Edit: Lange nichts geschrieben, was den einfachen Grund hatte, dass es zu blutig wurde. Nun wird der Charakter nicht mehr gespielt und ich habe mich dazu entschlossen, die Geschichte anders zu schreiben, als sie geschah, so das jemand lesen mag ::)
Hier möchte ich Euch nun nach und nach teilhaben lassen an der Geschichte Corvins, des Barden, ein Solocharakter, der unter mir als Spielleiter zu leiden hat. Ich hoffe ich kann die ersten Kapitel in den nächsten Tagen fertigstellen, hier werde ich die Kapitel (also die entsprechenden Beiträge) verlinken, die Personen vorstellen und eventuell Ortsbeschreibungen etc. einfügen.
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Die Personen in Kurzbeschreibungen und spieltechnischen Werten:
Corvin (Anzeigen)Name: Corvin
Geburtstag: 8. Tag des Erntemondes, Steintag im Jahre 239 elfischer Zeitrechnung
Volk: Mensch, Geburtsregion Waan
Augenfarbe: grau
Haarfarbe: rotbraun
Gesinnung: (anfänglich: neutral, Tendenz zu neutral böse, wird sich noch herausstellen müssen)
Gottheit: Nephala
Klasse(n): Barde
Stufe: 6, ich versuche daran zu denken immer zu aktualisieren
Attribute (gewürfelt)
Attribut | Wert auf der ersten Stufe | Steigerungen (Gesamtwert)
ST | 12
GE | 17
KO | 15
WE |16
IN | 17
CH | 18 | 19
Talente
Wachsamkeit
Materialkomponentenlos zaubern
Waffenfinesse
(frei)
Corvin begann das Spiel als Barde der dritten Stufe.
Rabentage
Inhalt
Prolog (http://forum.dnd-gate.de/index.php/topic,21849.msg361635.html#msg361635)
1. Kapitel (http://forum.dnd-gate.de/index.php/topic,21849.msg361679.html#msg361679)
2.Kapitel (http://forum.dnd-gate.de/index.php/topic,21849.msg398348.html#msg398348)
- 1. Kapitel -
- Auf, auf - auf die Wege -
„...und hiermit, Herr Corvin, verbanne ich Euch von meinem Land, denn ich ertrage Euren Anblick nicht. Verflucht soll mein verstorbener Gatte sein, dass er sich mit einer dreckigen Magd einließ und es dann auch noch wagte die elende Brut dieser Zusammenkunft nicht im Brunnen zu ertränken sondern vor meiner Nase zu einem Nichtsnutz mit Harfe ausbilden zu lassen. Ihr habt sieben Tage um mein Land zu verlassen und beim nächsten Glockenschlag will ich Euch aus der Burg haben. Verschwindet aus meinen Augen, Bastard!“
Gräfin Bertheldis spuckte dem jungen, außerordentlich groß gewachsenen, Mann vor die Füße und die Wachen näherten sich ihm bedrohlich. Corvin griff nach seiner Harfe und hastete aus dem Thronsaal. Seiner Mutter standen Tränen in den Augen, sie eilte in die Küche und griff rasch einige Vorräte. An der Zugbrücke erreichte sie ihren Sohn und drückte ihm eilig das Bündel in die Hand und einen Kuß auf die Stirn. Da schlug auch schon die Glocke. Corvin rannte über die Brücke und blieb dann stehen. Was hatte die Gräfin gesagt? Bastard? Er? Seine Mutter hatte sich über seinen Vater stets ausgeschwiegen. Drei Jahre hatte er jetzt Graf Marten als Barde gedient, hatte ihn unterhalten, wenn er speiste und seinem kleinen Sohn Herkko Schlaflieder gesungen. Vor zwei Jahren war der Junge geboren, kränklich und schwach, Gräfin Bertheldis hatte Anpheda für das Wunder seiner späten Geburt drei prächtige Milchkühe geopfert. Gestern war der Graf gestorben. „Bastard!“ das Wort hallte in Corvins Kopf. Der Graf – sein Vater? Hatte er ihn deshalb ausbilden lassen? War das der wahre Grund gewesen? Der kleine Herkko konnte kaum laufen, geschweige denn ein Land regieren. Es war erstaunlich, dass er immer noch lebte. Deshalb war Gräfin Bertheldis als Statthalterin eingesetzt worden, bis Herkko das siebte Lebensjahr erreichen würde und damit den Thron besteigen könne. Verbannt. Verbannt? Sieben Tage um das Land zu verlassen? Corvin überlegte.
Vor zwei Tagen war doch dieser Händler aus Shlenke in der Burg gewesen, der berichtet hatte, dass Prinzessin Marlana dort einen Bardenwettstreit ausgerufen hatte. Von einer Belohnung war die Rede gewesen.
Corvin tastete in seinen Taschen. Er hatte im Grunde nichts bei sich. Da war seine Harfe, natürlich, das Bündel von der Mutter – er blickte kurz hinein – Essen für vielleicht drei Tage. An seinem Gürtel hing ein hübscher Zierdolch, gut geeignet um damit Hammelfleisch vom Knochen zu trennen, oh, Hammelfleisch! Und dazu einen dezenten roten Wein, frischen Ziegenkäse und...
Corvin blickte in seinen Geldbeutel: sieben Kupfermünzen und eine Silbermünze – leise fluchte er, aber dieses Mädchen gestern Abend war wirklich eine außerordentliche Schönheit gewesen und geschickte Finger hatte sie auch gehabt. Drei Silber hatte sie verlangt, vier hatte er ihr gegeben.
Er betrachtete den silbernen Ring an seinem rechten Mittelfinger. Graf Marten hatte ihn einst, als Corvin noch recht neu in seinen Diensten war, von seiner Hand genommen und ihn Corvin gegeben. An jenem Abend hatte Corvin vor dem Grafen und einigen seiner engsten Freunde aufspielen sollen und obwohl er aufgeregt war, fiel ihm das Spielen der Harfe niemals zuvor so leicht, es war als flögen seine Finger in immer neuen, immer raffinierteren Variationen über die Saiten. Er seufzte. Mit solchen Abenden war es wohl vorerst vorbei.
Shlenke lag gen Süden, die Grenze der Grafschaft im Süden war fünf Tagesmärsche von der Burg entfernt und führte direkt zum größten Gebirge auf dem Festland – das klang nach einem Plan. Etwas zögerlich blickte er sich noch einmal um. Auf dieser Burg war er groß geworden, erst vor zweieinhalb Jahren hatte er sie das erste Mal für längere Zeit als ein paar Stunden verlassen, als der Graf ihn auf eine Reise nach Truum mitnahm.
Wie hatte Arlek immer gesagt? „Das Leben bei einem Adligen ist angenehm. Einmal am Tag spielst Du den Narren, dafür sind Deine Kleider aus feinen Stoffen, Dein Instrument die Arbeit eines Meisters und Dein Bett nie leer.“ Noch einmal seufzte Corvin. Das war vorbei. Den Blick auf den Wald gerichtet, schritt er voran.
Siebzehn Winter hatte er jetzt gesehen, sein Haar hatte er sich wachsen lassen, so gut es ging. Arlek war in der Tat vor drei Jahren gestorben, damit hatte er zwar länger gelebt, als der Graf gedacht hatte, aber in den letzten Monaten war Arlek immer vergesslicher geworden, bis Corvin ihn eines Morgens in der Bibliothek fand, den Kopf auf eine Liedersammlung gelegt, ohne ein Zeichen des Lebens. Von dem Tag an war es Corvin immer gut gegangen, er war sein eigener Meister, bekam einen Lohn von sieben Kupfern am Tag, wovon er vier am Tag an den Grafen abbezahlte, aber er verdiente doch mehr als die Mutter und vor allem bekam er vornehme Kleider gestellt, hatte eine eigene Schlafkammer mit einem eigenem Bett (kein einfacher Strohsack, oh nein!) und auch Pergament und Tinte waren ihm stets gestellt worden, außerdem Kreide zum Zeichnen.
Gegen Abend hatte er den Wald schon fast wieder verlassen als auf einmal ein verwildert aussehender Mann aus dem Gebüsch sprang, er hielt eine Armbrust in der Hand und schrie: „Allein im Wald, Edelmann? Her mit Eurem Gold!“
„Ich habe kein Gold.“ „Wer so rum rennt wie Ihr, hat immer Gold in den Taschen. Her damit!“
Corvin reagierte rasch, murmelte einige tiefe Töne und bewegte die Hände in den oft studierten Mustern. Der Wegelagerer fiel in einen tiefen, festen Schlaf. Corvin musste leicht grinsen. Das war leicht gewesen. Am Gürtel des Mannes hingen ein Seil und ein Wasserschlauch. Dankbar über diese glückliche Fügung griff Corvin nach dem Schlauch und trank einen Schluck, dann nahm er dem Mann das Seil ab, durchtrennte es und fesselte dem Banditen die Hände. Rasch schaute er nach, ob der Mann noch etwas für ihn Interessantes dabei hatte. Die Handarmbrust nahm er mit, ebenso die neun noch vorhandenen Bolzen. In der einen Tasche fanden sich drei Kupfer, in der anderen ein schartiges, aber enorm scharfes Messer, scheinbar immer und immer wieder gewetzt. Gerade wollte er weiter gehen, als sein Blick noch auf ein Amulett fiel, dass der Mann um den Hals trug. Es hing an einer sehr feinen Silberkette, ein kleines Medaillon, in dessen Inneren sich das Portrait eines hübschen, vielleicht zwölf Jahre jungen Mädchens befand, es hatte hohe Wangenknochen und eine runde Stirn, sein Gesicht war reizend blaß. Auf der anderen Innenseite fiel ihm eine Inschrift auf: „In Erinnerung an meine liebste Aglaia.“ Dieser Anhänger gehörte diesem Streuner gewiss nicht. Schulterzuckend steckte Corvin auch ihn ein, wer weiß, vielleicht würde er den rechtmäßigen Besitzer zufällig finden?
Kurz vor Einbruch der Nacht erreichte er ein kleines Dorf. Krampfhaft versuchte er sich an den Namen des besiedelten Fleckchens zu erinnern, aber er wollte ihm einfach nicht einfallen. Immerhin gab es eine Schankstube. Zielstrebig lief er darauf zu.
- 2. Kapitel -
- Erinnerungen -
Die Schankstube war nicht wirklich gut gefüllt, kein Wunder in diesem winzigen Kaff. Corvin ließ sich auf dem nächst besten Platz nieder. Die Schankmaid trat zu ihm: „Was kann ich Euch bringen?“ „Ein Bier und etwas zu Essen.“ Wenig später stellte sie einen Krug mit einen trüben Plörre und einen Napf mit einem grauen Brei vor ihm auf den Tisch. „Drei Kupfer, bitte.“ Corvin gab ihr das verlangte Geld und aß und trank missmutig. Das schmeckte gräußlich! Die Nacht verbrachte er auf dem harten Lehmboden, welcher nach Essensresten und Erbrochenem roch. Doch er war froh darum, hätte er nicht auf die Gesetze der Laghmara gepocht, welche besagten, dass ein Barde, auch wenn er nicht aufgetreten ist und nicht zahlen kann, das Recht hat, eine Nacht in einem jeden Wirtshaus, einer jeden Taverne untergebracht zu werden, er wäre hinausgeworfen worden. Laghmara – die Göttin, welche er von den Göttern am wenigsten verstand. Nie hatte er einen Tempel von ihr gesehen, nie eine Geschichte über sie gehört, denn obwohl sie die Barden und Geschichtenerzähler, die Narren und sogar das fahrende Volk schützt, darf über sie nicht gesungen werden. Auch das Verborgene und der Exzess gehörten zu ihren Aufgaben. Als er mit Graf Morten in Truum war, hatten sie der Opferung eines Narrenkönigs zu Ehren Laghmaras beigewohnt. Ein wundersamer Feuerspucker war er gewesen, klein und krumm gewachsen, doch seine Anmut und seine Kunst waren nicht zu überbieten gewesen. Ein Jahr hatte er leben dürfen wie ein König, dann war er in der Vollmondnacht des Narrenmondes zu seinem letzten Auftritt gerufen worden. Alles hatte der Narrenkönig gegeben um der Göttin wohl zu gefallen und war am Schluß von einem Kleriker Laghmaras geopfert worden. Corvin wusste nicht genau, was passierte, denn der Opferung selbst durften nur Eingeweihte beiwohnen, doch als er später in den Steinkreis gelassen wurde um am Segen teilzuhaben wurde auch seine Stirn mit dem Blut des Narrenkönigs bestrichen. Zu gern hätte Corvin gewusst, wie der Tod des Mannes von statten gegangen war, aber die Gesänge der Eingeweihten hatten alles überdeckt, was man vielleicht hätte hören können. Wie Nebel waren sie aus dem Steinkreis gedrungen und als der Mond seinen höchsten Stand erreicht hatte, wurde eine Stichflamme aus der Mitte des Kreises gen Himmel geschickt. Im Kreis hatte er gesehen, dass alle Steine an der Innenseite blutbefleckt waren, doch die Überreste des Narrenkönigs waren verschwunden gewesen.
Corvin verehrte alle Götter, doch gleich seinem Lehrmeister hatte er sein Leben und Wirken der Göttin Nepahla verschrieben. Träume, Erinnerungen, Illusionen – das waren ihre Gebiete und das war es doch auch, woraus Geschichten gemacht wurden.
„Aufwachen!“ Corvin wurde unsanft mit einem Besenstiel geweckt. „Wenn ihr Euer Frühstück nicht bezahlen wollt, dann verschwindet jetzt!“ Die Wirtin guckte grimmig. Es war der erste Feuertag des Bleichwege, die Morgenluft war kühl, doch der Tag würde Hitze bringen. Rasch suchte er noch Abort und Brunnen auf und schritt weiter gen Grenzzaun.
Vier Tage später hatte er die Ausläufer des mächtigen Gebirges erreicht, er wusste, der nächste Ort zu dem er kommen würde, würde schon nicht mehr zur Grafschaft gehören. Er war erschöpft und wünschte sich nichts sehnlicher als einen heißen Zuber mit einigen Kräutern und Ölen darin. Die letzten Tage hatte er sich durch den Wald geschlagen und kaum geschlafen, aus Furcht, dass Waldgeister ihn holen könnten.
„Wollt Ihr nach Versteen?“
Corvin erschrak, er hatte niemanden kommen hören. Als er sich umblickte sah er einen Mann in grüner und brauner Kleidung an einen Baum gelehnt, das Haar hatte fast die gleiche Farbe wie die Borke. Der Mann trug einen Langbogen bei sich und hatte zwei Schmalklingen an seinem Gürtel hängen. „Ja.“ Corvin sammelte sich. Das war sicher nur ein Waldläufer, kein Wunder, dass er ihn nicht gehört hatte, sie wurden dazu ausgebildet lautlos zu sein. „Dann seid Ihr hier falsch. Haltet Euch mehr westlich. Noch fünf Schritte weiter und ihr steckt im Sundermoor.“
Corvin besah irritiert die Landschaft. Nichts wies darauf hin, dass hier ein Moor...
„Es sieht nicht so aus, aber es ist da. Wenn Ihr den Weg nicht kennt, werdet Ihr sterben. Und ich habe wenig Lust, Euren Körper dann aus dem Moor zu zerren, ansonsten hätte ich mir das vielleicht noch länger angesehen.“
„Äh... Danke.“
„Nichts zu danken, Ihr lauft ja durch den Wald wie ein Ork durch eine Töpferei. Ach und gestern habt Ihr giftige Beeren gegessen. Sorgt dafür, dass Ihr in den nächsten Stunden einen gemütlichen Ort zum kacken findet, es wird Euch lauter aus dem Hintern pfeifen, als Eure Mutter Flöten bläst.“
„Ungehobelter...“
„Jaja, zisch ab.“
Der Waldläufer legte mit unglaublicher Geschwindigkeit einen Pfeil auf Corvin an. Corvin rannte. Das war kein Kampf für ihn.
Versteen. Ein kleiner Markt, keine nennenswerten Tempel der letzte Ort mit mehr als fünfhundert Bewohnern vor der Reichsgrenze ohne ein ständiges stehendes Heer. Die Hände auf seinen schmerzenden Bauch gedrückt rannte Corvin zum ersten Abort den er sah. Als er ihn nach zwei Stunden mit blassem Gesicht verließ, trat ihm ein breitschultriger Mann in den Weg. „Das machst Du aber noch sauber.“ Corvin konnte nur nicken. „Deine Kleider sind dreckig, aber nicht armselig. Lange Reise gehabt, hm? Na, dann wirst Du sicher gut bei mir unterkommen, für nur eineinhalb Silber am Tag kriegst Du ein schönes Zimmer und morgens und abends was zu essen.“ „Ich... ich habe kaum noch Geld, Herr.“ „Dann mach' sauber und verschwinde.“ „Herr, ich bin Musiker, vielleicht kann ich...“ „Mir meine Gäste vergraulen? Nein danke. Aber mein Knecht ist gestorben, Du kannst ihn ersetzen. Ein Kupfer die Woche, morgens Brot, am Silbertag ein Ei dazu, abends Grütze, am Steintag mit Fleischresten und die Gesindekammer.“ Corvin rang mit sich. Er könnte Ruhe gut brauchen, das Kupfer auch... aber Knecht? Er, der Hofbarde von Graf Marten? „Entscheide Dich.“ Der Mann hielt ihm die Hand hin, Corvin schlug ein. „Dann komm, ich bin Farman, solange Du für mich arbeitest Meister Farman, die Wirtschaft leitet meine Frau Yoselinde, die Mägde heißen Barbara und Kava, Kava ist die Braune, Barabara die Blonde, meine Gesellen heißen Steppje und Strin, Zwillingsbrüder, Du wirst sie nicht auseinanderhalten können, also gib Dir keine Mühe, mein nichtsnutziger Lehrling heißt Malon, ich bin der Brauereimeister hier. Und die Schänke „Eselsbrücke“ gehört mir. Dein Brot für heute sollst Du jetzt noch kriegen, so wie das klang, kippst Du mir sonst aus den Latschen, wenn ich Dich zum Holzhacken schicke. Aber erst machst Du sauber, dort am Brunnen ist ein Eimer, Lappen findest Du hinter der kleinen Holztür im Abort, dann komm' in die Küche. Den Hintereingang kannst Du vom Brunnen aus sehen.“
Seufzend ergab sich Corvin seinem Schicksal.
Als er in die Küche kam, war das erste was er sah, offensichtlich Kava. Selbst in ihrem von Tierblut und Fett verschmiertem Kleid war sie von adliger Schönheit. Ihr Haar trug sie zu zwei Zöpfen geflochten, welche unter ihrem Kopftuch hervorlugten, ihre Augen waren von seltener Klarheit, ihre hohe Stirn lag in krausen Falten und zwischen ihren rosigen Lippen war ihre Zungespitze zu sehen. Anscheinend konzentrierte sie sich voll und ganz auf das zu rupfende Huhn in ihrem Schoß. Federn lagen um ihren Schemel.
„Bist Du der Bengel, den mein Mann angeschleppt hat? Als ob wir nicht genug Mäuler zu stopfen hätten. Hör' auf meine Magd anzustarren und hol' Dir Deinen Fraß!“ Die kräftige Stimme der Wirtin riss ihn aus der Betrachtung Kavas. Dieses Mädchen... er hatte sie doch schon einmal gesehen?