DnD-Gate.de

Workshop => Story Hour => Thema gestartet von: Gerthrac am 06. Juni 2007, 20:27:17

Titel: Lords of Darkness
Beitrag von: Gerthrac am 06. Juni 2007, 20:27:17
Hallo zusammen.
Da meine letzte Story Hour eingeschlafen ist (mit unserer Kampagne, wohlgemerkt), werde ich hier in Abständen unsere neue Story Hour posten, die ich im Vorraus verfasst habe.

Die Kampagne ist insofern ungewöhnlich, dass es zwei SLs gibt, Falkenblut und mich, die abwechselnd leiten. Ich werde hier allerdings nur meine geleiteten Abenteuer posten, eventuell wird dann die Perspektive in die Augen Dairons, meines Charakters, übergehen, bzw. Falkenblut wird seine Geschichte selbst erzählen.

Der zweite Punkt ist, dass die Charaktere allesamt böse sind.

Ich möchte noch anmerken, dass ich das hier aus der Erinnerung schreibe, und so können einige Fakten nicht ganz korrekt sein, genauso wie ich Kleinigkeiten eventuell für diese Storyhour verändere, um eine bessere Geschichte zu erzählen. Ich glaube auch, Teldra war nicht ganz von Anfang an dabei, doch wusste ich nicht mehr, wie sie in die Gruppe kam, also…
Personae Dramatis:

Rakis Durron, Mensch, Gedankenkrieger 9 (Psychic Warrior). Will sich von niemandem abhängig machen, ist relativ einzelgängerisch. Sein Kampfstil ist darauf ausgelegt, wenige, aber dafür sehr starke Schläge auszuteilen, am Mord an der Familie Garanem in Tammar beteiligt. Rechtschaffen Böse.

Sergenas, Mensch mit infernalem Erbe, Hexenmeister 9. Angehender Chronomagus (PrC hier aus dem Gate). Legt Wert auf Strahlen und auf die „Schnelligkeitszauber“, welche manch einen Kampf wenden. Sehr wissbegierig, am Mord an der Familie Garanem in Tammar beteiligt. Charakter von Alcarin. Rechtschaffen Böse.

Caloras, menschlicher Kleriker von Kossuth 7 und Elemental Savant 2. Erste Sitzung nicht dabei, war nie wirklich integriert in die Gruppe. Hat manchmal sehr seltsames Verhalten an den Tag gelegt und wurde nur aufgrund der Umstände geduldet. Charakter von Falkenblut. Rechtschaffen Böse.

Heram, menschlicher Waldläufer 7/ Bloodhound 2. Professioneller Bogenschütze und Kopfgeldjäger, am Mord an der Familie Garanem in Tammar beteiligt. Erfüllte außerdem die Rolle des Spähers. Sehr guter Taktiker. Allerdings nur im ersten Abenteuer dabei. Charakter von Hadriel. Neutral Böse.

Teldra, menschliche Zauberdiebin 9. Charakter vom Don. Später die Hauptspäherin. Eher “tomboyish“ angehaucht, man möge mir den Ausflug ins Englische verzeihen. Chaotisch Böse.

Dairon Pereandros, menschlicher Kleriker von Tyrannos 9. Vorsteher eines kleinen Tempels des Tyrannos in Tammar im Range eines Bronze-Imperzeptors. Eiskalter Pragmatiker mit Hang zu gelegentlicher Brutalität. Hauptheiler wenn Caloras nicht in der Gruppe ist, Ersatztank und Ersatz-Nuker. Auf Beherrschungsmagie ausgerichtet. Ebenfalls ein Mörder an den Garanems. Mein Charakter, demzufolge meist im Hintergrund als NSC. Rechtschaffen Sehr Böse.

(Wir haben für den Hex auf der ersten Stufe und allen 6 folgenden ein Heritage Bonus-Feat eingeführt. Auf der 6. kann man das feat auch gegen Eschew Materials tauschen, auf der 12. gegen Extra Spell, allerdings erreicht Sergenas Hex 12 nicht mehr, da er eine PrC ergreift.)

Edit: Heram war Bloodhound, kein Justiciator  :oops:
Titel: Lords of Darkness
Beitrag von: Gerthrac am 06. Juni 2007, 20:30:21
Abschnitt 1: Die schwarze Zitadelle.

Kapitel 1: Frische Luft!

„Und es ist wirklich sicher, dass die ganzen Steckbriefe abgerissen wurden?“

„Ja, sie sind alle weg. Die Diener von Maske haben ganz gute Arbeit geleistet, Sergenas.“

Dairon und Sergenas standen im Altarraum der Zuflucht von Dairon, einem unterirdischen Tempel unter den Ruinen eines Gasthauses im Nordviertel, den Slums von Tammar, Thesk. Die Szenerie wurde nur durch die Kohlebecken und die mit grüner Flamme brennenden dauerhaften Fackeln erhellt. Dairon und Sergenas standen vor einem großen Altar des Fürsten der Finsternis, ein Monolith aus schwarzem Marmor.

Sergenas kannte den Raum nur zu gut, er und seine Verbündeten hatten sich hier unten viel zu lange bedeckt halten müssen für ihren Raubmord an Mitgliedern des Hauses Garanem, Geldadel, welcher die Stadt mitregiert.

„Soll ich es Rakis und Heram sagen oder machst du das?“ fragte Sergenas.

„Mach ruhig. Ich habe nicht wirklich Lust, schon wieder runter in die Pilzhöhle zu steigen. Ich brech’ mir noch mal was wenn ich von der Leiter falle.“

Sergenas warf dem hellhäutigen Mann mit dem schmalen Gesicht, das fein gemeißelt war und nichts von der Grausamkeit seines Besitzers offenbarte, noch einen letzten Blick zu, bevor er in den Gang zur Luke ging und in die natürliche Höhle hinunterstieg, wo die Mykoniden fleißig dabei waren, aus den organischen Abfällen des Tempels halluzinogene Pilze anzubauen. Sergenas verstand es nicht, warum die Pilzwesen damit einverstanden waren, hier zu bleiben und zu schuften, statt ins Unterreich zurückzukehren.

Nicht dass sie eine Wahl gehabt hätten. Doch es schien sie sogar glücklich zu machen. Seine weißen Haare zurückstreichend, ging er in einen unauffälligen Seitengang, und betrat Rakis’ Zimmer.
Sein Zimmer, sein Dojo, Meditationsort, Zuflucht vor der Welt, Trainingsraum oder was auch immer.
Niemand, nicht einmal Dairon wusste, was genau Rakis in den langen Stunden dort trieb. Rakis saß, wie fast immer, in der Mitte des quadratischen Raumes, von Dairons Zaubern aus dem Stein geschnitten, auf den Ebenholzdielen. In starkem Kontrast zu dem schwärzlichen Holz standen die reinweißen Vorhänge, die an den kunstvoll verzierten Holzbalken und Querträgern des ansonsten leeren Raumes hingen.

Sie bauschten sich in einer leichten Brise, von der Sergenas nichts spürte.

„Rakis?“

Die Vorhänge fielen herab. Wie tot.

„Ich wollte dir nur sagen, dass wir uns wahrscheinlich wieder in der Stadt bewegen können. Das Ganze ist jetzt drei Monate her und die letzten Steckbriefe von uns sind weg. Laut Dairon sind die Stadtwachen auch nicht mehr nur hinter uns her, sondern suchen jetzt nach so einem Kopfgeldjäger, ganz berühmt.
Er heißt Nimexis.“

Rakis öffnete die braunen Augen und sah Sergenas zum ersten Mal an, seit dieser den Raum betreten hatte, an. Er nickte.
Sergenas wusste, dass man von Rakis normalerweise nicht mehr als Antwort erwarten konnte. Mit einem Bauschen seiner schwarzen Roben mit den silbernen Schwertemblemen drehte er sich um und verließ Rakis’ Sanktum.

Bei den Schlafquartieren angekommen, fand Sergenas das Zimmer von Heram abgesperrt und dunkel vor. Achselzuckend ging er an Nummer Eins, einer der drei Akolythen des Tempels vorbei, die ihn furchtsam aus weiten Augen ansehend grüßte. Auf dem Weg zum Altarraum schaute er in der Küche vorbei, um sich mit einer Kleinigkeit zum Frühstück zu versorgen. Er ging um die Ecke zur Doppeltür von Dairons Domäne.
Er stockte.
Und drehte sich um. Ein anderer Akolyth, Nummer zwei, stand einige Meter von ihm weg. Er bemühte sich, ein unschuldiges Gesicht zu machen und beschäftigt zu wirken.

Beides misslang kläglich.

Sergenas kniff die Augen zusammen. Da stimmte doch etwas nicht. Dieser Geruch…
Nummer zwei hatte wohl geraucht, statt zu arbeiten.
Sergenas unterdrückte ein Grinsen.

Im Thronsaal fand er Heram und Dairon vor, die sich leise unterhielten, während Rakis gerade aus einer anderen Tür den Altarraum betrat. Und hinter dem Altar, halb in den Schatten verschwunden, sah er eine mittlerweile zu gut vertraute Gestalt stehen.

Vierna.

Oder auch: Der Drache aus der Dunkelburg. Sie war zu Dairons Tempel geschickt worden, aufgrund dessen „einmaliger Lage“, um Befehle auszugeben und eine Mission für die Kirche anzustoßen. Vierna bekleidete den Rang eines Bronzenen Imperzeptors, wie Dairon, und so meinte sie, in den Belangen des Tempels mitreden zu müssen.

Sergenas konnte gut verstehen, warum Dairon in letzter Zeit noch gereizter war als sonst.

Beide sahen sich sogar ähnlich, stellte Sergenas mit mildem Amüsement fest: Schwarze Haare, gekleidet in schwere schwarze Rüstungen, und mit Morgensternen bewaffnet, hätten sie fast Geschwister sein können.
Sergenas trat neben Heram, der wie immer völlig nichtssagend und unauffällig wirkte mit seinem Kettenhemd, grauer Kleidung und dunkelgrünem Umhang. Genauso wie der Kopfgeldjäger es haben wollte. Auf seinen Bogen hatte er nicht einmal im Tempel verzichtet. Er hörte noch den letzten Satz von Heram:

„Naja Gerüchten zufolge, die ich von einem Kollegen habe, soll er über leuchtende Waffen aus Energie verfügen, und er kämpft mit beiden gleichzeitig…“

„Ruhe jetzt.“

tönte die Stimme der einzigen erwachsenen Frau im Raum aus den Schatten, gefolgt von schweren Schritten, als Vierna zum Altar trat. Rakis stand mit vor der Brust verschränkten Armen einige Meter vom Rest entfernt und beobachtete die Szenerie.

„Also, jetzt da ihr auch wieder einigermaßen frei bewegen könnt, vorausgesetzt ihr baut nicht noch einmal Mist, kann ich meinen Befehlen folgen und euch in euren neuen Auftrag für die Kirche des Fürsten der Finsternis, solltet ihr gewillt sein, ihn anzunehmen, einweihen.“

Während Sergenas seine mit silbernen Schwertern bestickten Handschuhe zurecht zog, fuhr Vierna fort.

„Um eventuellen dummen Fragen zuvorzukommen, werde ich gleich auf den für euch wichtigsten Punkt zu sprechen kommen: Den Lohn. Es wird für jeden von auch ein maßgeschneiderter magischer Gegenstand angefertigt werden, etwa in der Stärke meines Schildes.“

Sergenas wusste von Dairon, dass Vierna Blitzschild ein Erbstück ihrer Familie, logischerweise ein Schild, führte, welches zu schweben imstande war, Blitzangriffe abwehren oder gar ganz absorbieren konnte, und auch sehr gut schützte, sogar vor den Schlägen, die eigentlich jede Deckung durchbrachen. Er zog eine Augenbraue hoch.
Sein Interesse war geweckt.

„Wir haben in der Dunkelburg bei unseren Recherchen von einer Gruppe sehr starker magischer Gegenstände erfahren, welche die Überreste eines Artefaktes, ehemals geweiht der großen Magiehure persönlich, darstellen. Ich spreche von den Splittern der Träne Mystryls.
Als Karsus, ein Erzmagier eines lange zerstörten Reiches die alte Mystryl versehentlich tötete, vergoss sie, aus Trauer um ihr Gewebe, eine Träne, welche im langen Fall bis auf die Ebene der Sterblichen kristallisierte, und beim Aufschlag zerbrach… ihre Splitter sind in ganz Faerûn verstreut.

Sie enthalten unglaubliche magische Energien, die wir für die Schwarze Hand nutzbar machen wollen. Wir wissen, dass ein solcher Splitter sich in Unther befindet, in der Wüste der Schwarzen Asche westlich von Messemprar, jedoch nicht den genauen Aufenthaltsort.

Und wir wollen ihn haben!“, schloss die junge Frau. Sie ließ die Worte einen Moment wirken.

„Also, seid ihr jetzt dabei?“ fragte sie mit unterschwellig drohendem Unterton.

„Warum nicht? Ich muss hier unbedingt raus und der Süden scheint mir nicht die schlechteste Wahl.“, sagte Sergenas.

Er fixierte Dairon. „Und du?“

Der Mann mit dem schneeweißen Gesicht schüttelte den Kopf. „Irgendwer muss ja meinen Tempel bewachen. Und ich habe hier Befehle, die vorsehen, dass ich ein paar Schläge gegen Mystra-Institutionen verübe.“

Heram nickte. Rakis zuckte nur die Achseln. Teldra strich sich das dunkelblonde Haar zurück und sagte: „Bin dabei“.

So... to be continued.
Kommentare, Fragen und Kritik eindeutig erwünscht.
Titel: Lords of Darkness
Beitrag von: Gerthrac am 10. Juni 2007, 17:41:36
Kapitel 2: Der Auftrag.

„Ihr werdet auf dem Goldenen Weg durch Phsant und Phent nach Osten reisen, bis nach Telflamm. Dort werdet ihr auch auf der Blutkrake einschiffen, die fährt nach Messemprar. Der Käpt’n, Seegras heißt er, wurde bezahlt, euch und explizit euch mit zu nehmen. Oh, und wenn ihr loyale Verbündete findet, die auch dorthin wollen, nehmt sie mit. Ihr seid am nächsten dran, deswegen wurdet ihr ausgewählt, aber Schönreden hilft auch nicht. Es wird hart werden.“

Heram hob die Hand. „Ja?“

„Was genau ist denn diese Zitadelle? Offenbar ist sie kein Teil der militärischen Anlagen in Unther, sonst würden da keine Artefakte rumliegen, oder?“

„Richtig. Die Zitadelle ist in einen nicht mehr aktiven Vulkan gebaut, der einen alten Drachenhort enthält.“

Alle am Tisch außer Dairon und Vierna sogen merklich die Luft ein.

„Macht euch nicht in den Rock, Gilgeam hat den Drachen schon längst getötet. Die Zitadelle war das Hauptquartier seines Militärs, wurde vor zwei Jahren aber durch die Giftgase und die Asche eines nahen Vulkanausbruches entvölkert.“ Sie zog eine Braue hoch. „Ich schlage vor, ihr nehmt etwas Weihwasser gegen Untote mit.“

Dairon schaffte es gerade noch, einen neutralen Gesichtsausdruck zu bewahren. Vielleicht war der Stock im Arsch dieser Frau doch nicht aus Stahl, so wie er bis jetzt angenommen hatte. Er sagte:

„Die Imperzeptorin aus der Dunkelburg“ – ein Seitenblick zu Vierna – „hat aus den Arsenalen dort einige Tränke und andere Spielereien mitgebracht, die Ihr brauchen werdet. Er öffnete einen kleinen Beutel aus Segeltuch. Fünf Ringe und eine größere Menge an Phiolen unterschiedlicher Farbe fielen heraus.

„Die Ringe werdet ihr ab jetzt immer tragen, ich werde auch einen nehmen. Sie schützen euch vor diesen arroganten Paladinen, die jeden anhalten, der kein pathetischer Schwächling ist, indem sie deren seltsamen Blick täuschen.“

Jeder nahm sich einen.

„Ansonsten…“ – er wies nacheinander auf verschiedenfarbige Phiolen – „diese hier heilen Wunden, diese machen euch stärker, diese erhöhen eure Lebenskraft, diese eure Kletterfertigkeit. Dieser lässt euch im Dunkeln sehen. Und die paar hier heilen auch Wunden, sind aber stärker.“

„Morgen früh brecht ihr auf.“ stellte Vierna fest.

Die Mörder von Tammar wurden ausgerüstet, dann machte sich jeder auf, um seine Besorgungen zu erledigen. Rakis verschwand in der Bibliothek, um sich mit Büchern einzudecken, die ihm in Unther weiterhelfen könnten, sowie mit Informationen über dortige Kreaturen.
Sergenas tat es ihm nach, forschte aber eher nach der Hintergrundgeschichte der Zitadelle der Schwarzen Asche und nach neuer Magie.
Heram und Teldra hörten sich nach örtlichem Klatsch um, und erfuhren, dass Nimexis in der Stadt sei, ein bekannter Kopfgeldjäger. Sie erhielten sogar eine kurze Beschreibung von einem alten Gardisten:

„Ein finsterer Kerl, sag ich euch, mit gelb leuchtenden Augen. Und ich sag euch noch was: der hat zwei leuchtende Schwerter, die aus seinen Händen wachsen! Er schlägt immer aus dem Nebel zu, oder dem Rauch, und er trifft trotzdem besser als jeder andere. Sein Gesicht? Das kennt keiner, noch keiner hat unter seinen Umhang schauen können. Wenn der hinter einem her ist, der gibt nicht auf… der hat noch nie einen Auftrag vermasselt.“

Heram warf Teldra einen kurzen Blick zu. Sie hörte auf, den Alten anzustarren und zuckte die Achseln. Etwas zu schnell, wie Heram fand.


Ich schreibe die SH hier für das Gate, also seid ihr alle herzlich eingeladen, Fragen zu stellen oder Kommentare abzugeben. Feedback wäre hier wirklich sehr erwünscht. :)
Titel: Lords of Darkness
Beitrag von: Sohn des Sammaster am 10. Juni 2007, 19:43:44
Ganz interessant. Würde mir nur wünschen öfter einmal einen Kommentar zu Volk und Klasse der SC zu bekommen. Man tut sich da doch ein wenig schwer mit den reinen Namen.  
Werde aber dranbleiben...
Titel: Lords of Darkness
Beitrag von: Taled am 11. Juni 2007, 11:10:42
Wünsche mir mehr :) Guter Stil, interessante Gruppe, eine Ecke Faeruns, die nicht so ausgelutscht ist. Anmerkung: Wenn euch am Spieltisch / dir als Erzähler das Kunststück gelingt, die Motive der Charaktere, innerhalb einer bösen Gruppe zu bleiben und zu arbeiten, sinnvoll / nachvollziehbar erscheinen zu lassen, dann Hut ab. Wenn . . . ;)


Taled
Titel: Lords of Darkness
Beitrag von: Gerthrac am 11. Juni 2007, 17:30:56
Erst mal Danke für die Antworten. Das motiviert zum schreiben. :)

@Sohn des Sammaster: Ich werd es versuchen, danke für den Hinweis. Volksmäßig sind aber eh alles Menschen. Nun gut, Sergenas hat ein Scheusal irgendwo im Stammbaum, aber da wissen nur Falkenlbut und er Bescheid drüber.

@Taled
Was die Motive angeht: Zuerst musste die Gruppe ja "Low-Profile" bleiben. Es lief immer noch eine Fahndung nach ihnen (das ist eine Konsequenz aus einem älteren Abenteuer von Falkenblut). Und später... nun ja die stärkeren setzten sich durch :twisted: .
Dairon ist eh immer einfach zu motivieren, der führt seine Befehle aus der Dunkelburg aus. Oder wird von Machtiger getrieben. Beim Rest herrscht Gold oder Arkane Machtgier(Sergenas) vor bzw auch unterschwellige Drohungen aus der Tyrannoskirche/ der Zentharim.

Allgemein ist die Gruppe nicht "vile". Gute Charaktere handeln bei uns am Spieltisch auch die meiste Zeit eher neutral oder verstandesbestimmt. Mit Aussschlägen zum Guten eben. Hier dasselbe mit Böse. Es konzentriert sich auf wenige, aber dafür dramatische Dinge.

Anmerkung: Auf die Region bin ich gekommen, als mir das LEoF einmal runtergefallen ist und auf eben der Seite mit der Abenteuer-Seed für die schwarze Zitadelle liegen blieb. :D
Titel: Lords of Darkness
Beitrag von: Gerthrac am 11. Juni 2007, 19:00:22
Kapitel 3: Der Aufbruch. 15. Mirtul 1372.

Am nächsten Morgen waren alle zur sechsten Stunde um den Altar versammelt. Nach ein paar abschließenden Worten, und nachdem Dairon Rakis und Sergenas seine Kopien der geliehenen Bücher überreicht hatte, verließ die Gruppe Tammar nach Westen, Richtung Phsant. Auf dem Goldenen Weg, einer bedeutenden Handelsroute im Osten Faerûns, war viel Verkehr, die Sonne schien warm, und es war windig, sodass man nichts von der Hitze spürte. Noch grüne Gerstenfelder wogten träge im leicht salzig schmeckenden Westwind, im Süden ragten Berge auf. Man hatte sich einer Karawane angeschlossen, und döste nun hinten auf der Ladefläche eines Ochsenkarrens, der Exotika aus dem fernen Osten, Kara-Tur, geladen hatte. Die Tage vergingen, bis zum dritten Tag der Reise, als man in einer leichten Klamm Halt für die Nacht machte, um vor dem doch recht frischen Wind etwas geschützt zu sein.

Die Gruppe hatte mit dem Karawanenführer ausgemacht, gegen Schutz mitzureisen, und so schlug man das Zelt auf, aber Rakis hielt die erste Wache.

Als der Gedankenkrieger gerade zum Zelt zurückkehren wollte, sah er plötzlich, wie etwas an der 6 Meter hohen Klippe über dem Zelt aufflammte.

Gelb aufflammte.

Das gelbe licht schoss nach unten, und bohrte sich ins Zelt, seinen Inhalt unheimlich erleuchtend.

„ALAAAARRRRMMM!!!“

Doch es war zu spät, aus der Finsternis hinter ihm kam ein mörderischer Schlag gegen seinen Hinterkopf, so dass ihm kurz schwarz vor Augen wurde. Andere Geschosse hämmerten in das wirre Knäuel, welches das Zelt der Gruppe nun geworden war. Rakis suchte mit blutunterlaufenen Augen nach seinem Angreifer, doch konnte er im trüben Schein der Wachfeuer nichts erkennen.

Sergenas hatte sich mittlerweile aus dem Zelt befreit, nur um einen ungefähr kopfgroßen Felsen gegen den Oberschenkel zu bekommen. Er wurde von dem mörderischen Schlag herumgerissen. Als der Hexenmeister sich wieder aufrichtete, hatte er die Kraft seiner Magie und die seiner infernalischen Vorfahren vereint, um die Dunkelheit zu durchdringen. Was er sah, ließ ihn erschauern. Auf der gegenüberliegenden Klippe, knapp 20 Meter von ihm entfernt, standen drei übermenschengroße Gestalten, gehüllt in Tierfelle. Alle hatten halbe Baumstämme in Händen oder Griffweite.

Und alle hatten Felsen in den Händen. „Hügelriesen!“

Heram rollte sich auf die Beine, Bogen schussbereit in der Hand? „Wo sind die Schweine? Ich kann nichts sehen, ist alles so dunkel! Au!“ Schrie er als er von zwei Felsen gegen die Wand hinter ihm geschleudert wurde.  

„Da sind sie.“ Sprach Sergenas und sandte zwei Flammenstrahlen gegen den nächsten Hügelriesen, die seinen Bauch ansengten und zwei handgroße Brandlöcher in dessen Fleisch hinterließen.

„Na toll. Das hilft mir jetzt weiter.“ Sergenas sah Heram aus dem Lichtkegel des Pfeils verschwinden und einen Trank trinken.

Sergenas wandte sich wieder seinen Feinden zu. Und hatte nicht mal Zeit zu fluche, bevor er von zwei Felsen herumgewirbelt wurde wie eine Puppe. Schmerz durchzuckte seinen Arm und die kurzen Rippen. Er hatte Schwierigkeiten einzuatmen, und schleppte sich aus dem verräterischen Licht.

Das ist besser. Dachte sich der Kopfgeldjäger. Der Trank erlaubte es ihm, im Dunkeln zu sehen. Und jetzt konnte er zurückschießen. Er zog seinen Bogen.

Sergenas sah, wie Heram drei Pfeile in einen der unverwundeten Hügelriesen pumpte, alle drei provozierten unartikuliertes Gebrüll, was er als gutes Zeichen wertete. Er kippte einen Trank hinunter, um seine schlimmsten Verletzungen zu heilen. Sofort wurde er auf dieselbe Stelle getroffen, was ihm die Rippen wieder brach. Er stöhnte auf.

Aus einem anderen Zelt kam nun eine verschleierte Frau gerannt, überblickte das Geschehen, und konzentrierte sich kurz. In Sergenas Augen war das kein Zauber, den sie da wirkte, doch war es wirkungsvoll: Eine Nebelwolke entstand zischen den Riesen und den Tammarern, und unterband effektiv das Sperrfeuer, dem die Gruppe wohl bald erlegen wäre. Zwei der Hügelriesen stießen einen Kriegsschrei aus und sprangen in die Klamm hinunter, Keulen in Hand.

Heram fluchte. Schießend wich er zurück, als der Riese auf ihn zukam. Ein Pfeil traf den stinkenden Wilden in den Arm, ein weiterer bohrte sich in seinen feisten Bauch. Doch hatte der Kopfgeldjäger die Wut des Riesen unterschätzt. Heram sah einen Baumstamm auf sich zurasen und machte einen Hechtsprung zur Seite. Er flog allerdings 2 Meter weiter als geplant, und sein Rücken schmerzte fürchterlich vom Aufschlag der Keule. Er rollte sich über eine Schulter ab, ließ seinen Bogen wo er gelandet war, und zog sein Langschwert. Der Riese fletschte, ermutigt durch den Treffer, die gelben Zähne, und machte einen Schritt auf ihn zu.

Er hasste Schwertkampf.
Titel: Lords of Darkness
Beitrag von: kreuzi am 13. Juni 2007, 13:19:59
Hi, coole Story. Warte mit Spannung auf die Fortsetzung.

Gruss,

kreuzi
Titel: Lords of Darkness
Beitrag von: Gerthrac am 15. Juni 2007, 16:08:53
So erst mal das halbe 4. Kapitel. Viel Spaß damit.

Kapitel 4: Riesige Probleme

Sergenas wich auch zurück, vollendete gerade einen Blitzstrahl, der dem Riesen den struppigen Bart verbrannte, aber ihn nicht umfallen ließ, und eine Linie aus ionisierter Luft hinterließ, welche dem Hexenmeister als Zielhilfe diente. Er riss nun mit arkaner Macht an seinem Bewusstsein, und zwang sich fast mit Gewalt dazu, sich zu beschleungien, und konnte so einen weiteren Zauber wirken. Feuerstrahlen zuckten auf den Riesen zu und bohrten sich in die Beine. Sergenas, sein Geist noch völlig verschwommen von dem mentalen Kraftakt, konnte nur mit Schrecken feststellen, dass es nicht gereicht hatte, den Riesen zu töten.
Doch jetzt war der Riese heran, grinste hämisch und hob seine Keule zum tödlichen Schlag.

„Jetzt ich Wimmelkrieger zermatschen!!“

Sergenas versuchte seinen Körper so gut es ging zu schützen, und erwartete das Schicksal von Heram, doch vergingen die Sekunden, und es passierte… nichts.

Als Sergenas die Augen wieder öffnete, sah er, wie Rakis gerade sein Bastarschwert aus dem Brustkorb des Riesen befreite, wobei er einen Fuß aufstützen musste, denn er hatte es irgendwie geschafft, die Klinge bis zum Griff in das Riesenfleisch zu treiben. Er sah Sergenas kurz an und grinste freudlos, das Gesicht blutbespritzt, es tropfte sogar aus seinen dunklen Haaren.

„Neun Höllen, Rakis!! Wo warst du?“

„Ich bin die Klippe raufgerannt, wollte den Bogenschützen erwischen. War leider schon weg. Da dacht ich, ich helf’ dir mal…“

„Egal, machen wir den auf der Klippe fertig!“

Heram wich einem Schlag nach dem anderen aus, doch konnte er keinen eigenen wirkungsvollen Schlag setzen. Er wollte gerade um Hilfe rufen, als er sah, wie der Riese seinen Rücken verkrampfte, und taumelnd herumfuhr, Heram den Rücken zudrehend.

Hinter ihm stand Teldra, ein blutiges Rapier in der Hand. Und schon flog die Zauberdiebin durch die Luft, ein Rückhandschlag des Riesen warf sie gegen die Felswand, wo sie herabrutschte und halb besinnungslos liegenblieb. Der Riese zeigte seine Zähne und hob seine Keule zum finalen Schlag, als er verdutzt zusah, wie eine Schwertspitze aus seinem Bauch wuchs, mit seinem Blut sich darum ausbreitend, wie die Blätter einer Blüte des Todes.

Er brach ohne einen Laut zusammen.

Heram stand hinter ihm, sein Langschwert blutig.

Rakis rannte zum letzten Riesen hinauf, schlug nach ihm, fand keinen Halt an der Felswand, und stürzte wieder hinunter, doch nicht ohne dem Riesen einen Schnitt über die Schulter gezogen zu haben. Sergenas nahm wieder seine Sengenden Strahlen zur Hand, doch diesmal verstärkte er sie mit mehr arkaner Energie, und sie bohrten sich beide tief in das Fleisch des Riesen.

Grug bekam es mit der Angst. Diese kleinen Wesen waren ihm zu schnell, und er konnte sie nicht erreichen, und die Hälfte von ihnen konnte er nicht einmal sehen, da sie zu weit von der Wand entfernt standen.
Und doch versengten ihre Magie sein Fleisch, fügten ihre Waffen ihm Schmerz zu! Er holte zu einem Hieb aus, als der stärker aussehende Krieger wieder vor ihm auftauchte, doch wurde er von mehreren Pfeilen getroffen und verlor seinen Schwung. Ein Pfeil legte seinen Oberschenkelmuskel lahm, und er brach in die Knie.

Plötzlich sah er nur noch feuerrot und dann nur noch schwarz.

***

„Nun, dann lasst uns doch mal sehen, was in diesen Riesenbeuteln alles Schönes drin ist.“ murmelte Teldra, während Sergenas und Rakis sich mit ihrer unerwarteten Helferin, einer verschleierten Menschenfrau unterhielten, die zufällig auch auf dem Weg nach Telflamm war. Namen hatte man nicht ausgetauscht, der Hexenmeister wollte anscheinend keine Informationen preisgeben.

Nun, das klang vernünftig, da immer noch ein Kopfgeld auf die „Mörder von Garanem“ ausgesetzt war.

„Dreck… Dreck…. Dreck… Dreck… Gold… Silber… Fahndungsbilder von uns… Dreck… Moment!“

Heram sah ihr über die Schulter, und beide starrten die Kohlestiftzeichnungen von ihnen an, die ihre Gesichter zeigten, mit Beschreibung drunter.

Und Kopfgeld. 9000 Goldstücke pro Kopf. Fette Beute.

„Neun Höllen, was machen diese Dinger in den Riesenbeuteln? So wie die ausgesehen haben, konnten die noch nicht mal lesen!“ kommentierte der Waldläufer.

„Heram, du weißt doch noch, was wir über diesen Nimexis gehört haben, oder? Der verwendet doch auch gelbe Energiewaffen…“ Schaudernd blickte Teldra sich um, untersuchte die dunklen Klippen, und auch die Stellen, an denen die Riesenleichen verbrannt wurden, wo Karawanenangehörige sich erregt über die Geschehnisse unterhielten. Als ob es für sie nur ein großes Abenteuer wäre.

„Also hat er es auf unsere Belohnung abgesehen… Naja wenigstens teilt er nicht, also werden wir auch nicht verpfiffen.“ Teldra verbrannte die Papiere.

„Wenigstens ein Vorteil.“  

Später hatte man Sergenas und Rakis informiert, und setzte am nächsten Tag die Reise fort.
Titel: Lords of Darkness
Beitrag von: Gerthrac am 19. Juni 2007, 20:04:48
Kapitel 4 Teil 2:

*** Telflamm, ein paar Tage später. Mirtul 1372.

Die Tyranniten hatten sich in der „ Verirrten Möwe“ eingemietet, das Auslaufen der Blutkrake war geklärt, am nächsten Morgen bei Sonnenaufgang sollte es losgehen, nach Messemprar, der letzten Bastion Unthers gegen die Mulhorandische Armee. Man besprach gerade noch die letzten Details, als Teldra etwas mit ihrem Kohlestift auf den Tisch kritzelte.
„Wir werden beobachtet. Fünf Uhr von mir, Rothaarig.“

Rakis saß ihr gegenüber, und ließ seine Augen müßig durch die Taverne schweifen… und sah dann dem Beobachter direkt in die Augen. Der wandte sich ab, vergeblich den Unschuldigen spielend. Der Gedankenkrieger betrachtete ihn. Rothaarig, so groß wie er selbst (sechs Fuß), mit Sonnenbrand im Gesicht und in schwere Rüstung gehüllt. Auf seinem roten Mantel prangte eine Flamme.
Als der Fremde wohl eingesehen hatte, dass er ertappt war, stand er auf und kam zu ihnen herüber.  

„Kossuth zum Gruße.“

„Was wollt ihr?“ fragte Sergenas.

„ Ich habe zufällig mit angehört, wie ihr darüber geredet habt, nach Messemprar zu gehen. Und dass ihr auf der Blutkrake fahrt. Zufälligerweise…“

„Ja, ganz zufällig…“ murmelte Heram.

„… fahre ich mit dem selben Schiff nach Messemprar, und von dort reise ich weiter. Wärt Ihr gewillt, mich als euren temporären Begleiter anzunehmen?“

„Ihr wisst schon, dass Messemprar eingeschlossen ist, oder? Da ist nix mit weiterkommen. Was wollt ihr also wirklich da?“ fragte Sergenas.

„Wieso wollt ihr das wissen?“

„He wer ist denn hier angekommen, belauscht uns und will dann einfach mit uns reisen? Also raus damit“ schnappte Sergenas.

„Nun… dass werde ich euch später erklären, denke ich. Ich will ja auch nicht wissen, was IHR dort wollt, oder?“

Rakis warf Sergenas einen bedeutungsvollen Blick zu. Da war was im Busch, das spürte er deutlich. Der Hexenmeister schaltete schnell.

„Bedaure, für Euresgleichen haben wir nichts übrig, wir ziehen es vor, wenn unsere Verbündeten uns nicht einfach belauschen und beobachten. Vor allem nicht so unfähig wie Ihr das getan habt. Oh, und wenn ihr das nächste Mal so eine Nummer abzieht, stellt euch vielleicht zuerst einmal vor. Tymora zum Gruße.“

„Die Augenbrauen des Kossuth-Priesters zogen sich kurz zusammen, dann nickte er. „Kossuth zum Gruße.“

Heram schüttelte den Kopf.
Titel: Lords of Darkness
Beitrag von: Gerthrac am 19. Juni 2007, 20:14:57
Anregungen, Kommentare und fragen sind immer noch herzlich erwünscht. :wink:

Ich schreib das hier auch für euch, also: Nur Mut. :)

Oh, und Heram ist laut Hadriel ein Bloodhound, kein Justiciator. Wurde editiert.
Titel: Lords of Darkness
Beitrag von: Gerthrac am 22. Juni 2007, 14:55:14
Kapitel 5: Lichter aus der Tiefe.

Später in der Nacht. Viel zu spät. Heram wachte auf, todmüde. Irgendetwas hatte ihn aufgeweckt. Er dachte sich nichts weiter und drehte sich herum, wollte wieder einschlafen.

Auf dem Flur schepperte es.

Ungefähr so wie Dairon immer durch den Tempel in Tammar klirrte.

Das darf jetzt aber nicht wahr sein! dachte sich Heram und riss die Augen auf.
Er stand auf, zog sich seine Hose an, seine Stiefel komplett mit Dolch drin, und ging zur Tür.

Dahinter stand der Kleriker.

“Was wollt Ihr denn hier um diese Zeit?“ knurrte Heram unwirsch.

„Ich suchte die Toilette. Und was tut Ihr hier?“

„Die Toilette finden.“ Sprach’s, und ging über den Flur zur Tür mit dem Herzchen.

Heram ließ sich Zeit. Als er fertig war, klopfte er leise an die Türen seiner Kameraden und versammelte sie in seinem Zimmer. Er informierte sie über die Vorfälle, und man vereinbarte, zur vierten Stunde morgens zum Hafen zu gehen, und sofort mit der Blutkrake auszulaufen.

Caloras hatte sich ebenfalls überlegt, so früh zum Hafen zu gehen. Er wollte allerdings den Tyranniten nicht über den Weg laufen, und so überlegte er sich, einen anderen Weg zu nehmen.

Die Gruppe hatte sich gerade vor die Tür geschlichen, als sie aus der Seitengasse, in die die Fenster ihrer Zimmer wiesen, einen mörderisch lauten, scheppernden Knall hörten. Danach laufende schwere Schritte, die sich entfernten.

„Der ist jetzt aber nicht wirklich aus dem Fenster gesprungen, oder?“ fragte Teldra.

„Soll er doch machen was er will. Wenn er Probleme macht, legen wir ihn einfach um.“ sagte Rakis.

Die Gruppe kam am Hafen an, und sah sich vor ein neues Problem gestellt. Wo lag die Blutkrake vor Anker? Die Gruppe suchte sich einen beliebigen Pier aus, an dem ein Schiff vor Anker lag, und ging zum nächsten Segelboot, auf dem ein Matrose Nachtwache hielt, um ihn nach dem Weg zu fragen.

Caloras sah aus einer Gasse und ausreichend Entfernung zu, wie die Gruppe den Pier betrat. Er sah außerdem, wie keine zwei Minuten später zwei pferdegroße vierbeinige Gestalten, die Schnauzen dicht am Boden, auf den Pier schlichen.
Das war seine Chance, in die Gruppe aufgenommen zu werden. Er fing an, Schutzzauber auf sich zu wirken.

„Tja, auf nach Pier 17.“ sagte Sergenas müde, als Heram plötzlich die Hand hob. „Was ist denn los?“
Der erfahrene Waldläufer deutete aufs Wasser. Dort begannen in der Tiefe gelbgrüne Lichter zu glühen, drei an der Zahl, genau neben ihnen.  Und urplötzlich schossen mit drei Fontänen, drei fliegende, mit Runen überzogene und mit gelbgrünem Feuer brennende Totenschädel aus dem Wasser. Einer der drei fing an wie irre zu lachen.

„Herzlichste Grüße von Nimexis!! Ihr sied gut genug, ihm einmal zu entkommen, doch uns, seinen mächtigsten und unsterblichen Dienern, seid ihr nicht gewachsen!! Angriff!!“

Aus den Kiefern aller drei Schädel schossen grüne Feuerbälle, die mitten in der Gruppe detonierten, und alle mit Brandwunden überzogen.
Rakis fluchte und vergrößerte sich, um nach den über dem Wasser schwebenden Schädeln schlagen zu können. Heram fing an zu schießen, merkte aber mit Erschrecken, dass seine Pfeile gegen solche Totenschädel nichts ausrichten konnten, genau wie Sergenas einsah, dass seine Sengenden Strahlen hier nichts brachten, genauso wie sein Sucherstrahl sich als ineffizient erwies, die Schädel zu beschädigen.
Teldra schließlich feuerte ihre Armbrust ab und ging hinter einem qualmenden Kistenstapel in Deckung. Die Schädel verschossen aus ihren Augen entweder Flammenstrahlen, oder Strahlen aus grünschwarzer Energie, die ihren Opfern die Kraft raubten, sodass bald alle Tyranniten kraftlos herumtaumelten.
Von links erklang ein Knurren, als sich zwei riesige schwarze Wölfe auf die Gruppe stürzten.

So hilflos, wie man den Schädeln gegenüberstand, so erbarmungslos wurden die Wölfe zusammengehackt.

Sergenas wirkte nun einen Levitationszauber auf Rakis, sodass der große Gedankenkrieger nach den Schädeln schlagen konnte, die um ihn herumsausten wie Motten um eine Laterne.
Der Wortführer schwirrte um Rakis herum und beschimpfte ihn ununterbrochen.

„Ahahaha! Du würdest nicht mal ein Scheunentor treffen, wenn es dir auf den Kopf fallen würde. Ich hab keine Augen mehr und treff besser als… Ack.“

Rakis ließ ein seltenes Grinsen aufblitzen, als er den Schädel mit seinem Bastardschwert zu Staub zermalmte. Die anderen beiden beschossen ihn wütend mit ihren flammenden Augenstrahlen und zogen sich in unterschiedliche Richtungen zurück. Rakis hörte eine Stimme von Richtung Land:

„ Feuerfürst, zeige deine brennende Pracht und diesen unheiligen Kreaturen, wer ihr wahrer Herrscher ist!“ Und damit drehte sich der Schädel näher am Land um und starrte eine in rot gewandete Gestalt an, die den Pier lang gerannt kam, offenbar von Ehrfurcht erfüllt. Rakis fackelte nicht lange und zerschlug auch diesen Schädel, dessen Staub langsam ins Wasser rieselte. Der dritte Schädel bewies mehr Geistesgegenwart und tauchte ab, während Rakis’ Schwert Zentimeter an ihm vorbei pfiff.

Die Gruppe kam wieder zu Atem, und sogleich wandte man sich dem Kleriker zu.

„Sollen wir euch jetzt dankbar sein? Den hätten wir auch selbst geschafft!“ Legte Sergenas sofort los. Heram legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Lass gut sein Sergenas. Er hätte uns auch mitten in dem Chaos angreifen können.“

„Ist mir doch egal verdammt!“ fauchte der Hexenmeister. „Ich kann den Typ nicht leiden!“

Heram nahm ihn ein paar Schritt bei Seite. „Pass auf, Dairon hat doch gesagt, dass es hart werden wird und dass wir mit Untoten zu tun bekommen werden.“

„Ja mit Huecuva. Untote von ihren Göttern verlassene Kleriker.“ Sergenas hörte auf, Caloras anzustarren, der sich mittlerweile der Gruppe vorstellte.

„Dann sollten wir ihn erst mal vorläufig mitnehmen. Denk auch an das, was Rakis gesagt hat.“

Sergenas grinste jetzt. „Stimmt.“

SL-Info
Spoiler (Anzeigen)
Titel: Lords of Darkness
Beitrag von: Gerthrac am 22. Juni 2007, 20:21:45
Also Leute wenn hier kein Interesse besteht, werde ich nur noch die verbleibenden 3 Kapitel schreiben, und das wars dann... schade wenn hier kaum wer mitliest oder kommentiert... :(
Titel: Lords of Darkness
Beitrag von: Sir Dinadan am 23. Juni 2007, 11:05:29
Mach weiter!
Titel: Lords of Darkness
Beitrag von: Gerthrac am 23. Juni 2007, 12:59:10
Kapitel 6: Der Erstschlag

Plötzlich wurde alles in Rauch gehüllt, so dass man nicht einmal mehr die Hand vor Augen sehen konnte.

„Was ist denn jetzt schon wieder?!“ schrie Sergenas wütend.

Aus dem Nichts sah er nur noch eine gelbe Klinge aus reiner Energie auf ihn zukommen, die ihm schwer über die Brust durch seine Robe schnitt. Er taumelte nach hinten, versuchte mit weit aufgerissenen Augen seinen Angreifer zu erkennen, der eigene Herzschlag das lauteste Geräusch im dichten Qualm. Plötzlich fauchten von hinten zwei weitere Klingen heran und zogen ihm über die Kniesehnen und damit die Beine weg. Sergenas blutete stark und verkrampfte sich vor Schmerzen auf den glatten Planken. Dann wurde alles schwarz.

„Hallo Nimexis!“ Dröhnte Rakis über den Qualm hinweg. Er war nach oben geschwebt, aus der Rauchwolke, die sich in der leichten Brise nur langsam verzog. „Warum legst du dich nicht einmal Mann gegen Mann mit einem Gegner an, statt im Rauch herumzuschlitzen?“

Er sollte keine Antwort erhalten. Stattdessen hörte man Caloras schmerzerfüllt aufschreien. Heram dachte nicht lange nach, sprang ins Wasser und tauchte unter, Langschwert in Hand.

Teldra sah die Klinge aus dem Rauch kommen, keine zwei Fuß von ihr entfernt, und warf sich blind nach links, eine Bewegung, der ein sehender Gegner mühelos hätte folgen können, doch verfehlten die gelblichen Energiewaffen sie. Also nimmt er uns nicht perfekt wahr, dachte sie noch – und rollte sofort nach links, als eine zwei Fuß lange Klinge in die Planke rechts von ihr fuhr, auf Augenhöhe. Sofort kam ein zweiter Stoß, der offenbar nur auf eine solche Reaktion gewartet hatte, doch die Zauberdiebin schaffte es mit dem Mut der Verzweiflung, die zweite Klinge in der Rolle mit ihrem Rapier abzulenken.
Sie fuchtelte wild herum, in der Hoffnung, etwas zu treffen, aber da war nichts.
Plötzlich schlugen die beiden Waffen aus dem Rauch wieder zu, diesmal beschrieben sie einen bogenförmigen Hieb, keine Stiche.
Der Schlag auf Schulterhöhe, den konnte sie noch abwehren, doch der auf Kniehöhe durchbrach ihre Deckung.
Teldra kreischte auf, als sie getroffen wurde und eine klaffende Wunde an ihrem Oberschenkel Blut ins kalte, dunkle Wasser tropfen ließ.

Plötzlich fegte ein Windstoß von Caloras den Qualm hinweg…

und enthüllte…

Nichts. Kein Gegner weit und breit. Sie hatten Nimexis nicht einmal zu Gesicht bekommen.

Rakis fluchte und schrumpfte sich wieder ein. Er hatte keine Kraft mehr, seine Muskeln zitterten, und wenn sein Hirn es könnte, würde es das ebenfalls tun.

„Das war ja mal knapp.“ Sagte Caloras. „War das dieser Nimexis?“

„Später“ keuchte Rakis. „Sehen wir zu dass wir an Bord kommen.“

Sie humpelten los, nachdem sich Caloras um die Verwundeten gekümmert hatte und Heram aus dem Wasser geklettert war.

Sieben Tage später, See des Sternenregens.

Teldra stand an der Reling und ließ sich den Wind durch die dunkelblonden Haare streichen, der sie und die Karavelle Blutkrake nach Messemprar bringen sollte. Sie sah der verschleierten Frau, die sie von der Karawane kannten, zu, wie sie ein Buch studierte, und überlegte, welche Rolle diese Frau wohl spielte. Sie erinnerte sich an die Worte des Kapitäns, eines Haudegens mit feuerrotem Bart, die er über Messemprar verloren hatte. In der Stadt herrschte eine Hungersnot, da die Belagerer versuchten, die Untherer auszuhungern. Alle Felder um die Stadt waren schon zu Morast zerstampft, sodass nicht einmal ein Abzug der Pharaohniten geholfen hätte. Seegras brachte über den Seeweg Nahrung nach Messemprar, aber es trauten sich nicht viele Schiffe an der Seeblockade der Triremen des Pharaohs vorbei, und so reichte das Essen hinten und vorne nicht. Sie würden noch einen Weg aus der Stadt finden müssen, dachte sich Teldra, denn außer Heram und ihr verstand sich der Rest der Gruppe nicht wirklich auf Heimlichkeit. Und sie sollten ihren Kontaktmann, einen gewissen Milos Gassenblut, dort treffen, und zwar sollten sie in einer Taverne namens „Kupferkrone“ nach ihm suchen. Das hatte Dairon in einem Botschaftszauber an Sergenas mitgeteilt. Und dass der Tempel beschattet würde. Der Hexenmeister hatte auf ihre Frage, in welcher Laune Dairon gewesen war, nur mit „Frag nicht.“ geantwortet.

Allerdings hatte Sergenas sie auf die Nützlichkeit von Caloras hingewiesen, denn der Kleriker würde sie mit Nahrung und Wasser versorgen, und vor der Hitze schützen können. Deshalb wollte man ihn erst einmal mitnehmen, auch wenn seine wahren Motive unklar blieben. Doch vertrauen würde man ihm nicht. Teldra strich sich eine Haarsträhne hinters Ohr und sah sich den Sonnenuntergang an.

Noch sieben Tage Seefahrt.
Titel: Lords of Darkness
Beitrag von: Boïndil am 23. Juni 2007, 20:27:21
Bitte weitermachen! Ist gut!
Titel: Lords of Darkness
Beitrag von: Sir Dinadan am 24. Juni 2007, 11:33:39
Meine Rede!
Titel: Lords of Darkness
Beitrag von: Gerthrac am 25. Juni 2007, 17:31:48
Kapitel 7: Messemprar

Messemprar. Letzte Bastion von Unther. Eine Hafenstadt, gebaut aus Lehmhäusern mit Flachdächern, die selten höher als zwei Stockwerke sind. Doch manche Bauten, wie Basare und ähnliches, erhoben sich weiter aus der rotbraunen Tonsee voller enger, gewundener Gassen. Die Stadt war in einen natürlichen Hafen hineingebaut worden, eine Bucht, und über die Hügelkette bis an die versteppte Grenze der Wüste gewachsen, welche südlich davon begann. Im Westen führte die Wüste in die Ebene der Schwarzen Asche, die ihren Namen von den Auswürfen einer Bergkette aus aktiven Vulkanen verdankte, die sich von Nordwesten in einem Kreisbogen nach Südwesten erstreckte, ungefähr 30 Tagesmärsche durch den schwarzen Sand von Messemprar entfernt. Nichts lebte dort, und die Temperaturen waren so mörderisch, dass manchmal der Sand selbst zu Glas verschmolz.

Und doch hatte Gilgeam, Gott der Untherer und in der Zeit der Sorgen von Tiamat getötet, dort eine Zitadelle erbauen lassen, welche als unbesiegbare Bastion für die Führungskräfte seines Militärs dienen sollte, die dort mit neuartigen Taktiken und Waffen experimentierten. Bedauerlicherweise war die ganze Führungsriege der gottlos gewordenen Nation 1370 während eines Vulkanausbruches getötet worden, unter meterdicker toxischer Asche begraben oder an den Vulkangasen jämmerlich erstickt. Der Pharaoh von Mulhorand hatte ein Expeditionskorps dorthin entsendet, um die magischen Waffen und anderweitigen Relikte zu bergen, doch waren die Paladine auf überraschenden Widerstand gestoßen, vor allem in Form von Huecuvas, den untoten Überresten gottverlassener Gläubiger.

Das Schiff wurde schon vor dem Anlegen regelrecht belagert. Der Hunger lachte aus hohlen Gesichtern, schmutzige Kinder und Frauen mit Neugeborenen drängten sich an die Blutkrake. Die Karavelle legte an, und sogleich waren Soldaten und ein Offizieller der Stadt da, um die Ladung zu löschen. Die Gruppe stand am Kai, und versuchte, dem Gedränge aus dem Weg zu gehen so gut es eben ging. Heram konnte beobachten, wie ein Angler seinen Fang an der Menge vorbeischmuggelte, nur um von einer jungen, hübschen, aber sehr dünnen Frau abgefangen zu werden, die ihn stürmisch küsste und in eine Gasse zerrte. Gleich danach kam die junge Frau wieder heraus, knöpfte sich das Hemd zu und versteckte den Griff eines Dolches darin. In der anderen Hand hielt sie den Fisch. Der Waldläufer gestattete sich ein müdes Lächeln.

„Na dann. Suchen wir uns erst mal eine Bleibe.“ Schlug Teldra vor. „Ich sehe da nur ein Problem…“

Rakis sah sie mit hochgezogenen Augenbrauen fragend an.

„Wir sprechen kein Untherisch.“

Der Gedankenkrieger verzog das Gesicht.

„Ha! Zufällig habe ich einen Zauber eingeprägt, der dieses Problem löst!“ trompetete Caloras.

Sergenas sah hinter seinem Rücken zu Rakis und rollte mit den Augen.

„Dann, Herr Priester, sucht IHR uns eben eine Bleibe und später suchen wir dann nach Milos Gassenblut.“ Sagte die Zauberdiebin.

„Dann folgt mir mal.“ Sagte Caloras jetzt ruhiger.

Er fragte sich etwas durch und bald stand die Gruppe in einer Seitenstraße vor einem Tavernenschild, das eine seltsame Vase, laut Heram eine Amphore, in roter Farbe aufgemalt hatte. Die Gasse war dicht mit Gebäuden zugebaut und gerade zwei Meter breit, sodass man Schatten hatte. Staub lag auf den Pflastersteinen. Caloras grinste.
„Dann mal rein in die gute Stube.“ Und betrat den Schankraum.

Die Taverne sah so ungewöhnlich nicht aus, es gab einen Tresen, der fast frei im Raum stand, und mehrere große Tische mit Holzbänken. Stühle gab es keine, und die Bänke hatten keine Lehne. An der Wand, an der der Tresen endete, waren Holzregale angebaut, auf denen wohl normalerweise irgendwelche Vorräte lagern sollten, doch herrschte gähnende Leere. Ein magerer südländischer Mensch stand hinter der Theke und wusch leere Amphoren aus.

Er blickte auf und sagte mürrisch auf Untheri:
„Tut mir leid, wir haben geschlossen. Wir können Euch nichts mehr anbieten, und wir nehmen kein Geld mehr an, es ist eh wertlos geworden.“

Caloras antwortete:  „Kossuth zum Gruße. Seid nicht so vorschnell mit eurem Urteil. Ich glaube, wir haben das geeignete Mittel, um uns euer Wohlwollen zu sichern.“

Der Wirt starrte den Kleriker in seiner Ritterrüstung an. Caloras lächelte zurück. Der Wirt starrte immer noch.

Dann schrie er:

„AAALLLAAAARRRMMM!!! Wir haben einen Spion des Pharaohs hier! HILFE!!“

Der Elementargelehrte hatte Mulhorandi gesprochen.

Caloras wirkte einen Zauber, der dem Wirt den Körper lähmen sollte, doch dessen Panik ließ ihn die Magie offenbar völlig ignorieren.

Der Kleriker drehte sich um. Von Ferne hörte er Geschrei von Stadtwachen.

Der Rest der Gruppe war verschwunden.
Titel: Lords of Darkness
Beitrag von: Sohn des Sammaster am 25. Juni 2007, 23:45:07
Ich finds auch gut. Weiß manchmal nur net, ob/was ich anmerken soll. Aber bei einer Taverne namens "Kupferkrone" musste ich doch schmunzeln. Da werden Erinnerungen wach...
Titel: Lords of Darkness
Beitrag von: Hadriel am 26. Juni 2007, 16:10:35
Also ich als Spieler von Heram finde es auch gut mal wieder zu lesen, was denn in unserer vorletzten Kampagne so alles passiert ist.
Mach weiter!
Auch wenn wir uns öfters saudumm angestellt haben, besonders der Kleriker... :roll:
Titel: Lords of Darkness
Beitrag von: Scardon am 26. Juni 2007, 20:33:10
Mir gefällt die SH bisher sehr gut. Besonders die Landschaftsbeschreibungen sind Klasse. :)
Weiter so, ich bin gespannt, wie's weiter geht.
Titel: Lords of Darkness
Beitrag von: Alcarin am 27. Juni 2007, 12:07:08
Aber hallo, weiter so Gerd ;)
Brauch Lesestoff...

PS: Mich wunderts immernoch, dass Kossuth bei Caloras nich selbst hand angelegt hat und ihm den Hals umgedreht hat ;P

Mfg
Alcarin aka Sergenas
Titel: Lords of Darkness
Beitrag von: Gerthrac am 28. Juni 2007, 21:06:01
So denn, Stoff fürs Wochenende. :)

Kapitel 8: Die Kupferkrone
[/u]

Sergenas, Rakis, Heram und Teldra waren einfach wie unbeteiligte Passanten weitergegangen, als der Wirt anfing, herumzuschreien wie ein Goblin am Spieß. Weit hinter ihnen hörten sie Caloras aus der Taverne scheppern, doch keiner drehte sich um oder gab ihm irgendein Zeichen. Also sie auf einer größeren Straße ankamen und um die Ecke bogen, zügig weitermarschierend, übernahm die verschleierte Frau, die ihnen gegen die Hügelriesen geholfen hatte, und die auch auf dem Schiff gereist war, die Führung.

„Folgt mir möglichst unauffällig. Milos lässt grüßen.“ Und bewegte sich durch die Straßen von Messemprar mit solcher Leichtigkeit, als ob sie dort geboren wäre.

Rakis schaute die kleine Frau verblüfft an, doch warf er seinen Gefährten einen Blick zu und sah, dass sich keiner beschwerte. Also hielt er ebenfalls den Mund und folgte ihr so unauffällig es dem Gedankenkrieger möglich war. Sie führte die Gruppe an den Hang einer der Hügel, die die neueren Gebiete der Stadt kennzeichneten. An einer anderen Taverne, auf deren Schild eine Kupferkrone befestigt war, machte sie halt.
Sie klopfte in einem bestimmten Rhythmus gegen das verblichene Holz der Eingangstür, und nach einer halben Minute konnte man einen schweren Riegel hören, der zurückgeschlagen wurde.

Die Tür öffnete sich knarrend und als sich die Gruppe an das im inneren herrschende Halbdunkel gewöhnt hatte, sahen sie…

„Dairon!“ entfuhr es Heram.

Dairon lächelte. Eigentlich war er viel zu braun gebrannt, um Dairon zu sein, aber dennoch war die Ähnlichkeit verstörend. „Nein, nicht ganz Dairon. Ich bin sein Vetter. Asharam Pereandros, Tyrannos mit euch.“

„Oh.“

Asharam trug einen kupferfarbenen Feldharnisch, auf seinem Rücken konnte man ein Schild und ein Bastardschwert erkennen. Er trug außerdem einen schwarzen Stoffumhang. Er schwitzte nicht und ließ kein Zeichen des Unwohlseins ob seiner schweren Rüstung in dieser Hitze erkennen. Als er sich umdrehte, um Platz zu machen, konnte man einen Blick auf das Innere der Taverne erhaschen. Sie sah genauso aus wie die Amphore, doch sah man Nahrungsmittel auf den Regalen. Am Tresen stand eine Halbelfe und schaute mürrisch aus der Wäsche.

„Hinsetzen.“ Die Anweisung kam sehr ruhig, doch konnte man Dairons Tonfall unmissverständlich darin erkennen.

Nachdem die Gruppe Platz genommen hatte, fing Asharam an, die Gegebenheiten der Stadt zu erläutern. Während des Gespräches nahm er ein vertrocknetes Fladenbrot und wies darauf hin, dass der Preis dafür auf mittlerweile 20 Goldstücke gestiegen war, und dass die Kleriker der Stadt keine Zauber mehr zur Verfügung hatten, weil alle nur noch Nahrung erschufen oder frisch halten mussten. Außerdem bemerkte er, dass alle Kleriker sofort zwangsverpflichtet würden, der Stadt zu dienen, egal welche Gottheit sie hatten, da Gilgeam, der Schutzgott der Untherer, ja seit mittlerweile über 15 Jahren tot war.

„Und wie kommen wir aus der Stadt heraus? Die sieht ja mächtig umzingelt aus, mit einem großen Belagerungsring, Seeblockade und so weiter.“ Sagte Rakis.

„Nun ja, Fliegen ist schwierig mit den ganzen Winden, außerdem haben die Mulhorandi auch an diese Möglichkeit gedacht und Anti-Luft-Hornissengeschütze in Stellung gebracht.“ antwortete Asharam. „Es gäbe da aber eine Möglichkeit…“

Sergenas lehnte sich über den Tisch und sah den braungebrannten Kämpfer erwartungsvoll und ungeduldig an. „Ja dann nehmen wir die, raus damit.“

An Asharams Statt antwortete die junge Frau mit heller Haut, rotem Haar und grünen Augen, die ihren Schleier abgelegt hatte und von Asharam als Mara Durindfeuer vorgestellt wurde, eine Hexe: „Es gibt in Messemprar eine große Höhle, die früher eine Art natürlicher unterirdischer Hafen war, bis ihr Eingang unter dem Beschuss der Katapulte einstürzte und einen Großteil der untherischen Flotte einsperrte.
Der sogenannte Alte Hafen.
Wir kennen einen Eingang zu diesem Hafen, und von dort gibt es angeblich Katakomben, die in einen alten Schrein von Gilgeam ein paar Meilen westlich der Stadt führen, außerhalb des Belagerungsringes. Wenn ihr da durchgeht steht ihr fast schon im Sand.“

Heram wurde neugierig. „Woher kennt ihr denn den Zugang?“

„Wir haben an einer Operation teilgenommen, die Nahrungsmittel, Tyrannoskleriker, Magier und andere Waffen nach Messemprar bringen sollte. Unsere Partner waren so dankbar, dass sie uns die Existenz des Tunnels verrieten. Allerdings wurde er noch nicht kartographiert.“
sagte Asharam und nahm einen Schluck Wasser aus seinem Tonbecher.

„Ich schätze, um den Glauben an den Fürsten der Finsternis auch hier in Unther zu verbreiten, oder?“ Merkte Sergenas mit leichtem Grinsen an.

Asharam wurde ernst. „Nein, ich bin in erster Linie Zentharim, und nicht Tyrannit. Mein Vetter hält es andersrum, vergesst das nie.
Wir wollen nur Streitkräfte des Pharaohs so lange wie möglich binden, um eine größere Operation in der Mondseeregion durchführen zu können, ohne uns Sorgen um übereifrige Mulhorandi zu machen, die ihre Nasen in Dinge stecken, die sie nichts angehen. Unther in der Lage zu halten, Widerstand gegen die Besatzung zu leisten, ist der effizienteste Weg dazu. Das ist alles.
Keine ideologischen Hintergründe. “ Er stellte den Krug auf den Tisch. „Fragen?“

„Ja, wie kommen wir in den Alten Hafen?“ fragte Heram.

„Ich werde euch morgen früh hinbringen.“

„Ihr wollt uns begleiten?“ Rakis war erstaunt.

„Bis zur Stadtgrenze auf jeden Fall. Ich will mir den Weg ja auch ansehen. Ich denke, wir werden ihn hier noch brauchen.“

Er wandte sich der Halbelfe zu. “Zeig ihnen ihre Zimmer.“



P.S.: Landschaftsbeschreibungen? Ich wollte eher die Kämpfe actionreich beschreiben. :oops:

Aber danke für das Lob. :)
Titel: Lords of Darkness
Beitrag von: Gerthrac am 02. Juli 2007, 18:56:34
Kapitel 9: Der Alte Hafen

Die Zimmer erwiesen sich als sehr komfortabel, mit großen Fenstern, die Luftzug vom Meer erlaubten, und bauschigen Vorhängen. Die Gefährten verbrachten die Nacht ungestört, und am nächsten Morgen versammelte man sich um einen einigermaßen opulent gedeckten Frühstückstisch.

„Was machen wir mit dem Kleriker? Ich habe gehört dass er verhaftet wurde und nun im Stadtgefängnis unter Aufsicht Nahrung erschaffen muss. Wollt ihr ihn rausholen?“

Sergenas öffnete schon den Mund um laut „NEIN!!“ zu schreien, doch kam ihm Heram zuvor. „Ich würde ihn schon mitnehmen. Wir brauchen Wasser und Nahrung in der Wüste. Werden wir reiten?“

Asharam schüttelte den Kopf. “Jedes Reittier stirbt in kurzer Zeit in de Wüste der schwarzen Asche. Das Zeug ist giftig, müsst ihr wissen.“

Heram sah Sergenas an. „Ein Grund mehr, ihn mitzunehmen.“

Sergenas setzte schon zu einer Tirade an, doch bekam er sich in den Griff und begnügte sich damit, leise vor sich hin zu brummeln und zu schimpfen.

Rakis’ Kettenhemd klirrte leise, als er aufstand. „Na gut. Wo wird er gefangen gehalten?“

Asharam stand auch auf. „ Ich bringe euch hin.“

***

Caloras wurde gegen ein Bestechungsgeld freigekauft, mit der Auflage, weiter Nahrung für die Stadt zu erzeugen, was man geflissentlich ignorierte, doch sein magischer Streitkolben wurde ebenfalls konfisziert.

Und so war er nicht eben glücklich über seine Befreiung.

„… das war ein Zauberspeicherstreitkolben, da konnte ich Zauber hineinwirken, zum Beispiel einen Finsteren Bolzen, und den dann im Kampf auf einen Gegner auftreffen lassen! Ich kann nicht glauben, dass ihr das getan habt…“

Sergenas holte tief Luft.

„Ihr werdet jetzt euer Gejammer einstellen, den Mund halten und uns zum Alten Hafen folgen. Wenn ich noch einmal das Wort „Streitkolben“ aus eurem Munde höre, oder eine Umschreibung davon, dann werde ich euch zeigen, was man mit Feuer alles anstellen kann. Und ich will ehrlich zu Euch sein. Das wird unglaublich weh tun.“

Asharam sagte all das mit einer fast gletscherhaften Ruhe, doch konnte Rakis hinter der Fassade eine unglaubliche, brodelnde Wut entdecken, ersichtlich an der Art, wie Asharams rechte panzerbehandschuhte Hand sich kurz zu einer Klaue verkrampft hatte, als er zu sprechen begonnen hatte.

Nicht einmal Dairon war so reizbar. Rakis schwieg dazu, wie immer. Sollte der Kossuth-Pfaffe doch mit Asharam anecken, wie er wollte…

Caloras hatte wohl begriffen, dass er mit Jammern sein Ansehen innerhalb der Gruppe nicht eben verbessern würde, und schwieg. Asharam führte die Gruppe nach Westen, zu den Hügeln, doch hielt er sich relativ niedrig. Irgendwann kam man zu einem Trümmerhaufen, der wohl einmal ein Haus gewesen war, ein Handelskontor oder ähnliches, und Asharam lotste die Gruppe über meterhohe Trümmer in die Mitte der Ruine. Ein nachträglich freigelegter Schacht führte über eine Treppe nach unten. Die Konstruktion hatte den Gebäudeeinsturz wohl ohne große Schäden überstanden.

„Da runter.“

Und einer nach dem anderen stieg die Gruppe in die Finsternis.

Caloras hatte eine Fackel entzündet, worauf Sergenas schnaubte und die Macht seiner Vorfahren nutzte um im Dunkeln sehen zu können. Teldra schlich leise voraus, knapp außerhalb des Fackelscheins. So ging es durch eine Passage aus rotem Sandstein nach der anderen, und anscheinend waren diese Tunnel vor langer Zeit einmal für sehr viel Verkehr angelegt worden, vor allem Fußgänger. Der Weg war knapp zehn Meter breit, eine halbe Promenade. Überall waren zerstörte in den Fels gehauene Kammern zu sehen, wohl einmal eine Art Markt unter der Erde. Logisch, wenn man bedachte, dass früher Segler, die aus dem Alten Hafen kamen, hier durch mussten um in die Stadt zu gelangen.

Heram und Teldra bildeten die Vorhut, und so waren sie die ersten beiden, die nach einer halben Stunde Marsch in einer großen mit Meerwasser gefüllten Kaverne ankamen, um deren Rand Holzstege gebaut worden waren, die zwar schon etwas morsch, aber noch benutzbar wirkten.

Überall aus dem Wasser ragten die Masten längst untergegangener Schiffe, die von Trümmern der Decke zerschlagen worden waren.  
 
Als der Rest der Gruppe ankam, hatten die beiden sich schon umgesehen. Der Steg führte zu einer Promenade, 15 Fuß breit, ebenfalls auf Holzstelzen, an der auf Pfahlbauten kleine Häuser und Marktstände errichtet worden waren. Doch nun lag alles verlassen da.
Vorsichtig ging die Gruppe weiter. Die Planken knarzten und ächzten bei jedem Schritt, viel mehr, als man es von so neu aussehendem Holz gewohnt war.

Heram hob die Hand.

„Die schon wieder.“
Titel: Lords of Darkness
Beitrag von: Topas am 03. Juli 2007, 19:11:45
Wollte auch mal anmerken dass ich hier mitlese, wenn auch recht still. Also weiter.
Titel: Lords of Darkness
Beitrag von: kreuzi am 06. Juli 2007, 15:19:05
Hallo,

auch ich lese die Story sehr gerne. Wann geht's denn weiter  :) ?

Gruss,

Kreuzi
Titel: Lords of Darkness
Beitrag von: Klingentänzer am 07. Juli 2007, 00:52:33
Sehr sehr nett...oder eben auch nicht ;)
Es ist ja schon fast ein Wunder, daß die (böse) Gruppe den Kleriker bisher am Leben gelassen hat...
Titel: Lords of Darkness
Beitrag von: Gerthrac am 07. Juli 2007, 11:55:17
Danke für die Antworten:).

Also ich denke heute werde ich ein weiteres Kapitel fertig stellen können. Dieses WE auf jeden Fall.

Ansonsten braucht die Gruppe den Kleriker ja noch... fragt sich nur wie lange. :akuma:
Titel: Lords of Darkness
Beitrag von: Gerthrac am 07. Juli 2007, 12:55:09
Also dann, hier ist Stoff fürs Wochenende.

Kapitel 10: Flammen aus der Tiefe

Drei inzwischen vertraute in gelbgrüne Flammen gehüllte runenverzierte Schädel brachen aus dem Wasser, irre lachend wie die Verdammten im Abyss.

Doch diesmal reagierte die Gruppe schnell und sehr gewaltsam.

„Feuerfürst, zeige deine brennende Pracht und diesen unheiligen Kreaturen, wer ihr wahrer Herrscher ist!“ schrie Caloras hinaus, eine Druckwelle aus rötlicher negativer Energie ging von ihm aus, doch wurde die Energie 3 Meter vor dem nächsten Flammenschädel absorbiert. Anscheinend war noch etwas Untotes in der Nähe.

Rakis rückte entschlossen vor, doch wankte er kurz in seinem Entschluss, als die nächste Planke, auf die er trat, laut knarzte und krachte.
Asharam war nicht so zögerlich. Heram sah, wie sein Gesicht sich zu einer Maske der Wut verzog, und er sein Schwert zog, aus dem plötzlich widernatürlich heiße Flammen schossen. Und dann rannte er los. Die Schädel antworteten mit Feuerstrahlen aus ihre Augen, doch Asharam war völlig unbeeindruckt davon, obwohl sie ihn trafen. Der nächste Schädel schoss einen Strahl der Erschöpfung ab, doch plötzlich war Asharam in eine rotviolette Aura gehüllt, die gleiche Farbe wie das Feuer seiner Waffe, und dadurch wurde der Strahl abgelenkt.

Heram zog seinen Bogen und begann, die Schädel unter Feuer zu nehmen. Diesmal schaffte er es auch ,echten Schaden anzurichten, und einer der Schädel zerbrach unter dem Sperrfeuer in gelb leuchtenden Staub, der auf die schwarze Wasseroberfläche herabrieselte.

Sergenas hatte ebenfalls aus der letzten Begegnung gelernt, und verzichtete nun auf elementare Magie. Stattdessen wandte er nun einen seiner ältesten und verlässlichsten Zauber an: das Magische Geschoss. Doch nutzte er seine arkane Macht, um die Geschosse mit mehr Wucht als normal einschlagen zu lassen. Ein weiterer Schädel wurde durch die Luft geschleudert, und zerbrach schließlich unter Teldras Armbrustbolzen.

Asharam konnte nach einem Schädel schlagen, der sich törichterweise in Nahkampfreichweite auf der Brücke begeben hatte, doch nun krachte es zu seinen und Rakis’ Füßen.

„Das darf jetzt nicht wahr sein…“

Der Steg gab nach und beide Krieger stürzten ins kalte Wasser.

Asharam konnte sich am Stegpfosten im Wasser festhalten, während Rakis unglaublicherweise einfach den Pfosten hinauf rannte und wieder auf dem Steg ankam in weniger als drei Sekunden.

Das ließ Asharam allein im Wasser.

Nein, nicht ganz allein, dachte er sich, als er hinter sich eine Veränderung des Wasserdruckes spürte. Er wandte sich um, und starrte auf eine Abscheulichkeit:
 
Ein skelettierter Mensch, doch in seinem Brustkorb war eine fleischfarbene Masse, die sich ununterbrochen wand, und ruhelos zu zucken schien. Die Masse setzte sich bis in seinen Mund fort, wo sie in einer mit Klauen versehenen Zunge endete, ebenso in seine Hände.
Und diese Hände schlugen jetzt nach ihm. Die Linke ließ er einfach an seiner Rüstung abprallen, doch die Rechte erwische ihn an der Halsberge.

„Schei…ße!“ entfuhr es dem Krieger, als Kälte durch seine Gliedmaßen kroch, und seine Muskeln zu lähmen drohte.

Doch nun erwachte etwas anderes in ihm.

Zorn.

Tief in jeder Seele war ein Brunnen. Und tief in diesem Brunnen, schlug ein Funke, der durch jede Beleidigung, jeden Schlag, jede Zurückweisung am Brennen gehalten wurde. Normale Menschen vergaßen oder verdrängten diesen Funken, so weit es ging. Barbaren nutzten ihn, um ihre Körper über ihre Grenzen hinaus zu treiben. Doch war er auch nur ein Funke bei ihnen.

Asharam nährte den Funken, gab ihm Futter, bis er zu einer Flamme angewachsen war, zu einem Feuer, einem Brand, und schließlich zu einem Feuersturm, der sich in seiner Gier nach Brennstoff von selbst den Brunnen  hinauf fraß.

Und dann brach das Feuer aus dem Brunnen.

Flammen, die länger waren als mundanes Feuer, bei denen nach rot noch violett im Spektrum war, drei an der Zahl, erschienen aus dem Nichts und begannen, um Asharam herumzuwirbeln. Wasser verdampfte, und eine Säule heißen Dampfes brach aus dem Loch, das sein Sturz im Steg hinterlassen hatte.

Und es kochte den Untoten. Die Knochen schwärzten sich und brachen, das Fleisch färbte sich erst rot, dann weiß, und dann schwarz und fiel von den knackenden Knochen. Der Untote hatte Asharam im Wasser festhalten wollen, doch nun war es Asharam, der ihn festhielt.
Asharam meinte fast, so etwas wie Panik in den Bewegungen des Untoten zu erkennen, als schließlich das Feuer sich durch sein Rückgrat gebrannt hatte und er in Einzelteile zerfiel. Ein wildes Grinsen der Befriedigung erschien auf dem Gesicht des Kriegers.

Er kletterte aus dem Wasser. Auf dem Weg nach oben stellte er fest, dass die Stege von unten stark angekohlt waren. Die Schädel hatten wohl Vorarbeit geleistet.

Und er sah die Agenten der Kirche oben stehen. Anscheineind hatten sie auch sein Gesicht gesehen, denn sie starrten ihn mit großen Augen an, einige wachsam, andere furchterfüllt.

Er seufzte. Schon wieder musste er es erklären.
Titel: Lords of Darkness
Beitrag von: kreuzi am 12. Juli 2007, 14:58:32
Oh ja,

bitte erklär doch mal ?!

Gruss,

Kreuzi
Titel: Lords of Darkness
Beitrag von: Gerthrac am 12. Juli 2007, 20:45:05
Kapitel 11: Augenblicke

Asharam erzählte ihnen die Geschichte. Wie er Zorn in Feuer umwandeln konnte und all das. Was er war: Ein Konflagrator, ein Kämpfer, der Feuer zu seinen Gunsten manipulieren konnte, indem er Wut kanalisierte. Sie sahen es einigermaßen schnell ein und ließen es dabei bewenden.

„Nein, so was wie ein normaler Krieger bin ich wohl nicht, wie ich schon gesagt habe. Aber lasst euch versichert sein, dass ich es unter Kontrolle habe und niemanden von euch grillen werde. Außer Ihr provoziert es.“

Sergenas ließ es dabei bewenden, Caloras nervte ihn noch mit ein paar neugierigen Fragen, doch hatte man sich alles in allem gesammelt und ging weiter.

Die Gruppe verließ die Promenade durch einen Schacht in der Felswand, welcher in den Ruinen eines Gasthauses verborgen war, und stieg eine 20 Meter lange, dunkle, feuchte, salzig riechende Treppe hinab. Heram ging voran, und er kam auch als erster in einen etwas größeren, rechteckigen Raum. An den drei anderen Wänden waren Türen, die linken und rechten eher normal groß, vor ihm, 6 Meter weg, ein 3m breites Portal aus Eisen. Als er einen Schritt hineingetan hatte, erstarrte er vor Schreck.

Über dem Eingangsportal war ein Auge.

Und starrte ihn an.

Ein großes rotes Auge, leuchtend in der Finsternis.

„Ähhh…“

Sergenas ging an ihm vorbei, stockte. „Oh.“

Weitere Augen erschienen an den Wänden, in allen erdenklichen Farben. Und starrten sie an.

Sergenas und der Waldläufer wichen vorsichtig zurück.

Nichts geschah.
Sie wichen zurück, bis sie wieder auf der Treppe waren.
Rakis sah sie mit hochgezogenen Augenbrauen an.

„Ähhh, da drin sind Augen.“ Sagte der Hexenmeister.

„Ja wie, Augen?“ fragte Caloras. Teldra schlich sich nach vorne und warf einen Blick in den Raum.

Männer. Das sind Illusionen, und zwar die billigsten, die es gibt!“

„Was?“ entfuhr es Sergenas. „Das kann nicht sein, das hätte ich…“ er stockte.

„Nicht bemerkt, ganz bestimmt, Sergenas.“ Schnurrte Teldra. Ihr Ton wurde kälter. „Ihr Männer würdet eine Illusion nicht mal durchschauen wenn sie mit euch ins Bett gehen würde!“

„Das genügt. Ist der Raum sicher?“ fragte Asharam.

„Ich denke schon. Alle Alarme habe die beiden Trampeltiere da schon ausgelöst, und Verteidigungsmagie habe ich nicht entdecken können.“ Sagte die junge Zauberdiebin.

„Hmm… sollen wohl minderbemittelte Eindringlinge abschrecken.“ Dachte Caloras laut.

Heram legte die Hand an den Bogen. Zorn verzerrte das Gesicht des Kopfgeldjägers.
Sergenas war nicht so subtil. Er richtete einen behandschuhten Finger auf ihn und knurrte:

„Ruhe, Feuerpfaffe!“

Caloras zog nur eine Braue hoch.
Die Gruppe ging voran in den Raum, und wirklich, anscheinend waren die Augen wirklich nur zur Abschreckung. Oder als Dekoration. Man einigte sich darauf, den linken Gang zuerst zu untersuchen. Der gang wand sich wie eine sehr große Spirale immer rechtsherum, mit gelegentlichen Zimmern, die anschlossen. Alle wurden durchsucht, doch alle waren ziemlich verstaubt und lagen in Trümmern. Teldra jedoch fand ein paar Roben, auf denen hinten ein Auge eingestickt war, von dem Strahlen ausgingen, was Heram als Betrachterkultsymbole interpretierte. Außerdem eine kleine Brosche, ebenfalls in Augenform, die dem Träger einmal am Tag Dunkelsicht geben konnte, was das Auge rot färbte, oder ihn Unsichtbare Dinge sehen ließ, was das Auge blau färbte. War beides aktiv, wurde es violett. Heram brachte die Brosche sofort an, da er als Bogenschütze im Dunkeln besonders schlechte Karten hatte.

Hinter der zentralen Tür verbarg sich nichts als ein Altarraum, in dem zwar plötzlich steinerne Augenstiele aus dem Boden schossen und Asharam intensiv aus nächster Nähe untersuchten, doch geschah nichts aufregendes dort.

Im dritten Gang traf man auf eine Abzweigung nach links. Heram schlich voran.
Er schlich in einen weiteren Altarraum, doch war dieser in sehr gutem Zustand, was den Waldläufer verwunderte. Doch war nichts zu entdecken. Ein Altar, aus dessen einem Ende sich fast ein Dutzend steinerne Augenstiele zu winden schienen, war der Fokuspunkt des Raumes, der sehr groß und rund war. Oben in der Decke gähnte ein großes Loch. Erleuchtet wurde der Raum von einem illusionären Fresko eines riesigen hässlichen Betrachters mit sehr vielen Augen, welches im rückwärtigen Teil des Raumes schwebte.

Heram winkte seine Gefährten zu sich heran. Als Rakis um die Ecke kam, zischte es plötzlich, und ein grüner Strahl schoss keine zehn Zentimeter an Herams Kopf vorbei und traf Rakis in die Brust. Der schrie auf und man sah, wie sich ein Teil seines Armes in Staub auflöste, als die Energie über seinen Körper zuckte.

Heram riss die Augen weit auf, als direkt über dem Altar in 3m Höhe ein Schatten vor dem Fresko sichtbar wurde.

Ein schwebender Schatten. Ein schwebender runder Schatten, an dem sich windende Stiele hingen.

Heram murmelte noch:

„Tyrannos steh uns allen bei.“
Titel: Lords of Darkness
Beitrag von: Gerthrac am 14. Juli 2007, 15:39:16
Kapitel 12: Kataklysmus

Mehrere Stiele glommen in verschiedenen Farben auf.

Heram wartete nicht länger und machte einen Hechtsprung hinter die zertrümmerten Überreste einer Kirchenbank.

„Betrachter!!“ schrie er.

Sergenas hatte schon damit begonnen, einen Zauber zu wirken, doch wurde er vom schwarzvioletten Strahl getroffen. Sein Herz verkrampfte sich für einen Moment, und sein Blick wurde starr, als seine Seele sich verzweifelt an ihrem Körper festklammerte. Doch der Moment verstrich und Sergenas war noch am Leben. Sein Zauber allerdings war verdorben.

Sergenas überbeanspruchte seinen Geist wie seinen Körper, indem er sich wieder in unnatürliche Schnelligkeit versetzte, um einen weiteren Zauber wirken zu können. Feuerstrahlen versengten das graue Fleisch des Betrachters.

Die Aberration zuckte nicht mal.

Caloras sah das mit an und rief: „Er ist untot! Das ist ein untoter Betr…aaaah!“

Auch er wurde von dem grünen Strahl getroffen, welcher Teile seiner Halsmuskulatur desintegrierte. Schmerz durchfuhr ihn wie eine Lanze, und sein Kopf lag seltsam schief.

Rakis fand, dass der Betrachter wirklich untot aussah bei näherer Betrachtung. Sein Fleisch war mit Moos und Flechten überzogen und grau verfärbt. Einige der Stiele waren abgerissen, das große Auge, laut Heram antimagisch, war ebenfalls zerstochen. Der Todestyrann, so die Bezeichnung für solch ein Scheusal, manövrierte nicht sondern feuerte ununterbrochen. Rakis versah sich mit seiner verhüllenden Amorpha, und wurde prompt dafür belohnt, als ein grauer Strahl neben ihm in den Boden fuhr.

Teldra hatte keine Nahkampfmöglichkeit, und so tat sie das einzig mögliche: Sie zog ihre Armbrust und schoss. Der Bolzen richtete auch nicht viel Schaden an, doch kam nun Gegenfeuer.

Ein Blauer Strahl traf sie in den Kopf. Ihr Geist zuckte zusammen, und dann merkte sie, wie eine fremde Präsenz in ihren Kopf eindrang, ihr Bewusstsein quasi vergewaltigte. Doch war diese Präsenz nicht intelligenter als ein Stein. und so musste die Zauberdiebin hilflos mit ansehen, quasi in ein Zimmer irgendwo in ihrem Kopf eingesperrt, wie ihr Körper anfing, Bolzen für Bolzen aus dem Köcher zu ziehen, in einer grotesken Endlosschleife.

Heram sah, wie Teldra getroffen wurde, richtete sich auf ein Knie auf, und begann, das Feuer zu erwidern.

Pfeil um Pfeil traf den Betrachter, der ununterbrochen feuerte, ein hochgefährlicher Zombie mit Massenvernichtungswaffen in den Augen.
Der Waldläufer wurde prompt von einem grauen Strahl getroffen, doch konnte er die Magie abschütteln. Er wollte gar nicht wissen, was sie bewirkt hätte.

Sergenas wurde von einem blauen Strahl getroffen, doch konnte sein Geist sich erfolgreich widersetzen, und als er sich vom Kraftakt erholt hatte, den seine Schnelligkeitsmagie darstellte, verschoss er weitere Feuerstrahlen, sich in die Zentralaugenhöhle bohrten und den Todestyrann von innen heraus leuchten ließen.

Rakis stürmte nun vor, sprang auf den Altar…
Und zuckte zusammen, als ein grüner Strahl aus dem Altar fuhr und ihn ins Bein traf, seine Kniesehnen zersetzend. Er brach auf das gesunde Knie ein.

Asharam rannte in den Raum hinein, bot sich dem Todestyrann als leichtes Ziel, und wartete auf die Augenstrahlen, die er mit einem rotvioletten Aufgleißen seines Plasmaschildes an die Wände und in den Boden deflektierte.

Nun schlug er zurück. Er streckte die Hand aus, und rotviolettes Zornfeuer sammelte sich darin, ein kleiner Ball der Wut. Asharam zwang den Ball zusammen, zu einem winzigen Punkt, und dann eröffnete er der Wut den Weg.

Genau auf den Todestyrann.

Ein gleißender Feuerstrahl raste auf den Untoten zu, tanzte über die Oberfläche, und drang auch ins innere vor. Der Betrachter fing langsam an, sich in verrußte Einzelteile aufzulösen.

Doch eine weitere Salve schoss aus seinen Augen, und diesmal wurde Sergenas von einem braunen Strahl getroffen, dem er nicht widerstehen konnte. Seine Bewegungen wurden plötzlich sehr langsam, als ob er sich durch dicken Pudding statt Luft bewegte.

Heram wurde vom Todesstrahl getroffen, konnte sich aber am Leben erhalten, auch wenn ihm die Brust schmerzte, Während Rakis fluchend vom Altar sprang und auf dem Boden abrollte, während hinter ihm ein grauer Strahl in den Boden fuhr. Caloras legte ihm die Hand auf die Schulter, und die Schmerzen des Todesangriffes und der Auflösungen verschwanden.

Heram schoss eine weitere Salve ab, und der letzte Pfeil bohrte sich ins Maul des Untoten…

Und brach auf der Rückseite wieder hervor, die Inhalte des Betrachterschädels mit sich reißend.

Der zerfetzte Untote brach zusammen und zerbrach auf dem Altar, nekrotisches Fleisch in alle Richtungen schleudernd.

Rakis stand keuchend auf und sah sich um.

„Lebt ihr noch?“ es klang nur mäßig interessiert.
Titel: Lords of Darkness
Beitrag von: Gerthrac am 21. Juli 2007, 12:12:40
Interludium 1: Dairon

 „Wo ist er?“

„Wer?“

„Nummer zwei!“
 
„Wieso glaubst du, dass ich…“

„Halt jetzt die Klappe! Ich weiß dass du ihn mit ins Bett genommen hast, also sag mir wo er hin ist!“

Vierna strich sich das schwarze Haar aus dem Gesicht, und richtete sich etwas in ihrem Bett im Tempel von Tammar auf. „Er… wollte noch was trinken gehen, aber wo weiß ich nicht.“ Sie sah Dairon nicht an.

Er schnaubte noch einmal wütend, dann ließ er die Imperzeptorin zurück. Er rannte fast die Treppe hoch zum Geheimgang, der nach oben in die Ruinen einer Gaststätte in den Elendsvierteln von Tammar führte.

***

Dairon stand vor der Kneipe, von der er glaubte, dass Zwei sie am häufigsten frequentierte.

„Der gekrümmte Kranich.“ stand auf einem Holzschild über der Tür. Eine Kaschemme, in der die Gläser nicht gespült wurden und die erste Hilfe aus einem Küchenmesser bestand, mit dem man sich selbst von seinem Leid erlösen konnte. Dairon hätte es nicht gewundert, wenn sogar die Reste der Gäste im Eintopf gelandet wären.

Ein kalter Wind fuhr durch die Gasse. Es dämmerte für den Abend.

Er ging die Treppe hinauf zum Eingang des Etablissements, seine Panzerstiefel hallten schwer auf dem Holz, sein Umhang bauschte sich wie eine zahme Sturmwolke hinter ihm.

***

„Und stellt euch vor, dann hat sie…Hey Wirt!“ schrie Nummer Zwei, als er die geleerten Krüge seiner Saufkumpane sah. „Wirt! Noch eine Runde!“

Seine Kameraden kicherten hinter vorgehaltener Hand und warfen sich Blicke zu. Ihr Kumpel war schon wieder dem Delirium nahe.

Doch einer der Gäste hatte ganz genau zugehört. Der Halbelf stand auf, warf seine Kupferstücke auf die Theke und ging an einer großen schwarzen Gestalt in Ritterrüstung vorbei zum Ausgang.

„Naja jedenfalls hat sie mir dann…“ Ein schwerer schwarzer Handschuh senkte sich auf seine Schulter hinab. Zweis graue Augen weiteten sich. Er drehte sich langsam um.

Er sah eine schwarze Gestalt turmhoch über sich aufragen, kalte grüne Augen, die ihn musterten. Dann sah er nichts mehr.

Der Rest der Taverne sah, wie der Mensch in Ritterrüstung dem Jungen mit dem Panzerhandschuh den Schädel einschlug. Dabei entstand ein unglaublich lautes, fleischiges Geräusch.

Die Überreste seines Kopfes schlugen auf dem Tisch auf und warfen seinen Bierkrug um. Mit Blut vermischter Gerstensaft lief in einem Rinnsal auf den Boden, zusammen mit ein paar braunen Haaren.

Geschockte Stille breitete sich aus. Jemand würgte.

Dairon sah sich um.

„Sehr geehrte Damen und Herren, vielen Dank für Euren Besuch im gekrümmten Kranich. Leider endet der Spaß jetzt.
Gute Nacht.“  

Ein eisiger Sturmwind fegte durch die Taverne, schleuderte Tische, Stühle, und Gäste an die hintere Wand. Alles zusammen war bereits spröde vor Kälte und zerbrach in Stücke.

Dann zerbrach die Rückwand selbst, und die Teile der Möbel und der Gäste verteilten sich in der Küche und schließlich im Hinterhof, als der Wind endlich erstarb.

„Nummer zwei, du hast der expliziten Anordnung eines höherrangigen Mitgliedes der Tyrannoskirche nicht Folge geleistet. Die Strafe dafür ist der Tod. Das Urteil wurde bereits vollstreckt. Aber vielleicht findest du ja im Tode Gehorsam.“
Fügte Dairon noch hinzu, sich an einen zentralen Satz im Kirchendogma erinnernd.

Er packte die Leiche und schleifte sie am Hals hinaus in die Dämmerung.

***

Dairon wuchtete die Leiche auf den Altar.

Selbstverständlich war Vierna auch anwesend, sie hatte ein Nachthemd an und sich ihre Decke um die Schultern geschlungen. Und sie schrie ihn an.

Sie schrie, beschimpfte Dairon, verlangte Erklärungen, drohte ihm mit der Inquisition, mit Verrat. Doch half alles nichts, und irgendwann sah sie ihm nur noch schweigend zu.

Irgendwann sah er von seiner Arbeit auf. Nun wirkte sie verloren im grünen Licht der Fackeln, ihr bleiches Gesicht von ihren Haaren umrahmt.

„Imperzeptorin Blitzschild, als eine der ranghöchsten Kleriker in diesem Tempel ist es Eure Pflicht, bei der Reanimation des Schuldigen anwesend zu sein, das wisst Ihr?“

Sie schaute weg. Dairon meinte, Tränen auf ihrem Gesicht glitzern zu sehen. Ihre nackten Füße patschten auf dem Steinboden als sie den Raum verließ.

Darion gestattet sich ein Lächeln. Die Frage der Kommandokette hier im Tempel war soeben geklärt worden.

Er holte die Schriftrolle heraus, die er sich hatte schicken lassen. Nummer Zwei würde einer völlig neuen Aufgabe zugeführt werden. Und diesmal würde sich Vierna sicher nicht mehr an ihm vergreifen. Nun ja das hoffte er jedenfalls, doch wenn sie es doch tat würde er sie umbringen müssen.

„Ist ja auch widerwärtig. Wer treibt’s schon mit einem Ghoul?“ murmelte er.
Titel: Lords of Darkness
Beitrag von: kreuzi am 02. August 2007, 11:33:48
Hallo Gerthrac,

wann gehts denn weiter  :) ?

Gruss

Kreuzi
Titel: Lords of Darkness
Beitrag von: Gerthrac am 03. August 2007, 15:36:59
Sobald einer nachfragt schreib ich weiter, danke kreuzi :) . War nur etwas demotiviert als sich niemand gerührt hatte. Das WE kommt definitiv was.
Titel: Lords of Darkness
Beitrag von: Gerthrac am 03. August 2007, 18:30:28
So denn, sorry für die lange Wartezeit, aber da doch noch Interesse besteht an diesem Thread, hier eine extralange Fortsetzung.

Fragen und Anregungen sind weiterhin willkommen.
 :)
Kapitel 13: Schwarzer Sand

Sergenas grinste, als er sich die Betrachterkrone aufsetzte.

Heram steckte sich seine neu gefundenen Pfeile im Köcher zurecht, darunter auch den Spektralpfeil, einer der stärksten magischen Pfeile überhaupt.
Und sein neuer Holzschild auf dem Rücken blinzelte mit seinem bernsteinfarbenen Auge.

Asharam nahm einen psionisch aufgeladenen Hammer aus Amethyst an sich.

Caloras fand einen magischen Streitkolben, als Ersatz für die Waffe, die in Messemprar geblieben war.

Doch Rakis hatte das ganz große Los gezogen.

In seinen Händen hielt er ein Schwert.

Ein Bastardschwert, es sah aus wie aus Bronze, die halbe Klinge war mit Grünspan angelaufen.

Und das Schwert hatte Augen. Fünf. Ein Zentralauge mit roter Iris bildete den Kern der Parierstangen, und an den vier enden der rechtwinklig angeordneten Parierstangen saßen vier kleinere Augen, jedes mit einer anderen Farbe. Sergenas hatte es ihm identifiziert:

Die Waffe machte ihn imstande, im Dunkeln zu sehen, der Zauberspruch Furcht schreckte ihn nicht mehr. Und er konnte bei einem Treffer entscheiden, ein Auge zu schließen und dessen Macht freizusetzen. Mit dem roten Auge konnte er Kreaturen auflösen, mit dem blauen bezaubern, mit dem braunen verlangsamen, das schwarze ließ sein Ziel in Furcht davon rennen, das grüne verursachte Wunden durch negative Energie.

Ein bösartiges Grinsen breitete sich auf dem stoischen Gesicht des Gedankenkriegers aus.

Spoiler (Anzeigen)


Die Gruppe kletterte einen senkrechten Schaft nach oben, in einer Aussparung hatten sie den Hort des Betrachterkultes gefunden.

Oben angekommen fanden sie sich in den Katakomben eines Tempels wieder. Sie stiegen zur Sakristei nach oben…

und hörten Stimmen.

Caloras identifizierte die Stimmen als Mulhorandi, und die Gruppe machte sich leise bereit.

Heram schlich vor. Er kam in den Hauptaltarraum, dessen Altar von zwei riesigen Statuen eines augenscheinlichen Gottes gesäumt waren. Dort standen einige Mulhorandi, zwei in schwere Rüstungen gehüllt, zwei in Kettenhemden. Die Rüstungsträger hatten Schilde und seltsame Hakenschwerter, die Heram nicht kannte. Der Rest des Raumes war von kleinen Trümmerteilen erfüllt.

Er versteckte sich hinter Säulen, und ging in Position.

***

Sergenas ging langsam in den Raum hinein. Der Hexenmeister passierte die diskutierenden Pharaohniten und stellte sich in die andere Ecke des Raumes, hinter eine Säule. Seelenruhig. Niemand nahm von ihm Notiz.

Rakis war nicht ganz so subtil. Brüllend rannte er durch die Tür in den Raum und stieß einem der Krieger seine neue Waffe in die Brust. Bevor der Rest wusste, was ihnen geschah, schlugen Caloras und Teldra den angeschlagenen Krieger zu Boden.
Mit ungläubigen Gesichtsausdruck verteilte der tödlich getroffene Krieger sein Blut über den staubigen Boden. Eine Frau in einer leichten Rüstung fing an zu zaubern…

Und verlor ihren Spruch, als Herams Pfeil ihr in den Rücken fuhr. Die andere Priesterin, denn anscheinend war es eine solche, intonierte ihrerseits einen Zauber, der die Magie der “Helden“ bannen sollte. Eine Welle der Antimagie wusch über die Helden, als Sergenas seine Unsichtbarkeit aufgab und die Priesterin zusehen musste, wie ihr Zauber neutralisiert wurde.

Der andere Krieger war mit Rakis in einem Zweikampf verstrickt, und schlug mit seinem Hakenschwert zu. Rakis hob seine neue Klinge um zu parieren, doch er sah, dass der Krieger seine Waffe drehte, und den Haken offensichtlich nutzen wollte um ihm sein Schwert zu entwinden.

Wut flammte in ihm auf.

Er fasste das Schwert mit beiden Händen, und riss daran, als der Krieger sein Manöver beenden wollte. Der Krieger fiel brutal aufs Gesicht. Sofort wollte er sich hochstemmen, doch Rakis trat ihm in den Rücken.

Das Betrachterschwert fuhr durch seine Rippen in den Boden. Seit langer Zeit hatte es wieder getötet. Rakis hatte den Eindruck, die rote Iris glühte kurz auf.

Die Priesterinnen wurden zunehmend panisch und wandten sich dem großen Ausgangsportal zu, doch versperrte ein Krieger, in Flammen gehüllt, den Weg.

Asharam lächelte die beiden über den Feuerknoten in seiner Handfläche hinweg an.

Eine Sekunde später war alles vorbei.

***

„Also gut, ich schätze das wars dann wohl. Ich habe mir den Gang angesehen, ich weiß wo er hinführt. Ich werde jetzt zurück in die Stadt gehen und weitere Maßnahmen der Zentharim umsetzen. Ich wünsche euch viel Erfolg, und Tyrannos mit euch.“ Verkündete Asharam.

Nach gemurmelten Abschiedsworten und Kopfnicken verschwand der Konflagrator wieder in den Katakomben.

„So dann. Ich schätze, jetzt geht es in die Wüste.“ Sagte Caloras.

Rakis stieß die Eingangstore auf, welche beide sehr hoch waren, zweifach übermannsgroß. Alle blinzelten in das gleißende Sonnenlicht.

Vor ihnen lag eine Ebene. Schwarze Dünen erstreckten sich auf halbem Weg zum Horizont, hinter einem ausgetrockneten Flussbett, ungefähr eine Meile entfernt. Die Gruppe verließ den Tempel, und als Heram kurz zur linken Ecke schlich und herumspähte, sah er das Lager der Soldaten des Pharaohs, und weit dahinter die Mauern Messemprars.

Sergenas sah sich die Sonne ausdruckslos an. Dann wirkte er einen minderen Elementarschutzzauber. Caloras wirkte auch solche Zauber auf alle außer sich und Rakis. Caloras war von der Macht des Feuerlords erfüllt, er hatte keine Angst vor so etwas Hitze.

Rakis war einfach nur stur.

Heram und Teldra verwischten noch die Spuren des Kampfes so gut es ging, sowie die Fährten im Sand, die alle hinterließen. Der Rest stapfte los, nach Westen, Richtung untergehende Sonne, welche die Schatten lang werden und den feinen schwarzen Sand im Flug rot erglühen ließ.

***

Nächster Tag, irgendwann vormittags.

Rakis sah schlecht aus, er hatte einen Sonnenbrand und taumelte unsicher beim Laufen.

Sergenas sah ihn sich genauer an.

„Rakis?“

„Mmmmmmh?“

„Ist es heiß?“

Eine längere Pause folgte.

„Halt den Mund.“

„Ich meine, ist es einfach nur heiß oder so heiß dass wir alle in einen Eimer pinkeln könnten und du würdest es trotzdem trinken?“

Pause.

„Halt den Mund.“

„Oder ist es…“

„Scheiße verdammt!!“ Raksi wandte sich Caloras zu. „Also gut wirk deinen Schutzzauber auf mich!!“
Titel: Lords of Darkness
Beitrag von: Boïndil am 03. August 2007, 21:54:27
Das Schwert gefällt mir. Ist einzigartig, verleiht nette Fähigkeiten und ist trotzdem nicht übermächtig.
Titel: Lords of Darkness
Beitrag von: Gerthrac am 04. August 2007, 11:18:50
Danke :)
Damals hab ich alle Bücher abgefarmt nach Betrachter-basierten Items.
Ocular Shield  aus dem Champions of Ruin. +2 Bonus war sonst noch drauf denk ich.
Die Betrachterkrone kommt aus dem MaoF.
Naja und waffentechnisch... war nichts wirklich brauchbares dabei, und ich wollte der gruppe was wirklich besonderes geben, allein schon weil das das erste richtig Loot war, das sie bekamen.
Mir war halt wichtig, dass der SC, in dem Fall Rakis, sehr flexibel ist mit seiner Waffe und taktisch agieren kann. +3 flaming keen xy wird irgendwann langweilig. Es hätte ja auch ein anderer SC die Waffe nehmen können.
Titel: Lords of Darkness
Beitrag von: kreuzi am 04. August 2007, 22:54:48
Hi,

coole story und jep, das Schwert gefällt mir auch richtig gut. Freue mich schon auf die Fortsetzung.

Gruss,

Kreuzi
Titel: Lords of Darkness
Beitrag von: Sir Dinadan am 14. August 2007, 11:19:04
Gut geschrieben. Kann die Fortsetzung kaum erwarten.
Titel: Lords of Darkness
Beitrag von: Gerthrac am 16. August 2007, 17:41:56
Am Wochenenende wird die Fortsetzung kommen. Hab nur im Moment wenig Zeit.
Danke für das Feedback :) .

Best regards,

Gerthrac
Titel: Lords of Darkness
Beitrag von: Topas am 17. August 2007, 12:01:45
freu mich schon drauf Monatg die Fortsetzung zu lesen.
Titel: Lords of Darkness
Beitrag von: Gerthrac am 19. August 2007, 18:58:06
Kapitel 14: Bube

Fast einen Monat später. Rakis schüttelte sich den Sand aus den Schuhen.

Sie waren da. Die Zitadelle der schwarzen Asche ragte eine halbe Meile über ihnen in den aschegeschwärzten Himmel, eine riesige Stufenpyramide, mit 3 sichtbaren Stufen auf einen Berggipfel gebaut. Nördlich davon erstreckte sich das Vulkanmassiv.

Es fielen stetig schwarze Flocken zu Boden, ohne einen Ton, doch dämpften sie alle Geräusche. Wie Schnee aus der Hölle. Im Norden erleuchtete für Sekundenbruchteile eine Explosion den dunklen Himmel. Hinter ihnen versank der Rest der Welt in Finsternis.

Leichter Wind schlug der Gruppe entgegen. Vor der Gruppe war ein Pfad in die Steilwand geschnitten, der in eine Klamm und von dort in eine Treppe mündete.

Alle trugen Tücher um das Gesicht, denn sie hatten auf die harte Tour festgestellt, dass die Asche giftig war.

Sie hatten Meere aus schwarzem Glas überquert, in der Luft, denn auf dem Boden wären sie gegrillt worden.

Sie waren von Sandstürmen überrascht worden.

Sie hatten sogar einmal einen Feuerregen erlebt.

Doch sie waren so weit gekommen. Keiner würde ohne den Splitter von hier weggehen. Jetzt war es persönlich.

 „Also dann, suchen wir dieses Expeditionskorps.“ sagte Sergenas. Dairon hatte ihnen während ihrem Marsch eine Botschaft gesendet, welche besagte, dass eine Expedition des Pharaohs aus Paladinen und Klerikern von Horus-Re die Ruinen untersuchte.

Die Gruppe machte sich daran, durch die Klamm, welche in die Felswand geschlagen war und welche steile Treppenstufen enthielt, zur Zitadelle aufzusteigen.

Am Ende der Treppe angekommen, fand die Gruppe einen riesigen von Trümmern und Asche übersäten Vorplatz vor. Teile der Festung waren heraus gebrochen und Mauerwerk und andere Brocken lagen verstreut herum, nur in der Mitte war ein Pfad einigermaßen geräumt, doch lag auch hier schon wieder die allgegenwärtige schwarze Asche. Nun ging die Gruppe in Angriffshaltung. Heram und Teldra nutzten die Deckung und schlichen vor. Caloras begann Schutzzauber zu wirken, genau wie Sergenas. Rakis schluckte einige Tränke. Vorsichtig bewegte man sich über den Vorplatz, alle waren gespannt aufs Äußerste und lauschten…

… der Stille.

Sergenas warf Heram einen Blick zu. Der nickte und schlich bis zur Ecke des einzigen Eingangsportals. Teldra nahm die andere Ecke. Beide spähten in die Dunkelheit, die weiter hinten von Fackelschein erleuchtet wurde. Außer drei aufeinander folgenden Fallgattern war nichts wirklich zu sehen, der Gang führte fast 10 Meter in die Festung, wo er sich in einen Raum verbreiterte. Heram atmete ein und bereitete sich auf den nächsten Schritt vor.

Caloras schepperte einfach an ihnen vorbei. Der Waldläufer riss vor Schreck die Augen auf.

Von innen erklang ein Ruf in einer fremden Sprache, dann noch einer, aufgeregter und lauter. Heram erkannte einen Alarm wenn er einen hörte. Er fluchte lautlos und folgte Caloras, Rakis hinter ihm. Teldra kam von der anderen Seite.

Sergenas war noch draußen, als plötzlich das einzige intakte Fallgitter der Festung sich vor seinen Füßen in den Boden bohrte. „Gottverdammt!!“ fluchte er. Fieberhaft überlegte er, wie er das Hindernis beseitigen konnte.

***

Heram sah, dass der Gang gleich sehr verstopft sein würde: Mehrere Paladine und Priester, männlich und weiblich und alle sehr mulhorandisch aussehend kamen angestürmt. Rakis grinste wie ein Wahnsinniger und stapfte durch die kniehohe Asche langsam auf sie zu.
Der Waldläufer griff mit drei Fingern der linken Hand in seinen Schultergurt und zog einen Trank heraus, biss den Stopfen heraus und ließ das Gebräu seine Kehle hinunterlaufen.

Dann lief er die Wand hoch.

***
 
Rakis fletschte die Zähne, als der erste Paladin auf ihn zugestürmt, ein älterer Mann, Strähnen von Weiß zeichneten sich in seinem Haar ab, das unter dem Helm hervorquoll. Er konzentrierte sich, und sah, wie sich die Augen des Alten weiteten, als Rakis in einem amorphen Blob Ektoplasmas verschwand. Rakis nutzte die Schrecksekunde und rammte dem Greis das Betrachterschwert in den Oberschenkel.

Das Gemetzel hatte begonnen.  

***

Teldra hielt sich hinter Rakis, bis dieser seine Amorpha freisetzte. Dann witschte sie an ihm vorbei und trieb einem älteren Paladin ihr Rapier in den Rücken, als dieser zurückstolperte, von Rakis getroffen. Der Alte spuckte Blut. Sie hörte hinter sich, wie ein Zauber intoniert wurde, fuhr herum, und sah, wie einer der Priester anscheinend einen Festhaltezauber nach ihr werfen wollte. Doch es kam nie so weit. Ein Pfeil traf den Priester in die Schulter und der Zauber war verwirkt. Sie drehte sich um und sah Heram an der Decke hängen, Bogen in der Hand, und ihr ein Daumen-runter-Zeichen geben.

Dann merkte er es und drehte den Daumen nach oben. Er grinste entschuldigend.

Die anderen Paladine rückten näher, Gesichter entschlossen, Waffen gezogen.
Teldra schluckte hart.

***

Caloras wirkte einen seiner stärksten Kampfzauber, und wuchs auf das doppelte seiner Größe an.

Dummerweise kam er nun im Gang nicht mehr voran.

***

Sergenas fluchte immer lauter und tastete sich ab, als er etwas suchte, irgendetwas, womit er die Gitterstäbe zerlegen konnte. Da kam es ihm. Er wühlte in seinen Taschen, nun gezielt.

***  

Rakis trieb den Alten nun vor sich her, schlug dessen vorgestreckten Schild fast achtlos nach links, dann hieb er noch mal auf die Kante und hörte, wie mit einem befriedigenden Krachen das Schultergelenk des Alten ausgekugelt wurde. Er grinste. Dann fuhr die Betrachterklinge dem alten Mann in den Brustkorb. Rakis zuckte nicht einmal, als ihn Blutspritzer im Gesicht trafen. Der Gedankenkrieger sah sich um. Teldra war neben ihm, und focht gegen einen weiteren Paladin, hielt aber ihre Stellung, da der Paladin ununterbrochen von Pfeilen getroffen wurde. Der Raum hatte drei weitere Eingänge, ein Hauptportal vor ihm, doch war das vernagelt. Links und rechts strömten nun jedoch weitere Soldaten des Pharaohs herein um in den Kampf einzugreifen.
Und hinter den Soldaten…

Rakis’ Mund wurde trocken.
Titel: Lords of Darkness
Beitrag von: Sohn des Sammaster am 20. August 2007, 00:01:36
Netter Cliffhanger... *wart*
Titel: Lords of Darkness
Beitrag von: Evermore am 23. August 2007, 00:56:45
Diese Story-Hour brachte mich auf die Idee einen meiner Spieler (quasi als mein Geburtstagsgeschenk, weil sonst bin ich immer SL) ein kleines Abenteuer mit bösen Charakteren zu spielen.
War ein Heidenspaß! :grin:  8)

An dieser Stelle vielen Dank für die spannende Story und die Inspiration :)
Titel: Lords of Darkness
Beitrag von: Gerthrac am 27. August 2007, 17:25:06
Kapitel 15: Dame

Caloras beendete seinen Zauber fluchend wieder und schrumpfte auf normale Größe. Er wirkte einen konventionelleren Zauber, der sein Waffengeschick und seine Stärke erhöhte und nahm seinen Streitkolben zur Hand. Er lief nach vorne.

Plötzlich explodierte seine Welt.

***

Sergenas stand da, den Zauberstab des Zerschmetterns aus dem Betrachterhort in der Hand, und grinste selbstgefällig. Der Hexenmeister hatte das verrostete Eisengatter in tausend Teile gesprengt. Gut, einige davon hatten Caloras getroffen, aber wen interessierte das schon? Grimmig stapfte Sergenas in die Stufenpyramide.

***

Heram schoss Pfeil um Pfeil auf die Kleriker und Paladine vor ihm. An der Decke hatte er gutes Schussfeld und die Nahkämpfer konnten ihn nicht erreichen. Doch kam nun vor Rakis etwas ins Blickfeld.

Herams Pfeilhand fing an zu zittern. Er sagte: „Unmöglich…“

***

Teldra stach dem Paladin, der sich zwischen Rakis und ihr hindurchdrängte, in die Kniekehlen, dann sah sie es ebenfalls. Vor Schreck vernachlässigte sie ihre Deckung, und erst als ihr ein Khopesh in die Seite hieb, kam sie wieder zu sich. Sie spuckte Blut.

***

Vor Rakis stand ein Berg.

Ein Berg aus Eisen.

Weit über zwei Meter maß die Gestalt, und von Kopf bis Fuß war sie in fingerdicke Stahlplatten gehüllt. In einer Hand einen Kriegshammer mit einem bösartigen Dorn in der Mitte, in der anderen ein Schild, groß wie Rakis.
Keine.
Einzige.
Lücke.
In der Rüstung.
„Wie kann man damit denn noch laufen?“ fragte Rakis ungläubig und starrte hoch in das unbarmherzige Visier. Er trat einen Schritt zurück und hob sein Schwert. Die Gestalt trat einen Schritt vor. Ihr Auftreten ließ schwarze Asche in einem Fuß Umkreis um den Panzerstiefel hochfliegen.

Wenn Dairons Rüstung einer Wand entsprach, diese war eine Burgmauer. Die Fackel genau hinter dem Giganten ließ ihn noch bedrohlicher wirken und Rakis in seinem Schatten verschwinden.

Rakis registrierte nicht die Priester, nicht die Paladine, die in den Gang zu den anderen stürmten, und die Teldra bedrängten.

Jetzt gab es nur noch ihn, sein Schwert, und den Berg vor ihm. Er sammelte seine mentalen Energien. Ein einsamer Schweißtropfen lief sein Rückgrat hinunter.

***

Caloras trat dem ersten Paladin entgegen und erfasste mit einem Blick die Situation.
Im Raum waren nun fünf lebende Paladine, und drei Kleriker von Horus-Re. Ein Feind war tot, Rakis hatte ihn eindrucksvoll erschlagen.

Und da war dann noch der gepanzerte Riese, der auf Rakis zustampfte.

Doch hörte Caloras Rufe aus den Gängen.
Verstärkungen waren unterwegs.

Er parierte den ersten Schlag des Tages.

***

Rakis sprang nach vorne. Er unterlief den erhobenen Schild und hieb unter die Achseln des Giganten, ein Schlag, der bei den meisten schwer gerüsteten Gegnern Wirkung zeigte. Ein lautes metallisches Scheppern ließ seine Hoffnungen zunichte werden. Keine Chance da durchzukommen. Der Gegenangriff des Stahlriesen ließ nicht lange auf sich warten, und so musste Rakis parierend zurückweichen.

***

Caloras stand nun neben Teldra und unterstützte sie im Kampf. Beide nahmen Treffer von allen Seiten, doch machte das dem Kleriker in seiner schweren Rüstung und mit Schild weit weniger aus als der agilen Zauberdiebin. Sein Streitkolben arbeitete gegen seinen Feind und Hieb um Hieb drängte er den Paladin zurück.

„Caloras…?“ ein nasses, aufschlagendes Geräusch.

Er sah sich um. Teldra sackte Blut spuckend an der Wand entlang herab, der Blick wurde bereits glasig. Der Paladin vor ihr machte sich zum Todesstoß bereit.

Caloras erschien vor ihm und hieb mit seinem Schild nach ihm, weniger, um den dunkelhäutigen Menschen zu verletzen sondern viel mehr um ihm selbst Deckung zu geben während er das Mädchen heilte.

Der Elementargelehrte des Feuerfürsten kam langsam ins Schwitzen.

***

Sergenas stand im Gang und hatte klares Schussfeld. Er ließ die Fingerknöchel knacken.

***

Aruka stand hinter ihrem Mann und heilte ihn, während er fortfuhr, den Flammenpriester unter Druck zu setzen, welcher die kleine Verbrecherin am Leben erhielt. Doch schien er mit einer solch schweren Rüstung nicht so wirklich zurecht zu kommen. Solche Rüstungen trug man einfach nicht in einem Wüstenland. Die braunhaarige Frau, die Haare zu dicken Strähnen geflochten, wirkte einen weiteren Zauber, einer, welcher dem Kleriker seine Kampfzauber wegbannen sollte.

Sie sah den rauchenden Krater in ihrer Brust, bevor sie das Fauchen des Flammenstrahls hörte, der sich gerade hinter ihr in die Wand bohrte.

Sie spuckte Asche und fiel genau dort hinein, Gesicht zuerst.

***

Sergenas blies sich den Rauch von den Fingerspitzen.

***


Ein wütender Ehemann schlug wie ein Besessener auf Caloras ein, Tränen der Trauer und der Wut in den Augen, als er den Heilzauber beendete und sich die gröbsten Wunden in Teldras Bauch schlossen.

Das störte ihn nicht.

Er hämmerte noch gegen sein Schild und seine Rüstung, als er einen weiteren Zauber wirkte, und ein Kollege ihm zu Hilfe eilen wollte.

Auch das störte ihn nicht.

Als eine Feuersäule auf die beiden hernieder fuhr und seinen alten Gegner zu seiner Frau schickte, blieb der andere auf den Beinen.

Das störte ihn gewaltig. Er knurrte unwillig.

***

Heram hing noch immer an der Decke.

Er schwitzte. Er versuchte, mit seinem Pfeil in ein Augenloch des Kriegers zu treffen, doch der war überraschend agil auf seinen Panzerstiefeln. Er schoss. Der Pfeil hätte einem ungepanzerten Gegner durch das Ohr ins Gehirn fahren müssen.

Hier prallte er laut scheppernd ab.

Ein Schweißtropfen lief ihm vom Kinn hinauf ins Auge.

***  

Rakis stürmte brüllend auf den Krieger zu und konzentrierte sich. Mit Hilfe seiner Gedanken versetzte er das Betrachterschwert knapp außerhalb der materiellen Welt, so dass es Metall, Holz und auch Stein durchdrang als wäre es Luft, aber Fleisch und Knochen normal schnitt.

Er zog das Schwert durch die Asche, um seinen Feind zu verwirren, nahm es mit beiden Händen und vollführte einen Aufwärtshieb von rechts unten nach links oben, der seinen Feind in der Mitte spalten würde.

Der Krieger sprang. Hoch.

Rakis’ Augen wurden weit, als er nach oben starrte.

„Unmöglich…!!“
Titel: Lords of Darkness
Beitrag von: Gerthrac am 10. September 2007, 13:28:54
Kapitel 16: Monster

Der Hammer kam nach unten.

Hart.

Rakis schrie auf, als die Spitze ihm das Schulterblatt zertrümmerte. Er hatte Probleme, seine Waffe weiterhin effektiv zu führen. Da warf er einen Blick auf die Augen der Klinge, die ihn teilnahmslos anstarrten.

Hoffnung keimte in ihm auf.

***

Teldra ließ die Leiche des Paladins an ihrem Rapier abgleiten und trat noch einmal zu, damit er schneller rutschte. Da sah sie, wie ein weißhaariger Mann in Roben in den Raum gestürmt kam, einen Zauber intonierte. Es musste ein magisches Geschoss sein, doch etwas stimmte nicht daran. Als die Geschosse ausschwärmten und sie und ihre Kameraden trafen, merkte sie es.
Ihre Lebenskraft begann zu schwinden.
Sie stürmte auf den Zauberer zu, während sie links und rechts Attacken auswich.

***

Heram spürte den nekrotisch verstärkten magischen Bolzen ebenfalls, als der ihn traf. Er schoss jedoch unbeirrt weiter auf sein Ziel, eine Priesterin, die Sergenas schon angesengt hatte, und wurde mit einem Röcheln belohnt, als er ihre Kehle zerfetzte.

***

Caloras trat von hinten an Rakis heran und heilte dessen Schulter. Er duckte sich etwas, als Raksi sein Schwert hinter den Kopf zog, parallel zum Boden.

Der Kossuthkleriker wusste genug von Schwertkampf, um festzustellen, dass das sicher keine neuartige Kampfhaltung war.

Rakis hatte etwas vor.  

Er hob das Schwert so, dass das blaue Auge der Klinge auf Augenhöhe war. Der Saphir blitzte auf. Caloras meinte, in der Augenhöhle des Giganten auch etwas aufblitzen zu sehen.

Etwas blaues.

„Das ist nur eine kleine Balgerei unter Freunden. Halt dich einfach raus, Kumpel.“ sagte Rakis.

Caloras grinste. Er hatte zugehört, als Sergenas die Funktionen der Augen erklärt hatte. Rakis offenbar auch.

***

Teldra steckte hieb um Hieb ein, doch hatte sie den Magier noch verwunden können. Sie merkte, dass sie sich nicht mehr lange halten würde können, und zog einen Unsichtbarkeitstrank aus dem Gürtel.

***

Sergenas schickte eine Bannwelle in den Raum. Doch die Magie von Caloras und dem Schwert waren davon nicht betroffen.

***

Teldra schluckte den Trank. Doch die Paladine fingen an, nach ihren Füßen zu stechen, die man in der Asche gut erkennen konnte.

***

„Das wird nichts, wenn wir so weitermachen!“ schrie Heram. „Wir müssen hier raus, bevor die Verstärkung auftaucht!“

Der letzte Paladin, versengt von Sergenas und erschlagen von Caloras, ging zu Boden.

Der Gigant stand immer noch dümmlich da.

Rakis versuchte es weiter. „Töte den Magier!“

Der Riese wandte sich dem Magier zu… und stoppte mitten im Schritt.

Ein wütendes Heulen entrang sich seiner Kehle, und er machte kehrt und schlug auf Rakis ein.

***  

Sergenas wünschte Rakis zum Teufel. Warum hatte der nicht aufgepasst, als der Hexenmeister erklärt hatte, was man mit Bezauberten machen konnte und was nicht?
Jetzt musste er wieder helfen.

Er fing an, seine Flammenstrahlen zu wirken.

***

Caloras merkte auch langsam, wie die Schläge an ihm zehrten, und doch nahm er hinter dem Riesen, gegenüber von Rakis, Position ein, damit er seine Deckung geteilt lassen musste.

Die beiden fingen an, den tobenden Riesen zu umkreisen, als dieser von Flammenstrahlen aus dem Gleichgewicht geworfen wurde.

Der Streitkolben hämmerte gegen das Knie, und brach etwas.

Das Betrachterschwert empfing den stürzenden Riesen, und dessen eigenes Gewicht spießte ihn auf.

Blut kam in Schwällen aus der Halsberge geschossen, auf Rakis herab.

***

Teldra zog das Rapier aus dem Rücken des Magiers und hielt sich die Seite. Sie sah in den Gängen Schatten im Fackelschein – Verstärkungen.

Sie lief auf den Ausgang zu.

Die beiden Männer im Raum folgten ihr, ebenso Heram und Sergenas.

Hastig suchte man sich ein Versteck im Trümmerfeld, was einmal ein Vorhof gewesen war, Heram und Teldra verwischten die Spuren.

Die Verstärkung schien sich nicht aus der Festung zu trauen.

Alle sackten müde gegen die Felsen.

Stumm flogen die Ascheflocken auf sie herunter und überzogen sie mit schwarzem Schnee.

Spoiler (Anzeigen)


Hier der Krieger (Ich weiß dass Charm Person an sich nicht funktioniert hätte, aber in der Hitze des Gefechts hab ich es vergessen)
Spoiler (Anzeigen)


Die Paladine:

Spoiler (Anzeigen)


Die Priesterinnen:

Spoiler (Anzeigen)
Titel: Lords of Darkness
Beitrag von: Gerthrac am 10. September 2007, 13:29:57
Fragen, Anregungen und Kommentare wie immer herzlich willkommen.
Titel: Lords of Darkness
Beitrag von: Gerthrac am 21. September 2007, 20:13:50
Liest hier eigentlich noch einer mit? Oder soll ich das Posten lassen?
Titel: Lords of Darkness
Beitrag von: Boïndil am 21. September 2007, 21:29:43
Doch ich, nur ich war in letzter Zeit nicht da, um zu posten.

Gab es beim Kampf die Möglichkeit, dass die Verstärkung "rechtzeitig" eintrifft? Der kampf wäre wohl sonst deutlich schlechter gelaufen, es hörte sich so an, als ob der Kampf recht hart war. Sehr Realistisch fand ich den Versuch den Krieger mit Personen Bezaubern zum Angriff zu überreden- ein Kämpfer weiß halt nichts über die Wege der Magie/des PSI  :wink:
Titel: Lords of Darkness
Beitrag von: Sirius am 22. September 2007, 11:35:34
Ich lese deine storyhour ebenfalls gerne. Mach nur weiter :)
Titel: Lords of Darkness
Beitrag von: Gerthrac am 22. September 2007, 16:51:03
Oha liest ja doch noch wer :)
Danke für das Feedback:)

Ja, der Kampf war echte Knochenarbeit. Das lag zum einen an der Architektur(Fallgitter) und zum anderen an den Massen an Gegnern, so dass die Gruppe nicht wirklich koordiniert vorgehen konnte. Es ging auch mehr als ein Charakter zu Boden und nur die Tatsache, das CdG Gelegenheitsangriffe zieht, hat die Gegner davon abgehalten, die Sache zu beenden.

Das Eintreffen der Verstärkung war von mir vorher geskriptet, und zwar im Reaktionsplan wenn Alarm geschlagen wird. Es waren einfach Laufwege zu bedenken, da die Asche die Fortbewegung halbierte.

Und der Krieger, nun jaa, ich sag mal mit dem stand und fiel das Schlachtenglück. Wenn Rakis den nicht bezaubert hätte, hätte der wahrscheinlich dann die Gruppe ausgeschaltet.

Update im Laufe des Wochenendes.
Titel: Lords of Darkness
Beitrag von: Sohn des Sammaster am 23. September 2007, 04:10:43
Ich bin auch begeisterter Leser und sehr interessiert. Hoffe es folgen noch reichlich Fortsetzungen.
Titel: Lords of Darkness
Beitrag von: Gerthrac am 23. September 2007, 19:20:19
Kapitel 17: Dämmerung

Müde legte die Gruppe sich in ein behelfsmäßiges Zelt.

Ob es Tag oder Nacht war, wusste niemand, denn der Himmel war schwarz.

***

Viele Stunden später. Sergenas schlug die Augen auf. Er kroch unter der Decke hervor, die er zwischen zwei Felsen gespannt hatte und hielt sich die Seiten. Der Boden war hart. Er ließ seine Halsknöchel knacken. Die anderen krabbelten auch langsam aus ihren Unterständen. Keiner sah wirklich gut aus, denn sogar Caloras hatte seinen Vorrat an Heilmagie aufgebraucht.

„Was machen wir jetzt? Gehen wir wieder rein?“ wollte Rakis wissen.

„Ich würde erst vorher etwas ausprobieren. Das wollte ich schon lange einmal.“ Sagte Sergenas.

„Und was?“

„Wir teleportieren zurück nach Tammar. Zu Dairon.“ Er grinste kurz. „Der wird schauen.“

„Wer ist Dairon?“ wollte Caloras wissen.

„Dairon ist ein schwarzer Priester. Das Original. Und fürs Protokoll: DU bist die Kopie.“ Giftete Sergenas.

Alle versammelten sich. Auch Caloras, der nicht allein zurückbleiben wollte.

Sergenas intonierte zum ersten Mal seinen Teleportzauber.

***

Tammar. Früh morgens. Tempel der Tyrannoskirche unter Leitung von Dairon Pereandros.

Dairon stand am Altar und bereitete das Morgenopfer vor.

Plötzlich knisterte es hinter ihm, als arkane Energie den Raum flutete.
Er wirbelte herum. Es krachte, als seine Schutzsiegel detonierten. Also Eindringlinge. Dairon zog seinen Streitkolben. Er zögerte. Vor ihm stand die Gruppe, die er vor über einem Monat nach Messemprar entsendet hatte.

Offenbar hatte Sergenas endlich gelernt zu teleportieren.

Doch brach ein rothaariger Mensch, den er nicht kannte, zu Sergenas Füßen gerade zusammen, gelähmt von den Glyphen, die ihn unkontrolliert zucken ließen.

„Was ist das denn?“ fragte er.

„Ein Kossuthkleriker. Heißt Caloras.“ Sagte Rakis.

Dairons Gesichtszüge gefroren. „Schafft das raus aus meinem Tempel. Sofort.“

***

In den Ruinen der Taverne standen sie alle zusammen, und berieten sich. Caloras hatte aufgehört zu zittern, und Dairon und Heram tauschten aus, was in der Stadt und auf dem Weg geschehen war im vergangenen Monat. Dairon berichtete von den Inquisitionen der Mystrakirche, und dem Drogenproblem, für welches die Mykoniden in der Unteren Höhle verantwortlich waren. Dairon erklärte sich bereit, die Beute zu verkaufen, während die Gruppe sich im Tempel erst einmal ausruhte. Caloras musste sich ein Zimmer in der Stadt suchen.

Ausgeruht, sauber und gesund machte man sich am Abend daran, wieder zurück in die Zitadelle zu teleportieren. Sergenas wirkte zum zweiten Mal Teleport und schon regnete es wieder Asche auf die Köpfe der Gefährten.

Heram hob sofort den Finger an die Lippen.

Er lauschte.

„Da kommt was.“

Alle versteckten sich hinter Trümmern, um zu sehen, was den Hof gleich betreten würde. Sie mussten nicht lange warten. Eine Truppe Mulhorandi marschierte über den Hof, ein Magier und je drei Paladine und Priester.

„Verstärkungen. Diese Schweinehunde.“ Flüsterte Teldra.

„Heram legte einen Pfeil auf die Sehne. Sein Grinsen ließ Teldra einen kalten Schauer über den Rücken laufen.

„Die sind doch nur Freiwild.“



Mehr im Laufe der Woche.
Titel: Lords of Darkness
Beitrag von: kreuzi am 28. September 2007, 22:39:34
Cool, weiter so. Kann kaum die Fortsetzung abwarten.

Gruss,

Kreuzi
Titel: Lords of Darkness
Beitrag von: Gerthrac am 01. Oktober 2007, 21:25:07
Also bin mim Moment etwas im Stress (Studium geht bald los etc) und daher wird wahrscheinlich am 3.10. ein Update kommen. Da hab ich dann Zeit zum schreiben.
Titel: Lords of Darkness
Beitrag von: Topas am 02. Oktober 2007, 10:38:15
Wozu Feiertage doch gut sind.
Titel: Lords of Darkness
Beitrag von: Topas am 05. Oktober 2007, 16:03:43
Wie sieht es aus, kommt das angekündigte Feiertagsupdate zu spät oder ist einfach zu wenig Zeit da um was zu schreiben ?
Titel: Lords of Darkness
Beitrag von: Andi am 05. Oktober 2007, 17:50:39
Lese die Story-Hour auch nch nicht lange, aber dein Stil ist gut.
Würde mich über eine Fortsetzung freuen.
Titel: Lords of Darkness
Beitrag von: Gerthrac am 06. Oktober 2007, 19:00:34
Sooo sorry sorry sorry für die Verspätung aber ich hab im Moment echt wenig Zeit.
Dafür mal ein paar schöne neue Infos im Update. Mit Glück kommt morgen noch mehr.

Hier bitte:

Kapitel 18: Licht der Klarheit – Teil 1

Der Kampf währte nur kurz.

Und für die Mulhorandi äußerst schmerzhaft. Die ganze Gruppe wurde von den Fernkämpfern zerschossen, bevor sie auch nur in die Nähe des Tores gelangten.

Dann wartete die Gruppe, ob jemand zu Unterstützung heraus kam.

Nichts.

Langsam schlich man sich wieder in die Festung. Alles leer. Kein Zeichen von Leben mehr zu sehen. Der Bereich der Zitadelle, den die Mulhorandi als Basislager ausgewählt hatten, war anscheinend mal ein Kasernenbereich für die Torwachen gewesen: kleine schlafräume, notdürftig von Asche befreit, und ein größeres Zimmer, wohl ehemals ein Aufenthaltsraum der Wachen. Die Leichen waren alle weg.

Sergenas und Caloras ärgerten sich über mangelnde Beute, ersterer wegen des Verkaufswertes, letzterer, weil er so keine Gegenstände als Opfer an seinen Gott opfern konnte.

Als die Gruppe sich im großen Raum eingefunden hatte, fand Teldra ein paar alte Seiten eines Tagebuches unter dem Tisch, wohl in der Panik buchstäblich unter den Tisch gefallen, sowie ein grüner Edelstein, der laut Sergenas Verwandlungsmagie enthielt.

Teldra fasste gerade zusammen.

„Also gut. Es scheint hier so eine Art Forschungszentrum von diesen irren Gilgeamiten gewesen zu sein, wo sie neue Methoden erforschten, um ihre Soldaten zu verstärken. Und offensichtlich schienen sie damit auch Untote einzubeziehen….“ Sie gab Caloras eine Zeichnung unter den losen Seiten. „…aber das muss unser Fachmann klären. Ihre letzte Methode haben sie wohl an ihrem General durchgeführt. Der Kerl heißt Candcharot und war der Oberbefehlshaber.“ Sie schniefte. “Hat ihn anscheinend so in den Wahnsinn getrieben, weil sie ihm den Arm abgetrennt und ihn eine durch einen ‚Azurkristall’ betriebene künstliche Sense ersetzt haben, dass er angefangen hat, wahllos Leute umzubringen und sie ihn durch ein Ritual eingesperrt haben. Scheint auch untot zu sein. Hier sind ein paar Merkmale.“ Ein weiterer Zettel ging zu Caloras.

Rakis zog eine Braue hoch. „Azurkristall.“

Heram nickte. Das klang viel versprechend.

Caloras war fertig mit der Zeichnung. „Das was die beschreiben sind Huecuvas. Das sind ehemalige Sterbliche die eine Verbindung zum Göttlichen hatten, doch von ihrem Gott irgendwie verraten wurden und dadurch starben. Zum Beispiel Priester, Mönche oder Paladine. Behalten aber ihre alten Kräfte, also Vorsicht. Sie übertragen auch Krankheiten.“

Sergenas lachte dreckig.

„Wir wissen ja von Vierna, dass die Zitadelle bei einem Vulkanausbruch von giftiger Asche ausgelöscht wurde. Das tut Untoten nichts, also werden noch welche hier sein. Ich schau mich mal um.“ kündigte Heram an. Er schlich zu dem Kampfplatz, zur verbarrikadierten letzten Tür.

„Ich schätze mal der grüne Kristall ist Teil des Freisetzungsmechanismus von diesem Candcharot. Suchen wir mal nach dem Ritualplatz.“ Merkte Sergenas an.

Caloras’ ansonsten sonnenverbrannte Haut wurde zusehends blasser. „Nicht gut.“

Rakis sah ihn fragend an.

„Candcharot hat sich anscheinend einen zweiten Splitter ins Herz gerammt und damit sich in einen Untoten erfüllt von göttlicher Kraft verwandelt. Er ist…“

Caloras sah hoch.

„… immun gegen göttliche Energie. Er kann nicht vertrieben und nicht beherrscht werden.

Ein wahrer Untoter. Ein Todesritter.“
Titel: Lords of Darkness
Beitrag von: Gerthrac am 07. Oktober 2007, 20:02:49
Teil 2

„Hört sich übel an.“ Befand Sergenas. Er klang ernst. „Aber jetzt wissen wir endlich, womit wir es zu tun haben.“

Aus dem Gang bei der Kreuzung rief Heram nach ihnen. Er war gerade damit beschäftigt, durch eine Lücke in der Barrikade zu spähen. Seine Brosche glomm rot. Der Waldläufer winkte Rakis und Caloras ran, damit sie die Barriere zerlegen konnten.

***

Die Gruppe stand in einem riesigen viereckigen Raum, fast hundert Meter groß, der, als er noch nicht von Trümmern angefüllt war, wohl als zentrale Promenade oder Aufmarschplatz gedient hatte. Der Nexus des Ziggurats, sozusagen. An den sichtbaren Teilen der Wände waren überall Fresken von Gilgeam, den Caloras identifiziert hatte, wie er diverse Heldentaten vollbrachte. In der Mitte des Raumes war etwas wie eine überdicke quadratische Säule, selbst über fünfzig Meter stark, die auf halbem Weg zur Decke eingeschnitten war, sodass ein Laufgang entstand, der in fünf Metern Höhe verlief. Der Raum hatte vier Ausgänge nach außen, zwei Treppen, die in die „Säule“ hinein führten, und zwei, die nach oben führten, wie Rakis, der einfach die Wand raufgerannt war, berichtete. Die Gruppe hatte den Raum von Süden betreten, man entschied sich, nach Osten zu gehen. Dort bewegten sich alle vorsichtig den breiten Gang hinunter, der von Asche überschwemmt war, worin sich allerdings auch Knochen fanden.

Rakis stieß einen der Knochen an. Durch den Tritt flutschte der Schädel halb aus der Asche.

Rakis legte den Kopf schief. „Hörner?“

Heram trat neben ihn. „Haben wohl nicht nur Menschen als Soldaten verwendet. Kein Wunder, wenn sie ihren Obermeister in ein durchgedrehtes Mörderskelett verwandeln. Ich tippe auf Minotauren.“

Die Gruppe kam zu einer T-Kreuzung, von der auch schon vorher zwei Türen abzweigten. Beide waren verkohlt, aber geschlossen.

Teldra sah sich den Boden an. „Fußabdrücke.“

Heram, der sich dabei besser auskannte, kniete sich neben sie. Der Waldläufer zog die Brauen hoch. „Skelettierte Fußabdrücke. Und Hufe.“

Rakis sagte, fast schon schläfrig: „Die kommen von untoten Minotauren mit Äxten in der Hand.“

Sergenas fragte, ohne sich umzudrehen: „Wie kommst du denn darauf?“

Der Gedankenkrieger zog seine Waffe. „Da hinten buddeln sich grad welche aus der Asche.“  

Alle fuhren herum.

Eine schrille Stimme hallte durch den Gang, eine Stimme, in der Wahnsinn mitschwang.

„WILLKOMMEN!! UM DER SACHE DES GRÖSSTEN ALLER FELDHERREN ZU DIENEN, HABEN SICH NEUE REKRUTEN EINGEFUNDEN!!!“

Calroas sah, dass sich neben den vier imposanten Minotaurenskeletten, die sich ausder Asche erhoben, die immer noch meterdick lag, ein menschengroßer Untoter  erhoben hatte. Er trug eine Rüstung unter einem priesterlichen Gewand, welches, von Asche verschmiert, nicht zuzuordnen war. Aber der Kleriker des Feuerfürsten konnte es sich denken.

Alle machten sich kampfbereit. Die riesigen Minotaurenskelette waren im Weg, sodass keiner den Huecuva erreichen konnte. Rakis und Heram, sein neues Schild bereit machend, gingen in den Nahkampf, die weniger zähen Mitglieder der Gruppe blieben zurück, während Caloras sein heiliges Symbol hervor zog.

„Fürst der Flammen, enthülle deine glühende Macht und weise diesen niederen Kreaturen ihren rechtmäßigen Platz als deine niederen Diener zu!!“

Weil er sich dem Elementarismus verschrieben hatte, war seine Verbindung zu Kossuth in dieser Hinsicht nicht so eng wie sie sein könnte, doch erstarrten alle Minotauren bis auf einen und kauerten sich hin.

Rakis und Heram sahen, wie ihre Gegner ihnen die Köpfe darboten und alle Gegenwehr einstellten.

Beide sahen sich an und grinsten.

Teldra fluchte im Stillen. Hier konnte sie keine Zauber stehlen, und Untote hatten keine Vitalpunkte, die sie hätte mit ihrem Rapier treffen konnte, welches gegen Skelette nahezu unbrauchbar war.

Sergenas legte sich derweil mit dem untoten Kleriker an. Flammenstrahlen rasten auf das grinsende Skelett zu, und bohrten sich in Knochen, welche sich schwärzten, knackten, und zerbrachen.

Rakis hämmerte mit aller Kraft auf den Schädel vor ihm, welcher splitterte und brach. Doch sah er nun, dass im Schädel ein Knoten aus grauweißer Energie verborgen war.

Und der Knoten detonierte, Rakis und Heram einhüllend.
Titel: Lords of Darkness
Beitrag von: Gerthrac am 19. Oktober 2007, 23:18:30
Kapitel 19: Schattengeist

Negative Energie flutete die Luft um den Gedankenkrieger und den improvisierenden Nahkämpfer. Sie drang in ihren Kopf, in ihren Körper.

In ihr Herz.

Heram fand das Gefühl grässlich, wenn sein Herz auf einmal mehrere Schläge aussetzte, um dann umso schneller zu hämmern.

Doch schlimmer, die Knochenbrüche der Skelette schlossen sich.

Und der untote, wahnsinnige Priester hinter ihnen hob etwas, was wie ein heiliges Symbol aussah.

Die beiden wappneten sich, als er anfing zu murmeln, und eine Druckwelle aus schattenhafter Energie über sie hinweg wusch wie ein kalter Windstoß unter der Kleidung. Doch schadete sie ihnen nicht.

Die Äxte, die auf beide herniederfuhren und sie beinahe in Einzelteile spalteten, indes schon.

Rakis und Heram hechteten in unterschiedliche Richtungen, fest die Augen zusammenkneifend gegen die hoch spritzende Asche.  

***

Caloras traute seinen Augen nicht. Der Untote hatte den Griff des Feuerlords um die Skelette gebrochen.

Nun, dachte er sich, dann nehm’ ich sie ihm eben wieder ab.

Er hob sein heiliges Symbol.

***

Rakis hüllte sich in seine Amorpha, was die Skelette von ihm ablassen ließ.

Heram besaß so etwas leider nicht. Und die Skelette schlugen zu wie echte Minotauren. Zwei standen vor ihm.
Die erste Axt konnte er noch an seinem Augenschild abgleiten lassen.

Die zweite trennte ihm fast den Schildarm von der Schulter ab.

Mit einem hässlichen Geräusch rissen Sehnen, brachen Knochen.
Herams Blut formte mit der Asche Klumpen. Ein paar Fetzen Gewebe und der untere Teil des Kettenhemdes hielten den Arm noch am Stumpf. Seltsamerweise tat es nicht einmal weh.

Heram sah sich das an, und wusste das er sterben würde. Ohne Deckung, taumelnd und zitternd vor Schmerz konnte er nur noch eins sagen, bevor die Axt ihn holen würde:

„Hilfe…“

Die Axt raste auf seinen Kopf zu…

Und erstarrte mitten in der Bewegung, als sich die Minotauren hinkauerten, von Caloras im Bann gehalten.

Schlanke Arme tasteten über seine Brust, fanden die Schultertasche mit dem Heiltrank, entkorkten sie, und flößten sie ihm ein, während sie ihm den Stumpf an die Schulter hielten.

Heram ließ es geschehen und sagte, ohne sich umzudrehen:

„Danke Teldra. Schätze, ich schulde dir was.“

***

Rakis war sauer. Er wendete seine Konzentration auf, die es ihm erlaubte, bestimmte Kampftechniken einzusetzen, wenn er sie sozusagen verbrannte, um sein Schwert knapp außerhalb aus der Wirklichkeit zu versetzen.

Er nahm alle Kraft zusammen, fasste das Schwert mit beiden Händen, während eine weitere Gedankenübung korrosive Flüssigkeit auf der Schneide erzeugte.

Dann ließ er mit einem Brüllen seinen Überkopfschlag vom Stapel, welcher Schädel und Rückgrat des nächsten Minotaurenskelettes sauber durchtrennten.

***

Heram sah die Welle auf sich zukommen.

Er konnte noch sagen:
„Noch… einen… bitte…“

Dann brach er zusammen, die Wunden wieder aufgerissen durch Energie des Untodes.

Teldra riss die Augen überrascht auf.

***

Der Huecuva hob sein Symbol erneut…

Und verfiel in fast spasmische Zuckungen, als ein Feuerstrahl seinen kompletten Arm inklusive Symbol weg brannte und sich in den Brustkorb fraß.

Der Untote verlor das Gleichgewicht und stürzte in die Asche, der spröde gewordene Schädel zerbrach in  zwei Teile beim Aufschlag.

Sergenas’ Finger qualmten. „Schluss jetzt mit den Moralpredigten.“

Die verbleibenden Skelette fielen schnell, da sie sich nicht mehr wehrten auch ohne weitere Verletzungen. Caloras ließ Heram professionelle Hilfe angedeihen, und die Gruppe sammelte sich kurz, als Teldra auch schon wieder die Hand hob.

„Shhh! Da kommt was.“

Und da waren sie auch schon um das Eck geschossen und bei ihr, die leblosen Schädel schwarz von der Asche, in weite Roben gehüllt, die Klauen ausgestreckt…

Mönche.
Untote Mönche.

Teldra schrie auf, als knochige Hände ihre Rippen und Nasenbein brachen.

Und hinter ihnen kamen zwei weitere Huecuvapriester, die Zauber schon auf den nicht mehr vorhandenen Lippen.

Rakis schrie: „Alle zu mir!“ während er sich auf die Anwendung einer weiteren Geisteskraft konzentrierte, die er erst kürzlich so weit entwickelt hatte, dass er es riskieren würde, sie anzuwenden.

Sobald alle taumelnd, rennend oder wild ausweichend bei ihm angekommen waren, löste er sie aus.

Und die Gruppe stand wieder vor der Festung.

Vorschläge, Kritik, Kommentare und Süßigkeiten immer erwünscht :wink:
Titel: Lords of Darkness
Beitrag von: Sohn des Sammaster am 20. Oktober 2007, 17:36:26
Nette kleine Schlacht. Stell ich mir echt spaßig vor in der Asche. Chaos überall.
Weiter so!
Titel: Lords of Darkness
Beitrag von: Alcarin am 27. Oktober 2007, 11:39:10
Naja Gerd, du weißt ja, wie gern wir unseren damals verzapften Mist nachlesen  :P

Immer weiter so ;)
Titel: Lords of Darkness
Beitrag von: Gerthrac am 28. Oktober 2007, 13:48:30
Die Gruppe hatte unglaublich viel Spaß bei dem Kampf, da jeder immer versucht hat, den Minotaurus neben dem jeweils anderen umzuhauen um ihm Schaden zuzufügen.(Vor allem Caloras vs Sergenas, obwohl Caloras vor allem rebuken musste.)

Alcarin: "Sengender Strahl... auf den da!"
Falkenblut: "Mistkerl!"
Alcarin: "isser tot?"
Ich "Ja. Caloras, Reflexwurf."
Falkenblut: "VERDAMMT!"

Alles in allem, ein sehr lustiger, spannender und in Erinnerung bleibender Kampf. Die Gruppe kann ihn heute noch fast auswendig.
Titel: Lords of Darkness
Beitrag von: kreuzi am 29. Oktober 2007, 07:23:35
Hallo,

wann gehts denn weiter ? Bin ja schon sooo gespannt !

Gruss,

kreuzi
Titel: Lords of Darkness
Beitrag von: Gerthrac am 29. Oktober 2007, 15:17:14
Wahrscheinlich erst am WE hab unter der Woche wenig Zeit. Oder vielleicht schon am Feiertag.
Titel: Lords of Darkness
Beitrag von: Gerthrac am 04. November 2007, 21:54:48
Juhuu 4000 views geknackt. 8)

Also dann.

Kapitel 20: Feuergeist

„Mir geht’s gar nicht gut…“ murmelte Heram, und drückte seine Hand auf die klaffende Schulterwunde. Sein Arm hing schlaff herab.

Sergenas teleportierte die Gruppe in die Tavernenruine nach Tammar, wo man Caloras wegschickte (mit Nummer 2 als Beobachter), und Heram versorgte. Anschließend aßen alle etwas und ruhten sich aus vom anstrengenden Kampf.

***

Am nächsten Morgen stand die Gruppe wieder im Nexus der Zitadelle.  

Als man sich wieder in den Gang vortastete, fand man ihn leer vor. Keine Zeichen von Knochen, die sich bewegten. Rakis pflügte trotzdem auf dem Weg immer mit der Betrachterklinge durch die Asche.

In einem der Nebenräume fand man eine riesige Statue von Gilgeam, deren eine Augenhöhle mit einem blauen Edelstein gefüllt war. Der magische Edelstein vom Mulhorandi-Raum passte, wie Teldra feststellte, mit dem im Auge zusammen. Rakis rannte die Statue hinauf und schlug den Stein einfach heraus.
 
„Wohin jetzt?“ fragte der Gedankenkrieger, als er wieder unten auftraf, während schwarze Asche in alle Richtungen wegspritzte.

„Ich würde sagen, wir entfernen uns nicht so weit vom Eingang und nehmen erst einmal den Westflügel.“ Schlug Caloras vor.

Keiner hatte etwas dagegen, und so durchquerte die Gruppe den Nexus und stand vor dem Tunnel des Westflügels. Beißender, dunkler Rauch drang aus dem breiten Gang. Die Wände waren rußverschmiert, die Fresken von Gilgeams Heldentaten kaum noch zu erkennen.

Vorsichtig ging die Gruppe voran, Heram und Teldra spähten wie immer, Sergenas ging in der Mitte mit Rakis als Wache, und Caloras kam zum Schluss, weil er der lauteste war und einen Angriff von hinten in seiner Rüstung noch am ehesten überlebte.
Eine T-Kreuzung später erforschte die Gruppe einige  fensterlose Räume, darunter eine Waffenkammer, und einen Raum, der offenbar einmal ein Offiziersquartier war, denn eine verkohlte Leiche lag in einem bronzenen Bett, und in einem verkohlten Schrank, der bei einem Tritt von Heram zerbrach, lagerten magische Waffen und eine Ritterrüstung, und sogar ein versiegelter Behälter aus Metall, der einige göttliche Schriftrollen enthielt, die Caloras einsteckte.  

Der Rauch wurde dichter, und es wurde merklich wärmer.

„Hmm… ich sollte die Macht des Feuerfürsten nutzen, um uns gegen Hitze abzuschirmen.“
merkte Caloras an.

Keiner war dagegen, nur Sergenas schützte sich selbst, mit einer gemurmelten abfälligen Bemerkung über Caloras’ Fähigkeiten.

Die Gruppe rückte durch ein größeres Tor in einen anscheinend sehr großen Raum ein, welcher jedoch von dichtem Qualm verhangen war, und so konnte man kaum was erkennen, nur diffuse rötliche Beleuchtung, wie durch Fackeln oder Feuer. Heram, der vorne neben Teldra stand, warf ihr einen Blick zu. Sie sah kurz zu ihm herüber und zuckte die Achseln. Die Zauberdiebin war nicht sicher, was sie von dieser Situation halten sollte.

Sergenas stand ein paar Meter hinter ihnen. Auch er war sich unsicher, es war sehr heiß, und im Raum waren arkane Energien im Spiel. Er sog prüfend die Luft ein…

Sergenas riss die Augen auf.

Röchelte, hustete.

„Was?“ fragte Rakis, eher mäßig interessiert.

Sergenas starrte ins Leere, der Mund seltsam offen.

„Was?!“

Seine Augen schienen tiefer in den Höhlen zu liegen als noch vor ein paar Momenten.
Er spuckte einen Blutschwall.

„Scheiße!!“ fluchte Rakis. „Kleriker! Komm her!“

Heram war herumgefahren, als Rakis anfing zu schreien. Er blickte kurz über die Schulter…

Und sah wie eine Klaue aus Rauch auf ihn zugeflogen kam und ihm durchs Gesicht fuhr.
Er taumelte nach hinten.
„Wir werden angegriffen! Direkt aus dem Rauch!“

Teldra taumelte auch herum. Ihr Gesicht wurde fahl. Blut lief über ihr schmales Kinn.
Rakis konzentrierte sich und suchte nach den Angreifern. Da merkte er, wie ein Rauchschwall ihn einzuhüllen drohte, auf sein Gesicht zustrebte. Er blies trotzig dagegen und wandte das Gesicht ab. Plötzlich war es so, als schaute er durch seine Hände, und er konnte die Umrisse der aggressiven Rauchschwade erkennen… nein, nicht seine Hände.

Sein Schwert, durch dessen Augen er sah.
Er hob die Waffe.

***

Caloras bemühte sich, die inneren Verletzungen von Sergenasund Teldra im Zaum zu halten, doch wusste er nicht, wie er die Rauchelementare aus ihnen herausbekommen sollte.  
Er fing an zu zaubern.

***

Heram hatte wieder sein Schild und sein Schwert zur Hand genommen, und kämpfte mit Rakis gegen die freie Rauchwolke.

Caloras rief gerade: „Das sind Rauchelementare, die sind empfindlich gegen Kälte!“

Heram machte einen Ausfallschritt und hieb in die Wolke, ohne nennenswerten Effekt.
Rakis machte den Anschlusstreffer und trennte einen beachtlichen Teil vom Körper des Elementars ab, welcher sich dann in harmlosen Rauch verwandelte. Säure tropfte von seinem Schwert.

***

Teldra fühlte sich wie von einer unsichtbaren Hand von innen zerfetzt. Uns sie fühlte ihre Lebenskraft von einer eisigen Hand angegriffen. Sie röchelte.
Hustete.
Spuckte.
Und erbrach halb das Elementar aus ihrem inneren.

Sie zog ihr Rapier, Mordlust in den grünen Augen.

***

Sergenas schaffte es nicht, das Elementar auszuhusten. Er merkte, wie der Mangel an Atemluft sein Tribut forderte. Die Ränder seines Sichtfeldes wurden immer dunkler.

***  

Heram traf und verletzte das Elementar diesmal, indem er weitere Rauchfäden mit seinem treuen Langschwert abtrennte. Rakis tat sein übriges, und so schafften sie es, das freie Elementar zu Boden zu ringen.

***  

Caloras und Teldra erwehrten sich des zweiten Elementars, welches Caloras zum Ziel seiner Angriffe erkoren hatte, und so konnte dieser Sergenas nicht beistehen. Besonders traurig stimmte das den Kossuth-Kleriker aber nicht. Sein Streitkolben richtete allerdings nicht genug Schaden an, und so intonierte der Elementargelehrte einen Zauber, der seine Kampfkraft verbesserte und ihn wachsen ließ.

Gerechte Macht.

Caloras ragte neben dem Elementar auf. Nun waren sie auf Augenhöhe.


Edit: Ganz blöder Fehler :oops:
Titel: Lords of Darkness
Beitrag von: Sohn des Sammaster am 05. November 2007, 13:59:40
Endlich gehts weiter.
Die Atmosfäre mit der Asche und dem alten Statuen etc gefällt mir echt gut. Mal überlegen ob jch mich da ein wenig bedienen werde, wenn erlaubt.
Titel: Lords of Darkness
Beitrag von: Gerthrac am 05. November 2007, 16:01:30
Klar, warum denn nicht? :)

Es geht jetzt übrigens langsam aufs Ende zu. Ich denke, noch ein großes oder zwei kleinere Kapitel dann kommt der finale Showdown.
Titel: Lords of Darkness
Beitrag von: Boïndil am 05. November 2007, 22:44:45
Zitat
Caloras bemühte sich, die inneren Verletzungen von Caloras und Teldra im Zaum zu halten, doch wusste er nicht, wie er das Rauchelementar aus ihnen herausbekommen sollte.
Er fing an zu zaubern.


Dumme Frage, aber meinst du das so, wie das da steht?  :wink:

Zitat
Es geht jetzt übrigens langsam aufs Ende zu. Ich denke, noch ein großes oder zwei kleinere Kapitel dann kommt der finale Showdown.


Schade, aber komm deshalb bloß nicht auf die Idee uns lange warten zu lassen :tooth:

Ansonsten mal wieder sehr gut, wobei ich mich immer wieder von neuem auf die Streitigkeiten zwischen Caloras und dem Rest freue. Wie kann er es eigentlich wagen zum falschen Gott zu beten  :wink:
Titel: Lords of Darkness
Beitrag von: Gerthrac am 10. November 2007, 22:44:56
Kapitel 21: Am Ende der Welt

Caloras hämmerte auf das Elementar ein, welches weiter versuchte, in seine Lungen einzudringen. Dessen Klauen richteten kaum noch Schaden an, da Caloras’ Magie seine Haut resistent gegen alle Schläge außer denen von heiligen Waffen machte.

Währenddessen röchelte Sergenas nur noch schwach. Doch seltsamerweise verließ das Elementar seinen Körper, bevor es ihn tötete.

Rakis und Caloras streckten das verbliebene Elementar nieder, und auch Heram griff in den Kampf ein.
Teldra goss Sergenas einen Heiltrank in die wunde Kehle.

Sergenas wurde wieder wach. Er hustete Blut. Teldra gab ihm noch eine Phiole in die Hand. Nachdem er die hinuntergeschüttet hatte, sah er sich um.

Er fixierte Caloras, Mord in den Augen. Doch blieb er stumm, was bei ihm eher selten vorkam. Teldra hatte ein schlechtes Gefühl dabei.

„Alle wieder klar?“ fragte Rakis in die Runde.

Heram nickte, und wischte sich das Blut aus dem Gesicht – die Wunde sah schlimmer aus, als sie war. Teldra war topfit und unverletzt. Sergenas war wütend und sah wieder besser aus, abgesehen von seinem mit Asche verschmierten Gesicht.

Caloras hatte nur kleinere Kratzer erlitten. Er sah zu Rakis…

Und riss die Augen auf. Der Rauch lichtete sich, und aus dem Boden hinter Rakis, vor einem weiteren Gilgeam-Götzenbild, kam eine Gestalt. Eine Gestalt aus graublauem Leichenlicht.

Ein Geist.

Und der Geist stand in Flammen. Die Erscheinung hatte die Form eines bleichen menschlichen Kriegers in grauer schwerer Rüstung, dessen weißer Mantel lichterloh in karmesinrotem Ektoplasma brannte. Die Flammen züngelten jedoch mit geradezu hypnotischer Langsamkeit.
Und sein Gesicht brannte ebenfalls. Schwarze Asche löste sich von geschwärztem Knochen, nur um wieder durch ektoplasmisches Fleisch ersetzt zu werden, welches wiederum vom Gesicht in einem Schwelbrand heruntergebrannt wurde.
In seinen Händen hatte die Gestalt ein geisterhaftes Schwert, welches jedoch irgendwie unfertig wirkte, wie nachträglich hinzugefügt. Am Rücken hing eine leere Schwertscheide.
Die Luft um den Geist donnerte und fauchte vor Hitze – der Geist musste unglaubliche Hitze erzeugen.

Rakis sah seinen Blick und das blaurote Flackern.
Er drehte sich um.

„Neun verdammte Höllen…“

Keiner bewegte sich, Sergenas erstarrte sogar mitten im Aufstehen.

Der Geist nahm sie einen nach dem anderen in Augenschein.
Während er das tat, erreichten die Flammen sein Auge und brannten es zu einer leeren Höhle aus. Der Anblick war abscheulich. Doch ein blaues Licht glomm kurz darauf in seiner Augenhöhle auf und stellte es wieder her.
Das Rauchelementar bildete zu seinen Füßen eine Wolke wie ein treuer Hund.

Der Geist begann zu sprechen, doch seine Lippen blieben geschlossen.
Er schwebte etwas auf die Gruppe zu.

„Ihr… was… tut ihr hier?“ Ein Knacken lag in der Stimme, wie das von Knochen im Höllenfeuer.

Rakis trat einen Schritt zurück, als sein Feuerschutzzauber anfing zu knistern, offensichtlich schwer beansprucht. „Wir wollen nichts von Euch persönlich, Herr…“

„Mein Name ist Celchu. Hauptmann Celchu, zu Euren Diensten.“ Ein hohles Lachen erklang. Ein grauenvolles Geräusch.

„Seid ihr gekommen, um mein Leiden zu beenden? Mir zu helfen? Oder, um mich zu zerstören?“

„Naja eigentlich wollen wir nur den Edelstein aus dem Auge der Statue da hinten, um ehrlich zu sein.“ antwortete Sergenas unverblümt.

Teldra rollte mit den Augen.
„Was mein Freund hier sagen will, ist, dass wir auch bereit sind, um Austausch für den Edelstein euch etwas anzubieten.“

„Ha! Was habt ihr denn für mich? Erlösung? Ihr seht weder wie die Engel der Sieben Himmel noch wie die Teufel der Hölle aus. Ihr bekommt nichts von mir.“

Teldra nahm sich zusammen. Caloras flüsterte ihr etwas zu.
„Hauptmann, Ihr seht aus wie ein Geist, der verdammt ist, in diesen verlassenen Ruinen am Ende der Welt sein Dasein zu fristen. Gibt es einen Weg, euer Leiden auf Dauer zu beenden?“

Der Geist durchbohrte die junge Frau mit einem heißkalten Blick, buchstäblich, denn sein Auge brannte wieder.

„Ich kann nicht zur Ruhe gelegt werden. Ich brenne bis in alle Ewigkeit. Ihr müsstet mir meine Waffe wiederbringen, den Devabrecher. Doch das Schwert…“

Heram warf einen Blick in den Nachbarraum.

In dem ein brennendes Kreuz verkehrt herum an der Wand hing.
Eine Gestalt war an das Metallkreuz geschraubt worden, und aus dem Kreuz troff brennende Flüssigkeit über den Körper.
Er sah schnell wieder weg.

Tief im Innersten wusste er, dass dieses Bild ihn bis ins Grab verfolgen würde.

„…wurde zerstört. Als ich gegen den General kämpfte.“

„Den General?“ fragte Caloras.

„Candcharot.“ Die Stimme knirschte jetzt.

„Den wollen wir zerstören. Er hat etwas, das uns gehört.“

„Ah ja? Dann Euch allen viel Vergnügen.“ Wieder ein hohles Lachen.

„Wir müssen anscheinend die Edelsteine aus Gilgeams Statuen als Schlüssel verwenden. Und Ihr habt einen. Wir bitten euch nur, uns eine Gelegenheit zu geben, Euren Tod zu rächen.“

Teldra improvisierte gerade wild. Ein Schweißtropfen lief ihren Rücken hinunter.

„Rache… die hilft mir auch nicht weiter.“ Der Geist sah nun unendlich müde aus.

„Wo ist denn Euer Kampfgeist? Es wird verdammt befriedigend für euch sein, sein Rückgrat brechen zu hören. Ich verspreche euch, wir werden Eurem Mörder einen grausamen Tod bereiten.“ Versprach Teldra mit grausamem Lächeln auf den Lippen.

Der Geist sah immer noch müde aus. Doch Heram konnte kurz seine Augen aufblitzen sehen. Asche fiel von seinem schwelenden Kinn, und verschwand vor dem Auftreffen auf dem Boden.

„Und denkt an eure Leute. Candcharots Wahnsinn hat sie alle verdammt.“ Teldras Herz klopfte bis zum Hals. Sie schoss ins Blaue.

„Meine… Leute…“ plötzlich schien der Geist durch sie hindurch direkt in die Vergangenheit zu blicken.

„Sicher gab es jemanden, der Euch auch etwas bedeutet hat.“ Teldra gab ihr Bestes.

Der Blick des Geistes wurde noch ferner. Schmerz erschien auf seinen Zügen.

„Also beschwöre ich Euch, ich bitte Euch, lasst uns dieses Monster zerstören.“

Der Geist schien nach einer Ewigkeit wieder in die Realität zurückzukehren. Er sah sie an, sein Gesicht voller Leid, alte Wunden in seiner Seele frisch aufgerissen.

„Unten in der Drachenhöhle ist ein Diagramm. Setzt die Steine ein, und alle Tore im Ziggurat gehen auf.

Ich gehe jetzt.“

Keiner antwortete.

Der Geist verschwand wieder in den Flammen des Raumes. Das Elementar verzog sich in den Rauch an der Decke.

Rakis holte den Stein.

Als sie vor der Treppe standen, die nach unten in den überfluteten alten Drachenhort führte, stieß Sergenas Teldra an.

„Gut gemacht da hinten. Auf seine Gefühle für andere anzuspielen… Schlauer Zug.“

Teldra lächelte strahlend. „Ist doch auch meine Arbeit hier!“    

Celchu:
 
Spoiler (Anzeigen)
Titel: Lords of Darkness
Beitrag von: Sohn des Sammaster am 12. November 2007, 14:11:38
Sehr stimmungsvoll mit dem Geist. Gefällt mir. Wobei der Blick zum umgedrehten Kreuz mich irgendwie an DOOM erinnert hat. ;-)
Weiter so!
Titel: Lords of Darkness
Beitrag von: Falkenblut am 16. November 2007, 18:44:06
Sehr viel Atmosphäre, sehr gut beschrieben. Bei der einen oder anderen Situation kommen Erinnerungen hoch, bei dem sich entweder ein (manchmal boshaftes) Grinsen bildet, oder wieder langsam zerfällt. Ist jedenfalls klasse, nur weiter so!
Gruss
Titel: Lords of Darkness
Beitrag von: Gerthrac am 29. November 2007, 21:33:06
Kapitel 22: Knöcherne Schwingen.

„Alle bereit?“ fragte Sergenas.

Die Gruppe stand vor einem fast ein Dutzend Meter durchmessenden, kreisrunden Loch im Boden. Sie waren die Treppe hinab gestiegen, die sehr lang war, und dann in diesen Raum gekommen, eine etwas behauene Höhle, deren Decke in kaltweißem Licht glomm, gerade genug, um Schatten zu werfen. Die Wände waren graubraun, aus hartem Stein.

Unten konnte man, ungefähr 10 Meter tief, eine granitene Plattform erkennen, die deckungsgleich mit dem Loch in dem Boden des Raumes war. Kompliziert aussehende Symbole und Linien befanden sich darauf eingemeißelt. Drumherum, nur Zentimeter unterhalb des Niveaus der Plattform, war dunkles, kaltes Wasser, denn nur die Plattform war von oben erleuchtet. Ein leichter Chlorgeruch stieg aus der unterirdischen Höhle in die Nasen der Gruppe, zusammen mit einem kalten Luftzug. Caloras fröstelte.

Rakis befestigte gerade ein Seil an einem Stalakmitenstumpf. „Wer geht zuerst?“

„Na du. Ich geb’ dir Deckung. Von hier oben.“ Heram hockte sich neben den Rand, seinen Bogen in der Hand. Die augenförmige Brosche des Waldläufers glomm leicht violett. Teldra nahm gegenüber von Heram Aufstellung, Armbrust geladen und entsichert. Die Zauberdiebin konnte so Herams toten Winkel sichern. Sergenas konzentrierte sich kurz, und spähte mit seinen durch arkane Energie verstärkten Augen in die Finsternis der Kaverne. Caloras legte gerade einen kleineren Schutzzauber auf sich, als Rakis hinab stieg, und machte sich bereit.

Der Gedankenkrieger seilte sich nach unten, Schwert in der Hand. Er benutzte wieder seine Klingensicht, und hielt die Waffe in alle Richtungen, denn im Gegensatz zu dem Menschen durchdrang der Blick des Betrachterschwertes auch absolute Dunkelheit. Er setzte seine Füße auf den Steinsockel.

Alles blieb ruhig.

Rakis sah sich genau um.

„Nichts in der Nähe. Könnt runterkommen.“

Heram war der nächste beim Klettern. Erheblich schneller als Rakis rutschte er das Seil hinunter, Teldra tat es ihm ebenfalls anmutig nach. Sergenas hielt nicht viel vom Klettern und wirkte einen Flugzauber auf sich.

Caloras sah ihn an und öffnete den Mund, um etwas zu sagen.

„Es wird ein verdammt kalter Wind in der Hölle wehen, ehe ich das tue. Kletter’ runter wie alle anderen auch, Blechbüchse!“ Spie der Hexenmeister aus.

Caloras starrte ihn wütend an, doch so kurz vor dem Ziel wollte er es nicht riskieren, mit der Gruppe zu brechen. Als er das Seil ergriff, ging unten Rakis schnell vom erwarteten Aufschlagspunkt weg zur Seite.

Doch Caloras nutzte etwas göttliche Magie, um den Abstieg ohne abzustürzen zu bewältigen.
Teldra zog eine Braue hoch.

Heram, der am Wasser stand, merkte, wie das Wasser anfing, über den Rand der Steinplatte zu schwappen.

„Da kommt was. Was großes.“

Er konnte, fast 20 Meter entfernt, unter der Wasseroberfläche einen weißen Schemen ausmachen. Einen gigantischen weißen Schemen.

Einen gigantischen weißen Schemen der unglaublich schnell näherkam!

Fluchend wich Heram zum anderen Ende der Plattform zurück, während Rakis und Caloras an ihm vorbei eilten, Waffen und Schild bereit machend. Rakis konzentrierte sich auf eine Gedankenkraft, während Caloras einen Kampfzauber wirkte.

Mit einem Aufspritzen von Gischt brach das Drachenskelett aus dem Wasser, der gehörnte Schädel zuckte nach vorne und verbiss sich in Rakis’ Brustkorb. Der Gedankenkrieger schrie auf. Offenbar wurde das Wasser zur Plattform hin flacher. Heram und Teldra eröffneten das Feuer. Sergenas auch, buchstäblich. Feuerstrahlen brannten große Knochenstücke zu Asche, doch der Koloss wankte nicht einmal. Rakis konzentrierte sich darauf, sich in eine Amorpha zu hüllen, denn er hatte gesehen, dass gegen eine solche Schnelligkeit und Kraft keine Rüstung die er kannte genützt hätte.

Das hatte auch Caloras eingesehen, doch sein wichtigster Kampfzauber war für Candcharot bestimmt, und so lenkte er positive Energie in die Wunde von Rakis, um die Blutung zu stillen. Rakis rannte los.

Klauen hieben neben ihm ins Wasser, und Zentimeter neben ihm klappten die Drachenkiefer erneut zusammen, doch schützte ihn die Amorpha. Doch auch Caloras bekam Schläge der skelettierten Flügel ab, die Kossuth sei Dank nicht die Zerstörungskraft des Bisses des Drachen hatten.

Während Rakis den Drachen aufhielt und mit der Betrachterklinge Knochen abtrennte, ging auf den Drachen ein wahres Sperrfeuer ein, magisch wie physisch. Das Skelett, geistlos wie alle Untoten dieser Art, griff stur die Ziele in Reichweite an, Rakis und Caloras. Es machte kaum Ausweichbewegungen, doch teilte es selbst schwer aus, und war sehr schwer zu zerstören. Dem geballten Angriff aller fünf Gruppenmitglieder erlag es jedoch innerhalb einer halben Minute.
Krachend fiel der letzte Rest eines einst stolzen schwarzen Drachens ins kalte Wasser zurück, diesmal für immer.

Rakis kam, schwer atmend, aus dem Wasser getaumelt. Seine Amorpha erlosch gerade.
„Heilung!“ grunzte er.

Caloras nahm einen in Telflamm erworbenen Heilstab zur Hand und brachte erst sich, dann Rakis wieder in Ordnung. Alle schluckten Tränke und wirkten Schutzzauber.

Sergenas und Teldra, die beiden arkan Begabten der Gruppe, hatten mittlerweile die Vertiefungen für die Schlüsselsteine gefunden, die den Todesritter befreien würden. Bis auf den letzten steckten alle in ihren Verankerungen.

„Will noch irgendwer irgendwas sagen oder tun, bevor es losgeht?“ fragte die junge Zauberdiebin, einen grünen Edelstein in der Hand, einen Zauberstab in der anderen.

„Ich wird’ hier nicht weggehen, bevor Candcharot nicht liegt.“ Stieß Sergenas hervor.

„Ich werde hier auch nicht ohne die Splitter weg gehen. Bei Kossuth, das schwöre ich.“ Erklärte Caloras.  

Rakis spuckte auf den Boden.

Heram knackte mit den Knöcheln und hob seinen Bogen auf. Er nickte.

Teldra ließ den letzten Stein in den Sockel gleiten.
Titel: Lords of Darkness
Beitrag von: kreuzi am 30. November 2007, 14:16:44
Hallo,

super Story, warte auf mehr von Dir.  :roll:

Gruss,

Kreuzi
Titel: Lords of Darkness
Beitrag von: Gerthrac am 30. November 2007, 20:36:48
Ein kleiner Bonus aus den schwarzen, bodenlosen Tiefen meiner Festplatte:

Spoiler (Anzeigen)
Titel: Lords of Darkness
Beitrag von: Gerthrac am 10. Dezember 2007, 18:28:11
Kapitel 23: Omega

Teil 1

Ein dunkles Grollen erschütterte das Ziggurat. Es hörte sich an wie ein mit rostigen Beschlägen versehenes Holzrad, das über Kopfsteinpflaster rollte. Alle Tore und magischen Zellen im Gebäude hatten sich geöffnet, eins nach dem anderen.

Dann wurde es still.

Totenstill.

Alle standen angespannt auf ihren Positionen. Sahen nach oben.

Ins kalte Licht.

„Sollen wir rauf gehen?“ fragte Teldra unsicher.

„Der kommt schon. Der weiß, wo wir sind.“ Erwiderte Sergenas, den Blick nach oben gerichtet. Heram schloss die Augen.

***

Der Kopfgeldjäger hatte seine Augen geschlossen, um seine anderen Sinne zu schärfen. Vor allem sein Gehör.

Und er hörte etwas.

Zuerst den schweren Schritt eines Panzerstiefels, der über den Granit der Treppe schleifte.

Dann ein reibendes Geräusch, wie von Sandpapier oder Pergament, dass über Fels rieb.

Noch ein Schritt.

Heram hob den Finger an die Lippen.

Ein leises, leicht kratzendes Geräusch.

Wie wenn man ein Schwert durch den Fels zieht. Heram fing an zu schwitzen. Er packte seinen Bogen fester.

Beim letzten Schritt öffnete er die Augen.

***

Rakis sah nach oben, und Verzweiflung drohte ihn zu lähmen, verbiss sich in sein Herz und riss mit Gewalt daran.

Über ihm stand Candcharot, der Todesritter.

Die Rüstung passte schlecht, sie war zu weit. Ohne Fleisch hielt sie nicht ganz.

Das Fleisch war grau, eingefallen und vertrocknet. Die Knochen schienen durch.

In den Augen brannte ein azurblaues Feuer, es glomm aus der Brustplatte hervor. Der erste Splitter leuchtete dort.

Der rechte Arm glitzerte metallisch, er war schon lange nicht mehr aus Fleisch und Blut.

Die rechte Hand hatte einen Finger der viel zu lang war. Der Finger war das Blatt einer Sense.

Die Schneide der Sense war schwarz und dunkelrot, von eingetrocknetem Blut. Aus der Armschiene leuchtete es ebenfalls blau. Der Rest der Rüstung war schwarzblau. Ein zerfetzter doch blütenweißer Umhang zog die Erscheinung ins Groteske.

Der Untote starrte auf sie herab. Er fing an zu sprechen, eine Stimme wie Steinschlag im Gebirge. Und dabei, mit einer beiläufigen Handbewegung, schoss der Finger nach außen, die Metallstange, an der er hing, glitt aus dem Arm, versteifte sich. Aus seinem Handgelenk klappte ein Griff.

Für die Sense, die sein Arm jetzt war.

„In meiner Festung…“

Er sprang mühelos die 10 Meter nach unten, und landete alarmierend nah neben Rakis.

„…schlägt kein Herz!“

Und dann griff er an.

***

Teldra stand neben Sergenas, und das Herz sank ihr in die Hose. Gegen diesen Gegner brauchte sie im Nahkampf nicht anzutreten. Sie warf einen Blick auf den Hexenmeister, spürte die arkane Energie die in ihm schlummerte. Sie hatte eine Idee.

***

Caloras begann, seinen stärksten Kampfzauber zu wirken.

Gerechte Macht.

Doch jetzt legte Candcharot los.

***

Rakis hob seine Waffe in Paradehaltung, als Candcharot blitzartig näher kam.

Wenn er sie weggeworfen und sich umgedreht hätte, es hätte keinen Unterschied gemacht.

Der erste Schlag fuhr ihm in die Rippen, das Kettenhemd zerfetzend. Ruckartig riss der Todesritter die Sense aus seinem Leib. Dem Blutschwall voran flog ein einzelner Tropfen in hohem Bogen auf den Steinboden zu.

Der zweite Schlag ging frontal in den Bauch. Rakis’ Kettenhemd blähte sich an seinem Rücken auf, dann brach eine groteske metallene Rückenflosse aus seinem Leib. Seine Speiseröhre füllte sich mit Blut.

Der dritte Schlag fuhr ihm ins Gesicht, knapp neben seinen Kopf, wie Rakis dachte. Plötzlich wurde sein Blickfeld schmaler. Blut spritzte in alle Richtungen.
Dann kamen die Schmerzen, und der Gedankenkrieger merkte, er hatte ein Auge weniger im Kopf.

Der Blutstropfen traf auf den Boden auf.

***

Sergenas komplettierte eine lange, komplizierte Folge von Spruchsequenzen. Er streckte zwei Finger der rechten Hand aus, fast wie ein Prediger der Absolution erteilt. Er passte seine arkane Energie schnell an den Magiewiderstand seines Gegners an, sodass er ihn mühelos durchdringen würde.

Dann rasten zwei gleißende, durch arkane Energie zusätzlich verstärkte Feuerstrahlen auf den Todesritter zu, trafen Candcharot in die Brust und ins Gesicht.

Der Untote zuckte nicht einmal. Er war nicht einmal angesengt, obwohl Sergenas sagen konnte, dass er die Reistenz von Candcharot durchbrochen hatte.

„Neun verdammte Höllen!“

Er bereitete sich auf den nächsten Strahl vor. Einen Blitzstrahl, diesmal.

***

Heram lief einen Viertelkreis am Wasser entlang, sodass er an Rakis und Caloras vorbeischießen konnte. Er zielte.

***

Teldra sah Sergenas mit besorgtem Blick zu. Es musste doch etwas geben, was der Hexenmeister gegen ihren Feind wirksam einsetzen konnte.

***

Rakis taumelte ziellos rückwärts. Der Boden war rutschig von seinem Blut. Ein paar Meter weg von der Sense des Todesritters brach er in die Knie. Mit zitternden Händen hielt der Gedankenkrieger sich den Kopf. Mit letzter Kraft hüllte er sich in eine Amorpha, reinem Selbsterhaltungstrieb folgend.

Dann schrie er.

***

Caloras überragte den Untoten um einiges. Dennoch gab es keinen Zweifel, wer den Nahkampf zwischen dem Kossuth-Elementargelehrten und dem Todesritter gewinnen würde.

Caloras war es nicht. Seine durch die brennende Macht des Feuerfürsten gehärtete Haut hielt den unglaublich starken Schlägen Candcharots zwar besser stand als Rakis’ Fleisch, doch wurde er im Endeffekt von dem im Nahkampf haushoch überlegenen Todesritter zerfetzt. Caloras konnte sich zwar immer wieder heilen, doch schon lief ein Strom aus Blut an seiner Rüstung herunter und verteilte sich in weitem Umkreis.

Es sah nicht gut aus.
Titel: Lords of Darkness
Beitrag von: Sohn des Sammaster am 10. Dezember 2007, 18:57:07
Very nice...
Der Todesritter ist mir igendwie sympathisch.
Titel: Lords of Darkness
Beitrag von: Gerthrac am 19. Dezember 2007, 19:37:58
So damit ihr was zum freuen habt: Über die Feiertage kommt das letzte Update.
Titel: Lords of Darkness
Beitrag von: Topas am 20. Dezember 2007, 16:04:56
Zitat
Very nice...
Der Todesritter ist mir igendwie sympathisch.

Ich weiß nicht recht, aber deinen Freundeskreis möchte ich nicht kennenlernen.
Titel: Lords of Darkness
Beitrag von: Gerthrac am 24. Dezember 2007, 14:04:17
Frohe Weihnachten!

Kapitel 23: Omega – Teil 2

Caloras bezog die Tracht Prügel seines Lebens. Egal was er auch versuchte, die Schläge landeten und durchdrangen seine Rüstung wie Papier. Gerade vollendete der Untote eine weitere Kombination, die darin endete, dass die Rippen des Klerikers fast herausgerissen wurden.
Er brach auf ein Knie und spuckte Blut.

Candcharot holte aus.

***

Sergenas überlegte fieberhaft. Seine Elementarmagie war nutzlos.

„Neun brennende Höllen…“

Nun gut, dachte er sich, dann eben auf die harte Tour. Wenn nichts mehr geht, geht immer noch das eine…

Er ließ seine treuen magischen Geschosse auf Candcharot zufliegen.

***

Teldra sah die Geschosse einschlagen, doch des Todesritters Widerstand gegen Zauberei war zu stark für den Hexenmeister. Das wollte sie aber auch einmal probieren.

Sie strich Sergenas sanft über die Wange.

Der schaute erst ungläubig, dann riss er die Augen auf, als ihm die Grundformel für seine arkan verstärkten magischen Geschosse aus dem Gedächtnis geklaut wurden.

***

Teldra sah die violetten Geschosse auf den Untoten zurasen und einschlagen.
Einige Sehnen rissen, fingen aber sofort an, wieder nachzuwachsen.

Der Todesritter hatte zum ersten Mal überhaupt Schaden genommen.

***

Rakis kippte einen Trank hinunter, den stärksten, den er hatte. Er wusste, wenn er nicht bald in den Kampf zurückkehrte, würde Caloras fallen. Und dann würde Candcharot anfangen, in den Reihen der Fernkämpfer zu wüten. Er rappelte sich hoch und kam schwankend auf die Beine.

***

Sergenas fing an, sich mit seinen normalen magischen Geschossen auf den Untoten einzuschießen, während Teldra die stärkere Variante übernahm. Heram feuerte, was sein Bogen hergab, doch konnte er den schwer gepanzerten untoten General vor sich nur ein paar Mal ankratzen.

„Ich hab die falschen Pfeile!“ schrie er. „So wird das nichts!“

***

Rakis und Caloras kämpften nun gemeinsam gegen Candcharot, einer auf jeder Seite. Doch der Todesritter hielt die Nahkämpfer mühelos auf Abstand, während er wie ein Wirbelwind um sich schlug, und grausame Wunden riss, und nur Rakis’ Amorpha und Caloras’ Gerechte Macht bewahrten die beiden vor dem sicheren und ziemlich blutigen Tod.

Doch nahmen beide Treffer, und beide waren schon schwer verletzt.

Rakis trat einen kurzen Schritt zurück, und konzentrierte sich.
Der nächste Schlag musste einfach sitzen. Sonst würde Candcharot wirklich bald das letzte stehende Wesen hier im Raum sein.
Er musste.

Candcharot hatte sich gerade vorgebeugt, und Caloras die Sense über die Achillessehnen gezogen, als Rakis einen Bogen um ihn herum schlug und ihm die Betrachterklinge in den Kragen der Ritterrüstung rammte. Der Schlag fuhr durch die Rippen, richtete aber keinen nennenswerten Schaden an.

„Friss das, Klapperfresse!“

Candcharot kicherte.

Rote Energie flackerte im zentralen, roten Auge des Schwertgriffes auf, welches voll Abscheu den Untoten anzustarren schien.

Die Energie verstärkte sich.

Wuchs.

Knisterte.

Dann fuhr sie in den vertrockneten Leib des einstigen Generals von Gilgeam.  

Das Kichern verstarb.

Stattdessen schrie Candcharot.

***
Heram sah, wie der Brustkorb des Todesritters in rotem Licht von innen heraus erstrahlte und sich aufzulösen begann. Seine scharfen Augen konnten sogar sehen, wie der Splitter, der in Candcharots Brustbein steckte, anfing zu wackeln, und sich vom Körper des Ritters zu lösen drohte.

„Na los! Fall!“

Doch der Splitter hielt.

Heram hätte schreien können. Der Todesritter „lebte“ noch. Schwitzend zielte er, und musste ein Zittern in seiner Bogenhand unterdrücken.


***
Teldra und Sergenas hämmerten magische Geschosse auf den Untoten, doch diesmal widerstand er dem arkanen Ansturm mühelos. Sein Brustbein fing an, sich wieder um den Splitter zu schließen. Bald würde der blau leuchtende Kristall wieder fest sitzen.

***
Heram ließ den Pfeil fliegen. Er traf den Splitter haargenau, und löste das Relikt aus dem nekrotisch verstärkten Brustknochen.

Der Splitter fiel zu Boden.

Dann kam der Todesritter.

Berstend zerbrachen die Knochen, und wurden fast komplett zu Staub, da nun die Zeit ihren Tribut dem Untod abringen konnte.

Ein Schweißtropfen fiel von Herams  stoppeligem Kinn und traf leise auf dem Boden auf.

Rakis stand noch genau so da, wie er dem Ritter das Schwert in den Kragen gerammt hatte. Er keuchte Blut.

Teldra und Sergenas hielten noch immer die Hände ausgestreckt, nur mühsam konnten sie den Drang zurückdrängen, weiter blind um sich zu feuern.

Caloras schrumpfte gerade wieder ein, sein Zauber ließ nach. Er blutete stark.

Rakis schrie auf, dann packte er immer noch schreiend den künstlichen Arm des zerstörten Candcharot und riss ihn ab. Das schien ihn etwas zu beruhigen, und er nahm den zweiten Splitter still an sich.

Bevor irgendwer etwas sagen konnte, begann die Erde zu beben.

Gesteinsbrocken stürzten herunter, und es war klar, dass die Zitadelle keine Minute mehr hatte.

Sergenas fackelte nicht lange.

Er packte Teldra an der Hand, rannte zu Rakis und Heram hinüber, packte Rakis an der Schulter und trat Heram auf den Fuß.

Dann teleportierte er.

Caloras stand nun allein in der einstürzenden Höhle, ohne Möglichkeit, den Gesteinsmassen zu entkommen.

„Ach verdammt.“
Titel: Lords of Darkness
Beitrag von: Gerthrac am 26. Dezember 2007, 16:38:54
Der Todesritter. Die Gruppe war Stufe 10 als sie ihm gegenüber trat.
Das Template wurde von den Dicefreaks übernommen.

Spoiler (Anzeigen)
Titel: Lords of Darkness
Beitrag von: DU#1229 am 27. Dezember 2007, 13:55:51
Sehr nett Gerthrac!
Interessant und kurzweilig geschrieben.
Tolle Charaktere wie NSC's und schöne, detaillierte Texte.
Titel: Lords of Darkness
Beitrag von: Gerthrac am 09. Januar 2008, 18:28:55
Erst mal: Danke für die Blumen :)

Nach meinen Prüfungen wird es mit den Lords of Darkness weitergehen.

Interessante Fakten des Kampfes:

Spoiler (Anzeigen)
Titel: Lords of Darkness
Beitrag von: Sohn des Sammaster am 15. Februar 2008, 12:58:29
Sitze jeden Tag lernenderweise am Rechner und gucke gespannt wann es weitergeht. Hoffentlich bald! Wann sind die Prüfungen rum?!? ;-)
Ich selber bin auch völlig vom Lernen eingenommen, daher wäre die SH genau das Richtige um mal kurz wegzutauchen.
Gruß vom Sohn des Sammaster
Titel: Lords of Darkness
Beitrag von: Gerthrac am 15. Februar 2008, 16:45:06
Karma!!! Heute meine letzte Prüfung geschrieben und alle anderen bestanden^^.

Geht bald weiter. Versprochen. :)

Coming Soon:


Lords of Darkness II: Geister des Blutriffes.
Titel: Lords of Darkness
Beitrag von: Alcarin am 15. Februar 2008, 18:00:04
...Netter Titel  :D  auf jeden Fall passend!

Erstmal dickes GZ auch hier zu den bestandenen Prüfungen Gerd.

Freue mich schon darauf unsere "alten" plots nachlesen zu können !!

Mfg
Alca
Titel: Lords of Darkness
Beitrag von: caine am 19. August 2009, 01:11:12
coole geschichte, gut geschrieben,  charakter gewfallen auch ... werd mir baldigst lords of darkness II und III reinziehen

kurze frage, stand "Heart of the Nightfang Spire" pate?

gruß,
CAINE
Titel: Lords of Darkness
Beitrag von: Gerthrac am 19. August 2009, 16:41:01
Erst mal danke, schön dass es dir gefällt.  :)

Nein, ich habe eine Abenteuersaat aus dem Lost Empires of Faerûn entnommen, bei Unther, und daraus extrapoliert.