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Systemübergreifend / Systemunabhängig => Spielleiter-Forum => Thema gestartet von: Aldrum am 12. März 2011, 13:30:42

Titel: Unterausgerüstete Charaktere
Beitrag von: Aldrum am 12. März 2011, 13:30:42
Guten Motgen allerseits,

Problem ist folgendes: Ich spiele in allen meinen Kampagnen ([3.5]; inzwischen drei Stück, eine leite ich, eine spiele ich und in einer wechseln wir durch) eher "realitätstreu", das heißt, es gibt keine Dungeons, die man einfach leer-schnetzelt, weil man ja ein SC ist, sondern nur Aufträge, Situationen und Ereignisse, die einen Hintergrund haben und logisch begründbar sind.

Das hat auch zur Folge, dass insgesamt weniger gekämpft wird, besonders langsam aufsteigen (Stufen) tun wir deshalb aber nicht. Ein Problem, das sich daraus ergibt ist einfach, dass die Spieler - verglichen mit den Kapital-Richtlinien im DMG - stark unterausgerüstet sind, weil nicht an jeder Ecke ein Schatztruhe steht. Die Quests sind im allgemeinen sehr lang und kompliziert, die Charaktere führen sie für eine Organisation aus, der sie angehören, werden dafür auch meistens nicht herausragend bezahlt, das Erledigen der Aufträge ist sowieso in ihrem Interesse.

Die Frage die ich hab ist:
Kennt jemand das Problem, dass zu viel Realitätsbewusstsein die Schatz-Tabellen im DMG einfach sinnlos erscheinen lässt, da zerlegt man eine Hydra und sie droppt eventuell einen Zweihänder +2, bzw. er liegt hinter ihr in einer Kiste, die sie nicht mal öffnen kann? Das ist doch nicht cool, finde ich ....
Wie lasse ich meinen Spielern mehr Geld oder Ausrüstung zukommen? Die (oben angesprochene) Organisation ist nicht gerade wohlhabend, Ausrüstung im teuren Bereich kriegen die Spieler so also auch nicht ...

Und schon mal danke an alle die schreiben: "D&D ist für eure Interessen das falsche System" ... seh ich nicht so, die Regelmechaniken von D&D sind sinnvoll, Knackpunkt ist für mich momentan nur, wie man den Spielern realistisch große Geldmengen zukommen lassen kann und das ist systemunabhängig.
Titel: Unterausgerüstete Charaktere
Beitrag von: Drumlin am 12. März 2011, 13:34:37
Bei unserer Runde ist es immer so, dass bei großen Wesen, wie in deinem Beispiel, die Hydra meistens jemanden gegessen, der schonmal versuchte sie töten. Deshalb hängt im Magen der Hydra zum Beispiel ein halbverdauter Typ mit nem Zweihänder +2 in der Hand rum. Bzw. wenn die Spieler normalerweise keine erlegten Wesen zerschnippeln (so wie meine Spieler "Das Auge kann man vielleicht irgendwann gebrauchen.") kann sie ihn auch wieder ausgeschieden haben und in der Nähe liegt ein Riesenhaufen aus dem das Schwert noch rausstibitzt.
Titel: Unterausgerüstete Charaktere
Beitrag von: Nappo am 12. März 2011, 13:45:45
Wie Drumlin sagt: gescheiterte Abenteurer können teilweise sehr gut zugeschnitte Schätze liefern, ein Drache gibt immer nen ordentlichen Hort ab, ist aber auch meist eine starke Bedrohung. Eine weitere Möglichkeit sind Humanoide Antagonisten, die die Ausrüstung auch nutzen.
Titel: Unterausgerüstete Charaktere
Beitrag von: Bruder Grimm am 12. März 2011, 14:07:25
Wäre das ein Problem, einfach zu behaupten, dass magische Ausrüstung in deiner Welt ohnehin sehr selten ist?
Wenn keiner der Gegner eurer SC sonderlich magisch ausgerüstet wäre, sähe das doch schon wesentlich fairer aus, da sich alle mehr auf ihre eigenen Fähigkeiten verlassen müssen. Klingt ja nun nicht so, als wäre eure Kampagne darauf ausgelegt, gegen viele Monster mit ausgefallenen Fähigkeiten zu kämpfen.

Oder du machst magische Ausrüstung billiger. Alle Marktpreise einfach mal durch 10 teilen oder so.

Würde so was Sinn machen für eure Kampagne?
Titel: Unterausgerüstete Charaktere
Beitrag von: Matrix am 12. März 2011, 14:11:11
Also die Frage, die ich mir stellen würde: Brauchen die SC überhaupt Ausrüstung in der DMG-Menge. Ich selbst war immer eher gegen zu viele Magische Gegenstände und laufende Christbäume, weswegen es in meinen Abenteuern immer nur sehr wenig Gegenstände gab. Es funktionierte wunderbar. Als SL muss man zwar immer ein Augenmerk darauf haben, wie sich das mit dem CR und der Stärke der Gruppe verhält, aber es gab bei mir im Levelbereich 5-12 keine Probleme. Zusatzeffekt: Die SC freuen sich wie blöd, wenn sie etwas finde.

Ansonsten gibt es nicht allzuviele Möglichkeiten, den Spielern Geld zukommen zu lassen. Eben sie finden es, sie erarbeiten es oder sie bekommen es geschenkt.
Titel: Unterausgerüstete Charaktere
Beitrag von: Aldrum am 12. März 2011, 19:10:05
Vielen Dank für die ganzen Antworten erstmal ;)

Was vielleicht noch wichtig zu erwähnen ist, ist dass die Charaktere nicht auf große Probleme in der Spielwelt stoßen nur weil sie unterausgerüstet sind, die Encounter sind daran natürlich auch angepasst, insofern ist es nicht wirklich schlimm, dass sie wenig haben, es ist eben nur so, dass Spieler wirklich gerne magische Gegenstände besitzen wollen, kenn ich ja auch von mir selber, über so-etwas freut man sich einfach.

Den Punkt mit den Preisen habe ich auf jeden Fall schon vorher berücksichtigt, dh. ich mache einige Sachen billiger, damit sie für Spieler erschwinglich sind, vor allem Gegenstände die die Ballance nicht stören (Wie zB. Ring, der Fertigkeit um +4 aufbessert oder ähnliches) ... Humanoide Gegner haben natürlich auch Ausrüstung dabei, die die Spieler dann entweder selber nutzen oder zumindest verkaufen können.

"Das Auge kann man vielleicht irgendwann gebrauchen."

Kenn ich auch nur zu gut, momentan sind sie in einer Wüste unterwegs, wollen da so einen Rebellenposten gründen, und fragen bei jeder erlegten Antilope nach, ob die Hörner oder das Fell was wert sind und so ...

Dieses Thema hab ich also nicht eröffnet, weil es in unseren Gruppen ein massives Problem darstellt, sondern eher weil ich wissen will, wie andere Spielgruppen das handhaben, die nicht gerade "klassisch" ein Dungeon von oben bis unten auseinadernehmen :D
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Beitrag von: Hautlappen am 12. März 2011, 19:29:14
Zitat
Wie lasse ich meinen Spielern mehr Geld oder Ausrüstung zukommen? Die (oben angesprochene) Organisation ist nicht gerade wohlhabend, Ausrüstung im teuren Bereich kriegen die Spieler so also auch nicht ...
1.Abenteuer in Etappen unterteilen (idR 2-3 Spielabende/Etappe)
2.Etappen mit Herausforderungen füllen
3.Grob EP für Herausforderungen berechnen
4.Schätze nach Logik verteilen; Wert der gesamten Schätze ausschließlich nach wealth per lvl Tabelle verteilen
-> Die SC erhalten im Laufe von 2-3 Spielabenden einen Zuwachs an GM der in etwa dem der Tabelle bzw. der Stufe der SC entspricht.
Schätze auswürfeln und GM/Begegnung (der von dir genannte +2 Zweihänder) sind Mist da unlogisch.

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Beitrag von: Kilamar am 12. März 2011, 22:03:44
Das Problem (was anscheinend doch keins ist) wurde ja schon gelöst. Hier noch weitere Ideen.
Alternativ können auch andere Parteien involviert werden, die Belohnungen springen lassen.
Eine gute Quelle für Ausrüstung sind gegnerische NSC. Rüste die entsprechend aus (dann sind sie auch harte Brocken) und die SCs freuen sich über Beute.

Kilamar
Titel: Unterausgerüstete Charaktere
Beitrag von: Hautlappen am 12. März 2011, 23:37:49
Zitat
Das Problem (was anscheinend doch keins ist) wurde ja schon gelöst.
Mag ja sein, aber ehrlich gesagt ist es mir mittlerweile zu blöd hier halbe Romane durchzulesen (trifft auf diesen Thread zugegebenermaßen nicht wirklich zu). Der TE sucht sich das aus was im passt und gut ist.
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Beitrag von: Taraxacum am 13. März 2011, 01:39:15
Ich vertrete sowieso die Meinung, dass Abenteuer nicht aus 08/15 Dungeons bestehen dürfen. Das ist langweilig und sehr unkreativ. Deshalb setzte ich gerne auf begrenzte Realität im Spiel als SC als auch als SL. Die Interaktion und die Lösungen sind mir beim Rollenspiel immer wichtiger gewesen. Dennoch halte ich gerne daran fest, dass die Spieler dafür nicht bestraft werden sollen indem man ihnen bessere Gegenstände nicht anbieten kann. Meine Devise ist daher die SC mit "Gutscheinen" zu versehen. Um die Zeit des SL und Komplexität dieser Arbeit zu ersparen, realitätsnahe Preise zu machen, setze ich da lieber fest welcher Spieler welche Gegenstädte in Zukunft haben will. Solche Gegenstände werden so zu sagen als Erbstücke angesehen.

Beispiel:
Magier Stufe 1. Spieler wünscht sich die Robe der Arkana +10. Es gibt verschiedene Variationen der Robe der Arcana auch auf niedrigen Stufen. Sobald der Magier diese Voraussetzungen erreicht, kann er die Werte dafür bekommen, bis der Spieler am Ende das bekommt, was er vorgeplant hat. Meistens bleiben Spieler eh bei ihren Vorstellungen vom Charbuild und weichen selten davon ab.

Das will ich als SL genauso wie als SC nicht hindern. Kleine uneingeplannte Loot-Schmankerl sind aber immer gerne gesehen, man weiß ja nie, ob man die Spieler nicht auch nicht animieren kann einen anderen Gegenstand zu nutzen.

Mit dieser Basis halte ich es besser Preise niedrig und glaubwürdig zu halten (Nicht so ein Unsinn wie "Kaufe ich mir ein Königreich, oder die Robe der Arkana?") und es erlaubt den Spielern in ihrem Sinne aufzusteigen.
Titel: Unterausgerüstete Charaktere
Beitrag von: Nappo am 13. März 2011, 02:12:40
Eine weitere Option währen mitwachsende Gegenstände, also welche die sich ihrem Träger anpassen. Dadurch kann man den Loot gering halten und die Chars sind halbwegs angemessen ausgerüstet. Um neue mächte des Gegenstands zu bekommen benötigt man Zeit sich intensiv mit ihm zu beschäftigen( 1 Tag oder so) und damit steigt der Gegenstand dann quasi auf. Hier ist dann allerdings vorbereitung seitens Spieler und DM gefragt (ala was würdest du dir wann kaufen , und wie passe ich die Progression des Gegenstands den Wünschen meiner Spieler an.) Ggf. wächst der Gegenstand auch einfach über den Körper des Spielers und belegt so mehr Bodyslots oder so.
Titel: Unterausgerüstete Charaktere
Beitrag von: Siran am 13. März 2011, 11:15:33
Wenn du Vorgaben aus vorgefertigten Abenteuern hast, würde ich mir die Mühe machen, die kompletten Schätze zu zählen, den Marktwert ermitteln und dann - auf der Basis dieses Wertes - die Schätze neu verteilen.

Dadurch erreiche ich in unserer Gruppe den Effekt, dass nicht jeder Gegner 2-3 mag. Standardgegenstände besitzt (Waffe +1, Rüstung +1 und Resistenz/Schild +1 sind da ja üblich).
Sind es schon bessere Gegner, werden sie mit masterwork weapons and armors ausgerüstet, damit das CR nicht leidet.
Im Gegenzug haben die starken Gegner dann auch mal eine +3-Waffe/Rüstung und/oder ausgefallene woundrous items.

Zudem kannst du in der Gesamtsumme der oben ermittelten Schätze auch mehr Einwegitems einbauen, also potions, wands (mit wenigen Restladungen), scrolls etc.

Ich habe als SL die Erfahrung gemacht, dass die Magie nicht so vehement vertreten ist und - trotz FR-Setting - seltener vorkommt.
Die Spieler müssen keine Horde an +1-Waffen verwalten und freuen sich über besondere, magische Gegenstände.
Ich habe auch kein Problem damit, einem Stufe-11-Krieger auch mal eine Rüstung +4 zukommen zu lassen (obwohl das nach DMG/MIC zu früh wäre).
Gerade bei Rüstungen und Waffen kann man kreativ sein und die Verzauberungen aus dem MIC einflechten.
Titel: Unterausgerüstete Charaktere
Beitrag von: Darigaaz am 13. März 2011, 15:28:31
Zitat
werden dafür auch meistens nicht herausragend bezahlt, das Erledigen der Aufträge ist sowieso in ihrem Interesse.
Organisation wechseln. Ehrlich gesagt ist hier ein großer Widerspruch. Laß die Organisation stattdesen Spesen bezahlen (dafür ist sie ja organisiert  :suspious:) und regelmäßigen Sold auszahlen.

Dazu könnte man das Complete Champion heranziehen oder Complete Mage. Organisationen vergeben Ränge, die die SC unterstützen.

Ausrüstung und Geld richtete sich für mich nach der Art der Gegner, die erwartet werden. Wenn man schon vom normalen Schatzsystem abkehrt, dann aber auch richtig.
Titel: Unterausgerüstete Charaktere
Beitrag von: Heretic am 13. März 2011, 23:39:52
Warum spielt man D&D, wenn man die Prämissen desselbigen nicht mag?
Ich verstehs nicht, wenn du low Sword&Sorcery hast, warum spielst du dann D&D 3.5, Aldrum?

Kein besseres System gefunden? Oder woran liegt das, dass man ein aufs Monsterschnetzeln und Schätzejagen angelegtes Spiel genau umgekehrt spielt, so dass dessen Grundannahmen dermaßen ausgehebelt werden, dass man ein dysfunktionales Spiel erhält?


Du fragst uns gerade, warum dein Auto kaputtgeht und nicht wirklich gut weiterfährt, wenn du Zucker in den Tank schüttest, obwohl man damit deiner Meinung nach doch einen süßeren Fahrspaß erreichen würde... 

Titel: Unterausgerüstete Charaktere
Beitrag von: Aldrum am 14. März 2011, 01:32:00
Zitat
Kein besseres System gefunden? Oder woran liegt das, dass man ein aufs Monsterschnetzeln und Schätzejagen angelegtes Spiel genau umgekehrt spielt, so dass dessen Grundannahmen dermaßen ausgehebelt werden, dass man ein dysfunktionales Spiel erhält?

Wir spielen D&D weil es uns als erstes System in die Hände gefallen ist, bzw. von einem Verwandten näher gebracht wurde, und haben in den knapp 3 Jahren die wir jetzt spielen nicht das dringende Bedürfnis gehabt, das System zu wechseln.

Und davon, dass es an sich dysfunktional ist, hat ebenfalls keiner geredet, die Regeln sind sinnvoll und geben eine Welt relativ simpel einigermaßen realitätsnah wider (Fallschaden-Tabelle mal außen vorgelassen ^^) ... es ist an sich alles funktional, wenn man wenig kämpft, kämpft man halt wenig, und alles außer dem Kampf kann man in D&D genauso regeln wie in jedem anderen Rollenspiel auch, dafür braucht man kein Regelwerk. Wenn mal gekämpft wird (was auch nicht so selten ist, vielleicht durchschnittlich eine Begegnung in 1 1/2 Stunden), dann erfüllen die Regeln ihren Zweck und wir sind dankbar für sie. Von Dysfunktionalität kann also kaum die Rede sein, oder?

Es handelt sich bei meinem "Problem" ja auch um nichts spielzerstörendes, es geht mir nur darum, dass die traditionelle Methode wie man in D&D Ausrüstung erhält für uns nicht hinhaut, und wollte mir deswegen Anregungen holen, wie das lösbar ist.

Allen, die mir solche Anregungen gegeben haben, bin ich dankbar ;)
Titel: Unterausgerüstete Charaktere
Beitrag von: Taraxacum am 14. März 2011, 04:55:04
D&D ist ein nutzerfreundliches System. Dazu kommen noch die vielen, wunderschönen Settings und die Aktualität. Die meisten anderen Systeme bieten diese 3 Punkte sehr, sehr, selten in einem Paket. Die Settings von D&D an andere Systeme zu binden ist viel Arbeit für einen SL und die muss wirklich nicht sein, da man eh schon genug zu tun hat. Folglich bleibt man bei dem System D&D und passt es ein wenig an um Low Crunch Abenteuer zu spielen. Das gelingt eigentlich sehr gut, wenn man nicht anfängt zu spinnen um alles komplizierter zu machen. Das IMHO die falsche Herangehnsweise für D&D und einen flüssigen Spielverlauf.

@Heretic
Es ist hier nicht das "Zucker im Tank" Prinzip, sondern allein das "was ist besser, Windows oder Mac?".Und in diesem Thread wird sondiert was geht und was nicht.
IMO geht es Low Crunch Kampagnen für alle D20 Systeme zu spielen, den Spielern dennoch das nötige Equip zu geben, und trotz alledem ein Bisschen Glaubwürdigkeit im RP vs Loot zu erhalten, dazu noch die zusätzliche Arbeit des SL sehr gering zu halten.
Titel: Unterausgerüstete Charaktere
Beitrag von: Coldwyn am 14. März 2011, 10:27:01
Ich ürde es über die Organisation angehen und abseits der Bezahlung handhaben. Gute Leute die zuverlässig ihre Arbeit verrichten, rüstet man auch aus, wobei klar sein sollte das es sich um Leihgaben handelt auf die man acht geben sollte.
Schau dir doch mal das Rote Kreuz an, die schicken ihre Ärzte auch nicht auf derren eigene Kosten nach Somalia in den Hilfseinsatz.
Titel: Unterausgerüstete Charaktere
Beitrag von: Arldwulf am 14. März 2011, 10:33:57
Habt ihr es mal mit Gegenstandsequivalenten Belohnungen probiert?

Sprich statt den Gegenständen einfach auf anderem Weg Boni zu verteilen? Auf diese Weise könnten deine Spieler so ausgerüstet sein wie das Spielbalancing es vorsieht ohne andauernd auf einen innerhalb eurer Geschichte unglaubwürdig platzierten Schatz zu stossen.

Das könnte über Lehrmeister geschehen, oder über Forschung seitens der Spielercharaktere oder du könntest es über die Beobachtung von Gegnern einfliessen lassen. Anstatt dass der Gegner ein magisches Schwert +1 fallen lässt (dass die Spieler eh nur verkaufen und evtl. nicht zu dem Wohlstandslevel oder der Kampfweise passt die du für diesen Gegner beschrieben hast) hat er halt eine besondere Kampftechnik angewandt. Dein Kämpfer kann schlicht sagen er baut dies in seinen Kampfstil ein, du lässt ihn das etwas ausspielen und dann funktioniert es.

Statt dass dein Magier den Zauberstecken der Metamagie findet könnte er auch in einer Bibliothek einen alten Wälzer finden um dies mit einem vergleichbarem Effekt darzustellen. Oder Komponenten hierfür erfinden.
Titel: Unterausgerüstete Charaktere
Beitrag von: Camrel am 14. März 2011, 11:33:18
Da ich selber nicht leite weiss ich nicht inwieweit sich meine Idee verwirklichen liesse, aber trotzdem eine kleine Überlegung zum Thema:

Ich kenne natürlich eure Spielwelt und die Art der Organisation, für die eure Charaktere arbeiten, nicht, aber vielleicht weine eine Art Ausrüstungsabteilung eine Überlegung wert. Dabei könnte es sich je nach Grösse, Aufbau und Art der Organisatin entweder um eine eigene Produktions- und Entwicklungs-Abteilung (ähnlich wie Q’s Labor bei James Bond), um zur Organisation gehörige Händler mit guten Kontakten oder am besten aus einer Kombination aus beidem handeln.

Um so eine Abteilung am Laufen zu halten, benötigt man natürlich auch Ressourcen, sei es als Rohstoff oder als Handelsware. Um einen Teil davon, speziell welche von eher exotischer Art, zu beschafften, könnten bestimmte Mitglieder die im Auftrag der Organisation in die Welt hinaus ziehen (sprich Abenteuer) einen grossen nimmervollen Konservierungsbeutel bekommen und werden darum gebeten, falls sie zufällig auf mögliche Rohstoffe und interessante Zutaten stossen, diese im genannten Beutel mitzubringen.

Wenn die Gruppe den Beutel dann abgibt, könnte dass, etwas übertrieben dargestellt, ungefähr so aussehen:

„Oh mal sehen, was ihr uns mitgebracht habt. Eine Löwenmähne? Na ja die kann ich vielleicht für ein paar Gold an einen Pelzhändler verkaufen. Drei Stacheln mit Giftdrüse von Riesenskorpionen, die tauscht mir der Alchemist Balthasar bestimmt gegen ein zwei Heiltränke ein. Die Schuppen eines Baumdrachens, nicht schlecht, die kann ich für den Resistenzumhang brauchen, an dem ich gerade arbeite, und brauche keine zu kaufen, da kann ich ihn euch wesentlich günstiger überlassen. Und sogar ein Paar Sladzungen, da kenne ich einen Magier der euch dafür liebend gerne einen Gegenstand verzaubert.“

Auf diese Art kommt vielleicht auch bei besiegten Gegnern, die üblicherweise keine Ausrüstung benutzen oder Schätze sammlen, dieses „ich habe etwas erbeutet“ Gefühl auf ohne auf nicht ganz logisch platzierte Gegenstände zurückzugreifen.

Eine andere Alternative für mehr Ausrüstung wäre eine verfeindete Organisation als wiederkehrende Gegner, die sich unter anderem mit Hehlerei und Schmuggel, speziell im Bereich magischer Gegenstände, finanzieren. Wenn die Spieler dann wieder mal mit dieser Gruppierung aneinandergeraten, können sie mitunter auch ein örtliches Zwischenlager auffliegen lassen und erhalten einen Teil der Waren, deren Besitzer nicht direkt aufgespürt werden können, als Belohnung.
Titel: Unterausgerüstete Charaktere
Beitrag von: Aldrum am 15. März 2011, 00:44:31
Ich hätte das vielleicht schon vorher mal anmerken sollen, um was es sich bei der Organisation handelt.

Und zwar: Die Spielwelt ist rassistisch, Menschen unterdrücken die anderen Völker, die Charaktere sind allesamt welche dieser Nicht-Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen diese Unterdrückung stark zu spüren bekommen haben. Schließlich eskaliert die Situation als der alte, realtiv tolerante König von seinem eigenen Sohn beseitigt wird, unter dem die Verhältnisse noch schlechter werden.

Die SC finden gleichgesonnene, die sich auflehnen wollen und beschließen ein Rebellenlager am Rand einer Wüste zu gründen, einer Gegend, wo sie nicht sofort entdeckt und zerschlagen werden. Diesem Lager gehören etwa 150 Leute an und es soll als Operationsbasis dienen.

Prinzipiell steht der Organisation also nicht viel Ausrüstung und Kapital zur Verfügung, ich halte es aber immernoch für die beste Lösung, den SC Ausrüstung auf diesem Weg zukommen zu lassen. Wie wertvoll und mächtig die Gegenstände sind ist den Spielern nicht besonders wichtig, da meine Herausforderungen an ihre Ausrüstung angepasst sind und sie nur selten wirklich in Gefahr kommen. Es geht nur darum, sie mit interessanten magischen Gegenständen zu versorgen, wie beispielsweise Lauf-und-Spring-Stiefel, diverse Zauberzepter ...
Titel: Unterausgerüstete Charaktere
Beitrag von: Camrel am 15. März 2011, 09:15:38
Wenn die Charaktere sowieso schon Rebellen sind, könntest du die Ausrüstungsbeschaffung auch in Form von Guerilla-Takik mit einem Hauch Robin Hood aufziehen. Dazu könntest du ihnen eine Anzahl an lohnenden Zielen für Störaktionen liefern bei denen sie an Ausrüstung kommen können.

Ein paar Beispiele für mögliche Aktionen:

Titel: Unterausgerüstete Charaktere
Beitrag von: Curundil am 15. März 2011, 09:22:48
In unserer letzten, inzwischen abgeschlossenen Kampagne hatten wir auch low-power low-magic, was die Ausrüstung und teils auch die Charakterprofile anging. Das ließ sich prima über die Verwendung eines aufgebohrten Actionpoint-Systems kompensieren. Damit waren die Charaktere zwar immer noch schlechter gerüstet als vergleichbare typische Kanon-Charas, besaßen aber im entscheidenden Moment mehr Kontrolle über den Effekt ihres Tuns und die Option, Feats zu emulieren. Das machte sie flexibler und verschaffte den Spielern das Gefühl, weniger vom Glück gebeutelt zu sein.

In unserer aktuellen Kampagne, wo wir nun "normale" D&D-typische Ausrüstung haben (nicht à la carte, übertrieben oder optimiert, aber zumindest in normalem Umfang greifbar), hat eine Spielerin bereits angefragt, ob man nicht lieber wieder die Aktionspunkte haben könne, dann bliebe magische Ausrüstung begehrt und selten, aber man hätte stärker das Gefühl, der Charakter an sich sei der Akteur, nicht seine Ausrüstung.
Titel: Unterausgerüstete Charaktere
Beitrag von: Aldrum am 15. März 2011, 12:36:54
Zitat
    * Abfangen von Militärlieferungen, speziell solcher mit Lieferung für Offiziere/Örtliche Zivilkomandanten (bessere Beute)
    * Überfall auf eine geheime Lieferung mit der wankelmütige Adlige bestochen werden sollen.
    * Umleiten von frisch einkassierten Steuergeldern
    * Schikanieren von Adligen die den neuen König unterstützen („Wegezoll? Was für Wegezoll?“ … „Alles was ihr bei euch tragt!“)
    * Befreiung einer Gruppe von Meisterhandwerkern und ihrer als Geislen gehaltenen Familien die dann für die Rebellen arbeiten.

Gute Vorschläge wie ich finde ;) der momentane Auftrag geht davon, dass eine Skupellose Händlergruppe den Häuptling eines (mit den SC verbündeten) Indianerdorfes entführt hat und diesen an den Feind ausgehändigt hat. Die Charaktere können gegen dessen Hinrichtung nichts mehr tun, aber den Sohn aus den Händen der Händler befreien, bevor dieser auch noch verkauft wird. Und Händler haben ja bekanntermaßen Geld ^^
Titel: Unterausgerüstete Charaktere
Beitrag von: Heretic am 23. März 2011, 17:25:18
Zitat
Kein besseres System gefunden? Oder woran liegt das, dass man ein aufs Monsterschnetzeln und Schätzejagen angelegtes Spiel genau umgekehrt spielt, so dass dessen Grundannahmen dermaßen ausgehebelt werden, dass man ein dysfunktionales Spiel erhält?

Wir spielen D&D weil es uns als erstes System in die Hände gefallen ist, bzw. von einem Verwandten näher gebracht wurde, und haben in den knapp 3 Jahren die wir jetzt spielen nicht das dringende Bedürfnis gehabt, das System zu wechseln.

Und davon, dass es an sich dysfunktional ist, hat ebenfalls keiner geredet, die Regeln sind sinnvoll und geben eine Welt relativ simpel einigermaßen realitätsnah wider (Fallschaden-Tabelle mal außen vorgelassen ^^) ... es ist an sich alles funktional, wenn man wenig kämpft, kämpft man halt wenig, und alles außer dem Kampf kann man in D&D genauso regeln wie in jedem anderen Rollenspiel auch, dafür braucht man kein Regelwerk. Wenn mal gekämpft wird (was auch nicht so selten ist, vielleicht durchschnittlich eine Begegnung in 1 1/2 Stunden), dann erfüllen die Regeln ihren Zweck und wir sind dankbar für sie. Von Dysfunktionalität kann also kaum die Rede sein, oder?

Es handelt sich bei meinem "Problem" ja auch um nichts spielzerstörendes, es geht mir nur darum, dass die traditionelle Methode wie man in D&D Ausrüstung erhält für uns nicht hinhaut, und wollte mir deswegen Anregungen holen, wie das lösbar ist.

Allen, die mir solche Anregungen gegeben haben, bin ich dankbar ;)

Ich sagte nicht, dass D&D dysfunktional sei, sondern dass ihr durch eure Spielweise D&D dazu macht. Das ist ein Unterschied. Wenn ihr low fantasy sword&sorcery spielen wollt, dann braucht ihr auch ein System, das das tragen und leisten kann.

Ansonsten gibt es keine Lösungen dafür, denn der Aufwand, denn man treiben muss, um D&D so umzubauen, dass es für euch spielbar wird, da kannste gleich ein neues, einfacher spielbares System nehmen, so wie "Savage Worlds" ("of Solomon Kane", geht aber auch in der Standardausführung) oder Barbarians of Lemuria, denn beide Systeme gehen davon aus, dass der Charakter 100% seiner Kompetenz darstellt, wohingegen das bei D&D so ist, dass das was man HAT, auch mitbestimmt, was man KANN.
Titel: Unterausgerüstete Charaktere
Beitrag von: Impossible am 26. März 2011, 15:59:33
Zitat
    * Abfangen von Militärlieferungen, speziell solcher mit Lieferung für Offiziere/Örtliche Zivilkomandanten (bessere Beute)
    * Überfall auf eine geheime Lieferung mit der wankelmütige Adlige bestochen werden sollen.
    * Umleiten von frisch einkassierten Steuergeldern
    * Schikanieren von Adligen die den neuen König unterstützen („Wegezoll? Was für Wegezoll?“ … „Alles was ihr bei euch tragt!“)
    * Befreiung einer Gruppe von Meisterhandwerkern und ihrer als Geislen gehaltenen Familien die dann für die Rebellen arbeiten.

Gute Vorschläge wie ich finde ;) der momentane Auftrag geht davon, dass eine Skupellose Händlergruppe den Häuptling eines (mit den SC verbündeten) Indianerdorfes entführt hat und diesen an den Feind ausgehändigt hat. Die Charaktere können gegen dessen Hinrichtung nichts mehr tun, aber den Sohn aus den Händen der Händler befreien, bevor dieser auch noch verkauft wird. Und Händler haben ja bekanntermaßen Geld ^^
Haha, wie schön, wenn SL und SC einer Gruppe im gleichen Forum unterwegs sind.  :D
Und wie wir den Häuptling befreit haben!  8)
Titel: Unterausgerüstete Charaktere
Beitrag von: Aldrum am 28. März 2011, 12:58:26
und wie schön, dass du dann im SL-Forum in meinem Thread nichts verloren hast ... sieht so aus, als würde Daronil nächsten Abend von einem richtig hübschen Drachen gefressen werden ^^
Titel: Unterausgerüstete Charaktere
Beitrag von: Impossible am 28. März 2011, 15:03:07
Als wenn ich was wichtiges Neues erfahren hätte! Außerdem hat mich das Thema nunmal interessiert, weil das ja schon immer ein Problem bei unseren Kampagnen war, auch als ich geleitet hab.
Titel: Unterausgerüstete Charaktere
Beitrag von: Lord Finster am 07. April 2011, 14:19:17
Ich weiß ja nicht, wie aktuell das Problem noch ist ...
Aus langjähriger, teils leidvollen Erfahrung :cheesy: weiß ich zu berichten:
Laß es.
Mach aus der Not eine Tugend und bewaffnete deine Spieler meinetwegen mit Holzschwertern (kann auch lustig sein)
Der Umgang mit stark einschränkenden Bedingungen führt in der Regel zu einer erhöhten Kreativität bei der Anwendung neuer und ungewöhnlicher Methoden.
Wenn deine Kampagne so angelegt ist, daß die Partei deiner Spieler in ständigem Mangel an Resourcen und Ausrüstung krankt, wäre es ohnehin eher unpassend, einen kleinen Stoßtrupp mit mehr auszustatten. Schieb mal kleine Aufträge dazwischen, die Geld und Ausrüstung in die Rebellenkasse spülen sollen, dabei kann sich das Trüppchen ja mit der Beute eindecken. Allerdings würde ich den Jungs das Zeug nach erfolgter Mission wieder abknöpfen und den Rebellen überlassen (könnte man auch verwenden, um moralische Dilemma einzubauen: "geb ich das Schwert für die Sache oder behalt' ich's lieber selbst?")
Das Ausheben eines Elite-Kommandopostens in der Gegend (Kommandantur, Leibgarde des Gouverneurs, Kriegskasse etc.) böte sich an, der Gruppe etwas Hardware an die Hand zu geben - plus ein wenig Taschengeld.
Händlerkarawanen und/oder Warentransporte sind auch immer weider gern genommen, dazu gibt's ja dann auch immer noch den lieben Zufall. Vielleicht steht ja in der Nähe irgendwo ein Fort, welches unbotmäßig verlassen wurde, zB weil ein Tatzelwurm eingezogen ist oder eine Horde Banditen hat die Mannschaft hingemetzelt

Ich sprech aus Erfahrung, hatte ich doch mal eine Gruppe, die in einer Zwergenbinge nichts eiligeres zu tun hatte, als die schweren Adamantit-Panzertüren der Schatzkammer abzumontieren auf dem nächsten Markt zu verscheuern - zusammen mit den eingesammelten Mithrilintarsien der alten Steinmetzarbeiten, von den 40 Mithrilkettenhemden der nicht zufällig anwesenden Dunkelzwerge mal ganz abgesehen.

Wenn du deinen Leuten *wirklich* was an die Hand geben möchtest, verschaff' ihnen doch die Möglichkeit, nach Schätzen zu suchen oder legendäre Handwerker zu rekrutieren. Ein Museum seltener Gegenstände zu plündern wäre auch eine Idee.
Nur, wie gesagt, nimm ihnen die Schätze anschließend wieder ab. Gruppen, die schlecht ausgerüstet sind, machen mindestens soviel Spaß, wie gut ausgerüstete, aber sehr gut ausgerüstete führen schnell zu Langeweile und dadurch auch Frust.

Es ist nichts dabei, seine Spieler kurz zu halten - sehr kurz, falls nötig :D

Vielleicht mal ein paar Anregungen für Methoden, Spieler an Ausrüstung zu bringen:
In unserer normalen Spielumgebung lassen die Gegner genau das fallen, was sie dabei gehabt haben. Man erhält so - bei genug Stauraum - recht schnell ausreichend Beute, um sich beim nächsten Pfandleiher einzudecken. Humanoide Gegner bringen so immer ein paar Münzen, wenigstens eine (unbrauchbare und beschädigte) Rüstung und ein paar gebrauchte Waffen ein, zzgl allen Schnickschnack, den man eventuell dabei gehabt hat: Werkzeuge, Zelte, Schlafdecken, Schnappeisen, Proviant, Alchimikalien. Das alles läßt sich dann bedingt zu Geld machen, man muß ja berücksichtigen, daß die Sachen gebraucht und teilweise beschädigt sind, daher gibt das Zeug idR nur 1/4 bis 1/5 des Listenpreises.
Diese Schatztabelle hielt ich schon immer für ziemlich trööt weil unrealistisch. Bricht man irgendwo ein, weiß der Spielleiter bei uns schon vorher, was da zu holen ist und würfelt nicht willkürlich was zusammen. Diese Methode verwende ich nur, wenn es angebracht ist, beim Plündern von Katakomben, beispielsweise. Ansonsten haben sich die Chars der Spieler real um Verdienst zu kümmern, sprich sie heuern vorübergehend in Positionen oder Geschäften an. Die meisten Klassen verfügen bei uns zudem über eine irgendwie geartete Methode an Geld zu kommen: Barden singen, tanzen oder führen Shows auf, Magier fertigen Runen, Talismane und so Zeug an, Alchimisten ihre nromalen Produkte, von denen ein Teil verkauft, der Rest zur eigenen Verwendung behalten wird. Jäger sammeln Felle und Nahrung und das Kämpfergesindel verbringt seine Zeit damit, drohend auszusehen (Leibwächter oder Wächter), Leute zu verprügeln (Schläger) oder nehmen ehrliche oder unehrliche Bürger in die Mangel (vorwiegend nachts). Als Lehrer, Schreibe oder Handwerker arbeitet zudem, wer dazu die Fähigkeiten hat.
Ausrüstung wurde dann normalerweise gekauft, auch magisches Zeug. Wirklich mächtige Dinge gibt's dann via Aufträge, aber ein Zweihänder +pp einfach zu finden - nö, danke. Nur, wenn der Vorbesitzer auch zuvor damit auf die Truppe eingedroschen hat oder es liegt halt dediziert im Schatz/Hort. So weiß man wenigstens schon vorher, was die Leute im Abenteuer so alles finden können.
Titel: Unterausgerüstete Charaktere
Beitrag von: endier am 08. April 2011, 08:19:40

Mach aus der Not eine Tugend und bewaffnete deine Spieler meinetwegen mit Holzschwertern (kann auch lustig sein)
Der Umgang mit stark einschränkenden Bedingungen führt in der Regel zu einer erhöhten Kreativität bei der Anwendung neuer und ungewöhnlicher Methoden.
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Nur, wie gesagt, nimm ihnen die Schätze anschließend wieder ab. Gruppen, die schlecht ausgerüstet sind, machen mindestens soviel Spaß, wie gut ausgerüstete, aber sehr gut ausgerüstete führen schnell zu Langeweile und dadurch auch Frust.

Es ist nichts dabei, seine Spieler kurz zu halten - sehr kurz, falls nötig :D


Und macht die Vollcaster noch stärker als sie schon sind.
Bei knapphalten der Ausrüstung ist ein irgendwie gearteter Ausgleich für die mundanen Charakterklassen vonnöten.
Einem Lvl 9 Hexenmeister ist es relativ egal ob er nur 20K oder 60 K an Kram hat.  Einem Kämpfer 9 nicht.

Zitat
Humanoide Gegner bringen so immer ein paar Münzen, wenigstens eine (unbrauchbare und beschädigte) Rüstung und ein paar gebrauchte Waffen ein, zzgl allen Schnickschnack, den man eventuell dabei gehabt hat: Werkzeuge, Zelte, Schlafdecken, Schnappeisen, Proviant, Alchimikalien. Das alles läßt sich dann bedingt zu Geld machen, man muß ja berücksichtigen, daß die Sachen gebraucht und teilweise beschädigt sind, daher gibt das Zeug idR nur 1/4 bis 1/5 des Listenpreises.

Dann benutzt keiner Mending und Make whole... Sprüche für Lau, die gebrauchte und beschädigte Full-plates wieder tiptop machen.
Titel: Unterausgerüstete Charaktere
Beitrag von: Kilamar am 08. April 2011, 15:41:01
Man kann auch alles zu negativ sehen.
So stark ist der Effekt nicht. Und wenn man als SL ein Auge auf die Ausrüstung hat, sollte man natürlich auch auf die Magie schauen.

Bei mir hat es jedenfall bisher prima geklappt.

Kilamar
Titel: Unterausgerüstete Charaktere
Beitrag von: Hautlappen am 08. April 2011, 15:53:08
Ja, weil du ein erfahrener SL bist.
Ansonsten gilt das was endier schreibt.
Mach auf keinen Fall das was Lord Finster vorschlägt wenn du mit den Konsequenzen nicht mehr klarkommst.
Wenn man generisch spielt, macht es alles andere als Spaß die Spieler "kurz zu halten", im Gegenteil. Vorallem das Wegnehmen der Ausrüstung durch den SL ist ein Kardinalfehler, ein absolutes No-Go. Es mag Situationen geben in denen sowas passend ist (Gefangennahme etc.), die Erfahrung lehrt aber, dass es eben wirklich alles andere als ein Vergnügen ist sich seine Ausrüstung wieder zusammenzusuchen.
Titel: Unterausgerüstete Charaktere
Beitrag von: Lord Finster am 08. April 2011, 17:39:07
[...] Vorallem das Wegnehmen der Ausrüstung durch den SL ist ein Kardinalfehler, ein absolutes No-Go. [...]
Woher manche ihre Motivationen nehmen ... ::)
Natürlich ist das KEIN Kardinalfehler, es kann aber SEHR leicht einer werden, insofern stimme ich da voll zu. Zudem ist es oft ein Zeichen dafür, daß dem SL die Kontrolle über die Ausrüstung seiner Spieler entglitten ist und er zu drastischen Mitteln greift, ihrer wieder Herr zu werden.
Da hat der Hautlappen ja durchaus recht, Ausrüstung klauen geht den Spielern an die Primärganglien - war hier aber auch so weder gemeint, noch gesagt.
Wie ich geschrieben habe, ginge es um Ausrüstung, die in einem Plot gefunden/erobert wird und am Ende abgegeben werden muß(soll?). Das ist nicht nur statthaft, sondern auch sinnvoll und angebracht.
Stellt euch nur mal vor, der Hauptmann schickt die Gang los, 'sorgt mal für gute Ausrüstung für unsere wackeren Kämpen, die werden im Feld sonst zerlegt.' und dann kommt die Gang wieder, mit Bihänder++ etc pp. und meldet: '20 Lederrüstungen und 15 Kurzschwerter gefunden.'
Also, ich als Hauptmann hätte dann gepflegt die Truppe selbst geplündert, kriegsmäßig mit abwatschen.
Nein, nein, einmal fest an die Spieler abgegebenes Zeug einfach wegzunehmen ist als SL fies. Nur in diesem speziellen Fall scheint es ein probates Mittel zu sein, die Spielr mal ab und an an der 'echten' Hardware schnuppern zu lassen - das macht schließlich auch Appetitt auf mehr.
Ginge es hier eher um allgemeine Situationen, wäre mein Äußerung auch in andere Richtung gegangen.

Was die Spell-Caster angeht, die sind eh out-of-balance imho. Hab da dementsprechend für unauffällige Abhilfe gesorgt in Form von Verbrauchskomponenten der Spells. Allerdings dürfen die Magier als Ausgleich auch etwas schwereres Gerät verwenden.

Allerdings muß ich gestehen, daß mir DnD aus genau diesen Gründen nie sehr zugesagt hat und ich dementsprechend mehr an anderen Systemen interessiert bin. Was nicht heißt, daß man DnD mit etwas gutem Willen und ein wenig Arbeit zu einem vernünftigen Adventure-Crawler á la Talislanta o.ä. abwandeln kann. Mit dem ursprünglichen Regelwerk hat's dann freilich nicht mehr allzuviel zu tun, da kann man auch gleich ein anderes, geeigneteres System verwenden.

Dann benutzt keiner Mending und Make whole... Sprüche für Lau, die gebrauchte und beschädigte Full-plates wieder tiptop machen.
Erfasst  :wink: aus zwei Gründen: Sprüche für Lau gibbet bei mir nich und beschädigt bleibt beschädigt, maximal 99%. Ein Händler legt dafür trotzdem nicht mal den halben Listenpreis hin. "Mend Armor" funzt insofern lediglich für eigene Rüstungen. Außerdem gehen wir davon aus, daß einem gefunden Rüstungen nicht passen und erst angepaßt werden müssen. Jaja, ich weiß, nicht standard. Pfeif ich drauf, hab' ich beste Erfahrungen mit gemacht, weil sich die Spieler tatsächlich anstrengen, etwas zu erreichen und nicht warten, bis 'es dropt'.

Es führen viele Wege nach Rom und meiner sogar wieder hinaus ;)
Titel: Unterausgerüstete Charaktere
Beitrag von: endier am 12. April 2011, 09:04:31

Was die Spell-Caster angeht, die sind eh out-of-balance imho. Hab da dementsprechend für unauffällige Abhilfe gesorgt in Form von Verbrauchskomponenten der Spells. Allerdings dürfen die Magier als Ausgleich auch etwas schwereres Gerät verwenden.

Haben nicht alle Spells, die ein "M" in der Liste stehen haben, eine Verbrauchskomponente ?
Oder hast Du für die über 200 Spells jeweils eine weitere, mit GP-preisen betitelte Materialkomponente gegeben? Und wie handhabst Du dann "Eschew Materials" ?

Ach und wenn Du Vollcaster eh als imba ansiehst, wieso verschärfst Du das noch, indem du die Mundanen noch kurz hälst ?  ::)

Zitat
Allerdings muß ich gestehen, daß mir DnD aus genau diesen Gründen nie sehr zugesagt hat und ich dementsprechend mehr an anderen Systemen interessiert bin. Was nicht heißt, daß man DnD mit etwas gutem Willen und ein wenig Arbeit zu einem vernünftigen Adventure-Crawler á la Talislanta o.ä. abwandeln kann. Mit dem ursprünglichen Regelwerk hat's dann freilich nicht mehr allzuviel zu tun, da kann man auch gleich ein anderes, geeigneteres System verwenden.

Wenn Du was spielst, das mit D&D nicht mehr viel zu tun hat, dann soltest Du auch am Anfang sagen, denn der TE wird wohl nicht ein komplett verhouserultes System spielen.
(D20 =! D&D)

Zitat
Dann benutzt keiner Mending und Make whole... Sprüche für Lau, die gebrauchte und beschädigte Full-plates wieder tiptop machen.
Erfasst  :wink: aus zwei Gründen: Sprüche für Lau gibbet bei mir nich und beschädigt bleibt beschädigt, maximal 99%. Ein Händler legt dafür trotzdem nicht mal den halben Listenpreis hin. "Mend Armor" funzt insofern lediglich für eigene Rüstungen. Außerdem gehen wir davon aus, daß einem gefunden Rüstungen nicht passen und erst angepaßt werden müssen. Jaja, ich weiß, nicht standard. Pfeif ich drauf, hab' ich beste Erfahrungen mit gemacht, weil sich die Spieler tatsächlich anstrengen, etwas zu erreichen und nicht warten, bis 'es dropt'.

Bezüglich Sprüche für Lau: Siehe oben
Verwendbarkeit deiner Aussagen für andere, insbesondere Threadersteller: Siehe oben.

Sowohl Mending aber insbesondere Make whole machen Gegenstände wieder komplett ganz. Steht auch so in der Spruchbeschreibung. Natürlich hat auch Make whole Grenzen, die aber klar in der Spruchbeschreibung definiert sind.

Titel: Unterausgerüstete Charaktere
Beitrag von: Darigaaz am 12. April 2011, 12:02:51
Zitat
Die Frage die ich hab ist:
Kennt jemand das Problem, dass zu viel Realitätsbewusstsein die Schatz-Tabellen im DMG einfach sinnlos erscheinen lässt, da zerlegt man eine Hydra und sie droppt eventuell einen Zweihänder +2, bzw. er liegt hinter ihr in einer Kiste, die sie nicht mal öffnen kann? Das ist doch nicht cool, finde ich ....
Wie lasse ich meinen Spielern mehr Geld oder Ausrüstung zukommen? Die (oben angesprochene) Organisation ist nicht gerade wohlhabend, Ausrüstung im teuren Bereich kriegen die Spieler so also auch nicht ...

Und schon mal danke an alle die schreiben: "D&D ist für eure Interessen das falsche System" ... seh ich nicht so, die Regelmechaniken von D&D sind sinnvoll, Knackpunkt ist für mich momentan nur, wie man den Spielern realistisch große Geldmengen zukommen lassen kann und das ist systemunabhängig.
Unsere höchststufige Gruppe musste eingemottet werden, weil sie dermaßen überausgerüstet war (Stufe 20 Kapital auf Stufe 16!, und das war der ärmste Charakter), sodaß der DM einfach keine konsistente Option mehr sah, einen goldsink zu erschaffen, ohne einfach radikal alles zu kürzen und den SC alles quasi wegzunehmen und angemessenes Kapital nach wpl-Tabelle zu geben.

Dies wurde hptsl. durch Craft Wondrous Item und Craft Magic Arms and Armor Talent verursacht.

Überausgerüstete Charakter sind ganz klar ein Fehler durch den DM. Leider erkennt man das erst so ab Stufe 13. Die Tabellen im DMG sind nicht balanciert. Nutze stattdessen die Tabellenaufstellung aus dem Magic Item Compendium.

Außerdem mußt du mehr Planung in der loot-Verteilung und Progression haben. Das ist die nervigste Arbeit am ganzen Abenteuer (zumindest für mich, mir persönlich wäre es lieb, wenn die Spieler einfach die Geschichte in den Vordergund stellten) aber DnD ist nunmal sehr item-abhängig bei challenge rating = Gruppenstufe. Das kann man auch nicht wegdiskutieren. Addiert man noch Klassenstufen zu irgendetwas dazu wirds noch schwieriger.

Es gibt da meiner Meinung nach nicht viele Möglichkeiten außer, die SCs mal ein paar Stufen durch die Hölle gehen zu lassen (wörtlich oder nicht, sei dahingestellt ;)) und Erfahrung ohne loot zu bekomemn oder eben einfach mal stop! rufen und drüber reden, daß die Balance sehr gestört ist und sie einfach zu viel haben und du mit ihnen gemeinsam einen Weg finden willst, das wieder grade zu biegen. Die für mich einfachste Option, ihnen alles zu nehmen würde ich versuchen, mit ihnen gemeisnam zu erarbeiten. Darauf aufbauend kann man den Charakter ja auch weiterentwickeln. Egal, welche Gründe für das Verschwinden von Kapital nötig sind, beziehe die SCs direkt mit ein und zwar, indem sie die Vorschläge machen. Das macht es zwar immernoch erzwungen, was eigtl. der casus knackus dabei ist, lässt sie jedoch selber daran arbeiten sodaß sie ihre eigene Geschichte schreiben und nicht Willkür!! schreien können.

Banditen, die sie z. B. bei Nacht ausrauben sind der absolut schlechteste Weg, einfach, weil es dermaßen unkreativ und Holzhammermethode ist, daß es den Spaß zerstört. So jedenfalls meine Erfahrung. Hängt natürlich stark von der Einstellung/Erwartung zum/vom Spiel ab.

Wenn sich ein Spieler gegen so etwas sträubt, würde ich ihm nahelegen, die Gruppe zu verlassen.
Titel: Unterausgerüstete Charaktere
Beitrag von: Siran am 12. April 2011, 14:42:32
In der oben bereits erwähnten Gruppe handhabe ich es ja so, dass ich die Schätze des Abenteuers komplett erfasse und - auf der Grundlage dieses Wertes - die Gegenstände neu ermittle mit der Prämisse, weniger, aber auch gerne mächtigere Gegenstände einzusetzen.
Dadurch ist die Streuung nicht mehr so hoch und Magie ist auch nur bei stärkeren Gegnern (Befehlsgeber, "bosses") zu finden, während hingegen der Skirmishtrupp (zB 4x Fighter 4) lediglich mwk.items besitzt, obwohl diese Gegner nach DMG bei 4 Stufen auch magische items hätten.

Ergänzend kann man das Kapital auch durch Randbedingungen abschwächen, die natürlich vorher innerhalb der Gruppe vermittelt werden.

Unterstützen die SCs als klassische Renegaten einen Widerstand oder eine andersartige, militärische Fraktion, dann ist es üblich, diese Fraktion mit Geld und mwk., ggf sogar magischen Waffen/Rüstungen zu unterstützen.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Spieler das positiv aufnahmen und engangiert waren, ihre Partei zu supporten.
Das klappt dann recht gut, wenn man die Gruppe im Vorfeld mit Organisationen, NSCs oder einfach nur der "Heimat" verknüpft.
Tobt ein Krieg in der Heimat? Dann wird der Widerstand doch aus altruistischen Motiven unterstützt.
Arbeitet man für eine Gilde? Dann gibts Belohungen, aber man gibt auch gerne was ab.
Hat ein oder mehrere SCs ein Zuhause/Stronghold?
Falls nicht, kann man auch das schmackhaft machen und mit der Kampagne verbinden.

Im Ergebnis möchte ich damit sagen, dass man nicht unbedingt das Kapital an sich kürzen muss.
Man kann auch Möglichkeiten anbieten, das Kapital zu investieren.
Dazu muss man von der klassischen Idee abkehren, dass die SCs ihr Geld grundsätzlich und zu 100% in ihre Ausrüstung investieren.
Titel: Unterausgerüstete Charaktere
Beitrag von: Nightmoon am 13. April 2011, 01:09:55
Naja, der Grad der Ausrüstung macht natürlich auch zum Teil mit abhängig, welche Monster man der Gruppe vorsetzen kann. Wenn die Stufe 16 Gruppe Gegenstände wie eine Stufe 20 Gruppe hat, dann würde ich die Gruppe sicher nicht einstampfen, da man die Charaktere ja bestimmt auch sehr lieb gewonnen hat, aber man sollte die Gruppe dann auch mit härteren Begegnungen fordern, als es normalerweise der Fall wäre. Umgekehrt muss man sich Klar sein, dass der Stufe 10 Kämpfer, der noch immer keine magischen Gegenstände hat, nicht unbedingt mit einem SG 10 Gegner fertig werden kann.
Wenn man sowas will, sollte man den Helden vielleicht ein Artefakt zuspielen, das permanent ein Antimagisches Feld ausstrahlt. Zumindest gegen gleichstufige NSCs sind die Chancen dann wieder ausgeglichen.
Titel: Unterausgerüstete Charaktere
Beitrag von: Siran am 13. April 2011, 10:02:42
Das eine führt ja nicht zwangsläufig zum anderen.
Zur gradiellen Annäherung der Gruppenausrüstung an die Gegnerstufe helfen die Tabellen im MIC.
Was ich sage, ist, dass man da ruhig ein wenig nach oben ausscheren kann - das macht in der Praxis keinewegs soviel aus, wie immer angenommen wird.
Wenn ich also dem Krieger auf Stufe 11 nun eine Rüstung +4 gebe (was in der Verzauberung ja nichtmal nur der Verbesserungsbonus auf die AC beinhalten muss), dann ist das ein monetärer Unterschied zur üblichen Rüstung +3.
Im Kampf macht das jedoch nur einen marginalen Unterschied aus.

In höherer Geldwert der Ausrüstung führt also nicht unmittelbar zu einer stärkeren Gruppe - und damit zu leichteren bzw unpassenden Begegnungen.

Von solch abenteuerlichen Artefakten halte ich indes nichts.
Titel: Unterausgerüstete Charaktere
Beitrag von: Darastin am 14. April 2011, 12:05:56
Es ist halt immer so eine Sache, einfach nur den Wert der Ausrüstung zu addieren und mit den WBL-Tabellen zu vergleichen. Je nachdem um welche Gegenstände es geht und wie sie verteilt sind kann der Unterschied irgendwo zwischen marginal und gigantisch liegen. Nehmen wir mal den Stufe 16 Charakter mit Stufe 20 Ausrüstung. Das kann so aussehen, daß er in AC, Angriff und Saves je einen Punkt besser ist als "normal" und vielleicht noch ein Gimmick mehr hat, das ihn mal aus einer brenzligen Situation retten könnte. Das wäre noch relativ harmlos. Wenn er jedoch fast Stufe 16 Werte hat, aber einen Wert extrem erhöht (z.B. alles "überzählige" Zeugs auf AC -> schnell mal vier oder fünf Punkte mehr), dann wird es knifflig.

Auf jeden Fall bricht sich kein vernünftiger SL einen Zacken aus der Krome wenn er auf die Spieler zugeht und sagt: "Schaut mal; für Eure Stufe seid Ihr viel zu gut ausgerüstet. Da müsen wir was machen; irgendwelche Vorschläge?"

Das vorgeschlagene Antimagie-Artefakt ist auch keine Lösung, denn das haut die Gruppe (oder noch schlimmer: nur den, der es trägt) von "etwas zu viel" auf "viel zu wenig" runter.


[...] Vorallem das Wegnehmen der Ausrüstung durch den SL ist ein Kardinalfehler, ein absolutes No-Go. [...]
Woher manche ihre Motivationen nehmen ... ::)
Natürlich ist das KEIN Kardinalfehler, es kann aber SEHR leicht einer werden, insofern stimme ich da voll zu.
Ihr habt beide Unrecht. Der Kardinalfehler ist: Zu glauben, man kann etwas richtig machen, das die meisten Leute verbocken. 8)

Zitat
Wie ich geschrieben habe, ginge es um Ausrüstung, die in einem Plot gefunden/erobert wird und am Ende abgegeben werden muß(soll?). Das ist nicht nur statthaft, sondern auch sinnvoll und angebracht.
Aus SL-Perspektive vielleicht. Aber aus Spielerperspektive ist sowas schon ziemlich grausam, wenn man dauernd solche Sachen vor die Nase gesetzt bekommt. Irgendwann kommt man sich da auch ziemlich verar***t vor und dann braucht sich der SL auch nicht zu wundern, wenn die Spieler sich Gedanken machen wie man das Zeug doch irgendwie behalten kann.

Zitat
Stellt euch nur mal vor, der Hauptmann schickt die Gang los, 'sorgt mal für gute Ausrüstung für unsere wackeren Kämpen, die werden im Feld sonst zerlegt.' und dann kommt die Gang wieder, mit Bihänder++ etc pp. und meldet: '20 Lederrüstungen und 15 Kurzschwerter gefunden.'
Gegenfrage: Warum sollten die SC in dem Fall nicht die besten Sachen für sich behalten? Immerhin können sie das Meiste aus den Teilen herausholen. Natürlich sollte für die Truppe schon was mehr drin sein als "20 Lederrüstungen und 15 Kurzschwerter" - aber das muß es auch erstmal irgendwo zu holen geben.

Zitat
Also, ich als Hauptmann hätte dann gepflegt die Truppe selbst geplündert, kriegsmäßig mit abwatschen.
Damit kann man sich auch bös in die Nesseln setzen... Bestenfalls vergrault man sich damit einen wertvollen Kommandotrupp, schlimmstenfalls verliert man Rang, Ansehen und lebenswichtige Körperteile...

Bis bald;
Darastin
Titel: Unterausgerüstete Charaktere
Beitrag von: Hautlappen am 14. April 2011, 13:13:25
Zitat
Ihr habt beide Unrecht. Der Kardinalfehler ist: Zu glauben, man kann etwas richtig machen, das die meisten Leute verbocken
Ich verstehe unter "Wegnehmen" nicht das mit der Gruppe abgesprochene Runterrüsten.
Wegnehmen ist eindeutig negativ konnotiert. Der SL gibt den Spielern das Gefühl unmündig zu sein wenn er ihnen nicht einmal zutraut, dass sie, nach eingehendem Gespräch, selbst zu der Einsicht kommen zu teure/starke Ausrüstung zu besitzen.
Titel: Unterausgerüstete Charaktere
Beitrag von: Buyaka am 19. April 2011, 14:35:46
Bei solchen Problemen, würde ich auch das Gespräch mit der Gruppe suchen. Ich glaube auch, dass viele "Neu-Spielleiter" ein großes Problem mit dem Balancing von Ausrüstung/Belohnung usw. das ist mir in vielen Gruppen schon aufgefallen.

Auch das Wegnehmen von Ausrüstung, egal ob über den Plot (Gefangennahme) gerechtfertig stellt eine große Gefahr da. In meiner ersten Gruppeals Spieler, wurde praktisch die ganze Gruppe "vernackt", was die Motivation dann so in Keller gehen ließ, dass die Gruppe kurz darauf aufgelöst wurde.

Im Gegensatz hatten wir ein Überpowert Problem durch ein einfaches Gespräch innerhalb der Gruppe gelöst und auch die Spieler haben eingesehen, dass eine Abrüstung nötig war.

"Kennt jemand das Problem, dass zu viel Realitätsbewusstsein die Schatz-Tabellen im DMG einfach sinnlos erscheinen lässt, da zerlegt man eine Hydra und sie droppt eventuell einen Zweihänder +2, bzw. er liegt hinter ihr in einer Kiste, die sie nicht mal öffnen kann? Das ist doch nicht cool, finde ich ....
Wie lasse ich meinen Spielern mehr Geld oder Ausrüstung zukommen? Die (oben angesprochene) Organisation ist nicht gerade wohlhabend, Ausrüstung im teuren Bereich kriegen die Spieler so also auch nicht ...
"

Ich kenne solche Probleme auch, wobei unsere Spieler, dann meistens die Überreste der Hydra nutzen, um dann etwaige Köpfe, Krallen, Schuppen etc. nutzen um sich dadurch einen Zusatzverdienst zu sichern. Vielleicht Weg, für deine Heldentruppe? Geht natürlich nur, wenn man dementsprechende Transportmethoden hat.
Titel: Unterausgerüstete Charaktere
Beitrag von: Darastin am 19. April 2011, 17:34:39
Bei solchen Problemen, würde ich auch das Gespräch mit der Gruppe suchen. Ich glaube auch, dass viele "Neu-Spielleiter" ein großes Problem mit dem Balancing von Ausrüstung/Belohnung usw. das ist mir in vielen Gruppen schon aufgefallen.
Nicht nur "Neu-Spielleiter" ;) Und daß z.B. die Ausrüstungsrichtlinien im 3.x DMG nur den Gesamtwert und nicht etwa "Plusse" oder ähnlich greifbares nennen macht es nicht gerade besser.

Zitat
Auch das Wegnehmen von Ausrüstung, egal ob über den Plot (Gefangennahme) gerechtfertig stellt eine große Gefahr da. In meiner ersten Gruppeals Spieler, wurde praktisch die ganze Gruppe "vernackt", was die Motivation dann so in Keller gehen ließ, dass die Gruppe kurz darauf aufgelöst wurde.
Wobei "Gefangennahme durch Plot" da wahrscheinlich die schlimmere Sünde ist. Es ist die ultimative Kombination von Railroading (will heißen: egal was man tut, das Endergebnis steht bereits fest) und Verlust der Kontrolle des Spielers über seine Spielfigur.

Zitat
"Kennt jemand das Problem, dass zu viel Realitätsbewusstsein die Schatz-Tabellen im DMG einfach sinnlos erscheinen lässt, da zerlegt man eine Hydra und sie droppt eventuell einen Zweihänder +2, bzw. er liegt hinter ihr in einer Kiste, die sie nicht mal öffnen kann? Das ist doch nicht cool, finde ich ....
Wie lasse ich meinen Spielern mehr Geld oder Ausrüstung zukommen? Die (oben angesprochene) Organisation ist nicht gerade wohlhabend, Ausrüstung im teuren Bereich kriegen die Spieler so also auch nicht ...
"

Ich kenne solche Probleme auch
Hmmm... sind das wirklich so große Probleme?

Für Punkt 1 gabs ja schon im DMG (zumindest im 3.0er) einen Lösungsansatz: Zufallsschätze nie für einzelne Begegnungen ermitteln, sondern immer für ganze Aebnteuer, Dungeons oder vergleichbare logische Einheiten und dann so verteilen daß es möglichst sinnvoll aussieht.

Punkt 2 ist ja nun auch nicht so schwierig; entweder läßt man den Spielern Hinweise (sei es durch Gerüchte oder handfestere Informationen) über irgendwelche uralten Schätze zukommen oder aber man gibt ihnen die Gelegenheit, sich bei der Gegenseite mal so richtig zu bedienen - sei es indem man einen Geldtransport überfällt oder ein gut ausgestattetes gegnerisches Kommandoteam ausknipst.

Bis bald;
Darastin
Titel: Unterausgerüstete Charaktere
Beitrag von: Buyaka am 19. April 2011, 19:35:35
Naja was heißt großes Problem, eigentlich nicht. Aber wenn man sich die Regeln was "Loot" angeht, im Bezug auf Monster anschaut, gibt es da teilweise schon größere Diskrepanzen. Da kann es schon mal vorkommen, dass man sich wie in dem Beispiel einer Hydra gegenübersieht, und dann mit ein paar Münzen und nem vergleichsweise öden +2 Nagelbrett zufrieden geben muss.

Ein großes Problem sehe ich darin nicht, muss halt damit umzugehen wissen.