DnD-Gate.de

D&D / d20 => GSL, OGL und D20 und Ältere Editionen => Star Wars => Thema gestartet von: Xiam am 28. August 2008, 11:26:06

Titel: [SAGA und SW-D20] Der Computer weiß alles
Beitrag von: Xiam am 28. August 2008, 11:26:06
Eigentlich ist das ein Problem, das gar nicht mal Star Wars typisch ist, sondern wird wohl mehr oder weniger in jedem modernen Setting, in dem Computer benutzt werden, um (vertrauliche) Informationen zu archivieren, auftreten.

Der Computer weiß alles, also muss ich nur den Computer "überreden", mir zu erzählen, was er weiß. Eins vorweg, ich bin kein SL sondern Spieler, aber mich nervt es trotzdem.

Ob Star Wars, ob Shadowrun, was auch immer, das ist ein Problem, dessen ich mir bewusst bin, seit ich das erste mal Science Fiction gespielt habe. Sobald man einen Charakter dabei hat, der gut mit Computern umgehen (sprich: hacken) kann, ist die Verlockung sehr groß, sich alle nur erdenklichen Informationen aus dem Netzen, die augenscheinlich alle erdenklichen Informationen vorrätig haben, zu holen. Wo sind die Sicherheitskameras angebracht? Hacken wir uns doch mal übers Holonet in den Sicherheitscomputer. Wo wohnt der Manager? Steht sicher irgendwo im Computer. Ich könnte stundenlang weiter machen.

Eine Spielsitzung sieht dementsprechend auch so aus, dass vier von fünf Stunden lang darüber debattiert wird, welche nützlichen Infos man nicht noch aus dem Computer bekommen könnte. Normale Beinarbeit, bei der man mit NSC reden müsste, ist völlig unnötig, denn eigentlich steht doch alles, was man erfahren könnte, sicherlich auch irgendwo im Computer. Wenn nicht, bzw. wenn der SL irgendwelche Hürden einbaut, die die Charaktere nicht nehmen können, damit die SC sich auch mal heimischen Sofa wegbewegen müssen (Information steht in einem vom Netzwerk isoliertem Teil, Verschlüsselung bzw. Sicherheit ist so gut, dass der DC selbst für den auf Hacking optimierten Computer-Junkie-SC zu hoch ist, etc.) verengen sich die Augen einiger Spieler zu Schlitzen und mit einem gemurmelten "wie unrealistisch ist das denn" hängt der Vorwurf der SL-Willkür in der Luft.

Abenteuer / Missionen diemin erster Linie aus Informationsbeschaffung bestehen, werden so irgendwie zur Farce und für Spieler von nicht computerbegeisterten SC zum Langeweilemarathon.

Kennt ihr das Problem? Wie geht ihr damit um?
Titel: Re: [SAGA und SW-D20] Der Computer weiß alles
Beitrag von: Nathan Grey am 28. August 2008, 11:31:17
Ein interessantes Problem, leider kann ich Dir keine Lösungen anbieten, da bisher keiner meiner Space Gothic Spieler auf die Idee gekommen ist, aber natürlich könnte der Staat/Organisation/Firma dafür sorgen das bestimmte Informationen einfach nirgendwo gespeichert sind bzw. nur dort gespeichert sind wo man nur schwer hinkommt.
Z.B. nur auf einem nichtvernetzten Rechner im Herzen der Firmenzentrale oder sowas.
Titel: Re: [SAGA und SW-D20] Der Computer weiß alles
Beitrag von: Drudenfusz am 28. August 2008, 13:26:36
Lösungen:
1. Der Computer weiß halt doch nicht alles, gut viel kann wirklich mit ihm herausbekommen, aber nicht jeder Rechner ist an Netzwerke angeschloßen so gibt es auch immer Dinge die nicht einsehbar sind.
2. Rückverfolgungen (Tracen), wer hackt muß auch extreme Vorsicht walten lassen, sollst steht das Imperium vor der Tür und will einen festnehmen. Und wenn man an wirklich sensible Dinge will dann ist da die Sicherheit auch irre hoch (man muß das nur als Spielleiter auch wirklich durchziehen). Nebenbei, man kann ja heutzutage schon recht gut sehen welche Daten wann eingesehen werden, so können Programme in Sci-Fi-Settings sicher auch Alarm auslösen nur weil sich Leute mehre bestimmte Datensätze angesehen haben (was dann fürs eigentliche Abenteuer bedeutet das die Sicherheitsmaßnahmen vor Ort verschärft sind, weil man mit etwas rechnet).
3. Datenmengen, wenn Spieler etwas suchen, ihnen sagen wie riesig die Datenmenge ist und das es wohl eine halbe Ewigkeit braucht die alle durchzusehen, funktioniert am besten in Abenteuern mit Zeitdruck.
Titel: Re: [SAGA und SW-D20] Der Computer weiß alles
Beitrag von: Darastin am 28. August 2008, 15:40:07
Eine Spielsitzung sieht dementsprechend auch so aus, dass vier von fünf Stunden lang darüber debattiert wird, welche nützlichen Infos man nicht noch aus dem Computer bekommen könnte. Normale Beinarbeit, bei der man mit NSC reden müsste, ist völlig unnötig, denn eigentlich steht doch alles, was man erfahren könnte, sicherlich auch irgendwo im Computer.
Jein.

In der Tat kann man viele triviale Informationen in irgendeinem relativ gut zugänglichen Rechnernetz finden (z.B. " Wo wohnt der Manager?"). Auch Gerüchte lassen sich in einschlägigen Foren schnell in Erfahrung bzw. in Umlauf bringen. Und aus MySpace-Seiten und ähnlichem kann man relativ leicht sehr aussagekräftige Profile erstellen.

Beinarbeit wird aber immer noch nötig sein, wenn es um Informationen geht, die nicht irgendwo für die Öffentlichkeit oder irgendwelche Behörden vorgehalten werden müssen. Und Gerüchte mögen sich zwar über das Netz sammeln lassen, aber die Beurteilung und Auswertung muß immer noch von Hand erfolgen.

Zitat
Wenn nicht, bzw. wenn der SL irgendwelche Hürden einbaut, die die Charaktere nicht nehmen können, damit die SC sich auch mal heimischen Sofa wegbewegen müssen (Information steht in einem vom Netzwerk isoliertem Teil, Verschlüsselung bzw. Sicherheit ist so gut, dass der DC selbst für den auf Hacking optimierten Computer-Junkie-SC zu hoch ist, etc.) verengen sich die Augen einiger Spieler zu Schlitzen und mit einem gemurmelten "wie unrealistisch ist das denn" hängt der Vorwurf der SL-Willkür in der Luft.
Was Unsinn ist. Sicherheitskritische Systeme vernetzt man nicht (Warum das so ist haben die Amis kürzlich demonstriert, als ein Kernkraftwerk infolge eines durch unnötige Vernetzung entstandenen Fehlers die Notabschaltung einleitete.). Ich würde es daher als unrealistisch empfinden wenn es tatsächlich möglich wäre, mich von daheim mit einem solchen System zu verbinden.

Allerdings werden Computer in vielen Romanen, Filmen, Serien und ganzen Settings extrem unrealistisch dargestellt. Egal ob CSI oder Star Wars, die Computer dort haben mehr mit Fantasy denn mit Informationstechnik gemeinsam. Hier muß man sich dann entscheiden ob man eher den Realismus oder das fiktive Bild bedienen will. Dummerweise machen sich RPG-Settings darüber nämlich kaum Gedanken, obwohl die Materie sicher genau so komplex und bedeutend ist wie z-B. die Möglichkeiten und Grenzen von Magie.

Bis bald;
Darastin
Titel: Re: [SAGA und SW-D20] Der Computer weiß alles
Beitrag von: Kilamar am 28. August 2008, 16:10:31
Kein Problem was ich habe. Meine Spieler wissen das "Hacken" nicht mal eben so geht.

Hinzu kommen noch so Probleme wie abgeschaltete Netze (z.B SW: während der Rebellion schaltet das Imperium einen Großteil der Netze ab) oder Informationen die gar nicht im Netz zu finden sind.

Kilamar
Titel: Re: [SAGA und SW-D20] Der Computer weiß alles
Beitrag von: Furlong am 28. August 2008, 16:47:48
Da bei uns überwiegend IT-Leute sitzen, gibt es das Problem nicht so sehr. Wir extrapolieren vom heutigen Stand aus, welche Informationen über Computer leicht zu erreichen sind (zum Beispiel die Wohnung des Managers), etwas mehr Aufwand benötigen weil es zig elektronische Sicherheitsvorkehrungen gibt oder nur durch körperliche Anwesenheit im zu hackenden Objekt erlangt werden können, weil der einzige Rechner mit den Infos unvernetzt im Tresor steht (hier muß man fast unweigerlich mit NSCs interagieren und wenn es über das häßliche Ende der Waffe ist).

Furlong
Titel: Re: [SAGA und SW-D20] Der Computer weiß alles
Beitrag von: Evermore am 30. August 2008, 01:01:07
Wie schon oben gesagt wurde sind die Computer bei Star Wars weniger "echten" Computern nachempfunden sondern eher Fantasywesen.

Was ich auch immer bei meinen Spielrunden hinzufüge, ist die Tatsache, dass Star Wars mehr Fantasy als echte Zukunftsvision ist. Weswegen nicht jede fortschritliche Technik die es in der echten Welt gibt, auch in Star Wars existieren muss. Das Internet gehört da dazu. Es gibt zwar das Holonetz, aber das spielt (meiner Auffassung nach) dort nicht die gleiche Rolle.
Wenn man nach den Filmen geht, werden die meisten Geräte ja auch mit Hebeln und großen Knöpfen gesteuert und nicht mit Tastaturen oder gar Touch-Screen. Star Wars ist eben Science-Fiction-Fantasy der 70er und auch wenn wir heutzutage fehlerfreie Bildübertragung haben oder Kriege nicht auf offenem Feld oder in Schützengräben gefochten werden, heißt das nicht, dass das in Star Wars auch so sein muss.

Zurück zum Thema: Ein netter Touch bei Star Wars ist ja auch der, dass Raumschiffe und Computer eine Art Persönlichkeit haben und manchmal eben zickig sind oder einen "seltsamen Dialekt" sprechen. Wie schon C-3PO sagte: "Man soll einem fremden Computer nicht trauen."