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Off-Topic / Pinnwand => Off-Topic => Thema gestartet von: Mersharr am 31. August 2013, 12:55:35

Titel: Bundestagswahl 2013 - Thema Betreuungsgeld
Beitrag von: Mersharr am 31. August 2013, 12:55:35
Schön dass die Diskussion langsam fahrt bekommt.
Ohne die bestehende Diskussion zu Unterbrechen, möchte ich gerne schon mal das nächste Thema anfangen, wir haben ja nur noch 22 Tage aber 37 Thesen vor uns.

2/38  Betreuungsgeld (http://www.bpb.de/159940)

Eltern, deren Kinder nicht in die Kita gehen, sollen ein Betreuungsgeld erhalten.
Dafür:
CDU/CSU (Anzeigen)

Dagegen:
SPD (Anzeigen)

Die Linke (Anzeigen)

Grüne (Anzeigen)

Piraten (Anzeigen)

Neutral
FDP (Anzeigen)


NPD dafür (Anzeigen)

MLPD dagegen


Die PARTEI dagegen (Anzeigen)


REP dafür (Anzeigen)

ÖPD dafür (Anzeigen)

PBC dafür (Anzeigen)

FAMILIE dafür (Anzeigen)

FREIE WÄHLER dagegen (Anzeigen)


Eigentlich hatte ich das so gesehen wie Die PARTEI, aber die Argumente die die Randparteien bringen finde ich nachvollziehbar.

Andererseits, die Kinder sollen ja nicht zwangsläufig von 8-18 Uhr in die KiTa (bah, können wir nicht wieder Kindergarten haben, bitte). KiTas geben Kindern eine Gruppe zum spielen, lernen sozialer Fähigkeiten (OK, hat bei mir nicht geklappt) und vor allem einen Hof mit Spielplatz, auf dass sie nach Draußen kommen und nicht den ganzen Tag in der Bude hocken. Und wenn die Eltern dann wieder Zuhause sind, beschäftigen sie sich hoffentlich mit ihren Kindern und sind nicht zu gestresst dazu, weil sie wieder ohne Pause Überstunden schieben mussten.
Titel: Bundestagswahl 2013 - Thema Betreuungsgeld
Beitrag von: Dinin am 31. August 2013, 13:18:37
Betreuungsgeld ich ja mal das letzte. Du gibst den sozial und geistig schwachen noch mehr Geld, dass sie zum Kiosk tragen können. Denn seien wir mal ehrlich, die kümmern sich nicht um ihre Kinder, zumindest nicht in dem Maße, wie es ein Kindergarten kann, und lassen dann zu Hause ihre Kinder von Spongebob erziehen. Klar ist nicht jede Familie so, aber gerade eine bestimmte Schicht Leute, wird das Betreuungsgeld in Anspruch nehmen. Leute, die bisschen weiter denken, sind über kostenlose Kindergartenplätze deutlich glücklicher. Dann haben sie nämlich Zeit für andere Dinge, z.B. einen Halbtagsjob, Hausordnung, Hobbys, damit man sich nachmittags ausgiebig und gelassen mit seinem Kind beschäftigen kann.
Rechnen wir doch mal: Harz 4 für 2 Erwachsene + 2x Kindergeld + 2x Betreuungsgeld +Miete vom Staat = warum soll ich arbeiten gehen? Der Familienvater, der die ganze Woche 40h arbeitet und die Frau sich zu hause, ohne Aufwendung vom Staat, um den Haushalt und die Kinder kümmert, ohne Betreuungsgeld, den geht es um einiges beschissener, selbst mit 8€ Mindestlohn. Da haben die Kinder aber vielleicht eine Zukunft.
Bei der letzten Wahl haben alle nach Kindergartenplätzen und Krippen geschrien, jetzt wurde das ausgebaut und das neue Signal ist, kümmert euch lieber zu Hause im die nächste Generation arbeitsloser, weil wir gern Geld zum Fenster rausschmeißen.
Kotzt mich hart an die Politik in D
Titel: Bundestagswahl 2013 - Thema Betreuungsgeld
Beitrag von: Zechi am 31. August 2013, 13:38:15
Betreuungsgeld ich ja mal das letzte. Du gibst den sozial und geistig schwachen noch mehr Geld, dass sie zum Kiosk tragen können. Denn seien wir mal ehrlich, die kümmern sich nicht um ihre Kinder, zumindest nicht in dem Maße, wie es ein Kindergarten kann, und lassen dann zu Hause ihre Kinder von Spongebob erziehen. Klar ist nicht jede Familie so, aber gerade eine bestimmte Schicht Leute, wird das Betreuungsgeld in Anspruch nehmen. Leute, die bisschen weiter denken, sind über kostenlose Kindergartenplätze deutlich glücklicher. Dann haben sie nämlich Zeit für andere Dinge, z.B. einen Halbtagsjob, Hausordnung, Hobbys, damit man sich nachmittags ausgiebig und gelassen mit seinem Kind beschäftigen kann.
Rechnen wir doch mal: Harz 4 für 2 Erwachsene + 2x Kindergeld + 2x Betreuungsgeld +Miete vom Staat = warum soll ich arbeiten gehen? Der Familienvater, der die ganze Woche 40h arbeitet und die Frau sich zu hause, ohne Aufwendung vom Staat, um den Haushalt und die Kinder kümmert, ohne Betreuungsgeld, den geht es um einiges beschissener, selbst mit 8€ Mindestlohn. Da haben die Kinder aber vielleicht eine Zukunft.
Bei der letzten Wahl haben alle nach Kindergartenplätzen und Krippen geschrien, jetzt wurde das ausgebaut und das neue Signal ist, kümmert euch lieber zu Hause im die nächste Generation arbeitsloser, weil wir gern Geld zum Fenster rausschmeißen.
Kotzt mich hart an die Politik in D

Damit liegst du nur komplett falsch, weil du dich nicht infomiert hast. Wer Hartz IV kriegt, kriegt de facto kein Betreuungsgeld. Wenn du ein wenig nachdenkst, sollte dir auffallen, welche Partei das Betreuungsgeld in die Welt gesetzt hat und wessen Interessen diese Partei primär im Auge hat, nämlich die sogenannte "Mitte" (bzw. Mitte rechts). Wenn du die politische Diskussion verfolgt hast bzw. jetzt im Nachgang hoffentlich noch einmal verfolgst, so wirst du auch schnell herausfinden, für wen das Betreuungsgeld ein "Wahlgeschenk" ist, nämlich vor allem Alleinverdiener Haushalte (nach konservativen Weltbild klassicherweise gut verdiender Mann mit Frau, für die sich das Arbeiten nicht lohnt, wegen der Steuervorteile in dieser Konstellation). Genau für diese Wählergruppe, ist das Betreuungsgeld ein Wahlgeschenk, wobei es Betreuungsgeld auch dann gibt, wenn man ein Au Pair hat und beide Eltern Arbeiten (oder Großeltern als Betreuer fungieren).

Ich bin dennoch kein Freund des Betreuungsgeldes und unsere Tochter geht in eine KITA seit sie 1 Jahr ist.
Titel: Bundestagswahl 2013 - Thema Betreuungsgeld
Beitrag von: Xiam am 31. August 2013, 13:53:06
Das Betreuungsgeld ist aus der Perspektive frühkindlicher Bildung ziemlich kontraproduktiv. Es gehört direkt wieder abgeschafft und das so gesparte Geld in den Ausbau von Ganztages-Kitas investiert. Natürlich kann jede Familie entscheiden, dass ihre Kinder am allgemeinen frühlkindlichen Bildungsangebot nicht teilnehmen und bis zur (Vor-)Schule zuhause erzogen und gebildet werden sollen, das ist dann aber eine Eigeninitiative und muss somit auf eigene Rechnung geschehen. Und die Familien, die tatsächlich in der Lage sind, ihre Kinder zuhause adäquat auf den Schulbeginn vorzubereiten, sind in der Regel einkommensstark genug, um sich das leisten zu können, ohne dafür Geld in Form eines Betreuungsgeldes zu erhalten.

Alte, überkommene Rollenbilder gehören einfach aufgebrochen und nicht zementiert.
Titel: Bundestagswahl 2013 - Thema Betreuungsgeld
Beitrag von: Dinin am 31. August 2013, 14:05:10
http://www.betreuungsgeld-aktuell.de/ (http://www.betreuungsgeld-aktuell.de/)

Verzeih mir bitte, dass ich hier nicht explizit darauf gestoßen bin, dass das Betreuungsgeld für Harz4 Empfänger nicht zugänglich ist. Ich bin auch weit davon entfernt Jurist zu sein und somit bin ich mir nicht ganz sicher, ob die Aussage, sich gegen eine Erwerbstätigkeit zu entscheiden und somit Betreuungsgeld zu erhalten einschließt, dass man keinerlei Zuwendung vom Staat mehr bekommt und so nicht Harz4 Empfänger sein kann.
Beachte bitte, wenn du mir das nächste mal Stammtischparolen unterstellst, dass du als Jurist gewisse Texte oder Zusammenhänge anders wahrnimmst als ich. Oder ich auch einfach mich mit gewissen rechtlichen Dingen, da ich keine Kinder habe, auch schlicht nicht auskenne und nicht in der Thematik stecke.
Was ich geschrieben habe, ist meine Auffassung der Dinge. So vielleicht auch wieder eine ungünstige Informationpolitik, wie schon bei E10 damals.
Zitat
wobei es Betreuungsgeld auch dann gibt, wenn man ein Au Pair hat und beide Eltern Arbeiten (oder Großeltern als Betreuer fungieren).
In meiner Quelle steht aber z.B. explizit
Zitat
Das Betreuungsgeld ist eine Geldleistung des Staates an die Eltern, also an Mütter und Väter, die sich in den ersten Jahren nach der Geburt eines Kindes zu Hause in Vollzeit der Erziehung widmen.
Somit liege scheinbar nicht nur ich falsch und bin uninformiert  :wink:
Oder hier sind wieder rechtlich, zwielichte Formulierungen im Gange.
Titel: Bundestagswahl 2013 - Thema Betreuungsgeld
Beitrag von: Xiam am 31. August 2013, 14:38:49
Beachte bitte, wenn du mir das nächste mal Stammtischparolen unterstellst, dass du als Jurist gewisse Texte oder Zusammenhänge anders wahrnimmst als ich. Oder ich auch einfach mich mit gewissen rechtlichen Dingen, da ich keine Kinder habe, auch schlicht nicht auskenne und nicht in der Thematik stecke.
Naja, dass Zechi darüber bescheid weiß, liegt wahrscheinlich weniger daran, dass er Jurist ist, sondern eher daran, dass er Nachrichten geschaut oder Zeitung gelesen hat. Denn der Streit darüber, ob das Betreuungsgeld auf die Sozialleistungen angerechnet werden soll oder nicht, der ging durch sämtliche Medien ;) Meiner Meinung nach muss man da schon außer Landes gewesen sein, um den Aufschrei, der durch alle Fraktionen links der Mitte ging nicht gehört zu haben. 

http://www.betreuungsgeld-aktuell.de/ (http://www.betreuungsgeld-aktuell.de/)

Verzeih mir bitte, dass ich hier nicht explizit darauf gestoßen bin, dass das Betreuungsgeld für Harz4 Empfänger nicht zugänglich ist.
[...]
In meiner Quelle steht aber z.B. explizit
Zitat
Das Betreuungsgeld ist eine Geldleistung des Staates an die Eltern, also an Mütter und Väter, die sich in den ersten Jahren nach der Geburt eines Kindes zu Hause in Vollzeit der Erziehung widmen.
Somit liege scheinbar nicht nur ich falsch und bin uninformiert  :wink:
Oder hier sind wieder rechtlich, zwielichte Formulierungen im Gange.
Hartz-IV-Empfänger können selbstverständlich Betreuungsgeld beantragen und erhalten es auch, es wird ihnen aber komplett auf das ALG-II angerechnet und dieses somit um den gleichen Betrag reduziert. Im Endeffekt haben sie durch das Betreuungsgeld also am Ende keinen Cent mehr und brauchen es eigentlich gar nicht erst beantragen.

CDU und FDP haben argumentiert, man wolle diese Regelung, eben genau um zu verhindern, dass Hartz-IV-Empfänger ihre Kinder aus der Kita nehmen nur um im Monat ein paar Euro mehr zur Verfügung zu haben. Die Opposition hat Schwarz-Gelb vorgeworfen, hier endlich ihr wahres Gesicht zu zeigen: Geschenke für das eigene Wählerklientel, Stigmatisierung aller Hartz-IV-Empfänger als Rabeneltern, die auf dem Rücken ihrer Kinder Schnapps und Kippen kaufen, allgemein ein seltsames Menschenbild.
Titel: Bundestagswahl 2013 - Thema Betreuungsgeld
Beitrag von: Mersharr am 31. August 2013, 14:42:21
Zitat
Das Betreuungsgeld ist eine Geldleistung des Staates an die Eltern, also an Mütter und Väter, die sich in den ersten Jahren nach der Geburt eines Kindes zu Hause in Vollzeit der Erziehung widmen.
Das ist was sein sollte.

Zitat
wobei es Betreuungsgeld auch dann gibt, wenn man ein Au Pair hat und beide Eltern Arbeiten (oder Großeltern als Betreuer fungieren).
Das ist was CDU/CSU+FDP daraus gemacht haben.
Titel: Bundestagswahl 2013 - Thema Betreuungsgeld
Beitrag von: Wormys_Queue am 31. August 2013, 15:14:13
Das Hauptproblem am Betreuungsgeld ist, das es falsche Anreize setzt. Studien aus anderen Ländern (Skandinavien) zeigen, das es tendenziell dazu führt, das Kinder zu Hause bleiben, was wiederum bedeutet, das ein Elternteil zu Hause bleibt und nicht mehr arbeitet/arbeiten kann. Und tatsächlich betrifft das auch Bevölkerungsschichten wie Migranten, bei denen als Folge die Sprachförderung der Kinder zu kurz kommt. Letztlich würde es allen einfach mehr bringen, wenn das Geld statt dessen in die Betreuungs- und Bildungsstätten gesteckt würde.
Titel: Bundestagswahl 2013 - Thema Betreuungsgeld
Beitrag von: Moira am 31. August 2013, 15:17:23
Betreuungsgeld ich ja mal das letzte. Du gibst den sozial und geistig schwachen noch mehr Geld, dass sie zum Kiosk tragen können. Denn seien wir mal ehrlich, die kümmern sich nicht um ihre Kinder, zumindest nicht in dem Maße, wie es ein Kindergarten kann, und lassen dann zu Hause ihre Kinder von Spongebob erziehen.

Ich finde dein Bild von Menschen der "Unterschicht" sehr bedauernswert. Ich weiß nicht, ob du vielleicht weniger RTL schauen solltest, oder woran es liegen könnte.

Wäre es nicht toll, würde eine Gesellschaft wenigstens dafür sorgen, dass die Grundbedürfnisse der Menschen bedingungslos erfüllt werden können, anstatt Menschen die einfach kein Glück haben, oder sich aufgrund des Bildungssystems als Versager empfinden, in Schubladen zu stecken?

Ich bin jedoch gegen das Betreuungsgeld, das wäre ja, als könnte man die paar Jahre die man mit seinem Kind verbringen darf, es aufwachsen und lachen sehen kann, in Geld aufwiegen. Ich bin aber auch dagegen, die Kinder immer früher in Erziehungsanstalten zu stecken.
Titel: Bundestagswahl 2013 - Thema Betreuungsgeld
Beitrag von: Zechi am 31. August 2013, 16:11:14
In meiner Quelle steht aber z.B. explizit
Zitat
Das Betreuungsgeld ist eine Geldleistung des Staates an die Eltern, also an Mütter und Väter, die sich in den ersten Jahren nach der Geburt eines Kindes zu Hause in Vollzeit der Erziehung widmen.
Somit liege scheinbar nicht nur ich falsch und bin uninformiert  :wink:
Oder hier sind wieder rechtlich, zwielichte Formulierungen im Gange.

Wie Xiam schon angemerkt hat, das Thema Betreuungsgeld ging durch alle Medien und wurde rauf und runter diskutiert. Wenn du eine Tageszeitung liest, wirst du das Thema kaum umschifft haben können. Du hast aber Recht, dass sich Eltern mit den Details sicherlich eher auseinandersetzen, als jemand der kein Kind hat. Und du liegst hinsichtlich Au Pair und Großeltern falsch und das hat nichts mit rechtlich zwielichtigen Formulierungen zu tun:

Zitat
Hat eine Berufstätigkeit Auswirkungen auf das Betreuungsgeld?

Die Berufstätigkeit des Vaters oder der Mutter hat keinerlei Auswirkungen auf das Betreuungsgeld. Auch Eltern, die in Vollzeit arbeiten und ihr Kind währenddessen von einer Privatperson, etwa Großeltern, betreuen lassen, erhalten Betreuungsgeld. Die eigene Berufstätigkeit muss also nicht eingeschränkt werden.

Wird das Betreuungsgeld gezahlt, wenn sich ein Au-pair um das Kind kümmert?

Ja, eine Kinderbetreuung durch ein Au-pair hindert den Anspruch auf Betreuungsgeld nicht. Für die Kinderbetreuung durch ein Au-pair gibt es jedoch gesetzliche Vorgaben. Die Arbeitszeit ist auf 30 Stunden pro Woche beschränkt.

Quelle:http://www.betreuungsgeld-aktuell.de/betreuungsgeld/fragen.html

Titel: Bundestagswahl 2013 - Thema Betreuungsgeld
Beitrag von: Wilfried_Wiese am 31. August 2013, 18:47:45
Das Betreuungsgeld ist aus der Perspektive frühkindlicher Bildung ziemlich kontraproduktiv. Es gehört direkt wieder abgeschafft und das so gesparte Geld in den Ausbau von Ganztages-Kitas investiert.
Ist das so?? Was lernen die Kinder in Kitas? Vor allem soziale Kompetenzen und der Umgang mit anderen.
Hier ist auch ein Punkt über den ich mir am meisten Gedanken mache.
Szenario 1: Eine Familie mit einem Kind hat vermutlich keine Probleme damit, wenn nur einer Erwerbstätig ist und das Kind Zuhause großgezogen wird. Finanziell hat die Familie es also nicht nötig für das Kind wäre es vermutlich trotzdem gut in eine solche Gruppe zu gehen um zu bemerken, es gibt andere Kinder, es gibt Regeln, etc...

Szenario 2: Hier handelt es sich um ein richtiges Beispiel und ist nicht ausgedacht: Ein Paar mit drei Kindern. Kind 1, geht zur Schule, Kind 2, KiTa und Kind 3 ist Zuhause und wird von der Mutter erzogen. der Vater ist Selbstständig und hat eine eigene Firma (lange Büroarbeitszeiten, wenig Zuhause, Montage etc). Für diese Familie bei der das Geld in aller Regel knapp ist wäre das Betreuungsgeld gut. Alle Kinder haben genügend Abwechslung und Kontakte mit anderen Kindern (Geschwister, Freunde von Geschwister etc). Sollte hier jemand argumentieren, dass die Mutter doch das Kind in die KiTa stecken soll und in dieser Zeit arbeiten dem kann ich nur sagen versuche doch mal bitte drei Kinder groß zu ziehen.

Für Sezanrio 1 wäre Betreuungsgeld eine Verschwendung
Für Szenario 2 eine zusätzliche Unterstützung. Ob nun das Geld genommen wird oder das Kind in die Kita gesteckt wird um mit der freien Zeit die Wohnung aufzuräumen einzukaufen oder andere Tätigkeiten lass ich hier mal offen.


Und die Familien, die tatsächlich in der Lage sind, ihre Kinder zuhause adäquat auf den Schulbeginn vorzubereiten, [...]
Warum Schulbeginn?? Es geht hier um Frühkindliche Erziehung bis zum 3. Lebensjahr. Ich halte es für übertrieben hier schon an einen Schulbeginn zu denken. Es sollten eher die sozialen und emotionalen Aspekte der Kinder im Vordergrund stehen.
Titel: Bundestagswahl 2013 - Thema Betreuungsgeld
Beitrag von: deroadebicher am 31. August 2013, 21:03:54
Also wäre das Betreungsgeld damals schon ein Thema gewesen, hätten wir es gern genommen. Meine Frau (damals noch Freundin) wollte arbeiten, aber keiner hat sie genommen wegen: tadaaaa Kind. Wenn sie also gezwungenermaßen sowieso daheimbleiben mußte, wieso hätte sie das Kind dann in eine Kita stecken sollen? Das Zusammensein mit anderen Kindern wurde über das Besuchen von mehreren Spielgruppen (ok, war auch ein Treff für die Muttis :) ) geregelt. Soziale Kompetenzen wurden vermittelt. Deswegen verstehe ich den ganzen Aufruhr nicht. Scheinheilig an der ganzen Sache ist: Müttern mit Kindern gibt man schlechtere Chancen im Berufsleben, beschwert sich aber auf der anderen Seite, daß sie ihre Kinder nicht abgeben und arbeiten gehen? WTF?

EDIT: Nachtrag: Mit arbeiten wollen meinte ich, sie suchte eine Ausbiludngsstelle. Und am Schulabschluß (Abi Schnitt 1,9) kanns eigentlich nicht gelegen haben.
Titel: Bundestagswahl 2013 - Thema Betreuungsgeld
Beitrag von: Sword of Cyric am 31. August 2013, 22:02:48
Geschenke für das eigene Wählerklientel,
Also das wozu Parteien letztlich da sind. Parteien sind nichts als eine andere Form von Lobby und natürlich für die Interessent ihrer Wähler da. Und wenn diese Interessengruppe groß genug ist, dann dürfen sie eben regieren.
Titel: Bundestagswahl 2013 - Thema Betreuungsgeld
Beitrag von: Wilfried_Wiese am 01. September 2013, 07:50:58
Also wäre das Betreungsgeld damals schon ein Thema gewesen, hätten wir es gern genommen. Meine Frau (damals noch Freundin) wollte arbeiten, aber keiner hat sie genommen wegen: tadaaaa Kind. Wenn sie also gezwungenermaßen sowieso daheimbleiben mußte, wieso hätte sie das Kind dann in eine Kita stecken sollen? Das Zusammensein mit anderen Kindern wurde über das Besuchen von mehreren Spielgruppen (ok, war auch ein Treff für die Muttis :) ) geregelt. Soziale Kompetenzen wurden vermittelt. Deswegen verstehe ich den ganzen Aufruhr nicht. Scheinheilig an der ganzen Sache ist: Müttern mit Kindern gibt man schlechtere Chancen im Berufsleben, beschwert sich aber auf der anderen Seite, daß sie ihre Kinder nicht abgeben und arbeiten gehen? WTF?

EDIT: Nachtrag: Mit arbeiten wollen meinte ich, sie suchte eine Ausbiludngsstelle. Und am Schulabschluß (Abi Schnitt 1,9) kanns eigentlich nicht gelegen haben.

Eine der Befürchtungen ist ja Hauptsächlich, dass Familien mit einem Migrationshintergrund ihre Kinder ebenfalls Zuhause betreuuen um das zusätzliche Geld abzukassieren. Dies macht eine integration von diesen Familien in die deutsche Kultur, Sprache und System schwieriger. Das sich viele deutsche Familien bei dennen nur eine Person erwerbstätig ist auch so vernetzen ist wohl die Regel, bei Familien mit einem Migrationshintergrund würde ich behaupten eher die Ausnahme. Die Kinder solchen Familien bleiben Zuhause. Werden von Familien/Geschwistern großgezogen sprechen überwiegend die Muttersprache und lernen kaum Deutschland mit ihrer Kultur kennen. Für solche Kinder sind KITAS sinnvoll um sich frühzeitig zu integrieren und die Sprache zu lernen.
Titel: Bundestagswahl 2013 - Thema Betreuungsgeld
Beitrag von: deroadebicher am 01. September 2013, 08:29:16
Meines Wissens sind die Deutschen Kinder doch wohl immer noch in der Mehrzahl, oder hatte Herr Sarrazin doch recht? Also nur weil die Befürchtung besteht, daß eine Minderheit die Leistung mißbrauchen könnte, die Leistung gleich ganz zu streichen, halte ich für den Falschen Weg.
Titel: Bundestagswahl 2013 - Thema Betreuungsgeld
Beitrag von: deroadebicher am 01. September 2013, 09:11:06
Außerdem, was die Vernetzung angeht. In den von mir oben angesprochenen Spielgruppen sind genauso Kinder mit Migrationshintergrund vertreten
Titel: Bundestagswahl 2013 - Thema Betreuungsgeld
Beitrag von: Wilfried_Wiese am 01. September 2013, 09:21:55
Meines Wissens sind die Deutschen Kinder doch wohl immer noch in der Mehrzahl, oder hatte Herr Sarrazin doch recht? Also nur weil die Befürchtung besteht, daß eine Minderheit die Leistung mißbrauchen könnte, die Leistung gleich ganz zu streichen, halte ich für den Falschen Weg.

Was sollte deiner Meinung nach mit Minderheiten passieren?? Sich nicht um diese kümmern?? Minderheiten aus Deutschland abschieben?? Wir könnte für Minderheiten auch Arbeitslager errichten, gab es ja bereits schonmal in Deutschland.
Im Zuge der Globalisierung, Fachkräftemangel aber auch den immer kleiner werdenden Geburtenrate von Deutschland brauchen wir Menschen die von anderen Ländern nach Deutschland ziehen und hier arbeiten. Demnach muss es auch Angebote geben damit sich diese in das System integrieren können.

Soweit ich weiß will ja keine Partei diese Leistungen komplett streichen sondern umlegen für den Ausbau von Kindertagesstätten. In Finnland, dem "PISA Sieger", gehen 90% der Kinder in solche KItas. Muss wohl irgendwas dran sein.
Titel: Bundestagswahl 2013 - Thema Betreuungsgeld
Beitrag von: deroadebicher am 01. September 2013, 09:38:45
Wieso kommst du mir jetzt mit der rechten Keule? Hab ich irgendetwas Außländerfeindliches gesagt. Mein Verweis auf Sarazin war Ironisch, aber bitte schön ich bastel dir schnell ein "Sarkasmus-Schild". Also nochmal ganz langsam für dich zum mitschreiben. Meine Aussage lautet: Nur weil einige (unabhängig vom Hintergrund) eine Leistung mißbrauchen könnten halte ich es nicht für richtig das alle die Leistung gestrichen bekommen.
Titel: Bundestagswahl 2013 - Thema Betreuungsgeld
Beitrag von: Xiam am 01. September 2013, 10:22:04
Tatsächlich ist es (zumindest bei den muslimischen Kindern) erfahrungsgemäß übrigens nicht so, dass die zuhause bleiben und in der Familie erzogen werden. Gerade die haben ein eigenes soziales Netzwerk in ihrer "Community" und organisieren Kinderbetreuung und außerschulischen Unterricht. Leider leidet darunter tatsächlich die Integration.
Titel: Bundestagswahl 2013 - Thema Betreuungsgeld
Beitrag von: Fabius Maximus am 01. September 2013, 12:06:45
Tatsächlich ist es (zumindest bei den muslimischen Kindern) erfahrungsgemäß übrigens nicht so, dass die zuhause bleiben und in der Familie erzogen werden. Gerade die haben ein eigenes soziales Netzwerk in ihrer "Community" und organisieren Kinderbetreuung und außerschulischen Unterricht. Leider leidet darunter tatsächlich die Integration.

Citation needed.
Titel: Bundestagswahl 2013 - Thema Betreuungsgeld
Beitrag von: Xiam am 01. September 2013, 12:36:32
Kann ich nicht zitieren, das sind Lebenserfahrungen, die ich im jahrelangem Wohnen in einem Stadtteil mit überwiegend muslimischen Mitbürgern (HH-Veddel/Wilhelmsburg) machen konnte. Ich habe während des Studiums in einer KiTa in meinem Stadtteil mitgearbeitet, und später nach dem Studium auf einer Stadtteilschule in Wilhelmsburg unterrichtet. Und da ich mich für meine KiTa-Kinder und später Schüler bzw. deren Lebenswelten interessiert habe, habe ich in der Zeit von den Kindern und ihren Eltern viel darüber gelernt, was sie in ihrer Freizeit machen und wo sie die Zeit verbringen, die sie nicht in der Schule oder der KiTa sind. Ist jetzt kleine wissenschaftlich fundierte Studie, ich behaupte aber dennoch, dass ich mich bei diesem Thema auskenne ;)

In Hamburg gilt: Gerade die muslimischen Minderheiten sind über ihre Moscheen und islamischen Stzadtteilzentren unheimlich gut vernetzt und was "Nachbarschaftshilfe" (und die reicht von Kinderbetreuung bis Altenpflege) angeht bestens organisiert--leider nur innerhalb ihrer Gruppe :( Ob das auch für Berlin, das Ruhrgebiet oder andere Ballungszentren gilt, weiß ich (noch) nicht, aber ich nehme an, das wird sich nicht sehr unterscheiden.
Diese Strukturen der ismalischen Communities machen Integration nicht gerade einfacher. Aber letztendlich sind wir selbst Schuld, denn wir haben ja damit angefangen, die "Gastarbeiter" gar nicht in unsere Gemeinschaften einbinden zu wollen. Wer will es ihnen verdenken, dass sie sich über Generationen mittlerweile was eigenes aufgebaut haben?
Titel: Bundestagswahl 2013 - Thema Betreuungsgeld
Beitrag von: Durion-Gollor am 02. September 2013, 14:27:11
Völlig überbewertetes Kackthema. Sagt meine Frau letztens zu mir, dass sie demnächst Betreuungsgeld beantragen könnte und ich freu mich schon, dann höre ich, wie hoch das ist.
Jetzt mal ehrlich: Was is denn das für ein überflüssiger Krempel? Das hilft doch niemandem. Davon wird keiner reich, der vorher arm war und wer ein einigermaßen durchschnittlliches Einkommen hat merkt das kaum.
Interessant wird es eigentlich dadurch, dass man die 500,- bis 700,- € für die Kita spart und daraus dann 600,- bis 800,- € mehr Liquidität werden.
Bin bald umgefallen, als ich gehört habe, was die Kitas kosten... Einkommen der Frau weg, erstes kind in der kita (bamm, 500,- € mind.), zweites Kind unterwegs, Einkommen der Frau immer noch weg... Und das blöde Kindergeld ist auch nur eine Steuervorauszahlung. Dachte immer, das würde man zusätzlich bekommen...

Hatte mir das irgendwie anders vorgestellt. Förderung an allen Ecken, aber es bleibt doch wenig davon hängen. Aber dafür brabbelt er immer so schön und kackt sich so süß ein  :D