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Off-Topic / Pinnwand => Off-Topic => Thema gestartet von: Speren am 19. März 2013, 06:12:32

Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Speren am 19. März 2013, 06:12:32
Hier sind ja durchaus ein paar mehr Lehrer/Beamte aus verschiedenen Bundesländern vertreten, deswegen meine Frage, insbesondere auch in Hinblick auf die Stimmung im Kollegium, etc.

Ich gehöre in diesem Fall auch zu den Betroffenen, wobei ich auch weiss, dass es schlimmer hätte kommen können.

Natürlich können/sollen auch Nicht-Lehrer/Beamte hier posten, aber verschont mich mit den üblichen Parolen wie "Habt doch eh 12 Wochen bezahlten Urlaub im Jahr. u. ä.. ;)
Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Lagrange am 19. März 2013, 08:08:57
Ihr habt doch eh' zwölf Wochen bezahlten Urlaub im Jahr... Ach ne, hier in Hessen dieses Jahr sogar 13 Wochen!  :P

Mal im Ernst: Beamte werden immer gerne für solche Nullrunden genommen, denn sie wehren sich in der Regel relativ wenig (weil sie es meist nicht können) und zudem haben sie ja immer noch das Steigern des Gehaltes über die Dienstaltersstufe, was letztlich auch mehrere Nullrunden hintereinander erträglicher macht. Problem ist nur, dass sich so die Gehälter immer mehr von denen der Wirtschaft abkoppeln und so für dringend benötigte Quereinsteiger der öffentliche Dienst nicht unbedingt attraktiver wird...
Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: eiszeit am 19. März 2013, 08:30:32
Ist ja gut, ich überweis dir das Geld für das doofe Buch ...

 :D
Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Zechi am 19. März 2013, 10:09:41
Meine Frau ist Beamtin des höheren Dienstes in Hamburg und kriegt die Erhöhung, aber südlich der Elbe wird ja eh nicht ordentlich gearbeitet, gerade bei den den Beamten (sind halt keine Preußen), so dass das in Ordnung geht  :P

Im Ernst, sind dir die 2,X % so wichtig? Angestellte im ÖD verdienen sowieso Netto viel weniger als Beamte (gerade im höheren Dienst), so dass aus meiner Sicht eine Nullrunde für Beamte nicht so ungerecht ist.

Viel problematischer ist meines Erachtens, dass Beamte eine Anpassung ihrer Pensionen an die Rente "normaler" Angestellte im Laufe des nächsten Jahrzehnts befürchten müssen, ohne dass sie "Netto" mehr verdienen werden. Das wird dann ein viel krasserer Einschnitt und de facto eine Beschneidung der Vergütung um sehr viel mehr %.

Gruß Zechi
Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Archoangel am 19. März 2013, 10:12:51
In RLP wurde dank des ErmächtigungsDienstrechtsänderungsgesetzes festgelegt, dass die Besoldung die kommenden 5 Jahre um 1% pro Jahr angepasst wird; also effektiv Minus, wenn man die Inflation berücksichtigt.

Auszug aus dem rot-grünen Koalitionsvertrag:
Zitat
Wir werden im Bereich des finanziellen Dienstrechts verschiedene Einsparungen vornehmen
und dabei den Bediensteten Planungssicherheit geben. Familien mit Kindern werden wir
begünstigen. Unter anderem werden wir den Beamtinnen und Beamten zusagen, dass ihr
Gehalt in den nächsten fünf Jahren um jeweils ein Prozent erhöht wird. Entsprechendes
regeln wir auch im Ministergesetz.
Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Archoangel am 19. März 2013, 10:15:47
Lieber Zechi: nach deiner Logik bitte ich um eine solidarische Nullrunde deinerseits. Rechtsanwälte sind ohnehin die Spitzenverdiener, da wäre es nicht so ungerecht, wenn sie mal ... sagen wir 10 Jahre? ... auf Lohnsteigerungen verzichten würden.
Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Blutschwinge am 19. März 2013, 10:25:08
Man muss ja auch das Umfeld mit einbeziehen. In vielen Bereichen sind die Realeinkommen in den letzten Jahren nicht gestiegen, erst im vergangenen Jahr und sicher dieses Jahr wird da etwas passieren. Im öffentlichen Dienst dagegen gab es so weit ich mich erinnern kann immer moderate Steigerungen (wobei ich nicht sagen kann, was davon die Beamten betraf und was TVL/TVÖD). Daher scheint es eine Nullrunde erst mal nicht so gravierend. Problematisch sehe ich Nullrunden eher für die unteren Gehaltsgruppen.
Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Archoangel am 19. März 2013, 10:34:11
Herzlichen Glückwunsch Herr "Arbeitgebervertreter". Nullrunden sind immer problematisch, da die entsprechend Beschäftigten immer auf realen Lohn verzichten(da für sie zumindest ein Inflationsausgleich wegfällt). Wir halten fest: seit 2001 sind die Löhne der Deutschen real um 9% gestiegen, die Gehälter der DAX-50 Vorstände um 190% (aktuelle Spiegelausgabe).
Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Zechi am 19. März 2013, 10:41:15
Lieber Zechi: nach deiner Logik bitte ich um eine solidarische Nullrunde deinerseits. Rechtsanwälte sind ohnehin die Spitzenverdiener, da wäre es nicht so ungerecht, wenn sie mal ... sagen wir 10 Jahre? ... auf Lohnsteigerungen verzichten würden.

Ist doch längst der Fall. Die Gebührenhöhe des Rechtsanwaltsvergütungsgesetzes wurde seit 1994 nicht mehr wesentlich geändert. Insofern dauert die Nullrunde fast 20 Jahre an.

Führt übrigens dazu, dass viele Rechtsanwälte auf Honorarbasis und nicht dem RVG abrechnen, gerade wenn es sich um geringe Streitwerte handelt.
Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Archoangel am 19. März 2013, 10:46:57
Statistische Veränderung der Reallöhne:

(http://2vor12.files.wordpress.com/2011/06/8746295.jpg?w=604)

Lohnentwicklung in Zahlen (http://www.boeckler.de/MB_2012_05_Lohnentwicklung_in_Zahlen.pdf)

Für all diejenigen die das Politikergeschwafel auch noch toll finden.
Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Zechi am 19. März 2013, 11:35:36
Das ist doch unbestritten.

Aber hier geht es doch um die konkrete Frage, ob Beamte des höheren Dienstes in den Genuss der von für Angestellte des ÖD in Tarifverhandlungen ausgehandelten Gehaltserhöhung profitieren sollten oder nicht.

Da kann man gute Gegenargumente ins Feld führen:

- Angestellte im ÖD kriegen für die gleiche Arbeit deutlich weniger Netto, so dass vor allem sie eine Erhöhung angebracht ist.

- Beamte des höheren Dienstes (A 13 +) verdienen gut (nicht exorbitant gut, aber so das man in D mit der Besoldung gut auskommt) und profitieren von guten Zusatzleistungen (günstige Private Krankenversicherung, derzeit noch sichere und relativ hohe Pensionen) und relativ hohe Jobsicherheit.

- Warum soll automatisch die Beamtenbesoldung angepasst werden, wenn es sich um eine in Tarifverhandlungen ausgehandelte Erhöhung der Gehälter der Angestellten handelt.

Gruß Zechi

Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Calivar am 19. März 2013, 11:41:41
Ich frage mal - ganz absichtlich provozierend: Wieso man ständig und überall der Meinung ist, dass man mindestens ein Anrecht auf Inflationsausgleich haben sollte?!

Dieses Argument lese ich ständig bei den Diskussionen um Gehaltsanpassungen "das entspricht ja nicht einmal der Inflation...".
Sicher, die Konsequenz sind sinkende Reallöhne. Aber mit welchem Recht ist man denn der Meinung, dass sei nicht in Ordnung?

Natürlich ist es schöner steigende Reallöhne zu haben - keine Frage - aber in Zeiten leerer Staatskassen und diverser struktureller Probleme finde ich persönlich "Beamter auf Lebenszeit", "Pensionen statt Renten" & "moderat steigende Löhne" immer noch sehr attraktive Argumente für das "Beamtentum" an sich.

Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Speren am 19. März 2013, 11:44:21
Weil es auch etwas mit Wertschätzung zu tun hat.

Abgesehen davon, dass mit der Kostendämpfungspauschale, dem Wegfall von Urlaubsgeld und der Kürzung des Weihnachtsgeldes bei Erhöhung der Stundenzahl eh schon einiges am Beamten eingespart wurde.

Von Erhöhung der Lebensarbeitszeit und Kürzung des Pensionshöchstsatzes rede ich mal gar nicht.

Nein Zechi...2,x Prozent tun mir nicht so weh.
Aber bleibt es dabei?
Noch habe ich einen lukrativen Nebenverdienst...aber den hat nicht jeder.
Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Zechi am 19. März 2013, 12:19:03
Nein Zechi...2,x Prozent tun mir nicht so weh.
Aber bleibt es dabei?
Noch habe ich einen lukrativen Nebenverdienst...aber den hat nicht jeder.

Das ist aber eine andere Frage. Ich denke niemand wird abstreiten, dass die Besoldung der Beamten in regelmäßigen Abständen leicht erhöht werden muss.

Bist du denn ernsthaft der Meinung, dass du ohne deinen Nebenverdienst objektiv nicht  gut verdienst? Ich gehe von A 13+ aus. Davon kann man meines Erachtens in D gut leben, selbst in teureren Großstädten.
Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Scurlock am 19. März 2013, 13:31:35
Interessant wäre doch, was eine Friseurin, eine Angestellte im Einzelhandel oder ein Mitarbeiter eines Wachdienstes zu diesem Jammern auf hohem Niveau sagt.
Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Speren am 19. März 2013, 14:10:04
Interessant wäre doch, was eine Friseurin, eine Angestellte im Einzelhandel oder ein Mitarbeiter eines Wachdienstes zu diesem Jammern auf hohem Niveau sagt.
Äpfel und Birnen.
Interessant wäre, was eine Frisörin sagen würde, wenn der Chef ihren Lohn senkt, da sie sich nicht wehren kann, um seine Schulden abzubauen.
Versprochen hatte er was anderes...und zahlt den anderen Frisören mehr, weil er es muss.
Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Scurlock am 19. März 2013, 14:30:31
Äpfel und Birnen.
Interessant wäre, was eine Frisörin sagen würde, wenn der Chef ihren Lohn senkt, da sie sich nicht wehren kann, um seine Schulden abzubauen.
Versprochen hatte er was anderes...und zahlt den anderen Frisören mehr, weil er es muss.
In der Regel werden Angestellte entlassen, wenn der Chef zu viel Schulden gemacht hat. Letztlich kann der Mann auch seine Angestellten aus (betriebsbedingten) Gründen entlassen, wenn es zu teuer wird. Und wenn der Chef nicht an einen Tarifvertrag gebunden ist, muss er seinen Angestellten auch nicht mehr zahlen, selbst wenn er es versprochen hat. Von Pension, geringen Abgaben und meist auch Weihnachtsgeld und Urlaubsgeld können diese Angestellten dann auch nur träumen.
Du hast also insofern recht, dass man die Arbeits- und Vertragsbedingungen eines Friseurs und eines verbeamteten Lehrers nur schwer vergleichen kann. Der Friseur zieht in jeder Hinsicht den Kürzeren.
Allerdings haben beide eine Gemeinsamkeit. Sie haben beide das Recht und die Möglichkeit, ihr Arbeitsverhältnis aufzulösen, wenn ihnen eben dieses nicht mehr zusagt.
  
Wenn also jetzt ein höherer Beamter öffentlich über sein hartes Los klagt und auch noch seinen fast notwendigen Nebenjob anführt, wird ein Angestellter eines Friseurbetriebes bestenfalls herzlich lachen müssen oder ihn verprügeln wollen. Beides könnte ich sehr gut verstehen.

Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Speren am 19. März 2013, 14:56:17
Zitat
Wenn also jetzt ein höherer Beamter öffentlich über sein hartes Los klagt und auch noch seinen fast notwendigen Nebenjob anführt, wird ein Angestellter eines Friseurbetriebes bestenfalls herzlich lachen müssen oder ihn verprügeln wollen. Beides könnte ich sehr gut verstehen.
Albern...und auch wieder am Thema vorbei.

Denn im Endeffekt willst Du nur auf die alte Neiddebatte hinaus, verpackt in eine soziale Komponente.
Nur hat hier niemand gesagt, dass Frisöre nicht jammern dürfen...oh doch, jede der oben von Dir genannten Berufsgruppen soll all ihre Möglichkeiten ausschöpfen, um mehr Lohn zu bekommen. Streiken, gerne, im Falle der Sicherheitsleute, auch länger die Flughäfen lahmlegen.

Nur jede dieser Berufsgruppen, die ein bischen nachdenkt, wird verstehen, das sie nichts, aber auch gar nichts davon hat, wenn andere, in diesem Fall höhere Beamte, weniger Geld bekommen (auf den Reallohn bezogen).

Zitat
Von Pension, geringen Abgaben und meist auch Weihnachtsgeld und Urlaubsgeld können diese Angestellten dann auch nur träumen.
Von welchen geringen Abgaben redest Du?
Kannst gerne mal nachfragen, wie viele Beamte gerne aus der privaten Krankenkasse rauswollten, wenn sie nur könnten.
Und die Pension, die in den nächsten Jahren mit Sicherheit noch mehr zusammengestrichen wird, als sie es jetzt schon wurde durch Erhöhung des Eintrittsalters und Kürzung der Prozentsätze, zieht auch nicht mehr wirklich.

Und, um auf Zechi einzugehen:
Nein, es geht nicht darum, dass ich jetzt nicht gut verdiene. Klar passt das. Aber ich bin mir sicher, dass die Beamten, aufgrund eben nicht ganz so vieler Möglichkeiten (kein Streik) in Zukunft weiter belastet werden. Deswegen habe ich den Nebenjob angeführt, der zum größten Teil genau zwei Dinge ausgleicht: Die Inflation und die Pensionskürzungen, da ich jetzt schon kräftig in die private Altersversorgung einzahle.

Ein Vergleich zur freien Wirtschaft wäre interessant.
Was würde ich heute als Dipl. oec. bekommen und wäre die Sicherheit als Beamter es wirklich wert, diesen Beruf zu wählen?
Manch einer, gerade im Dozentenbereich sieht das nun mal nicht mehr so.
Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Tempus Fugit am 19. März 2013, 15:05:55
Dann musst du kündigen und dir etwas Neues suchen, wenn du nicht zufrieden bist. Die Bedingungen deines Jobs kanntest du vorher und wenn du auch nur im Ansatz so intelligent bist wie ich annehme, dann wußtest du auch vorher, was hinsichtlich Aussagen zu deiner Besoldungsentwicklung zu erwarten ist.

Falls du eine Diskussion starten willst, ob Lehrer gut genug bezahlt sind für ihre Qualifikation, ihre Ausbildung und ihre täglichen Aufgaben so halte ich den Einstig für verfehlt.
Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Speren am 19. März 2013, 15:18:17
Dann musst du kündigen und dir etwas Neues suchen, wenn du nicht zufrieden bist. Die Bedingungen deines Jobs kanntest du vorher und wenn du auch nur im Ansatz so intelligent bist wie ich annehme, dann wußtest du auch vorher, was hinsichtlich Aussagen zu deiner Besoldungsentwicklung zu erwarten ist.
Richtig. Und ich bin sogar richtig zufrieden, mal ganz losgelöst vom Gehalt.
Hat etwas mit Arbeitsbedingungen, Zeiteinteilung, Umgang mit Menschen und Idealismus zu tun.
Trotzdem halte ich manche, doch ab und an seltsam anmutenden, Aussagen in Bezug auf Beamte (insb. Lehrer) für...naja.

Zitat
Falls du eine Diskussion starten willst, ob Lehrer gut genug bezahlt sind für ihre Qualifikation, ihre Ausbildung und ihre täglichen Aufgaben so halte ich den Einstig für verfehlt.
Und eben das nicht. Denn das wurde nur von Scurlock jetzt schön hochgeschaukelt mit Vergleichen anderer, tatsächlich hoffnungslos unterbezahlten, Berufsgruppen.
Das Problem hat Lagrange doch geschildert. Und Zechi weiter ausgeführt in Bezug auf Pensionen in der Zukunft.

Der Lehrerberuf (als eine mögliche Variante des Beamten im höheren Dienst) wird unattraktiver. Jetzt, mit 38, beklage ich mich über nichts. Aber ich gucke auch einfach mal ein paar Jahre weiter und Du glaubst doch nicht wirklich, dass alles viel besser wird, oder? ;)
Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Scurlock am 19. März 2013, 15:27:29
Albern...
Nein, Dein Jammern ist albern.
Zitat
Denn im Endeffekt willst Du nur auf die alte Neiddebatte hinaus, verpackt in eine soziale Komponente.
Nur hat hier niemand gesagt, dass Frisöre nicht jammern dürfen...oh doch, jede der oben von Dir genannten Berufsgruppen soll all ihre Möglichkeiten ausschöpfen, um mehr Lohn zu bekommen. Streiken, gerne, im Falle der Sicherheitsleute, auch länger die Flughäfen lahmlegen.
Wenn mich eine Neiddebatte interessieren würde, hätte ich so eine schon längst angestossen, auch ohne Deinen Eingangsbeitrag.
Zitat
Nur jede dieser Berufsgruppen, die ein bischen nachdenkt, wird verstehen, das sie nichts, aber auch gar nichts davon hat, wenn andere, in diesem Fall höhere Beamte, weniger Geld bekommen (auf den Reallohn bezogen).
Sicher? Ich denke gerade die aktuelle Boni-Debatte für Topmanager spricht da eine andere Sprache.
Zitat
Von welchen geringen Abgaben redest Du?
Keine Abgaben zur gesetzlichen Renten- und Arbeitslosenversicherung, Befreiung von der Kranken- und Pflegeversicherung.
Zitat
Kannst gerne mal nachfragen, wie viele Beamte gerne aus der privaten Krankenkasse rauswollten, wenn sie nur könnten
Seltsam, meines Wissens nach können Beamte die private Krankenkasse verlassen und einer gesetzlichen beitreten.

Zitat
Und die Pension, die in den nächsten Jahren mit Sicherheit noch mehr zusammengestrichen wird, als sie es jetzt schon wurde durch Erhöhung des Eintrittsalters und Kürzung der Prozentsätze, zieht auch nicht mehr wirklich.
Ah, und bei der Rente sieht es also weitaus besser aus, meinst Du?

Zitat
Und, um auf Zechi einzugehen:
Nein, es geht nicht darum, dass ich jetzt nicht gut verdiene. Klar passt das. Aber ich bin mir sicher, dass die Beamten, aufgrund eben nicht ganz so vieler Möglichkeiten (kein Streik) in Zukunft weiter belastet werden. Deswegen habe ich den Nebenjob angeführt, der zum größten Teil genau zwei Dinge ausgleicht: Die Inflation und die Pensionskürzungen, da ich jetzt schon kräftig in die private Altersversorgung einzahle.
Das Problem haben nicht nur Beamte, sondern auch Angestellte. Der Beamtenstatus hat also bei der Problematik der schwindenden Altersbezüge kein Alleinstellungsmerkmal, wie Du hier offenbar implizieren möchtest.  
Zitat
Ein Vergleich zur freien Wirtschaft wäre interessant.
Was würde ich heute als Dipl. oec. bekommen und wäre die Sicherheit als Beamter es wirklich wert, diesen Beruf zu wählen?
In der freien Wirtschaft reicht ein Studium allein sicher nicht aus und das (Einstiegs-)gehalt hängt da dann auch von den Zusatzqualifikationen hab, die jemand mitbringt. Insofern wird ein einfacher Vergleich keinen Sinn machen.
Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Scurlock am 19. März 2013, 15:37:35
Richtig. Und ich bin sogar richtig zufrieden, mal ganz losgelöst vom Gehalt.
Hat etwas mit Arbeitsbedingungen, Zeiteinteilung, Umgang mit Menschen und Idealismus zu tun.
Trotzdem halte ich manche, doch ab und an seltsam anmutenden, Aussagen in Bezug auf Beamte (insb. Lehrer) für...naja.
Gibt es eigentlich einen bestimmten Grund, warum Du Dich bzw. Deinen Berufsstand hier gerade so als Opfer gerierst?
Zitat
Und eben das nicht. Denn das wurde nur von Scurlock jetzt schön hochgeschaukelt mit Vergleichen anderer, tatsächlich hoffnungslos unterbezahlten, Berufsgruppen.
Ich habe nur versucht Dir klar zu machen, dass Dein Problem von unzähligen anderen Berufsgruppen ungleich stärker geteilt wird. Warum Dein persönliches Problem mit Deinem von Dir gewählten Beruf gerade so ein Drama darstellt, ist da dann unverständlich.
Zitat
Der Lehrerberuf (als eine mögliche Variante des Beamten im höheren Dienst) wird unattraktiver. Jetzt, mit 38, beklage ich mich über nichts. Aber ich gucke auch einfach mal ein paar Jahre weiter und Du glaubst doch nicht wirklich, dass alles viel besser wird, oder? ;)
Und Du meinst allen Ernstes, dass es ausserhalb des Beamtenstandes besser aussieht? Bist Du wirklich so naiv?
Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Speren am 19. März 2013, 15:49:14
Zitat
Nein, Dein Jammern ist albern.
Lesen bildet.
Egal, was Du mir andichten willst...es geht nicht um mich alleine.
Denn ein Großteil derjenigen, die nun eine Nullrunde verpasst bekommen haben, sind Pensionäre.

Zitat
Wenn mich eine Neiddebatte interessieren würde, hätte ich so eine schon längst angestossen, auch ohne Deinen Eingangsbeitrag.
War aber dann doch einfacher, es hier reinzupacken, oder?

Zitat
Sicher? Ich denke gerade die aktuelle Boni-Debatte für Topmanager spricht da eine andere Sprache.
Würde ein Hahn danach krähen (ja, manche würden, die alte Neiddebatte), was Manager kriegen würden, wenn nicht gleichzeitig in diesen Unternehmen Arbeitsplätze abgebaut würden bzw. ganz einfach: Andere darunter leiden?

Zitat
Keine Abgaben zur gesetzlichen Renten- und Arbeitslosenversicherung, Befreiung von der Kranken- und Pflegeversicherung.
Und wie bin ich dann versichert? Ich zahle genauso Kranken- und Pflegeversicherung. Und zwar verpflichtend.

Zitat
Seltsam, meines Wissens nach können Beamte die private Krankenkasse verlassen und einer gesetzlichen beitreten.
Grundsätzlich gilt die Aussage "Einmal privat - immer privat". Die Rückkehrmöglichkeiten in die gesetzliche Krankenkasse hat der Gesetzgeber bewusst beschränkt. Damit soll verhindert werden, dass sich junge und gesunde Versicherte günstig in der PKV versichern und später in die GKV zurückkehren, wenn der Beitrag für die private Krankenversicherung möglichweise zu hoch ist.

Grundsätzlich gilt, dass Beamte, Freiberufler und Selbständige nicht in die GKV zurück dürfen. Sie gelten als versicherungsfreie Mitglieder in der Krankenversicherung. Eine Rückkehr für diesen Personenkreis ist ausgeschlossen, sofern sich der Versichertenstatus nicht ändert.

Quelle:
http://www.cecu.de/private-krankenversicherung-rueckkehr-gesetzliche.html

Zitat
Ah, und bei der Rente sieht es also weitaus besser aus, meinst Du?
Nein. Aber die Pensionen werden doch gerne als der Vorteil des Beamten angesehen, oder?

Zitat
Das Problem haben nicht nur Beamte, sondern auch Angestellte. Der Beamtenstatus hat also bei der Problematik der schwindenden Altersbezüge kein Alleinstellungsmerkmal, wie Du hier offenbar implizieren möchtest.  
Das Alleinstellungsmerkmal des Beamten ist das nichtvorhandene Streikrecht.

Zitat
In der freien Wirtschaft reicht ein Studium allein sicher nicht aus und das (Einstiegs-)gehalt hängt da dann auch von den Zusatzqualifikationen hab, die jemand mitbringt. Insofern wird ein einfacher Vergleich keinen Sinn machen.
Kann, muss nicht. Oder es sind die gleichen Qualifikationen vorhanden. Mein Schwager und ich könnten uns relativ gut vergleichen...abgesehen von der Lohnsteuerklasse, ansonsten sehr viel gleich (gleicher Abschluss, gleiche Noten, gleicher Jahrgang), etc.)


Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Speren am 19. März 2013, 15:57:02
Zitat
Gibt es eigentlich einen bestimmten Grund, warum Du Dich bzw. Deinen Berufsstand hier gerade so als Opfer gerierst?
Hm, GENAU! Mein Berufsstand, der Lehrer (Beamter).

Lies nochmal den Eingangspost. Weder ist jeder höhere Beamter Lehrer noch jeder Lehrer Beamter...und schon gar nicht jeder im höheren Dienst.

Zitat
Ich habe nur versucht Dir klar zu machen, dass Dein Problem von unzähligen anderen Berufsgruppen ungleich stärker geteilt wird. Warum Dein persönliches Problem mit Deinem von Dir gewählten Beruf gerade so ein Drama darstellt, ist da dann unverständlich.
Sag ich doch. Neiddebatte.

Komischerweise fällt es Dir sehr schwer, zu verstehen, dass ich ganz auf der Seite dieser Leute bin und dies gerne geändert sehen würde.
Der Umkehrschluss, dass ich damit aber gefälligst die Schnauze halten soll, wenn es um meinen Beruf (u. a.) geht, ist jedoch nicht meiner.

Zitat
Und Du meinst allen Ernstes, dass es ausserhalb des Beamtenstandes besser aussieht? Bist Du wirklich so naiv?
Ach, wenn ich es außerhalb auch nicht gut finde, darf ich nichts sagen?
Ich verweise aber gerne nochmal auf das Streikrecht vieler Angestellter...und komm nicht wieder mit Jobwechsel, denn die Option steht jedem anderem auch frei. Wobei das von mir nie so gesagt wurde, dass ich annähernd unzufrieden bin.
Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Scurlock am 19. März 2013, 16:18:35
Lesen bildet.
Und bei Dir klappt es offensichtlich nicht mit dem Verstehen...
Zitat
War aber dann doch einfacher, es hier reinzupacken, oder?
Wenn Du das Anführen von anderen Berufsgruppen schon als Neiddebatte ansiehst, hast Du offensichtlich ein Problem mit Deinem Status als Beamter.
Zitat
Würde ein Hahn danach krähen (ja, manche würden, die alte Neiddebatte), was Manager kriegen würden, wenn nicht gleichzeitig in diesen Unternehmen Arbeitsplätze abgebaut würden bzw. ganz einfach: Andere darunter leiden?
Vielleicht, vielleicht nicht. Nur ist es schwer, einem gerade aus wirtschaftlichen Gründen entlassenen Arbeitnehmer gleichzeitig die Millionenboni des Fimenmanagers klar zu machen.  Hier das Eine von dem Anderen loskoppeln zu wollen, erscheint schwer verständlich.
Zitat
Und wie bin ich dann versichert? Ich zahle genauso Kranken- und Pflegeversicherung. Und zwar verpflichtend.
Und in die gesetzliche Arbeitslosen- und Rentenversicherung zahlst Du auch ein?
Zitat
Nein. Aber die Pensionen werden doch gerne als der Vorteil des Beamten angesehen, oder?
Keine Ahnung. Nur beschwerst Du Dich über die üblen Pensionsaussichten und lässt es so aussehen, als seien Rentner besser gestellt.
Zitat
Das Alleinstellungsmerkmal des Beamten ist das nichtvorhandene Streikrecht.
Dann beschwer Dich darüber, dass Du nicht streiken darfst, aber jammer nicht über Deine eingeschränkten Pensionsansprüche oder Nullrunden.
Zitat
Kann, muss nicht. Oder es sind die gleichen Qualifikationen vorhanden. Mein Schwager und ich könnten uns relativ gut vergleichen...abgesehen von der Lohnsteuerklasse, ansonsten sehr viel gleich (gleicher Abschluss, gleiche Noten, gleicher Jahrgang), etc.)
Wenn Du in Deinem Schwager eine so gute Vergleichsgröße hast, warum stellst Du ihm dann nicht die Frage?  
Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Scurlock am 19. März 2013, 16:32:04
Hm, GENAU! Mein Berufsstand, der Lehrer (Beamter).

Lies nochmal den Eingangspost. Weder ist jeder höhere Beamter Lehrer noch jeder Lehrer Beamter...und schon gar nicht jeder im höheren Dienst.
Hm, mal ausgenommen von Dir, habe ich bisher weder Beamte noch Lehrer als Jammerlappen angesehen.
Zitat
Sag ich doch. Neiddebatte.
Nein, keine Neiddebatte. Ich wollte Dich nur darauf aufmerksam machen, dass Dein ICH-Problem von vielen anderen geteilt wird und vielleicht allgemeiner gesehen werden sollte.
Zitat
Komischerweise fällt es Dir sehr schwer, zu verstehen, dass ich ganz auf der Seite dieser Leute bin und dies gerne geändert sehen würde.
Der Umkehrschluss, dass ich damit aber gefälligst die Schnauze halten soll, wenn es um meinen Beruf (u. a.) geht, ist jedoch nicht meiner.
Nein, Du verstehst nicht. Allein die Tatsache, dass Du dieses spezifische für Dich persönliche Thema in einem völlig unpassenden Forum auf unpassende, sprich ICH-bezogene Weise präsentierst, lässt Dich eben als verwöhnten höheren Beamten dastehen, der auf hohem Niveau jammert und bemitleidet werden will.
Wenn es Dir aber ernsthaft um das Aufzeigen von Missständen beim Lohngefälle in Deutschland und eine damit verbundene zukünftige mögliche Altersarmut für viele Berufsgruppen gegangen wäre, hättest Du das Thema und Dein Eingangsposting sicher anders und allgemeiner verfasst. 
Zitat
Ich verweise aber gerne nochmal auf das Streikrecht vieler Angestellter...und komm nicht wieder mit Jobwechsel, denn die Option steht jedem anderem auch frei. Wobei das von mir nie so gesagt wurde, dass ich annähernd unzufrieden bin.
Dann geht es Dir also allein um das nicht vorhandene Streikrecht der Beamten? Warum schreibst Du das dann nicht?
Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Archoangel am 19. März 2013, 16:32:15
Hurra! Scurlock eröffnet die Neiddebatte!

Wird auch Zeit, dass ein rechtschaffener Bürger den faulen Säcken, die nur Halbtags arbeiten, aber 65 Tage bezahlten Urlaub haben, die keine Sozialabgaben zahlen, aber ein fettes Gehalt dafür kassieren, dass sie unsere Kinder kaputt machen - und zum Ausgleich noch unter fadenscheinigen Gründen früher in den Ruhestand gehen und eine fette Pension beziehen, ja - dass jemand diese Sozialschmarotzer, die sich auf Kosten unserer Steuergelder ein schönes Leben machen, die nichts leisten (siehe Pisa&Co) und dafür noch unkündbar sind endlich mal gemaßregelt werden.  :thumbup:

Weiter Scurlock, brich die Lanze für die geknechteten Friseurinnen und Putzmänner! Die würden doch von solchen Arbeitsbedingungen träumen! und jetzt erdreistet sich der fette, faule Sack auch noch sich darüber aufzuregen, dass er (erneut) keine Anpassung seiner sozialen Transferleistung erhält. Unverschämte Unverfrorenheit! Bei den Arbeitsbedingungen muss man doch dankbar sein!

Wer von uns würde nicht jederzeit gerne tauschen und zwei bis vier Studienfächer gleichzeitig studieren, mit der Aussicht mit viel Glück nach allen Prüfungen, die man so an einer Universität hat, vielleicht in zwei bis drei Jahren einen Referendariatsplatz zu ergattern, nachdem man dann gemütlich 2-3 Jahre im Angestelltenverhältnis zu mickrigen Konditionen Höchstarbeit als Feuerwehrkraft leisten darf, damit man vor jeden längeren Ferien gekündigt wird und so ja kein Anrecht auf ALG bekommt. Und wenn man diese lächerliche Hürde nach unzähligen dienstlichen Beurteilungen mal gepackt hat, kann man sich fett auf ein Beamtenverhältnis auf Probe freuen ... eventuell zumindest ... in dem man dann von den Schulleitern mit dem Wink auf die Lebenszeitverbeamtung weiterhin zum abnormalem ausgenutzt wird, um endlich - nach einer dritten Überprüfung der Lehrfähigkeit - den hochbegehrten Beamtenstatus auf Lebenszeit zu ergattern. Vorausgesetzt man ist nicht zu fett, verfügt über die deutsche Staatsangehörigkeit, hat keine Herz-Kreislaufprobleme, Erbkrankheiten oder die Nase gefällt dem Schulleiter/Amtsarzt nicht.

Also ohne weiteres ein Kinkerlitzchen - wir alle die wir studiert haben sind ers doch gewohnt, dass unsere Abschlussprüfung von der Universität dreimal geleistet werden muss, bevor wir in unseren beruf dürfen - warum jammern diese Waschlappen also. Auch Gesundheitszeugnisse, polizeiliches Führungszeugniss, Auszug aus dem Strafregister und Konsorten gehören doch längst zum Berufsaltag aller Menschen in dieser Republik! Genauso - was Scurlock ja auch eigentlich sagen will - ist es bei jedem Akademiker völlig üblich, dass er einen Eid auf die Verfassung schwören muss, dass sein öffentliches Leben strengen Vorschriften unterliegt (und Verstöße dagegen, z.B. Trunkenheit am Steuer in der Freizeit zu einem Disziplinarverfahren führt), dass er seinem Arbeitgeber genau mitzuteilen hat, wann er für wie lange wohin verreist und das der Arbeitgeber darüber bestimmen kann, wo er zu wohnen hat. Ist doch überall so ...

Aber die Herren (und Damen) Lehrer müssen sich natürlich darüber aufregen, dass sie vor lauter Verwaltungsvorschriften, Konferenzen, Ausschüssen, Zwangsfortbildung, Elterngesprächen, Dienstverordnungen, Prüfverfahren, internationaler Vergleichstudien, interner Fortbildung, Einarbeitung in neue Lehr- und Unterrichtsfächer etc. pp. , keine Ziet mehr finden sich adäquat auf ihren Unterricht vorzubereiten. Alles faule Ausreden! Wofür haben die faulen Säcke denn Ferien? Andere Leute können auch nie abschalten, sind ständig mit ihrem Beruf beschäftigt und auch alle normalen Scurlocks sind dazu verpflichtet Kuraufenthalte, Operationen und Reha in ihren Urlaub zu legen - das gilt nicht nur für Lehrer!

Und dann beschweren sie sich auch noch über ihr Gehalt! Für ein Einstiegsgehalt von 2.900€ (A12) bis 3.200€ (A13) würden doch heute alle Studienabsolventen, vor allem jedoch Ärzte, Rechtsanwälte, Witschaftswissenschaftler und Ingenieure alles - und auch wirklich alles stehen und liegen lassen und obige, geradezu als lächerlich anmutende Hürden sofort in Kauf nehmen. Imerhin bekommt ein Lehrer seine 12-15 Überstunden, die er jede Woche leistet durch die Ferien mehr als vergolten, in denen er ja nur ganz selten Gesundheitsaufenthalte, Fortbildungen, Bürokratie und Klassenarbeiten zu erledigen hat. Auch davon träumen andere nur.

Kaum zu glauben, dass trotz all dieser paradisischen Arbeitsbedingungen derzeit 45.000 Lehrer in Deutschland fehlen ... und - wenn man die Pensionierungen der 460.000 faulen Säcke bis zum Jahr 2020 berücksichtigt und (optimistisch) von gleichbleibenden Studienzahlen ausgeht ... dann sind das bis 2020 immerhin weitere 182.000 Sozialschmarotzer die den durchaus attraktiven Beruf wählen werden ... 278.000 weitere fehlende Lehrkräfte hinzukommen.

Aber das ändert sich: gleich morgen werden Scurlöckchen und all die anderen, die immer auf die Lehrer (die es ja verdient haben) knüppeln in den Beruf quereinsteigen - und das natürlich für höchstens A11 und besser noch ohne Beamtenstatus - nur um den Jammerlappen zu zeigen, dass man den durchwegs attraktiven Beruf des Lehrer auch ohne all die "goodies" locker meistern kann!

Scurlock - wir sind stolz auf dich!  :thumbup: Geh und rette Deutschland!

P.S.:

Spoiler (Anzeigen)
Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Scurlock am 19. März 2013, 16:39:28
Hurra! Scurlock eröffnet die Neiddebatte!

Wird auch Zeit, dass ein rechtschaffener Bürger den faulen Säcken, die nur Halbtags arbeiten, aber 65 Tage bezahlten Urlaub haben, die keine Sozialabgaben zahlen, aber ein fettes Gehalt dafür kassieren, dass sie unsere Kinder kaputt machen - und zum Ausgleich noch unter fadenscheinigen Gründen früher in den Ruhestand gehen und eine fette Pension beziehen, ja - dass jemand diese Sozialschmarotzer, die sich auf Kosten unserer Steuergelder ein schönes Leben machen, die nichts leisten (siehe Pisa&Co) und dafür noch unkündbar sind endlich mal gemaßregelt werden.  :thumbup:

Weiter Scurlock, brich die Lanze für die geknechteten Friseurinnen und Putzmänner! Die würden doch von solchen Arbeitsbedingungen träumen! und jetzt erdreistet sich der fette, faule Sack auch noch sich darüber aufzuregen, dass er (erneut) keine Anpassung seiner sozialen Transferleistung erhält. Unverschämte Unverfrorenheit! Bei den Arbeitsbedingungen muss man doch dankbar sein!

Wer von uns würde nicht jederzeit gerne tauschen und zwei bis vier Studienfächer gleichzeitig studieren, mit der Aussicht mit viel Glück nach allen Prüfungen, die man so an einer Universität hat, vielleicht in zwei bis drei Jahren einen Referendariatsplatz zu ergattern, nachdem man dann gemütlich 2-3 Jahre im Angestelltenverhältnis zu mickrigen Konditionen Höchstarbeit als Feuerwehrkraft leisten darf, damit man vor jeden längeren Ferien gekündigt wird und so ja kein Anrecht auf ALG bekommt. Und wenn man diese lächerliche Hürde nach unzähligen dienstlichen Beurteilungen mal gepackt hat, kann man sich fett auf ein Beamtenverhältnis auf Probe freuen ... eventuell zumindest ... in dem man dann von den Schulleitern mit dem Wink auf die Lebenszeitverbeamtung weiterhin zum abnormalem ausgenutzt wird, um endlich - nach einer dritten Überprüfung der Lehrfähigkeit - den hochbegehrten Beamtenstatus auf Lebenszeit zu ergattern. Vorausgesetzt man ist nicht zu fett, verfügt über die deutsche Staatsangehörigkeit, hat keine Herz-Kreislaufprobleme, Erbkrankheiten oder die Nase gefällt dem Schulleiter/Amtsarzt nicht.

Also ohne weiteres ein Kinkerlitzchen - wir alle die wir studiert haben sind ers doch gewohnt, dass unsere Abschlussprüfung von der Universität dreimal geleistet werden muss, bevor wir in unseren beruf dürfen - warum jammern diese Waschlappen also. Auch Gesundheitszeugnisse, polizeiliches Führungszeugniss, Auszug aus dem Strafregister und Konsorten gehören doch längst zum Berufsaltag aller Menschen in dieser Republik! Genauso - was Scurlock ja auch eigentlich sagen will - ist es bei jedem Akademiker völlig üblich, dass er einen Eid auf die Verfassung schwören muss, dass sein öffentliches Leben strengen Vorschriften unterliegt (und Verstöße dagegen, z.B. Trunkenheit am Steuer in der Freizeit zu einem Disziplinarverfahren führt), dass er seinem Arbeitgeber genau mitzuteilen hat, wann er für wie lange wohin verreist und das der Arbeitgeber darüber bestimmen kann, wo er zu wohnen hat. Ist doch überall so ...

Aber die Herren (und Damen) Lehrer müssen sich natürlich darüber aufregen, dass sie vor lauter Verwaltungsvorschriften, Konferenzen, Ausschüssen, Zwangsfortbildung, Elterngesprächen, Dienstverordnungen, Prüfverfahren, internationaler Vergleichstudien, interner Fortbildung, Einarbeitung in neue Lehr- und Unterrichtsfächer etc. pp. , keine Ziet mehr finden sich adäquat auf ihren Unterricht vorzubereiten. Alles faule Ausreden! Wofür haben die faulen Säcke denn Ferien? Andere Leute können auch nie abschalten, sind ständig mit ihrem Beruf beschäftigt und auch alle normalen Scurlocks sind dazu verpflichtet Kuraufenthalte, Operationen und Reha in ihren Urlaub zu legen - das gilt nicht nur für Lehrer!

Und dann beschweren sie sich auch noch über ihr Gehalt! Für ein Einstiegsgehalt von 2.900€ (A12) bis 3.200€ (A13) würden doch heute alle Studienabsolventen, vor allem jedoch Ärzte, Rechtsanwälte, Witschaftswissenschaftler und Ingenieure alles - und auch wirklich alles stehen und liegen lassen und obige, geradezu als lächerlich anmutende Hürden sofort in Kauf nehmen. Imerhin bekommt ein Lehrer seine 12-15 Überstunden, die er jede Woche leistet durch die Ferien mehr als vergolten, in denen er ja nur ganz selten Gesundheitsaufenthalte, Fortbildungen, Bürokratie und Klassenarbeiten zu erledigen hat. Auch davon träumen andere nur.

Kaum zu glauben, dass trotz all dieser paradisischen Arbeitsbedingungen derzeit 45.000 Lehrer in Deutschland fehlen ... und - wenn man die Pensionierungen der 460.000 faulen Säcke bis zum Jahr 2020 berücksichtigt und (optimistisch) von gleichbleibenden Studienzahlen ausgeht ... dann sind das bis 2020 immerhin weitere 182.000 Sozialschmarotzer die den durchaus attraktiven Beruf wählen werden ... 278.000 weitere fehlende Lehrkräfte hinzukommen.

Aber das ändert sich: gleich morgen werden Scurlöckchen und all die anderen, die immer auf die Lehrer (die es ja verdient haben) knüppeln in den Beruf quereinsteigen - und das natürlich für höchstens A11 und besser noch ohne Beamtenstatus - nur um den Jammerlappen zu zeigen, dass man den durchwegs attraktiven Beruf des Lehrer auch ohne all die "goodies" locker meistern kann!

Scurlock - wir sind stolz auf dich!  :thumbup: Geh und rette Deutschland!
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Dummerweise halte ich den Lehrer oder auch den Beamten per se weder für faul noch für überbezahlt. Wenn Du Dir aber persönlich den Schuh anziehen willst, kann ich Dir nicht helfen. Deine Arbeitseinstellung kann und will ich da nicht beurteilen. Und wenn Du allerdings ein grundsätzliches Problem mit Deinem Job hast, lieber Archoangel, steht es Dir natürlich frei, diesen zu wechseln.
Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Speren am 19. März 2013, 16:43:31
Zitat
Hm, mal ausgenommen von Dir, habe ich bisher weder Beamte noch Lehrer als Jammerlappen angesehen.
Ich könnte hier so viel schreiben, aber ich belasse es bei dem guten alten Eiche-Sau-Vergleich.

Ansonsten habe ich über Archoangel gut geschmunzelt.
Mal abgesehen davon, dass die ganze Sache in keinster Weise nur Lehrer betrifft, sondern Polizisten, Feuerwehrleute, etc.
Aber gut, gerade Polizisten haben hier, so lange sie nicht Talamar heissen, auch einen so hohen Stellenwert wie Lehrer.

Und wer glaubt, es trifft nur die "höheren":
1 % für A11 und A12 ist natürlich auch gaaanz toll.

Was für mich wirklich seltsam anmutet:
Auszubildende, also meine Schüler, sprechen mich ungefragt an und sagen ihre Meinung zu dem Ganzen und das sie es nicht nachvollziehen können. Und die werden durchaus später Gehälter beziehen (wenn sie nicht in der Arbeitslosigkeit landen hier in NRW), die auch nicht gerade zu Luftsprüngen einladen (Stichwort: Einzelhandel).
Aber ich hatte ja Glück: Wäre ich nicht ihr Lehrer, hätten sie mich wahrscheinlich verprügelt.
Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Zechi am 19. März 2013, 17:33:47
Und dann beschweren sie sich auch noch über ihr Gehalt! Für ein Einstiegsgehalt von 2.900€ (A12) bis 3.200€ (A13) würden doch heute alle Studienabsolventen, vor allem jedoch Ärzte, Rechtsanwälte, Witschaftswissenschaftler und Ingenieure alles - und auch wirklich alles stehen und liegen lassen und obige, geradezu als lächerlich anmutende Hürden sofort in Kauf nehmen.

Du hast mit einigen Punkten sicherlich Recht, aber in diesem Punkt sollte man Anmerken, dass A13 auf der niedrigsten Stufe zumindest in NRW Brutto 3313,61 € sind. Brutto-Bezüge sind aber im Falle von Beamten überhaupt nicht aussagekräftig, weil Beamten eben Netto viel mehr bleibt. Von 3313,61 € Brutto bleiben einem Single (keine Kinder, Lohnsteuerklasse 1) in NRW 2622,59 € (alle Zahlen sind von hier: http://oeffentlicher-dienst.info/). Das ist ein durchaus anständiges Gehalt. Um das gleiche Gehalt als Angestellter zu erreichen mus man deutlich mehr als 3.313 € Brutto verdienen (ohne es zu prüfen sind es schätzungsweise ungefähr 4.500- 5.000 €). Fairerweise muss man dem Beamten aber noch seinen relativ günstigen Tarif für die PKV abziehen.

Falsch ist deine Vermutung, dass andere Akademiker so viel besser verdienen. Viele Juristen bewerben sich z.B. auf Beamtenstellen, sowohl wegen der Besoldung als auch der Sicherheit. Die typische Beamtenkarriere als Jurist endet dann bei A 15 oder A 16. Klar kann man als Wirtschaftsanwalt mehr verdienen, aber schlecht ist ein A 16 Gehalt auf höchster Stufe dann auch nicht. Lehrer haben da in der Tat ein handicap, weil diese selten über A 14 hinauskommen können.
Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Archoangel am 19. März 2013, 17:42:47
Lieber Scurlock:

jeder Beruf hat Vor- und auch Nachteile. Wo du aus aus meinem Artikel eine persönliche Unzufriedenheit herausliest ist mir zwar schleierfhaft, aber meinetwegen. Die von dir begonenne Neiddebatte - ob du es nun wörtlich schreibst, oder (mehr oder weniger) geschickt umschreibst ist jedoch weder angemessen noch angebracht. In diesem Land fehlen tatsächlich viele Lehrer, vor allem im Berufschulzweig, aber auch jede Grundschule würde sich freuen dich als Quereinsteiger zu gewinnen - gerade weil dort die männlichen Bezugspersonen am aussterben sind. Wenn du also offensichtlich der Meinung bist, dass es deutschen Leherern in vielen Punkten so viel besser als anderen deutschen Arbeitnehmern geht, wundert es mich echt, warum du dich nicht beruflich veränderst und bald als Kollege in einem Lehrerzimmer zu begrüßen bist. Ich komme ja aus der "Realwirtschaft" und habe diesen Weg auch eingeschlagen (und bereue es nur selten), auch wenn ich nur noch kanpp die Hälfte verdiene.

Wenn ich mich jedoch in den Lehrerzimmern umschaue und die Entwicklungen vergangener Jahre kritisch refektiere, komme ich zu dem Schluß, dass es in Zukunft düster wird, wenn es um die schulische Versorgung der Kinder geht: die Arbeitsbelastungen haben in den letzten paar Jahren deutlich zugenommen, die Verwaltungsaufgaben steigen, die Schüler werden nicht einfacher, sind dafür allerdings von immer weniger und nicht adäquat ausgebildeten Kollegen individuell zu fördern - per Gesetz. Die schulische Ausstattung ist bisweilen erbärmlich und die Eltern sind sich heutzutage nur allzugenau ihrer Rechte bewusst - und vergessen dabei oftmals ihre Pflichten. Betrachtet man dazu noch die wiederholten Nullrunden verliert das Berufsbild mehr und mehr an Attraktivität - was sich zuletzt ja auch in den Zahlen der Studienanfänger mit dem berufsziel "Lehrer" spiegelt.

Eine damit verbundene - und von der Politik sicher nicht unerwünschte - Debatte um die "abnormalen" Vorzüge des Berufsbeamtentums für Lehrer, von willigen Werkzeugen wie dir selbst auch noch im öffentlichen Raum unterstützt, machen die Berufsentscheidung für die nächste und übernächste Lehrergeneration sicher nicht einfacher.

"Gutes Geld für gute Arbeit" lautete einst ein Leitsatz der Gewerkschaften. Unter dieser Vorraussetzung müsste ich meine Kollegegn auffordern nur noch "Dienst nach Vorschrift" zu machen, da die Politik zwar die Arbeitsbedingungen Jahr um Jahr verschimmert, gleichzeitig jedoch bei den monäteren Zuwendungen geiszt. In Jahren der Wirtschaftsflaute haben die Beamten Nullrunden verordnet bekommen - mit dem Fingerzeig auf die Abschlüsse der Wirtschaft. In Zeiten des Wachstums haben die Beamten Nullrunden verordnet bekommen mit dem Verweis auf die desolate Haushaltslage. Sicher - deutsche Lehrer haben kein Hungerleidergehalt, sie werden nicht von existentiellen Problemen aufgefressen - aber auch verbeamtete Lehrer merken seit Jahren, dass sie immer weniger Geld im Beutel haben und ihre Ausgaben kürzen müsse, um den "normalen" Status quo aufrecht zu erhalten.

Ich habe mittlerweile seit 5 Jahren keine nennenswerte Gehaltsteigerung erhalten - auch weil die Regelbeförderung bei uns ausgesetzt wurde. Im gleichen Zeitraum stieg meine effektive Arbeitszeit um ca. 5 Stunden die Woche an, während meine Unterrichtsvorbereitungen zeitlich deutlich gefallen sind. Die arbeitliche Belastung hat zugenommen und ich habe nicht nur einen Kollegen erlebt, der ermattet zusammengebrochen ist - incl. einem Selbstmord. Im gleichen Zeitraum sind aber auch meine Fixkosten - seine  es Benzin, Gas, Wasser, Strom, oder Lebensmittel - gestiegen. Effektiv bin ich also Jahr für Jahr ärmer geworden u´nd muss dafür mehr arbeiten. das geht sicher einigen so - nicht nur Beamten. Viele haben jedoch in den letzten Jahren zumindest eine Einkommensverbesserung um 4-10% erlebt; Beamten bleibt dies wieder einmal erspart - weil es ihnen ja "ohnehin viel zu gut geht".

Und genau das ist das Problem: geht es ihnen nicht. Es ist gerade für eine Nation wie Deutschland, die offensichtlich wohlhabend genug ist halb Europa Geld zu leihen und zu schenken, nicht akzeptabel, dass sie eine große Gruppe von Leistungsträgern der Gesellschaft Jahr um Jahr stiefmütterlich behandelt und mit Brosamen abspeist - egal wie hoch das Grundsalär einst war.

Und von daher gebe ich Speren einfach Recht - wie eigentlich jeder in meinem bekanntenkreis. Wenn du dies anders siehst ist das zwar dein Recht - wir leben in einem freien Land - aber dennoch sehr an der Realität vorbeigedacht ... und letztendlich wohl doch eher ein Ausdruck deines persönlichen Neides, da ich eine Unbildung wohl ausschließen kann.

Liebe Grüße
Archo`
Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Speren am 19. März 2013, 17:44:51
Zitat
Um das gleiche Gehalt als Angestellter zu erreichen mus man deutlich mehr als 3.313 € Brutto verdienen (ohne es zu prüfen sind es schätzungsweise ungefähr 4.500- 5.000 €)
Ca. 4700,00 € (www.nettolohn.de).

Zechi, hatte ich ganz vergessen:
Natürlich steht den angestellten Lehrern die Lohnerhöhung zu. Ich halte sie sowieso für die Verlierer dieser Tarifrunde, da zwei Kernforderungen wieder nicht erfüllt wurden, nämlich Angleichung der Gehälter an Beamtenniveau und einheitliche Bezahlung in ganz Deutschland.

Auch wurden von Lagrange ja auch die Dienstaltererhöhungen angeführt. Ich z. B. befinde mich gerade noch im 3 Jahres-Rhythmus, also dieses Jahr, in 3 Jahren nochmal...dann erst alle 4 Jahre. So ganz gleichen die Nullrunden nicht aus.
Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Archoangel am 19. März 2013, 17:52:18
@Zechi: die Bundesländer zahlen recht unterschiedlich, ich ahbe ein Mittel der Westländer veranschlagt. Und zur Information: Grund- und Hauptschule enden bei A12, realschule bei A13 (ohne Zulage) und die A14 für Gymnasialkollegen ist auch kein Automatismus mehr ... schon lange nicht. Um A15 oder A16 zu bekommen musst du schon eine Funktionsstelle in der Schulleitung einnehmen (A15 RS, A16 Gym). Ein GS-Rektor bekommt nur A13.

Laut Gehaltscheck kommt ein Lehrer in D durchschnittlich auf ein Nettogehalt, dass einem Chemikanten im Schichtbetrieb (mit Zulage) entspricht, oder eines Chemielaboranten (Endstufe), oder einem durchschmittlichen Bankangestellten in Hamburg (und nur in Hamburg). Also auch nicht so prickelnd.
Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Scurlock am 19. März 2013, 19:51:33
jeder Beruf hat Vor- und auch Nachteile.
Das ist mir bewusst und da nehme ich weder meinen Job, den ich sehr gern ausübe, noch den des Lehrers, des Friseurs oder des Polizisten aus.
Zitat
Wo du aus aus meinem Artikel eine persönliche Unzufriedenheit herausliest ist mir zwar schleierfhaft, aber meinetwegen.
Ich entnehme es den Kommentaren, in dem es immer wieder von Dir oder auch von Speren betont wird, wie schlecht es um Eure Bezahlung bestellt ist oder wie anstrengend Euer Job ist.
Interessanterweise lese ich weder hier noch in anderen sozialen Netzwerken, in denen ich mich herumtreibe, von anderen Leuten, die über ihren Job jammern. Gerade Polizisten oder auch Soldaten, von denen ich einige zu meinem engsten Freundeskreis zähle,  haben zuweilen mit Dienstzeiten oder auch anderen Arbeitsumständen zu leben, um die ich sie wirklich nicht beneide. Trotzdem machen sie ihren Job gern und sehen ihn, wie Ihr wohl den Lehrerberuf, zuweilen als Berufung an. Vor allem aber habe ich es von dieser Seite nie erlebt, dass sie sich so ausgiebig dem Jammern hingeben wie es hier im Forum von einigen wenigen immer wieder hinsichtlich des Lehrerberufs zelebriert wird. Gerade Du und Speren, Ihr geriert Euch und den Berufsstand des Lehrers immer wieder als Opfer und das nervt.
Zitat
Die von dir begonenne Neiddebatte - ob du es nun wörtlich schreibst, oder (mehr oder weniger) geschickt umschreibst ist jedoch weder angemessen noch angebracht.
Die Neiddebatte, die Ihr so gern herbeizitiert, provozierte Speren doch schon in seinem Eingangspost, was ihm auch so schon durchaus bewusst war. Ehrlich gesagt, weiß ich auch nicht was dieser Beitrag wirklich sollte und welche Intention damit verfolgt werden sollte. Mitleid? Verständnis? Solidaritätsbezeugungen?
Ja, es ist nicht toll, was mit den Beamten abzogen wird. Aber es ist auch nicht toll, was mit vielen anderen Berufsgruppen abgezogen wird.
Zitat
In diesem Land fehlen tatsächlich viele Lehrer, vor allem im Berufschulzweig, aber auch jede Grundschule würde sich freuen dich als Quereinsteiger zu gewinnen - gerade weil dort die männlichen Bezugspersonen am aussterben sind. Wenn du also offensichtlich der Meinung bist, dass es deutschen Leherern in vielen Punkten so viel besser als anderen deutschen Arbeitnehmern geht, wundert es mich echt, warum du dich nicht beruflich veränderst und bald als Kollege in einem Lehrerzimmer zu begrüßen bist.
Ich bin mit meinem Job recht zufrieden, auch wenn selbst dort nicht immer alles eitel Sonnenschein ist. Wie in wohl jeder anderen Berufsgruppe hat es auch bei mir enorme Arbeitsverdichtungen gegeben. Und nicht immer sind Entwicklungen in meinem Job nachzuvollziehen und gibt es die ein oder andere Ungerechtigkeit. Aber das ist für mich noch lange kein Grund in einem öffentlichen, allgemeinen Forum meine Jobsituation zu diskutieren und über meine Arbeit zu jammern, wobei ich sowieso weiß, dass die wenigsten die internen Problemen hier nachvollziehen können. Für so etwas spreche ich mit meinen Kollegen oder eben mit meinen Freunden.
Zitat
Wenn ich mich jedoch in den Lehrerzimmern umschaue und die Entwicklungen vergangener Jahre kritisch refektiere, komme ich zu dem Schluß, dass es in Zukunft düster wird, wenn es um die schulische Versorgung der Kinder geht: die Arbeitsbelastungen haben in den letzten paar Jahren deutlich zugenommen, die Verwaltungsaufgaben steigen, die Schüler werden nicht einfacher, sind dafür allerdings von immer weniger und nicht adäquat ausgebildeten Kollegen individuell zu fördern - per Gesetz. Die schulische Ausstattung ist bisweilen erbärmlich und die Eltern sind sich heutzutage nur allzugenau ihrer Rechte bewusst - und vergessen dabei oftmals ihre Pflichten. Betrachtet man dazu noch die wiederholten Nullrunden verliert das Berufsbild mehr und mehr an Attraktivität - was sich zuletzt ja auch in den Zahlen der Studienanfänger mit dem berufsziel "Lehrer" spiegelt.
Das ist ja alles wirklich bedauerlich, aber wie ich schon schrieb, wird Dir nahezu jeder ähnliche Probleme aus seinem Arbeitsumfeld berichten. Warum also gerade die Lehrer jetzt besonders schlimm dran sind und warum gerade dies öffentlich diskussionswert ist, ist mir nicht begreiflich.
Zitat
Eine damit verbundene - und von der Politik sicher nicht unerwünschte - Debatte um die "abnormalen" Vorzüge des Berufsbeamtentums für Lehrer, von willigen Werkzeugen wie dir selbst auch noch im öffentlichen Raum unterstützt, machen die Berufsentscheidung für die nächste und übernächste Lehrergeneration sicher nicht einfacher.
Nur verkennst Du hier die Situation. Nicht ich habe die Debatte angestossen, sondern Speren, der mit seiner Jammerei über die schlechten Vergütungsentwicklung für höhere Beamte, insbesondere Lehrer, den Eindruck erweckt hat, dieser Berufsgruppe ginge es besonders schlecht. Deine Ausführungen hinsichtlich der Arbeitsbedingungen haben dann diesen Eindruck noch vertieft. Einer sachlichen Betrachtung im öffentlichen Raum habt Ihr da einen Bärendienst erwiesen. Die von Dir vielzitierte Politik wäre sicher stolz auf Euch. 
Zitat
"Gutes Geld für gute Arbeit" lautete einst ein Leitsatz der Gewerkschaften. Unter dieser Vorraussetzung müsste ich meine Kollegegn auffordern nur noch "Dienst nach Vorschrift" zu machen, da die Politik zwar die Arbeitsbedingungen Jahr um Jahr verschimmert, gleichzeitig jedoch bei den monäteren Zuwendungen geiszt. In Jahren der Wirtschaftsflaute haben die Beamten Nullrunden verordnet bekommen - mit dem Fingerzeig auf die Abschlüsse der Wirtschaft. In Zeiten des Wachstums haben die Beamten Nullrunden verordnet bekommen mit dem Verweis auf die desolate Haushaltslage. Sicher - deutsche Lehrer haben kein Hungerleidergehalt, sie werden nicht von existentiellen Problemen aufgefressen - aber auch verbeamtete Lehrer merken seit Jahren, dass sie immer weniger Geld im Beutel haben und ihre Ausgaben kürzen müsse, um den "normalen" Status quo aufrecht zu erhalten.Ich habe mittlerweile seit 5 Jahren keine nennenswerte Gehaltsteigerung erhalten - auch weil die Regelbeförderung bei uns ausgesetzt wurde. Im gleichen Zeitraum stieg meine effektive Arbeitszeit um ca. 5 Stunden die Woche an, während meine Unterrichtsvorbereitungen zeitlich deutlich gefallen sind. Die arbeitliche Belastung hat zugenommen und ich habe nicht nur einen Kollegen erlebt, der ermattet zusammengebrochen ist - incl. einem Selbstmord. Im gleichen Zeitraum sind aber auch meine Fixkosten - seine  es Benzin, Gas, Wasser, Strom, oder Lebensmittel - gestiegen. Effektiv bin ich also Jahr für Jahr ärmer geworden u´nd muss dafür mehr arbeiten. das geht sicher einigen so - nicht nur Beamten. Viele haben jedoch in den letzten Jahren zumindest eine Einkommensverbesserung um 4-10% erlebt; Beamten bleibt dies wieder einmal erspart - weil es ihnen ja "ohnehin viel zu gut geht".
Nochmal. Die Lehrer als Berufsgruppe stehen mit diesen Problem nicht allein da. Man kann also über die allgemeine Entwicklung der Löhne in Deutschland und auch die Arbeitsverdichtung in vielen Branchen sprechen. Warum die Lehrer hier aber eine diskussionswerte Ausnahmestellung einnehmen sollten, erschliesst sich mir nicht.
Zitat
Und genau das ist das Problem: geht es ihnen nicht. Es ist gerade für eine Nation wie Deutschland, die offensichtlich wohlhabend genug ist halb Europa Geld zu leihen und zu schenken, nicht akzeptabel, dass sie eine große Gruppe von Leistungsträgern der Gesellschaft Jahr um Jahr stiefmütterlich behandelt und mit Brosamen abspeist - egal wie hoch das Grundsalär einst war.
Und wieder die Mitleidtour. Ja, es ist nicht toll und nicht fair, aber tut doch bitte nicht so, als könntet Ihr von Eurem Gehalt nicht leben.
Zitat
Und von daher gebe ich Speren einfach Recht - wie eigentlich jeder in meinem bekanntenkreis. Wenn du dies anders siehst ist das zwar dein Recht - wir leben in einem freien Land - aber dennoch sehr an der Realität vorbeigedacht ... und letztendlich wohl doch eher ein Ausdruck deines persönlichen Neides, da ich eine Unbildung wohl ausschließen kann.
Tja, mit Bekanntenkreisen ist das immer so eine Sache. In der Regel sucht man sich immer den Bekanntenkreis, der eine ähnliche Überzeugung vertritt. Funktioniert bei Neonazis und anderen Extremisten schließlich auch sehr gut. Es ist dann auch sehr großzügig von Dir, mir meine eigene Meinung zu lassen, auch wenn es Dir offensichtlich schwer fällt.
Allerdings ist Deine Schlussfolgerung leider die Falsche. Mein Neid hält sich sehr in Grenzen, mein Mitleid aber eben auch.
Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Speren am 19. März 2013, 21:03:26
Zitat
Die Neiddebatte, die Ihr so gern herbeizitiert, provozierte Speren doch schon in seinem Eingangspost, was ihm auch so schon durchaus bewusst war. Ehrlich gesagt, weiß ich auch nicht was dieser Beitrag wirklich sollte und welche Intention damit verfolgt werden sollte. Mitleid? Verständnis? Solidaritätsbezeugungen?
Zitat
Nur verkennst Du hier die Situation. Nicht ich habe die Debatte angestossen, sondern Speren, der mit seiner Jammerei über die schlechten Vergütungsentwicklung für höhere Beamte, insbesondere Lehrer, den Eindruck erweckt hat, dieser Berufsgruppe ginge es besonders schlecht.

Eingangspost:
Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?

Hier sind ja durchaus ein paar mehr Lehrer/Beamte aus verschiedenen Bundesländern vertreten, deswegen meine Frage, insbesondere auch in Hinblick auf die Stimmung im Kollegium, etc.

Ich gehöre in diesem Fall auch zu den Betroffenen, wobei ich auch weiss, dass es schlimmer hätte kommen können.

Natürlich können/sollen auch Nicht-Lehrer/Beamte hier posten, aber verschont mich mit den üblichen Parolen wie "Habt doch eh 12 Wochen bezahlten Urlaub im Jahr." u. ä..


Mal die Hassbrille absetzen und richtig lesen. Ehrlich, kann man Dir nur empfehlen.
Wichtiges mal in fett gesetzt, Rest verstehst Du sicherlich.

Intention von mir?
Interesse. Denn richtig, die 2,6 % jucken mich finanziell jetzt nicht die Bohne, nur eben das, was Archoangel schon schön gesagt hat:
Wie geht das Land mit seinen "Staatsdienern" um.

Aber mit einem hast Du Recht:
Mir war klar, dass irgendeiner wieder mit der Neiddebatte anfangen würde. Und ich hätte auch Geld auf Dich gesetzt.
Denn dass Du posten würdest, war so klar wie das Amen in der Kirche...und auch das wie.
Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Kilamar am 20. März 2013, 00:46:36
Bei mir gibt es keine Nullrunde (bin kein Beamter). Allerdings war die letzte Tarifanpassung in meinem Bereich für die höheren Gehaltsgruppen nicht wirklich notwendig.
In Zeiten leerer Kassen sollte man sich bei Entgeltanpassungen (echte Erhöhungen gibt es ja eher selten) eher auf die unteren Einkommensgruppen beschränken. Damit meine ich Gehälter von weniger als 1300€ netto bei Singles. Danach kann man sich um den Bereich 1301€ bis 1800€ anschauen und erst dann diejenigen, die mehr verdienen.
Die unteren Einkommensgruppen geben Ihr Geld fast vollständig aus, d.h. die Entgeltanpassungen gehen fast zu 100% in den Konsum und führen zu entsprechenden Multiplikatoreffekten, während bei höheren Einkommen die Sparquote viel höher ist.

Kilamar
Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Speren am 20. März 2013, 06:15:32
Zitat
Es ist gerade für eine Nation wie Deutschland, die offensichtlich wohlhabend genug ist halb Europa Geld zu leihen und zu schenken, nicht akzeptabel, dass sie eine große Gruppe von Leistungsträgern der Gesellschaft Jahr um Jahr stiefmütterlich behandelt und mit Brosamen abspeist - egal wie hoch das Grundsalär einst war.
Wobei man fairerweise sagen muss, dass tatsächlich eine länderspezifische Sache ist.
Der Bund hat ja ab 2012 das Weihnachtsgeld von Bundesbeamten von damals 30 % wieder auf 60 % erhöht und es auf die Monate verteilt.
Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Sangeet am 20. März 2013, 09:43:49
Zitat
Um das gleiche Gehalt als Angestellter zu erreichen mus man deutlich mehr als 3.313 € Brutto verdienen (ohne es zu prüfen sind es schätzungsweise ungefähr 4.700 €)

56400 Jahresgehalt vergleichbar ... Das ist in der Freien Wirtschaft auch schon ein sehr Konkurrenz Fähiges Gehalt,
in meiner Ingenieurs Gruppe, alle so circa 40 Jahre alt, verdienen die meisten nicht so viel. Bereich IT.

Wenn ich meine Arbeit mit der von Lehrern oder bekannten Grundschullehrerinnen vergleiche, und mir deren
Stress Symptome anschaue. Finde ich schon das sie ziemlich ziemlich gut dabei weg kommen.

Bei uns ist Rufbereitschaft auch normal. Wie bei Ärzten.

Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Zechi am 20. März 2013, 09:45:07
@Zechi: die Bundesländer zahlen recht unterschiedlich, ich ahbe ein Mittel der Westländer veranschlagt. Und zur Information: Grund- und Hauptschule enden bei A12, realschule bei A13 (ohne Zulage) und die A14 für Gymnasialkollegen ist auch kein Automatismus mehr ... schon lange nicht. Um A15 oder A16 zu bekommen musst du schon eine Funktionsstelle in der Schulleitung einnehmen (A15 RS, A16 Gym). Ein GS-Rektor bekommt nur A13.

Laut Gehaltscheck kommt ein Lehrer in D durchschnittlich auf ein Nettogehalt, dass einem Chemikanten im Schichtbetrieb (mit Zulage) entspricht, oder eines Chemielaboranten (Endstufe), oder einem durchschmittlichen Bankangestellten in Hamburg (und nur in Hamburg). Also auch nicht so prickelnd.

Und? Es bleibt auch bei Brutto 3.200 € ein gutes Gehalt, da Netto dann ca. 2.500 € bleiben. Dafür benötigt man als Angestellter ein Bruttogehalt um die 50.000 €. Das ist für einen  Berufseinsteiger (Akademiker) ein gutes Gehalt. Natürlich gibt es Branchen/Stellen wo man als Berufseinsteiger das doppelte verdienen kann, aber man liegt mit dem Netto-Verdienst eines Lehrers deutlich über dem Durchschnitt der Einstiegsgehälter für Akademiker.

Richtig ist, dass man normalerweise in der freien Wirtschaft mit größeren Gehaltssprüngen rechnen kann, so dass man nach 10 Jahren Berufstätigkeit in vielen Jobs (auch als Nicht-Akademiker) mehr oder etwa gleich viel verdienen wird, als ein Beamter mit A 13, dessen Besoldung nur unwesentlich ansteigt. Insofern sehe ich da den viel größeren Nachteil für Beamte und für Lehrer insbesondere, denn diese sind hinsichtlich ihrer Aufstiegschancen innerhalb der Verwaltung benachteiligt.

Dennoch ist die Netto-Besoldung von Beamten des höheren Dienstes (einschließlich Lehrer) im Vergleich zum Durchschnittsverdienst und auch im internationalen Vergleich gut (Lehrer werden in vielen Ländern sehr schlecht bezahlt). Mit dem Nettoverdienst wird man als Single zumindest in D sehr gut leben können. Wer natürlich zwei oder mehr Kinder hat und einen Partner/Partnerin die nicht berufstätig ist, der wird trotz diverser Zuschläge und Steuervorteile mit A 13 keine großen Sprünge/Ansparungen machen können. Schlecht oder gar in Armut leben muss man dann dennoch  nicht.
Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Calivar am 20. März 2013, 09:56:46
Und wir wollen doch mal bitte auch nicht vergessen, dass neben einem Gehalt, dass ein gutes Leben ermöglicht (ich kenne eine ganze Menge Lehrer und die haben alle eine schöne Wohnung/Häuschen, machen schöne Urlaubsreisen und leben auch sonst nicht gerade von "der Hand in den Mund") noch diverse Vorteile zu beachten sind, die man als normaler Angestellter in der freien Wirtschaft eben nicht hat:

- sicherer Job
- hohe Bezüge als Pensionär
- gute Absicherung im Falle der Berufs- bzw. Dienstunfähigkeit
- extrem niedrige Beiträge in der privaten Krankenversicherung

Ja, und nun kommen wir noch zu den Punkten, die naturgemäß von den meißten Lehrern bestritten werden bzw. nicht als "Vorteile" des Jobs akzeptiert werden:

- angenehme Arbeitszeiten
- 12/13 Wochen unterrichtsfreie Zeit

Das der Beruf natürlich auch Nachteile mit sich bringt sollte auch klar sein...aber das ist ja bei so ziemlich jedem Beruf der Fall.
Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Tempus Fugit am 20. März 2013, 11:33:05
- angenehme Arbeitszeiten
- 12/13 Wochen unterrichtsfreie Zeit
Das ist völliger Quatsch. Weder endet die Arbeitszeit des Lehrers mit dem Ende der Schulzeit noch ist unterrichtsfrei Zeit Freizeit.
Das ist das selbe Stammtischniveau wie "Studenten haben die Hälfte des Jahres frei" oder "Im EU-Parlament muss man nur anwesend sein und nicht arbeiten". Damit verabschiedet man sich aus jeder Diskussion als ernstzunehmender Gesprächspartner.

Das Lehrergehalt in Deutschland ist völlig in Ordnung und wird es wohl auch für die nächsten 20 Jahre sein. Das ist mit Sicherheit kein Negativbeispiel des Lehrerberufes.
Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Archoangel am 20. März 2013, 11:33:46
Lieber Calivar: manchmal ist es doch nützlich einen dreiseitigen Thread komplett zu lesen, bevor man die versammelte Mannschaft mit schwachsinnigem Müll vollpostet. Aber Vorsicht: lesen bildet ... was offensichtlich gerade bei dir zu einem unerwünschten Nebeneffekt führen könnte. Schönes Leben noch.
Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Scurlock am 20. März 2013, 11:51:33
Intention von mir?
Interesse. Denn richtig, die 2,6 % jucken mich finanziell jetzt nicht die Bohne, nur eben das, was Archoangel schon schön gesagt hat:
Wie geht das Land mit seinen "Staatsdienern" um.
Also doch das Einsammeln von Mitleidsbekundungen und vielleicht die Hoffnung auf einen gruppentherapeutischen Forengesprächskreis.

Das ist das selbe Stammtischniveau wie "Studenten haben die Hälfte des Jahres frei" oder "Im EU-Parlament muss man nur anwesend sein und nicht arbeiten".
oder aber auch:
Zitat
Es ist gerade für eine Nation wie Deutschland, die offensichtlich wohlhabend genug ist halb Europa Geld zu leihen und zu schenken, nicht akzeptabel, dass sie eine große Gruppe von Leistungsträgern der Gesellschaft Jahr um Jahr stiefmütterlich behandelt und mit Brosamen abspeist - egal wie hoch das Grundsalär einst war.
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Beitrag von: Zechi am 20. März 2013, 12:04:58
Wieso ist das Quatsch? Ich stimme da Calivar zu.

Angenehme Arbeitszeiten bedeutet für Lehrer nicht, dass diese nach der Unterrichtszeit die Füße hochlegen können, sondern dass diese ihre Zeit außerhalb der Unterrichtszeiten relativ frei einteilen können. Das ist einerseits ein gewisser Luxus, da man seine Zeit sehr flexibel einteilen kann und z.B. zu Zeiten einkaufen, Sport treiben oder sonst was machen kann, wo der "normale" Angestellte noch bei der Arbeit ist. Je nach Stundenplan hat man sogar einen Tag ohne Unterrricht, was man durchaus als angenehm empfinden kann. Anderseits muss man natürlich die Arbeit schaffen, die man außerhalb der Unterrichtszeiten machen muss, aber hier hat man eben eine Flexibilität, die es bei vielen Jobs mit festen Arbeitszeiten nicht gibt. Natürlich kann das dazu führen, dass man am Wochenende (wo dann der Normalo frei hat) Klausuren korrigieren muss usw. Das ist dann natürlich der Nachteil daran, aber grundsätzlich ist es ein Luxus, wenn man einen Teil seiner Arbeitszeit flexibel handhaben kann.

Die unterrichtsfreie Zeit ist ähnlich zu sehen. Natürlich ist diese keine Freizeit, aber man kann dennoch z.B. ins Ausland fahren (soweit keine Anwesenheit in der Schule erforderlich ist) und da seinen Unterricht für das nächste Schuljahr vorbereiten. Das ist ebenfalls unter zeitlichen Gesichtspunkten ein angenehmer Luxus.

Das sehe ich definitiv als ein Vorteil des Lehrerberufs, auch ggü. anderen Beamten mit festen Arbeitszeiten.

Und nur um das klarzustellen. Ein Lehrer der seinen Job engagiert betreibt, der wird sicherlich mehr arbeiten als der "Normalo" mit einer 40 Stunden Woche.
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Beitrag von: Calivar am 20. März 2013, 12:27:53
Lieber Calivar: manchmal ist es doch nützlich einen dreiseitigen Thread komplett zu lesen, bevor man die versammelte Mannschaft mit schwachsinnigem Müll vollpostet. Aber Vorsicht: lesen bildet ... was offensichtlich gerade bei dir zu einem unerwünschten Nebeneffekt führen könnte. Schönes Leben noch.

Mir vorwerfen "lesen bildet" aber scheinbar selbst nicht dazu in der Lage sein...

Ich schrieb ganz bewußt:

a) "angenehme Arbeitszeiten" und nicht "kurze Arbeitszeiten"
b) "unterichtsfreie Zeit" und nicht "Ferien/Urlaub".

Ansonsten das was Zechi hierzu geschrieben hat.

Wenn Du nicht in der Lage bist, den Vorteil hieran zu erkennen, gerade wenn Du als Quereinsteiger vorher andere Erfahrungen gesammelt haben solltest, kann ich Dir auch nicht helfen.

Im Übrigen habe ich sehr genau diesen Thread gelesen und kann Scurlock nur beipflichten, dass gerade Du, lieber Archoangel, immer wieder den Eindruck des jammernden Lehrers erweckst...
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Beitrag von: Calivar am 20. März 2013, 12:31:17
- angenehme Arbeitszeiten
- 12/13 Wochen unterrichtsfreie Zeit
Das ist völliger Quatsch. Weder endet die Arbeitszeit des Lehrers mit dem Ende der Schulzeit noch ist unterrichtsfrei Zeit Freizeit.
Das ist das selbe Stammtischniveau wie "Studenten haben die Hälfte des Jahres frei" oder "Im EU-Parlament muss man nur anwesend sein und nicht arbeiten". Damit verabschiedet man sich aus jeder Diskussion als ernstzunehmender Gesprächspartner.

Das Lehrergehalt in Deutschland ist völlig in Ordnung und wird es wohl auch für die nächsten 20 Jahre sein. Das ist mit Sicherheit kein Negativbeispiel des Lehrerberufes.

Ich habe nicht von "Freizeit" gesprochen, ganz bewußt nicht...ich habe einfach mal unterstellt, dass dem gemeinen User dieses Forums das aufgefallen sein sollte...das hingegen bestimmte User wie Schmeißfliegen sich darauf stürzen würden....nun, damit habe ich wiederum gerechnet.

Ansonsten: siehe oben.
Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Tempus Fugit am 20. März 2013, 13:03:07
Angenehme Arbeitszeiten bedeutet für Lehrer nicht, dass diese nach der Unterrichtszeit die Füße hochlegen können, sondern dass diese ihre Zeit außerhalb der Unterrichtszeiten relativ frei einteilen können.
Du schränkst es doch selber bereits ein. Relativ frei bedeutet nämlich auch dauernd verfügbar.

Zitat
Anderseits muss man natürlich die Arbeit schaffen, die man außerhalb der Unterrichtszeiten machen muss, aber hier hat man eben eine Flexibilität, die es bei vielen Jobs mit festen Arbeitszeiten nicht gibt.
Das ist etwas, was du persönlich als Vorteil empfindest, das ist aber auch alles. Ich sehe das nämlich ganz anders.

Zitat
Das ist dann natürlich der Nachteil daran, aber grundsätzlich ist es ein Luxus, wenn man einen Teil seiner Arbeitszeit flexibel handhaben kann.
Demnach haben also Juristen das Paradies auf Erden. Tut mir leid, dieser Aussage stimme ich nicht zu.

Zitat
Natürlich ist diese keine Freizeit, aber man kann dennoch z.B. ins Ausland fahren (soweit keine Anwesenheit in der Schule erforderlich ist) und da seinen Unterricht für das nächste Schuljahr vorbereiten. Das ist ebenfalls unter zeitlichen Gesichtspunkten ein angenehmer Luxus.
Da stimme ich tendenziell sogar zu, wenn man die Möglichkeit hat, jede freie Zeit so auch zu nutzen. Ansonsten siehe meinen Studentenvergleich.

Zitat
Ein Lehrer der seinen Job engagiert betreibt, der wird sicherlich mehr arbeiten als der "Normalo" mit einer 40 Stunden Woche.
Da gibt es ja ausreichend Studien drüber, die ben dieses auch belegen. Demnach verdienen deutsche Lehrer im Europaschnitt am Meisten, arbeiten aber dafür auch am Meisten. Ich habe nur veraltete Daten, aber im Jahr 2005 waren es 53 Stunden pro Woche.
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Beitrag von: Glgnfz am 20. März 2013, 13:08:04

Da gibt es ja ausreichend Studien drüber, die ben dieses auch belegen. Demnach verdienen deutsche Lehrer im Europaschnitt am Meisten, arbeiten aber dafür auch am Meisten. Ich habe nur veraltete Daten, aber im Jahr 2005 waren es 53 Stunden pro Woche.

Nope! Die letzte Studie, die ich gelesen habe (2012) hatte die Luxemburger weit vor den Deutschen - aber Platz 2 war es ganz locker.
Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Zechi am 20. März 2013, 13:55:20
Demnach haben also Juristen das Paradies auf Erden. Tut mir leid, dieser Aussage stimme ich nicht zu.

Du meinst vermutlich Richter? Richter sind da in einer mit Lehrern vergleichbaren Situation, was die Flexibilität bei der Arbeitszeit angeht. Der Großteil der Juristen arbeitet aber zu normalen Bürozeiten, inbesondere Juristen die im höheren Dienst bei Behörden arbeiten.

Ich kann nachvollziehen, dass man die zeitliche Flexibilität eines Lehrers auch als Nachteil ansehen kann und es Menschen gibt, die gerne einen Job mit Arbeitszeiten von 9-18 Uhr haben und am WE dann immer frei.

Ich behaupte aber, dass ein Großteil die zeitliche Flexibilität von Lehrern, insbesondere weil diese in der Regel Eigenverantwortlich ausgeübt wird, als Vorteil ansieht. Das hat Speren ja hier auch bestätigt. Alleine unter praktischen Gesichtspunkten hat eine solche Flexibilität erhebliche Vorteile, gerade wenn man Kinder hat, wird man das zu schätzen wissen.
Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Tempus Fugit am 20. März 2013, 14:35:58
Nope! Die letzte Studie, die ich gelesen habe (2012) hatte die Luxemburger weit vor den Deutschen - aber Platz 2 war es ganz locker.
Ok, das ist mir in der Tat neu, aber wie ich sagte, meine Infos sind ja auch etwas älter. Danke auf jeden Fall für die Info.

Ich behaupte aber, dass ein Großteil die zeitliche Flexibilität von Lehrern, insbesondere weil diese in der Regel Eigenverantwortlich ausgeübt wird, als Vorteil ansieht. Das hat Speren ja hier auch bestätigt.
Deswegen verwies ich darauf, dass es sich um eine Meinung handelt, welche ich nun nicht teile. Ich weiß nicht, was der Großteil sieht und deshalb ist das für mich weder Nachteil noch Vorteil. Es hat simpel etwas mit der Präferenz, vielleicht auch mit der Lebenssituation zu tun. Ich glaube dir und Speren auch, dass das für euch ein Vorteil ist. Für mich wäre es das nicht.


Ist jedoch wirklich so, dass ich der Meinung bin, dass der Lehrerberuf nichts für jeden ist. Dennoch sind Lehrer angemessen bezahlt.
Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Speren am 20. März 2013, 16:18:31
So, Lesen auf einem gefühlt Briefmarkengroßen Display ohne Antwortmöglichkeit aufgrund schwachen Akkus ist doof.

@ Zechi:
Vorweg, ich sprach davon, dass ich meinen Job sehr mag (und keinen anderen mehr machen wollte), auch aufgrund der Arbeitsbedingungen. Dazu zählen teilweise die flexiblen Arbeitszeiten (auf die gehe ich gleich ein), aber auch ein paar andere Dinge.

Da ist zum einem, dass mir für meinen Unterricht nur das "Was" vorgegeben ist, nicht aber das "Wie". Stichwort: Pädagogische Freiheit.
Niemand kann mir da reinreden (wenn ich die geltenden Regeln nicht verletze), niemand ist mir in meinem Unterricht weisungsbefugt.
Als weiteres Kriterium ist dort, auch wenn das für manchen komisch klingen mag, die nicht vorhandenen Vorschriften bzgl. Kleidung und ähnlichem. Bin kein Krawatten und Anzugträger.
Ebenfalls gehört für mich dazu, dass ich die Früchte meiner Arbeit sehen kann bzw. sie mir ab und an direkt gedankt werden. Es macht für mich einfach einen Unterschied, ob ich einen Auszubildenden durch die Prüfung bringe oder ob ich einem Unternehmen mehr Gewinn erwirtschaften kann.

Nun zu den flexiblen Arbeitszeiten:
Grundsätzlich hast Du theoretisch Recht. Auch ich geniesse die Flexibilität, morgens freiwillig um 05:00 Uhr aufstehen zu können, um noch zu arbeiten, um im Gegenzug Freitags nach dem Unterricht einfach nichts mehr zu machen (Dringende Fälle mal außen vor.). Auch mache ich doch lieber eine Klassenarbeitskorrektur So. morgens um 08:00 Uhr vor dem Frühstück als abends um 20:00 Uhr.

Aber die Flexibilität hat auch seine Grenzen und funktioniert eben nicht ganz so, wie in der Theorie.

Zitat
Zeiten einkaufen, Sport treiben oder sonst was machen kann, wo der "normale" Angestellte noch bei der Arbeit ist.
Hier siehst Du schon den ersten Haken. Mag ja sein, dass der Lebensmitteleinkauf noch funktioniert, beim Sport wird es schon grenzwertig. Denn das funktioniert nur bei Einzelsportarten wie etwa Fitness-Studio oder alleine joggen. Sollten die Freunde/Lebenspartner nicht auch Lehrer sein, funktioniert es nicht und Trainingszeiten von Teamsportarten sind niemals in diesen Zeiten.

Lebenspartner machen die Theorie auch kaputt; sollte er zu den "normalen" Angestelltenzeiten arbeiten, wird man als Lehrer sicher nicht seine Freizeit dann verbringen, wenn der Partner nicht da ist, um dann zu arbeiten, wenn er es ist.

Flexibilität der Zeiteinteilung ist auch gar nicht so hoch bei anderen Dingen. Die Routinearztbesuche (Zahnarzt, Vorsorge, etc.) klappen hier wunderbar, aber z. B. bei der Terminvergabe bei Fachärzten/speziellen Untersuchungen (Kardiologe, MRT, CT) hat man nichts davon. Die sind nämlich sehr sehr oft morgens und da ist man als Lehrer sehr unflexibel. Klartext, wie auch bei Behördengängen: Sonderurlaub bzw. Unterrichtsbefreiung beantragen und genehmigen lassen.
Mir ist klar, dass nicht jeder Angestellte Gleitzeit hat und auch nicht jeder einen halben Tag mal eben so frei nehmen kann, um es später wieder auszugleichen, aber als Lehrer ist dies oft mit Unterrichtsausfall verbunden, was eben nicht besonders gut ist.

Zitat
Natürlich ist diese keine Freizeit, aber man kann dennoch z.B. ins Ausland fahren (soweit keine Anwesenheit in der Schule erforderlich ist) und da seinen Unterricht für das nächste Schuljahr vorbereiten. Das ist ebenfalls unter zeitlichen Gesichtspunkten ein angenehmer Luxus.
Ausland ist das Stichwort. Unterrichtsfreie Zeit ist ja auch Urlaubszeit. Neben den Angestellten mit schulpflichtigen Kindern, die ebenfalls die höheren Kosten für Urlaub in den Ferien aufbringen müssen, hat der Lehrer dies sein gesamtes Berufsleben, egal ob Kinder oder nicht.
Hier werden dann auch Lebenspartner/Freunde zum "Problem": Abgesehen von den Kosten kann es problematisch werden, überhaupt in den Ferien frei zu bekommen, wenn der Lebenspartner in einem Unternehmen arbeitet, in der viele Mitarbeiter mit schulpflichtigen Kindern sind. Hier ist der Lehrer sehr unflexibel.

@ Tempus:
Zitat
Dennoch sind Lehrer angemessen bezahlt.
Ich denke, ich würde da sehr differenzieren. Für mich ist schon nicht angemessen, dass der angestellte Lehrer (LiA13) weniger verdient als ich, trotz gleicher Arbeit. Von bestimmten Gegebenheiten, gerade in den östlichen Bundesländern, würde ich auch nicht sagen, dass sie angemessen sind. Exemplarisch nur folgender, älterer Artikel: http://www.spiegel.de/schulspiegel/arme-lehrer-notfalls-gehe-ich-putzen-a-608995.html

Aber ehrliche, nicht ironische Frage:
Ist Zechis Frau in Deinen Augen jetzt unangemessen bezahlt, i. S. v. zu viel, da sie die 2,65 % bekommen hat?
Oder wäre es überhaupt unangemessen, 2,65 % mehr für alle Landesbeamte auszuschütten, unabhängig vom Bundesland?

Edit:
@ Zechi:
Zitat
Je nach Stundenplan hat man sogar einen Tag ohne Unterrricht, was man durchaus als angenehm empfinden kann.
Gibt es bei uns bei Vollzeitkräften nicht. Unterricht ist an 5 Tagen und Präsenzpflicht ist zu den Unterrichtszeiten bzw. bei Unterrichtsausfall von 08:00 Uhr bis 11:30 Uhr. Heisst: Sollte es vorkommen, dass ich durch Unterrichtsausfall an dem Tag nichts hätte (auch keinen Vertretungsunterricht), muss ich in der Schule sein.
Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Scurlock am 20. März 2013, 17:15:57
Hier siehst Du schon den ersten Haken. Mag ja sein, dass der Lebensmitteleinkauf noch funktioniert, beim Sport wird es schon grenzwertig. Denn das funktioniert nur bei Einzelsportarten wie etwa Fitness-Studio oder alleine joggen. Sollten die Freunde/Lebenspartner nicht auch Lehrer sein, funktioniert es nicht und Trainingszeiten von Teamsportarten sind niemals in diesen Zeiten.
Wieso sollten Teamsportarten nicht mit den Arbeitszeiten eines Lehrers vereinbar sein? In der Regel sind die Trainingszeiten auf den Abend gelegt, also irgendwas zwischen 18:00 und 20:00 Uhr. Und ich bezweifel doch arg, dass Du zu diesen Zeiten noch in der Schule sitzt. Ein guter Freund von mir, der ebenfalls Lehrer ist, spielt seit Jahren Handball und ich glaube nicht, dass er dies alleine macht.
Zitat
Lebenspartner machen die Theorie auch kaputt; sollte er zu den "normalen" Angestelltenzeiten arbeiten, wird man als Lehrer sicher nicht seine Freizeit dann verbringen, wenn der Partner nicht da ist, um dann zu arbeiten, wenn er es ist.
Das liegt dann aber eher daran, wie man seine Freizeit einteilt und wo man Präferenzen setzt. Das hat also so ziemlich nichts mit der Arbeitszeit eines Lehrers zu tun. Paare, bei denen beide 9 to 5 arbeiten, haben nämlich dahingehend ähnliche Probleme.
Zitat
Ich denke, ich würde da sehr differenzieren. Für mich ist schon nicht angemessen, dass der angestellte Lehrer (LiA13) weniger verdient als ich, trotz gleicher Arbeit. Von bestimmten Gegebenheiten, gerade in den östlichen Bundesländern, würde ich auch nicht sagen, dass sie angemessen sind. Exemplarisch nur folgender, älterer Artikel: http://www.spiegel.de/schulspiegel/arme-lehrer-notfalls-gehe-ich-putzen-a-608995.html
Naja, der Artikel ist vier Jahre alt und insofern für die Betrachtung von Lehrergehältern wahrscheinlich schon überholt, zumal es bei den Extrembeispielen um Angestellte und Referendare ging. Die von Dir eingangs aufgeführten höheren Beamten und um deren angemessene Bezahlung es ja eigentlich geht, sind in dem Artikel dann auch nicht das Thema.
Zitat
Aber ehrliche, nicht ironische Frage:
Ist Zechis Frau in Deinen Augen jetzt unangemessen bezahlt, i. S. v. zu viel, da sie die 2,65 % bekommen hat?
Oder wäre es überhaupt unangemessen, 2,65 % mehr für alle Landesbeamte auszuschütten, unabhängig vom Bundesland?
Das hängt davon ab, wie der Haushalt des jeweiligen Bundeslandes bestückt ist und wie viel die jeweiligen Landesbeamten am Ende bekommen. Oder wie Kilamar zuvor schon geschrieben hat, ist eine Erhöhung bei den unteren Gehaltsgruppen immer zu begrüßen, bei Besserverdienenden nicht zwingend notwendig.
Zitat
Gibt es bei uns bei Vollzeitkräften nicht. Unterricht ist an 5 Tagen und Präsenzpflicht ist zu den Unterrichtszeiten bzw. bei Unterrichtsausfall von 08:00 Uhr bis 11:30 Uhr. Heisst: Sollte es vorkommen, dass ich durch Unterrichtsausfall an dem Tag nichts hätte (auch keinen Vertretungsunterricht), muss ich in der Schule sein.
Hm, ich meine, dass Du in dem ein oder anderen privaten Gespräch fallen gelassen hast, dass Du immer mal wieder auch in der Woche frei gehabt hättest. Aber selbst nur drei Stunden Anwesenheitspflicht sind am Ende einem regulären 8-Stunden-Tag mit definitiver Anwesenheitspflicht vorzuziehen.  
Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Speren am 20. März 2013, 17:28:02
Zitat
Wieso sollten Teamsportarten nicht mit den Arbeitszeiten eines Lehrers vereinbar sein? In der Regel sind die Trainingszeiten auf den Abend gelegt, also irgendwas zwischen 18:00 und 20:00 Uhr. Und ich bezweifel doch arg, dass Du zu diesen Zeiten noch in der Schule sitzt. Ein guter Freund von mir, der ebenfalls Lehrer ist, spielt seit Jahren Handball und ich glaube nicht, dass er dies alleine macht.
Nach dem Absatz habe ich aufgehört zu lesen, denn warum sich die Mühe machen, wenn Du es auch nicht tust.

Kurzfassung nur für Dich:
Zechi sagt: Lehrer können Sport machen, wenn andere AN noch arbeiten gehen. Z. B. frühen Nachmittag.
Ich sage: Teamsport nicht möglich nachmittags, da abends Trainingszeiten, eben für "normale" Arbeitszeiten.

Danke fürs Gespräch.
Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Scurlock am 20. März 2013, 17:38:21
Nach dem Absatz habe ich aufgehört zu lesen, denn warum sich die Mühe machen, wenn Du es auch nicht tust.
So kann man sich natürlich auch vor vernünftigen Antworten drücken.
Zitat
Kurzfassung nur für Dich:
Zechi sagt: Lehrer können Sport machen, wenn andere AN noch arbeiten gehen. Z. B. frühen Nachmittag.
Ich sage: Teamsport nicht möglich nachmittags, da abends Trainingszeiten, eben für "normale" Arbeitszeiten.
Trotzdem hindert Dich das nicht, auch (zusätzlich) Teamsport zu betreiben. Du hast durch Deine Dienstzeiten in dieser Hinsicht Vorteile, die Du noch nicht mal mit Nachteilen erkaufen musst.
Zitat
Danke fürs Gespräch.
Immer wieder gerne.
Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Speren am 20. März 2013, 17:41:10
Mein Interesse an gewisser Konversation ist ab Seite 2 erloschen.

Der letzte Post bestätigt mir das.
Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Scurlock am 20. März 2013, 17:41:48
Mein Interesse an gewisser Konversation ist ab Seite 2 erloschen.

Der letzte Post bestätigt mir das.
Man soll Reisende nicht aufhalten. Von einem ernsthaften Interesse an einer Konversation konnte ich auch schon in Deinem Eingangsbeitrag nichts erkennen.
Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Archoangel am 21. März 2013, 02:25:00
Hätte Scurlöckchen Sperens Post VOLLSTÄNDIG gelesen, müsste er jetzt nicht die "coole Sau" raushängen lassen, die den "ollen Pauker" mal "ordentlich gemaßregelt" hat. Komisch ... erinnert mich irgendwie an Unterricht.
Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Tempus Fugit am 21. März 2013, 07:51:08
Für mich ist schon nicht angemessen, dass der angestellte Lehrer (LiA13) weniger verdient als ich, trotz gleicher Arbeit.
Das ist doch die Regel. Frag doch mal einen Zeitarbeiter, wie er seine Entlohnung empfindet gegenüber der seiner Kollegen.
Wir können gerne über equal payment reden, aber dann losgelöst von Beamtenvergütungen.

Zitat
Von bestimmten Gegebenheiten, gerade in den östlichen Bundesländern, würde ich auch nicht sagen, dass sie angemessen sind.
Ich verstehe nicht, was du damit sagen willst.

Zitat
Ist Zechis Frau in Deinen Augen jetzt unangemessen bezahlt, i. S. v. zu viel, da sie die 2,65 % bekommen hat?
Oder wäre es überhaupt unangemessen, 2,65 % mehr für alle Landesbeamte auszuschütten, unabhängig vom Bundesland?
Ich kenne weder Zechis Frau, noch ihre Tätigkeit oder ihren Einsatzort. Deine 2. Frage (wenn ich sie mit der Ersten verknüpfe) kann ich aber durchaus mit "ja" beantworten, denn die Beamten des Bundes sollten unabhängig vom Einsatzort gleich bezahlt werden, falls meine Meinung dazu gefragt ist.
Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Durion-Gollor am 21. März 2013, 13:57:40
In Anbetracht der Tatsache, dass wir eigentlich alle auf hohem Niveau jammern (von den Niedriglohnjobs, ggfls. mit Aufstockung, mal abgesehen), halte ich eine oder auch mehrere Nullrunden durchaus für vertretbar. Nicht nur in diesem Bereich, sondern allgemein.
Viel wichtiger (auch volkswirtschaftlich) wäre eine deutliche Anhebung in den unteren Lohnsegmenten.
Wer soll`s bezahlen? So lange sich unser Staat immer weiter verschuldet sollten alle ihr Päckchen tragen, zumal jeder Euro von unseren Kindern zurückbezahlt werden muß. Wir baden ja auch momentan die Exzesse unserer nimmersatten Elterngeneration mit ihren Abscheibungsmodellen und Eigenheimzulagen aus (die Schlawiner, die).
Wenn ich daran denke, dass noch mein Schwager beim hauskauf 20.000 ,- Mark einfach so vom Finanzamt geschenkt bekam... Jedes Jahr 5.000,- oder sowas um den Dreh waren das glaube ich. Die sind sechs jahre lang davon in urlaub gefahren, so wie zigtausende andere Deutsche. Was für eine Luxusverschwenung Seitens des Staates... ich schweife ab, sorry.
Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Speren am 22. März 2013, 06:59:46
Zitat
Ich verstehe nicht, was du damit sagen willst.
Gut, "östliche Bundesländer" war ein ein wenig zu allgemein...habe jetzt nicht jedes Bundesland überprüft, aber Sachsen hatte ich im Hinterkopf: http://www.sueddeutsche.de/bildung/angestellte-paedagogen-in-sachsen-anomalie-zu-lasten-der-lehrer-1.1627020-2

Einer der Sätze:
Das hatte zur Folge, dass sächsische Lehrer bis zu drei Besoldungsgruppen schlechter eingestuft werden konnten als vergleichbare Kollegen in anderen Ländern.

Aber da sind wir wieder bei der einheitlichen Besoldung/Eingruppierung bundesweit...die es wohl nie geben wird. Hessen hat es ja vorgemacht.
Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Zechi am 26. März 2013, 12:18:59
Bei SPON gibt es gerade eine Artikelserie zum Lehrerberuf und der erste Teil beschäftigt sich mit den Arbeitszeiten von Lehrern: http://www.spiegel.de/schulspiegel/wissen/fakten-check-wie-viel-arbeiten-lehrer-und-wie-viel-freizeit-haben-sie-a-874089.html

Interessant das es keine Statistiken zu der tatsächlichen Arbeitsbelastung von Lehrern gibt. Eine Bildungsforscherin wird zitiert mit:

Zitat
"Studien zeigen, dass Vollzeitlehrer zwischen 30 und 70 Stunden pro Woche arbeiten",

70 Stunden ist natürlich krass viel, 30 Stunden dagegen sehr moderat, aber irgendwie ist das ziemlich nichtssagend oder es ist total individuell und vermutlich vom Einsatz und Erfahrung des Lehrers abhängig.
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Beitrag von: Speren am 26. März 2013, 12:40:36
Zitat
70 Stunden ist natürlich krass viel, 30 Stunden dagegen sehr moderat, aber irgendwie ist das ziemlich nichtssagend oder es ist total individuell und vermutlich vom Einsatz und Erfahrung des Lehrers abhängig.
Füg noch hinzu, dass die Arbeitswochen sehr unterschiedlich ausfallen können.

Nimm z. B. Wochen vor den Halbjahreszeugnissen oder direkt nach den Sommerferien, in denen erfahrungsgemäß bei mir sehr viel mehr Verwaltungsarbeiten anstehen als in anderen Wochen des Jahres. Jedoch sind beide Extreme zumindest bei mir noch nie so eingetreten (Halbwochen durch Feiertage mal außen vor), weder direkt nach dem Referendariat mit 27 Wochenstunden Unterricht und relativ unerfahren, noch in der eher ruhigen Zeit vor den Sommerferien.
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Beitrag von: Zechi am 26. März 2013, 13:48:14
Spitzen gibt es wohl in den meisten Berufen, aber am Ende des Tages sollte man eigentlich einen Durchschnittswert ermitteln können, welcher vermutlich von Lehrer zur Lehrer sehr unterschiedlich ausfällt.

Wieviel Stunden arbeitest du denn im Schnitt (geschätzt)? Immerhin hast du ja Zeit für einen Nebenjob  :P

PS. Ich empfehle keinen der Lehrer hier die Leserkommentare im SPON-Forum zu dem Artikel zu lesen, dagegen war die Diskussion hier noch sachlich und friedlich.
Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Speren am 26. März 2013, 15:18:47
Bezogen auf dieses Schuljahr(bisher):
Bis Dezember habe ich 28 Stunden unterrichtet, seitdem, nach Zusammenlegung zweier Klassen, 23 Stunden.
Daneben bin ich Klassenlehrer in 5 Teilzeitklassen, die aber nicht alle immer gleichzeitig im Schuljahr anwesend sind (Blockunterricht). Als Klassenlehrer gibt es gewisse Entlastungsstunden (die ich nicht unterrichten muss), in dem Fall 0,39 Stunden (die für den Verwaltungsaufwand nicht ausreichen, aber auch nicht ganz so ins Gewicht fallen). Als Homepage-Administrator bekomme ich 1,5 Entlastungsstunden (reichen selten aus), für weitere Aufgaben gibt es nichts (stellvertretender Bildungsgangleiter, pädagogische Fachleitung).

Wenn ich jetzt aus dem ganzen irgendwie einen Mittelwert bilden soll, sage ich spontan: 42+ Stunden, manchmal mehr (Spitzenwert: 55 Stunden geschätzt), manchmal weniger (36 Stunden, wenn sehr wenig anliegt). Konferenzen, Vertretungsstunden, etc. mal außen vor.

Der Nebenjob nimmt btw. 1 Zeitstunde die Woche ein.
Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Calivar am 26. März 2013, 15:36:17
@Speren: Zeitstunden oder Schulstunden?
Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Speren am 26. März 2013, 15:43:07
Der obere Abschnitt beruht auf Schulstunden, ab dann geht es um Zeitstunden.
Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Archoangel am 26. März 2013, 17:47:55
Präsenz in der Schule: 31,5 Stunden
Konferenzen: 5-9 Stunden
Elterngespräche & Co.: 3-7 Stunden
Vorbereitung, Arbeiten & Co.: 7,5 bis 15 Stunden
Fortbildungen: durchschnittlich ca. 0,5 Stunden pro Woche

Summa Summarum: 47,5 bis 63 Stunden die Woche. Mein Schnitt liegt bei 55 Stunden.

Laut Beamtenrecht sind 41 Stunden die Woche zu leisten. Da kommt man also auf ca. 560 Überstunden im Jahr, also ca. 14 Arbeitswochen. Zumindest bei uns an der Schule und bei allen Kollegen die ich außerhalb unserer Schule kenne verhällt es sich ähnlich. Auf diese begrenzte Zahl beschränkt kann ich zumindest die Aussage treffen, dass die Ferien von 13 Wochen im Jahr (die ja leiderleider ohnehin nicht völlig arbeitsfreie Zeit sind) mehr als abgegolten sind.

Damit dürfte der Lehrer wohl einer der wenigen Akademikerberufe sein, der seine Überstunden abgegolten bekommt. Wenn man berücksichtigt, dass normale Arbeitnehmer 6 Wochen bezahlten Urlaub bekommen, den sie (grob) wann immer sie wollen nehmen können, sollte sich zumindest kein Mensch mehr über die Ferien beschweren ... sollte ... natürlich glaubt obiges Beispiel günstigstenfalls einer von fünf Nichtlehrern. Der Lehrer ist eben das Lieblings"schmuddelkind" des Deutschen, über deren Arbeitszeiten/Bezahlung/Privilegien sich die Deutschen so gern aufregen, dass sie selbst wenn der Engel Gottes vom Himmel stiegen und die Arbeitszeit vorrechnen würde, nicht akzeptieren könnten.

Zumindest erinnere ich mich nicht an allzuviele Presseartikel zu anderen Berufsgruppen, wie z.B.: "Deutsche Rechtsanwälte am Ende?", "Bänker verdienen zu viel!" oder "Fleischwarenfachverkäuferinnen haben mehr Urlaub als alle anderen!"

Ich vermute mal, dass bei vielen Lehrerkritikern eigene Wahrnehmungsprobleme der Schulzeit der Hass-Auslöser sind. Denn an der verpfuschten Kindheit, dem schlechten Abi und dem falschen Studium; der eigenen Unzufriedenheit mit der Berufswahl und dem gescheiterten Lebensweg sind doch stets Lehrer/-innen schuld gewesen. Immer! Der ein oder andere Lehrer hat in der Vergangenheit so vieler immer herzuhalten, wenn es darum geht, warum man nicht Vorstand eines Dax-Unternehmens geworden ist. Was also ist leichter, als auf die überbezahlten Faulpelze zu schelten, die als Beamte auch noch ein sorgenfrfeies Leben haben?

Witzigerweiße klagen auch gerade die Sachsen sehr über die überprivilegierten Lehrer ... die weder Beamte sind, noch sonderlich gut bezahlt werden. Die Probleme der "Normalsterblichen" dürften also auch zu einem gewissen Teil der Kindheitserinnerung zu laste gelegt werden: viel Freizeit. Denn das ist IMMER das erste was man zu seiner Berufswahl zu hören bekommt: "Lehrer? Mensch sooooo viel Freizeit wie Du hätte ich auch gerne wieder!"

Deshalb meine Forderung:

Kernarbeitszeiten für alle Lehrer in Höhe von 41 Stunden!
Einen eigenen Büroplatz für alle Lehrer!
6 Wochen frei zu wählenden Urlaub - wie bei allen anderen auch!

Wie passt nicht? Wer dann eure Gören in den Ferien betreuen soll? Ist dann nicht mehr mein Problem. Kein Geld für Bürobauten für 650.000 Kollegen? Nicht mein Bier - Arbeitgebersache. Elterngespräche am Abend und am Wochenende - wegen Berufstätigkeit? Nimm dir gefälligst Urlaub, oder lass es! Unterrichtsausfall durch urlaubende Lehrer? Na und ... in der freien Wirtschaft machen die Leute auch Urlaub wie sie wollen. Alles nicht mehr mein Problem - ich hab`ja jetzt meinen 9 to 5 Job. Nie wieder Korrekturen am Wochenende! Nie wieder die eigenen Kinder vernachlässigen müssen, weil noch Konferenzen bis 20h sind. Im Büro das Licht ausmachen - und abschalten.

Wie geil wäre das denn?
Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Scurlock am 26. März 2013, 19:27:11
Archoangel, ist Dir eigentlich jemals in den Sinn gekommen, dass Du mit Deinen Kommentaren alle Vorurteile betätigst, mit denen man Lehrern Deiner Meinung nach begegnet? Mal abgesehen von Deiner offensichtlichen Paranoia, was das vermeintlich miese Ansehen von Deinem Berufsstand in Deutschland angeht, finde ich es arg bedenklich, wie herablassend und mit wieviel Abscheu Du Dich über alles äusserst, was Deinen Job angeht.
Allen Lehrern, die ihrer Arbeit gern, mit Respekt und eben nicht ständig jammernd nachgehen, also der Mehrheit, erweist Du mit Deinen Pamphleten einen Bärendienst. Viel mehr kann man das Ansehen des Lehrerstandes nicht beschädigen, wie Du es hier betreibst.
Vor diesem Hintergrund also meine wirklich ernstgemeinte Frage: Warum suchst Du Dir nicht einen anderen Job? Einen, der Dich nicht so frustriert. Einen Job, der Deiner Meinung nach mehr respektiert wird. Einen besserbezahlten Job. Einen Job, der weniger arbeitsintensiv ist. Aber vor allem ein Job, bei dem Du Dich nicht mit "Gören" und deren Eltern herumschlagen müsstest.      
Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Archoangel am 26. März 2013, 20:01:08
Danke für deinen Post. Habe gerade die Wette gewonnen, dass der erste Kommentar sich nur um den "Gören" Begriff drehen wird. Offensichtlich liest du immer nur das, was du lesen möchtest. Du gehst (wie immer) auf keinen anderen Punkt ein. Leute wie du vermießen einem den Beruf die Berufung. Würde die Mehrzahl der Bevölkerung meinem Berufstand etwas mehr Respekt entgegenbringen, gäbe es solche Debatten nicht. Siehe Speren: er redet ja auch eigentlich von Respekt. Und der sollte eben hin und wieder auch durch den Arbeitgeber erfolgen, ergo nicht in einer Nullrunde nach der anderen ausufern. Aber für deinesgleichen passt es doch perfekt: auch du neidest dem Lehrer nur viele Dinge - von denen du oftmals keine Ahnung hast. Ich lade jeden ein, der der Meinung ist, den deutschen Lehrern ginge es zu gut, doch mal zwei Wochen einen Kollegen tagtäglich zu begleiten. Dann wäre Ruhe im Karton.

Du verstehst mich auch (wie gewöhnlich) falsch: ich liebe meinen Beruf und habe ihn sicher nicht wegen des Geldes gewählt. Als Unternehmensberater habe ich locker Netto das Doppelte verdient; dennoch vermisse ich nichts aus der Zeit früher, aber auch gar nichts. Außer, dass nicht die halbe Republik (gefühlt) auf mir und meinen Kollegen rumgetrampelt ist - obwohl der Job es sicher mehr verdient gehabt hätte, wenn ich an all die gefälschten schöngeredeten Statistikne denken und all die ach vergessen wir das.

Nein Scurlock: ich möchte keinen anderen Beruf ausüben - zumindest noch nicht. Dennoch gibt es sicher Dinge zu bemängeln, die gibt es immer. Gerade wenn ich an den typischen Arbeitsplatz, im Sinne des Büros denke. Dich möchte ich sehen, wie du deine Arbeit in einem typischen Lehrerzimmer erledigst, mit zwei PCs für 55 Kollegen, einem halben Quadratmeter Platz, einem Drucker etc. pp. DAS gibe es in keiner normalen Firma. Genauso wie von dir wohl kaum verlangt wird, dass du deine Arbeitsmaterialien selbst bezahlst, wie?

Denken ist das Problem - aber wenn ich mir deine qualifizierten Kommentare durchlese, frage ich mich schon ein wenig, ob manche Lehrer nicht zumindest überbezahlt waren ...
Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Speren am 26. März 2013, 20:13:46
Zitat
Dich möchte ich sehen, wie du deine Arbeit in einem typischen Lehrerzimmer erledigst, mit zwei PCs für 55 Kollegen, einem halben Quadratmeter Platz, einem Drucker etc. pp. DAS gibe es in keiner normalen Firma.
Ein Lehrerzimmer ist ein Arbeitsplatz?

Zitate eines Kollegen:
"Sehr geschätzte Kolleginnen und Kollegen, ich mache darauf aufmerksam, dass der Tierschutzbund bei Hunden bei einer solchen Haltung unter solchen Bedingungen schon lange eingegriffen hätte!"

"Werte Kolleginnen, werte Kollegen...der Lärmpegel während dieser Pause hat nach meinen Messungen den Stand des Düsseldorfer Bahnhofs zur Rush Hour erreicht."
Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Scurlock am 26. März 2013, 20:18:58
Danke für deinen Post. Habe gerade die Wette gewonnen, dass der erste Kommentar sich nur um den "Gören" Begriff drehen wird.
Glückwunsch für die gewonnene Wette. Es scheint ja mittlerweile üblich, Wetten für Forenbeiträge abzuschliessen. Vielleicht lohnt sich das ja als Zusatzverdienst für solche unterbezahlten Lehrer wie Dich oder Speren.

Tatsächlich ist Deine Verwendung der Bezeichnung "Gören " nur symptomatisch für Deine Beiträge, die selten mehr als nur Stammtischniveau sind. Das kann man machen, aber man darf dann allerdings keine sachliche Auseinandersetzung mit den eigenen Beiträgen erwarten.
Und wenn Du Deinen Beruf angeblich so sehr liebst, warum schreibst Du es dann ausnahmsweise nicht auch mal und unterstreichst auch die positiven Aspekte Deines Jobs. Aber das scheint Dir ja offensichtlich kaum zu gelingen. Da darfst Du bei einer derartig negativen Präsentation allerdings auch nicht erwarten, dass man Dir nicht abnimmt, Du könntest Deinen Job auch nur annähernd mögen.  

Und ich respektiere Deinen Berufsstand durchaus, nur fällt es mir eben zunehmend schwer, Dich zu respektieren. Ebenso hält sich, wie schon gesagt, mein Neid sehr in Grenzen.
Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Speren am 26. März 2013, 20:36:01
Zitat
Vielleicht lohnt sich das ja als Zusatzverdienst für solche unterbezahlten Lehrer wie Dich oder Speren.
Lesen, was man lesen will. Von "unterbezahlt" sprach nie einer. Außer Dir.

Lies nochmal von vorne. Vielleicht fällt es Dir irgendwo auf, worum es bei der Diskussion um die Nullrunde ging.
Sicher nicht um die nackte Zahl "70"...denn so viel Euro Netto ca. wäre es pro Monat bei mir gegangen.

Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Archoangel am 26. März 2013, 20:40:31
Scurlöckchen, Weißröckchen, wa-ann wirst du gescheit ... du-hu wohnst hinterm Monde, dei-hein Weg ist noch weit.

Passend zum Wetter und zum Niveau. Ich werde jetzt nicht "ich bin raus" schreiben - das halte ich nicht aus, da kenne ich mich. Danke aber, dass du mir den Beweis geliefert hast, das Pädagogen wie ich dringend an unseren Schulen gebraucht werden. Offensichtlich auch schon vor 20-30 Jahren.
Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Scurlock am 26. März 2013, 20:43:22
Lies nochmal von vorne. Vielleicht fällt es Dir irgendwo auf, worum es bei der Diskussion um die Nullrunde ging.
Sicher nicht um die nackte Zahl "70"...denn so viel Euro Netto ca. wäre es pro Monat bei mir gegangen.
Ja, es geht Euch um mangelnden Respekt für (höhere) Beamte im Allgemeinen und Lehrer im Speziellen. Das haben alle schon verstanden. Nur glaubt auch nur einer von Euch beiden, dass Ihr mit dem Gejammer mehr Respekt hier oder anderswo erlangt?
Scurlöckchen, Weißröckchen, wa-ann wirst du gescheit ... du-hu wohnst hinterm Monde, dei-hein Weg ist noch weit.
Passend zum Wetter und zum Niveau. Ich werde jetzt nicht "ich bin raus" schreiben - das halte ich nicht aus, da kenne ich mich. Danke aber, dass du mir den Beweis geliefert hast, das Pädagogen wie ich dringend an unseren Schulen gebraucht werden. Offensichtlich auch schon vor 20-30 Jahren.
Ist dies wirklich das Bild, was Du als Mensch und Pädagoge abgeben möchtest? Wissen Deine Kollegen, Deine Schüler und deren Eltern von Deinen Problemen?
Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Speren am 26. März 2013, 23:22:42
Zitat
Ja, es geht Euch um mangelnden Respekt für (höhere) Beamte im Allgemeinen und Lehrer im Speziellen. Das haben alle schon verstanden. Nur glaubt auch nur einer von Euch beiden, dass Ihr mit dem Gejammer mehr Respekt hier oder anderswo erlangt?
Naja, wer meint, dass es darum ging, nämlich "Fishing for compliments"...auf dessen Meinung kann zumindest ich (und wahrscheinlich auch jeder andere Beamte, Lehrer, whatever) verzichten...oder sie ist einem schlichtweg egal.

Zitat
Ist dies wirklich das Bild, was Du als Mensch und Pädagoge abgeben möchtest? Wissen Deine Kollegen, Deine Schüler und deren Eltern von Deinen Problemen?
Wer hier ein Problem hat, sei dahingestellt.
Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Scurlock am 26. März 2013, 23:51:48
Zitat
Ja, es geht Euch um mangelnden Respekt für (höhere) Beamte im Allgemeinen und Lehrer im Speziellen. Das haben alle schon verstanden. Nur glaubt auch nur einer von Euch beiden, dass Ihr mit dem Gejammer mehr Respekt hier oder anderswo erlangt?
Naja, wer meint, dass es darum ging, nämlich "Fishing for compliments"...auf dessen Meinung kann zumindest ich (und wahrscheinlich auch jeder andere Beamte, Lehrer, whatever) verzichten...oder sie ist einem schlichtweg egal.
Mit der eigenen Lese- und Verständniskompetenz hast Du es offenbar auch nicht so.

Und für jemanden, dem meine Meinung angeblich so sehr am Arsch vorbeigeht und dessen Interesse an der Konversation mit mir erloschen ist, versuchst Du Dich offenbar immer wieder weiterhin darin. Du solltest Dich mal entscheiden.
Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Speren am 27. März 2013, 06:09:08
Zitat
Und für jemanden, dem meine Meinung angeblich so sehr am Arsch vorbeigeht und dessen Interesse an der Konversation mit mir erloschen ist, versuchst Du Dich offenbar immer wieder weiterhin darin. Du solltest Dich mal entscheiden.
Der alte Spruch... ::)

Habe mich entschieden. Zur Belustigung reicht es, mehr ist nicht drin.
Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Tempus Fugit am 27. März 2013, 08:13:22
Ich kann diese persönliche Komponente nicht nachvollziehen, interessiert mich auch nicht wirklich, aber von außen wirkt ihr wie Halbstarke die sich am eigenen kaum vorhandenen Intellekt aufblasen. Fahrt mal ein wenig zurück, das könnte helfen.

Meine Lehrer-Freunde/-Bekannte kommen auf 42-50 Stunden, nach eigenen Angaben und Aussagen von deren Partnern. Wobei ich die Arbeitszeit weniger als Problem sehe, sondern eher die Verfügbarkeit. Diese freie Zeiteinteilung funktioniert nämlich auch andersrum aufgrund aufgezwängter Termine.

Respekt jedoch ist etwas, das verdient werden muss. Nur weil irgendwer eine tolle Jacke trägt, in einem bestimmten Job arbeitet oder dergleichen bedeutet das gar nichts. Wenn ich respektiert werden will, dann arbeite ich dafür. Und wenn mich irgendwer, der mich nichtmal kennt und ein Pauschalurteil über meinen Berufsstand fällt, negativ beurteilt geht mir das am Arsch vorbei.
Ja, auch ich hatte wirklich furchtbare Lehrer und die haften besonders gut im Gedächtnis. Genauso hatte ich sehr gute Lehrer, die meinen Geist angeregt haben und mich beeindruckt haben, wenn auch vielleicht erst Jahre später. Traf ich diese später wieder und war nicht mehr im Abhängigkeitsverhältnis war das Mindeste ihnen zu sagen, was ich von ihrer Arbeit halte.
Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Speren am 27. März 2013, 08:31:27
Zitat
Meine Lehrer-Freunde/-Bekannte kommen auf 42-50 Stunden, nach eigenen Angaben und Aussagen von deren Partnern. Wobei ich die Arbeitszeit weniger als Problem sehe, sondern eher die Verfügbarkeit. Diese freie Zeiteinteilung funktioniert nämlich auch andersrum aufgrund aufgezwängter Termine.
Das kann zum Problem werden. Bei mir ist es hausgemacht:
a) Homepage-Administrator
Hier geht es häufig um schnelle Veröffentlichung und um Dateien, die mir per E-Mail gesendet werden. Und dies kann zu jedem erdenklichen Zeitpunkt geschehen.
b) E-Mail
Meine E-Mail-Adresse steht jedem Schüler, den ich unterrichte, zur Verfügung. Freiwillig, von mir.
In den nächsten Wochen stehen in 3 Oberstufenklassen die Abschlussprüfungen der Ausbildung an. Ich richte mich auf zahlreiche Anfragen ein bezüglich Korrektur, Informationsanfragen, Erläuterungen, Übungsaufgaben seitens der Schüler.

Einer Aufgabe, der ich übrigens durchaus gerne nachkomme.

Zitat
Respekt jedoch ist etwas, das verdient werden muss. Nur weil irgendwer eine tolle Jacke trägt, in einem bestimmten Job arbeitet oder dergleichen bedeutet das gar nichts. Wenn ich respektiert werden will, dann arbeite ich dafür. Und wenn mich irgendwer, der mich nichtmal kennt und ein Pauschalurteil über meinen Berufsstand fällt, negativ beurteilt geht mir das am Arsch vorbei.
Ging auch gar nicht um den Respekt seitens "Unbeteiligter". Hier hat Archo durchaus, wenn auch drastisch, viel über das Bild des Lehrers in der Öffentlichkeit gesagt und es wird auch hier wie auch in dem von Zechi angeführten SPON-Artikel deutlich.

Meine Anfrage in diesem Thread war:
- Wie siehts bei anderen Lehrern/Beamten aus im Vergleich zu NRW? (Hamburg: Volle Übertragung des Tarifabschlusses, Rheinland-Pfalz: 1% die nächsten Jahre)
- In der Entwicklung des Threads: Sollte der Arbeitgeber (in meinem Fall: Land NRW) zur Haushaltskonsolidierung Einschnitte bei der Berufsgruppe machen, bei denen sie es in den letzten 10 Jahren eh gemacht haben und die, wie Lagrange es richtig sagte, keine Möglichkeit hat, dagegen effektiv zu protestieren?

Wenn geht es um Wertschätzung seitens des Arbeitgebers... der sich letztes Jahr übrigens selber 500,00 € monatlich mehr in die Altersversorgung gepackt hat.

Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Zechi am 27. März 2013, 10:38:36
SPON hat den nächsten Teil Online gestellt, diesesmal geht es um die Vergütung von Lehrern: http://www.spiegel.de/schulspiegel/wissen/beamtenstatus-und-gehalt-ob-es-sich-lohnt-lehrer-zu-werden-a-877467.html

Zwar wird erwähnt, dass einem Beamten mehr netto bleibt, aber in der aufgeführten Statistik wird nur das Bruttogehalt angegeben, was meines Erachtens wenig aussagekräftig ist, will man das Gehalt mit einem Gehalt in der "freien Wirtschaft" vergleichen.

Gruß Zechi
 
Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Speren am 27. März 2013, 11:01:55
Und er enthält auch noch Aussagen, die falsch verstanden werden könnten:

Zitat
Wie wahrscheinlich es für junge Lehrer ist, den ersehnten Beamtenstatus zu erreichen, hängt vom Land ab. So verbeamtet Berlin keine Pädagogen neu, in Sachsen werden grundsätzlich nur Schulleiter und ihre Stellvertreter verbeamtet, in Bayern und Nordrhein-Westfalen ist das hingegen für alle Lehrer die Regel.
Jetzt muss man natürlich hinterfragen, was "jung" bedeutet. Die Altersgrenze ist seit 2009 in NRW auf 40 Jahre angehoben worden, vorher waren es 35.

Interessant ist auch, dass Bayern und NRW aufgeführt werden, Niedersachsen, Bremen, Hamburg, Baden-Württemberg mit gleichen bzw. höheren Höchstaltersgrenzen aber nicht.
Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Glgnfz am 27. März 2013, 12:53:10
... und in RLP ist es mittlerweile üblich, auch mit einem sehr guten zweiten Examen erstmal 3-4 Jahre mit diversen Vertretungsstellen eingesetzt zu werden.
Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Speren am 27. März 2013, 13:08:28
... und in RLP ist es mittlerweile üblich, auch mit einem sehr guten zweiten Examen erstmal 3-4 Jahre mit diversen Vertretungsstellen eingesetzt zu werden.
Entspricht das dem "Geld statt Stelle"-Prinzip in NRW?
Also Vertretungsunterricht auf befristete Zeit?
Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Glgnfz am 27. März 2013, 13:56:21
Yepp. Immer auf ein halbes oder ein Jahr befristet - lieber das halbe Jahr, damit man in den Sommerferien nix zahlen muss.

Und mal zu der Nullrunde - ich bin Lehrer in RLP und habe keine Ahnung wie das die nächsten Jahre bei uns geregelt ist - ich kriege alle paar Monate eine Gehaltsabrechnung, hefte sie dann ab und kümmere mich nicht groß drum.
Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Speren am 27. März 2013, 14:03:50
Yepp. Immer auf ein halbes oder ein Jahr befristet - lieber das halbe Jahr, damit man in den Sommerferien nix zahlen muss.

Und mal zu der Nullrunde - ich bin Lehrer in RLP und habe keine Ahnung wie das die nächsten Jahre bei uns geregelt ist - ich kriege alle paar Monate eine Gehaltsabrechnung, hefte sie dann ab und kümmere mich nicht groß drum.
Also wie bei uns. Undankbarer Job, immer nur der Springer zu sein (wie es bei einer Kollegin bei uns ist).

Und Abrechnungen kriege ich in der Regel genau 2 im Jahr: Dezember und Januar. Am Papier wird auch gespart. :D
Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Heretic am 28. März 2013, 17:34:58
Also wenn die hier sich zelebrierend darstellenden Lehrergestalten idealtypisch für Lehrer in NRW sind, dann mach ich mich schon mal auf verdammt heftige Beziehungsarbeit gefasst... Oh Jesus.

"Neiddebatte"...

Und da sagt ihr immer, ich würd jeden Thread zerstören...

Dabei schafft ihr das vorzüglich ohne mich...

Trauer, Trauer.
Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Speren am 28. März 2013, 19:42:10
Also wenn die hier sich zelebrierend darstellenden Lehrergestalten idealtypisch für Lehrer in NRW sind, dann mach ich mich schon mal auf verdammt heftige Beziehungsarbeit gefasst... Oh Jesus.

"Neiddebatte"...

Und da sagt ihr immer, ich würd jeden Thread zerstören...

Dabei schafft ihr das vorzüglich ohne mich...

Trauer, Trauer.
Richtig lesen.
In diesem Thread ist genau ein Lehrer aus NRW.

Aber auf die "Beziehungsarbeit" bin ich gespannt.
Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Xiam am 28. März 2013, 21:43:47
Richtig lesen.
In diesem Thread ist genau ein Lehrer aus NRW.
Aber nicht mehr lange :D
Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Speren am 29. März 2013, 06:53:02
Richtig lesen.
In diesem Thread ist genau ein Lehrer aus NRW.
Aber nicht mehr lange :D
Willkommen im wunderschönen NRW. :)
Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Moira am 30. April 2013, 19:15:29
Lehrer und Erzieher sind sowieso chronisch unterbezahlt. Ich frage mich seit Jahren, ob es engagiertere Lehrer gäbe, deren Mundwinkel nicht permanent auf den Schlüsselbeinen aufliegen, würde man alle Berufe im Land nach Leistung bezahlen, wodurch dann ein Manager der nur zahlen theoretisch herumschubst ein derzeitiges Lehrergehalt, und Lehrer, Erzieher und so weiter, die sich teilweise mit Kindern herumplagen müssen, deren Erziehung bisher kläglich versagt hat, ein 50prozentiges Managergehalt, und Provsion bei ansteckender Begeisterung fürs Lernen, anstatt wie bisher auswendig lernende Leistungszombies oder sich selbst unterschätzende Versage heranziehen, bekämen.
Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Tempus Fugit am 01. Mai 2013, 11:37:00
Danke für diese Stammtischweisheit.
Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Xiam am 01. Mai 2013, 13:30:23
Eigentlich sind Lehrer nicht unterbezahlt. Der Verdienst ist schon recht anständig. Es sind eher die Begleitumstände und die Rahmenbedingungen des Berufs, die frustrierend sind.
Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Moira am 04. Mai 2013, 11:14:15
Es wäre schön gewesen, hättest du die Aussage "Stammtischweisheit" genauer begründet. Ich habe meinen Text auf Aussagen von Freunden und Bekannten bezogen, die hier in Bayern Haupt- oder Realschullehrer sind, und finden, ihr Gehalt ist so etwas wie ein Schmerzensgeld, was aber nicht nur an den Schülern, und deren Eltern, sondern zum größten Teil an den Unterrichtsbedingungen und dem starren Lehrplan liegt. Manche von ihnen verfolgen mit Begeisterung die Vorträge von Prof. Gerald Hüther, aber ich weiß nicht, ob so etwas nicht nur noch mehr die Unzufriedenheit steigert.
Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Zechi am 04. Mai 2013, 13:46:20
Es wäre schön gewesen, hättest du die Aussage "Stammtischweisheit" genauer begründet. Ich habe meinen Text auf Aussagen von Freunden und Bekannten bezogen, die hier in Bayern Haupt- oder Realschullehrer sind, und finden, ihr Gehalt ist so etwas wie ein Schmerzensgeld, was aber nicht nur an den Schülern, und deren Eltern, sondern zum größten Teil an den Unterrichtsbedingungen und dem starren Lehrplan liegt. Manche von ihnen verfolgen mit Begeisterung die Vorträge von Prof. Gerald Hüther, aber ich weiß nicht, ob so etwas nicht nur noch mehr die Unzufriedenheit steigert.

Es ist eine "Stammweisheit", weil sie einer objektiven Betrachtung nicht stand hält, wie hier bereits im Thread ausgiebig diskutiert wurde. Ergebnis der Diskussion war, dass das Einstiegsgehalt (bei einer Netto-Betrachtung) für verbeamtete Lehrer über dem Durchschnittsgehalt von Akademikern liegt (in der freien Wirtschaft braucht man ein Brutto-Einstiegsgehalt von ca. 50.000 €, um in etwa netto das herauszubekommen, was ein verbeamteter Lehrer netto bekommt). Der weitere Anstieg des Gehalts ist dann allerdings minimal, weil die Aufstiegschancen für Lehrer eher gering sind (über A 14 kommt man selten heraus und scheinbar ist auch A14 nicht gesichert). Allerdings hat man natürlich den Vorteil eines relativ sicheren Jobs und derzeit noch eine gute Pension(im Vergleich zur gesetzlichen Rentenversicherung).

Deine Bekannten scheinen sich aber an den Arbeitsbedingungen zu stören bzw. sind generell mit Ihrem Job unzufrieden. Das sind dann aber subjektive Befindlichkeiten und hat nichts mit der tatsächlichen Frage zu tun, ob Lehrer gut bezahlt werden.. Wer Lehramt studiert, der sollte eigentlich wissen, dass er mit schwierigen Kindern/Jugendlichen und deren Eltern zu bekommen wird.
Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Moira am 04. Mai 2013, 14:34:13
Danke für die Erklärung.
Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Kelwian Duru am 04. Mai 2013, 16:42:09
In Baden-Württemberg gibts für die verbeamteten Lehrer ebenfalls eine Nullrunde, allerdings sollen mit einem Jahr Verzögerung die Erhöhungen der Angestellten nachvollzogen werden...
Viel bedenklicher finde ich allerdings, dass bei uns Berufseinsteiger seit 1.1.13 drei Jahre lang pauschal 8% Abzug vom Gehalt hinnehmen müssen.
Und wehren kann man sich kaum dagegen, denn bei allen guten Hinweisen à la "kannst ja kündigen" muss man doch das Wesentliche sehen: ein Angestellter findet problemlos einen neuen Arbeitgeber, doch wo soll sich der Lehrer bewerben? Er muss mindestens das Bundesland oder das Land wechseln, denn sonst bleibt nur, einen neuen Beruf zu ergreifen. Diese große Hürde hat der Angestellte nicht, der sich bei entsprechender Qualifikation den Arbeitgeber aus einer Vielzahl möglicher Firmen und ggf. Branchen aussuchen kann.

@ Zechi: deine Rechnung geht m. E. nicht auf. Natürlich ist das Nettogehalt höher, da keine RV- und AV-Beiträge abgeführt werden. Dafür ist beim normalen Angestellten aber die KV + PV bezahlt, der Beamte muss diese noch selbst von seinem Netto zahlen. Und da reden wir von ca. 500 Euro, wenn man eine Familie zu versichern hat, da es keine Familienversicherung gibt.
Hinzu kommt, dass bei diesem Nettoeinkommen Urlaubs- und Weihnachtsgeld schon eingerechnet ist. Da gibt es nichts extra. Spesen gibt auch keine, Schullandheime oder Studienfahrten zahlen Lehrer aus der eigenen Tasche. Außerdem geht ein Teil des Einkommens zur Finanzierung des Arbeitsplatzes drauf. Da man in der Schule kein Büro hat, muss man sich dieses daheim einrichten. Legt man diese Kosten für höhere Miete, Abschreibungen für Inventar, Arbeitsmittel, PC usw. um, dann schmälert dies das Einkommen weiter. Weitere Unterschiede ergeben sich aufgrund regionaler Unterschiede, Lebenshaltungskosten etc.
Der Vergleich muss also differenzierter vorgenommen werden, als du es skizziert hast.

Bei uns in der Großstadt verdienen die Angestellten um Längen besser als Lehrer, auf dem Land dagegen dürfte das Verhältnis ausgewogen sein (Ingeniere und IT außen vor, die liegen sowieso in anderen Sphären).
Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Zechi am 05. Mai 2013, 20:53:45
@ Zechi: deine Rechnung geht m. E. nicht auf. Natürlich ist das Nettogehalt höher, da keine RV- und AV-Beiträge abgeführt werden. Dafür ist beim normalen Angestellten aber die KV + PV bezahlt, der Beamte muss diese noch selbst von seinem Netto zahlen. Und da reden wir von ca. 500 Euro, wenn man eine Familie zu versichern hat, da es keine Familienversicherung gibt.

Doch, das habe ich berücksichtigt, aber es handelt sich ja hier um einen weiteren Boni für Lehrer, denn als Beamte profitieren sie von einem sehr günstigen Tarif in der privaten Krankenversicherung. Versuch mal in der freien Wirtschaft eine "Familie" mit 500 € privat zu versichern, da zahlt man eher das doppelte oder dreifache. Die gesetzliche Krankenversicherung ist sicherlich kostenlos, aber dann schließt man in der Regel Zusatzversicherung usw. ab, die du als Beamter in PV nicht brauchst. Zudem hinkt der Vergleich, weil du auf eine Familie abstellst, wo offenbar der Partner nicht arbeitet und somit nur über den "Lehrer" krankenversichert ist. In einer solchen Konstellation kann es natürlich vom Vorteil sein, wenn man die kostenlose GKV hat, gerade wenn man viele Kinder hat.

Zitat
Bei uns in der Großstadt verdienen die Angestellten um Längen besser als Lehrer, auf dem Land dagegen dürfte das Verhältnis ausgewogen sein (Ingeniere und IT außen vor, die liegen sowieso in anderen Sphären).

Das mag in deinem persönlichen Umfeld so sein, gibt aber die Statistik nicht her. Das durchschnittliche Brutto-Einstiegsgehalt liegt bei Akademikern bei 3.400 €. Rechnet man ein Netto-A 13 Lehrergehalt entsprechend auf ein Angestellten Bruttogehalt hoch, landet man bei ca. 4.700 € (alles auf einen Single-Haushalt bezogen) Damit liegt der A13 Lehrer (oder sonstige Beamte des höheren Dienstes) noch vor dem durchschnittlichen EInstiegsgehalt von Elektroingenieuren, die ganz oben auf der Berufsteinsteiger-Skala liegen.

Quelle: http://www.spiegel.de/karriere/berufsstart/neue-studie-einstiegsgehaelter-von-akademikern-a-866150.html

Das deckt sich übrigens auch mit meinem Bekanntenkreis, wo die meisten Akademiker zu Beginn zwischen 36.000€ und 45.0000€ verdient haben. Natürlich gab es ein paar Ausreißer, die teilweise das doppelte verdient haben, aber wiederum. auch welche die weniger verdient haben, und ich wohne auch in einer Großstadt auf eine Großstadt bezogen.
Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Durion-Gollor am 06. Mai 2013, 14:58:50
Zur Krankenversicherung:

In NRW hat ein Lehrer einen Beihilfeanspruch von 50%. Jedes kind erhält 80% Beihilfe. Ab zwei Kindern erhält der Beamte selbst 70% Beihilfe. Dementsprechend muß er nur 30%-50% der Krankheitskosten absichern, bei den Kindern nur 20%.

Ein 35-jähriger Lehrer mit einem kind zahlt unter 300,- € für KV und PV im Monat. kommt ein zweites Kind dazu wird es deutlich günstiger, weil das Kind kaum etwas kostet in der Versicherung und der Lehrer dann 20% weniger absichern muß.

Die 500,- € sind eine reine Fantasiezahl, absoluter Unsinn! Während des Bezugs des Altersruhegeldes steigt der Beihilfeanspruch unabhängig von den Kindern wieder auf 70%.

In den einzelnen Ländern und beim Bund gibt es Abweichungen, aber grob ist das überall so.
Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Speren am 06. Mai 2013, 15:59:09
Zur Krankenversicherung:

In NRW hat ein Lehrer einen Beihilfeanspruch von 50%. Jedes kind erhält 80% Beihilfe. Ab zwei Kindern erhält der Beamte selbst 70% Beihilfe. Dementsprechend muß er nur 30%-50% der Krankheitskosten absichern, bei den Kindern nur 20%.

Ein 35-jähriger Lehrer mit einem kind zahlt unter 300,- € für KV und PV im Monat. kommt ein zweites Kind dazu wird es deutlich günstiger, weil das Kind kaum etwas kostet in der Versicherung und der Lehrer dann 20% weniger absichern muß.

Die 500,- € sind eine reine Fantasiezahl, absoluter Unsinn! Während des Bezugs des Altersruhegeldes steigt der Beihilfeanspruch unabhängig von den Kindern wieder auf 70%.

In den einzelnen Ländern und beim Bund gibt es Abweichungen, aber grob ist das überall so.
Plus Kostendämpfungspauschale. Ob die bei Kindern allerdings separat berechnet wird, weiss ich gerade nicht.
Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Wormys_Queue am 06. Mai 2013, 19:26:22
würde man alle Berufe im Land nach Leistung bezahlen

geht nicht, dann würde das Gesundheitswesen wegen der exponentiell gestiegenen Kosten für das Pflegepersonal explodieren  :D
Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Kelwian Duru am 09. Mai 2013, 10:30:27
Zitat
Doch, das habe ich berücksichtigt, aber es handelt sich ja hier um einen weiteren Boni für Lehrer, denn als Beamte profitieren sie von einem sehr günstigen Tarif in der privaten Krankenversicherung. Versuch mal in der freien Wirtschaft eine "Familie" mit 500 € privat zu versichern, da zahlt man eher das doppelte oder dreifache. Die gesetzliche Krankenversicherung ist sicherlich kostenlos, aber dann schließt man in der Regel Zusatzversicherung usw. ab, die du als Beamter in PV nicht brauchst. Zudem hinkt der Vergleich, weil du auf eine Familie abstellst, wo offenbar der Partner nicht arbeitet und somit nur über den "Lehrer" krankenversichert ist. In einer solchen Konstellation kann es natürlich vom Vorteil sein, wenn man die kostenlose GKV hat, gerade wenn man viele Kinder hat.

Wieso hinkt der Vergleich? Diese familiäre Situation gibt es auch, und da zeigt sich eben der Nachteil der PKV: sie ist für Einzelverdiener oder DINKIES super, für Familien jedoch schlecht, weil jedes Kind extra kostet. Und bei Kindern zahlt die GKV auch alles, da ist von den Leistungen her kaum ein Unterschied. Außerdem hat man einen zusätzlichen bürokratischen Aufwand am Hals, wenn man für vier oder mehr Leute sich selbst um die finanzielle Abwicklung der Krankheitskosten kümmern muss, also Arztrechnungen bezahlen, einscannen, in Formulare der Beihilfe und der PKV eintragen, Zahlungseingänge überwachen, Zahlungskürzungen prüfen + klären usw.
Es ist auch nicht immer einfach, große Zahlungsbeträge vorstrecken zu müssen.

Zitat
Das mag in deinem persönlichen Umfeld so sein, gibt aber die Statistik nicht her. Das durchschnittliche Brutto-Einstiegsgehalt liegt bei Akademikern bei 3.400 €. Rechnet man ein Netto-A 13 Lehrergehalt entsprechend auf ein Angestellten Bruttogehalt hoch, landet man bei ca. 4.700 € (alles auf einen Single-Haushalt bezogen) Damit liegt der A13 Lehrer (oder sonstige Beamte des höheren Dienstes) noch vor dem durchschnittlichen EInstiegsgehalt von Elektroingenieuren, die ganz oben auf der Berufsteinsteiger-Skala liegen.

Quelle: http://www.spiegel.de/karriere/berufsstart/neue-studie-einstiegsgehaelter-von-akademikern-a-866150.html

Das deckt sich übrigens auch mit meinem Bekanntenkreis, wo die meisten Akademiker zu Beginn zwischen 36.000€ und 45.0000€ verdient haben. Natürlich gab es ein paar Ausreißer, die teilweise das doppelte verdient haben, aber wiederum. auch welche die weniger verdient haben, und ich wohne auch in einer Großstadt auf eine Großstadt bezogen.

Ja, das ist laut Artikel der Gesamtdurchschnitt. Also mit Ostländern, strukturschwachen Gebieten etc. Ohne es jetzt zu wissen, vermute ich mal, dass die Staatsbediensteten der Ostländer auch weniger verdienen? Dort sind ja auch die Lebenshaltungskosten deutlich niedriger. In westlichen Großstädten, besonders bei uns im Süden, sind die Lebenshaltungskosten nunmal sehr hoch. Das spiegelt sich eben auch in den Gehältern in der Wirtschaft wider. Da sind die Lehrer auf jeden Fall unterbezahlt.
Auf deine 4.700 Euro komme ich übrigens nicht, berücksichtigt man die noch vom Netto zu zahlende KV und den 8%-Abschlag, entspricht das Lehrereinstiegsgehalt als Beamter einem Bruttolohn von ca. 4.100 EUR, je nach KV-Kosten (hier mit 200 EUR angesetzt). Ohne diesen Abschlag, den wohl nur wir hier haben (BW), wären es aber trotzdem nur etwa 4.450 EUR und nicht 4.700 Bruttolohn.

http://oeffentlicher-dienst.info/ und http://www.jobware.de/Gehaltsrechner.html

Darüber müsste man wirklich nicht klagen, wenn man das in der Schule tatsächlich bekäme. Allerdings sieht die Realität anders aus: als Berufseinsteiger ist man erstmal Referendar, dort verdient man ca. 1.000-1.100 EUR netto. Nach diesen 1,5 bis 2 Jahren wird man erstmal entlassen und bekommt über die Sommerferien gar kein Geld. Dann steigt man - je nach Personalsituation und Bundesland - häufig als angestellter Lehrer ein. Einstiegsgehalt netto etwa 1.600-1.700 EUR. Da ist man dann Springer, Krankheitsvertretung oder es gab halt einfach nicht genügend Beamtenstellen. Oft bekommt man auch keinen vollen Lehrauftrag angeboten, womit sich das Gehalt weiter verringert. Ein Jahr später klappt es dann häufig mit der Verbeamtung - allerdings auch nicht immer. Und dann muss bei uns der Beamte einen Abschlag von 8% in Kauf nehmen, 3 Jahre lang. Aber selbst wenn wir mal davon ausgehen, dass die Lehrkraft direkt nach dem Ref verbeamtet wird, erhält sie erst zwei Jahre nach dem Studium dieses "Einstiegsgehalt". Wo liegen die anderen Akademiker nach zwei Jahren im Beruf? Doch selbst da würde ich mich nicht beklagen. Problematisch wird der Vergleich nach fünf, zehn oder zwanzig Jahren, wenn die meisten Akademiker 20 - 50 % höher liegen. Da kann kein Beamter mithalten, da gibt es ein paar Stufen, die jeweils 100 EUR netto mehr geben. Das wars dann bis zur Pension.

Zitat
Die 500,- € sind eine reine Fantasiezahl, absoluter Unsinn! Während des Bezugs des Altersruhegeldes steigt der Beihilfeanspruch unabhängig von den Kindern wieder auf 70%.
(...)
In den einzelnen Ländern und beim Bund gibt es Abweichungen, aber grob ist das überall so.
Wow, das muss ich mal meiner KV sagen, dass sie mir Fantasiebeträge vom Konto abzieht. Erstaunlich, dass das Geld dann trotzdem weg ist. Aber was du ja nicht wissen kannst: ich muss auch noch einen Extrabeitrag für die Lohnfortzahlung nach 6 Wochen abdrücken, sonst wären es nur etwas über 400 EUR.
Und das mit der Beihilfe fällt wohl unter dein Wohlwollendes "Alles über einen Kamm scheren", denn bei uns in BW ist es tatsächlich so, dass mit Volljährigkeit der Kinder diese 70% wieder auf 50% zurückfallen. Erst mit drei Kindern bleibt einem dann der höhere Satz erhalten.

Dass es mit einem zweiten Kind "deutlich günstiger" wird, wie du schreibst, erschließt sich mir übrigens auch nicht, denn der zusätzliche Beitrag für das Kind (ca. 50 EUR) wird durch die Ersparnis des Lehrers (30% statt 50% von der KV zu versichern) höchstens gerade so aufgewogen (leider verändert sich der Beitrag nicht proportional), wahrscheinlich, um das Kinderkriegen nicht auch noch finanziell zu bestrafen.
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Beitrag von: Archoangel am 09. Mai 2013, 12:21:41
Spar die Mühe: keine Ahnung aber ein großes Maul haben ist hier Standard. Und Hetze gegen die überbezahlten Lehrer gehört einfach zum guten Ton. Was willst du auch? Musst nur nen halben Tag arbeiten hast 13 Wochen bezahlten Urlaub, zahlst nur Steuern und gehst mit 55 in Pension - zum vollen Gehalt! Hab`ich irgendeinen Stammtischmüll vergessen? Ach ja: auf ein paar Kinder aufzupassen ist doch eigentlich keine Arbeit ...
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Beitrag von: Fabius Maximus am 09. Mai 2013, 17:06:41
Ach ja: auf ein paar Kinder aufzupassen ist doch eigentlich keine Arbeit ...

Nee, das gilt nur für KindergärtnerInnen.  :wink:
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Beitrag von: oobacke am 09. Mai 2013, 20:28:15
Als angehender Gym-Lehrer bin ich gegen eine Verbeamtung und man sollte allen Lehrern den Beamten entziehen.

Mal ehrlich, da ging es uns Lehrern deutlich besser. Wir gewinnen unser Streikrecht zurück und machen einfach die Schulen dicht für 2 oder 3 Wochen - vllt. nur per anno oder doch jedes Quartal. Die ganzen Eltern werden richtig am Rad drehen, da sie nicht wissen wohin mit ihren Kindern geschweige denn wie man sie gehaltvoll fördert. Sicherlich werden viele die typische Routine einfach ausdehnen - TV und PC von 8:00 bis 19:00 Uhr. Doch so würde schnell genug Druck auf die Politik entstehen, damit sie endlich mehr Gelder ins Bildungssystem fließen lassen. Nicht nur in die Gehälter, um qualifiziertere Lehrer anzulocken und den sozialen Status zu steigern, nein, auch Gelder für kleinere Klassen, bessere Ausrüstung und Zustände an den Schulen und natürlich werden alle Schulbücher kostenfrei und im guten Zustand zur Verfügung gestellt - Laptop inklusive.

Und wem das als Utopie erscheint, der sollte sich bemühen aus seiner Unmündigkeit herauszufinden.
Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Wormys_Queue am 09. Mai 2013, 23:49:30
Als angehender Gym-Lehrer bin ich gegen eine Verbeamtung und man sollte allen Lehrern den Beamten entziehen.

Mal ehrlich, da ging es uns Lehrern deutlich besser. Wir gewinnen unser Streikrecht zurück und machen einfach die Schulen dicht für 2 oder 3 Wochen - vllt. nur per anno oder doch jedes Quartal. Die ganzen Eltern werden richtig am Rad drehen, da sie nicht wissen wohin mit ihren Kindern geschweige denn wie man sie gehaltvoll fördert. Sicherlich werden viele die typische Routine einfach ausdehnen - TV und PC von 8:00 bis 19:00 Uhr. Doch so würde schnell genug Druck auf die Politik entstehen, damit sie endlich mehr Gelder ins Bildungssystem fließen lassen. Nicht nur in die Gehälter, um qualifiziertere Lehrer anzulocken und den sozialen Status zu steigern, nein, auch Gelder für kleinere Klassen, bessere Ausrüstung und Zustände an den Schulen und natürlich werden alle Schulbücher kostenfrei und im guten Zustand zur Verfügung gestellt - Laptop inklusive.

Und wem das als Utopie erscheint, der sollte sich bemühen aus seiner Unmündigkeit herauszufinden.

Oder du aus deiner Naivität. Das fängt schon mit dem Dichtmachen der Schulen an, das gar nicht funktionieren würde, da der Arbeitgeber (also der Staat) wie in anderen Bereichen des öffentlichen Dienstes (Krankenhäuser) dafür sorgen würde, dass auch bei einem Streik die Versorgung (der Unterricht) weiterlaufen würde.
Zweitens disqualifiziert dich deine scheinbare Meinung über die Eltern. Die meisten davon schicken ihre Kinder nämlich keineswegs in die Schule, damit sie sie los sind. Sondern weil sie durchaus daran interessiert sind, dass ihre Kinder eine gute Bildung erhalten. Diese Eltern ärgern sich eh schon oft genug über die Verhältnisse an den Schulen und die dort arbeitenden Lehrer (nicht immer, aber eben oft genug zu Recht). Wenn du tatsächlich glaubst, dass es dem Lehrertum nützen würde, darauf mit Streiks zu reagieren, anstand endlich die bestehenden Misstände (für die zugegebenermaßen die Lehrer nicht immer etwas können) anzugehen, solltest du dir schon mal Kissen besorgen, um dich im gesellschaftlichen Abseits gemütlich einzurichten.

Ich bin durchaus für eine Entbeamtung der Lehrer, die von dir erhofften Vorteile werden aber nur dann eintreten, wenn zuvor an einigen anderen Stellschrauben gedreht wird, angefangen mit der miserablen Lehrerausbildung in Deutschland. Diese Ziele zu erreichen bedarf aber einer gewaltigen Anstrengung, da müssten Lehrer und Eltern schon an einem Strang ziehen.

P.S.:  Was die gehaltvolle Förderung angeht: Aktuell scheint es doch eher so zu sein, dass gerade die Schüler gut in der Schule vorankommen, bei denen die Förderung zu Hause so gehaltvoll war, dass die Schule nicht viel kaputt machen kann. Die Schüler, die aber auf die Förderung angewiesen wären, weil von zu Hause nichts zu erwarten ist, werden in den Schulen durchgereicht. nicht umsonst gibt es kaum ein europäisches Land, in dem der soziale Status so auf die Schulnoten durchschlägt wie in Deutschland. Also vielleicht liefert ihr erst mal, bevor ihr was fordert.

P.P.S. und ja, es gibt auch gute Lehrer. Sofern hier im Thread anwesende Lehrer (Xiam trau ich das z.B. zu) darunter fallen, brauchen sie sich auch nicht angesprochen zu fühlen.
Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Kilamar am 10. Mai 2013, 01:40:32
Darüber müsste man wirklich nicht klagen, wenn man das in der Schule tatsächlich bekäme. Allerdings sieht die Realität anders aus: als Berufseinsteiger ist man erstmal Referendar, dort verdient man ca. 1.000-1.100 EUR netto. Nach diesen 1,5 bis 2 Jahren wird man erstmal entlassen und bekommt über die Sommerferien gar kein Geld. Dann steigt man - je nach Personalsituation und Bundesland - häufig als angestellter Lehrer ein. Einstiegsgehalt netto etwa 1.600-1.700 EUR. Da ist man dann Springer, Krankheitsvertretung oder es gab halt einfach nicht genügend Beamtenstellen. Oft bekommt man auch keinen vollen Lehrauftrag angeboten, womit sich das Gehalt weiter verringert
Das sind berechtigte Punkte über die es sich zu diskutieren lohnt und wo meiner Meinung nach aus Besserung notwendig wäre.
Leider geht es in dieser Diskussion gerade um eine Gruppe, die davon gar nicht betroffen ist: Höhere Beamte.
Du kannst die Gehälter der Beamten verdreifachen und an den von Dir genannten Problemen hat sich noch immer nichts geändert. Wahrscheinlich wird es eher schlimmer, weil dann weniger Lehrer verbeamtet würden.
Die von Dir genannten Punkte sind meiner Meinung nach eher Argumente gegen eine Lohnerhöhung höherer Beamter. So lange es vielen Lehrern schlecht geht, sollte man nicht dafür sorgen das die Lehrer, denen es gut geht, noch besser geht. Das verschärft die Klassenproblematik innerhalb der Lehrerschaft.

Kilamar
Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Zechi am 10. Mai 2013, 07:38:58
Ja, das ist laut Artikel der Gesamtdurchschnitt. Also mit Ostländern, strukturschwachen Gebieten etc. Ohne es jetzt zu wissen, vermute ich mal, dass die Staatsbediensteten der Ostländer auch weniger verdienen? Dort sind ja auch die Lebenshaltungskosten deutlich niedriger. In westlichen Großstädten, besonders bei uns im Süden, sind die Lebenshaltungskosten nunmal sehr hoch. Das spiegelt sich eben auch in den Gehältern in der Wirtschaft wider. Da sind die Lehrer auf jeden Fall unterbezahlt.
Auf deine 4.700 Euro komme ich übrigens nicht, berücksichtigt man die noch vom Netto zu zahlende KV und den 8%-Abschlag, entspricht das Lehrereinstiegsgehalt als Beamter einem Bruttolohn von ca. 4.100 EUR, je nach KV-Kosten (hier mit 200 EUR angesetzt). Ohne diesen Abschlag, den wohl nur wir hier haben (BW), wären es aber trotzdem nur etwa 4.450 EUR und nicht 4.700 Bruttolohn.

Der Schnitt beinhaltet sowohl strukturschwache Gebiete im Osten, wie auch die Berufseinsteiger-Jobs, wo man mit einem sechsstelligen Einstiegsgehalt startet, insofern sollte sich das ausgleichen. Was die Berechnung angeht, so habe ich mir auf die Berechnung von Speren bezogen, der die PKV nicht einberechnet hat, was meiner Meinung nach auch nicht einzuberechnen ist bzw. nur dann, wenn du jemanden in der freien Wirtschaft mit PKV vergleichst.

Was dein Vergleich an sich angeht, so "hinkt" er, weil du eine Konstellation angenommen hast, die erstens für deine Argumentation günstig ist, zweitens gerade beim Berufseinstieg (üblicherweise gründet man die Familie später) eher selten ist und drittens heutzutage wohl kaum das meist gelebte Modell ist, sondern es eben viele Singles gibt (gerade in Großstädten) bzw. zwei Einkommen vorhanden sind. EInverdiener-Familien haben es generell schwerer, aber selbst dann ist ein Lehrergehalt in D ausreichend. Man wird vielleicht nicht in Top Innenstadtlage wohnen, zwei Autos haben sowie ein Ferienhaus am Meer, aber man lebt nicht am Rande der Armut.

Zitat
Darüber müsste man wirklich nicht klagen, wenn man das in der Schule tatsächlich bekäme. Allerdings sieht die Realität anders aus: als Berufseinsteiger ist man erstmal Referendar, dort verdient man ca. 1.000-1.100 EUR netto. Nach diesen 1,5 bis 2 Jahren wird man erstmal entlassen und bekommt über die Sommerferien gar kein Geld. Dann steigt man - je nach Personalsituation und Bundesland - häufig als angestellter Lehrer ein. Einstiegsgehalt netto etwa 1.600-1.700 EUR. Da ist man dann Springer, Krankheitsvertretung oder es gab halt einfach nicht genügend Beamtenstellen. Oft bekommt man auch keinen vollen Lehrauftrag angeboten, womit sich das Gehalt weiter verringert. Ein Jahr später klappt es dann häufig mit der Verbeamtung - allerdings auch nicht immer. Und dann muss bei uns der Beamte einen Abschlag von 8% in Kauf nehmen, 3 Jahre lang. Aber selbst wenn wir mal davon ausgehen, dass die Lehrkraft direkt nach dem Ref verbeamtet wird, erhält sie erst zwei Jahre nach dem Studium dieses "Einstiegsgehalt". Wo liegen die anderen Akademiker nach zwei Jahren im Beruf? Doch selbst da würde ich mich nicht beklagen. Problematisch wird der Vergleich nach fünf, zehn oder zwanzig Jahren, wenn die meisten Akademiker 20 - 50 % höher liegen. Da kann kein Beamter mithalten, da gibt es ein paar Stufen, die jeweils 100 EUR netto mehr geben. Das wars dann bis zur Pension.

Sorry, aber man weiß vorher, dass man als Lehrer durch ein Referendariat muss. Das ist keine unübliche Konstellation. Ähnliches müssen Juristen, Ärzte und Lebensmittelchemiker usw. auch durch machen. Als juristischer Referendar kriegt man sogar eher nur um die 800 € netto, aber irgendwann ist man ja dann auch fertig und verdient entsprechend besser. Hinsichtlich der angestellten Lehrer stimme ich dir zu, diese sind wie generell Angestellte im höheren Dienst eher schlecht bezahlt, insbesondere weil gerade auch die Aufstiegschancen für Lehrer schlecht sind. Es gibt aber durchaus Bundesländer die Lehrer in der Regel verbeamten, ebenso wie Bundesländer, die das gar nicht machen.
Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Kelwian Duru am 10. Mai 2013, 11:17:40
Der Schnitt beinhaltet sowohl strukturschwache Gebiete im Osten, wie auch die Berufseinsteiger-Jobs, wo man mit einem sechsstelligen Einstiegsgehalt startet, insofern sollte sich das ausgleichen. Was die Berechnung angeht, so habe ich mir auf die Berechnung von Speren bezogen, der die PKV nicht einberechnet hat, was meiner Meinung nach auch nicht einzuberechnen ist bzw. nur dann, wenn du jemanden in der freien Wirtschaft mit PKV vergleichst.

Was dein Vergleich an sich angeht, so "hinkt" er, weil du eine Konstellation angenommen hast, die erstens für deine Argumentation günstig ist, zweitens gerade beim Berufseinstieg (üblicherweise gründet man die Familie später) eher selten ist und drittens heutzutage wohl kaum das meist gelebte Modell ist, sondern es eben viele Singles gibt (gerade in Großstädten) bzw. zwei Einkommen vorhanden sind. EInverdiener-Familien haben es generell schwerer, aber selbst dann ist ein Lehrergehalt in D ausreichend. Man wird vielleicht nicht in Top Innenstadtlage wohnen, zwei Autos haben sowie ein Ferienhaus am Meer, aber man lebt nicht am Rande der Armut.

Welcher Einstiegsjob soll das sein? So ein Beruf ist mir nicht bekannt, sonst wäre er auch sicher hoffnungslos überlaufen...

Die PKV nicht einzurechnen, halte ich für unzulässig. Schließlich wird der Beamte - im Gegensatz zum Angestellten - dazu quasi gezwungen. Der Staat würde nämlich nicht den AG-Anteil an der GKV zahlen. Faktisch wird die GKV damit teurer als die PKV. Für viele wäre die GKV nämlich interessant, wie z. B. Familien mit nur einem Einkommen.

Sind wir schon soweit, dass das Modell "Familie" als Ausnahme gesehen wird? Und zum Ende des Referendariats sind die meisten Lehrer zwischen 25 und 30, also sehr wohl die Phase, in der die meisten Familiengründungen liegen dürften. Und selbst wenn nicht, dann erschweren diese Bedingungen ja auch ein paaar Jahre später Familie, denn die Einkommenssituation bleibt ja fast unverändert.

Und das Argument "das mit dem Ref wusste man ja vorher" kann ja auf alle beruflichen Missstände angewandt werden und hilft bei der Analyse wenig.
Das "Problem" ist doch, dass die Leute ihren Beruf nicht ausschließlich nach Geld, Arbeitsbedingungen usw. auswählen, sondern größtenteils immer noch nach Interesse, Berufung etc.  Und das ist ja auch gut so, sonst wäre fast jeder Arzt oder Ingenieur und niemand würde mehr schlecht bezahlte Jobs übernehmen. (Wobei diese dann besser bezahlt werden müssten, also würden sich langfristig ausgeglichenere Verhältnisse einstellen; doch wer würde eine so lange Durststrecke in einem Job überstehen, der ihm nicht gefällt.)
Somit gleichen sich ungerechte Konstellationen kaum durch Marktmechanismen aus, sondern müssen auf anderem Wege, z. B. politisch korrigiert werden.

Noch was zu den "höheren Beamten" von denen hier immer die Rede ist: die meisten Lehrer sind keine! Grund-, Haupt- und Realschullehrer sind in den gehobenen Dienst eingruppiert. Und nicht jeder Lehrer ist A13, das ist die höchstmögliche Einstiegsstufe (betrifft Realschul- und Gymnasiallehrer).

Zitat
angefangen mit der miserablen Lehrerausbildung in Deutschland
Hast du, Wormys_Queue, eine absolviert? Wie kommst du zu dieser extremen Aussage? Tatsächlich gibt es nicht "die Lehrerausbildung in Deutschland". Die sieht nämlich in den Bundesländern sehr unterschiedlich aus. Weshalb es in der Vergangenheit sogar mit der Anerkennung Probleme gab. Außerdem gibt es riesige Unterschiede in den Schultypen. Sogar fachbezogen kann man differenzieren, so ist m.E. bei uns in BW die Ausbildung der naturwissenschaftlichen Lehrer nicht gut, da alle mittels Fächerverbund in einen Topf geworfen werden.
So eine Aussage kann man getrost in die Tonne kloppen.

Zitat
Also vielleicht liefert ihr erst mal, bevor ihr was fordert.
Schön, wie du mit diesem Satz 700.000 Leute eines Berufsstands kollektiv so hinstellst, als hätten sie in ihrem Berufsleben noch nichts geleistet. Solche Sprüche tragen immer sehr zur Versachlichung eines Themas bei...   ::)

Zitat
und ja, es gibt auch gute Lehrer
Huch, dieses große Zugeständnis hat mich überrascht.
Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Kilamar am 10. Mai 2013, 12:34:38
Welcher Einstiegsjob soll das sein? So ein Beruf ist mir nicht bekannt, sonst wäre er auch sicher hoffnungslos überlaufen...
Jurist mit sehr gutem Staatsexamen + Dr. (vieleicht nicht ganz so häufig vertreten) + Bereitschaft 80 Stunden die Woche zu arbeiten + sehr viel Glück im Vorstellungsgespräch

Noch was zu den "höheren Beamten" von denen hier immer die Rede ist: die meisten Lehrer sind keine! Grund-, Haupt- und Realschullehrer sind in den gehobenen Dienst eingruppiert. Und nicht jeder Lehrer ist A13, das ist die höchstmögliche Einstiegsstufe (betrifft Realschul- und Gymnasiallehrer).
Wie gesagt, die sind hier aber das Thema.
Sonst könnten wir hier auch über die niedrigen Gehälter einiger Ausbildungsberufe diskutieren.
Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Zechi am 10. Mai 2013, 17:23:39
Welcher Einstiegsjob soll das sein? So ein Beruf ist mir nicht bekannt, sonst wäre er auch sicher hoffnungslos überlaufen...

Sogenannte internationale Großkanzleien zahlen Rechtsanwälten als Berufsanfänger (Referendariat nicht eingerechnet) ein Einstiegsgehalt zwischen 75.000 € bis 125.000 €. Das ist aufgrund des Geschäftsmodells dieser Kanzleien möglich und natürlich eine Ausnahme. Tatsächlich ist es nicht so, dass die Stellen hoffnungslos überlaufen sind, obwohl die entsprechenden Kanzleien ständig suchen. Zum einen, weil man gewisse Qualifikationen mitbringen muss, die nicht genügend Bewerber erfüllen. Zum anderen, weil Geld eben nicht alles ist und Work Life Balance für viele eine gewisse Bedeutung hat. So ziehen gerade viele Juristen mit entsprechend guten Staatsaxamen eine Stelle beim Staat vor (der ähnlich hohe Anforderungen stellt), eben wegen der eher moderaten Arbeitszeiten, Jobsicherheit und relativ guten Vergütung. Allerdings kann man als Jurist im höheren Dienst "fast sicher" damit rechne,n am Ende seiner Karriere A 15 zu kriegen, was bei Lehrern nicht gegeben ist.

Ähnlich hohe Gehälter werden natürlich auch in anderen Bereich gezahlt, wie z.B. bei den großen Investmentbanken und den DAX-Unternehmen, kommt da aber auf die Stelle an.

Zitat
Die PKV nicht einzurechnen, halte ich für unzulässig. Schließlich wird der Beamte - im Gegensatz zum Angestellten - dazu quasi gezwungen. Der Staat würde nämlich nicht den AG-Anteil an der GKV zahlen. Faktisch wird die GKV damit teurer als die PKV. Für viele wäre die GKV nämlich interessant, wie z. B. Familien mit nur einem Einkommen.

Sind wir schon soweit, dass das Modell "Familie" als Ausnahme gesehen wird? Und zum Ende des Referendariats sind die meisten Lehrer zwischen 25 und 30, also sehr wohl die Phase, in der die meisten Familiengründungen liegen dürften. Und selbst wenn nicht, dann erschweren diese Bedingungen ja auch ein paaar Jahre später Familie, denn die Einkommenssituation bleibt ja fast unverändert.

Du hast Recht, dass man als Beamter gezwungen ist, sich zu versichern und somit vom Netto noch was abgeht, aber aufgrund der Sonderkonditionen für Beamte bei der PKV, ist das de facto ein Vermögensvorteil zu sehen, den man ja auch in Geld ausrechnen kann, eben im Vergleich mit jemanden der sich nicht als Beamter in der PKV versichert. Ich kenne ehrlich gesagt auch keinen Beamten, der sich ernsthaft darüber beschwert, dass er in der PKV versichert ist. Das wird von allen mir bekannten Beamten als ein "Benefit" angesehen, auch wenn mehrere Kinder vorhanden sind. Die Beschwerden betreffen allenfalls den damit verbunden Orga-Aufwand (kenne ich von meiner Frau).

Und nochmal, ich habe nicht gesagt, dass die "Familie" als Ausnahme zu sehen ist, sondern die Einverdiener-Familie. Ich kenne in meinem Bekanntenkreis ehrlich gesagt niemanden, der diese Familienbild noch lebt. Natürlich gibt es solche Konstellationen noch, aber sie sind kaum der Standard, gerade nicht in städtischen Akademiker-Kreisen. Zudem vermute ich dass die meisten Lehrer eben nicht im Referendariat Kinder kriegen, sondern nach dem Berufseinstieg, also gerade bei Berufseinsteigern die EInverdiener-Familien Konstellation noch seltener ist.
Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Archoangel am 11. Mai 2013, 12:13:01
Krasss wie viele "untypisch-zechistische" Beamte ich kenne. Offensichtlich wohnen alle Sonderfälle Deutschlands in einem 50km Einzugsgebiet um meinen Wohnort ...
Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Kelwian Duru am 11. Mai 2013, 12:21:42
Noch was zu den "höheren Beamten" von denen hier immer die Rede ist: die meisten Lehrer sind keine! Grund-, Haupt- und Realschullehrer sind in den gehobenen Dienst eingruppiert. Und nicht jeder Lehrer ist A13, das ist die höchstmögliche Einstiegsstufe (betrifft Realschul- und Gymnasiallehrer).
Wie gesagt, die sind hier aber das Thema.
Sonst könnten wir hier auch über die niedrigen Gehälter einiger Ausbildungsberufe diskutieren.
Gut, dann aber bitte zur Kenntnis nehmen, dass wir somit mehrheitlich nicht über Lehrer sprechen, sondern über höhere Beamte, also Ärzte, Juristen usw. im Staatsdienst.

Übrigens wächst der Frauenanteil im Lehrerberuf weiter, weil die Verdienstmöglichkeiten (Stichwort Alleinverdiener), Anerkennung und Perspektiven für Männer einfach zu schlecht sind. Dazu ein interessanter Artikel, der eine Situation beschreibt, die heute, fast vier Jahre später, nicht besser geworden ist: http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/bildungspolitik-sie-haben-es-nur-zum-lehrer-gebracht-1832077.html
Außerdem sorgt die unterdurchschnittliche oder schlechte Bezahlung dafür, dass der Lehrerberuf für die guten Absolventen, die sich ihren Beruf frei aussuchen können, kaum noch interessant ist (Idealisten ausgenommen, von denen es zum Glück unter den Lehrern noch viele gibt, sonst wäre das System schon zusammengebrochen). Zwangsläufig müssen dann, um den Bedarf decken zu können, auch ungeeignetere Kandidaten eingestellt werden, was für die Qualität unserer Schulausbildung nicht gerade förderlich sein dürfte.
Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Lagrange am 11. Mai 2013, 13:45:55
Schau Dir halt nochmals GANZ GENAU das Thema dieses Threads an...
Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Zechi am 11. Mai 2013, 14:11:32
Außerdem sorgt die unterdurchschnittliche oder schlechte Bezahlung dafür, dass der Lehrerberuf für die guten Absolventen, die sich ihren Beruf frei aussuchen können, kaum noch interessant ist (Idealisten ausgenommen, von denen es zum Glück unter den Lehrern noch viele gibt, sonst wäre das System schon zusammengebrochen).

Die Aussage ist wie gesagt schlichtweg falsch. Die Bezahlung ist weder unterdurchschnittlich noch schlecht, insbesondere nicht im Vergleich zum deutschen Gesamtdurchschnitt (da gehören Lehrer sogar in die Kategorie der sogenannte "Besserverdiener"), aber auch nicht im Vergleich zu anderen Akademikern. Wer das glaubt, der meckert auf sehr hohem Niveau. Klar ist das Grün des Nachbarn immer schöner und es gibt Jobs wo man deutlich mehr verdienen kann, aber mit denen sollte man sich auch nicht zwingend vergleichen, denn wer Lehrer wird, der sollte in der Tat das auch  nicht nur wegen des Geldes und des sicheren Arbeitsplatzes machen, sondern auch weil er gerne Lehrer ist. Das gilt übrigens für alle Jobs. Geld kann nach meiner Erfahrung niemals Unzufriedenheit mit dem Job ausgleichen, zumindest nicht langfristig über 30+ Jahre.

Objektiv betrachtet verdienen verbeamtete Lehrer in Deutschland gut, erst Recht im Vergleich zu vielen anderen Ländern.

Eine ganz andere Geschichte ist die Frage der Arbeitsbedingungen, dass die in einem so wichtigen Bereich wie der Schule teilweise sehr schlecht sind, dass ist zu Recht zu kritisieren. Ebenso wird die Arbeitsbelastung wie praktisch fast überall im ÖD gestiegen sein und klar gibt es Schulen in Problemvierteln, wo vermutlich kein Lehrer zu beneiden ist, ebenso wenn man sich mit Helikopter-Eltern rumschlagen muss.

Last but not least noch der Hinweis, dass der Beruf Lehrer hinsichtlich der Anerkennung regelmäßig in die Top 10 schafft, insofern ist auch unter diesem Gesichtspunkt der FAZ-Artikel fragwürdig.

Ansonsten ist der FAZ-Artikel auch nicht überzeugend, insbesondere gibt es mehr als genügend Absolventen. Ich hatte ja schon diesen Artikel aus dem März 2013 verlinkt: http://www.spiegel.de/schulspiegel/wissen/beamtenstatus-und-gehalt-ob-es-sich-lohnt-lehrer-zu-werden-a-877467.html

der den Stand der Dinge gut zusammenfasst.
Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Scurlock am 11. Mai 2013, 15:43:42
Außerdem sorgt die unterdurchschnittliche oder schlechte Bezahlung dafür, dass der Lehrerberuf für die guten Absolventen, die sich ihren Beruf frei aussuchen können, kaum noch interessant ist
Von welchen Absolventen sprichst Du denn bitte? Abiturienten? Studenten? Welches Studienfach?
Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Wormys_Queue am 11. Mai 2013, 16:19:03
Hast du, Wormys_Queue, eine absolviert? Wie kommst du zu dieser extremen Aussage?

Ja, hab ich, deswegen kann ich das auch beurteilen. Das es Unterschiede zwischen den Bundesländern gibt, ist mir bewusst, dummerweise sind auch die "guten" Bundesländer in den Ergebnissen nicht so, dass man sich beruhigt auf die Schultern klopfen könnte.


Zitat
Huch, dieses große Zugeständnis hat mich überrascht.

Muss nicht, ich hab das nie abgestritten. Das Problem ist nur, dass diese guten Lehrer es eben nicht wegen ihrer Ausbildung geworden sind. Und ich hab lange genug im Reparaturbetrieb "Nachhilfe" gearbeitet, um genau zu wissen, wieviele Lehrer vor den Verhältnissen kapitulieren. Die könnten theoretisch sicher gute Lehrer sein (vielleicht waren sie sogar mal welche), in der Praxis sind sie es aber nicht.



Von welchen Absolventen sprichst Du denn bitte? Abiturienten? Studenten? Welches Studienfach?

Ich schätze, er meint Abiturienten, und da hat er sogar recht. Das war schon vor 20 Jahren nicht anders, da war ich mit meinem 1er-Abi ein ziemlicher Exot als Lehramtskandidat. In den Naturwissenschaften ist das sogar noch extremer. Da ist man ja manchmal schon froh, wenn es überhaupt noch Kandidaten fürs Lehramt gibt.
Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Scurlock am 11. Mai 2013, 17:59:43
Ich schätze, er meint Abiturienten, und da hat er sogar recht. Das war schon vor 20 Jahren nicht anders, da war ich mit meinem 1er-Abi ein ziemlicher Exot als Lehramtskandidat. In den Naturwissenschaften ist das sogar noch extremer. Da ist man ja manchmal schon froh, wenn es überhaupt noch Kandidaten fürs Lehramt gibt.
Naja, nur weil man 1er Kandidat nach dem Abitur war bzw. ist, hat man nicht automatisch freie Berufswahl. Dafür bedarf es noch anderer Qualifikationen wie Studium und Ausbildung. Und in der Regel entscheiden erst diese (weiterführenden) Qualifikationen, welchen beruflichen Werdegang man weiter verfolgt. Es stehen einem nach einem guten Abitur also der Großteil der Studienfächer und Ausbildungsberufe offen. Aber eine freie Berufswahl ist das trotzdem nicht, zumal ein 1er Abitur kein erfolgreiches Studium garantiert. Insofern ist seine Aussage schlichtweg falsch.  
Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Xiam am 11. Mai 2013, 18:07:58
Ansonsten ist der FAZ-Artikel auch nicht überzeugend, insbesondere gibt es mehr als genügend Absolventen.
Der Artikel ist schlichtweg nicht mehr aktuell (2009) und wurde in einigen seiner Aussagen mittlerweile von der Wirklichkeit eingeholt.

So gesehen habt ihr beide recht.  

Es sieht heutzutage z.B. nicht mehr (und sah es eigentlich nie) ganz so rosig aus, was die Einstellungschancen in den Schuldienst angeht, wie es der Artikel noch suggeriert. Noch vor wenigen Jahren wurde den Lehramtskandidaten prophezeit, dass eine riesige Pensionswelle ins Haus stünde und die Chancen eingestellt zu werden zukünftig so gut würden wie noch nie. Dann kam in fast allen Bundesländern das "Turboabitur" (G8) und damit einhergehend auf dem Gymnasium eine Reduzierung der Schülerzahlen um einen kompletten Jahrgang. Also werden Stellen von Pensionären z.T. gar nicht neu besetzt. Bestimmte Fächerkombinationen haben leider eher miese Chancen. Deutsch/Geschichte z.B. ist eine Kombination, die man besser nicht studiert hat denn die Chance damit eingestellt zu werden ist sehr gering. (nicht nur in NRW sondern praktisch bundesweit)

Anders sieht es in den sogenannten MINT-Fächern aus (Mathe, Informatik, Naturwissenschaft, Technik). Da werden nach wie vor händeringend Lehrkräfte gesucht. Und hier hat dann Kelwian wieder recht, denn grundlos ist es nicht, dass es einen Mangel an MINT-Lehrkräften liegt. Das BA/MA-Studium in Physik, Mathe, Bio, Informatik, Chemie etc. ist nicht anspruchsvoller als das Lehramtsstudium in diesen Fächern, die Karriere- und Verdienstmöglichkeiten in der freien Wirtschaft sind jedoch dermaßen besser, dass viele ein Lehramtsstudium mit diesen Fächern nicht in Betracht ziehen. Hinzu kommt, dass man in der Regel mit einem Master in Mathe und Physik direkt nach dem Studium recht gutes Geld zu verdienen beginnt und sich nicht nochmal eineinhalb bis zwei Jahre als Referendar für einen Hungerlohn ausbeuten lassen muss.
Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Zechi am 13. Mai 2013, 12:29:37
In Berlin streiken die angestellten Lehrer eine Woche lang (Berlin verbeamtet seit Jahren die Lehrer nicht) und verlangen gleiches Geld für die gleiche Arbeit. Näheres z.B. hier: http://www.tagesspiegel.de/berlin/schule/live-ticker-streik-und-aktionswoche-an-berlins-schulen-hunderte-lehrer-campen-am-roten-rathaus/8195490.html

Berlin verbeamtet seit Jahren keine Lehrer mehr.
Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Kilamar am 13. Mai 2013, 18:57:25
Wie gesagt: Nicht ganz richtig. Eine Freundin von mir wurde vor drei Jahren noch verbeamtet (hatte sogar drei Beamtenstellen zur Auswahl).
In Mangelausrichtungen (damals Sonderpädagogik) wird eine Ausnahme gemacht.

Kilamar
Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Wilfried_Wiese am 14. Mai 2013, 20:03:53
In Baden-Württemberg ist eine momentane Überlegung der Landesregierung das Lehrergehalt anzugleichen. Allerdings nicht nach oben sondern nach unten. Alle Lehrer welche neu verbeamtet werden erhalten A12 egal ob Grund-, Haupt- Realschule oder Gymnasiallehrer.
Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Zechi am 16. Juli 2013, 11:29:33
Könnte den einen oder anderen NRW-Beamten interessieren: http://www.lto.de/recht/hintergruende/h/nrw-beamte-besoldung-neuregelung-besoldungsgruppen/
Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Grille am 26. Juli 2013, 06:52:41
Die Chancen in Niedersachsen waren in den letzten zwei Jahren wirklich gut. Da wurden sogar die genommen, die schlechte Noten haben. Das ist aber die Ausnahme.
Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Zechi am 02. Juli 2014, 16:35:42
Jetzt dürfte die Angelegenheit endgültig entschieden sein: http://www1.wdr.de/themen/politik/beamte232.html

Speren kann aufatmen ;)
Titel: Nullrunde für höhere Beamte in NRW - wie siehts bei Euch aus?
Beitrag von: Speren am 02. Juli 2014, 17:05:17
Jetzt dürfte die Angelegenheit endgültig entschieden sein: http://www1.wdr.de/themen/politik/beamte232.html

Speren kann aufatmen ;)
Och, ist eher ein zufriedenes Grinsen.  :wink:

Wie heute schon mit Kollegen erörtert:
Es geht gar nicht um den nackten Zahlenwert (sprich: Euro), sondern einfach darum, dass die Landesregierung mal gemerkt hat: So nicht!

Denn wenn es einmal durchgekommen wäre, wäre es in Zukunft bestimmt noch öfter vorgekommen.

Ich gehe übrigens auch stark davon aus, dass es nicht 1:1 umgesetzt wird, sondern gestaffelt. Was vollkommen okay ist, außer, ich habe durch eine Verschiebung über die Progressionsgrenzen nachher weniger als vorher.  :D