Hithoel - Gassenläufer, Agent (manchmal für Spezialeinheiten
der Palastgarde gebraucht)
"Ehrhebt euch aus eurer Meditation, Meister, die Stunde rückt gegen neun vor!"
Unwillig runzelte Nymiel Hisindryl eine Augenbraue, noch lag er in seinem überaus bequemen, großen Bett und gab sich der Trance hin.
Trotzdem ihn seine eigene Stimme wiederholt aufforderte, seinen Pflichten nachzugehen, beschloß der Faer'thir nach kurzer Überlegung, dass das Ärgernis, das ihm die Stimme bereitete geringer wog, als das Ärgernis, welches es bedeutet hätte, sich aufzurichten.
Erst als der Zauber, welchen er auf sein privates Konstrukt gelegt hatte, erneut ausgelöst wurde, und er sich sagen hörte:"Erhebt euch, letzte Woche hat euch der Faer'thyriss bei der Versammlung der lehrenden Magi für euer häufiges Zuspätkommen gerügt!", gelangte Nymiel zu der Überzeugung, dass der Unmut des Erzmagiers wohl wert war, verhütet zu werden, rollte sich Nymiel in die Waagrechte und begann aus dem Bett zu schweben
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Fly at will bis zu einer Höhe von 30 ft, CL 20 ist eine der Fähigkeiten innerhalb des Mytals.
Sein multifunktionales Effiggy, welches entfernt an eine Aberration erinnerte, welche mit vielen Armen, an deren Enden sich Greifarme, Zangen, Scheren, Besen, Schaufel, Messer und dergleichen befanden, ausgestattet war, half ihm beim Anziehen seiner dunkelgrauen Robe und des dazugehörenden Umhangs. Mit einem Gedanken flog das Lehrbuch aus seinem reich gefüllten Bücherregal zu ihm und er begab sich, nicht ohne einem Seufzer, durch das dunkle Portal, das ihn ins Erdgeschoss der Akademie von Myth Dyraalis, Val’Istiran, brachte.
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Akademie der Magi "Val'istiran:
Die Akademie an sich ist wohl eines der größten Gebäude in ganz Myth'Dyraalis, deren höchste Turmspitzen mit Sicherheit annähernd auf gleicher Ebene mit den höchsten Gemächern des Palastes von Myth'Dyraalis liegen. Das 4- stöckige Grundgebäude beinhaltet 14 riesige Hösäle, unzählige kleinere Seminarräume, viele Experimentalräume sowie natürlich ein Bestiarium und als Herzstück die Bibliothek. Das Gebäude selbst ist reich verziert mit Steinmetzarbeiten, welche an der Außenseite Val'Istirans umgeben von magischen Schriftzeichen sowie den Zeichen der magischen Schulen, Szenen aus der reichhaltigen Geschichte der Stadt darstellen. Die architektonische Formgebung kann als ungefährer Kubus bezeichnet werden, wobei jeweils an jeder Ecke und auch in der Mitte ein kreisrunder Turm zu finden ist, welche sich, glatt und unverziert über die Dächer der Stadt erheben. Der mittlere Turm ist zudem der Sitz des amtierenden Erzmagiers, des Faer'thyriss und dient in den unteren Stockwerken den Meistern der Akademie als Wohnstätte.
Die Leere der Gänge war Nymiel ein guter Hinweis auf die Verspätung, welche er schon verzeichnen mußte.
Auf dem Weg in den Hörsaal führte ihn sein Weg mitten durch die prächtige Empfangshalle der Akademie, in welcher sich seine Aufmerksamkeit einigen Adepten zuwandte, die interessiert um ein großes, reich geschmücktes Schachbrett standen, Austragungsort jahrelanger Schachpartien in der intellektuellen Schlacht zwischen Ithron Qurellin, dem Faer’thyriss, und Nymiel selbst.
Mit einem knappen Blick erkannte Nymiel, dass der Erzmagier über Nacht einen brillianten Zug geliefert hatte, der scheinbar bei den jungen Adepten für Erstauen sorgte.
Nymiels Prioritäten wechselten fliegend als er beschloß, sich Zeit für eine Antwort auf dem Feld zu nehmen. Kaum registrierte er das Zurückweichen der Adepten , als er seinen Verstand in die mathematischen Möglichkeiten der Ausgangssituation versenkte.
Die von schwarzen Rissen durchzoene Iris mögen ebenso wie auch der pechschwarze Mantel des Faer'thir, welcher Licht nahezu zur Gänze verschluckte, was ihm ein zweidimensionales Aussehen gab, das ihrige zu dem Respekt der Schüler getan haben. In seinem Hochmut meinte Nymiel bereits nach wenigen Augenblicken die Intentionen seines Gegenspielers herausgefunden zu haben. Einen passenden Gegenzug, der Ithron gleichzeitig auf der sicheren Seite wiegen sollte, fand er nach ein paar Minuten Überlegung. Selbstzufrieden schwebte er danach weiter, Richtung Vorlesungsraum Nummer 7.
Als er am "kleinen Beschwörungsraum", wie dieser von den höheren Semestern genannt wurde, vorüberschwebte, erblickte er einen der jungen Tutoren, Dirillar Malnáin, der die Vorbereitungen zu einer der fortgeschrittenen Übungen traf. Auf einer Plattformstehend, in welche ein Pentagramm aus Mithril geschmiedet wurde, übersah er die zahlreichen Vorbereitungen, welche die in Kutten umhereilenden jungen Magi versahen, welche Kerzen, kleine Kisten und auf die Entfernung undeutbare Gegenstände in rotes Tuch gehüllt herumschleppten.
Rasch wurde danach die schwere Doppeltüre innen geschlossen, als der vorüberschwebende Magi bemerkt wurde, eine Tatsache, die Nymiel schulterzuckend zur Kenntnis nahm.
Der Saal war bis auf den letzten Platz belegt und das Rascheln der Blätter verriet, dass die meisten der eifrigen Adepten noch schnell ihre Unterlagen in Ordnung brachten um während der Veranstaltung keine kostbare Zeit zu verlieren. Nicht umsonst standen die Logik - Vorlesungen Nymiels im Ruf mit zu dem Anspruchsvollsten zu gehören, wodurch sich ein junger Grauelf auf dem weg in die Ränge der Magi kämpfen musste.
Nachdem er seine Sachen auf dem Tisch platziert hatte, brachte er den Saal mit einem dezenten „Ich bitte um Ruhe“ zum Schweigen.
Nymiel blickte skeptisch auf das Thema, welches er in der heutigen Vorlesung halten sollte. „Unnötiges veraltetes Zeugs, zudem von einem für das fünfte Semester geradezu lächerlich niedrigen Niveau..“, dachte Nymiel mit einem Anflug von Entrüstung.
„Wir behandeln heute das Thema der Laplace’schen Konvergenz im Reellen“, und begann die Überschrift an die Tafel zu schreiben. "Wir werden uns von nun an generell ein bisschen vom empfohlenen Buch absetzen, welches ich durch und durch für wenig gelungen halte“. Raunen ging durch die Menge und Nymiel sah sich tatsächlich gezwungen, einen übereifrigen Studenten, welcher bereits im Voraus gelernt hatte, auf die Unumstößlichkeit seines Entschlusses hinzuweisen.
Nymiel schauderte es vor dem unnützen Fleiß: “Es ist nie schlecht mehr zu wissen als die Anderen, merke dir das“, sprach er mit einem kaum merkbaren Unterton von Ironie.
Nymiel wandte sich wieder der Tafel zu und begann seinen Vortrag auf die für ihn übliche konfuse Art, indem er die Gesetze der Übersichtlichkeit, welche ihn in seinem Genie bloß einzuschränken schienen, gekonnt ignorierte und sich stattdessen auf Querverweise und zahlreiche Platzhalter verlies.
Er war gerade dabei, seine Lieblingsherleitung in ihrer vollen Blüte zu zelebrieren und ihr mit zahlreichen Fremdwörtern jenseits des Niveaus des 5.Semesters zu huldigen, als ein aufkommendes Raunen ihn dermaßen störte, dass er sich herumwirbelnd umdrehte, um die Übeltäter zur Rede zu stellen:"Ist euch da drüben in der Ecke irgendetwas unklar??"
Schüchtern meldete sich ein Adept zu Wort:"Nein, Faer'thir, es ist nur so... Ich habe einen Schrei gehört.."
Der Troll kan mit gutem Recht als ein besonders abscheuliches Exemplar seiner Gattung bezeichnet werden:
Wenngleich kaum größer als die meisten seiner Artgenossen, zeugt doch schon allein die Breite der höckrigen, muskulösen Schultern von der Kraft dieses Biests, sowie die verschlagenen roten Augen von seiner Bosheit.
Mit einem lauten Brüllen, mit dem sich der übelriechende Atem der Kreatur auf der Lichtung ausbreitete, stürmte der Troll auf Gilthalas zu, der dem ersten Angriff knapp ausweichen konnte und sich danach in das nahe Unterholz zurückzog, von wo er einen Pfeil nach dem Untier sandte, der aber in der offensichtlich harten Haut stecken blieb.
Während sich Tahl'alfar in den Rücken des Trolls brachte, eilte Sidiriel Gilthalas zu Hilfe und bedrängte ihren Gegner aus wenigen Schritt Entfernung mit einem weiteren Pfeil, wobei ihm ein unwilliges Grunzen vom Erfolg seiner Attacke zeugte.
Mit wütenden Hieben griff die Bestie Sidiriel an, er sein Heil daraufhin sehr zum Entsetzen Gilthalas in der Flucht suchte.
Auch die Hiebe Tahl'alfahrs schienen dem Troll wenig Probleme zu bereiten, wenngleich sein grünliches Blut aus mehreren Wunden schon hervorsickerte, nur um sie bald darauf wieder zu verschließen.
Sidiriel geriet in arge Bedrängnis, als ihr Gegner sich auf seine Fährte setzte und ihn zum bevorzugten Ziel seiner Hiebe machte. Während Tahl'alfar und Gilthalas ihm schließlich den Troll vom Leibe hielten, beschwor der Kleriker mit den Worten: "Solonnor, schicke mir dein reinigendes Feuer, auf dass ich dieses abscheuliche Geschöpf, diese Beleidigung der Natur darin läutere!"
eine Säule aus hellblauem Feuer, unter welcher der Troll kreischend zu Boden ging.
Die Kampfgenossen waren allerdings darauf bedacht, die Kreatur endgültig zu töten, so dass sie den Leichnam anzündeten und hernach die verkohlte Leiche im nassen Gras liegen liessen.
Gilthalas, dessen Gemüt ob der Strapazen und des schweren Kampfes ermüdet war, nahm jedoch Anstoß, an der vermeintlichen Feigheit des Klerikers, welcher vor dem Anprall des Trolls zurückgewichen war und ihn alleine den Klauen des Trolls ausgesetzt hatte.
Hauptsächlich war es wohl den bedachten Worten der maskierten Tänzerin zuzuschreiben, dass sich Gilthalas, beruhigt und von seinen Wunden erlöst, bereit erklärte, sie nach Myth' Dyraalis zu führen, welche er nur als "Die Steinerne" erwähnte.
Nach etwa einer Stunde schweigsamen Marsches wurden die Schritte Gilthalas etwas langsamer...
Langsam erblickten die Gefährten durch die Äste und Zweige der gewaltigen Bäume, von denen stets Regentropfen auf den mit Moosen überwucherten Boden tropften, eine Wand.
Riesenhaft war sie und schwarz, bis auf einige weiße Adern, welche sie wie die Haut eines riesigen lebendigen Tieres durchzogen.
Als sie näher kamen, wurde ihnen Gewahr, dass sich die Mauer in großen Dimensionen weit nach links und rechts erstreckte.
Ein schmaler Streifen von etwa viereinhalb Metern ohne größere Bewachsung trennte den Wald von der Mauer aus Marmor.
Aus den Bäumen tretend, warfen die Elfen, welche sich im Vergleich zu der gut 9 Meter hohen Mauer winzig ausmachten, ihre scharfen Blicke auf die Beschaffenheit dieser Befestigung:
Sie war glatt wie polierter Obsidian.
In einiger Entfernung waren grazile Türme auszumachen, welche sich dem wolkenverhangenen Himmel entgegenreckten.
Mürrisch und etwas mißtrauisch sah sich Gilthalas um. Dann deutete er knapp nach rechts, in Richtung eines etwas breiten Turmes, von welchem sich zwei kleine Seitentürmchen in Richtung des Waldes nach oben erhoben.
"Das Nordtor der überlebenden Schwester", murmelte er leise, fester dann: "Aa' menle nauva calen ar' ta hwesta e' ale'quenle" - Spoiler: Klicke, um den Beitrag zu lesen
Möget ihr stets mit Wind im Rücken über grüne Pfade reisen!"
- Ich habe euch so weit gebracht wie ich konnte. Gebt Acht auf euch!
Mit diesen Worten wandte er sich um und bewegte sich mit in der Entfernung leichter werdenen Schritten auf den Wald zu.
Mit angespannt die Zinnen absuchenden Augen näherte sich die Hoffnung Nuállas' dem Tor. Kein Wort fiel zwischen den beiden Elfen, welche sich der Schwere der Situation bewußt waren. Wenn sie hier scheiterten, war diese Mission nur wenige Stunden nach ihrem Aufbruch gescheitert!
In den Turm eingelassen war ein Tor aus weißem Stahl, welches ebenso perfekt abschloß, wie auch die Mauer, doch im Gegensatz zu ihr war das Abbild eines Elfen in das Tor eingeätzt, welcher unter dem Odem eines Drachens hinwegtauchend diesem einen Pfeil ins Auge jagte.
Sidiriels und Tahl'alfahrs Blicke kreuzten sich.. Der Moment der Entscheidung war gekommen.
Mit schwereren Schritten als sonst ging Sidiriel auf das Tor zu und hob seine Hand, um in einer mehr symbolischen Geste zu klopfen...