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Workshop => Story Hour => Thema gestartet von: Berandor am 29. August 2008, 09:10:43

Titel: Stadt in Ketten XI – Asyl (Es ist vorbei!)
Beitrag von: Berandor am 29. August 2008, 09:10:43
Und hier endet es. Falls ihr es noch nicht getan habt, lest euch die letzten Updates im alten Thread durch, damit ihr nichts verpasst. Ansonsten anschnallen! Die nächste Woche wird... interessant.

PDF-Dateien (inkl. Extras wie z.B. Handouts)
Stadt in Ketten I: Basar des Lebens (http://www.p-pricken.de/?p=8)
Stadt in Ketten II: Flutzeit (http://www.p-pricken.de/?p=55)
Stadt in Ketten III: Zenith der Nacht (http://www.p-pricken.de/?p=118)
Stadt in Ketten IV: Willkommen im Dämonenschlund (http://www.p-pricken.de/?p=250)
Stadt in Ketten V: Die Prüfung des Rauchenden Auges (http://www.p-pricken.de/?p=372)
Stadt in Ketten VI: Geheimnisse der Seelenpfeiler (http://www.p-pricken.de/?p=562)
Stadt in Ketten VII: Schatten über Cauldron (http://www.p-pricken.de/?p=655)
Stadt in Ketten VIII: Cauldron bei Nacht (http://www.p-pricken.de/?p=717)
Stadt in Ketten IX: Fundament aus Flammen (http://www.p-pricken.de/?p=730)
Stadt in Ketten X: Gebrochene Ketten (http://www.p-pricken.de/?p=734)

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Flash-Filme
Der erste Teaser - Stadt in Ketten (http://www.p-pricken.de/divers/dungeonpath.html)
Der erste Trailer - Basar des Lebens / Flutzeit (http://www.p-pricken.de/divers/dpone.html)
Der zweite Trailer - Die Suche nach dem Feuerauge (http://www.p-pricken.de/divers/feuerauge.html)
Titel: Re: Stadt in Ketten XI – Asyl
Beitrag von: Berandor am 29. August 2008, 09:17:31
Stadt in Ketten - was bisher geschah

Die Kampagne “Stadt in Ketten” bespielt die “Shackled City”-Abenteuerreihe aus dem Magazin “Dungeon”. Darin geht es um die düsteren Pläne der Käfigschmiede und des Betrachterfürsten Vlaathu, durch die eine Grenzstadt Tethyrs in Gefahr gerät. Cauldron, so der Name der Stadt, ist in den Kessel eines erloschenen Vulkans erbaut worden.

In Cauldron sind vor sechzehn Jahren die “Schätze Tethyrs” verschwunden, eine berühmte Abenteuergruppe. Die Nachkommen der Schätze begaben sich auf die Suche ihrer Eltern - gerade rechtzeitig, um den Käfigschmieden ein Dorn im Auge zu werden.
Die Kettenbrecher:

Im Augenblick bilden die folgenden fünf Abenteurer die Heldengruppe, welche Cauldron retten kann und muss:

Basar des Lebens:
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Flutzeit:
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Zenith der Nacht:
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Willkommen im Dämonenschlund:
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Die Prüfung des Rauchenden Auges
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Geheimnisse der Seelenpfeiler
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Schatten über Cauldron
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Cauldron bei Nacht
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Fundament aus Flammen
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Gebrochene Ketten
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Asyl
Jetzt wartet nur noch das wirkliche Problem auf die Kettenbrecher: die Befreiung der Schätze – und Adimarchus, der gefallene Engel. [/list]
Titel: Re: Stadt in Ketten XI – Asyl
Beitrag von: Berandor am 29. August 2008, 09:17:58
Bitte posten Sie woanders, es gibt hier nichts zu sehen.
Titel: Re: Stadt in Ketten XI – Asyl
Beitrag von: Berandor am 29. August 2008, 10:09:36
Tsumimasen

Yorugen no de
wa Dirimu onegashi
hakata yoru

gozaimas le
Ketenoburesha des
ishimasen wa

he nakata ren
so ire tsumimasen
Adimaroshusu
Titel: Re: Stadt in Ketten XI – Asyl
Beitrag von: Berandor am 29. August 2008, 15:11:41
Abschied

Die Kettenbrecher einschließlich dem wieder zum Leben erweckten Jørgen saßen im Schankraum des roten Kumpels zusammen. Pellir hatte gerade etwas auf der Laute vorgespielt, was zumindest entfernt nach Lied geklungen hatte, und damit die düstere Stimmung ein wenig fernhalten können. Nicht mehr.

»Du meinst also, Adimarchus wird dich früher oder später übernehmen«, wiederholte Jørgen.

»Eher früher als später«, sagte Dirim. »Bald. Das hat er gesagt.«

»Also müssen wir ihn vorher finden und töten«, sagte Boras. »Ganz klar.«

»Tolle Idee.« Thargads Stimme war tonlos. »Töten wir Adimarchus, den Dämonenfürsten.«

»Warum nicht?«

Thamior nickte. »Wir könnten es schaffen, glaube ich. Wenn wir müssen. Müssen wir?«

Jørgen sagte: »Das genau ist die Frage. Müssen wir wirklich sofort nach Carceri aufbrechen und Adimarchus stellen? Oder nicht?«

»Ich würde gerne noch etwas warten«, sagte Dirim. »Zeit hier verbringen. Die Ruhe genießen.«

»Das klingt sehr gut«, sagte Thargad. »Ruhe und Frieden, wenn auch nur kurz.«

»Klingt langweilig«, sagte Boras.

Thamior schüttelte den Kopf. »Aber die Zeit haben wir nicht, oder?«

»Vielleicht doch«, sagte Dirim. »Ich werde mich an Tyr wenden.«

»Und was tun?«

»Das Rauchende Auge ist der Zugang, den Adimarchus nutzen will, oder? Also werde ich Tyr bitten, mir das Auge zu nehmen. Ich will es nicht mehr.«

-

In Redgorge gab es keinen Tyrtempel. Nicht einmal einen Schrein, und so hatte sich Dirim einfach in ein Zimmer zurückgezogen und dort mit dem Ritual begonnen. Er wollte um ein Wunder bitten, und so etwas war nicht leichtfertig getan. Vor der Türe wartete Beregard und stellte sicher, dass ihn niemand störte. Dirim versank in einer Trance.

Er sah sich von reinem Weiß umgeben, ohne Konturen, ohne Inhalt. Trotzdem hatte er das Gefühl, beobachtet zu werden, und davon, dass jemand oder etwas darauf wartete, dass er etwas sagte.

»Ich bitte darum, dass mir das Zeichen des Rauchenden Auges wieder genommen wird.«

Er schloss die Augen. Damit, das wusste er, verurteilte er seinen Plan zum Scheitern, Occipitus in den Himmel zu befördern. Er schwächte sich außerdem selbst. Und er würde den Dude verlieren.

Aus dem Weiß schälte sich die Gestalt eines Kriegers, dem eine Hand fehlte und beide Augen. Ein Sinnbild Tyrs. Dirim hatte den mächtigsten Zauber gewirkt, den Sterbliche ohne Gefahr wirken konnten, und damit einen Avatar seines Gottes selbst zu sich geholt.

Tyr sah seinen Diener an. »Nein.« Dirim war verblüfft. »Das Zeichen wird noch benötigt. Deine Bitte ist abgelehnt.«

Dirim neigte den Kopf. »Wie ihr wünscht.«

»Stattdessen«, sagte Tyr, »werde ich anderweitig helfen.«

Das Weiß verblasste und Dirim fand sich im Thronsaal von Occipitus wieder. Die übrigen Kettenbrecher waren ebenfalls hier und sahen mindestens so überrascht aus wie der Dude, der auf dem Thron saß, an den er mit Ketten gefesselt worden war.

»Hey, Boss«, sagte der Dude. »Alles klar? Ich würde ja aufstehen aber…«

»Wer hat dich gefesselt?«, wollte Dirim wissen.

»Hör mal«, meinte der Dude. »Das war echt nicht so geplant. Sie hat gesagt, es würde Spaß machen, und es würde eh keiner erfahren. Und ob ich Angst hätte. Außerdem… so eine heiße Braut, weißt du?«

»Wer?«

Von der Treppe zu den höheren Ebenen kamen Schritte, und dann kam eine schlanke, gut gebaute Frau in den Thronsaal. Ihre feuerroten Haare flammten geradezu vor ihren schwarzen Fledermausflügeln, und ihre Augen glühten so weiß wie frischer Schnee.

»Ich war das«, sagte Celeste.

-

»Ich dachte, wir wären dich los«, sagte Thamior. »Wolltest du nicht verschwinden?«

»Ich bin zurückgekommen.«

»Das sehe ich.«

»Warum?«, wollte Jørgen wissen. »Was willst du?«

»Euch ein Geschäft vorschlagen.« Celeste lächelte. Trotz ihrer dämonischen Gestalt schlug das Herz des Paladins höher.

Jørgen zog eine Grimasse, von sich selbst enttäuscht. »Was willst du?«

Sie schüttelte den Kopf. »Anders herum. Was wollt ihr? Ihr wollt nach Carceri, oder? Habt ihr denn einen Ebenenschlüssel dafür?«

Dirim runzelte die Stirn. »Nein.«

»Und habt ihr Zeit, einen zu suchen?«

»Nein.«

Und wisst ihr überhaupt, wo in Carceri ihr hin müsst?«

»Nein.«

Celeste grinste. »Seht ihr? Und ich kann euch helfen. Ich kann euch einen Ebenenschlüssel geben, geschaffen aus dem Knochen einer Teufelsschnecke, und ich kann euch einen Kontakt nennen, den ihr in Carceri aufsuchen könnt.«

»Noch einmal«, wiederholte Jørgen. »Was willst du?«

»Kurz gesagt: Ich will meinen Sohn.«

Thargad fragte: »Mich?«

»Nein«, sagte sie. »Meinen Sohn. Nicht so ein Ding.« Thargad machte einen Schritt auf sie zu, und sie breitete die Arme aus, als missverstehe sie seine Absicht. »Komm«, sagte sie. »Ich mache aus dir einen richtigen Jungen.«

Thargad stutzte. Er nahm die Hand von den Schwertern. »Wie bitte?«

»Ich gebe dir deinen Körper zurück.«

»Wie?«, fragte Boras.

»Ach, es ist ziemlich langweilig – und kompliziert. Außerdem: was macht das für einen Unterschied?«

»Stimmt«, sagte Thamior. »Die Frage ist vielmehr, ob Thargad es will.«

»Werde ich meinen Freunden auf Carceri helfen können?«, fragte der Schurke.

Celeste schüttelte den Kopf. »Leider nein. Jetzt oder nie.«

Die Kettenbrecher sahen Thargad an. Thargad sah niemanden an, zumindest niemanden, der anwesend war.

»Also«, sagte Jørgen, »wie sieht es aus.«

Thargad drehte den Kopf zu ihm. »Ich will.«

Celeste lachte. »War das jetzt so schwer?« Sie nahm ein langes messerartiges Stück Knochen mit viele Riefen und Schnitzereien hervor und warf es Dirim ebenso zu wie einen Namen: »Byakala. Sucht sie auf, sie weiß, wo Adimarchus ist.«

Dann nahm sie Thargad in die Arme, und gemeinsam verschwanden die beiden.

»Nur noch zu viert«, sagte Thamior.

»Solange ich dabei bin, reicht es«, sagte Boras.

Dirim befreite den Dude von den Ketten. Dann bedeutete er den anderen, seine Arme zu greifen.

»Carceri – wir kommen!«

(Morgen: Carceri)
Titel: Re: Stadt in Ketten XI – Asyl (Der Anfang ist gemacht)
Beitrag von: Topas am 29. August 2008, 17:28:38
Hatte Thargad's Spieler keine Zeit ?
Ist übrigens gemein die Ankündigung für morgen wo ich doch Wochenends keinen Internetzugang habe.
Titel: Re: Stadt in Ketten XI – Asyl (Der Anfang ist gemacht)
Beitrag von: Berandor am 29. August 2008, 17:33:04
Updates: Samstag, Sonntag, Montag, Mittwoch, Freitag (Ende)

Ja, Thargad war nicht da.
Titel: Re: Stadt in Ketten XI – Asyl (Der Anfang ist gemacht)
Beitrag von: Kylearan am 29. August 2008, 21:24:51
Updates: Samstag, Sonntag, Montag, Mittwoch, Freitag (Ende)

Ja, Thargad war nicht da.
Und das war eine schöne Variante, Thargad rauszuschreiben. Ich konnte als Jorgen leicht sagen, dass es nur Thargads Entscheidung sein kann - entweder für die Vergangenheit (seinen Vater) oder seine Zukunft (Leben als Mensch mit Jil).

Kylearan
Titel: Re: Stadt in Ketten XI – Asyl (Der Anfang ist gemacht)
Beitrag von: Berandor am 30. August 2008, 11:07:58
Carceri

Die erste Ebene Carceris heißt Othrys. Othrys ist eine unendliche Felsenwüste, auf der es kein Wasser gibt. Flüsse aus Sand und Bäche aus Kieseln verursachen ein beständiges, schabendes Geräusch, wenn sie durch die zerklüfteten Täler und Kluften fließen. Der Himmel von Othrys ist ständig düster und wolkenverhangen, und es riecht nach Gewitter. Es donnert auch regelmäßig, wenn schwefelnde Blitze zur Erde krachen, aber die Vorfreude auf einen erfrischenden Regen wird niemals erfüllt. Die Luft ist so dicht, dass jeder Atemzug mühselig ist, und durch die höhere Schwerkraft verhält es sich ebenso mit jedem Schritt, den man tut. Selbst erfrischt fühlt man sich wie nach einem Tag harter Arbeit, und auf Othrys sorgen die dämonischen Bewohner eigentlich dafür, dass man niemals erfrischt ist. Hier ist man zudem halb so schnell ermüdet und erschöpft wie sonst.

Wer nach Carceri gelangt, landet niemals dort, wo er hinwollte. Wer dann länger als einen Tag auf der Ebene verbringen will, der sollte sich seiner großen Macht gewiss sein, denn nach dem ersten Tag wird es immer schwerer, die Ebene noch verlassen zu können. Zauber, die normalerweise eine Kreatur auf ihre Heimatebene schicken würde, verursachen hier zudem unvermeidbar einen Rückschlag gegen den Zaubernden und betäuben ihn abhängig von der Macht des Zaubers. Zauber, die Müdigkeit verursachen, entfalten stets ihre vollste Wirkung. Zu allem Überfluss ist Carceri von Bösartigkeit durchdrungen, und gute Kreaturen spüren stets ein Kribbeln in ihrer Magengegend, ein leichtes Unwohlsein, das sie daran erinnert, unerwünscht zu sein.

Dirim ging es prächtig. Zwar loderte sein Auge etwas stärker als sonst, aber er atmete tief ein und aus und war sich keiner Missstände bewusst. Thamior war auch gut dran; zwar spürte er den verderblichen Einfluss der Ebene, konnte ihn aber dank seiner Erfahrung und seiner Ausdauer größtenteils ignorieren. Boras und Jørgen hingegen konnten es kaum erwarten, wieder nach Hause zu kommen.

»Dann lass uns mal Byakala suchen«, sagte Dirim.

Thamior wies auf einen Fleck am Horizont. »Da sind ein paar Dämonen, die Menschen in Ketten gelegt haben. Fragen wir die doch.«

Jørgen wandte sich an Boras. »Das bedeutet, dass einer der Dämonen überleben muss.«

Boras zog eine Schnute.

»Aber wenn er die Frage beantwortet hat«, sagte Thamior, »wird Dirim ihn bestimmt gerne zum Tode verurteilen.«

Das hellte die Stimmung wieder auf. Kurz darauf waren die Kettenbrecher unterwegs zu Byakalas Burg, ein paar befreite Sklaven auf dem Weg in die Fänge der nächsten Sklavenhändler, und die Dämonen, die sich die Gemeinen Grusler genannt hatten, nur noch eine Sammlung von Blut und Leichenteilen in der steinigen Einöde.

-

Endlich standen sie vor Bykalas Behausung. Ein Turm aus zerbrochenen Waffen, Rüstungsteilen und Knochen erhob sich zwanzig Schritt hoch. Der Turm war in einen Schlammsumpf gesetzt worden; eine raue Treppe führte durch den Schlamm zum Eingang hoch, eingezäunt von Speeren mit einem Schädel an der Spitze. An der Spitze des Turms wiederum stand ein schwarzer Kristall wie ein langer Fingernagel in den Himmel.

Die Kettenbrecher betraten den Turm. Im Inneren sahen sie sich drei Dämonen unterschiedlicher Art gegenüber, die auf unbequemen Steinbänken Platz genommen hatten. In der Mitte dieses Zimmers schwebte eine Lichtkugel. Eine Tür führte aus dem Raum heraus. Sonst war er leer.

Gerade sagte ein dünner Fliegendämon zu seinem bulligen Sitznachbarn: »Sssmir egal was du ssagst. Ich bin jetzs dran.«

Der Bulle neigte seine Hörner auf den Fliegendämonen zu, hielt dann aber inne. alle drei Gesichter wandten sich den Neuankömmlingen zu.

»Das stimmt nicht«, sagte Thamior kühl. »Wir sind jetzt dran.«

Der Bullendämon stand auf. »Ach ja?«

»Ja«, sagte Thamior.

Boras grinste. »Oder hast du was dagegen?«, fragte er hoffnungsfroh.

Der Bulle sah zu seinen Wesensgefährten. Der Fliegendämon tropfte Sekret aus seinem Rüssel, sagte aber nichts. Der dritte Dämon, eine Art Schmetterlingsigel, saß regungslos wie eine Steinstatue. Der Bulle stieß Rauch aus den Nüstern und setzte sich wieder.

Als die Tür aufging, machte keiner der drei Dämonen Anstalten, sich den Kettenbrechern in den Weg zu stellen. Eine Kreatur aus Eiskristallen kam heraus, gefolgt von einem alten, hageren Mann mit Klauen, die bis zum Boden reichten, einem Grinsen, das fast um seinen ganzen Kopf reichte und einer schwarzen Uniform.

»Der Nächste?«

»Wir sind dran«, sagte Thamior und ging voraus.

Der Diener sah sie an. »Alle?«

»Ja«, sagte Dirim.

Der Diener studierte Dirims Auge. »Ich verstehe. Ihr kennt die Kosten?«

»Gleich kennen wir sie.«

»Folgt mir«, sagte der Dienstdämon. Hinter der Tür lag nur eine breite Wendeltreppe, und während sie hochstiegen, sagte er: »Es kostet zweitausend Goldmünzen, um den Kristall berühren zu können. Pro Person.«

»Kristall?«, fragte Boras.

»Darum sind wir nicht hier«, sagte Jørgen.

»Dachte ich mir schon«, gab der Dienerdämon zurück. »Da wären wir.«

Die Treppe öffnete sich in einen runden Raum, ebenso groß wie der Warteraum unten. Am anderen Ende gab es eine Öffnung in der Wand, durch die man zur Außentreppe nach oben zum Kristall kommen musste. An den runden Wänden verteilten sich gemütliche Sitzgelegenheiten. Von der Decke hingen Leichen in mehr oder weniger gegessenem Zustand. Auf dem größten Sitzkissen hatte sich der Schlangenleib einer großen Dämonin zusammengerollt, einer Marilith. Sie trug eine Krone und sonst nichts an ihrem Leib. Fünf schwarze Dämonen mit spitzen Knochenauswüchsen standen Wache und drei weitere, den Kettenbrechern unbekannte Dämonenarten saßen im Raum.

Die Marilith sah Dirim nur kurz an und sagte sofort: »Die Antwort lautet nein.«

»Aber-«

»Nein. Akzeptiert die Antwort, oder kämpft.«

»Glaubt ihr, dass ihr uns töten könnt?«, fragte Thamior.

»Vielleicht nicht. Aber eher lasse ich mich töten, als wieder in Adimarchus‹ Dienste zu treten.«

Dirim hob die Hand. »Moment mal. Das wollen wir gar nicht.«

Die Marilith – Byakala – lachte. »Ach nein? Ihr tragt sein Zeichen und wollt nicht für ihn sein?«

»Wie ihr wohl seht«, sagte Dirim, »haben wir einen Paladin dabei. Das passt doch wohl nicht.«

»Das wäre nicht der erste Paladin in Adimarchus Reihen, auch wenn der letzte in Ketten lag.«

»Das war kein Paladin«, sagte Jørgen düster. »Vergleicht ihn nicht mit mir.«

»Also gut«, sagte Byakala. Sie wedelte mit zweien ihrer Hände. »Was wollt ihr denn nun?«

»Wir suchen das Gefängnis von Adimarchus«, sagte Dirim.

»Damit wir ihn töten können«, fügte Boras hinzu.

Byakala lachte, und ihre Entourage lachte mit. »Adimarchus töten?« fragte sie schließlich, immer noch kichernd.

»Ja«, sagte Dirim.

»Gibt es da ein Problem?«, wollte Thamior wissen.

Byakala hob eine Augenbraue. »Ihr meint das ernst?« Sie studierte die Kettenbrecher. »Hm. Versprecht mir, dass ihr nicht verratet, dass ich euch den Ort verraten habe.«

Jørgen nickte. »Versprochen.«

»Nicht, dass das hilft, sollte er euch foltern. Aber gut. Ich werde euch sagen, wie ihr Adimarchus findet.« Sie lehnte sich vor. »Ganz genau. Und ich drücke euch sogar die Daumen.«

-

Schädelfäule, die Festung des Dunklen Myrkuls und Gefängnis von Adimarchus, lag auf einem großen Hochplateau in der Einöde von Orthrys. Das Plateau war voller Dämonenleichen: Hoffnungsvolle, die sich hier versammelt hatten, um durch Malgario von Carceri entkommen zu können, und die, nachdem sich keine Tore in die Freiheit öffneten, stattdessen gegeneinander gekämpft hatten. Etwaige Überlebende hatten sich wieder verzogen.

Schädelfäule selbst war ein achtzig Schritt hoher Bau aus weißem, knochenähnlichen Stein. Wie flehend erhobene Arme bogen sich gewaltige Türme über das Dach hinaus, und von diesen Armen hingen Dutzende von Käfigen mit Skeletten und verfaulten Leichen. An der Spitze der Türme waren große gehörnte Schädel, den Mund zum Schrei erhoben. Ob nun von diesen Schädeln oder aus dem Inneren, jedenfalls wurden die Kettenbrecher von Geheul und Geschrei begrüßt, das Schädelfäule umgab wie Fliegen einen wochenalten Leichnam.

Die Kettenbrecher hatten die Gefahren von Orthrys dank eines Windwandels umgangen. Jetzt schwebten sie über Schädelfäule und sahen sich die Burg genau an. Der Stein war sehr porös und würde sie in verzauberter Form sicher durchlassen. Aber wo? Sollten sie ganz oben eindringen?

»Wir sollten eine niedrigere Ebene nehmen«, sagte Dirim. »Dann können wir uns vor dem großen Kampf noch vorbereiten.«

»Warum gibt es den großen Kampf denn oben?«, wollte Boras wissen.

»Also wirklich«, sagte Thamior. »Der große Kampf ist immer entweder ganz oben im Turm oder ganz unten im Verließ.«

»Warum?«

Der Elf zuckte mit den Schultern. »Genauso könntest du fragen, warum Elfen im Wald und Zwerge in den Bergen wohnen. So ist die Welt nun mal.«

»Ich bin auch für die Mitte«, kam Jørgen zum Thema zurück. »Dann können wir uns auch Slouva vornehmen, die Kerkermeisterin, von der Aleandra Dunessar gesprochen hat. Und die Schätze Tethyrs finden und befreien.«

»Na also«, sagte Dirim. »Das klingt doch nach einem Plan.«

»So klingt ein Plan?«, fragte Thamior zögernd. »Ich weiß ja nicht…«

»Rein, töten, die Schätze befreien, noch mehr Leute töten«, sagte Boras. »Ich finde, es klingt gut.« Und damit flog er voraus.

»War ja klar«, seufzte Thamior. Er vermisste Thargad; dessen Zynismus könnte er jetzt wirklich gut gebrauchen. Dann flog er den anderen hinterher.

(morgen: Schatzsuche)
Titel: Re: Stadt in Ketten XI – Asyl (auf Carceri)
Beitrag von: DU#1229 am 30. August 2008, 11:58:22
Ist heute nicht schon morgen?
Titel: Re: Stadt in Ketten XI – Asyl (auf Carceri)
Beitrag von: Berandor am 30. August 2008, 12:46:52
Das war gestern
Titel: Re: Stadt in Ketten XI – Asyl (auf Carceri)
Beitrag von: DU#1229 am 30. August 2008, 12:50:25
Das war gestern

na dann kanns ja weitergehen...  :D
Titel: Re: Stadt in Ketten XI – Asyl (auf Carceri)
Beitrag von: kilianson am 30. August 2008, 20:34:57
Der Plan klingt seeeeeehr vielversprechend.

Endlich mal eine Gruppe die vorausschauend handelt, die Eventualitäten abwägt und mit Bedacht ans Werk geht.

GUTER PLAN!



Weiterschreiben!!!! Bitte!!!!
Titel: Re: Stadt in Ketten XI – Asyl (auf Carceri)
Beitrag von: Berandor am 31. August 2008, 00:58:23
Schatzsuche

Das Innere von Schädelfäule war in beinahe ein Dutzend Etagen aufgeteilt. Die untere Hälfte der Etagen bestand jeweils aus einem drei Schritt breiten Rundgang und vier nach außen gestreckten Gängen, wo die Zellen für die Gefangenen waren. Die Mitte des Turmes war offen, sodass ein Schacht von unten bis ganz nach oben führte. In den unteren Etagen trennte nur ein Gitter den Rundgang vom Schacht, sodass man dort hinein und auch auf die entgegengesetzte Seite sehen konnte. In jeder der vier Ecken der Etagen waren Treppen, die nach oben bzw. unten führten.

Als die Kettenbrecher im Rundgang materialisierten, sahen sie Slouva zwei Etagen über ihnen gerade aus einem der Gänge kommen. Slouva war eine riesenhafte alte Frau mit knorriger Haut und langen Klauennägeln, eine Annishexe mit dämonischen Vorfahren. In einer Hand hielt sie eine große Schöpfkelle aus schwarzem Eisen. Außerdem war sie in einen mit Moos besetzten Brustpanzer aus Mithril gekleidet. Sie wurde von zwei Fleischgolems begleitet; einer von ihnen trug einen eisernen Eimer, aus dem grauer Schleim schwappte.

Dies sahen die Kettenbrecher. Sie bemerkten außerdem, dass die Schreie hier im Inneren von Schädelfäule lauter waren als draußen, und dass auch das schummrige Licht ihnen Deckung geben könnte, wenn sie die Kerkermeisterin angriffen. Kurze Untersuchung der Seitenarme enthüllte, dass diese großen Zellen allesamt für nichtmenschliche Kreaturen reserviert waren: andere Dämonen und schlimmeres, die mit in ihr Fleisch eingelassenen Fesseln an die Zellen gekettet waren. Und dann war da noch der Seelenkäfig.

Es war unverkennbar, dass dieser große Käfig als Vorlage für die Seelenkäfige gedient hatte, die von den Käfigmachern für ihr Ritual benutzt worden waren. Dieser Käfig war vielleicht etwas schmaler und länger; die Figur, die in dem Käfig gefangen war, hatte kaum Platz, zu kauern, geschweige denn zu liegen. Diese Figur war Adimarchus.

Der Dämonenfürst kauerte tatsächlich auf dem Boden des Käfigs. Mal schluchzte er anscheinend, dann wieder zuckten seine Schultern in irrem Gelächter, dann sprang er plötzlich auf und schrie gellend. Auch sein Körper veränderte sich ständig, von einer androgynen Engelsform mit purpurner Haut, goldenen Mustern, die auf seinem Fleisch pulsierten und verschwammen, goldenen und anscheinend messerscharfen Flügeln, einem goldenen Brustpanzer und einen ebensolchen Klauenhandschuh hin zu einer dämonischen Form mit aschfarbener Haut, vier schwarzen Tentakeln, die aus seinem Rücken wuchsen und kleine Mäuler am Ende hatten, und einem Zweihänder aus Kohle und Asche. In beiden Formen war er machtlos gegen seine Einkerkerung, und als der Engel versuchte, eine glühende Peitsche zu schwingen, kam auch diese Waffe nicht über die Grenzen des Käfigs hinaus. Neben dem Wahnsinn und der Machtlosigkeit hatten die Formen aber noch etwas gemein: das rechte Auge rauchte und glühte wie ein aktiver Vulkan.

Die Anwesenheit von Adimarchus war die letzte Bestätigung für die Kettenbrecher, dass sie am richtigen Ort waren. Nun galt es also, die Schätze zu finden, sie zu befreien und sich dann den Dämonen vorzunehmen. Jørgen betrachtete Adimarchus eingehend auf der Suche nach einem Zeichen für die Güte, die dieser einst besessen haben musste. Nur unwillig wandte er sich ab und der aktuellen Aufgabe zu, doch da waren Thamior und Boras schon vorausgegangen.

Thamior schlich die Treppe hoch. Er bedeutete Boras, genügend Abstand zu lassen, damit er sich Slouva und ihr Gefolge erst einmal ansehen konnte. Ungesehen und – dank der Schreie nicht verwunderlich – ungehört näherte er sich den dreien. Direkt neben einem Fleischgolem stehend beobachtete er, wie Slouva in Zelle für Zelle einen schmalen Spalt öffnete, mit ihrer Kelle in den Eimer griff und den geschöpften Schleim achtlos durch den Spalt schleuderte. Sie achtete nicht auf Flehen und Betteln der gefangenen Dämonen, kicherte höchstens einmal bei einem besonders gelungenen Schleimwurf. Als sie wieder zurück zum Rundgang kam, zog sich Thamior bis zur Ecke zurück und spannte den Seelenbogen.

Slouva sah erst auf, als der Pfeil bereits in ihrer Brust steckte. Sie brüllte einen Angriffsschrei und zog den Pfeil grunzend heraus. Ihr ohnehin muskulöser Körper spannte sich noch ein wenig mehr an, und dann folgte sie den Fleischgolems, die bereits die Jagd nach Thamior aufgenommen hatten.

Thamior nutzte seine Beweglichkeit, um vor den Golems zurückzuweichen. Während die Kolosse auch Slouva das Fortkommen erschwerten, blieb Thamior in großzügigem Abstand. Jetzt war er an der nächsten Ecke angekommen. Er spannte fünf Pfeile gleichzeitig auf den Bogen, zielte kurz und ließ dann los. Die Pfeile hämmerten in den Golem mit solcher Wucht, dass sie trotz dessen gummiartiger Haut tief eindrangen.

Endlich hatte sich Slouva an den Golems vorbeigequetscht und raste auf den Elfen zu. Thamior blieb an der Ecke stehen. Ein weiteres Gebrüll erklang, und dann tauchte Boras auf der Treppe ins Untergeschoss auf und rannte Slouva entgegen. Die beiden prallten geradezu ineinander. Slouva krallte sich an Boras’ Brust fest. Boras stemmte Slouva in die Höhe und rammte sie in die Gitterwand. Slouva ließ ihn los, und Boras hob Uthgars Zahn auf.

»Weiter auf die Golems«, rief Jørgen, der mit Dirim noch etwas zurück lag. Thamior brauchte allerdings keine Anleitung. Annastrianna erstrahlte im Seelenfeuer. Thamiors Pfeile sprenkelten den Leib des Golems, doch die Kreatur spürte keinen Schmerz. Der Golem griff von hinten nach Boras, der zwar ausweichen konnte, aber der Angriff des Golems riss einige Ranken von Boras’ Rüstung. Boras konnte sich aber nicht darauf konzentrieren, denn Slouva hatte inzwischen die Kelle fallengelassen und griff mit beiden Klauen an. Boras hatte alle Hände voll zu tun, ihre wilden Angriffe abzuwehren oder ihnen auszuweichen.

»Betäubung!«, rief Dirim. Er war zwar noch etwas entfernt, aber nahe genug, um Slouva anvisieren zu können. Die Hexe erstarrte für einen Moment, dann blieb sie halb bewusstlos stehen und schüttelte ihren Kopf, um wieder Klarheit zu bekommen. Boras lachte.

»Jetzt aber!«, rief er und holte mit der Axt aus. Da packte ihn der Golem von hinten am Nacken und hob ihn hoch. Boras blieb die Luft weg, er strampelte, aber ohne freizukommen. Seine Hand fummelte an der Pranke des Golems, doch dessen Griff war eisern. Boras’ Strampeln wurde langsamer.

Der erste Pfeil zerstörte das Handgelenk des Golems, der zweite den Ellbogen, der dritte stach tief in die Schulter des Umgetüms. Boras fiel auf ein Knie und tat einen tiefen Atemzug, dann sah er dankbar zu Thamior. Der Elf feuerte noch weitere drei Mal, dann kippte der Golem endlich um. Sein Gefährte trat direkt über den leblosen Körper und nahm seinen Platz ein. Thamior unterdrückte einen Fluch und hob erneut den Bogen. Boras aber wartete nicht länger. Ohne erst aufzustehen trieb er die Axt seitwärts in Slouvas Hüfte, zog sie wieder heraus, drehte sich um die eigene Achse und schlug ihr den Kopf ab. Dann war Jørgen plötzlich da und stieß Läuterung wie einen Speer beidhändig in die Brust des Golems. Der, bereits von einigen Pfeilen Thamiors geschwächt, blieb einfach regungslos stehen, auch als Jørgen das Schwert entfernte. Die Kerkermeisterin und ihre Diener waren besiegt.

Die Schatzsuche konnte beginnen.

-

Die obere Hälfte der Etagen war kleiner als unten und wies keine Gänge mehr auf. Stattdessen waren die Zellen auf die Innenseite des Rundgangs eingelassen, wo vorher das Gitter den Blick auf Adimarchus ermöglicht hatte. Diese Zellen waren kleiner und ihre Insassen nicht angekettet, sondern mit Zwangsjacken aus einer lederartigen Haut gefesselt. Jeder Gefangene wirkte so, als habe er den Verstand verloren.

»Sollen wir sie befreien?«, fragte Boras. »Ich meine, wo wir schon hier sind.«

»Mir gefällt auch nicht, dass sie hier sind«, sagte Jørgen. »Aber was für eine Zukunft hätten sie, wenn wir sie rauslassen? Wir können nicht alle heilen, und schon gar nicht wegbringen.«

»Außerdem kennen wir sie nicht«, sagte Dirim. »Carceri ist auch ein Gefängnis. Vielleicht haben sie es ja verdient, hier zu sein?«

»Vielleicht«, sagte Thamior. »Suchen wir einfach die Schätze und denken nicht weiter darüber nach. Wir haben andere Pläne.«

Und so, mit mehr oder weniger schwerem Herzen, setzten sie die Suche fort.

-

»Hier ist einer!«, rief Dirim. »Hier ist Boros!«

Der Barbar war wie alle Gefangenen nackt, aber trotz fehlender fauliger Unterhose war die Ähnlichkeit zu Boras unverkennbar: langes, schwarzes und verfilztes Haar, vernarbter Muskelkörper und in den seltenen Momenten, in denen er klar denken konnte, kaum von den Zeiten, in denen er es nicht konnte, zu unterscheiden.

Nach dem ersten Fund folgten die anderen auf dem Fuß: die Schätze Tethyrs hatten nebeneinander liegende Zellen gehabt. Und dann standen sie alle endlich von Zelle und Zwangsjacke befreit vor den Kettenbrechern.

Der einzige, der nicht so aussah, als würde er jeden Moment sterben, war der durchtrainierte und mit Tätowierungen überzogene Kheyne. Der Mann hatte kein einziges Haar am Körper. Der große Raubvogel auf seiner Brust glühte schwach, und seine Wunden schlossen sich langsam, aber stetig. Kheyne wirkte in sich gekehrt, nicht ansprechbar.

Der dritte Mann im Bunde war Horas Lutharia, ein ohnehin schon hagerer Mann mittleren Alters, der nun wie der Überlebende eines Zwangslagers wirkte; nur mehr Haut und Knochen, und seine Haltung war die eines alten Mannes. Sein Haar war weiß wie Schnee. Er plapperte stumm vor sich hin.

Lyanna Dambrodal wies eindeutige Spuren von Misshandlung auf. Ihre Hände und Arme waren frisch gebrochen, zeigten aber auch die Verkrümmungen alter, nicht richtig verheilter Brüche. Ihre Augen blickten starr voraus, ihr Gesicht war zu einer Fratze des Hasses verzerrt.

Schließlich war da noch Branda Gratur. Ihr Körper war der mit den meisten Narben – und das wollte etwas heißen. Schwärende Wunden bedeckten ihre Haut und sie hatte fast keine Zähne mehr im Mund. Trotzdem lächelte sie beständig. Sabber tropfte ihr aus dem Mund.

»Diese verdammten Schweine«, sagte Thamior. »Ich würde Slouva gerne noch mal töten.«

»Oh«, sagte Dirim. »Keine Sorge. Wir sind hier noch nicht fertig.«

»Kannst du nicht endlich etwas tun?«, fragte Boras. »Mach doch was, Dirim. Bitte!«

»Selbst mir fällt es schwer, sie anzusehen«, sagte Jørgen. »Und ich kenne sie nicht einmal. Boras hat Recht. Tu etwas.«

Dirim griff sein heiliges Symbol. Er schloss die Augen, vielleicht auch, um die Feuchtigkeit darin zu vertuschen. »Tyr, wenn du mir je eine Bitte erfüllt hast, dann diese: Heile sie. Heile sie alle!«

Das Symbol begann zu leuchten, erst schwach, dann so hell, dass man nichts sehen konnte. Das Licht erstarb nicht, sondern es verteilte sich, wurde zu fünf kleinen Lichtpunktpaaren, die durch die Augen in die Geknechteten fuhren. Wunden schlossen sich, Knochen richteten sich und gebeugte Rücken streckten sich. Klarheit kehrte in Blicke zurück.

Jetzt hatten sie die Schätze wirklich gefunden.

-

»Dirim?« Branda umarmte ihren Sohn und drückte ihn fest. »Es tut gut, dich zu sehen.«

Boros stand eine Armlänge entfernt von seinem Sohn und betrachtete ihn genau. »Du bist groß geworden.«

»Und stark«, sagte Boras stolz. »Aber deine Axt ist kaputt.«

Boros runzelte die Stirn. Dann sagte er: »Darüber reden wir später.«

Thamior stand bei Lyanna Dambrodal. Er hielt den Seelenbogen voraus. »Erinnert ihr euch an Annastrianna? Sie ist hier. In diesem Bogen.«

»In dem Bogen?«, wollte Lyanna wissen.

»Ja«, antwortete Anna. »Hallo, Mutter. Ich war auf der Suche nach dir, als ich starb. Ich sollte in die Klagemauer, aber dann kam ich in den Bogen, und jetzt gibt es einen Himmel, und es ist so schön, dich endlich zu sehen.«

Lyanna lächelte. »Es ist auch gut, dich wenigstens zu hören. Und Helion? Ist Helion nicht da?«

»Natürlich ist er das«, mischte sich Horas ein. »Wahrscheinlich hat der Junge die Aufgabe übernommen, die Ausgänge zu bewachen.«

»Helion ist tot«, sagte Jørgen. »Nach allem, was ich höre, ist er als Held gestorben.«

Lyanna stand reglos da. Dann senkte sie den Kopf und schluchzte. Horas nahm sie in den Arm. »Schon gut. Es ist gut.« Beide erstarrten. Sie taten fast gleichzeitig einen Schritt zurück. Dann sahen sie in unterschiedliche Richtungen.

»Und Thargad?« Kheyne stand etwas abseits.

»Thargad ist in eine Maschine verwandelt worden und gerade mit seiner Mutter, dem Sukkubus,« Jørgen betonte das Wort, »unterwegs, um wieder ein Mensch zu werden, damit er mit einer Assassinin, die er liebt, zusammen sein kann.«

Kheyne nickte. »Aha.« Er wirkte unbekümmert.

Lyanna kam zu Dirim und Branda. »Wenn ich die Umarmung mal stören dürfte?« Sie wies auf sich und die anderen Schätze. »Wenn ich uns so ansehe, fehlt uns etwas.«

»Genau«, sagte Boros. »Waffen.«

Lyanna nickte bestätigend.

»Sprecht für euch selbst«, sagte Kheyne.

»Vielleicht auch ein Zauberbuch«, sagte Horas. »Die wenigen Zauber, die ich auswendig kann, ergeben kein großes taktisches Spektrum.«

»Wollt ihr etwa kämpfen?«, fragte Dirim.

»Natürlich«, sagten die Schätze und Boras im Chor.

»Aber…« Dirim wechselte einen Blick mit Jørgen und Thamior. Beide sahen eindringlich zurück. Wahrscheinlich wäre das ihr Todesurteil, schlecht ausgerüstet und nach zwanzig Jahren Folter gegen mächtige Dämonen zu kämpfen.

Branda nickte. »Ich verstehe. Dies ist nicht die Zeit der Schätze. Dies ist… habt ihr einen Namen?«

»Kettenbrecher«, sagte Dirim.

»Dann ist dies die Zeit der Kettenbrecher.«

»Pah«, machte Boros. »Wir sind noch nicht beim alten Eisen.«

»Wir müssen doch etwas tun können«, sagte Lyanna.

»Wir wollen uns rächten«, sagte Kheyne klar.

»Ihr werdet anderswo gebraucht«, sagte Thamior. »In Cauldron.«

»Genau«, fügte Dirim hinzu. »Cauldron ist voller Dämonen. Wir mussten die Stadt im Kampf zurücklassen.«

»Zurückkommen und Cauldron vor Dämonen beschützen?«, fragte Boros. »Das klingt gut.«

»Wo sind Dämonen?«, fragte Boras verwirrt.

Boros gab ihm eine Kopfnuss. »Hör doch zu, Sohn. In Cauldron.«

Boras rieb sich den Kopf. »Ach so.«

Kheyne studierte Dirims Miene. »Also«, sagte er. »Nach Cauldron?«

Horas nickte. »Wahrscheinlich ist es so am Besten.«

»Aber nicht nackt«, sagte Lyanna.

»Keine Sorge«, sagte Dirim und öffnete das tragbare Loch. »Hier drin haben wir Waffen, Rüstungen und bestimmt auch was zum Anziehen.«

(morgen: Asyl)
Titel: Re: Stadt in Ketten XI – Asyl (die Schätze Tethyrs)
Beitrag von: Berandor am 31. August 2008, 01:00:30
So, und ab morgen (Montag) beginnt dann das richtige Endspiel. 3 Updates noch: Montag, Mittwoch, Freitag. Die Nettigkeiten sind ausgetauscht, es bleibt nur noch die übliche Frage:

Wer stirbt? Einer, keiner, alle? Und wer genau? Wie geht es aus?

Was meint ihr?
Titel: Re: Stadt in Ketten XI – Asyl (die Schätze Tethyrs)
Beitrag von: DU#1229 am 31. August 2008, 01:09:43
Thargad überlebt, alle anderen gehen drauf.
 
Titel: Re: Stadt in Ketten XI – Asyl (die Schätze Tethyrs)
Beitrag von: Berandor am 31. August 2008, 11:54:33
Wäre mal was anderes – aber das klingt dann nicht nach Happy End...
Titel: Re: Stadt in Ketten XI – Asyl (die Schätze Tethyrs)
Beitrag von: Hedian am 31. August 2008, 14:36:37
Außenseitertipp: Wenn wir mal von großzügigem Blasphemy-Einsatz ausgehen, könnte es Boras treffen.
Titel: Re: Stadt in Ketten XI – Asyl (die Schätze Tethyrs)
Beitrag von: Berandor am 31. August 2008, 17:17:21
Wer kommt?

Dunkler Myrkul, CR   23
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Demonflesh Golem, CR   18
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Adimarchus, Angelic Form, CR   23
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Adimarchus, Demonic Form, CR   23
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Titel: Re: Stadt in Ketten XI – Asyl (die Schätze Tethyrs)
Beitrag von: Berandor am 01. September 2008, 00:02:10
Asyl

Die Kettenbrecher hatten die Schätze nach Hause geschickt. Als er den Zauber wirkte, hatte Dirim gemerkt, dass er auf eine Barriere stieß, aber mit ein wenig Mühe hatte er sie durchbrechen können. Er hatte den mächtigeren der beiden Zauber benutzt, die er zu diesem Zwecke vorbereitet hatte, sodass die Schätze direkt in Redgorge auskommen würden, im Roten Keiler.

Dann war für einen Moment Ruhe eingekehrt, als jeder seinen Gedanken nachhing. Es schien unglaublich, aber der Grund, weshalb die meisten der Kettenbrecher vor knapp zwei Jahren aufgebrochen waren, hatte sich erledigt. Sie hatten die Schätze gefunden und gerettet. Was würde nun kommen? Für diesen Moment der Ruhe schien die Zukunft als unbeschriebenes Blatt; endlich stand die nächste Gefahr nicht schon vor der Tür. Sie waren fertig. Fast.

Die Kettenbrecher sahen sich an. Die Ruhe war vorbei, und doch wollte sie keiner beenden. Schließlich sagte Jørgen: »Adimarchus?«

»Und der Dunkle Myrkul«, sagte Thamior.

»Einen nach dem anderen«, sagte Boras.

»Dann erst den Dunklen Myrkul«, sagte Dirim. »Und danach«, er sah den Paladin an.

Jørgen fuhr fort: »Adimarchus.«

-

Thamior schlich die Treppe hoch. Er war unsichtbar und so leise, wie er noch nie gewesen war. Er hoffte, dass das reichen würde. Über ihm war nur noch die oberste Etage, die Spitze von Schädelfäule. Er riskierte einen Blick. Der Raum war höher als die ohnehin schon hohen Rundgänge gewesen waren und lief zur Mitte hin spitz zu. Dort, am höchsten Punkt des Turmes, hing die Kette und daran wiederum hing der Käfig von Adimarchus. Das andere Ende der Kette war an einer gewaltigen Winde befestigt, die etwa ein Viertel des Raumes einnahm. Neben der Winde, am von Thamior aus gesehen weitesten entfernten Punkt, schwebte ein Skelett mit zerfledderten Flügeln in einer zerrissenen Robe. Die Augen des Skelettes leuchteten rot, und es hielt eine riesige Sense in der Hand. Der Dunkle Myrkul. Auf der Thamior zugewandten Seite wiederum stand eine Kreatur, die man nur mit viel Wohlwollen noch als Fleischgolem bezeichnen konnte, denn anders als die üblichen Geschöpfe dieser Art war dieser Golem nicht mit Menschenteilen, sondern Gliedmaßen von Dämonen geschaffen worden. Der Golem stand auf vier Spinnenbeinen. Einer seiner Arme endete in einer Schere wie bei einem Skorpion, der zweite in einer massigen Klauenhand. Ein langer Echsenschweif wuchs ebenso aus seinem Rücken wie ein paar Fledermausschwingen. Sein Kopf war hundeähnlich mit einem Vogelschnabel. Beide, der Dämonengolem wie auch der Dunkle Myrkul, wandten sich gleichzeitig zu Thamior um und funkelten den Elfen an. Sie hatten ihn gesehen.

»Oh, ver-«, begann Thamior. Der Dämonengolem stieß ein gellendes Kreischen aus. Bevor Thamior zu Ende sprechen konnte, war er tot.

»Sie haben ihn bemerkt!«, rief Boras und stürmte nach oben. Jørgen und Dirim folgten auf dem Fuß. Von Thamior war nichts zu sehen. Er musste noch unsichtbar sein. Aber es regnete auch von nirgends Pfeile, was nur bedeuten konnte, dass der Elf entweder tot oder sonstwie hilflos war.

Boras stürzte sich sofort auf den Dämonengolem. Uthgars Zahn glänze in der Luft und hinterließ Eiskristalle, als er die Axt nieder schwang. Die Waffe prallte auf den Arm des Golems – und sie prallte ab. Boras starrte auf die Waffe, dann auf den Golem. Der wartete nicht lange, sondern erschuf eine Wolke aus tödlicher Energie, die sich über die Kettenbrecher legte und ihnen Lebenskraft aussaugte.

Jørgen stellte sich dem Dunklen Myrkul in den Weg. Läuterung war zielsicher wie eh und je, aber gegen einen Gegner ohne Fleisch war es schwer, tiefe Wunden zu reißen. Trotzdem ließ Jørgen sich nicht entmutigen und kämpfte weiter. Der Dunkle Myrkul wich einem Teil seiner Schläge aus. Dann stieß auch er einen Schrei aus. Den Kettenbrechern wurde schwummrig, aber sie alle widerstanden dem Zauber. Dirim konterte mit einem Flammenschlag. Der Dunkle Myrkul wurde von den Flammen umgeben, und zum ersten Mal stieß einer der beiden Gegner ein Geräusch aus, das kein Todesschrei war. Es war ein Lachen. Der Untote wurde kaum verletzt.

Boras schlug erneut mit seiner Axt zu. Erneut erfolglos. Der Golem war nicht zu verletzen. Noch einmal hob er die Axt und schlug. Der Golem packte die Axt mit seiner Scherenhand, und während Boras noch verblüfft dastand, stellte sich der Golem auf die Hinterbeine und trat zu. Boras wurde mit voller Wucht in die Brust getroffen und flog nach hinten, krachte gegen die Wand und sackte zu Boden. Ein wenig Blut lief ihm aus dem Mund.

Jørgen flüsterte ein kurzes Gebet vor dem Schlag. Er spürte, wie ihn neue Kraft durchfloss, und er lenkte die Kraft direkt in den Schlag. Er brach dem Dunklen Myrkul zwei Rippen, dann holte er erneut aus und sammelte heilige Energie, um seinen Gegner zu zerschmettern. Knochensplitter flogen zur Seite und der Dunkle Myrkul wandte sich jetzt direkt Jørgen zu. Jørgen betrachtete die ach so scharfe Sense des Untoten und lächelte grimmig. Er hatte seine Aufmerksamkeit.

Dirim warf dem Dunklen Myrkul einen Zerstörungszauber entgegen. Der Untote rieselte Knochenstaub, aber er zerfiel nicht. Trotzdem nickte Dirim. Immerhin. Im Gegenzug ließ der Dunkle Myrkul seine Sense kreisen. Jørgen blockte den Schlag mit seinem Schild. Die Sense riss ein Loch hinein, aber blieb kurz über seinem Arm stecken. Mit einem großen Ruck zog der Dunkle Myrkul die Sense wieder heraus, und Jørgen nutzte den Moment, um auf den Riss in seinem Schild zu starren.

Der Dämonengolem ließ seine Schere bedrohlich zuklappen. Boras spuckte einen Blutpfropfen auf den Boden und stand auf. »Scheiß drauf«, sagte er. »Du glaubst, ich kann dich nicht verletzen? Du glaubst, deine Haut ist zu dick für meine Schläge? Du glaubst, du bist unbesiegbar? Scheiß drauf.« Er packte Uthgars Zahn mit beiden Händen. »Scheiß auf dich.« Boras stürmte vor und brüllte aus vollem Hals. Der Dämonengolem reckte seine Scherenhand voraus. Boras schlug gerade von oben nach unten, ein vorhersehbarer Schlag. Der Dämonengolem packte mit der Schere zu. Boras schrie noch lauter und legte alle Kraft in diesen einen Schlag. Uthgars Zahn krachte gegen den Scherenpanzer… und dann brach der Panzer. Die Axt fuhr abwärts und spaltete die Schere. Boras nutzte den Schwung und drehte sich um die eigene Achse, ließ die Axt dabei wieder aufwärts steigen und riss sie erneut hinab. Diesmal riss der Schlag eine tiefe Furche in die Haut des Golems. Boras lachte.

Der Dunkle Myrkul schlug Jørgens Schwert zur Seite, dann schwebte er für einen Moment regungslos. Als Resultat wurden Paladin und Kleriker von einem Feuersturm umgeben. Dirim wurde sofort von einem Schutzzauber umhüllt, aber Jørgen musste auf die Zähne beißen, als Flammen an seinem Gesicht leckten. Er ignorierte den Schmerz.  Wieder rief er heilige Energie in seinen Schlag, und wieder brach er einige Rippen aus dem untoten Brustkorb. Dirim versuchte es mit einem Heilzauber, aber der Dunkle Myrkul widersetzte sich der Magie. Graz’zt hatte wirklich eine gute Wahl getroffen, was die Wächter anging.

Der Dämonengolem hatte inzwischen einige Risse. Die Schere war unbrauchbar geworden. Trotzdem schlug er immer weiter auf Boras ein. Der Barbar spürte alle Knochen im Leib, auch die, die noch nicht gebrochen waren. Wieder spuckte er Blut.

»Verdammt noch mal«, herrschte er den Dämonengolem an. »Warum fällst du nicht um?« Der Golem antwortete nicht, noch fiel er. Er schlug einfach weiter zu.

Die Sense brauste heran. Instinktiv riss Jørgen den Schild hoch, bevor er seinen Fehler bemerkte. Der Riss zeigte immer noch nach oben, und die Sense traf fast genau hinein. Ein paar Metallsplitter flogen, dann kratzte die Waffe ungehindert hinab und drang tief in Jørgens Arm. Bis zum Knochen und vielleicht sogar noch tiefer. Jørgen grunzte vor Schmerzen. Er wollte die Wunde sofort schließen, hielt aber noch inne. Dafür war später noch Zeit. Stattdessen… er hatte eine Idee.

Jørgen ließ den Schildarm sinken und schwang Läuterung in einem weiten Seitwärtshieb. Der Dunkle Myrkul brachte die Sense zum Block an. Sobald das Schwert die Waffe berührte, ließ Jørgen sie los. Läuterung klapperte zu Boden, aber der Schwung des Schlags brachte Jørgen ins Innere der Reichweite des Untoten, bevor dieser die Sense herum schwingen konnte. Jetzt stand er dem Dunklen Myrkul von Angesicht zu Angesicht gegenüber.

»Du hast da was«, sagte Jørgen und hob den Arm zum Gesicht seines Gegners. Er legte ihm die Hand auf. Positive Energie flammte auf und fraß sich in den Knochenschädel. Der Dunkle Myrkul erzitterte. Dann zerfiel er zu Staub. Jørgen pustete den Staub von seinem Handschuh. »Schon weg.«

Boras trieb dem Golem die Axt in die Brust. »Fall um.« Der Golem stieß Boras zurück, und nur mit Mühe konnte der Uthgars Zahn festhalten. Der Golem schlug nach. Boras tauchte unter der Faust durch, drehte sich auf einem Knie und schlug dem Golem in dasselbe. »Fall um!« Er riss die Axt los, rutschte weiter in den Rücken seines Gegners und hob die Axt. »Fall verdammt noch mal um, sage ich!« Der Golem antwortete mit einem Rückwärtsschlag. Boras hatte darauf gewartet, machte einen Schritt zurück aus der Reichweite des Golems, ging auf ein Knie und federte dann sofort wieder vor. Der Dämonengolem war groß, vielleicht sechs Schritt hoch, und sein Kopf beinahe unerreichbar. Boras erreichte ihn. Uthgars Zahn biss in den Kopf des Golems und spaltete ihn fast. Der Golem taumelte, dann fiel er hintenüber. Boras, plötzlich von der Kampflust verlassen, fiel beinahe um, stützte sich aber noch rechtzeitig auf der Axt ab.

»Na also. Geht doch.«

(Mittwoch: Adimarchus)
Titel: Re: Stadt in Ketten XI – Asyl (die Schätze Tethyrs)
Beitrag von: Berandor am 01. September 2008, 00:02:49
Das war schon ein recht knapper Kampf, muss ich sagen. Da waren einige Rettungswürfe zum Glück erfolgreich...

Aber gut, letzte Chance. Wie gehts aus?
Titel: Re: Stadt in Ketten XI – Asyl (der Dunkle Myrkul)
Beitrag von: DU#1229 am 01. September 2008, 00:09:32
Supergenial... 0:02 Uhr und Du postest  :thumbup:

Achso, Thargad überlebt, alle anderen gehen drauf!
Titel: Re: Stadt in Ketten XI – Asyl (der Dunkle Myrkul)
Beitrag von: Hedian am 01. September 2008, 03:04:08
Welche Ausrede hat eigentlich Thargads Spieler, beim Grand Finale abwesend zu sein?
Titel: Re: Stadt in Ketten XI – Asyl (der Dunkle Myrkul)
Beitrag von: Berandor am 01. September 2008, 10:33:34
Terminprobleme.  Angesichts der Tatsache, dass wir seit dem Finale nicht mehr gespielt haben, kann man ja absehen, wie gut wir das koordiniert kriegen, vor allem in der Ferienzeit
Titel: Re: Stadt in Ketten XI – Asyl (der Dunkle Myrkul)
Beitrag von: Kylearan am 01. September 2008, 12:21:44
Welche Ausrede hat eigentlich Thargads Spieler, beim Grand Finale abwesend zu sein?
Kurzer Abriss über die geografischen Hintergründe: Essen, Brüggen (NRW kurz vor Holland), Kaldenkirchen (ebenda), Neuss, Hansestadt Hamburg, Willich (NRW zwischen Mönchengladbach und Düsseldorf). Das ist manchmal schwierig.

Kylearan
Titel: Re: Stadt in Ketten XI – Asyl (der Dunkle Myrkul)
Beitrag von: Topas am 01. September 2008, 16:37:25
Mein Tip:
Dirim geht drauf, weil sein brennendes Auge ihn für Adimarchus zum Hauptfeind deklariert. Jorgen überlebt knapp, Boras nicht, weil er sich wie immer ins tiefste Schlachtgetümmel schmeisst.
Edit, Thamior ist ja schon tot.

Thargad ist ja nicht dabei.
Titel: Re: Stadt in Ketten XI – Asyl (der Dunkle Myrkul)
Beitrag von: Osric am 01. September 2008, 16:56:33

Ich wette, Adimarchus muss gar nicht bekämpft werden, sondern wird geläutert und bekehrt. Ich denke, das ist der Punkt an dem Tyr direkt eingreifen wird.

Davon mal ab. Ganz große Klasse, die ganze Story Hour. (Leider fällt mir an dieser Stelle kein besseres Lob ein, als dieser Allgemeinplatz aber damit wirst du Leben können. ) 
Titel: Re: Stadt in Ketten XI – Asyl (der Dunkle Myrkul)
Beitrag von: Kylearan am 01. September 2008, 17:22:42
Das liebe ich (auch) an dieser Story Hour: im Nachhinein zu lesen, welche Prognosen ihr an einem bestimmten Zeitpunkt macht.

(WICHTIGE KLARSTELLUNG: das ist eine allgemeine Anmerkung und hat nichts, aber auch gar nichts mit den Inhalten der genannten Prognosen zu tun. Was davon nun richtig oder falsch ist, spielt keine Rolle, und die Treffergenauigkeit der Prognosen hat keinen Einfluss auf diesen Post. Kann alles von 0 bis 100 Prozent richtig sein.)

Wenn ich mir dann die Spieltage ins Gedächtnis zurückrufe und daran denke, was passiert ist, kann ich in meinem Kopf die Kampagne erneut - und mit veränderter Geschichte, wenn denn eine Prognose nicht zutrifft - durchspielen. Sehr cool.

Mehr Tipps!

Kylearan
Titel: Re: Stadt in Ketten XI – Asyl (der Dunkle Myrkul)
Beitrag von: Berandor am 02. September 2008, 16:19:03
Ich hab Langeweile...

Adimarchus

Die Kettenbrecher versammelten sich um die Winde. Dirim hatte Thamior wiedererweckt, bevor seine Seele überhaupt ins Jenseits hatte entschwinden können, und danach die anderen geheilt.

»Was machen wir jetzt?«, fragte Jørgen. »Sollen wir uns erst ausruhen und unsere Kräfte sammeln, oder machen wir gleich weiter?«

»Hier gibt es vielleicht noch mehr Wächter«, sagte Thamior, »und Graz’zt wird auch früher oder später merken, was los ist.«

»Außerdem könnte es sein, dass Adimarchus bald die Kontrolle über mich gewinnt«, gab Dirim zu bedenken. »Das würde ich nur ungern riskieren.«

»Na dann«, sagte Boras und machte sich an der Winde zu schaffen. Das Ungetüm von Maschine ließ sich nicht bewegen, Adimarchus blieb weiter knapp unter ihnen hängen. »Hilf mir mal«, sagte er zu Jørgen. Der Paladin tat so, aber auch gemeinsam regte sich die Winde kein Stück.

»Kein Wunder, so rostig wie die ist«, sagte Dirim. »Die fällt ja fast auseinander.«

»Wovon sprichst du?«, wollte Thamior wissen. »Die ist so gut erhalten, die glänzt fast.«

»Diese Winde?« Dirim zeigte darauf.

»Ja«, sagte Jørgen. »Sauber und geölt.«

»Dreckig und rostig«, gab der Zwerg zurück. Er ging zur Winde und legte die Hand auf die Kurbel. »Sonst könnte das so schwer ja wohl nicht sein.« Er zog.

Mit einem lauten Knall löste sich die Sperre und die Kette rollte sich von der Winde. Die Kettenbrecher wurden zurückgeworfen, als die Kurbel sich in hoher Geschwindigkeit zu drehen begann. Der Käfig von Adimarchus sauste nach unten und donnerte auf den Boden. Man hörte das Kreischen und Zerspringen von Metall. Dann kaum aus dem Schacht warmes, goldenes Licht.

Adimarchus war frei.{1}

-

Der goldene Engel kam aus dem Schacht geschwebt. Er landete vor den Kettenbrechern und verneigte sich. »Habt Dank für meine Befreiung.«

»Was werdet Ihr jetzt tun?«, fragte Jørgen. »Wo Ihr frei seid?«

»Ich muss ehrlich sein. Ich weiß es nicht. Wahrscheinlich…«

»Ja?«, fragte Dirim. Alle Kettenbrecher hatten ihre Hände auf den Waffen.

»Wahrscheinlich gehe ich erst einmal nach Hause.«

Die Umgebung verschwamm vor den Augen der Kettenbrecher. Als sie sich wieder festigte, standen sie im Thronsaal von Occipitus. Adimarchus sah sich um, sah die Formianer, die rings an der Wand wachten, und den Dude.

Der Dude sagte: »Scheiße«, und teleportierte weg.

Adimarchus wandte sich an Dirim. »Die Ameisen sind von dir?«

»Ja«, sagte Dirim.

»Adimarchus«, begann Jørgen. »Es ist noch nicht zu spät. Ihr könnt noch immer nach Celestia zurückkehren. Wir werden für euch sprechen.«

»Ein Paladin«, sagte Adimarchus. »Nun, wie könnte ich deinem Wort misstrauen?« Seine Stimme troff vor Hohn. »Und warum sollte ich dorthin zurück?«

»Tut es euch nicht leid, was ihr getan habt?«, fragte Boras.

Adimarchus sah ihn an. »Doch«, sagte er dann. »Es tut mir leid, was ich getan habe – und was ich tun werde.«

Er hob eine Hand. Die Kettenbrecher zogen ihre Waffen. Aus den Wänden des Schädels brachen knöcherne Stachelketten. Die Ketten durchbohrten die Formianer, als wären es nur Scherenschnitte, und peitschten weiter auf die Kettenbrecher zu.

»Halt!«, befahl Dirim. Die Ketten stoppten Fingerbreit von den Abenteurern entfernt. Adimarchus wandte sich wieder Dirim zu. Er lächelte. Dirim griff mit seinem ganzen Geist nach den Stachelketten. Er konnte sie fühlen, spürte, dass sie ihm gehorchen wollten – aber da war noch jemand, dem sie gehorchten. Adimarchus. Der gefallene Engel machte eine Faust und der Druck auf die Ketten erhöhte sich. Dirim schob das Kinn vor. Er war ein Zwerg. Er hatte einmal einen halben Tag seinem Vetter in die Augen geblickt, ohne zu blinzeln, um eine Wette zu gewinnen. Da würde er diesen Nichtzwerg ja wohl besiegen können. Er drückte zurück. Die Ketten erzitterten.{2}

»Pah«, machte Adimarchus und ließ die Hand fallen. Die Ketten verschwanden wieder in der Wand. »Dann eben Handarbeit.«

»Ihr müsst das nicht tun«, sagte Jørgen.

»Aber ich will es tun«, sagte Adimarchus.

»Ich auch«, sagte Boras. Er stürmte vor. Adimarchus trat ihm entgegen. Wie eine Schlange wand er den Oberkörper und wich Boras’ Hieb aus. Seine Hand mit dem Klauenhandschuh schoss nach vorne. Adimarchus durchbohrte Boras’ Brust. Mit einem Ruck riss er ihm das Herz heraus. Noch im Fallen verbrannte Boras zu Asche.{3}

»Nein!«, rief Jørgen und schlug mit Läuterung zu, so fest er konnte. Das Schwert biss in den linken Flügel des Engels, aber Adimarchus zuckte nicht einmal. Stattdessen fielen die Flügel in sich zusammen. Seine Haut wurde dunkler und aus seinem Rücken wuchsen vier schwarze Tentakel. In seinen Händen entstand ein großer Zweihänder aus Ruß und Kohle.

»Doch«, sagte Adimarchus kühl. Er lächelte Jørgen zu, dann drehte er sich zu Thamior um.

Thamior hatte den Seelenbogen längst bereit. Seine Pfeile leuchteten im Seelenfeuer. Er feuerte. Der erste Pfeil traf Adimarchus in der Brust, wo sein Herz sein sollte. Der zweite in die Schulter. Der dritte bohrte sich in seinen Magen. Der vierte blieb in seinem Hals stecken. Der fünfte und der sechste trafen wieder seine Brust. Adimarchus machte sich nicht einmal die Mühe, sie herauszuziehen. Er hob den Zweihänder. Die Waffe zog eine Spur aus Asche hinter sich her. Thamior parierte den ersten Schlag mit dem Seelenbogen. Der zweite riss ihm die Brust auf. Es war ein Gefühl, als würde er innerlich verbrennen, aber er widerstand dem Schmerz. Thamior machte einen Schritt zurück. Adimarchus’ dritter Schlag trennte ihm das linke Bein unterhalb des Knies ab. Der Elf ging schreiend zu Boden. Adimarchus stand über ihm und bohrte die Waffe tief in Thamiors Schädel.{4}

Dirim zeigte auf Adimarchus: »Tyr! Zerstöre ihn!« Wunden überzogen Adimarchus’ Körper, aber wie zuvor reagiert er kaum. Jørgen griff wieder an. Adimarchus parierte den Schlag spielend.

»Du verspielst deine letzte Chance«, sagte Jørgen.

»Meine? Oder eure?« Adimarchus näherte sich Dirim. Seine Tentakel schossen vor und bissen kleine Wunden in die Wangen des Zwerges. Trotzdem spürte Dirim sofort, wie ihm Lebenskraft verloren ging. Die Tentakel ernährten sich anscheinend davon. Adimarchus hob den Zweihänder und schlug zu. Jørgen parierte mit seiner Waffe und führte sofort einen Seitwärtshieb durch, der dem Dämonen die Hüfte aufriss. Adimarchus verwandelte sich wieder in einen Engel. Der Engel war kaum verletzt, nur ein Riss in seinem linken Flügel war zu sehen.

»Zerstöre ihn!«, wiederholte Dirim, und wieder rissen Wunden auf.

»Schluss damit!«, befahl Adimarchus. Er schlug mit seinem Krallenhandschuh zu, hob Dirim hoch und ließ dann seine Flügel zuschnappen. Sie fügten dem Zwerg tiefe Wunden zu. Jørgen brüllte auf. Läuterung vibrierte geradezu vor heiliger Energie. Das Schwert pfiff durch die Luft und trennte Adimarchus einen Flügel ab. Der Engel schrie. Er ließ Dirim fallen. Jørgen vollendete den Schwung, änderte den Griff und stach das Schwert vor und direkt durch Adimarchus’ Rückgrat. Goldenes Blut bedeckte den Boden.

Adimarchus wurde wieder zum Dämonen. Seine Tentakel bissen sich an Dirim fest. Der Zwerg wurde bleich. Er schwankte leicht. »Tyr«, flüsterte er. Adimarchus schwang den Zweihänder und trennte Dirim den Kopf ab.

»Tyr ist gerade nicht erreichbar«, sagte er. Dann drehte er sich zu Jørgen um. Immer noch steckten die Pfeile in seiner Brust und überzogen Wunden seinen Körper, aber diese schlossen sich bereits wieder. Jørgen selbst war noch unverletzt, aber er würde den Dämonen und den Engel besiegen müssen.

»Jetzt, Paladin«
, sagte Adimarchus. Sein Auge loderte vor Wut. »Jetzt tanzen wir.«{5}

(Demnächst: Das Ende)
Titel: Re: Stadt in Ketten XI – Asyl (der Dunkle Myrkul)
Beitrag von: Berandor am 02. September 2008, 16:22:42
Anmerkungen:

{1} Hierbei gespielt: Simple Song of Freedom :)

{2} Vergleichender Caster Level Check, den Dirim sogar gewann! Er konnte daher Adimarchus Kontrolle über Occipitus blocken. Gut gemacht!

{3} Da hat wohl jemand eine 1 gewürfelt, und das in der ersten Runde


{4} Thamior hat einiges eingesteckt, u.a. einmal 116 SP auf einen Batzen. Nicht genug.

{5} 1. Lebenskraftentzug ist gemein mit den TP-Verlusten...
2. Dies war der Moment, in dem Adimarchus noch jeweils knapp unter 200 TP in seinen Erscheinungsformen hatte. Dies war auch der Moment, in dem Thamiors Spieler sagte: "Zerschlag den Seelenbogen! Vielleicht hilft Kelemvor aus Dankbarkeit!" Und dies ist der Moment, in dem ich das Kapitel beende :D
Titel: Re: Stadt in Ketten XI – Asyl (der Dunkle Myrkul)
Beitrag von: Topas am 02. September 2008, 16:27:19
Noch kann meine Vorhersage, alle tot ausser Jorgen ja hinkommen. aber irgendwie sieht es nicht ganz so gut für den Paladin aus.
Titel: Re: Stadt in Ketten XI – Asyl (Adi-fucking-marchus)
Beitrag von: Sohn des Sammaster am 02. September 2008, 17:40:04
NEIN! NNICHT JETZT! UAAAAH! GEMEINHEIT!
Titel: Re: Stadt in Ketten XI – Asyl (Adi-fucking-marchus)
Beitrag von: Osric am 02. September 2008, 18:55:09

Ich sage abwarten. Ich hatte ja schon mal den Verdacht geäussert, dass am Ende alles wieder gut wird. VIelleicht greifen jetzt auch die Schätze noch einmal ein. Immerhin gab es da diese Ringe die irgendwas konnten. Vielleicht liege ich am Ende mit Adimarchus wird ein guter zwar falsch, bleibe aber bei der "Alles wird gut" aussage. 
Titel: Re: Stadt in Ketten XI – Asyl (Adi-fucking-marchus)
Beitrag von: Berandor am 02. September 2008, 19:05:42
Die Ringe waren mit der Lebensenergie der Schätze verbunden (der Zauber "Status"). Solange die Schätze leben, leuchten die Ringe (leider nicht, während die Schätze auf Occipitus waren, die Ringe aber nicht).
Titel: Re: Stadt in Ketten XI – Asyl (Adi-fucking-marchus)
Beitrag von: DU#1229 am 02. September 2008, 23:39:00
Dir könnte gern öfters langweilig sein... so in 22 Minuten  :D
Titel: Re: Stadt in Ketten XI – Asyl (Adi-fucking-marchus)
Beitrag von: DU#1229 am 03. September 2008, 01:32:45
komm schon! (http://forum.dnd-gate.de/index.php/topic,20311.msg335312.html#msg335312)

 :D

Du sagst es selber...
Titel: Re: Stadt in Ketten XI – Asyl (Adi-fucking-marchus)
Beitrag von: Sohn des Sammaster am 03. September 2008, 04:36:31
Und jetzt?!?
Titel: Re: Stadt in Ketten XI – Asyl (Adi-fucking-marchus)
Beitrag von: Berandor am 03. September 2008, 11:07:47
Gute Frage. Die hat sich Jørgen wohl auch gestellt...

Kylearan?
Titel: Re: Stadt in Ketten XI – Asyl (Adi-fucking-marchus)
Beitrag von: Topas am 03. September 2008, 11:38:25
Schiebung, wenn man sieht das ein gewisser Berandor in seiner Storyhour gepostet hat, darf man doch wohl auch eine Fortsetzung erwarten. Auch wenn mich interessieren würde wie mulmig es dem Spieler an dieser Stelle wurde.
Titel: Re: Stadt in Ketten XI – Asyl (Adi-fucking-marchus)
Beitrag von: Kylearan am 03. September 2008, 14:05:47
Gute Frage. Die hat sich Jørgen wohl auch gestellt...

Kylearan?
Nun, mach halt weiter.

Nachtrag: ich kann frühestens heute Abend meine Gedanken niederschreiben, da ich bis dahin keine Freizeit haben werde. Vor 20:00 Uhr kommt da nichts, daher möge Berandor fortfahren. Aber nicht mit dem Epilog!

Kylearan
Titel: Re: Stadt in Ketten XI – Asyl (Adi-fucking-marchus)
Beitrag von: Berandor am 03. September 2008, 16:15:59
gut, dass du das noch editiert hast. Sonst hätte ich am Ende noch den Epilog gepostet.

Ich meine mich zu erinnern, dass an diesem Punkt eine Pause eintrat, in der auch nicht klar war, wie es weitergeht. Aber die Pause war nicht sehr groß; mehr ein kurzes Abwägen und dann die Entscheidung. vielleicht hat sich Kylearan auch nur daran erinnert, dass in seinem Charakterdokument ein gewisser R. Williams zitiert wurde bzw. ein Stück aus einem seiner Lieder. "I’m not afraid of dying, I just don’t want to." Ich hatte das, glaube ich, schon mal aufgegriffen in der SH. Und jetzt eben: Was würde Jørgen jetzt tun? Fliehen? Beten? Kämpfen? Na dann...

Und jetzt warte ich auf Kylearans Abendnachrichten. Vielleicht diese Nacht den Epilog? Oder morgen? Oder Freitag morgen? Was sagen die Darsteller? Das Publikum?
Titel: Re: Stadt in Ketten XI – Asyl (Adi-talwyn-marchus)
Beitrag von: Berandor am 03. September 2008, 16:31:03
Eine anonyme Nachricht ist gerade gekommen:

Zitat
He, ich kann deine neue Story Hour nicht vom Büro aus lesen, der Classifier meiner Firma blockiert den Thread wegen dem bösen f-Wort im Titel...
Titel: Re: Stadt in Ketten XI – Asyl (Adi-talwyn-marchus)
Beitrag von: Talwyn am 03. September 2008, 16:35:31
Man dankt ;)
Titel: Re: Stadt in Ketten XI – Asyl (Adi-talwyn-marchus)
Beitrag von: Berandor am 03. September 2008, 16:40:06
Dank nicht, lies und kommentiere gefälligst. Sonst sperre ich dich wieder aus :D
Titel: Re: Stadt in Ketten XI – Asyl (Adi-talwyn-marchus)
Beitrag von: Sohn des Sammaster am 03. September 2008, 17:03:11
Also für den Epilog bis um 18 Uhr wäre ich offen. Danach ist erstmal Batman angesagt und dann wieder erst nach der SH gucken morgen mittag... :blink:
Titel: Re: Stadt in Ketten XI – Asyl (Adi-talwyn-marchus)
Beitrag von: Osric am 03. September 2008, 19:05:00
Ich verlasse jetzt das Büro. Ich kann bis morgen warten. Ich weiß ja eh wies ausgeht. Clever gemacht, dass Grazzt noch erscheint. Ich hätte nie damit gerechnet, dass Pellir ein Avatar ist und die Götter doch direkt eingreifen. Auch das Vortimax am Ende der Verräter ist. Schade das Jorgen am Ende nicht mehr wiedererweckt werden kann. Auch das Thargad nochmal ins Spiel kommt ist super (naja, war halt Glück, dass er an dem Termin dann konnte.)
Titel: Re: Stadt in Ketten XI – Asyl (Adi-talwyn-marchus)
Beitrag von: Dirim am 03. September 2008, 20:07:21
Wusste ich doch, dass Du hinter dem Schrank gesessen hast.
Gelauscht und die Chips aufgegessen und jetzt auch noch die Geschichte verraten. :X

Jetzt schnell Berandor, bevor auch noch die Kollegen hinter dem Sofa alles ausplaudern.


Titel: Re: Stadt in Ketten XI – Asyl (Adi-talwyn-marchus)
Beitrag von: Berandor am 03. September 2008, 20:14:43
Was hast du denn zu diesem Zeitpunkt gedacht, Dirim?
Titel: Re: Stadt in Ketten XI – Asyl (Adi-talwyn-marchus)
Beitrag von: Kylearan am 03. September 2008, 20:24:19
Ja blöd. dann brauche ich ja gar nichts zu schreiben ;-)

Also, was war da los.

- Boras tot
- Dirim tot
- Thamior tot
- Thargad nicht da

Jorgen hat Adimarchus durchaus schaden können (entgegen der originalen Stats hat Berandor kritische Treffer zugelassen, und ich habe zum ersten Mal in einem Kampf häufiger kritisch getroffen - ein Konzept, dass ich von Anfang an erfolglos verfolgt habe), ich habe beide Inkarnationen deutlich bloodied bekommen. Es war aber klar, dass das nicht reichen wird, da Adimarchus viel zu viel Schaden gemacht hat.

Dann kam Thamior/Shaz'Nahrad mit dem Vorschlag, den Seelenbogen zu zerstören und damit Kelemvor milde zu stimmen, in der Hoffnung, dieser würde dann Adimarchus töten/entsorgen. Mir erschien das als sehr vage, andererseits als Verzweiflungstat durchaus denkbar. (Berandor hat sich übrigens nicht aktiv an der Diskussion beteiligt bzw. diese nicht in irgendeine Richtung gelenkt.)

Den Spoiler meine ich ernst:
Spoiler (Anzeigen)

Wir haben also nach einer Lösung gesucht, wie die Kampagne enden kann, ohne das Adimarchus frei herumläuft und wir damit in diesem Ziel "verloren" haben, denn die Schätze sind damit ja auch wieder gefährdet.

Ich muss zu meiner Schande geschehen, dass ich die Entscheidung dann - wie Jorgen - alleine getroffen habe, beim Ausspielen dann natürlich Unterstützung der anderen Spieler bekam. Ich hatte den Eindruck, dass meine Wahl in Teilen überraschend war, aber akzeptiert wurde.

Als alles vorbei war, haben wir alle zufrieden durchgeatmet und uns geeinigt, dass es eine geniale Kampagne mit einem prima Ende war. Und dass wir gespannt sind, wie Berandor das in der Story Hour erzählen wird.

Also los, B! Bring es zu Ende!

Lass uns tanzen!

Kylearan
Titel: Re: Stadt in Ketten XI – Asyl (Adi-talwyn-marchus)
Beitrag von: Kylearan am 03. September 2008, 20:26:20
Ach ja: Berandor hat es sich verkniffen, hier "Time to say good-bye" oder "Es ist ein guter Tag zum Sterben" zu spielen. Und ich habe in dem Moment nicht an das Zitat von Robbie Williams gedacht.

Kylearan
Titel: Re: Stadt in Ketten XI – Asyl (Adi-talwyn-marchus)
Beitrag von: Berandor am 03. September 2008, 20:41:02
Also dann... SL-Kommentare im eigenen Beitrag. TIME TO SAY GOODBYE.

Ende

»Es ist soweit.«

Pellir stand auf und gab seiner Frau einen Kuss. »Ich weiß. Wie sehe ich aus?«

Sie rollte mit den Augen. Dann sagte sie etwas ernster: »Müde.«

»Wie auch nicht?« Pellir zuckte mit den Schultern. »Einhundertneununddreißig Abende bin ich von Kneipe zu Kneipe getingelt und habe die Geschichte der Kettenbrecher erzählt. Heute sind es einhundertvierzig. Soll ich ehrlich sein? Es fühlt sich an, als wären es vier Jahre gewesen und nicht nur ein halbes.«

»Bereust du es?«

»Nein«, sagte er sofort. »Ich schulde es den Kettenbrechern. Ohne sie wäre ich nicht, wo ich jetzt bin. Und den Zuschauern, wenn sie nicht wiedergekommen wären…« Er grinste. »Außerdem wird es Zeit, dass ich mal ein Epos fertigstelle, findest du nicht?«

»Sie sind auch heute alle wiedergekommen. Der Marktplatz ist voll. Du bist der Höhepunkt des Festes.«

»Und deine Eltern? Sind sie da?«

»Sie… sie wollten kommen. Aber in Urmlaspyr wurden Schattenmagier gesichtet, und-«

»Schon gut.« Pellir winkte ab. »Alle anderen sind ja da.« Er küsste sie noch einmal und ging dann hinter die Bühne. Der Gondtempel hatte sie extra für ihn bauen lassen. Er sah die letzten Momente von Pestbeule und Lupus Majors Narreteien. Die Leute johlten, als der Mann im Wolfskostüm versuchte, Pestbeule zu schnappen aber nur seine Hose zu fassen bekam. Einfache Unterhaltung, sicher, aber trotzdem verstanden sie ihr Handwerk. Jetzt kam Levold von Gond auf die Bühne, um den Akt zu beenden, gerade als Pestbeule eine Torte auf Lupus warf. Lupus duckte sich und die Torte landete im Gesicht des Hohepriesters. Pellir grinste. Er dachte an Jenyas Eltern, die in Urmlaspyr nach dem Rechten sahen. Und an den Dude, der unter dem Künstlernamen Sammasters Sohn ziemlich anrüchige Bücher schrieb, die dem Hörensagen nach der letzte Schrei in Tiefwasser waren. Außer ihnen waren sie alle da draußen, da war er sich sicher. Würde er sie in der Menge sehen können? Wahrscheinlich nicht, aber sie waren da. Bestimmt. Er sah noch einmal auf die Bühne: Pestbeule, Lupus Major, Levold von Gond – es waren fast alle versammelt, die er zusätzlich in die Geschichte eingebaut hatte, zumal der Künstlername des Dudes nicht auf die Bühne kommen konnte. Und Darigaaz Aslaxin, der Stadtherr, saß bestimmt in der ersten Reihe.

Levold scheuchte die Narren von der Bühne. Er wischte sich Torte aus dem Gesicht. »Und jetzt, worauf wir alle gewartet haben, das Ende einer großen Geschichte.« Es wurde still. »Fünfundzwanzig Jahre ist es her, dass die Kettenbrecher die Käfigmacher besiegten und dieser Tag zum Festtag wurde, der fünfte Tag des fünften Monats. Der Tag der Gebrochenen Ketten. Die Fünf bringt im Kessel kein Unglück mehr.« Applaus. »Die meisten von euch haben das letzte halbe Jahr damit verbracht, unserem tapferen Erzähler durch die Kneipen und Anwesen zu folgen, in denen er seine Geschichte erzählt hat. Mal war es traurig, mal lustig, und oft spannend. Heute geht es zuende.«

»Halts Maul!«, rief eine Stimme. Gelächter und Buhrufe folgten.

Levold lachte. »Recht habt Ihr! Ich will auch wissen, wie es ausgeht. Also raus mit dir auf die Bühne, Pellir der Gerechte!«

Jetzt applaudierten sie wirklich. Jenya tauchte neben Pellir auf. »Na los«, sagte sie. »Raus mit dir.« Sie gab ihm einen Klaps auf den Po.

»Wie sehe ich aus?«, fragte Pellir.

»Wie das Kaninchen vor der Schlange«, sagte sie. Pellir zog die Stirn kraus. »Na gut,« sagte sie, »wie ein umwerfendes, starkes Kaninchen vor der Schlange, die noch nicht weiß, dass heute sie gefressen wird.«

»Schon besser.«

Sie streckte ihm die Zunge raus.

Pellir zwinkerte ihr zu, dann drehte er sich um und trat auf die Bühne. So viele Leute! Der Marktplatz war voll, die Straßen auch, sogar die Dächer! Überall schwebten bunte Lichter und zeigten noch mehr Zuhörer. Es war unglaublich. Pellir brach der Schweiß aus. Wenn er jetzt versagte… Er stellte sich auf das große Kreuz in der Mitte der Bühne. Die Gondpriester hatten ihm versichert, dass man ihn von hier aus fast in der ganzen Stadt würde hören können. Er räusperte sich. Der Applaus erstarb.

»Hallo?«, krächzte er.

»HALLO«, dröhnte es zurück. Er hatte das Gefühl, dass der Schall ihn umwerfen würde. So viele Leute! Ihm wurde schwindlig.

»Nun erzähl schon, Junge!«, kam eine heisere Stimme. Pellir blinzelte in die Dunkelheit. Dort, bei der Säule, der Schatten eines Barbaren, und daneben ein Schatten mit Elfenohren, eine gedrungene, zwergische Form und noch mehr. Plötzlich war er ganz ruhig. Er hörte die Leute nicht mehr, sah sie nicht mehr. Er stand im inmitten von Stille und Dunkelheit. Er hob die Hand. Er holte Luft. Er begann zu erzählen. Es war ganz einfach.

-

Jørgen sah von Adimarchus zu seinen toten Freunden. Vor allem sah er zu Thamior und Annastrianna. Vielleicht konnte der Seelenbogen noch von Nutzen sein. Könnte er ihn mit seinem Schwert zerschmettern? Und würde Kelemvor sich berufen fühlen, ihm dann zu helfen? Wer kannte schon das Herz von Göttern? Nein, das war kein Plan, das war Verzweiflung, und er würde damit die wenigen Momente opfern, die ihm blieben, um Adimarchus doch noch im Schwertkampf zu besiegen.

Konnte er das? Wollte er das? Und welche dieser beiden Fragen war wichtiger? Adimarchus pendelte mit dem Oberkörper hin und her.

»Was ist, oh tapferer Paladin? Hast du Angst?«

Ich habe keine Angst zu sterben, ich will nur nicht. Wie oft hatte Jørgen das gedacht? Plötzlich wusste er, was er zu tun hatte. Er ließ Läuterung fallen. »Nein«, sagte er. »Keine Angst.«

Adimarchus hielt inne. »Was soll das? Kämpf, Paladin!«

Jørgen schüttelte den Kopf. »Denk nach, Adimarchus. Du musst mich nicht töten.«

»Aber ich will«, sagte der Dämon.

Jørgen zuckte mit den Schultern. »Dann tu es.«

Adimarchus verwandelte sich in seine Engelsgestalt. Er hob den Klauenhandschuh. »Ich werde dir das Herz herausreißen, genau wie deinem Freund.«

Es war gar nicht so lange her, dass Dämonicus Grimm dasselbe gesagt hatte. Und Jørgen gab dieselbe Antwort, die trotzdem eine ganz andere war. »Hol es dir.«

Adimarchus brüllte und stürmte auf Jørgen zu. Jørgen sah ihm in die Augen, als er ausholte und zuschlug, und er sah auch nicht weg, als der Klauenhandschuh gegen Treorks Bollwerk schlug, ohne es zu durchdringen. Adimarchus stand ihm direkt gegenüber, die Klaue über seinem Herz, das Gesicht voller Hass und Verzweiflung. Aber da war noch etwas in diesem Gesicht zu lesen. Hoffnung.

Adimarchus schrie auf und riss den Arm weg. Er lief auf die Wand zu und schlug ein Loch hinein. Schwer atmend drehte er sich wieder um. Er zeigte mit dem behandschuhten Finger auf Jørgen. »Du hast eine Chance.«

»Stell dich Tyr. Gehe nach Celestia und stell dich Tyr. Ich werde für dich sprechen und«, Jørgen deutete auf Dirim, »er auch.«

Adimarchus schüttelte den Kopf. »Tyr würde mich niemals wieder aufnehmen. Er würde mich bestrafen und verbannen. Oder töten.«

»Vielleicht«, sagte Jørgen. »Aber was macht dir am meisten Angst? Dass er dich verbannt? Dich tötet? Oder dass er dir vergibt?«

»Was weißt du denn schon?«, herrschte Adimarchus. »Würdest du etwa zu Graz’zt gehen als derjenige, der mich befreit hat, und einer Ewigkeit von Gefangenschaft und Folter entgegen sehen?«

Jørgen zögerte nicht. »Ja.«

Adimarchus stockte. Seine Augen wurden zu Schlitzen. Er studierte Jørgen für eine Weile.

»Er meint es ernst«, mischte sich Annastrianna ein. »Er meint es ernst.«

Adimarchus nickte. »Abgemacht.« Er streckte die Hand aus. »Ich stelle mich Tyr. Du stellst dich Graz’zt.«

Jørgen nickte. Er hatte keine Angst. Nie zuvor hatte er sich so sicher gefühlt, dass er das Richtige tat. Er faste Adimarchus’ Hand und schüttelte sie.

»Wie heißt du, Paladin?«, fragte Adimarchus.

»Jørgen von Velbert.«

»Es ist mir eine Ehre.« Adimarchus verneigte sich. »Gehen wir?«

»Eines noch«, sagte Jørgen. »Der Zwerg hat ein tragbares Loch. Ich bitte dich, nimm die Leichen meiner Freunde mit nach Celestia. Ich weiß nicht, was dort mit ihnen geschieht, aber-«

»Ja«, sagte Adimarchus. »Es fühlt sich richtig an.«

Sie verstauten die Leichen und den Seelenbogen, und Jørgen gab auch seine Waffen und die Rüstung in das Loch. Vielleicht würden sie einem anderen Paladin nutzen. Er brauchte sie nicht mehr.

»Bereit für Celestia?«, fragte er.

»Bereit für die Hölle?«, gab Adimarchus zurück.

Jørgen schloss die Augen und holte tief Luft. Ein letzter Atemzug in Freiheit. Er fasste Adimarchus’ Arm.

»Jetzt können wir gehen.«

-

Es war still in Cauldron. Totenstill. Pellir stand auf der Bühne und zählte langsam bis fünf, um die Pause bis zum Äußersten zu dehnen. Er sah noch einmal zu den Schemen, die ihm vorher Mut gegeben hatten. Natürlich waren das nicht Boras, Thamior und Dirim gewesen. Natürlich waren es Boros Breda, Aleandra Dunessar und Branda Gratur, die Schätze Tethyrs. Nicht die Kettenbrecher. Wie denn auch?

»Und das«, sagte er schließlich, als die Stille unerträglich wurde, »war das letzte Mal, dass jemand die Kettenbrecher sah. Was aus ihnen wurde, darüber gibt es viele Geschichten. Immer wieder hört man von jemandem, der schwört, er habe Dirim gesehen, wie er mit einem brennenden und einem leuchtenden Auge durch die Nacht ging. Die Riesen erzählen sich von einem Jäger, der durch die Nacht schleicht und ihresgleichen mit Pfeilen tötet, die selbst durch Steine fliegen. Und Boras soll für unzählige Kneipenschlägereien verantwortlich sein.«

Leises Gelächter.

»Das sind nur Gerüchte und Mythen. Wir wissen nicht, ob sie stimmen. Aber wir wissen, dass die Halbebene Occipitus nicht mehr existiert. Sie ist verschwunden. Wir wissen, dass der Seelenbogen weiterhin verschollen ist. Und wir wissen, was die Kettenbrecher für uns getan haben. Sie haben Cauldron bewacht.« Er musste husten. »Sie haben uns den Himmel gebracht.« Noch eine letzte Pause. Dann flüsternd: »Sie haben uns stolz gemacht. Danke.«

In den nächsten Atemzügen hätte man ein Haar fallen gehört. Und dann...

-

Fünfundzwanzig Jahre zuvor.

Die Tür öffnete sich mit einem leisen Knarren. Thargad betrat das Haus und schloss die Tür hinter sich. Dann blieb er stehen.

»Hallo?« Die Stimme kam von oben, gefolgt von Schritten. Arlynn kam die Treppe herunter. Sie entspannte sich, als sie ihn sah. »Ach, du bist es. Wie ist es gelaufen?« Sie erreichte das Erdgeschoss. »Du bist zu früh. Meinst du, du kannst lange genug bleiben, damit ich kochen kann? Oder hält deine Maske nicht lange genug?« Sie schüttelte den Kopf. »Entschuldige.« Sie runzelte die Stirn. »Du sagst ja gar nichts. Ist irgendwas?«

Thargad stand einfach nur da.

Arlynn kam langsam auf ihn zu, misstrauisch, wie eine Katze, die sich einer Maus nähert, welche sich tot stellen könnte. »Etwas ist anders, oder?« Thargad sah sie an. »Irgendetwas…« Ihre Augen wurden weit. Ihr Mund blieb offen stehen. Sie kam ganz nah an ihn heran, und immer noch bewegte er sich nicht. Arlynn hob ihre rechte Hand. Sie zitterte. Sie berührte Thargads Wange und zog die Luft ein, als sie warmes, durchblutetes Fleisch fühlte.

(VORHANG)
Titel: Re: Stadt in Ketten XI – Asyl (Adi-talwyn-marchus)
Beitrag von: Berandor am 03. September 2008, 20:43:08
Link zu den PDFs: http://www.p-pricken.de/?p=735

Osric, Osric, musstest du deine Prognose noch ändern...

Diplomatiewurf von Jørgen inkl. aller Boni und Action-Point: 54.
DC: 55
"Ähh... Anna kann doch helfen, oder?"

Und jetzt lasse ich euch erst Mal allein.
Titel: Re: Stadt in Ketten XI – Asyl (Adi-talwyn-marchus)
Beitrag von: Dirim am 03. September 2008, 22:17:19
Was hast du denn zu diesem Zeitpunkt gedacht, Dirim?

OK, habe ich gedacht, Tot sein, muss ja nicht das Ende bedeuten.
Gefragt habe ich mich, ob Tyr nicht vielleicht den Wunsch, den er mir verweigert hat, jetzt etwas positiver überdenken sollte.
Dirim wäre auch bereit gewesen, seine Seele für immer zu geben, aber Tyr war taub.  :boxed:

Und dann hat Jorgen schon wieder angefangen zu reden, und Dirim hat von Wolke 7 zugehört.

Michael



Titel: Re: Stadt in Ketten XI – Asyl (Es ist vorbei!)
Beitrag von: Dirim am 03. September 2008, 22:29:18
Danke, Patrick, für sehr viele schöne Stunden mit der Gruppe.
Danke, nicht für das beste Abenteuer, aber für die perfekt Vorbereitung, die aus einem Abenteuer die perfekte Geschichte gemacht hat.
Danke.
Titel: Re: Stadt in Ketten XI – Asyl (Es ist vorbei!)
Beitrag von: Nakago am 03. September 2008, 22:50:29
Wow! Was für ein geiles Ende. Vielen Dank für die vielen spannenden und unterhaltsamen Stunden.  :thumbup:
Titel: Re: Stadt in Ketten XI – Asyl (Es ist vorbei!)
Beitrag von: DU#1229 am 03. September 2008, 23:00:26
...
Titel: Re: Stadt in Ketten XI – Asyl (Es ist vorbei!)
Beitrag von: Topas am 04. September 2008, 12:34:22
Komplett in den Gründen daneben gelegen, aber im Endergebniss recht gehabt. Alle tot ausser Jorgen, von dem ich schrieb das es knapp war. Und wie knapp :D

Es stimmt mich echt ein bisschen traurig das diese wirklich lesenswerte Storyhour jetzt vorbei ist.
Auch ich schliesse mich hiermit den Dank für viele unterhaltsame Viertelstunden an, die die neuen Updates bedeutet haben.
Titel: Re: Stadt in Ketten XI – Asyl (Es ist vorbei!)
Beitrag von: Osric am 04. September 2008, 13:04:52

Hallo, das ist ein Fantasyabenteuer. Das ist niemals zu Ende. Überlegt mal wie lang die Drizzt Reihe geworden wäre, wenn tot oder im Sack oder irgendwo stecken, gleich bedeutend mit dem Ende wäre. Lasst euch Artemis Entreri ( grie: der der immer wieder auftaucht) ein Beispiel sein. Lasst den Mut nicht fallen. Diese Geschichte wird weiter gehen. Die Geschichte geht immer weiter, auch wenn sie nicht erzählt wird.
Titel: Re: Stadt in Ketten XI – Asyl (Es ist vorbei!)
Beitrag von: Arkos am 04. September 2008, 17:38:04
Ja, spielt doch mal bitte Cormyr-Shadowdale-Anauroch (VR 3.5), ich brauche Inspiration.

Bin leider noch nicht mit dem Lesen der Kettenbrecher SH soweit, dass ich etwas zum Ende schreiben könnte. Aber den Kommentaren nach ist TSC tatsächlich zu Ende...
Titel: Re: Stadt in Ketten XI – Asyl (Es ist vorbei!)
Beitrag von: shaz´narahd am 04. September 2008, 21:19:17
Seid gestern aus Afrika wieder da und heute alles verpasste nachgelesen...

Eigentlich war ich darauf gespannt, ob Berandor das offene Ende mit seinem Epilog schließt (und wie er das machen würde).
Der Epilog gibt abr genau unseren Spielabend wieder und nach dem lesen gibt er mir auch das gleiche Gefühl wie an unserem letzten Spielabend: Ich hasse offene Enden und mag keine Autoren die dafür Sorgen, dass sich die Geschichte ständig in meinem Kopf wiederholt und mit verschiedenen "Enden" weiterspinnt... Ich hasse dich dafür, Berandor... dass unsere Kampagne zu Ende ist und die Story Hour auch und das du nicht mit deiner eigenen Phantasie dafür gesorgt hast, dass in meinem Kopf eindlich Ruhe ist... argh    :wtf:


Anmerkung zum Endkampf:
Mit meinem Vorschlag den Bogen zu zerstören hatte ich eigentlich keine bestimmte Reaktion angestrebt.  Eigentlich schossen mir gleich 4 Möglichkeiten durch den Kopf und 3 davon hätten uns halt noch den Funken Hoffnung gegeben den Kampf zu gewinnen. Auf Kylearans Absicht sind wir schon vor dem Kampf zu sprechen gekommen und diese Hoffnung wurde durch Adimarchus Reaktion im Tronsaal bei mir jä zerstört.

Das Ende war genial (kann ich sagen, wenn die Stimmen in meinem Kopf mal verstummen) und das einzige was mir leid tut in der gesamten Kampagne sind 3 Dinge:
1. der Tod von Anna
2. der Tod von Helion/Pecarri
3. einen interaktionsschwachen Char zu spielen, dessen Fähigkeiten schreibtechnisch einfach nicht glänzen (am Spieltisch und auf dem Blatt sind allerdings 6 Angriffe mit +36/36/36/31/26/21 mit 1W8+11 sehr nützlich und gegen Dämonen, Riesen und Käfigmacher als Erzfeinde noch nützlicher)

Thamior konnte toll schleichen, hören und sehen, suchen und Spuren finden... und hatte ein Char von 7, später 9  :oops:
Es lebe der Elf  :elf:  :thumbup:  wink

Fangen wir nochmal von vorne an...???  ::)

shaz
Titel: Re: Stadt in Ketten XI – Asyl (Es ist vorbei!)
Beitrag von: Berandor am 04. September 2008, 22:43:47
Für mich ist das Ende ziemlich definitiv. Will das nur keinem vorschreiben. Aber für shaz tue ich das in einen Spoiler.

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Titel: Re: Stadt in Ketten XI – Asyl (Es ist vorbei!)
Beitrag von: Berandor am 14. September 2008, 13:25:04
Hier ein Wordle der gesamten Story Hour:

http://wordle.net/gallery/wrdl/185645/Stadt_in_Ketten

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Titel: Re: Stadt in Ketten XI – Asyl (Es ist vorbei!)
Beitrag von: Topas am 15. September 2008, 11:20:38
Witzig, Dirim ist ja sehr beherrschend. Nach längerer Suche habe ich dann sogar Cauldron gefunden. Immerhin der Bezugspunkt der ganzen Kampagne.
Scheint seltener vorgekommen zu sein als TÜR. Frage mich ob Wordle TYR darunter subsummiert hat.
Titel: Re: Stadt in Ketten XI – Asyl (Es ist vorbei!)
Beitrag von: Berandor am 15. September 2008, 16:25:27
Ich hätte das ganze wohl bunter und außerdem im rechten Winkel machen müssen, wenn ich mir andere Wordles so ansehe... na ja, nächstes Mal :D

Tür und Raum kamen elendig oft vor. "Sie machten die Tür auf. Der nächste Raum war..." Urgs.
Titel: Re: Stadt in Ketten XI – Asyl (Es ist vorbei!)
Beitrag von: Berandor am 19. Dezember 2008, 17:40:59
Nachdem ich meine Website redesignt habe, findet ihr die vollständige Story Hour jetzt hier (http://www.p-pricken.de/uploads/rpg/kettenbrecher.pdf) (PDF 12,5 MB).

Bedankt euch beim Kanzler von Moosbach, der dafür sorgte, dass ich die wieder hochgeladen habe.