Eintrag 19 Fortsetzung
Wir haben die Schriftrolle… Was auch immer das für uns bedeutet. Aber zuerst brauchen wir eine ausgedehnte Rast.
Eintrag 20
Wir rasteten für einen ganzen Tag in dem feuchten Gewölbe, direkt neben dem Grab, in dem wir die Schriftrolle gefunden haben. Während wir rasteten, überlegten wir uns einen Plan, wie wir den Tempel lebend wieder verlassen könnten. Alle zusammen waren wir uns sicher, dass uns Rokova nicht einfach würde gehen lassen. Schließlich einigten wir uns darauf zuerst einmal nach einem sekundären Ausgang zu suchen und – falls wir keinen finden würden – könnten wir immer noch versuchen uns unseren Weg frei zu bluffen. So kehrten wir zum Schacht zurück, durch den ich vor noch nicht all zu langer Zeit recht unsanft gestürzt war. Mit Hilfe von Sidis Magie, kletterte ich den Schacht hinauf, erneuerte den Knoten im Seil in der Mitte des Schachts und wartete dann auf die anderen. Taka zog sich mit roher Gewalt hoch; nichts anderes hatte ich von ihm erwartet. Ihm folgte Nadir, der seine Rüstung ausgezogen und im Rucksack verpackt hatte. Zuletzt folgte Sidi Sahab, der es nur mit Mühe schaffte den Schacht zu erklimmen. Aber schließlich hatten wir es alle geschafft.
Wir kehrten gemeinsam in den unterirdischen Garten zurück um dort die letzten heilenden Beeren auf dem Baum zu pflücken um damit die letzten Wunden von uns zu heilen. Vielleicht hätten wir das nicht tun sollen. Denn wieder spuckten die Steinstatuen im Garten Rauch und Flammen und zwei Feuerelementare manifestierten sich in unserem Rücken. Aber diesmal wussten wir, wie wir sie zu bekämpfen hatten. Nadir und Taka gingen gnadenlos in den Nahkampf, während ich die Elementare mit Pfeilen beharkte. Am stärksten wurden sie aber von Sidi getroffen, der sie mit Kältemagie beharkte. Nach nur wenigen Sekunden war alles vorbei.
Nun endlich konnten wir uns der gründlichen Durchsuchung des Gartens und des daran anschließenden zylindrischen Raumes widmen; in der Hoffnung einen weiteren Weg neben der Wendeltreppe nach oben zu finden. Aber wir suchten erfolglos. Nichts anderes hatte ich erwartet. Daher schlug ich den anderen auch vor das Suchen bleiben zu lassen und uns dem unausweichlichen zu stellen. Aber irgendwie wurde ich schlichtweg ignoriert. So ging ich alleine die Wendeltreppe hinauf. Sidi folgte mir schließlich auch, aber auf die beiden anderen warteten wir vergebens. Nachdem wir eine gute Minute auf der Treppe verbracht hatten stiegen wir sie schließlich doch ganz nach oben bis in den Thronraum hinauf. Im Thronraum schlug uns wieder der Gestank der Leichengrube entgegen. Außerdem erwarteten uns acht Gnolle, sechs Elitegnolle, mehrere Gnollpriester und Rokova. Als wir durch die Falltür kamen erhoben sie sich aus ihren Ruhepositionen und ließen ihre Blicke abwechselnd zwischen uns und ihrem neuen König hin und her schweifen. Ohne Umschweife forderte uns Rokova auf die Schriftrolle herauszugeben. Vergeblich versuchten wir ihn davon zu überzeugen, dass wir sie nicht dabei hatten. Schließlich beendete er die Konversation mit einem schlichten: „Tötet sie!“ Damit hatte ich gerechnet. Ohne eine Reaktion der Gnolle abzuwarten nahm ich meine Beine in die Hand und begann zu rennen. Ich ignorierte Treffer und Pfeile die meine Rüstung treffen und mir um die Ohren fliegen und haste in das Quartier des Aas Königs. Aus den Augenwinkeln bekomme ich mit, wie Sidi plötzlich unsichtbar wird. Das wäre jetzt durchaus brauchbar. Aber so muss ich weiter laufen. Ein kurzer Blick über die Schultern zeigt mir, dass ich von fünf Gnollen verfolgt werde. Ich hetze die Treppe hinauf in das erste Untergeschoss. Aus dem Thronraum sind erneut Kampfgeräusche zu hören – anscheinend haben sich Taka und Nadir doch noch entschlossen uns nach zu kommen und stellen sich der Übermacht an Gnollen auf ihre Weise.
Ohne Inne zu halten hetze ich durch die Gänge im ersten Untergeschoss, dicht gefolgt von meinen Feinden. Schließlich lande ich in der Haupthalle, nur einen Schritt vom offenen Himmel entfernt. Aber ich habe Pech. Eine ganze Gruppe von Elitekriegern wartet hier, in ihrer Mitte befindet sich Rokova und gibt ihnen anscheinend neue Befehle. Völlig ungläubig stolpere ich in die Halle, werde entdeckt und wieder muss ich rennen. Wieder zurück in die Korridore.
Ich erinnere mich an einen Abzweiger, den wir gefunden hatten, an dessen Ende ein kleiner Raum war. Und in diesem Raum führte ein dunkler Schacht scheinbar endlos in die Dunkelheit hinab. Das scheint meine letzte Chance zu sein. Ich rase dorthin. Kann die Gnolle nun deutlich hören, sehen, ja sogar riechen. Ich erreiche das Loch und stürze mich, ohne lange darüber nachzudenken, in die Tiefe.
Ich falle. Ich falle sehr lange. Aber ich vertraue auf den Federfallring an meinem Finger. Dennoch wäre mir wohler, wenn ich wüsste, wohin die Reise ginge. Weit über mir höre ich, wie die Gnolle den Schacht hinab klettern.
Gehetzt blickte ich mich um. Ich befand mich am Ende eines Korridors, der vor mir in die Dunkelheit führte. Nur die Götter allein mochten wissen, wie weit unter der Erde ich mich im Augenblick befand. Gerade als ich mich dazu entschloss weiter zu gehen – was hätte ich auch sonst tun können – knisterte meine Fackel und eine Explosion erfasste mich. Giftige Dämpfe. Nur durch meine ausgezeichneten Reflexe gelang es mur mich rechtzeitig in eine Spalte zu drücken und so dem Großteil der Explosion zu entgehen.
Ohne Fackel, verwundet und angebrannt, folgte ich dem Korridor. Hier unten war es nicht ganz dunkel. Licht kam aus einer Kammer vor mir. Hier züngelten kleine Flammen aus dem brüchigen Boden und aus den Wänden. Absurderweise fand sich in der Mitte des Raumes ein runder Eichentisch mit Körben und einer tönernen Schale darauf. Und darüber flatterte eine kleine Kreatur – ein Mephit. Er fragte mich, was ich hier wolle und verlangte Tribut – ansonsten müsste ich wieder dorthin verschwinden, woher ich gekommen war. Diese Möglichkeit stand natürlich außer Frage. Rasch bot ich ihm Silber, magische Gegenstände und Essen an. Aber die einzige Möglichkeit ihn zu bezahlen bestand schließlich in reinen Goldmünzen – in 100 Goldmünzen! Aber anstatt sie wie ein zivilisiertes Wesen einzupacken begann er sie begierig zu fressen. Schade um das viele Geld! Aber dafür konnte ich von ihm erfahren, dass es hier unten jemanden gab, der sich vielleicht um meine Wunden kümmern konnte. Mit dem Versprechen diesen Lesa zu holen, flatterte der Mephit davon. Leider war er nicht sehr schnell und ich konnte nicht auf seine Rückkehr warten. Aber die knappe Minute, die er weg war, reichte mir um mir ziemlich sicher zu sein, dass einer der Korridore, die von der Höhle weg führten, an die Oberfläche führte. Ich warf dem Mephit noch eine Goldmünze auf den Tisch und strebte dann der Oberfläche entgegen.
Ich kam weit entfernt von Pale Mountain und dem Tempel wieder nach oben. Aber immerhin konnte ich den Berg noch deutlich sehen. Kurz entschlossen wanderte ich dorthin zurück. Ich suchte das Plateau auf, von dem wir zu Beginn unserer Expedition die Tempelanlage observiert hatten – ich ging davon aus, dass, wenn meine Freunde überlebt hatten, sie ebenfalls hierher kommen würden. Aber das Plateau war leer. Dafür fand ich Spuren von drei humanoiden, die in Richtung Kelmarune führten. Es hatten also alle überlebt! Im Eilmarsch folgte ich meinen Freunden und schaffte es auch sie am Abend einzuholen.
Eintrag 21
Wieder vereint zogen wir gemeinsam nach Kelmarune weiter. Von den anderen dreien erfuhr ich, dass es ihnen gelungen war praktisch alle Gnolle, die ihnen im Tempel begegnet waren, zu töten: Inklusive von Rokova. Somit hatten wir zum zweiten Mal den König der Gnolle getöet. Sie erzählten mir auch, dass sie feststellen mussten, dass Rokova gar kein Gnoll gewesen war, sondern ein verwandelter Janni namens Zayfid. Womit er identisch war mit eben jenem Priester, der nach Kelmarune gekommen war, um uns vor den Gnollen zu warnen und wegen dem wir die sichere Stadt verlassen hatten. Außerdem war er nicht irgendein Janni, sondern eines der Mitglieder der Tempel der fünf Winde!
Auch wenn wir ihn schließlich besiegt und unser zweites Abenteuer erfolgreich bestanden hatten, so ließ die Erkenntnis, dass wir so an der Nase herumgeführt worden waren, doch einen schalen Nachgeschmack zurück, während wir unsere Heimreise antraten.
Spoiler (Anzeigen)Während des Kampfes im Thronraum bewies unser SL eindeutig seine Qualitäten. Denn der Kampf fand schlussendlich auf 3 Dungeon-Ebenen statt und hatte mehr als 20 betieligte Kombataten. Hut ab. Gut, Bahram verbrachte die meiste Zeit damit zu flüchten, aber was ist sonst so passiert:
Sidi machte sicht unsichtbar und flüchtete durch den Tunnel in der Leichengrube in das 1. Untergeschoss. Dort rannte er die ganze Zeit vor Bahram her - ohne dass dieser eine Ahnung davon hatte - durchquerte den Hauptdom und fiel den Gnollen im 2. Untergeschoss dann schließlich in den Rücken. Dummerweise zog er dabei sämtliche Elitewachen aus dem 1. Untgergeschoss mit sich (ein klassischer "train").
Taka und Nadir waren in der Zwischenzeit erstaunlich erfolgreich dabei die Gnolle im Thronraum zu töten. Das wurde ihnen auch dadurch erleichtert, dass Bahram fünf und Sidi Sahab zwei Gnolle mit sich aus der Kammer gezogen hatten - sie mussten sich also weit weniger Gegnern stellen. Aber gerade als sie es geschafft hatten dort unten aufzuräumen, kam Sidi die Treppe herab - mittlerweile sichtbar - und brachte im Schlepptau weitere 6 Elitegnolle mit. Wie durch ein Wunder konnten sie auch die alle erschlagen - unser SL war schon leicht angepisst, dass es ihm nicht gelang wenigstens einen von uns zu töten. Als Höhepunkt brachten sie dann eben auch noch Rokova zu Fall. Das Ende des Gefechts sah dann wie folgt aus: Sidi 2 HP, Taka 5 HP, Nadir -14 HP, Bahram (nicht im Gefecht beteiligt, aber dennoch) 3 HP. Sehr viel knapper geht es dann wohl kaum.
Eintrag 32 – Fortsetzung
Während des Frühstücks stellte sich auch der Chronist von Rayhan, ein Mensch namens Ramir der Runde vor. Er hatte früher bei einer Forschungsgesellschaft in der Inneren See gearbeitet und war wohl durch eine Menge verwirrender Umstände schließlich in Katapesh gelandet. Er machte seiner Aufgabe als Chronist auch gleich alle Ehre und fragte uns ausgiebig über unsere bisherigen Abenteuer und unsere Lebensgeschichten aus. Währenddessen kamen die Boten, die wir losgeschickt hatten schon wieder zurück: Alle Parteien, die uns die Rolle abkaufen wollten waren sich einig, dass das Abendessen bereits an diesem Abend stattfinden sollte. Damit konnten wir leben.
Der Nachmittag war zwar bereits angebrochen, aber ich benutzte die verbleibenden freien Stunden um meine Geschäftspartner in der Stadt aufzusuchen. Es galt einige Dinge – wie Warenlieferungen und die Häufigkeiten der Karawanen nach Kelmarune – zu besprechen, um das Geschäft aufrecht zu erhalten.
Am Abend warf ich mich in meine neuen edlen Kleider - wohingegen die anderen in ihrer üblichen Reisekleidung erschienen. Sie hatten offenbar keine Ahnung vom Geschäft. Badra, die Händlerin, welche uns auch als erste in der Stadt angesprochen hatte, war auch die erste, die an diesem Abend bei uns in der Villa auftauchte. Gekleidet in ein dekoratives Seidenkleid machte sie nicht wirklich den Eindruck, als wäre sie sehr froh heute Abend hier zu sein. Als zweites kam Marzuk Mus’ad an; in einer Sänfte, die von vier Gnollen getragen wurde, wurde er bis zur Villa gebracht und gekleidet war er in teure Seidenkleidung mit einem ebenso wertvoll aussehenden Turban auf dem Kopf. Der dritte Gast, der eintraf, war Kazim, die Priesterin von Abadar, welche die Verhandlungen überwachen sollte. Eine bildhübsche Frau, die mir sofort ins Auge stach, gekleidet in die einfachen Roben einer Priesterin. Der Halbling Tamir war der letzte Gast der eintraf. Auch er war gut gekleidet, kam aber zu Fuß und alleine zur Villa gelaufen. So konnte das Essen beginnen. Rayhan brachte gleich zu Beginn einen Toast auf die Verhandlungen und die Rolle von Kakishon aus – alles in allem war es der längste Toast, den ich je gehört habe. Dann wurden endlich die Speisen aufgetragen; einfache Gerichte, deren Zutaten alle aus dem Umland von Katapesh Stadt stammten. Während des Essens versuchte ich mehr über Kazim zu erfahren, welche den anderen Konversationen am Tisch nur schweigend lauschte – um ehrlich zu sein versuchte ich etwas mit ihr zu flirten. Leider wurden diese Versuche durch dumme Bemerkungen Seitens Sidi Sahabs und Tamirs – der soff, als wäre er ein Fass ohne Boden – vollkommen zunichte gemacht. Und so wandte ich mich beleidigt wieder meinem Essen zu. In dem Moment brachte Taka – aus heiterem Himmel – die Frage auf den Tisch, was denn eigentlich die einzelnen Parteien mit der Rolle von Kakishon vorhätten. Wir hatten eindeutig vergessen ihn darüber zu instruieren, wie solche Verhandlungen in Katapesh normalerweise abliefen. Sofort breitete sich ein unangenehmes Schweigen am Tisch aus. Vor allem Marzuk schien aufgebracht darüber zu sein, dass es jemand wagen konnte, die Handelstraditionen so zu verletzen. Zum Glück gelang es Nadir rasch, zusammen mit Sidis und meiner Hilfe, die Wogen wieder zu glätten. Zudem eskortierte Ramir Taka rasch – nachdem er sich bei den anderen entschuldigt hatte – nach draußen. Wie ich später erfuhr gab er ihm eine Flasche Rum und den guten Rat dem restlichen Abend fern zu bleiben. Als Ramir zurückkehrte war das Essen auch schon beendet und wir wechselten vom Speisesaal in den Salon. Hier sollten wir, wie es Sitte war, unsere Fähigkeiten demonstrieren um zu zeigen, dass wir würdig und fähig wären, auf die Ware – in diesem Fall die Schriftrolle aufzupassen.
Während ich mich kurz entschuldigte um für meine Vorführung die Kleidung zu wechseln, trug Ramir mit voller Stimme, lebhaft und inbrünstig eine alte Heldensage vor. Eine durchaus beeindruckende Vorstellung. Im Anschluss zeigte ich den Händlern meine akrobatischen Künste, wofür ich tosenden Applaus erntete. Als nächstes war Nadir an der Reihe, welcher eine Rede über die Zusammenhänge und Ähnlichkeiten der Götter Abadar und Seranrae hielt. Der Erfolg war eher bescheiden und nur Kazim schien vielleicht etwas Interesse daran zu haben. Den Abschluss bildete Sidi Sahab mit einem beeindruckenden Zaubertrick. Er zog unter seiner Robe eine Rose hervor, welche er vereiste. Dann warf er sie auf den Boden, wo sie in tausend Teile zerbrach. Kurz darauf blendete ein heller Regenbogen uns alle und als der Regenbogen wieder verblasste lag die Rose wieder heil auf dem Boden. Unter wohlverdientem Applaus hob er sie auf und überreichte sie galant an Kazim – dieser Speichellecker.
Mit diesen Vorführungen war der Abend beendet und unsere Gäste verabschiedeten sich nacheinander. Rayhan zog sich rasch wieder in die Bibliothek zurück um weiter an der Entschlüsselung der Rolle von Kakishon zu arbeiten. Wir anderen zogen uns zum schlafen zurück. Auch Taka tauchte wieder auf – reichlich betrunken, da er die ganze Flasche Rum getrunken hatte, die ihm Ramir gegeben hatte. Wie immer schlief Taka unter freiem Himmel auf dem Dach des Anwesens und Sidi machte es sich in dem ausgedehnten Badezimmer bequem. Nur Nadir, Ramir und ich zogen ein echtes Federbett vor.
Eintrag 33
Ich konnte nicht lange geschlafen haben, als ich durch einen lauten Schrei, gefolgt von einem lauten Aufprall von etwas schwerem vor meinem Fenster geweckt wurde. Überrascht schlug ich die Augen auf. Gerade noch rechtzeitig um zwei Gestalten im Halbdunkel zu erkennen, die ihre Totschläger gegen mich erhoben. Irgendwie schaffte ich es den ersten Schlägen im Bett liegend auszuweichen. Dann rollte ich mich vom Bett, ergriff das Schwert, welches daneben lag und stach zu. Ich traf meinen Angreifer vollkommen überraschend und rammte ihm die Klinge in seinen rechten Lungenflügel. Nach Luft japsend brach er zusammen. Der andere schlug weiter auf mich ein; aber meine Reflexe waren zu gut und mir gelang es jedem seiner Schläge auszuweichen. Ich sprang auf das Bett zurück und schlug von oben auf meinen zweiten Attentäter ein. Während wir beide kämpften wurde die Tür zu meinem Zimmer aufgerissen und ein dritter Mann stürmte herein. Wieder musste ich mich gegen zwei Angreifer wehren, während draußen ein weitere Schrei und ein weiterer Aufprall eines menschlichen Körpers erklangen – irgendjemand war vom Dach gefallen, oder gestoßen worden.
Aus dem Salon, der vor meinem Zimmer lag, erklangen plötzlich die inspirierenden Reden von Ramir, die meinen Kampfgeist zusätzlich beflügelten. Außerdem konnte ich nun auch weitere Kampfgeräusche aus den anderen Bereichen des Gebäudes hören. Wieder streckte ich einen Angreifer nieder, sprang vom Bett und dann auf den Tisch, der es mir noch leichter machte meinen letzten Gegner zu attackieren. Nun endlich eilt auch Ramir in den Kampf, bringt mit seiner Peitsche meinen Angreifer zu Fall und ich kann ihm genüsslich das Schwert durch sein Herz rennen.
Kurz verschnaufe ich und laufe dann in den Salon. Anscheinend sind auch die restlichen Kämpfe im Gebäude zu einem Ende gekommen. Wir werden von Nadir auf das Dach gerufen und finden dort einen bewusstlosen Taka vor. Anscheinend wurde er magisch außer Gefecht gesetzt. Wie mir dann Nadir und Sidi erklärten, waren die Attentäter zusammen mit dem Halbling Tamir über das Dach in das Gebäude eingedrungen und hatten versucht Rayhan zu entführen. Zum Glück war das aber misslungen, da sie von Taka aufgehalten wurden. Er hatte es zudem auch geschafft Tamir in einen Ringkampf zu verwickeln und ihn so am zaubern zu hindern – unglaublich, dass dieser unzivilisierte Halbling der Magie mächtig war. Dummerweise schleppte Taka Tamir auf das Dach, da dort das Seil des Halborks in dessen Rucksack verstaut war. Irgendwie war es dem Halbling wohl gelungen sich zu befreien und Taka mit einem Zauberspruch außer Gefecht zu setzen. Und natürlich war Tamir entkommen. Aber zumindest hatten sie es nicht geschafft Rayhan zu entführen oder in Besitz der Rolle zu kommen.
Gerade als wir unseren Sieg erkannt hatten und uns etwas entspannten klopfte es vehement an der Tür. Kazim, zusammen mit mehreren Mitgliedern der Stadtwache, stand davor. Sie erkundigte sich rasch nach unserem Wohlbefinden und kommt dann rasch zur Sache: Sie drängt uns dazu, den Verkauf der Rolle so rasch als möglich durchzuziehen, da wir in der Stadt zu viel Staub aufwirbelten. Es wurden sogar schon die Paktmeister behelligt, da wir angeblich nicht die Rechtmäßigen Eigentümer der Rolle waren. Die Leute waren wirklich zu allem bereit, um an die Rolle zu kommen. Sogar dazu, die obersten Gesetze der Stadt zu brechen – sie stoppten den Fluss des Geldes. Kazim riet uns rasch herauszufinden, wer hinter dem Angriff auf uns und die Rolle stand und dann entweder den Paktmeistern einen Beweis für die Identität der Attentäter zu liefern, oder das Problem gleich selbst aus der Welt zu schaffen. Nun, wir wissen bereits, wer sich hinter dem Anschlag versteckte: Tamir. Und damit die Handelsgesellschaft Eine Quelle und Vatter Schakal, der bereits einmal versuchte hatte mit Gewalt an die Rolle zu kommen. Es sah so aus, als würden wir uns ihm persönlich entgegenstellen müssen.
Spoiler (Anzeigen)Der Kampf verlief für unseren SL nich ganz so wie geplant. Eigentlich sollten die Attentäter über das Dach einsteigen, Rayhan entführen und wieder verschwinden, ohne dass wir viel davon mitbekommen sollten. Da Taka aber auf dem Dach schlief, funktionierte das nicht so ganz. Es gelang unserem Halbork in einer der erten Kampfrunden einen Schurken vom Dach zu stoßen, dessen Schrei dann Sidi Sahab und Bahram aufweckte. Währenddessen war Tamir in die Bibliothek vorgerungen. Taka stürzte sich daraufhin durch das Dachfenster auf den Halbling und verwickelte ihn in einen Ringkampf.
Sidi Sahab, der sich ja im Bad befunden hatte, stellte sich in der Zwischenzeit nackt, so wie die Götter ihn erschaffen hatten, nur durch eine Magierrüstung geschützt, seinen Angreifern, wobei er mit Eisbällen um sich warf und immer wieder betonte, wie sehr er es hasste, wenn er beim baden gestört wurde.
Während Taka Tamir festnagelte versuchten 2 Attentäter den mittlerweile bewusstlosen Rayhan über die Stufen nach unten zu schleppen, wobei sie jedoch Nadir in die Arme liefen, der die beiden effizient stoppte, bis sie Sidi Sahab im Stiegenhaus der Villa mit Sprühenden Farben ausschaltete. Taka hatte Tamir auf den Stufen zum Dach hinauf auf dem Boden fixierte und versuchte ihn, indem er dessen Kopf immer wieder gegen die Stufen hämmerte, bewusstlos zu schlagen.
Ramir - richtig erkannt, ein neuer Mitspieler - rannte die halbe Schlacht wie ein aufgescheuchtes Huhn zwischen seinem Schlafzimmer, dem Salon und dem Stall (!) hin und her - im Stall befand sich nämlich sein armes Pferd, welches von einem Mephit tracktiert wurde.