Autor Thema: Barne Felsenläufer  (Gelesen 4988 mal)

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Talwyn

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Barne Felsenläufer
« am: 17. Februar 2004, 21:15:54 »
 So, da ich jetzt zumindest online auch mal wieder zum Spielen komme, will ich hier mal die Story meines Charakters posten. Barne ist ein Bbn1/Clr4 von Grumbar. Ich bin ein bisschen aus der Übung was Charakterhintergründe betrifft, aber ich hoffe es gefällt euch trotzdem :)

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Barne Felsenläufer
Barne wischte sich das stinkende Blut des Troglodyten angewidert aus dem Gesicht und spuckte noch einmal aus, bevor er den schweren gepanzerten Stiefel von der Brust seines gefallenen Gegners nahm. Der Kampf hatte sich inzwischen gewendet und Barnes Stamm schien schließlich doch noch die Oberhand zu gewinnen. Die Echsenwesen, die einfach in das Territorium des Stammes eingedrungen waren versuchten inzwischen gar nicht mehr die angreifenden Menschen zu besiegen. Vielmehr legten sie ihre armseligen Bemühungen nun darauf aus, den Axtblättern und Hammerköpfen der Barbaren zu entkommen.
Alle Trogoldyten in Sichtweite waren entweder tot, schwer verwundet oder auf der Flucht. Gharthan Knochenbrecher, der mächtige Häuptling von Barnes stamm hob nun sein Bastardschwert gen Himmel und stieß einen gutturalen Siegesschrei aus, in den die anderen Barbaren bald einstimmten. Barne zertrümmerte noch eben den Schädel eines sterbenden Troglodyten mit seinem Hammer und schloss sich dem Gebrüll dann an. Bald würde er zu seiner Frau und seinen beiden Söhnen zurückkehren, beladen mit den Schätzen, die die Troglodyten bei ihrer eiligen Flucht zurückgelassen hatte.
„Gepriesen sei Grumbar!“ brüllte Ghartan und rammte sein Schwert in die blutgetränkte Erde. „Gepriesen sei Grumbar!“ schlossen sich Barne und die anderen Stammeskrieger an. Grumbar war der Gott der Erde, der Felsen und der Steine. Er war es, der den Barbaren die Zähigkeit verlieh, die sie in der kargen Einöde überleben ließ. Kein Wunder, dass ein gottloses Pack wie diese Echsen keine Chance gegen sie hatte! Die Priester des Stammes würden äußerst zufrieden mit der Kriegsbeute sein.
Als Barne seinem gefallenen Gegner schließlich die silberne Halskette abnahm bemerkte er, dass jemand neben ihn getreten war. Es war Ghartan, der Häuptling. „Für deine Frau, Barne?“ fragte mit finsterem Blick. „Ja.“ Erwiderte Barne kalt. Die Missgunst in den Augen des Häuptlings funkelte Barne unverhohlen an. „Wie schön für sie.“ grunzte Knochenbrecher und verzog sein Gesicht zu der missratenen Karikatur eines Grinsens. Barne hielt dem Blick des Häuptlings eine Weile ausdruckslos stand und wandte sich dann ab. Er musste vorsichtig sein, dachte er bei sich. Ghartan hat ihm Caris Liebe nie gegönnt. Obwohl sie sich seit Kindertagen kannten und vor langer Zeit einmal Freunde gewesen waren, wusste Barne, dass Ghartan ihm inzwischen nur noch Neid und Verachtung entgegenbrachte.
Gedankenverloren spielte Barne mit der Halskette und ließ sie schließlich in seiner Gürteltasche verschwinden. „Ich bin bereit, Häuptling.“ Flüsterte er vor sich hin und nun grinste er hämisch vor sich hin.
Plötzlich bemerkte Barne die Stille und fuhr auf dem Fuß herum, den Streithammer fest im Griff, doch da sauste die Klinge schon auf ihn herab. Ein blutiger Schleier vernebelte Barne die Sicht und nahm ihm die Orientierung. Auf dem Rücken liegend und schwer verwundet erkannte er eine massive Gestalt, die sich über ihm aufrichtete.
„Schon… jetzt“ brachte Barne hervor und erbrach einen Schwall warmen Blutes. Die Gestalt, die Ghartan sein musste, lachte grausam und brüllte. „Natürlich du Einfaltspinsel. Je früher ich dich los bin, desto besser!“ Höhnisches Gelächter drang von allen Seiten an Barnes Ohren.
„Cari wird sehr traurig sein, wenn sie erfährt, dass ihr tapferer Ehemann von den Troglodyten in Stücke gerissen wurde.“ Wieder erschallte das Gelächter der Barbaren. „Doch natürlich werde ich als Häuptling sie zu trösten wissen!“ jetzt klang das Gelächter wirklich gehässig und Barne krächzte noch ein letztes: „Das wirst… du bereuen!“, bevor ihm schwarz vor Augen wurde.

Grumbar, mein Gott und Meister. Räche mich und bestrafe ihn für sein Verbrechen.

Als Barne erwachte, dachte er zunächst er sei tot und in die Anderswelt hinübergegangen, in Grumbars glorreiches Land. Doch dann bemerkte er die stechende Sonne und den brennenden Schmerz in seiner rechten Schulter. Unter Stöhnen kratzte Barne sich die blutige Kruste von den Augen und öffnete langsam den staubtrockenen Mund, dessen Lippen aufgesprungen und wund waren.
Dies konnte unheimlich die Anderswelt sein – oder war er gar in die Hölle gekommen? „Hölle.“ Er versuchte das Wort laut auszusprechen, doch mehr als ein Röcheln kam nicht dabei heraus. Er versucht es erneut und dann noch einmal, doch seine Stimme versagte ihm den Dienst.
Einen Moment später hörte Barne plötzlich Stiefelschritte, die schnell näher kamen. „Meister, der hier lebt noch!“ rief eine Stimme und kurz darauf kniete sich ein Mann neben ihm nieder. Barne blinzelte ihn aus seinen geschundenen Augen an und versuchte „Wasser.“ Zu sagen. Überraschenderweise schien der Fremde seinen Wunsch zu verstehen und gab Barne aus einer ledernen Feldflasche zu trinken.
Nun kam eine weitere Gestalt heran, von der Grumbar nicht mehr erkennen konnte als ihre polierten Glattlederstiefel.
„Er sieht ziemlich mitgenommen aus.“, sagte der Neuankömmling, „Bringt ihn zu den anderen.“
„Ja, Meister“ erwiderte Barnes Retter und schrie dann „Yengar, Trisfal, helft mir hier mal!“

Wenige Augenblicke zogen sechs kräftige Arme den geschwächten Barne auf die Füße und führten ihn hinüber zu einem Fuhrwerk. Selbst, als Barne den Käfig sah, war er nicht im Stande sich zu wehren, so schwach war er. „Sklavenhändler!“ röchelte er und diesmal waren seine Worte anscheinend so verständlich, dass sie ein boshaftes Lachen bei seinen „Rettern“ provozierten. „Gut erkannt, wilder Mann!“ rief einer der Männer und unterband mit einem festen Griff Barnes kaum vorhandenen Widerstand.
Wenig später setzte sich das Fuhrwerk polternd in Bewegung und Barne lehnte sich erschöpft an die Gitterstäbe seines Gefängnisses. Mit ihm waren ein halbes Dutzend Unglückliche in dem Käfig gefangen. Nach einer Weile fand Barne heraus, dass man sie schon bald auf dem großen Sklavenmarkt an den Meistbietenden verkaufen würde.

Grumbar, mein Gott. Ich bin dein Diener. Zeig mir deinen Willen und ich werde ihn erfüllen.

Drei Tage später erreichte die Karawane die große Stadt, die direkt am Ufer der See des Sternenregens lag. Barne wusste nicht wie die Stadt hieß, aber welche Bedeutung hatte das schon? Schon bald würde er sich in einem Bergwerk zu Tode schuften oder in einer Gladiatorengrube vom Dreizack seines Gegners durchbohrt werden.
Als die Sklavenhändler dann aber schließlich einen Käufer für Barne fanden kam es sogar noch schlimmer: Ehe Barne wusste, wie ihm geschah, fand er sich an Bord einer Galeere wieder, auf einer hölzernen Ruderbank, mit Ketten an Hand- und Fußgelenken. Warum tat Grumbar ihm das an? Warum musste er gerade das Meer für ihn auswählen, jenen Ort, an dem Barne seinem Gott so fern war, wie er es nur sein konnte?

Grumbar, mein Gott. Wie viele Prüfungen willst du mir noch entgegenstellen?

Die nächsten drei Jahre verbrachte Barne auf der Galeere. Das Leben auf See war hart, und der Barbar sah viele kräftige Männer an der schweren Strafarbeit zugrunde gehen, und mehr als einmal geriet die Galeere in Kämpfe mit den Schiffen anderer Nationen oder ruchlosen Piraten. Es glich einem Wunder, dass sie all diese Schlachten überstand und nicht mitsamt aller Insassen auf den Grund des Meeres sank.
Obwohl Barne die Zeit auf der Galeere als die schrecklichste in seinem ganzen Leben bezeichnen könnte, so verlor er doch nie seinen Glauben zu Grumbar. Jede Nacht betete er zu seinem Gott, und obwohl er anfangs keine Antwort erhielt, betete er weiter. Schließlich, nach beinahe drei Monaten sprach Grumbar erstmals zu Barne:
„Barne, mein Sohn. Auch wenn der harte Fels der Heimat weit ist – ich habe dich nicht vergessen. Verzweifle nicht, denn ich bin bei dir.“ sprach der Gott
„Aber warum, mein Herr?“ fragte Barne verzweifelt. „Warum stellst du mich auf diese harte Probe? Habe ich dir nicht immer fromm gedient und war dir treu ergeben?“
„Nein.“, antwortete Grumbar, „Du hast dich an den Riten des Stammes beteiligt und hast meine Lehren nach dem Text der alten Steintafeln befolgt. Aber dein Herz war mir fern.“
„Aber warum gerade ich? In unserem Stamm dienten dir alle Männer auf meine Weise, oder sogar schlechter? Warum muss ich all diese Entbehrungen ertragen?“
„Nur ein Mann, der hart ist wie Granit und zäh wie alter Lehm, ist fähig, Großes zu vollbringen!“
Damit endete das Gespräch und erneut vergingen Monate, bis Grumbar wieder zu Barne sprach. Schließlich aber tat er dies regelmäßig und versprach Barne, dass er ihn in die Freiheit führen würde.
Drei Jahre nach seiner Gefangennahme schließlich lief die Galeere südlich der sembischen Küste auf ein Riff und sank. Niemand überlebte das Unglück – abgesehen von Barne, dessen Ketten wie durch ein Wunder gesprengt wurden. An eine Holzplanke geklammert schaffe er es, das Ufer zu erreichen.
Als Barne den Sand des Strandes zwischen seinen Fingern spürte, dankte er Grumbar küsste den Erdboden. Da sprach der Gott erneut zu ihm:
„Dies ist das Land Sembia. Die Menschen hier kümmern sich nicht um mich und meine Lehren. Sei mein Botschafter, Barne und bringe meinen Glauben zu den verlorenen Schäfchen dieses Landes. Und in die Länder jenseits von Sembia. Sei mein Diener und du sollst schließlich zurückbekommen, was du verloren hast.“
Und so erhob sich Barne und kletterte die Uferböschung hinauf und begann mit der Mission, die er von seinem Patron erhalten hatte.

Grumbar, mein Gott. Ich bin dein Diener, dein Botschafter, dein Missionar. Wohin ich auch gehe, ich schreite in deinem Namen.

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Äußere Erscheinung
Barne ist eine imposante Figur – 192 cm groß, breitschultrig muskulös und wie aus Granit gemeißelt. Sein Schädel erinnert einen gewaltigen, rauen Feldstein und seine kalten Augen sind tief in den Höhlen verborgen. Barnes Haut ist dunkelbraun und kein Haar bedeckt seinen Kopf. Er lächelt so gut wie nie und spricht eher wenig. Barne trägt normalerweise ein massive Schuppenrüstung, eine Hose aus hellem Leinen und Wildlederstiefel, die bis zum Knie reichen. Auf den Rücken trägt er einen mächtigen Zweihandhammer in einer Lederschlaufe.

Wesenszüge
Barne ist ein wortkarger, nachdenklicher Mann, der auf Fremde ziemlich unheimlich und einschüchternd wirkt – besonders wegen seiner dunklen Haut, die auf die Bewohner der Herzlande fremdartig wirkt. Während Barne diese unheimliche Aura pflegt und genießt, ist er im Grunde kein schlechter Mensch. Es ist nicht leicht seinen Zorn zu erregen, doch wer sich seine Feindschaft einmal zugezogen hat, wird sich wünschen ihn nie getroffen zu haben.
 

Gwywereth

  • Mitglied
Barne Felsenläufer
« Antwort #1 am: 18. Februar 2004, 08:39:49 »
 mir gefaellt es richtig gut.
diene grumbar aus vollem herzen, sonst wird es ein jaehes ende nehmen  ;)  

Turin

  • Mitglied
Barne Felsenläufer
« Antwort #2 am: 18. Februar 2004, 13:06:44 »
 Jo, wirklich guter Background :) ... ma sehn wie sich Barne in den Schatten schlägt ^^  

Talwyn

  • Mitglied
Barne Felsenläufer
« Antwort #3 am: 19. Februar 2004, 07:01:11 »
 Darauf bin ich auch schon gespannt :) Danke für das Lob übrigens.

hympl

  • Gast
Barne Felsenläufer
« Antwort #4 am: 19. Februar 2004, 08:53:36 »
 also wenn es neues über barne giebt kannst du das dann wider posten?
die story is echt nicht von schlechten eltern!

Schwertkämpferin

  • Gast
Barne Felsenläufer
« Antwort #5 am: 19. Februar 2004, 16:11:16 »
 Gefällt mir. :)

Viel Spaß mit Baren auf seinen Abenteuern.  

Grunzer

  • Mitglied
Barne Felsenläufer
« Antwort #6 am: 20. Februar 2004, 09:41:43 »
 geile geschichte
die idee mit der nicht gegönnten liebe ist zwar schon alt und oft verwendet, kommt aber trotzdem immer wieder gut, wenn man sie richtig verpackt
ich würd sagen, dir ist die verpackung gelungen B)
die idee mit den sklavenhändlern und dem galeerendienst passt gut dazu und kommt gut rein

du wirst in sembia sicher viel spass mit deinem barne haben - ich freu mich derweil mal weiter auf meine tieflings schurkin namens anha rhea sidhe - das abenteuer läuft übermorgen an, gleich nebenan von dir in cormyr :rolleyes:  
pure and simple truth, is seldom pure and never simple

Talwyn

  • Mitglied
Barne Felsenläufer
« Antwort #7 am: 20. Februar 2004, 09:49:10 »
 Dankeschön :) Das Abenteuer spielt allerdings nicht in Sembia, sondern in einem Landstrich zwischen Sembia und den Tälern, der offiziell in den Reichen nicht exisitert ;)

Grunzer

  • Mitglied
Barne Felsenläufer
« Antwort #8 am: 20. Februar 2004, 09:53:21 »
 ah auch schön
na jedenfalls viel spass damit, egal wo's spielt...
hmmm, vielleicht sollt ich ja auch mal die vorgeschichte meiner charaktere posten.... na egal
pure and simple truth, is seldom pure and never simple