Neueste Beiträge

Seiten: 1 2 3 4 [5] 6 7 8 ... 10
41
Pinnwand / (SUCHE) GURPS, Scheibenwelt
« Letzter Beitrag von Khelgar am 04. November 2023, 20:43:30 »
Hi, ich wäre auf der suche nach dem Buch GURPS, Scheibenwelt. Müsste aus dem Jahr 2004 sein.

ISBN-10 ‏ : ‎ 3930635585

Danke!
42
Spielrundengesuche / Neu in der Gegend und suche nette DnD Gruppe
« Letzter Beitrag von Freya am 30. Oktober 2023, 08:33:56 »
Darf ich noch fragen, wo ich diese DnD Discord Server finden kann? Wäre super, wenn man hier noch weiter helfen kann.

Liebe Grüße
Franziska
43
Spielrundengesuche / Neu in der Gegend und suche nette DnD Gruppe
« Letzter Beitrag von Freya am 30. Oktober 2023, 08:16:14 »
Vielen lieben Dank für den Tipp. Dann versuche ich gerne über die Spielerzentrale mein Glück 😊
44
Spielrundengesuche / Neu in der Gegend und suche nette DnD Gruppe
« Letzter Beitrag von STB am 29. Oktober 2023, 15:13:49 »
Da es hier relativ ruhig geworden ist und du schnell neue Mitspieler findest würde ich dir auch noch mal die Spielerzentrale empfehlen darüber zu suchen.
Und es gibt 2 Discord Server für DnD (einen ziemlich grossen und einen eher kleinen) die es wert sind mal für eine Suche auch anzutesten.
45
Spielrundengesuche / Neu in der Gegend und suche nette DnD Gruppe
« Letzter Beitrag von Freya am 29. Oktober 2023, 08:02:35 »
Hallo zusammen 😊,
mein Name ist Franziska und ich bin erst nach Bonn gezogen. Ich würde mich sehr freuen eine neue DnD Gruppe in Umgebung Bonn zu finden. Ich habe bereits Erfahrung mit 5e und habe 1 Jahr lang in einer Gruppe eine Kampagne mit gespielt. Aufgrund meines Umzuges musste ich diese Gruppe aufgeben und bin nun auf der Suche nach neuen nette Leuten  :)

Es würde mich sehr freuen von euch zu hören.

Liebe Grüße
Franziska
46
Story Hour / Stadt der gläsernen Gesänge
« Letzter Beitrag von Niobe am 26. Oktober 2023, 17:18:17 »
Nostalgie pur :D
47
Story Hour / Stadt der gläsernen Gesänge
« Letzter Beitrag von Winter am 25. Oktober 2023, 09:59:40 »
Es ist fabelhaft, vielen Dank für dieses tolle Kapitel 🥰
48
Story Hour / Stadt der gläsernen Gesänge
« Letzter Beitrag von Nightmoon am 24. Oktober 2023, 23:39:35 »
Kapitel X: Zwischen den Stühlen

Grimwardt
Anauroch
Es war eine quälende Arbeit gewesen sich durch den Sand nach oben zu graben, doch zumindest hatte er durch seinen Schutzzauber die Lawine überlebt. Er klopfte sich die letzten Sandreste ab und wollte gerade entscheiden, wohin er nun gehen sollte, als er bemerkte, dass ihm ein wichtiger Orientierungspunkt fehlte: Umbra war verschwunden. War die Stadt explodiert und die Druckwelle hatte die Lawine ausgelöst? aber wo waren dann die Trümmer. War die Stadt immer noch da, aber unsichtbar? Wie dem auch war, er war sich sicher, dass seine Schwester etwas damit zu tun hatte. Er schaute sich genauer um. Einige Tote auf beiden Seiten waren halb vom Sand bedeckt. Wie viele noch ganz unter den Sandmassen ihr Grab gefunden haben mochten, war schwer abzuschätzen.
„Verräter! Wo ist sie?" Ein mit Krummsäbeln bewaffneter Bedine kam wütend auf Grimwardt zugerannt. In seinen Augen brennender Zorn. „HALT!" Grimwardts göttlicher Befehl durchdrang den verwirrten jungen Mann. Grim hatte ein ungutes Gefühl. „Was habt ihr mir vorzuwerfen? was denkt ihr, was ich getan habe?" Unfähig sich zu bewegen sprach der Bursche weiter: „Alle haben es gesehen! Ihr habt die Elah´ni entführt!" Winters Vision kam ihm sofort in den Sinn. Aber dann wäre sie nicht entführt, sondern getötet worden. „Das war ein Trick der Umbranten, Soldat! Seid kein Tor!" Langsam schien wieder gesunder Menschenverstand in den Geist des Jungen einzukehren. „Sag mir was du gesehen hast. Was genau ist hier passiert, als ich vom Sand überspült wurde?"
Entgeistert blickte er dem Heerführer in die Augen. „Dann wisst ihr es nicht? Die Stadt, sie ist abgestürzt. Wir konnten es aus der Ferne sehen, nachdem die Elah´ni uns von der Schlacht fortgebracht hatte. Doch kurz bevor sie aufschlug, verschwand sie einfach und war fort. Es war eigenartig. Zuvor raste eine gewaltige Düne in Form eines Kopfes genau auf uns zu. Auch euch begrub sie wohl. Doch als die Stadt herunterstürzte, kam auch die Düne plötzlich zum erliegen. Manche behaupten, sie hätten am Himmel ein helles Leuchten und Shar selbst gesehen. Alle jubelten, weil unser Sieg gewiss schien."
Langsam ergab alles Sinn für ihn. Die riesige Düne kannte Grimwardt bereits. ein mächtiger Zauber von Telamont. Offenbar wollte er seine Feinde vernichten, selbst wenn es den Tod seiner eigenen Soldaten bedeutete. Doch dann kam wohl Winter ins Spiel und ließ die Stadt abstürzen. Telamont hatte keine Wahl mehr. Er musste den Zauber abbrechen und die Stadt auf die Schattenebene versetzen, so wie er es schon einmal getan hatte. „Und was ist dann geschehen? Was ist mit meiner Nichte?" Der Bedine senkte den Blick. „Ihr... jemand in eurer Gestalt tauchte plötzlich auf und nahm sie einfach mit." Es war seine Entscheidung gewesen, durch die Scarlet entführt worden war. Er würde es auch wieder gerade biegen müssen. Offenbar steckte der verbliebene Zwillingsprinz hinter der Aktion. Er brauchte mehr Informationen.
Und die verschaffte er sich auch. Die meisten Umbranten waren geschlagen. Beunruhigend war, dass er keinerlei telepatischen Kontakt zu seiner Schwester oder ihrem ständigen Begleiter aufnehmen konnte. Er ließ die Gegend also nach Winter und Faust absuchen, während er sich im Lager mit den Gesandten der Talländer und den Elfen aus Myth Draennor unterhielt. Es war schwer ob der ausgelassenen Siegesstimmung zu vermitteln, dass Telamont die Stadt vermutlich auf die Schattenebene gerettet hatte und ihnen bald wieder ein neuer Angriff bevorstünde. Auch die Stimmung im Lazarett war betrübt. Nimoroth kümmerte sich um Laguna, der versucht hatte Scarlet zu beschützen, als Grimwardts Doppelgänger sie angriff und entführte. Ein dunkles Gift trat aus den Wunden des halbdryadischen Halbelfen. Es bewirkte, dass selbst Nimoroth sie nicht zu heilen vermochte. Erst als Grimwardt einen Fluchbrechenden Zauber anwandt, konnte der tapfere Junge gerettet werden.
Schließlich besuchte Grimwardt nun noch einen ganz besonderen Gast. Aus dem Sand hatten sie den beinahe toten Körper von Clariburnus gezogen und mit elfischen Bannzaubern gefesselt. Dennoch war es seltsam, dass Clariburnus solcher Magie nicht gewachsen war. Da saß er nun. Bereit um nun eingängig befragt zu werden. Grimwardt nahm sich in aller Ruhe einen Stuhl und setzte sich dem angeschlagenen Heerführer gegenüber. „Scheint als hätte ich gewonnen, oder?" Immer noch arrogant aber deutlich verstimmt schaute Clariburnus ihm in die Augen. „Ich würde ja applaudieren, aber ihr seht ja selbst..." Er hob seine gefesselten Hände ein Stück weit an. Grimwardt blickte sich um. „Wie kommt es, dass ihr noch hier seid? Ich habe gesehen, dass ihr über beachtliche magische Fähigkeiten verfügt." sein Gegenüber knirschte mit den Zähnen. „Ja, das ist die große Frage, nicht wahr. Das Schattengewebe. ich habe keinen Zugriff mehr darauf." Winter und Faust mussten wirklich Erfolg gehabt haben. Seine mächtigste Waffe hatte vielleicht wirklich den Krieg entschieden. Und doch meldete sich dabei sein emotionaler, sterblicher Teil bei diesem Gedanken bei ihm. Nicht Grimwardt der Auserwählte des Tempus, sondern Grimwardt der Bruder. Warum konnte er die beiden nicht aufspüren? Hatte er seine eigene Schwester in den Tod geschickt? Und was wenn nicht? Was, wenn er den Krieg gewonnen hätte und sie noch leben würde? Es gäbe keinen guten Grund mehr, Hades von seinem Exorzismus abzuhalten und seine Schwester dabei sterben zu lassen. Vielleicht wäre es das Beste, wenn sie im Kampf gegen die Umbranten endgültig gefallen wäre und damit den Sieg gebracht hätte. Sie wäre eine Heldin, eine Märtyrerin. Alles sprach für ein solches Ende. So hätte er sich auch sein eigenes Ende gewünscht. Doch Winter war nicht Grim. Er konnte seine Gefühle nicht verleugnen, die ihn immer noch an diese Welt banden. Winter war immer seine Familie gewesen. Und so sehr er sie auch instrumentalisieren wollte, jetzt wo er sie vielleicht verloren hatte, wusste er, dass er sie immer lieben würde. Auch wenn er sie eines Tages würde töten müssen.
„Ihr seid ein Mann des Grübelns, oder?" Holte ihn Clariburnus zurück in das hier und jetzt. „Wo hat der Zwilling die Elah´ni hingebracht?" Der Gefangene hob eine Augenbraue. „Der Zwilling? Mattik und Vattik stehen nicht unter meinem Kommando." Der Zauber zeigte Grimwardt, dass Clariburnus die Wahrheit sagte. Er hatte keine Ahnung, dass einer der Brüder schon länger tot war. „Mit Verlaub, aber eure Familie scheint ein ziemliches Problem mit der Kommunikation zu haben." Der Prinz krauste die Nase. „Das ist nicht das einzige Problem, das meine Familie hat. Aber ganz sicher würde keiner meiner Brüder das Schattengewebe unterdrücken oder schlimmeres, nur um meinem Vater zu schaden." Grimwardt rückte näher. „Aber ihr wisst, dass eine Verschwörung gegen ihn im Gange ist?" „Zumindest wundert es mich nicht. Mein ältester Bruder und mein Vater waren sich oft uneinig. Er wollte die Herzlande mit Krieg überziehen, während mein Vater an einer Politik der Diplomatie festhält. " Der Kriegspriester runzelte die Stirn. „Diplomatie? Ihr führt doch gerade Krieg!" Ein abwertendes Lächeln legte sich auf des Gesicht des Prinzen. „Wir verteidigen nur unser Land gegen die Eindringlinge. Ihr habt diesen Krieg gegen uns begonnen." Grimwardt schüttelte den Kopf. „Nein, nein. Ihr könnt nicht einfach nach tausenden von Jahren von der Schattenebene zurückkehren und euer altes Nesser-Reich beanspruchen. Es sind nun die Lande anderer Völker." Clariburnus lehnte sich zurück. „Nun, in dem Punkt werden wir uns wohl nicht einig werden. Und was habt ihr nun mit mir vor, Auserwählter des Tempus?" „Mich mit den anderen Heerführern beraten und mit ihnen zusammen überlegen, was mit euch geschieht." Da war es wieder, das arrogante Grinsen des Prinzen. „Nun, ich könnte mich gut vorstellen, dass das Votum zu meinen Gunsten ausfallen könnte..." Schnaubend wandte Grimwardt seinen Blick ab um nicht zuzuschlagen. „Dann werde ich ein Veto einlegen." „Oh, eine interessante Vorstellung von Demokratie habt ihr. Ihr seid ja wirklich so viel zivilisierter als wir Shadovar. Und welches Ergebnis wäre euch genehm?" Nun drehte sich Grimwardt wieder zu ihm und lächelte selbst. „Wir werden sehen, wie viel eurem Vater das Leben seines drittältesten Sohns wert ist - sofern meine Freunde die Erbfolge nicht verändert haben. Vielleicht sind ja Glückwünsche angebracht und euer Wert ist gestiegen." Wieder lächelte Clariburnus, doch gelang es ihm diesmal nicht zu verbergen, dass dieser Gedanke ihn durchaus beunruhigte. Vermutlich war ihm vorher noch gar nicht klar geworden, dass seine Seite verloren hatte. Ein Gefühl, das er bisher wohl nicht kannte. „Ihr werdet vorerst mein Gast bleiben, aber in meiner Abtei. Hier würde euch früher oder später jemand die Kehle aufschneiden. Alle Bedinen wollen euren Tod und den aller Tanthuls." Mit diesen Worten trat er aus dem Zelt und donnerte in die Menge. „DIESER KAMPF IST GEWONNEN! WIR ZIEHEN AB!" Der ausbrechende Jubel war groß und so bemerkte er kaum den fülligen Glatzkopf, der neben ihm aufgetaucht war... und daneben eine reglose schwebende Winter! „Grimwardt Fedaykin? Eurer Schwester ist es gelungen durch ein wahrlich gewitztes Ausnutzen Der Matrix, welche den umbrischen Mythal umgab, eine Schwachstelle zu finden und..." „Hört auf zu reden und sagt mir, was mit meiner Schwester ist und warum ich sie nicht aufspüren konnte!" Fardo legte die Hand an sein Kinn. „Nun, sie träumt. Offenbar hat ihr jemand einen Traum gesendet, den ich jedoch nicht entschlüsseln kann. Das ist wirklich faszinierend und wäre ein äußerst interessantes Forschungsfeld! Jedoch muss nun weiterziehen und meinen Schützling Brennus finden und befreien. Wirklich schade, das ist alles so aufregend und lehrreich!" Grimwardt verschränkte die Arme. „Wer genau seid ihr noch gleich?" „Nennt mich Fardo. Ein reisender zwischen den Welten. Es interessiert euch vielleicht, dass der Aufstand gegen Telamont Tanthul vermutlich zerschlagen wurde." Er hatte sich schon umgedreht um davon zu teleportieren. Sofort belegte der Kriegspriester den fremden mit einem Dimensionsanker um ihn daran zu hindern. „Wartet! Ihr seid mir einige Erklärungen schuldig. Zunächst einmal: Was ist mit Faust?" Fardo fasste sich an den kahlen Kopf. „Ach ja, das hätte ich beinahe vergessen. Er ist wohl tot. Und Shar übrigens auch." Seine Zornesader begann
anzuschwellen. „Was soll das heißen? Shar. Ist. Tot?!"

Winter
Abtei des Schwertes, einige Stunden später

Sie wusste, es war ein Traum oder eine Vision, doch konnte sie gerade deswegen nicht die Augen abwenden von dem Grauen, welches sich vor ihren Augen abspielte. Scarlet die für ein grausames Ritual missbraucht wurde, irgendwo in einem verfallenen Haus. Erst als ihrer Tochter der Ritualdolch in die Brust gerammt wurde, wachte Winter schweißgebadet auf.
Sie sah sich um. Grimwardts Abtei! Ihr Bruder musste es geschafft haben. Aber was war mit ihr, Faust und Miu? Winter war nicht mehr ganz klar, was Traum und was Wirklichkeit gewesen war. Hatten sie wirklich gegen Shar gekämpft? und warum lebten sie dann noch?
„Weilst du wieder unter den Lebenden?" Erst jetzt bemerkte sie ihren Bruder, der auf einem Stuhl in der Ecke saß. Allein. „Was ist passiert? Haben wir gewonnen?" Grimwardt erhob sich. „Ich hatte gehofft, dass du mir das sagen könntest. Die Schlacht ist gewonnen, aber Umbra ist auf die Schattenebene zurückgekehrt. Allerdings ohne den Mythal. Sollte Telamont die Stadt zurückkehren lassen, so wird sie nicht mehr fliegen können. Ich glaube das war seine letzte Tat, ehe das Schattengewebe zerfiel." Winter brauchte einen Moment um diese Botschaft zu realisieren. „Das Schattengewebe ist... zerfallen?" Sein nicken war kaum wahrnehmbar. „Was habt ihr erwartet? ihr habt Shar getötet." Die Erinnerungen wurden deutlicher. Wollte sie die nächste Frage wirklich aussprechen? Sie schaute sich noch einmal um. „Wo ist Faust?" Der Gesichtsausdruck ihres Bruders genügte eigentlich als Antwort. „Er ist nicht mehr da." Warum sprach er es nicht einfach aus? „Du meinst, er ist ...tot?" Kopfschütteln. „Nein, er ist nicht mehr da. Er existiert nicht mehr. Alle Magier des Lagers, euer neuer Freund Fardo und auch ich haben auf jede erdenkliche Weise nach ihm gesucht, aber er existiert nicht mehr." Ihr wurde übel während Grim weiterredete. „Winter, er hat die vielleicht mächtigste Göttin des Pantheons erschlagen. Niemand konnte vorhersehen, welche Konsequenzen das nach sich ziehen würde. Wir müssen uns wohl damit abfinden, dass er, seine ganze Existenz, ausgelöscht wurde."
Tatsächlich bemerkte sie eine ungewohnte Stille. Etwas fehlte in ihrer Welt. Wie würde es nun sein, ohne Fausts chaotische, herrlich laute Aura an ihrer Seite. Es tat weh daran zu denken. Einen würdigeren Abgang hätte er kaum hinlegen können. Und doch fühlte es sich falsch an, dass er das ultimative Opfer hatte zahlen müssen um sie alle zu retten. Doch da war noch mehr. Die Stille war noch größer. Das Gefühl von Verlust war präsent wie ein gewaltiges bodenloses Loch in ihrer Seele. Sie musste sich nun konzentrieren auf das was sie gewonnen hatten um nicht irre zu werden. „Also ...haben wir gewonnen? Das Schattengewebe ist nicht mehr da und die Umbranten haben keine Macht mehr? " Er sah sie nicht an, als er brummte. Es war wohl schlimmer als sie dachte. Ihre Vision kam ihr wieder in den Sinn und sie wurde noch ernster. „Grim ...wo ist Scarlet?" Er konnte sie nicht ansehen. Tränen stiegen in ihre Augen. „Der überlebende Zwilling hat sie entführt. Wir suchen noch nach ihm, aber..." Das klatschen ihrer Ohrfeige schallte durch den Raum. „Du hast es mir versprochen Grim! du solltest auf sie aufpassen! Wie konntest du..." „Ich habe sie aus der Schlacht fortgeschickt, damit sie in Sicherheit ist! Wer auch immer sie hat, er hat nicht nur uns, sondern auch Clariburnus und Telamont an der Nase herumgeführt!" Fuhr er sie an und hielt ihren Arm dabei. Sie konnte den Schmerz auch in seinem Gesicht lesen. Natürlich hatte er alles getan um Scarlet zu schützen, das wusste sie, doch ihre Gefühle mussten sich Luft verschaffen. „Ich werde sie aufspüren, lass mich los!"
Sie konzentrierte sich um Ihre Magie zu bündeln. Nun spürte sie, woher das gewaltige Gefühl des Verlustes rührte. Ihre Magie war fort. Sie wusste es in ihrem Innersten, sie brauchte es nicht weiter versuchen. Es war nicht mehr da. Nackt und schutzlos fühlte sie sich, verkrüppelt, getrennt von dem was sie doch am meisten ausmachte. Sie musste sich setzen und wurde blasser. Sie starrte auf ihre Hände. Die Hände einer gewöhnlichen Frau in den Vierzigern. Das Grau der Schatten war aus ihnen gewichen, und ein rosiger Hautton zurückgekehrt. Doch fühlte es sich nicht mehr so an, als wären es noch ihre Hände. Ihre Stimme bebte „Grim, ich kann nicht mehr Zaubern... meine Magie... sie ist fort!" Er musterte seine Schwester wie ein Arzt. „Vermutlich auch eine Folge des Kampfes. Vielleicht kehrt sie bald zurück, wenn du dich ausgeruht hast." Weinend schüttelte sie den Kopf ehe sie ihr Gesicht schluchzend in seiner Brust vergrub. „Nein Grim, ich spüre es! Sie ist weg. So wie Faust! aus der Existenz gelöscht!"
Die Minuten zogen sich wie Stunden und die Stunden wie Tage. Nie war sie so hilflos. Faust war nicht mehr da. Ihre Magie war nicht mehr da. Und Scarlet wurde gefangen gehalten von einem rachsüchtigen Umbranten dessen Familie sie dezimiert hatte. Sie hatte den Überlegungen von Nimoroth, Fardo und Grimwardt kaum folgen können, nur dass der Zwilling auf irgendeine andere Quelle der Macht musste zugreifen können. Eigentlich sollte er mit dem Zusammenbruch des Schattengewebes machtlos gewesen sein - wie sie. Nun saß sie alleine im Zimmer, um sich von etwas zu erholen, wovon sie sich nie würde erholen können. Nutzlos, nur eine Behinderung für die anderen, die mit aller Macht versuchten Scarlet zu helfen. Sie hätte in diesem Moment alles gegeben um ihre Magie zurückzubekommen und ihre Tochter zu finden.
Hallo Winter! Das Summen einer magischen Stimme in ihrem Kopf war geradezu berauschend und doch zuckte sie vor Schreck zusammen. Wer spricht da? Stille. Dann wieder die fremde Stimme, die voller Würde in ihrem Kopf widerhallte. Ich beobachte dich schon lange und ich bin so froh, dass du mich genau im richtigen Moment gefunden hast. Dass dein Freund mich im genau rechten Augenblick vernichtet hat. Winter riss die Augen auf. Shar? Aber ...du bist tot! ein überhebliches Kichern ging durch ihren Geist. Du hast recht. Die Göttin Shar ist tot. Aber du weißt ja, so einfach ist das mit dem Töten von Göttern nicht, oder? Sie erinnerte sich an Mephisto, dessen Seelenkeime sie immer wieder beschäftigten. Ganz genau, bei Mephisto hast du es bereits mehrfach erlebt. und er ist - war- nur ein niederer Gott, ist nun gar kein Gott mehr. Sie sprach nicht nur mit ihr, sie konnte also auch Winters Gedanken lesen. Natürlich musst du nun sehr verwirrt sein und viele Fragen haben. Lass mich kurz erklären warum wir nun so eng miteinander verbunden sind! Lehn dich zurück und entspanne dich! Seit Äonen schon bin ich teil des Pantheons, so alt wie die Dunkelheit selbst. Kaum ein Wimpernschlag schien es her zu sein, dass ihr Sterblichen auf die Welt freigelassen wurdet. So unbeholfen und unwissend. Und doch habt ihr gelernt die Gnade der Götter und die Macht der Magie für euch zu nutzen. Und dabei wurdet ihr Übermütig, wie ein Kind, das die Armbrust seiner Mutter gefunden hat und aus Dummheit auf diese geschossen hat. Natürlich musste man euch diese Waffe wegnehmen und euch stattdessen eine Spielzeugarmbrust in die Hand drücken. Karsus Fall und die darauf folgende Begrenzung auf die Magie des maximal neunten Kreises - Die Metapher war nur zu deutlich. Ich sehe, du verstehst was ich meine. Aber du warst ein böses Mädchen, oder Winter? du hast dich einfach über diese Regeln hinweggesetzt. Genau wie meine Kinder, die Shadovar. Eigentlich müsste ich also böse auf dich sein, wie meine Schwestern und Brüder. Aber ich fand dich immer interessanter, je mächtiger und rücksichtsloser du wurdest, meine süße Winter! Nun fragst du dich natürlich, warum die größte aller Göttinnen sich von einem sterblichen hat töten lassen. Ich habe wirklich vieles dadurch verloren. Nach euren Maßstäben strotze ich noch immer vor Macht, doch meine göttlichen Fähigkeiten sind nun zu einem großen Teil verschwunden. Ein großer Verlust also. Doch aus meiner Verachtung euren kurzen sterblichen Leben gegenüber wurde mit der Zeit immer mehr ein Gefühl von Neid. Eure kurzen Leben sind so viel spannender. Ihr müsst so verzweifelt hart darum kämpfen. Und ihr seid dabei in all euren Entscheidungen so vollkommen frei. Deine Magie ist für immer weg Winter, dein Gefühl trügt dich nicht. Aber du hast bereits ein so erfülltest Leben gelebt wie kaum ein Sterblicher. Du solltest es genießen, die Jahre die dir noch bleiben, ganz ohne Magie. Eine Mischung aus Trauer und Wut stieg in Winter auf. Ah, da ist sie ja wieder, die sture Entschlossenheit für die ich dich auserwählt habe! Weißt du, es war lange schon abzusehen, was Rivalen vor hatte. Hätte ich seinem Vater auch nur einen kleinen Hinweis gegeben, so wäre sein Plan natürlich sofort gescheitert. Aber es war die beste Gelegenheit für mich eine von euch zu werden. So gab ich euch immer wieder kleine Hinweise um genau euch und euren Freund zu eben jenem Moment zu führen, an dem wir uns verbanden. Winter bekam eine Gänsehaut. Heißt das, das war alles geplant? Sagen wir, ich habe die Dinge geschehen lassen, die geschehen sollten und die richtigen Informationen zur richtigen Zeit durchsickern lassen. Mehr war nicht nötig. Die handelnden Akteure wart nur ihr Sterblichen. Rivalen dachte, er würde mich in sich hinabrufen. Tatsächlich ließ er mich zu einem Teil von euch werden. Du und ich, wir sind nun eins, Winter! Und es fühlt sich so wunderbar an! Zusammen werden wir dieses sterbliche Leben so richtig zu schätzten lernen! Winter schnaubte wütend auf. Und warum sollte ich euch das gestatten? Ihr habt es selbst gesagt, mein Wille ist frei und ihr habt keine Macht über mich. Wieder eine kurze Pause. Das Stimmt. Aber ich bin natürlich nicht ohne ein Geschenk gekommen. Wie ich bereits sagte, habe ich nicht mehr meine göttlichen Kräfte, aber ich habe immer noch die magischen Kräfte einer unendlich alten Zauberin- und die ist sogar größer als es deine jemals gewesen ist, Winter. Und du hast nun auch Zugriff auf diese Magie. Ihr Misstrauen war greifbar. Natürlich weißt du, dass es immer einen Haken gibt und den will ich dir auch nicht verschweigen. Es ist so, ich bin nun ein Teil von dir. Doch wie viel Macht dieser Teil über dich hat, hängt davon ab, wie viel Macht du mir gewährst. Du kannst über meine Magie verfügen, aber das bedeutet, dass du bald die Kontrolle an mich abtreten - und irgendwann ganz verschwinden wirst. Von Wegen Geschenk. Es hatte nicht lange gedauert und schon hatte die Göttin der Dunkelheit ihr wahres Gesicht gezeigt. Warum sollte ich das tun? Das ist mein Leben, nicht deines! Es war ein jämmerlicher Versuch, natürlich kannte Winter die Antwort. Ja. Eure Tochter hat euch verwundbar gemacht, dich und Dorien. Wieder so ein aufregender Aspekt eurer sterblichen Leben. Du weißt, dass wir sie retten können. Keine Angst, der Einsatz meiner Magie, die dazu notwendig ist, wird dich nicht die Kontrolle verlieren lassen. Ganz so schnell geht es nicht. Glaub mir, ich tue das nicht aus Bosheit. Leider sind die anderen Götter gar nicht davon begeistert, wenn eine von uns die Rolle mit einer Sterblichen tauscht. Für einige war es schon schrecklich frustrierend, als Sterbliche zu Göttern wurden. Aber eine Göttin die zu einer Sterblichen wird... So ein Frevel ist nicht entschuldbar. Daher ist es, liebste Winter, für unser beider Leben äußerst wichtig, dass du über mich Stillschweigen bewahrst! Angst klang in Shars Gedanken mit. Auch sie konnte ihre Gefühle nicht wirklich von Winter verbergen. Du hast Recht, der Gedanke, dieses neue Leben so schnell zu verlieren macht mir Angst, ein Gefühl, das mir auch neu ist. Doch daran ist nichts verwerflich, oder? Lass uns die Sache wie zwei erwachsene Frauen auf Augenhöhe behandeln. Ich werde dich dein Leben so gut es geht weiter leben lassen, als stille Betrachterin werde ich von dir lernen. Und eines Tages, wenn immer mehr von dir und deinem Selbst schwindet, dann übernehme ich und du kannst dich zur Ruhe setzen. Du weißt, dass das beste Angebot für deine Zukunft ist, das du seit langem bekommen hast. Nun ja und um ganz ehrlich zu sein, eine wirkliche Wahl hast du nicht. Aber es ist auch in meinem Interesse, dass du dein Leben genießen kannst. Shars Worte machten Sinn, doch Winter fühlte, dass auch dieses Angebot nicht zu etwas Gutem führen würde. Aber das hatte nun keine Bedeutung. Sie musste Scarlet finden. Sehr schön! Freu dich auf die mächtigste Erkenntnismagie, die du je erleben durftest, meine liebe Winter! Auf bald! Du wirst all meine Macht intuitiv verstehen. Keine ist darin so gut wie du...
Winter schloss die Augen. Als sie sie wieder öffnete, waren sie von Schatten erfüllt und ihr geistiges Auge wurde in die Anauroch katapultiert. Der Weg dorthin dauerte keine Sekunde und doch kannte sie jedes Detail. Sie sah Scarlet ohnmächtig auf dem Tisch. Einem Tisch aus Stein. Sandstein. 4230 Jahre alt, von poröser Natur. Die Informationen, die ihren Geist fluteten waren überwältigend. Sie fand schnell auch den Zwilling, Vattick war es also, der überlebt hatte. Und noch jemanden. Artemis Entreri. Seine Haut war noch immer grau, doch darunter schien sich nun auch in seinen Adern etwas zu regen, da das Schattengewebe zerfallen war. Die kleinen Fältchen der Gram, die sich seitlich in seine Augenlider gefressen hatten zeugten vom unterdrückten Zorn des Assassinen über seine unfreiwillige Hilfe den Umbranten gegenüber. Ob er nun wieder aus eigenem Willen agierte? Winter erinnerte sich an eine Begebenheit vor einiger Zeit. Drake hatte sie tatsächlich zu einer Art Date überredet, worauf Faust natürlich theatralisch missmutig reagiert hatte. Natürlich war es eine Falle gewesen. Entreri hatte Xaras Sohn entführt und Drake damit erpresst. Eigentlich wollte Sie den Albino für seinen erneuten Verrat am liebsten zu Staub auflösen, doch der Umstand, dass Drake sich für das Leben eines Kindes erpressen ließ, zeigte ihr auch eine neue Seite an ihm. In Drakes Welt gab es keine größere Schande als Verletzlichkeit und diese hatte er ihnen damit offenbart. Faust kam ihr zu Hilfe und Artemis Entreri konnte fliehen. Immer wieder dachte sie seit jenem Tag daran, dass nun auch er möglicherweise Scarlet als Druckmittel nutzen würde. Sie würde dem nun eine Ende bereiten.
Ihre Gedanken konzentrierten sich wieder auf das verlassene Gebäude. Die Falle war durchdacht. Grim wäre gewiss hinein getappt, genau so wie Winter auch, hätte sie ihre eigenen Kräfte gehabt. Wieder arbeitete der Attentäter mit Antimagie. Doch sie war nun mehr als sie selbst. Und Vattiks nervös schwitzende Stirn und seine pochende Halsschlagader ließen sie sicher sein, dass er keine Magie mehr besaß. Zur Sicherheit würde sie aber Fardo mitnehmen, dessen psi-Kräfte auch hier nützlich sein dürften.
Der Einsatz verlief schnell. Winter wusste genau an welcher Stelle Entreri warten würde, während er sich in seiner Hülle aus Antimagie sicher fühlte. Eben diese wurde ihm aber zum Verhängnis, als Winter einfach die Seitenwand auflöste und die einstürzende Decke den Assassinen unter sich begrub. Um sich zu retten hatte er die Antimagische Zone fallengelassen und schoss hervor um Winter aufzuschlitzen. Doch während sie ihm mit einer Hand mit einem Schauer Flammender Strahlen zurückschleuderte, entzog die andere Hand bereits alles Wasser im Körper des legendären Antagonisten und versetzte es in dessen Lunge. Entreri windete sich am Boden, ertrinkend an seinen eigenen Körpersäften. Mit letzter Kraft zog er einen Trank der ihn rettete. Doch er blieb unten, hob seine Hand und ergab sich. „Genug! Ich weiß wann ich verloren habe! Sie ist..." „Im Keller." unterbrach Winter ihn. „Sonst hätte ich wohl kaum das Dach einstürzen lassen." In seinen Augen stand keine Angst. Nur Respekt. Doch Sie ließ sich nicht wieder von ihm blenden. Ihr Geist drang in seinen Kopf ein. Ich weiß, du hasst das, aber du wirst jetzt nur noch tun was ich dir sage. Und du tust vorerst nichts außer zu Atmen! Sie spürte, dass ihr Beherrschungszauber wirkte.
Da kam Fardo zusammen mit einer benommenen aber nur leicht verletzten Scarlet! - und einem am Daumen nuckelnden Vattick der ins Leere starrte. Wussten die Götter, was Fardo mit seinem Geist angestellt hatte. Nach all dem Verlust war das Gefühl der warmen Umarmung ihrer Tochter und ihrer Tränen an ihrer Wange die größte Belohnung die Winter sich nur vorstellen konnte. In diesem Moment brauchte sie nichts anderes mehr. Sie war einfach nur glücklich. Vielleicht hatte Shar recht. Vielleicht war das nun der Punkt, an dem sie sich zurückziehen konnte, den Schritt gehen, den Nimoroth gegangen war. Aber natürlich warteten hinter ihr ein wissbegieriger Glatzkopf, ein daumenlutschender Prinz von Umbra und der berüchtigste Attentäter der Schwertküste auf sie. Die Rentenpläne mussten also doch noch etwas warten. Und sie konnte nicht leugnen, wie gut sich Shars Kräfte anfühlten. Als hätte sie die Magie als solche selbst erfunden, urtümlich und kraftvoll, roh und überwältigend. - Ja, sie liebte es. Und nun würden sie alle von hier verschwinden.

Faust
irgendwann, irgendwo

Er spürt seinen Körper nicht mehr, nur wie die Klinge den Kopf der Göttin abtrennt. Dunkelheit schießt ihm entgegen. Sie ist überall. Und Stille. „Sei gegrüßt, Desmond. Oder Faust, wie es dir wohl eher beliebt." Er schaut wieder nach vorne, auf die leuchtende Gestalt auf dem Stuhl. Er hat ihn nie zuvor gesehen, doch er erkennt ihn wie von selbst. „Lathander, Sonnengott." Sein Blick geht weiter durch die Reihe. Fausts Traum ist also wahr geworden. Er ist nun Teil des Stuhlkreises der Götter. Eine Vielzahl von Eindrücken durchfährt ihn. Erhabenheit, Macht. Bekannte Gesichter, die ihn missmutig anstarren. Er winkt ihnen mit einem ironisch freundlichen Grinsen zu. „Tempus, Asmodeus. Lange nicht gesehen. Alles klar bei euch?" Alle Götter sitzen aufgereiht um ihn herum. Wirklicher als wirklich. Jeder eine Verkörperung dessen was sie darstellen. Beinahe wie eine Karikatur, eine Übertreibung der Wirklichkeit.
„Faust, du hast es vollbracht die Göttin der Dunkelheit, Shar zu töten. Es obliegt dir daher nun das Portfolio der Dunkelheit an dich zu nehmen und sein neuer Gott zu werden." Sein neuer Gott? So hatte er das nie betrachtet. für ihn waren die Götter jene, die über allem standen, doch wenn er sie so ansah war es deutlich: Die Göttern konnten ihre Portfolios verwalten, doch sie dienten ihnen auch. Er macht eine lange Pause, lässt all das auf ihn wirken. Faust, Gott der Dunkelheit. Das Portfolio liegt vor ihm. Wie eine Schriftrolle, zum greifen nah. Er streckt die Hand aus. Wieder überfluteten ihn die Eindrücke. Gewaltige Macht. Ewigkeit. Er stutzt, sieht auf seinen Arm. Das leuchten von "Zeit" wird schwächer. Ewigkeit. Das hier lässt sich nicht vereinbaren mit der Macht über die Zeit. „Es ist wahr. deine Spielerei mit der Zeit findet hier ein Ende. Du tauschst sie ein, gegen die Unsterblichkeit und die größte Macht und Ehre, die ein Sterblicher erlangen kann." Sein Blick wandert weiter. „Soso. Hey Finder! Dich mag ich am liebsten in diesem Laden! Ein besoffener Hurenbock, der durch Zufall einen Echsengott erschlägt und auf einmal Gott der Reptilien ist! Mit dir Stoß ich gerne an!" Finder Wyvernsporn hebt seinen Humpen und lächelt. Ein bittersüßes Lächeln. „Und? Ist es das was du dir vorgestellt hast? Und was ist mit dir, Kelemvor? Du hast das Portfolio des Todes ja reichlich aufgewertet, wie man hört. Aber ist es nicht auch furchtbar langweilig? Willst du nach so vielen Jahren nicht auch manchmal über die Stränge schlagen? Oder reißt AO dir und dem beschissen grinsenden Cyric dahinten dann den Arsch auf?" Tatsächlich fühlt sich Faust an Hades erinnert, als Kelemvor antwortet. „Niemand von uns hat AO je gesehen. So er nicht das Schicksal, das Leben oder das Universum selbst ist, existiert er wohl nicht oder interessiert sich nicht für uns." Faust lehnt sich zurück. Seine Rolle gefällt ihm immer mehr. „Und doch sitzt ein guter Teil von euch nur hier, weil er oder sie einen anderen Gott umgebracht hat. Mal ehrlich, wer hat sich diesen Scheiß denn bitte ausgedacht? Bei dem ein oder anderen passt es, aber was ist das für eine Kompetenz, ein Amt zu übernehmen, weil man den Vorgänger umbringen konnte? Hier sitzen doch haufenweise überbewertete Gestalten herum, die durch Machtgier oder Zufall in ihr Amt gerutscht sind." Er redet sich in Rage. „Die Menschen denken immer ihr seid so toll und perfekt. Am Arsch! Ich kenne für jeden von euch einen Menschen, der das Amt sicher besser ausführen würde! Du hältst dich für Gerecht, Kelemvor, aber Hades wäre ein genauerer Richter als du. Und du, Ilmather! An Mius echte Herzensgüte kommst auch du nicht ran. Und auch wenn er es nicht hören wollen würde, mit Grimwardt als Kriegsgott hätten die Menschen es gewiss besser, Tempus. Wenigstens muss ich jetzt nicht mehr vor dir auf die Knie gehen." Lathanders Stimme grollt. „Genug! Es ist nicht Zweck dieser Veranstaltung deine Meinung kundzutun, Faust. Dir wurde ein göttliches Geschenk gemacht. Nun ist es an dir, dieses anzunehmen und zu werden wozu du bestimmt bist." Da ist etwas in den Worten des Sonnengottes, was nicht zu seiner Miene passt. Cyric benennt es, ehe Faust es erfassen kann. „Er ist ganz schön versessen darauf, dass du das Geschenk annimmst, oder? Und das obwohl du für ihn Abschaum bist, wie eine juckende Krankheit mit der man leben muss. Na komm, sei ein braver Junge und sag uns: Warum will der gute Lathander so sehr, dass du das Portfolio an dich nimmst?"
Der Gott der Intrigen hat Recht. Das Leuchten auf seinem Arm wird wieder stärker. „Ihr... ihr habt Angst. Ihr wisst wie viel Macht "Zeit" birgt. Eine Macht die ihr nicht kontrollieren könnt, die ihr nicht vorhersehen könnt. Und wenn ihr mich in euren Stuhlkreis aufnehmt, dann habt ihr mich unter Kontrolle." Sein Grinsen wird breiter. „Wer weiß was ich damit anzustellen vermag. Wenn ich Shar töten kann, warum dann nicht auch andere von euch? Besonders, wenn das Wann für euch nicht mehr greifbar ist. Wisst ihr, ich habe wirklich lange davon geträumt ein Gott zu werden. Doch nun wo ich euch sehe, sehe ich nur einen traurigen Haufen von unfreien Unsterblichen. Extrem mächtig, ja, aber Sklaven ihrer eigenen Werte. Ich kann sein was immer ich will und wann ich will." Er hebt das Portfolio der Dunkelheit hoch, spürt den Sog seiner Macht. Und schleudert es von sich. „Ich entsage hiermit der Göttlichkeit und dem Portfolio der Dunkelheit!"
Im Ende seines letzten Worts schießt eine Gestalt hervor. Asmodeus Zug verrät sofort, dass er genau damit gerechnet hat. Sofort öffnet er die Schriftrolle und nimmt ihre Essenz in sich auf. Etwas anderes fällt dabei zu Boden. Sein vorheriges Portfolio. Das der Hölle. Der Schlüssel zur Rettung von Fausts Seele. Und wohl auch Winters. Aller Seelen, die verdammt wurden. Der neue Gott der Dunkelheit breitet seine schwarzen Engelsschwingen aus, sein zuvor entstelltes Gesicht verborgen hinter einer anmutigen Aura der Schwärze. Ob der einstige Herrscher der Neun Höllen es bereits geplant hatte bevor Faust in die Hölle hinabgestiegen war, um Omegas Seele zu retten? „Gut gespielt. Wie wäre es mit einem kleinen Dankeschön?" Er sieht Faust nicht einmal an, als er an ihm vorbei schreitet. „Das werdet ihr bekommen, ob ihr wollt oder nicht." Die Dunkelheit baut sich vor dem Licht der Sonne auf. Voller Bitterkeit erklingt Lathanders Stimme. „Dann hast du nun also was du wolltest... Asrael?" Fausts Präsenz schwindet immer mehr, er nimmt kaum noch etwas von diesem Ort ohne Zeit und Raum wahr, nur noch die letzten Worte aus der Dunkelheit... „Erst wenn dein Licht erloschen ist, Amaunathor!"


Leider übernimmt das Forum nicht die kursiven Stellen, wodurch die inneren Monologe und Dialoge leider etwas schwer zu lesen sind.
49
Story Hour / Stadt der gläsernen Gesänge
« Letzter Beitrag von Winter am 04. Oktober 2023, 23:01:19 »
OmG 🥹
Liebs 🥰
50
Story Hour / Stadt der gläsernen Gesänge
« Letzter Beitrag von Niobe am 26. September 2023, 20:52:21 »
Sau spannend. Ernsthaft, ich hab so viel vergessen  :blink:
Seiten: 1 2 3 4 [5] 6 7 8 ... 10