Autor Thema: AP: Age of Worms in Kalamar  (Gelesen 17953 mal)

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Diebfaenger

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Aus den Memoiren des Flambart Honigtau:
« Antwort #60 am: 01. Juli 2008, 09:24:33 »
Das Grabmal im Dschungel

Wie ist es zu sterben? Das bin ich oft gefragt worden, wenn ich über meine Reisen und Abenteuer berichtet habe. Wie fühlt es sich an? Sieht man das Licht am Ende des Tunnels? Sieht man noch einmal sein ganzes Leben an sich vorbeiziehen?

Eigentlich ist es eher ernüchternd. Es tut sehr weh und dann ist da nichts mehr als Dunkelheit. So jedenfalls war mein Eindruck nachdem mich der verdammte Strahl getroffen hatte. Zeit und Raum spielen keine Rolle mehr und nach einer gefühlten Ewigkeit zog etwas an mir und ich erwachte wieder in meinem Körper. Vanamir vor Augen. Ich war verwirrt.

Wie man mir später berichtete, konnten die anderen auf trickreiche Art mit ihm Kontakt aufnehmen. Hazel hatte ihn fortwährend mit einem Zauber beobachtet, bis Vanamir es merkte und genervt nachfragte (per Zauber) ob vielleicht einer von uns ihm nachspionieren würde. Hazel erzählte ihm alle peinlichen Einzelheiten unserer gescheiterten Mission und Vanamir empfand Mitleid. Er schickte eine Magierin, die ihm noch einen Gefallen schuldig war, um uns abzuholen. Die Gruppe verstaute mich und Mashita (ebenfalls durch einen Strahl getötet) im Gepäck und folgte der Magierin nach Sobeteta. Vanamir erwies sich der Gunst seines Gottes als würdig und holte Mashita und mich zurück.

Kaum hatte ich mich erholt, sollte es auch schon wieder losgehen. ich versuchte uns wieder in den Tempel zu teleportieren. Doch der Versuch scheiterte kläglich an meiner Unfähigkeit die Schriftrolle des Manzorian zu benutzen. Wir saßen in Sobeteta fest und ich musste mir die vorwurfsvollen Blicke von Daidao gefallen lasse.

Was sollten wir nun unternehmen? Der einzig sinnvolle Weg erschien uns darin Daidao mit seiner Frau zu vereinigen. Er bat mich mit ihr Kontakt aufzunehmen und so verabredeten wir uns in Togeseta. Mir war mulmig zumute bei dem Gedanken, wie sie wohl auf Daidaos verändertes Äußeres reagieren würde.

Wir nahmen wieder einmal ein Schiff Richtung Bet Kalamar. Die Stadt wirkte immer noch so bedrohlich und unfreundlich wie beim letzten Mal. Aber Thunder ließ sich nicht davon abhalten ein wenig einzukaufen. Der Rest der Gruppe machte sich in der Zwischenzeit auf den Weg nach Togeseta. Daidao benutzte seinen Greif wieder als Transportmittel und so konnten wir die Strecke in ein paar Tagen zurücklegen.

Diadaos Frau kam fast zeitgleich mit uns an und es schlug die Stunde der Wahrheit. Im Nachhinein muss ich sagen, daß sie das Ganze recht gut verdaute. Aber ich nehme an unser gemeinsame Glaube an den "Lord of Silver Linings" hat ihr dabei geholfen. Wir erzählten ihr unsere Abenteuer und baten sie um Hilfe, uns wieder zum Tempel des Kyuss zurückzubringen. Sie willigte ein sich unserer Gruppe anzuschließen, wahrscheinlich auch um ein Auge auf Daidao zu werfen, der im Gegensatz zu mir schon immer ein Talent hatte sich in Schwierigkeiten zu bringen.

Ein paar Tage später traf nun auch Thunder ein. Er hatte sich tatsächlich einen Tanzbären gekauft. Der Sinn dieser Geldverschwendung hat sich mir bis heute nicht erschlossen. Das Tier erwies sich in den folgenden Abenteuern als absolut nutzlos und sollte auch bald darauf in einem heftigen Kampf das zeitliche segnen.

Aber zunächst einmal waren wir alle froh wieder vereint zu sein und beschlossen mit Hilfe eines doppelten Ebenenwechsels zum Tempel zu reisen. Jeder der dies schon einmal gemacht hat, weiß wie ungenau dieser Zauber ist. Aber wir hatten Glück und landeten nur ein paar Meilen von unserem Zielort. Innerhalb eines Tages hatten wir die Strecke dorthin zurückgelegt und machten uns bereit für den zweiten Abstieg in das Wurmloch.

Diesmal schützten wir uns mit Zaubern gegen die Todesstrahlen und waren deshalb bestens gerüstet als uns wieder die merkwürdigen Todesstrahl Würmer angriffen. Innerhalb weniger Sekunden konnten wir sie ausschalten und unseren Abstieg fortsetzen. Wir gelangten schließlich in eine große Höhle, dessen Boden mit Schwärmen von Würmern übersät war. Wir brannten alles nieder und bahnten uns so einen Weg durch das krabbelnden Chaos. Drei Ausgänge führten aus dem Raum.

Ich beschloss ein magisches Auge durch einen Gang mit recht vielen Würmern zu schicken. Was ich dahinter im nächsten Raum sah ließ mich erschauern. Der Raum bestand aus einem großen See aus Würmern. Bei genauerer Beobachtung konnte man einen riesigen Wurm in diesem See erkennen. Aber unsere Aufmerksamkeit wurde auf zwei Wächter gelenkt, die auf einem gegenüberliegenden Sims standen und den Raum überblickten. Einer von den beiden machte sich auf den Weg tiefer in das Höhlensystem. Er hatte offenbar unser Feuerwerk bemerkt. Mein Auge folgte ihm und zu meinem Schreck musste ich mit ansehen, wie er einen gemütlich eingerichteten Raum betrat und den Bewohner von unserer Ankunft in Kenntnis setzte. Ein sechs-armiges Weberskelett erhob sich aus einem gemütlichen Sessel und bewegte sich in unsere Richtung.

Diebfaenger

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Aus den Memoiren des Flambart Honigtau:
« Antwort #61 am: 09. Juli 2008, 12:11:03 »
Uns war sofort klar, daß der folgende Kampf die Entscheidung bringen musste. Der Weber war der Lehrmeister des Kyuss gewesen und verfügte höchstwahrscheinlich über enorme Kräfte. Er begab sich in den großen Wurmraum und versuchte per Telepathie mit uns Kontakt aufzunehmen. Zunächst wollte er Shanath überreden uns anzugreifen, dann versuchte er sein Glück bei mir. Doch wir konnten seinem verlockenden Angebot widerstehen.

Daraufhin befahl der Weber seinem riesigen Wurm uns anzugreifen. Das Biest tauchte auf und rammte seinen massigen Leib in den Korridor zu unserer Höhle. Zu unserem Glück brauchte das Untier eine Weile, um sich durchzubohren. Das gab Daidao, Razhan und Thunder genug Zeit Kleinholz aus ihm zu machen.

In der Zwischenzeit hatte der Weber seine Skelett Priester ausgesandt, Verstärkung zu holen. So tauchten nach kurzer Zeit 3 Ritter von der einen Seite und ein Skelettpriester und eine Todesnaga von der anderen Seite auf. Die Ritter und Skelettpriester konnten durch die Luft gehen und so den Wurmsee leicht überwinden. Auch der Weber konnte fliegen und kam uns entgegen nachdem er sich mit einigen Zaubern gesichert hatte. Er schoß eine Salve magische Pfeile auf mich und Daidao ab. Doch wir hatten Glück, da ein Schildzauber uns schützte. Die 3 Ritter wurden von Razhan und Mashita mit Netzen beworfen. Zwei verfingen sich, während der dritte auf Daidao zulief. Mein Bruder und Thunder erlösten ihn mit ein paar gezielten Schlägen von seinem erbärmlichen Dasein. Daidaos Frau kümmerte sich in der Zwischenzeit um die Todesnaga und hielt sie mit einer Gedankenwand auf.

Doch der Weber beschoß uns weiter mit Zaubern. Shanath und Daidao verschwanden kurze Zeit in einer Extradimension. Die beiden übriggebliebenen Todesritter konnten sich trotz einem Hagel von Schlägen unseres Gladiators befreien und machten sich daran den Rest von uns aufzumischen, als Daidao wieder zurückkehrte und uns rettete. Der Kampf tobte mit unverminderte Härte weiter. Doch letztendlich gelang es uns den Weber und seine Schergen niederzuringen.

Erschöpft sanken wir zu Boden und machten uns daran die Wafen und Gegenstände unserer Feinde zu untersuchen.

Diebfaenger

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Re: AP: Age of Worms in Kalamar
« Antwort #62 am: 13. Juli 2008, 15:26:30 »
Es heißt in den Schriften der Weisen, ein kluger General teilt seine Truppe nur dann wenn er durch fähige Spione genau weiß wie der Feind steht und der Flankenangriff den Gegner in einem geschwächten Zustand erwischen kann.
Wie man sah, Barbaren können nicht lesen!
Aber von vorne. Es war ein harter Kampf gewesen, den unsere mutigen Recken da ausfochten. Tief im Bauch der Erde, unter dem Ziggurat das ein Schauplatz unvorstellbar böser Taten gewesen war. Der Harbinger of Wurms war geschlagen, zusammen mit seiner Leibwache. Von seiner bösen Präsenz nicht mehr gehalten starben alle Würmer und verrotteten in Windeseile. Auch das Riesenwurmvieh durchlief einen beschleunigten Verwesungsprozess. Und draußen viel der große Kaktusartige Stein hinab so dass die Erde bebte. Als der Adrenalinrausch verebbt war, sanken die Gefährten kraftlos zu Boden. Eine kurze Rast war zur Auffrischung der Energie unbedingt nötig geworden. Als der Morgen graute und alle wieder voll Tatendrang waren, untersuchte Flambart die gefundenen Schätze und so mancher fand ein nützliches Kleinod. Doch danach begann die Diskussion! Wollte man zunächst das Zimmer des Liches besuchen oder den Rest des Verlieses erkunden. Die meisten waren für das Zimmer, doch Thunder hatte eine Tür gesehen die seine Aufmerksamkeit magisch anzog. Die Schamanin wollte den Barbaren nicht ganz im Stich lassen und hielt für den Fall der Fälle wache um ihm zu Unterstützen. Thunder ging zu der Tür und öffnete sie. Doch es gab einen Preis zu zahlen für seine Neugier. 3 Wurmpriester begannen ihn sofort mit Strahlen schwärzester Magie anzugreifen und er sah schwer getroffen keine Wahl als sich zurückzuziehen zu Hazel. Ihre Hilfeschreie blieben ungehört und so entbrannte ein Kampf der mit dem Rückzug der beiden Endete. Doch Dörte, der treue Gefährte, blieb tot im Staub zurück. Die beiden erreichten die anderen und gemeinsam bereitete man sich vor die Priester zu erlegen doch trotz einer gründlichen Suche blieben sie verschwunden. Aber neben einer neuerlichen Vision fanden so manche netten Sachen ihren Weg in den Beutel der Beute unter anderem einige Kunstwerke und ein Buch das der Barbar sofort las.(Wie er es als Analphabet las, ist eines der Wunder der Magie) Gestärkt durch das Wissen suchten wir weiter. Dafür erkannte man was sie bewacht hatten einen Brunnen belegt mit tiefschwarzer Magie. Alle versuche ihn zu zerstören schlugen fehl und
so beschworen die 3 Diener des Herrn der Silberstreifen einen Engel um das Wissen, wie man dieses Artefakt zerstören soll, zu erlangen. Ihre Bitte war demütig und gerecht, doch auch so forderte der Engel einen kleinen (!!!??????) Dienst. Sie sollten den wahren Erben auf den Kalamarischen Thron bringen. Daidao erhielt sogar einen alten golden Aurel als Pfand des Gelöbnisses. Doch das Wissen war einfach. Ein Wunsch oder der wahre Tod der letzten 3 Priester konnte das Relikt des Wurmgottes vernichten. Die Recken dankten dem Gesandten und machten sich auf die Verfolgung.

Diebfaenger

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AP: Age of Worms in Kalamar
« Antwort #63 am: 15. April 2010, 20:29:39 »
Ich habe dies viel zu lange schleifen lassen, aber ich denke, dass die Geschichte auch zu ende erzählt gehört.

Leider war der Vorsprung der drei Priester zu groß, so daß sie die Verfolgung bald abbrechen mußten. Zumal es hier im Herz des Vohven-Dschungels sehr gefährlich war. Hieronymus, Shanaths Graupapagei und neuer Weggefährte, erzählte von Trollen im Osten. In südlicher Richtung sollen Drachen wohnen und in den anderen Richtungen konnte noch größeres Ungemach drohen.
Die Zeit für eine Rast war gekommen - ein Umstand, mit dem sich die drei untoten Priester nicht beschäftigen mußten. Die Helden begannen nun ein seltsames Ritual, daß man "Brainstorming" nennt. Manchmal kommt dabei sogar etwas heraus. Während der Diskussionen holte Daidao den Aurel, den er von dem Engel erhalten hatte, hervor und betrachtete ihn. Flambart gesellte sich hinzu, und dann fiel es ihnen auf: Das war die Goldmünze, von der in dem "verbotenen" Buch aus Allustans Bibliothek die Rede war! Und so kamen neue Impulse ins Brainstorming: War etwa der Thronerbe unter ihnen? So recht glauben konnte es keiner, aber Daidao (NEIN) und Flambart (JA) schlossen darüber eine Wette ab...

Man kam überein, Vanamir per Sending zu kontaktieren und ihn kurz über den Wurmbrunnen zu informieren. Vielleicht konnte er in dieser Sache etwas ausrichten. Anschließend teleportierte Flambart einen Teil der Gruppe nach Togeseta und nach 8-stündiger Erholung den Rest, der im Dschungel in der Nähe des Kyuss-Tempels ohne Zwischenfälle gerastet hatte.
Manzorian war leider nicht in seinem Anwesen, aber Agath empfing die Gruppe. Flambart und Daidao berichteten ihm von den Ereignissen in der Dschungel-Pyramide, den Prophezeiungen, ihrer Theorie über die Ebenholz-Triade und den schwarzen Monolithen, den der riesige rote Drache in einer der Visionen der Pyramide entriss, und den man jetzt suchen wolle. Zu den Prophezeihungen konte Agath nicht viel sagen, außer daß die Ereignisse in Sobeteta wohl nicht Teil einer der Prohezeihungen gewesen sein konnten, wenn diese noch nicht erfüllt war; und der dreigeteilte Geist könnte möglicherweise das Ziel der Ebenholz-Triade sein. Oder auch nicht.
Aber zu dem roten Drachen wußte er etwas: In Bet Kalamar gibt es eine Grauelfe mit Name Lashona, deren Steckenpferd Drachen seien, und die fast alles über diese Wesen wisse. Sie sei dazu noch die erste Beraterin des Kalamarischen Kaisers.
Ratlos blickten sich die Helden an. Wie sollten sie mit dieser Dame je Kontakt aufnehmen können? Nach den Erlebnissen in Sobeteta wußten sie, daß Grauelfen äußerst arrogant sein können, und beileibe nicht mit jedem reden. Und wie hätten sie auch noch eine Audienz bei der kaiselichen Hofmagierin bekommen sollen?

Aber Agath beruhigte sie: Es fände in einer guten Woche der 25. Jahrestag der Thronbesteigung Kaiser Kabori´s I. statt - unter anderem mit einem großen Festbankett, auf dem Lashonna sicherlich anzutreffen sei. Leider könne er ebenso wie Manzorian der Einladung dazu nicht nachkommen - anderweitige "dringende" Angelegenheiten. Er gab der Gruppe einen kurzen Abriß der 25-jährigen Herrschaft Kabori´s und beschrieb den Kaiser und seine Familie - nicht glühend, aber anerkennend respektvoll. Trotzdem tat sich die Frage auf: Wie kommt man ohne Einladung zu diesem Bankett?
Wieder beruhigte Agath die Helden: Sie seine keine Nobodys mehr, und der Kaiser ließ schon in Sobeteta (und nicht nur dort) nach den "Helden" der diesjährigen Arena-Kämpfe suchen, die entscheidend bei der Rettung der Stadt beteiligt gewesen sein sollen - und er meine damit nicht Vanaimr und den Herzog. Warum also nicht ein bißchen in Bet Kalamar davon erzählen? Der Kaiser liebe Heldensagen aus seinem Reich, und wenn die Helden aus Sobeteta erst einmal gefunden sind, müssen sie ihm auf dem Bankett davon erzählen. Außerdem jagt der Kaiser die Ebenholz-Triade - daraus sollte sich vielleicht sogar eine Anstellung ergeben!

Bis lange in die Nacht diskutierten sie noch, was man denn auf einem Bankett überhaupt sagen darf, und was nicht - schließlich ist das diplomatische Parkett glatt. Aber als sich am nächsten Morgen die letzten Zweifel gelegt hatten, brachen sie gestärkt von einem guten Frühstück auf in die kalamrische Hauptstadt: Flambart, Shanath, Thunder, Hazel und Razhan per Teleport und Daidao, Helena und Mashita auf Daidao´s Ross.

Diebfaenger

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AP: Age of Worms in Kalamar
« Antwort #64 am: 15. April 2010, 20:31:09 »
Es war ein lauer Sommertag, als sie Bet Kalamar erreichten. Die Sonne strahlte von einem leicht bewölkten, weiß-blauen Himmel, und die Stadt, das war schon von Weitem erkennbar, war noch mehr geschmückt als bei ihrem letzten Besuch: Überall von den Mauern und Türmen wehten bunte Banner in den kaiserlichen Farben, so weit das Auge reichte. Der Südwind duftete lieblich und striff den Helden als leichte Brise durchs Haar. Alle waren davon fasziniert, und nur Shanaths immer waches Auge bemerkte, wie Thunder auf einmal kurz, nur einen Wimpernschlag lang, zusammen zuckte, als ob ihn ein schwerer Schlag getroffen hätte. Doch es war nichts Bedrohliches weit und breit. "Alles in Ordnung, mein Freund?", fragte ihn Shanath leise. Thunder antwortete: "Mir war, als hätte ich ein Banner mit einem roten aufrecht stehenden Löwen darauf gesehen, das mich erschaudern ließ". Sie sahen sich um, konnten aber kein solches entdecken. Ob Thunder eine Art "Vision" gehabt hatte?

Es herrschte ein reges Treiben am Osttor, doch gab es keine lange Schlange. Die Hobgoblinwachen wirkten entspannt, aber auch aufmerksam. Sie gehörten zu einem wichtigen Ritterorden - der Roten Hand. Sogar die kaiserliche Leibgarde wurde von diesem Orden der Hobgoblins gestellt!
Und schon waren Flambart, Shanath, Hazel, Thunder und Razhan an der Reihe. Die Wache musterte die Gruppe kurz, und sprach dann Thunder an, was er und seine Leute in der Stadt wollten. Thunder reagierte sofort richtig und sprach von der Feilerlichkeiten, die man sich nicht entgehen lassen wolle. Und daß er selbstverständlich auf den "Kleinen" aufpasse, daß der nichts anstellen würde! Jedenfalls gab es keine Probleme, und sie durften passieren.  Und wieder war es Shanath, der wahrnahm, was niemand bemerkte: Kaum waren sie im Getümmel der Stadt verschluckt, zog eine der Wachen ein kleines Fähnchen hervor und schwenkte es nach oben in Richtung eines in der Nähe befindlichen Turmes. Sofort erhob sich ein Engel der Wache - selbst solche Wesen dienten Kaiser Kabori I. - und flog in Richtung Palast.

Die Helden waren inzwischen auf dem Weg ins Quartier. Agath hatte ihnen das "DeLuxury" empfohlen, dessen Besitzer Armhin Loratio ihm noch einen Gefallen schuldete. Das "Gasthaus" entpuppte sich bald als 4-stöckiges, prachtvolles, einer Hauptstadt angemessenes Hotel. Vor seinem Eingang stand ein Hobgoblin in einer Art Uniform, aber mit freiem Oberkörper - eingeölt und nach Parfüm duftend! Ein Hobgoblin mit Manieren...Hazel und Shanath mußten schmunzeln, während Thunder errötete und meinte: "Von dem laß´ ich mich nicht anfassen! Der ist vom anderen Ufer!". Ja, auch unter Hobgoblins gibt es so etwas.
Flambart ergriff rasch das Wort, bevor es zu Peinlichkeiten kommen konnte und sagte, daß er Promoter von Gladiatorenkämpfern sei und sie aus Sobeteta kämen. Und daß sie auf Empfehlung von Agath kommen würden. Erst dieser Name schien dem Türsteher etwas zu sagen, und er ließ die Helden ein. Das DeLuxury war gediegen und niveauvoll eingerichtet; an der Rezeption erwarteten sie ein Mensch eine Halbelfin an seiner Seite.

Diebfaenger

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AP: Age of Worms in Kalamar
« Antwort #65 am: 18. April 2010, 08:00:57 »
Vorbereitungen....

Der erste Teil unserer Gruppe trat also in die Lobby des Hotels und in eine neue Welt: edle Hölzer, edle Stoffe, ein Hauch von Noblesse, ein Hauch von Rosenduft, beide im Raum schwebend und sich sinnig vereinend.

Der Name „Agath“ als Referenz öffnet Tür und Herzen des Empfangspersonals, unsere Helden erhalten ihre Zimmer zugewiesen und die Erkenntnis, im „DeLuxury“ alte Bekannte treffen zu können: Shag Solomon, den Majordomo des „Emporiums“, deren beider Ambiente durch die des „DeLuxury“ an Grandesse verloren und den Kürzeren gezogen hatte.

Shag Solomon war denn auch im Gastraum anzutreffen, geschniegelt, fesch und dreist wie je. Mit ihm am Tisch ein weiterer älterer, heraus-geputzter Mann namens Montague Marat, einem weitgereisten Gelehrten und Belieferer des Emporiums mit sehenswerten und außergewöhnlichen Kreaturen. Für das Bankett des Kaisers sucht Montague noch „Bedienstete“ mit körperlichen Besonderheiten, die auf der Feier dem Kaiser kredenzen sollen. Unsere Helden überlegten kurz, jedoch lehnte Montague ab, sie als „Bedienstete“ einzuschleusen.

Vielmehr schlägt Armhin Loratio vor, uns Einladungen zu verschaffen und am Abend zu testen und auf das Bankett vorzubereiten. Bis wir ankommen, reinigten sich die erste Gruppe bereits im Wellness-Bereichs des DeLuxury in Minz-Bäder.

Helena, Daidao und ich kamen gegen Nachmittag an. Auch wir wurden am Tor ohne Probleme durchgelassen. Jedoch sah ich aus den Augenwinkeln, dass – genauso wie bei unserer ersten Gruppe – auch eine Hobgoblin-Wache einem Turm signalisierte und von diesem ein Vogel?/Engel? zur Burg flog. Es gibt Städte, in denen die Spatzen alles von den Dächern pfeifen, aber Bet-Kalamar hatte wohl noch eins draufzusetzen: hier fliegen die Spatzen von den Dächern…

Am Abend wies uns Armhin in die Gepflogenheiten des kaiserlichen Banketts und des Menüs ein:
1.   Regel:      Auf Zeichen des Kaisers sind die Speisen vorzukosten
2.   Regel:      In den Wettspielen schätzt der Kaiser einen fairen Kampf und keine Geschenke
3.   Regel:      Außerhalb der Wettspiele schätzt der Kaiser feine Geschenke und keine Kämpfe

Die Menüfolge:
1.   Feast of Worms      Getränk mit Wurm
2.   24 Raben         Wachtelbrüste mit Wein
3.   Tuybasarige         Auflauf von drei Fleischen (ungenießbar)
4.   Purpurwurm in Aspik      mit Grosch (Johannisbeer-Likör)
5.   Kuchen in Form des Schlosses

Die geplanten Attraktionen während des Banketts:
1.   Gathering in the Vertigious Terrace
2.   The Harlequinade Mortificatio
3.   Handsome Slaughter of Curious Avians
4.   Lively sports and baiting – win the golden egg -
5.   Bowling the devious heads – win the silver skull –
6.   Five Course Feast
7.   Song! Dance! Braggery!

Am nächsten Tag war Kleidersuche angesagt. Bei einigen wurde es einfach und teuer, bei anderen das Gegenteil. Am Abend war aber wohl jeder mit seinem Outfit zufrieden.

Diebfaenger

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AP: Age of Worms in Kalamar
« Antwort #66 am: 18. April 2010, 08:01:42 »
Nachdem wir nun alles erledigt haben um beim Fest einen (zumindest Kleidungs-mäßig) bleibenden Eindruck zu hinterlassen, wollten wir uns daran machen Informationen zu sammeln.
Es standen immer noch die Eingebungen von Daidaos Frau aus, diesen "Hinweisen" wollten wir noch nachgehen.

Dazu teilen wir uns in 3 Gruppen auf.
Die erste Gruppe Hazel, Shannath und Thorvald Thunder wollten in der nähe der Kaserne in Kneipen nach Informationen über die Drachenstaffel forschen. Dazu begaben wir uns in den entsprechenden Bezirk und wurden prompt auf der Straße von einem Hauptmann der Hobgoblins inkl. einem Magier aufgehalten. Er beschuldigte Thorvald Thunder, das er Streit am Tor angefangen hätte.
Er wollte von Ihm eine Strafzahlung in Höhe von 10.000 Arus. Nach ein wenig Wortgeplänkel einigte man sich darauf, das man nach Hobgoblin Art einen Wettstreit macht, wobei der Herausforderer die Disziplinen bestimmt.
Thunder willigte eine und die erste Disziplin war reiten. Dazu wurden 2 riesige Wildschweine ran geschafft. Nachdem sich Tunder mit dem Tier vertraut gemacht hat ging es auch schon los. Erst war Thunder dem Hauptmann sehr dicht auf den Fersen, aber nach der ersten Kurve merkte man, das das Tier des Hauptmanns eindeutig die bessere Kondition hatte, also verlor Thunder den ersten Wettbewerb.
Der 2te Wettbewerb war Springen und zwar über eine Häuserschlucht, wo unten lauter spitze Waffen aufgestellt waren, um das ganze noch spannender zu gestalten.
Thunder konzentrierte sich und legte einen beinah göttlichen Sprung hin. Der Hauptmann war nicht so glücklich bei seinem Sprung ergo gewann Thunder diesen Wettkampf.
Es sollte sich also alles am letzten Wettkampf entscheiden. Dieser bestand daraus, dass das Reittier des Hauptmanns, eine wie gesagt kräftiges und konditionsmäßig sehr überlegenes Tier nieder gerungen werden sollte.
Der Hauptmann begann den Wettkampf und schaffe es 3 Runden lang das Tier unten zu halten.
Dann versuchte sich Thunder, aber beim ersten Versuch rutsche er leider am glitschigen Fell des Tiers ab, da der Hauptmann doch sehr geschwitzt hat beim niederringen des Tiers und somit das Fell sehr glitschig war. Somit setzte Thunder ein zweites mal an und hielt dafür mehr Runden als der Hauptmann durch.
Der Anwesende Magier der "Roten Hand"  erklärte Thunder zum Sieger, sehr zum Missfallen des Hauptmanns. Thunder hat dann alle zum Saufen eingeladen, wobei die "Roten Hände" die Rechnung übernommen haben.
Der Magier stellte sich dann als eine Hobgoblin Rasse raus, die sich "Duslak" nennen.
Wir konnten bei unserem Gelage nach den Wettkämpfen in Erfahrung bringen, dass die Drachenstaffel außerhalb der Stadt lebt und das sie vom Kaiser gut bezahlt wird. Es soll ein schwarzes Weibchen mit Ihren Jungen sein, wobei das Weibchen schon lange nicht mehr gesehen wurde.
Auch erfuhren wir, das die Mitglieder der Ebenholz-Triade öffentlich auf dem Marktplatz aufgehängt wurden, wobei der Hauptmann davon sprach, das diese viel rum jammernden und doch nix können. Dies verwunderte uns ein wenig, das wir die Mitglieder der Ebenholz Triade bisher immer sehr wehrhaft erlebt hatten.

Die 2te Gruppe Mashita und Razhan begaben sich auch in Kneipen um Infos zu sammeln.
Diese klapperten die Kneipen in der Nähe der Arena ab. Sie erfuhren, das ein Feuerriese in der Stadt ist und das mehrere Steinriesen einen neuen Palast für den Kaiser bauten. Nach den ersten Eindrücken (keiner von uns versteht etwas von Gebäuden) sieht es einer Pyramide ähnlich , wie wir sie von der Suche nach Kyuss bereits kannten.

Die 3te Gruppe Daidao, Flambart, und Helena, Daidaos Frau, begaben sich zu einem Tempel und versuchten hier Infos zu erhalten.
Sie erfuhren, das der Tempel von The True niedergebrannt wurde und jeder Besucher der sich in dessen Nähe aufhält wird von der Engelsstaffel beobachtet. Sie fragten weiterhin nach einer Bibliothek, wobei sich herausstellte, das die größte Bibliothek die vom Kaiser selber ist.
Auch erkundigten Sie sich nach dem Brunnen des dreifaltigen Wissens , wobei sie da keine weiteren Infos erhielten.
Die Priester des The True, dessen Tempel niedergebrannt wurde, hatte sehr viel Wissen über die Ebenholz Triade zusammengetragen.
Wir erfuhren, das es sich bei der Engelsstaffel um so genannte Mortal Hunter handelt.
Die Drachen sollen außerhalb der Stadt leben bei einem ... Grave. Auch hier erfuhren wir, das die Mutter der Drachen schon lange nicht mehr gesehen wurde. Wir vermuteten, das es der Drache war, den wir im Sumpf erledigt hatten.

Am Abend trafen wir uns alle wieder im DeLuxury und besprachen unsere Ergebnisse und stimmten unser weiteres Vorgehen ab.
Dabei herrschte Uneinigkeit darüber wie wir weiter Vorgehen bzw. wie die Weissagungen zu verstehen sind.
Es steht also aus, die Ruinen des The True Tempels zu untersuchen und die Drachen zu töten.
Thunder wollte die Drachen jetzt noch nicht töten, da diese vom Kaiser bezahlt werde und es nicht gerade eine gute Idee ist den Kaiser vor dem Besuch des Banketts zu verärgern. Damit wäre unser großes Ziel Lashonna zu treffen und Infos zu erhalten wohl sehr gefährdet gewesen.

Nach einer ersten Untersuchung der Ruinen konnten wir in Erfahrung bringen, das ein Jammern aus einem versteckten Kellerraum zu hören ist.
Dies brachten wir durch eine Erdelementar heraus, das wir unterirdisch vorgeschickt hatten.

Flambart hat mit seinem Gott gesprochen und die Info erhalten, das wir erst das Bankett erledigen sollten und dann mit Lashonna reden sollten und dann alles weitere sehen sollten.

Vor dem Besuch des Banketts verstauten wir unsere Waffen und Rüstungen in den Satteltaschen von Daidao und behielten nur defensive Sachen am Leib.

Dann kam die Kutsche und holte uns ab. Wir bestiegen eine Treppe die in den Palast ging..............

Diebfaenger

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AP: Age of Worms in Kalamar
« Antwort #67 am: 18. April 2010, 08:04:17 »
…. Genaugenommen waren schon alle der Kutsche entstiegen bis auf Thunder, der plötzlich ins Leere starrte und völlig abwesend wirkte. Erst nach energischem Stupsen kam er wieder zu sich. Irgendwie schlägt ihm der ganze Zirkus hier auf´s Gemüt. Seit wir in der Stadt sind, ist er irgendwie …. anders.

Auf der ewig breiten Treppe des Palastes tummelt sich sch schon ein buntes Völkchen, wir entdecken z. B. Shag Solomon und Montague Marat wieder. Es gibt „Aperitifs“ und „Ameuse geule“ oder so ähnlich, d. h. man kriegt schon mal was zu trinken und ein Häppchen zu Essen. Bei uns hieße das „Fingerfood“. Mashita, die wandelnde Restaurantkritik bemängelte, dass eines der „Canpees“ merkwürdig geschmeckt hat. Sie befürchtet jetzt das Schlimmste.
Serviert wird – wie angekündigt - von der bunten Truppe aus dem Emporium, die Shag hierher begleitet hat.

Der letzten Kutsche, die vorfährt, entsteigt nicht wie erwartet, Lashonna, die erste Beraterin des Kaisers, sondern der Kaiser Kabori I. höchstpersönlich – nachdem ihn sein Hofnarr, Ominous Fabler, als Ritter verkleidet, angekündigt hatte.
In einer langen Prozession werden jetzt die Geschenke Kabori präsentiert und dem Hofnarr bzw. einem Bediensteten übergeben, so auch unsere Kiste mit den erbeuteten Raritäten.

Dann wird der erste Punkt der abendlichen Unterhaltung angekündigt: ein Schauspiel, bei dem Skelette, die Bühne bevölkern. Ich finde es ziemlich geschmacklos – aber einige anderen Gästen und vor allem den Kaiser scheint es zu amüsieren.

Danach dürfen wir dann den Prunkbau betreten, um gleich wieder auf der anderen Seite des Gebäudes auf einen Balkon hinausgeführt zu werden. Hier soll ein sportlicher Wettkampf ausgetragen werden – mit Armbrüsten sollen exotische Vögel vom Himmel geholt werden. Das ist natürlich was für unsere Jungs, speziell für Shanath: jeder Schuss ein Treffer. Das missmutige Gesicht von Kabori (erzielte nur 6 Treffer) hellt sich erst auf, nachdem ihm Daidaou ein Kompliment zu den ausgewählten Waffen gemacht hat.

Diebfaenger

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AP: Age of Worms in Kalamar
« Antwort #68 am: 18. April 2010, 08:06:42 »
Als nächstes folgt die ganze Gesellschaft dem Kaiser und seinem Hofnarren hinunter in die Katakomben, in eine Arena. Bei Razahn und Thunder steigt schon der Puls – die Kulisse gefällt ihnen. Der Wettbewerb, der hier ausgetragen werden soll, behagt ihnen aber nicht – es soll nämlich eine Art Geschicklichkeitsspiel sein. Doch Mashita findet die Idee genial und meldet sich freiwillig. Sie stürzt sich mit Eifer in den Wettkampf, kann aber gegen den geübteren Kabori nicht gewinnen. Daher geht´s mit einem gutgelaunten Regenten weiter.

Wir werden in den Garten des Palastes geführt, wo eine Art „Boccia“ Spiel auf uns wartet. Der Kaiser gibt mit einem schwarz bemalten Totenschädel das Ziel vor, das mit weiteren Schädeln getroffen werden soll. Der Mann hat wirklich einen etwas abartigen Sinn für geschmackvolle Unterhaltung. Daidaou gewinnt knapp vor der jüngsten Tochter des Kaisers, Hemriss, die sich mittlerweile auch zu uns gesellt hat.
Sie ist eine auffallende Erscheinung – leicht verkrüppelt und entstellt.

Während und zwischen den Wettkämpfen ergeben sich immer wieder Gelegenheiten zum Plaudern mit anderen Gästen. So werde ich von einem durchtrainierten Halbork, Maris Quamp, angesprochen – nein unverblümt angebaggert. Der Abenteurer soll sich in Kaboris Feldzügen gegen die Zwerge hervorgetan haben, war aber nie in der regulären Armee und hat sich jetzt auch ins Privatleben zurückgezogen – mit drei Frauen. Ihm fehlt wohl noch eine, um das Kleeblatt komplett zu machen.

Flambart kommt über einem Glas Wein mit einer etwas älteren Frau ins Gespräch, Mahuudril, die ein Weingut betreibt – ein lukratives zweites Standbein, falls es mal mit der Hexerei nicht so gut läuft….

Razhan fachsimpelt nach kurzer Zeit mit Lord Malaven Kilraven, einem Admiral der Marine, der an der Seeblockade von Tokis teilgenommen hat. Auf mich wirkt er eher wie ein Pirat, schon allein wegen des Hakens, der seine linke Hand ersetzt. Der Käpt´n ist zusammen mit Vulras hier.

Thunder trifft wieder auf B´kruss und natürlich auf seinen „Sparringspartner“ und schafft es auch, sich bei dem nun anschließenden Bankett sich zwischen die beiden zu setzen.

Ich manövriere die Klette Quamp geschickt zwischen mich und Prinzessin Hemriss, nachdem ich Shanath demonstrativ untergehackt hatte, bevor wir zu Tisch gingen.

Diebfaenger

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AP: Age of Worms in Kalamar
« Antwort #69 am: 18. April 2010, 08:09:48 »
Die Gäste wurden auf verschiedene Tische in einem prunkvollen Saal verteilt, der – wie konnte es auch anders sein - etwas makaber dekoriert war und durch die Präsenz von Mortal Huntern nicht anheimelnder wurde.
Diese offensichtliche Zusammenballung von Bösem machte einigen unserer Freunde doch etwas zu schaffen.

Der Kaiser überraschte seine Gäste in dem er das Bankett mit seinen eigenen Worten eröffnete und nicht – wie bislang geschehen – nur seinen Hofnarren reden ließ. An der langen Tafel, an der wir etwas verstreut Platz nahmen, blieb ein Stuhl am Fußende zunächst frei – für Lashonna. Madame schwebte herein, nachdem alle schon saßen und auf das Wohl des Kaisers ihr Glas erhoben hatten. Was für ein Auftritt … aber der Kaiser schien ihr jede Unhöflichkeit als Exzentrik nachzusehen. Ich glaube nicht, dass ein anderer Gast mit seinem eigenen Wein zum Essen hätte erscheinen dürfen …

Die Folge der Speisen entsprach in der Tat der Beschreibung von Arnhim, auch das Vorkosten wurde von Kabori eingefordert – selbst seine Tochter nahm er nicht davon aus. Zwischen den verschiedenen Gängen wechselten sich der Hofnarr und die Gäste mit Unterhaltung ab. Mal wurden Lieder, dann Gedichte vorgetragen oder Abenteuergeschichten erzählt. Daidaou beeindruckte z. B. mit einer Ode an seine Liebste.

Für unliebsames Aufsehen sorgte Flambart als der Purpurwurm in Aspik serviert wurde – er wagte es nämlich die servierte Portion magisch auf Gift zu untersuchen. Er hatte sich von der Paranoia des Kaisers anstecken lassen und völlig vergessen, dass wir alle ja immun gegen Gift geworden waren dank „Heroes Feast“. So wurde er kurzerhand hinauskomplimentiert, denn dieses offensichtliche Misstrauen gegenüber der Küche konnte der Kaiser natürlich nicht durchgehen lassen.

Erstaunlicherweise war es Thunder, der geistesgegenwärtig die Situation überspielte, Flambart entschuldigte und lautstark einen Nachschlag forderte von diesem „köstlichen“ Gang. Vollends entspannte sich die Situation, als Shanath das nächste Gericht vorkostete – diesen ungenießbaren Eintopf mit dreierlei Fleisch nach Kaboris eigenem Rezept – und dem Klischee des Barbaren aus dem Sumpf perfekt entsprach, weil er mit offensichtlichem Genuss den Teller leerte.

Je später die Stunde, desto lockerer die Atmosphäre, wozu sicher auch der steigende Alkohlspiegel beitrug . Es gab nur noch eine etwas kitzlige Situation als der Nachtisch serviert wurde – eine gigantische Schokoladentorte, in der Form eines quadratischen Turmes, gekrönt von einer Marzipanfigur, die wohl den Kaiser darstellen sollte. Damit sollte wohl das neue Bauprojekt vorgestellt werden, dessen Anfänge wir schon im Vorübergehen bemerkt hatten.

Gerade als Kabori aufgestanden war, um die Torte anzuschneiden, löste sich der Kopf der Marzipanfigur, kullerte die Torte herunter und trudelte quer über den Tisch auf meinen Teller zu. Alles saß wie erstarrt, besonders weil sich das Gesicht des Kaisers schon deutlich verfinstert hatte.
Ich reagierte geistesgegenwärtig, indem ich der Hoffnung Ausdruck verlieh, dass der Kaiser von der Anbringung beweglicher Elementen an seinem Turm, die nach dem Zufallsprinzip auf vorbeischlendernde Bürger fallen, doch absehen würde, da dass bei den angrenzenden Bewohnern doch nicht so auf Gegenliebe stoßen würde.

Anscheinend traf ich mit dieser absichtlich etwas naiv gehaltenen Bemerkung den richtigen Ton, Kabori musste lachen und gab zu, dass diese Art Spielerei in der Tat nicht geplant wäre.

Diebfaenger

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AP: Age of Worms in Kalamar
« Antwort #70 am: 18. April 2010, 08:13:56 »
Der Zwischenfall Beim Bankett des Kaisers
Auszug aus den Gesprächen mit Flambart Honigtau (von Darkon Honigtau, Chronist des Kaisers)

Darkon: Viel wurde über Euren Rauswurf beim Bankett des ehemaligen Kaisers Kabori spekuliert. Mein Herr hat mich noch einmal beauftragt alle Fakten zusammenzutragen und herauszufinden in wie weit diese relevant für die späteren Entwicklungen waren.

Flambart: Nicht so förmlich mein Sohn. Nimm dir nen Keks und schieß los.

Darkon: Was war der genaue Grund für euren Rauswurf? Stimmt es, daß ihr Kaiser Kabori mit einem Zauber bedroht habt?

Flambart: Nein, das ist absoluter Unsinn. Ich hatte im Laufe des Abends bereits mehrere kleinere Zauber gewirkt, um verdeckt mit meinen "Freunden" und deinem Onkel Daidao zu kommunizieren. Niemand hatte dagegen irgendwelche Einwände. Die anwesenden Zauberkundigen waren sich der Harmlosigkeit der Zauber bewusst. Als nun der Purpurwurm serviert wurde, gingen bei mir die Alarmlampen an. Ich hatte zu dieser Zeit, daß unbestimmte Gefühl, daß man vielleicht dem Kaiser selbst nach dem Leben trachten würde. Wenn das Essen vergiftet gewesen wäre, hätten unsere Leute als Vorkoster nichts gemerkt, erinnere dich an das "Heroes Feast" von Tante Helen, aber alle anderen wären betroffen gewesen. Wir wären dann natürlich die Hauptverdächtigen gewesen, da uns ja nichts passiert wäre.

Darkon: Verstehe, der oder die vermeintlichen Attentäter hätten darauf spekuliert, daß ihr geschützt seid und so wäre das Gift doch noch unbemerkt zum Kaiser gelangt. Es sei denn jemand wirkt vorher "Gift entdecken" und vereitelt so diesen raffinierten Plan.

Flambart: Exakt. Deshalb wirkte ich "Gift entdecken". Nicht etwa um mich oder meine Freunde zu schützen, sondern um rauszufinden, ob vielleicht ein Anschlag auf den Kaiser oder die anderen Anwesenden geplant war. Ich ging damals davon aus, daß Lashonna vertrauenswürdig wäre und machte mir keine Gedanken diesen harmlosen Zauber vor ihr zu verbergen. Ich bin sicher sie hat ihn auch sofort als das erkannt, was er war.

Darkon: Und trotzdem hat sie Euch verraten. Hmmm ...

Flambart: Genau. Sie schrie so etwas wie "Seid ihr von Sinnen Flambart". Alles sehr theatralisch. Sofort war ich im Mittelpunkt des Geschehens.

Darkon: Und war der Wurm vergiftet?

Flambart: Nein war er nicht, aber jetzt wird es merkwürdig. Der Kaiser war durch Lashonna natürlich aufgebracht und forderte mich auf ein Stück zu kosten. Das tat ich dann auch. Darauf ließ er mir ein weiteres Stück servieren. Ich stellte nun aber fest, daß es vergiftet war. Ich sagte dem Kaiser dies und warnte ihn vom Wurm zu kosten.

Darkon: Aber wie kam das Gift plötzlich in den Wurm?

Flambart: Das weiß ich bis heute nicht genau. Ich vermute der Kaiser hat dies irgendwie arrangiert. Vermutlich durch denjenigen, der das Gericht für mich angerichtet hat. Ich war natürlich aufs äußerste alarmiert. Wenn der Kaiser oder eine andere Person die Möglichkeit besaß Gift zu jedem Zeitpunkt ins Essen zu mischen, ohne das irgendjemand dies mitkriegt, war jeder am Tisch in Lebensgefahr. Ich versuchte dem Kaiser dies klarzumachen. Aber er bestand einfach darauf, daß ich die neue Portion kosten sollte.

Darkon: Aber das war dann ja ein offener Mordversuch. Warum hat Onkel Daidao nicht eingegriffen? Er hat doch gewusst, daß Kabori böse war. Was war mit deinen "Freunden"? Hat keiner versucht dir zu helfen?

Flambart: Nein niemand hat mir geholfen. Deinen Onkel musst du bitte selbst fragen, warum er gerade in diesem Augenblick sein Gewissen ausgeschaltet hat. Bei meinen "Freunden" vermute ich, daß sie die Tragweite dieser Aktion Kaboris garnicht verstanden haben.

Darkon: Und was hast du dann gemacht.

Flambart: Was blieb mir anderes übrig, als tatsächlich zu gehen. Ich war natürlich verbittert, daß meine Weggefährten, die ich schon oft vor dem sicheren Tod gerettet hatte, mich so schmählich im Stich ließen. Und natürlich glaubte ich auch, daß mit der Wandlung meines Bruders in einen Dunkelelf auch sein Paladin Kodex auf der Strecke geblieben war.

Diebfaenger

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AP: Age of Worms in Kalamar
« Antwort #71 am: 20. April 2010, 13:35:12 »
Das Tagebuch des Flambart Honigtau:
Gespräch mit LaShonna

Nach dem Mordversuch des Kaisers auf mich und meiner Verbannung vom Bankett bezog ich im Schatten eines Hauses Posten, um den Palast zu beobachten und mich für den Notfall bereit zu halten. Ein ´Wächter des Kaisers hatte mich hinausbegleitet und stellte sich am Palasttor auf, um sicher zu gehen, daß ich auch verschwunden war. Nach einiger Zeit erschien plötzlich LaShonna und verließ den Palast. Sie machte sich zu Fuß auf den Weg in ihren nahegelegenen Palast. Ich verwandelte mich in einen Raben und folgte ihr. Nach wenigen Minuten gelangten wir zu ihrem Grundstück. Sie sprach kurz mit den Wachen und verschwand dann in ihrem Haus. Ich überflog das Grundstück und entschloß mich dann auf einem Baum im Garten zu warten. Durch den Status Zauber wusste ich, daß es meinen Gefährten gut ging.

Kurz nach LaShonna traf dann der Rest meiner Gruppe ein. Offenbar hatten sie sich mit der geheimnisvollen Elfin verabredet. Ich gesellte mich im Garten unauffällig zu Ihnen und wurde so zusammen mit den anderen bei LaShonna empfangen. Ihr Haus war interessant gestaltet. Sie emfing uns in einer Art Halle, deren Kuppel sich öffnen ließ. Unsere Vermutung war, daß dies ein idealer Landeplatz für einen Drachen sein könnte. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt schon ein Gefühl, welcher Drache dies wohl wäre.

Nach dem Austausch der üblichen Floskeln ging es gleich zur Sache. Ich hatte kurz überlegt, ob ich sie auf ihr merkwürdiges Verhalten beim Kaiser ansprechen sollte, aber ich entschied mich dagegen, um unsere Mission nicht zu gefährden. Auch LaShonna mied dieses Thema. Wir fragten sie deshalb zielstrebig nach dem Drachen aus, den wir in unserer Vision gesehen hatten. Ich zauberte sogar eine kleine Illusion, um den Drachen für sie realistischer abbilden zu können. Wir teilten ihr desweiteren mit, dass wir vermuten, dass dieses Bild des Drachen fast 1500 Jahre alt sei. Daraufhin erklärte sie uns, dass selbst Drachen nicht so alt werden, als dass dieser heute noch leben könnte. Es gäbe allerdings eine Möglichkeit. Sie erzählte uns von einem roten Drachen namens Dragotha, der einst General von Kyuss gewesen war. Dragotha war anscheinend zu einem Dracolich geworden, einem untoten Drachen und hatte so die Jahrhunderte überdauert. Eine Aufzeichnung des Zauberers Balakarde, die sie uns zeigte, bestätigte diese Aussage. Nach Balakarde war Dragotha bei Kyuss in Ungnade gefallen und wurde nach seinem Tod durch Tiamat mit dem Untoten Status bestraft und so auf immer in den Dienst von Kyuss gezwungen. Bei dem Ritual ging das Phylactery (das Behältnis der Lebensessenz eines Dracolich) verloren. Nur wenn man das Phylactery zerstört kann man Dragotha besiegen.

Balakarde hatte vor zehn Jahren schon versucht Dragotha zu konfrontieren, kannte aber den Aufenthaltsort des Phylactery nicht, deshalb riet im LaShonna davon ab, Dragotha gegenüberzutreten. Doch Balakarde sah keine andere Möglichkeit, da er vermutete, daß Dragotha dabei war das Zeitalter der Würmer einzuleiten. Er ließ seine Aufzeichnungen zurück, damit man im Falle seines Scheiterns, seiner Spur folgen kann.

In der Zeit seid Balakardes Verschwinden hat sich LaShonna intensiv mit Dragotha und seinem Phylactery beschäftigt. Sie vermutet, daß ein geheimer Druidenorden im Besitz des Behältnisses ist. Dieser Orden war schon vor vielen hundert Jahren der Hauptgegner des Kyuss. Das Hauptquartier des Ordens soll auf einer svimozishen sturmumtosten Insel sein. LaShonna beichtete uns, daß leider ein ehemaliger Bediensteter von ihr, sie verraten hat und mit den Aufzeichnungen ihrer Nachforschungen geflohen war. Sie vermutet, daß die Ebenholztriade (der verlängerte Arm der Kyussanhänger) nun im Besitz dieser Aufzeichnungen ist.

Mit Hilfe eines Beobachtungszaubers und einer Haarlocke des Verräters wirkte LaShonna einen Zauber, um zu schauen, wo dieser sich jetzt befindet. Wir sahen ein Schiff, daß sich durch einen Sturm kämpfte. Die Beatzung bestand aus Söldnern und einigen merkwürdigen Gestalten. Nach kurzer Zeit trat der Anführer der Ebenholztriade ins Bild. Sein Name war Darl Quethos. Er bemerkte unseren Beobachtungsversuch und verspottete uns, indem er den Verräter vor unseren Augen mit seiner Hand des Korruptors hinrichtete.

Wir waren geschockt und beschloßen so schnell wie möglich hinterherzureisen.