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D&D / d20 => Kampagnenwelten => Golarion => Thema gestartet von: AnOceanSoul am 01. November 2010, 13:18:25

Titel: Golarion VS Faerun
Beitrag von: AnOceanSoul am 01. November 2010, 13:18:25
Hi :)

Meine Gruppe ist nicht wirklich so von Golarion angetan (bis jetzt  :wink:). Aktuell spielen wir mit den PF-Regeln in Eberron und/oder Faerun. Dummerweise bin ich von beidem nicht so extrem angetan. Ich hab hier zwar von Faerun kiloweise Quellbücher rumfliegen, aber irgendwie ist alles sehr groß und unübersichtlich.

Gibt es vom Flair her große Unterschiede zu Golarion? Ist Golarion etwas konsistenter/leichter verständlich gehalten?

Ich würde mir es ehrlich gesagt wünschen, dass ich mal eine Welt hätte, die so gut wie bei Shadowrun oder DSA beschrieben ist. Ein Quellbuch ist ein Quellbuch und nicht ein Mischmasch aus Prestigeklassen, Wiederholungen (Oh, Klasse... wieder was über die Grundrassen  ::)), und etwas Quellen. Dazu viele zerstückelte Informationen, die zwar geniale Abenteuerideen her geben, aber sehr vielschichtig sind.

Erzählt doch einfach mal, was die Vorteile/Nachteile gegenüber Faerun sind ;) Bezüglich der Welt an sich und bezüglich der Quellbücher!

Danke :)
Titel: Golarion VS Faerun
Beitrag von: Jadeite am 01. November 2010, 13:54:40
Faerun hat eine deutlich höhere Beschreibungsdichte als Golarion, was zum einen am Alter, zum anderen aber auch an ausführlicheren Quellenbüchern liegt. Wenn es dir mehr um Kulturbeschreibungen als Zusatzregeln geht könnte sich ein Blick auf die AD&D Bücher zu den FR lohnen. Leider scheint Wizards inzwischen die Downloads von der D&D Seite entfernt zu haben. Und als Kauf-PDFs gibt es sie leider auch nicht mehr.
Generell sind die Realms sehr stark durch ihren Metaplot geprägt und durch NPCs wie Elminster. Man kann dort aber auch völlig normal spielen ohne andauernd auf irgendwelche Romanprotagonisten zu stoßen. Unter zuhilfenahme des alten Materials kommt es eigentlich durchaus an DSA heran.
Golarion hat andere Stärken, beispielsweise gute offizielle Abenteuer oder Vielseitigkeit. Wenn es aber vor allem um offizielle Regionalbeschreibungen geht sind die Realms meines Erachtens nach besser geeignet.
Titel: Golarion VS Faerun
Beitrag von: Valerigon am 01. November 2010, 14:15:08
Durch die massiven Änderungen, die die Realms durch die Spellplague erfahren haben und das fortschreiten der Zeileiste um knapp 100 Jahre, ist es allerdings fraglich inwieweit die prä 4th Edition Puplikationen auf die aktuellen Realms noch zutreffen. Wenn man allerdings lieben in den Realms zu 3e Zeiten spielen will, so kann man diese allerdings bedenkenlos verwenden.
Titel: Golarion VS Faerun
Beitrag von: AnOceanSoul am 01. November 2010, 14:33:29
Durch die massiven Änderungen, die die Realms durch die Spellplague erfahren haben und das fortschreiten der Zeileiste um knapp 100 Jahre, ist es allerdings fraglich inwieweit die prä 4th Edition Puplikationen auf die aktuellen Realms noch zutreffen.

Sorry. Ich spreche AUSSCHLIEßLICH von 3E (Realms) alles andere fände ich sehr sinnfrei!  :wink:
Titel: Golarion VS Faerun
Beitrag von: Parkbank am 01. November 2010, 14:35:05
Ich kann die Königreiche von Kalamar noch empfehlen, wenn ihr eine recht generische Kampagnenwelt haben wollt. Ich finde die Welt sehr genial und gut ausgearbeitet... Allerdings gibt es wenige fertige Abenteuer (und natürlich nichts in PF).
Titel: Golarion VS Faerun
Beitrag von: AnOceanSoul am 01. November 2010, 14:45:54
Ich kann die Königreiche von Kalamar noch empfehlen, wenn ihr eine recht generische Kampagnenwelt haben wollt. Ich finde die Welt sehr genial und gut ausgearbeitet... Allerdings gibt es wenige fertige Abenteuer (und natürlich nichts in PF).

Ich behaupte gar nicht, dass es wirklich generisch sein muss. Bei Faerun hab ich allerdings oft das Gefühl, dass extrem viel angekratzt wird aber nichts richtig ausgearbeitet (und zu gerne werden Informationen doppelt und dreifach benutzt... Wirklich wichtige Aspekte aber dann in ein anderes Buch ausgelagert - und dort nur wieder angekratzt).
Als schönes Beispiel gelten u.a. die Genasi oder Berührte... Werden ja super im Kampagneguide erwähnt... Aber später tauchen sie dann NIE WIEDER auf. Wie man die dann ins Spiel einbaut, wie die unterschiedlichen Völker drauf reagieren?? Gibts nicht.
Im Gegensatz fand ich die Rassenbücher über z.b. Elfen von DSA genial. Da werden Tips gegeben wie Elfen auszuspielen sind, wichtige Rituale (und auch ausführlicher beschrieben).
Oder bei Shadowrun "Schattenstädte". Ein gesamter Quellband, der wirklich nur Informationen über die wichtigsten Städte liefert. Das wunderbar ausführlich. Lieber weniger Städte und ausführlich behandelt, als 20 Sachen ankratzen, überal 0-8-15 Infos zu nennen.
Allein beim Underdark habe ich nen Koller bekommen, weil vorne mal wieder die Standartrassen beschrieben werden. Den Text gab es dann schon im Kampangeguid, Players Handbook & Monsterbuch. Effektiv nichts neues zu den Rassen. Nichts ausführlicher als vorher. Dann konnte man hinten noch mal gut 50-60 Seiten für Prestigeklassen, Magische Gegenstände und Monster abziehen. Wirklicher, ausgearbeiteter Fluff kam dabei nicht rum.

Man könnte auch behaupten "Qualität - nicht Quantität" - bezüglich der Ausarbeitung [Ich weiß, dass ich mich mit dem Kommentar bestimmt bei einigen Realms-Fans unbeliebt machen. Ich behaupte nicht, dass sie schlecht oder sonst was sind. Eher dass man durchaus noch mehr Wert auf Details und Zusammenhang legen könnte].

Bei Star Wars D20 Büchern habe ich übrigens das gleiche Problem wie bei den alten (3E) Faerun Büchern ;)

PS: Und als neue Welt steht lediglich Golarion zur Diskussion... Wenn man schon Pathfinder spielt, kann man sich darüber m.M. durchaus Gedanken machen ^^
Titel: Golarion VS Faerun
Beitrag von: Balrog_Master am 01. November 2010, 15:04:40
Ich habe D&D ausschließlich in den Forgotten Realms (3rd Edition) gespielt und meine Gruppe und ich haben sie geliebt. Was mir besonders gut gefallen hat, war das sehr ausführliche Hintergrundmaterial, die unterschiedlichen Gegenden, sehr viele gute sowie böse Gruppierungen, NSC's mit Flair und die Tatsache, dass man sich sofort heimisch fühlt, wenn man z.B. die Baldurs Gate Reihe gespielt hatte.

Golarion habe ich kurz durchgeblättert, aber spätestens bei den ganzen Pseudo-Völkern (Pseudo-Asiaten, Pseudo-Inder, Pseudo-Afrikaner) kommt mir das Grausen. Haben die Designer so wenig Fantasie, als, dass sie immer auf die gleichen historischen Vorbilder zurückgreifen müssen, nur um wirklich sämtliche Spieler auf der ganzen Welt glücklich zu machen? Wenn ich eine asiatische Kampagne spielen möchte, dann wähle ich eine asiatische Welt, aber möchte nicht zwanghaft in der Hauptwelt damit konfrontiert werden. Bei den Forgotten Realms ist das viel besser gelöst. Hier gibt es Maztica, Shou-Lung oder Zakhara und eben Faerûn als eigene in sich konsistente Spielwelt.
Titel: Golarion VS Faerun
Beitrag von: Pestbeule am 01. November 2010, 15:05:53
Ich habe schon das Gefühl das Paizo mehr Details in seine Kampagnenwelt einarbeitet - trotzdem ist nicht alles so streng "Kanonisiert" wie bei DSA. Vermutlich ist DSA deshalb so beliebt hier in Deutschland. Es trifft einfach den Nerv der Deutschen, die alles möglichst abgedeckt haben wollen - in schwarz auf weiß.

D&D bzw. PF ist dafür imho - da muss ich dir Recht geben - teilweise etwas farblos. Rassen werden meist danach ausgesucht um das gewünschte Charakterkonzept zu unterstützen  und nicht wiel man einen bestimmten Hintergrund spielen möchte. D&D Spieler überlegen eher - will ich lieber das Bonus Talent abstauben oder bringt mir Rassenfähigkeit xy mehr bei diesem Konzept? Die Rassenguides (von Paizo, als auch die alten von Wotc) bessern das ganze auch nicht gerade. Wenn ich mal ein altes Rassenbuch von Earthdawn ansehe und mit einem D6D Produkt vergleiche schneiden die D&D Sachen Flufftechnisch sehr viel schlechter ab. Es scheint aber auch ganicht gewünscht zu sein. Je genericher desto besser verkauft sich alles. Insofern bekommen wir nur was wir wollen....
Zitat
war das sehr ausführliche Hintergrundmaterial,
Ausführlich? Es wird viel angerissen. Aber in die Tiefe geht das meiste Material kaum. Wenn ICH z.B. ein Götterbuch kaufe dann erwarte ich darin Gebete, Rituale, Heilige Tage, Werkzeuge des Glaubens und etwas über das tägliche Leben der Priesterschaft zu lesen. Evtl noch einen Beispielkleriker-Tagesablauf (So sieht ein typischer Tag eines xxx-Priesters aus). Dann vielleicht noch ein paar Mythen des Glaubens, Relikte und glaubensspezifische Zauber und wenns sein muss Talente (auf die möchte ich am liebsten verzichten dabei - außer es sind wirklich glaubensspezifische).
Titel: Golarion VS Faerun
Beitrag von: Jadeite am 01. November 2010, 15:11:23
Als schönes Beispiel gelten u.a. die Genasi oder Berührte... Werden ja super im Kampagneguide erwähnt... Aber später tauchen sie dann NIE WIEDER auf. Wie man die dann ins Spiel einbaut, wie die unterschiedlichen Völker drauf reagieren?? Gibts nicht.
Die Planetouched werden beispielsweise in Races of Faerun genauer behandelt. Wenn dir die Menge an Informationen in den FR zu gering ist wirst du an Golarion kaum Freude haben. Das Buch zu den Elfen hat dort gerade mal 32 Seiten.
Zitat
Im Gegensatz fand ich die Rassenbücher über z.b. Elfen von DSA genial. Da werden Tips gegeben wie Elfen auszuspielen sind, wichtige Rituale (und auch ausführlicher beschrieben).
Oder bei Shadowrun "Schattenstädte". Ein gesamter Quellband, der wirklich nur Informationen über die wichtigsten Städte liefert. Das wunderbar ausführlich. Lieber weniger Städte und ausführlich behandelt, als 20 Sachen ankratzen, überal 0-8-15 Infos zu nennen.

Mit DSA oder SR kann man die D&D Settings kaum vergleichen. Bei beiden wird zwischen generischen Beschreibungen und denen des Settings keine Unterscheidung gemacht. Bei D&D hingegen schon. Wenn es also beispielsweise um Elfen in den FR geht zieht man nicht nur das Campaign Setting und RoF zurate sondern auch Races of the Wild und Drow of the Underdark. Es ist mehr ein Baukasten als eine präzise Anleitung.
Und Golarion ist in dieser Hinsicht noch weitaus 'schlimmer'. Das ganze Setting ist in erster Linie eine Spielwiese für Leute die gerne ihr eigenes Ding drehen. Es gibt ein paar genauer beschriebene Gebiete wie Varisia oder das Darkmoon Vale, aber der Großteil der Regionen beschränkt sich auf ein paar Seiten.
Ich wüsste jedenfalls kein Setting was in der Art der Ausarbeitung näher an Aventurien liegt als die Realms.
Titel: Golarion VS Faerun
Beitrag von: AnOceanSoul am 01. November 2010, 15:18:16
Rassen werden meist danach ausgesucht um das gewünschte Charakterkonzept zu unterstützen  und nicht wiel man einen bestimmten Hintergrund spielen möchte. D&D Spieler überlegen eher - will ich lieber das Bonus Talent abstauben oder bringt mir Rassenfähigkeit xy mehr bei diesem Konzept?
Beruhigend, dass also nicht nur ich das Gefühl habe, dass exakt das der Hintergrund vieler "Quellbücher" ist...

Zitat
aber spätestens bei den ganzen Pseudo-Völkern (Pseudo-Asiaten, Pseudo-Inder, Pseudo-Afrikaner) kommt mir das Grausen. Haben die Designer so wenig Fantasie, als, dass sie immer auf die gleichen historischen Vorbilder zurückgreifen müssen, nur um wirklich sämtliche Spieler auf der ganzen Welt glücklich zu machen?
Wobei mich das gerade auch nicht sonderlich glücklich stimmt!
Afrikaner und Co finde ich ich schon bei DSA etwas unnötig. Immerhin ist es ein Fantasy-Settig und dort empfinde ich es nicht als notwendig um wieder die alte Sklaverei-Geschichte mit den Afrikanern aufzuwärmen... M.M. ist das ein vollkommen unnötiger Teil eines Fantasyrollenspiels. Wenn ich in Asien spielen will, dann schnapp ich mir Legend of the Five Rings!

Scheint also so, als würde Golarion nicht zwingend eine Verbesserung (bezüglich meiner Wünsche und Ansprüche) darstellen  :huh:

Zitat
Die Planetouched werden beispielsweise in Races of Faerun genauer behandelt.
Was ist "genauer"?? Dass ich ein weiteres mal die Grundmerkmale, Rassenboni/mali erfahre?? Juchhe...
Ich habe Races of Faerun hier rumstehen und es ist mir ehrlich gesagt zu blöd es wirklich zu lesen. Es gibt ein paar Sätze mehr als im Monsterbuch.
Zu sagen: Es geht mehr um das nette Aussehen und um die coolen Boni, die die Rasse abwerfen - trifft es m.M. am Besten. Wirklich schlauer, wie die Rasse sich verhällt, was ein typischer (Stereotypischer) Vertreter der Rasse ist, wie er lebt, handelt und denkt (*wink* Rollenspiel! - nix kämpfen) finde ich dort auch nicht wieder.

Zitat
Es ist mehr ein Baukasten als eine präzise Anleitung.
Ein geniales Baukastensystem für Spieler die sich einen Charakter bauen wollen. Glaub mir mal, dass ich als Spieler es durchaus sehr toll empfinde meine Charaktere auszumaxen und zu optimieren. Da kommen mir die Kiloweise Bücher mit Ergänzungen zum Kampf nur Recht.
Als Spielleiter kann ich aber nicht so super viel raus ziehen. Dass die Waldelfen bestimmt lustige Feste im Wald haben - auf die geniale Idee komme ich auch noch. Aber nette, ausführliche Beschreibungen... Manchmal etwas im Roman-Stil, der das Ziel hat dem SL Anregungen zu geben, findet man so rein gar nicht.

Dass aber mal wirklich der Welt via die Quellbücher leben eingehaucht wurde, wäre mir bei DnD noch nie passert. Man mag denken, dass es mein primäres Problem ist, dass ich das nicht verstehe... Gerade bei DSA oder Shadowrun ist mir das Problem allerdings nie untergekommen.
Titel: Golarion VS Faerun
Beitrag von: Matrix am 01. November 2010, 15:31:34
Wo ist das Problem mit Eberron? Gibt ja sehr viele Quellenbücher für 3.5 zu Eberron, ist durch eine Weiterschreibung in einer anderen Edition nicht verzerrt worden und so in sich konsistent.
Titel: Golarion VS Faerun
Beitrag von: AnOceanSoul am 01. November 2010, 15:34:06
Wo ist das Problem mit Eberron? Gibt ja sehr viele Quellenbücher für 3.5 zu Eberron, ist durch eine Weiterschreibung in einer anderen Edition nicht verzerrt worden und so in sich konsistent.

._. Wir spielen ja grad auf Eberron... aber ich werd damit einfach nicht warm!! k.a. wieso... Irgendwie ist mir das zu wenig Hight-Fantasy....
Titel: Golarion VS Faerun
Beitrag von: Jadeite am 01. November 2010, 15:41:00
@AnOceanSoul:
Ich bezog mich eigentlich auf World Building (ähnlich wie in der nWoD). Mir gefallen solche Sachen, auf wenn du damit nicht glücklich werden würdest. Von Golarion jedenfalls kann ich dir nur abraten.
Titel: Golarion VS Faerun
Beitrag von: Xiam am 01. November 2010, 15:42:58
Eberron ist sehr speziell und muss man mögen. Genauso wie z.B. Midnight, Dark Sun, Dragonlance, Ravenloft, Iron Kingdoms. Ich werde mit Eberron auch nicht warm.

Wenn man ein Rollenspielsetting erschafft, dann gibt es eine allererste Grundüberlegung: Speziell oder für den Massengeschmack.

Erstere Settings zeichnen sich dadurch aus, dass man in der Regel in einem Satz zusammenfassen kann, worum es in den Setting geht.

Faerûn ist halt letzteren Weg gegangen. Das Setting soll nach Möglichkeit für alle etwas bereithalten. Das hat den Nachteil, dass es weder Fisch noch Fleisch noch Gemüse ist. Wer versucht, die Eier legende Wollmilchsau zu sein, muss eben damit leben, im ganzen etwas blasser zu erscheinen.

Faerûn ist bewusst darauf ausgelegt, alles nur anzureißen und nicht allzu sehr in die Tiefe zu gehen. Dadurch soll der Spielleiter einerseits Anregungen haben, andererseits aber nicht allzu sehr eingeengt werden. Das klappt bei Spielleitern, die ohnehin sehr viel selbst machen. Wer gerne an die Hand genommen werden will, sollte sich lieber aus den vielen speziellen Settings etwas heraussuchen, was in etwa seinem Geschmack entspricht.

Im Übrigen kenne ich die 4E-Realms nicht. Was ich bisher davon gehört habe erweckt bei mir jedoch den Eindruck, dass man die Realms von der eierlegende Wollmilchsau in Richtung zu einem spezielleren und nicht mehr ganz so beliebigen Setting hin entwickelt hat. Die Resonanz darauf kennen wir alle: viele der alten Fans mögen die neuen Realms nicht wirklich, gleichzeitig haben sie aber viele neue Fans gefunden.
Titel: Golarion VS Faerun
Beitrag von: AnOceanSoul am 01. November 2010, 15:49:08
Faerûn ist halt letzteren Weg gegangen. Das Setting soll nach Möglichkeit für alle etwas bereithalten. Das hat den Nachteil, dass es weder Fisch noch Fleisch noch Gemüse ist. Wer versucht, die Eier legende Wollmilchsau zu sein, muss eben damit leben, im ganzen etwas blasser zu erscheinen.
Klasse... dann ist das wenigstens nicht nur mein Eindruck. Es ist ja noch nicht mal wertend gemeint.

Zitat
Faerûn ist bewusst darauf ausgelegt, alles nur anzureißen und nicht allzu sehr in die Tiefe zu gehen. Dadurch soll der Spielleiter einerseits Anregungen haben, andererseits aber nicht allzu sehr eingeengt werden. Das klappt bei Spielleitern, die ohnehin sehr viel selbst machen. Wer gerne an die Hand genommen werden will, sollte sich lieber aus den vielen speziellen Settings etwas heraussuchen, was in etwa seinem Geschmack entspricht.
Findest du das wirklich?? Es ist nicht so, dass ich als SL nicht viel selbst machen würde. Ich schreibe lieber eigene Abenteuer, als dass ich Fertige nehme. Wenn ich mir aber selbst was überlege, dann muss es verdammt gut und super durchdacht sein... Sonst werde ich damit nicht glücklich. Und für die Arbeit, die ich reinstecke, kommt zwar (m.M.) am Ende was Gutes, aber halt sehr wenig bei rum. Entsprechend brauche ich öfter mal Anleitungen um etwas mehr Masse, mit dennoch zufriedenstellender Qualität zu bekommen.

Ich sehe das eher so: Ne schön ausgeschmückte, stimmige und lebendige Welt. Was mir am Ende nicht gefällt oder passt wird modifiziert. Teile wegzunehmen oder zu ersetzen finde ich sehr einfach. Müßig wird es allerdings tolle Ideen zu haben und alles bis ins kleinste Detail zu schmücken. - Und an dieser Stelle hat man ja erst das Szenario für das Abenteuer. Wo und wie sich die Helden darin bewegen ist dann eigentlich noch der Bärenanteil.
Titel: Golarion VS Faerun
Beitrag von: Pestbeule am 01. November 2010, 15:49:19
Zitat
Zu sagen: Es geht mehr um das nette Aussehen und um die coolen Boni, die die Rasse abwerfen - trifft es m.M. am Besten. Wirklich schlauer, wie die Rasse sich verhällt, was ein typischer (Stereotypischer) Vertreter der Rasse ist, wie er lebt, handelt und denkt (*wink* Rollenspiel! - nix kämpfen) finde ich dort auch nicht wieder.

Um es mal ganz blasphemisch auszudrücken: Sieh dir mal einen Paladin-Thread oder Gesinnungs-Thread hier im Forum an. Du wist merken die meisten hassen es wie die Pest. Und selbst wenn in einem QUellenband nur "stereotypische" Eigenschaften dieser Völker beschrieben worden wären - gäbe es anschließend die gleichen Diskussionen wie über Paladine oder Gesinnungen. Ist ja auch auf den DSA-Boards zu beobachten. Vor allem was Elfen angeht. Elfen / Badoc Diskussionen sind wohl für DSA-Spieler das, was für uns Gesinnungs- oder Paladindiskussionen sind! :D
Titel: Golarion VS Faerun
Beitrag von: AnOceanSoul am 01. November 2010, 15:55:10
Elfen / Badoc Diskussionen sind wohl für DSA-Spieler das, was für uns Gesinnungs- oder Paladindiskussionen sind! :D
LOL... deshalb spiel ich auch kein DSA :X

Ich mag nicht auch noch um den Fluff streiten... Ja, okay, da hat natürlich ne Welt wie die Vergessenen Reiche echt Vorteile... Ich frag mich aber immer wo denn das Problem ist, dass man Regelwerke als ANGEBOT sieht .... nicht als "Von Gott geschrieben"... Machen se doch sogar schon bei der Bibel, das sies als GLAUBENSANGEBOT sehen...  :-X
Titel: Golarion VS Faerun
Beitrag von: Jadeite am 01. November 2010, 16:02:37
Es gibt immer Leute die ein Angebot als absolutes Gesetz ansehen. Und denen gefällt es gar nicht wenn plötzlich Dorf X einen anderen Bürgermeister hat als in irgendeinem Roman beschrieben oder ein Ritual anders beschreibt als es im Buch beschrieben ist.
Und vermutlich dürfte sich ein optionales Buch deutlich schlechter verkaufen als eine hochoffizielle und bindende Kulturbeschreibung.
Titel: Golarion VS Faerun
Beitrag von: Parkbank am 01. November 2010, 16:06:25
also nach dem was ich hier lese, kann ich nochmal die Kingdoms of Kalamar ans Herz legen ;) Aber steht ja nicht zur Debatte ... ;)
Titel: Golarion VS Faerun
Beitrag von: Wormys_Queue am 01. November 2010, 17:27:37
Faerun hat eine deutlich höhere Beschreibungsdichte als Golarion, was zum einen am Alter, zum anderen aber auch an ausführlicheren Quellenbüchern liegt.

Ich bin mir nicht sicher, ob man das einfach so stehen lassen kann, wenn man die Gesamtheit des Paizo-Materials betrachtet. Natürlich hat Faerun einen großen zeitlichen Vorsprung, wenn man das aber außen vorlässt, glaube ich, dass der Unterschied weniger in der Detaildichte als in der Organisation der Informationen liegt. Bei Paizo wird die Welt ja ausdrücklich nicht nur in den Quellenbänden entwickelt, sondern darüber hinaus auch in den Abenteuern. Wo es also bei Faerun ein Settingprodukt ohne großartig darüber hinausgehende Unterstützung gibt (Silver Marches, Serpent Kingdoms etc.), gibt es bei Paizo oft für eine deutlich kleinere Region eine Vielzahl von Produkten, die alle Informationen enthalten, die für das jeweilige Setting wichtig sind.

Ums an einem Beispiel zu erläutern: Curse of the Crimson Throne spielt hauptsächlich in der Stadt Korvosa. Dazu gabs einen 64-seitigen Guide und natürlcih 6 Abenteuerpfadausgaben, die ebenfalls Unmengen an Settinginformationen enthielten. Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass das so sehr viel weniger an information ist wie z.B. im Waterdeep-Buch der 3.5, vor allem, da letzteres quasi DIE metropole des Settings ist, während Korvosa eigentlich nur ein kleines unbedeutendes Provinzkaff darstellt.

tatsächlich halte ich also die Detailtiefe der von Paizoprodukten behandelten Teile des Settings oftmals für deutlich höher als die vergleichbarer FR-Produkte. Der Nachteil ist allerdings, dass man sich diese Information (mühselig) zusammensuchen muss, wenn man Wert darauf legt, alles zu einem Thema zu besitzen.

Und so sehr ich auch die DSA-Regionalbände liebe, wenn ich da denselben Maßstab ansetze, wird es auch schwierig. Eine von der Größe mit Korvosa vergleichbare Stadt wie Grangor wird im "Reich des Horas" direkt auch nur mit  6 Seiten bedacht. Da gibts sicherlich noch eine Vielzahl von informationen in anderen, teilweise redundanten Quellen, aber ob ich da letztlich auch dieselbe Detaildichte komme wie für Korvosa, halte ich für fraglich.

In diesem kleineren Maßstab kann Golarion also zumindest für die bereits mit Materialien versorgten Gebiete meines Erachtens zumindest teilweise mithalten. Allerdings gibt es natürlich eine ganze Menge weißer Flecken. und da kommt dann eben das von Xiam angeführte Argument ins Spiel. Die Designer sowohl von Faerun als auch von Golarion versuchten und versuchen, die Settings auch für diejenigen interessant zu gestalten, die auch im bereich Weltenbau gerne viel Eigenarbeit einfließen lassen bzw. nur darauf aus sind, die Sachen nach plünderbarem Material zu scannen. Und da ist es oft eben leichter, nicht zu sehr ins Detail zu gehen, weil dadurch vor allem der Umfang des Materials größer wird, der von den Leuten dann eh nicht verwendet wird.

DSA hingegen ist toll, aber wenn die Welt vom Hintergrund her nicht den eigenen Geschmack trifft, lohnt es sich kaum, die nach trotzdem verwertbarem Material zu durchkämmen, da ist dann einfach der zeitliche Aufwand die Gegenleistung nicht wert.

Ich muss aber auch zugeben, dass ich Probleme mit der Argumentation habe, dass eine Kampagnenwelt "schön ausgeschmückt, stimmig und lebendig" ist, wenn sie zugunsten einer höheren Konsistenz auf eine unserer echten Welt ähnliche Vielfalt und Widersprüchlichkeit verzichtet. Ich stell mir dabei immer vor, dass jemand ein Setting schreibt, in dem die Germanen in Rom einfallen. Gäbe wahrscheinlich einen Riesenaufschrei, weil es ja gar nicht sein könne, dass zwei im selben Raum zu findende Völker so große technische und zivilisatorische Unterschiede aufweise und dann auch noch die Barbaren gewinnen, die doch gerade erst von den Bäumen geklettert sind.

aber ums noch mal auf die Anfangsfrage zurückzubiegen: ich kann mir nicht vorstellen, dass du an Golarion mehr Spass haben wirst als an den Reichen, da diese Welt letztlich sicher eher zwischen den Reichen und Greyhawk angesiedelt ist als zwischen den Reichen und Aventurien.

Andererseits kenne ich inzwischen durchaus einige, die sowohl Golarion als auch Aventurien mögen, vielleicht täusche ich mich also auch. In jedem Fall sollte dir aber klar sein, dass das Produktkonzept von Paizo (eigentlich ähnlich wie in DSA) vor allem auf der Weiterentwicklung der Welt in den Abenteuern beruht und das teilweise ganz schön in Sucherei ausarten kann, wenn man zu einem Thema alles herausfinden will, was es bisher herauszufinden gibt.
Titel: Golarion VS Faerun
Beitrag von: Jadeite am 01. November 2010, 17:56:40
@Wormy:
Ich hatte ja Varisia explizit als Ausnahme genannt. Aber würdest du wirklich empfehlen Pathfinder 1-12 und das Korsovabuch zu erwerben um in der Region zu spielen? Ich persönlich lese den Adventure Path ja auch wegen der Artikel aber für Personen ohne Interesse an vorgefertigten Abenteuern enthalten sie schon eine Menge vorgefertigtes Abenteuer.
Wir mögen beide Golarion, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen. Dennoch ist es nicht unbedingt ein Setting für jeden. Ja, einzelne Teile sind ausführlich beschrieben. Aber wenn die Kritik an den Realms darin besteht das viele Dinge nicht vertieft werden so gilt das doch in noch größerem Maße für Golarion. Das Setting wird zwar aktiv unterstützt, doch sind die Kulturbeschreibungen recht kurz und außerdem immernoch regellastig. Module und Adventure Paths bieten teilweise tiefergehende Informationen, allerdings ist es nicht gerade benutzerfreundlich.
Ähnlich verhält es sich mit anderen Settingelementen. Die Artikel zu den Göttern sind recht gut. Aber es gibt sie noch nicht zu allen Göttern. Wenn man einen Priester der Shelyn spielen möchte hat man lediglich die Informationen aus Gods & Magic und dem Campaign Setting. Für meine Zwecke ist das durchaus ausreichend, aber manche Leute haben gerne mehr.
Und ich würde in Hinsicht auf die Weiterentwicklung Aventurien und Golarion nicht vergleichen. Bei Golarion besteht die Weiterentwicklung darin, dass die Abenteuerpfade Artikel enthalten die einzelne Aspekte des Setting genauer beleuchten, bei DSA wird in den Abenteuern vor allem der Metaplot vorangetrieben während die Beschreibung des Settings in ausführlichen Regionalbeschreibungen stattfindet.
Titel: Golarion VS Faerun
Beitrag von: Wormys_Queue am 01. November 2010, 19:01:37
Ich hatte ja Varisia explizit als Ausnahme genannt. Aber würdest du wirklich empfehlen Pathfinder 1-12 und das Korsovabuch zu erwerben um in der Region zu spielen?

Eher andersrum: Wenn jemand Interesse an der Region äußert, würde ich ihm neben dem Korvosabuch eben auch die genannten Abenteuer (und wenn es um Varisia im Allgemeinen gilt natürlich auch noch AP 13-14 und das Kaer Maga-buch empfehlen.

Allerdings immer nur in dem Sinne, wie ich einem DSA-Spieler, der an Grangor interessiert ist, die ganze Latte an Produkten runterbeten würde, in denen er dazu Informationen finden kann. Ansonsten würde ich erst mal nachfragen, was ihn genau interessiert und dann spezifischere Empfehlungen aussprechen.

Ansonsten wollte ich auch nur darauf hinweisen, dass das immer auch eine Frage des Fokus ist. 234 Seiten Reich des Horas bringen mir halt wenig, wenn ich nur an den 6 Seiten zu Grangor interessiert bin. Umgekehrt nützen mir 64 Seiten Korvosa natürlich wenig, wenn ich die Runenfürstenkampagne spielen will.


Zitat
Ich persönlich lese den Adventure Path ja auch wegen der Artikel aber für Personen ohne Interesse an vorgefertigten Abenteuern enthalten sie schon eine Menge vorgefertigtes Abenteuer.

Mir gings dabei gar nicht nur um die Artikel, sondern auch um die direkt im Abenteuer integrierten Informationen. Diese sind zwar meistens sehr spezifisch auf eine bestimmte Situation oder Location ausgerichtet, gelten ja aber auch über die eigentlichen Abenteuerinhalte hinaus. Das gehört bei Paizo mit zum Konzept und unterscheidet sich deutlich von der Arbeitsweise von z.B. WotC, deren Abenteuer ja meist so generisch wie möglich gehalten sind und daher nur ganz wenig Settinghintergrund enthalten.

in dem Punkt sehe ich eine deutlich nähere Verwandschaft zu den DSA-Abenteuern, die ja auch nicht mit Settinginformation geistern. Und gerade wegen des Metaplots muss man auch dort ja eigentlich die Abenteuer mitnehmen, wenn man settingtechnisch auf dem Laufenden bleiben will.

Persönlich kann ich übrigens mit beiden Ansätzen gut leben.  Ich kanns aber auch verstehen, wenn anderen Spielern  der eine oder andere Ansatz weniger gut gefällt. Das hängt eben vom weiter oben genannten Fokus ab.

Letztlich hat AoS ihre Arbeitsweise bei der Erstellung von Abenteuern ja in einem früheren Post beschrieben. Dass ich da dann ein Problem darin sehe, Golarion mit ihrem Stil zu verbinden, habe ich ja gesagt.
Titel: Golarion VS Faerun
Beitrag von: McBeth340 am 03. November 2010, 13:02:32
Leider spiele ich Golarion aus diesem Grund auch nicht, obwohl mir der Kampagnenband sehr gefällt. Da ich mir die Abenteuer immer selbst ausdenke finde ich es leider sehr sinnfrei, einzelne Regionalbeschreibungen in Abenteuer zu packen. Schade, da ich bei einzelnen Regionalbänden sicherlich zugreifen würde.

So werde ich weiter bei den Realms der 3E bleiben.

Titel: Golarion VS Faerun
Beitrag von: Wormys_Queue am 03. November 2010, 18:28:21
Ich kann nur vermuten, dass das wirtschaftliche Gründe hat. Dicke Regionalbände scheinen zumindest in den USA nicht so gut zu funktionieren, der Transport über Abenteuer dafür aber um so besser. Das ganze hat aber in jedem Fall auch einen gewissen Traditionshintergrund, denn in den Frühzeiten des Spiels war es durchaus die gängige Vorgehensweise, Settinginhalte in die Abenteuer zu packen (und WotC handhabt es mit der 4E ja ebenfalls ähnlich, auch wenn da der Settinggehalt deutlich geinger ist.

Hier in Deutschland scheint das (siehe auch DSA) wohl etwas anders zu sein.

Bei mir ist es übrigens so, dass ich, obwohl ich Golarion sehr mag und Abonnent der Abenteuerpfade bin, trotzdem beinahe zwangsläufig als erstes überlege, wie ich einen Abenteuerpfad in die Realms übertragen kann. und inzwischen kann ich das sogar völlig ohne Gewissensbisse tun, da ich ab spätestens 1385 (eigentlich schon ab 1374) DR die offizielle Timeline weitestgehend ignoriere. Im Prinzip kann ich also auf diese Weise die Realmskontinuität so weiterspinnen, wie sie mir in den Kram passt.
Titel: Golarion VS Faerun
Beitrag von: Guennarr am 05. November 2010, 20:41:45
Hi :)

Meine Gruppe ist nicht wirklich so von Golarion angetan (bis jetzt  :wink:). Aktuell spielen wir mit den PF-Regeln in Eberron und/oder Faerun. Dummerweise bin ich von beidem nicht so extrem angetan. Ich hab hier zwar von Faerun kiloweise Quellbücher rumfliegen, aber irgendwie ist alles sehr groß und unübersichtlich.

Gibt es vom Flair her große Unterschiede zu Golarion? Ist Golarion etwas konsistenter/leichter verständlich gehalten?

Ich würde mir es ehrlich gesagt wünschen, dass ich mal eine Welt hätte, die so gut wie bei Shadowrun oder DSA beschrieben ist. Ein Quellbuch ist ein Quellbuch und nicht ein Mischmasch aus Prestigeklassen, Wiederholungen (Oh, Klasse... wieder was über die Grundrassen  ::)), und etwas Quellen. Dazu viele zerstückelte Informationen, die zwar geniale Abenteuerideen her geben, aber sehr vielschichtig sind.

Erzählt doch einfach mal, was die Vorteile/Nachteile gegenüber Faerun sind ;) Bezüglich der Welt an sich und bezüglich der Quellbücher!

Danke :)

Hallo,

wenn dir an extrem großer Beschreibungsdicht à la Faerun oder DSA liegt, dann ist Golarion sicherlich nicht die Spielwelt deiner Wahl. Grundprinzip von Golarion ist, dass die Spielwelt einsteigerfreundlich ist, einen gut ausgearbeiteten Hintergrund bietet, aber eben nicht einer Gruppe durch allzu dichten Kanon alles vorgibt und die Handlungsfreiheit für SL und Spieler einschränkt.

Was Golarion dafür bietet, ist:
- eine sehr abwechslungsreiche Spielwelt, die nicht wie zu 3.5-Zeiten auf ein Thema abstellt, sondern in verschiedenen Regionen für jeglichen Geschmack ewas bietet, sei es gothic horror, Cthulu-artige Regionen, klassische Wildnis, Ägypten, von bösen Jungs regierte Länder mit Teufelsanbetern Kolonialbesitztümer, untergegangene Zivilisationen zum Erforschen usw.
- ein Kampagnenhintergrund und kein Vorwand für Erweiterungsregeln. Getreu Paizos Motto werden Prestigeklassen nur in homöopathischen Dosen eingeführt und haben dann immer einen echten Einsatzzweck. Bei früheren 3.5-Bänden gab es nahezu keine neuen Regeln, sondern reinen Fluff in Kampagnenbänden. In neueren Bänden ist es etwas mehr geworden, aber immer noch deutlich reduzierter im Vergleich zu 3.5-VR.

Also: Nicht so tief ausgearbeitet und vordefiniert wie du es dir vielleicht wünschst, aber mit allerlei anderen Vorteilen gesegnet. V.a. aber geben die vielen Module und Abenteuerpfade, neuerdings auch Romane viele beispielhafte Geschehnisse und Entwicklungsmöglichkeiten, die man nutzen _kann_, aber nicht muss. Und erfahrungsgemäß wissen außer ausgesprochenen Hardcore-Spielern, die sich jahrelang in einen Kampagnenweltkanon hineingearbeitet haben, solche Freiheiten - kombiniert mit einem viel Hintergundmaterial - sehr zu schätzen.

LG
G.

P.S. Habe Forgotten Realms seit der hellgrauen Box gespielt und mag die Vor-4e-Realms immer noch ausgesprochen gerne! Habe Golarion aber inzwischen als einsteigerfreundliches Setting mit viel Handlungsfreiheit ebenfalls sehr, sehr schätzen gelernet.
Titel: Golarion VS Faerun
Beitrag von: AnOceanSoul am 05. November 2010, 22:38:08
 :suspious: Wo ist Faerun wirklich dicht beschrieben?! Es gibt viel dazu - ja. Faerun ist m.M. aber alles andere als homogen.
Titel: Golarion VS Faerun
Beitrag von: nomog am 06. November 2010, 00:16:09
Wenn dir High-Fantasy gefaellt und du es gerne etwas genauer beschrieben hast dann versuche es mit Dragonlance (fuer D&D 3.5 von Margaret Weis Productions). Aufgrund der vielen Romane die fuer dieses Setting erschienen sind, hat diese Welt eine sehr ausgearbeitete Hintergrundgeschichte. Die Quellen-Buecher konzentrieren sich auch eher auf fluff als auf neue Talente etc.
Titel: Golarion VS Faerun
Beitrag von: Wormys_Queue am 06. November 2010, 00:39:55
:suspious: Wo ist Faerun wirklich dicht beschrieben?! Es gibt viel dazu - ja. Faerun ist m.M. aber alles andere als homogen.

Als wäre Aventurien homogen. Die haben doch alle möglichen Kulturen auf einen sogar viel kleineren Raum zusammengeklatscht, da darf man auch nicht wirklich über Sinn oder Unsinn nachdenken.

In der Beziehung seh ich ehrlich gesagt gar keinen so großen Unterschied. Wie die Reiche oder Golarion macht auch die Welt des Schwarzen Auges vor allem dann Sinn, wenn man die Regionen einzeln betrachtet.

Wobei ich persönlich damit eh keine Probleme habe. Unsere echte Welt ist alles andere als homogen, da wüsste ich nicht, warum ich eine solche Forderung überhaupt an eine Fantasiewelt stellen sollte.

Ansonsten hindert dich nichts und niemand, die Sachen aus den Aventurienbüchern in eine D&D-Runde zu übernehmen. Der Fluff hat ja mit den Regeln zunächst mal nicht viel zu tun. Und wenn du das Horasreich in eine D&D-Welt transferieren willst (oder die Cormyrer mit der neuesten garethischen Mode ausstaffieren und so die Reiche aufpeppen willst), ist das meines Erachtens nicht wirklich ein Problem.
Titel: Golarion VS Faerun
Beitrag von: AnOceanSoul am 06. November 2010, 09:45:59
Ansonsten hindert dich nichts und niemand, die Sachen aus den Aventurienbüchern in eine D&D-Runde zu übernehmen.

 -_- Ich weiß aktuell selbst nicht so ganz was ich möchte....
Ich hatte halt nur öfter gehört, dass Galarion sooo toll ist. Mein Freund meinte, dass es nichts für ihn/uns wäre... entsprechend wollte ich hier mal nachfragen.
Was und wo wir genau spielen muss ich mit meinen Spielern klären. Wir bekommen 2 TeilzeitDSA-Spieler dazu. Wenn die Lust hätten, dann könnten wir die DSA-Welt benutzen... dafür müssten sie mir aber vieles an Fehlern verzeihen ;)

Oder aber ich wühl mich noch mal anständig durch Eberron/Faerun durch...  :) Da weiß ich eben noch nich genau wo ich/wir hin will/wollen.
Titel: Golarion VS Faerun
Beitrag von: Wormys_Queue am 06. November 2010, 12:01:50
Was mir persönlich an Golarion gut gefällt:

Menschenzentrierte Kampagne: Die anderen Völker gibt es auch, aber die Menschen stehen im Mittelpunkt des Geschehens. Und ähnlich wie bei DSA gibt es tatsächlich verschiedene menschliche Kulturen, die auch in der Praxis als solche behandelt werden.

Machtniveau: Golarion ist zwar auch eine hochmagische Welt, ist aber in dieser Hinsicht deutlich unter Faerun oder Eberron angesiedelt. Keine Erzmagier an jeder Straßenecke, kein ständiges Ebenenreisen, menschliche Gegner auch auf höheren Stufen. Nachteil (falls man das also solchen empfindet): die ganz hohen Stufen >15 bzw. im epischen Bereich werden eigentlich so gut wie nicht bedient.

Ähnlichkeit zu unserer Mutter Erde: Ist wohl nicht jedermanns Geschmack, aber mir persönlich gefällt es sehr gut, dass menschliche Kulturen auch aus unterschiedlichen historischen Epochen im Setting enthalten sind. Ob Taldor mit seinen byzantinischen Einflüssen, Qadira (Persien) oder Katapesh (Tunesien/Marokko) undundund, man hat eben die Möglichkeit, verschiedene Settings in einer Welt zu bespielen. Und aufgrund der Art der Konstruktion empfinde ich das keineswegs als denselben zufälligen Flickenteppich, wie das bei Faerun teilweise der Fall ist.

Für Golarion würde ich dem Anfänger eigentlich immer den Almanach zum Finstermondtal und die dazugehörigen Abenteuer empfehlen. Die Gegend ist recht gut ausgearbeitet, da kann man also durchaus auch mal etwas ins Detail gehen.
Titel: Golarion VS Faerun
Beitrag von: Nightmoon am 07. November 2010, 19:43:06
Spielen auch in den Reichen. Gerade der Punkt des Machtniveaus würde mich an Golarion glaube ich schon stören, da ich lange Kampagnen bis in die epischen Stufen hinaus sehr gerne mag. Aber ich hoffe ja sehr stark, dass Paizo die Anspielungen aus dem Grundregelwerk verwirklicht und irgendwann epische Regeln rausbringen wird ;)
Titel: Golarion VS Faerun
Beitrag von: Guennarr am 07. November 2010, 20:36:46
:suspious: Wo ist Faerun wirklich dicht beschrieben?! Es gibt viel dazu - ja. Faerun ist m.M. aber alles andere als homogen.

Dicht beschrieben und homogen sind auch zwei vollkommen unterschiedliche Paar Schuhe. Du vergleichst Äpfel mit Birnen.
Ich schrieb Beschreibungsdichte und bezog mich dabei weniger auf einen Einzelband als auf die Gesamtheit verfügbarer Infos aus inzwischen gut 20 Jahren Kampagnensets (inzwischen vier an der Zahl), Dragon-Artikeln (die sogar noch weiter zurückreichen), Ergänzungsbänden und Abenteuern (alleine während der dritten Auflage ca. 20 Hardcover-Bände), Romanen (unzählige) und dem, was an Fanmaterial auf Seiten wie www.candlekeep.com zusammengetragen wurde (hunderte bis tausende Seiten an Inhalt).

Das ist viel Zeug. Wenn du wie beschrieben DSAler dabei hast, v.a. solche, die Aventurien wie ihre Westentasche kennen, rate ich dir schon mal von DSA ab. Du willst eher spielen und Spaß haben und nicht über die Akuratesse deiner Weltenbeschreibung diskutieren.

Golarion bietet den einen Riesenvorteil, dass dort für jeden Spielstil eine eigene Region existiert - und das sollte ja erstmal reichen, um zu starten. Diese Region kannst du anhand existierenden Materials, eigenem Material (z.B. aus den Realms, aber auch aus DSA, Ravenloft usw.) beliebig gestalten - und niemand wird sich beklagen können, dass du gegen Kanon "verstößt".

Wenn du bereits in Forgotten Realms sehr bewandert sein solltest, ist diese Kampagnenwelt ebenfalls sehr empfehlenswert. Unter Kosten-Nutzen-Gesichtspunkten dürfte der 3.0-Kampagnenband von Amigo, der bis vor kurzem noch gut erhältlich war (für gerade mal 20 EUR für ein brechendvolles Hardcover), sehr empfehlenswert sein.

Zukunftssicherer und spannender dürfte aber sicher Golarion sein.
Was sollte ich auch anderes sagen. ;)

LG
G.
Titel: Golarion VS Faerun
Beitrag von: Guennarr am 07. November 2010, 20:39:36
Spielen auch in den Reichen. Gerade der Punkt des Machtniveaus würde mich an Golarion glaube ich schon stören, da ich lange Kampagnen bis in die epischen Stufen hinaus sehr gerne mag. Aber ich hoffe ja sehr stark, dass Paizo die Anspielungen aus dem Grundregelwerk verwirklicht und irgendwann epische Regeln rausbringen wird ;)

Ausgeschlossen ist nichts, aber bisher gibt es dazu nichts Offizielles und das führt auch ein wenig off topic.

Nur soviel: Es gibt auch hochstufiges Material von Paizo. Gerade im Modulbereich gibt es zwar nicht viele, aber einige ziemlich fordernde hochstufige Abenteuer. Und die Kampagnenwelt liefert ja genug Potenzial für einzelne übermächtige NSC, die (glücklicherweise!) bisher nicht auf die Realms-typische Art so ausgearbeitet wurden, dass sie einem an jeder Straßenecke über den Weg laufen könnten.

LG
G.
Titel: Golarion VS Faerun
Beitrag von: sensen am 07. Februar 2014, 16:01:50
Wir bespielen aktuell Golarion und Krejor (das ist die Welt von Arcane Codex). Fearun könnten wir locker dazu nehmen, aber einer der SC hat in dieser Ebene Mist gemacht, daher können wir da nie mehr hin.

Eines der schönen Dinge an Golarion sind die "Elfentore". Da kann man einfach jeden Backround bespielen. Sogar wenn man keinen Gate-Spell hat.