durch die Hitzeschlieren wurde eine Nische am herbeigesehnten Ende der Halle sichtbar.
Auf einer Erhebung ruhte ein massiver Thron, konstruiert aus Glass, indem lodernde Flammen züngelten, was dem Ganzen den Eindruck verlieh, allein aus Feuer zu bestehen.
Zwei riesige Rubine glitzerten an der Spitze des Thrones.
Ignale Schriftzeichen prangten an der pechschwarzen Wand hinter dem Thron.

Und eine gigantische Statue, die Oberfläche in Farben verschiedenen Hitzegrades glühend und brennend, erstreckte sich mit gezogenem und durch Rubine verziertem Zweihänder vom Grund zur Decke vor dem symbolisch schützenswerten Thron.
Wo also war Imix???

Der Mephitführer wisperte auf Ignal einige Worte.
Hinter dem Thron trat eine Gestalt hervor, Halb Medusa, Halb Feuer Elementar, wie man auf Anhieb sah, ihre Schuppen leuchteten saftig rot und in ihren Augen rauchte giftgelber Schwefeldampf.
In der Hand hielt sie einen Schädel aus Kristall.

Sollte das etwa Imix sein!?!
Das war ja lächerlich, niemals!

NEIN!?!
Sollte etwa die Statue…!?!

Plötzlich öffnen sich zwei weißglühende Vertiefungen im Haupt der fehlgedeuteten Statue und sogar das vulkanische Gestein zittert und setzt sich in die Gliedmaßen der Helden fort, während überall die Luft zündet, als donnernde ignale Worte aus dem Maul des Titanen dröhnen.

Mit gespaltener Zunge übersetzt die Begleiterin parallel, ihr Zischeln ist fast nicht hörbar.

DAS IST IMIX, FÜRST DES FEUERS UND PRINZ DES ELEMENTAREN BÖSEN!!! ER IST DAZU BESTIMMT DEN EINEN ZU FREIEN UND IHR MASST EUCH AN DAS VERHINDERN ZU WOLLEN! ES WIRD IHM EIN VERGNÜGEN SEIN, DIE ASCHE EURER FLEISCHLICHEN KÖRPER IM FEUERKNOTEN ZU VERSTREUEN!!!“

Das Fundament für die Finale Schlacht um die Befreiung Tharizduns ist gelegt.

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Der Gigant ergreift die Initiative, springt vor, wonach ein mittelschweres Erdbeben losbricht und die Umgebung aus Lava wegen Sauerstoffmangels zu ersticken droht, fegt Grutals animiertes Schild zur Seite und gräbt zügellos die gewaltigen Klinge, deren scharfe Kante eher der Breite Grutals Flegel gleicht, tief in dessen zähe Rippen.
Danach springt der Titan mit der Agilität einer lebenden Fackel ohne Mühe mal eben zwanzig Fuß rückwärts.

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Der Schock sitzt tief, nicht nur bei den gebrochene Rippen des Wort-Priesters.

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Deion jagt einen Pfeil in die elementare flammende Masse und taumelt fassungslos rückwärts, als jener in die Lava einsticht und darin wirkungslos verbrennt.

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Maliskra bleibt hinter dem Rücken des Prinzen.
Ihr Flächenbann verpufft jämmerlich und hat keinerlei schwerwiegende Auswirkungen zur Folge.

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Zarathustra schwingt sich mit einem Plan im Hinterkopf- der war hier auch dringend erforderlich- vorerst nur in den äußersten Winkel der Deckenwölbung empor, während Grutal es für sinnvoll erachtet mit Gerechter Macht aufzuwarten und Amanodel nur den Deckmantel Verbesserter Unsichtbarkeit überwirft.

Natiel auf schnelle Vergeltung für Jaroo und die vom Elementaren Feuer eingeebneten Siedlungen aus, unternimmt als einziger einen Gegenschlag.
Seine verbalen Gebete der Natur werden erhört und überall an der flammenden animierten Lavamasse ersticken auf geheimnisvolle Weise die Flammen.

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Der Titan hustet, ist für einen Moment fast völlig erloschen, sozusagen nackt.
Dann heizt seine aufkochende Wut von innen nach und der Prinz flammt heftiger auf als zuvor.
In der Sprache des Feuers donnert Imix über die Anmaßung, springt vor und spaltet mit einem gewaltigen Hieb Natiel entzwei, die Zauber fallen ab, die Leiche des Druiden fängt sofort Feuer!

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Das zynische Lachen des Prinzen rauscht wie tausend zischende Flammen auf, er zieht sich wiederum zurück, den angewachsenen Grutal wieder außer Reichweite lassend und befiehlt den Feuermephitansturm, um die Schar der Helden zu schikanieren, nichts weiter.
Effektiv sind die kleinen Fäustchen und Feuerodem nicht.

Als Reaktion auf Natiels plötzlichen Tod nimmt Deion die Beine in die Hand, rät selbiges seinen Kameraden, drängt zu andermaligem Überraschungsangriff und rennt zu einem der Ausgänge.

„JETZT oder NIE!!!“

Pfeift Grutal ihm entschlossen hinterher, doch Deion ist bereits um die Ecke.
Die Rechte Hand des Sprechers nimmt sich noch einen Moment Zeit um Göttliche Macht zu erbitten, woran Maliskra mit einem gezielten Bann unter anderem kläglich scheitert und als Konsequenz nun zu härteren Mitteln greift.
Zarathustra wirkt das erste Mal in seinem Leben göttliche Magie, Mutter Schicksal lässt ihn nicht im Stich und er segnet seinen Speer mit Zielsicheren Stich.
Amanodel hingegen traut sich trotz der einschlägigen Vernichtung Natiels einen Kältekegel auf das Duo zu schleudern und überrollt die Zauberresistenz Imix.
Imix blockt mit der Flammenden Klinge einen Teil des Frostes, Maliskra weicht wenig grazil aus, trotzdem dampft und zischt es gewaltig, weil beide gegen Frost sehr empfindlich sind.

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Die Mephits unterstützen sogleich die Offensive und Defensive ihres Herrschers, der wie ein Pfeil aus Feuer vorschnellt und einen weiteren Rippenbrecher bei Grutal anbringt, diesmal zieht er sich nur fünf Fuß zurück und erwartet den ersten Vorstoß der Nahkämpfer, die Spitze der Flammenklinge steht dabei am porösen Wipfel der Wölbung an.
Deions Furcht ist berechtigt, doch seine Loyalität ist stärker, und so packt er nach dem Flimmernstab in der Tasche, als er das per Fährtenleserohr geortete Geräusch als längst alarmierte Nachhut des Prinzen identifiziert hat- ein Feuermephit hatte sich wohl unbemerkt aus dem Staub gemacht.

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Maliskra hat Zarathustras Aktivitäten lang genug beobachtet und fordert ihn mit der Unterstützung ihres Gottes dazu auf, still zu halten.
Doch Mutter Schicksal hält dagegen und so kann die Medusa nicht verhindern, dass der Falkener vom Himmel herabstürzt, sich unbeschadet am Gelegenheitsstreich Imix vorbeiwindet und dem Koloss den Speer tief ins Lavamark des scheinbar muskulösen Wanstes bohrt.

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Doch anstatt sich vor Beeinträchtigung- Schmerz ist für Elementare ein Fremdwort- zu krümmen,  holt der attackierte Gigant Zarathustra mit einem unerwarteten Streich von oben aus der Luft, der ihm die Schwingen entfedert.

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Grutal will den Gefährten helfen und Imix Aufmerksamkeit mit einem Ansturm auf sich ziehen.
Imix wirbelt in der Bewegung herum und der Priester kassiert ebenfalls einen Gelegenheitsstreich ans Bein, hält sich jedoch verbissen senkrecht und ist in dem Moment nah genug für einen Hieb an den Oberschenkel des Gigantischen Feuerelementaren.

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Der rote Faden der Offensive setzt sich mit Amanodels Auflösungsstrahl fort, tilgt eine Partie der mächtigen Schulter, woraus sich sofort aufflammende Lava ergießt und das Loch wieder schließt.

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Die Mephits gehorchen unverzögert dem rauschenden Brüllbefehl des Prinzen und gehen dazu über, mit hastigen Bewegungen die beiden verbliebenen Helden am Grund abzulenkend- erfolgreich sind sie damit kaum, weil die bedrohlichere Präsenz weiterhin die Blicke auf sich fixiert hält.

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Eine endlose Serie aus Streichen des übergroßen Zweihandschwertes bricht über Grutal und Zarathustra herein und hinterlässt schwerst blutend und keuchende Gestalten, weil deren Paraden oft einfach weggeschlagen werden.  

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Die Vertreterin des Kultes weiß um die Anwesenheit eines Magiers, marschiert zielstrebig nach vorn um Amanodel dem Blickkontakt mit dem Schlangenhaar auszusetzen, doch der Grauelf hat es dick genug zu hässlichen Statuen zu erstarren und hält Stand.
Zusätzlich wünscht sie Zarathustra Blindheit an den Hals, doch auch er ist ein widerspenstiger Geselle- und hat zudem für den Ernstfall einen Alternativplan parat gelegt!
Er schleudert einen Wundersamen zu Boden, wo dieser aufplatzt, Wurzeln in das poröse Gestein gräbt und in Windeseile zu einer massiven Eiche heranreift, die sofort Feuer fängt.

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Eine Sichtblockade und nützliche Deckung ist errichtet.
Doch Grutal will es nochmals wissen und fordert Beistand und Gunst seines Gottes heraus.
Er setzt alle verfügbare Kraft, die tägliche Tat der Stärke einbezogen, in einen Schlag, und wuchtete den Streitkolben an der parierenden Klinge des Feuerfürsten vorbei in dessen Unterleib, wodurch der Gigant fünfunddreißig Fuß zurückgeworfen wird- seine Fußsohlen hinterlassen eine brennende Bremsspur.
Imix Parade war zwar erfolglos, doch dessen Nachschlag in der Rückwurfbewegung schmettert Grutal beinahe zu Boden- mit letzter Kraft flüchtet er hinter den Baum.
Widerwillig gesteht der Prinz mit einer fast mimiklosen Grimasse Grutal einen Bruchteil des Respekt zu, der ihm gebühren müsste.

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Ein maximierter Blitzball Amanodels schlägt zwei Fliegen mit einer Klappe- Imix zischelnde Leibgarde und fast alle lästigen Feuermephits sind Geschichte.
Währenddessen ist die Nachhut in Deions Reichweite gekommen und er bringt eine anrasende Pyrohydra mit einen Pfeilhagel zu Fall,

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und feuert ohne Unterbrechung die begleitenden Dampfmephits hart an der Belastungsgrenze seines Bogens in Grund und Boden.

Der Respekt in Imix weißglühenden Augen weicht Verachtung, der Koloss stürmt vor und fällt mit einem Streich die Eiche, was Zarathustra und Grutal ein wenig Zeit verschafft- der Wortpriester setzt einige Schritte zurück und gönnt sich ausgiebige Heilung, der Schicksalspriester zieht eine Schriftrolle, fordert seine Patronin heraus und gönnt sich ebenfalls glückselige Heilung.

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Ein taktischer Schlagabtausch bricht los, beide Parteien achten stark auf ihre Verteidigung- nur Imix lässt sich die Chance des Rückschlags nicht nehmen.

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Das erhöhte Risiko verletzt zu werden, zahlt sich in Anbetracht der Steinhaut Zaras und göttlichen Schadensreduzierung Grutals nur gering aus.
Amanodel scheitert unglücklich mit dem Kältekegel an der Zauberresistenz des hitzigen Titanen.
Nichtsdestotrotz hat die Hitze um Imix inzwischen stark nachgelassen, an manchen sonst brennenden Stellen seines gestählten Körpers hat sich vulkanische Kruste gebildet.
Er verletzt mit konzentrierten Schlägen den verhassten Grutal schwer, doch der gemeinsame Gegenschlag ist pompös.
Der Raptoraner erwischt mit seiner Stichserie das Knie des Elementaren Prinzen, er knickt weg und fängt sich mit dem Zweihänder auf, wobei Grutal mit einem Hieb der Adamantwaffe die mächtigen Ellebogen in Demutshaltung knickt.

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Wie ein zum Ritter geschlagener Adliger kniet er mit einem Bein am Boden, das Schwert vor sich in das Mondgestein gerammt, doch sein unmenschliches Stöhnen so heftig wie das gleichzeitige Erlöschen von Millionen Flammen lässt eher auf sein nahes Ende schließen.
Plötzlich legt sich in die schwarzroten Mundwinkel Imix ein Zug von wahrem Respekt vor dieser Leistung.
Der Böse Prinz würdigt ihren Erfolg indem er sein Haupt senkt.

„Möge das Gute Feuer deiner fehlenden Seele gnädig sein.“

Mit diesen mächtigen Worten erhebt Amanodel die Arme zum Strahl, schwarze materiesaugende Energie bündelt sich vor den Fingern und schnellt nach einer kräftigen Druckbewegung auf den Kopf des Giganten zu.
Die Masse aus Lava zerplatzt von Haupt her bis zur rohen Zehenspitze, wobei sich die Schlacke im gesamten Thronsaal verteilt.

Ein gemeinsames Siegesjohlen bricht los und verschreckt die übriggebliebenen Feuermephits, die schlagartig die Flucht ergreifen.

„JEHAA!!!“

und ähnliche Freuderufe schallten eine ganze Weile durch den Feuerknoten.

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Die aus beiden Eingängen einfallenden Heerscharen, denen Deion allein nicht mehr Herr werden konnte, verstummten schlagartig mit der Explosion des für unsterblich gehaltenen Throninhabers, und flohen schneller in alle Richtungen der Tunnel als sie angewackelt kamen.

Nur langsam legte sich der Siegestaumel, zudem auch Deion hinzugestoßen war.
Sie bildeten einen Kreis und schlugen die Hände in der Mitte zusammen.

„Mit euch ziehe ich in jede Schlacht, meine Gefährten, Erwählte des Prismas und Schlächter Imix!“

Lobte Zara.

„… und Schlüsselbrecher des Düstren Einen!!!“

Spannte Deion den Bogen zum eigentlichen Erfolg.

„Ist jemandem aufgefallen, dass der Prinz seinen Magieschild meinen Finalen Streich erwartend unterdrückte? Ich hätte nie gedacht, dass es so was innerhalb der Kultanhänger je geben könnte…“

bemerkte Amanodel mit den Auge zum Detail.

„Unsere Pflicht ist es nun, Zenith und Varachan zu informieren. Sehen wir zu, dass wir hier rauskommen!“

Damit schnappte sich Grutal unverzüglich Maliskras kristallinen Schädel, indem der Feuermachtstein eingesetzt war.
Sein Studium in der verbleibenden Zeit war recht ernüchternd.
Bis auf ein paar derzeit nutzlose Zauberfähigkeiten war nichts damit anzufangen.
Rasch klaubten sie alle Habseligkeiten zusammen- Amanodel und Deion hievten gemeinsam die Medusa in den Nimmervollen Beutel, Zarathustra hebelte die Rubine aus den Halterungen des Throns und dem Schaft der Klinge.

„Was sollen wir mit dem riesigen Schwert anstellen? Das kauft uns doch niemand ab!“

Sie ließen es links liegen, Zara schulterte den Gefährten, der immer noch brannte- eine Möglichkeit diesen zu löschen bestand nicht.

„So nun lasst uns verschwinden!“

Amanodels Blick schweifte zu Grutal, Grutals Blick schweifte zu Amanodel.
Um ein Haar wären Deions und Zaras Unterkiefer am Boden aufgeschlagen.

„Wie!?! Ihr habt euch keine GEDANKEN ÜBER DIE RÜCKKEHR gemacht!?! Ich fass es NICHT!!!“

Brüllten die beiden Zauberlosen das Duo im Kanon an.
Gefangen auf dem Feuerknoten, dem Tode geweiht.

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Vielleicht funktionierte ja eines der drei Portale.
Wie sogleich festgestellt, gehörte das Luftportal nicht dazu!

Während Amanodel und Grutal sich gegenseitig die Schuld zuschoben, suchte die Vorhut im Labyrinth aus Räumen und Tunneln nach den übrigen Portalen.
Langsam sammelten sich Bewohner des Knotens, flüchteten aber augenblicklich, wenn die Bezwinger des Feuerprinzen auf sie zu kamen.
Am Ende eines langen weiten Korridors, die Wände im Eindruck von Dampfwolken bemalt, lag ein großes blau-grünes Quadrat vertieft im Grund.
Keine Tätigkeit!!

Die endlose, schweißtreibende Suche zog sich weiter hin.
Immer mehr verängstigte und neugierige Kreaturen folgten dem Quartett auf Schritt und Tritt.
Sie gelangten schließlich in eine dreieckige Weitung.
Ein braunes Marmordreieck war in die Fugen eingelassen, an der Wand prangte das riesige, grobe Gemälde eines brennenden Kometen, der in einer Stadt niederging.
Keine Funktion!!!

Die Schar aus ehrfürchtigen Feuerkreaturen, die an ihren Fersen klebte, war derart angewachsen, um sich stark genug zu fühlen, Neugier, Hass und Aggression über die Furcht siegen zu lassen.
Beide Ausgänge waren von fauchenden, die Stimmung anheizenden Feuerkreaturen blockiert, eine weitere Suche war unmöglich geworden.
Die Prismenfinder und Löscher Imix kehrten sich rückwärts zum Kreis, zogen verzweifelt die Schwerter und sahen nach den großen Erfolgen ihr letztes Stündlein geschlagen.
Und wenn nicht die Bewohner des Knotens sie meucheln würden, dann die unerträgliche Hitze nach baldigem Ausklingen der Schutzzauber.
Die Situation schien aussichtslos…

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To be continued

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Sheijtan

  • Mitglied
RttToEE: Last Part
« Antwort #73 am: 19. März 2007, 23:24:23 »
Ja, so fiel Imix.

Der Kampf war echt hart, wenn auch recht kurz (für mich).

Dennoch blieb ich am Ball und hab mitgefiebert mit den anderen.
Imix war zwar ein harter Brocken aber - wir mir auch Naga erklärte - sieht das Abenteuer keine derart ausgemaxten RKs wie bei Zara und Grutal vor.

Nun ja. Mein Charakter Natiel war eher ein notwendigeres Übel, muss ich gestehen.
Damals, als der Charakter eingeführt wurde, war eigentlicht geplant, einen Nahkämpfer wie Candril zu bringen, jedoch diesmal einen Defender of Sealthiel. Allerdings wurde mir dieser vom SL nicht erlaubt, aufgrund des Exalted Status und weil er der Ansicht war, ich könnte ihn nicht ausspielen.
Nun, daher wurde nochmals das Buch ergriffen und Sheijtan-1001-Charconcept-Builder hat nen neuen Charakter gebaut - Natiel.

Leider hielt der gute Druide gerade mal 2 Sitzungen, dafür hat er bei Imix beachtlichen Schaden durch den Zauber "Quench" machen können.
Leider musste er umgehend dafür Büßen...

Mal schaun, welcher der nächste Charakter ist, den ich dann ins Feld geführt habe... Ich weiß es...
"Es liegt im Begriffe des Menschen, daß sein letztes Ziel unerreichbar, sein Weg zu demselben unendlich sein muß"<br>J.G. Fichte

Nagakeng

  • Mitglied
Last Bastion of Elemental Evil - Mount Stalagos
« Antwort #74 am: 28. März 2007, 18:29:19 »
Rückkehr Candrils – die Letzte Bastion des Elementaren Bösen

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(82)
Candril stöhnte auf.
Was von seinem Rücken übrig geblieben war, brannte und schmerzte höllisch.
Seine Arme und Beine waren angekettet.
Sein gesamtes Hab und Gut trug er noch am Leib.
Ah!
Wieder ein Peitschenhieb.
Aber nicht irgendeiner.
Nein, mehrere sechsarmige Folterinnen mit Schlangenunterleib, Dämonen der übelsten Sorte, traktierten mit verschiedensten Folterwaffen ihre Unterjochten in einer Art Gefängnis.
Sein Dämon bevorzugte eine mit Glassplittern und Messern besetzten Kette - und mit sechs Armen war es ein leichtes mehrere Opfer gleichzeitig zu bedienen.
An der Decke war ein Apparat angebracht, dessen Zweck Candril nicht erfahren wollte.
Jedenfalls mündeten Hunderte Schläuche und Rohre dort hinein.
Wo war er da bloß hineingeraten!?!
Neben ihm schrie irgendwer in einer Eisernen Jungfrau um Erlösung, eine andere unmenschliche Stimme schrie hingegen aus Lust.
Plötzlich brüllte eine andere unwirtliche Stimme, und das Schluchzen, Weinen und Schreien verstummte für einen Moment.
Dann setzte es wieder ein und hinter seinem Rücken wurde infernalisch gefeilscht.
Ein Hieb mit der Kette an den Kopf beförderte den Waldelf ins Koma…

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…Sie waren umzingelt und fast ausgebrannt.
Feuerelementare, Feuertrolle, Feuerriesen, Salamander, verschiedene Sorten Mephits und sogar Efreet vermischten sich zu einem hasserfüllten Mob.
Der Übergriff stand auf Messerschneide, doch die Helden wagten trotz des Überraschungsmomentes nicht den ersten Schritt.
Plötzlich brüllte eine unwirtliche Stimme, die Stimmung brach schlagartig ab.
Ein Gang öffnete sich durch den Mob, der Boden bebte, als schweren Schrittes ein massiger Dämon sich zeigte.
Deion erkannte den Glabrezu als das Monstrum, welches beim Anschlag auf Bah neben dem Auserwählten vorm Feuertor Stellung bezogen hatte.
Dort hatte es ihm die Sprache verschlagen, weshalb sollte es seinen Gefährten da heute besser ergehen!?!
Vor allem schwand die Hoffnung, ein Wunder könnte sie unbeschadet aus dieser Situation befördern.

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„Hilfloses Pack, keinen Mucks will Gqaramal hören!!! Die Bedingungen… zarskarama… lauten: Erstens übergebt ihr mir den brennenden Leichnam… hmhmhm… zweitens übergebt ihr… darimasmoof… mir den Schädel des Vergessenen… schurquarlt… und drittens kehrt ihr niemals auf den…brondimeschk… Feuerknoten zurück und… dafür katapultiert Gqaramal euch… lebendig…hahahar… zurück!!!“

Lebendig- ja das entlockte ihm ein böses Lachen.
Aber was blieb ihnen übrig!?!
Widerwillig holte Grutal den Schädel aus Deions Nimmervollem Beutel.
Ein Lavamephit näherte sich vorsichtig und griff nach dem Stück.
Er zog und zerrte daran, Grutals Griff lockerte sich einen Augenblick später.
Als der Glabrezu den Schädel schließlich in Händen hielt, echote ein zufriedenes Grunzen durch die Vulkanhöhlen.

„Warum wollt ihr auch den Druiden, Scheusal?“

„SSSchrenkalttttttttt!!! Haltet das Maul, Geflügelter!!! Ihr habt die Wahl und die Qual, nichts weiter. Narren!!! … Gqaramalistikk… Revival nach dem Mord durch einen Elementaren Fürst… würktischarl… ist ausgeschlossen!“

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Konnte man einem Dämon Glauben schenken?
Man hatte ohnehin keine Wahl und Zarathustra legte Natiels Überreste zu Boden und segnete sie zum Abschied mit einem messenüblichen Handschweifen.

Plötzlich begann der Schädel in den Klauen des Dämons in einem rötlichen Licht zu glimmen und ein Strudel aus Raum und Zeit erfasste die Truppe.
Bruchteile später umgab sie heimatliche Hitze- sie standen mit dem Rücken zu den Lavagruben, die das Feuerportal in den Ausgrabungen umringten.
Leicht seitlich vor dem Glabrezu ragten zwei mächtige Feuerelementare beinahe ans unebene Deckengestein.

„Es riecht so schmackhaft…“

Seine massige Nase sog die heiße Luft an.

„… schmarkat… nach Chaos, grgrgrgrrrrrrrr!“

Während der Schädel wieder zu glimmen begann, rundete der Glabrezu seinen Auftritt gebührlich ab:

„Gqaramal… lässt Euch nicht ohne eine Lektion ziehen… harharhar… Untergebene, vernichtet sie im Namen Eures Neuen Feuerfürsten!!!“

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Nach seinem Verschwinden erblickte die Gruppe plötzlich eine bis dahin verborgene Gestalt.
Leblos hatte sie hinter dem Außenseiter gelegen.

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Vorerst mussten sie sich allerdings den vor- und zurückschnellenden Fackeln erwehren.
Amanodel beschwor eine Mächtige Hand, die einen Elementar in einen Ringkampf verstrickte, und zog anschließend seinen mächtigsten Magischen Geschoss Stab aus dem Repertoire, während die in Brand gesteckten Kameraden Zara und Grutal losholzten.
Ein Elementar sprang zufällig in das Portal

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und wurde Momente später auf den Feuerknoten gesaugt, während der andere sich nun Pfeil, Stich und Hiebwaffen sowie Machthieben ausgeliefert sah.
Dessen Flammen erstickten alsbald unspektakulär.

Das bisschen freier Wille, was dem Dämon nach der Unterjochung durch die Dunkle Rede des Elementaren Champion noch geblieben war, hatte er auch sogleich gegen die Pläne des Kultes verwendet, und vor allem als Rache am Auserwählten- er ließ die Prismenfinder und Bezwinger Imix ziehen!
Chaos und Zerstörung waren sein Lebenswerk und nicht die vollkommene Ausradierung aller Welten.

Sofort umringten Deion, Zara, Grutal und Amanodel den Überraschungsgast, drehten die Gestalt vom sich matt hebend und senkenden Bauch auf den Rücken und sahen nach einem Moment des ratlosen Staunens sogleich froh und glücklich in das vertraute Gesicht eines Waldelfen.
Der violette Strahl Falrinths war also kein Todesstrahl gewesen!
Candril lebte!!!
Doch sein Rücken war übersäht mit frischen Narben aus der Hölle…

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… Rufus eröffnete die Zusammenkunft der Büttel.

„Alle anwesend?“

„Klaro Chef.“

„Nicht ganz, Marlon fehlt. Ich weiß nicht wo er sich rumtreibt, Chef.“

„Na gut, der Schlafmütze mach ich nachher Beine…also zuerst kurz und knackig. Mannen, frohe Botschaft: Das Diebesgut des Bauern, also Spugnoirs Hab und Gut hat sich Burne unter den Nagel gerissen und es sieht so aus als ob einiges ganz nützlich sein wird, also für die Verteidigung mein ich. Aber davon quatscht er selbst noch ein paar Zeilen…“

Soweit die Einleitung.
Anschließend verteilte der Kämpfer die Posten neu und vergab die anstehenden Aufgaben.
So, jetzt würde er sich dem schweigenden Dieb zuwenden, hatte sich auch was sehr Schönes überlegt.
Auf der Treppe in den Kerker begegnete ihm Marlon.

„Jetz hör her, Marlon. Schon das zweite Mal, dass du eine Besprechung verpennst. Wenn auf dich kein Verlass ist, muss ich dich aus der Mannschaft werfen!“

„Jo, sicher Chef. Verstanden.“

Rufus wusste, dass Marlon wusste, dass momentan kein Büttelramschhandel möglich war.

„Jetz schau, dass du zu Gerrit und Sam an die Zugbrücke kommst.“

Der Büttel entfernte sich.
Rufus gelangte in den Keller.
Eine Stimme hallte durch das Gemäuer.

„Aber auf euch is auch kein Verlass. Erst die Schlappe beim Überfall und jetz, DU kannst ja nicht mal auf deine Gefangenen aufpassen!“

Rufus sperrte die Augen weit auf, stürzte zur Zelle des Gefangenen, wo das Schloss aufgebrochen war und am Boden der kopflose Körper eines Gestaltwandlers lag.
Der Kopf des Doppelgängers rollte Rufus vor die Füße, als er die Eisentür aufriss.

Das widerhallende Gelächter D´Grans ließ Rufus die Zähne knirschen und die Wendelstufen hinaufstürzen.
Doch der Schuft hatte sich bereits verpisst, wie Rufus es auf seine ordinäre Art noch am mildesten ausgedrückt hätte…

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… Nachdem Amanodel in den Tiefen seiner Robentaschen noch eine Teleportationsrolle gefunden hatte, wurde man mit Bet Regors heller Aufregung konfrontiert, in der die gesamte Stadt schwelgte.
Kalamars Heer hatte sich laut Aussage der Späher des Königs wieder in Bewegung gesetzt und würde in wenigen Tagen die Hauptstadt Paru Bors erreichen.

Sie wollten sich die gute Stimmung dadurch nicht verderben lassen und luden sich bei Varachan und Erimm Rechtung vor.

„Feierlich verkünden wir das Ende des Feuerprinzen Imix, den Stop der Ausgrabungen und damit die Verhinderung aller Pläne des Kultes!!!“

Sie verbeugten sich zur Begrüßung und zeigten jeder zum Beweis einen der vier riesigen Rubine aus Schwert und Thron Imix.

„Und Candril habt ihr auch wieder! Das sind ja großartige Neuigkeiten!!!“

Konnte sich Varachan nicht auf dem Stuhl halten und führte mit Spitmun einen Freudentanz auf.

„Das wird der Triade stinken! Die Mission gescheitert, das Gute hat gesiegt!!!“

„Vor allem wird das Sternereignis sang und klanglos vorüberziehen…und das ist wichtig. Grutal, kannst du mir einen Gefallen tun und meiner Schwester die Neuigkeiten übermitteln?“

„Mit Sendung? Natürlich, Kamerad, morgen, wenn ich dem Sprecher zum Morgengebet unseren Erfolg geschildert habe.“

Erimm nutzte die Gelegenheit für sein Anliegen.

„Wenn ich euch auch sonst nicht entlohnen kann, sollt ihr euch hiermit im Namen des Wahren herzlich auf ein Festmahl eingeladen sehen. Heute Abend wollen wir feiern und in diesen Heiligen Hallen speisen und trinken! Letzteres natürlich nur in Maßen…“

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Und so geschah es, dass die Helden den restlichen Nachmittag ihre Geschäfte tätigten, soweit dies in der Vorkriegsaufregung noch geregelt möglich war und die Zauberer ihre Läden nicht schon vorzeitig verriegelt und das Weite gesucht hatten.
Eigentlich war es so auch ein glücklicher Umstand, dass nur wenig blieb, was nicht auf irgendeine Art und Weise unter den Helden aufgeteilt werden konnte.

Amanodel behielt den aufgemotzten Stab der Zweiten zum Persongriff.

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Zarathustra bekam den Menschenverachtenden Speer des Noblen Salamanders, denn wenn es um schlechte Taten ging, standen Menschen ja immer in erster Reihe- ein Vorurteil und doch allzu wahres Klischee.

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Zudem wanderte der mächtigere Ring der Feuerresistenz des Zweiten an seine Klaue, denn Amanodel hatte trotz des mächtigsten Identifikationszaubers Tellenes die schlummernde Kraft des Ringes zwar wahrgenommen, doch wie verhext schwieg der Ring über den Umstand seiner vollständige Machtentfaltung.
Und da der Grauelf doch eine recht eitle Natur wahr, behielt er sein Scheitern für sich, gleich dem Zweiten, der das Geheimnis um die Aktivierung des Kommandorings über Feuerelementare mit ins Grab genommen hatte.

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Deion schnappte sich den magischen Kletterstrick Maliskras.
Und Candril, dem glücklicherweise in der Abyss nichts außer den doppeltkräftigen Ogerhandschuhen abhanden gekommen war
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- Grutal glaubte sie übrigens an den Glabrezupratzen gesichtet zu haben- wurde mit dem Erlös aus Imix wertvollen Edelsteinen und Maliskras magischen Rüstungsgegenständen der Verlust ersetzt.
Den Hastring des Salamanders aus der Empfangshalle staubte Grutal ab.

Abends dann folgte ein Festmahl mit Paru Borschen Spezialitäten- Erimm hatte keine Mühen gescheut, und sogar einen Barden zur musischen Untermalung engagiert.
Sie schwätzten über alles Mögliche, die persönlichen Vergangenheiten vor der Gruppenvereinigung per Prisma in den Wäldern am Renador Fluss, Tellenes hoffentlich friedliche Zukunft nach dem Krieg, einfache Belanglosigkeiten, lokal patriotische Themen und Candrils Erzählungen aus der Abyss.
Viel, viel, wofür bisher kaum Zeit geblieben war.

Zu später Stunde spannte Erimm schließlich wieder den Bogen zum Anliegen seiner Kirche und der vollbrachten Leistung.

„Übrigens habe ich den Namenlosen in Kenntnis gesetzt. Er lässt Euch über mich seinen Dank und seine Wertschätzung ausrichten.“

Die angeheiterte Gruppe nickte bescheiden.

„Die Pläne des Kultes sind verhindert, doch seine tiefsitzenden Wurzeln werden erneut sprießen, wie schon zweimal zuvor, wenn nicht seine mächtige Exekutive ausgelöscht wird. Ihr versteht, was ich… beziehungsweise unser Vorstand… als fast banale Tatsache, …ja Wahrheit sehen!?!“

„Natürlich.“

Stimmten die Abenteurer zu.

„So denn, ruht euch solange aus, wie ihr für angemessen haltet. Hierfür bitten wir euch, die Gastgemächer der Kirche in Anspruch zu nehmen. Es ist dem Wahren und seinen Priestern eine Ehre.“

Erimm verneigte sich.

„Was ich euch noch anbieten will, ist Ruhm. Ich will morgen mit meiner Predigt das Volk informieren und eure Taten und Tugenden loben. Der Namenlose hat mein Vorhaben bereits abgesegnet. Dann kann Euch Stadt bekannt und zu gefeierten Helden der Geschichte machen. Ich hoffe das ist auch jedem recht!?!“

Bescheiden nickten sie, nichts ahnend, was damit auf sie zukommen könnte.

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„Und nun verabschiede ich mich zu Bett, denn bei der Morgenmesse erwartet man mein ausgeruhtes Erscheinungsbild.“

Erimm verließ die Tafel.

„Erimm glaubte übrigens nie daran, dass Tharizdun durch menschliches Bestreben befreit werden könnte. Trotzdem ist es eine ziemliche Leistung einen Kult, der einst die ganze Provinz in Angst und Schrecken versetzt hat mit fünf Mann einen Strich durch die Rechnung zu machen… und davor zieht er seinen Hut.“

Merkte Varachan an, der wieder einmal bloß still da gesessen und Spitmun das Köpfchen gekrault hatte.
Die Gesellschaft teilte sich in Zustimmung und Ablehnung der Befreiungstheorie.

„Mal abgesehen davon, Erwählte des Prismas, FLEHT die letzte Bastion des Elementaren Bösen, der SCHWARZE TURM, SITZ DER TRIADE, doch schier nach einer VISITE, MEINT IHR NICHT!?!“

Hob der in Rhetorik schwelgende Deion feierlich den Krug zur Mitte und stieß mit den Kameraden an.

„Ich halte zwei Tage für ausreichend, bis die müden Knochen wieder einsatzfähig sind.“

„Von mir aus solls gleich morgen losgehen! Mit dem Kult und seinen Dämonen hab ich noch eine offene Rechnung zu begleichen!!!“

Candril war ein Gezeichneter der Hölle.

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Die Wunden waren ungewöhnlich rasch abgeheilt, weshalb auch so viele unnötige und frische Narben seinen Rücken verunstalteten.
Und das schlimmste, von dem niemand etwas wissen durfte, war, diese mysteriös zurückgebliebene Verbundenheit mit den Niederen Ebenen.
War es etwa nicht sein erster Besuch?
Sein Geist und Wille spürten es, diese Anziehung, ja… diese Verwandtschaft.
Musste er seine Ursprünge etwa in der Abyss suchen?
An die Kindheit konnte er sich nicht erinnern und seinen Stammbaum kannte er nicht, dafür hatte der Waldelf zu wenige seiner Ahnen überhaupt je kennen gelernt.
Lag in dem fehlenden Wissen etwa die Erklärung für den Wunsch, der einfach nicht in Erfüllung gehen wollte?

„Candril, du bekommst deine Chance. Aber zwei Tage sind gewiss vertretbar und auch nötig.“

Warf Varachan in die Runde und erntete von Deion, Zara, Amanodel und Grutal Zustimmung.

„Ich war einst Hedracks Stellvertreter. Aber damit erzähle ich euch ja nichts Neues. Allerdings kann ich euch noch einiges über die Eigenheiten des Äußeren Bereichs und seine Bewohner berichten. Also besucht mich vor dem Aufbruch noch mal, dann weihe ich euch ein. Heute, hat das glaube ich keinen Sinn mehr.“

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Die roten Nasen gaben ihm Recht und damit stand der Entschluss auch fest.

Grutal und Amanodel schrieben in der Freizeit ein paar Schriftrollen und Candril übte mit Zara.
Mit der Abwicklung der übrigen Geschäfte beauftragte man den fleißigen Deion.
Grutal hatte über seinen sonstigen Reichtum im Sinne der Verteidigung des Sprechern hinaus noch fleißig gespart und nun genug beisammen, um eine Gebetskette, einen recht mächtigen wundersamen Gegenstand, mit sage und schreibe drei Sakramenten zu erwerben.

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Nebenher erlauschte der Beauftragte in den Gesprächen der Bevölkerung auf dem Marktplatz einige Gerüchte.
Wie etwa, dass Bet Regors Kontakt zu manchen Verbündeten Reichen abgebrochen sein sollte und der König gerade aus Frust sein Personal schikanieren würde.
Aus Neugier stattete Deion der Burg einen geheimen Besuch ab und belauschte dabei ein Gespräch bezüglich der geheimnisvollen Feuersbrünste im Norden, indem allerdings recht rasch klar wurde, dass der König dagegen nichts zu unternehmen gedachte.

Er hätte die Wissenslücke schließen können, doch war sich nicht sicher, ob ihn dann der Kerker erwartet hätte, weil er die Burg ohne Befugnis betreten hatte.
Und so strichen die Tage mit abendlicher Gemütlichkeit und anhaltender Feierlaune ins Land…


… Wer war der Fremde gewesen, der ohne weiteres in das Lager eindringen konnte?
Seine Präsenz war so durch und durch furchtlos.
Er hätte wunderbar in seine schrecklichen Truppen gepasst, angenommen die Erzählungen waren wahr.
Der Imperator brummte tief.
Die hässliche Großzügigkeit zermarterte ihm den Kopf.
Wer in ganz Tellenes Namen konnte es sich leisten, einfach so magische Ritterrüstungen, Resistenzumhänge, Heilstäbe und ähnliches zu verschenken ohne eine Gegenleistung zu verlangen?
Hatte der etwa einen Wunderbrunnen gefunden und war patriotischer Kriegsveteran?
Oder ein genialer Mensch mit großem Reichtum und geheimen Plänen?
Tyrannisch befahl er einen Koboldhexenmeister herbei, der zu Fuß marschierte.

„Bring alles über folgendes Gottessymbol in Erfahrung: Schwarzes Dreieck und gelbe Streifen. Morgen früh will ich alles darüber wissen, was es zu wissen gibt!“

Auf den nächsten Besuch würde er vorbereitet sein und dann wollte der Kaiser den Fremden persönlich treffen…

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… Die steilen Hänge des Inneren Kraters von Mount Stalagos ragten düster in der Mitte des stillen Vulkansees empor.
Ein Glück das Amanodel Schattenschritt kannte, denn sonst hätte die Reise per Pferd zur Tilgung der letzten Reste des Kultes auf Tellene nochmals fast zwei Tage in Anspruch genommen.
Ein harmloser, trillernder Winterheimkehrer wurde von einem Blitzturm gegrillt.
Sie wählten als Zugang das von Varachan empfohlene Lufttempeltor zum Äußeren Ring des Schicksals per Dimensionssprung.
Man hatte mit geringem Widerstand gerechnet, aber nicht mit leeren Hallen.

„Sichtlich hat der Kult Rekrutierungsschwierigkeiten. Tja, soll uns nicht weiter stören…“

Lästerte Amanodel.

„Danken wir den verschollenen Seelen aus Varachans Erzählungen. Seht nur all diese Federn… und das Blut…“

Grutal runzelte die Stirn.

„Könnten wir bitte weiterziehen!?! Meine wilde Natur sinnt auf Rache am Dämonengesocks. Der Waldelf in mir findet, dass ich lang genug gewartet habe, Grutal, Amanodel, Gefährten!“

Bat Candril und wurde erhört.
Die ersten beiden Senktore in östlicher Richtung funktionierten einwandfrei, allein das Zucken der violetten Adern im schwarzen vulkanischen Gestein irritierte leicht.
Das Zentrum der abgekapselten Kammer war zehn Fuß eingesunken, gefüllt mit schwarzen und gelben Polstern und Decken, auf denen eine dünne Staubschicht lag.
Drei Truhen und eine Garderobe waren an der südlichen Wand platziert, wohingegen die restlichen Wände allein mit dunkelvioletten, Obex bestickten Teppichen zugekleistert waren.

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Sie widersetzten sich dem Abschrecken des Unheiligen Bereichs und vernichteten die irrende Seele eines jungen Mannes in Gestalt eines Poltergeistes.
Auch in der spektralen Form trug er eine Kette um den Hals.
Die Vermutung, der Mann sei ein Leibsklave der Lust gewesen, bestätigte sich, als man bei der Untersuchung der Garderobe das Werkzeug einer grausamen Domina fand.  
Die Kälteexplosionsfallen konnten Deion nicht abhalten magische Schuhe, Säurefläschchen, Alchemistenfeuer, Sonnenstäbe und Schmuck aus den Truhen zu ziehen, sowie ferner sich eine zerbeulte und gerade gebogene Fackel der Geheimnisenthüllung, von deren Sorte man nun von den Schicksalsschläfern bereits einige eingesackt hatte, und zwei Elementare Schlüssel der Erde anzueignen.

Eine andere Tür gab eine Lagerkammer mit Kisten und Fässern preis.
Werkzeuge, allerlei Geräte, ein paar Waffen und eine lange Rolle an Seidenseil wäre nur unnötiger Ballast gewesen und so nährten allein der riesige Vorrat an Bolzen und Pfeilen die Köcher und Munitionspatronen vor allem von Deion und Candril.

Hinter dem nächsten Tor lag eine Kammer in deren Grund eine runde Glassplatte eingelassen war, fünf Fuß im Durchmesser.
Darauf war mit Blut ein Pentagramm gezeichnet worden und alles was man darunter sehen konnte, war nebelige Dunkelheit.
Und da Pentagramme die Gewohnheit haben, Schutz zu symbolisieren, entfuhren der Glasplatte nach Betreten zehn peitschende und ringende Tentakel , deren die Nahkämpfer gemeinsam rasch Herr wurden, während Amanodels magische Geschosse ziemlich kläglich abprallten.

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Das östliche der beiden wählbaren Tore führte sie in eine mit dunkelgrauem Gestein ausgekleidete Weitung, auf denen in Relief schreckliche Menschenopferungen, Blutbäder, Vergewaltigungen, Ritualmorde und Leichenschändungen zur Schau gestellt waren.
Auf der Rückseite des übergangenen Tores wurde nach baldiger Hebung die Szene eines Massenmordes, ebenfalls in Relief, kenntlich.

Eine Wendeltreppe am nördlichen Ende der Kammer stach den Charakteren ins Auge- Hauptsache keine ekligen Bilder mehr!
Sie war so handwerklich verziert, dass der Eindruck entstand, schwarze, ineinander verhakende und zugreifende Arme würden das Geländer bilden.
Leider wiederholte sich darin auch kein Muster und das Wirrwarr störte sogar die Sinne- ob die Wendeltreppe nun soviel besser war, konnte man also anzweifeln.
Trotzdem endete auch die geschmiedete Eisenstiege irgendwann, zwar nachdem mindestens hundert Fuß Tiefe erreicht war, aber immerhin!
Oder doch nicht!?!
Denn zu allem Übel erfüllte den zwielichtigen Raum ein keuchendes und quietschendes Geräusch, welches jedem Hörenden die Zähne zusammenbeißen ließ.
Die Luft roch nach brennendem Schwefel und hinterließ eine fettige Schicht auf Ausrüstung und Haut.
Den meisten Raum nahm eine riesige Masse aus Metallröhren, Getriebeteilen, Arbeitsarmen und Rädern ein, die sich langsam drehten und bewegten.
An der Front der Konstruktion grinste das große offene Eisenplattenmaul einer furchteinflössenden Visage und dahinter waren sozusagen die metallischen Gedärme der Vorrichtung sichtbar.

„Verflixt, was ist das für eine Höllenmaschine?“

Hielt sich der empfindliche Zarathustra die Vogellauscher zu.

„Ich schätze mal, wir haben es mit einer Kreation böser Magie zu tun, teils Maschine, teils Dämon, die mit der Essenz, also der Energie, unschuldiger Seelen betrieben wird.“

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WAS!?!
Verblüfft starrten die Helden ihren ach so klugen Magier an.

„Ich muss gestehen keine Ahnung zu haben.“

Zuckte Amanodel voller Erheiterung die Achseln.
Soweit war es also mit seiner Eitelkeit schon gekommen!

„Aber gut vorstellbar, nicht!?! Zerstört ES!!! Allein schon des Gänsehautquietschens wegen!!!“

Das ließ sich Zarathustra nicht zweimal heißen!
Für den Notfall hatte er immer eine Adamantaxt dabei und holte Schwung.
Plötzlich schnappte das scharfe Maul nach dem Helden, er wich gerade noch aus und rammte die Axt in die Platte, bekam sie allerdings nicht sofort wieder heraus und zerrte daran.
Gierig sperrte die Konstruktion die Fresse auf, packte Zara im Rückzug am Krähenfuß und mit einem Happs war der Raptoraner einverleibt!

Wie von der Rolle sahen Grutal und Candril dem Treiben zu und bekamen die Halterungen ihrer Waffen nicht auf, während dem vogelartig kreischenden Zarathustra der rechte Arm ausgerissen und wie von einem hungrigen Biest in kleine Schnipsel zerschlissen wurde.
Ohne Unterbrechung doktorte die Höllenmaschine weiter am Überrest Zaras herum.
Plötzlich verspürte er einen furchtbaren Druck am Schulterstumpf, Bohren, Stiche und schließlich einen die Haut versengendem Feuerstrahl, während die geschockten Gefährten immer noch keinen rechten Blick auf den Gefolterten erhaschen konnten.
Amanodel holte gerade die Komponenten für einen Auflösungsstrahl heraus, als der Freund vom Maul ausgespuckt wurde.

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„Ich bin ja wieder heil??? Oh, Mutter Schicksal, wieso meint IHR es nur so GUT mit mir!?!“

Die Naht war noch frisch.
Er ballte die fremde Faust, die eher einer Klaue glich.
Dabei pochte der lange, muskulöse, sehnige Arm fremd und dämonisch.

„Ich spüre seine gewaltige Kraft... ER ist ein Geschenk des Schicksals!!!“

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Platzte es aus dem vor Freude strahlendem Falkener heraus.

„HIER haben die Kultanhänger also ihre BEFREMDLICHEN KÖRPERTEILE her!!!“



Fiel es dem schlussfolgernden Grutal plötzlich auf.
Deion und Candril nahmen Abstand, wohingegen Amanodel und Grutal eher einen Schritt vorwärts taten.

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„Ihr werdet doch nicht etwa!?! Wo bleibt eure Intelligenz, eure Weisheit, Amanodel, Grutal!?! Aus Bösem erwächst nie Gutes.“

Amanodel war bereits so fixiert auf das Maul, dass er Deions weise Worte schon schier nicht mehr wahrnahm und stolperte ins Maul.

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Nach Momenten endlosen Elfengeschreis wurde der Magier wieder ausgespuckt.

Freude strahlend und mit den Armen in die Hüften gepresst, lugte er in die suchenden Gefährtenaugen.

„Amanodel, du bist… noch völlig der ALTE! Du hast IHR wohl nicht geschmeckt…“

Die grauelfischen Mundwinkel fielen ihm schlagartig herab.

„Und wie er hat!!!“

Übertonte eine fremde krächzende Stimme mit dämonischem Akzent das Quietschen.
Amanodel kramte hastig die Robe beiseite und legte den Bauch frei.

„Hallo!“

Grinste ihn ein kleines fieses Gesicht an.

„Wir kennen uns noch nicht.“

„Wer bist du?“

„Dein Vertrauter, wer sonst!?! Und jetzt besorg mir was zu fressen!“

Amanodel war total Baff.
Das Ding konnte sprechen!?!

„Was tust du hier?“

„Nun, ich werde dich ab jetzt auf immer und ewig begleiten, ist das nicht toll? Wir werden ein prima Team abgeben, du und ich! Ich bring dir Zauberburschi, gell, ein paar neue Sprüchlein bei, jeden Tag einen, von leicht zu schwer, und außerdem mach ich dich zu einem gefürchteten Zauberer und als Gegenleistung besorgst du mir was zu fressen! Das ist doch ein genialer Deal, oder!?! Also, dann hol mal raus das Fleisch!!!“

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Dabei grinste das kleine runzlige Gesicht wie eine uralte Hexe.
Fernandel separierte den geräucherten Schinken aus einer Tagesration und pflügte abermals die Robe beiseite.

„Bäh!!! Nicht solch totes geschmackloses Zeug, Elf, sondern was Lebendiges! Du weißt schon was ich meine. Entweder ER oder ICH!!! Komm schon…“

Amanodel sah fassungslos in die Runde.
Seine Kameraden wussten bei allen Guten Götter nicht was das Ding wollte.
Dann verstand Amanodel.
Er fasste unter die Robe, es quiekte als er Meister Splinter unsanft packte und am Schwanz hervorzog- seine schmusige Ratte und langjährigen Gefährten.
Der Grauelf zögerte, die Entscheidung war keinesfalls einfacher Natur.

„Komm schon, er oder ich!!! Sonst kannst du unsere Abmachung gleich wieder vergessen und das hier wir ne Wilde Ehe!“

Langsam legte der Zauberer seinen Bauch frei, die Kameraden waren gespannt, was jetzt passieren würde.

„So ists brav…“

Gierig sperrte das Gesicht sein faltiges Mäulchen auf, spitze kleine Zähnchen funkelten hervor.
Die Ratte quiekte wie am Spieß und mit einem Mal ließ Amanodel seinen Vertrauten sozusagen in den eigenen Wanst fallen, welcher genüsslich zu kauen begann.

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Als Amanodel begriff, was er sich gerade scheinbar geistesabwesend geleistet hatte, verdeckte er den schmatzenden Bauch und fragte in die Runde:

„Was ist, warum glotzt ihr mich alle so an???“

Grutal löste sich aus der Starre und zog den Morgenstern.

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„Deion, du hast RECHT, die Maschine ist TEUFELSWERK!!!“

Noch bevor Grutal den ersten Schlag getan hatte, schnappte ihn das Maul und bearbeitete seinen Linken Arm und unterzog ihm der spiegelverkehrten Prozedur, die Zara durchleiden musste.

„Freunde! Helft mir!!!“

Schrie der Priester.
Deions Pfeile waren gegen Metall wirkungslos, Candrils Hiebe kamen zu spät, Zarathustra war zu sehr mit sich selbst und seiner neuen Kraft beschäftigt und Amanodel wurde von seinem neuen mampfenden Kumpel erpresst, ja nicht seinen Auflösungsstrahl zu feuern.

Grutal wurde mit einem frischen, linken, überlangen und flexiblen linken Arm ausgespuckt, der ihm von nun an zwar waffenlos eine Hilfe sein konnte, im bewaffneten Kampf jedoch etwas behindern würde.

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„Der Sprecher verfluche DICH, HÖLLENMASCHINE!!!“

Zu Grutals Überraschung schossen ihm drei magische Geschosse aus der Linken und direkt auf die Dämonenmaske der Maschine, reichten allerdings nicht einmal für ein paar Beulen!

„Du wirst keinem Kultisten jemals wieder einen dämonischen Zusatz bescheren!!!“

Mit diesen Worten kloppte er die Maschine, die gegen das eigene Blut keinen Zaser mehr tat, eigenhändig zu Metallbrei.
Von Deion und Candril konnte er sich dabei keine Hilfe erhoffen, beide wollten es vermeiden ihm Foltermagen der Maschine zu landen.
Und Zara und Amanodel???
Na ja, mit deren Hilfe war hundertprozentig nicht zu rechnen!

Geschätzter Gefährte Amanodel erklomm sogar frühzeitig wieder die Stiege, um zu verhindern, dass sein dämonischer Begleiter von der Zerstörung seiner Mutter Wind bekam und außerdem hatte er gerade den Verlust seiner Ratte zu verkraften, was die Gilde der Magier per se mit temporärem Ausschluss bestrafte.

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Eine bittere Träne rollte Amanodel von der Wange.
Er hatte Freundschaft gegen Macht eingetauscht.
Aber es war eben Macht, die er nicht ausschlagen konnte.
 
„Robe auf!“

Abermals öffnete er die Robe.
Das Gesicht spuckte die Knochen Meister Splinters auf die letzte Wendeltreppenstufe und rülpste lauthals.

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„Also, solange du mir Frischfleisch lieferst haben wir zwei einen Deal, Burschi!!!“

Er klappte die Robe abermals zu.
Damit gesellte sich ein Geheimnis mehr zu Fernandel Amanodels Sammlung.
Aber bekanntlich heiligte der Zweck ja die Mittel, was für eine neutrale Persönlichkeit ein rechtes Lebensmotto, für Fernandel allerdings nur ein Etappenziel auf dem langen Leidensweg der Gesinnungen sein konnte.

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