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Inspirationsquelle | Wofür? |
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Edward Gaines - A Lesson Before Dying (http://en.wikipedia.org/wiki/A_Lesson_Before_Dying) | Als mir die Idee kam, ein Szenario auf beengten Raum zu halten und eine Charakterstudie zu führen, über zum Tode verurteilte Menschen, fiel mir dieses Buch ein, was ich 2002 das erste Mal gelesen habe. Im Laufe des Szenarios las ich es dann ein zweites Mal. Es sollte eines der Grundthemen für das Szenario sein: wie gehen Menschen mit dem Wissen um, dass sie bald sterben werden? |
Augenzeugenberichte von Menschen in Gefangenschaft, Krieg und Katastrophengebieten | Hier könnte ich kaum alle nennen, aber es zählten die unzähligen Amnesty Internationalberichte über Folter dazu, das Kriegstagebuch Peter Hagendorfs (http://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Hagendorf) aus dem 30-jährigen Krieg, unzählige Berichte aus modernen Kriegen, Zeitzeugengespräche (vor allem Opfer des Nationalsozialismus und des Stalinismus) und dergleichen. Entgegen der Schrecken dieser Berichte habe ich mich entschieden, den Gefängnisaufenthalt abseits der Todesdrohung nicht übertrieben inhuman zu gestalten, weil das sicher auch als Spieler unschön ist. |
Konfuzius (http://de.wikipedia.org/wiki/Konfuzius) | Die Frage war, welche Kultur ich mir für sowas vorstellen könnte. Ich habe ein konfuzianisches China als Grundgerüst genommen. Der Grund liegt darin, dass es einen romantisierten Konfuzius gibt (dessen Weisheiten wir gerne austauschen) und einen undurchsichtigen Konfuzius. Wer sich mit seinen Werken näher beschäftigt hat, finde sehr viele Widersprüche, was vor allem daran liegt, dass Konfuzius vor allem durch seine Schüler überliefert ist und über die Jahrhunderte seine Weisheiten immer wieder neu auf die polit. Situation gespiegelt und interpretiert wurden. Das - zusammen mit den Zuständen im China während der Opiumkriege (deswegen europäische und fremde Einflüsse) und dem typischen altchinesischen Sinozentrismus - gab mir das Gefühl, dass eine Anleihe an einer fiktiven, aber leicht chinesischen Welt glaubhafter wäre als eine amerikanische Todeszelle im Verurteiltenblock. Gleichzeitig ist China kein Reich seiner Grenzen, wenn man so will, sondern ein Reich der Kultur. Es funktioniert anders als ein Nationalstaat nach moderner Art, was alleine an dem Alter Chinas liegt. Aber darin liegt er der Kampf Tradition gegen Moderne des modernen Chinas verborgen. Die äußeren Gebiete Chinas kämpfen teilweise um Unabhängigkeit und andere, eigene Kultur (Uiguren bspw.) und das Land selbst mit alten Traditionen und eine Annäherung an den Westen und den modernen Erfindungen unseres Zeitalters. China greift groß in die Natur ein durch den Schadstoffausstoß, aber auch durch riesige Staudämme (auch auf Kosten der eigenen Bevölkerung). Sie schränken den Handel mit seltenen Erden ein. Ja, überspitzt formuliert könnte man glauben, sie tun so, als hätten sie ein Primat über die natürlichen Ressourcen. Aus dieser Überlegung ist der Besitz der Chuang über den Garten entstanden. |
Teile des Buddhismus (http://de.wikipedia.org/wiki/Buddhismus) | Die vier edlen Weisheiten und die Frage, wie kann man in einer Fantasyrunde ins Nirvana einziehen. Oder anders ausgedrückt, wie kann man ins Alles transzendieren und das Ich auflösen. Das ist der Weg, den fast jeder von euch gegangen ist, wenngleich natürlich nicht mit einer wirklichen Erleuchtung zu vergleichen. Aber die Anleihe sollte da sein. |
Environmentalism (http://en.wikipedia.org/wiki/Environmentalism) und der Grundbegriff der Ökonomie | Ich habe in Wirtschaftsethik gelernt, dass Ökonomie an sich bedeute, dass der Haushalter mit den knappen Mitteln, die ihm von Natur aus zur Verfügung stehen, sein Überleben bestreitet. Die Ökonomie also die sinnhafte Nutzung von knappen Gütern beschreibt. Ob das die Ökonomie ist, die wir heute mit dem Begriff belegen, darüber werden wir wahrscheinlich streiten. Ich denke zumindest nicht, dass ökonomisch immer dann sparsam und effizient meinen darf, wenn wir es dafür verwenden, wenn ich mir die immensen Müllberge überall anschaue an Überschussproduktionen bspw. - Dahinter verborgen liegt auch der Umgang mit knappen Mitteln und die Erkenntnis, dass alle Ressourcen am Ende knapp sind, wenn auch in unterschiedlicher Intensität und von der Region, Nutzen, Bedarf etc. abhängig. Aber genau hier - wo einstmals die Ökonomie mit ihren Gesetzen zu wirken versuchte - bedarf es heute des Environmentalism, um auf solche trivialen Dinge aufmerksam zu machen, wenn auch der Ökologismus, wenn man dieses Kunstwort mal nutzen will, natürlich mehr ist. Ich bin kein Freund des romantischen Green Thinking, ganz und gar nicht. Aber ich bin mir über Ressourcenkonflikte bewusst und dies sollte im Unterton dieser Kampagne mitspielen. Deswegen gab es die gebeutelte Welt mit knappen Ressourcen, die vor sich hinsiechte, weil sie ausgebeutet war und den Garten der Erneuerung, wenn man so will. Die Runde plädierte nicht wirklich für eine Lösung (denn die hat der Spielleiter nicht und würde deswegen auch kaum eine anpreisen), sondern stellte die Fragen dazu. Sodass das Ende eher ein Neustart dieses Prozesses ist. |
Jared Diamond - Kollaps (http://de.wikipedia.org/wiki/Kollaps_(Buch)) | Dass ich speziell darauf gekommen bin, liegt an diesem Buch. Ich habe mir auch solche Sachen wie An Inconvient Truth (http://en.wikipedia.org/wiki/An_Inconvenient_Truth) und dergleichen angeschaut, schaue mir regelmäßig Prognosen der Weltuntergangspropheten und der Realitätbeschöniger an und such dazwischen irgendwo eine realistische Erwartung, wo es mit uns und unserer Erdnutzung hingeht. Dieses Buch war die positivste Erscheinung unter all den Sachen, die ich gelesen habe. Und sein Inhalt hat mich in Bezug auf die Untertonfragestellung stark geprägt. |
Ich würde sagen, dass innerhalb dieser großen Blöcke meine grundsätzliche Inspiration für diese Runde zu suchen ist. In diesem Zusammenhang sind auch die genutzten Bilder des Ouroboros (http://en.wikipedia.org/wiki/Ouroboros) zu sehen, das Vorgehen der Kaisersöhne und fast aller anderen NSCs. Ich habe dazu versucht sie mit Persönlichkeiten auszustatten, um sie nicht nur zweckdienlich, sondern eigenständig wirken zu lassen.