Die Kathedrale der FedernDer große Tross bewegte sich vorwärts. Im Gleichschritt vorwärts. Weiter und immer weiter. Ohne zu reden.
Die Kettenbrecher hatten eine kurze Wegstrecke zurückgelegt und waren an etwas gekommen, das am ehesten einer Ameisenstraße glich. Hunderte von kleinen Formianern, diese mit flachem und breitem Rücken, aber kaum aufrechter Haltung, marschierte in Reih und Glied voran. Sie gingen Thamior bis zur Hüfte, Boras knapp übers Knie. Jeweils zwei von diesen Arbeiterdrohnen rückten aneinander, sodass einer der Kettenbrecher es sich auf dem doppelten Rücken bequem machen konnte. So ritten die Abenteurer über Occipitus, und die einzigen Pausen entstanden, wenn sie ihre ›Reittiere‹ wechseln mussten.
Außer den Arbeitern waren auch noch andere Formianer dabei. Die zweitgrößte Gruppe, einige Dutzend, bestand aus nahezu leiblosen Soldaten, deren Vorderklauen und ihr senkrecht verlaufendes Maul formidable Waffen darstellten. Einige dieser Soldaten wiesen eine eigentümliche Färbung auf, und ihr Panzer war etwas härter. Dies waren die Führer kleinerer Kampfeinheiten, wenn kein Myrmarch, also kein General anwesend war. Außer dem General vermochte keines dieser Wesen zu sprechen, und doch standen die Formianer ständig in Kontakt zu einander. Anders wäre der absolute Gleichschritt nicht zu erklären gewesen; wenn es zu einem Halt kam, stoppten alle Kreaturen gleichzeitig, und sie marschierten auch alle gleichzeitig wieder los.
Die Fauna von Occipitus blieb der Prozession fern. Man sah Flugwesen andere Wege einschlagen, und die Reise verlief nahezu ereignislos. Am Abend begegneten sie einem riesigen Skorpion, der mit einem noch gewaltigeren Hundertfüßer kämpfte. Gleich schwärmten die Soldaten aus. Bald bedeckten formianische Leiber sowohl Skorpion als auch Hundertfüßer, und nicht viel später hatten die Kettenbrecher Gelegenheit, frisches Fleisch dieser Tiere zu kosten. Skorpione schmeckten wie Hühnchen, das Fleisch des Hundertfüßers aber war wässrig und weich und nahezu ungenießbar.
Endlich, und doch dank der unermüdlichen Formianer viermal schneller als ein Fußmarsch gewesen wäre, gelangte die Gruppe an den Rippenwald. Wie Knochen ragten krumme, sich verjüngende Felsformationen aus dem Boden und versperrten die Sicht; die Säulen wuchsen bis zu zwanzig Schritt hoch. Einige der Rippen waren umgestürzt, dort stand nur noch ein flacher Stamm, und Trümmer waren in der Sturzrichtung verteilt. Die Formianer hielten am Rande des Waldes an.
»Die Individuen meine Gefährten gehen nun weiter. Wir schicken Augen mit, die sehen, ob die Individuen den Feind besiegen.«
Kaurophon schulterte seine Tasche. »Und wie schon gesagt: Ich komme auch mit. Habt ihr einen Plan?«
Thamior nickte. »Boras und ich sind die schnellsten. Wir locken das Vieh hinter uns her und beschießen es mit Pfeilen. Währenddessen tut ihr, was ihr könnt.«
»Klingt simpel, aber vernünftig.«
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Vorsichtig schritten die Kettenbrecher durch den Rippenwald. Acht Drohnen waren ausgeschwärmt und begleiteten sie in größerem Abstand. Ab und zu stießen sie auf Überreste anderer Formianer, aber meistens handelte es sich nur um ein Bein oder ähnliches.
»Halt mal!« Thamior hob die Hand und nickte in einer Richtung. »Da ist etwas.«
Ein dunkles Etwas kam auf sie zu. Es war menschengroß und glitt durch die Rippen, ohne langsamer zu werden. Im roten Licht der Plasmen dauerte es einen Moment länger, bis Dirim erkannt hatte, was es war: ein Schatten, ein untotes Wesen, körperlos.
Boras nahm den Bogen hervor, den er seit dem Kampf gegen die Erinye mit sich getragen hatte. In letzter Zeit hatte er trainiert, und nun endlich vermochte er die Sehne zu spannen. Er verschoss einen Pfeil, der noch im Flug Feuer fing und dann völlig harmlos in den Schatten eindrang und hinter ihm zu Boden fiel. Der Schatten verlangsamte seinen Schritt nicht. Gleichzeitig begann der Boden, leicht zu virbieren.
»Das ist meine Sache.« Dirim trat ein paar Schritte vor und reckte dem Schatten das Zeichen Tyrs entgegen. »
Tyrs Gnade schützt mich, wie sein Zorn dich trifft, Unheiliger. Weiche!« Der Schatten stieß einen gurgelnden Schrei aus, dann zerfaserte sein Körper, und er zerstob zu Nichts.
Das Beben wurde stärker. Pecarri wirkte einen Flugzauber und erhob sich in die Luft, blieb aber unterhalb der ›Baumgrenze‹. Thamior und Boras sahen sich um, traten in die Richtung, aus der das Beben zu kommen schien. Dreißig Schritt entfernt stürzte eine Rippe um.
»Da kommt er«, warnte Thamior die anderen.
Dirim positionierte sich gut sichtbar. Er legte seinen Feuerschild auf sich, ebenso einen noch stärkeren Schutz vor diesem Element. Seine Finger spielten mit seiner Geschosshalskette.
»Na komm«, flüsterte der Zwerg. »Komm und friss mich.«
Kaurophon verschwand in der Deckung einer der Rippen.
Dann stürzten mehrere Rippen um, und endlich sah man den Wurm. Er war gut zwanzig Meter lang und so dick, wie Boras groß war. Unaufhaltsam näherte er sich, aber nicht besonders schnell. Thamior und Boras nutzten die Gelegenheit, um ein paar Pfeile in seine Richtung abzufeuern. Die Geschosse blieben in der harten Haut stecken, doch der Wurm reagierte kaum. Pecarri ließ einen Feuerball folgen, aber der Purpurwurm wälzte sich zur Seite und verbarg sich erfolgreich hinter einer Rippe. Diese stürzte krachend zu Boden, ohne den Wurm zu verletzen.
»Dann wollen wir mal Fangen spielen!«, rief Thamior und feuerte noch einmal drei Pfeile gegen den Wurm. Ein Pfeil traf den Wurm ins Auge, und der Elf hatte die Aufmerksamkeit des Monsters. Der Wurm änderte seine Richtung leicht, während Boras gleichzeitig brennende Pfeile regnen ließ. Pecarri wirkte einen weiteren Feuerball, und jetzt war der Wurm doch schon etwas angesengt.
Thamior lief vor dem Prupurwurm her. Ein Pfeil, dann wieder ein paar Schritte, immer blieb der leichtfüßige Elf außerhalb der Reichweite seines Gegners.
»Du kriegst mich ja doch nicht!«
Der Wurm kreischte frustriert, dann schlug er mit dem Kopf zur Seite. Der Hieb pulverisierte die Basis einer Rippe, und der große Stein stürzte zu Boden – genau auf Thamior zu. Der Elf hechtete zur Seite und vermied es gerade noch, unter dem Felsen begraben zu werden. Trotzdem war er nicht mehr ganz so selbstsicher wie zuvor.
Magische Geschosse donnerten gegen den Wurm, von Kaurophon und Pecarri gleichsam abgefeuert. Kaurophon ließ noch eine zweite Salve folgen, als der Wurm sich blind tastend in den Himmel reckte, ohne den Kobold ausmachen zu können. Der Purpurwurm ging wieder zu Boden und erschütterte den Untergrund. Er sah direkt in Kaurophons Richtung. Der Hexenmeister schluckte.
In diesem Moment traf ihn ein weiterer Feuerball, diesmal aus Dirims Kette. Der Wurm fuhr herum und wälzte sich auf den Zwerg zu. Dirim zog sein Langschwert und reckte es dem Monster entgegen. Seine linke Hand fasste eine zweite Kugel an seiner Halskette.
Der Wurm hob sich vor Dirim in die Höhe, fünf, zehn, fünfzehn Schritt hoch. Sein gewaltiges Maul öffnete sich, und kurz bekam der Zwerg Zweifel an seiner Taktik. Dann trafen den Wurm weitere Pfeile von Boras und Thamior, und Kaurophon und Pecarri taten ihr Übriges. Der Wurm wankte, stieß noch einen Schrei des Unverständnisses aus, und fiel zu Boden.
Als sich der Sturm gelegt hatte, versammelten sich die Arbeiterdrohnen um die Kettenbrecher. Sie verneigten sich vor Thamior und stupsten ihn mit ihren Klauen, beschmierten seine Blessuren mit ihrem Speichel. Der Elf sah angeekelt zu, bis ein Lächeln auf sein Gesicht trat.
»Das tut richtig gut!« Er bewegte seine Muskeln und stellte fest, dass selbst die leichtesten Kratzer verschwunden waren.
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Sie hatten die Formianer am Anfang der Ruinen zurückgelassen; einzig zwei Drohnen waren ihnen geblieben, die Thargads immer noch schlafenden Körper trugen.
»Die Dämonen nennen diese Gebiete Himmelsbrocken«, erklärte Kaurophon. »Die Ruinen, die halb stehenden Wände, die einzelnen Säulen – all dies sind Überbleibsel von Celestia, halb von Occipitus verschlungen.«
Das leise Kratzen, das Dirim und Pecarri in Occipitus gespürt hatten, verschwand in diesem Gebiet.
Die Kettenbrecher wanderten für eine gute Stunde durch Trümmerfelder. Eine einzelne Wand versperrte ihnen den Blick; sie hatte aber einen Torbogen, der halb versunken war. Die Kettenbrecher traten hindurch und sahen endlich die Kathedrale der Federn.
Einst war das Gebäude vielleicht prunkvoll gewesen, aber jetzt war das Dach löchrig und die Wände mit bösartigen Schmähungen verschmiert. Ein kleiner Vorraum, dann wölbte sich das Dach bis in zwanzig Schritt Höhe. Die Kathedrale lag schief, halb in die Ebene eingesunken.
Eine breite Marmortreppe führte zu einer großen Doppeltür. Die schweren Steintüren hingen schief in ihrer Aufhängung; die Engelsfiguren auf den Türen wirkten durch die doppelte Schieflage, als taumelten sie.
»Ich möchte was probieren«, sagte Boras und nahm einen Trank hervor, der mit dem Blutlinienzauber von Horas Lutharia verzaubert worden war. Er nahm einen tiefen Schluck. Nichts passierte.
»Hm. Na ja. Machen wir die Türe auf.«
Gemeinsam drückten die Kettenbrecher gegen die Türe und stemmten sie auf.
Spoiler (Anzeigen)Drei Leute versuchen zu unterstützen. "Hmm, Boras, da musst du jetzt wohl mindestens eine 19 würfeln." Und was würfelt der?
Dahinter lag der Vorraum, spärlich erhellt durch rötliches Licht, das aus Löchern in Wänden und Decke strömte. Zerrissene Wandvorhänge und zertrümmerte Möbelstücke versperrten den Weg zu einer weiteren Doppeltüre, diese allerdings intakt. Hier ging es zum Heiligtum der Kathedrale, dem eigentliche Gebetssaal.
Auch hier Trümmer überall, löchrige Wände. Die lange Halle verjüngte sich zur Hälfte hin, um zwei Seitenräumen Platz zu bieten, und ganz am Ende sah man die große Statue eines schwarzhäutigen Humanoiden in feinstem Tuch, mit spitzen Ohren, roten Augen, scharfen Zähnen sowie sechs Fingern an jeder Hand und zwei Knien pro Bein.
»Graz’zt«, flüsterte Pecarri. »Der Verführer.«
Der Weg bis zur Statue war frei, und hinter ihr konnte man einen Durchgang erkennen. Dieser wiederum war flankiert von zwei Ritterrüstungen, jede mit einem großen Hammer vor sich stehend.
»Wartet mal einen Moment«, bat der Kobold. »
Sux Arcanae!«
Grünes Licht trat in seine Augen und enthüllte ihm alle magischen Auren. Langsam sah er sich um.
»Die Rüstungen sind nicht magisch.«
»Dann wollen wir mal«, sagte Dirim, und ging weiter auf den Durchgang zu.
Plötzlich griffen die Rüstungen zu ihren Streithämmern.
»Im Namen Graz’zts«, erklang eine dunkle Stimme, »ist dieser Durchgang versperrt.«
»Das ist neu«, sagte Kaurophon verblüfft.
Thamior ging die Wand hinauf bis an die Decke, also deutlich außer Reichweite der Wächter. Mit gezogenem Bogen übertrat er die imaginaäre Linie zwischen den Seitenräumen und stand nun im Hinterteil der Kathedrale. In diesem Moment begann der Kampf.
Die Rüstungen sahen beide zu Thamior hinauf. Es blitzte in ihren Augen, und Thamiors Bogen begann hin und her zu rucken. Gleichzeitig flog sein Krummschwert aus der Scheide und nahm Angriffsposition ein. Thamior wich einen Schritt zurück und stieß gegen ein neues Hindernis. Er drehte sich um und stand einer wunderschönen und sehr nackten Dämonin gegenüber, die sich in den Schatten versteckt hatte. Die Dämonin griff nach seinem Kopf und spitzte die Lippen zu einem Kuss, aber Thamior riss sich noch einmal los.
Dirim stürmte vor, wurde aber noch von Boras überholt, der den Rüstungen mutig entgegen trat. Gleichzeitig flogen drei magische Geschosse aus Kauorphons Fingern, verpufften aber, als sie die Rüstungen trafen. Boras holte weit aus und schlug zu. Der Schlag brachte die Rüstung zum Klappern, aber nicht so sehr, wie er erhofft hatte.
»Arcanex!« Auch Pecarris magische Veschosse verpufften.
Die Rüstungen holten zum Gegenschlag aus. Boras brachte seine Axt zwischen sich und ihre Hiebe, aber seine Finger schmerzten von der Wucht ihrer Schläge. Boras fluchte. Seine Muskeln spannten sich, und er schien ein paar Zentimeter zu wachsen, als er sich seinem Zorn ergab. Und er fühlte sich gut, besser als sonst. Endlich wirkte auch der Blutlinientrank, wie es schien.
»Magisches Geschoss!« Umsonst.
Pecarri feuerte Flammenstrahlen auf eine Rüstung ab, und tatsächlich schmolt ein wenig des Metalls. Also waren es keine Golems, sondern verwundbar!
Eine der Rüstungen sah Boras an, die andere blickte hoch zu Thamior. Beide spürten plötzlich, wie ihnen Wissen entzogen wurde. Thamiors Pfeile verloren an Genauigkeit, und Boras wagte es nicht, all seine Kraft in seine Schläge zu legen. Die Rüstungen hatten diese Hemmungen nicht. Wieder schlugen sie kraftvoll zu und drängten den Barbaren zurück.
Dirim eilte ihm zu Hilfe, so schnell ihn seine Zwergenbeine trugen. Endlich war er heran, aber der Schwerthieb verpuffte nahezu nutzlos.
»
Pilum Tonitri!«
Bewaffnet mit seiner sechs Schritt langen Lanze ging nun auch Pecarri in den Nahkampf über. Sein erster Hieb traf, und endlich schien zumindest diese Rüstung beschädigt zu sein. Gleichzeitig prallten drei weitere magische Geschosse an ihr ab.
»Verflucht!«, schimpfte Kaurophon.
Kaum jemand achtete auf Thamior, der sich seiner Waffe und der Dämonin erwehren musste. Der Elf war bis an eine Wand zurück gewichen und richtete seinen Bogen gegen die Dämonin. Sie aber schob den bogen einfach zur Seite und beugte sich vor, um ihn zu küssen. Thamior antwortete mit einer Kopfnuss, und die Dämonin fuhr fauchend zurück.
»Es ist ein Succubus!«, rief Pecarri hinauf. »Nutz Silber!«
Thamior lächelte. Silber hatte er. Im selben Moment kam ihm das Wissen um gezielte Schüsse wieder zurück, und als die Rüstung ihm es wieder nehmen wollte, widerstand er. Stattdessen hob er den Bogen, und in einer blitzschnellen Bewegung feuerte er drei Pfeile auf die Dämonin ab. Sie fraßen sich wie Säure in ihre Haut. Die Dämonin schrie, schwer verletzt, und schien zwischen Angriff und Flucht hin- und hergerissen.
Boras landete einen gezielten Hieb, den dritten oder vierten bereits. Jedenfalls wären diese Hiebe zerstörerisch gewesen, wenn tatsächlich jemand in der Rüstung gesteckt hätte. So aber? Wie verletzt man Metall? Immer noch war seine Fähigkeit zu starken Schlägen nicht zurück gekehrt. Noch einmal schwang er seine Axt, und endlich, endlich drang sie tief ein, riss ein großes Loch in die Rüstung, und prompt fiel sie zu Boden.
Noch während der Barbar durchatmete, trat die zweite Rüstung von der Seite an ihn heran, und rammte ihm den Hammer gegen den Schädel. Boras ging zu Boden. Die Rüstung hob den Hammer zum Todesstoß. Im selben Moment war Dirim heran und lenkte die Anwesenheit des Wesens wieder auf sich.
Der Succubus gab seiner Wut nach.
»
Umarme mich!«, befahl sie Thamior.
»Vergiss es. Aber du kannst meine Pfeile küssen«, gab der Elf zurück. Er griff in seinen Köcher und nahm die letzten Silberpfeile heraus, legte sie auf die Sehne, und feuerte sie blitzschnell ab. Der Succubus taumelte nach dem ersten, blockte den zweiten mit einem Flügelschlag, und wurde dann vom dritten ins Herz getroffen. Sie stürzte zu Boden, gerade als Boras ebenfalls fiel.
Thamior war kurz abgelenkt, und prompt verpasste ihm sein eigener Krummsäbel, der immer noch vor seiner Nase fuchtelte, einen Kratzer auf dem Arm. Thamior ignorierte den Schmerz und sprang von der Decke, rollte sich am Boden ab und kam in der Nähe von Boras wieder in die Hocke. Seine Hand tastete bereits nach dem Heilstab.
»Ja! Hurra!«, rief Kaurophon, als endlich einmal sene Geschosse Wirkung zeigten.
Die Rüstung duellierte sich immer noch mit Dirim, und der Zwerg schwitzte stark in seiner Rüstung. Wieder traf ein harter Schlag gegen sein Schild. Dirim ignorierte den Schmerz und beugte sich zu Boras hinab.
»
Tyr, heile seine Wunden!« Die Rüstung versuchte, ihn zu unterbrechen, aber Dirim beugte nur vor und ertrug den Schlag gegen seinen Rücken. Boras schlug die Augen auf, und im Bruchteil eines Atemzugs hatte er seine Axt ergriffen und stand auf, um sich seinem Gegner zu stellen.
Die Rüstung wirbelte herum und schlug ihm mit aller Macht in den Magen. Danach stieß sie den Barbaren einfach wieder zu Boden, wo er bewusstlos liegen blieb.
»Komm zu mir!«, rief Pecarri, und hoffte, dass er wenigstens einen Schlag aushalten würde. Gleichzeitig schlug er mit seiner Donnerlanze zu. Die Rüstung schenkte ihm jetzt tatsächlich ihre Aufmerksamkeit, als Kaurophon wieder an ihrer Magieresitenz scheiterte.
Thamior hatte den Heilstab herausgeholt und schlug ihn gegen Boras’ Schädel. Die schlimmsten Wunden schlossen sich. Dafür öffnete Boras erneut die Augen. Seine Hände schlossen sich um seine Axt. Er wusste wieder, wie man harte Schläge verabreichte.
Die Rüstung stieß Dirim zur Seite und marschierte auf Pecarri zu. Dirim nutzte die Gelegenheit zu einem Angriff, der allerdings kaum mehr als Funken verursachte. Anders Boras. Mit aller Kraft, die er noch zur Verfügung hatte, holte der Barbar aus und schlug zu. Die Axt teilte die Rüstung, und endlich, endlich stürzte auch sie, um reglos liegen zu bleiben.