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Systemübergreifend / Systemunabhängig => Andere Systeme => Thema gestartet von: Calivar am 22. Februar 2010, 17:58:24

Titel: [Shadowrun] Das Problem mit der Matrix
Beitrag von: Calivar am 22. Februar 2010, 17:58:24
Hallo,

Shadowrun ist so zu sagen der Beginn meines Rollenspieler-Lebens gewesen. Mit 14 haben wir über 4 Jahre ca. 1x die Woche einen halben Tag im Schattenreich gelebt und fieberten jedem neuen Termin entgegen (hach, das waren tolle Zeiten *seufz*.. :oops:).

Was mich damals als Spieler schon störte und nun heute beim Lesen der 4e Regeln um so mehr stört ist die Matrix. Die gehört selbstverständlich zu Shadowrun wie Tore zum Fußball. Trotzdem ist Sie für das eigentliche Spiel in meinen Augen kontraproduktiv.

Zum einen nervt es immer, wenn der Decker plötzlich den Matrix-Run als Solositzung abhandelt (da hat die 4e Edition schon Verbesserungen gebracht...) zum anderen ergeben sich für mein Dafürhalten sehr viele Probleme in Sachen Logik und Dimension.

1. muss man als Spielleiter in meinen Augen sehr viel Spezialkenntnisse haben um mit der Matrix umgehen zu können (was ist möglich, wo sind die Grenzen, wie kann man Bereiche "Runner" sicher machen ohne das es absurd wird etc.).

2. Wenn der Spieler des Deckers besonders clever ist, kann er so ziemlich alles machen was er will. Großbanken plündern, Chaos stiften ohne Ende. Alle Karten, Infos etc. in sekundenbruchteilen besorgen... Natürlich kann man immer und überall gemeine IC platzieren und Polizei und Con-Decker...aber das ist nicht realistisch und damit total blöd.

Ein solcher clever gespielter Decker dominiert damit eigentlich das ganze Spiel.

Grundsätzlich wäre in meinen Augen Shadowrun dann besser, wenn Decker keine Spielerklasse wären und der Spielleiter somit frei bestimmen kann (ohne das Spiel damit groß zu unterbrechen) was geht, was nicht geht und welche Infos die Spieler wirklich bekommen können.

Wie seht Ihr diesen Punkt?
Titel: [Shadowrun] Das Problem mit der Matrix
Beitrag von: Arne am 22. Februar 2010, 18:19:00
In SR und Cyberpunk habe ich in den Runden, in denen ich gespielt/geleitet habe, noch keine Decker erlebt, weil sie aus den genannten und offensichtlichen Gründen nicht zugelassen worden waren, oder von den Spielern freiwillig nicht gespielt wurden... (Allerdings nur CP2020 und SR3).

Edit:
Damit wollte ich sagen: Wir (alle mit denen ich bisher gespielt habe, zumindest soweit ich das weiß) sehen das im Prinzip genauso. Ist ein  Spieler in der Matrix unterwegs gucken alle anderen nur zu... Ist zwar bei Magiern auch so, hält sich da aber noch etwas mehr in Grenzen, anchdem was ich erlebt habe.
Titel: [Shadowrun] Das Problem mit der Matrix
Beitrag von: Kilamar am 22. Februar 2010, 22:12:16
Zum einen nervt es immer, wenn der Decker plötzlich den Matrix-Run als Solositzung abhandelt (da hat die 4e Edition schon Verbesserungen gebracht...) zum anderen ergeben sich für mein Dafürhalten sehr viele Probleme in Sachen Logik und Dimension.
Zustimmung
1. muss man als Spielleiter in meinen Augen sehr viel Spezialkenntnisse haben um mit der Matrix umgehen zu können (was ist möglich, wo sind die Grenzen, wie kann man Bereiche "Runner" sicher machen ohne das es absurd wird etc.).
Zustimmung.
2. Wenn der Spieler des Deckers besonders clever ist, kann er so ziemlich alles machen was er will. Großbanken plündern, Chaos stiften ohne Ende. Alle Karten, Infos etc. in sekundenbruchteilen besorgen... Natürlich kann man immer und überall gemeine IC platzieren und Polizei und Con-Decker...aber das ist nicht realistisch und damit total blöd.

Ein solcher clever gespielter Decker dominiert damit eigentlich das ganze Spiel.
Nein, das kann man relativ leicht beliebig schwer machen, wobei das wieder sehr frustrierend für den Spieler und damit ein Grund ist von dieser Charakterausrichtung Abstand zu nehmen.
Grundsätzlich wäre in meinen Augen Shadowrun dann besser, wenn Decker keine Spielerklasse wären und der Spielleiter somit frei bestimmen kann (ohne das Spiel damit groß zu unterbrechen) was geht, was nicht geht und welche Infos die Spieler wirklich bekommen können.
Bei uns waren Decker in der Regel immer NSC.
Der einzige aktive Decker bei uns war eher sowas wie eich Sicherheitsexperte, der uns bei der Vorbereitung der Runs geholfen hat, Informationen besorgte, verschlüsselte Dateien knackte oder physisch an den Schwachpunkt eines Systems gebracht wurde, um von dprt mit Leichtigkeit an die gesuchten Informationen zu kommen. Klassische Matrix Runs hat der nie gemacht.

Kilamar
Titel: [Shadowrun] Das Problem mit der Matrix
Beitrag von: Calivar am 23. Februar 2010, 09:00:40
Hmm, immerhin schon mal 3-0 für die "Decker-nur-als-NSC"-Fraktion! :)

Scheine mit der Auffassung also nicht alleine zu sein. Meine DnD Runde habe ich vor knapp zwei Jahren mal für Shadowrun begeistert und viel Wirbel gemacht, so dass wir kurz darauf mit einem Abenteuer gestartet waren (Setting Hamburg - unsere Heimatstadt :wink:). Leider habe ich es dann nicht mehr geschafft aufgrund meines berufsbegleitenden Studiums dafür genug Zeit zu finden, so dass wir nach nur einem Spielabend die Sache haben einschlafen lassen...

Ich werde mich mal wieder mit den Unterlagen beschäftigen und vielleicht kommt ja der Schwung zurück.
Damals hatten wir die Decker-Frage auch mittels NSC gelöst und die Gruppe bestand aus Magier, Ki-Adept und Street-Sam.

Ich merke, dass ich wieder "heiß" laufe!!! :D
Titel: [Shadowrun] Das Problem mit der Matrix
Beitrag von: Thanee am 23. Februar 2010, 09:44:41
Ich hab eigentlich noch nie Probleme mit Deckern (heutzutage Hackern) als Spielercharakter gehabt. In SR2/3 war das Solo-Spiel schonmal so eine Sache, aber das muss man eben entweder gering halten oder aber so einbauen, dass es wirklich parallel ablaufen kann. Und wenn das eben nicht geht, dann sollte man es nicht zu umfangreich gestalten (ggfs. alles in einem Wurf abhandeln... Datensuche z.B.).

Was aber auf jeden Fall stimmt, ist, dass es für den Spielleiter sehr, sehr schwer ist, da den richtigen Mittelweg zwischen "zu leicht" und "zu schwer" zu finden. Wobei das noch eines der geringeren Probleme eines SR-SLs ist. Viel schwieriger finde ich es z.B., dass man einen gesunden Mittelweg zwischen der Allmacht der Konzerne und der Existenz und den Aktivitäten von Shadowrunnern findet. Schließlich ist es eigentlich nicht wirklich schwierig, die aufzuspüren und auszumerzen, wenn man mal darüber nachdenkt. Und es ist auch nicht weiter schwierig alles so sicher zu machen, dass niemand da jemals drankommen wird, der nicht über vergleichbare Resourcen verfügt.

Aber das wäre halt langweilig. ;)

Bye
Thanee
Titel: [Shadowrun] Das Problem mit der Matrix
Beitrag von: Santa am 23. Februar 2010, 12:53:00
Ich hab in SR 3 mal einen Decker gespielt und wir hatten ab und zu auch Matrix-Action, die allerdings sehr kurz gehalten wurden, um die anderen SPieler nicht zu langweilen. Das hat so weit auch ganz gut geklappt, war aber allen Parteien zu langweilig. Die anderen Spieler sitzen nur rum, der SL macht sich extra Arbeit wovon dann nur ein Spieler auch etwas hat und der Decker (zumindest war es bei mir so) kommt sich bei den ganzen Ausgaben etc. "verarscht" vor, wenn sein Hauptpart gerade einmal einen Bruchteil des Abends einnimmt, Kämpfe (worauf die anderen eher konzentriert waren) allerdings weitaus häufiger durchgeführt werden. Das gleiche Problem hatten wir mit Magiern und teils Riggern, die irgendwas längere Zeit aufklären. Irgendwann haben wir die Sachen (langes Erkunden mit Sonden, lange astrale Ausflüge und das Decker-Zeugs) dann einfach rausgelassen bzw. schnell ausgewürfelt oder NPCs dafür verwendet ohne lange Ausspielen und ich denke das war die beste Entscheidung, jedenfalls in unserer Runde mit unserem Spielstil.
Titel: [Shadowrun] Das Problem mit der Matrix
Beitrag von: Grumpf am 23. Februar 2010, 13:19:07

Für einen Einbruch in eine Stufe dreifach Rot System wird immer eine Team von Decker nehmen aus verschiedene Spezialisten.
Deswegen hat man zwei Charakter ein Decker und einen normalen Shadowrunner
Titel: [Shadowrun] Das Problem mit der Matrix
Beitrag von: Darastin am 23. Februar 2010, 15:33:23
Und es ist auch nicht weiter schwierig alles so sicher zu machen, dass niemand da jemals drankommen wird, der nicht über vergleichbare Resourcen verfügt.
Zumindest das läßt sich vor SR4 ganz einfach erklären:

Konzerne wollen Profit. Wenn auch nur irgendwo ein Cent weniger verdient wird als potentiell maximal möglich wird das schon als Verlust angesehen. Nun komen da Ausgaben für Sicherheit. Der ganze Kram kostet ordentlich Geld, das dann die Jahresbillanz nach unten zieht, aber man kann dieser Investition keinen greif- oder gar quantifizierbaren Gewinn gegenüberstellen. Also kommt der neue Schlipsträger (Marke: jung, dynamisch, erfolgreich aber mit ohne Ahnung) an und muß sein Soll an Einsparung, Optimierung und anderen Gewinnsteigerungen durchdrücken. Und am Besten gleich noch was dazulegen um einen dicken Bonus zu kassieren. Der sieht die ganzen Ausgaben bzw. Konstenvoranschläge und sagt: "Ja aber brauchen wir das denn wirklich alles? Geht das nicht auch billiger?" Und dann gibts für 99% des Firmengeländes eben nur normale Keycards statt aufwändigen Biometriescannern als Zugangskontrollsystem. Hinzu kommt, daß gerade sehr gute Sicherheitskonzepte schnell unnütz wirken - "es ist ja nie was schlimmes passiert". Daß das Sicherheitskonzept viele Angriffe schon in Voraus vereitelt hat (allein schon der Abschreckungseffekt) kann man nicht nachweisen.

Bei SR4 gibts nur leider das Problem, daß viele Sicherheitssysteme spottbillig sind. Da kann man Stufe 6 SIN-Checker als Stempeluhr und Standard-Zugangskontrollsystem einsetzen ohne übermäßig viel Kohle dafür zu blechen.

Bis bald;
Darastin
Titel: [Shadowrun] Das Problem mit der Matrix
Beitrag von: Windjammer am 23. Februar 2010, 19:12:22
Hallo, ein RPG-Freelancer namens von Frank Trollman, der früher mal für Shadowrun 4 Supplements geschrieben hat*, hat seine Hausregeln für die 4. Edition hier ins Netz gestellt:

http://www.tgdmb.com/viewtopic.php?t=48836

Hauptthema ist die Matrix.

* Siehe Autorenauflistung hier (http://www.shadowrun.us/php/fourth.php).
Titel: [Shadowrun] Das Problem mit der Matrix
Beitrag von: Thanee am 24. Februar 2010, 13:41:38
Zumindest das läßt sich vor SR4 ganz einfach erklären: ...

Absolut!

Ich sag ja auch nur, dass das eben ein "Fehler" (ich sehe es zumindest als Fehler) ist, denn SR-SLs gerne mal begehen...

Man muss bei SR sozusagen einen guten Mittelweg zwischen Realismus und Spielbarkeit finden.

Bye
Thanee
Titel: [Shadowrun] Das Problem mit der Matrix
Beitrag von: Darastin am 24. Februar 2010, 14:13:22
Absolut!

Ich sag ja auch nur, dass das eben ein "Fehler" (ich sehe es zumindest als Fehler) ist, denn SR-SLs gerne mal begehen...

Man muss bei SR sozusagen einen guten Mittelweg zwischen Realismus und Spielbarkeit finden.
Auf jeden Fall.

Begünstigt wird der Fehler allerdings dadurch, daß Runner ja für gewöhnlich nicht in die Besenkammer eindringen sondern in "interessantere" Bereiche, die "natürlich besser" gesichert sein sollten. Aber auch Hochsicherheitsbereiche werden üblicherweise nicht mit den theoretischen maximum geschützt. Abgesehen davon kann man auch solche Sicherungen umgehen. In die Personalabteilung eindringen, Mitarbeiter-Datenbank hacken und sich die nötigen Credentials für den Sicherheitsbereich verschaffen ist meistens einfacher als ein direkter Angriff auf den Sicherheitsbereich selbst.

Ein IMHO viel häufigerer SL-Fehler ist aber...
Die ShadowRun-Loot-Phobie (Anzeigen)

Bis bald;
Darastin
Titel: [Shadowrun] Das Problem mit der Matrix
Beitrag von: Thanee am 24. Februar 2010, 15:04:10
Ich bin ja im Übrigen der Ansicht, dass der Standard bei Shadowrunnern sein sollte, dass sie Up Front zu 100% bezahlt werden und im Anschluss höchstens noch einen Bonus erhalten, wenn Sekundärziele erfüllt wurden.

Einzig, wenn es darum geht, etwas Wertvolles an den Auftraggeber zu übergeben, könnte ein signifikanter Bestandteil der Bezahlung bis zu diesem Zeitpunkt zurückgehalten werden.

Das hat sich aber irgendwie eingebürgert und wird meist andersrum gehandhabt, was ich irgendwie unverständlich finde...

Bye
Thanee
Titel: [Shadowrun] Das Problem mit der Matrix
Beitrag von: Darastin am 24. Februar 2010, 15:28:05
Ich nicht - wer bezahlt schon gerne Schwerverbrecher im Voraus?

Bis bald;
Darastin
Titel: [Shadowrun] Das Problem mit der Matrix
Beitrag von: Santa am 24. Februar 2010, 22:41:19
Eine Hälfte sofort, die andere bei Lieferung! Bei unserem SL musste man immer damit rechnen, dass einen der Auftraggeber über den Tisch zieht und so konnte man wenigstens die Unkosten wieder reinholen.
Titel: [Shadowrun] Das Problem mit der Matrix
Beitrag von: Darastin am 27. Februar 2010, 15:37:37
Eine teilweise Vorauszahlung ist durchaus denkbar (manche Jobs erfordern ja auch einige Investitionen in Bestechungsgelder, spezielle Ausrüstung und so weiter). Aber alles im Voraus? An anonyme Berifsverbrecher? Welcher Johnson wäre denn so blöd?

Bis bald;
Darastin
Titel: [Shadowrun] Das Problem mit der Matrix
Beitrag von: Heretic am 28. Februar 2010, 03:42:54
@Calivar: möchtest du das nicht vlt. auch in einem geeigneteren Forum diskutieren? Zum Beispiel im Pegasus-Forum oder auf B! ?
Titel: [Shadowrun] Das Problem mit der Matrix
Beitrag von: Horrorking am 28. Februar 2010, 09:44:14
Worüber denkts du denn über was man in Untertread Andere System sonst besprechen sollte ?
Titel: [Shadowrun] Das Problem mit der Matrix
Beitrag von: Calivar am 28. Februar 2010, 12:54:56
naja, ich bin ja z.B. auch auf www.sr-nexus.de zu finden...fühle mich schon gut ausgelastet...aber danke der Frage ;-)
Titel: [Shadowrun] Das Problem mit der Matrix
Beitrag von: Thanee am 28. Februar 2010, 16:51:23
Welcher Johnson wäre denn so blöd?

Das hat mit "Blödsein" rein garnichts zu tun.

Der Auftraggeber ist nunmal der, der etwas möchte... dafür aber keinerlei Risiko eingeht.

Die Runner haben generell eh schon das große Risiko bei der Ausführung; dazu kommt dann noch das Risiko, dass der Auftraggeber einfach verschwindet und nicht bezahlt?

Wer bietet denn so eine "Dienstleistung" an!? Im legalen Gewerbe geht es so... weil es da auch entsprechende Sicherheiten gibt.

Aber jemanden zu finden, der solche Aufgaben erledigt und sich dann noch dazu dem Risiko aussetzt, das für die Katz zu machen, das dürfte in der Realität ziemlich schwierig werden (ich kann mir z.B. nicht vorstellen, dass man einen Auftragskiller engagieren kann, und der das Geld dann erst nachher bekommt). ;) Und das sollte auch in Shadowrun nicht anders sein.

Zudem sind die Runner ja nicht anonym (der Johnson hingegen schon). Nur ihre echten Identitäten sind halt nicht bekannt, aber auch nicht relevant. Der Auftraggeber hat ja irgendwie den Kontakt mit ihnen aufnehmen können... also gibt es da durchaus eine Verbindung, um zu ihnen zu gelangen. Zudem haben sie einen Ruf zu verlieren. Das Geld einsacken und nix dafür tun, das macht man genau einmal, danach will niemand mehr (weder Auftraggeber noch Mitrunner) etwas mit einem zu tun haben. ;)

Außerdem... warum sollte man sich mit den Runnern zweimal treffen? Auch das ist ein unnötiges extra Risiko (außer es ist halt notwendig, wegen Übergabe von irgendwas, was zu besorgen war).

Bye
Thanee
Titel: [Shadowrun] Das Problem mit der Matrix
Beitrag von: Santa am 28. Februar 2010, 17:42:36
Ich seh ja ein, dass die Runner nicht erst nach dem Run bezahlt werden, aber jetzt dem Auftraggeber das komplette Risiko zuzuschieben finde ich auch sehr ... vertrauenswürdig. Also die angeführte 50-50 Lösung halte ich noch immer für die fairste Variante, jedenfalls grundsätzlich und ganz beosnders bei großen Beträgen, wo das Risiko für ein kapitalistisch geführtes Unternehmen einfach zu groß sein dürfte. Ein zusätzliches Treffen braucht es ja nicht einmal geben, man kann auch den Stick irgendwo deponieren und den Runner sagen wo oder aber man macht das ganze über irgendwelche Konten - wo wir wieder bei der Matrix wären - und wäscht das Geld, bis es nicht mehr zurückverfolgt werden kann.

Daher nun zu den interessanten Ausnahmen bzgl. 50-50-Regel: Bei kleineren Beträgen (vielleicht ist es kein schwieriger Run, der Kon möchte aber nicht als der Initiator erkannt werden etc.) sehe ich aber auch keine Notwendigkeit, dass man da nicht die Runner sofort komplett bezahlen kann. Wenn die Runner tatsächlich den Schneid haben sich mit einem Kon anzulegen, z.B. indem sie sich aus dem Staub machen, dann könnte ja ein Exempel statuiert werden, auch wegen ein paar NewYen. In Zukunft sollten es sich alle anderen Runner dann vielleicht zweimal überlegen, ob sie das Vertrauen enttäuschen wollen.

Wer sagt außerdem, dass nicht Konzerne bzw. AUftragsgeber unterschiedlich vorgehen, die einen zahlen sofort, die anderen nur danach und wieder andere teilen, es muss ja nicht zwangsweise 50-50 sein. Das macht es abwechslungreicher und könnte zu der ein oder anderen neuen Abenteuer-Idee führen (Stichwort: Exempel). Was wäre denn, wenn ein Run völlig fehlschlägt, die Runner jedoch schon komplett bezahlt wurden, obwohl der Run als so sicher und der Erfolg als garantiert galt?
Titel: [Shadowrun] Das Problem mit der Matrix
Beitrag von: Darastin am 28. Februar 2010, 17:57:09
Der Auftraggeber ist nunmal der, der etwas möchte... dafür aber keinerlei Risiko eingeht.
Und Vorkasse ist ein Risiko.

Zitat
Die Runner haben generell eh schon das große Risiko bei der Ausführung; dazu kommt dann noch das Risiko, dass der Auftraggeber einfach verschwindet und nicht bezahlt?
Kommt auf den Job an. Das klassische SR-Szenario ist doch Einbruchdiebstahl; da gibt es etwas zu übergeben und dann wird auch gezahlt. Ansonsten kann man das natürlich auch aufteilen. Klar; bei 100% nach Abschluß tragen die Runner das ganze Risiko, aber bei 100% Vorkasse der Johnson. Keiner wird das alleinige Risiko tragen wollen, also trifft man sich irgendwo dazwischen.

Zitat
Der Auftraggeber hat ja irgendwie den Kontakt mit ihnen aufnehmen können... also gibt es da durchaus eine Verbindung, um zu ihnen zu gelangen.
Und diese Verbindung ist entbehrlich. Ganz besonders wenn es jemand darauf anlegt, so eine Nummer durchzuziehen.

Zitat
Zudem haben sie einen Ruf zu verlieren. Das Geld einsacken und nix dafür tun, das macht man genau einmal, danach will niemand mehr (weder Auftraggeber noch Mitrunner) etwas mit einem zu tun haben. ;)
Ja, das macht man genau ein Mal (pro Identität ;) ) - aber da davon auszugehen ist, daß Mr. Johnson den Job auch erledigt haben will wird er nur ungern das Risiko eingehen wollen, hier irgendwelchen Betrügern aufzusitzen.

Zitat
Außerdem... warum sollte man sich mit den Runnern zweimal treffen? Auch das ist ein unnötiges extra Risiko (außer es ist halt notwendig, wegen Übergabe von irgendwas, was zu besorgen war).
Sofern die Runner nicht kompromittiert wurden ist das Risiko praktisch null, und wenn doch... für solche Fälle hat Mr. Johnson ein Cleaner-Budget...

Und wie Santa schon schreibt kan man eine Bezahlung im Nachhinein auch ohne direktes Treffen organisieren.

Bis bald;
Darastin
Titel: [Shadowrun] Das Problem mit der Matrix
Beitrag von: Thanee am 28. Februar 2010, 22:55:19
Ich seh ja ein, dass die Runner nicht erst nach dem Run bezahlt werden, aber jetzt dem Auftraggeber das komplette Risiko zuzuschieben...

Moment, ich sag ja nur, bei Runs, wo man nicht etwas besorgen soll... dabei ist das 50-50 (2. Teil bei Übergabe) voll ok.

Ok, finde ich z.B. auch, dass der Schieber das Geld als Mittelsmann auszahlt, wenn der Run erfolgreich war.


Und das komplette Risiko? Der Auftraggeber muss sich nicht mit dem Sicherheitsdienst und Lone Star anlegen. ;)

Das finanzielle Risiko sollte definitiv zum größten Teil beim Auftraggeber liegen.


Im Prinzip geht es ja genau darum, dass die Auftraggeber die Runner halt gerne und viel zu oft hintergehen können, weil es ihnen viel zu einfach gemacht wird. Und das ohne guten Grund, wie ich finde.

Bye
Thanee
Titel: [Shadowrun] Das Problem mit der Matrix
Beitrag von: Santa am 01. März 2010, 09:32:23
Im Prinzip geht es ja genau darum, dass die Auftraggeber die Runner halt gerne und viel zu oft hintergehen können, weil es ihnen viel zu einfach gemacht wird. Und das ohne guten Grund, wie ich finde.

Ein berechtigtes Anliegen, dass ich aus Spielersicht nur zu gut verstehen kann!

Vielleicht könnte man es auf diese Seite auch angehen: Wie ist das Machtverhältnis unter beiden Parteien?

Ein 0-8-15-Run, den jeder Anfänger - erledigen kann, die Runner brauchen unbedingt einen Job, bekanntermaßen um ihre Schulden zu begleichen, die Runner sind neu im Geschäft und haben keinerlei Reputation und müssen sich einen Namen machen ... In solchen Situationen dürfte wohl das Machtverhältnis zu Gunsten des Konzerns liegen.  Gibt es dann einen berechtigten Grund für einen Konzern nicht einfach ein paar anderen Runnern das Geschäft zu übertragen o.ä.? Also Zahlung nachher oder bestenfalls (für die Runenr) anteilig!

Auf der anderen Seite dann natürlich die Situationen wo das Kräfteverhältnis auf Seiten der Runner liegen dürfte: Sie haben sich schon einen Namen gemacht oder haben genügend Geld und haben es daher nicht mehr nötig "jeden Scheiß" anzunehmen, sie sind ein paar der wengien Spezialisten, die für diesen Job wirklich geeignet sind und der Konzern will einen garantierten Erfolg oder aber weil LoneStar massiv aufgerüstet hat gibt es einfach nicht genügen Runner, die noch die Drecksarbeit von Mr. Johnson übernehmen  könnten. Warum sollten also die Runner den Job zu schlechten Konditionen annehmen? Also Zahlung zuvor oder schlechtestenfalls (für die Runner) anteilig!

Um noch mal hiervon  abgesehen etwas zum Theadersteller zu schreiben:
Zum einen nervt es immer, wenn der Decker plötzlich den Matrix-Run als Solositzung abhandelt

Unabhängig von Spiel und Edition kann man ja immer auch, wenn eine Spieler "solo geht" die Szene auch einfach bei der Gruppe lassen, die einige Zeit weiter spielen lassen und dann die Solo-Szene, also den Run des Deckers, sozusagen als Skill Challenge auswürfeln lassen und dabei erzählen was geschehen ist. Nicht optimal, aber vielleicht nicht ganz so öde für die anderen Spieler, jedenfalls, wenn der Hacker mal wieder nur ein paar Infos besorgen will.

Natürlich kann man immer und überall gemeine IC platzieren und Polizei und Con-Decker...aber das ist nicht realistisch und damit total blöd.

Ein solcher clever gespielter Decker dominiert damit eigentlich das ganze Spiel.

In einer Gesellschaft, die immer mehr auf der Matrix beruht ist es nun einmal so, dass Kenntnisse in diesem Gebiet vielfältige Möglichkeiten eröffnen.  Wenn das Gleichgewicht im Spiel gestört ist, kann man mit entsprechenden Ingame-Herausforderungen (z.B: IC) reagieren oder man zwingt die Hacker auf eine Ebene, in der sie ihre Stärke nicht ausspielen können, also jenseits der Matrix. Dann ist auch mal wieder der Rest der Runde beteiligt. Ob das mit den Gegenmaßnamen so unrealtisch ist, bezweifle ich. In Anbetracht der Bedrohung müssen die Konzerne entsprechende Sicherheitsvorkehrungen treffen und wenn man als Konzern da die Möglichkeit hat einen Hacker mit IC aus dem Weg zu räumen, dann macht man das auch und nimmt nicht irgenwie Rücksicht.
Titel: [Shadowrun] Das Problem mit der Matrix
Beitrag von: Thanee am 01. März 2010, 11:12:07
Ein berechtigtes Anliegen, dass ich aus Spielersicht nur zu gut verstehen kann!

Ich bin auch GM. Und sehe das da eigentlich genauso. ;)

Zitat
Vielleicht könnte man es auf diese Seite auch angehen: Wie ist das Machtverhältnis unter beiden Parteien?

...

Sicherlich auch kein falscher Gedanke dabei.

Bye
Thanee
Titel: [Shadowrun] Das Problem mit der Matrix
Beitrag von: Kilamar am 01. März 2010, 17:35:17
Ich denke man sieht deutlich das es auf die Art des Runs und die Umstände (Johnson, Reputation der Runner, Verhandlungsgeschick) ankommt.

Kilamar
Titel: [Shadowrun] Das Problem mit der Matrix
Beitrag von: Darastin am 02. März 2010, 12:52:21
Das finanzielle Risiko sollte definitiv zum größten Teil beim Auftraggeber liegen.
Der Auftraggeber kommt idR aus dem Konzernumfeld. Da wird grundsätzlich selbst das minimalste finanzielle Risiko auf Kunden, Geschäftspartner, Subunternehmer etc. abgewältz.

Bis bald;
Darastin
Titel: [Shadowrun] Das Problem mit der Matrix
Beitrag von: Barbarossa am 08. März 2010, 17:44:47
Zurück zur eigentlichen Frage: Wir haben einen Technomancer in unserer Runde, und haben eigentlich keine solchen Probleme. Aller höchstens ist er mal eine Viertelstunde mit der Matrix beschäftigt. In der Zeit machen wir anderen eben Realwelt Sachen die erledigt werden müssen oder führen in-time Gespräche oder wasauchimmer. Der Rigger wird sowieso ab und zu eingebunden weil er auch ein bißchen hacken kann.
Und umgekehrt ist der Technomancer in normalen kämpfen auch nicht unnütz dank augmented Reality weil er ganz einfach die gegnerische Tecknik hacken kann oder irgendwelchen anderen Mist macht.
Titel: [Shadowrun] Das Problem mit der Matrix
Beitrag von: Wolf Sturmklinge am 22. März 2010, 09:03:08
Matrixprobleme in SR2 und 3:
Ja, immens, ich habe mir ziemlich viel Zeit genommen, die Matrix zu erlernen und sie anderen zu erklären, aber die sogenannten Solo-Eskapaden sind einfach langweilig für den Rest und zu selten um einen VollzeitChar darauf zu verschwenden. Deswegen NSC.