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D&D / d20 => Regelforum => Pathfinder-Regeln => Thema gestartet von: Arne am 10. Februar 2018, 00:11:20

Titel: Zauber Zungen
Beitrag von: Arne am 10. Februar 2018, 00:11:20
http://prd.5footstep.de/Grundregelwerk/Zauber/Zungen

Zitat:
"Dieser Zauber verleiht dem Berührten die Fähigkeit, jede Sprache zu sprechen und zu verstehen, die von irgendeiner intelligenten Kreatur benutzt wird, ganz egal ob es sich um eine Landessprache oder einen regionalen Dialekt handelt."

Bedeutet das, der Zauber analysiert den vor dem (N)SC stehenden (N)SC und übersetzt einfach perfekt in deren Muttersprache? Oder kann man sich auch aussuchen, in welcher Sprache man spricht? Kann man zB auch mitten in der Shar sagen: Ich will jetzt auf illuskisch mit Tiefwasser-Akzent mit dem Shar-Bewohner reden, weil das am besten zu meiner Tarnung passt?
Oder übersetzt der Zauber einfach automatisch in die Muttersprache des anderen?

extreme Beispiele:
- Ein SC steht vor einer Gruppe von NSC, die alle eine Gemeinsprache sprechen, zB illuskisch, aber nicht als Muttersprache. Spricht man dann immer die Muttersprache, die der NSC hat, auf den man sich im Gespräch gerade konzentriert? So das alle anderen nichts verstehen? Oder kann er sich bewusst für illuskisch entscheiden?
- Der SC steht vor einer Falle/Schloss/etc und muß ein Losungswort in einer bestimmten Sprache/Dialekt aufsagen. Geht das mit dem Zauber, so lange er die Sprache weiss, in der das Wort aufgesagt werden muß? Auch wenn er die Sprache noch nie gehört hat?
Titel: Zauber Zungen
Beitrag von: Bruder Grimm am 10. Februar 2018, 11:45:39
Also, ich würde das so interpretieren, dass einem der Zauber prinzipell die Fähigkeit verleiht, alle Sprachen zu sprechen und zu verstehen.
Immerhin steht da "die von irgendeiner intelligenten Kreatur benutzt wird", nicht "die von einer anwesenden intelligenten Kreatur benutzt wird".
Titel: Zauber Zungen
Beitrag von: Aronan am 10. Februar 2018, 19:26:13
Wobei das mit Akzenten wieder was anderes ist. Die sind ja in dem Sinne keine eigene Sprache und würdenn icht unbedingt darunter fallen. Aber das ist wieder eine Sache die allein der SL entscheiden müsste finde ich.
Titel: Zauber Zungen
Beitrag von: Arne am 12. Februar 2018, 13:30:27
Naja, Akzente werden ja extra erwähnt, sollte also gehen.
Ok, dann werde ich es wohl so handhaben, das der Anwender alle Sprachen/Akzente benutzen kann, zu der er irgendeine Beziehung hat (z.B. die er schonmal gehört oder gelesen hat).
Titel: Zauber Zungen
Beitrag von: Bruder Grimm am 14. Februar 2018, 11:52:33
Das ist dann aber eine hausgeregelte Limitierung des Zaubers. Will ich nur anmerken.
Nach meinem Verständnis greift der Zauber auf eine Art universellen Wissenspeicher zu, aus dem alle Informationen über sämtliche Sprachen abrufbar sind. Es muss nur irgendwo irgendein Wesen existieren, das die Sprache beherrscht. (Und nicht einmal muttersprachlich! Davon steht nichts in dem Zauber! Gleichermaßen steht auch nichts davon in der Zauberbeschreibung, dass die Sprache noch einen lebenden Benutzer haben muss - das heißt, selbst wenn der letzte Anwender der Sprache ein intelligentes Konstrukt oder ein Untoter wäre, könnte dir Zungen die Sprachkenntnis liefern.)
Entsprechend würde der Zauber erst versagen, wenn du vor einem Text stündest, der in einer Sprache geschrieben ist, die kein existierendes Wesen mehr beherrscht. Für so etwas bräuchtest du ...Sprachen verstehen.  :D

Und noch eine Sache: Verwechsle nicht Dialekt und Akzent!
Zungen könnte dir sehr wohl dabei helfen, allertiefstes Oberbayrisch perfekt zu sprechen und zu verstehen. Das ist ein Dialekt - kein Akzent!
Wobei dir Zungen nicht helfen würde, wäre Deutsch mit französischem Akzent zu sprechen - das müsstest du mit deinen eigenen Fertigkeiten bewerkstelligen. (Den Akzent hinzufügen zumindest.)
Titel: Zauber Zungen
Beitrag von: Tempus Fugit am 14. Februar 2018, 14:48:21
Mal Star Trek gesehen? Funktioniert wie ein Universalübersetzer.
Du kannst dadurch theoretisch einen Satz aussprechen, den x verschiedene Zuhörer anders wahrnehmen, jedoch mit gleichem Sinninhalt. Ist keine Analyse dabei, es funktioniert halt.
Titel: Zauber Zungen
Beitrag von: Bruder Grimm am 14. Februar 2018, 15:31:03
Ich versteh das eher so, dass dir der Zauber die Fähigkeit verleiht, jede beliebige Sprache zu sprechen, aber immer nur eine gleichzeitig. Aus meiner Sicht würde dich also ein Dritter nicht verstehen, wenn du dich mit jemandem unterhältst, mit dem dieser keine gemeinsamen Sprachkenntnisse hat, da du sehr wohl in einer bestimmten Sprache sprichst. Aber du könntest problemlos hin- und herübersetzen.
Klar, ist nur eine Detailfrage über einen Zauber, der letztendlich dazu gedacht ist, sich einfach nur mit jedem verständigen zu können, kann aber in bestimmten Situationen wichtig werden, z.B. wenn die Frage aufkommt, ob  jeder, der deine Gespräche belauscht, dich automatisch versteht, oder ob man merkt, dass du mit Hilfe eines Zaubers kommunizierst.

Kurz zusammengefasst: Meine Interpretation des Zaubers besteht darin, dass er dem Ziel technisch gesehen "Sprachkenntnisse: Alle" verleiht.
Titel: Zauber Zungen
Beitrag von: Arne am 22. Februar 2018, 01:17:18
@ Tempus:
Das steht aber explizit so dabei, das man nur eine Sprache gleichzeitig spricht, aber alle verstehen kann:
Zitat von: PRD
Der Verzauberte kann nur eine Sprache auf einmal sprechen, aber mehrere verstehen.
Das ist doch recht eindeutig, oder nicht?
Titel: Zauber Zungen
Beitrag von: Tempus Fugit am 25. Februar 2018, 23:12:15
Ja, hab ich übersehen.
Ich würde es an der Stelle aber nicht zu kompliziert machen, falls es nicht die Immersion stört. Effektiv soll der Zauber bewirken, dass man mit Jedem reden kann.
Titel: Zauber Zungen
Beitrag von: Arne am 25. Februar 2018, 23:30:34
Da gebe ich Dir recht. Aber es kann ja auch Situationen geben, zB wenn man als Spion arbeitet, wo es genau darum geht, eine bestimmte Sprache zu benutzen, da wäre es dann ggf auffällig, wenn das mehrere Gesprächspartner das in seiner jeweiligen Muttersprache hört, falls die Personen sich hinterher drüber unterhalten. Oder falls man gerne mit jemanden in einer Gemeinsprache und nicht in seiner Muttersprache sprechen möchte, weil die Muttersprache eine Art Geheimsprache ist.
Das bedeutet, das man das wohl einfach mal in seiner jeweiligen Runde klären muß, wenn das Thema auf den Tisch kommt.
Titel: Zauber Zungen
Beitrag von: Tempus Fugit am 26. Februar 2018, 09:28:56
Die Situation ist konstruiert, aber wann hast du das letzte Mal ein Gespräch zu dritt gehabt und nachdem eine Person ging die andere gefragt "Du der spricht aber wirklich akzentfrei Deutsch.". Sicher. wäre deine Muttersprache jetzt Alt-Sumerisch und Deutsch deine Zweitsprache, dann würde man sowas vermutlich erwarten können, aber ich das wird kaum die Regel sein.
Ich gebe Recht, dass das ein logisches Problem sein kann (um auf Star Trek zurück zu kommen, da ist es das ja auch manchmal), aber ich würde aus etwas das als Hilfe konzipiert wurde nicht unbedingt einen Nachteil bauen.

Ansonsten viel Spaß wenn telepathische Kommunikation ins Spiel kommt, das ist nämlich wirklich nicht durchdacht...
Titel: Zauber Zungen
Beitrag von: Bruder Grimm am 26. Februar 2018, 11:12:53
Ansonsten viel Spaß wenn telepathische Kommunikation ins Spiel kommt, das ist nämlich wirklich nicht durchdacht...
Oh, das interessiert mich jetzt!
Das schweift jetzt zwar vom Threadthema ab, aber ich würde echt gerne wissen, was du dazu zu sagen hast.
Ich meine, die Kreaturenfähigkeit ist in der Tat etwas dünn beschrieben. Kann ich mir gut vorstellen, dass es da Probleme gibt, habe aber im Moment keine konkreten Vorstellungen, welche. Wär vielleicht gut, darauf vorbereitet zu sein  :D
Geht es dir nur um die Kreaturenfähigkeit? Gibt es einen Zauber, der die quasi simuliert? (Hätte ich jetzt keinen auf dem Schirm...)
Titel: Zauber Zungen
Beitrag von: Idunivor am 26. Februar 2018, 16:21:39
Naja, es gibt Telepathic Bond (http://www.d20srd.org/srd/spells/telepathicBond.htm) da steht aber ausdrücklich dabei, dass es "regardless of language" funktioniert.
Da stellt sich mir spontan aber schon die Frage, wie genau soetwas funktionieren soll. Denn Kommunikation braucht immer irgendein Medium. Das muss nicht Sprache sein, aber irgendetwas ist schon notwendig. Einfach gedacht "denken" die Teile des Bonds ihre Gedanken in ihrer Sprache und die anderen verstehen es auch in ihrer Sprache. Das dürfte auch die intendierte (und praktisch häufigste) Verwendung des Zaubers sein. Die Ziele reden miteinander und müssen nicht die gleichen Sprachen beherrschen. Das funktioniert aber nur so lange wie sich die Gedanken in die jeweils andere Sprache auch übersetzen lassen. Eine Übersetzung völlig ohne Sinnverlust ist aber schon bei einander verwandten Sprachen nur schwer möglich. Wie soll das dann erst gehen, wenn man es mit Sprachen von unterschiedlichen Existenzebenen oder so zu tun hat?
Beispiel aus unserer Welt: du kannst einem Aborigine in seiner Sprache nicht ohne weiteres etwas von "Schöpfung" erklären. Es gibt nicht nur das Wort nicht, das ganze Konzept ist ihm unbekannt. Aber mit dem telepathischen Band muss das ja problemlos gehen, wie genau wüsste ich jetzt auch nicht.
Titel: Zauber Zungen und Telepathie
Beitrag von: Bruder Grimm am 27. Februar 2018, 10:55:32
Also, ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass diese Problematik besonders spielrelevant ist. Außerdem denke ich, dass Telepathic Bond weniger ein Zauber zum Überwinden von Sprachbarrieren ist, sondern eher als eine Art "Funkverbindung" innerhalb der Gruppe gedacht ist.
Dahingehend ist es auch keine wirkliche Simulation der Kreaturenfähigkeit Telepathie, da der Zauber ja auf eine bestimmte Anzahl Ziele limitiert ist.

Was mir noch eingefallen ist, welches Problem mir mal mit Telepathie begegnet ist: Ein Charakter, der telepathische Verständigung als geistig invasiv empfand. Immerhin wird einem da ungefragt ein Gedanke eines anderen in den Kopf geschossen, und das kann man in dieser Hinsicht bereits als Eindringen in den Geist betrachten. Dahingehend erhebt sich die Frage, ob Telepathie mit geistesimmunen Wesen überhaupt möglich ist, ober diese sie zumindest willentlich blockieren können. Und damit auch die Frage: Könnte das dann nicht jeder mit einem Willens-Rettungswurf? Nach Regeln - klar: nein!
Aber ergibt das Sinn? Sollte das vielleicht möglich sein?
Titel: Zauber Zungen
Beitrag von: Tempus Fugit am 27. Februar 2018, 13:27:36
Telepathie setzt Denken voraus, Menschen denken in Bildern. Unterstellen wir mal, dass das bei allen Humanoiden so ist.
Jetzt ist aber die Frage nach dem Vokabular. Nehmen wir als Beispiel den Begriff "Vater" für den ich basierend auf den Erfahrungen eines Individdums drei mögliche Bilder entwerfe:
A) alturistische, liebende Person, voller positiver Eigenschaften
B) eine unbekannte Person, die lediglich auf Papieren Relevanz hat
C) ein drogensüchtiger Schläger, ein negatives Beispiel für ein Leben
Wenn jetzt Person A etwas an eine der anderen Personen vermitteln will wird dieses nicht funktionieren, da unterschiedliche Bilder existieren (siehe Idunivor). Selbst das geschriebene Wort "Vater" würde nur funktionieren, wenn beide eine gemeinsame Sprache teilen.

Was müßte also passieren, damit das funktioniert?
Bei "Erstkontakt" müßte das gesamte Gehirn des Gegenübers gescannt und abgespeichert werden, damit die Bilder von einer Deutung in die andere übersetzt werden (Bruder Grimm geht in die selbe Richtung). Dieses ist aber nach meinem Wissen nichtmal mit Grad 9 Zaubern möglich (eventuell in 1.Ed).

Und jetzt denken wir daran, dass es auch noch intelligente Aberrationen, Drachen, Konstrukte, Pflanzen, ... gibt. Die sind zum Teil dann sogar noch immun gegen Geistbeeinflussung und keiner weiß, in welcher Art die denken (Bilder, Gerüche, Töne, sensorische Empfindungen, ...).

Also entweder diese ganzen Mechanismen nicht zulassen, oder "ist halt Magie/Übernatürlich/von Gottes Gnaden, funktioniert deshalb".
Titel: Zauber Zungen
Beitrag von: Bruder Grimm am 27. Februar 2018, 16:48:28
Also entweder diese ganzen Mechanismen nicht zulassen, oder "ist halt Magie/Übernatürlich/von Gottes Gnaden, funktioniert deshalb".
Eine Möglichkeit, die ich noch sehe, wäre zu erklären, dass Telepathie im Kopf eines Empfängers - oder auf dem Weg dahin - in dessen Sprache umgesetzt wird, also dahingehend ein bisschen ähnlich wie Zungen funktioniert.
Immerhin funktioniert Telepathie in der Regel nur mit Wesen, die eine Sprache besitzen. Das könnte man als Begründung dafür anführen. Das Ziel einer telepathischen Botschaft "hört" diese also in seiner eigenen Sprache und nicht in irgendwelchen Bildern oder Eindrücken. So kann es zwar auch zu Fehlinterpretationen kommen, aber ich denke, so hat man eine konkretere Vorstellung davon,welche.
Titel: Zauber Zungen
Beitrag von: Tempus Fugit am 28. Februar 2018, 10:13:59
Ändert aber nichts an dem Grundproblem. Ist egal, ob du das Wort hörst oder subjektiv falsche Bilder erhälst, die Kommunikation so funktioniert nicht.
Titel: Zauber Zungen
Beitrag von: Tigershark am 04. Oktober 2018, 12:48:46
Telepathie setzt Denken voraus, Menschen denken in Bildern. Unterstellen wir mal, dass das bei allen Humanoiden so ist.
Da mich das Thema derzeit wieder beschäftigt, will ich es noch einmal aufgreifen. Deine gesamte (bisherige) Argumentation basiert auf dem Argument "Menschen denken in Bildern" - und der Komplikation daraus, dass Bilder (auch metaphorische Bilder) zu Missverständnissen führen können.

Dem entgegen halten würde ich zunächst:
Ich denke nicht immer in Bildern. Also, vielleicht funktioniere ich ja anders als alle anderen Menschen, aber i. d. R. denke ich in Sprache. Ich höre mich selbst geistig Sachen sagen. Und wenn ich die Sprache wechsle, höre ich mich sogar in anderen Sprachen denken. Ich glaube auch, dass das einigen anderen so geht.

Das Zweite, was mich an der Logik stört: Wo exakt ist denn da jetzt der Unterschied zu normaler Kommunikation? Da kann doch exakt dieses "Vater"-Beispiel genauso zutreffen. Sicher hat jeder da ein anderes Bild. Ich kann aus einer Patchworkfamilie da durchaus aus eigener Erfahrung sprechen, dass wenn einer Vater sagt, das für mich mehrere Bedeutungen hat - biologischer Vater, sozialer Vater, rechtlicher Vater, das muss alles nicht dasselbe sein, aber genau diese Missverständnisse kommen ja in normaler Sprache ebenfalls vor und da funktioniert es ja dann auch. Da muss halt dann in der Sprache, wenn Unklarheiten bestehen, ein klarer, eindeutiger Begriff vermittelt werden - und das sollte ja in aller Regel möglich sein - und wenn nicht, ist das Problem vielleicht eher kultureller als linguistischer Natur?

Wie ich mir Telepathie vorstellen kann, die über unterschiedliche Sprachen hinweg geht, ist dann nicht mehr als Zungen + Gedankenübertragung, so wie Grimm es meinte. Heißt, ich sage geistig ein Wort wie "Vater" und beim Gegenüber kommt (nehmen wir mal englisch an) "father" an - was er jetzt daraus macht, ist erst einmal vollkommen offen.
Wenn ich jetzt den liebevollen umsorgenden Vater meinte, er das aber nie erlebt hat, dann wird er vielleicht aber trotzdem wissen, was das Wort "father" generell bedeuten kann.
Und wenn ich es klar hätte machen wollen, hätte ich eben genauere Beschreibungen wie "biologischer Vater" wählen müssen.

Okay, nehmen wir ein anderes Beispiel: Hahn. Bedeutet es Leitungsventil oder das Tier? - in diesem Fall wäre meine Lösung: Exakt das, was man eben meint.
Das scheitert dann natürlich an Wortspielen und ähnlichem, aber daran scheitern Übersetzungen ja generell.

Warum soll dieses Konzept deiner Meinung nach nicht funktionieren, TF?
Titel: Zauber Zungen
Beitrag von: Tempus Fugit am 07. Oktober 2018, 14:51:36
Ok, unterstellen wir der Einfachheit mal, dass alle Menschen in Sprache denken.
Dann ändert das nichts an der Ausgangslage, denn ein beliebiges Bild oder Wort ist durch das Individuum subjektiv geprägt und vorbelastet. Das ist leider auch nicht anders möglich, sofern das Wort irgendwie in Relation zum Leben des Individuums steht.

Das du das Beispiel zu normaler Kommunikation schlägst ist ja ebenso gut, denn hier zeigt sich ja bekanntermaßen, dass der Großteil einer Botschaft nonverbal transportiert wird, die Verlustrate der Informationen ist leider enorm.

All diese Grundprobleme werden bei telepathischer Kommunikation verstärkt oder vermindert, da scheint es keinen Konsens zu geben, ich befinde mich da aber eher auf der Pessimistenseite.

Wortspiele gehen natürlich gar nicht, das ist klar.

Effektiv ist es - und da Gate ist dafür das beste Beispiel - schon verwunderlich, wenn Menschen sich verstehen, und durch die Kommunikation wird es verschlimmert. Nimm dein Vater-Beispiel (oder war es Meins?) und vergleich es mit den Beiträgen im Gate und bezoge auf das Bild von dir und/oder mir hier.
Titel: Zauber Zungen
Beitrag von: Tigershark am 08. Oktober 2018, 13:41:11
Ok, unterstellen wir der Einfachheit mal, dass alle Menschen in Sprache denken.
Dann ändert das nichts an der Ausgangslage, denn ein beliebiges Bild oder Wort ist durch das Individuum subjektiv geprägt und vorbelastet. Das ist leider auch nicht anders möglich, sofern das Wort irgendwie in Relation zum Leben des Individuums steht.
Bis hierhin vollkommen richtig.

Das du das Beispiel zu normaler Kommunikation schlägst ist ja ebenso gut, denn hier zeigt sich ja bekanntermaßen, dass der Großteil einer Botschaft nonverbal transportiert wird, die Verlustrate der Informationen ist leider enorm.
Das hat man doch in Schrift auch nicht, und dennoch haben wir es über die Zeit doch ganz gut hinbekommen, unsere Gedanken schwarz auf weiß auf Papier zu bringen und selbst komplexe Sachverhalte lassen sich dadurch auch übermitteln. In vielen Großfirmen hat man mehr mit Leuten per Mail zu tun als real oder per Telefon, funktioniert auch.
Sicher geht Information durch nonverbale und vor allem vollkommen ohne Gestik verloren, aber das betrifft für meinen Geschmack doch eher die Gefühlsebene - was der andere damit genau bezwecken oder bewirken will (ingame könnte man sagen, Würfe auf Diplomatie, Bluffen oder Motiv erkennen könnten erschwert sein), aber der Kern der Information wird, richtig formuliert, doch immer ankommen.

All diese Grundprobleme werden bei telepathischer Kommunikation verstärkt oder vermindert, da scheint es keinen Konsens zu geben, ich befinde mich da aber eher auf der Pessimistenseite.
Es hat ja niemand behauptet, dass Telepathie ein gleichwertiges Mittel ist. Es hat halt Vor- und Nachteile gegenüber anderer Kommunikation, genauso wie schreiben, normaler Dialog und Zeichensprache.

Effektiv ist es - und da Gate ist dafür das beste Beispiel - schon verwunderlich, wenn Menschen sich verstehen, und durch die Kommunikation wird es verschlimmert. Nimm dein Vater-Beispiel (oder war es Meins?) und vergleich es mit den Beiträgen im Gate und bezoge auf das Bild von dir und/oder mir hier.
Ich habe nicht wirklich verstanden, was du mir damit sagen willst. Ich habe hier nie jemanden real kennen gelernt, ich kann daher keine Aussage dazu machen, ob die Kommunikation irgendwas verschlechtert.
Titel: Zauber Zungen
Beitrag von: Tempus Fugit am 10. Oktober 2018, 17:59:57
Momentan weiß ich gerade selbst nicht mehr, was der letzte Absatz sollte.  :-|

Effektiv ist es richtig, Kommunikation ist Glückssache, die von vielen Faktoren beeinflusst wird. Die Wahrscheinlichkeit ist jedoch meinem Verständnis nach höher, wenn nicht mein Bild/Wort/Geruch/... in den Geist von jemand anderen projeziert wird. Telepathie kann diese Brücke nämlich nicht schlagen, da nicht zwei Leute gleichzeitig versuchen etwas Abstraktes in eine Form zu hüllen, damit das Gegenüber es dechiffriert, sondern ich projeziere "Meins" ungefiltert in den Geist des Gegenüber.
Titel: Zauber Zungen
Beitrag von: Bruder Grimm am 11. Oktober 2018, 18:12:49
Also, wenn ich dich recht verstehe, geht es dir mehr um abstrakte Begriffe, wie Ehre, Zeit oder Gewalt, weniger um konkret gegenständliches wie Tisch, Tastatur oder Pfeilgiftfrosch. Davon ausgehend, dass bei Telepathie der Begriff im vollem Bedeutungsumfang des Senders in den Kopf des Empfängers geschossen wird... okay, klar, das kann nicht funktionieren.  :lol: Das wäre sogar bei rein gegenständlichen Begriffen problematisch. Das würde den Empfänger völlig überwältigen, während er versucht Bedeutungsaspekte, die nicht mit seinen übereinstimmen, irgendwie in Einklang zu bringen.

Von der Warte betrachtet muss Kommunikation geradezu reduziert sein und auf die Interpretations- und Ergänzugskompetenz des Empfängers bauen. Von daher kann telepathische Verständigung nur funktionieren, wenn sie irgendwie gefiltert wird, z.B. Worte und Sätze in der Sprache des Empfängers in dessen Sprachzentrum ankommen, und nur dort, dass er sie nach seiner Erfahrung und seinem Hintergrund interpretieren kann. In diesem Sinne hat Telepathie keinerlei rein kommunikative Vorteile gegenüber Sprache bzw. dem Zauber Zungen.  Die Vorteile liegen dann eher darin, dass sie nicht von Unbefugten gehört werden kann oder auch unter Wasser funktioniert oder irgendwie so was.
Titel: Zauber Zungen
Beitrag von: Tigershark am 15. Oktober 2018, 09:38:07
In diesem Sinne hat Telepathie keinerlei rein kommunikative Vorteile gegenüber Sprache bzw. dem Zauber Zungen.  Die Vorteile liegen dann eher darin, dass sie nicht von Unbefugten gehört werden kann oder auch unter Wasser funktioniert oder irgendwie so was.
Das habe ich versucht, mit dem Satz


All diese Grundprobleme werden bei telepathischer Kommunikation verstärkt oder vermindert, da scheint es keinen Konsens zu geben, ich befinde mich da aber eher auf der Pessimistenseite.
Es hat ja niemand behauptet, dass Telepathie ein gleichwertiges Mittel ist. Es hat halt Vor- und Nachteile gegenüber anderer Kommunikation, genauso wie schreiben, normaler Dialog und Zeichensprache.
Herüber zu bringen: Unterschiedliche Arten der Kommunikation haben unterschiedliche Vorteile, direkter Dialog hat den Vorteil, dass man dem anderen Emotionen zeigen und das Gegenüber direkt beeinflussen kann, Briefverkehr hat den Vorteil der Zeitunabhängigkeit und dass die Info über Entfernung ankommt, Zeichensprache ist lautlos und verschlüsselt und Telepathie geht ggf. eben auch über große Entfernungen, ist lautlos und relativ abhörsicher.
Die Nachteile einzelner Methoden sind die Vorteile anderer.

Insgesamt ging es jedoch um die Frage, ob Telepathie überhaupt den Inhalt übermittelt, den man will. Und ich denke, relativ schlüssig dargelegt zu haben, dass je nachdem, wie Telepathie funktioniert, das sehr wohl gehen kann, aber dass natürlich die Vorteile des direkten Dialoges genauso verloren gehen können wie bei Briefverkehr. Wobei ich mir beispielsweise auch gut vorstellen kann, dass man eine aggressive Tonlage in Telepathie verpacken könnte.