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Off-Topic / Pinnwand => Off-Topic => Thema gestartet von: Mersharr am 12. September 2013, 12:59:11

Titel: Bundestagswahl 2013 - Thema 10 Spitzensteuersatz
Beitrag von: Mersharr am 12. September 2013, 12:59:11

10/38  Spitzensteuersatz (http://www.bpb.de/nachschlagen/lexika/lexikon-der-wirtschaft/20696/spitzensteuersatz)

Der Spitzensteuersatz soll erhöht werden.

dagegen
CDU/CSU (Anzeigen)

FDP (Anzeigen)

dafür
SPD (Anzeigen)

LINKE (Anzeigen)

Grüne (Anzeigen)

neutral
Piraten (Anzeigen)


NPD dafür (Anzeigen)

MLPD dafür

PARTEI dafür (Anzeigen)


PDV=dagegen (Anzeigen)

Nichtwähler dagegen (Anzeigen)

Pro Deutschland dagegen (Anzeigen)

PSG dafür (Anzeigen)

BüSo dagegen (Anzeigen)

FAMILIE dafür (Anzeigen)
Titel: Bundestagswahl 2013 - Thema 10 Spitzensteuersatz
Beitrag von: Calivar am 12. September 2013, 14:42:15
Dagegen. Arbeit muss sich lohnen. Wenn man es für Gutverdiener unattraktiv macht, erfolgreich zu arbeiten - speziell im internationalen Vergleich - setzt man falsche Anreize.
Titel: Bundestagswahl 2013 - Thema 10 Spitzensteuersatz
Beitrag von: Nightmoon am 12. September 2013, 14:56:21
Absolut dafür. Übertriebener Reichtum ist absolut unmoralisch. Da bin ich ausnahmsweise bei den Linken.
Titel: Bundestagswahl 2013 - Thema 10 Spitzensteuersatz
Beitrag von: Hautlappen am 12. September 2013, 14:57:04
Dafür, Arbeit soll sich lohnen. Tut sie das nur fürs Kapital, tut sie das tendenziell eben nicht für diejenigen die den Reichtum derer erwirtschaften die Calivar "Gutverdiener" nennt, also jene die in das Raster "Erhöhung des Spitzensteuersatzes" fallen würden.
Reichtum per se ist übrigens nicht "unmoralisch", er ist da unmoralisch wo er nachweis- und vermeidbar zur Armut führt.
Titel: Bundestagswahl 2013 - Thema 10 Spitzensteuersatz
Beitrag von: Calivar am 12. September 2013, 15:09:37
Dafür, Arbeit soll sich lohnen. Tut sie das nur fürs Kapital, tut sie das tendenziell eben nicht für diejenigen die den Reichtum derer erwirtschaften die Calivar "Gutverdiener" nennt, also jene die in das Raster "Erhöhung des Spitzensteuersatzes" fallen würden.
Reichtum per se ist übrigens nicht "unmoralisch", er ist da unmoralisch wo er nachweis- und vermeidbar zur Armut führt.

Stammtsich-Parole deluxe!

1.) Unterstellst Du also all jenen, die von der Erhöhung betroffen wären, dass Sie Ihr Einkommen nur auf Kosten der Geringverdiener verdienen würden

2.) Erkläre mir, wieso sich Arbeit für alle anderen lohnt, wenn Spitzenverdiener höhere Steuern zahlen
Titel: Bundestagswahl 2013 - Thema 10 Spitzensteuersatz
Beitrag von: Calivar am 12. September 2013, 15:15:17
Absolut dafür. Übertriebener Reichtum ist absolut unmoralisch. Da bin ich ausnahmsweise bei den Linken.

Weil der Spitzensteuersatz auch nur "übertriebene Reiche" betrifft, hmm?! Der Spitzensteuersatz (42%) beginnt bei € 52.882 jährlichem Bruttoeinkommen. Das betrifft also einen sehr großen Anteil der Arbeitnehmer in Deutschland.

Es ist einfach unglaublich, dass in Deutschland Menschen angeprangert werden, nur weil Sie es zu wirtschaftlichen Erfolg gebracht haben...diese bösen "Reichen"...arbeiten ja alle nicht selber und nutzen Ihre Arbeitnehmer nur aus!
Titel: Bundestagswahl 2013 - Thema 10 Spitzensteuersatz
Beitrag von: Nightmoon am 12. September 2013, 15:42:53
Und wo ist das Problem bei 4.400 € im Monat was mehr zu bezahlen als jemand der die Hälfte verdient? ich werde evtl. bald sogar auch zu diesen Leuten gehören, aber ich hätte absolut kein Problem dann auch mehr abzugeben, denn ich finde das gehört sich einfach. Und Leute die weniger verdienen arbeiten genau so hart, haben aber trotzdem viel weniger zum Leben übrig. ein höherer Spitzensteuersatz ist demnach noch nichtmals fair genug.
Titel: Bundestagswahl 2013 - Thema 10 Spitzensteuersatz
Beitrag von: Dinin am 12. September 2013, 15:44:48
Absolut dafür. Übertriebener Reichtum ist absolut unmoralisch. Da bin ich ausnahmsweise bei den Linken.

Weil der Spitzensteuersatz auch nur "übertriebene Reiche" betrifft, hmm?! Der Spitzensteuersatz (42%) beginnt bei € 52.882 jährlichem Bruttoeinkommen. Das betrifft also einen sehr großen Anteil der Arbeitnehmer in Deutschland.

Es ist einfach unglaublich, dass in Deutschland Menschen angeprangert werden, nur weil Sie es zu wirtschaftlichen Erfolg gebracht haben...diese bösen "Reichen"...arbeiten ja alle nicht selber und nutzen Ihre Arbeitnehmer nur aus!
:) Mein Lieblingsbeispiel, der Student. Ich habe als Student unter Harz 4 Niveau gelebt, das hat keinen Interessiert, oder das ich neben der Uni noch Nebenjobs hatte. Ach sogar bezahlen darf ich noch für meine Bildung, obwohl ja alle nach Fachkräften und Führungspersonen schreien. Wenn ich aber nach diesen 5- 7 schweren Jahren, die ich mir erwirtschaftet habe, denn geschenkt wird dir nix, mich Ingenieur nenne und, zugegeben kommt auf den Beruf an, mit 45.000 - 50.000 Jahresgehalt anfange zu arbeiten, soll ich wieder zahlen, weil irgendwer meint:
"Reichtum" sei unmoralisch.
Habe ich kein Verständniss für. Sollte der Spitzensteuersatz bei 125.000€ beginnen, kann ich es verstehen, aber es sich von der Mittelschicht zu holen, denn auch ein Schichtarbeiten bei VW verdient mehr als 52.882€ ab einem bestimmten Alter, halte ich für das falsche Singnal.
Titel: Bundestagswahl 2013 - Thema 10 Spitzensteuersatz
Beitrag von: Calivar am 12. September 2013, 15:53:33
Und wo ist das Problem bei 4.400 € im Monat was mehr zu bezahlen als jemand der die Hälfte verdient? ich werde evtl. bald sogar auch zu diesen Leuten gehören, aber ich hätte absolut kein Problem dann auch mehr abzugeben, denn ich finde das gehört sich einfach. Und Leute die weniger verdienen arbeiten genau so hart, haben aber trotzdem viel weniger zum Leben übrig. ein höherer Spitzensteuersatz ist demnach noch nichtmals fair genug.

Da gibt es kein Problem, denn aufgrund von a) Steuerprogression und b) prozentualen Abgaben hat jemand mit € 4.400 Bruttoeinkommen/Monat weit mehr Steuern zu zahlen als jemand mit € 2.200 Brutto/Monat.

Geringe Einkommen zahlen de facto doch fast gar keine Lohnsteuer in Deutschland. Erst mal richtig über unser Steuersystem informieren, bevor man hier so einen Quatsch schreibt.

Wenn man Deine Denkweise ins Extreme treibt sind wir ja bei "jeder Mensch braucht nur XY Euro zum leben. Wer mehr verdient kann doch gerne alles abgeben - ist ja unmoralisch mehr zu haben als jemand anderer..."
Titel: Bundestagswahl 2013 - Thema 10 Spitzensteuersatz
Beitrag von: Nightmoon am 12. September 2013, 16:09:02
@Dinin:
Jetzt jammer doch nicht so rum, geht doch den meisten Studierenden so. Aber du hast doch studiert, weil du gerne diesen Job machen willst, nicht weil du da so viel verdienst, oder? Für Jobs die Spaß machen und erfüllend sind muss man nunmal meist studieren. Dass man da mehr verdient ist ein Nebeneffekt, der eben nicht ganz fair ist.

@Calivar:
Ja, wenn Leute mehr zum Leben immer noch mehr als das Doppelte von dem übrig haben als die meisten, dann ist das unfair. Wie gesagt, eine lange Ausbildung usw. nimmt man ja im Normalfall auf sich um nen Job machen zu können, der einem auch Spaß macht, nicht um groß Kohle zu verdienen... und wenn nicht, dann sehe ich dieses Ziel reich zu werden wiederum als unmoralisch an, denn jedem ist klar, dass eine ungleichverteilung von Geld ungerecht ist. Ich sag ja nicht, das jemand der 5.000€ im Monat verdient wenig Arbeit hat, aber jemand der nur 2.500 hat, arbeitet vermutlich genau so hart, und deshalb ist diese Verteilung von Lohn ohnehin schon unfair. Dass der mit den 5.000 auch einen höheren Prozentsatz abgeben muss ist daher nur logisch.
Titel: Bundestagswahl 2013 - Thema 10 Spitzensteuersatz
Beitrag von: Mersharr am 12. September 2013, 16:19:19
Weil der Spitzensteuersatz auch nur "übertriebene Reiche" betrifft, hmm?! Der Spitzensteuersatz (42%) beginnt bei € 52.882 jährlichem Bruttoeinkommen. Das betrifft also einen sehr großen Anteil der Arbeitnehmer in Deutschland.

LINKE„Wir wollen niedrige und mittlere Einkommen entlasten und hohe stärker belasten. Der Spitzensteuersatz ab 65.000 Euro pro Jahr steigt wieder auf 53 Prozent. Im Gegenzug steigt der Grundfreibetrag auf 9.300 Euro. Wer bis 6.000 Euro Einkommen im Monat zu versteuern hat, den entlasten wir, indem die "kalte Progression" im Tarifverlauf der Einkommenssteuer geglättet wird. Die Reichensteuer, also die Steuer auf Einkommen oberhalb von einer Million Euro im Jahr, wollen wir auf 75 Prozent erhöhen.”
Titel: Bundestagswahl 2013 - Thema 10 Spitzensteuersatz
Beitrag von: Calivar am 12. September 2013, 16:24:02


@Calivar:
Ja, wenn Leute mehr zum Leben immer noch mehr als das Doppelte von dem übrig haben als die meisten, dann ist das unfair. Wie gesagt, eine lange Ausbildung usw. nimmt man ja im Normalfall auf sich um nen Job machen zu können, der einem auch Spaß macht, nicht um groß Kohle zu verdienen... und wenn nicht, dann sehe ich dieses Ziel reich zu werden wiederum als unmoralisch an, denn jedem ist klar, dass eine ungleichverteilung von Geld ungerecht ist. Ich sag ja nicht, das jemand der 5.000€ im Monat verdient wenig Arbeit hat, aber jemand der nur 2.500 hat, arbeitet vermutlich genau so hart, und deshalb ist diese Verteilung von Lohn ohnehin schon unfair. Dass der mit den 5.000 auch einen höheren Prozentsatz abgeben muss ist daher nur logisch.

Nur mal in Zahlen gesprochen:

Jemand mit € 2.200 Brutto/Monat (Steuerklasse I, alleinstehend, keine Kirchensteuer) zahlt: € 260,50/Monat an Steuern (Lohnsteuer + Soli) bzw. € 3.297,84/Jahr

Jemand mit € 4.400 Brutto/Monat (Steuerklasse I, alleinstehend, keine Kirchensteuer) zahlt: € 947,91/Monat an Steuern (Lohnsteuer + Soli) bzw. € 11.372,92/Jahr

Das ist fast das 3,5-fache an Steuerbelastung...und Deiner Meinung nach ist das nicht annährend genug?!

Und nur weil Du der Meinung bist, die Menschen streben nur nach einem Job der Ihnen Spaß macht und nicht etwa nach einem gut bezahlten Job, entspricht das nicht den Tatsachen und ist vor allem nicht zu kritisieren.

Des Weiteren ist mir überhaupt nicht klar, wieso eine Ungleichverteilung von Geld ungerecht ist. Das ist doch marxistischer Unsinn...

Deine Argumentation ist ja kommunistisches Gedankengut in Reinkultur. Das der aber nicht funktioniert braucht wohl nicht diskutiert zu werden...
Titel: Bundestagswahl 2013 - Thema 10 Spitzensteuersatz
Beitrag von: Dinin am 12. September 2013, 16:27:10


@Calivar:
Ja, wenn Leute mehr zum Leben immer noch mehr als das Doppelte von dem übrig haben als die meisten, dann ist das unfair. Wie gesagt, eine lange Ausbildung usw. nimmt man ja im Normalfall auf sich um nen Job machen zu können, der einem auch Spaß macht, nicht um groß Kohle zu verdienen... und wenn nicht, dann sehe ich dieses Ziel reich zu werden wiederum als unmoralisch an, denn jedem ist klar, dass eine ungleichverteilung von Geld ungerecht ist. Ich sag ja nicht, das jemand der 5.000€ im Monat verdient wenig Arbeit hat, aber jemand der nur 2.500 hat, arbeitet vermutlich genau so hart, und deshalb ist diese Verteilung von Lohn ohnehin schon unfair. Dass der mit den 5.000 auch einen höheren Prozentsatz abgeben muss ist daher nur logisch.

Nur mal in Zahlen gesprochen:

Jemand mit € 2.200 Brutto/Monat (Steuerklasse I, alleinstehend, keine Kirchensteuer) zahlt: € 260,50/Monat an Steuern (Lohnsteuer + Soli) bzw. € 3.297,84/Jahr

Jemand mit € 4.400 Brutto/Monat (Steuerklasse I, alleinstehend, keine Kirchensteuer) zahlt: € 947,91/Monat an Steuern (Lohnsteuer + Soli) bzw. € 11.372,92/Jahr

Das ist mehr fast das 3,5-fache an Steuerbelastung...und Deiner Meinung nach ist das nicht annährend genug?!

Und nur weil Du der Meinung bist, die Menschen streben nur nach einem Job der Ihnen Spaß macht und nicht etwa nach einem gut bezahlten Job, entspricht das nicht den Tatsachen und ist vor allem nicht zu kritisieren.

Des Weiteren ist mir überhaupt nicht klar, wieso eine Ungleichverteilung von Geld ungerecht ist. Das ist doch marxistischer Unsinn...

Deine Argumentation ist ja kommunistisches Gedankengut in Reinkultur. Das der aber nicht funktioniert braucht wohl nicht diskutiert zu werden...
Schöner hätte ich es nicht ausdrücken können  :thumbup:
Titel: Bundestagswahl 2013 - Thema 10 Spitzensteuersatz
Beitrag von: Mersharr am 12. September 2013, 16:37:18
Das ist fast das 3,5-fache an Steuerbelastung...und Deiner Meinung nach ist das nicht annährend genug?!

Und hat am Ende trotzdem noch mehr Netto als der andere Brutto.

Außerdem sollen die Steuern ja effektiv nur für Einkommen über 6.000€/Monat erhöht werden.
Titel: Bundestagswahl 2013 - Thema 10 Spitzensteuersatz
Beitrag von: Calivar am 12. September 2013, 16:48:44
Das ist fast das 3,5-fache an Steuerbelastung...und Deiner Meinung nach ist das nicht annährend genug?!

Und hat am Ende trotzdem noch mehr Netto als der andere Brutto.

Außerdem sollen die Steuern ja effektiv nur für Einkommen über 6.000€/Monat erhöht werden.

a) hat er vermutlich weniger Nettogehalt, da er dank der Sozialabgaben vermutlich über 50% Abgaben hat.
b) ist das auch vollkommen in Ordnung. Er hat entwender eine bessere Ausbildung, macht einen Job den weniger Leute machen wollen/können oder trägt ein höheres Risiko (oder eine Kombination davon). Es kann ja nicht jeder einen "Spass-Jobs" ausüben...

Das Andere betrifft lediglich den Vorschlag der Linken. Man kann übrigens gerade sehr schön in Frankreich sehen, wie gut es funktioniert, wenn Sozialisten an der Regierung sind....nämlich gar nicht! Hat es noch nie und wird es auch nie!

Warum?! Weil ein Großteil der Menschen nunmal anders funktioniert als sich das die ganzen Idealisten mit Ihrem sozialistisch/kommunistischen Ansätzen das gedacht haben.
Titel: Bundestagswahl 2013 - Thema 10 Spitzensteuersatz
Beitrag von: Hautlappen am 12. September 2013, 17:12:58
Zitat
Das Andere betrifft lediglich den Vorschlag der Linken. Man kann übrigens gerade sehr schön in Frankreich sehen, wie gut es funktioniert, wenn Sozialisten an der Regierung sind....nämlich gar nicht! Hat es noch nie und wird es auch nie!
Sozialisten =/= Sozialisten. Beschäftige dich mal mit der franz. Politik/Geschichte. Mal davon abgesehen dass du nat. Recht hast, in Frankreich wurden die Arbeitskosten massiv gesenkt und Steuergeschenke an Unternehmen verteilt, funktionieren tut das tatsächlich nicht, da Kapital nicht per se Reinvestition in Produktion bedeutet (siehe Finanzsektor), die Probleme dürften ja mittlerweile hinreichen bekannt sein..
Zitat
Des Weiteren ist mir überhaupt nicht klar, wieso eine Ungleichverteilung von Geld ungerecht ist. Das ist doch marxistischer Unsinn...

Deine Argumentation ist ja kommunistisches Gedankengut in Reinkultur. Das der aber nicht funktioniert braucht wohl nicht diskutiert zu werden...
Was Nightmoon da von sich gibt ist christl. Soziallehre und hat mit Marxismus ersteinmal nichts zu tun, auch wenn durchaus Parallelen zu sehen sind. Ungleichverteilung von Geld ist nicht ungerecht, wer mehr arbeitet muss mehr verdienen, aber darüber herrscht doch hier Konsens, und das hat auch Nightmoon gar nicht bestritten.
Wenn du das was da gefordert wird als "kommunistisches Gedankengut" bezeichnest, dann muss Kohl ja ein richtiger Stalinist gewesen sein, da gab es nämlich einen wesentlich höheren Spitzensteuersatz als heute. Der Untergang des Abendlandes ist, meines Wissens, nicht eingetreten.
In dem Zusammenhang lustig wie hier mit kalter Kriegs Polemik um sich geworfen wird wenn es um soetwas banales wie eine Erhöhung des Spitzensteuersatzes geht. Mittlerweile führt wohl nicht mehr nur der Marxismus ins ehemalige Moskau sondern auch die Sozialdemokratie. Huhu! Das Gespenst des Kommunismus geht wieder um!
Titel: Bundestagswahl 2013 - Thema 10 Spitzensteuersatz
Beitrag von: Mersharr am 12. September 2013, 17:16:29
a) hat er vermutlich weniger Nettogehalt, da er dank der Sozialabgaben vermutlich über 50% Abgaben hat.
b) ist das auch vollkommen in Ordnung. Er hat entwender eine bessere Ausbildung, macht einen Job den weniger Leute machen wollen/können oder trägt ein höheres Risiko (oder eine Kombination davon). Es kann ja nicht jeder einen "Spass-Jobs" ausüben...
Also die Jobs, die die wenigsten machen WOLLEN, werden derzeit am schlechtesten bezahlt. Das wären Sanitärreinigungskräfte, oder, auf deutsch, Klofrauen (und -männer).
Was das Tragen von Risiken angeht, sollten insbesondere Manager mal anfangen auch tatsächlich mal Risiken zu tragen, statt sich noch tolle Boni dafür auszahlen zu lassen, dass ihre Firma den Bach runter geht.

Zitat
Das Andere betrifft lediglich den Vorschlag der Linken.
Der noch der tiefgreifendste ist unter den derzeit im Bundestag vorhandenen Parteien ist. die Grünen wollen die Steuern nur für Einkommen ab 80.000/Jahr erhöhen, die SPD ab 100.000.
Was bei der Kompromissbereitschaft des Bundestags vermutlich auf 48,48% ab einem Einkommen von 150.000€/Jahr hinausläuft.
Titel: Bundestagswahl 2013 - Thema 10 Spitzensteuersatz
Beitrag von: Moira am 12. September 2013, 17:58:25
Das Thema ist für mich nebensächlich, solange Lohndumping existiert. Würden Billigarbeitsplätze durch einen Mindestlohn wegfallen, hätte der Staat auch mehr Steuereinnahmen, und weniger Ausgaben, weil die Aufstocker wegfielen, und später hoffentlich auch die Rente reichen würde, ohne dass die Rentner in der Harztfalle hängen .
Das Hauptproblem ist und bleibt, selbst mit einer Erhöhung des Spitzensteuersatzes, die Verschwendung von Steuergeldern, und die Tatsache dass, wer es sich leisten kann, auch an den Steuern irgendwie vorbeischummelt.

Zitat
Des Weiteren ist mir überhaupt nicht klar, wieso eine Ungleichverteilung von Geld ungerecht ist. Das ist doch marxistischer Unsinn...

Deine Argumentation ist ja kommunistisches Gedankengut in Reinkultur. Das der aber nicht funktioniert braucht wohl nicht diskutiert zu werden...

Mal interessenshalber gefragt: Hast du Marx überhaupt gelesen und verstanden, oder sind das die üblichen Parolen, die du irgendwo einmal aufgeschnappt hast?
Titel: Bundestagswahl 2013 - Thema 10 Spitzensteuersatz
Beitrag von: Nightmoon am 12. September 2013, 21:32:56
@Calivar:
Ohhh, die Kommunismus-Keule! Netter Versuch. Ich sagte:
Zitat
"Ich sag ja nicht, das jemand der 5.000€ im Monat verdient wenig Arbeit hat, aber jemand der nur 2.500 hat, arbeitet vermutlich genau so hart, und deshalb ist diese Verteilung von Lohn ohnehin schon unfair. Dass der mit den 5.000 auch einen höheren Prozentsatz abgeben muss ist daher nur logisch."
Die Annahme ist also, dass schlecht bezahlte Jobs genau so hart sind wie gut bezahlte. Bestreitest du das? Wenn nein, wo liegt in deinen Augen also die Gerechtigkeit, wenn der eine sehr viel weniger bekommt als der andere?
Ich könnte jetzt natürlich ähnlich proletenhaft wie du vorgehen und aus deinen Aussagen herauslesen, dass du tatsächlich meinst wer mehr verdient ist auch was besseres und hat daher auch mehr verdient, aber wir Kommunisten machen sowas nicht...
Titel: Bundestagswahl 2013 - Thema 10 Spitzensteuersatz
Beitrag von: Speren am 12. September 2013, 23:10:49
@Calivar:
Ohhh, die Kommunismus-Keule! Netter Versuch. Ich sagte:
Zitat
"Ich sag ja nicht, das jemand der 5.000€ im Monat verdient wenig Arbeit hat, aber jemand der nur 2.500 hat, arbeitet vermutlich genau so hart, und deshalb ist diese Verteilung von Lohn ohnehin schon unfair. Dass der mit den 5.000 auch einen höheren Prozentsatz abgeben muss ist daher nur logisch."
Die Annahme ist also, dass schlecht bezahlte Jobs genau so hart sind wie gut bezahlte. Bestreitest du das? Wenn nein, wo liegt in deinen Augen also die Gerechtigkeit, wenn der eine sehr viel weniger bekommt als der andere?
Ich könnte jetzt natürlich ähnlich proletenhaft wie du vorgehen und aus deinen Aussagen herauslesen, dass du tatsächlich meinst wer mehr verdient ist auch was besseres und hat daher auch mehr verdient, aber wir Kommunisten machen sowas nicht...
Du solltest Dich erstmal fragen bzw. erkundigen, warum Jobs unterschiedlich bezahlt werden. Unternehmen haben keine Almosen zu vergeben, sondern es gibt durchaus Gründe, warum es unterschiedliche Einkommen gibt. Diese ewige Geseier, dass Jobs doch gleich "hart" sind...nur dass "Härte" nicht der Gradmesser für Entlohnung ist. Und Nein, diese Aussage hat nichts damit zu tun, dass es unterbezahlte Jobs gibt; das ist ein völlig anderes Thema.

2500,00 € Brutto entspricht einem Bürokaufmann nach 4 - 5 Jahren Berufserfahrung, 5000,00 € einem Lehrer in A15 (StD, Abteilungsleiter) in Altersstufe 10 (min. 19 Jahre Schuldienst). Stimmt, total ungerecht, dass dort mehr verdient wird.

Ernsthaft, ich weiss nicht, ob Xiam und ich immer bzw. hier einer Meinung sind, aber hier bin ich doch ganz bei ihm:
Gut, dass wir keine direkte Demokratie haben. Und bitte nicht mehr Bürgerbeteiligung.
Titel: Bundestagswahl 2013 - Thema 10 Spitzensteuersatz
Beitrag von: Hautlappen am 12. September 2013, 23:42:14
Weshalb diese Unterstellungen gegenüber Nightmoon? Nirgendwo hat er geschrieben, dass er Arbeit nach irgendeinem "Härtegrad" entlohnen möchte. Er hat schlichtweg darauf hingewiesen, dass es durchaus soetwas wie ungerechte Entlohnung gibt, das gilt aber nicht nur für den Niedriglohnsektor, sondern eben auch für Spitzenverdiener. Ob da Änderungen notwendig sind kann man diskutieren, aber dann hier gleich ganze Aussagen im eigenen Sinne zu entstellen halte ich für infam.
Ich würde dir mal empfehlen weniger in Extremen zu denken.
Titel: Bundestagswahl 2013 - Thema 10 Spitzensteuersatz
Beitrag von: Eukaryot am 13. September 2013, 00:22:14
Die Forderung, den Spitzensteuersatz zu erhöhen, kann doch für sich betrachtet erst einmal nur aus Neid motiviert sein und nichts anderem. Wir haben aktuell Rekordsteuereinnahmen, maximal niedrige (bisweilen gar negative) Zinsen für Staatsanleihen und steuern auf einen strukturell ausgelichenen Haushalt zu. Warum also genau braucht der Staat jetzt noch höhere Steuereinnahmen? Wenn, dann sollten wir ja wohl bitte einmal kritisch auf die Ausgabenseite schauen, wo unser aller Geld verschwendet wird, anstatt dass wir dem Staat noch mehr in den Rachen werfen.
Titel: Bundestagswahl 2013 - Thema 10 Spitzensteuersatz
Beitrag von: Speren am 13. September 2013, 05:13:28
Zitat
Nirgendwo hat er geschrieben, dass er Arbeit nach irgendeinem "Härtegrad" entlohnen möchte.
Zitat
Die Annahme ist also, dass schlecht bezahlte Jobs genau so hart sind wie gut bezahlte. Bestreitest du das? Wenn nein, wo liegt in deinen Augen also die Gerechtigkeit, wenn der eine sehr viel weniger bekommt als der andere?

Wichtiges markiert.

Titel: Bundestagswahl 2013 - Thema 10 Spitzensteuersatz
Beitrag von: Thanee am 13. September 2013, 11:10:08
Arbeit wird nach Leistung entlohnt (sollte zumindest so sein). Dazu braucht man Qualifikationen, die leider nicht jeder mitbringt (meist nur die wenigsten).

Es ist auch wichtig und gut, dass das so ist, denn dadurch wird Leistung gefördert. Leistung führt zu Wachstum. Und Wachstum ist wichtig.

Wenn alle Jobs gleich entlohnt werden würden, würden viele nur die Jobs suchen, die möglichst einfach sind. ;)

Natürlich ist es nicht immer so (vor allem in sehr hohen Gehaltsregionen, also 7-8 stellig, ist es durchaus fraglich, ob das noch leistungsgerecht ist). Und Gehälter sind auch nicht immer gerecht. Aber die Tendenz, dass jemand, der mehr Leistung bringt, auch besser dafür bezahlt wird (auch wenn er dabei vielleicht sogar weniger und weniger hart arbeiten muss) ist sicherlich richtig.

Bye
Thanee
Titel: Bundestagswahl 2013 - Thema 10 Spitzensteuersatz
Beitrag von: Xiam am 13. September 2013, 11:13:35
Warum also genau braucht der Staat jetzt noch höhere Steuereinnahmen? Wenn, dann sollten wir ja wohl bitte einmal kritisch auf die Ausgabenseite schauen, wo unser aller Geld verschwendet wird, anstatt dass wir dem Staat noch mehr in den Rachen werfen.
Weil der Staat ziemlich hohe Schulden hat und wir (laut Schäuble) ab in ein paar Jahren endlich mal anfangen wollen, die wieder zurück zu zahlen.
Titel: Bundestagswahl 2013 - Thema 10 Spitzensteuersatz
Beitrag von: Thanee am 13. September 2013, 11:18:03
Also die Jobs, die die wenigsten machen WOLLEN, werden derzeit am schlechtesten bezahlt. Das wären Sanitärreinigungskräfte, oder, auf deutsch, Klofrauen (und -männer).

http://www.shortnews.de/id/1043749/dreckige-klos-wohl-profitables-geschaeft-klofrau-bunkert-40-000-euro-kleingeld

;)

Bye
Thanee
Titel: Bundestagswahl 2013 - Thema 10 Spitzensteuersatz
Beitrag von: Xiam am 13. September 2013, 11:31:33
Wenn alle Jobs gleich entlohnt werden würden, würden viele nur die Jobs suchen, die möglichst einfach sind. ;)
Nightmoon spricht ja nicht davon, dass alle Jobs gleich bezahlt werden sollen, sondern dass Jobs, die gleich "hart" sind die gleiche Entlohnung haben sollten. Wer also gleich viel leistet, der soll auch gleich bezahlt werden.

Das klingt im Prinzip erst einmal gut und richtig, scheitert aber bereits daran, dass man die "Härte" eines Jobs nicht messen kann und dass es sehr schwierig und äußerst subjektiv ist, zwei Jobs, die mal so gar nichts miteinander zu tun haben, miteinander zu vergleichen, was die Leistung angeht. Friseurin und Bankkaufmann, wer von beiden macht den härteren Job? Oder sind beide Jobs gleich hart?
Kfz-Mechatroniker: Hart? Nicht hart? Gibt Leute, die aus Spaß an der Freude an ihrem Oldtimer herumbasteln. Sollen die einschätzen, wie hart der Job ist? Oder soll das einer tun, der sich nur ungern die Finger schmutzig macht?

Nein, Nightmoon, so funktioniert das nicht. Der Arbeitsmarkt funktioniert (und man muss wohl fast sagen: leider) genauso nach dem Angebots- und Nachfrageprinzip, wie andere Märkte auch. Jobs, die jeder ohne großartige Qualifikationen machen kann--und mögen die auch noch so körperlich anstrengend sein--werden immer niedriger bezahlt werden, als solche, die hohe Qualifikationen erfordern, ganz einfach weil die Zahl der potentiellen Arbeitskräfte, die ersteren Job machen können, weit größer sein wird, als die der Arbeitskräfte für den zweiten Job. Das mag man ungerecht finden, aber anders kann es nicht funktionieren. Wer als einer der wenigen die Qualifikation hat, einen bestimmten Job zu machen, der kann dafür theoretisch jeden Preis verlangen (und z.B. in der Finanzbranche ist das ja auch so).

Der Niedriglohnsektor wird daher auch stetig anwachsen, einfach weil künftig immer mehr Jobs für Un- und gering Qualifizierte wegfallen werden (weil sie z.B. von immer ausgefeilteren Maschinen gemacht werden können) und so die Relation vom Angebot an Arbeitskräften zum Angebot an Jobs sich so verschieben wird, dass Arbeit in diesem Sektor billiger wird.

Ganz so einfach ist es natürlich nicht. Wir haben bestimmte Branchen, in denen eigentlich ein Mangel an Arbeitskräften herrscht, und wo dennoch die Löhne in Relation zum Arbeitsaufwand relativ niedrig sind. Beispiel dafür wäre der Pflegesektor. Nur leider kann für die Pflege nicht mehr Geld ausgegeben werden, als in den Kassen dafür zur Verfügung steht, und so wird dann in manchen Branchen das Angebots- und Nachfrageprinzip ausgehebelt. Aber im Prinzip funktioniert der Arbeitsmarkt so und ich wüsste auch nicht, wie es anders gehen soll. Fordern kann man viel, aber wie genau stellt man sich die (gerechte) Umsetzung vor?
Titel: Bundestagswahl 2013 - Thema 10 Spitzensteuersatz
Beitrag von: Mersharr am 13. September 2013, 11:35:33
Also die Jobs, die die wenigsten machen WOLLEN, werden derzeit am schlechtesten bezahlt. Das wären Sanitärreinigungskräfte, oder, auf deutsch, Klofrauen (und -männer).

http://www.shortnews.de/id/1043749/dreckige-klos-wohl-profitables-geschaeft-klofrau-bunkert-40-000-euro-kleingeld

;)

Bye
Thanee
Da ist ja nicht die Reinigungskraft selber, sondern die ausbeuterische Arbeitgeberin Reich geworden.
Titel: Bundestagswahl 2013 - Thema 10 Spitzensteuersatz
Beitrag von: Hautlappen am 13. September 2013, 13:11:22
Zitat
Wichtiges markiert.
Da steht immer noch nicht dass eine Entlohnung nach Härtegrad gefordert wird, da steht dass er deutliche Einkommensunterschiede bei ähnlicher Arbeitsleistung für nicht richtig hält. Ich persönlich kann auch nicht verstehen wie man es als gerecht empfinden kann, dass es Einkommensunterschiede von mehreren zehntausend Euro gibt. Ob ich jetzt als Arzt auf ein Monatseinkommen von sieben bis dreizehntausend Euro komme, oder als Produktionshelfer auf ein Einkommen von 1700 Euro, der Unterschied ist definitiv nicht legitim. Da kann man mir noch soviel mit Ausbildung/Studium/Vorkenntnissen etc. kommen. Wenn ich mein Leben lang hart arbeite dann möchte ich davon auch einigermaßen gut leben können.
Zitat
Ganz so einfach ist es natürlich nicht. Wir haben bestimmte Branchen, in denen eigentlich ein Mangel an Arbeitskräften herrscht, und wo dennoch die Löhne in Relation zum Arbeitsaufwand relativ niedrig sind. Beispiel dafür wäre der Pflegesektor. Nur leider kann für die Pflege nicht mehr Geld ausgegeben werden, als in den Kassen dafür zur Verfügung steht, und so wird dann in manchen Branchen das Angebots- und Nachfrageprinzip ausgehebelt. Aber im Prinzip funktioniert der Arbeitsmarkt so und ich wüsste auch nicht, wie es anders gehen soll. Fordern kann man viel, aber wie genau stellt man sich die (gerechte) Umsetzung vor?
Und genau da sind wir wieder beim Spitzensteuersatz bzw. anderen polit. Maßnahmen. Bürgerversicherung, höherer Spitzensteuersatz und Rekommunalisierung von Krankenhäusern (die Zustände bei privaten Trägern sind idR recht schlecht) wären zB. Maßnahmen. Lehrer arbeiten auch auf Kosten der Steuerzahler, warum soll das für einen so wichtigen Beruf wie die Krankenpflege nicht durchgehend möglich sein? Oder anders: Weshalb ist das Geld für die Lehrer da aber nicht für die Krankenpflege? Ganz einfach: Die Lobby ist nicht groß genug bzw. die Qualifiaktionen die man (noch) für den Beruf benötigt leider zu gering. So gibt es gut ausgebildete Pflegekräfte die neben schlecht ausgebildeten arbeiten und ähnlich schlecht verdienen.
Titel: Bundestagswahl 2013 - Thema 10 Spitzensteuersatz
Beitrag von: Utlin am 13. September 2013, 15:41:48
Zunächst zum eigentlichen Thema:
Erst einmal muss unterschieden werden zwischen der Höhe des Spitzensteuersatzes und dann ab wann dieser beginnen soll. Zur Höhe gibt es klare verfassungsrechtliche Vorgaben, deshalb ist ein Spitzensteuersatz, wie unter Kohls Regierung, wohl gar nicht mehr möglich. Derartige Forderungen oder sogar darüber hinaus, sind genauso populistisch, wie die PKW Maut für Ausländer.

Die Frage ab wann der Höchststeuersatz beginnen soll, ist natürlich geschmacksache. Allerdings sollte man sich vorher die reale Steuerlastverteilung erst einmal ansehen, bevor man fordert, dass "Die Reichen" (ab wann ist man das eigentlich und wo hört der Mittelstand auf?) noch mehr beitragen müssen.

Ein ganz anderes Thema ist die Steuerverschwendung, die gewissermaßen keine Regierung bisher angegangen ist und, noch viel schlimmer, die Steuervermeidungsmöglichkeiten der Industrie (z.B. Irisch-Dutch-Irish Sandwich). Diese werden auch nicht geschlossen, mit dem Totschlagargument des Verlustes von Arbeitsplätzen. Nur zur Erinnerung, die Schröderregierung hat der Industrie größtmögliche Vorteile eigeräumt, da diese im Gegenzug Arbeitsplätze zugesichert hat. Passiert ist das Gegenteil. Der einzige Grund, dass es damals nicht zu einem drastischen Anstieg der Arbeitslosigkeit gekommen ist, war der gesunde Mittelstand. Alle anderen Folgeregierungen haben aber dennoch nichts gelernt oder reagiert. Im Endeffekt wäre eine Steuererhöhung in der Breite gar nicht notwendig.

Zum Arbeitslohn:
Die Frage wie viel man in in einem Beschäftigungsverhältnis verdient, bestimmt sich (wie bereits mehrfach gesagt) über das Angebot an qualifizierten Arbeitnehmern und ist nach obenhin begrenzt, durch die Produktivität der Arbeitsstelle. Das bedeutet, ein Arbeitnehmer wird nie mehr verdienen, als er dem Arbeitgeber herein wirtschaftet. Ein Arbeitnehmer, der keinen Gewinn erbringt, nach Abzug seiner Kosten, wird im Regelfall wegrationalisiert.
Titel: Bundestagswahl 2013 - Thema 10 Spitzensteuersatz
Beitrag von: Hautlappen am 13. September 2013, 16:18:37
Ich stimme dir in praktisch allen Punkten zu, bis auf:
Zitat
Erst einmal muss unterschieden werden zwischen der Höhe des Spitzensteuersatzes und dann ab wann dieser beginnen soll. Zur Höhe gibt es klare verfassungsrechtliche Vorgaben, deshalb ist ein Spitzensteuersatz, wie unter Kohls Regierung, wohl gar nicht mehr möglich. Derartige Forderungen oder sogar darüber hinaus, sind genauso populistisch, wie die PKW Maut für Ausländer.
Kann es sein dass du den Spitzensteuersatz gerade in einen Topf mit der sogenannten Vermögenssteuer wirfst?
Zitat
Nur zur Erinnerung, die Schröderregierung hat der Industrie größtmögliche Vorteile eigeräumt, da diese im Gegenzug Arbeitsplätze zugesichert hat. Passiert ist das Gegenteil. Der einzige Grund, dass es damals nicht zu einem drastischen Anstieg der Arbeitslosigkeit gekommen ist, war der gesunde Mittelstand. Alle anderen Folgeregierungen haben aber dennoch nichts gelernt oder reagiert. Im Endeffekt wäre eine Steuererhöhung in der Breite gar nicht notwendig.
+1
Aber nicht nur der sogenannte "Mittelstand" (du schreibst treffend selbst, dass es dafür keine Definition gibt) war dafür verantwortlich sondern auch die Ausweitung prekärer Beschäftigungsverhältnisse. Beides geht nat. Hand in Hand.
Zitat
Das bedeutet, ein Arbeitnehmer wird nie mehr verdienen, als er dem Arbeitgeber herein wirtschaftet. Ein Arbeitnehmer, der keinen Gewinn erbringt, nach Abzug seiner Kosten, wird im Regelfall wegrationalisiert.
Selbstredend. Genau deswegen wird ja hier diskutiert.
Titel: Bundestagswahl 2013 - Thema 10 Spitzensteuersatz
Beitrag von: Utlin am 13. September 2013, 16:44:53
Zitat
Kann es sein dass du den Spitzensteuersatz gerade in einen Topf mit der sogenannten Vermögenssteuer wirfst?
Ich meine den Halbsteuergrundsatz. Natürlich ist der bei der Einkommenssteuer umstritten, da für die Vermögenssteuer entwickelt. Aber seit der Entscheidung hat man sich bewußt unterhalb dieser Grenze gehalten, um ein Grundsatzurteil zu vermeiden. Insoweit wurde das Steueraufkommen durch andere Möglichkeiten erweitert (Umsatzsteuer, Ökosteuer, Soli usw.).

Zitat
Aber nicht nur der sogenannte "Mittelstand" (du schreibst treffend selbst, dass es dafür keine Definition gibt) war dafür verantwortlich sondern auch die Ausweitung prekärer Beschäftigungsverhältnisse. Beides geht nat. Hand in Hand.
+1 ich wollt es nur nicht zu kompliziert machen.

Zitat
Selbstredend. Genau deswegen wird ja hier diskutiert.
Es ging mir um die Argumentation, dass gleich "harte" Jobs auch gleich bezahlt werden sollten. Wie "hart" ein Job ist, ist völlig irrelevant.
Titel: Bundestagswahl 2013 - Thema 10 Spitzensteuersatz
Beitrag von: Sword of Cyric am 14. September 2013, 16:30:45
Wie gesagt, eine lange Ausbildung usw. nimmt man ja im Normalfall auf sich um nen Job machen zu können, der einem auch Spaß macht, nicht um groß Kohle zu verdienen...
Ich muss grad meinen Lachanfall überwinden ....

Zur Frage des Themas natürlich

 :dagegen:

Arbeit wird nach Leistung entlohnt (sollte zumindest so sein).
Das ist/sollte nur eines von vielen Kriterien nach denen sich die Bezahlung richtet / richten sollte
Titel: Bundestagswahl 2013 - Thema 10 Spitzensteuersatz
Beitrag von: Nightmoon am 14. September 2013, 17:49:48
Kenne keinen Lehrer oder Arzt, Psychologen,... die wegen der Kohle studiert haben, aber jemand wie du kann sowas natürlich nicht verstehen. Schade dass deine Eltern wohl einiges bei dir falsch gemacht haben...
Titel: Bundestagswahl 2013 - Thema 10 Spitzensteuersatz
Beitrag von: Speren am 14. September 2013, 19:24:20
Zitat
Kenne keinen Lehrer oder Arzt, Psychologen,... die wegen der Kohle studiert haben, aber jemand wie du kann sowas natürlich nicht verstehen.
Und ich kenne genau solche, manche haben sich sogar von vorneherein z. B. um eine Arztkarriere bemüht, die noch ein bisschen mehr bringt. Wer hat jetzt Recht?

Schade, dass Du offensichtlich nie von Deinen Eltern aus der rosaroten Blase herausgenommen wurdest... ::)

Edit:
Um mal eine gängige Meinung von vielen meiner Mitstudenten wiederzugeben:
"Ich will einen gutbezahlten Job haben, damit ich mein Leben, dass nach der Arbeit beginnt, geniessen kann."

Man sollte seinem Job natürlich nicht gänzlich abgeneigt sein, aber natürlich spielt die Bezahlung des Jobs eine entscheidende Rolle. 
Titel: Bundestagswahl 2013 - Thema 10 Spitzensteuersatz
Beitrag von: Hautlappen am 14. September 2013, 19:47:01
Zitat
Das ist/sollte nur eines von vielen Kriterien nach denen sich die Bezahlung richtet / richten sollte
Ganz deiner Meinung :)
Titel: Bundestagswahl 2013 - Thema 10 Spitzensteuersatz
Beitrag von: Samael am 15. September 2013, 15:57:40
Da die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinander klafft, sollte der Spitzensteuersatz für Einkommen über 200.000 € radikal erhöht werden.
Titel: Bundestagswahl 2013 - Thema 10 Spitzensteuersatz
Beitrag von: Durion-Gollor am 16. September 2013, 12:30:49
Aktuell ist der Spitzensteuersatz völlig in Ordnung (für Deutsche Verhältnisse, Skandinavier würden uns beneiden, US-Amerikaner das Grausen kriegen).

Ich gebe aber zu bedenken, dass man aktuell in Summe bei nahezu 50% liegt, denn zur Einkommenssteuer kommen ja noch der Soli und die Kirchensteuer hinzu. Das Thema bzw. eine "gerechte" Höhe ist schwer zu diskutieren, weil es extrem subjektiv ist. Ich denke aber auch, 50% müssen reichen, sonst wird es irgendwann gierig. Die meisten menschen, welche über 200.000,- € verdienen leisten auch außerordentlich viel. ich kenne einige und die meisten arbeiten 60-80 Stunden die Woche. Außerdem sind sie extrem gut ausgebildet und einfach gut in dem, was sie tun. Als Gesellschaft profitieren wir in vielerlei Hinsicht von diesen Personen, nicht zuletzt eben auch dadurch, dass sie etwa 50% Steuern zahlen. Ich sehe keinen Grund, die "Hasskappe" bei diesen Personen aufzuziehen, denn praktisch niemand würde mit derlei Personen tauschen wollen. Das bedeutet die nahazu vollständige Aufgabe des Privatlebens. Die Partner bei den unternehmensberatungen sind mit 50-55 nahezu alle "durch". Länger hält das selbst von den Karrieristen fast keiner aus.
Der Neider sieht den Garten, aber nicht den Spaten!

Bedenkt bitte auch, dass Unternehmer auch noch Gewerbesteuer zahlen, wodurch die 50% dann tatsächlich überschritten werden, bereits heute. Und nicht jeder Unternehmer ist Besitzer eines 100-Mann-Betriebes. Das müssen auch Floristen, kleine Ingenieurbetriebe, Bäcker, etc. zahlen.

Man könnte sich mal die Frage stellen, warum Ärzte, Architekten, Anwälte, etc. ... keine Gewerbesteuer zahlen müssen. Ich meine das als offene Frage. Ich nehme an, es handelt sich um einen historischen Kontext, der mittlerweile überholt sein dürfte. Jedenfalls sehe ich aus heutiger Sicht keinen Grund für die Besserstellung der Freiberufler.