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Systemübergreifend / Systemunabhängig => Spielleiter-Forum => Thema gestartet von: Lhor am 27. September 2010, 10:16:48

Titel: Was tun, wenn der Spieler seinen Charakter nichtmal annähernd spielen kann?
Beitrag von: Lhor am 27. September 2010, 10:16:48
Ich hatte letztens einen Spieler, der unglaublich hohe Diplomatie-, und sonstige Kommunikationswerte hatte, aber real sehr introvertiert und fast lautlos am Tisch war.

Sollte man so einem Spieler davon abraten? Wenn ja, wie sage ich das... diplomatisch?

Wenn nein, wie lockt ihr so jemanden aus der Reserve?

Wie wichtig ist bei eurem Spielstil, dass man seine Werte zumindest ungefähr ausspielen kann?
Titel: Was tun, wenn der Spieler seinen Charakter nichtmal annähernd spielen kann?
Beitrag von: Tempus Fugit am 27. September 2010, 10:22:50
Sollte man so einem Spieler davon abraten?

Alternativ könntest du ihm raten, jetzt Veganer und Muslim zu werden.,

Zitat
Wenn ja, wie sage ich das... diplomatisch?
"Könnte schwierig werden, weil du ein soziale Null-Nummer bist."

Zitat
Wenn nein, wie lockt ihr so jemanden aus der Reserve?
Mit gratis Alkohol.

Zitat
Wie wichtig ist bei eurem Spielstil, dass man seine Werte zumindest ungefähr ausspielen kann?
Wer bei uns einen Krieger spielen will muss erstmal 250 Situps und 100 Liegestütze machen. Magier müssen Mensaner sein und Kleriker werden aus der Bibel abgefragt. Wegen der Schurken haben wir nur Kreditkarten bei.
Titel: Was tun, wenn der Spieler seinen Charakter nichtmal annähernd spielen kann?
Beitrag von: Baumschmuser am 27. September 2010, 11:42:43
Tempus hat heute wieder seinen lustigen Tag :D

Also ich finde deine 1. Frage hängen davon ab, wie der Spieler deiner Meinung nach auf sie reagieren würde. Wenn er offen für Hilfe bzw. Kritik deinerseits ist oder ihr befreundet seid, dann würde ich zu einer ehrlich offensiven Gangart raten. Befürchtest du, dass er eingeschnappt ist und sich dann vollkommen in sein Schneckenhaus zurückzieht, dann fällt diese Möglichkeit flach denke ich. Könnte ja auch sein, dass er sich seiner Schwäche in der Kommunikation durchaus bewusst ist und deshalb so einen Charakter spielt ( hört sich für mich fast so an ).
Dann wird es auch schwer ihm diplomatisch zu sagen, dass er dieses Betätigungsfeld doch anderen überlassen soll. Vielleicht denkt er, dass du ihn für dumm oder sowas hältst. Das einzige was hilft wäre wohl es so zu versuchen : Diplomatie brauchst du hier nicht ( aber wenn er das durchschaut als unwahr weil ich davon ausgehe, dass du darauf sehr wohl Wert legst, kann es auch wieder zu Spannungen kommen

Aus der Reserve locken geht meiner Ansicht nur, wenn du ihn vorsichtig immer wieder in solche Situationen hineinbringt. Vielleicht spricht ihn die ersten paar Male ein NSC vorsichtig auf etwas an. Vielleicht auf etwas in dem er gut ist ( Kämpfer - zu Kampfmanövern, Barden zum Spielen mit einem Instrument usw. ) Dann kannst du ihn ja mal in einer Situation, in der er etwas von einem NSC will, versuchen ihn zu mehr Konversation zu bringen.

Wenn ich das auf die Gruppen projiziere in denen ich mitspiele, dann löse ich meistens Ingame die Sachen die Diplomatie verlangen - bin halt ne Quasselstrippe^^ In der Kampagne die ich leite haben wir auch so einen Spieler der unbedingt einen Paladin spielen wollte. Als ich dann gemerkt habe, dass er sich nicht mal die Fähigkeiten angeschaut hat die der Gute so besitzt ( Die Spieler sind Stufe 5 ) hab ich versucht ihn darauf aufmerksam zu machen. Zuerst zigmal auf ruhige Art und Weise. Allerdings hat er gemeint : Ja ich kümmere mich drum und nicht ist passiert. Irgendwann bin ich mir dann ziemlich verarscht vorgekommen. Da ich aber der Gruppe den Spielspass nicht nehmen sollte, hab ich dafür gesorgt, dass die anderen ihn immer mehr oder weniger dezent darauf hinweisen, was er tun soll.


Hoffe ich konnte ein paar Denkanstöße liefern
Titel: Was tun, wenn der Spieler seinen Charakter nichtmal annähernd spielen kann?
Beitrag von: Tangram am 27. September 2010, 12:39:40
Ob ein Spieler soziale Fähigkeiten als Charakter einsetzt, liegt ganz bei ihm.
Wenn er sie einsetzt, darf er auch das nutzen, was auf seinem Charakterbogen steht, wenn denn gewünscht.

Zurückhaltende Spieler aus der Reserve locken ist ein Thema für sich, und nicht auf Charaktere mit gutem Charisma-/Diplomatiewert beschränkt.
Titel: Was tun, wenn der Spieler seinen Charakter nichtmal annähernd spielen kann?
Beitrag von: Baumschmuser am 27. September 2010, 13:16:50
@Tangram
Und was tust du wenn der Spieler zwar die hohe Diplomatie nutzen will es aber aus oben beschriebenen Gründen nicht kann ? Sagst du dann dass seine Steigerungen in Diplomatie wertlos und nicht nutzbar sind ?
Titel: Was tun, wenn der Spieler seinen Charakter nichtmal annähernd spielen kann?
Beitrag von: Tempus Fugit am 27. September 2010, 13:19:15
Ich halt die Fragen einfach für schecht gestellt.

Ich vermute mal, dass Lhor politisch korrekt sein will und deshalb sich vor eindeutigen Formulierungen drückt. Finde ich hier aber extrem unangebracht und wird eigentlich nur zur Belustigung dienen.

Wenn ich richtig interpretiere wäre meine Antwort:

Nein, ich dränge keinem Spieler etwas auf oder er- oder entmuntere ihn zu einer Wahl. Wenn er das nicht ausspielen kann, dann muss er halt Würfel nehmen und bringt sich und die anderen damit um ein RP-Erlebnis, das Spiel stirbt dadurch aber nicht.
Wenn ich jemanden tatsächlich für unfähig halte etwas zu spielen, dann sage ich ihm das auch so und dennoch werde ich nichts verbieten, aber auch kein Stück Rücksicht nehmen.
Ich bin kein Animateur und kein Motivationstrainer. Wenn der Spieler nicht anders sein kann als er ist, dann akzeptiere ich das und lasse ihn in seiner Welt, da ist er glücklich.
Niemand kann seinen Char ausspielen. Es kann auch niemand ermessen, wie es sich anfühlt einfach superstark/schlau/sexy/geschickt/hart zu sein und deshalb übersehe ich dies. Ein guter Spieler macht jedoch Aktionen, die das unterstreichen und die die anderen Spieler nicht verstehen. Ähnlich wie ein Hund nicht verstehet, warum das Herrchen auf irgendwelche Tasten drückt.
Titel: Was tun, wenn der Spieler seinen Charakter nichtmal annähernd spielen kann?
Beitrag von: Wormys_Queue am 27. September 2010, 14:08:21
Ich hatte letztens einen Spieler, der unglaublich hohe Diplomatie-, und sonstige Kommunikationswerte hatte, aber real sehr introvertiert und fast lautlos am Tisch war.

Sollte man so einem Spieler davon abraten?

Der Reiz von Rollenspielen liegt auch darin, in Rollen schlüpfen zu können, die dem eigenen Selbst zuwiederlaufen. Persönlich nehme ich daher keinen Einfluss auf die Wahl der Charaktere durch die Spieler, ich rate dem Hänfling ja auch nicht davon ab, einen Goliath zu spielen, oder dem Mann, in eine Frauenrolle zu schlüpfen. Schauspielerisches Talent ist nur eine von vielen Eigenschaften, die das Spiel bereichern können, für mich aber ganz sicher nicht die wichtigste.

Zitat
Wenn nein, wie lockt ihr so jemanden aus der Reserve?

Anspielen. Dazu ermutigen, mitzumachen. Gar nicht über die "Qualität" nachdenken, sondern einfach machen lassen. Wenns an der Schüchternheit liegt, kommt das mit der Zeit (soweit das Talent es eben hergibt). Auf keinen Fall unter Druck setzen, das klappt meiner Erfahrung nach nie.

Zitat
Wie wichtig ist bei eurem Spielstil, dass man seine Werte zumindest ungefähr ausspielen kann?

Eher wenig. Die meisten haben auch keine Ahnung von Schwertkampf oder Magie, da störts auch niemanden. Auf Spielerebene kann man sich immer verständigen, und da ich gerne erzähle, hab ich auch keine Probleme damit, die Anweisungen der Spieler auf die ingame-Ebene zu übersetzen, wenn sie das nicht selbst tun wollen (können/sich trauen).
Titel: Was tun, wenn der Spieler seinen Charakter nichtmal annähernd spielen kann?
Beitrag von: hewimeddel am 27. September 2010, 14:43:37
Sollte man so einem Spieler davon abraten?

Nein!
Es geht in D&D doch genau darum, dass man fiktive Charaktere spielt, die sich unter Umständen radikal vom Spieler unterscheiden. Auch der Spielleiter muss ab und zu einen Meuchelmörder spielen...

Zitat
Wenn ja, wie sage ich das... diplomatisch?

Erübrigt sich.

Zitat
Wenn nein, wie lockt ihr so jemanden aus der Reserve?

Am besten gar nicht! Man sollte niemanden zu etwas zwingen was er nicht will, insbesondere nicht wegen so etwas banalem wie einem Gesellschaftsspiel. Wenn der Spieler in den entsprechenden Situationen halt nur würfeln will, und nicht so genau weiß, was er Ingame sagt, dann umschreibe du (oder ein anderer RL-talentierter Spieler) das Ergebnis des Würfelwurfs, wenn es euch wichtig ist.

Zitat
Wie wichtig ist bei eurem Spielstil, dass man seine Werte zumindest ungefähr ausspielen kann?

Vollkommen unwichtig. Ich will jedenfalls keine Mörder, Diebe und Fanatiker an meinem Spieltisch sitzen haben, oder gar die ganzen Monster, die der Spielleiter so spielen müsste.

Ich denke nicht, dass eure Fantasie nicht ausreicht, um euch vorzustellen, dass ein introvertierter Mensch einen kommunikationsfreudigen Charakter spielt - das ganze ist wohl eher eine Frage des Wollens.

tschau
hewi
Titel: Was tun, wenn der Spieler seinen Charakter nichtmal annähernd spielen kann?
Beitrag von: Coldwyn am 27. September 2010, 15:07:04
Ich schließe mich Wormy und Hewi an: Ganz blöde idee.
Titel: Was tun, wenn der Spieler seinen Charakter nichtmal annähernd spielen kann?
Beitrag von: Lhor am 27. September 2010, 15:52:40
Hm, es scheint tatsächlich so, dass ihr nahezu einstimmig der Meinung seid, dass es dasselbe ist Magie, Kampfhandlungen und Diplomiefähigkeiten auszuspielen.

Interessant.
Mein Spielstil scheint ja noch mehr weit ab vom Schuss zu sein wie ich dachte.
Na gut, dann weiß ich Bescheid. Danke für eure Antworten.
Titel: Was tun, wenn der Spieler seinen Charakter nichtmal annähernd spielen kann?
Beitrag von: DU#1229 am 27. September 2010, 16:12:48
Wieso, er kann doch schlicht beschreiben, was er tut. Und wenn er richtig gute Ideen hat (oder gutes Rollenspiel zeigt) gibts halt einen Situationsbonus von +2 auf die Aktion. Damit belohne ich meine Spieler! ...und es klappt :)

Vielleicht solltest Du das Belohnungsprinzip einführen und darüber eine besondere Motivation aufbauen.

Eine Frage sei mir noch gestattet: mit welcher Begründung unterscheidest Du, welche Regelmechanik auf welche Weise auszuspielen ist?
Titel: Was tun, wenn der Spieler seinen Charakter nichtmal annähernd spielen kann?
Beitrag von: Lhor am 27. September 2010, 16:41:20
Eine Frage sei mir noch gestattet: mit welcher Begründung unterscheidest Du, welche Regelmechanik auf welche Weise auszuspielen ist?
Nun ja, ganz einfach.
Magie kann ich nicht ausspielen. Denn... naja Magie gibts halt nicht. Muss ich halt beschreiben.
Kampf kann ich nicht ausspielen, weil wir an einem Tisch spielen und kein LARP. Muss ich also auch beschreiben.
Dipomatie ist halt reden. Und das kann ich am Tisch durchaus machen. Ich kann beschreiben dass ich rede... oder reden.

Wie der Gegenüber reagiert ist dann die Sache der Würfel und des Ergebnisses. Aber es sollte schon zumindest irgendwas gesagt werden was man als Kommunikationsversuch werten kann.
Anscheinend spielen das manche hier so, dass man nur sagt "Ich überrede den Bauern dazu, uns seine Kartoffeln zu geben" *würfel* *Kartoffel Loot* ...und weiter.
Ich spiele sowas halt prinzipiell aus, auch wenn es jetzt keine tränenreiche Ansprache sein muss und auch ganz kurz sein kann.

Ich wusste nicht, dass ich dass so anders mache wie die meisten. Naja jetzt weiß ichs ja und frag nicht mehr blöd ;)
Titel: Was tun, wenn der Spieler seinen Charakter nichtmal annähernd spielen kann?
Beitrag von: Coldwyn am 27. September 2010, 16:53:15
@Lhor:

Du solltest dich nicht rechtfertigen. Denk aber mal dran dass sich bei dir anscheinend eine gewisse Routine und Erwartungshaltung ans Rollenspiel eingelebt hat, die für dich und die Gruppe mit der sich diese Routine ergeben hat wohl genau richtig ist, bei weitem aber nicht allgemeingültig ist.
Imho sollte man seinen einen Spielstil immer mal wieder überdenken wenn neue Spieler hinzukommen, ggf. dann auch mal anpassen, sonst wird mindestens eienr der Beteiligten schnell unzufrieden werden und gehen. Klar, könnte man jetzt mit den Achseln zucken und sagen dass es kein verlust ist, stimmt aber nicht.
Titel: Was tun, wenn der Spieler seinen Charakter nichtmal annähernd spielen kann?
Beitrag von: TheRaven am 27. September 2010, 17:04:23
Ich kann beschreiben dass ich rede... oder reden.
Ich kann beschreiben wie ich kämpfe, zaubere oder den Baum hoch klettere. Beschreibung braucht Imagination und Artikulation, auf den Baum klettern nicht. Insofern ist doch alles am Rollenspiel auf derselben Stufe. Wieso man hier also Diplomatie und Klettern unterschiedlich behandeln sollte entzieht sich mir. Ich behaupte, dass ihr das Gespräch im Waffenladen zum Kauf einer Armbrust auch nicht so ausspielt, wie es in Wirklichkeit wäre. Für mich ist wichtig, dass ein solcher Spieler wie du ihn beschreibst Spass am Rollenspiel hat und gleichzeitig nicht den Spass der Gruppe behindert.

Was die Motivation angeht ist das recht einfach. Ein introvertierter Mensch öffnet sich, wenn er sich wohl und sicher fühlt. Eine Gruppe Leute, die erwartet, dass er sich auf eine bestimmte Art verhält ist dem nicht gerade förderlich. Also, keine Erwartungen und Anforderungen stellen, dann stehen die Chancen gut.
Titel: Was tun, wenn der Spieler seinen Charakter nichtmal annähernd spielen kann?
Beitrag von: dimmion am 27. September 2010, 17:27:10
Ich spiele sowas halt prinzipiell aus, auch wenn es jetzt keine tränenreiche Ansprache sein muss und auch ganz kurz sein kann.
Ich wusste nicht, dass ich dass so anders mache wie die meisten. Naja jetzt weiß ichs ja und frag nicht mehr blöd ;)
Ich schätze mal der Unterschied ist eher, dass du von allen deinen Spielern erwartest, dass sie sowas ausspielen, während die meisten hier (ich auf jeden Fall) das als Ergänzung sehen, die das Spiel sicherlich bereichern kann, aber auch als etwas, was man nicht von jedem fordern kann.
D.h. wenn ein Spieler das macht: schön; wenn er lieber nur auf seine Fertigkeiten würfelt: auch in Ordnung.
Titel: Was tun, wenn der Spieler seinen Charakter nichtmal annähernd spielen kann?
Beitrag von: Baumschmuser am 27. September 2010, 17:34:50
Ich kann Lhor gut verstehen. Ich leite im Moment ein Gruppe bei der ich auch sehr glücklich darüber wäre wenn sie sowas wie normale Gespräche mal ab und zu richtig ausspielen würde - hab mich aber mitlerweile damit abgefunden dass die das so nicht können
Titel: Was tun, wenn der Spieler seinen Charakter nichtmal annähernd spielen kann?
Beitrag von: Lhor am 27. September 2010, 17:48:51
Das ist halt wieder mal die Kluft zwischen den verschiedenen Arten des Rollenspiels.
Für mich ist Rollenspiel in erster Linie ein Kommunikationsspiel.
Eine Fertigkeit oder ein Zauber welche lediglich gewürfelt werden sind verlorenes Rollenspiel für mich.
Ich verstehe auch ehrlich gesagt nicht, wie man Rollenspiel als überwiegendes Würfel und Taktikspiel benutzen kann obwohl die Möglichkeiten so viel komplexer sind.

@Baumschmuser
Ich hatte solche Spieler auch.
Naja, jetzt aber nicht mehr. Der erwähnte Spieler war nur auf einem One-Shot auf einem Event. Und da war ich halt etwas überrascht, als ich diese Kombination erlebt habe. Ich kenne sowas halt einfach gar nicht mehr.
Ich spiele auch nur noch meinen bevorzugten Spielstil. Die anderen Spielstile sind so gar nicht mein Ding.
Ich hab immer ganz gerne Anfänger in meinen Gruppen und lehre Ihnen Rollenspiel so wie ich es kenne. Und es kommt immer sehr gut an.
Eingefleischte habe ich entweder bekehrt oder eben wieder gehen lassen, wenns ihnen nicht gefallen hat.
Probier halt mal eine andere Gruppe, damit du die Unterschiede siehst wenn Gespräche mehr in den Mittelpunkt rücken?

Bei meinen früheren Spielen kam es auch schon vor, dass nur 3 mal gewürfelt wurde, aber es war sicherlich nicht langweilig.
Inzwischen lasse ich trotzdem öfter würfeln indem ich Kommunikationstalente und Fertigkeiten stärker mit einfliessen lasse.

Rollenspiel ist halt nicht gleich Rollenspiel.
Aber manchmal bin ich halt echt Baff wie extrem diese Unterschiede sind.
Titel: Was tun, wenn der Spieler seinen Charakter nichtmal annähernd spielen kann?
Beitrag von: Kilamar am 27. September 2010, 18:59:13
Ein Spieler sollte schon sagen was der SC tut und sich somit aktiv im Spiel einbringen.

Was bringt ein hoher Diplomatiewert, wenn der Spieler nicht einmal sagt das sein SC mit Grafen Plotz redet oder den Bauern um Hilfe bittet?
Ein bischen Aktivität ist da schon nötig, daher ist einem stillen Mäuschen so ein aktiver SC nicht zu empfehlen.

Natürlich können die anderen Spieler sagen: "Hey Ralf. Lass mal Deinen Charakter mit Grafen Plotz über die Gerüchte im Finsterwalde sprechen..."
"Ok" *Würfel*
Aber dann spielen die anderen Spieler den SC von Ralf und Ralf würfelt nur.

Wenn also ein Spieler wirklich so still ist, würde ich ihm so einen SC nicht empfehlen und ihm das auch sagen.
Ich habe schon selber so stille Beisitzer beim RPG erlebt, die Ihre Würfel geworfen haben und bis auf emotionale Ausbrüche bei guten und schlechten Würfeln nicht viel von sich gegeben haben. Im Grunde waren das NSC unter AI Kontrolle, wobei viele NSC wesentlich aktiver sind also solche Vertreter.
So ein Spieler kann keinen SC mit tragender Rolle in der Geschichte spielen.

Kilamar
Titel: Was tun, wenn der Spieler seinen Charakter nichtmal annähernd spielen kann?
Beitrag von: Baumschmuser am 27. September 2010, 20:47:35
@Lhor
Das mit der anderen Gruppe ist ne gute Idee, nur leider sind diese bei uns im kleinen schönen Saarland arg dünn gesäht^^ Und wenns sie gibt ( eine Ausnahme ).
Titel: Was tun, wenn der Spieler seinen Charakter nichtmal annähernd spielen kann?
Beitrag von: Marleron am 27. September 2010, 21:09:00
Wir  hatten  einen ähnlichen Fall in unserer Gruppe ( sehr stiller und introvertierter Mensch ) , wir haben ihn so spielen lassen wie er es wollte/ tat.

... wir hatten dies aber in der Gruppe besprochen, die sich darauf geeinigt hatte Ihm keinen Stil aufzudrücken oder Anweisungen zu geben.
Inzwischen ist er "aufgetaut",  er spielt wie jeder andere Spieler auch und hat inzwischen sogar 3 unterschiedliche Charaktere, welche er in unterschiedlichen Runden spielt .

Eventuell spielt er seinen Char  doch extrem realistisch. Wieviele Menschen haben Talente , die sie nie nutzen , oder verfügen über  eine hohe Intelligenz , benehmen sich aber saudoof.  :lol:
Titel: Was tun, wenn der Spieler seinen Charakter nichtmal annähernd spielen kann?
Beitrag von: dimmion am 27. September 2010, 21:53:57
leider sind diese bei uns im kleinen schönen Saarland arg dünn gesäht^^ Und wenns sie gibt ( eine Ausnahme ).
Hey, so dünn sind die auch wieder nicht gesäht :)
Titel: Was tun, wenn der Spieler seinen Charakter nichtmal annähernd spielen kann?
Beitrag von: Nightmoon am 28. September 2010, 02:31:40
Naja, wir spielen eigentlich auch eher so, dass der Diplomatiewurf nur noch das Zünglein an der Waage darstellt. Dass einzige, wo wir wirklich einfach nur auf Diplomatie würfeln ist, wenn wir mit Händlern verhandeln, da das sonst ewig dauert. Alles andere wird mit den Argumenten die die Spieler bringen geregelt. Bei Einschüchtern und Bluffen ist es ähnlich, außer im Kampf.
Auf Diplomatie und so zu würfeln ist auch eine Art zu spielen, die für viele bestimmt klappt, aber mir keinen Spaß machen würde. Würde sagen, man kann den Spieler ruhig ein wenig aus der Reserve locken. Dabei kann man ihm ja durch seinen hohen Diplomatiewert einfach etwas mehr zugestehen, als man das allein aufgrund seiner Art als Spieler machen würde.
Titel: Was tun, wenn der Spieler seinen Charakter nichtmal annähernd spielen kann?
Beitrag von: Wormys_Queue am 28. September 2010, 09:16:34
Für mich ist Rollenspiel in erster Linie ein Kommunikationsspiel.

Das ist bei mir auch nicht wesentlich anders, ich sehs nur nicht so streng wie du und grenze das komplett auf "In-Character"-Kommunikation ein. Letztlich ist Rollenspiel eine weitere interessante Möglichkeit, Qualitätszeit mit Leuten zu verbringen, die man mag (interessant im Sinne von: nicht so stupide, wie gemeinsam vom Fernseher bei DSDS o.ä. abzuhängen). Da muss dann halt schon viel passieren, bevor ich das aufs Spiel setze. Und im Zweifel hab ich mehr davon, die anderen so sein zu lassen, wie sie sind.
Titel: Was tun, wenn der Spieler seinen Charakter nichtmal annähernd spielen kann?
Beitrag von: DU#1229 am 28. September 2010, 09:42:30
@Lhor:

wenn Du also unterscheidest zwischen Kommunikation und anderen Aktionen im Rollenspiel, würde mich interessieren, anhand welcher Kriterien Du entscheidest, wann ein Überredungsversuch klappt und wann nicht.
Theoretisch brauchen Deine Spieler keine Fertigkeitenpunkte für soziale oder kommunikative Fertigkeiten auszugeben, wenn Dich richtig verstehe.

Ebenso interessiert mich folgendes Szenario:

der fiese Händler Gorpha soll von einem Spieler über das Ohr gehauen werden. Nun bist Du als SL beispielsweise rhetorisch am stärksten bei Euch in der Gruppe und keiner schafft es, Deinen Argumenten auch nur einen Hauch entgegen zu setzen. Was nun? Und wie rechtfertigst Du dann einen Spielercharakter (vor Dir selbst), der sich mit seinen paar Pünktchen seine Diplomatie/Feilschen/whatever teuer erkauft hat?

Oder verstehe ich Dich flasch und Du verlangst eigentlich "nur" ein stimmungsvollen Ingame-Gespräch und die Würfel entscheiden über das Gelingen?
Titel: Was tun, wenn der Spieler seinen Charakter nichtmal annähernd spielen kann?
Beitrag von: Coldwyn am 28. September 2010, 10:22:03
Für mich ist Rollenspiel in erster Linie ein Kommunikationsspiel.

Das ist bei mir auch nicht wesentlich anders, ich sehs nur nicht so streng wie du und grenze das komplett auf "In-Character"-Kommunikation ein. Letztlich ist Rollenspiel eine weitere interessante Möglichkeit, Qualitätszeit mit Leuten zu verbringen, die man mag (interessant im Sinne von: nicht so stupide, wie gemeinsam vom Fernseher bei DSDS o.ä. abzuhängen). Da muss dann halt schon viel passieren, bevor ich das aufs Spiel setze. Und im Zweifel hab ich mehr davon, die anderen so sein zu lassen, wie sie sind.

+1
Der meinung schließe ich mich gerne an.
Titel: Was tun, wenn der Spieler seinen Charakter nichtmal annähernd spielen kann?
Beitrag von: Nevermind am 28. September 2010, 10:22:39
Ich hatte letztens einen Spieler, der unglaublich hohe Diplomatie-, und sonstige Kommunikationswerte hatte, aber real sehr introvertiert und fast lautlos am Tisch war.
Ein guter Diplomat muss nicht zwingend  alles totquatschen, er muss nur das richtige im richtigen Moment sagen

Sollte man so einem Spieler davon abraten? Wenn ja, wie sage ich das... diplomatisch?
. o O(Finde nur ich diese Frage ironisch?)

Wenn nein, wie lockt ihr so jemanden aus der Reserve?
Warum muss ich das, selbs wenn ich ihn den Char zulasse?

Wie wichtig ist bei eurem Spielstil, dass man seine Werte zumindest ungefähr ausspielen kann?
Seit dem zerschlagnene Geschirr bei der Whirlwind-Attack und gebrochenen Bein beim Ueberspringen der 6 Meter Schlucht sehen wir davon ab Werte auszuspielen.



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Nein, Spass beiseite.

Es ist eigentlich klar was du meinst.

Aber die Fragen kannst du nur mit der aktuellen Runde zusammen klaeren.

Denn die Frage ist, wo zwischen Freien Rollenspiel und Tabletop man die Runde ansetzen will.
Und das ist eine reine Frage des Gruppeninteresses.

Wenn alle gluecklich damit sind, kann man alle Gespraeche 1:1 ausfuehren und auch die Aktionen funktionieren wenn man sie passend beschreibt, toll.
Auf der anderen Seite kann man es auch spielen indem man nahezu  jede Handlung auswuerfelt.
Beides sind Extreme.

Die Frage ist eben wie sehr man 'in Charakter' Sachen erledigt und was man mit einen schnellen Wurf abhandelt oder auch 'absichert' damit Benni Barbar nicht auf dem Fuerstenball eine bessere Figur macht als Ali Aristokrat.


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Um das ganze mal auf meine Gruppe zu muenzen.

Wenn Leute fuer Skills einen schoene Idee haben bekommen Sie einen Bonus auf den Wurf.
Wenn aber klar ist das mir der Spieler  wissen abspult das der Char nicht haben kann wird er ausgebremst, Stichwort CSI-Waterdeep oder Barbaren die ueber Vertragswerk und Notare schawdronieren.


Und genauso bei Kommunikation mit NSC.  Normale Unterhaltungen werden ausgespielt, is ja auch (zumindest bis zu einen gewissen punkt der Witz an Rollenspiel), aber Wuerfe auf die Sozialen Faehigkeiten unterstuetzen das(oder Fertigkeitsraenge  geben eine gewisse 'Fehlertoleranz' im Gespraech). Einige Proben werden auch nur mit 1-2 Saetzen beschrieben und dann gewuerfelt, z.B. allgemeines Gather Information oder ne Stundenlange Verhandlung (Diplomatiewurf).

Und was Spieler angeht und Chars dieSie nicht darstellen koennen. Ich verbiete aus solchen Gruenden keinen Char, aber ich sage den Spieler schon (offen und direkt), wenn ich da ein Problem sehe, ob nun der 'Hack-and-Slay' Spieler mit den Pazifistischen Char ankommt, der sozial Scheue mit dem Sozialass oder das  'Seelchen' mit dem brutalen Schlaechter. Aber auch nur wenn ich denke das die Rolle den Spieler in Situationen bringen kann die ihm klar unangenehm sein koennten.  Zuletzt war es bei SR der Spieler der eher bedacht, vorsichtig und nicht  gerade konfrontationslastig spielt, der dann den NahkampfKiadepten-Troll spielen wollte, der sonst nix konnte, er hat ihn dann gespielt, stand den Run in der Ecke und hat auf den Nahkampf gewartet. NAch dem 1 oder 2 Run wuerde er dann auch fix eingemottet.


 

Titel: Was tun, wenn der Spieler seinen Charakter nichtmal annähernd spielen kann?
Beitrag von: Lhor am 28. September 2010, 16:23:44
Oder verstehe ich Dich flasch und Du verlangst eigentlich "nur" ein stimmungsvollen Ingame-Gespräch und die Würfel entscheiden über das Gelingen?
So ist es.
Ich spiele die Diplomatieregeln inzwischen strikt nach den Regeln (DnD 3.5 und Pathfinder) und spiele die Reaktionen des NPC´s dann nach dem Ergebnis aus.
Sollte man z.B. einen Gefallen verlangen und die Person ist freundlich, wird das im Würfelgeschehen strikt nach Regeln behandelt. Allerdings fallen die Begriffe nicht so wie sie im Buch stehen sondern werden eben ausgespielt. Ich sag nicht, dass er freundlich ist sondern spiele es. Und gelingt der Wurf, sagt er eben ja zu dem Gefallen.
Fluff und Crunch trenne ich komplett. Ich würde nie auf die Idee kommen, einen Bonus fürs ausspielen zu verleihen.

Das kann manchmal zu lustigen Situationen führen. Wenn einer z.B. einen Zwerg klassisch (also äusserst grobschlächtig) spielt aber einen unglaublich hohen Diplomatiewurf hinlegt, beschimpft er den NPC zwar, aber dem NPC scheint es aus unerfindlichen Gründen zu gefallen und er mag ihn halt einfach. Ich denke einfach dass es so gedacht ist und es passt ganz gut wie ich finde.
Titel: Was tun, wenn der Spieler seinen Charakter nichtmal annähernd spielen kann?
Beitrag von: DU#1229 am 28. September 2010, 16:25:21
Es las sich aber in Deinem Startpost anders. Daher brauchst Du ja auch gar nichts zu ändern und spielst eigentlich so, wie die Mehrheit hier.

Ich schätze, dass es schlicht einen Knick in der Kommunikation gab ;)
Titel: Was tun, wenn der Spieler seinen Charakter nichtmal annähernd spielen kann?
Beitrag von: Lhor am 28. September 2010, 16:30:57
Es las sich aber in Deinem Startpost anders. Daher brauchst Du ja auch gar nichts zu ändern und spielst eigentlich so, wie die Mehrheit hier.

Ich schätze, dass es schlicht einen Knick in der Kommunikation gab ;)
Tja dann hab ich mal wieder meinen Auftreten (Forumsbeiträge schreiben) Wurf versemmelt. Naja, kommt vor :)
Aber lustig wars.
Titel: Was tun, wenn der Spieler seinen Charakter nichtmal annähernd spielen kann?
Beitrag von: Eridan am 29. September 2010, 10:44:55
Ich mache immer mal wieder eine "Gesagt Getan Stunde" wenn das allgemeine Gelabber zuviel wird oder der Fokus der Spielsitzung Interaktion mit NPCs ist. Es wird dann nur als Charakter gesprochen oder OOC durch Handheben angekündigt. Wenn man dann noch stille Spieler / Charaktere anspricht und sie quasi zum reden zwingt klappt das irgendwann. Die ersten Male guckt sich der Spieler noch penlich berührt um weil er nun was im Rollenspielsprachstil sagen muss .. nach einer Weile legt sich das dann aber und der Spieler taut auf weil ja alle um ihn herum auch so geschwollen reden :)
Titel: Was tun, wenn der Spieler seinen Charakter nichtmal annähernd spielen kann?
Beitrag von: Narya am 10. Oktober 2010, 16:33:48
Das mit den Spielern die Sachen nur auswürfeln wollen, oder nicht aus sich herrauskommen kenne ich.

Ich spiele und mastere in der gleichen Gruppe (wir teilen uns das mastern), und ich versuche es eigentlich immer über die NSCs zu regeln.

Wir haben da unseren Kanmpfmönch der unser Sorgenkind ist. Sie ist etwas desinteresiert was Char Entwicklung angeht, und auch ziemlich eingespannt privat durch ihr Studium. Ich werde sie also zwingen müssen mit einem NSC über sich selbst reden zu müssen.

Mit dem ansgesprochnen Problem könnte das folgendermassen aussehen

SL: Die Wache will euch nicht reinlassen, überrede sie

P: "Ich würfel eine 16"

SL" Spiel es aus"

Anhand des Gewüfelten Wacvhergebnisses entscheidet sich dann obs geklappt hat oder nicht. Dann gewöhnt sich der Spieler daran solche Fertigkeiten auszuspielen.
Titel: Was tun, wenn der Spieler seinen Charakter nichtmal annähernd spielen kann?
Beitrag von: Ikheo am 14. Oktober 2010, 12:47:34
Das hatte ich auch schon, Spieler kann seinen Charakter nicht ausspielen, dann hab ich meinen Spieler damals vorgeschlagen den Charakter zu wechseln, auf einen Charakter mit dem er sich identifizieren kann und den dann auch ausspielen kann, so wurde dann aus dem Magier mit ner Int und Wis von 16 (die der Spieler nie ausspielen konnte) nen Barbar mit ner Int von 9 und ner Wis von 6 und plötzlich gings  :wink:
Auch hatte ich schon nen sehr stillen Spieler in der Gruppe, der sich fast nie an Gesprächen beteiligt hat, dann hab ich mich dazu hinreisen lassen, den Char von nem NSC verfluchen zu lassen und der Char war stumm, dann ist der Spieler plötzlich aufgetaut und hat ständig gesagt "Mein Charakter schüttelt den Kopf, er macht folgende Grimasse, er zeigt die Zunge, usw", ich war ziemlich überrascht, später gab ich dem Spieler dann auch die Möglichkeit den Fluch loszuwerden, aber er fand seinen stummen Krieger dann irgendwie cool.
Titel: Was tun, wenn der Spieler seinen Charakter nichtmal annähernd spielen kann?
Beitrag von: Tempus Fugit am 14. Oktober 2010, 13:05:46
Sollte man generell etwas anders egeln, denke ich. Dafür gibt es ja die Fertigkeiten und man sollte sie auch schon nutzen.

Evtl. wird es klar im Beispiel "Stadt betreten wollen"

1. "Ich würfel Diplomatie": Modifikator mit -2 bis -4 auf den Wurf

2.  "Ich schaue mal, was ich bei der Wache bewirken kann und schau sie mir etwas genauer an und überlege, was da an Argument gut fruchten kann": Modifikator -2 bis 0

3. "Ich versuche die Wache zu überzeugen, dass ich ein Einwohner der Stadt werden könnte, auf jeden Fall eine starke Kraft innerhalb der Mauern und das ich das Gesetz respektiere und er sich auf mich verlassen kann. Zusätzlich danke ich ihm und lobe ihn für seinen Dienst": Modifikator 0 bis +2

4 "blablabla": Modifikator +2 bis +4
Titel: Was tun, wenn der Spieler seinen Charakter nichtmal annähernd spielen kann?
Beitrag von: AnOceanSoul am 19. Oktober 2010, 17:52:10
So ganz erkenne ich das Problem nicht. Ähnliche Situationen hatte ich schon das ein ums andere Mal und ich fand es sehr einfach das zu handeln.

Viel komplizierter wird es m.M. wenn ein Spieler denkt, dass er Charisma & Co. (Diplomatie) sehr niedrig halten kann (Werte), aber den Rest "einfach mal eben" mit gutem Rollenspiel ausgleicht. Besagtem Spieler habe ich klipp und klar gesagt, dass er seine Werte entsprechend seines Spiels anpasst, oder ich ihn zukünftig einfach auflaufen lasse.
Das Argument, dass ja sonst niemand was sagt (was oft stimmt...) hab ich gelten lassen und ihn gebeten, wenigstens ein Minimum an Punkten zu verteilen, damit er Regeltechnisch lediglich nicht vollkommen undiplomatisch ist.

Aber so wie es hier beschrieben wird, würde ich es einfach ignorieren bzw. es als die Aufgabe des Spielleiters sehen, dass er den Spieler unterstützt. Wenn der Spieler erstmal merkt, dass er auch was sagen kann und dass er Erfolg hat (egal wie dumm er sich vielleicht angestellt hat ^^), dann wird er warm mit der Sache und sagt öfter was.
Es gibt auch Spieler, die sagen das gesamte Spiel über nichts und freuen sich nen Bären, wenn sie würfeln dürfen und der Gruppe geholfen haben.

Solche Spieler sind angenehm. Sie sind zwar kein "vollwertiges" Spielmitglied, wenn sie sonst sehr still sind (3 von der Sorte bräuchte ich nicht...), aber er tut ja niemanden damit weh, dass er einfach still ist.

Ergo: Motivier ihn und zeig ihm, dass seine Werte was bringen, auch wenn er sich grad nicht ganz so geschickt ausdrückt. Oder lass ihn einfach so spielen wie er das gut findet... Diplomatisch GUT sein, bedeutet nicht auch LAUT zu sein oder das einsetzen zu wollen.

Wenn er allerdings nonstopp ankommen würde und meint: Ich würfel mal.. Super, ich hab ne 35, ich hab den jetzt überredet. Dann würd ich ordentlich nen Strich durch die Rechnung machen.. "Spiels aus, sonst war der Wurf fürn Eimer"... "Würfel nur, wenn ich dich darum frage"
Titel: Was tun, wenn der Spieler seinen Charakter nichtmal annähernd spielen kann?
Beitrag von: Darigaaz am 20. Oktober 2010, 15:09:44
Zitat
Das Argument, dass ja sonst niemand was sagt (was oft stimmt...) hab ich gelten lassen und ihn gebeten, wenigstens ein Minimum an Punkten zu verteilen, damit er Regeltechnisch lediglich nicht vollkommen undiplomatisch ist.
Wo ist das Problem, der Wurf entscheidet und Charaktere mit Punkten haben Vorteile, Diplomatie geht über CHA und nicht über INT oder WIS. Er kann also meinetwegen das tollste Argument haben, wenn er scheiße aussieht und keine Punkte drin hat bzw. sein SC keine rhetorische Kompetenz, dann bringt er das abstrakt durch den Würfel entsprechend vor. Und das ist kein automatischer Erfolg, allenfalls kann man einen Bonus auf seine Idee geben.

Solange der Würfel entscheidet, gibt es da gar keine Diskussion. Es soll Spaß bringen, das auszuspielen aber nicht, um des Erfolges willen sondern um des Spielens willen.
Titel: Was tun, wenn der Spieler seinen Charakter nichtmal annähernd spielen kann?
Beitrag von: AnOceanSoul am 20. Oktober 2010, 15:21:21
Solange der Würfel entscheidet, gibt es da gar keine Diskussion. Es soll Spaß bringen, das auszuspielen aber nicht, um des Erfolges willen sondern um des Spielens willen.

Ausschließlich der Wurf entscheidet endet gern darin, dass gar nichts mehr gesagt wird, sondern nur gewürfelt. Und wenn jemand in Diplomatie und allem was dazu gehört vollkommen versagt (Wurftechnisch), sich aber nonstopp in den Vordergrund drängelt und alles gut ausspielt, finde ich es durchaus angemessen den Spieler darauf hin zu weisen, dass es SO nicht geht.
Sollte m.M. auch kein Problem sein, dass man dem Spieler sagt, dass er entweder seine Werte wenigstenst nicht im Minusbereich hat.

Und ja, es gab netterweise auch das ein oder andere Geschmolle, wenn ich ein super tolles Argument nicht hab ziehen lassen, weil der Wurf grottenschlecht war. Da es allerdings generell so gelaufen wäre (gute Argumente VS grottige Würfe), wars die einfachste Lösung.
Titel: Was tun, wenn der Spieler seinen Charakter nichtmal annähernd spielen kann?
Beitrag von: Darigaaz am 20. Oktober 2010, 15:25:20
Zitat
Ausschließlich der Wurf entscheidet endet gern darin, dass gar nichts mehr gesagt wird, sondern nur gewürfelt.
Das ist das andere Extrem. Dann kann man auch gerne mal direkt sagen, spiels aus. Finde ich unproblematisch und nicht schwer. Ich will weder das eine noch das andere. Er soll klar argumentieren, was für mich als DM wichtig ist, um Interaktion zu haben und Boni/Mali zu vergeben aber nur Würfeln reicht nicht.

Aber eben auch nicht nur aussprechen.
Titel: Was tun, wenn der Spieler seinen Charakter nichtmal annähernd spielen kann?
Beitrag von: AnOceanSoul am 20. Oktober 2010, 15:29:39
Zitat
Ausschließlich der Wurf entscheidet endet gern darin, dass gar nichts mehr gesagt wird, sondern nur gewürfelt.
Das ist das andere Extrem. Dann kann man auch gerne mal direkt sagen, spiels aus. Finde ich unproblematisch und nicht schwer. Ich will weder das eine noch das andere. Er soll klar argumentieren, was für mich als DM wichtig ist, um Interaktion zu haben und Boni/Mali zu vergeben aber nur Würfeln reicht nicht.

Aber eben auch nicht nur aussprechen.

 :cheesy: Wir hatten lange überlegt wie wirs am Dümmsten machen können. Und da besagter Spieler zum Min-Maxen neigt, hab ich ihm freundlich erklärt, dass es so nunmal nicht geht. Er ist wie n kleines Kind, das sich freut, wenn er den meisten Schaden austeilt - darauf legt er seine Charaktere auch gern aus, wenn ich da nicht meine Finger drüber hab. Und wie gesagt: Beim Rest wird dann Geschmollt, wenn ichs nicht durchgehen lasse.
Und nein, wir würfeln nicht immer und sofort, sondern ich lass erstmal ein Gespräch entstehen und lass dann zwischenzeitlich mal würfeln. Generell ist das auch kein Problem, weil sich die meisten Würfe im Grünen Bereich bewegen... Aber bei ihm war das schon äußerst extrem  :huh: Wenn man mit Diplomatie (und Co.) bei rund -2 liegt und Null Punkte drauf verteilt hat, dann muss man sich nicht wundern, wieso DAS Argument schlechthin gerade nicht gezogen hat. Und das Gemotze darüber hab ich mir erspart, indem er am Ende wenigstens ne +4/5 auf Diplomatie hatte.
Und die Attribute waren (durch Buy Points) alle sehr bedenklich verteilt... á lá Computerspielmanier. Aber durch die Zeit sind wir recht gut durch gekommen  :twisted: