Autor Thema: das huhn oder das ei  (Gelesen 1235 mal)

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Klong

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das huhn oder das ei
« am: 23. März 2006, 10:59:04 »
im rahmen eines selbstversuchs, möchte ich einmal selbst ein abenteuer schreiben.
allerdings sind einige probleme aufgetreten und vielleicht wisst ihr ja rat oder jemand
der die probleme schon gemeistert hat:

zunächst ist klar, dass man eine story braucht. fraglich ist allerdings wann man
den anforderungsgrad festlegt. schreibt man erst eine hintergrundstory und
schaut dann wie "schwer" sie geworden ist oder setzt man zu beginn die schwierigkeit fest.
zweiter ansatzpunkt wäre eine festlegung der npc`s und der damit verundenen konfrontationen
(insbesondere: das finale). schwierig ist allerdings, wenn man eine
szenerie schon genau vor augen hat, dann aber den rest der geschichte und npc`s drumherumbauen muss.
dritter punkt ist generell die balance. wie entscheide ich denn, wenn ich zu beginn festlege, das  abenteuer soll
für 4 charaktere auf stufe 13-15 gedacht sein, welche monster ich aufstelle und wieviele. letztlich bleibt dann ja
noch die frage nach der story, die dann in das vorgegebene korsett passen muss.

einige ansätze sind sicherlich falsch.  die haben mit sicherheit auch einige renomierte autoren
schon gemacht (obwohl währen sie dann renomiert). nur welche ansätze sind es. weiterhin spielt
 ja die wahrscheinlichkeitsrechnung erheblich in die überlegungen mit hinein. gibt es dafür irgendwelche
quellen anhand derer man sich orientieren kann?

ihr seht probleme über problem. am besten man spielt erst mal wieder ein "fremdes"
abenteuer.

TheRaven

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das huhn oder das ei
« Antwort #1 am: 23. März 2006, 11:14:39 »
Man bestimmt einen Schwierigkeitsrahmen (Level 1-5 zum Beispiel) und schreibt dann das Abenteuer. Die Regeldetails der Begegnungen und NPC kann man auslassen bzw. nur den Hauptaspekt, welcher für das Abenteuer wichtig ist bestimmen. Ist man mit der Geschichte fertig, dann legt man die Regeldetails fest und arbeitet die NPC aus. So entsteht ein Abenteuer, welches den Fokus auf die Geschichte legt.

Andererseits kann man zuerst ganz grob die Geschichte ausarbeiten und dann die Begegnungen detailiert festlegen. Die Geschichte bzw. der rote Faden wird dann danach an die Begegnungen angepasst. So entsteht ein Abenteuer, welches eher auf Begegnungen spezialisiert ist.

Es kommt drauf an was du machen willst.
Die Wissenschaft nötigt uns, den Glauben an einfache Kausalitäten aufzugeben.
- Friedrich

Alandrian

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das huhn oder das ei
« Antwort #2 am: 23. März 2006, 13:30:29 »
Wenn ich eigene Abenteuer entwickle, tue ich das fast immer für meine Gruppe, ich stimme also Story, Schwierigkeit und Details auf die Fähigkeiten und Vorlieben der Charaktere ab (das heißt nicht, das in einem Abenteuer nur Dinge passieren, die den Spielern gefallen). Wenn man einfach so ein Abenteuer schreibt, ist die Sache natürlich schwieriger, weil man sich nicht auf alles einstellen kann.

Ich beginne meistens mit einer Idee zur Story und überleg dann, wie ich die Charaktere hineinbringen kann (mit NSCs und Ereignissen usw.). NSCs, die sehr wichtig sind (Oberbösewicht, Ansprechpartner für SCs, ...), arbeite ich meistens als erstes aus, andere erst kurz vor der Begegnung mit den SC. Wenn man das Abenteuer während des Spiels noch ändern kann, ist das gut, erfordert aber etwas Improvisationstalent. Immerhin kann man so weitgehend ausschließen sich umsonst Mühe zu machen (wenn man einen NSC ausarbeitet, die Spieler aber etwas völlig unvorhergesehenes tun und ihm dann nie begegnen).
Was das Finale angeht, sollte man natürlich schon etwas vor Augen haben, wenn man das Spiel beginnt, aber in einem guten Abenteuer gibt es genügend Möglichkeiten, um nicht vorhersagen zu können, wie es am Ende ausgeht. Auf keinen Fall sollte man versuchen, die Spieler zu bestimmten Handlungen zu drängen, nur weil man sonst seine Vorbereitungen aufgeben müsste. Ein guter SL ist natürlich auf alles vorbereitet. Wenn nicht, darf man es den Spielern nur nicht zeigen  :wink: . Alles im Voraus zu planen ist unmöglich, außer bei sehr sehr kurzen Abenteuern.

Insgesamt würde ich der Story den Vorrang vor den spieltechnischen Dingen geben. Halte Möglichkeiten offen und gib subtile Hinweise auf die Alternativen, die du dir gedacht hast. Sei in der Lage, auf die Spieler zu reagieren und zwänge sie nicht in deine Geschichte, so toll sie auch sein mag. Interessante und spannende Kämpfe sollten nicht fehlen, aber auch hier darf man auf keinen Fall zu sehr an den Regeln hängen.

Was das Abenteuer-"Schreiben" angeht, bin ich allerdings nicht der richtige Ansprechpartner, denn ich habe noch nie in meinem Leben ein Abenteuer schriftlich ausgearbeitet. Ich hab zwar schon viele Abenteuer entwickelt und gespielt, aber sämtliche Vorbereitungen habe ich nur im Gedächtnis gemacht. Wer das nicht so gut kann, sollte wirklich lieber etwas mehr aufschreiben und weniger auf Improvisation setzen.

Na ja, vielleicht konnte ich ein wenig helfen, veilleicht auch nicht.
Unbegrenztes Wissen ist wunderbar.
Bis man unbegrenztes Verständnis erlangt.

Taled

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das huhn oder das ei
« Antwort #3 am: 23. März 2006, 14:57:27 »
Na ja, eine grobe Vorstellung über das Niveau einer Gruppe sollte man schon haben, bevor man sich eine Geschichte ausdenkt. Besonders was Bewegung angeht kann eine höherstufige Gruppe viele Hindernisse umgehen, die eine Gruppe niedrigeren Niveaus vor große Probleme stellt. Als Beispiel sei einfach Fliegen oder gar Teleport genannt. Auch all die Erkenntniszauber, die später üblich sind, machen dann ganz andere Geschichten nötig.

Taled

AlexMcCurd

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das huhn oder das ei
« Antwort #4 am: 23. März 2006, 15:55:30 »
...bei einer Gruppe mit ~Lvl 14, wie Du schreibst, würde ich mir kaum Gedanken über die Begegnungen machen (also...nicht überdetailliert). Eine schöne Story ist mehr wert, als bis ins letzte ausgefeilte Begegnungen. Ich persönlich handhabe das selten starr, sondern, wie oben schon gesagt, eher flexibel. Mache Dir keine größeren Sorgen, ob Deine Spielbalance (lt. Regeln) nun +/- 5 Herausforderungsgrade liegt. Auf diesen Stufen können SC´s sehr kreativ werden, wenn es um die Beseitigung/Umgehung von Monstern geht. Schlußletztlich: Wenn Du 10 Wege erarbeitet hast, wie die Charactere zum Ziel kommen könnten, nehmen sie garantiert den 11. ;-)
...der DM ist Gott und per definitionem allmächtig!......