DnD-Gate.de

Off-Topic / Pinnwand => Off-Topic => Thema gestartet von: Mersharr am 03. September 2013, 23:35:28

Titel: Bundestagswahl 2013 - Thema Videoüberwachung
Beitrag von: Mersharr am 03. September 2013, 23:35:28
6/38  Videoüberwachung (http://www.bpb.de/125982)

Die Videoüberwachung im öffentlichen Raum soll ausgebaut werden.

dafür
CDU/CSU (Anzeigen)

dagegen
FDP (Anzeigen)

Linke (Anzeigen)

Grüne (Anzeigen)

Piraten (Anzeigen)

neutral
SPD (Anzeigen)


NPD neutral (Anzeigen)

MLPD dagegen

Die PARTEI dagegen (Anzeigen)


pro DEUTSCHLAND dafür (Anzeigen)

AfD dagegen (Anzeigen)

FAMILIE dafür (Anzeigen)

Tierschutzpartei dagegen (Anzeigen)
Titel: Bundestagswahl 2013 - Thema Videoüberwachung
Beitrag von: Nightmoon am 04. September 2013, 00:30:00
Mir egal. Hab da nix zu verbergen, finde es aber unnötig.
Titel: Bundestagswahl 2013 - Thema Videoüberwachung
Beitrag von: Tigershark am 04. September 2013, 01:11:45
Ich habe nichts zu verbergen - ich habe kein Problem mit Überwachung.
Titel: Bundestagswahl 2013 - Thema Videoüberwachung
Beitrag von: Speren am 04. September 2013, 06:31:00
Wenn es zur Sicherheit dient, immer her damit.
Titel: Bundestagswahl 2013 - Thema Videoüberwachung
Beitrag von: deroadebicher am 04. September 2013, 07:40:31
Hab für mich gesehen auch nix dagegen. Allerdings stellt sich halt die Frage wie effektiv ein Ausbau ist. spontane Gewaltausbrüche werden auch mehr Kameras nicht verhindern. Aber gerade nach solchen Taten ist das Geschrei nach mehr Überachung extra laut.
Titel: Bundestagswahl 2013 - Thema Videoüberwachung
Beitrag von: Xiam am 04. September 2013, 08:29:51
Immer her damit! Positive Beispiele wie Nordkorea oder Saudi Arabien zeigen schließlich ganz deutlich, dass Staaten mit totaler Überwachung ein Hort der Sicherheit sind, in dem die Kriminalität praktisch ausgerottet ist. Das brauchen wir ganz dringen auch. Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen sie... ach was. Für Leute, die nichts zu verbergen haben gibt es keine Risiken und Nebenwirkungen  :thumbup:

Spoiler (Anzeigen)
Titel: Bundestagswahl 2013 - Thema Videoüberwachung
Beitrag von: Utlin am 04. September 2013, 09:39:27
Videoüberwachung an sich bringt keine prävenrive Wirkung. Auch im repräsiven Bereich ist die Videoüberwachung, im Vergleich zum Aufwand, unverhältnismäßig (ca. 3% der Straftaten werden dadurch überführt). Das Problem der Überwachung ist nicht das filmen und spreichern, sondern die Auswertung. Die logische Konsequenz aller Befürworter ist das verknüpfen der Kameras mit Hochleistungsrechnern, die aufgrund bestimmter Algorythmen dann bestimmte Szenerien herausheben. Das bedeutet nichts anderes, als dass ein Rechner darüber bestimmt, ob ein Anfangsverdacht besteht oder nicht. In diesem Moment beginnt dann die Ermittlungsmaschienerie anzulaufen. Herzlichen Glückwunsch !

Interessanter Artikel hierzu: http://www.spiegel.de/politik/ausland/videoueberwachung-europa-ruestet-weiter-auf-a-896762.html

Für alle die nichts zu verbergen haben: Gebt doch eure Wohnungsschlüssel den Ermittlungsbehörden, im vorauseilenden Gehorsam. Die sehen dann mal eben so bei euch nach, wenn sie wollen, ohne was mitzunehmen. Macht aber gar nichts, man hat ja nichts zu verbergen. Ironie aus.
Titel: Bundestagswahl 2013 - Thema Videoüberwachung
Beitrag von: Moira am 04. September 2013, 10:41:43
Sollte man das Geld nicht lieber in motiviertere und mehr Streifenpolizisten stecken?
Titel: Bundestagswahl 2013 - Thema Videoüberwachung
Beitrag von: Durion-Gollor am 04. September 2013, 10:52:49
Moira: Und dann beschwerst du dich wieder, weil ein bewaffnerter Polizist neben dir in der Straßenbahn steht...  :wink: (siehe Polizeigewalt in Deutschland)

Ich denke, an einigen öffenltichen Plätzen wäre das gut. Es verdrängt vermutlich nur die Kriminaltität, das mag stimmen. Jedoch ist die Hemmschwelle, Kriminaldelikte an öffentlichen plätzen, welche Videoüberwacht werden, zu begehen, wahrscheinlich höher. Nicht bei jedem, aber meines Wissens ist London durchaus in einigen Bereichen sicherer geworden.
Und das wäre für mich schon wichtig, wenn meine Frau/Tochter/Sohn mal Nachts allein aus der Innenstadt nach Hause führe. Wenn es so etwas wie "sichere Trassen" gäbe, also beispielsweise Verkehrsknotenpunkte, Bahnhöfe und dergleichen, fände ich das positiv. Was dann daneben geschieht ist eine andere Frage, aber die Bürger hätten dann zumindest eine Chance, sich in einigermaßen sicheren bereichen zu bewegen.
Titel: Bundestagswahl 2013 - Thema Videoüberwachung
Beitrag von: Moira am 04. September 2013, 11:05:16
Ich habe mich nicht beschwert, sondern mich darüber gewundert.  :wink:
Titel: Bundestagswahl 2013 - Thema Videoüberwachung
Beitrag von: kalgani am 04. September 2013, 11:25:48
Absolut dagegen, spätestens seit Staatsfeind Nr. 1 sollte sich jeder bewusst sein was mit sowas passiert.
In London ist die komplette Innenstadt Videoüberwacht und es hat sich im Nachhinein herausgestellt das es absolut NIX gebracht hat.
Titel: Bundestagswahl 2013 - Thema Videoüberwachung
Beitrag von: Tigershark am 04. September 2013, 16:21:32
Für alle die nichts zu verbergen haben: Gebt doch eure Wohnungsschlüssel den Ermittlungsbehörden, im vorauseilenden Gehorsam. Die sehen dann mal eben so bei euch nach, wenn sie wollen, ohne was mitzunehmen. Macht aber gar nichts, man hat ja nichts zu verbergen. Ironie aus.
Wenn die Polizei bei mir etwas vermutet, holt sie sich den Beschluss. Sie hat schon den Schlüssel.
Titel: Bundestagswahl 2013 - Thema Videoüberwachung
Beitrag von: kalgani am 04. September 2013, 16:37:32
Dann gib den Schüssel doch deinem neugierigen Nachbarn... ist für den doch sonst so kompliziert.
Titel: Bundestagswahl 2013 - Thema Videoüberwachung
Beitrag von: Zechi am 04. September 2013, 16:41:38
Für alle die nichts zu verbergen haben: Gebt doch eure Wohnungsschlüssel den Ermittlungsbehörden, im vorauseilenden Gehorsam. Die sehen dann mal eben so bei euch nach, wenn sie wollen, ohne was mitzunehmen. Macht aber gar nichts, man hat ja nichts zu verbergen. Ironie aus.
Wenn die Polizei bei mir etwas vermutet, holt sie sich den Beschluss. Sie hat schon den Schlüssel.

Nein, Utlin hat hier völlig Recht. Das Argument "Ich habe nichts zu verbergen" ist unsachlich ausgedrückt absoluter "bullshit" als Begründung dafür, dass man einem höheren Überwachungsniveau seitens des Staates oder anderer Akteure zustimmt und zwar unabhängig davon, ob konkret Videoüberwachung nun was bringt oder nicht (daüber kann man trefflich streiten). Dafür gibt es maßgeblich zwei Gründe:

1. Alle Überwachungsmaßnahmen können im Zweifel missbraucht werden. Sicherlich, wir leben in einer Demokratie mit funktionierender Justiz, Verwaltung und Rechtsstaat und ein Missbrauch von Überwachungsmaßnahmen zu Lasten Einzelner ist eher unwahrscheinlich bzw. kann dann aufgrund der bestehenden Institutionen korrigiert werden. Man darf aber nicht vergessen, dass derzeitge politische System ist nicht für die Ewigkeit. Die bisherige Menschheitsgeschichte hat gelehrt, dass politische Veränderungen ständig vorkommen und man weiß nicht, wie Deutschland in 100 Jahren aussieht und wer dann die Macht haben wird. Ich will hier nicht suggerieren, dass zwangsläufig ein totalitäres Regime die Macht ergreifen könnte, wie das in der Vergangenheit der Fall war, es ist aber nicht ausgeschlossen, dass es so kommen kann und dann wird sich dieses Regime über eine bereits installierte möglichst lückenlose Überwachung seiner Bürger freuen. Und wenn es zu einem solchen poltischen Machtwechsel kommt, dann stellt sich die Frage "Ich habe nichts zu verbergen" für jeden neu, denn dann ist möglicherweise bereits die falsche Hautfarbe, Religion, politische Einstellung  etwas was man verbergen muss und ein Grund dafür, dass man "verfolgt" bzw. "überwacht" wird.

2. Die Installation solcher Überwachungssysteme führt immer dazu, dass seitens der Behörden an ihre "Unfehlbarkeit" geglaubt wird. Fehler passieren aber auch bei solchen Systemen und zwar regelmäßig. Eine Aufzeichnung einer VIdeokamera wirkt auf die Betrachter als unwiderlegbarer Beweis der dort gefilmten Vorgänge. In der Praxis kann das aber gefährlich sein, weil eben VIdeokameras nicht die ganze Geschichte erzählen und Manipulierbar sein können. Beispiele dafür findet man übrigens zu Hauf in Büchern, Filmen usw.
Titel: Bundestagswahl 2013 - Thema Videoüberwachung
Beitrag von: Utlin am 04. September 2013, 16:42:07
Zitat
Wenn die Polizei bei mir etwas vermutet, holt sie sich den Beschluss. Sie hat schon den Schlüssel.

Erstmal 102 und 103 StPO lesen, dann kommt dir vielleicht der qualitative Unterschied.
Titel: Bundestagswahl 2013 - Thema Videoüberwachung
Beitrag von: Utlin am 04. September 2013, 16:50:05
Zitat
In der Praxis kann das aber gefährlich sein, weil eben VIdeokameras nicht die ganze Geschichte erzählen und Manipulierbar sein können. Beispiele dafür findet man übrigens zu Hauf in Büchern, Filmen usw

z.B. das Verfahren gegen Lothar König
Titel: Bundestagswahl 2013 - Thema Videoüberwachung
Beitrag von: Tigershark am 04. September 2013, 16:53:51
Zitat
Wenn die Polizei bei mir etwas vermutet, holt sie sich den Beschluss. Sie hat schon den Schlüssel.

Erstmal 102 und 103 StPO lesen, dann kommt dir vielleicht der qualitative Unterschied.
Ich hatte mal eine grundlose Hausdurchsuchung bei mir. Soviel zu
Zitat
und nur dann zulässig, wenn Tatsachen vorliegen, aus denen zu schließen ist, daß die gesuchte Person, Spur oder Sache sich in den zu durchsuchenden Räumen befindet.
Die Polizei kommt, wenn sie will, immer rein. Ob das rechtens ist oder nicht, spielt dabei keine Rolle. Aber was willste denn machen, wenn die ankommen? Sie anzeigen?
Titel: Bundestagswahl 2013 - Thema Videoüberwachung
Beitrag von: Xiam am 04. September 2013, 17:00:33
Für alle die nichts zu verbergen haben: Gebt doch eure Wohnungsschlüssel den Ermittlungsbehörden, im vorauseilenden Gehorsam. Die sehen dann mal eben so bei euch nach, wenn sie wollen, ohne was mitzunehmen. Macht aber gar nichts, man hat ja nichts zu verbergen. Ironie aus.
Wenn die Polizei bei mir etwas vermutet, holt sie sich den Beschluss. Sie hat schon den Schlüssel.
Wenn die Polizei das tut, dann hat sie nicht nur einen begründeten Verdacht gegen dich sondern konnte sogar einen Richter davon überzeugen, dass es notwendig ist, deine Rechte zu verletzen und deine Wohnung zu durchsuchen. Mit anderen Worten: Es ist etwas geschehen und du bist nicht nur unter Verdacht sondern es gibt deutliche Hinweise auf deine Beteiligung am Geschehen.

Ich hoffe, dass auch du den Unterschied zur anlasslosen Überwachung sämtlicher Personen, die einen bestimmten Bereich betreten/sich dort aufhalten, erkennst. Es werden Personen unter Generalverdacht gestellt, weil sie etwas verbotenes tun KÖNNTEN.

Im übrigen: Was Zechi schrieb.
Titel: Bundestagswahl 2013 - Thema Videoüberwachung
Beitrag von: Zechi am 04. September 2013, 17:01:26
Die Polizei kommt, wenn sie will, immer rein. Ob das rechtens ist oder nicht, spielt dabei keine Rolle. Aber was willste denn machen, wenn die ankommen? Sie anzeigen?

Du hast Recht, wenn die Polizei gegen das geltende Recht verstösst, kann sie überall rein. Das gilt aber für jeden, der über entsprechende Möglichkeiten verfügt und bereit ist, sich über das Gesetz zu stellen. Nur hält sich die Polizei glücklicherweise normalerweise an die Vorschriften, zumal es diverse Möglichkeiten gibt, um später die Rechtmäßigkeit des polizeilichen Handelns überprüfen zu lassen.
Titel: Bundestagswahl 2013 - Thema Videoüberwachung
Beitrag von: Utlin am 04. September 2013, 17:05:44
Falls es mal wieder soweit sein sollte: http://www.burhoff.de/insert/?/veroeff/aufsatz/ps-98-11.htm
Du kannst dich also dagegen wehren, im Gegensatz zur Totalüberwachung.

edit
Die Rechtsmittel 304 StPO und 98 II 2 StPO gelten bei allen Durchsuchungsmaßnahmen, nicht nur bei der Steuerhinterziehung
Titel: Bundestagswahl 2013 - Thema Videoüberwachung
Beitrag von: Xiam am 04. September 2013, 17:06:19
Ich hatte mal eine grundlose Hausdurchsuchung bei mir. Soviel zu
Zitat
und nur dann zulässig, wenn Tatsachen vorliegen, aus denen zu schließen ist, daß die gesuchte Person, Spur oder Sache sich in den zu durchsuchenden Räumen befindet.
Die Polizei kommt, wenn sie will, immer rein. Ob das rechtens ist oder nicht, spielt dabei keine Rolle. Aber was willste denn machen, wenn die ankommen? Sie anzeigen?
Ohne jetzt die Hintergründe zu kennen: Ja, genau das.

Wenn die Hausdurchsuchung grundlos war, dann kannst du dich im nachhinein dagegen wehren. Die Polizei hat sich an Regeln (Gesetze) zu halten, und tut sie das nicht, hat das genauso Konsequenzen, wie bei allen anderen auch. Wenn du allerdings der Meinung bist, auf deine Rechte zu verzichten, weil die Staatsmacht sie im Zweifel ohnehin nicht beachtet, dann kann dir wohl niemand mehr helfen.

Mich wundert allerdings deine Einstellung. Gerade als jemand, der schon mal Opfer einer grundlosen Hausdurchsuchung  oder gar eines Kompetenzmissbrauchs der Exekutive geworden ist, würde mich doch die ausufernde Einschränkung von Bürger- und Menschenrechten eher bedenklich als gleichgültig stimmen.
Titel: Bundestagswahl 2013 - Thema Videoüberwachung
Beitrag von: Speren am 04. September 2013, 17:08:36
Was mich bei solchen Themen immer verwundert (Nein, eigentlich nicht mehr...), ist, dass immer mit Extremen diskutiert werden muss.
Und selbst Zechi lässt sich da mit einer Aussage von "lückenloser Überwachung" und "Glaube an Unfehlbarkeit durch Behörden" mitreissen.

Wenn man Befürworter (CDU/CSU) und Neutrale (SPD) liest, sollte man merken, dass es um einzelne Bereiche geht, namentlich bei CDU/CSU um Bahnhöfe und ÖPNV bzw. besonders gefährdete Bereiche (wobei die natürlich definiert werden müssen). Nichts "lückenlose" Überwachung.

Und Ja, halte ich nach wie vor für keine schlechte Idee. Durion hat es so schön eine "sichere Trasse" genannt.

Noch was zum "Glauben an Unfehlbarkeit durch Behörden", was Zechi mir als Jurist vielleicht beantworten kann:
Wenn Polizei und Staatsanwaltschaft von diesen Aufnahmen so absolut überzeugt sind, wieso dauert es dann teils Monate und bedarf (laut Zeitungsmeldungen) eines besonderen Beschlusses, bevor Bilder aus S-Bahnen, U-Bahnen, etc. der Öffentlichkeit gezeigt werden (zur Fahndungshilfe), während Phantombilder, Zeugenbeschreibungen, etc. am nächsten Tag in der Zeitung abzurufen sind?

Titel: Bundestagswahl 2013 - Thema Videoüberwachung
Beitrag von: Xiam am 04. September 2013, 17:20:29
Was mich bei solchen Themen immer verwundert (Nein, eigentlich nicht mehr...), ist, dass immer mit Extremen diskutiert werden muss.
Und selbst Zechi lässt sich da mit einer Aussage von "lückenloser Überwachung" und "Glaube an Unfehlbarkeit durch Behörden" mitreissen.

Wenn man Befürworter (CDU/CSU) und Neutrale (SPD) liest, sollte man merken, dass es um einzelne Bereiche geht, namentlich bei CDU/CSU um Bahnhöfe und ÖPNV bzw. besonders gefährdete Bereiche (wobei die natürlich definiert werden müssen). Nichts "lückenlose" Überwachung.
Kennst du einen Bahnhof oder eine S-Bahnstation, die noch nicht kameraüberwacht ist? Ich nicht. Ich denke, was wir haben, reicht allmählich aus. Wenn du wirklich wissen willst, wo die Union hin will, fahre nach London.

Noch was zum "Glauben an Unfehlbarkeit durch Behörden", was Zechi mir als Jurist vielleicht beantworten kann:
Wenn Polizei und Staatsanwaltschaft von diesen Aufnahmen so absolut überzeugt sind, wieso dauert es dann teils Monate und bedarf (laut Zeitungsmeldungen) eines besonderen Beschlusses, bevor Bilder aus S-Bahnen, U-Bahnen, etc. der Öffentlichkeit gezeigt werden (zur Fahndungshilfe), während Phantombilder, Zeugenbeschreibungen, etc. am nächsten Tag in der Zeitung abzurufen sind?
Ich nehme an, gerade weil es das Persönlichkeitsrecht (auch eines Verdächtigen) verletzt, sein echtes Bild öffentlich zu zeigen. Das ist dann die letzte Maßnahme, nachdem andere Fahndungsmaßnahmen keinen Erfolg gebracht haben.
Titel: Bundestagswahl 2013 - Thema Videoüberwachung
Beitrag von: Utlin am 04. September 2013, 17:24:04
@Speren
Im Wesentlichen wegen 131b StPO.
Ist der Täter unbekannt wird als ultima ratio Bilder veröffentlicht. Das weiß man aber ziemlich schnell, ob man die Identität ermitteln kann (Abs. 1)
Dagegen muss man bei Ermittlungen von Zeugen schon ein wenig mehr Aufwand betreiben bevor nach Abs 2 eine Veröffentlichung stattfindet.
Titel: Bundestagswahl 2013 - Thema Videoüberwachung
Beitrag von: Utlin am 04. September 2013, 17:29:03
Zitat
Kennst du einen Bahnhof oder eine S-Bahnstation, die noch nicht kameraüberwacht ist? Ich nicht. Ich denke, was wir haben, reicht allmählich aus. Wenn du wirklich wissen willst, wo die Union hin will, fahre nach London.

Dazu sage ich nur "Sicherheit ist ein Supergrundrecht". Lass diesen Satz mal aus dem Mund eines NPDlers kommen. Da heißt es aber (zurecht) sofort: Verfassungsfeindlich
Titel: Bundestagswahl 2013 - Thema Videoüberwachung
Beitrag von: Speren am 04. September 2013, 17:30:31
Zitat
Kennst du einen Bahnhof oder eine S-Bahnstation, die noch nicht kameraüberwacht ist? Ich nicht.
Jede Menge. Nur mal ein bisschen mit den Bummelzügen durchs Ruhrgebiet fahren und kleinere Bahnhöfe angucken.
Mal morgen drauf achten, wie das hier aussieht.

Ob CDU/CSU wirklich London will, sei einfach mal dahingestellt. Fakt ist für mich, dass es durchaus noch Plätze gibt, an denen es Sinn macht, Kameras aufzubauen.

@ Utlin:
Tut mir leid, die Aussage verstehe ich nicht.
Also nochmal:
Wieso dürfen Bilder aus S-Bahnen erst als Letztes und zeitverzögert zur Fahndung eingesetzt werden, Zeugenaussagen und Opferaussagen inkl. Phantombild aber sofort?
Titel: Bundestagswahl 2013 - Thema Videoüberwachung
Beitrag von: Utlin am 04. September 2013, 17:39:54
§ 131b
(1) Die Veröffentlichung von Abbildungen eines Beschuldigten, der einer Straftat von erheblicher Bedeutung verdächtig ist, ist auch zulässig, wenn die Aufklärung einer Straftat, insbesondere die Feststellung der Identität eines unbekannten Täters auf andere Weise erheblich weniger Erfolg versprechend oder wesentlich erschwert wäre.
(2) Die Veröffentlichung von Abbildungen eines Zeugen und Hinweise auf das der Veröffentlichung zugrunde liegende Strafverfahren sind auch zulässig, wenn die Aufklärung einer Straftat von erheblicher Bedeutung, insbesondere die Feststellung der Identität des Zeugen, auf andere Weise aussichtslos oder wesentlich erschwert wäre. Die Veröffentlichung muss erkennbar machen, dass die abgebildete Person nicht Beschuldigter ist.

Du musst zwischen Ausschreibung zur Täteridentifizierung und Ausschreibung von Zeugen unterscheiden. Im ersten Fall ist relativ schnell klar, ob man den Täter identifizieren kann oder nicht. Können Täterbeschreibungen und Phantombilder nicht zur Identifizierung beitragen, kommen die Videoaufzeichnungen als ultima ratio. Hat man gar keine Zeugen ermitteln können, aber es ist klar, dass es welche gibt, dann kann man auch diese, durch Veröffentlichung der Bilder, ausschreiben.

Ich hoffe jetzt wird es klarer
Titel: Bundestagswahl 2013 - Thema Videoüberwachung
Beitrag von: Speren am 04. September 2013, 17:58:04
Der zweite Absatz ist unrelevant, mir geht es nicht um das Abbilden von möglichen Zeugen, sondern nur um Täterbilder durch Videokameras.

Und wenn ich dann von Dir höre, dass diese quasi die letzte Instanz sind (wie gesagt: Laut Zeitungsbericht sogar nur nach Freigabe durch Richter(?)/Staatsanwalt(?)), alle anderen Täterbeschreibungen wie etwa Phantombild und Zeugenbeschreibungen des Täters/Verdächtigen sofort veröffentlicht werden, sehe ich keine Verletzung meiner Menschenrechte durch Kameras in S-Bahnen, sondern stelle mir fast schon die Frage, welchen Sinn sie haben, wenn das teilweise so lange dauert.

Beziehe mich da auf einen Fall hier aus dem Umfeld:
Aus dem Kopf: Zwei Trickdiebe berauben Frau in S-Bahn. Fotos erst Wochen später veröffentlicht.
Titel: Bundestagswahl 2013 - Thema Videoüberwachung
Beitrag von: Tigershark am 04. September 2013, 19:07:52
Ich hatte mal eine grundlose Hausdurchsuchung bei mir. Soviel zu
Zitat
und nur dann zulässig, wenn Tatsachen vorliegen, aus denen zu schließen ist, daß die gesuchte Person, Spur oder Sache sich in den zu durchsuchenden Räumen befindet.
Die Polizei kommt, wenn sie will, immer rein. Ob das rechtens ist oder nicht, spielt dabei keine Rolle. Aber was willste denn machen, wenn die ankommen? Sie anzeigen?
Ohne jetzt die Hintergründe zu kennen: Ja, genau das.
Zu diesem Zeitpunkt war ich Student und hatte weder Zeit, noch Lust, noch das Geld, mir ein Verfahren anzutun, dessen Ergebnis genauso manipuliert sein könnte wie der Hausdurchsuchungsbefehl.
Zudem hätte es ja nichts daran geändert, dass die in meiner Wohnung waren. Ich kann als Zivilbürger nicht gegen die Durchführung eines Hausdurchsuchungsbeschlusses vorgehen. Die kommen rein, und wenn's mit Gewalt ist. Da bringt mir die Anzeige im Nachhinein auch nichts mehr. Wobei ich gar nicht weiß, wen ich da bestraft sehen wollen würde.
Davon ab - es hat mich gar nicht so sehr gestört. Ich fand eigentlich nur erschreckend, wie einfach sowas geht.

Mich wundert allerdings deine Einstellung. Gerade als jemand, der schon mal Opfer einer grundlosen Hausdurchsuchung  oder gar eines Kompetenzmissbrauchs der Exekutive geworden ist, würde mich doch die ausufernde Einschränkung von Bürger- und Menschenrechten eher bedenklich als gleichgültig stimmen.
Ich empfinde das schlicht nicht als "ausufernde Einschränkung". Weil da Kameras stehen? Deswegen kann ich doch immer noch alles tun und lassen, wie ich mag. Welches Bürgerrecht oder Menschenrecht wird denn da eingeschränkt? Privatsphäre? Da müssten die schon eine Kamera vor meinem Schlafzimmer aufstellen... Ich empfinde den Zeitpunkt, wenn ich mein Haus verlasse, nicht mehr als Privatsphäre.
Titel: Bundestagswahl 2013 - Thema Videoüberwachung
Beitrag von: Xiam am 04. September 2013, 19:13:00
Zu diesem Zeitpunkt war ich Student und hatte weder Zeit, noch Lust, ...
Jede weitere Diskussion erübrigt sich also.

Mich wundert allerdings deine Einstellung. Gerade als jemand, der schon mal Opfer einer grundlosen Hausdurchsuchung  oder gar eines Kompetenzmissbrauchs der Exekutive geworden ist, würde mich doch die ausufernde Einschränkung von Bürger- und Menschenrechten eher bedenklich als gleichgültig stimmen.
Ich empfinde das schlicht nicht als "ausufernde Einschränkung". Weil da Kameras stehen? Deswegen kann ich doch immer noch alles tun und lassen, wie ich mag. Welches Bürgerrecht oder Menschenrecht wird denn da eingeschränkt? Privatsphäre? Da müssten die schon eine Kamera vor meinem Schlafzimmer aufstellen... Ich empfinde den Zeitpunkt, wenn ich mein Haus verlasse, nicht mehr als Privatsphäre.
Ich schon. Geht keinen was an, wann ich wo hin gehe, mit wem ich mich treffe etc. pp.

Lies außerdem mal, was Zechi schrieb.
Titel: Bundestagswahl 2013 - Thema Videoüberwachung
Beitrag von: Moira am 04. September 2013, 21:52:59
Stand nicht letztens erst irgendwo in den NAchrichten dass ein kranker Mann mit einer Atemschutzmaske in einer Bank als verdächtig galt, und von Sicherheitsleuten zu Boden gerissen wurde?

Unser Gesellschaft wird immer paranoider, je mehr Terrorszenarien an die Wand gemalt, und je mehr Überwachungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Dabei hat schon Hegel geschrieben: Schaffe ein Problem, dass die Lezte Zeter und Mordio schreien, und installiere dann die Lösung.
In diesem Falle soll wohl die Überwachung die Lösung sein, und nebenbei der große Traum des Herrn Schäubles, ohne den Menschen zu erzählen, was eigentlich geschehen könnte, wenn ein Irrer wie Kim Jong zum Beispiel, hier rein zufällig mal an die Macht käme.
Alles was sie sagen und tun kann gegen Sie verwendet werden. Und was sie sagen liegt immer im Auge des Betrachters.
Titel: Bundestagswahl 2013 - Thema Videoüberwachung
Beitrag von: Durion-Gollor am 05. September 2013, 09:50:38
Ich halte es für sehr dumm, wenn man vermummt in eine Bank geht. Ob man nun krank ist oder nicht sieht man ja nunmal von Außen nicht. Wenn, dann würde ich vorher in der Filliale anrufen oder jemanden reinschicken, der Bescheid gibt.
Ich kenne eine Dame, die bereits drei Banküberfälle als Mitarbeiterin mitgemacht hat. Kannst du dir vorstellen, was in der vorgeht, wenn da jemand mit Aremnschutzmaske reinkommt?
Du hast einfach keinen Schimmer,wie oft irgendwelche Banken überfallen werden. Dafür sind unsere Sicherheitsniveaus extrem niedrig und alles Andere als Paranoid.

Ich empfinde deine Posts manchmal offen gesagt als ziemlich weltfremd, wenn du dich über derlei Dinge äußerst...
Titel: Bundestagswahl 2013 - Thema Videoüberwachung
Beitrag von: Speren am 05. September 2013, 10:19:22
Atemschutzmaske (http://www.derwesten.de/staedte/duisburg/muendelheimer-sparkassen-raeuber-hat-wohl-erneut-zugeschlagen-id8402136.html)
Titel: Bundestagswahl 2013 - Thema Videoüberwachung
Beitrag von: Moira am 05. September 2013, 10:30:10
Danke Speren. Dann war die Bildtitelnachricht, die ich im Vorbeigehen gelesen hatte wohl eine Ente.

Ich lasse mir vieles Vorwerfen, und wenn ich mich irre, und das aufgeklärt werden kann, freue ich mich darüber, aber Weltfremdheit oder das ich keinen Schimmer habe, lasse ich mir nicht vorwerfen, ansonsten kann man mir gerne vorwerfen, dass meine Gedankengänge oft chaotisch sind, oder das ich unrecht habe.

Titel: Bundestagswahl 2013 - Thema Videoüberwachung
Beitrag von: Durion-Gollor am 05. September 2013, 10:57:29
Naja, du hast dich darüber gewundert, dass jemand, der mit Atemschutzmaske in eine Bank geht von Sicherheitskräften zu Boden geworfen wird und danach von allgemeiner Paranoia gesprochen...
Grundlos wirst du das wohl im Zusammenhang mit den letzten Posts, dem Thema an sich und in Verbindung mit deinem zweiten Absatz nicht geschrieben haben!?
Titel: Bundestagswahl 2013 - Thema Videoüberwachung
Beitrag von: Moira am 05. September 2013, 12:27:47
Meine Paranoiaaussage beinhaltet, dass immer mehr Menschen mehr Überwachung forden, sie sich aber oft nicht bewusst sind, dass sie dadurch nicht sicherer leben werden. Und dann alterieren sie sich darüber, dass Überwachungskameras in Kaufhäusern dazu genutzt werden, um das Kaufverhalten zu analysieren.
Eine Lösung dagegen, die der wirklichen Vorbeugung von Verbrechen dienen kann, rückt immer weiter in die Ferne, je utopischer sie scheint, und wird dann aufgegeben.
Titel: Bundestagswahl 2013 - Thema Videoüberwachung
Beitrag von: Durion-Gollor am 05. September 2013, 12:37:31
Das mag sein, hat aber nichts mehr mit deiner Aussage und meiner Reaktion darauf zu tun. Da ging es darum, dass du dich verwundert über die Reaktion der Sicherheitskräfte in der Bank gezeigt hast. Ob es den Fall nun so gab oder nicht, wissen wir ja scheinbar eh nicht.
Egal...
Titel: Bundestagswahl 2013 - Thema Videoüberwachung
Beitrag von: Moira am 05. September 2013, 18:18:53
Hm, jetzt habe ich alles nocheinmal nachgelesen, und glaube zu verstehen was du meinst.

Ich hatte die Frage mit dem Bankräuber und der Atemschutzmaske gestellt, weil ich wie gesagt nur irgendwo den reißerischen Titel einer Zeitung die ich mir nicht kaufe, sah.

Dann habe ich extra eine Zeile frei gelassen, und meine allgemeine Sichtweise über paranoiaschürenden Pressemitteilungen in der Vergangenheit geschrieben, die meiner Meinung nach dazu dienen sollen, dass die Bürger freiwillig um mehr Überwachung betteln.
Das sind für mich übrigens Gründe, warum ich keine Nachrichten schaue oder lese, aber leider komme ich an den Werbeaufstellern nicht ganz vorbei.
Titel: Bundestagswahl 2013 - Thema Videoüberwachung
Beitrag von: Zechi am 08. September 2013, 15:43:42
Für Freunde des gepflegten Krimis. Der heutige Tatort wird das Thema Videoüberwachung behandeln (Berliner Komissare).

Gruß Zechi
Titel: Bundestagswahl 2013 - Thema Videoüberwachung
Beitrag von: Durion-Gollor am 09. September 2013, 11:54:58
wie ist es ausgegangen? mußte gegen etwa 21:00 abbrechen
Titel: Bundestagswahl 2013 - Thema Videoüberwachung
Beitrag von: Xiam am 09. September 2013, 12:44:48
Kannst du dir 7 Tage lang jeden Tag ab 20 Uhr in der Mediathek der ARD anschauen  :thumbup:
Titel: Bundestagswahl 2013 - Thema Videoüberwachung
Beitrag von: Durion-Gollor am 09. September 2013, 13:13:48
keine zeit, hund, kind, arbeit, frau (reihenfolge willkürlich  :wink: )
sach ma schnell bitte.