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Workshop => Story Hour => Thema gestartet von: Nakago am 26. Oktober 2007, 09:28:11

Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 26. Oktober 2007, 09:28:11
Dies ist die Geschichte unserer Kampange, die in Pre Sembia des 8 JH in Chondathan, dem späteren Searlon, spielt. Der Prolog, bzw. die Hintergrundgeschichte meines Chars ist hier zu lesen: http://forum.dnd-gate.de/index.php/topic,15865.0.html

Anregungen, Kritik, Bemerkungen und Lob sind ausdrücklich erwünscht. Viel Spaß beim Lesen.  :lol:

Der Test der Zeit
Chroniken der Kundschafterin
1 Kapitel
Tod, aber tödlich


5 Tarask Das Jahr der Visionen 731 TZ  Chondathan

Tymora lächelt mir wahrlich. Renya Harloff hat nach mir geschickt. Die gute Frau Renya Harloff ist die Besitzerin des Brunnenhauses, einer einschlägig bekannten Kneipe in der Weststadt. Man sagt, sie hätte mit der Diebesgilde von Chondathan zu tun gehabt. Die Diebesgilde ist vor etwa ein oder zwei Zehntagen zerschlagen worden, den Anführer Luvius den Schneider und zwei seiner schlimmsten Spießgesellen hat man nach kurzem Prozess an Rallards Baum aufgeknüpft. Dieses Spektakel habe ich mir nicht entgehen lassen, es ist selten, dass auf dem Rallardplatz solch eine exklusive Hinrichtung stattfindet.

Die Sonne geht unter und ich bringe meine kleine zweijährige Tochter Mili zu Bett, nachdem ich sie gewaschen und ihr schönes rotes Haar gebürstet habe. Dann singe ich meinen kleinen süßen Fratz in den Schlaf. Möge sie süße Träume haben. Bald wird es aufwärts gehen, Bald! Ich ziehe mich um, ziehe meine Schürze und mein Kleid aus und meine Lederrüstung an. Lange ist es her, dass ich sie getragen habe. Das Westviertel hat den Ruf, nicht die sicherste Gegend in Chondathan zu sein und es kann nichts schaden, wenn man dort zeigt, dass man kein leichtes Opfer ist. Die Rüstung sitzt gut, wie an dem Tag, als ich sie gekauft habe. Als letztes das Wehrgehänge, ungewohnt das Gewicht an meiner Seite. Probehalber ziehe ich das Rapier, das ich noch nie benutzt habe. Unbefleckt und scharf glänzt die Klinge im Kerzenschein. Das Gewicht der Waffe fühlt sich gut an in meiner Hand. Ich führe ein paar schnelle Attacken und Paraden aus. Ja, ich habe es nicht verlernt. Mit neu gewonnenem Selbstvertrauen stecke ich das Rapier zurück, küsse meine schlafende Tochter auf die Stirn, rücke die Decke zurecht und lösche die Kerze.

Im Schankraum sage ich Frau Erlann bescheid, meiner Gönnerin, Arbeitgeberin und Vermieterin in einer Person, dass ich weggehe und wohl erst spät nach Hause komme. Es wäre nett, wenn sie mal zwischendurch nach Milindra schauen könnte. Die gute Frau verspricht es und meint, ich solle nur vorsichtig sein. “Klar, werde ich“, tätschle mit gespieltem Selbstvertrauen mein Rapier und trete nach draußen. Kalt pfeift der Wind durch die Gasse und ich ziehe meinen Umhang enger. Nach etwa einer Viertelstunde erreiche ich den Innenhof, in dem das Brunnenhaus steht. Den Namen hat es vom Brunnen hier. Auf der ummauerten Fassung steht ein steinerner, übermenschlich großer Dämon, dessen grinsendes Gesicht von Taubendreck gesprenkelt ist. Spitz sind seine Zähne, taxierend sein steinerner Blick. In Chondathan stehen tausende solcher steingewordener Schrecken, um Feen und Elfen draußen zu halten. Man munkelt, dass nicht alle Statuen von Menschenhand gemacht sind, sondern dass wirkliche Gargylen darunter sind, die sich unbeweglich in der Masse der Wasserspeier verstecken und geduldig auf ihre leichte Beute warten. Nicht nur vor Kälte fröstelnd passiere ich den unheimlichen Brunnen.

Lärmende Zwerge im bärtigen Dutzend bevölkern die kleine, verräucherte Kneipe von Renya Harloff. Die übergewichtige Frau, die sich für ihr Gewicht erstaunlich schnell bewegt, begrüßt mich hinter dem Tresen stehend. Sie drückt mir einen Humpen schäumenden, billigen Bieres in die Hand und zeigt mir einen Tisch, wo ich warten soll. Ein in eine bunte Tunika gekleideter Priester der Tymora mit grünen Augen, rotblonden Haaren und gesunder sonnengebräunter Haut sitzt schon dort. Wir begrüßen uns, wie es bei Anhängern der Tymora Brauch ist, indem wir uns umarmen und unsere Anhänger berühren lassen. Seine Hand wandert dabei viel zu weit runter auf meinen Po. So ein Ferkel!

Wir lösen uns und schon bald wird klar, dass er auch aus den Tälern kommt. Er stammt aus dem Nebeltal, seine Eltern haben dort eine Taverne. Er flirtet mir etwas zu sehr und ich zeige meinen Ehering. Manchmal ist es doch gut, verheiratet zu sein, auch wenn der Ehemann einen hat sitzen lassen. Schließlich überredet er mich zu einem Würfelspiel. „Wer wagt, gewinnt!“ Und die Göttin lächelt mir wahrlich. Wenig später kommt ein weiterer, sehr schlanker Mann herein. Er stellt sich als Estarion vor. Im Laufe des Abends stellt sich dann heraus, dass es sich bei ihm um einen elfischen Barden handelt, auch wenn er versucht, dass geheim zu halten. Auch er steigt in unser Spiel ein und der Haufen an Silbermünzen wächst stetig vor mir an. Unsere Runde wird komplett, als eine junge braunhaarige Halbelfe in der Kleidung einer Marktfrau und ein gerüsteter Schlachtenrufer des Tempus sich zu uns setzen. Die wirklich gut aussehende Halbelfe stellt sich mit Xanaphia vor, kurz Xana gerufen, der junge schneidige Tempuspriester als Dolon Braska. Die gute Frau Harloff meint, wir wären so nun komplett und sollten uns ein wenig kennen lernen. Also spielen wir etwas weiter und plappern nichtssagenden Klatsch vor uns hin.

Ein halborkischer Barde betritt den Schankraum und stimmt ein lustiges Sauflied ein, in das die Zwerge sofort grölend mit einstimmen. Ich kenne es von Jondan und singe es mit. Ach Jondan, ich hasse ihn inzwischen so sehr, dass ich ihn fast schon wieder liebe. Als weitere illustre Gäste erscheinen einen dickbäuchiger Magier, der sich hier mit einem leibhaftigen Tiefling trifft. Finstere Verdammnis! Als ob es nicht noch schlimmer kommen könnte, taucht auch noch eine Patrouille der Schildwache auf, als der halborkische Barde gerade ein Spottlied auf Hauptmann Bree zum Besten gibt. Nach kurzem Zögern fallen die Gardisten mit ein, was die ganze Situation beträchtlich entschärft. Mein Silberberg schrumpft im Laufe des Abends, aber als Renya endlich Zeit für uns hat, habe ich noch 9 dreieckige Silberschilde. Immerhin!

Renya führt uns eine enge Stiege zu einem Speicher, wo es einen Spieltisch gibt. Von der Decke hängen Räucherwaren. Wir setzen uns an den Tisch und endlich erfahren wir, um was es geht. Sie zeigt uns einen Schlüssel meisterhafter zwergischer Machart. Das Schloss dürfte kaum zu knacken sein, zu dem der Schlüssel passt. Renyas Problem ist, dass sie zwar den Schlüssel hat, aber nicht genau weiß, wozu der passt. Er stammt aus dem Besitz des Gildemeisters der Diebe, Luvius des Schneiders. Sie weiß zu berichten, dass vor der Zerschlagung der Gilde Luvius in Besitz eines Schatzes gelangt sein soll, was aber genau, weiß sie nicht. Ich finde, sie weiß recht wenig. Und das genau ist ihr Problem. Niemand weiß etwas Genaues, nur Luvius könnte Antworten geben und darum geht es ihr. Aber ich habe doch selbst gesehen, wie er an Rallards Baum sein Leben ausgehaucht hat. Die gute Frau präsentiert nun eine Schriftrolle. „Damit es möglich, Luvius die entsprechende Frage zu stellen. Noch ist seine Leiche in der Kapelle der Gefallenen auf dem Friedhof aufgebahrt. Geht zu ihm und fragt ihn. In zwei Tagen ist das Fest der Toten und von Thargrams Weg aus wird eine Prozession zum Friedhof ziehen. Schließt euch ihnen an und nutzt die Masse, um euch einzuschleichen. Das dürfte die letzte Gelegenheit sein, bevor sein Leichnam von Fleisch und Knochen getrennt wird.“ Das hört sich ja schon beinahe zu einfach an. Unsere Belohnung wäre ein fairer Anteil am Schatz. „Nun gut, wer wagt, gewinnt. Ich bin dabei!“ Auch die anderen sind einverstanden.

Wir beschließen, dass wir morgen Früh uns diesen Friedhof mal genauer ansehen. Zur zehnten Stunde am Nordtor. So soll es sein. Nur die Halbelfe Xana, die Töpferwaren auf dem Markt verkaufen muss, hat dazu keine Zeit. Sie verspricht aber, sich auf dem Markt nach schwarzen Kapuzenmänteln, wie sie von den Pilgern getragen werden, umzusehen.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 29. Oktober 2007, 14:49:55
6 Tarask Das Jahr der Visionen 731 TZ  Chondathan

Ich beeile mich, früh mit der Arbeit fertig zu werden und auch meine süße zwei Jahre alte Tochter Mili zu versorgen. Glücksbote Ryan ist wieder der Erste und nutzt die Gunst der Stunde, um mit mir zu schäkern. Nach und nach trudeln auch der elfische Barde Estarion und der fesche Schlachtenrufer Dolon Braska ein. Gemeinsam machen wir uns auf dem Weg. Es heißt, auf dem Friedhof würden die Untoten umgehen. Und Untote bekämpft man am besten mit stumpfen Waffen, die Knochen zerbersten lassen, da Untote meist wenig Fleisch zum Durchschneiden haben. Also besorge ich mir in einem der Gehölze etwas Bruchholz, das mir gut in der Hand liegt. Kommt nur, ihr Untoten, den Mutigen gehört die Welt, nicht denen, die schon tot sind! Verdammnis!

Der düstere Friedhof liegt am Fuße des Berges Alkroth, etwa eine halbe Stunde zügige Fußmarsches außerhalb der Stadt. Er ist umgeben von einer etwa zwei Meter hohen Mauer aus grobem Bruchstein, auf der nicht nur stählerne Spitzen drohen, sondern gar schrecklich anzusehende Dämonen und Gargylen, die zähnefletschend nach außen Wache zu halten scheinen. Ein großes gusseisernes Tor steht offen. Hier und da ist ein maskierter Priester des Myrkul zu sehen, wie auch einige Gläubige, die Grabstelen zu pflegen scheinen. Vier in Schuppenpanzer gehüllte und mit Speeren bewaffnete Wächter gammeln mehr oder weniger aufmerksam herum. Angeführt werden sie von einem Schwarzgewandeten Müllermädchen mit weiß geschminktem Gesicht, das eine Sense trägt. Jedes Jahr werden drei Tote auf dem Fest der Toten ins Leben zurückgeholt. Sie war eine von diesen Auserwählten, aber statt wie üblich zurück ins Leben zu gehen, blieb sie hier und wacht nun mit ausdrucksloser Miene über die Toten. Die junge Frau ist mir unheimlich. Die ist echt gruselig!

Wir laufen an den Stelen vorbei, wo die wohlhabenden Toten begraben liegen. Die normalen Toten werden durch Käfer entfleischt, ihre Knochen aufgelöst, nur der Schädel wandert in die Beinhäuser, wo sie in unendlichen Reihen mit leeren Augenhöhlen grinsend in die Ewigkeit starren. Die ganz reichen Handelsfamilien wie auch die Adelsfamilien haben steinerne Grüfte, die sich in ihrer Düsterheit zu übertreffen drohen. Welch trauriger farbloser Ort das hier doch ist. Grau in Grau mit etwas Schwarz hier und da. Kein Wunder, dass Myrkulpriester als Trauerklösse verschrieen sind. Man munkelt, dass einige der Priester selbst schon tot sind. Finstere Verdammnis!

Unser Ziel die schwarze Kapelle der Gefallenen, hier kommen die Verurteilten und Hingerichteten Verbrecher. Es gibt sieben Kapellen auf dem Areal, jede einem der Schutzheiligen und Diener Myrkuls zugeordnet, die sich um ihre Toten kümmern. Die Kapelle der Gefallenen liegt etwas abseits, aus dem Alkroth herausgeschlagen und doch mit ihm verbunden. Keck gehe ich in den Vorraum und ein unnatürliche Stille umgibt mich. Ich schnippe mit dem Finger, aber kein Geräusch entsteht! Verfluchte Verdammnis!

Von der Vorhalle, die zum Gebet dient und allen Gläubigen und Besuchern offen steht, geht eine verschlossene Türe ab, die mit einer Kordel versehen ist. Ebenso führt ein offener Durchgang in einen weiteren Raum. Ein Schädelmaske tragender Myrkulpriester oder Akolyth säubert in meditativer Haltung einen Altar.  Ich drehe mich um und berichte den anderen von meiner Beobachtung. Nicht gut! Das verkompliziert die Sache etwas. Estarion schlägt vor, den toten Luvius in einen der Umhänge zu packen und ihn zu zweit nach draußen zu zerren, als wäre ihm schlecht, um ihn dort dann außerhalb der Stille zu befragen. Schluck! Aber da mir nichts Besseres einfällt, stimme ich halbherzig dem Plan zu.

Wir kehren in die Stadt zurück und suchen den Markt auf. Die schöne Xana war bis jetzt noch nicht in der Lage gewesen, den Familienstand zu verlassen. Ihre menschliche Mutter mustert uns äußerst finster, wie ehrliche Leute eben scheinbares Gesindel zu mustern pflegen. Ich schätze mal, dass sie wohl auch mit ihrer Tochter sitzen gelassen wurde. Ich kann mir vorstellen, dass sie einigen Anfeindungen ausgesetzt gewesen ist. Die Leute in der Stadt haben ein tiefes Misstrauen gegen alles elfische, kein Wunder, wenn man bedenkt, wie oft ihre Vorfahren gegen Elfen gekämpft haben und was aus ihrer Heimat geworden ist. Auch wir aus den Tälern stammen von diesen Leuten ab, aber da wir öfters Kontakt mit den Elfen hatten und der meist friedlich und freundlich verlief, habe ich nichts gegen Elfen oder Halbelfen. Nicht auf die Rasse oder das Aussehen kommt es an, sondern wie es im Herzen eines Wesens aussieht.

Xana führt uns zu einem der Händler, der schwarze Kapuzenmäntel verkauft. Ich handle ihn soweit runter, dass wir sechs Mäntel für den Preis von fünf bekommen. Da wir jetzt eigentlich alles haben, was wir für unsere Aufgabe brauchen, verabreden wir uns zur vierten Mittagsstunde an der Kathedrale der Triade am Thargrams Weg. Wer wagt, gewinnt.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Sirius am 30. Oktober 2007, 22:11:35
Sehr gut geschrieben, interessante Geschichte und faszinierende Charaktere. Ich freue mich auf die Fortsetzung!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 31. Oktober 2007, 14:21:19
Danke für das Lob!  :D

7 Tarask Das Jahr der Visionen 731 TZ  Chondathan

Viel zu früh bin ich an der Kathedrale der Triade, in der die Götter Torm, Tyr und Ilmater angebetet werden. Ich laufe etwas gebeugt unter meinem Kapuzenmantel, da ich meinen Rucksack voll mit wichtigem Werkzeug dabei habe. So sieht es aus, als ob ich einen Buckel hätte. Mili war etwas knatschig, als ich gegangen bin. Meine kleine Tochter ist es nicht gewöhnt, dass ich sie allein lasse. Wenn ich im Silberfisch arbeite, läuft sie mir beim Zimmermachen meist hinterher, mit ihrer bunten wippenden Ente auf Rädern im Schlepptau und schaut mit großen Augen zu, was ich mache. Manchmal singe ich dabei und sie quietscht vergnügt mit. Oder sie hockt sich in eine Ecke und spielt mit ihrer kleinen Stoffpuppe, die sie letztens zum Geburtstag bekommen hat. Mein kleiner Schatz ist schon zwei Jahre alt. Vor zwei Jahren hat mich Jondan Rea sitzen gelassen. Was er wohl gerade treibt? Da fallen mir ein paar sehr ausgefallene Sachen ein. Aber vielleicht irre ich mich ja, und er wurde tatsächlich in die Sklaverei verschleppt. Der Tag wird kommen, wo ich genug Geld haben werde, um mich darum zu kümmern. Die Zeit wird es zeigen.

Nach und nach kommen die anderen und wir reihen uns gemeinsam in die aufbrechende Prozession der Gläubigen zum Friedhof. Schweigend marschieren wir in die Nacht hinein. In der Nacht sieht der Friedhof noch unheimlicher und grusliger aus als am Tag. Verdammnis! Da läuft es mir eiskalt den Rücken herunter. Auf dem Friedhof angekommen setzen wir uns nach und nach ab. Nur Ryan macht das etwas zu auffällig und muss zurück bleiben, weil er die Aufmerksamkeit der Wache auf sich gezogen hat. Finstere Verdammnis!

Wie Schatten schlüpfen wir in die menschenleere Kapelle der Gefallenen. Vorsichtig spähe ich in alle Richtungen, als ich mich der mit der Kordel verhangenen Tür nähere. Fallen oder ähnliche Gemeinheiten kann ich keine entdecken, macht ja bei einem Raum, der tagsüber Jedermann zugänglich ist, keinen Sinn. Aber das Schloss ist feinste Zwergenarbeit, da versagt meine Kunst erstmal kläglich. Nun gut, es gibt noch andere Türen. Wir gehen nun durch den Durchgang und kommen in einen weiteren Raum, der wohl der Meditation dient. Und hier kann man wieder reden. Gut!

Zwei Türen befinden sich hier, eine die tiefer in die Kapelle führt und aus der komische, schwer einzuordnende Geräusche kommen, eine, welche in den Raum führen könnte, der mit dem Zwergenschloss versperrt ist. Ich knie mich nieder, küsse mein heiliges Symbol der Tymora, berühre Stirn und Brust und bete darum, dass Tymora mit den Mut, die Geschicklichkeit und die Kraft verleiht, um das hier heil zu überstehen. Nicht um meinetwillen allein, sondern auch wegen meiner noch so jungen Tochter Milindra. Gestärkt und vom innerem festen Glauben erfüllt mache mich nach sorgfältiger Sondierung des Schlosses an die Arbeit. Aber da! Wir zucken alle erschreckt zusammen, als etwas hinter einer Statue in der gegenüberliegenden Ecke kreischt. Ein Klumpen, der mir sehr nach Kot aussieht, klatscht vor meiner Nase an die Türe. Iiiks! Das schreit auch Xana und ein grüner Punkt löst sich von dem Zeigefinger ihrer rechten Hand und saust mit großer Wucht in das Äffchen, als das sich der kreischende Schatten im Licht meiner Blendlaterne entpuppt. Der grüne Punkt verschwindet im Balg des Tieres und einen Herzschlag später verteilt sich die Hälfte davon  höchst unmalerisch an der Wand. Iiiks!

Wie in aller Welt kommt ein kleines Äffchen in die Kapelle? Der elfische Barde fischt ein Halsband aus den Überresten, es schien wohl zahm gewesen zu sein. Vielleicht hat es einem der Priester gehört. Auf alle Fälle wissen wir nun, warum die Töpferwarenverkäuferin hier ist, sie scheint zaubern zu können. Und wahrscheinlich ist sie eine Hexenmeisterin, denn sie sieht nicht so aus, als ob sie auf das Kollegium gehen würde. Wenigstens kann ich nun das Schloss knacken. Schwupps! Und auf. Wir sehen die Kammer, in der die Toten den Käfern zum Fraß vorgeworfen werden. Iiiks!

Zwei weitere Türen sind interessant. Ich versuche das Gewusel in den Nischen zu ignorieren, wo gerade Tote von den Käfern gefressen werden. Örks! Eine der Türen ist noch mit einem Riegel verschlossen, da gehe ich nur im Notfall hin, die andere Türe ist interessanter. Das Schloss ist kein Problem. Dahinter befindet sich der seltsamste Lagerraum, den ich je gesehen habe. In Einmachgläsern jeder Größe schwimmen in einer klaren Flüssigkeit Knochen, Augäpfel, innere Organe, ein Unterkiefer mit scharfem Gebiss und Dinge, die ich nicht so richtig einordnen kann. Und ehrlich gesagt auch nicht will! Finsterste Verdammnis!

Das einzig Interessante ist ein Buch, wo Vorkommnisse der Kapelle vermerkt sind. Unser Luvius scheint sich noch im Aufbahrungsraum zu befinden, sein Empfang wurde hier bestätigt. Das komische ist, die nächste Seite wurde herausgerissen. Estarion versucht zwanghaft, was zu erkennen, da die Feder vielleicht durchgedrückt hat. „Lass mich mal!“ Vorsichtig mache ich die Schrift mit etwas dunkler Kreide sichtbar und lese den anderen vor. So wie es aussieht, scheint der Tod von Mehrat Totenrufer negative Schwingungen ausgelöst haben, die einige der Toten beeinflusst haben. Es wird empfohlen, den Hohepriester zu benachrichtigen und einen Exorzismus durchzuführen. Aha?
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 02. November 2007, 15:10:53
7 Tarask Das Jahr der Visionen 731 TZ  Chondathan Friedhof Kapelle der Gefallenen

Das hört sich irgendwie nicht so gut an. Ohne wirklich weiter gekommen zu sein, gehen wir zurück in den Meditationsraum und untersuchen die andere Türe. Auch diese öffne ich nach kurzer Zeit und das Schlimmste erwartend betreten wir die Kammer. Ein Schreibpult in der Mitte ist das einzige Möbelstück. Ein grob geschmiedeter Käfig steht am Rand, in dem ich kurz eine Bewegung zu erhaschen glaube. Aber als ich mit der Laterne hineinleuchte, ist der Käfig leer. Ein Glas mit einem bleichen Totemschädel, der mit menschlichen Augen in einer Flüssigkeit schwebt, befindet sich in der anderen Ecke. Und natürlich ein dicker Wälzer, in dem sorgfältig alle hier je eingelieferten Toten aufgelistet sind.

Ein leeres Schlüsselbrett befindet sich an der Wand gegenüber. Während die anderen morbide fasziniert den Schädel betrachten, im Buch blättern oder das Schreibpult nach Fächern untersuchen, gehe ich zum Schlüsselbrett. Das macht für mich keinen Sinn, also zerre ich etwas daran und schon habe ich es in der Hand und gucke in eine Nische, wusste ich es doch. Tymora lächelt denen, die gewitzt sind. Ein Beutel mit achtzig Goldmünzen springt mir freudig entgegen und wandert in meinen Sack, genau so vier unbeschriftete Phiolen mit einer klaren Flüssigkeit und zwei Schriftrollen. Am Ende wird fair geteilt werden. Und ein Buch ist noch hier. Es scheint sich um eine Anleitung zu handeln, wie Tote zu präparieren sind und enthält einige Liturgien des Myrkul Glaubens. Da es uns nicht weiterhilft, lege ich es zurück.

„In dem Käfig ist was!“ kreischt Xana etwas zu hoch. Meine Ohren! Und tatsächlich, als ich ein weiteres mal hineinleuchte, sehe ich ein kleines menschenförmiges Wesen mit Schmetterlingsflügeln, das mich aus traurigen Augen anschaut. Estarion redet es auf Elfisch an, das ich auch etwas beherrsche. So wie es aussieht, ist das ein Fee, der von bösen und gemeinen Priestern gefangen wurde, weil er etwas Schabernack getrieben hätte. „Spaßmacher nennt man mich.“ Und es bittet uns, es frei zu lassen. Nun gut, ich breche den Käfig aus kaltgeschmiedetem Metall auf und das kleine Wesen flattert begeistert im Raum herum. „Das ist nicht gut! Feen sind Böse!“ Xana macht eine abwährende Geste, aber wenigstens bringt sie ihn nicht gleich um. „In dem Schädel ist ein Schatz versteckt!“ meint Spaßmacher. Nun, danke für den Tipp. Xana macht eine hebende Geste und wie von Geisterhand öffnet sich das Glas und der Schädel flutscht heraus. Ich hole Hammer und Meißel und will den Schädel öffnen. Aber dann beißt der Schädel auf einmal zu. Iiiks!

Ryan macht kurzen Prozess und zertrümmert unter dem Gelächter von Spaßmacher den Schädel. Knochensplitter fliegen durch den Raum und die Augäpfel klatschen auf den Tisch. Örks! „Habe ich es nicht gesagt, Feen sind Böse!“ Xana hatte da wohl nicht ganz unrecht. Vorurteile basieren meist auf wahren Gegebenheiten. Verwünschungen vor mich hinmurmelnd verlassen wir das Büro, während Spaßmacher sich unsichtbar immer noch einen ablacht. Traue keiner Fee, merken. Nun gut, dann bleibt nur die Türe mit dem Riegel. Glücksbote Ryan kommt auf die Idee, Untote entdecken zu wollen. Vielleicht findet sich ja so was. Als er mit dem Zauber den Käferraum betritt, scheint es eine Wechselwirkung zu geben, denn auf einmal lösen sich aus dem Gewühl der Käfer vier besonders große Exemplare. Und die greifen unseren Glücksboten an. Iiiks! Es gibt einen kurzen heftigen Kampf mit diesen ekligen, riesigen, untoten Käfern, die etwa so groß wie eine Hauskatze sind, aber schließlich schlagen wir sie alle tot. Oder untottot. Oder wie auch immer. Xana ist voll von der Rolle, aber Estarion schaut ihr tief in die Augen und beruhigt sie wieder. Ich hätte nicht gedacht, dass das Abenteuererleben so eklig sein könnte. Irgendwie fange ich an, mich zurück in die Schankstube des Silberfisches zu sehnen. Ach!

Nachdem wir uns alle wieder gefangen haben, gehen wir zu der Türe mit dem Riegel. Schwupps und auch das Schloss ist auf. Vor mir ist eine Treppe, welche in die Tiefe führt. Vorsichtig gehe ich voran, jede Stufe erst mit den Augen nach Unregelmäßigkeiten abtastend, aber keine Falle lauert hier. Die Treppe führt zu einem Raum, in deren Zentrum ein reich verzierter Sarg aufgebahrt ist. Totenkopfsymbole sind die vorherrschende Verzierung. Mächtige Ketten sind um den Sarg geschlungen und scheinen ihn fest mit dem Podest zu verbinden. Um das Podest befindet sich ein Kreis mit seltsamen Symbolen. Ryan und Eltarion fachsimpeln über die Bedeutung des Kreises und meinen, dass etwas im Innern gehalten werden soll. Es wäre also weder gut, den Kreis zu beschädigen noch ihn zu überschreiten. Die ganze Sache ist uns zu gruselig, auch wenn es weiterführende Türen aus dem Raum gibt, drehen wir um und eilen zurück nach oben. Ich will nach Hause!

Nun gut, versuchen wir es noch mal mit der ersten Türe. Da ich das Schloss auf keinen Fall aufbekomme, nimmt Dolon seine Axt und zertrümmert die schwere Türe an den schwächsten Stellen, sodass wir sie schließlich öffnen können. Eine kurze Treppe führt uns zum Ziel unserer Mission. Auf drei Podesten liegen Luvius und seine beiden Spießgesellen in einem erbärmlichen Zustand. Krähen haben sich schon sehr gütlich an ihnen getan. Iiiks! Dummerweise versperrt ein Fallgatter aus zwergischer Herstellung uns den Weg. Der Mechanismus ist mit einem Schloss aus bestem Stahl gesichert, das kriegen wir nicht kaputt. Und Luvius liegt zu weit, als dass der Zauber wirken könnte. Verdammte Verdammnis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 05. November 2007, 11:57:57
7 Tarask Das Jahr der Visionen 731 TZ  Chondathan Friedhof Kapelle der Gefallenen

Nun schlecht. Ich packe mein Seidenseil aus und binde es an meinen Wurfhaken. Nach dem dritten Versuch verhakt es sich in seinem Gürtel. Nun dürfen die starken Männer ziehen, leider löst sich der Haken, als der Leichnam vom Podest fällt und liegt nun in einer nicht einsehbaren Position zwischen den Podesten. Finsterste verdammte Verdammnis! Frustriert schlage ich gegen das Gatter. Was nun? Es gibt noch auf der anderen Seite einen offenen Durchgang. Sieht so aus, als müssten wir doch den anderen Weg nehmen. Also wieder zurück, die Türe angelehnt, leider sieht man auf dem zweiten Blick, dass die nicht mehr ganz ist. Wieder durch den Käferraum die Treppe nach unten in den Raum mit dem Kettensarg.

„Solange wir den Kreis nicht durchschreiten, dürfte auch nichts passieren.“ macht Ryan uns Mut. Na dann, ich laufe zur ersten Türe an der rechten Seite, mit etwas Glück kommen wir von der anderen Seite in den Aufbahrungsraum. Ich lausche an der Türe und kann nichts hören. Die anderen rücken nach und auf drei mache ich die Türe auf. Ich sehe in eine verwüstete Krypta. Überall zerschlagene Skelette und die Verursacher grinsen mir entgegen. Selbst meine blitzschnellen Reflexe bewahren mich nicht davor, überrascht zu werden. Verdammt sind die schnell! Finsternis!

Eine Keule trifft mich unterhalb meiner Brust und bricht mir mehrere Rippen. Vor Schmerz keuchend taumle ich zurück und spucke Blut, während Ryan sein Tymora Symbol vor sich hält und schreit. „Im Namen Tymoras werde ich euch, hust, keuch?“ Das war wohl nix und es gibt ein dumpfes Echo, als Schläge auf ihn niederprasseln. Eltarion fängt an zu summen und Xana fuchtelt wild mit ihren Händen, Stücke aus einem der Skelette brechen ab. Aber Ryan sammelt sich und brüllt,  „Im Namen Tymoras vertreibe ich euch, untote Brut!“ Diesmal ist seine Stimme voll Kraft und beide Skelette drehen augenblicklich um, nur um Herzschläge später unter den Hieben unserer Keulen zu zerbersten. Geschieht ihnen Recht! Tote sollten ruhen, nicht herumlaufen. Tut man nicht!

Dolon bittet Tempus um Heilung und meine Rippen richten sich wieder. Hat ganz schön wehgetan. Wirklich. Nachdem wir uns von diesem Schrecken erholt haben, öffne ich die zweite Türe auf der rechten Seite. Nach kurzen Herzschlägen der Anspannung rührt sich nichts in dieser noch intakten Kammer voller in Nischen liegender Skelette. Puh! Nun gut, wir haben nun eine geradeausführende Doppeltüre und eine Türe, die nach links führt. Aber nach links wollen wir nicht, also die Doppeltüre. Dahinter scheint sich was zu bewegen, meine ich zu hören. Unser elfischer Barde summt weiter aufmunternd vor sich hin und ich öffne die Türe. Vor uns ist ein großer Raum, etwa neun Schritte breit und fünfzehn bis zwanzig lang. Vier große, mit steinernen Totenschädeln verzierte Podeste dominieren den Raum. Aber für die architektonische Schönheit haben wir kein Auge, denn in der Mitte des Raumes steht ein Skelett mit einer Schlinge um den Hals. In seinen Augenhöhlen glimmt das Feuer der Hölle und sein Blick könnte Eisen erweichen lassen. Verdammnis!

Mit aller Kraft schleudert Xana dem Skelett einen Schleuderstein aus ihrer Schleuder entgegen, der genau in eine der Augenhöhlen fliegt und dort stecken bleibt. Ha! Ryan stürmt mit einem „Tymora!“ auf den Lippen und seinem Streitkolben in der Hand auf die untote Ausgeburt zu. Auf einmal wiegt sich das Skelett und sein Strick wird lebendig, schlingt sich um Ryans Brust und zieht ihn auf sich zu. Aaaaarrrrgh! Ryan spuckt Blut, nachdem eine der Fäuste auf seinen Brust eingeschlagen hat. Finsterste Verdammnis! Der Elf stürmt vor und schlägt leider vor sich hin summend vorbei. Ich überwinde meine Lähmung, springe auf eines der Podeste und haue von oben auf dieses Ding ein. Krachend fährt meine Keule hernieder, Knochen splittern, aber das Skelett mustert mich nur finster mit seinem brennenden Auge. Oh oh!

Dann haut er auch schon zu. Einem seiner Hiebe kann ich ausweichen, nur um von der zweiten Faust um so härter getroffen zu werden. Mir wird kurz schwarz vor Augen, ich kann mich aber auf meinen Beinen halten. Das hat wehgetan! Die Halbelfe zeigt auf den Untoten und einen Herzschlag später hämmert ein grünes Geschoss in seinen Körper und sprengt einige Rippen von ihm ab. Ryan geht einen Schritt zurück und spricht ein Gebet der Heilung auf sich. Der Barde summt weiter aufmunternd vor sich hin und fuchtelt wenig eindrucksvoll mit seiner Keule durch die Luft. Ich hüpfe von dem Podest und versuche die Seite des Dings zu treffen, aber ich haue mit voller Wucht vorbei. Huch!

Ein weiteres grünes Geschoss hämmert in den Untoten und Splitter fliegen aus seinem Brustkorb.  Ryan schließt wieder auf, trifft aber nur kalte Luft mit seinem Hieb, auch Estarion fuchtelt nur ablenkend und kann so beiden Hieben mit einer Körperdrehung entgehen. Der Gehenkte löst sich mit einem Schritt von uns. Ich umgehe ihn, aber meine Keule prallt harmlos an ihm ab. Um besser sehen zu können, kommt Xana über die Flanke näher, wirkt einen weiteren Zauber, der große Stücke aus dem Becken des Untoten bricht, nur im nächsten Augenblick vom Seil umschlungen zu werden. Kreischend wird sie zu dem Ding gezogen. Eine der Klauen fährt ihr mit voller Wucht in den Unterleib und sie bricht keuchend und Blut spuckend zusammen, rappelt sich dann aber wieder auf. Finsterste verdammte Verdammnis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: endier am 05. November 2007, 16:12:56
Holla die Waldfee...da geht es ja richtig rund. (Sind doch alle Stufe 1, oder ?)

Schön geschrieben. Bitte mehr davon.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 07. November 2007, 10:53:41
Yup! Wir sind noch alle Stufe 1 und das war das erste Abenteuer überhaupt mit diesen SC.

7 Tarask Das Jahr der Visionen 731 TZ  Chondathan Friedhof Kapelle der Gefallenen Crypta

Ryan und Estarion rücken nach, aber ihre Schläge sind zu unkonzentriert. Ich springe auf eines der Podeste und befinde mich genau über dem Ding. Hoch hole ich mit beiden Händen die Keule fest umklammernd aus und mit voller Wucht schlage ich auf den Schädel ein. Der Kopf des Gehenkten zerbirst und das unheilige Feuer erlischt in seiner Augenhöhle. Einen kurzen Moment wankt der Torso und zerbricht dann in kleine Stückchen. Tymora sei Dank!

Dolon rückt nun nach, der bis jetzt nach hinten gesichert hat (Der Spieler musste früher gehen, sodass der SC nur noch nach hinten sicherte, bzw. seine Heilzauber zur Verfügung stellte) und legt seine Hände auf die schmerzende Stelle. Augenblicklich sinkt der Schmerz zu einem Pochen herunter und erlischt dann. Auch die hübsche Halbelfe kommt dank der Führsorge von Ryan wieder auf die Beine. Vom Gehenkten sind nur noch Splitter übrig, aber ich durchsuche mal die Podeste und tatsächlich öffnet sich da ein Geheimfach. Acht Halbedelsteine mit einem schönen Schliff wandern in meinen Sack, dazu noch ein Armband aus Gold. Tymora lächelt wahrlich den Tapferen.

Aber wir sind nicht zum Plündern hier. Jedenfalls nicht nur. Hm! Es geht hier tatsächlich zu dem Aufbahrungsraum. Dolon und Ryan legen die Leiche zurück auf das Podest. Wir überlegen gemeinsam, wie wir die Frage am Besten formulieren, um so viele Informationen wie möglich zu halten. Dann liest Ryan die Schriftrolle vor. Er endet und wir warten gespannt. Als nach zwanzig Herzschlägen sich immer noch nichts rührt, schauen wir ihn kollektiv fragend an. Ryan lächelt etwas gequält. „Vielleicht habe ich die eine oder andere Silbe nicht so richtig betont.“ Tymora hilf!

Sollte etwa alles umsonst gewesen sein? Xana scheint den Tränen nahe zu sein, wie ich auch. Wir haben verdammt noch mal dafür geblutet hier zu sein, was soll das? Sollte etwa alles umsonst gewesen sein? Unser Blut wurde vergossen, wir haben uns wie die Helden in den Geschichten durch (ganz kleine) Horden von Untoten gekämpft. Können die Götter so grausam sein? Ich könnte echt anfangen loszuheulen. Aber halt! Da waren doch Rollen in dem Geheimfach im Büro mit dem frechen Spaßmacher gewesen. „Wir haben noch diese Rollen hier! Vielleicht handelt sich auch um diese Spreche mit Toten Zauberdingersachen.“ „Das werde ich gleich wissen.“ Estarion reißt mir die Rollen förmlich aus den Fingern und murmelt etwas vor sich hin. „In der Tat!“ Nun denn. Ryan nimmt die nächste Rolle und diesmal stellt er sich etwas geschickter an. Juhu! Kaum ist die letzte Silbe verklungen, als sich die Leiche mit einem Ruck stöhnend aufrichtet. Finsternis!

Nicht nur ich schrecke zurück. „Wer stört mich in meiner ewigen Ruhe?“
„Du hast einen Schlüssel hinterlassen. Wir möchten wissen, wo sich das passende Schloss dazu befindet.“
„Ihr wollt meinen Schatz!“
„He, wir stellen hier die Fragen.“ Überlegend kratzt er sich an einem Loch im Schädel. Etwas von seinem Hirn drückt es heraus. Örks! Nach kurzem hin und her stellt sich heraus, dass er es nicht mehr weiß, aber er hat es aufgeschrieben, auf einen Zettel und den Zettel hat Barkess, ein korrupter Schildwächter, der ihn eigentlich Renya hätte geben sollen. Dieser Lump!

Wir haben unsere Frage gestellt und eine wahrlich unbefriedigende Antwort erhalten. In diesem Moment wird mir klar, dass dies der Anfang von einem längeren Abenteuer ist. Aber nun ist es Zeit zu gehen. Wir gehen wieder zurück und im Raum mit dem angeketteten Sarg, ein wahrlich skurriler Anblick, findet Estarion eine Geheimtür. Eines muss man den Elfen lassen, sie haben feine Sinne. Nach kurzer Beratung öffnen wir die Türe, vor uns ist ein enger Gang, der gemauert ist und sehr muffig riecht. Könnte ein Fluchtgang sein. Also nix wie rein. Wir verschließen die Türe hinter uns und ich gehe voraus. Doch da! Ein Stolperdraht, welch perfide Falle. Ich warne die anderen, zeichne mit heller Kreide ein Warnsymbol an die Wand über dem Draht und steige darüber. Die anderen tun es mir gleich und wir erreichen schließlich eine weitere Türe. Dahinter herrscht Stille. Ich öffne die Türe langsam und spähe in eine Gruft einer Adelsfamilie. Auf einem siebenarmigen Leuchter brennen Kerzen und ich kann das Wappen derer von Rallard erkennen. Nach Rallard ist der Platz mit dem Henkersbaum benannt. Da ich mit denen keinen Streit will, lasse ich die Finger von den silbernen Pokalen, die an der Wand aufgereiht sind und gehe zielstrebig zu der Ausgangstür, welche verschlossen ist.

Nachdem wir festgestellt haben, dass die Luft draußen rein ist, mach ich das Schloss auf und wir schleichen aus der Gruft. Ich mach die Türe wieder richtig zu und wir mischen uns unter die Gläubigen. Gerade jetzt marschieren mehrere Myrkulpriester in die Kapelle der Gefallenen hinein. Zeit zu verschwinden. So laufen wir einfach zur Stadt zurück, ziehen die Kapuzenmäntel aus und finden uns alle im Brunnenhaus ein.

Wir berichten Renya Harloff, was wir herausgefunden haben. Sie kennt diesen schmierigen Schildwächter mit dem Namen Barkess. Allerdings meint sie, dass er den Schatz wohl noch nicht gehoben hat, da sie es wüsste, wenn er zu Geld gekommen wäre. Na, dann ist ja noch nicht alles verloren. Sie wird ihre Fühler ausstrecken und sehen, wie sie am Besten an Barkess herankommt. Sie wird nach uns schicken, sobald sie was weiß. Tja, dann bis bald.

Gespielt am 08.09.2007
Spielleiter: Stefan
SC: Dolon, Estarion, Kaira, Ryan, Xana
Schrein des Ruhmes: Ein schwarzer Kapuzenumhang
Erfahrungspunkte: 512 + 25 Bonus für jeden
Überwundene Gegner von Gruppe:
1 zahmer Affe
1 fliegender Schädel
4 untote Käfer
2 Skelette
1 Gehenkter
Beute von Gruppe: 8 bunte Halbedelsteine mit gutem Schliff Wert 50-60 GM
1 goldenes Armband 50-60 GM
4 unbekannte Tränke
2 Rollen mit Toten sprechen (1 aufgebraucht)
80 Goldmünzen
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 09. November 2007, 11:31:03
2 Kapitel
Planlos in Chondathan

8 Tarask Das Jahr der Visionen 731 TZ  Chondathan

Am nächsten Morgen treffen wir uns im Sinnvogel, einer Taverne am Hafen. Xana ist die Erste und tut sich gerade an einer Suppe gütlich. Wir plappern etwas und schon kommen die anderen. Gemeinsam gehen wir zu Meister Talynsteins Juwelierladen. Vier Zwerge halten sich im Verkaufsraum auf und feilschen in ihrer Sprache, die sich anhört, als würde Stein gemahlen werden, um Edelsteine. Einer der vier kommt auf mich zu und ich sage, was ich möchte. Der Meister ist nicht da, aber er leitet die Geschäfte. Er nimmt die Steine und das goldene Armband mit einer Lupe in Augenschein. Der Zwerg, der sich als Khondar Talynstein vorgestellt hat, brummelt missmutig in seinen Bart, dass der Schliff besser sein könnte. „Menschen lassen sich einfach nicht die notwendige Zeit. Immer schnell, schnell, wo man mit etwas Geduld es doch soviel besser machen könnte.“ Nach etwas hin und her einigen wir uns auf 480 Goldmünzen für alles.

Draußen springe ich vor Freude erstmal in die Luft. Ich bin reich! So reich! Haha! Nun gut, nachdem wir geteilt haben, ist das doch nicht mehr so viel. Aber immerhin mehr Gold, als ich je besessen haben. So ne Schatzsuche ist wirklich eine gute Methode reich zu werden und dabei haben wir den Schatz noch nicht mal gefunden. Nun gilt es die vier Tränke zu identifizieren. Die gute Frau Harloff hat uns einen Magier mit dem Namen Havard Repp empfohlen, der in der Akademie wohnt. Nun gut, dann mal los. Es ist ein anstrengender Weg nach oben. Puh!

Hoch thront der ungastliche Bau aus dunkelgrauem, fast schon schwarzen Stein auf dem Berg Alkroth, das große Gildenhaus des Kollegiats der Magier. Noch finsterer drohen nach allen Richtungen steinerne Wasserspeier, die einen aus erloschenen Augen taxierend anstarren, nur darauf wartend, auf einen einsamen Wanderer niederzufahren. Ich betätige einen schmucklosen Türklopfer und dumpf hallt der Schlag. Nach einer scheinbaren Ewigkeit wird hart ein Sichtschlitz geöffnet und wir werden mit einem „Wer stört?“ angeherrscht. „Wir würden gerne beim Ehrwürdigen Magister Repp eine Audienz erbitten, auf dass er uns einige Tränke identifiziert.“ Die Antwort ist ein nichtssagendes Grunzen und der Sichtschlitz wird verriegelt. Nach einer weiteren Ewigkeit werden massive Riegel zur Seite geschoben und geräuschlos schwenken die schweren Türflügel auf und wir betreten eine Halle, von deren Wänden Männer und Frauen aus Portraits vergangener Zeitalter auf uns niederstarren.

Wir werden in einen Raum geführt, an dessen Wänden die Regale bis zur Decke reichen und   die Folianten herauszuquellen drohen. So viele Bücher habe ich noch nie auf einem Fleck gesehen. An einem Tisch sitzt der etwas stämmige Magier und schaut uns an, als hätte er gerade in eine Zitrone gebissen. Unwirsch nimmt er die Tränke entgegen, schnüffelt an einem und meint „Die Herren hier sind eigentlich besser geeignet, diese Tränke als das zu erkennen, was sie sind. Das ist Weihwasser.“ Ach ne. Um diese Erkenntnis reicher und um fünf Goldmünzen ärmer, drehen die anderen sich um und ich bleibe noch kurz. Ich frage nach, wie viel es kosten würde, jemanden auf magischen Weg zu finden, nämlich Jondan Rea, meinen treulosen Ehemann. Er verweist mich an einem Kollegen, aber so was ist nicht billig. Beim Nennen der Summe verschlägt es mir die Sprache. So viel? Verdammte Finsternis!

Auf dem Heimweg meint Glücksbote Ryan noch bei den Gerbereien vorbeischauen zu müssen. Warum das denn? Er bräuchte eine Lederrüstung. Aha? Im Schuppenpanzer sieht er eigentlich recht schick aus. Er kauft sich letztendlich einen Wappenrock. Aha? Unsere Wege trennen sich dann, nachdem wir das Geld aufgeteilt haben. Ich eile zurück zum Silberfisch, um meine tägliche Arbeit zu erledigen und mich um Mili zu kümmern. Arme Kleine, so alleine ohne Mami. Gleich mal richtig abherzen.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 12. November 2007, 14:50:15
9 Tarask Morgens Das Jahr der Visionen 731 TZ  Chondathan

Ein Klopfen reißt mich aus dem Schlaf. Nach einer kurzen Phase der Desorientierung rapple ich mich auf und frage, wer da ist. Es ist ein Bote von Renya, ein untersetzter Kerl mit struppigen dunkelroten Haaren namens Thropp. „Renya schickt mich, soll euch helfen, diesen Barkess aufzuspüren“. Da der ja wie vom Erdboden verschluckt ist, tut jede Hilfe gut. Nun gut, er soll draußen warten. Ich zieh mich an, richte meine Kleine und drücke sie Frau Erlann in die Arme. „Mama muss jetzt leider arbeiten gehen. Sei Brav, mein kleiner Schatz.“ Dann gebe ich ihr gleich noch einen dicken Schmatz.

Nach und nach sammeln wir die anderen ein. Nur der elfische Barde ist nicht mehr auffindbar, hat sich wohl aus dem Staub gemacht. Nachdem Dolon, Xana und Ryan zu uns gestoßen sind, machen wir uns zu der Wohnung von Barkess auf. Er hat ein Zimmer in einem Gebäude im Nordviertel, direkt an der Stadtmauer. Thropp zeigt uns, welches Fenster zu Barkess’ Wohnung gehört, nennt uns „Drei Fässer“ und „Singvogel“ als Stammkneipen von dem korrupten Schildwächter und macht sich dann vom Acker. Na, dann mal rein. Die Haustür ist unverschlossen und wir trampeln in den dritten Stock. Hinter der Türe, die zu Barkess Zimmer gehören muss, sind Schritte zu hören. Es herrscht kurze Uneinigkeit über das beste Vorgehen. Ich bin selber unsicher, öffne dann aber Tatsachen schaffend einfach das Schloss mit meinem Dietrich und dann die Türe.

In der Wohnung hält sich ein Mann mittleren Alters auf, der eine gespannte Armbrust auf mich richtet. Barkess ist es nicht, der hat eine andere Haarfarbe. Ich zeige mich äußerlich unbeeindruckt und bringe den Mann schließlich dazu, die Waffe zu senken. Er ist angeblich der Hausvermieter und will wohl ausstehende Miete eintreiben. Glaube ich ihm zuerst nicht, stellt sich dann aber als wahr heraus. Auch sind wir nicht die einzigen, die nach Barkess suchen, ein gewisser Merl scheint auch hinter dem guten Mann herzu sein. Merl gilt als rechte Hand von Tharador, einem berüchtigten halborkischen Geldverleiher. Eine Durchsuchung des Raumes bringt zu Tage, dass hier nichts zu holen ist. Das einzige was wir überhaupt finden ist ein halbvoller Weinschlauch mit stark gewürztem Wein, auf dem Leder sind drei Krüge eingeprägt. Das ist das Zeichen von einem angesehenen Weinhändler mit dem Namen Hagar Gartland in der Altstadt. Da dies unsere einzige Spur ist, beschließen wir, den guten Mann aufzusuchen.

Sein Geschäft ist leicht zu finden, drei Krüge über der Eingangstür zeigen, dass wir hier richtig sind. Wir stolpern gerade in eine Geschäftsverhandlung zwischen ihm und einer jungen Adligen in einem sehr schönen Kleid, die zwei grimmige Leibwächter im Kielwasser hat. Wir werden geflissentlich ignoriert. Erst als die hochnäsige Frau draußen ist, wendet sich Meister Gartland uns zu. Ich frage höflich nach Barkess, bekomme nur die wirsche Antwort, dass sein Wein überall in der Stadt verkauft wird. Na toll. Wir entschuldigen uns für die Störung und gehen unseres Weges. Und nun?

Wir haben ja noch die beiden Tavernen Singvogel und Drei Fässer. Drei Fässer liegt in der Nähe, also hin. Vor der Taverne sind drei große leere Fässer gestapelt, die dort schon seit Jahrzehnten zu stehen scheinen. Drinnen ist nicht allzu viel los. Wir stellen die entsprechenden Fragen nach Barkess und erfahren, dass der tot sein soll. Echt? Ein gewisser Schildwächter mit Namen Redgar verbreitet das Gerücht. Der Kerl ist da und wir fühlen ihm etwas auf den Zahn. Auf bohrende Nachfragen erhalten wir nur Ausflüchte. Dieser Redgar lügt und das noch nicht mal besonders gut. Wir behalten den Kerl im Auge und Xana und ich folgen ihm schließlich durch den abendlichen Trubel der Stadt durch deren Gassen und Straßen. Wir können sie gut im Auge behalten, Xana gerät einmal aber in ihr Blickfeld, scheint ihnen aber nicht aufzufallen. Oder etwa doch? Denn sie verschwinden schließlich in einer besonders dunklen Gasse. Ist das ein Hinterhalt?

„Wer wagt, gewinnt!“ Ich führe mein heiliges Symbol an die Lippen, die Stirn und das Herz. Dann ziehe ich meinen Dolch und verstecke ihn im Ärmel. Mit Xana im Schlepptau tauchen wir in das Zwielicht der stinkenden Gasse ein. Nach wenigen Augenblicken entspannen wir uns, es ist kein Hinterhalt. Wir können sogar Stimmen hören. Vorsichtig schleichen wir uns näher und ich kann hören, wie Redgar davon spricht, dass ihm die Sache mit Barkess Verschwinden nicht so gut gefällt, da zu viele Leute zu viele Fragen deswegen stellen. Aha?

Es gibt etwas hin und her, dabei kommt heraus, dass Redgar auf keinen Fall Barkess getötet oder so was in der Art gesehen hat. Dieser Redgar ist dafür bezahlt worden, um das Gerücht zu verbreiten. Dann gehen die drei in eine andere Richtung weiter und der vierte bleibt zurück und meint schließlich, „Du kannst heraus kommen, ich habe dich schon längst gehört“. Es handelt sich um einen Kapuzenmann. Sprich, wahrscheinlich einen Menschen, dessen Gesicht im Schatten einer dunkelbraunen Kapuze liegt. Wir kommen ins Gespräch. Er will wissen, was ich von Barkess will. Nun ja, geht ihn ja eigentlich nichts an. Er bietet mir fünf Goldmünzen. Ne, ist etwas zu wenig. Dann erhöht er auf lässige Art auf fünfzig Goldmünzen. Finstere Verdammnis! Das ist etwa das, was ich als Schankmaid und Zimmermädchen mit Trinkgeld in einem Jahr verdiene.

Da bringt er mich in Versuchung. Wenn aus der ganzen Sache nichts wird, könnte ich so fünfzig Goldmünzen retten. Aber auf der anderen Seite würde ich wohl zu viel verraten. Ne, lieber nicht. Der Kapuzenmann lacht mich aus und geht dann seines Weges. Der Kerl ist mir nicht geheuer. So ziehen wir beiden Mädels wieder Leine und kehren zurück zu den Drei Fässern. Glücksbote Ryan macht einen betrunkenen Eindruck und ich zerre ihn kurzerhand zum nächsten Brunnen, wo ich ihm eine Erfrischung verabreiche. Er protestiert lautstark und meint, er würde nur so tun, als ob er betrunken wäre. Ups, dass war jetzt aber eine gekonnte schauspielerische Leistung. Ich setze die anderen ins Bild und wir beschließen, dass wir zur guten Frau Harloff zurückkehren und das Erfahrene berichten.

Auf dem Weg dahin schaue ich mich immer wieder um und tatsächlich kann ich den Kapuzenmann schließlich ausmachen. Nicht gut. In mir reift ein gewagter Plan. Ich löse mich von den anderen und lasse den Kapuzenmann passieren. Jetzt folge ich ihm. Und was habe ich dadurch gewonnen? Eigentlich gar nichts! Das war jetzt nicht gerade pfiffig gewesen. Die Situation bekommt noch an Schärfe, als der Kerl sich umdreht und mich auslacht. He! Dann verschwindet er einfach. So, Puff! Finstere Verdammnis!

Ich eile zu den anderen und erzähle, was ich gesehen habe. Und nun? Ryan betet mehrere seiner Sprüche herunter, aber der Kapuzenmann taucht nicht mehr auf. Puh! Und nun? Ich kann den Kerl nicht einschätzen. Ob das einer der legendären Assassinen ist? Möglich. Da wird mir ganz klamm zumute. Da uns rein gar nichts mehr einfällt, beschließen wir uns zu trennen, da er alleine uns nicht allen folgen kann. Dolon wird alleine Frau Harloff aufsuchen. Also trennen wir uns und morgen werden wir uns auf dem Markt treffen. Ich gehe in eine Taverne, suche mir einen Platz, wo ich die Wand im Rücken und die Türen im Blick habe. Hach, wie in den Geschichten von Vater, dann bestelle ich mir ein herzhaftes Mahl und esse. Niemand scheint mir gefolgt zu sein. So gehe ich schließlich nach Hause.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Azrath am 13. November 2007, 00:31:35
Schöne Geschichte, vor allem mit Einblick auf einen etwas unkonventionelleren Charakter, eine abenteuernde Mutter gibt es wohl nicht alle Tage :wink:
Nur manche Anhängsel an die Sätze fand ich etwas irritierend und haben meiner Meinung den Lesefluss leicht gestört, da sie unpassend wirkten(z.B. "Gleich mal richtig abherzen." ).
Aber ansonsten sehr schön geschrieben, weiter so! :)
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 14. November 2007, 13:31:00
Danke für das Lob. OK, wenn die Anhängsel stören, werde ich sie etwas herunterfahren.

10 Tarask Das Jahr der Visionen 731 TZ  Chondathan

Am nächsten Morgen treffen wir uns wieder auf dem Markt. Xana ist unglücklich, weil ihre Mutter einen Angestellten hat, der nun ihre Arbeit erledigt. Autsch! Das ging ja schnell. Thropp taucht auch auf. Er meint, wir könnten Redgar ja noch mal etwas auf den Zahn fühlen. Nun gut, tun wir das. Wir finden ihn im Singvogel, jemand hat ihm ein dickes Veilchen verpasst. Entsprechend missgelaunt ist er. Aber er packt nach ein paar freundlichen Worten aus. Er hat Geld dafür bekommen, zu behaupten, dass Barkess tot wäre. Gesehen hat er das nie, weiß auch nicht wirklich, ob das stimmt. Auf alle Fälle waren schon Merls Knochenbrecher bei ihm und auch Larna Marrars Schläger. Wer ist das nun wieder? Lanar Marrar ist wohl eine Hehlerin, ehemals direkte Untergebene von Luvius, genannt der Schneider. So wie es aussieht, sind nun alle drei überlebenden Offiziere der Diebesgilde hinter Barkess her. Na toll.

So langsam beginne ich den Überblick zu verlieren. In Vaters Geschichten gab es immer die Helden und die böse Partei. Hier gibt es nun uns traurigen Haufen als Heldenersatz und jede Menge Parteien. Ich versuche das mal zu entwirren. Wir sind die Fraktion, welche die gute Frau Renya Harloff unterstützt, ehemals Offizierin der Diebesgilde und Wirtin des Brunnenhauses. Sie hat den Schlüssel zum Schatz. Dann haben wir Merl, den Geldeintreiber, und Tharador, den Verleiher. Tharador ist der höchstrangige Überlebende der Gilde und ein ziemlich übler Halbork. Und zu guter Letzt ist jetzt diese Hehlerin Larna Marrar aufgetaucht, die auch ziemlich weit oben in der Diebesgilde gewesen ist. Und dann noch diese ominöse, geheimnisvolle Braunkapuze. Keine Ahnung, wer der jetzt ist. Also vier Fraktionen. Verdammnis!

Und was machen wir jetzt? Keine Ahnung. Etwas ziellos schlendern wir über den Markt und treffen dann auf drei Schlägertypen, die uns in eine Gasse drängen. Sie fragen uns, was wir von Barkess wollen. Geht sie ja wohl gar nichts an. Das Gespräch beginnt sich recht schnell im Kreis zu drehen. So kommen wir nicht weiter. Wenn Wörter einen nicht weiterbringen, dann hilft meist den Leuten eins auf die  Nüsse zu geben. Zu dem gleichen Schluss kommen auch die drei Schläger vor uns. Als der erste gerade zuckt, um uns anzugreifen, stehe ich schon vor ihm und trete ihm gekonnt meinen Absatz ans Kinn. Tat das weh? Ich glaub nicht, denn er spürt nix mehr, als er mit verdrehten Augen KO zu Boden geht.

Die anderen hauen mich oder besser gesagt, sie versuchen es. Aber da müssen sie etwas früher aufstehen. Wo ihre Fäuste die Luft durchschlagen, stand ich noch vor dem Bruchteil eines Herzschlages, aber jetzt nicht mehr. Ätsch! die anderen schließen auf und prügeln auf die Schläger ein, welche die Hiebe aber mit einem Grunzen quittieren. Der nächste Hieb von einem der Kerle trifft mich, bringt mich aus dem Takt und ich hau daneben. Blöd! Aber der Schlachtenrufer schickt den zweiten mit wuchtigen Hieben seiner geballten Fäuste auf die Bretter, hat er nun davon. Den letzten verwirre ich mit einem Flick Flack und trete ihm dann mit voller Wucht mit meinem hochgezogenen Knie zwischen die Beine. Er läuft zuerst knallrot an, wird dann bleich und kippt wimmernd zu Boden.

Glücksbote Ryan bückt sich und fängt an die Schläger zu durchsuchen und klaut ihnen tatsächlich 12 Stahlpfennige. „Glücksbote Ryan! Was bei den Neun Höllen machst du da bitte?“ Er fährt ob meines scharfen Tones etwas zusammen. „Das ist für die Armen.“ „Das darf ja wohl nicht wahr sein. Bist du ein Räuber? Beklaust die Kerle einfach! Das tun Helden in den Geschichten nie!“ „Aber sie haben uns angegriffen!“ Eigentlich habe ich zuerst zugetreten, kam ihnen wohl knapp zuvor. „Na und? Wir sind die Helden, sie die Schurken. Sie liegen im Staub und wir stehen heldenhaft davor. Die Göttin hat uns gelächelt und wir haben unsere Chance genutzt. Sie jetzt wie feige Diebe zu beklauen, ist einfach nur falsch!“ Ganz besonders dann, wenn wie in diesem Fall einige Leute den Kampf interessiert beobachtet haben. Man muss auf seinen Ruf achten und ich will nicht, dass es in den späteren Balladen über uns heißt, dass wir es nötig hatten, ein paar tumbe Schläger zu beklauen. Vor sich hin fluchend wirft er die Pfennige den Kerlen auf den Leib. OK, die werden sich sofort in Luft auflösen, wenn wir uns umgedreht haben. Aber dann haben wenigstens wir sie nicht geklaut. Beute machen ist OK, wenn es die Situation zulässt, aber das hier könnte man mit etwas Unwillen als Raub titulieren, auch wenn es nur um ein Dutzend Pfennige geht. Ich will hier wegen so was nicht in die Pfennigfeste geschleift werden. Auch wenn der Name dann sogar recht passend wäre.

Aber was machen wir jetzt? Genau genommen wissen wir nur, dass die anderen auch nichts wissen. Wie auf das Stichwort taucht der ominöse Kapuzenmann auf. Er macht uns klar, dass er nichts Böses von uns will. Genau das würde ich auch sagen, wenn ich jemand noch brauche, um ein paar Informationen zu bekommen. Wir reden etwas und er eröffnet uns, dass Barkess tot ist. Der Händler Hagar Gartland hätte ihn auf den Gewissen. Häh? Der Weinhändler mit dem drei Krüge Symbol? Was hat der denn damit zu tun? Das sollen wir doch bitte selbst herausfinden. Haben wir hier noch ne fünfte Fraktion am Werk? Kapiere ich jetzt nicht so ganz, scheint aber so zu sein. Das wird komplizierter als gedacht und ich denke schon verdammt kompliziert. Wir beschließen, uns auf den Weg zu Renya Harloff zu machen, vielleicht kann die ja etwas Licht ins Dunkel bringen. Glücksbote Ryan gibt demonstrativ jedem Bettler reichlich Almosen, nur um mich zu ärgern. Finsternis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 14. November 2007, 13:32:05
Ups!  :o  Doppelpost.

Um die unten stehende Frage zu beantworten: Bis jetzt spielt es sich mit Kind ganz gut. Was zum einen daran liegt, dass Kaira einen Babysitter in Form von Frau Erlann immer zur Hand hat, dazu kommt natürlich noch, dass wir bis jetzt nur in der Stadt bzw. im Umland waren und mein Char dann entsprechend schnell wieder zu Hause war. Wie das später sein wird, wenn Mili älter und die Abenteuer dann vielleicht weiter weg spielen, wird sich noch zeigen.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Topas am 14. November 2007, 17:47:02
Wirklich schön geschrieben, dennoch würde ich das Doppelpost entfernen. Zweimal lesen will ich es doch nicht. Wie spielt es sich deiner Erfahrung nach so als Char mit Kind ?
In meiner Runde komme ich mir wie eine Rabenmutter vor, die Kinder sind ständig alleine mit Papa, aber die Abenteuer zwingen uns dauernd zum Reisen.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 16. November 2007, 14:45:52
10 Tarask Das Jahr der Visionen 731 TZ  Chondathan

Ohne Zwischenfälle kommen wir zum Brunnenhaus zurück. Verfolgt scheinen wir nicht zu werden. Bin jetzt nicht sicher, ob das ein gutes oder ein schlechtes Zeichen ist. Hm. Die gute Frau Harloff kann auch nicht wirklich was Neues zu den ganzen Verwicklungen beitragen. Aber sie rät uns, mal diesem Weinhändler auf den Zahn zu fühlen. Allerdings sollten wir das nicht gerade am helllichten Tag machen, sondern dem Mistkerl mal in der Nacht einen Besuch abzustatten. Estarion hat definitiv die Stadt verlassen, hatte wohl Probleme mit einem Ehemann, der es nicht so toll fand, dass Estarion das Bett seiner Frau wärmte. Aber es wären zwei neue Kandidaten aufgetaucht, die sich uns anschließen könnten. Nun gut, heute Abend werden die uns mal begleiten. Hoffentlich taugen die was. Bei der Gelegenheit frage ich Renya nach Werkzeug für spezielle Fälle, das wirklich gut ist.

Ich verbringe den restlichen Tag damit, Hausarbeiten zu erledigen und Mili etwas aufzumuntern. Ich kaufe ihr auf dem Rückweg einen bunten Ball aus stabilem Leder. Anfangs weiß meine Kleine nicht viel damit anzufangen und als ich ihn ihr zuwerfe, guckt sie mich nur groß an. Aber schließlich begreift sie, was man damit machen kann und quietscht schließlich begeistert, als sie damit spielen darf. Rechtschaffen müde bringe ich sie dann zu Bett und bitte die gute Frau Erlann ein Auge auf mein liebliches Töchterchen zu haben. Sie ist ja noch so klein. Ich wünschte, ich müsste sie nicht so oft alleine lassen.

Zurück im Brunnenhaus nehme ich in der Dachstube mein neues Werkzeug in Augenschein. Alles scheint recht neu zu sein und von sehr guter Qualität. Auch ist es etwas umfangreicher als mein altes Werkzeug. Es fühlt sich wirklich gut in der Hand an. Ich kann es kaum erwarten, bis ich es ausprobieren kann. Die Neuzugänge überzeugen mich weniger. Eine hat sich stark vermummt, aber ihre Hände sind frei. Zuerst halte ich sie für eine finstere Tieflingsmissgeburt, bis mir klar ist, dass sie aussieht wie die bösen Elfen aus dem Tal unter den Schatten. Finsternis! Schlimmer als ein Tiefling. Vater hat furchtbare Geschichten über sie erzählt. Wie sie Siedler überfallen und sie zu Sklaven machen. Oder wie sie diese ganz langsam und unglaublich grausam zu Tode foltern. Angeblich beten diese Dunkelelfen eine Spinne an. Da friert es mich richtig. Trau keinem Elf, sagen die Leute hier, schon gar nicht, wenn er schwarze Haut hat. Finstere Verdammnis! Sie nennt sich Shia. Ich bin sicher, dass dies nicht ihr richtiger Name ist. Aber da man ja nicht nach Äußerlichkeiten gehen soll, erhebe ich keinen Einspruch. Wie auch die Anderen nicht.

Die andere ist eine menschliche Frau namens Lia, helle Haut, Städterin schätze ich mal, behauptet aber Waldläuferin zu sein. Riecht aber gar nicht wie eine. Seltsam. Ich habe ein komisches Gefühl bei ihr, was ich mir nicht ganz erklären kann. Als würde sie vortäuschen, etwas ganz anderes zu sein. Sie hat auf alle Fälle etwas sehr Graziles an sich und bewegt sich noch geschickter als ich. Nun gut. Leider lässt sich Glücksbote Ryan entschuldigen, da ihn eine Unpässlichkeit ereilt hat. Finsternis! Jemand der heilen kann, ist immer willkommen. Nun gut, müssen wir eben mit dem Schlachtenrufer alleine vorlieb nehmen. Wir legen ein Vorgehen fest und machen uns dann auf den Weg in die Altstadt. Wir mogeln uns bis in die Altstadt durch, die durch eine alte Mauer vom Rest der Stadt getrennt ist. Nur Lia wird von den Wachen angehalten und bringt ne lahme Entschuldigung an, die aber ausreicht, um die nicht gerade motivierten Schildwächter zu beruhigen.

Finster ragt das dunkle steinerne Gebäude massiv vor uns auf. Nur aus einem Fenster unter dem Dach schimmert etwas diffuses Licht. Wir beschließen, über den Hinterausgang in das Haus einzudringen. Wir schleichen von einer Gasse in den stinkenden Hinterhof. Es raschelt verdächtig. Auf dem Boden sind die Kadaver von Ratten verteilt. Zerbissen, aber nicht wirklich angefressen, wie ich vage im kaum vorhandenen Licht von Selune erkennen kann. Aus einer Ecke, wo ein leckes Fass steht, höre ich schlabbernde Geräusche. Dort sind die deformierten Leiber von Ratten zu erkennen. Lang und spitz sind ihre Zähne, aufgebläht und deformiert ihre Körper. Teile von ihnen sind größer, als es der Rest erlaubt. So was habe ich noch nie gesehen. Die Viecher zischen uns aggressiv an, Shia erschießt eine der Kreaturen mit ihrer kleinen Handarmbrust und zwei von ihnen kommen auf uns zu gehuscht. Es gibt im Dunkeln ein Hauen und Stechen und erst als ich eine Kerze entzünde, töten wir zwei von diesem Ungeziefer. Der Rest der Kreaturen verzieht sich in Ritzen und Löchern. Da wir weder Zeit noch Lust haben, diese Dinger aufzuscheuchen, ignorieren wir sie.

Xana hält meine Kerze, während ich das Schloss geschwind öffne, nachdem ich mich davon überzeugt habe, dass ich weder was höre, noch dass ich eine Falle entdecke. Wir kommen in eine Art Lagerraum, überall Weinfässer verschiedener Größe, fast alle leer. Eine größere Tür führt weiter in die Tiefe, eine Türe in den Laden. Der Keller dürfte interessanter sein. Leider übersehe ich trotz aller Sorgfalt eine Falle, ein Glöckchen bimmelt wild und die Türe geht auch nicht auf. Dieses zwergische Meisterschloss übersteigt mein Können bei weitem. Verdammnis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 19. November 2007, 13:50:38
10 Tarask Das Jahr der Visionen 731 TZ  Chondathan Altstadt Haus des Weinhändlers

Hier kommen wir nicht durch, jedenfalls nicht ohne sehr viel Lärm zu machen, aber vielleicht finden wir ja weiter oben einen passenden Schlüssel. Wir schleichen uns in den Verkaufsraum, welcher den Rest des Erdgeschosses ausfüllt. Von der Gasse scheint das Licht von zwei Laternen hinein, sodass wir uns nicht vollständig im Dunkeln vorantasten müssen. Da! Ein Lachen in der Dunkelheit. Hektisch sehen wir uns um, aber nichts ist zu entdecken. Welche Teufelei ist das schon wieder? Finsternis!

Wir werden aufs übelste und schändlichste aus der Dunkelheit verhöhnt. So ein verdorbener Wortschatz! Da gehört jemand gehörig den Mund mit Seife ausgewaschen. Aber den einen oder anderen Fluch merke ich mir. Auch als meine Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt haben, kann ich nichts wirklich ausmachen. Unser Schlachtenrufer folgt den Geräuschen und wird angegriffen und auch getroffen. Ein Wesen, das nicht von dieser Welt ist, wird sichtbar. Eine Fee ist das nicht, sondern wahrlich eine Ausgeburt der Hölle! Während alle bis auf den Schlachtenrufer auf diese Missgeburt schießen, denn der geht tapfer zu dem Ding hin, hüpfe ich gewandt über die Theke und flankiere den Unhold mit Dolon. Tief dringt mein Rapier ein. Aber die Wunde schließt sich, kaum habe ich die Waffe herausgezogen. Xana schleudert grüne Energie in den Balg des Dinges, was ihm deutlich mehr weh tut. Auch der Schlachtenrufer gibt ihm seine Axt zu schmecken, die der Abscheulichkeit wahrlich nicht wohl bekommt. Aber dieses Monster schlägt mit seinem von Gift triefenden Schwanz nach mir und fährt mir tief in die Schulter. Tymora hilf!

Mir wird kurz schwindlig von dem Gift, da ist es kein Wunder, dass ich es verfehle. Aber mit vereinten Kräfte und einem weiteren grünen Geschoss aus Xanas ausgestrecktem Finger bringen wir dieses Vieh dazu, sich in eine Wolke aus Schwefel aufzulösen. Mir wird ganz kurz trimmelig, als mein Körper sich gegen das Gift in mir wehrt, aber Tymoras Gunst hilft mir dem Fluch aus der Hölle zu widerstehen. Aber trotzdem wollen meine Muskeln nicht so ganz, wie ich will, schränkt mich aber nur wenig ein. Schlachtenrufer Dolon schaut sich kurz meine Wunde an. „Die Tapferen stehen in der Gunst des Heldenhammers.“ Diese Worte sind auch an die gerichtet, welche sich nicht gerade heldenhaft im Hintergrund gehalten haben. Besonders unsere Neuzugänge haben sich nicht gerade wirklich mit Ruhm bekleckert oder haben wahren Mut gezeigt. Dann legt er seine Hand auf die schmerzende Wunde, welche der Giftstachel der Bestie mir geschlagen hat und die Wunde schließt sich. Auch Tempus sei Dank.

Unser Kampf, der nicht gerade leise war, hat keine Aufmerksamkeit erregt. Seltsam, sind wir die einzigen Lebenden hier? Ist Gartland vielleicht gar nicht hier? Finden wir es heraus. Ich gehe voraus und die anderen folgen mir. Ich schleiche nach oben und gelange in einen Flur, vier Türen harren darauf, erforscht zu werden. Eine davon ist massiv und mit einer Sichtklappe versehen. Daneben hängt ein Schlüssel, der von einer Art Krallenhand oder besser gesagt, einem Kranz aus metallischen Krallen umgeben ist. Berührt man hier was, schnappen die Krallen zu. Hinter der Tür sind Geräusche zu erlauschen. Neugierig wie ich bin, öffne ich das Sichtfenster. Das was ich sehe, lässt mir das Blut in den Adern gefrieren!

Ich sehe einen fast nackten, deformierten Mann, der etwa zweieinhalb Meter in die Höhe ragt. Ein Arm ist furchtbar aufgebläht und mit Muskeln überzogen, die einem Oger zur Ehre gereicht hätten, der andere ist dürr und zu einen normalen Menschen passend. Sein Gebiss steht über und besteht aus nadelspitzen Zähnen. Es kann reden, wenn auch auf sehr debile Art und fleht mich nach Essen an. Lia gibt mir etwas Dörrfleisch und ich werfe es in den Raum hinein. Somit ist er erstmal ruhig gestellt. Der nächste Raum entpuppt sich als alchimistisches Labor mit einer Bücherwand. Xana stürzt sich darauf und lässt fix einen Band über Magie verschwinden. Na!

Aber mich fesselt eine verschlossene Kiste. Ein seltsamer Geruch geht von ihr aus. Kann den nicht so richtig einordnen, riecht aber nicht gut. Gefällt mir nicht. Eine Falle entdecke ich aber nicht. Ich mache ein Stoßgebet und öffne vorsichtig das Schloss, lasse aber die Kiste zu. Jetzt bräuchte ich etwas langes, ein Besenstil oder Speerschaft. Leider ist so was nicht zur Hand, aber ein Lesestuhl hat eine hohe Lehne. Mit etwas Gewalt zerlege ich den Stuhl und habe mit dem Seitenteil der Lehne nun eine etwas unhandliche Stange, aber als Notlösung hilft es. So stoße ich nun den Deckel auf und eine Wolke aus Pilzsporen breitet sich aus. Ich stoße einen spitzen Schrei aus und rolle mich zurück. Aber die Lehne hat mich gerettet. Ich binde mir ein Tuch vor dem Mund und warte bis die Sporen zu Boden gerieselt sind. Ein Tuch wird sichtbar, sollte wohl den Inhalt vor den Sporen schützen. „Xana! Bitte hebe mit deiner Magie das Tuch hoch.“ Macht sie mit Freude und darunter kommt ein Satz chirurgisches Besteck guter Qualität zum Vorschein, das packe ich gleich mal ein. Darunter kommen weitere Sätze sehr scharfer Werkzeuge zu Tage. Auch das wandert erstmal alles in den Sack. Darunter kommt noch einiges an Gold, acht Handelsbarren im Nennwert von je 100 Goldmünzen, dazu ein Sack mit 200 Goldmünzen. Tymora lächelt wahrlich den Tapferen. Auch findet sich noch ein gutes Langschwert von meisterhafter Arbeit. Lia meint damit als einzige von uns wirklich umgehen zu können. Nun gut, wird mit ihrem Anteil verrechnet werden.

An einer Wand hängt noch ein Portrait des Händlers Gartland. Wäre eigentlich nichts Ungewöhnliches, aber das Bild scheint sich zu verändern, wenn man es länger anstarrt. Es wirkt immer finsterer, bedrohlicher und irgendwie verdammt gruselig. Da läuft mir ein Schauder über den Rücken. Auch scheinen sich im Hintergrund Tentakel hervor zu winden, die schließlich das ganze Bild einzunehmen scheinen. Ich quietsche erschreckt auf, wende den Blick ab, als ich wieder hinsehe, ist das Bild ganz normal. Gemalt ist es von einem Maler mit dem Namen Gregor Vern. Das ist ein bekannter Maler, der hier in den Kolonien im Drunakwald zurück gezogen leben soll. Seine Bilder sind viel wert, aber das hier lassen wir hängen. Zu unheimlich und auch nicht so einfach zu verkaufen.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 21. November 2007, 17:45:35
10. Tarask Das Jahr der Visionen 731 TZ  Chondathan Altstadt Haus des Weinhändlers

Wir durchsuchen den Rest des Stockwerks, finden einen Speiseraum, eine Küche mit gut gefüllter Speisekammer und ein Schlafzimmer. Hier findet sich ein Tagebuch. Ich lese die interessanten Stellen laut vor. So wie es aussieht hat Gartland das Weingeschäft geerbt, hatte aber nicht allzu viel Erfolg damit, weil ihn ein gewisser Ramadi hereingelegt hat. Er stürzte sich in Schulden bei Tharador dem Geldverleiher.  Im Keller war eine Silberkiste versteckt gewesen, die zu öffnen ihm von seinem Vater verboten war, die er wohl auf einer Geschäftsreise erworben hatte. Da drin war ein gewisser Kugus eingesperrt gewesen, mich dünkt, dass dies der Imp war, den wir dahin zurück geschickt haben, wo es penetrant nach Schwefel stinkt. Dieser Kugus hat ihm ein Rezept verraten, um einen geschäftlich erfolgreichen Wein mit dem Namen „Sommertau“ zu kreieren. Was dazu als Substanz nötig ist, welche als Essenz bezeichnet wird, scheint widerwärtig in der Herstellung zu sein, auf alle Fälle werden lebende Menschen dafür benötigt, die danach entsorgt werden müssen. Das lässt mich doch schwer schlucken. Um die Entsorgung zu erleichtern, hat er von weither zwei Hunde mit den einschlägigen Namen Ratzer und Farlor gekauft.

Irgendwie schien Larna die Hehlerin von seinen Machenschaften erfahren zu haben und schien ihn mit unliebsamen Menschen zu beliefern, die er dann hat verschwinden lassen. Darunter eben auch Barkess und als letztes ein hübsches Mädchen mit dem Namen Marelle. Und sie könnte noch leben, da die Lieferung erst gestern kam. Jetzt müssen wir nur den Schlüssel für den Keller finden. Also los!

Wirklich Interessantes kommt nicht zu Tage. Es gibt noch einen Speicher, aber da war seit Jahren keiner mehr. Ein Schlüssel für den Keller finden wir keinen, höchstens den an der Wand mit dem Krallenkranz drum herum. Ich versuche mit einem Besen aus der Küche den Schlüssel vom Haken zu nehmen, scheitere aber und die Klingen schnappen zu. Ich kann sie wieder öffnen und deaktiviere sie schließlich auf die klassische Methode. Schnell kommt heraus, dass der Schlüssel zur Tür des Scheusals passen würde, aber nicht für den Keller. Verdammnis!

Ich rede noch mal mit dem deformierten Mann im Raum und der verplappert sich recht schnell. Es gibt einen Ersatzschlüssel. Im Austausch für einen Haufen Fleisch bekommen wir die Information, dass sich im Verkaufsraum ein Geheimversteck mit einem Ersatzschlüssel befinden muss. Nun gut, also wieder nach unten und tatsächlich findet sich unter dem Tresen eine verborgene Schublade, die nicht mit einer Falle gesichert ist. Darin finden sich neben dem Schlüssel auch zwei Fläschchen mit einer roten süsslich riechenden Flüssigkeit. Und noch einiges Gold, weitere zweihundert Münzen. Puh, Reichtum kann ganz schön belastend sein.

Jetzt wo wir den Schlüssel haben, geht es zurück zur Kellertüre und schwupps ist sie auf. Es kann ja so einfach sein. Vorsichtig schleichen wir uns runter. Einige Lampen erhellen den Weinkeller. So leise wie möglich bewegen wir uns vorsichtig im kaum erhellten kalten Keller. Schließlich hören wir das Geräusch, welches entsteht, wenn ein Knochen durchgebissen wird. Oh oh! Ich nehme Tymoras Anhänger, küsse ihn, führe ihn an die Stirn und an mein Herz. Dabei spreche ich ein kurzes Gebet. Dame des Glücks, „gib deiner bescheidenen Gläubigen das Geschick, den Mut und das Glück diesen Kampf zu überstehen“. Schließlich finden wir die Hunde und gleichzeitig werden sie unser auch gewahr. Ich stürze mich als erster auf eines von diesen Viechern, die nicht von dieser Welt zu sein scheinen. Finsterste Verdammnis!

Ich gebe dem ersten Hund meinen guten ehrlichen Stahl von dieser Welt zu schmecken. Ich drehe die Klinge, bevor ich sie wieder herausziehe. Wütend guckt mich das Vieh an. Dann springt er mich an und schlägt seine Zähne nach mir. Aua! Das tut weh. Xana folgt mir tapfer und schleudert aus nun guter Position einen Schleuderstein auf den frei stehenden Hund, der getroffen aufheult. Auch Shia begnügt sich damit, einen Bolzen aus ihrer kleinen Handarmbrust auf den Hund abzufeuern. Nach Vaters Geschichten sind die dunklen Elfen Meister in der Handhabung dieser Waffe. Aber sie scheint da wohl nicht dazu zu gehören, denn ihr Bolzen geht weit fehl. Vielleicht ist sie deshalb nicht bei ihrem Volk im Tal unter den Schatten. Der Hund greift Xana an und reißt sie um. Tief verbeißt er sich die hübsche Halbelfe. Oh oh! Der Schlachtenrufer stürzt sich mit einem „Tempus!“ auf den Hund und schlägt tief seine Axt in bebende Flanke des Untiers und lenkt ihn so von der gestürzten und leblosen Xana ab. Blut breitet sich unter ihrem Körper aus, als wäre eine Weinflasche umgefallen. Ein Pfeil zischt aus der Tiefe des Raumes weit an dem Ding vorbei. Etwas Nahkampfunterstützung wäre hier durchaus angebracht. Hilfe!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 23. November 2007, 16:33:17
10. Tarask Das Jahr der Visionen 731 TZ  Chondathan Altstadt Keller des Weinhändlers

Tymora und Tempus hilf! Und die Götter stehen uns bei. Nichts geht über ehrlichen Stahl in starker mutiger Hand gegen die Kreaturen der Finsternis. Und Ratzer und Farlor bekommen das nun am eigenen Leib zu spüren. Ich wirble herum und habe so einen der Köter flankiert. Ich schlage dem Ding aus den Höllen oder aus welcher Ebene es auch immer herkommen mag, eine weitere Wunde und Dolon vollendet sein blutiges Werk, welches das Untier in eine Wolke stinkenden Schwefels verwandelt. Gemeinsam bekommen wir nun auch das zweite widerwärtige Monster niedergekämpft.

Endlich können wir uns um Xana kümmern. Mehr als ihr die Daumen zu drücken kann ich leider nicht. Lia und Dolon kümmern sich hektisch um die hübsche Halbelfe, der das Leben in einer immer größer werdenden Blutlache aus dem Leib rinnt. „Tymora! Tempus! All ihr Götter des Guten, seht, diese tapfere Halbelfe, verwundet im mutigen Kampf gegen Kreaturen der Finsternis, ringt mit dem Tode. Helft ihr!“ bete ich still vor mich hin. Endlich scheint der Blutverlust gestoppt zu sein. Ich helfe, es ihr so bequem wie möglich zu machen und falte ihren Umhang zu einem Kopfkissen und meinen benutze ich dazu, sie zuzudecken. Ihre Haut ist so bleich. Ihre Lippen wirken wie eine Wunde ihn ihrem Gesicht. Aber selbst jetzt strahlt sie von innerer wie auch von äußerer Schönheit. Nachdem wir nichts mehr für sie tun können, schauen wir uns weiter im Keller um. Wir finden einen Platz, der von Ausscheidungen, Unrat und Knochenresten übersät ist. Auch ist hier viel Blut eingetrocknet. Das einzige identifizierbare Überbleibsel ist braunes Frauenhaar. Oh, ich glaube, für die arme Marelle ist es zu spät. Blutige Verdammnis!

Das macht mich jetzt richtig Wütend! Es gibt noch eine weitere Türe, dahinter muss dieser Mistkerl sein. Wir haben ja die Schlüssel und können so die Türe öffnen. Dahinter ist eine Folterkammer zu sehen. Als erstes fällt mir die Streckbank ins Auge. In Kopfhöhe ist ein Auffangtrichter angebracht, welcher über ein Rohr eventuelle Flüssigkeit in ein Glas füllt. Hier wird wohl die Essenz gewonnen. Mein zweiter Blick wird von einer Kiste aus Silber angezogen. Hm, was die wohl Wert ist? Dann wandert mein Blick weiter zu dem arroganten Händler Gartland. Tja, da hat wohl jemandes letzte Stunde geschlagen. Ich stürme vor und mein Rapier blitzt auf, die Klinge färbt sich Rot von seinem Blut. Er ballt seine behandschuhte Hand zu einer Faust und versucht nach mir zu schlagen. Gewandt weiche ich seiner Berührung aus. Hui!

Schlachtenrufer Dolon von Tempus folgt mir auf dem Fuß, aber seine schwere Rüstung macht ihn einfach zu langsam. Pfeile und ein Handarmbrustbolzen durchzischen die Luft, aber schlagen harmlos in die Wand dahinter ein. Mein Rapier fährt ins Leere, aber Schlachtenrufer Dolon ist nun gleichauf und flankiert den Kerl. Einer unserer Neuzugänge stürmt nun ebenfalls nach vorne und gemeinsam können wir ihn daran hindern, weitere finstere Magie zu wirken. Wir sind Richter, Geschworene und Henker in einer Person und führen ihn einer viel höheren Gerechtigkeit zu. Möge er dort eine Strafe bekommen, die seinen widerlichen und schweren Verbrechen angemessen ist. Leute zu Tode foltern macht man einfach nicht!

Hinter der Streckbank ist ein Gestell, auf dem pedantisch unterschiedlichste Werkzeuge aufgereiht sind. Werkzeuge eines Folterers. Da wird mir ganz anders. Ui ui ui! Ich reiße mich zusammen und kümmere mich um die silberne Kiste. Gartland hat den entsprechenden Schlüssel bei sich und ich öffne die Truhe. Dank Schlüssel wird eine gekoppelte Falle nicht ausgelöst und wir können uns über den Inhalt her machen. Ein Buch mit Rezepten für verschiedene Würzweine tritt zu Tage. Darin befindet sich auch das Rezept für Sommertau, den Modewein des Jahres. Essenz der Schmerzen ist eine Zutat. Und diese Essenz kann nur intelligenten Wesen entnommen werden, die furchtbare Qualen erleiden. Es gibt noch ein Buch aus dem hervorgeht, dass er über 32 Opfer hatte. Finsterste Verdammnis!

Die Kiste fördert noch weitere Sachen zu Tage, darunter vier klare Tränke, vier bunte Tränke und ein Dolch aus Silber.  Dazu noch Seiten aus einem Zauberbuch für die Zauber Schockhand und Sprühende Farben. Auch scheinen seine Handschuhe nicht ganz ohne zu sein. Ein Klopfen an der Türe bringt uns auf den Boden der Realität zurück. Hu? Wer mag das sein? Finden wir es heraus. Wir eilen nach oben und ich reiße die Türe auf. Vor uns steht eine Ausgeburt der Hölle, ein Tiefling! Und er hat einen gefesselten Halbling dabei. Bevor er reagieren kann, habe ich schon seine Waffe an mich gebracht und Dolon stürzt sich auf ihn. Nach kurzer Zeit hat er ihn überwältigt und wir fesseln ihn. So schleifen wir ihn in den Kellerraum mit der Streckbank.

„Zwei Möglichkeiten! Möglichkeit eins, du beantwortest unsere Fragen wahrheitsgemäß und wir lassen dich gehen. Oder Möglichkeit zwei, du machst einen auf widerspenstig und wir probieren das Zeug an dir aus und du sagst uns dann auch irgendwann die Wahrheit.“ Ich zeige auf die Streckbank und die aufgereihten Werkzuge. Da kriegt er große rote Augen. „Möglichkeit eins! Fragt mich, ich werde wahrheitsgemäß antworten.“ Zum Glück hat er jetzt meine Drohung mit den Foltern nicht durchschaut. Er ist nur ein kleiner Handlanger von Larna der Hehlerin. Er hat immer nur die Opfer abgeliefert. Larna hat ein zur Festung ausgebautes Lagerhaus am Hafen als Hauptquartier und scheint neben der Schatzsuche noch Materialien für ein finsteres Ritual einzukaufen, welches in Westtor abgehalten werden soll. Wie jeder weiß, hat der berüchtigte Dämonenprinz Iyachtu Xvim, Westtor vor einigen Jahren mit seiner Armee aus grausamen Tieflingen im Handstreich erobert. Larna hat immer mindestens acht Leute um sich herum. Je nach Tageszeit können es auch bis zu zwanzig sein. Er weiß auch, dass Barkess von ihr gefoltert worden ist und dass sie ihm die Zunge herausgeschnitten hat, bevor er Barkess dann an Gartland abgeliefert hat. Und die Hunde haben wohl am Ende Barkess gefressen. Mist!

Wir erfahren auch, dass ein gewisser Havard Repp mit Larna zusammen arbeitet, um die Materialien für das Ritual zusammen zu stellen. Verdammnis! Diesen Repp kennen wir. Und deswegen haben wir ihn bei unserer ersten Begegnung auch mit diesem Tiefling, der wohl Farlo heißt, gesehen. Das sind keine guten Neuigkeiten. Wir halten unser Versprechen, nachdem uns die sinnvollen Fragen ausgegangen sind, löse ich seine Fesseln und befördere ihn mit einem Tritt ins verlängerte Rückrat zurück in den Innenhof. Er verspricht, dass er sich niemals wieder blicken lassen wird und verschwindet in die Nacht.

Wir packen die Beute zusammen, schnappen uns den immer noch bewusstlosen Halbling und Xana und ziehen Leine. Um eine Ausrede für die Verwundeten zu haben, nehmen wir eine von den mutierten Riesenratten mit und zeigen sie den Patrouillen der Schildwache, die uns anhalten. Wir erreichen schließlich den Tempel des Tempus, der mehr einer Kaserne als einem sakralen Gebäude ähnelt und lassen uns für eine Spende von 50 Goldmünzen behandeln. Tut das gut, keine Schmerzen zu haben. Der Halbling kommt nun auch wieder zu sich. Er ist ein kleiner Handlanger, haha, welch lustiges Wortspiel, von Larna der Hehlerin, der in Ungnade gefallen ist. Er bestätigt die Angaben, welche der Tiefling uns schon gegeben hat. So haben wir Informationen, die wir aus zwei unterschiedlichen Quellen verifizieren konnten. Sehr gut.

Dann gehen wir nach Hause. Die Beute lagere ich in einer Ecke meines Zimmers erst mal ein. Lustigerweise wohnen Shia und Lia auch im Silberfisch. Ich wasche mich erst noch intensiv und gehe dann schlafen, nachdem ich meine kleine, friedlich schlafende Tochter betrachtet habe. Was für eine Nacht. Tymora hat mir wieder mal wahrlich gelächelt, denn wer wagt, der gewinnt.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 26. November 2007, 13:09:09
11. Tarask Das Jahr der Visionen 731 TZ  Chondathan

Am nächsten Tag treffen wir uns wie verabredet bei der guten Frau Renya Harloff. Sie ist etwas überrascht, dass Havard Repp mit Larna der Hehlerin Geschäfte macht. Er wäre nicht so der Typ für so was. Ein Magier auf der Seite von Larna macht einen Angriff auf das Lagerhaus eigentlich unmöglich. Es wäre also ein erster Schritt, wenn wir Havard aus dem Verkehr ziehen könnten. Wir beraten verschiedene Pläne und kommen dann überein, ihn mit einem Angebot für einen Stein vom Himmel zu ködern und ihn genau hierher zu locken. Renya schickt einen Boten los und Xana will unbedingt einen bunten Stein besorgen, was wir dann auch tun, indem wir einen ganz normalen Stein nehmen, welchen die gutaussehende Halbelfe dann grell gepunktet anmalt. Den Stein präsentieren wir gegenüber der Wand liegend und legen uns dann auf die Lauer. Einen Magier anzugreifen, es ist Wahnsinn, was wir hier tun. Zeit für ein inniges Gebet zu Tymora. Mir ist gar nicht wohl dabei. Zum Glück haben wir beschlossen ihn erstmal zu überwältigen und ihn dann zu verhören. Mich würde schon interessieren, warum er das Mädchen Marelle über Larna bzw. Farlo bzw. Gartland entsorgen ließ. Ergibt für mich nicht so ganz den Sinn.

Schließlich hören wir schwere Schritte auf der steilen Steige nach oben.  Ich packe meinen Totschläger fester. Im Gegensatz zu seinen Namen betäubt er Leute nur, ohne sie gleich umzubringen. Meine Hände sind schweißnass und mein Herz rast. Eigentlich müsste ich unbedingt mal Wasser lassen, ein Zeichen, wie unglaublich nervös ich bin. Irgendwie fühlt sich das Ganze falsch an. Aber jetzt ist es zu spät, einen Rückzieher zu machen. Die Tür wird aufgestoßen und ein kurzatmiger Repp schiebt sich rotgesichtig in den Raum. Zeit zu handeln. Ich springe auf und eile zu ihm. Mit aller Wucht haue ich den Schläger in seinen Nacken. Es kracht und er stolpert keuchend nach vorne. Dolon kommt auch aus der Deckung und schubst ihn ordentlich durch. Lia kommt mit gespannten Bogen hervor und begnügt sich damit, ihm zu drohen. Auch Xana und Shia haben drohend ihre Fernwaffen in der Hand.

Ich lasse es nicht bei Drohungen bleiben und haue noch mal ordentlich zu, aber der dicke Kerl ist zäher als er aussieht. Er macht eine Geste, murmelt etwas und auf einmal stehen sieben von ihm vor mir. Hä? Die drei Mädels im Hintergrund schießen, zwei Repps verschwinden und er hat einen Pfeil im Arm stecken. Das sieht nicht gut aus. Ich fuchtle erfolglos durch die Luft und er murmelt ein weiteres Mal, während weitere Bolzen, Kugeln und Pfeile die Spiegelbilder von ihm dezimieren. Von seinen Fingerspitzen sausen fünf Geschosse aus grüner Energie durch den Raum und zwei Hämmern ohne Fehl in mich ein. Aua!

Schmerzerfüllt keuche ich auf. Das tut vielleicht mal weh. Tränen schießen mir in die Augen, die ich wegblinzle, um besser zu sehen. Auch Dolon wird hart getroffen, genau so Xana. Dann hole ich ein weiteres mal aus und es kracht ordentlich, da inzwischen alle Spiegelbilder verschwunden sind. Er keucht auf, verdreht die Augen und geht zu Boden. Puh!

Ich fessel ihn auf einen Stuhl, knebele ihn gut und verbinde ihm die Augen. Neugierig schnappt Xana sich das Zauberbuch des Magiers und liest interessiert die erste Seite. Dann quietscht sie auf einmal auf und ist danach stocksteif. Finsternis! Egal, was wir tun, nichts hilft sie von diesem Bann zu erlösen. Das wird wohl Repp selber machen müssen. Schon bald rührt er sich stöhnend. „Hör gut zu! Bei der ersten falschen Bewegung, beim ersten falschen Wort zertrümmere ich dir den Schädel! Wir wollen, dass du uns ein paar Fragen beantwortest. Falls du nicht antwortest, war es das. Alles verstanden?“ Er nickt und zerrt etwas an seinen Fesseln. Ich lüpfe etwas seine Kapuze und löse dann den Knebel. Die allgemeine Befragung bringt schnell ans Licht, dass alles ein schreckliches Missverständnis ist. Marelle ist nicht seine Ex-Geliebte, wie von mir vermutet, sondern seine Nichte und sie wurde von Larna und Farlo entführt, um ihn gefügig zu machen. Er ist entsetzt, als er erfährt, dass nur ein paar Haare von Marelle übrig geblieben sind. „Dafür wird Farlo zahlen!“

Sieht so aus, als ob wir einen Verbündeten gewonnen haben. Ich löse ihm seine Fesseln, gebe ihm seine Sachen wieder und entschuldige mich für dieses schreckliche Missverständnis. Vielleicht wäre der Plan, ihn direkt mit Marelles Namen zu konfrontieren der bessere gewesen. Nun ja, danach ist man immer schlauer und es hätte ja durchaus anders sein können. Der Zauberer ist so freundlich, Xana aus ihrer Starre zu erlösen. Er kennt auch jemanden, der Marelle zurück ins Leben rufen könnte. In einem nahen Sumpf lebt ein Hohepriester einer so obskuren Religion, dass er nicht mal den Namen weiß, oder ihn uns nicht nennen will, die Marelle ins Leben zurück rufen könnten. Er bietet jedem von uns eine Belohnung von satten 100 Goldmünzen für eine Tagesreise. Natürlich bin ich dabei. Tymora lächelt denen, die was riskieren.

Gespielt am 07.10.2007
Spielleiter: Stefan
SC: Dolon, Kaira, Lia, Ryan, Shia, Xana
Schrein des Ruhmes:
Erfahrungspunkte: 700 + 40 für Kaira, +100 für Dolon, +40 für Xana, +20 Lia
Überwundene Gegner von Gruppe:
3 Schläger KO geschlagen
2 mutierte Ratten
1 Imp
2 Dämonenhunde
1 Magier getötet
1 Tiefling überwältigt
1 Magier überwältigt
Beute von Gruppe:
8 Handelsbarren x 100 GM
ca. 420 GM in Münzen
2 Heiltränke
4 Klare Tränke
4 Bunte Tränke
1 Schwert Meisterhaft
1 Dolch Alchimistensilber
1 Rezeptbuch für Weine
1 Zauber Schockgriff für Zauberbuch
1 Zauber Sprühende Farben für Zauberbuch
1 Paar magische Handschuhe
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 28. November 2007, 22:35:32
Kapitel 3
To Die for it!

11. Tarask Mittag Das Jahr der Visionen 731 TZ  Chondathan

So folgen wir Harvard Repp zum Kollegium auf dem Berg Alkroth. Unterwegs treffen wir Glücksboten Ryan wieder, der mir nach einer herzlichen Umarmung die Heilkräfte Tymoras zur Verfügung stellt. Shia verdrückt sich Grußlos, denn auf einmal ist sie weg und keiner hat gemerkt, wo sie abgeblieben ist. So was auch. Wir brauchen etwa eine Stunde, bis wir oben sind. Auch der Gelehrte Repp muss klopfen, um Einlass zu finden. Er führt uns in sein Zimmer und öffnet ein Geheimfach, das er mittels eines halb herausgezogenen Buches öffnet. Die Stelle merke ich mir natürlich, wer weiß, für was das gut ist. Er verdeckt mit seinem stabilen Leib den Großteil der Dinge, die da drin sind, aber das Geheimfach scheint voll  interessanter Sachen zu sein.

Er gibt mir einen Beutel mit Diamantstaub, eine notwendige Komponente für die Priester um die arme Marelle ins Leben zurück zu rufen. Als Bezahlung für die Priester bekomme ich noch eine Schriftrolle überreicht. Und wir erhalten jeder noch 100 Goldmünzen als Bezahlung für unsere Mühe. Aber gerne doch. Ich frage noch nach Kleidung für Marelle, die wird ja wohl nackt sein, wenn sie wieder kommen wird und da wird sie was zum Anziehen brauchen. Hat er leider nicht da, aber da Marelle wohl Xanas Größe hat, erklärt sich die quirlige Halbelfe bereit, ein Satz Kleidung von ihr mitzunehmen und sie der Wiedererweckten dann zur Verfügung zu stellen. Zum Abschluss bitte ich den Gelehrten Repp noch die Tränke und die Handschuhe zu untersuchen. Wird er machen.

So brechen wir dann auf. Ich teile vor dem Kollegium noch unsere Beute soweit auf, dass jeder 200 Goldmünzen bekommt. Der Rest kommt in eine gemeinsame Kasse und ich verkünde, dass ich davon eine Heilertasche kaufen werde. So trennen sich unsere Wege, da Dolon zum Nordtor eilt, während der Rest das Westtor anstrebt. Ich suche dann einen der Rüstungsmacher in der Senke auf und gebe eine für mich maßgeschneiderte Lederrüstung mit brünierten Nieten in Form von Kleeblättern bei Meister Thorben in Auftrag. Um meine tiefe Verbundenheit mit Tymora zu verkünden, lasse ich den Metallaufschläge über meinen Brustwarzen die Form von Münzen mit dem Gesicht der lächelnden Göttin geben. Meinen Schritt lasse ich noch mit einer metallenen Plakette schützen, welche ein flammendes Schwert zeigt. In die Ärmeln lasse ich zwei Dolchscheiden einarbeiten und auf die Außenseite der Oberschenkel Taschen und Riemen nähen, wo ich dann mein notwendiges Werkzeug verstauen kann. Dafür will der glatt 200 Goldmünzen haben. „Den Laden wollte ich eigentlich nicht kaufen.“ Es beginnen zähe Verhandlungen, in denen er mir erklärt, wie teuer alles geworden ist, wie viel gute Ledermacher für ihre Arbeit verlangen, wie schwer es ist, an die entsprechenden fehlerfreien Häute zu kommen und wie schlecht die Welt im Allgemeinen ist. Ich halte dagegen, dass der Laden schräg gegenüber mir bestimmt ein besseres Angebot machen kann, dass ich eine kleine, anspruchsvolle und schnell wachsende Tochter habe und dass ich nicht die reichste Frau Chondathans bin. So einigen wir uns schließlich auf 190 Goldfalken. Puh!

Dann eile ich zum Ilmater Tempel, sprich in die Kathedrale der Triade, um die chirurgischen Bestecke loszuwerden. Ich tausche das ganze Zeug gegen eine wirklich gut ausgestattete Heilertasche ein und leier dem guten Priester auch noch 10 Goldmünzen ab. Zurück zu Hause ist meine Kleine sehr knatschig, als sie mitbekommt, dass ich nur kurz bleibe und über Nacht fort sein werde. „Mama böse!“ Da fängt sie an zu weinen und ich habe meine liebe Not, sie zu trösten. Och, ist doch für uns. Ich will nicht ewig Schankmaid und Zimmermädchen sein. Und ich will nicht, dass Mili mir da folgt. Da gibt es Besseres und dazu muss man eben was wagen. Versteht sie natürlich noch nicht, aber mir gelingt es, sie soweit zu beruhigen, dass sie aufhört sich tränenüberströmt an mir festzukrallen. Mir bricht es ja auch das Herz, dass ich soviel unterwegs bin. Aber das lässt sich ja leider nun mal nicht ändern.

Ich packe das Notwendigste zusammen und sage Frau Erlann Bescheid, dass ich wohl erst morgen Abend wieder kommen werde. Oben am Nordtor warten meine Kameraden schon. Es gibt zuerst ein hin und her, wer denn nun die Heilertasche am besten tragen soll. Danach ist Glücksbote Ryan mit seiner schweren Rüstung so überladen, dass er kaum von der Stelle kommt. Wie gut, dass ich da einen Pferdehändler erspähe. Lia sortiert drei brauchbare Pferde aus und ich handle einen akzeptablen Preis aus. Xana schmollt etwas, weil ich das Ganze gedeichselt habe und nicht sie. Och!

Wir brechen nun endlich auf und machen halbwegs akzeptabel Strecke. Mit Lia bilde ich die Vorhut, während Xana ganz hinten läuft. Wir folgen der Karte, die uns der Gelehrte Repp gegeben hat. Gegen Abend erreichen wir die Palisaden von Albersmark. Jetzt noch in den Sumpf vorzustoßen ist nicht ratsam, so beziehen wir in der Herberge des Ortes unser Quartier. Leider sind nur noch zwei akzeptable Zimmer frei, sodass wir drei Frauen das eine bekommen, das andere die beiden Männer. Der Ort ist voll Soldaten der Garnison, welche die Straße hier von Gesindel frei halten sollen. Ich bin müde und gehe früh ins Bett, während Glücksbote Ryan sich noch beim Spiel amüsiert. Wir drei Frauen müssen uns ein Bett teilen, das wohl sonst nur für einen ausgelegt ist. Ich liege in der Mitte und komme mir vor wie ein Hering im Fass.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Topas am 29. November 2007, 15:36:31
Liest sich immer noch gut, spielt ihr sowas wie das klammern der kleinen Mili aus, oder ist das nur Schmuck in der Erzählung?
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 30. November 2007, 12:46:52
Leider spielt der SL so was nicht aus, die Reaktion der Kleinen ist reiner Schmuck der Erzählung.

12. Tarask Morgen Das Jahr der Visionen 731 TZ  Albersmark

Ich werde durch die Suche von Xana nach ihrer Nana geweckt. Ihre kleine Giftschlange ist ausgebüchst und die hübsche Halbelfe krabbelt im Unterhemd durch das Zimmer, in jede Ritze spähend, ob sich da ihre kleine Schlange versteckt hat. Ich ziehe mich entsprechend schnell an, nachdem ich mich versichert habe, dass Nana ihren Bau nicht in meinen Kleidungsstücken oder Stiefeln errichtet hat. Draußen sind laute Stimmen zu hören. Ich schaue raus und stolpere beinahe über Xana, die halb unter das Bett gerutscht ist. Ich sehe vor der Herberge Glücksbote Ryan mit nacktem Oberkörper in der kalten Morgenluft stehen und in einen lauten Disput mit einem Priester vertieft, der Beshaba anbetet. Verdammnis!

Ich schnappe mir meinen Speer, hüpfe über Xana drüber und eile die steile Stiege nach unten. Hinter Ryan baue ich mich auf, führe mein Amulett mit dem Antlitz Tymoras an die Lippen, an die Stirn und an mein Herz. „Bewahre mich vor deiner bösen Schwester.“ Ich stelle mich so hin, dass ich sofort den Speer schleudern kann, wenn der finstere Priester der Beshaba eine falsche Bewegung macht. Aber die beiden belassen es dabei, hitzig miteinander zu diskutieren. Der Unglücksbringer wettet mit Ryan, dass dieser nicht in der Lage sein wird, nächsten Zehntag vor dem Tymora-Schrein auf seinen eigenen Beinen zu stehen. Diese Wette nimmt Ryan an und der Unglücksbote zieht lachend ab. Diese Selbstsicherheit verheißt nichts Gutes!

Ich bleibe weiterhin etwas angespannt und erst als nach fünf Minuten noch nichts Außergewöhnliches passiert ist, gehe ich wieder in die Herberge. Das war ja jetzt was. Ryan versucht das Ganze mit ein paar flachen Witzen zu überspielen, aber ihm ist deutlich anzusehen, wie nahe ihm die Sache geht. In gedrückter Stimmung nehmen wir unser Frühstück ein und brechen dann auf. Xana hat inzwischen ihre Nana gefunden und schimpft hin und wieder mit ihrer Gürteltasche oder, besser gesagt, mit der kleinen Schlange, die sich darin eingerollt hat. Irgendwie glaube ich nicht, dass Nana versteht, was Xana da von sich gibt. Wir bekommen vom Wirt, der eine Augenklappe hat, noch einige Warnungen auf dem Weg. Im Moor spukt es. Dort hat vor ein paar Jahren eine Schlacht zwischen Orks und den Menschen des Ortes Trutzweil statt gefunden. Inzwischen lebt dort niemand mehr und man nannte die Gegend nur noch das Totenfeld. Während dieser Schlacht war irgendetwas Schreckliches passiert, ausgelöst wohl von einigen Orkschamanen. Es ist schwer, bei den Berichten des einäugigen Wirtes zwischen Übertreibung und Tatsache zu unterscheiden.

Wir folgen der Straße nach Westen und kommen an eine T-Kreuzung. Dort steht ein Baum, wo ein Skelett von einem Ast baumelt. Verräter hat dort jemand in die Rinde geritzt. Nach der Karte wenden wir uns nach Süden, bis wir an einen von einer morschen Brücke überspannten Fluss kommen. Wir überqueren sie nicht, sondern folgen dem Fluss mehrere hundert Meter nach Westen, bis wir an ein Häuschen am Ufer kommen, wo ein Steg ins Wasser ragt. Ein mit einer Kapuzenrobe bekleideter Mann winkt uns zu und kommt diensteifrig zu uns zu geeilt. Er begrüßt uns mit einem freundlichen Winken. Aus der Nähe ist zu erkennen, dass sein Mund zugenäht ist. Finsternis!

„Der Gelehrte Repp schickt uns um einen Gefallen bezüglich der Wiedererweckung seiner Nichte Marelle zu bitten.“ Der Mann nickt fröhlich und zeigt auf das Häuschen. Wir folgen ihm und ein weiterer Mann tritt heraus. Ihm sind die Augen zugenäht worden. Irgendwie fehlt jetzt nur noch einer, dem die Ohren zugenäht sind. Aber sie scheinen nur zu zweit zu sein. Wenigstens kann der Blinde reden und fordert den Preis. Ich überreiche ihm den Beutel mit dem Diamantenstaub und die Bezahlung in Form der ominösen Schriftrolle. Irgendwie wäre es befriedigend gewesen, zu wissen, um was es sich dabei genau gehandelt hat. Aber zuviel Neugier kann tödlich sein. Der Priester stellt einige Fragen bezüglich des Todes von Marelle und meint, es könnte schwierig werden, eine solch gefolterte Seele zurück zu holen. Und es könnte zu Nebenwirkungen kommen.

„Was für Nebenwirkungen?“ frage ich mal vorsichtig, das Schlimmste befürchtend.
„Nun, dieser Ort ist seit der Schlacht um Trutzweil gezeichnet und das Öffnen der Pforten zum Unterreich kann hier unangenehm nachschwingen.“
„Und das heißt?“
„Dass es nötig werden könnte, ein paar Untote zurück in ihr feuchtes Grab zu schicken.“
„Nun ja, da haben wir schon etwas Erfahrung.“ Mit Schaudern denke ich an unsere Kämpfe mit dem Gehenkten und den anderen Untoten in der Kapelle der Gefallenen. Eine wirklich überzeugende Figur haben wir da ja nicht gemacht. Wir wechseln alle etwas bange Blicke.
„Aber natürlich werden wir diese Aufgabe übernehmen“, verkündet Schlachtenrufer Dolon mit mehr Optimismus in der Stimme, als ich empfinde. Ich umklammere meinen Speer so kräftig, dass meine Knöchel weiß vortreten. Ich löse den krampfhaften Griff und sehe mich klamm um. Verdammnis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Lily Weg am 30. November 2007, 18:26:53
Nettes up-date :)

Jetzt wirds richtig spannend, freue mich auf die Fortsetzung.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 03. Dezember 2007, 14:41:55
Danke für das Lob!  :D

12. Tarask Morgen Das Jahr der Visionen 731 TZ  Albersmarker Moor

So wie es aussieht, muss ein Fährmann dazu beschworen werden, welcher die Seele dann sucht und zurück bringt. Xana erklärt, dass ein Fährmann ein Scheusal ist. Oh oh! Scheusale haben Myth Drannor vernichtet, darüber habe ich viele schreckliche Geschichten gehört. Einige Überlebende haben im Mondtal gesiedelt und daher habe ich einige dieser Geschichten aus erster Hand. Das wird ja immer besser. Auf meine Nachfrage, welchem Kult denn nun die Priester hier angehören, bekomme ich nur eine Ausflucht, dass ich mit dem Namen eh nix anfangen könnte. Reklame scheinen die nicht gerade nötig zu haben. Mir kommt das alles recht suspekt vor. Wer näht sich schon Augen und Mund zu? Von solchen Priestern habe ich noch nie gehört und ich habe viele Geschichten erzählt bekommen. Aber da Havard Repp diesen beiden schrägen Vögeln vertraut, muss ich gute Miene zum undurchsichtigen Spiel machen. Ist ja nicht so, dass wir besonders viele Alternativen hätten.

Ich bete um den Beistand Tymoras, während die Priester nun vor ihrer Hütte Vorbereitungen veranstalten. Aus Kerzen bilden sie einen Kreis, in dem sie das wertvolle Pulver aus zerstoßenen Diamanten verstreuen. Es wird deutlich kälter und ein unheimlicher Nebel tritt aus dem Boden heraus. Haben wir bis jetzt gut gesehen, verschlechtert sich unsere Sichtweite zusehends. Schließlich wird es so kalt, dass mein Atem kondensiert. Mir läuft es eiskalt den Rücken herunter. Jetzt würde ich wirklich sonst was dafür geben, um nicht hier zu sein. Und dann hören wir das Geräusch, das entsteht, wenn ein Boot durch das Wasser gestakt wird. Aus dem Nebel schält sich die Silhouette eines Kahnes, dass von einer mit Kapuze verhüllten Gestalt gestakt wird. Ihre Hände scheinen aus Knochen zu sein und in der dunklen Höhle der Kapuze leuchten zwei rote Punkte als Augen, die mir auf den Grund der Seele zu blicken scheinen. Finsternis!

Der blinde Priester redet mit der Kreatur in einer Sprache, die sich schrecklich falsch anhört. Solche Töne sollte es einfach nicht geben. Feierlich überreicht der Kleriker dem Scheusal die Haarlocke von Marelle. Etwas unwillig schaut der Fährmann die Haare an und seine Antwort tut meinen Ohren weh. Der Priester sieht nicht gerade glücklich aus. „Der Fährmann verlangt einen höheren Preis, da diese Seele so grausam gestorben ist. Habt ihr noch etwas, um zu bezahlen?“ Wir legen zusammen, ich werfe die gesamte Gemeinschaftskasse in den Topf und noch zehn Goldmünzen, mehr schleppe ich nicht mit mir herum. Die anderen haben mehr dabei und so kommen vierhundertachtzig Goldmünzen zusammen. Mehr ist nicht. Hoffentlich reicht das auch. Der Priester nimmt den schweren Beutel und überreicht ihn den Fährmann, er wägt ihn in der Hand und lässt ihn dann in seiner Robe verschwinden. Der Preis wird hiermit akzeptiert.

Der Fährmann stößt sich vom Ufer ab und verschwindet dann aus unserem Blickfeld. Es wird wieder etwas wärmer, aber der Nebel bleibt. Nicht gut. Die Priester sind unruhig. Im Moor scheint es zu rumoren. Der stumme Priester zeigt uns mehrere Stellen auf einer Karte, die wir besuchen und nachsehen sollen, ob dort alles in Ordnung ist. Dann mal los. Wir folgen dem Flusslauf etwa einen Kilometer nach Westen und überqueren den brackigen Fluss über eine halb zerfallene Brücke, die uns aber sicher rüber trägt. Schließlich ragen die Reste eines eingestürzten Turmes vor uns auf. Hier scheint schon ewig keiner mehr gewesen zu sein. Aber da! Eine Bewegung!

Eine fliegende schwarze Kugel kommt um die Ruine herum geschwebt. Wir sehen sie und das Ding scheint uns wahrzunehmen, mit welchen Organen auch immer, da keine Augen, Ohren oder eine sonstige Öffnung auf der glatten Oberfläche zu entdecken sind. Angriff! Ich rücke etwas verhalten vor, Ryan schließt zu mir auf, aber Dolon stürmt viel zu weit vor, sodass wir keine geschlossene Linie bilden. Die Kugel saust auf Dolon zu und versucht ihn wortwörtlich zu überrollen. Er weicht gerade so zur Seite aus. Xana schießt eines ihrer grünen Geschosse ab, welches unfehlbar trifft und diese Kugel zu verletzten scheint. Lia schießt und trifft, aber der Pfeil prallt an der zähen Hülle ab. Dann bin ich bei der Kugel und ramme ihr meinen Speer bis zu den Parierstangen hinein, nachdem ich den anfänglichen Widerstand überwunden habe. Der Kleriker der Tymora haut ebenfalls voller Wucht darauf herum und macht eine ordentliche Delle. Mit ihrem Speer rammt auch Xana die Kugel und selbst Lia schlägt nun ohne weitere Aufforderung mit ihrem Schwert auf die Kugel ein. Schließlich zerplatzt das schwarze Ding unter unseren Schlägen. Das war jetzt gute Teamarbeit!

Aber es ist noch nicht vorbei. Zwei Zombies wanken aus dem Fluss ans Ufer. Unsere beiden Kleriker legen einen kurzen Spurt hin und greifen enthusiastisch je einen dieser Untoten an. Wir anderen lassen uns nicht lumpen und folgen dem tapferen Beispiel unserer mutigen Priester. Wer wagt, gewinnt. Ich stelle bald fest, dass mein Speer nur sehr bedingt geeignet ist, dem verfaulenden Fleisch der untoten Orks Schaden zu zufügen. Und wie die beiden Zombies stinken! Örks! Nun, mir bleibt nichts anderes übrig, als meinen Dolch zu zücken und dem Ding quer durch das Gesicht zu ziehen. Mit wuchtigen Hieben zerteilt begeistert Dolon seinen Zombie wie eine Bäuerin ein Hühnchen. Und dann hilft der heldenhafte Schlachtenrufer uns. So sinkt auch dieser Untote durch kräftige Axthiebe zerstückelt zu Boden. Weitere Zombies tauchen erstmal nicht auf. Unsere Kleriker sind beide verwundet worden und heilen sich, sich gegenseitig ihre Hochachtung aussprechend, die Wunden. Aber wenn ich so die Karte ansehe, wird das noch ein langer Tag. Packen wir es an!

Es geht nun weiter Richtung Süden, auf die Orkruinen zu, wo sich eine alte Kultstädte befinden soll. Lia führt uns durch das Moor auf alten, kaum erkennbaren Pfaden. Schließlich hören wir dumpfe Kriegstrommeln, welche gar nichts Gutes verheißen. Im Schutze des Nebels rücken wir weiter vor und sehen schließlich die Ruinen, welche unspektakulär aus ein paar alten Steinen bestehen, die auf einem Hügel gruppiert sind, vor uns. Etwa ein Dutzend Kugeln fliegt über den Hügel und sehr viele Orkzombies wanken hier herum. Das sind etwas zu viele für uns. Unter ihnen befindet sich ein gepanzerter, untoter Reiter, der eine mächtige Axt trägt und so was wie der Anführer zu sein scheint. Er löst sich von dem Hügel und rückt mit etwa zwei Dutzend Zombies in unsere Richtung vor. Wir lassen uns zurück fallen, aber er scheint uns gar nicht bemerkt zu haben und passiert uns in östliche Richtung ziehend. Wir verfolgen sie vorsichtig, verlieren sie bald aus den Augen.

Lia nimmt die Spur auf und schließlich können wir gerade noch sehen, wie der Anführer mehr als die Hälfte seiner Streitmacht in den See schickt. Hm! Nicht gut, wenn ich mich nicht ganz vergucke, liegt genau in dieser Richtung Albersmark. Nach kurzer Beratung lösen wir uns endgültig von dieser Armee und eilen zu dem Wehrdorf. Ohne auf Widerstand zu treffen kommen wir unbeschadet dort an. Wir sagen den Soldaten Bescheid, dass eine Zombiehorde unter dem See laufend auf das Dorf zuhält, das zum See hin keine Palisaden hat. Sofort wird Alarm gegeben, uns aber direkt gesagt, dass sie unsere Hilfe nicht brauchen. Nun gut, dort draußen gibt es noch genug zu tun. Ein weiteres Mal eilen wir nach Westen. Als wir zum Galgenbaum kommen, sehen wir, wie eine dieser Kugeln das Skelett berührt, welches darauf anfängt zu zappeln und zu schreien. Hu?

Ich würde mich ja gern mit ihm unterhalten, aber die anderen wollen erst die Kugel kaputt schlagen. Nun gut, nix wie hinterher. Die Kugel stellt sich schließlich zum Kampf und teilt ordentlich aus. Aber gemeinsam kämpfen wir dieses Ding nieder. Möchte gar nicht wissen, aus was die bestehen. Als wir zum Galgenbaum zurückkehren, finden wir gerade den Reiter, welcher das Skelett einfach vom Baum pflückt und hinter seinen Sattel legt. Laut protestiert das Skelett über diese rüde Behandlung. Auch unsere Kleriker finden keine Erklärung dafür, dass dieses Skelett über einen freien Willen und die Fähigkeit zur Sprache verfügt. Da ich der festen Überzeugung bin, dass dieses Skelett mehr über diese ganzen Dinge weiß, bin ich für einen Angriff auf den Reiter und seine Leibgarde. Aber sechs Zombies und der Zombiehäuptling hoch zu Ross, so nennen wir ihnen einfach mal, sind auf einmal zu viel für uns. Selbst Schlachtenrufer Dolon besteht da nicht auf eine offene Schlacht.

Vater hat mich gelehrt, wie man eine Truppe trennt. Man führt einen Scheinangriff und lässt sich dann schnell zurück fallen. Die angegriffene Einheit nimmt meist die Verfolgung auf, die Schnelleren überholen die Langsamen, so dass sich recht schnell eine Linie bildet. So kann man dann die schnellen Elemente vernichten, bevor die Langsamen in den Kampf eingreifen können. So ist jedenfalls die Theorie. Die anderen finden meinen Plan gut, da wohl der Reiter zuerst ankommen dürfte, danach dann seine Zombies. So können wir sie getrennt nach und nach vernichten. Ich teile das Weihwasser aus, welches wir im Myrkultempel gefunden haben. Wir passieren die kleine Truppe in sicherer Entfernung und wir finden eine geeignete Stelle mit mehreren Bäumen, die sich als Deckung anbieten. Ich melde mich freiwillig, den Köder zu spielen. Niemand hat was dagegen und ich spreche ein kurzes Gebet zu Tymora und auch zu Tempus. Also eile ich zurück und sorge dafür, dass sie mich sehen können. Aber dann fängt es an, schief zu gehen. Der Zombiehäuptling hängt seine Axt an den Sattel und zieht einen Kurzbogen. Der Mistkerl schießt glatt auf mich. Der Pfeil schrammt zwar an meiner Seite vorbei, hinterlässt aber eine blutende Wunde. Aua!

Ich wende mich in scheinbar wilder Flucht um und eile auf den Hinterhalt zu. Um die wilde Fluch authentisch wirken zu lassen muss ich mich nicht wirklich anstrengen. Ich hab echte Angst. Mit einem Blick über die Schulter stelle ich fest, dass die Zombies und der Reiter die Formation halten. Genau genommen schwärmen die Zombies vor ihm aus und bilden einen Schutzschild, während sie mir gemächlich nachkommen. Ein weiterer Pfeil saust haarscharf an meinem Stupsnäschen vorbei, während ich die Szene noch erfasse. So war das nicht geplant. Verdammnis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 03. Dezember 2007, 14:43:00
12. Tarask Morgen Das Jahr der Visionen 731 TZ  Albersmarker Moor

Ich passiere den Hinterhalt und gehe hinter einem Baum in Deckung. Dort verstecke ich mich und taste nach dem Fläschchen mit dem Weihwasser. Ich bete ein weiteres Mal zu Tymora und bekämpfe den Drang, Wasser zu lassen. Mein Herz schlägt bis zum Hals und mein Magen ist ein einziger, fester Klumpen. Mein Plan hat nicht geklappt, die volle Streitmacht rückt geordnet nach. Ich erwäge schon, einen allgemeinen Rückzug vorzuschlagen, aber dafür ist der Gegner schon zu nahe. Das Zombiepferd ist schneller als wir und dann sind wir es, die getrennt niedergemacht werden. Aber meine Gebete scheinen erhört zu werden.

Aus seinem Versteck richtet sich Glücksbote Ryan auf, hebt die silberne Scheibe mit Tymoras lächelndem Antlitz und befiehlt mit fester Stimme den Untoten Einhalt. Seine Stimme dröhnt über das Moor und sein Symbol erstrahlt im blendenden Licht des Guten. Die Dame lächelt wahrlich ihren Glücksboten. Fünf der Zombies drehen sich mit vom heiligen Licht geblendeten Augen panisch um und rennen um ihr untotes Leben bangend davon. Jetzt haben wir nur noch einen Zombie und den Reiter. Der verbleibende Zombie rennt auf den Glücksboten zu, nur um von einem mächtigen Hieb empfangen zu werden, welcher einem lebenden Menschen den Schädel zertrümmert hätte. Den Orkzombie macht es nur etwas hässlicher, als sein Gesicht zermatscht wird. Schlachtenrufer Dolon tritt aus seiner Deckung hervor und spricht einen Segen von Tempus über uns. Der Zombiehäuptling nimmt die Herausforderung an und reitet auf Dolon zu.

Ich springe aus meinem Versteck und laufe auf den Häuptling zu, bleibe dann stehen und werfe wohl gezielt die Phiole mit Weihwasser in dessen Gesicht. „Das war für den Pfeil!“ Das Glas zerbricht und die Flüssigkeit ergießt sich zischend über den Anführer der Zombies. Tiefe Furchen werden in sein Gesicht eingebrannt, auch sein Pferd und der Gehenkte bekommen ein paar Spritzer ab. Ein grünes Geschoss von Xana schlägt in die Rüstung des Häuptlings ein und lässt verfaultes Fleisch explodieren. Lia stürzt sich mutig auf Ryans Zombie und tief trifft ihr Hieb. Aber noch steht der Untote stoisch da. Ich packe meinen Speer mit beiden Händen und ramme ihn ebenfalls in den Leib des Zombies, aber ich treffe nur verfaultes Fleisch und tue ihm nicht wirklich weh. Iiiks!

Das Pferd steigt auf die Hinterbeine auf und ein Huf trifft den Schlachtenrufer Dolon hart an der Stirn. Schwer getroffen taumelt er stark blutend zurück und ruft die Hilfe von Tempus an, ihn zu heilen. Seine Wunden schließen sich darauf zum Teil. Xana fängt wild an zu fluchen, weil ihre weiteren Zauber an dem Zombiehäuptling abzuprallen scheinen. Derweil nehme ich den Häuptling mit Dolon in die Zange. Mehrmals schrammt mein Speer harmlos über die alte Rüstung, aber einmal findet sie eine Öffnung, wo mein Speer tief in das noch funktionierende Fleisch eindringt und wenigstens etwas wichtiges Gewebe zerstört. Die gutaussehende Halbelfe schleudert wutentbrannt ihre Phiole mit dem Weihwasser und übergießt den Kerl mit ätzender Flüssigkeit, die sein verrottendes Fleisch endgültig vom Schädel brennt. Sieht doch gleich mal viel besser aus. Lia und Ryan gelingt es nach zähem Ringen, den Zombie zu töten und sie eilen uns zu Hilfe. Glücksbote Ryan heilt sich aber erstmal, da der Zombie ihn schwer verletzt hat.

Xana wirkt weitere grüne Geschosse oder andere Untote vernichtende Magie und schlägt so tiefe Krater in den Körper des Häuptlings, was ihm sichtlich sehr stark zusetzt. Aber bevor der Kerl endlich aus dem Sattel kippt, trifft mich seine Axt schmerzhaft in die Schulter. Das tut weh! Endlich fällt der Häuptling aus dem Sattel, als Dolon ihm seine von Tempus gesegnete Axt in die Seite rammt. Aber sein Pferd entpuppt sich danach als ebenso mächtiger Gegner wie sein Reiter. Das Pferd schlägt aus, bricht aus unserem Kreis aus und trampelt Xana nieder, die mehrere Meter entfernt in scheinbarer Sicherheit stand. Verkrümmt liegt Xana auf den Rücken, ihr zerschmetterter Körper in den Boden gedrückt. „Nein!“

Glücksbote Ryan springt ihr zu Hilfe und wirkt seine heilende Magie, während wir das Pferd von ihr wegtreiben. Voller Wut werfe ich mein Speer weg und haue wild mit meinem Dolch auf den Pferdeleib ein. Tief treibe ich meine Initialen in den Leib des untoten Tieres. Schließlich fällen die wuchtigen Hiebe von Dolon und Lia das Pferd und hämmern es zu Boden. Ich taumle zurück und sehe, was Glücksbote Ryan hat ausrichten können. Xana lebt noch, Tymora und Glücksbote Ryan sei Dank!

Das Skelett erhebt sich nun und sieht sich um. „Die gleiche Geschichte scheint sich zu wiederholen.“ seufzt es und schüttelt den Kopf. „Ihr müsst den Altar des untoten Lebens unter dem Hügel bei den Orkruinen vernichten. Oder die ganze Gegend hier wird von Untoten überrannt.“ Bezeichnend blickt er an sich herunter und kratzt sich den kahlen Kopf. Leider können wir uns nicht weiter mit dem Skelett unterhalten. Die von Glücksbote Ryan vertriebenen Zombies schälen sich aus dem Nebel. Verdammnis! Noch so einen Kampf überleben wir nicht. Aus unseren Speeren improvisieren wir eine Trage für Xana und legen sie darauf. „Nichts wie weg hier!“ Jeder nimmt ein Ende des Speeres und so heben wir sie hoch. Hinter uns sind die Zombies gefährlich nahe gekommen. Das sprechende Skelett haut in eine andere Richtung ab und verschwindet im Nebel. Zuerst sind wir recht langsam mit der ungewohnten Last, dann können wir es aber wagen einen schnelleren Schritt zu gehen. Immer wieder werfe ich hektisch einen Blick nach hinten. Die Zombies verlieren an Boden und dann verschwinden sie hinter uns im Nebel. Wir sind ihnen entkommen. Tymora sei Dank!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 07. Dezember 2007, 15:05:53
12. Tarask Mittag Das Jahr der Visionen 731 TZ  Albersmarker Moor

Wir ziehen uns zu den Einsiedlern zurück, in der Hoffnung dort Heilung zu erlangen. Sie bieten uns sogar noch mehr als Heilung an. Sie hätten einen Trank, der uns erlauben würde, uns an den Untoten Horden vorbei zu schleichen und das Übel an der Wurzel in den alten Orkruinen zu packen. Das hört sich gut an. Einen Abnutzungskampf überstehen wir nicht, besonders da dort jede Menge dieser komischen Untote erweckenden Kugeln herumschwirren. Wenn wir so direkt ins Herz der Finsternis vorstoßen können, werden wir das wohl machen. Leider kriege ich nicht ganz genau raus, was dieser Trank denn eigentlich genau bewirkt. Die beiden Priester dieser geheimen Religion fangen nun an, in einem Kessel über einem Feuer einen übel riechenden Trank zu brauen. Ich will gar nicht wissen, was die da alles rein werfen. Leider sehe ich, wie sie einen kleinen Frosch darüber ausquetschen. Weia!

Um Xana kümmern sie sich nicht, meinen, das hätte Zeit bis später. Ich mache mir Sorgen um die hübsche Halbelfe. Wie bleich sie ist. Das ist ihre zweite Nahtoderfahrung innerhalb von zwei Tagen. Wir haben sie nicht beschützen können, aber das Pferd ist einfach auf sie zugestürmt, da konnten wir nichts tun. Untote sind so schwer zu verletzen, da nützt es mir gar nichts, zu wissen, wie bei einem lebenden Wesen die empfindlichen Organe angeordnet sind. Die Priester lassen den Sud kurz ziehen und füllen dann vier Becher damit. „Xana bekommt nichts davon?“ „Sie wird später davon trinken.“ Mit einem mulmigen Gefühl schaue ich in den Becher. Die Flüssigkeit riecht streng. „Wer wagt, gewinnt.“ Mit diesen Worten stürze ich den Trank als erste herunter. Er schmeckt noch schlimmer als er riecht. Mühsam unterdrücke ich den Brechreiz. Örks!

Die anderen tun mir es gleich. Ich warte auf die Wirkung, dass sich die Wunden schließen und wir unsichtbar werden. Mit einem Ziehen in der Kehle fängt es an. Auf einmal habe ich Probleme Luft zu bekommen. Es ist, als ob einem die Kehle zugedrückt werden würde. Ich will was sagen, fragen, ob das normal ist bei dem Trank. Aber kein Wort kommt über meine Lippen. Meine Luftröhre ist zu, ich bekomme keine Luft mehr. Mühsam krieche ich auf die Priester zu, gestikuliere verzweifelt um Hilfe, verliere die Kontrolle über meinen Körper. Die anderen haben inzwischen das gleiche Problem. Der Trank muss schlecht gewesen sein. Oder? Der sehende Priester schaut uns lächelnd zu. „Keine Sorge, das Gift tötet schnell“, meint freundlich er Blinde. „Wenn leider auch nicht schmerzfrei. Daran arbeiten wir noch.“

Ich verliere die Orientierung, kann mich nicht mehr bewegen. Verliere komplett die Kontrolle über meine Körperfunktionen. Wenn ich nicht gerade sterben würde, wäre das sicherlich noch viel ekliger. Sie müssen uns verraten haben. Ich denke an Mili, meine arme kleine Tochter, was soll nur aus ihr werden? Dann kommt die alles verschlingende Schwärze. Und auf einmal fühle ich mich leicht, schwebe nach oben und durchstoße die Erde. Ich schwebe über einem Grab, über meinem Grab. Fünf Gräber sind hier und vier weitere durchscheinende Gestallten gesellen sich zu mir. Eine sieht aus wie eine untote Fee, eingefallene Wangen, viel zu spitze Ohren. Ist das etwa Lia? Und warum sieht sie aus wie eine Fee? Dolon ist eine Rüstung, in deren offenen Helm zwei rotglühende Kugeln als Augen schweben. Ryan ist nur eine hohle Rüstung und Xana eine Maske und ein unförmiger Körper ohne Beine. Ich blicke an mir herunter und scheine eine ausgezehrte Frau zu sein, mit allen Gliedmaßen. Wir sind Geister! Verdammte Verdammnis!

„Ah, der Trank hat gut gewirkt.“ meint der Blinde Priester und der Stumme nickt fröhlich dazu. „So seid ihr nun in der Lage, euch in das Herz der Finsternis zu schleichen und den Altar des Untodes zu zerschmettern.“ Ach ne. Ich bin gar nicht glücklich über meinen untoten Zustand. Jeder von uns hat eine Spezialfähigkeit bekommen, meine ist es, mit Telekinese Dinge bewegen zu können. „Beeilt euch besser, je länger ihr in dieser Form seid, desto schwieriger wird am Ende die Rückverwandlung ins lebendige.“ Dann haben wir wohl keine Zeit zu verlieren! Los!

So eilen wir nun im Tiefflug über das Moor. Ich lasse es mir nicht nehmen, mehrere Flugfiguren auszuprobieren. Auch im Tod kann man durchaus noch Spaß haben. Oder besser gesagt, im Untod. Und noch ein Looping. Aber genug der Späße, schließlich erreichen wir die den Hügel mit dem finsteren Heiligtum. Eine halbe Armee hat sich hier inzwischen versammelt und mehr als ein Dutzend Kugeln schwebt herum. Ein weltlicher Angriff wäre in der Tat Wahnsinn gewesen. Wir sondieren kurz die Lage und rücken dann vorsichtig vor. Hie und da scheint ein Zombie uns direkt anzusehen, aber keiner reagiert auf uns. Zwangsläufig kommen wir den Kugeln sehr nahe, aber auch diese nehmen keinerlei Notiz von uns. So sickern wir wortwörtlich in den Hügel, unter dem sich der Altar der Finsternis sich befinden muss. Hoffentlich geht das mal gut. Möge Tymora uns lächeln, auch wenn wir tot oder besser gesagt, untot sind.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 10. Dezember 2007, 14:10:33
12. Tarask Mittag Das Jahr der Visionen 731 TZ  Albersmarker Moor

Schließlich kommen wir in einer Höhle unter einem flachen Hügel an. Ein zerfallener Block in der Mitte des kuppelförmigen Raumes scheint der Altar zu sein. Drei Geister von Orkschamanen schauen uns aus ihren rotglühenden Augen an. Da gucke ich gleich mal rot glühend zurück. Aber wir sind nicht hierher gekommen, um uns gegenseitig niederzustarren. Angriff!

Wir stürzen uns auf einen der geisterhaften Orkschamanen und zerreißen den wortwörtlich in der Luft. Seine Essenz wird in den Altar gezogen und kurze Zeit darauf erscheint eine dieser komischen Kugeln. So entstehen die also. Einer der überlebenden Geister bringt Schlachtenrufer Dolon unter seiner Kontrolle. Das ist nicht gut! Denn Dolon stürzt sich auf Ryan und schlägt ihn so stark zusammen, dass dieser im Altar verschwindet. Oh oh! Wir sollten uns beeilen. Ein weiterer Orkgeist löst sich auf, leider war es nicht derjenige, der Dolon unter seiner Kontrolle hat. Verdammnis!

Dolon greift nun mich an, aber ich konzentriere mich darauf, den letzten Geist nieder zu kämpfen. Gemeinscham schaffen wir es, den zu vernichten und Dolon ist zum Glück wieder er selbst. Tymora sei Dank. Ich materialisiere mich und bringe mit der mir verliehenen Kraft der Telekinese die Höhle zum Einsturz. Trümmer zerschmettern den Altar und Ryan wird als Geist wieder ausgespuckt. Glück gehabt! Die Dame hat wie heute schon so oft wahrlich ihrem Diener gelächelt.

Als wir nun nach oben schweben, sehen wir, dass keine Kugeln mehr da sind. Die Gegend ist voll verwesender Überreste von Orks. Die Gefahr ist gebannt, das Moor hat seinen Frieden wieder. Schlachtenrufer Dolon ist sehr bedrückt und entschuldigt sich kleinlaut, dass er sich hat beherrschen lassen. Ich sehe ihm das nach, hätte jedem passieren können. Ist nicht schlimm. Lia führt uns zurück nach Norden. Da sie mir so elfisch aussieht, quetsche ich sie etwas darüber aus, aber sie flüchtet sich in Ausflüchte. Diese Frau hat was zu verbergen. Ob sie in Wahrheit eine Elfe ist? Oder hat die Gestalt gar nichts zu bedeuten? Oder ist sie Spiegel der Seele? Ohne diese Fragen beantwortet zu haben, erreichen wir die beiden Priester. Sie sind erfreut, dass wir erfolgreich waren. Wir nehmen die Position über unseren Gräber ein und sie stimmen einen unheiligen Singsang an. Schließlich werde ich zurück in das Grab gezogen.

Schwärze um mich herum, Dreck im Mund und überall. Panisch drücke ich mich hoch und breche so aus meinem flachen Grab aus. Ich muss so würgen, dass ich Dreck und ekliges Krabbelzeug erbreche. Örks! Ich fühle mich so schmutzig! Das Wasser im Fluss ist sicher nicht das sauberste, aber damit wasche ich mich erstmal ab, nehme sogar ein kurzes Bad und reinige meine Kleidung so gut wie möglich. Auch die anderen waschen sich gründlich ab. Was für ein ekliges Erlebnis. Wenn ich mir jetzt nur nicht noch eine Erkältung hole. Halbwegs wieder sauber versammeln wir uns um die Priester. „Ich bin gar nicht glücklich darüber, dass wir gestorben sind“, bemerke ich etwas schnippisch an. „Wäre vielleicht nett gewesen uns vorher über die Nebenwirkungen des Trankes aufzuklären.“

„Wärt ihr dann dazu bereit gewesen?“ OK, ist ein Punkt, trotzdem finde ich diese ganze Episode nicht wirklich amüsant. „Aber wenigstens hättet ihr uns Tücher über die Gesichter legen können. So ein Tausendfüssler im Mund ist nicht schön!“ Das prallt Kommentarlos an den beiden Priestern ab. Ich nehme noch etwas Erde von meinem Grab als Erinnerung an diese seltsame Episode in meinem Leben mit.

Der Nebel wird nun wieder dichter und das Plätschern der Fähre mit dem Fährmann ist zu hören. Aus dem Nebel schält sich das Boot mit zwei Personen an Bord. Eine davon ist eine nackte junge Frau, die sich die Hände vor ihre Blößen hält, als sie uns bemerkt. Knirschend läuft das Boot auf den Grund und der Fährmann hilft Marelle von Bord. Sofort wirft Xana ihr einen Mantel über und führt sie zur Seite. „Dein Onkel Havard schickt uns, dich aus dem Totenreich zurück zu holen.“ Sie lächelt dankbar und macht einen verlegenen Eindruck. Die Sache wäre damit erledigt. Der Fährmann verschwindet wortlos wieder und der Nebel lichtet sich fast augenblicklich. Wenigstens das hat jetzt ohne weitere Probleme geklappt. Ich bin wirklich froh, die Anwesenheit dieses Scheusals nicht mehr länger ertragen zu müssen. Xana hilft Marelle sich fertig anzuziehen und wir verabschieden uns von dem seltsamen Priesterduo. Absonderliche Typen, echt!

Wir machen einen Umweg dahin, wo wir den Zombiehäuptling niedergekämpft haben und bergen die Sachen, die noch brauchbar sind. Ich bekomme eine schön verzierte Tartsche, die von meisterhafter Arbeit zu sein scheint. Jedenfalls behindert sie mich in keinster Weise, als ich sie anlege. Lia bekommt den schönen Kurzbogen aus Schwarzholz, Dolon die Axt des Häuptlings. Am späten Nachmittag erreichen wir schließlich wieder die Herberge in Albersmark. Einige sind dafür, hier noch eine weitere Nacht zu verbringen, aber ich setze mich durch, sofort aufzubrechen. Marelle will zurück zu ihrer Familie und bei mir zuhause wartet ein kleines Mädchen sehnsüchtig auf ihre Mama. Ich will Mili nicht länger alleine lassen. So brechen wir auf und kommen gut voran.

Es ist schon dunkel, als wir das Kollegium der Magier erreichen. Diesmal kommen wir recht schnell herein und werden dann Zeuge, wie Marelle ihren Vater und Onkel trifft. Ach, irgendwie rührend. Ich mache danach darauf aufmerksam, dass wir zusätzliche Ausgaben hatten. Die anderen meinen zwar, das wäre in Ordnung, aber ich bestehe darauf und ohne Murren holt Repp noch ein Beutelchen mit Edelsteinen hervor, um unsere Verluste zu kompensieren. Nehme ich gleich mal an mich. Der Magus hat inzwischen auch die Tränke identifiziert. Vier davon sind mit Essenz aus Schmerzen gefüllt und niemand hat was dagegen, dass diese Dinge vernichtet werden. Die anderen Tränke sind Magierrüstung, Feuer widerstehen, Schutz vor Rechtschaffenheit und Schutz vor Bösem. Die Handschuhe entpuppen sich als Magierhandschuhe, welche dem Anwender erlauben., zweimal am Tag seine Magie zu verstärken. Xana ist natürlich überaus glücklich darüber, als sie die bekommt.

Der Magister meint noch, wenn jemand Interesse hätte, sich zum Magier weiter zu bilden, könnte er da was machen. Da bin ich gar nicht mal so abgeneigt. Mit Magie kann man viel erreichen. Aber das ist erstmal Zukunftsmusik. Wir verabschieden uns und eilen nach Hause. Mein kleines Mädchen ist schon längst im Bett und hat sich freigestrampelt. Vorsichtig decke ich sie zu und gebe ihr einen Kuss auf die Stirn. Träum was Süßes, deine Mami wacht über dich.

Gespielt am 27.10.2007
Spielleiter: Stefan
SC: Dolon, Kaira, Lia, Ryan, Xana
Schrein des Ruhmes: Graberde vom eigenen Grab
Erfahrungspunkte: 960 + 25 für Kaira, +25 für Dolon, + 50 für Xana, +25 Lia, +75 Ryan
Überwundene Gegner von Gruppe:
3 Zombies
2 Kugeln des Untote Erweckens
1 Zombiefürst
1 Zombiepferd
3 Untote Geister Ork Schamanen
Beute von Gruppe:
1 Meisterhafte Tartsche für Kaira
1 Meisterhafter Kurzbogen aus Schwarzholz für Lia
1 Meisterhafte Orkische Streitaxt für Dolon
100 GM Bezahlung für jeden
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 12. Dezember 2007, 16:55:59
Kapitel 4
Wenn einer eine Reise tut, dann hat er was zu erzählen
Teil 1
Tiefenbäume pflanzt man nicht


13. Tarask Morgen Das Jahr der Visionen 731 TZ Chondathan

Ich serviere den Gästen des Silberfisches gerade ihr Frühstück, als Schlachtenrufer Dolon von Tempus den Speiseraum betritt. Mein kleines Töchterchen läuft mir die ganze Zeit mit ihrem quietschbunten Entchen hinterher und ich muss aufpassen, dass ich nicht über sie stolpere. Mit großen Kulleräuglein guckt mein Kind den hochgewachsenen Mann an und drängt sich dann hinter mich, um an einem meinem Rock geklammert vorbeizulinsen. Ich nehme sie hoch in den Arm. „Das ist Onkel Dolon. Sag Guten Tag zu Onkel Dolon.“ Meine Kleine drückt sich ganz fest an mich und nuschelt irgendetwas Unverständliches. Manchmal fremdelt sie ziemlich stark.

„Deine Tochter sieht dir ziemlich ähnlich“, meint Schlachtenrufer Dolon und ich muss lachen. Mili quietscht etwas vor sich hin, was wohl nur für sie einen Sinn ergibt. Der junge Priester des Tempus kommt schnell auf den Punkt. Er muss einen Auftrag für seinen Tempel erledigen. Eine gespendete Rüstung eines Helden alter Tage abholen. Der Spender ist der berühmte Maler Gregor Vern, der im finsteren Drunakwald leben soll. Dieser berüchtigte Wald befindet sich etwa eine Tagesreise nördlich von Chondathan. Und er bräuchte jemand, der den Wagen lenkt. Für einen Freund verrichte ich gerne diesen Dienst. Aber zuerst muss ich hier noch die Gäste bedienen. Der Schlachtenrufer nimmt in einer Ecke Platz und ich lasse meine kleine Mili wieder zu Boden, was sie mit einem unwilligen Quietschen quittiert. „Mami muss arbeiten und kann dich nicht den ganzen Tag auf dem Arm tragen.“ Das versteht sie nicht wirklich, macht aber auch keine Anstallten ihr Köpfchen durchsetzen zu wollen. So werde ich schnell mit meiner Arbeit fertig. Ich bitte Frau Erlann auf die Kleine aufzupassen, während ich für zwei Tage unterwegs bin.

Schnell ziehe ich mich um, knuddle zum Abschied meine süße kleine Mili durch und gehe dann mit dem Priester nach draußen. Muss meine Kleine schon wieder alleine lassen, hoffentlich wird das nicht zum Dauerzustand. Der Wagen ist klein, hat nur eine Achse und ein Zugpferd mit dem Namen Lotte. Ich verstaue meine Ausrüstung und die Wegzehrung und es kann losgehen. Wir nehmen die Nordtorstraße und verlassen bald darauf die Stadt. Schon bald bleibt der Trubel hinter uns zurück und wir sind bald die einzigen Reisenden auf der holprigen Straße. Für die Handelskarawanen ist es einfach noch zu früh im Jahr und die Straßen sind zu verschlammt für schwere Wägen. Zum Glück hat es die letzten Tage nicht geregnet, sonst hätten wir wirkliche Probleme mit dem leichten Wagen auf der unbefestigten Straßen voranzukommen.

Am Abend erreichen wir ohne Probleme das Örtchen Fernau, eine kleine Siedlung von freien Bauern, das idyllisch in einer Senke liegt, umgeben von Baumhainen und Feldern, die schon vor Jahrhunderten dem Elfenwald mit Blut und Schweiß abgerungen worden sind. Vor dem kleinen heimeligen Gasthof sind einige hektisch diskutierende Leute zu sehen und auch zu hören, da sie ziemlich laut und erregt miteinander reden. Schnell wird klar, dass ein gewisser Larn verschwunden ist und die Leute sich wohl berechtigte Sorgen um ihn machen. Natürlich ist es für uns selbstverständlich, dass wir unsere Hilfe anbieten. Seine Mutter Loretta, die Wirtin des hiesigen Gasthauses nimmt unsere Hilfe mit Freuden an.

So wie es aussieht ist Larn in einem Apfelbaumhain verschwunden, der nordöstlich des Dorfes auf einem Hügel liegt. Seit einiger Zeit passieren dort unheimliche Dinge. Angefangen hat alles, als ein umherziehender Magier dort einen besonderen Baum gepflanzt hat, um die Gegend noch fruchtbarer zu machen. Ein Magier? Da hätte ich doch eher einen Druiden vermutet. Der Baum ist schnell gewachsen und die erste Ernte des Haines war hervorragend. Aber dann häuften sich unheimliche Vorfälle in dem Hain, Tiere verschwanden einfach und man hatte immer das Gefühl beobachtet zu werden. Auch hat sich das Wachstum der anderen Bäume stark reduziert. Larn zog nun aus, diesen Baum mit Hilfe von Alchemistenfeuer zu vernichten, das war gestern und bis jetzt ist er noch nicht zurückgekommen. Nun ja, sieht so aus, als wäre das eine Aufgabe für wahre Helden. Da zurzeit keine greifbar sind, übernehmen Dolon und ich diese Aufgabe. Wir bekommen noch vier Phiolen mit Alchemistenfeuer, um den Baum zu verbrennen. Und los!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 14. Dezember 2007, 17:18:27
13. Tarask Abend Das Jahr der Visionen 731 TZ Fernau

Wir folgen der Wegbeschreibung und laufen durch das niedrige Gras der Felder auf den Hügel, wo der Apfelbaumhain sich befindet. Die Bäume sind in Reih und Glied gepflanzt worden, wohl um die Ernte zu erleichtern. Der Boden ist frei von Unterholz, sodass wir gut voran kommen. Kurz bevor wir den Baum in der Mitte erreichen, finden wir ein Loch im Boden. Da geht es tief runter. Wir umgehen den lockeren Rand des dunklen Loches und stehen nun vor dem doch etwas unheimlichen Baum. Wahrlich, der ist schon etwas gruselig im diffusen Licht der Selune. Abgestorben scheint er zu sein. Ich nehme das Alchemistenfeuer und werfe es auf den Baum. Die Phiole zerbricht und der Baum brennt lichterloh. Hoffentlich greift das Feuer nicht über. Von Larn selbst sehen wir nichts. Wo mag er nur stecken? Vielleicht im Loch?

Am besten wir sehen mal nach. Vorsichtig nähern wir uns dem Loch, als der Rand nachgibt. Erschreckt springen wir zurück und eine gigantische Ameise krabbelt aus dem Loch heraus. Iiiks! Sie scheint genau so erschreckt zu sein wie wir und verschwindet wieder. Wir zwangsläufig hinterher, als der lockere Boden am Rand nachgibt und wir in die Tiefe rutschen. Wir landen in einer niedrigen Erdhöhle und machen Bekanntschaft mit einem Nest aus Ameisen. Wir sind von etwa einem Dutzend Exemplaren umzingelt. Aber sie schauen uns aus ihren unergründlichen Chitinaugen erst einfach mal an. So lang die sich friedlich verhalten, tu ich das mal auch. Dann kommt Bewegung in sie und ein besonders großes Exemplar tritt hervor. Es verfügt über ein Paar menschlicher Arme, welche einen Speer halten. Und das Ding kann tatsächlich sich mit uns unterhalten.

Nach etwas hin und her kristallisiert sich heraus, dass sie von einem gewissen Fünfranke in den Dienst gezwungen worden sind. Fünfranke blockiert zudem noch ihren Weg zurück ins Unterreich. Und Fünfranke hat auch Larn in seiner Gewalt. Die Ameisen wollen Fünfranke loswerden und wir wollen Larn zurück. Da wir einen gemeinsamen Feind haben, beschließen wir unsere Kräfte zu bündeln. Wenn wir nahe genug an Fünfrankes Kern herankommen, können wir ihn mit dem Alchemistenfeuer vernichten. Nun gut, das scheint ein vernünftiger Plan zu sein. Wer wagt, gewinnt.

Also gehen wir voran in die Richtung, wo sich Fünfranke aufhalten soll. Wir kommen in eine weitere geräumige Erdhöhle und finden dort auch Larn, welcher sich in einem Netz von Wurzeln befindet, die ihn wie einen Kokon umschlingen. Nur sein Kopf ragt noch heraus. Er scheint nicht mehr wirklich er selbst zu sein. „Ich bin Fünfranke! Was wollt ihr hier, ihr Frevler!“

„Hä?“ Ich sehe in diesem Moment nicht gerade sehr intelligent aus. Normalerweise rede ich auch nicht mit Wurzeln. So wie es aussieht, war der Baum an der Oberfläche nur eine Art Geburtskokon für den eigentlichen Baum. Fünfranke bezeichnet sich als Tiefenbaum und er hat Larn zu seinem Sprecher ernannt, weil er sonst nicht in der Lage ist, zu kommunizieren. Er ist nicht bereit, ihn freiwillig herauszurücken und das ist auch das Stichwort. Angriff!

Leichter gesagt als getan. Die Wurzeln des Baumes sind auf dem Boden der Höhle verteilt und damit kann er kräftig zuschlagen. Aua! Es ist mühsam, langsam zum Kern vorzurücken, auch wenn nun die Ameisen ebenfalls in die Höhle hineinquellen und Fünfranke beschäftigen. Mich haut es auf dem tückischen Hintergrund glatt auf mein hübsches Näschen und ich bekomme noch einen Hieb auf meinen knackigen Hintern. Autsch, das hat noch mal echt weh getan. Ich rapple mich auf, weiche einem weiteren Hieb aus und werfe das Alchemistenfeuer. Aber eine Ranke lenkt es vom Kern ab und explodiert harmlos in den Wurzeln. Verdammnis!

Dolon hat sich inzwischen zu Larn vorgearbeitet und lässt seine Axt auf den Kokon niedersausen, welcher den jungen Mann gefangen hält. Ich greife nach dem nächsten Alchemistenfeuer, erspähe eine Lücke in den hin und herzuckenden Wurzeln und werfe die Phiole in den weichen Kern dieses seltsamen Wesens. Der Behälter zerbricht und die Flüssigkeit entzündet sich an der Luft. Wild zucken die Wurzeln hin und her. Einige schrammen über meine Rüstung, verletzen mich zum Glück in ihren Todeszuckungen aber nicht. Schließlich werden die Wurzeln starr. Dolon gelingt es mit weiteren beherzten Hieben Larn aus einem Wurzelgefängnis endgültig zu befreien. Da es inzwischen hier ziemlich raucht, machen wir, dass wir nach draußen kommen. Die Ameisen verschwinden in den hinteren Teil der Höhle, auf den nun freien Weg zurück ins Tiefenreich.

Mühsam und hustend kämpfen wir uns wieder an die Oberfläche. Ich krabble von der Höhle weg und bleibe keuchend liegend. Dolon und Larn geht es den Umständen entsprechend gut. Nach einiger Zeit scheint unter uns die Höhle zu kollabieren, denn der Boden senkt sich teilweise etwas ab. Ein geringer Preis, für das was alles hätte passieren können. Mit Schlachtenrufers Dolon und Tempus Hilfe werde ich wieder hergestellt und meine Wunden schließen sich. Danke! Wir rappeln uns auf und gehen zum Dorf zurück. Dort ist die Freude natürlich riesengroß und es gibt eine kleine Siegesfeier in der Schenke. Der Dorfvorsteher verspricht uns die ewige Dankbarkeit des Dorfes. Na, wenn das mal kein Wort ist. Prost!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Topas am 14. Dezember 2007, 18:51:05
Nanu, nur 2 SC ?

Schön geschrieben wieder mal.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 17. Dezember 2007, 13:10:57
Ups, vor lauter schnell schnell, habe ich jetzt Topas Frage ganz übersehen. Es sind nur zwei SC, weil diese Abenteuer auf unserer China Reise gespielt worden und wir nur insgesammt nur zu dritt waren. Deswegen war jetzt dieser Abschnitt auch nicht so gut, weil ich nach knapp drei Wochen nicht mehr an jede Einzeilheit erinnern konnte. Aber jetzt kann ich sagen, ich habe (A)D&D auf drei Kontinenten gespielt.  :lol:

Teil 2
Tief im finsteren Wald hört dich niemand schreien


14. Tarask Morgen Das Jahr der Visionen 731 TZ Fernau

Nach einem reichlichem und sättigenden Frühstück brechen wir auf. Tymora lächelt uns und schenkt uns einen strahlenden Frühlingstag. Nach etwa zwei Stunden erreichen wir ein kleines Dorf, das vor dem Drunakwald vorgelagert ist. Ein Weg ist erstmal nicht zu erkennen. Ich frage einen der verschlossenen Bauern des frisch errichteten Dorfes, das aus roh gezimmerten niedrigen Blockhütten mit lehmbeschmierten Wänden besteht, nach dem Weg zum Gut von Gregor Vern. Nach der gebrummelten Aussage gibt es einen Weg hinter dem Dorf, der in den Wald führt. Wir bekommen noch die Warnung, dass der Wald unheimlich und gefährlich ist. Wir werden uns vorsehen.

Tatsächlich führt ein kaum erkennbarer Weg hinter dem Dorf in den dunklen Wald. Schon bald tauchen wir in die Schatten des Waldes ein. Dieser Wald riecht alt und ungebändigt. In meiner Kindheit habe ich ja jahrelang Schweine in einem Wald gehütet. Aber dort war die Atmosphäre ganz anders gewesen. Mir läuft ein kalter Schauder über den Rücken und das liegt nicht nur daran, dass es hier im Schatten der alten Bäume deutlich kühler als auf den Feldern draußen ist. Dieser Wald lebt und damit meine ich nicht das normale Leben im Wald, das jeder Pflanze innewohnt, sondern als ob der Wald ein einziges, in sich geschlossenes Lebewesen wäre. Lotte ist sehr unruhig und ich muss sie ziemlich antreiben, dass sie weiter in die Richtung geht, in die ich sie führe, tiefer in diesen düsteren Wald hinein.

Schließlich passieren wir eine Lichtung, auf der gelbe Blumen stehen und der Kadaver eines Rehs am Boden liegt. Die Blumen ähneln Sonnenblumen, aber sie haben ihre Köpfe nicht auf die Sonne ausgerichtet, sondern auf den Kadaver. Das ist wirklich unheimlich. Es geht ein Rucken durch die Blumen und die Köpfe richten sich synchron auf uns aus. Mir schwant Böses. In der nächsten Sekunde werden wir von ihnen mit kleinen Pfeilen beschossen. Einer trifft mich am Hals. Er tut weniger weh als der Stich eines Moskitos, aber mir wird kurz etwas schummrig, was ich aber mit einem kurzen Kopfschütteln beenden kann. Aber Lotte schläft im Stehen ein. Es kostet einige Mühe, sie wieder wach zu bekommen und diese Blumen hinter uns zu lassen. Nichts wie weg hier. Finsternis!

Wir folgen weiter dem kaum erkennbaren Weg und passieren schließlich einen behauenen Hinkelstein, wie sie die Alten errichtet haben. Er ist mit Moos überwachsen, aber die eingeritzten Muster sind gut zu erkennen. Kreise, Vierrecke, Ornamente, die sich zu verschieben scheinen, wenn man länger darauf schaut. Aber wenn man blinzelt, sind sie wieder da, wo sie sein sollten. Wie alles hier ist auch dieser Stein seltsam, irgendetwas scheint von ihm auszugehen, das ich gar nicht näher betrachten möchte. Bald verschwindet dieser komische Stein hinter uns und ein Wolf tritt in unser Blickfeld. Wie alles in diesem Wald ist auch er nicht das, was er zu sein scheint. Sein Fell ist stumpf und aus seinem Leib ragen Tentakel. Tymora steh mir bei!

Das Wolfsding macht Anstalten anzugreifen. Mit aller Kraft schleudere ich meinen Speer und treffe ihn auf der Höhe des Herzen. Aber statt tot umzufallen, wie ich es erwartet habe, zerplatzt er regelrecht von innen heraus. Iiiks! Aus den Überresten schält sich eine Abnormität. Mit einem heiseren Kampfschrei stürzt Dolon sich mit hoch erhobenen Axt auf dieses Ding, das nur aus sich windenden Tentakeln und einem mit großen Zähnen bewehrten Maul in der Mitte zu bestehen scheint. Das Etwas ist recht gewandt und weicht seinem Hieb aus. Rasend schlagen die Tentakel aus und treffen ihn heftig. Dolon taumelt zurück und bittet seinen Gott um Heilung. Ich springe nun ebenfalls vom Kutschbock, ziehe mein Rapier und umgehe vorsichtig das Monster. Dolon greift nun mit neuem Mut an und auch ich attackiere es. Was immer diese Abnormität aus Maul und Tentakeln zu sein scheint, lebendig ist es und was lebt, kann getötet werden. Ich steche beherzt mit einem Stoßgebet an Tymora auf es ein und auch Dolon trifft es mit einem wuchtigen Axthieb. Schließlich rührt es sich nicht mehr.

„Was im Namen der Neun Höllen ist das?“ frage ich und wische mein Rapier im Gras sauber. Irgendwie fühle ich mich beobachtet und blicke mich um. Eine weitere Stele steht in einiger Entfernung im Schatten eines Baumes. Schwer zu erkennen im diesigen Licht dieses Waldes. Für einen Moment scheint es mir, als würde der Hinkelstein sich ertappt fühlen. Was für ein Unsinn, das ist nur ein Stein.

„Ich weiß es auch nicht“, murmelt Dolon und schaut an der Schneide seiner Axt entlang, ob sie eine Scharte davon getragen hat, was zum Glück nicht der Fall ist.
„In Vaters Geschichten kam so etwas nie vor.“ murmle ich und stecke das nun wieder saubere Rapier zurück in die Scheide und reinige nun meinen Speer.
„Auch ich bin sicher, noch nie von einem Wesen dieser Art gehört zu haben.“
„Wir sollten ihm einen Namen geben“, meine ich und betrachte kritisch die Speerspitze. Ist immer noch etwas Blut daran.
„Warum das denn?“
„Wie sollen die Barden denn über uns singen? Sollen sie es Ding aus Bauch mit Maul und Tentakeln nennen? Wie hört sich denn das an?“ Nachdem ich den Speer ein weiteres Mal durch das Gras gezogen habe, ist die Spitze nun frei von Blut.
„Hm, da hast du sicherlich Recht.“
„Ich denke, Bauchwürger wäre vielleicht kein allzu schlechter Name.“
„Bauchwürger?“
„Ja, weil es sich wohl im Bauch befindet und da irgendwie rein muss, wahrscheinlich runtergewürgt mit Nahrung, wenn es noch klein ist. Ich habe von Parasiten gehört, die sich in ihren Wirtskörpern einnisten und die dann von innen heraus zerfressen. Schreckliche Sache. Auch wenn ich selbst noch nie so etwas gesehen habe.“
„Ja, der Name passt“, findet auch Schlachtenrufer Dolon.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 19. Dezember 2007, 13:18:21
14. Tarask Morgen Das Jahr der Visionen 731 TZ Drunakwald

Wir gehen zurück zu unserem Wagen und setzen unseren Weg fort, vorbei an einer weiteren dieser unheimlichen Stelen. Aber endlich erreichen wir das Gut von Gregor Vern, noch bevor die Sonne ihren Zenit erreicht hat. Das Gut besteht aus einem großen steinernen Haupthaus und einem hölzernen Schuppen. Recht offen alles, schwer zu verteidigen. Da war der Hof meiner Eltern eine Festung dagegen. Wir werden von einem alten Diener empfangen, der sich als Melvar vorstellt. Er bringt Lotte in den Stall und uns ins Guthaus. Wir werden in den oberen Stock geführt. Mein Blick fällt auf eine Stiege, die zum Speicher führt. Die hölzerne Tür am Ende der steilen Treppe ist massiv und mit einem schweren Riegel versehen. Ungute Erinnerungen an ein anderes Haus kommen da in mir hoch. Wir werden in einen kleinen gemütlich eingerichteten Salon geführt. Hier sollen wir warten, bis der Herr des Hauses Zeit für uns hat. Na gut. Eine bequeme Couch steht unter einem Fenster. Zwei Bilder zieren die Wände, eines zeigte eine vierköpfige Familie, das andere eine idyllische Landschaft. Beide Bilder sind von Gregor Vern, dem Hausherrn.

Ich lasse mich auf die bequeme Couch fallen und strecke alle Glieder von mir. „Wenn ich ein eigenes Haus habe, werde ich mir so eine Couch kaufen. Die ist richtig bequem.“ „Du wohnst im Silberfisch?“ „Vorerst ja, ich arbeite ja da noch hin und wieder. Die Erlanns sind ja auch zu nett. Haben mir echt mal aus der Patsche geholfen. Und Mili mögen sie auch.“ Weitere Details um den untreuen Jondan klammere ich aus und betrachte interessiert das Familienbild. Links steht der Vater, ein bärtiger Mann, Anfang dreißig. Dann sein Sohn, ein Junge von vielleicht zehn Jahren. Daneben ein Mädchen, etwa sechs Jahre alt, das etwas Abgründiges an sich hat. Ich kann es nicht genau definieren. Daneben eine streng dreinblickende Frau im Alter des Mannes. Ihre Haltung erinnert mich an meine eigene Mutter, wenn sie mit mir geredet oder besser gesagt, geschimpft hat. Mutter konnte ich es nie recht machen. Zu faul, zu langsam, mach dies, mach das, beeil dich, was trödelst du wieder rum, bla, bla, bla. Aber je länger ich das Bild anschaue, desto düsterer wird es. Die Gesichter werden zu Fratzen, bis sie scheinbar explodieren und sich in windende Bauchwürger verwandeln. Iiiks! Nur das Mädchen scheint davon verschont zubleiben, sie guckt nur noch unheimlicher.

Ich wende den Blick ab und als ich wieder hinsehe, ist es ein ganz normales Bild einer Familie. Wirklich seltsam. Ein Geräusch von oben lenkt mich ab. Als ob jemand hin und her gehen würde. Immer wieder kurz stehen bleibend, als ob man lauschen würde. Ein junger Mann betritt das Zimmer, gerade den Kinderschuhen entwachsen, scheint mir, vielleicht sechzehn Jahre alt. Er hat eine so starke Ähnlichkeit mit dem Jungen auf dem Bild, dass er es wohl auch ist. Welkan Vern ist sein Name. Nach kurzem, nichtssagenden Geplapper kommt auch der Hausherr dazu, niemand anders als der berühmte Maler Gregor Vern. Wir kommen auf die Blumen zu sprechen, er meint dazu, diese wären noch recht harmlos. Sie würden Gelbfarn heißen und ihr Gift würde ein Mittel enthalten, welches einen Dinge sehen lässt, die gar nicht da sind. Wie Bauchwürger oder unheimliche moosbewachsene Steine. Er baut die Pflanzen sogar auf einem Feld hier in der Nähe an. Dieser Wirkstoff sei auch in der Farbe seiner Bilder eingearbeitet, so dass man mit der Zeit bei der Betrachtung Dinge sieht, die gar nicht da sind. Mir kommt diese Erklärung recht lahm vor. Es gibt noch eine rote Abart, die er profan, aber passend, Rotfarn nennt. Die wäre eine Ecke übler und schon seit Jahren versucht er ohne Erfolg die Mörderblumen in diesem Wald auszumerzen.

Obwohl Gregor Vern ein sehr netter Mann zu sein scheint, bleibe ich innerlich sehr distanziert zu dem Ganzen hier. Wir werden in einen Speiseraum geführt. Das Essen wird aus verschiedenen Töpfen serviert und ich achte penibel darauf, nur das zu essen, was auch Vater und Sohn essen. Der Diener ist sogar ebenfalls am Tisch, gehört quasi zur Familie. Die Mutter scheint verstorben zu sein, bei der Tochter, Antalia, kommen nur Ausflüchte. Sie scheint zu ihrem Schutz oben im Speicher eingesperrt zu sein. Aha?

Mir ist das hier alles nicht geheuer und ich bin froh, als Gregor Vern endlich auf die Rüstung zu sprechen kommt. Leider gibt es das Problem, dass sie sich nicht hier im Haus befindet, sondern in der Familiengruft hinter dem Haus. Dieses Gut hat einst den Trojes gehört. Und einer der Trojes, ein gewisser Augar Trojes war ein großer Held gewesen. Vater kannte Geschichten über ihn und auch Jondan hat öfters mal die Ballade von ihm vorgetragen. Auch die Rüstung war eine Sage für sich. Sie wurde aus Himmelsmetall gefertigt, das in einem Stein gefunden wurde, welcher von den Sternen kam. In die Rüstung selbst war noch ein Mondstein aus dem Kern des Meteoriten eingelassen, welcher über magische Kräfte verfügen sollte. Als weiteres Problem entpuppt sich, dass Gregor Vern einen gnomischen automatischen Wächter in die Gruft gestellt hat, den er leider nicht mehr abstellen kann. Na toll!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 21. Dezember 2007, 13:16:38
14. Tarask Mittag Das Jahr der Visionen 731 TZ Drunakwald

Nicht gerade bester Laune machen wir uns auf den Weg zur Familiengruft. Besser gesagt wir bahnen uns unseren eigenen Weg durch die Wildnis in die Richtung, die Gregor Vern uns gesagt hat. Ich halte meinen Speer mit beiden Händen fest umklammert. Immer mal wieder wirble ich auf der Stelle herum, aber niemand verfolgt uns, jedenfalls nicht erkennbar, noch lauert man uns auf. Wir passieren einen dieser seltsamen Steine. Bei der Gelegenheit untersuchen wir ihn etwas genauer. Aber es gibt nichts wirklich Außergewöhnliches zu entdecken. Ein behauener, moosbewachsener Stein, auf dem Muster eingraviert sind, von wem auch immer.

Schließlich erreichen wir die alte, verlassene Familiengruft derer von Trojes. Der Eingang ist mit einer Tür verschlossen, die wir mit einem Schlüssel öffnen, welchen Gregor uns mitgegeben hat. Vorsichtig im Licht meiner Laterne betreten wir den Eingangsraum, der fensterlos ist und wohl als Andachtsraum dient. Eine Treppe führt in die Tiefe, welcher wir folgen. Ich stelle meine Laterne am Fuß der Treppe ab und schon hören wir unseren Gegner angeklackert kommen. Es handelt sich um eine riesige Kakerlake aus Stahl. Zur Begrüßung spuckt sie Schlachtenrufer Dolon mit einer ätzenden Flüssigkeit an, was seine Rüstung zum Rauchen bringt. Und nach dem unterdrückten Stöhnen des Tempuspriesters zu urteilen wird da nicht nur sein Schuppenpanzer zum Teil zersetzt. Verdammnis!

Dolon geht links, ich gehe rechts. So flankieren wir das Mistding. Wuchtig ramme ich meinen Speer in den metallnen Leib, fuhrwerke damit hin und her und mach einiges an der Mechanik kaputt. Auch Dolon lässt sich nicht lumpen und lässt seine Streitaxt wuchtig auf das künstliche Insekt hernieder sausen. Funken sprühen auf, Metall knirscht und irgendetwas zerbricht. Nach wenigen Sekunden ist unser zerstörerisches Werk getan und das Ding rührt sich nicht mehr. Es scheint endgültig kaputt zu sein.

„Das ging ja jetzt recht einfach.“ Dolon teilt meine Meinung nicht so ganz, auf seine verätzte Rüstung deutend. Weiter hinten finden wir mehrere Sarkophage. Auf dem mittleren liegt die Rüstung aus Sternenstahl. In der Mitte der Brust prangt der Mondstein, der ein leichtes Licht absondert. Die Rüstung ist miteinander verbunden, sodass wir sie in einem Stück tragen können. Ich nehme die leichte Seite mit den Beinen, Dolon die schwere Seite an den Schultern. So tragen wir die Rüstung nach draußen und schließen die Tür wieder hinter uns ab. Mein Blick fällt auf eine dieser Stelen, die direkt am Eingang steht.

Bei Tymora! Ich könnte schwören, dass als wir hinein gingen, dort noch keine gestanden hat. Oder spielen mir meine Sinne einen Streich? Ich weiß es nicht. Wir gehen weiter. Ich höre eine Kinderstimme singen und nach wenigen Herzschlägen sehen wir die Verursacherin. Ein barfüssiges Mädchen, das sich gerade im Stadium zwischen Kind und Frau befindet, umschreitet fast feierlich mit einem ehemals weißen Unterkleid bekleidet, einen dieser moosbewachsenen Hinkelsteine. Mit einer Hand streichelt sie zärtlich leise vor sich hin singend über die Oberfläche. Ihr Gesichtsausdruck ist dabei verzückt und entrückt. Ihr Mund ist in scheinbarer sinnlicher Erwartung halb offen. So ungefähr muss ich ausgesehen haben, wenn ich Jondans Brust gestreichelt habe, immer tiefer gleitend, über seinen struppigen Wald hinweg, bis ich das fand, für das Dichter tausende von Umschreibungen gefunden haben.

Im nächsten Augenblick habe ich nur ein unschuldiges Mädchen vor mir, das ein närrisches Kinderlied vor sich hinsummt. Es handelt sich tatsächlich um die Tochter von Gregor Vern. Antalia meint, sie wäre ausgebüchst, weil ihr Vater es nicht gerne sieht, wenn sie im Wald spielt. Das kann ich ausnahmsweise mal nachvollziehen. Hier sollte kein Kind spielen. Hier sollte ehrlich gesagt auch niemand, der noch geistig gesund ist,  leben. Dieser Wald hat etwas, was ihn seinem dunklen Ruf wahrlich gerecht werden lässt. Dieser Ort war verwunschen, unheimlich und mehr als nur tückisch. Und meiner Meinung nach, hatte der Verstand von dem Mädchen auch schon vor einiger Zeit Winke Winke gemacht. Sie ergießt sich in ominösen Andeutungen, dass der Wald und die Steine mehr sind, als sie zu sein scheinen. Aber vielleicht ist sie ja auch mehr, als sie zu sein scheint. Ich frage sie, ob sie Silvanus oder Mielikki dient. Sie kann mit den Namen noch nicht mal was anfangen. Ihr Vater scheint nicht gerade Wert auf Bildung zu legen. „Ich diene einem höheren Wesen.“ Sie hat wieder dieses verzückte Lächeln auf den Lippen und sie macht eine weitgreifende Geste, bevor sie sich lachend im Kreis dreht.

Bevor noch mein Verstand sich auch verabschiedet, packe ich die Beine der Rüstung fester und mach, dass ich von hier wegkomme. Die Verns erwarten uns schon, Lotte ist vor dem Wagen gespannt. Ich petze, dass Antalia im Wald spielt, das scheint jedoch niemanden wirklich zu überraschen. Sie scheint öfters vom Speicher zu entkommen, wo sie ja angeblich zum eigenen Schutz eingesperrt ist. Schlachtenrufer Dolon bedankt sich noch mal für die Spende und wir laden die Rüstung auf den Wagen. Nichts wie weg hier. Die Verns winken uns noch freundlich nach, während ich Lotte antreibe. Lotte scheint auch aus diesem unheimlichen Wald herauskommen zu wollen und bald muss ich sie zügeln, weil sie einfach zu schnell wird. Ho, altes Mädchen, wir wollen in einem Stück ankommen.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 24. Dezember 2007, 13:03:17
14. Tarask Nachmittag Das Jahr der Visionen 731 TZ Drunakwald

Links und rechts am Wegesrand ragen wieder diese Stelen auf. Ich kann mich gar nicht erinnern, dass wir so viele von ihnen auf der Herfahrt gesehen haben. Ich atme auf, als wir endlich diesen Wald verlassen. Ich bin vollständig durchgeschwitzt und mein Herz pocht wie wild. Lotte ist immer noch kaum zu zügeln und die Fahrt wird sehr holprig. Kurz bevor wir das namenlose Dorf erreiche, drehe ich mich noch einmal zum Waldrand um. Dutzende von Stelen stehen am schattigen Waldrand und scheinen uns nachzublicken. Erschreckt drehe ich mich um, blinzle und schau mich ein weiteres Mal um. Die Stelen sind verschwunden, still und reglos liegt der Wald hinter uns. Schlachtenrufer Dolon von Tempus blickt sich ebenfalls, durch meine ruckartige Bewegung aus der Ruhe geschreckt, um.

„Ist da was Besonderes?“ Ich schüttle verneinend den Kopf, aber diesmal bleibt das Bild bestehen, keine Stelen am Waldrand. Meine Sinne sind definitiv überreizt. Ich sehe schon Dinge, die gar nicht da sind. Wandernde Stelen, was für ein Unsinn.

„Nein, ich dachte, ich hätte was gesehen, aber meine Sinne müssen mir einen Streich gespielt haben.“ Ich konzentriere mich lieber auf den Weg, da Lotte immer noch einen ausdauernden Trab vorlegt. Hätte ich dem alten Mädchen gar nicht zugetraut. Ich habe alle Hände voll zu tun, den Wagen auf dem schlechten Weg zu halten. Mit der Zeit bekomme ich Lotte soweit unter Kontrolle, dass ich nicht mehr befürchten muss, dass der Wagen zerbricht. Ich habe einen gutaussehenden jungen Mann neben mir auf den Kutschbock. Unsere Schenkel berühren sich, reiben sich aneinander, da der Platz auf dem Wagen so eng ist, dass zwei Erwachsene nur schwer Platz auf dem Kutschbock finden. Seit zwei Jahren ist Jondan nun verschwunden. Eine lange Zeit für eine körperlich gesunde Frau in meinem Alter.

Ich spiele ernsthaft mit dem Gedanken, anzuhalten und mich mit Dolon in die nächsten Büsche zu schlagen. Aber dann fällt mein Blick auf meinen Ehering. Ich bin eine verheiratete Frau, auch wenn ich nicht weiß, wo sich mein angetrauter Ehemann befindet. Der Ring scheint zu brennen und ich kühle ab. Nein, Jondan wird mich weder Schlampe noch Hure nennen dürfen, wenn ich ihn finde. Wobei ich nicht mal weiß, ob ich ihm dann sein Gesicht zerkratzen und solange mein Knie zwischen seine Beine rammen werde, dass er nie wieder mit einer Frau schlafen kann. Oder ich ihn umarmen und mit ihm ins nächste Bett fallen werde, um mich für die Jahre der Enthaltsamkeit auszahlen zu lassen. Ich seufze schwer. Mili ist jetzt zwei Jahre alt, bald wird sie Fragen stellen, warum andere Kinder einen Vater haben und sie nicht. Was werde ich ihr dann erzählen?

Das was ich für die Wahrheit halte? Dass Jondan ein treuloses Stück Scheiße ist, der mich nur so lange toll fand, wie ich mich ohne Reue und Verpflichtung von ihm auf alle möglichen Arten besteigen ließ? Der keine Verpflichtung oder Verantwortung für mich und unser Kind hatte übernehmen wollen und mich in meiner schwersten Stunde vor der Niederkunft einfach sitzen ließ?

Oder das, was ich hoffe? Dass er in die Sklaverei entführt wurde und darauf hofft, dass ich ihn befreien werde?

Oder das, was ich am meisten fürchte? Das er tot ist und entsorgt wurde? Verblutet in einer Hintergasse, weil er zur falschen Zeit am falschen Ort war?

Oder eine Lüge, dass Papa ausgezogen ist, um die Welt vor dunklen Mächten zu erretten? Wahrscheinlich die Lüge, bis sie alt genug ist, um die Wahrheit zu verstehen, zu ertragen. Lügen machen das Leben ja so viel einfacher.

Endlich erreichen wir das Dorf Fernau. Lotte hat immer noch einen großen Bewegungsdrang und ich muss recht brutal mit den Zügeln werden, damit sie stehen bleibt. „Was ist denn nur mit Lotte los?“ Natürlich gibt Lotte darauf keine Antwort.

Mit großem Hallo werden wir im Dorf empfangen. Ich helfe dem Stallburschen Lotte aus dem Wagen zu spannen und dann Dolon, die Rüstung auf unser Zimmer in das Gasthaus zu schaffen. Puh! Ich brauch ein Bad. Gerade unten, um zu schauen, ob das hier möglich ist, kommt der Stalljunge herein gelaufen. Sein Arm blutet stark, Lotte hätte ihn gebissen. Dolon untersucht die Wunde und heilt sie zum Teil mit der Macht, die ihm Tempus verliehen hat.

„Dieser Biss stammt nicht von einem Pferd!“ Wir sehen uns beide an. „Bauchwürger!“ rufen wir beide zur gleichen Zeit. Zwei Idioten, ein Gedanke. Es ist vielleicht jetzt eine gute Gelegenheit, die alte Rüstung von Augar Trojes anzulegen. So versperren wir erst mal den Stall, schärfen den Leuten ein, unter gar keinen Umständen den Stall zu betreten und laufen dann zurück ins Zimmer. Ich helfe dem Tempuskrieger die Rüstung anzulegen. Ich komme ihm dabei so nahe, wie selten zuvor einem Mann. Ich spüre unter meinen Händen seinen kräftigen Körper, das geschmeidige Spiel seiner für den Kampf trainierten Muskeln. Ich muss schlucken und an mein Eheversprechen denken. Ich darf nicht schwach werden, Jondan darf nicht triumphieren. Schließlich ist die Rüstung fertig angelegt. Hier und da habe ich ein paar Riemen anders festzurren müssen, aber die Rüstung sitzt gut. Als wäre sie für den Schlachtenrufer bestimmt. Kaum angelegt, fängt der Mondstein in der Mitte der stählernen Brust an zu leuchten. Hui!

Vorsichtig öffnen wir das Scheunentor. Lotte steht mit zitternden Flanken in einer Ecke des Stalls. Sie fletscht aggressiv die Zähne. So was habe ich noch nie bei einem Pferd gesehen. Irgendwie scheint sie zwei Reihen Zähne im Maul zu haben. Arme Lotte! Mir wird das Herz schwer bei dem Gedanken, dass ich sie töten muss. Aber dies bleibt mir erspart, denn im nächsten Moment explodiert sie regelrecht. Ich werde mit Blut, Innereien und zerfetztem Fleisch überschüttet. Iiiks! Vor uns steht nun der Bauchwürger mit seinen sich windenden und peitschenden Tentakeln. Der Mondstein auf der Rüstung reagiert nun sehr stark und strahlt ein intensives blaues Licht ab. Der Bauchwürger faucht uns an und bricht dann durch die Stallwand einfach nach draußen. He! Bleib gefälligst hier und stell dich zum Kampf!

Der Schlachtenrufer kann mit Hilfe der Rüstung die Spur des Bauchwürgers aufnehmen, die für ihn am Anfang noch recht hell leuchtet. Leider erkaltet die Spur nach wenigen Minuten und wir folgen einfach mal der Richtung. Wir landen bei einer Schafherde, die wir genau in Augenschein nehmen, aber keines der Schafe verhält sich hyperaktiv oder seltsam. Verdammnis!

Wir kehren erstmal ins Dorf zurück und berichten dem Dorfvorsteher Karvo, was geschehen ist. Der stellt kurzerhand einen Suchtrupp zusammen. So grasen wir schon fast wortwörtlich alle Herden in der Nähe ab. Aber Fehlanzeige. Keine einzige heiße Spur, der Bauchwürger hat sich verdrückt. Blutige Verdammnis. Ich sehe furchtbar aus, schaffe es etwas heißes Wasser zur organisieren und wasche mich in einer Ecke so gut es geht. Dann muss ich noch meine Rüstung reinigen, was auch noch ne Stunde kostet. Entsprechend müde krieche ich neben Dolon ins Bett und schlafe ohne irgendwelche erotischen Gedanken einfach ein.



Frohe Weihnachten und schöne Feiertage wünsche ich allen Lesern.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: endier am 24. Dezember 2007, 15:06:39
Hui, Spannend geschrieben...

Auch Dir ein frohens Fest und einen guten Rutsch.

(Gilt auch für alle anderen Gateler hier)
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 26. Dezember 2007, 12:57:49
@ Endier

Danke!  :)

Teil 3
Duell


15. Tarask Morgen Das Jahr der Visionen 731 TZ Drunakwald

Wie gerädert stehe ich auf. Eigentlich hatte ich gehofft, schon gestern wieder zu Hause zu sein. Mein kleines Mädchen fehlt mir irgendwie. Ihr Lachen, wenn sie glücklich ist oder ich mit ihr herumalbere. Ihr Weinen, wenn ihr etwas fehlt, sie sich gestoßen hat oder einfach traurig ist. Ach, meine kleine süße Milindra, heute Abend werde ich dich abschmusen, bis du quietscht! Mit einem fröhlichen Lied auf den Lippen ziehe ich mich an und gehe mit Dolon hinab in den Schankraum. Ich schlinge dort mein Frühstück herunter. Da fällt mir siedendheiß ein, dass Lotte ja gestern förmlich vor meinen Augen explodiert ist. Wir haben kein Pferd mehr und es stellt sich heraus, dass auch keiner der Bauern bereit ist, uns eines seiner Zugtiere zu leihen. Soweit zum Thema ewige Dankbarkeit wegen der Errettung von Larn und der Vernichtung des Tiefenbaus.

Aber die freundliche Loretta bringt uns zu einem durchziehenden Händler, der einen altersschwachen Wagen mit einem klapprigen Pferd sein eigen nennt. Der Händler, ein etwas verschlossen wirkender Mann zwischen Dreißig und Vierzig, ist bereit, unseren Wagen anzuhängen und uns mitzunehmen. Mir gefällt der Kerl nicht. Ein Händler hier ohne Waren? Fernau ist nicht gerade das Dorf mit großem Durchgangsverkehr, da dahinter ja kaum noch was liegt, was eine Reise lohnen würde. Aber auf der anderen Seite fällt mir kein Grund ein, warum er uns hier hätte auflauern sollen. Die Rüstung ist sicherlich wertvoll und ein potentiell lohnenswertes Ziel. Aber dass unser Pferd explodieren würde, konnte niemand vorhersagen. Nun gut, wir hängen den Wagen an, laden die Rüstung auf und nehmen auf dem klapprigen Wagen Platz. Fernau ist bald außer Sicht, aber irgendwie ahne ich, dass die gestrigen Ereignisse uns noch mal in diese Gegend verschlagen werden. Ich versuche mit dem einsilbigen Händler erfolglos ein Gespräch anzufangen und frage wenigstens nach Jondan, vielleicht hat er ihn ja mal irgendwo auf seinen Reisen getroffen. Leider nicht.

Kurz vor der Mittagszeit wird die langweilige Fahrt interessant. Wir kommen an einem zerstörten Wagen vorbei. Nach der Größe der Fußspuren zu urteilen, muss ein Riese am Werk gewesen sein. Das ist nicht gut. Da es nun Mittag ist, muss Dolon erst um die Gunst des Feindhammers bitten, also betet er erst einmal. Dann nehmen wir vorsichtig die Spur auf. Man muss kein Waldläufer sein, um diesen Spuren zu folgen. In der Ferne hören wir einen Frauenschrei und beeilen uns entsprechend. Schließlich erreichen wir eine Lichtung. Im Gras im Zentrum liegt eine regungslose Frau. Dolon will zu ihr hinlaufen, aber ich halte ihn auf. „Mir gefällt das nicht, lass mich vorgehen.“ Ich habe ein komisches Gefühl dabei. Etwas stimmt nicht. Die Spuren des Riesen enden hier, aber er selbst ist nicht zu sehen. Vorsichtig, den Boden vorher prüfend, arbeite ich mich langsam zu der Frau vor. Meine Vorsicht zahlt sich aus, da sich die Frau als Illusion entpuppt, die eine Fallgrube getarnt hat. Ha, da müssen die früher aufstehen.

Aus dem Wald tritt klatschend ein Mann hervor, der in einer blutbesudelten Rüstung steckt. Auf seiner Brust trägt er offen ein heiliges Symbol, das aus in einer Spirale angeordneten Krummschwertern besteht, welche von abgewinkelten Armen gehalten werden, die alle aus dem Zentrum des Symbols entspringen. Man muss nicht zur Bildungselite Faeruns zählen, um dieses Symbol zu identifizieren, besonders da sich der Priester auch gleich mal netterweise vorstellt.

„Ich bin der Blutschnitter Vaslo Zarr von Garagos, dem einzig wahren Fürst des Krieges. Schön, dass ihr gekommen seid, um von meiner Hand zu sterben. Denn ich werde nicht zulassen, dass der Tempel des Tempus die Rüstung von Augar Trojes bekommt. Deswegen habe ich das Ganze hier initiiert. Zuerst wollte ich dieses Manöver nutzen, um einfach die Rüstung zu stehlen, während ihr wie Idioten durch den Wald stolpert, aber dann dachte ich, wie langweilig das doch wäre. Viel mehr Spaß wird es mir machen, euch in handliche Stücke zu hacken.“

„Ich bin Schlachtenrufer Dolon Braska von Tempus, dem einzig wahren Fürsten des Krieges. Ich werde nicht zulassen, dass der Rüstung ein Leid geschieht, denn sie wurde dem Tempel des Tempus zu Chondathan gespendet. Mögen die Götter entscheiden, wem die Rüstung gebührt, dem Tempel des Feindhammers oder Garagos, den sinnlosen Schlächter Unschuldiger! Für Tempus! Möge dieser Kampf von ihm gesegnet sein.“

„Für Garagos! Möge dieser Kampf von ihm gesegnet sein.“ Beide Priester bitten also um den Segen ihres Gottes und stürmen dann aufeinander zu. Dolon schlägt daneben, während Vaslo sein Langschwert tief in den Leib des Tempuspriesters versenkt. Nein! Der Schlachtenrufer taumelt stark angeschlagen zurück und ich eile herbei, um ihm zu helfen. Mein Speer schrammt aber harmlos über die blutige Rüstung des Blutschnitters. Tymora hilf! Im nächsten Moment saust das Langschwert auf mich zu und trifft mich hart. Blut spritzt aus meiner Wunde an der Seite, was Vaslo mit einem gierigen Grunzen quittiert. In der Zwischenzeit ruft Dolon seinen Gott um Heilung an und sein stetiger Blutfluss verebbt. Der Blutschnitter wendet sich nun wieder dem Schlachtenrufer zu, während ich zurück taumelnd nach einem Heiltrank taste und ihn mit einem Zug lehre. Sofort schließt sich meine Wunde und ich bin fast ganz fit. „Nimm das!“ Wuchtig ramme ich meinen Speer in seine Seite und diesmal spritzt sein Blut. Hat er nun davon.

Auch Dolon trifft ihn nun mit zwei schweren Hieben, während er selbst noch eine Wunde kassiert. Der Garagospriester stöhnt auf und lässt dann sein Schwert fallen. „Ich ergebe mich, heute tragt ihr den Sieg davon, Schlachtenrufer Dolon von Tempus.“ Ich werfe Dolon einen fragenden Blick zu und er senkt seine Waffe. „Ein guter Kampf, Blutschnitter Vaslo von Garagos. Die Sache ist damit entschieden?“ Der geschlagene Kämpe nickt.

„Bei Garagos, die Sache ist entschieden, behaltet die Rüstung, ihr habt sie euch mit Blut verdient.“
„So sei es!“ Männer und ihr Codex. Ich zucke mit den Schultern und richte den Speer nach oben. Aus dem Unterholz kommt ein Klatschen und der angebliche Händler tritt hervor. Er wird begleitet von einem seltsamen Hund.  „Irgendwie rührend. Verzeiht, dass ich euch stören muss, aber ich denke, für euch ist nun die Zeit gekommen, für euren Frevel mit dem Leben zu bezahlen!“ Wusste ich es doch, dass mit dem Kerl was nicht stimmt.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 28. Dezember 2007, 18:44:54
15. Tarask Mittag Das Jahr der Visionen 731 TZ Wildnis

„Hä?“ Was will der denn jetzt von uns?
„Wisst ihr eigentlich, wie schwer es ist, einen Tiefenbaum zu beschwören?“
„Öh, nein.“ meine ich und kratze mich am Kopf.

„Die Frage war rein rhetorisch gemeint, du dummes rothaariges Kind. Aber wenigstens werden du und deine Kameraden noch als Dünger dienen können. Das ist zwar nichts im Vergleich zu dem, was ihr der Natur mit eurem Verhalten angetan habt, aber irgendwie wird es mich äußerst befriedigen, euch in Stücke zu hacken.“ Hatten wir das heute nich schon mal? Ich habe ein Deja vu!

„Lass mich raten, du musst Relkar sein.“ Jedenfalls hieß so der angebliche Magier, der den Tiefenbaum gepflanzt hat.

„Du bist ja gar nicht so blöd, wie du aussiehst, Karottenkopf! So ist es und nun tu mir den gefallen, mit dem Sterben anzufangen.“ Bei den Worten fängt er an zu gestikulieren. Der Hund fletscht die Zähne, während sich seine Kopfhaut zurückzieht. Das sieht richtig gruselig aus und der Blutschnitter taumelt etwas erschreckt zurück. Mich lässt das kalt, habe ja schon einiges erlebt und habe oft beim Schlachten unseres Viehs geholfen. Der Druide, ich schätze mal, dass Relkar einer ist, hat seine Beschwörung beendet, und vor mir taucht ein aggressiver Dachs auf, der mich beißen will.

Dolon stürmt vor, schlägt aber leider nur durch die Luft, wo der Druide gerade noch gestanden ist. Der Blutschnitter nähert sich vorsichtig dem Knochenhund und haut halbherzig nach ihm. Ich versuche mit einem Flick Flack an dem Dachs vorbei zu kommen, um Relkar meinen Speer zum Kosten zu geben, aber das blöde Vieh beißt mich in die Wade. Aua!

Das wird noch ein langer Nachmittag werden. „Tymora, steh deiner kleinen Gläubigen bei!“ Beherzt spieße ich nun nach diesem Stoßgebet den Dachs auf, der einfach verschwindet. Als Nächstes sprinte ich zu dem komischen Knochenhund und ramme ihm meinen Speer so tief in die Seite, dass die Klinge bis zu den Parierstangen im Fleisch versinkt. Ich reiße die Klinge nach unten und ein Haufen stinkender Gedärme ergießt sich auf den Boden. Tut weh, nicht?

Der Blutschnitter schlägt nun dem Tier den Kopf ab und tritt ihn wütend weg. Jetzt haben wir nur noch einen Gegner vor uns, den finsteren Druiden, der keine Anstalten macht, sich zu ergeben. Dolon hat ihm schon eine stark blutende Wunde verpasst, aber noch steht dieser Mistkerl. Ich ramme ihm meinen Speer in den Unterleib, drehe das Stichblatt in der Wunde und reiße die Waffe wieder heraus. Dolon spaltet ihm dann noch gekonnt den Schädel und wortlos bricht der Druide Relkar in sich zusammen. Tja, das war es wohl dann. Ich reinige mein Speer im Gras und stütze mich dann etwas erschöpft auf ihn. Meine Wade brennt, aber Dolon hat ein Einsehen und heilt mich. Danke schön.

„Nun, das war ein blutreicher Nachmittag. Bis sich unsere Schwerter wieder kreuzen.“ Der Blutschnitter präsentiert sein Schwert.

„Bis sich unsere Klingen wieder kreuzen“, meint auch Dolon und grüßt mit seiner Axt. Etwas unbefriedigt über diese Entwicklung schaue ich dem Garagospriester nach. Irgendetwas sagt mir, dass dies nicht unsere letzte Begegnung war. Aber Dolon hat so entschieden und ich werde nicht gegen seinen Ehrenkodex handeln, auch wenn ich ihn nicht so ganz nachvollziehen kann. Männer! Immerhin hat der Kerl uns überfallen. Ich hätte ihn ja gefangen genommen und ihn der Schildwacht übergeben.

„Wir sollten den finsteren Druiden hier beerdigen. Zarr war ja so nett, schon eine Grube zu schaufeln.“ Mir ist klar, dass Relkar uns den Tieren des Waldes zum Fraß überlassen hätte, aber er war immerhin ein Mensch und egal, was er getan hat, es ist trotzdem unsere Pflicht ihm ein halbwegs würdiges Begräbnis zu gewähren. Vorher durchsuche ich ihn noch und fördere vier Goldmünzen zu Tage. So legen wir ihn in die Grube und schütten so gut wie möglich Erde und Steine darauf. Wahrscheinlich werden Tiere ihn wieder ausbuddeln, aber das liegt nicht in unserer Hand. Dolon spricht ein kurzes Gebet und seinen Segen und wir marschieren zurück zum Wagen. Wieder lenke ich und taufe die Stute Mathilda. Leider ist das Pferd sehr störrisch und kaum zu lenken. So wird der Weg recht mühsam, bis wir am frühen Abend endlich die Nordstadt von Chondathan erreichen.

Das Verkaufen des Wagens erweist sich als beschwerlich, das Teil ist vollständig verrottet. Wer weiß, wo der Wagen die letzten Jahre gestanden hat. Ich bekomme sagenhafte vier Goldmünzen dafür. Auch das Pferd erweißt sich als schier unverkäuflich. Da bleibt wohl nur der Weg zum Abdecker. Mist auch. Aber egal, ich lebe noch und als ich endlich mein süßes kleines Mädchen in den Armen halte und abschmuse, bin ich richtig glücklich.

Gespielt in China im Oktober 2007
Spielleiter: Stefan
SC: Dolon, Kaira
Schrein des Ruhmes:
Erfahrungspunkte: 900 in je drei Blöcken zu 300
Überwundene Gegner von Gruppe:
1 Tiefenbaum
1 Wolf mit
1 Bauchwürger
1 Kakerlakenkonstrukt
1 Garagospriester
1 Druide
1 Dachs
1 Knochenhund
Beute von Gruppe:
8! Goldmünzen
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 31. Dezember 2007, 14:11:29
Kapitel 5
Das Lagerhaus des Grauens!


16. Tarask Das Jahr der Visionen 731 TZ Chondathan

Nachdem ich meine morgendlichen Arbeiten verrichtet habe, spreche ich mit der guten Frau Erlann darüber, dass ich nicht länger unter dem viel zu engen Stiegenzimmer hausen möchte. Ich miete zu einem Vorzugspreis ein Zimmer im Silberfisch an. Der Umzug dauert keine fünf Minuten. Das Zimmer hat ein richtiges Bett. Welch Luxus. Mili schaut sich mit großen Augen um. „Wo schlafen?“ Sie zeigt auf sich. „Mili ist jetzt kein Baby mehr, deswegen bekommst du jetzt dein eigenes Bettchen.“ Für die Wiege ist sie inzwischen einfach zu groß geworden. Es ist der reine Wahnsinn, wie meine Kleine wächst. Da es draußen noch sehr kalt ist, verpacke ich mein kleines Schätzchen gut und binde sie mir auf den Rücken. Es ist ein windiger Tag, aber zum Glück regnet es nicht. Meine Kleine ist sehr unruhig, da ich sie hauptsächlich im Winter wegen der Kälte draußen im Haus halte. Sie entdeckt tausend Sachen „Mama! Da da!“ Und wenn sie ein Tier sieht, macht sie die Tierlaute nach. „Wauwau!“ oder „Miau!“

Schließlich erreiche ich eine Möbelschreinerei, wo auch die Erlanns ihre Möbel für den Silberfischen gekauft oder reparieren lassen. Sie haben zum Glück ein paar Kinderbettchen zur Auswahl und Mili darf sich eines davon aussuchen. Zuerst weiß sie gar nicht, was ich von ihr will und schaut mich groß an, aber dann begreift sie, was ich von ihr will und sie quietscht freudig erregt vor sich hin, als sie die Bettchen ausprobiert. Schließlich hat sie ihren Favoriten gefunden, welche mit spielenden Tieren bemalt ist. Ich bezahle es und sage, wohin es gebracht werden soll. Dann kaufe ich noch etwas Bettwäsche und gehe dann Kleider und Schuhe für Mili einkaufen. Bis jetzt konnte ich der Kleinen kaum etwas kaufen und sie trug Sachen, die schon andere Kinder getragen haben. Aber jetzt habe ich Geld und kann nun endlich auch mal Mili was gutes Tun. So vergeht die Zeit wie im Flug. Auch hole ich meine neue beschlagene Lederrüstung ab, die mir wie angegossen sitzt. Ist ja auch Maßanfertigung. Hu, darin sehe ich richtig Toll aus.

Schwer bepackt mit meinem inzwischen Mittagsschlafenden Töchterchen auf dem Rücken bahne ich mir meinen Weg zurück zum Silberfisch. Unterwegs treffe ich auf den leicht untersetzten Dieb namens Thropp, der mir steckt, dass er für eine kleine Beschaffung eines Gegenstandes bereit ist, eine horrende Summe von 150 Goldmünzen zu zahlen. Hört sich gut an, Details würde ich heute Abend zu hören bekommen. Bin dabei. Wer wagt, gewinnt.

Daheim wird erstmal ausgepackt und meine Kleine wird wieder richtig wach. Ihr neues Bettchen ist schon da und Mili ist ganz aus dem Häuschen. Nach dem Abendessen bürste ich ihr schönes Haar aus, stecke sie in das neue Nachthemd, in dem sie wirklich ganz süß aussieht und bring sie dann in ihr neues Bettchen. Schon bald ist sie eingeschlafen und ich richte mich für die Aufgabe. Meine neue beschlagene Lederrüstung sitzt einfach perfekt und ich fühle mich wohl darin. Dazu noch die neue Tartsche von dem Zombiefürsten und es kann losgehen.

Im Brunnenhaus sorgt der Halborkische Barde mal wieder für gute Stimmung. Thropp finde ich an einem Tisch an der Ecke inmitten einer illustren Runde sitzen. Das sind also die anderen Risikobereiten. Von meinen üblichen Kameraden ist diesmal nichts zu sehen. Irgendwie habe ich bei diesem im wahrsten Sinne zusammen gewürfelten Haufen kein gutes Gefühl. Drei der Leute scheinen Mönche verschiedener Orden zu sein.

Am besten mal der Reihe nach. Garethion ist ein stabil gebauter Mann von mitte Zwanzig mit kurzen braunen Haaren und ebenso farbiger Kleidung, seinem Symbol zur Urteilen gehört er wohl zu Helm. Genau so jemanden nimmt man gerne auf einen Einbruch mit. Dann wäre Tefai, der schmächtiger gebaut ist wie der andere Mönch, aber Ilmater dient. Der dritte Mönch trägt eine Grellbunte Robe und einen Umhang, deren Farbenkombination zum Erblinden einladen. Er hat blonde lang gelockte Haare und hört auf den Namen Brom Bärenburg. Und ja, es handelt sich um einen langnasigen Gnom, der Garl Glittergold dient. Der vierte im Bunde ist ein schlanker Elf mit dem Namen Quarion und scheint Bogenschütze zu sein. Der letzte ist ein Muskelbepackter Zwerg, der sich Thurak nennt, mit reichlich Bierschaum im zu drei Strängen geflochtenen braunen Bart. Das ist genau die Gruppe, mit der man keinen einen Einbruch macht. Finsternis!
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Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 02. Januar 2008, 11:26:30
Allen Lesern noch ein gutes neues Jahr 2008!

16. Tarask Abend Das Jahr der Visionen 731 TZ Chondathan

Thropp rückt nun mit den Details heraus, nachdem er sich versichert hat, dass uns niemand belauscht. Wir stecken verschwörerisch die Köpfe zusammen, wofür der Gnom sich auf den Stuhl stellen muss. Es handelt sich um ein schwarzes Buch, dass in einem Stahlschrank verschlossen liegt. Dieser Schrank befindet sich in einem verschlossenen Raum, der sich wiederum in einem gut bewachten Lagerhaus der „Gemeinschaft der Fünf“ befindet. Der Raum mit dem Stahlschrank ist von Regius Glimmstein entworfen worden, dem berühmten Gnom, der hier in der Senke sein Labor hat. Noch nie sei es jemanden gelungen, dort erfolgreich einzubrechen. Na ja, dann werden wir wohl die ersten sein. Aufgrund seltsamer Vorfälle befinden sich Nachts keine Wachen mehr im Haus, sondern nur noch vor dem Haus. Und durch die dicken Mauern würde auch kaum Lärm dringen. Hört sich schon mal gar nicht so verkehrt an.

Für unsere Mühe bekommen wir 150 Goldmünzen und dürfen alles behalten, was wir sonst noch so finden. Natürlich bin ich damit einverstanden und wir bekommen zwei Skizzen von den Örtlichkeiten im Lagerhaus. Scheint so, als ob Bereiche des Lagerhauses davon an andere Kunden vermietet werden, darunter Magiern, Handwerkern und Totenrufer Mehrat. Den Namen kenne ich doch? Ja, genau, dass war der verstorbene Totenrufer, der noch Tod für Ärger sorgt, in dem er allein durch seine Anwesenheit Tote erweckt. Aber wenn wir da einbrechen, wird es niemand geben, der was dagegen hätte.

In meinem Rotschopf Köpfchen manifestiert sich recht schnell ein Plan, muss aber vorher ein paar Sachen nachprüfen. Wir bilden zwei Gruppen, der Gnom Brom, der Zwerg Thurak  und der Mönch Garethion werden die angrenzende Taverne und das Lagerhaus von Landseite in Augenschein nehmen. Die zweite Gruppe mit dem schlanken Mönch des Ilmater Tefei, dem Elfen Quarion und meiner Wenigkeit werden das Lagerhaus von Seeseite ausbaldowern. Wir machen uns auf dem  Weg und laufen einfach mal am Lagerhaus vorbei, um es schon mal von Landseite betrachten zu können. Es ist aus gut behaunen Steinen mit wenig Fugen sehr massiv errichtet. Es gibt ein Tor und eine Seitentür direkt gegenüber der Taverne. Vor dem Tor hängen zwei in Kettenhemden gekleidete Gardisten herum, ein weiterer läuft halb um das Gebäude herum, da man es zu Fuß nicht umrunden kann. Auch lungern hier in der Nähe noch ein halbes Dutzend Schildwächter herum. Im Oberen Stockwerk gibt eine Ladeluke mit Kran und sonst nur Schießartige Öffnungen, in denen sich noch nicht mal ein Gnom durchquetschen kann.

Tefei mustert dabei die Anlage zu genau, dass er um die Aufmerksamkeit von uns abzulenken, sich in die Taverne verdrückt. Mit dem Elf nun alleine, begebe ich mich zum Hafen. Huch, alleine mit einem Mann, was werden nur die Leute denken? Also miete ich frech bei einem Fischer ein Ruderboot, um Selune auf dem Wasser betrachten zu können. Er wirft mir auch entsprechende missmutige Blicke zu. Aber lieber soll er denken, wir machen ein Techtelmechtel auf dem Schiff, als dass wir ein Objekt für einen Einbruch ausspähen. Ich steuere das Boot, während Quarion rudern darf. Wir brauchen, da wir uns Zeit lassen, etwa eine halbe Stunde bis zum Lagerhaus. Auch hier ragt ein Kran aus einer Ladeluke heraus. Ein paar Lagerhäuser wird ein Schiff entladen, aber wir werden nicht weiter beachtet. Es erscheint mir gut möglich zu sein, hier einen Wurfhaken zu verankern. Der Laden zur Luke ist zu, aber der Spalt ist breit genug, um den dahinter liegenden Riegel hoch zu hebeln. Und der Zwischenboden ist aus Holz, wie es aussieht, da einige Balken vom Fußboden etwas herausragen. Mein Plan ist damit praktikabel, also zurück zum Brunnenhaus.

Ich zersause mir noch etwas Haare, bevor wir das Boot zurückgeben. Im Brunnenhaus bestelle ich mir erstmal ein großes Essen, da ich Hunger wie ein Bär habe. Wir müssen einige Zeit warten, bis die anderen zurückkommen. Sie  haben herausgefunden, dass es Nachts im Lagerhaus spuken soll. Das ganze hat vor ein paar Wochen angefangen und deckt sich ziemlich mit dem Ableben von dem berüchtigten Totenrufer Mehrat. Sein Bereich im Lagerhaus soll immer noch so sein, wie von ihm verlassen, da noch keiner den Mut gefunden hat, dort nachzusehen. Finsternis!

Als erstes erkläre ich meinen Plan, der recht simpel ist. Wir mieten uns ein Boot, rudern zum Lagerhaus, ich klettere hoch, öffne die Luke und sind drin. Dann brechen wir in das Lager von Totenrufer Mehrat ein, schlagen tot, was untot ist, plündern es, brechen ein Loch in den Boden und kommen so in den Raum mit dem Stahlschrank. Es gibt noch ein paar Alternative Pläne, wie stehlen dem Verwalter den Schlüssel und machen damit die Nebenpforte auf. Oder öffnen die Tür mit einem Rammbock und schlagen drin alles kurz und klein, ja dieser Vorschlag stammt vom Zwergen Thurak. Oder wir mieten den noch freien Raum und schmuggeln uns selber in Fässern da rein. Da alle Alternativen Pläne den einen oder anderen Haken haben, wird schließlich doch mein Plan angenommen. Wer wagt, gewinnt.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Topas am 02. Januar 2008, 13:21:31
Schön, wenn man aus dem Urlaub zurückkommend die Geschichte weiterlesen kann, aber weshalb sind das schon wieder andere SC's ?
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 04. Januar 2008, 12:49:48
@ Topas

Des Rätsels Lösung ist, dass dieses Abenteuer auf einem Con gespielt wurde. Eigentlich sollten da mehr Stammspieler mitmachen, hat aber nicht so ganz geklappt. Und das plötzliche Auftauchen und Verschwinden anderer SC wie der Barde und Drow ist damit zu erklären, dass es sich um Gastspieler gehandelt hat.

17. Tarask Das Jahr der Visionen 731 TZ Chondathan

Den Tag über verrichte ich wie gewohnt meine normalen arbeiten, auch wenn die Nacht viel zu kurz war. Am Nachmittag mache ich mich auf, etwas Weihwasser zu besorgen. Im Tymoraschrein kann ich leider nichts bekommen. Glücksbote Ryan ist mit seinem Feldzug beschäftigt, neue Gläubige zu gewinnen und die Vorsteherin des Tempels scheint nichts anderes zu tun, als in einer Ecke zu hocken und zu faulenzen. Meditieren nennen das die Kleriker. Na, so sehr ich auch die lächelnde Dame schätze, ihre Diener haben es nicht so drauf, was Geschäftstüchtigkeit anbelangt. Aber es ist ja nicht so, dass auf Thargrams Weg es nur einen Tempel geben würde. Also gehe ich zu der Kathedrale der Triade schräg gegenüber und kaufe drei Phiolen zu richtigen Dumpingpreisen. Gelobt seien die rechtschaffenen und gütigen Drei.

So fühle ich mich gleich etwas wohler, als ich im Schutz der Dunkelheit aufbreche, um viel Geld zu verdienen. Meine Kleine schläft ruhig in ihrem Bettchen, nachdem ich sie in den Schlaf gesungen habe. Die anderen sind schon da und wir brechen auf. Nach dem Weihwasserkauf habe ich bei Xanas Stand noch eine Tonurne gekauft und sie mit Asche aus dem Herd gefüllt. Xana scheint nicht mehr so in Ungnade ihrer Mutter zu sein wie noch vor ein paar Tagen. Mal sehen, wie sich das noch entwickelt. So kann ich eine Urne präsentieren und eine rührselige Geschichte von meinem Großvater erzählen, der unbedingt im Kreise seiner Freunde, wirklich sehr illustrer Freunde wie Elfen, Zwerge und Gnome, im Hafen von Chondathan im Sternenlicht bestattet werden möchte. Ja, mein Großvater war weit gereist und etwas verschroben. So bekommen wir anstandslos ein Boot, dass groß genug für uns alle ist. Dem Zwerg ist gar nicht wohl dabei, dass nur etwas Holz zwischen ihm und dem Wasser ist.

Ich werfe den Anker, nachdem wir unter dem Ausleger des Lagerhauses angekommen sind. Heute ist es hier besonders ruhig, kein weiteres Schiff wird entladen. Ich versuche meinen Wurfhaken zu platzieren, treffe aber nicht, dafür Quarion. Klettere ich halt sein Seil hoch. Oben angekommen sichere ich mich so gut wie möglich und mit einem Haken aus meiner Diebeswerkzeugtasche öffne ich den Riegel des Ladens. Vorsichtig drücke ich die Flügel auf und spähe hinein. Unter der Tür des Lagers des Metzgermeister vermeine ich Licht zu sehen. „Dies war die letzte Lieferung, dass mache ich nicht länger mit.“ poltert eine Stimme hinter der Tür. Hä?

Sollte nicht alles ruhig sein? Wie kommen die da rein? Die Türe unten ist doch zu und wir wissen aus mehreren unabhängigen Quellen, dass sich Nachts hier niemand aufhält. Vorsichtig betrete ich den Gang, nehme das Seil, welches hier ausliegt und werfe es ebenfalls herunter. So können die anderen nach oben klettern. Ich mache die anderen darauf aufmerksam, dass ich Stimmen aus dem Raum des Metzgers gehört habe. Der Elf Quarion, der Mönch Garethion und der Gnom Brom machen sich sofort auf, dem auf dem Grund zu gehen. Während ich noch meinen Rucksack hochziehe, stürmen die drei schon den Lagerraum, aus dem inzwischen weder Lichtschein sickert noch Geräusche dringen. Allerdings stellt sich ihnen nichts in den Weg. Der Rest einschließlich mir mit dem schweren Rucksack mit dem notwenigen Einbruchswerkzeug rückt nach. Der Raum ist bis auf Würste, die von der Decke hängen und einigen schweren Kisten leer. Alles ist staubig und die Wurst riecht strenger, als sie sollte.
 
Da! Schritte auf dem Gang! Die üblichen Hyperaktiven rennen sofort raus, finden aber nichts. So langsam dämmert es mir, wieso es niemand hier Nachts mehr aushält. Hier spukt es tatsächlich. Finsternis! Ich küsse die lächelnde Dame auf meinem silbernen Anhänger, führe das kühle Metall an meine Stirn und an meine Brust. Möge die Göttin mir helfen, Leben, Verstand und Herz zu behalten. Gehen wir die Sache am Besten auf dem Grund. Da die ganze Sache wohl mit dem unheiligen Vermächtnis des Totenrufers zu tun hat, brechen wir am Besten gleich mal seine Türe auf. Diesmal öffne ich das Schloss, nachdem ich vergebens nach Fallen gesucht habe. Vorsichtig öffne ich die Türe, aber kein Bolzen kommt angeschossen, noch fällt ein Topf mit Säure herunter. Im Lichtschein der Kerze schält sich auf der linken Seite ein überladenes Regal mit vielen Fächern heraus, in dem unzählige Gläser mit Flüssigkeiten oder seltsamen Zutaten stehen. Gegenüber der Türe steht ein Wandschirm und davor ein Tisch mit einem Buch darauf. Irgendwie habe ich mehr erwartet. Auf dem Boden ist noch ein Symbol aufgemalt, an dem eine dreifingrige Hand abgebildet ist. Sieht mir nicht ganz ungefährlich aus. Bevor ich eine Warnung aussprechen kann, rennt der gnomische Mönch schon los und quer durch das Symbol. Dunkle Energie manifestiert sich und greift nach ihm. Schmerzerfüllt kreischt er auf.

„Falle!“ meine ich nun überflüssigerweise und umgehe das Symbol. Der Gnom schüttelt sich hinter dem Symbol und rennt dann weiter auf das Buch zu und grabscht danach. Ich verdrehe nur die Augen, denn wer aus Schmerz nicht klug wird, wird es nie. Aber wider erwarten ist das Buch nicht weiter gesichert, aber es stellt sich heraus, dass es in Geheimschrift geschrieben ist. Ich kenn mich damit etwas aus, da mein Vater mir öfters solch knifflige Aufgaben gestellt hat. Brom rennt weiter und schaut hinter dem Schirm nach, nur wenige Herzschläge später kommt er grün angelaufen zurück getorkelt und übergibt sich. Vorsichtig spähe ich um die Ecke und sehe einen gehäuteten Menschen, der Kleidung trägt. Da er total unbeweglich ist und auch nicht darauf reagiert, als ich ihn anstupse, scheint er mir ein makabres Ausstellungsstück zu sein. Eklig!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 07. Januar 2008, 12:51:05
17. Tarask Abend Das Jahr der Visionen 731 TZ Chondathan Lagerhaus des Grauens

Für einen Herzschlag spiele ich mit dem Gedanken, sicherheitshalber etwas Weihwasser auf ihn zu gießen, aber dafür ist es mir zu teuer. Wenn es ein Wächter ist, müsste er auf unsere Anwesenheit reagieren, da er das nicht tut, scheint er mir ungefährlich. Armer Kerl, wer auch immer das mal gewesen sein mag. Während der Herr Zwerg mit großer Lust ein Loch in den Boden schlägt, entschlüssele ich die Geheimschrift. Es scheint sich um eine Lagerliste zu handeln. Und einiges scheint sehr wertvoll zu sein, jedenfalls hat er teilweise für geringe Mengen sehr viel Gold bezahlt. Also packe ich meinen Sack aus und suche aus dem Regal das Zeug, welches einiges wert zu sein scheint und fülle ihn. Ich stelle ihn erst mal neben den Eingang ab und sehe, dass inzwischen ein Loch entstanden ist, wo selbst der muskelbepackte Zwerg durchpasst.

Der Raum unter uns ist mit Wasser gefüllt. Hä? Ja, in der Tat, es ist ein Becken mit Wasser unter uns. Es ist schon fast eine Halle, da etwas über zehn Schritt in der Breite und zwanzig in der Länge. Hinter der regulären Eingangstüre gibt es ein Podest mit zwei Hebeln. Gegenüber befindet sich ein weiteres, kleineres Podest, wo sich ein Schacht befindet, in dem eine Kette hinabführt. Schätze mal, dass dort der Stahlschrank hängt. An den Wänden sind, zwei auf der rechten, drei auf der linken Seite, die Statuen der fünf Namensgeber der Händlergilde verteilt. Jeder trägt einen anderen Gegenstand in der Hand, Beutel, Schriftrolle, Stab, Schwert und Dolch. Hu? Ein Rätsel?

Dummerweise ist das Loch direkt über dem Wasser. Garethion wirft ein paar der Würste herunter, aber irgendwelche Monster lockt er damit nicht aus den Tiefen an. Ich würde ja mehrere Haken in die Decke schlagen und mich so entlang hangeln, aber ich werde überstimmt, indem einfach ein neues Loch über das breite Podest geschlagen wird. Nun gut. Ich sehe mich noch etwas um, kann aber nichts Interessantes mehr entdecken. Irgendwie habe ich mir mehr von hier erhofft. Als einzig Außergewöhnliches finde ich ein rostiges Beil, das gar nicht hierher passen mag. Für was das gut sein mag?

Enthusiastisch schlägt Thurak ein zweites Loch in den Boden, sodass man das Podest trockenen Fußes erreichen kann. Ich verhake mein Seil an einem Balken und schaue, ob ich unten was erkennen kann, in der Tat ist eine Trittfalle in Form einer beweglichen Platte auszumachen. Ich lasse mich als erste herunter und schwinge mich neben der Trittplatte zu Boden. Leider sehe ich keine Möglichkeit, diese Trittplatte zu deaktivieren. Als nächstes kommt der Gnom nach unten. Kaum auf dem Boden rennt er schon zum ersten Hebel, springt hoch und hängt sich mit seinem ganzen Gewicht daran. Funken schlagen aus den Wänden und Fackeln werden entzündet. Da hat aber jemand Glück gehabt.

Während sich Tefai und Quarion herunterlassen, gehe ich zu dem anderen Hebel, wimmle den Gnom ab und versuche zu ergründen, was daran alles gekoppelt ist. Da ich keine offensichtlichen Fallen entdecken kann, betätige ich nach einem Stoßgebet zu Tymora den Hebel und knirschend bewegt sich eine geländerlose Brücke aus Metall nach oben. Kaum ist sie oben, läuft der Gnom auch schon los. So langsam nervt es mich, dass er mir keine Zeit lässt, diese Sachen vorsichtig in Augenschein zu nehmen. Und tatsächlich öffnet sich nach nur wenigen Metern eine Falltüre und die Langnase fällt überrascht kreischend ins Wasser, das sich einen Herzschlag später rot zu färben beginnt. Eine kleine dunkle Seite in mir gibt sich ganz der Schadenfreude hin. Aber ich bin doch froh, als er prustend wieder auftaucht. Tefei eilt zu ihm und zieht ihn aus dem Wasser. Ich folge etwas langsamer und vorsichtiger. Im Wasser waren wohl einige Speerspitzen verborgen. Der Gnom zieht seine feuchten Sachen auf und scheint weniger verwundet zu sein, als gedacht. Zähe Rasse, diese Gnome, traut man ihnen gar nicht so zu.

Dem Podest näher kommend, sehe ich auf der Kerze folgenden Schriftzug, den ich laut vorlese: „Tod all jenen, die von Gier geblendet sind.“ Welch prophetische Worte, besonders in Bezug auf dem Gnom. Obwohl man hier wohl eher Gier mit Neugier ersetzen sollte. Oder auch mit Dummheit, wenn man es genau betrachtet. Am Ende der Brücke ist ein Hebel, den ich lieber mal in Ruhe lasse. Im Schacht befindet sich tatsächlich an der Kette der Schrank. Der Hebel ist zu offensichtlich und schreit regelrecht nach Falle, also suche ich einen alternativen, versteckten Auslöser.

Der Zwerg Thurak und der Mönch Garethion sind uns nicht gefolgt, scheinen aber oben eine Art Möbelverrücken zu spielen. Eigentlich spielt hier die Musik. Nach einer Viertelstunde bin ich etwas frustriert, da ich nichts finde. Sollte der Hebel etwa doch des Rätsels Lösung sein?
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Topas am 08. Januar 2008, 22:49:27
Warum kommentiert hier eigentlich keiner ausser mir? 1400+ Views kommen doch nicht ohne Leser zustande. Wieder schön geschrieben, weiter so.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: endier am 09. Januar 2008, 09:22:46
Doch, Ich  :D

Aber ich verunstalte die schöne SH sehr ungerne mit meinen Kommentaren.

Aber jetzt, wo cih dabei bin: Welche Stufe hat den die Party denn schon ?
Ich denke 3. sollte es schon sein.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 09. Januar 2008, 12:48:20
@ Topas

Ich freue mich über jeden Kommentar und auch über jedes Lob. Aber aus Erfahrung weiß ich, dass die meisten nur still lesen und sehr selten was dazu schreiben.

@ endier

Diese Party hatte komplett die zweite Stufe. Die Reguläre reicht ab nächstem Kapitel von 2 Kaira, Ryan und Lia bis 3 Dolon und Xana. Wenn man nachrechnet, kommt natürlich auf Stufe 3 für Kaira, aber habe mit 1000 Minuspunkten anfangen müssen. Warum? Nun, es gab drei Methoden zur Charerstellung, PB 32, eine Kartenmethode und zwei Reihen mit 4 W6, die drei besten Würfel zählen und eine Reihe kann man sich aussuchen. Beim Probewürfeln kam ich auf gute Ergebnisse, aber meine blauen von Shadowrun 3 getunten Lieblings W6 meinten an dem Tag zeigen zu müssen, dass sie nicht nur 6er Würfeln können. Ich hatte dann halt keine wirklich gute Reihe um mein Konzept zu verwirklichen und habe mit dem Ergebnis Selbstmord begangen und dann PB 32 genommen, mit der Auflage eben, mit -1000 Punkten zu starten. Dem Spieler von Glücksbote Ryan erging es ähnlich und ihm traf das gleiche unerbittliche Schicksal.  :wink:  Allerdings bekomme ich inzwischen 15 EP pro Seite für meine Mühe und so konnte ich das Minus nun ausgleichen und habe im aktuellen Abenteuer jetzt die fünfte Stufe als erster erreicht.  :D In Zukunft werde ich wohl am besten am Ende auch noch die Stufen der SC notieren, so dass die Verhältnisse etwas klarer werden.

17. Tarask Abend Das Jahr der Visionen 731 TZ Chondathan

Auf einmal gibt es einen Rums. Erschreckt blicke ich zurück und sehe wie der Gehäutete mit einer rostigen Axt in der Hand gerade auf die Trittplatte gesprungen ist. Tymora hilf! Und die Platte löst tatsächlich eine Falle aus. Elektrische Entladungen zucken aus dem Stab der Statue, springen durch den Raum und setzen besonders die Brücke unter schädliche Blitzenergie. Der Gehäutete lässt sich davon nicht beeindrucken, sondern kommt Axt schwingend auf uns zu gerannt. Die Funken und Blitze breiten sich weiter aus. Quarion schießt schnell zwei Pfeile ab, die tief in den Leib des Gehäuteten dringen. Tefai erwartet seinen Gegner ruhig am Ende der Brücke. Der Zombie holt aus und tief dringt die Waffe in den Balg des Mönches. Aua! Ich ziehe mein Rapier und versuche das Ding zu erstechen, aber ich gleite ab. Obendrein werde ich noch von einem kleinen Blitz getroffen. Autsch!

„Quarion, zerschieß den Stab!“ brülle ich. „Und wir könnten hier Unterstützung gebrauchen!“ Das war an die Kameraden über uns gerichtet. In der Tat streckt der Zwerg seinen Kopf hinein und spornt uns an. Und nein, er ist kein Barde! Quarion tut wenigstens das, was man ihm sagt und schießt auf dem Stab, trifft und beschädigt ihn. Für einen kurzen Moment wird das Gewitter weniger, stabilisiert sich dann aber wieder. „Nochmal!“ Tefai wird mit dem nächsten Hieb niedergestreckt. Finsternis. Brom wuselt heran und kippt ihm einen Heiltrank in den Mund. Die erste intelligente Handlung des Gnomes an diesem Tag. Ich nehme Tefais Platz ein und steche auf das Ding ein. Aber wie verhext geht mein Rapier fehl. Die nächsten Pfeile zerschlagen den Stab und das Gewitter hat ein Ende. „Ich kann ihn nicht aufhalten!“, brülle ich nach oben, die Todesangst sitzt tief in mir. Dieses Ding ist mir weit über. Der Zwerg gröhlt nur zurück. „Aus dem Handgelenk, mit Kraft!“ Zu spät, die Axt kommt auf mich zu und dann ist nur noch Schwärze um mich. Mein letzter Gedanke gilt Mili, meiner armen kleinen Tochter. Was soll nur aus ihr werden?

Aber dann spüre ich den süßlichen Geschmack eines Heiltrankes im Mund. Tefai steht schwankend neben mir, Brom hat mir gerade den Trank eingeflösst und der Gehäutete sieht inzwischen aus wie ein Nadelkissen. Ich stehe auf und versuche nach dem Ding zu stechen und der Schwung gibt mir die notwendige Kraft. Tief dringt meine Klinge hinein. Ich drehe sie und reiße sie grob zurück. Haarscharf geht das Beil an mir vorbei. Tymora beschützt wahrlich ihre Gläubigen. (Von wegen Heldenglück ist ein verschwendetes Talent.) Quarion schießt kurz hintereinander zwei Pfeile ab, beim letzten Treffer zuckt der Gehäutete endlich ein letztes Mal zusammen, wird steif, dreht sich um seine eigene Achse, fällt und verschwindet im Wasser. Nur noch das am Boden liegende Beil kündet von seiner Existenz und das stecke ich gleich mal ein. „Gut gemacht, Quarion. Eins muss man euch Elfen lassen, mit dem Bogen könnt ihr umgehen.“

Erst jetzt kommen unsere Helden herunter. Garethion hat ein Buch dabei, wo das Sicherheitssystem beschrieben wird. Hat er aus einem der anderen Lagerräume geklaut. Aber wirklich helfen tut es uns auch nicht. Thurak versucht den Schrank an der Kette hoch zu zerren, aber dazu muss man wohl so stark wie ein Riese sein. Selbst als seine Muskeln anschwellen und er ganz rot im Gesicht wird, rührt sich der Schrank nicht mal um Haaresbreite. So wird das nichts. Wenn der Schrank nicht zu uns hoch kommt, dann müssen wir wohl runter. Quarion hält sich für einen geeigneten Fallenfinder und klettert voraus. Ein Bolzen trifft ihn schon nach wenigen Metern und die Oberfläche des Schrankes ist auch nicht ohne, da er sich dort an negativer Energie oder so was in der Art verbrennt. Aber ich nutze die von ihm erkaufte Zeit, bis die Fallen sich wieder aufgeladen haben, herunter zu kommen. Das Schloss ist von guter Machart. Ich brauche fast eine dreiviertel Minute, um es zu knacken, dann schwingt die Tür auf. Dahinter ist ein überraschend kleines Fach zu sehen. Schnell wandern ein kleines Buch, ein Beutel mit Perlen im Wert von 1000 Goldmünzen, ein Beutel mit 200 Goldmünzen und zwei Fläschchen, mit Totenschädelsymbolen darauf, in meine Taschen.

Schnell klettere ich wieder hoch, zerstöre die Bolzenfalle, indem ich die Sehne durchschneide und schon bin ich wieder oben. Nun gut, wir haben, was wir wollten, nichts wie raus hier! „Mich würde jetzt doch interessieren, für was der Hebel gut ist.“ Bevor jemand ihn daran hindern kann, hat Quarion, den ich bis jetzt als recht vernünftig eingeschätzt habe, den Hebel umgelegt. Es gibt das typische Geräusch, wenn dutzende Pfeile auf einmal auf einen herabregnen. Ich benutze meinen Mantel als provisorisches Schild und ein Pfeil wird tatsächlich soweit abgebremst, dass er mir nichts mehr anhaben kann. Tymora sei Dank. Nur der Verursacher wird ordentlich getroffen. So ein Idiot! Nie mehr! Ich werde mit diesen Leuten nie mehr eine solche Mission übernehmen. Erst in solchen Momenten merkt man, was man an Xana, Dolon, Ryan und an Lia hat. Verlässliche Leute!

Ohne irgendwelche Schwierigkeiten kommen wir hier raus. Niemand stellt Fragen, als wir das Boot zurückgeben und ich bin froh darüber. Thropp treffen wir im Brunnenhaus noch an. Ich überreiche ihm das Buch und er unsere Belohnung. An die guten Frau Harloff verticke ich sofort die Beute, bis auf das Gift, und so haben wir am Ende 100 Goldmünzen Bonus für alle. Nur mit Quarion teile ich die Perlen. Schließlich muss eine alleinerziehende Mutter schauen, wo sie bleibt.

Gespielt auf dem V.Con 7.2 in VS am 10.11.2007
Spielleiter: Stefan
SC:, Kaira
Schrein des Ruhmes: Rostiges Beil des Gehäuteten
Erfahrungspunkte: 775
Überwundene Gegner von Gruppe:
1 Gehäuteter
Beute von Gruppe:
600 Goldmünzen
150 GM Bezahlung für jeden
Beute von Kaira:
Perlen im Wert von 500 Goldmünzen
2 Phiolen Gift aus Hirnflüssigkeit von Aaskriechern
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 11. Januar 2008, 12:33:58
Kapitel 6
Ein arbeitsreicher Tag!


18. Tarask Das Jahr der Visionen 731 TZ Chondathan

„Mama aufstehen!“ kreischt etwas in mein Ohr und zieht mich an meinen Haaren.
„Aua! Mili lass das!“ Ich brauche einige Sekunden bis ich wach bin. Da habe ich gerade so gut geschlafen. Nach dem Lärm unten zu urteilen, habe ich verschlafen. Also schnell raus aus dem Bett und ab in meine Arbeitskleidung. Dann noch meine Kleine so richtig hübsch anziehen und los geht’s. Der Morgen vergeht schnell wie im Flug und ich bin froh, als ich das letzte Bett gemacht habe. Zeit um etwas einkaufen zu gehen. Also ziehe ich mir Wetterfete Kleidung an und packe meine quietschende Kleine gut ein, die sich sehr darüber freut, dass ich mit ihr raus gehe.

Als erstes gehe ich in den Laden von Khondar Talynstein, da Meister Talynstein immer noch nicht da ist. Der Tarask ist eigentlich kein guter Monat zum verreisen, da immer noch Stürme auf dem Meer des Sternenregens toben und die Straßen verschlammt sind. Wie auch immer, ich bekomme meine Perlen und die Steine von Harvard Repp gut los. Da kriege ich sogar noch 20 Goldmünzen mehr raus, als wie wir dem Fährmann gegeben haben. Die streiche ich gleich mal als Gebühr für die Verwaltung der Kasse ein. Das ist nur Fair, da ich ja die ganze Laufarbeit habe. Schließlich ist meine Zeit kostbar und so ein kleines Kind hat schließlich auch Bedürfnisse.

Dann schlendere ich zu Xanas Töpferstand und gebe der hübschen Halbelfe ihren Anteil zurück. Ich hätte gern noch etwas mit ihr getratscht, aber ihre Mutter schaut mich ziemlich Finster an. Also gehe ich zum Thargrams Weg, wo sich die Tempel und Schreine Chondathans wie an einer Perlenkette aufreihen. Der kleinste Schrein ist der von Maske, der nur aus einer Opferschale auf einer steinernen Säule besteht, bis zum größten Tempel, der beeindruckenden Kathedrale der Triade. Im Schrein der Tymora hinterlege ich bei der Chefin des Glücksboten Ryan seine hundert Goldmünzen, da er selbst nicht anwesend ist. Heiltränke gibt es hier leider keine zu kaufen. So spreche ich am kleinen Altar noch ein kleines Gebet und lasse auch Mili ein Kindergebet aufsagen.

Dann gehe ich in die Kathedrale der Triade. Da Mili noch nie so ein großes Gebäude gesehen hat, ist sie richtig aus dem Häuschen und testet gleich mal die Akustik dieses imposanten Baues. „Pssst! Kleine Mili, nicht so laut. Du störst die Gläubigen bei ihren Gebeten.“ „Och!“ meint sie schon viel leiser und schmollt für fünf Herzschläge, dann sieht sie sich wieder aufmerksam, aber leise um. Braves Mädchen. Ich gehe langsam mit Mili an der Hand in Richtung des Verkaufsstandes und lasse Mili die Zeit, alles neugierig zu betrachten. Ein junger Priester des Illmaters steht am Stand und ich fange mit ihm ein Gespräch an. Nach den letzten Ereignissen brauche ich etwas, was mich schnell heilt, wenn kein Priester in der Nähe ist. Ich kann mich nicht immer darauf verlassen, dass Glücksbote Ryan und Schlachtenrufer Dolon mit dabei sind, mich rechtzeitig zu heilen. Tränke sind sicherlich eine Lösung. Ich kaufe gleich mal drei Stück davon. Zwei davon kommen zurück in das allgemeine Depot, dass ich habe plündern müssen, um am Leben zu bleiben. Soll nicht heißen, Kaira würde allen anderen die Tränke wegtrinken. Aber Tränke sind nicht wirklich eine Lösung. Der nette Priester des Illmater erzählt mir von Gürteln der Heilung, die aber recht selten sind und ein kleines Vermögen kosten. Und leider hat er keine Vorrätig, aber wüsste von einem gnomischen Händler für exotische Güter aus aller Welt, der so einen Gürtel im Angebot führt. Da bedanke ich mich aber mal recht herzlich für die Information.

Es dauert eine Zeitlang bis ich Zucks Zweischuhs Allerlei gefunden habe. Der Laden ist sehr eng und wohl nur für einen Gnomen bequem zu durchqueren. Der kleine Gnom, Mili ist ganz verzückt, dass er nur wenig größer als sie ist, hat in der Tat einen Gürtel der Heilung hier. Er wuselt los, kramt eine Kiste hervor und wühlt leise vor sich hinmurmelnd darin herum. Schließlich hat er einen fein gearbeiteten Gürtel in der Hand. Dafür will er schlappe Neunhundert Goldmünzen haben. Soviel habe ich aber nicht. Ich biete sechshundert. Wild mit den Armen herumfuchtelnd und immer wieder Mili von irgendwelchen faszinierenden Sachen wegziehend, handele ich den Gnom schließlich auf siebenhundertfünfzig Goldmünzen herunter. Immer noch mehr, als ich selbst habe. Aber ich habe ja die Gemeinschaftskasse dabei. Da ich nichts veruntreuen will, greife ich zu einem Kniff, ich fülle unsere Weihwasservorräte einfach mit den von mir schon vor ein paar Tagen gekauften Phiolen wieder auf und nehme dafür einfach das Geld aus der Kasse. So veruntreue ich nichts und bekomme doch mein Geld zusammen. Wie überaus raffiniert von mir.

So kratze ich gerade die notwendigen Goldmünzen zusammen und überreiche den nicht gerade kleinen Beutel. Der Gnom überreicht mir den Gürtel. Der Gürtel hat drei Ladungen am Tag. Mit „Alles wird gut!“ aktiviere ich eine Ladung, soll es etwas stärker sein, heißt es „Alles wird Doppelt gut!“ und für alle drei Ladungen auf einem Streich, „Nie war es Besser!“. Auch verstärkt der Gürtel mein Verständnis für das Verbinden von Wunden und ich kann damit auch andere Leute heilen oder gar Untote damit verletzten. Und das alles für nur 750 Goldmünzen. Ich bin begeistert!

Jetzt habe ich aber wirklich Hunger und in einer Garküche schlage ich mein Bäuchlein voll und Sorge dafür, dass auch Mili satt wird. So, da wir ja schon im Thargrams Weg sind, besuche ich noch den Tempel der Dame Feuerhaar. Sunetempel haben immer einen schönen Parkähnlichen Garten, mit verschlungenen Wegen, vielen Lauben und Pavillons, die zum Verweilen einladen. In der Nacht und besonders im Sommer werden diese Orte von Liebenden benutzt, aber Tagsüber gehen viele Mütter mit ihren kleinen Kindern hier her, da sie hier toben und spielen können, ohne das sie Gefahr laufen, von einem Fuhrwerk überfahren zu werden. Ich setze mich zu anderen Müttern auf eine Bank und sehe Mili zu, wie sie mit anderen Mädchen spielt. Natürlich gibt es auch viel zu tratschen. Schließlich wird es Zeit, wieder nach Hause zu gehen. Mein kleiner Schatz hat ganz rote Wangen und ist etwas Müde. Danach binde ich sie wieder auf den Rücken und schon bald ist sie eingeschlafen. Als nächstes besuche ich Schlachtenrufer Dolon im Tempus Tempel und gebe ihm seine hundert Goldmünzen zurück. Jetzt fehlt eigentlich nur noch Lia, die ich aber im Silberfisch treffen sollte. Was ich auch tatsächlich auch tue und gebe ihren Anteil zurück. So, dass wäre erledigt.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 14. Januar 2008, 15:13:21
19. Tarask Das Jahr der Visionen 731 TZ Chondathan

Meine Kleine weckt mich, als sie quietschend durch das Zimmer hin und her rennt und wie eine Katze ihren Ball verfolgt. Zeit zum Aufstehen. Ich ziehe mich an, dann packe ich meine Kleine warm ein. Sie will noch weiter hier oben mit ihrem Ball spielen und da sie mir so nicht zwischen die Beine laufen kann, lasse ich sie hier. Unten sind schon die ersten Gäste auf den Beinen und ich beeile mich, sie zu bedienen. Ein junger Mann mit einem viereckigen Hut betritt die Herberge und verlangt nach mir. Tymora hilf, der sieht aus wie ein Steuereintreiber.

Er reicht mir ein gerolltes Dokument, das er fest an der anderen Seite umklammert hält. Erst im letzten Moment wird mir klar, dass er einen Dolch darin versteckt hat. Das kann kein Steuereintreiber sein. Die Göttin lächelt mir wahrlich! Allerdings trifft mich der Dolch an der Schulter, bevor ich reagieren kann. Finsternis. Ich weiche zurück und ergreife einen Hocker, um damit die nächsten Hiebe abzublocken. „Hilfe!“, schreie ich, aber keiner der Gäste unterstützt mich. Ich brauche eine Waffe und zwar schnell. Oben habe ich ein ganzes Arsenal, hier noch nicht mal ein Arbeitsmesser. Und ein Essmesser dient auch nicht gerade als Angriffswaffe. Aber unter dem Tresen liegt ein Dolch, wie ich weiß. Also flanke ich schnell über die Theke und werde dabei beinahe noch getroffen, aber der Dolch gleitet mir zum Glück nur durch den Stoff der Bluse. Ah, mein Mieder!

Ich greife nach dem großen, bösen Messer unter der Theke, nachdem ich den Schemel hab fallen lassen. Von oben kommt Lia mit einem Schwert in der Hand herabgestürmt. Noch nie war ich so froh diese Frau zu sehen wie heute. Glück gehabt. Inzwischen lässt der Attentäter seinen Dolch in verwirrender Geschwindigkeit hin und her flitzen. Da wird mir ganz schwindlig und er trifft mich schmerzhaft in den Oberarm. Lia eilt mir nun zu Hilfe und dem Kerl wird es so langsam unheimlich zumute, sich nach beiden Seiten verteidigen zu müssen. Er löst von uns, flankt über die Theke und rennt weg. Ich werfe ihm mein Messer hinterher und treffe ihn endlich mal wenigstens am Arm. Er rupft das Messer heraus und verschwindet auf die Straße. Von einer Verfolgung sehe ich ab.

Auf der Treppe steht meine Tochter und schaut mit großen Augen auf mich herab. „Mama Aua gemacht?“ „Ja, Mama hat sich wehgetan. Lia, hohl doch bitte Glücksbote Ryan. Ich könnte seine Hilfe vertragen.“ Die Waldläuferin macht sich auf dem Weg, nachdem sie sich fertig angezogen hat und ich warte auf medizinische Versorgung. Ich presse ein Tuch auf meine Wunde und warte. Zwei Schildwächter kommen noch und befragen mich zu den Ereignissen. Ich gebe ihnen eine Beschreibung von dem Mistkerl und sie ziehen von dannen. Ich glaube nicht, dass sie jemals erfolgreich sein werden, den Kerl zu fassen. Dann kommt auch schon Glückbote Ryan. Fürsorglich kümmert er sich um meine Verletzungen, indem er seine heilenden Kräfte über meinem Herzen in meinen Körper kanalisiert. Dann stelle ich ihm Mili vor, was bei ihm große Augen der Überraschung verursacht.

Da ich vermute, dass die Hehlerin Larna hinter der ganzen Sache steckt, bin ich dafür, dass wir die anderen einsammeln und uns bei Renya treffen. Also drücke ich Frau Erlann meine Tochter in die Hand und bitte sie, ein weiteres Mal auf sie aufzupassen. Sie macht sich große Sorgen um mich und fragt, wo ich da nur hineingeraten bin. Tja, das würde ich auch zu gerne wissen. Eigentlich war das ja mal anfangs nur eine harmlose Schatzsuche. Inzwischen bin ich mitten in einem Krieg zwischen verschiedenen Fraktionen der ehemaligen Diebesgilde. Natürlich sage ich ihr das nicht, aber so langsam scheint mir das alles eine Nummer zu groß zu werden. Finsternis!

Als erstes holen wir Xanaphia von ihrem Stand ab. Ihre Mutter macht wie üblich keinen glücklichen Eindruck, als sie uns sieht. Xana ebenso wenig. Wir setzen sie auf den neusten Stand und gehen dann zusammen zur Nordstraße, um Dolon zu treffen. Unterwegs treffen wir Thropp, der uns hektisch zuwinkt. Auch er hat schon von dem Attentäter gehört und es ist schlimmer, als es aussieht. Wir sollen so schnell wie möglich zu Renya gehen. Gut, werden wir machen. Wir schnappen uns noch Dolon und machen uns auf den Weg zum Brunnenhaus.

Der Dämon auf dem Brunnen sieht im wahrsten Sinne des Wortes heute richtig beschissen aus, weil er voll von Taubendreck ist. Viele von diesen kleinen städtischen Aasfressern bevölkern die Dächer. Sind mir in dieser Stärke eigentlich noch nie so aufgefallen. Vor der Türe stehen zwei breite Schläger, die uns aber reinlassen, als sie uns als „Renyas neue Leute“ erkennen. Renya wartet oben in Begleitung eines gefangenen jungen Mannes namens Elgar, eines Handlangers Larnas. Und was ich dann erfahre, lässt mein Herz in die Hose rutschen. Verdammnis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 16. Januar 2008, 14:58:28
19. Tarask Das Jahr der Visionen 731 TZ Chondathan

So wie es aussieht, hat Larna mobil gemacht und zwar gegen uns. Sie scheint Renya und uns als lästige Konkurrenten um den Schatz erkannt zu haben und scheint nun alles daran zu setzen, uns aus dem Weg zu räumen. Der von auswärts angeheuerte Assassine ist nur ein Teil ihres Komplotts. Sie sammelt eine Armee um sich herum, hat die Tieflinge auf ihrer Seite, den Tempel des Maske, hat Merl, den Geldverleiher, in der Tasche, aber Tharador könnte da vielleicht noch was deichseln, da Merl wohl immer noch sein Mann ist. Das wird ja immer besser. So langsam sehne ich mich auf den Hof meiner Familie zurück. Dort war es zwar total langweilig, aber hier wird es mir so langsam zu ungemütlich. Wer wagt, gewinnt! Aber manchmal kann zuviel Risikobereitschaft auch tödlich sein. Es gibt eine Grenze zwischen kalkuliertem Risiko und Wahnsinn und ich habe das Gefühl, dass wir schon sehr nahe dran sind, dem Wahnsinn ins Auge zu blicken. Nun gut, was können wir dagegen tun?

Noch ist nicht alles verloren, wir müssen Larna in einigen Punkten schwächen, dann könnte es klappen. Ein Teil ihrer Macht beruht auf den Tieflinge aus Westtor, die mit deren Botschafterin in die Stadt gekommen sind. Tieflinge sind Ausgeburten der Finsternis und nur in der Stadt geduldet, weil man es sich nicht so ohne weiteres mit Westtor verscherzen will. Aber wenn nun Beweise auftauchen würden, die die Botschafterin mit finsteren Verbrechen belasten, die sie sicherlich auch begangen hat, würde sie der Stadt verwiesen werden und damit die Tieflinge jeden Schutz verlieren. Und damit würden die sich auch zurück nach Westtor verziehen. Vor dem grünen Riff liegt die Blutstrotzer, das Schiff der Tieflinge, die mit Ritualgegenständen beladen ist. Gerüchten nach sind diese Tieflinge wahrlich finstere Piraten. Wenn wir das Schiff samt Besatzung auch aus dem Spiel nehmen könnten, wäre noch mehr gewonnen. Havard Repp könnte uns da helfen. Dann sollten wir den Assassinen loswerden. Und den Masketempel überzeugen, Larna nicht weiter zu unterstützen. Renya meint, ob ich dahin gute Kontakte habe.

„Ich? Warum denn? Meine Schutzgöttin ist Tymora!“ Ich zeige demonstrativ meinen Anhänger, küsse ihn, führe ihn an Stirn und Herz.

„Dein Einbruch ins Lagerhaus der Gemeinschaft der Fünf hat sich schon weit herumgesprochen. Ich dachte, sie hätten dich angesprochen, als du deinen Zehnt an der Schale abgegeben hast.“ Ich rutsche etwas nervös hin und her. Die Blicke der anderen brennen sich in mich. „Zehnt?“, frage ich gedehnt.

„Ja, den traditionellen zehnten Teil, den man eigentlich sofort an den Tempel abführen sollte.“ Davon höre ich heute zum ersten Mal. Da ich aber nicht wie eine komplette Idiotin vom Land vor Renya dastehen will, druckse ich etwas herum. Glücksbote Ryan merkt an, dass wohl nicht nur der Tempel von Maske auf seinen Anteil wartet. Ich werfe ihm einen vernichteten Blick zu. „Was ich so privat nebenher mache, geht selbst dich wohl nichts an!“ Damit ist das Thema erstmal vom Tisch.

Und wir müssen in die Kanalisation unter Larnas Lagerhaus und ihren sicherlich dorthin führenden Fluchtweg dicht machen. Wahrscheinlich werden wir noch beschattet, dieses Problem ist wohl als erstes zu erledigen. Und dann sollten wir die nächsten Angehörigen in Sicherheit bringen. Und für all das haben wir drei Tage Zeit. Verdammnis! Nun gut, worauf warten wir noch?

Wir gehen vom Brunnenhaus erstmal nach Norden und sehen uns dabei um, ob wir verfolgt werden. Schon bald stellt sich heraus, dass wir von einem Schwarm Tauben beschattet werden. Wir diskutieren darüber, ob so was möglich ist. In Vaters Geschichten gab es immer wieder Druiden, die Tiere kontrollieren konnten, haben Dolon und ich ja schon selbst gesehen. Von Taubenschwärmen hat Vater nie etwas erzählt, aber ich halte es nicht für unmöglich. Also fassen wir den Plan, dass wir die Tauben vor der Stadt töten, da die Schildwache etwas dagegen haben könnte, wenn wir sie hier auf offener Straße abschießen. Unterwegs sammle ich noch ein paar passende Steine auf. Draußen vor der Stadt im halbwegs freien Feld stellen wir uns auf eine Wiese und warten, bis die Tauben sich auf Ästen niedergelassen haben. Blitzschnell greifen wir zu unseren Waffen und schon fallen einige tot zu Boden, getroffen von Schleuderkugeln und einem Pfeil. Der Rest des Schwarms steigt auf und flattert herum. Nach einem halben Dutzend verschleuderten Steinen sehe ich ein, dass die kleinen Viecher zu schnell fliegen, um sie mit einer Schleuder aus dem Flug herunter zu holen. So wird das nichts.

Während Glücksbote Ryan die getöteten Tauben rupft und ausnimmt, sprechen wir verschiedene Möglichkeiten durch, die Tauben los zu werden. Aber letztendlich sind die Tauben nur ein Werkzeug, wir müssen denjenigen aufspüren, der sie steuert. Lia ruft einen Raben herbei, den sie zuerst auf die Tauben hetzt. Der Rabe zerfetzt eine Taube, die restlichen beginnen daraufhin einen koordinierten Angriff und schlagen den Raben in die Flucht. Nun, das war wohl nichts. Kämpfen ist nicht die Option des Tages. Aber der Rabe kann einige Tauben schließlich zu ihrer Herrin zurückverfolgen und das kluge Tier führt uns an diesem Haus vorbei, das nur wenige Straßen vom Brunnenhaus entfernt liegt. Wir müssen nur unbemerkt dort hinkommen.

Im Brunnenhaus fragen wir Renya, ob es hier einen Zugang zur Kanalisation gibt. Tut es in der Tat, aber dort ist es sehr gefährlich und in regelmäßigen Abständen sind dort Gitter angebracht, die mit zwergischen Meisterschlössern versehen sind. Mist! Nun gut, dann müssen wir zu einem Ort, wo wir uns Verkleidung organisieren können und wo die Tauben nicht hinkommen. Also auf zur Markthalle im Westen der Stadt. Dort ist einiges los, aber da hier nur Großhandel betrieben wird, können wir nicht so einfach tarnende Umhänge oder andere Kleidung kaufen. Jedenfalls nicht in der Größenordnung von fünf Stück, sondern eher in der von mehreren hundert Stück. Aber es gibt eine Garderobe, die von einem jungen Schildwächter bewacht wird. Mit Xana zusammen tüftle ich einen Plan aus, sie schlägt als Ablenkung vor, dass sie sich vom Wächter ihr Mieder neu binden lässt, das ich ihr einfach hinten mal aufmache, während ich dann die Garderobe um fünf Umhänge erleichtere.

Xana schlendert zu dem Wächter hin und bittet ihn, ihr das Mieder neu zu binden. Der arme Kerl kriegt eine rote Birne und stammelt etwas, tut aber der wirklich gutaussehenden Xanaphia den Gefallen. Derweil suche ich fünf passende Umhänge in aller Seelenruhe aus und laufe dann einfach weiter. Ging ja jetzt Dank Xanas guter Ablenkung recht einfach von statten. So ziehen wir uns um und verlassen in Abständen von sechzig Herzschlägen die Halle und bewegen uns zu dem Haus, wo die vermeintliche Druidin ihre Tauben steuert. Nach und nach treffen wir ein und ich öffne gekonnt das Schloss der Haustür. Schwupps und drin. Leise schleichen wir die steile Treppe nach oben. bis wir die Türe zur Dachterrasse erreichen. Wir beratschlagen kurz unser Vorgehen. Dolon wird sie niederringen und ich schlag sie mit meinem Totschläger KO. Der Rest hält uns die Tauben vom Hals. Einer der Priester spricht seinen Segen und es kann losgehen. Vorsichtig öffne ich das Schloss und danach die Türe. Ich höre das Gurren der Tauben und einen geflüsterten Fluch. Einen Herzschlag später stehe ich im Nebel. Das wird schwerer werden als gedacht. Attacke!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 18. Januar 2008, 11:29:49
19. Tarask Das Jahr der Visionen 731 TZ Chondathan

Ich bewege mich durch den Nebel und kann eine Frau mit verwurstelten brauen Haaren ausmachen, die ein einfaches schmutziges Bauernkleid trägt und ein schartiges Messer in der Hand hat. Ich eile zu ihr hin und ziehe ihr meinen Totschläger über die Rübe. Leider dreht sie den Kopf so zur Seite, dass ich nur ganz harmlos die Schulter treffe. Sie geht einen Schritt zurück und im nächsten Moment stehe ich einem Taubenschwarm. Die Viecher sind vielleicht mal aggressiv! Sie picken mir nach den Augen! Aua! Das tut weh! „Alles wird gut!“ Mein neuer magischer Gürtel aktiviert sich und ich kann wieder sehen. Die anderen sind inzwischen nachgerückt und nun bekommen die beiden Priester die volle Wut der Tauben zu spüren. Auch sie greifen sich ins Gesicht und versuchen vergeblich, ihre Augen zu schützen.

„Arkane Macht! Töte!“ Die braunhaarige Halbelfe aktiviert ihre Handschuhe und zwei grüne Kugeln mit magischer Energie sausen auf den Schwarm zu und zerfetzten zwei der Tauben. Gut, jetzt sind nur noch achtundneunzig übrig. Mit meinem Totschläger fetzte ich ein paar weitere zu Boden, aber so wird das nie was, also auf zur Druidin, die keine Anstalten macht, sich ergeben zu wollen. Nun, dann gibt es halt Hiebe. Aber leichter gesagt, als getan. Sie setzt sich mit ihrem Messer zur Wehr, aber ich kann ihren Stich mit meiner Tartsche ablenken. Schließlich kriegen wir sie nach einem zähen und wenig ruhmreichen Ringen überwältigt. Der verfluchte zähe Taubenschwarm löst sich darauf auf und die Tauben flattern von dannen. Wir verpacken sie in unsere Umhänge und machen einen Stoffballen aus ihr. So schleifen wir sie zum Brunnenhaus. Renya verspricht, sich um die Frau zu kümmern. Nun gut, wir haben uns um unsere Familien zu kümmern, jetzt, wo wir nicht mehr beobachtet werden.

Also gehen wir zuerst beim Silberfisch vorbei und ich packe zusammen. Frau Erlann macht sich große Sorgen, als ich so die Herberge verlasse, welche die letzten zwei Jahre meine Heimat gewesen war. Ich hoffe, dass ich hier noch mal zurückkehren kann. Mili dagegen freut sich, wieder nach draußen zu kommen und von mir herum getragen zu werden. Sie ist noch zu klein um zu verstehen, dass wir keinen Ausflug machen. Xana und ich überlegen uns, wie wir ihre Mutter in den Tempel des Tempus schaffen können, ohne dass sie die ganze Tragweite erfährt. Der Tempel des Tempus dürfte zurzeit der sicherste Ort sein. Glücksbote Ryan bietet auch seinen Schrein als Zuflucht an. Aber so sehr ich die Göttin Tymora auch schätze, ihr Schrein scheint mir nicht sicher genug zu sein. Der Tempustempel mit seinen wehrhaften Bewohnern dagegen schon.

Beide Priester meinen, dass es besser wäre, die Wahrheit zu sagen. Und da uns beiden Mädels keine wirklich halbwegs glaubwürdige Geschichte einfällt, werden wir es wohl bei der Wahrheit belassen müssen. Mili hört interessiert zu und fragt mich, wann es in Ordnung ist zu lügen. Tja, das ist nicht leicht zu beantworten, weil Lügen sollte man ja nicht. Während Xana nun versucht ihrer Mutter die momentane Situation so schonend wie möglich darzulegen, versuche ich meiner Kleine zu erklären, was gut und böse ist, wann Wahrheit auch böse sein kann und Lüge gut. Sie kriegt nur große Augen und versteht nicht, worauf ich hinaus will. Sie ist einfach noch zu jung, um das hier wirklich begreifen zu können.

Schließlich bekommt Xanaphia ihre Mutter Arana überzeugt, in den Tempel zu gehen. Wir helfen den Stand abzubauen und begleiten sie dann zum Tempel. Schlachtenrufer Dolon ist so nett, uns seine Kammer zur Verfügung zu stellen, welche er mit zwei seiner Brüder in der Schlacht teilt. Die Kammer ist etwas muffig und mit sechs Betten und sechs Truhen nicht gerade wohnlich eingerichtet. Wo doch schon ein paar Vorhänge so viel Farbe in ein Zimmer bringen können. Ich okkupiere eines der Betten und räume meine Sachen in die geräumige Truhe ein. Mili ist nun richtig aufgedreht und saust hin und her. Späht unter die Betten, krabbelt darauf herum und klettert schließlich in eine der leeren Truhen. Sie spielt darin Höhle. Nun ja, kann wenigstens niemand über sie fallen. Jedenfalls, bis der Deckel zufällt und sie ihn von innen nicht mehr aufbekommt. Sie schreit wie am Spieß und ich hole sie da gleich wieder raus. „Mama ist ja da, brauchst keine Angst zu haben.“

Schweren Herzens lasse ich sie schließlich alleine. Arana wird auf Mili aufpassen. Hoffentlich verstehen die beiden sich auch gut. Mama muss leider wieder arbeiten gehen. Ich opfere fünf Goldmünzen aus der Gemeinschaftskasse an den Tempustempel, um deren Auslagen wegen der Beherbergung unserer Familienangehörigen zu ersetzen. Glücksbote Ryan merkt an, dass er das nicht so in Ordnung findet. Aber genau dafür ist die Gemeinschaftskasse da, um Ausgaben der Gruppe zu tätigen. Und Familienangehörige der Gruppe zu versorgen, die durch unser aller Verhalten in Gefahr gekommen sind, ist in meinen Augen ein klarer Fall für diese Kasse. Dass der Rest keine lebenden Angehörigen hier zu haben scheint, ist nicht mein oder Xanas Problem.

Als Nächstes besuchen wir Havard Repp im Kollegium. Wir schauen uns oft auf dem Weg außerhalb um, können aber nichts Außergewöhnliches entdecken. So wie es aussieht, werden wir wirklich nicht mehr verfolgt. Der halborkische Türwächter ist unfreundlich wie immer, aber wir werden schließlich eingelassen. Der Magier eröffnet uns in seinem Arbeitszimmer, dass er die notwendigen Informationen nicht so richtig für uns zur Verfügung hat. Er hat zwar Farlo, aber der ist nicht nur tot, was ja bekanntlich nicht so das Problem ist, sondern er hat die Leiche einer Kollegin für Experimente überlassen. Dummerweise ist die Kollegin gerade nicht im Haus und er kann sie auch nicht kontaktieren. Nun gut, ich kann Schlösser knacken und so. Leider ist ihr Labor nicht mit einem Schloss gesichert, sondern mit einem dunklen Gang, der nur in Begleitung eines automatisierten Wächters durchquert werden kann. Aha?
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 21. Januar 2008, 14:06:59
19. Tarask Das Jahr der Visionen 731 TZ Chondathan

„Es ist aber nicht schwer, den Wächter auszutricksen“, behauptet Havard Repp. Ein paar Studenten haben schon ihren Schabernack damit getrieben und er hat ihre Aufzeichnungen. Es gibt vier Punkte zu beachten und scheint gar nicht so schwer zu sein. Oder doch? Nun, probieren wir es aus. Aber dummerweise ist das nicht alles. Im Labor befindet sich ein Basilisk, an welchem wir auch noch vorbeimüssen. Aber alles halb so schlimm, da wir eine Salbe bekommen, welche uns im schlimmsten Fall wieder entsteinert. Havard geht den missmutigen Türsteher ablenken, sodass wir uns durch den Hauptgang zum Keller bewegen können. Das wird ja was werden. Obwohl es im ersten Moment recht simpel aussah, wird es eine zähe Sache. Wir probieren verschiedene Wege aus, scheitern aber mehrmals, bis wir schließlich auf die richtige Lösung kommen. Das war ja jetzt nicht gerade ruhmreich.

Endlich sind wir alle im Labor, welches ein langgestreckter Raum ist, welcher von oben betrachtet einem Schlüsselloch ähnelt. Das runde Ende ist mit einem weiteren Raum ausgefüllt, der von zwei gelangweilt aussehenden Mephits befeuert wird. Fünf Labortische stehen hier im langestreckten Teil, die unter der Last von Folianten und Aufzeichnungen schier zusammen brechen. Leider sind die Werke in einer magischen Geheimschrift abgefasst, jedenfalls ein Großteil davon. An einer Wand hängt ein Bild von einem Basilisken im Maßstab eins zu eins. Ich hab mir diese Monster irgendwie größer vorgestellt.

Auf einem der Tische steht eine schwarze Kugel auf einem Gestell, in der sich zwei gelbe Punkte wie ein Augenpaar bewegt und die Kugel spricht! Angeblich ist da ein armes Wesen eingesperrt, das von einer gemeinen Magierin hereingelegt wurde. Aha? Es fängt auf die gleiche Art an wie Spaßmacher damals, beteuert seine Harmlosigkeit und lockt uns mit einem Schatz. Auf Nachfragen kristallisiert es sich heraus, dass es sich bei dem eingesperrten Wesen wohl um einen Schatten handelt. Also etwas, was nicht gut sein kann. Xana tut alles um uns in Erinnerung zu rufen, wie es mit Spaßmacher gelaufen ist und wie sie gewarnt hat, dass man dem Wesen nicht trauen kann. Sie hatte recht, auch wenn sie jetzt etwas nervt, dass bei jeder Gelegenheit zu wiederholen. Diese Lektion habe ich gelernt. Die Kugel wird daraufhin ziemlich pampig und droht uns gar unappetitliche Dinge an. Ich schnappe mir eine Kiste und stülpe diese drüber, woraufhin mich das Ding in der Kugel bis ins tausendste Glied verflucht.

Die beiden Mephits schauen uns desinteressiert zu und werfen von Zeit zu Zeit ein Holzscheit in den Ofen. Wir schauen uns vorsichtig erstmal weiter um. Um den inneren Raum kann man herum gehen, es gibt eine Türe und ein magisches Fenster. Da drin sehen wir durch das magische Fenster Farlo, jedenfalls seinen Torso. Sein Kopf ist nicht zu sehen, auch kein richtiger Basilisk, sondern ein seltsames Wesen, das wie ein Oger mit Basiliskenkopf aussieht. Das wird ja was werden. Xana hat die Idee, dem Ding eine Decke über den Kopf zu werfen, so dass wir nicht so einfach versteinert werden. Ich leihe ihr dazu schweren Herzens meinen Metallspiegel. „Aber nicht zerbrechen!“ Das wären nämlich sieben Jahre Pech für mich. Aber vorher reden wir noch mit den Mephits. Sie wurden wohl von der Magierin Orijadne beschworen, um sich um den Ofen zu kümmern. Lia meint, dass Reptilien träge werden, wenn es kühl wird, dazu bräuchten wir nur den Ofen auszuschalten. Aber dagegen haben die Mephits etwas, weil sie so nen dämlichen Auftrag haben, zu dem sie aber nicht besonders motiviert sind. Hier müsste irgendwo auch eine Aufhebungsformel versteckt sein. Also fangen wir an zu suchen.

Xana kann mit einem Zauber die Schrift halbwegs entschlüsseln und findet auch die Formel, die aber noch mal verschlüsselt ist. Ich bin gut darin, sowas auszuknobeln und Xana überträgt die Passage auf ein Blatt Pergament. Ich setze mich hin und brauche eine gewisse Zeit, um den Code zu knacken. Schließlich kann Xanaphia die Aufhebungsformel sprechen und die Mephits haben nix mehr dagegen, dass wir etwas am Ofen herumspielen. Aber sie meinen, ihn richtig müde machen würde nur klappen, wenn wir es ihm richtig heiß machen. Außerdem hätte das Ding erst geschlafen. Aber je träger desto besser für uns. Also geben wir dem Ofen viele Scheite zu fressen und es wird richtig heiß.

Schließlich ist es Zeit für die Wahrheit. Ich spreche ein Stoßgebet an Tymora, küsse mein silbernes Symbol, führe es an meine Stirn und an mein Herz. Leider gibt es diesmal keine göttliche Unterstützung von Seiten unser Kleriker und ich öffne die Türe. Die hübsche Halbelfe lässt nun die Decke mit einem Zauber mit dem Namen Magierhand in den Raum schweben und wirft die Decke über den Schädel von dem Ding. So was möchte ich auch können! Ich schnappe mir meinen Spiegel und eile in den Raum. Leider prallt mein Rapier an der zähen Haut von dem Ding ab. Finsternis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 23. Januar 2008, 16:09:31
19. Tarask Das Jahr der Visionen 731 TZ Chondathan

Die anderen rücken nach und beharken nach besten Kräften dieses Monster. Das grunzt nur unwillig und stemmt sich hoch. Ich eile auf die andere Seite, sodass ich es nun flankiert habe. Aber über einen Spiegel zu kämpfen ist schwierig und ich fuchtle nur unspektakulär durch die Luft. Dolon beschwört eine Waffe, die für ihn kämpft, während er kurz darauf versteinert. Ups! Xana eilt herbei und schmiert ihn mit einer Salbe ein, die wir von dem vollschlanken Magier Havard Repp bekommen haben. Derweil zerbeißt das Ding den Schild von Glücksbote Ryan, bevor ich von dem Blick getroffen werde. Im nächsten Moment fühle ich mich so schwer! Eine Ewigkeit später spüre ich, wie Xana mich mit der Salbe einschmiert. In Wahrheit sind nur wenige Herzschläge vergangen und das Monster liegt tot auf dem Boden.

Das war ja jetzt was. Zum Glück finden wir Farlos Kopf im Schlaflager des Monsters, aber sonst nichts Verwertbares. Schade! Aber nicht zu ändern. Da wir hier schon genug verwüstet haben, lassen wir uns von dem Wächter durch den dunklen Gang wieder nach und nach zurück begleiten. Endlich sind wir wieder alle im Büro von Havard Repp und ich lasse Dolon die Rolle vorlesen, was prima klappt. Vorher haben wir natürlich auch den Kopf entsteinert, sodass der tote Farlo uns nun Rede und Antwort stehen kann. Natürlich hat er als finsterer Gehilfe akribisch seine illegalen Machenschaften aufgezeichnet, um im Bedarfsfall etwas gegen missgelaunte Auftraggeber in der Hand zu haben. Wir sollen nach einer gewissen Seelie im Roten Schleier fragen. Der Rote Schleier ist eines der bekanntesten und berühmtesten Bordelle nicht nur Chondathans, sondern der ganzen Kolonien.

Dolon wickelt Farlos Kopf ein und wir machen uns auf den Weg. Inzwischen ist es Nachmittag und entsprechend wenig ist in dem Bordell los. Es ist ein schönes Haus nördlich des Hafenviertels. Die Empfangshalle ist ein Traum aus Plüsch und Rot. Interessiert sehen Xana und ich uns um. Ich habe noch nie ein Bordell von innen gesehen und schaue alles mit großen Augen an. Eine junge bildhübsche Frau in einem sehr engen Mieder und Unterrock mustert uns finster und zwei Schränke links und rechts unterstreichen ihre Forderung, so schnell wie möglich Land zu gewinnen. Dolon mimt den Diplomaten und meint, dass es dem Ruf des Roten Schleier sehr schaden würde, wenn wir jetzt gehen müssten. Er zeigt den abgetrennten Kopf von Farlo. Die Frau wird etwas unsicher und holt ihren Vorgesetzten, einen Mann in unscheinbarer feiner Kleidung, der ebenso ein Handelsherr hätte sein können. Mit ihm kann man schon eher Tacheles reden und wir werden schließlich nach oben geführt.

Wir landen in einem sehr schönen Zimmer mit einem großen Bett, in dem eine junge Frau, ganz normal angezogen, liegt, die ein Buch liest. Ohne Widerstand jeglicher Art zeigt sie auf eine Kiste, die sich hinter einem Vorhang befindet. Hier stehen noch ein paar andere Kisten, von denen ich auch nicht glaube, dass es ihre sind. Einen Schlüssel dazu hat sie nicht, aber ich habe einen, der zu jedem Schloss passt. Vorsichtig deaktiviere ich einen Krallenfalle und öffne schließlich das Schloss innerhalb weniger Sekunden. Neben drei Büchern, die eng beschrieben sind mit Listen, finden sich noch vier Fläschchen, auf denen ich Heilung entziffern kann, dazu noch ein paar Bündel Papiere, Frachtpapiere wie es aussieht, ein Beutel mit Münzen und einer mit Edelsteinen. Scheint, dass wir gefunden haben, was wir gesucht haben. Wir verabschieden uns und sehen zu, dass wir von hier verschwinden. Dolon nimmt den Kopf mit.

Den ganzen Weg zu Renya bin ich angespannt und eigentlich ist es ein schlechter Zug, jetzt zu Renya zu gehen, wo Larna doch wahrscheinlich inzwischen mitbekommen haben, dass wir ihre Beobachterin ausgeschaltet haben und sie uns mit einem weiteren Spion von dort wieder vorfolgen kann. Zum Glück werden wir nicht überfallen und kommen ohne Probleme bei Renya an. Dort im oberen Zimmer sichten wir erstmal das ganze Zeug. Ich lasse uns noch was von der Schankmaid zum Essen kommen und dann gehen wir systematisch die Aufzeichnungen durch. Sie sind allerdings in Infernalisch geschrieben, mit dem Renya aber klar kommt. Wir haben 400 Goldmünzen erbeutet, die ich sofort aufteile. Glücksbote Ryan merkt an, dass man eigentlich einer Diebin nicht die Gemeinschaftskasse anvertrauen sollte. Da werde ich etwas pampig. „Natürlich kann man Kaira nicht die Kasse anvertrauen, schließlich ist sie ja eine Schurkin!“ Nach etwas hin und her stellt Dolon klar, dass er vollstes Vertrauen in meine Integrität hat. Am liebsten würde ich Dolon jetzt packen und ihn küssen. Aber da er immer so respektabel tut, traue ich mich nicht und sage stattdessen „Danke!“

Die Botschafterin der Tieflinge aus Westtor könnte wir damit dann wohl jeder Zeit loswerden. Allerdings sollten wir uns vorher noch um die Blutstrotzer kümmern, die am grünen Riff vor Anker liegt. Es gebe da einen Fischer mit dem Namen Karn, der uns seine Jolle vermieten würde. Glücksbote Ryan will aber lieber erstmal Tharador sprechen gehen, da er einen Großteil seiner göttlichen Magie schon aufgebraucht hat und ein Schiff voller Tieflinge wohl besser erst morgen angegangen werden sollte. Nun gut, dann eben zuerst Tharador, der erst kürzlich Weinhändler geworden ist. Ja genau, er hat Gartlands Geschäft übernommen, nach dem dessen Besitzer ja so ein tragisches Ende ereilt hat.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 25. Januar 2008, 15:40:23
19. Tarask Das Jahr der Visionen 731 TZ Chondathan

Also ab in die Altstadt. So langsam tun mir die Füße weh, vom ewigen hin und her laufen. Lia schwärmt davon, wie schön es ist, im Wald zu laufen. Laufen ist laufen, reiten ist da immer besser. Wir kommen schließlich bei dem neuen Geschäft von Tharador an und ich muss mich überwinden, den Laden zu betreten. Hinter der Theke steht ein Glatzkopf, der sich als Serenikus vorstellt. Als wir ihm verklickern, dass wir mit Tharador reden möchten, stellt der Kerl sich stur. Alle unsere Versuche bleiben wirkungslos, bis ein weiterer Mann mit einer gepflegten Frisur den Laden betritt. Er nennt sich Botur und erzählt uns, dass Tharador verschwunden ist. Er wurde aus dem Ladengeschäft von Schneidermeister Pesko entführt. Der Laden ist die Straße runter. Vielleicht kann der uns ja weiter helfen.

Meister Pesko ist ein ziemlich eingebildeter Schnösel, der seine Nase so hoch trägt, dass es dort reinregnet, wenn es regnen würde. Nach etwas hin und her bekommen wir heraus, dass Tharador von zwei Halblingen entführt wurde. Halblinge? Ich dachte immer, Tharador wäre ein starker Halbork. Ich bekomme eine Beschreibung zu hören, die auf jeden männlichen, erwachsenen Halbling der Stadt passt. Aber sie hätten bestialisch gestunken. Wie nach Gerberabfällen. Nun gut, auf zur Senke.

Ohne Probleme kommen wir dort hin und sehen uns um. Draußen hängt ein Zettel, wo für zehn Goldmünzen ein fähiger Kämpfer gesucht wird. Dolon fühlt sich angesprochen, wohl zu Recht, und nimmt den Zettel mit. Meister Thorben ist da schon um Längen umgänglicher. Er kennt die beiden Halblinge, sie sollten eine Aufgabe für ihn erledigen, die sie aber nicht gebacken bekommen haben. Wenn wir diese Aufgabe nun übernehmen und ausführen würden, dann würde er uns sagen, wer die beiden sind und wo wir sie finden. Abgemacht!

Um das Leder besonders geschmeidig zu bekommen, benutzt Meister Thorben einen aggressiven Pilz als Zutat. Dieser Pilz wächst und muss jedes halbes Jahr getötet werden, sonst werden sie zu groß und gefährlich. Irgendwie sind die Pilze nun etwas schneller gewachsen und die beiden Halblinge sind nicht damit fertig geworden. Wir werden durch die Werkstatt geführt und landen schließlich im Keller. Zur Sicherheit aller wird Türe hinter unser wieder verriegelt. Oh oh! Und da kommen die Pilze auch schon angerollt. Lia und ich schießen einen ab, die anderen beiden Pilze, die wie schleimige Kugeln wirken, rollen ungehindert auf uns zu. Dolon zerhackt den zweiten Pilz und wir werden mit Säurespritzern überschüttet. Iiiks! Glücksbote Ryan kann es nicht lassen und der letzte Pilz platzt. Das tut weh! „Alles wird gut!“ Und die Wirkung meines Gürtels setzt ein und meine Wunden schließen sich. Die Pilze sind nun tot. Im Keller finden wir noch seltsame Eier, die aber zerstört sind. Legen Pilze Eier? Eigentlich nicht, da bin ich mir ziemlich sicher. Meister Thorben ist zufrieden mit unserer Arbeit und findet die Eier allerdings ebenfalls als beunruhigend. In letzter Zeit wären ziemlich viele Tiere in der Nachbarschaft verschwunden, ob die Eier bzw. das Ding damit zu tun hat, welches die Eier gelegt hat? Es gibt hier zwei schmale Tunnel, die in die Tiefe führen. Aber wir sind ja nicht hier, um die zu erforschen.

Meister Thorben rückt nun mit der Information heraus. Die beiden Halblinge heißen Kato und Jutar und wohnen im Nordviertel außerhalb der Stadt in einer kleinen Blockhütte direkt an der Mauer. Wir bekommen eine recht genaue Wegbeschreibung dorthin und machen uns auf dem Weg. Schließlich erreichen wir ohne Zwischenfall die ärmliche Hütte. Für eine Halblingsbehausung ist sie recht groß. Glücksbote Ryan besteht darauf, anzuklopfen. Ich sehe mir noch die Umgebung an, eine Hintertür gibt es nicht, nur ein schmales Fenster, welches den Blick auf ein Wohnzimmer mit Kochherd frei gibt. Allerdings gibt es noch einen weiteren Raum und eine Treppe in die Tiefe. Als ich zurückkehre, meine ich etwas flattern zu hören. Aber ich kann nichts sehen und für eine Taube war es zu laut. Seltsam.

Glücksbote Ryan klopft an und tatsächlich macht ein Halbling die Türe auf, um einen Blick zu erhaschen. Das sichtbare Auge weitet sich erschreckt und der Kleine will die Türe schließen. Der Priester der Tymora will das verhindern, kriegt aber die Türe vor die Nase zugeknallt. Ein Riegel wird vorgelegt. „Lasst mich meinen Schlüssel probieren.“ Dolon nimmt Anlauf und rammt mit voller Wucht dagegen. Die Hütte bebt, die Rüstung knirscht, die Tür bleibt in den Angeln. Xana macht sich inzwischen auf den Weg zum Fenster. Da ich denke, dass zwei Männer es schaffen sollten, die Türe einer Holzhütte zu öffnen, bleibe ich vorne. Schließlich schaffen es die beiden mit der Tür ins Haus zu fallen und überrennen dabei beinahe noch Xana, die ihnen die Türe aufmachen wollte. Das war jetzt mal wieder nicht ruhmreich.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 28. Januar 2008, 13:21:08
19. Tarask Das Jahr der Visionen 731 TZ Chondathan

Ich übernehme die Führung und halte nach Fallen Ausschau. Gerüchten zufolge sollen manche Leute in diesem finsteren Gewerbe so etwas haben. Allerdings finde ich keine und wir öffnen die Türe zum Keller. Unten ist auf einen Stuhl gefesselt Tharador zu sehen, jedenfalls denke ich, dass der gut gekleidete Halbork Tharador ist. Ich springe mit gezogenen Rapier über das Geländer, drehe mich im Flug, komme hart auf, federe gekonnt ab und versuche den Schwung für einen Angriff zu nutzen. Leider habe ich dabei nicht berechnet, dass Halblinge so klein wie Kinder sind und mein geschärfter Stahl zischt harmlos durch die Locken des vor mir mit gezücktem Kurzschwert lauernden Halbling. Sein Schwert zuckt vor und ich dränge es mit meiner Tartsche zur Seite. Ein zweiter Halbling stürmt hervor und stellt sich Ryan zum Kampf. Da die anderen auf ihn nachrücken ist er bald sehr in Bedrängnis.

Währendessen messe ich mich mit dem Halbling darin, wer besser die Luft durchschneiden kann. Wäre Luft mein Gegner, hätte die jetzt echt ein Problem. Aber so habe ich ein Problem, da ich den kleinen, gewandten Mistkerl einfach nicht treffe. Heute ist irgendwie nicht mein Tag. Der andere Halbling ist bald in Bedrängnis und blutet aus einigen Wunden.

„Wir sollten uns ergeben!“ schreit dieser panisch.
„Papperlapapp! Die können doch gar nichts“, meint der andere, der gegen mich kämpft. Ich spüre, wie ich rot werde. Aus Wut wie auch aus Verlegenheit. Beshebas Fluch muss mich getroffen haben. Finstere Verdammnis!

In der nächsten Sekunde höre ich das schnelle Schlagen von Flügeln und dann zerreist es den flankierten Halbling regelrecht in der Luft. Iiiks! Sichtbar wird zwischen seinen Überresten ein Wesen, das vollständig aus schwarzen Chitin zu bestehen scheint. Es sieht aus wie ein riesiges Insekt und es scheint sehr schlechte Laune zu haben.

„Es ist euch gefolgt! Wir sind verloren!“ Im stillen Einverständnis wenden wir uns nun gemeinsam der neuen Bedrohung zu. Xana befreit Tharador und drückt ihm ihren Dolch in die Hand. Ich begnüge mich weiterhin damit, die Luft zu attackieren. Allerdings setzt Glücksbote Ryan dem Ding ganz schön zu mit seinem Morgenstern. Dafür revanchiert sich das Ding bei Dolon, der schließlich schwer blutend zurück stolpert und die Macht von Tempus anruft, um seine Wunden zu schließen. Etwas Ähnliches tut auch das Chitinding. denn es greift sich den toten Halbling, reißt ihn auf und zieht die Innereien wie Nudeln durch eine Mundöffnung. Örks!

Die Wunden schließen sich zum Teil, da trifft der überlebende Halbling das Ding noch mal so richtig hart. Ryan läuft um uns herum zu Dolon und gibt ihm einen Zauber, wo er nicht attackiert werden kann. Der Schlachtenrufer schnaubt nur verächtlich, packt seine Axt mit festem Griff und greift an. Von seinem Mut inspiriert, strenge ich mich an und treffe endlich eine Lücke in die mein Rapier tief eindringt, dabei aber nichts wirklich Wichtiges zu treffen scheint.

(Getroffen mit einer 20, nicht bestätigt, aber mit hinterhältigem Schaden, dann die Doppeleins, wo drei Schadenspunkte gereicht hätten. Nein!)

Das Monster wendet sich nun Ryan zu, beide Klauen treffen und sein Schwanz versenkt sich ebenfalls tief. Blutend taumelt der Glücksbote nach hinten. Xana steht nun hinter dem Halbling und wirft eine Schleuderkugel nach dem Ding, sie trifft es hart am Schädel, etwas zerbricht und das Ding fällt zu Boden. „Zerhackt es! Macht es kaputt!“, kreischt der Halbling und Dolon läst sich nicht zweimal bitten. Ich eile zu Ryan und lege ihm die Hand auf. „Alles wird gut!“ Die letzte magische Ladung meines Gürtels entfaltet in ihm seine Wirkung und ein Teil der Wunden schließt sich wieder. Dem Gürtel und mir sei Dank!

Der überlebende Halbling ergibt sich nun schließlich. So wie es aussieht, haben Jutar und der nun tote Kato die Eier von diesem Vivisekton zerstört und es richtig sauer gemacht. Dieses Vivisekton kann sich dadurch selbst heilen, in dem es seine Opfer aufmacht und die inneren Organe einsaugt. Eklig so was. Tharador ist natürlich über seine Rettung erfreut, auch wenn er sich wundert, dass „Renyas neue Leute“ so gut sind, weil die Gerüchte verbreiten kein so schmeichelhaftes Bild über uns. Sieht ganz so aus, als ob wir nun einen Namen in der Stadt hätten, eben „Renyas neue Leute“. Jutar verspricht die Stadt so schnell wie möglich zu verlassen. Wenn es so weiter geht, wird die Stadt bald frei von Nichtmenschen sein, da dies jetzt der zweite Halbling ist, den wir ins Exil schicken. Jedenfalls so lange, wie Larna noch lebt.

Das war jetzt ein langer Tag. Lia will tatsächlich zum Silberfisch zurück. Ich sage ihr, dass ich es für keine gute Idee halte, uns zu trennen. Aber Glücksbote Ryan geht mit schlechtem Beispiel voran, weil auch er eine separate Übernachtung in seinem Schrein vorzieht. Na, wenn es denn sein muss. Ich halte nichts davon, aber die anderen wollen einfach nicht hören. Es dämmert, als wir beim Tempel des Tempus ankommen. Meine Kleine ist richtig aufgedreht. Hat den ganzen Tag Gruselgeschichten vorgelesen bekommen und ist jetzt etwas ängstlich, was dunkle Bereiche und alles unter ihrem Bett anbelangt. Ich ziehe mein Rapier und mache mit dem imaginären Monster unter dem Bett kurzen Prozess. Hat es nun davon. Mili ist nicht so ganz überzeugt, fällt aber beinahe aus dem Bett, als sie sich kopfüber überzeugen will, dass unten wirklich nichts mehr ist. „Pass doch auf!“ Ich kann sie gerade noch schnappen, bevor sie mit dem Kopf voran herunterpurzelt. Ich bringe sie auf andere Gedanken, als ich mit ihr schmuse und sie etwas kitzle. Dann sorge ich dafür, dass sie noch was Feines zu essen bekommt, dann waschen und ab in die Heia. Träum was Süßes. Auch ich bin hundemüde, schmiege mich an meine Kleine und bin weg.

Gespielt am 24.11.2007
Spielleiter: Stefan
SC: Dolon (Stufe 3), Kaira (Stufe 2), Lia (Stufe 2), Ryan (Stufe 2 vorgezogen), Xana (Stufe 3)
Schrein des Ruhmes:
Erfahrungspunkte:1490 + 0 für Kaira, +200 für Dolon, + 100 für Xana, +50 Lia, +150 Ryan
Überwundene Gegner von Gruppe:
1 Druidin
1 Taubenschwarm
1 Basiliskenchimäre
3 Rollpilze
1 Vivisekton
Beute von Gruppe:
400 Goldmünzen
30 Edelsteine im Gesamtwert von 320 bis 400 GM
4 Tränke
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 30. Januar 2008, 15:30:04
Kapitel 7
Der Tag, an dem Glücksbote Ryan dreimal Baden ging!


20. Tarask Das Jahr der Visionen 731 TZ Chondathan

Ich schrecke auf. Es dauert einige Sekunden, bis ich wieder weiß, wo ich bin. Die Tür zu Dolons Kammer ist offen und ein Gardist steht im Rahmen. Er redet mit Dolon. Eine halbnackte Frau scheint vor dem Tempel zu stehen und will mit Dolon sprechen. Irgendetwas sagt mir, dass es sich um Lia handeln muss. Tatsächlich ist sie es, die schließlich blutend in den Raum geführt wird. Sie ist Barfuss, trägt ein blutgetränktes Unterkleid und sieht sehr mitgenommen aus. Mili, nun auch Wach und richtig aufgedreht, klammert sich ängstlich an mich. Ich schmuse so lange mit ihr, bis sie wieder beruhigt ist. Derweil erzählt Lia stockend, wie sie in der Nacht im Silberfisch in ihrem Zimmer überfallen wurde. Ich muss mir ein „Hab ich es nicht gesagt!“ verkneifen. Lernen durch Schmerz. Aber wenigstens konnte sie entkommen, auch wenn ein Büßer des Illmaters, das sind Kleriker des Gottes der Leiden, welche sich um Bedürftige und Schwerverletzte unentgeltlich kümmern, sie hat retten müssen.

Da nun Glücksbote Ryan gleichfalls ein isoliertes Ziel ist, beschließen wir ihn unverzüglich aufzusuchen. Leider ist Schlachtenrufer Dolon nicht mehr in der Lage, sie zu heilen. Aber einer seiner Brüder in der Schlacht ist noch in der Lage für eine kleine Spende sie wieder gesund zu bekommen. Auch bekommt sie die alte Übungsrüstung von Dolon ausgeliehen, die ihr viel zu groß ist, aber besser als gar nichts. Mili ist nicht mehr ins Bett zu bekommen und ich bin Froh, dass Ardana sich ihrer wieder annimmt. „Keine Gruselgeschichten mehr, dafür ist sie doch noch viel zu klein!“ flüstere ich Xanas Mutter noch zu.

Es ist früher Morgen, die ersten Leute hasten zu ihrer Arbeit, die schon in der Dunkelheit anfangen müssen. In Tallarns Weg findet gerade eine Prozession von Tyrannos Anhängern statt, die wild etwas skandieren, dass einfach keinen Sinn ergibt. Wir haben Glück und Glückbote Ryan ist wohlauf. Tymora sei Dank. Er muss noch für neue Geschenke des wahren Glaubens beten, wir gehen derweil Frühstücken und bereden unser weiteres Vorgehen. Zuerst müssen wir Lias verlorene Ausrüstung ersetzen. Ich bin nicht besonders glücklich über den Vorschlag, diese Verluste aus der gemeinsamen Kasse zu begleichen. Schließlich war dieses Risiko bekannt und wer sich so in Gefahr begibt, verdient eine Lektion. Dolon streckt ihr schließlich das Geld voraus und wir kaufen einen neuen Kompositlangbogen und einen Köcher mit Pfeilen für sie. Inzwischen ist auch Glücksbote Ryan fertig und wir beschließen uns heute um die Tieflinge auf der Blutstrotzer zu kümmern. Aber zuerst gehen wir zum Silberfisch.

Die Erlanns sind entsprechend aufgebracht, ein Raubüberfall im Silberfisch ist nicht gerade gut für das Geschäft. Ich habe ein richtig schlechtes Gewissen, dass die Erlanns so unter der ganzen Schatzsuche zu leiden haben. Ich werfe Lia einen vernichtenden Blick zu. Und ich ärgere mich auch über mich selbst. Besseres Wissen habe ich Lia hier übernachten lassen. Kluge Schurkinnen hätten das wenigstens ausgenutzt und dem Assassinen einen Hinterhalt gelegt, wenn sich schon jemand so als Köder anbietet. Diese Gelegenheit haben wir leider ausgelassen. Verdammt!

Ein paar Schildwächter begutachten gerade den Tatort und hören sich desinteressiert an, was Lia zu berichten hat. Der Anführer kommt mir bekannt vor. Ja, richtig, dass ist der Hauptmann, der damals im Brunnenhaus anwesend war, wo wir uns alle zum ersten mal zur Schatzsuche getroffen haben. Mir kommt das inzwischen wie Jahre her. Dabei sind es nur wenige Tage. So ziemlich alles wertvolle aus Lias Besitz ist weg, auch ihr meisterhaftes Schwert und ihr Langbogen. Ganz abgesehen vom Kurzbogen aus Schwarzholz. Mist.

Nachdem die Schildwache abgezogen ist, räumen wir ihr herumliegendes Zeug zusammen und packen. Kurz besprechen wir noch das vorgehen gegen die Tieflinge. Ich entwerfe den Plan, die Ankerkette und Ruder zu zerstören und das Schiff auf ein Riff treiben zu lassen. Wir haben aber keine Ahnung, wie wir schnell eine massive Kette zerstören sollen. Vielleicht weiß Magister Repp guten Rat. Also auf zum Kollegium. Der orkische Pförtner ist schlechtgelaunt wie immer, führt uns aber zu Repp, der noch im Morgenmantel ist. Wir kommen schnell zum Thema und der Magier weiß noch zu berichten, dass der Kapitän der Blutstrotzer eine Frau ist, die fliegen kann. Sie wäre sehr berüchtigt. Dann kommen wir zu dem wie, unseres Problems. Es gebe zwar Zauber, die recht effektiv Kettenglieder zerstören, aber er will uns keine davon überlassen, nicht mal auf Rolle. Aber die Schildwacht hätte für die Kanalisation ein abgerichtetes Metallzersetzendes Monster. Oder der Alchemist Regius Glimmstein hätte flüssige Eis. „Was wollen wir mit flüssigem Eis? Ich will nicht auf dem Meer Schlittschuhlaufen.“ Repp erklärt mir in einem Tonfall, den man anschlägt, wenn man einem kleinen Kind etwas erklären will, dass Metall durch Kälte wie Glas wird und man es einfach zerschlagen kann. Kann nicht alles wissen!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 01. Februar 2008, 22:34:16
20. Tarask Das Jahr der Visionen 731 TZ Chondathan

Ich danke für den Rat und die Erklärungen und wir machen, dass wir was zu Wege bringen. Die Kanalwächter sind leicht zu finden am Rallardsplatz. Vier Wachen sind im Gebäude. Wir kommen recht schnell auf den Punkt und dürfen uns mal dieses Rostmonster anschauen, welches sie im Keller halten. Der Wächter füttert es mit einem Stahlpfennig und es kommt von der Decke herunter gesprungen. Xana quietscht erschreckt auf. Sie hatte irgend etwas süßes, flauschig Bepelztes mit glänzenden Knopfaugen erwartet, stattdessen sehen wir eine viel zu große Kakerlake, welche mit ihren Fühlern den Pfennig berührt, der dann innerhalb kürzester Zeit zersetzt wird, was das Vieh dann aufschlabbert. Örks!

Für schlappen achthundert Goldmünzen könnten wir es erwerben. Na, ich weiß nicht so recht. Das ist viel Geld, das wir so nicht haben, auch wenn die beiden Priester über ein dickes Bargeldpolster verfügen. Magister Repp hatte angedeutet, das Vieh in Zahlung zu nehmen, aber die Summe hat er uns nicht verraten. Also wieder zurück zum Kollegium. Er bietet fünfhundert dafür. OK, wir würden also dreihundert drauf zahlen. Schmeckt mir nicht so richtig. Besonders da ich Angst habe, dass wir das Monster nicht unter Kontrollen halten können.

Xana druckst etwas herum und meint schließlich, dass sie das eventuell bewerkstelligen könnte. Sie hätte da so einen Zauber, weiß aber nicht genau, ob ihre arkanen Kräfte dafür ausreichen. Nun gut, das sollten wir dann einfach mal ausprobieren. Auf dem Weg zum Kollegium gibt es eine steile Stelle mit einer Treppe, die ein eisernes Geländer trägt. Die Hexenmeisterin stellt sich davor, formt ihr Hände so, wie man Knödel macht. „Elektrische Kugel, flieg!“ Sie macht eine werfende Bewegung mit der rechten Hand und sie wirft tatsächlich eine kleine, grell leuchtende Kugel auf das Geländer. Die Kugel schlägt ein und ein Kranz kleiner Blitze zischt über das Metall hinweg. Tatsächlich wird Material heraus gebrochen. Schließlich erlischt es. Neugierig treten wir alle näher und untersuchen das Geländer. Sauberes Metall glänzt uns entgegen. Sieht so aus, als hätte die Kugel das Material oberflächlich angegriffen und erst mal alle schwachen und beschädigten Elemente herausgesprengt, so dass nur das ursprüngliche Eisen übrig blieb. Wir kommen zu dem Schluss, dass die magischen Fähigkeiten von Xanaphia wohl noch nicht ausreichen, um das stabile Kettenglied einer Ankerkette zu sprengen. Die junge Hexenmeisterin ist sichtlich geknickt.

Also auf zu Meister Regius Glimmstein, den bekannten und genialen Erfinder, vielleicht haben wir ja bei ihm mehr Erfolg. Er hat seinen Komplex an der Senke; er besteht aus mehreren Gebäuden und Hallen. Wir gehen in das Hauptgebäude, in dessen Erdgeschoss sich eine große Werkstatt befindet. An niedrigen Werkbänken arbeiten mehr als ein Dutzend Gnome wohl meist an mehreren Projekten gleichzeitig. Hier und da zischt es gefährlich. Manche Apparate sind nur Handteller groß, andere erstrecken sich über mehrere zusammen geschobene Werkbänke. Der einzige Mensch in dem Raum, eine junge, adrett gekleidete Frau, begrüßt uns freundlich.

Wir kommen recht schnell zum Punkt unseres Anliegens, werden dann aber unterbrochen, als ein Gnom aus der Tiefe des Gebäudes kommt, am Rockzipfel der Frau zerrt und ihr dann was zuflüstert, als sie sich zum ihm hinabbeugt. „Oh, Meister Glimmstein möchte euch persönlich kennen lernen.“ Aha? Nun gut, wir folgen ihr in das Gebäude. Es gibt immer zwei Türen neben einander. Die eine hat die Größe eines Gnoms, die andere ist auf unsere Größe ausgelegt. „Meister Glimmstein hatte kürzlich einen Unfall. Er mag es nicht wenn, man ihn auf diesen offensichtlichen Umstand anspricht“, warnt uns die junge Frau und wir treten in eine weitere Werkstatt ein. Hier stehen auch überall Werkbänke herum, aber im Gegensatz zum Gewusel im öffentlichen Labor ist hier nur eine Person anwesend. Die Frau hat gut daran getan, uns zu warnen. Ich kann gerade so einen Aufschrei unterdrücken, als Meister Glimmstein hervortritt. Er ist fast so groß wie ich, auch wenn er den Körper eines Gnoms hat. Seine Extremitäten sind ins Groteske verzerrt. Etwa doppelt so lang, wie sie sein sollten. Sein Gebiss ist das eines Raubtieres. Meiser Glimmsteins Augen sind hinter einer geschwärzten Brille verborgen. Die Hände und Füße des Gnomes, oder was auch immer er jetzt darstellt, sind grotesk große Krallen. Sein Körper ist von einer komischen Rüstung bedeckt, auf dem Rücken trägt er einen Rucksack mit Zylindern und Schläuchen, die teilweise in seinen Armen enden. Finsternis!

Er begrüßt uns überschwänglich und freut sich, Renyas neue Leute kennen zu lernen. Er hätte schon viel über uns gehört. Und er findet es gut, dass sich jemand Larnas annimmt. Sie wäre keine besonders geschätzte Kundin, da sie immer nur mit großer Verzögerung und nach Mahnungen zahlt. Etwas, was den mutierte Gnom in Rage zu bringen scheint. Meister Glimmstein hört sich unser Problem an und meint, flüssiges Eis wäre nur was für Anfänger. Er hätte da viel bessere Ideen. Und was das für Ideen sind. Zum Beispiel der Rostwerfer. Damit könnte man Geschosse verschießen, die alles zum Rosten bringen würden. Dazu bräuchte er nur die Fühler von einem Rostmonster. Und das war eine der harmloseren Ideen. Langsam wird mir klar, warum man sagt, dass Genie und Wahnsinn sehr eng beieinander liegen. Das Problem ist auch, dass er dafür horrende Summen verlangt. Können wir uns leider nicht leisten. Unverrichteter Dinge verlassen wir dieses seltsame Wesen.

Und nun? Wir sind nicht wirklich weiter gekommen. Den Plan mit der heimlichen Sabotage können wir so nicht verwirklichen. Direkte Konfrontation also. Wir sind fünf, wie viele werden wohl auf dem Schiff sein? Zehn bis Zwanzig sind eine realistische Einschätzung. Lia ruft ihren Raben und schickt ihn los, um sich Gewissheit zu verschaffen. Seltsames Tier. Ich habe von mächtigen Waldläufern gehört, die Tiere so gut verstehen, dass sie sich mit ihnen unterhalten können. Also muss Lia ziemlich viel auf dem Kasten haben. Aber ihre sonstigen Fähigkeiten scheinen dem nicht wirklich zu entsprechen. Seltsam.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 04. Februar 2008, 14:34:57
20. Tarask Das Jahr der Visionen 731 TZ Chondathan

Wir kehren zum Tempel des Tempus zurück und während Schlachtenrufer Dolon am Mittag Tempus um seine Macht anbetet, gehen wir erst mal essen. Lias Rabe kehrt zurück und mit Dolon können wir nun weiter planen. Es gibt nur knapp ein Dutzend Besatzungsmitglieder, mit denen können wir fertig werden. Wer wagt gewinnt. Da Tieflinge Kreaturen der Finsternis sind, bietet die Dunkelheit ihnen nur Vorteile und uns nur Nachteile. Also ist ein Kampf am Tag unser Vorteil. Ich schlage vor, dass wir uns als Sklavenhändler verkleiden und Xana als Sklavin. So können wir ohne Stress das Schiff ansteuern, kommen ganz offen mit allen Waffen an Bord und dann wird es knifflig werden, da sich wahrscheinlich die gesamte Besatzung versammeln wird, um dem Verkauf beizuwohnen. Haben ja schließlich sonst nichts zu tun. Da ab diesem Zeitpunkt eine gewaltsame Konfliktlösung angestrebt wird, ist Schlachtenrufer Dolon bereit, über die hinterhältige Annährung hinwegzusehen. Tempus würde es zwar sicherlich begrüßen, wenn wir mit wehenden Fahnen das Schiff entern würden, aber manchmal muss man eben Kompromisse aus Machbarkeitsgründen hinnehmen.

Bei einem Kleiderhändler organisiert sich Xana uralte, etwas zu kleine Kleidung, die sie noch an den entsprechenden Stellen einreißt. Sie zieht sich um und sieht nun in dieser abgetragenen Kleidung, welche ihre Brüste aus dem Ausschnitt quellen lässt und viel Bein zeigt, sehr verführerisch aus. Jedenfalls sabbern unsere beiden Kleriker beim Glotzen recht stark. Das dürfte auch die Tieflinge entsprechend ablenken. Also auf zum Hafen. Dort finden wir ohne Probleme den Fischer Karn, der uns sein Boot leiht. Nach kurzer Einführung schippern wir los. Die Handhabung des Segels erweist sich als ziemlich knifflig. Und wir müssen ziemlich weit raus fahren.

Ich steuere das Schiff und meine Knöchel zeichnen sich weiß ab, so verkrampft halte ich das Steuerruder. Schon bald wird das Meer recht rau und wir schlingern eher, als dass wir wirklich Kurs halten. Wir passieren ein halbes Dutzend vorgelagerte Inseln, wo sich Fischerhütten ducken. Schließlich erreichen wir den Bereich, wo die Blutstrotzer auf Reede liegt. Hier sind überall Klippen und Untiefen und ich frage mich wie ein hochseetüchtiger Zweimaster wie dieses Schiff aus Westtor mit seinem Tiefgang es geschafft hat, sich hier ohne Beschädigungen durchzuschlängeln. Wir haben ziemliche Problem den Riffen und Untiefen auszuweichen. Hier gibt es viele Fischer, welche die Krabben fangen, die es hier gibt. Nun ist es Zeit, Xana zu fesseln. Ich übernehme das und binde einen Knoten, der einfach zu lösen ist, sie muss nur die Armee etwas verschränken, das eine Ende fassen und dran ziehen. Sollte kein Problem sein. Ich nehme ihre Waffen an mich, die aus einem Dolch und einer Schleuder bestehen.

Schließlich erreichen wir die Blutstrotzer und werden bald bemerkt. „Verschwindet!“, wird uns von oben befohlen. „Wir haben hier etwas, was euch interessieren könnte.“ Lia zerrt Xana scheinbar brutal auf die Beine und präsentiert deren Schokoladenseite. Den Tieflingen an Bord springen beinahe die Augen aus den Höhlen. „Ja, kommt an Bord!“ Das war ja jetzt einfach. Wir gehen längsseits und binden unser Boot an den Tauen fest, die uns herunter geworfen werden. Dolon überzeugt sich, dass sein heiliges Symbol verhüllt ist und klettert als erster hoch. Ich folge ihm und helfe der gefesselten Xana dann an Bord. Glücksboote Ryan und Lia folgen auf dem Fuß. Ein ziemlich muskulös gebauter dunkelgrauer Tiefling mit Hörnern auf dem Kopf scheint der Sprecher der Gruppe zu sein. Sieben weitere Tieflinge haben einen losen Kreis um uns gebildet. Auf der kleinen Insel neben dem Schiff befinden sich drei weitere Tieflinge. Die Insel ist nur wenig größer als das Schiff selber und eine kleine Ruine befindet sich auch dort.

Wir stehen einer lösbaren Aufgabe gegenüber. Die geflügelte Frau, welche ja laut Magister Repp so gefährlich sein soll, ist nicht zu sehen. Gut. Glücksbote Ryan preist seine Ware in den blumigsten Worten an. Einer keuschen und sittsamen Frau würde das die Schamesröte ins Gesicht treiben. Zum Glück befindet sich hier keine solche Frau. Xana windet sich in ihren Fesseln und schafft es dabei wirklich soviel wie möglich zu zeigen, ohne dass ihre Oberweite das Oberteil zum Platzen bringt. Ryan will exorbitante siebentausend Goldmünzen, der gräuliche Obermaat der Tieflinge bietet ganze dreihundert. Sehr schnell wird klar, dass dies kein glückliches Ende nehmen kann, sollte es ja auch nie. Zeit die Maskerade zu beenden.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 06. Februar 2008, 14:34:25
20. Tarask Das Jahr der Visionen 731 TZ Blutstrotzer

Die Tieflinge zücken ihre Waffen und unsere Priester präsentieren ihre heiligen Symbole. „Möge der Feindhammer euch zerschmettern!“ „Möge Tymora den Mutigen lächeln!“ Da mir partout kein Spruch einfallen will, lasse ich mein Rapier für mich sprechen. Während die beiden Priester eine geschlossene Front bilden, schreitet Xana nach hinten und windet sich in ihren Fesseln. Anstatt sich zu befreien, scheint sie sich nur mehr darin zu verstricken. Eigentlich könnte sie jetzt mit der Show aufhören. Lia zückt ihren Bogen und Pfeile sausen ausnahmsweise mal präzise durch die Luft und der erste Tiefling wird getroffen über die Reling geschleudert.  Mein Rapier gleitet über den schier stählernen Leib eines gehörnten Tieflings und hinterlässt nicht mal einen Kratzer. Verdammnis!

Der Obermaat holt eine Stachelkette hervor und prügelt damit sichtlich genüsslich auf Dolon ein. Die anderen Tieflinge stürmen mit Dolchen und hässlich aussehenden Entermessern mit gezackten Klingen auf uns zu. Es gibt ein wildes Handgemenge. Pfeile zischen zielsicher durch die Luft und strecken Tiefling auf Tiefling nieder. Auch Dolon erschlägt gekonnt mit Hieb und Nachschlag zwei Tieflinge. Sogar mein Rapier hält ausnahmsweise mal blutige Ernte. Glücksbote Ryan steht wie ein Fels in der Brandung. Nur Xana windet sich weiter in ihren Fesseln. Sie hat inzwischen ein hochrotes Gesicht und das nicht nur, weil sie jetzt mehr präsentiert, als für eine Frau schicklich ist.

Die Reihen lichten sich sichtlich. Dunkelheit breitet sich aus und man kann kaum noch was sehen. Wahrlich Finsternis! Das ist nicht gut. In dieser beschworenen Dunkelheit sind die Ausgeburten der Hölle sichtlich im Vorteil. Aber nur der Obermaat vertraut auf seine Stärke, seine zwei letzten Überlebenden suchen nun ihr Heil in der Flucht. Einer der Unglücklichen wird vom Obermaat von den Beinen gerissen und dann mit der Stachelkette getötet, bevor er sich weiter Dolon zuwendet. Von der Insel scheinen die drei bis jetzt unbeteiligten Tieflinge auf das Schiff zu stürmen. Ich wende mich der Rampe zu, die das Schiff mit der Insel verbindet, während Xana es nun endlich schafft, sich aus der Fesselung zu winden. Ihre Arme sind fast wund gescheuert von den Fesseln, die doch gar nicht so fest gebunden waren.

Spoiler (Anzeigen)


Während Glücksbote Ryan und Schlachtenrufer Dolon weiter durch die Dunkelheit den Obermaat verfolgen, empfange ich den ersten der Tieflinge mit meinem Rapier an der Rampe. Ich treffe ihn, aber die Wunde ist nur oberflächlich. Er haut mit einem Entermesser nach mir, aber ich kann den Hieb mit der Tartsche abwehren. Auch die anderen Tieflinge meinen, sie müssten mich hauen. He! Lia streckt einen mit einem Pfeil zu Boden und ich kann den verwundeten Tiefling nur mit etwas Herumgefuchtel beeindrucken. Endlich gelingt es den beiden Priestern dem Obermaat den Garaus zu machen, als von unten die Herrin des Schiffes auftaucht.

Wow! Die Höllentussi hat vielleicht ne Oberweite, die selbst Xana neidisch werden lassen müsste. Da kann ich wirklich einpacken. Auch hat die Höllenbraut fledermausartige Flügel und ihre Schuhe haben Absätze, die können für das Kreuz einfach nicht gut sein können. Aus ihrer elfenbeinweißen Stirn ragen rote spitz zulaufende Hörner. Sie erfasst die Lage auf ihrem Schiff und meint wohl, dass Glückbote Ryan eine Abreibung verdient. Lia streckt einen weiteren Tiefling nieder und auch ich werde endlich mit dem letzten fertig. Das war jetzt wieder mal mühsam.

„Arkane Macht! Flieg und Töte!“ Mit ihren Handschuhen schleudert Xana beeindruckende drei grüne Geschosse auf die Braut aus der Hölle und schlägt drei kleine Krater in ihr Fleisch, die gelblichen Rauch absondern. „Tempus! Möge diese Waffe dir ewigen Ruhm einbringen!“ Dolon reckt seine Waffe gen Himmel und magische kleine Blitze umtanzen sie. Auch ich lasse mich nicht lumpen und bewege mich auf Dämonin in dem superengen, schwarzen Lederkostüm zu. Während die Schlampe aus der Hölle sich den Glücksboten grabscht und ihn ordentlich durch die Mangel dreht, flankieren Dolon und ich sie. Dann gibt es Saures. Tief dringt mein Rapier in ihren Unterleib, aber nur ein lustvolles keuchen kommt ihr über die roten Lippen, weil sich ihr Fleisch danach sofort fast vollständig schließt. Hö!

Der guten Frau wird es hier deutlich zu voll und sie stößt sich mit Ryan in ihren Klauen einfach in die Lüfte. Finsternis! Weitere magische Geschosse hämmern in ihren Leib und Pfeile verwandeln sie in ein geflügeltes Nadelkissen.  Und zu guter Letzt schmeckt sie noch die Axt des Schlachtenrufers, bevor sie genug Höhe gewinnen konnte. Dummerweise stürzt sie samt dem schwergerüsteten Glücksboten gerade noch so ins Meer. Je nach Sichtweise ist das Meer hier glücklicherweise nicht besonders tief, da hier gleich die scharfen Riffe lauern. Böses ahnend linse ich über die Reling und sehe den Glücksboten an einer aus dem Meer ragenden scharfen Klippe nach unten rutschen. Das Wasser färbt sich um ihn herum rot. Die Dämonenschlampe hängt unmalerisch aufgespießt an der Klippe und fröhliche Krebse klackern erwartungsvoll mit ihren scharfen Scheren. Tymora hilf!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 08. Februar 2008, 15:08:09
20. Tarask Das Jahr der Visionen 731 TZ Blutstrotzer

Xana wirft ein Seil über Bord und ich klettere geschwind daran herunter, wickle es einmal um den Arm und rufe nach oben, „Gebt mir etwas mehr Seil!“ Dann stoße ich mich ab und paddle wie wild die wenigen Meter zu ihm hin, bis ich Grund spüre und ihn erreiche. Sein Gürtel hat sich an einem der spitzen Steine verhakt und der Wellengang hat ihn mehrmals gegen den Fels gedonnert. Autsch! Glücksbote Ryan sieht schon ziemlich tot aus. Ich packe ihn, „Zieht!“ und stoße mich mit ihm ab. Durch das Seil geht ein Ruck und wir kommen nach zwei Herzschlägen am Schiff  an. Irgendetwas großes Fischartiges schwimmt an mir vorbei. Oh nein!

„Alles wird doppelt gut!“ Heilende Magie aus meinem Gürtel fließt in den Glücksboten und lässt ihn aufkeuchen. Die meisten Wunden haben sich geschlossen. „Halt dich gut fest!“, sage ich zum Tymorapriester. „Holt uns hier raus!“, rufe ich nach oben. Aber die drei schaffen uns nicht beide. Also klettere ich so schnell wie möglich hoch und helfe ihnen. Gerade als wir Ryan fast aus dem Wasser haben, schreit er gepeinigt auf und lässt das Seil los, weil  sich ein Hai in seinen Oberschenkel verbeißt. Durch den Ruck geraten wir erstmal ins Taumeln, können uns aber fangen. Xana spurtet zur Reling und jagt zwei grüne Geschosse ins Wasser. Das demotiviert den Hai etwas und er lässt von Ryan ab, der jetzt aber wie ein Stein untergeht. Verdammnis!

Ich sause ein weiteres Mal herunter und packe den untergehenden Glücksboten gerade so noch an der Hand. Mühsam zerre ich ihn an die Oberfläche und binde das Seil so gut es geht an ihm fest. Dann ein weiteres mal nach oben und nun gelingt es uns, ihn mit vereinten Kräften hoch zu ziehen. Endlich ist er oben und ich gönne es mir, eine Minute lang nur zu sitzen. Was für eine Schlacht. Ich schaue auf meine Hände, das Wasser hat das Blut daran abgespült, aber ich habe gerade zwei Tieflinge getötet. Zwei intelligente Wesen, die mir eigentlich gar nichts getan hätten, wenn ich sie nicht angegriffen hätte. Ich seufze schwer und hoffe, dass dies alles wirklich notwendig war. Während die beiden Kleriker wieder einmal sich gegenseitig ihrer Hochachtung versichern, sich gegenseitig loben und sich auch dann heilen, sammle ich das Kurzschwert der Halbdämonin ein. Schöne Arbeit, aus Westtor mit hübschen Verziehrungen. Liegt gut in der Hand, spontan entscheide ich mich, dass dies nun mein Kurzschwert ist. Lia und Xana sind schon ganz hibbelig und wollen das Schiff untersuchen. Also gut.

Ich gehe voran in die Tiefe des Schiffes, als erstes kommen wir zur Kapitänskajüte. Sorgfältig suche ich nach Fallen, kann aber nichts erkennen. Von drinnen höre ich ein seltsames Pfeifen. Ich überlege kurz, ob ich vielleicht lieber von außen durch ein Fenster hinein soll, kommt mir dann etwas übertrieben vor, schließlich ist nichts zu sehen, was mich an eine Falle glauben lassen würde. Vorsichtig öffne ich die Türe und flammende Runen tauchen vor mir in der Luft auf. Oh oh! Einen Herzschlag später durchzucken mich furchtbare Schmerzen, das hat jetzt weh getan! Schwer durchgebeutelt richte ich mich wieder auf. Das war jetzt nicht schön gewesen. Wie konnte ich nur die Runen übersehen?

Hinter der Türe ist eine geräumige Kajüte. Was mir sofort ins Auge fällt, neben einer Truhe, einem Schreibpult und einem Schrank, ist eine grotesker Sockel im Zentrum der Kabine. Der Sockel besteht aus deformierten, schreienden Gesichtern aus dunklem Stein, durch deren Mundöffnung die Zugluft pfeift. Oben auf der Spitze ist ein Objekt, das ich instinktiv als Ei bezeichnen würde. Es hat eine schwarze Oberfläche, die mit grünen Adern durchzogen ist. Es ist oben deformiert worden und sieht nicht gerade vertrauenerweckend aus.

„Da ist ein Schutzkreis darum herum!“, warnt Xana, deren Augen im arkanen Feuer blitzen.

„Soll der Schutzkreis Eindringlinge draußen halten oder das Ei drinnen?“ Die hübsche Halbelfe legt den Kopf schief und studiert den Kreis intensiv. „Ich denke, er wirkt eher nach innen als nach außen.“

Wir beschließen dieses Ding fürs erste zu ignorieren und den Rest zu plündern. Also bewege ich mich vorsichtig daran vorbei, ohne den Kreis zu berühren und suche bei der Truhe nach Fallen. Wieder finde ich nichts und knacke das Schloss mit Leichtigkeit. Ich bin trotzdem vorsichtig und stelle mich so hin, dass eine potentiell doch vorhandene Bolzenfalle mich nicht trifft. Es gibt tatsächlich eine Bolzenfalle, die aber nicht losgeht. In der Truhe liegt ein schönes Kleid, das sehr offenherzig geschnitten ist. Oh! Das ist genau das richtige für das Mittsommerfest. Meins! In einem Beutel sind sorgfältig jeweils noch zusätzlich sechs Kekse, anders kann ich das Zeug nicht beschreiben, eingewickelt. Ich habe keine Ahnung, was das ist, aber es verschwindet in meinem Beutel. Dann finde ich eine schöne Schatulle, die einen schönen Satz von Goldschmuck enthält, also Ohrringe, Halskette und ein Anhänger. Dazu finden wir noch einen Beutel mit Goldmünzen, den ich sofort aufteile. Ich bin ja so was von blank.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 11. Februar 2008, 14:09:07
20. Tarask Das Jahr der Visionen 731 TZ Blutstrotzer

Als nächste nehme ich mir das Schreibpult vor, das zwei Schubladen enthält, aber keine Fallen. In einer Schublade finden wir eine Flasche Wein von der berüchtigten Sorte „Sommertraum“. Gleich mal weg mit dem Teufelszeug. Dazu liegt da noch ein langstieliges Pfeifchen und entsprechend abgepackte Pulver. Das ist ebenfalls Teufelszeug, macht einen nur Wirr im Kopf! Es findet sich noch eine Art Logbuch, das aber auf Infernalisch geschrieben ist. Ich werde nicht ganz schlau draus. Als nächstes der Schrank, der ein paar Sätze wirklich verrucht geschnittener Kleidung beinhaltet. Die teilen Xana und ich schwesterlich unter uns auf, während Lia sich eine Lederrüstung schnappt. Steht ihr besser als die ausgeliehene. Während Xana und ich uns noch die Kleider und Stiefel betrachten, geht Lia schon mal runter in die Mannschaftsquartiere und Lagerraum. Ich warne sie noch davor, alleine los zu ziehen, aber sie ignoriert mich. Nun ja, sie ist selber groß.

Schließlich kommt Lia mit einem Beutel mit Gold zurück, den sie laut Glücksbote Ryan behalten darf, weil sie ja ihre komplette Ausrüstung verloren hat. Ich werfe ihm einen bösen Blick zu, da es allein ihre eigene Schuld war, dass es überhaupt so weit gekommen ist. Aber ich stehe wohl mit dieser Meinung alleine da. Klar, die anderen haben auch kein kleines Kind zuhause. Aber in dem Mannschaftsquartier, der gleichzeitig auch der Frachtraum ist, befindet sich eine Kiste mit infernalischen Schriftzeichen. Die schauen wir uns an. Die Kiste ist recht groß und massiv. Einer der Sätze leuchtet magisch in tiefem Rot. Die anderen Fünf scheinen mit Blut oder einer so aussehenden roten Farbe geschrieben zu sein. Man muss da echt keine Geheimschriften entschlüsseln können, um das als Warnung zu verstehen. Sie ist verschlossen und wir haben keinen Schlüssel dafür gefunden. Offensichtlich scheint sie nicht weiter gesichert zu sein. Ich schnappe mir einen Besen und verschiebe die Truhe etwas. Dabei biegt es den Stiel bis kurz vor dem zersplittern durch, aber sie lässt sich verschieben, ohne dass etwas explodiert.

Da ich mich nicht traue, sie ohne wirklichen Schutz zu öffnen, beschließen wir, sie mitzunehmen. Schlachtenrufer Dolon und Glücksbote Ryan übernehmen die Aufgabe, die Kiste auf unser Boot zu schleppen. Auch verstauen wir unsere Beute. Die Schatten sind inzwischen lang geworden. Schätze mal, dass wir noch für zwei Stunden Tageslicht haben. Jetzt ist die Frage, was wir mit dem seltsamen Ei machen wollen. Darüber entbrennt eine hitzige Diskussion. Ich glaube, soviel wie heute haben wir noch nie uns über verschiedene Vorgehensweisen gestritten. Keiner von uns weiß, was das „Ei“ wirklich ist. Fakt ist, dass es in einem Schutzkreis gehalten wird und auf einem überaus geschmacklosen Sockel steht.

Möglichkeit eins wäre, zwei segeln zurück, holen Havard Repp und er entscheidet. Knackpunkt eins wäre eben, wir müssten uns dazu trennen, die Repp holen gehen, sind leichte Beute für unseren Assassinen. Knackpunkt zwei ist, Havard Repp wäre erst nach Einbruch der Nacht hier. Zeit ist etwas, was wir wirklich nicht haben. Ganz abgesehen davon, dass ich keinem von uns wirklich zutraue, bei Nacht mit dem Boot sicher zu segeln, ohne auf eine Untiefe oder gar schlimmer, auf ein Riff aufzulaufen.

Möglichkeit zwei, wir zerstören es. Problem hierbei ist, wir haben keine Ahnung, was dabei alles passieren kann. Vielleicht es auch eine Art Explosionskörper. Darüber können wir nur spekulieren. Vorteil wäre halt, wir sind in fünf Minuten weg. Falls wir das überleben….

Möglichkeit drei wäre, wir lassen es einfach hier und überlassen es sich selbst. Das gefällt auch niemanden. Hier gibt es viele Krabbenfischer und wenn die mitbekommen, dass die Blutstrotzer bar jeder lebenden Besatzung ist, werden die das Plündern, was wir liegen gelassen haben. Und ich halte es für keine gute Idee, denen das Ei zu überlassen.

Möglichkeit vier, wir nehmen das Ei mit. Da wir nicht in der Lage sind, das große Schiff wirklich zu segeln, müssen wir es von hier entfernen und auch hier sind die Folgen unabsehbar. Schließlich bilden sich zwei Gruppen, die hübsche Hexenmeisterin Xana, welche eher das Ei behalten würde, wäre mit Glücksboten Ryan dafür,  trotz aller Gefahren und Hindernisse Magister Repp zu holen. Die Bogenschützin Lia, Schlachtenrufer Dolon und ich sind dafür, dass Ei zu zerstören, da Zeit ein entscheidender Faktor ist. Wirklich wohl ist mir dabei nicht, aber die Alternativen sind für mich noch schlechter zu akzeptieren. Die Mehrheit hat entschieden. Wir beschließen, dass Lia mit ihrem Bogen darauf schießen soll, während wir anderen in Bereitschaft in der Nähe bleiben, falls irgendetwas Unangenehmes heraus kommt.

So quetsche ich mich mit Xana soweit wie möglich entfernt an die eine Wand, während die beiden Kleriker uns gegenüber Stellung beziehen. Ich binde mir noch ein Tuch vor dem Mund, falls eine giftige Wolke aus dem Ei entweichen sollte. Ich küsse durch das Tuch das Abbild meiner Schutzgöttin, führe es an die Stirn und an meine Brust. Möge Tymora uns beistehen!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 13. Februar 2008, 16:31:02
20. Tarask Das Jahr der Visionen 731 TZ Blutstrotzer

Lia spannt ihren Bogen und der Pfeil zischt zielsicher aus knapp drei Schritt Entfernung auf das Ei zu. Der Pfeil prallt ab, hinterlässt aber einen Riss. Das Pfeifen der hohlen Münder steigert sich zu einem infernalischen Kreischen und zwei durchscheinende Gestalten aus Schwärze erscheinen vor uns aus einer Explosion aus Dunkelheit, die verdammt weh tut. „Alles wird Gut!“ und der Großteil der Wunden aus dieser Explosion und von den Runen an der Tür, die bis jetzt von den Herren Klerikern nicht für nötig befunden wurden, zu versorgt zu werden, schließen sich augenblicklich durch die Macht des magischen Gürtels. Was in aller Welt ist das schon wieder? Sind das Schatten? Wie das Wesen in der Kugel im Labor der Magierin im Kollegiat? Das wird jetzt unangenehm für uns werden. Tymora hilf!

Und Tymora hilft. Während wir noch vor Schreck wie erstarrt sind, reißt Glücksbote Ryan sein heiliges Symbol hoch. „Im Namen Tymoras! Geht mir aus den Augen!“ Und wahrlich, sein Symbol erstrahlt im reinen Licht und die beiden Schatten kreischen gepeinigt auf. „Meeerrrkt eeeuuuch uunseree Worteee! Deeer Kööönig wiiird kooommennnn!“ Dann weichen sie zurück und sickern durch die Wand. „Lange wird sie das nicht aufhalten!“ Wir müssen das Schiff versenken, sofort! Also schütten wir die Alkoholvorräte der Mannschaft aus und brennen es ab. Gerade als die Schatten wieder kommen, verlassen wir das brennende Schiff. Schon bald brennt der Zweimaster lichterloh und ich hoffe, dass die Flammen ausreichen, um das Ei zu zerstören. Brennend sinkt das Schiff, bis nur noch die Masten aus den Fluten herausragen. Ich hoffe, wir haben das Richtige getan. Das vielleicht nicht, aber aus unserer Sicht gab es einfach kein richtig oder falsch, sondern nur ein praktikabel oder hohes Risiko. Wir werden später nachsehen, ob das Ei nun vernichtet ist oder nicht.

Kurz vor Sonnenuntergang erreichen wir den Hafen und geben das Boot zurück. Mühsam schleppen wir die Kiste ins Kollegium, wo wir Havard Repp erstmal ausführlich Bericht erstatten. Er kann sich auf das Ganze auch nicht so den Reim machen. Und er ist auch nicht gerade über die Kiste begeistert. „Ich werde Zeit brauchen, bis ich sie gefahrlos öffnen kann. Kümmert ihr euch erstmal um die anderen Probleme.“ Ja, da steht noch einiges aus. Kanalisation ausspähen, den Assassinen ausschalten, den Maske Tempel auf unsere Seite ziehen und natürlich am Ende Larna ausschalten. Wir haben einen ganzen Tag für die Blutstrotzer und die Verhinderung des Rituals gebraucht. Wenigstens ist jetzt das Tieflingsproblem aus der Welt. Aus dieser Richtung wird Larna keine Unterstützung mehr bekommen. Besonders da Havard Repp jetzt auch die überaus negativen Informationen über die Tieflingsbotschafterin aus Westtor durchsickern lassen kann. Nach kurzer Beratung entschließen wir uns, die Kanalisation um Larnas Lagerhaus herum anzusehen.

Aber vorher bringen wir noch die Beute in Sicherheit. Meine Kleine ist ganz aus dem Häuschen, als sie mich sieht. Trotz keiner Gruselgeschichten ist sie auch jetzt sehr hibbelig. Och Kleines, alles wird gut. So kenne ich sie gar nicht. Ich habe wirkliche Mühe, sie ins Bett zu bekommen, nachdem wir noch alle etwas gegessen haben. Es dauert eine Weile, bis ich sie in den Schlaf gesungen habe. Dann können wir aufbrechen. Aber leider wird Schlachtenrufer Dolon von seinem Tempelvorsteher zurück gehalten, der ihm noch eine Aufgabe aufbrummt, sodass er uns nicht begleiten kann. Das ist natürlich schlecht, aber Tempeldienst scheint bei einer Organisation wie die Kirche des Tempus wohl vorzugehen, solange keine Schlacht ansteht und das ist wahrlich nicht der Fall.

Aufklärung der Kanäle. Dies ist mein Element und ich führe uns so nahe wie möglich an Larnas Lagerhaus heran in eine Nebengasse, wo es einen schmalen Zugang zur Kanalisation gibt. Wir wuchten die Platten auf und ein dunkles Loch öffnet sich vor uns. Leider befinden sich hier keine Kletterhilfen. Ich nehme mein Seil mit den Knoten und werfe es so kunstvoll über den Hals eines Wasserspeiers, dass ich später das Seil bergen kann. Als erster geht Glücksbote Ryan in die Tiefe. Und leider wortwörtlich, denn er kann sich nicht am Seil festhalten, rutscht ab und kommt mit einem lauten Platschen unten auf. Autsch!

„Aber Glücksbote Ryan, du hast doch vorhin erst ein Bad genommen.“ Ein wüster Fluch antwortet mir. Als nächste saust Xana in die Tiefe, die auch abrutscht, aber wenigstens von Ryan vor einem Bad in der Kloake bewahrt wird als er sie Galant auffängt. Lia stellt sich etwas geschickter an und kommt heil unten an. Als letzte arbeite ich mich in die Tiefe vor und springe auf den steinernen Steg am Rand des Kanals. Die Kanäle wurden vor Jahrhunderten von Zwergen angelegt. Das Mauerwerk ist so gut wie fugenlos, die Steine besser behauen als in einem menschlichen Gebäude für reiche Leute. Die Decke der Kanäle ist gewölbt, der Fluss etwa zwei Schritte breit, auf jeder Seite ist ein fast ein Schritt breiter Gang. Eng ist es hier wirklich nicht.

Lia weist mir den Weg und ich laufe als erste, immer ein Auge auf Fallen oder andere Gefahren. Aber wir stellen sehr bald fest, dass jeder Weg zu Larnas Lagerhaus irgendwann vor einem von Zwergen gefertigten adamantenen Gitter endet. Angeblich kann man diese Gitter mit einem Schlüssel öffnen und ich sehe auch ein Schlüsselloch. Ich spähe hinein und packe dann ohne einen Versuch zu starten meinen Taster wieder ein. Das übersteigt mein Können bei weitem. Aufbrechen ist auch nicht möglich, dazu sind die Gitter viel zu massiv. Jetzt haben wir wieder das gleiche Problem wie mit der Ankerkette. Blöd!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 15. Februar 2008, 17:03:57
20. Tarask Das Jahr der Visionen 731 TZ Chondathan  Kanalkavernen

Also suchen wir einen anderen Weg. Wir drehen um und Lia tüftelt eine neue Route aus. Auf einmal sausen auf der uns gegenüberliegenden Seite unzählige Ratten über den Pfad am Rand entlang. Wir machen uns kampfbereit und harren der Bestie, welche einen Rattenschwarm so in Panik versetzen kann. Nach wenigen Augenblicken sehen wir eine sich bewegende schwarze Pfütze über den Weg gleiten. Das muss ein lebendiger Schleim sein, davon habe ich schon gehört, aber nie einen gesehen. Da wir nicht herausfinden wollen, ob das Ding schwimmen kann, machen wir, dass wir es sicher auf dieser Seite passieren.

Aus einiger Entfernung vernehme ich einen herzhaften Fluch und kann auch den Schein einer Lichtquelle ausmachen. Wir schleichen so leise wie möglich weiter und können schließlich einen Blick erhaschen. Vor einem dieser verdammten Adamantgitter steht ein in einen braunem Kapuzenumhang gehüllten Mann, der in einem Buch blättert und schließlich eine arkane Formel murmelt. Aus seinen Fingerspitzen kommt eine magische Entladung, die eindrucksvoll Blitze schlagend über die Gitter wandert und dann erlischt. Ich glaube, das ist unser netter Tippgeber von vor ein paar Tagen. Lia senkt ihren Bogen und wir schleichen uns weiter an ihn an.

„Ah, ihr seid schon besser geworden“, meint der Mann, als wir etwa zwanzig Schritt an ihn heran gekommen sind. „Aber immer noch nicht gut genug.“ „Seid Gegrüßt!“, erwidere ich und löse mich aus den Schatten. „Die Gitter sind ein wirkliches Hindernis.“

„In der Tat, in der Tat. Diese Zwerge und ihre Verschwendung von Perfektion an so was Profanes. Als ob das hier noch jemand zu Gesicht bekommen würde. Aber so sind sie eben, die Zwerge. Jede Arbeit ein Meisterwerk für die Ewigkeit!“ Resigniert klappt er sein Buch zu und steckt es ein. „Aber mit einem Schlüssel kommt man hier durch. Leider gibt es nicht besonders viele. Die meisten sind im Laufe der Jahrhunderte verloren gegangen. Die Schildwacht hat einen. Larna hat einen. Und der Wächter rückt ungern weitere heraus.“ fährt der Kapuzenmann fort.

„Der Wächter?“ „Sagrell, der Letzte vom Orden der Kavernenwächter. Wenn man sein Vertrauen gewinnt, bekommt man einen Schlüssel. Leider schaffte ich es nicht. Aber ihr könntet es versuchen. Und wenn ihr den Schlüssel habt, könntet ihr mir ihn kurz überlassen und ich würde eine Kopie anfertigen.“ Das hört sich gar nicht so verkehrt an. „Wenn ihr mit ihm Kontakt aufnehmen wollt, sprecht mit einem Zwergengesicht an der Wand, die gibt es alle fünfzig bis hundert Schritt.“ Wir bedanken uns für die weitere Hilfe und ziehen Leine. Der Typ hat echt was drauf. Leider hat er auf meine bohrenden Fragen in dieser Richtung nicht wirklich befriedigend geantwortet. Schade.

„Wir möchten eine Audienz beim Kavernenwächter.“ Ich komme mir etwas blöd vor, als ich mit einem Zwergengesicht aus Stein rede, dass einen O förmigen Mund hat. „Folgt dem Pfeifen!“ hören wir die Antwort und tatsächlich ist in der Nähe ein Pfeifen zu hören. Das kommt aus einem weiteren Zwergengesicht, das dann verstummt und in der Ferne ist nun das Geräusch zu hören. So folgen wir den Geräuschen. Hier und da sind Gitter, die aber nach oben in die Decke fahren, als wir vor ihnen stehen. Mir ist das Ganze etwas suspekt. Wie kann ein Zwerg das alles bewerkstelligen? Diese Kanalisation ist mehr als nur Stein und Adamant.

Schließlich werden wir in einen trockenen Gang gelotst und kommen in einer Kuppelhalle heraus. Die Decke ist sicherlich sechs Schritt hoch. Inzwischen habe ich total die Orientierung verloren. In der Mitte des Raumes steht die Statue eines Zwerges auf einem niedrigen Sockel. Die Statue ist sicherlich ihre vier Schritt hoch. Der Zwerg trägt in der einen Hand eine Laterne, in der anderen eine Axt. Diese Statue scheint Sagrell selbst zu sein. Und damit meine ich nicht, dass dies eine Statue von ihm ist, sondern dass diese Statue Sagrell ist. Wir bekommen einen kurzen Vortrag über den Orden der Kavernenwächter zu hören. Dieser Orden ist unangesehenste aller Zwergenorden, da die Wächter alleine im Dreck anderer ihren einsamen und unbesungenen Dienst verrichten. Immer mit einem Stiefel im Grab, der andere im Unrat. Und doch ist die Verteidigung und die Reinhaltung der Kanalisation vor den Abscheulichkeiten ein ehrenvoller Beruf. Der steinerne Zwerg scheint die Auffassung zu haben, dass wir dem Orden beitreten wollen. Aber wenn wir als Ordensmitglieder einen Schlüssel bekommen, warum also nicht?
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 18. Februar 2008, 22:38:45
20. Tarask Das Jahr der Visionen 731 TZ Chondathan  Kanalkavernen

Aber bevor wir dem Orden beitreten können, müssen wir erst zwei Tests bestehen. Einer davon wäre, eine seiner Verteidigungsanlagen zu entsiegeln. Mitglieder der Schildwacht hätten einen seiner Mechanismen verstopft. Das müssen wir beheben. Na, wenn es weiter nichts ist. Der Zwerg oder was auch immer Sagrell sein mag, weist uns den Weg durch die Kanäle. Schließlich passieren wir einige halb aufgelöste Rattenkadaver und dahinter kriecht ein Schleim hervor. Oh oh! Ich ziehe meine Schleuder und gebe dem Ding aus sicherer Entfernung eine Kugel zu schmecken. Das tut ihm doch etwas weh und es kommt auf uns zugeflossen. Ein allgemeiner Hagel von Pfeilen von Lia und Kugeln von Xana und mir gehen auf das Ding nieder. Glücksbote Ryan geht nach vorne, um ihn aufzuhalten und haut in den Schleim rein. Das Teil zerplatzt regelrecht und überschüttet ihn mit einer stark ätzenden Säure. Sein Panzer dampft und wir helfen ihm, das sich zersetzende Metall loszuwerden. Mist, das war sein guter Bänderpanzer, der sich gerade vor seinen Füßen auflöst.

Ryan macht keinen glücklichen Eindruck, als er äußerst missmutig den Überrest des Griffes von seinem Morgenstern wegwirft und den wenigen Überresten seiner Rüstung einen wütenden Tritt verpasst. Das ist in der Tat äußerst ärgerlich. Aber eine wertvolle Lektion für die Zukunft. Schleime nicht im Nahkampf angreifen. Gut zu wissen. Xana drückt Ryan mit einem aufmunternden Lächeln ihren Dolch in die Hand. Es gibt Männer, die für so ein Lächeln sterben würden, Ryan sieht nur finster den Dolch an und dreht sich um. Wir gehen unseren Weg weiter und erreichen wohl den Ort der versiegelten Verteidigungseinrichtung. Es handelt sich um eine Gruppe aus vier steinernen Zwergen, von denen jeder in einer Himmelsrichtung blickt. Die stehen auf einem Sockel, der von einem etwa um fünf bis acht Schritt breitem Wassergraben umgeben ist, je nachdem, von welcher Seite man kommt. Die Zwerge haben aufgerissene Münder, die mit einer harzigen Substanz verstopft sind. Das muss das Siegel sein.

„Ich kann das mit meiner Magie bewerkstelligen.“ Xana hüpft schier übermütig auf und ab. Wir gehen so nah wie möglich trockenen Fußes heran, dann wirkt Xana ihre Magie. So was will ich auch können! Einer der Harzklumpen löst sich und fällt ins Wasser. Es gibt ein Geräusch, als ob jemand tief Luft holen würde, dann ist ein starker kalter Lufthauch zu spüren, der schnell unangenehm wird. Kälte tötet Ungeziefer. Aber dieser Luftzug setzt einen der Müllberge in Bewegung. Oder besser gesagt, was sich darunter befindet. Ein großes Wesen steigt aus dem Unrat hervor. Es hat bräunlichschmutzige Haut, ein riesiges Maul und zwei lange Tentakeln. Iiiks!

Ich lege mit fliegenden Händen einen Stein in meine Schleuder und katapultiere ihn mit aller Wucht in das offene Maul. Ich treffe gut, Zähne splittern und das Ding hat wortwörtlich schwer daran zu schlucken. Lia und Xana lassen ebenfalls Kugeln und Pfeile hageln. Ryan schaut missmutig auf seinen Dolch. Aber bevor es ihm langweilig wird, zuckt ein Tentakel vor und greift ihn sich. Und der andere schnappt sich Xana, die erschreckt aufkreischt. Beide werden zu dem Ding ins Wasser gezogen, das aber weniger tief zu sein scheint, als ich geglaubt habe. Das sieht nicht gut aus. Während Lia Distanz gewinnt, werfe ich resigniert meine Schleuder weg und ziehe mein neues Kurzschwert. Ich springe ins brackige Wasser und arbeite mich an das Ding heran. Es versucht nach mir zu beißen, aber ich kann gerade im letzten Moment meinen Kopf zur Seite ziehen. Das Ding hat vielleicht mal einen Mundgeruch!

Gegen Mundgeruch hilft guter ehrlicher Stahl in geschickter Hand und ich lasse mein neues Kurzschwert vorzucken. Es ist etwas ungewohnt, nicht mit meinem Rapier zu kämpfen, aber diese Waffe ist einfach besser ausbalanciert. So ramme ich denn nun das Schwert mit voller Wucht in die zähe Haut der Kreatur an der Stelle, wo ich lebenswichtige innere Organe vermute. Gepeinigt brüllt das Vieh auf. Derweil spickt Lia von der anderen Seite tapfer das Monster aus sicherer Entfernung mit Pfeilen. Ein weiterer Stich und weitere Pfeile beweisen dem Ding schließlich, dass es sich etwas übernommen hat. Endlich können sich Xana und Ryan aus der Umklammerung der nun kraftlosen Tentakel lösen. Beide sehen nicht gut aus. Und das liegt nicht nur am unfreiwilligen Bad im Wasser der Kanalisation.

„Das war heute dein drittes Bad, Ryan!“, versuche ich zu scherzen, aber für Galgenhumor hat Ryan zurzeit keine Ader. Er schaut mich nur überaus finster an. Ich muntere ihn etwas auf, indem ich einen meiner Heiltränke gebe. Zuerst will er ablehnen, aber ich bestehe  darauf. Trotzdem steckt er ihn nur weg, ohne ihn zu benutzen. Da wir jetzt schon im Wasser sind, können wir nun auch zu dem Podest mit den vier Zwergenstatuen waten und die harzigen Klumpen von Hand entfernen. Es ist zwar etwas Kletterei, aber schließlich schaffen wir es dieses Lüftungsding wieder in Funktion zu setzen. Es wird deutlich kälter und die Stimme Sagrells ertönt aus der Wand, dass diese Mission erfolgreich erledigt wurde. Erfolgreich ja, aber für welchen Preis?
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 20. Februar 2008, 12:44:52
20. Tarask Das Jahr der Visionen 731 TZ Chondathan  Kanalkavernen

Siegreich, aber in keiner guten Stimmung kehren wir zurück zu der kleinen Kuppelhalle von Sagrell. Dieser Sieg hat Glücksbote Ryans teure Rüstung gekostet. Hoffentlich lohnt sich dies alles hier am Ende auch für uns. Durch den taktischen Fehler Lia allein schlafen zu lassen, hat sie ihre Ausrüstung und Beute verloren. Und jetzt hat es den Glücksboten erwischt, ohne dass er dafür wirklich etwas konnte. Tymoras finstere Schwester scheint wahrlich ihren pechbringenden Fluch auf ihn geworfen zu haben. Bei dem Gedanken umklammere ich mein Amulett, küsse es und führe es an Herz und Stirn, um mich vor Beshaba zu schützen.

Der Zwerg ist voll des Lobes. Unsere Tat- und Kampfkraft hätten wir erfolgreich unter Beweis gestellt, aber ein Wächter der Kavernen brauche auch einen wachen und gewitzten Geist. Ein Sockel erhebt sich aus dem Boden. Im Innern ist ein erhöhtes Dreieck, das für ein Sechseck einen Freiraum hat. An jeder Ecke des Dreiecks ist das Zeichen für Neun in Dethek zu sehen. Sechs Dreiecke, die von eins bis sechs durchnummeriert sind, liegen darum herum. Ah, ich verstehe, man muss die Dreiecke so einführen, dass in jeder Ecke die Summe Neun erreicht wird. Das ist leicht. Während die anderen noch überlegen, packe ich die Dreiecke und führe sie so ein, dass es immer eine Neun gibt. „Wahrlich, ihr habt einen wachen Geist. Die Prüfung ist hiermit bestanden. Ihr seid nun Mitglieder im Orden der Kavernenwächter. Der Segen Moradins ist nun mit euch und jeder Zwerg wird wissen, welch schwierige Aufgabe ihr übernommen hat.“ Die Statue bewegt sich auf ihren Sockel und streckt die Arme nach vorne. Obwohl sonst nichts weiter Sichtbares passiert, fühle ich mich auf einmal gesünder und die Sprache der Zwerge ist auf einmal in meinem Kopf.

„Ich will hier ja nicht die Söldnerseele heraushängen lassen, aber ist diese Aufgabe mit einer Vergütung verbunden? Schließlich habe ich ein kleines Kind zu versorgen.“ Dies ist leider nicht der Fall. Aber wenigstens haben wir jetzt einen Schlüssel. Und in Zukunft werden wir immer, wenn wir seinen Ruf hören, zu ihm hierher kommen müssen, um eine Aufgabe zu übernehmen, die er nicht alleine vollbringen kann. Nun, so soll es wohl sein. Wir verabschieden uns und gehen nun dahin, wo Larna ihr Versteck hat. Der Kapuzenmann ist nicht mehr da. Also öffne ich das Tor mit dem nun vorhandenen Schlüssel und wir sind in dem Bereich, wo Larna ihr Versteck hat. Schließlich finde ich eine Geheimtüre und den Knopf, der die Türe öffnet. Ich suche weiter und finde einige daran gekoppelte Fallen. Ich könnte die zwar nun entschärfen, aber das könnte jemand später bemerken. Wir haben den Eingang gefunden und hier durch werden wir angreifen. Aber erst morgen. Dieses Problem hätten wir nun gelöst. Fehlt nur noch der Assassine und der Tempel des Maske, bevor wir das Lagerhaus stürmen können.

Aber das werden wir wohl erst morgen in Angriff nehmen können. Jetzt sind wir verwundet, fast bar jeder Magie und Ryan hat keine Ausrüstung. Das Seil hängt noch da und ich klettere als erste hoch. Kaum bin ich oben, treten vier vermummte Gestalten in die Gasse. Oh oh! Ich greife nach meinem Kurzschwert und ziehe blank. Im ersten Moment denke ich, wir haben den Assassinen und seine Gehilfen vor uns. Dann wirft einer von ihnen mir einen Beutel zu. Instinktiv fange ich ihn auf. Es ist ein Beutel voll Gold. „Maske interessiert dein Gold nicht.“ Aha? Sieht so aus, als ob der Tempel des Maske nun endlich mit uns in Kontakt tritt. Die anderen klettern inzwischen ebenfalls hoch und wir bilden so etwas wie eine Abwehrlinie. Jetzt hätte Dolon doch noch seine Schlacht bekommen. Vier gegen Vier und wir sind verwundet, ohne Magie und teilweise ohne Rüstung und Waffe. Nicht gut.

„Gut, dass ihr endlich in Erscheinung tretet. Ich glaube, wir sollten wegen Larna Maran reden“, versuche ich in die verbale Offensive zu gehen. „Die Tempelvorsteher sind nicht an einem Gespräch interessiert. Schnappt sie euch!“ Der vermummte Sprecher setzt sich blitzschnell in Bewegung und schlägt mit bloßen Händen auf Glücksbote Ryan ein. Ich löse mich aus meiner Erstarrung und greife den mir gegenüberstehenden Kontrahenten an, bevor der reagieren kann. Mein Kurzschwert findet zielsicher wichtige Organe und ich glaube, er ist tot, bevor er überhaupt den Boden berührt. Einer der anderen geht schräg vor, holt bunten Sand aus seiner Tasche und verwirrt damit die hübsche Halbelfe und Lia. Der andere macht das gleiche mit mir. Mein Geist wird angegriffen und mein Willen reicht nicht aus, mich dagegen zu wehren. Überall bunte Blitze. Schön! Dann falle ich und nur noch Schwärze ist um mich herum. Heute ist kein guter Tag zum Sterben.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 22. Februar 2008, 12:25:51
20. Tarask Das Jahr der Visionen 731 TZ Tempel des Maske

Als ich aufwache, ist Dunkelheit um mich herum. Ich liege auf dem Bauch. Mühsam rolle ich auf den Rücken, mein Kopf fühlt sich unglaublich schwer an. Kein Wunder, da ich eine eiserne Maske zu tragen scheine. Durch einen engen Mundschlitz sickert etwas diffuses Licht herein. Gefesselt bin ich nicht. „Ah, die Gefangenen werden wach. Ihr fragt euch sicher, warum ihr noch lebt.“ In der Tat, denke ich. „Nun, wir beobachten eure Taten schon eine gewisse Weile und Maske ist durchaus zufrieden mit eurem Werk. Ihr lügt, stehlt, tötet. Aber leider steht ihr auf der falschen Seite. Larna gehört die Zukunft, Renya ist nur noch traurige Vergangenheit. Diese Stadt braucht eine neue Gilde, nachdem Luzius so unrühmlich von uns gegangen ist. Nun, da ihr euch als äußerst viel versprechend, aber auch als sehr dickköpfig herausgestellt habt, hat der Tempel des Maske beschlossen, euch zu eurer eigenen Sicherheit in Gewahrsam zu nehmen, bis diese kleine Auseinandersetzung zwischen Zukunft und Vergangenheit ihr uns genehmes Ende gefunden hat. Also genießt die Zeit in Sicherheit.“

Na toll! Ich versuche verzweifelt irgendeinen lockeren Spruch anzubringen, aber mir will einfach nichts einfallen. „Arbak, bewache die Gefangenen und fresse sie nicht auf. Das würde dir übel aufstoßen.“ „Arbak hört und gehorcht, Meister“, antwortet eine gutturale Stimme. „Sie müssen hungrig sein, mach ihnen was zu essen.“ „Sehr wohl, Meister.“ Dann hören wir Schritte und sind alleine. Arbak hört sich gerne selbst reden und lässt sich leicht aufsticheln. Aber erst mal die Lage sondieren. Wir sind nicht gefesselt, aber die Masken sind mit einem Gurtsystem an unseren Schultern verankert, auf dem Rücken ist ein einfaches Schloss, welches dieses verschließt. Leider habe ich nichts mehr an mir, um es zu öffnen. Wir sind alle in einer Zelle untergebracht. Drei Seiten sind rauer, grob behauener Stein. Die Zelle ist etwas über vier Schritt breit und geräumige zehn lang. Die vierte Seite ist mit einem Rostigen Gitter abgedeckt. Der Boden ist mit verfaulenden Stroh und Unrat bedeckt. Besonders in einer Ecke ist wohl der Bereich für die Ausscheidungen angesiedelt.

Glücksbote Ryan hat Glück und findet einen kleinen Knochen, damit kann ich arbeiten. Es ist leider unmöglich, dass ich mein eigenes Schloss öffne. Aber die der anderen bekomme ich nach und nach geöffnet. Jetzt müssen wir nur aus der Zelle heraus und an Arbak vorbeikommen. Ich entwerfe einen gewagten Plan, wie wir beides auf einen Schlag schaffen. Also fange ich an, Arbak zu reizen, was nicht besonders schwer ist. Leider hat er keinen Schlüssel für die Zelle. Aber ich stachle ihn so auf, dass anfängt, wie wild an dem Gitter zu rütteln. Was immer Arbak auch ist, stark scheint er zu sein, denn er fängt an, Gitterstangen aus der Verankerung zu reißen. War es wirklich eine gute Idee, den Ausbruch auf diesem Weg zu bewerkstelligen? So langsam habe ich meine Zweifel. Aber wer wagt, gewinnt. Es fehlt mir, dass ich jetzt nicht mein Amulett küssen und an Stirn und Herz führen kann.

Mit einem Krachen reißt Arbak einen weiteren Eisenstab aus der Verankerung und man kann hören, wie er sich nun durchquetscht. Für die anderen ist es nun Zeit, ihre Masken abzunehmen und sich dem Kampf zu stellen. Aber ihre Linie wird durchbrochen und das Ding grabscht nach mir. Perversling! Und dazu beißt er mich auch noch. Gemein! Das tut verdammt weh und etwas greift obendrein noch meinen Körper an. Ich kann mich aus seinem Griff winden und laufe weg. Eine Wand stoppt mich unfreundlich und mein Kopf dröhnt nicht nur, weil der Helm so vibriert. Die anderen schaffen es mit gemeinsamer Kraft das Monster nieder zu kämpfen. Ryan pumpt die letzte schwache Heilmagie in mich hinein. Was aber kaum Erleichterung verschafft. Ich muss diese blöde Maske loswerden.

In Arbaks Lager findet sich unter anderem eine lange Gabel, die kann ich blind so hinbiegen, dass sie in das Schloss passen könnte. Ich zeige meinen Kameraden, wie sie die Gabel einführen müssen und leite sie dann Schritt für Schritt an, was sie zu tun haben. Leider klappt das so nicht. Xana findet dann bei unserem Wächter ein Messer und so geht’s natürlich auch. Endlich fällt auch meine Maske. Weg mit dem Mistding. Ich fühle mich richtig schummerig und irgendwie ganz träge. Nicht gut, aber nicht zu ändern. Arbak entpuppt sich als ein Atakob, wenigstens bezeichnet Lia dieses Ding, das irgendwie wie ein viel zu großes Insekt auf zwei Beinen aussieht, als solchen. Noch nie habe ich von so einem Wesen gehört. Wir selbst scheinen uns am Ende eines Stollensystems zu befinden. Da es hier nichts weiter zu finden gibt außer einen Kessel mit kochenden Wasser und ein paar halb verdorbenen Lebensmittel, machen wir, dass wir von hier wegkommen. Wir scheinen uns in einer ehemaligen Mine zu befinden. Ich weiß, dass sich am Berg Targris ein paar alte Minen und Brüche befinden. Wahrscheinlich sind wir in solch einer alten Mine.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 25. Februar 2008, 14:40:27
20. Tarask Das Jahr der Visionen 731 TZ Tempel des Maske

Schon bald erreichen wir eine T-förmige Kreuzung. Ein großer Gang führt zu beiden Seiten weiter. Von rechts sind Gesänge zu hören, also gehen wir erstmal links. Als nächstes finden wir eine Schreibstube. Ein alter Mann schreibt gerade etwas in ein Buch, als er unser gewahr wird. Glücksbote Ryan stellt ihm seine Faust vor und der Mann verdreht KO die Augen. Tja, ich hätte ihm ja gerne noch ein paar Fragen gestellt. Aber so wurde wenigstens die Gefahr unterbunden, dass er uns mit einem Schrei verrät. Wir finden hier unsere Wehrgehänge. „Ich habe einen Dolch! Ich bin bewaffnet und gefährlich!“ Ryan fletscht theatralisch die Zähne. „Nicht mal Keulen haben die hier!“ beschwert er sich weiter. An der Wand hängt ein Bild, das im ersten Moment eine Marktszene zeigt. Im Zentrum sind zwei Händler in ein Gespräch vertieft und das sind die einzigen normalen Menschen auf dem Bild. Alle anderen gehen gerade ihrer Art des Maske gefälligen Gewerbes nach. Diebe stehlen, Assassinen zücken ihre Dolche. Aber das Bild ist zum Glück kein Gregor Vern und verwandelt sich demnach auch nicht in etwas Schrecklicheres.

Ich hätte gerne noch meine übrige Ausrüstung, also gehen wir weiter suchen, nachdem wir den armen Mann noch gefesselt und geknebelt haben. Als nächstes kommen wir an einen Schrein. Eine große Maske schwebt im kuppelförmigen Raum. Er ist leer und das sicherlich schon seit längerem. In den offenen Opferschalen liegt allerhand Zeug, aber alles von einer Staubsicht bedeckt. Ryan merkt an, dass man mit dem Zeug sicherlich unsere Verluste ausgleichen könnte. Das wohl, aber ich bin nicht so tief gesunken, einen Tempel zu bestehlen. Wenn er was davon haben will, soll er selber was herausholen. Der Gang geht hier zwar noch weiter, aber das sieht für mich aus, als ob der Teil verlassen ist. Also zurück.

Neben dem Stollen unserer Gefängniszelle finden wir einen weiteren Raum, in dem eine alte Frau gerade an Gewändern näht. An Haken hängen unzählige Robe und Masken. Genau das, was wir brauchen, um uns unerkannt zwischen den Gläubigen bewegen zu können. Die Frau hat im Angesicht unserer Waffen keine Einwände, dass wir uns bedienen. Wir fesseln und knebeln auch sie, nachdem wir sie befragt haben, wo unser restliches Zeug ist. Alles scheint in den Opferschalen des Haupttempels zu liegen, aus dem die mystischen Sprechgesänge kommen. Also nichts wie hin.

Dieser kuppelförmige Raum ist prächtig eingerichtet, Säulen ragen hoch bis zur Kuppel. Drei große Masken schweben im Zentrum. Eine lachende, eine weinende und eine wütende Maske. Erstaunlich, wie man mit ein paar Augenschlitzen eine komplexe Mimik darstellen kann. Hier befinden sich Dutzende vermummter Anhänger. Eine Zeremonie scheint gerade beendet worden zu sein und verschiedene Gruppen haben sich gesammelt und reden leise miteinander. Einer der Maskenträger kommt mir bekannt vor. Die korpulente Gestalt scheint die von Thropp zu sein. Was macht er hier? Verstehe ich jetzt nicht ganz. Freund oder Feind?

Wie auch immer, wir schreiten die Schalen ab und finden unsere Sachen in drei verschiedenen. Das wird knifflig werden. Da dies unsere Sachen sind, habe ich keine Skrupel, sie aus den Schalen zurück zu stehlen. Ryan drängt wieder, mehr mitzunehmen. Und wieder meine ich nur, wenn er was von dem Zeug hier haben will, soll er es verdammt noch mal selber stehlen. Und das „Verdammt“ hat hier keine ausschmückende und Standpunkt klarmachende Bedeutung, sondern seine ureigenste. Xana übernimmt es gekonnt, jeweils die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, während ich unsere Sachen, darunter auch meinen wertvollen Gürtel der Heilung, aus den Opferschalen zurückhole. Kaum bin ich fertig, kommt eine der maskierten Gestalten auf mich zu. Verdammnis!

„Und, hast du dich für eine Seite entschieden?“ Ich überlege mehrere Sekunden, was das zu bedeuten hat. „Natürlich“, meine ich so neutral wie möglich. Die Gestalt nickt und geht weiter. Was war das jetzt? Ich werde nicht ganz schlau draus. Wie auch immer, Zeit zu verschwinden. So sammeln wir uns auf der anderen Seite und gehen den Weg weiter entlang. Schließlich kommen wir an eine unbewachte Pforte und schlüpfen in einen weiteren Stollen. Für einen geheimen Eingang stehen hier viel zu viele maskierte Statuen herum. Ein Mann kommt uns entgegen und mustert uns seltsam in unseren Roben. Die sollten wir vielleicht mal wieder ausziehen. Wir sind tatsächlich unter dem Tagris am alten Bruch, wo einst die Gründerväter Chondathans die ersten Steine für die Stadtmauer brechen ließen. Jedenfalls treten wir aus einen der alten stillgelegten Stollen ins Sternenlicht.

Nach dem Stand der Selune ist es später, als gedacht. Bis zur Dämmerung sind es keine drei Stunden mehr. Verdammnis! Wir haben viel zu viel Zeit verloren. Aber wenigstens wissen wir jetzt, woran wir sind. Zeit der guten Renya Bericht zu erstatten. Angeschlagen schleichen wir uns durch das nächtliche Chondathan. Zwei übermüdete Wächter begrüßen uns am Brunnenhaus. Die gute Frau Harloff ist noch auf und hört sich mit gerunzelter Stirn an, was uns alles widerfahren ist. Dass der Tempel sich gegen uns stellt, ist natürlich schlecht, aber nicht zu ändern. Jetzt ist nur noch der Assassine Arian Hellweth aus dem Weg zu räumen.

Wir besprechen mehrere Vorgehensweisen, aber wir sind zu angeschlagen, um uns ein weiteres Gefecht zu liefern. Das hätten wir gestern machen müssen, jetzt ist es dazu zu spät. Nicht gut. Wir haben ja noch einen Ansatzpunkt. diesen Egor Abor, den man im Fürsten Orlandur finden kann. Sollten wir vielleicht heute Nachmittag in Angriff nehmen. Und dann den finalen Angriff am Besten heute Nacht oder im Morgengrauen. Aber das können wir noch später bereden. Mühsam machen wir uns auf zum Tempel des Tempus. Unterwegs kommt Lias Rabe angeflogen und setzt sich auf deren Schulter. Beinahe sieht es so aus, als ob der Rabe ihr was ins Ohr flüstern würde. Dann meint sie doch tatsächlich, dass sie gehen müsste. Aha? Bevor wir groß was sagen könnten, verschwindet sie einfach in der Dunkelheit. Ts, hat sie ihre Lektion noch nicht gelernt? Aber da kann man wohl nichts machen. Wir werden in den Tempustempel eingelassen und ich mach mich noch etwas frisch, bevor ich ins Bett falle und sofort einschlafe.

Gespielt am 9.12.2007
Spielleiter: Stefan
SC: Dolon (Stufe 3), Kaira (Stufe 3), Lia (Stufe 2), Ryan (Stufe 2), Xana (Stufe 3)
Schrein des Ruhmes: Maske aus dem Tempel des Maske
Erfahrungspunkte: 2090 + 225 für Kaira, +75 für Dolon, + 225 für Xana, +75 Lia, +150 Ryan
Überwundene Gegner von Gruppe:
1 Otyugh
10 Tieflinge
1 Tieflingkrieger mit Stachelkette
1 Geflügelter Halbdämon
1 Säureschleim
Beute von Gruppe:
300 Goldmünzen
Schmuck im Wert von 500 Goldmünzen
6 magische Kekse
mehrere Sätze femininer Garderobe
1 Kiste mit Ritualgegenständen
Beute für Kaira
1 schönes Kleid
Beute für Lia
100 GM Extra
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Topas am 25. Februar 2008, 15:53:52
Eure Gruppe wird aber übermässig häufig von ihrer Ausrüstung getrennt, oder ? Schön geschrieben, weiter so.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Pelor am 26. Februar 2008, 07:50:25
Wie die Diebin weigert sich unbewachtes Gold aus einem Tempel zu stehlen welcher sie gefangen gehalten hat ???

Versteh ich nicht....

Die Geschichte ist sehr schön geschrieben. Ich freu mich schon wieder auf Mittwoch :)
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 27. Februar 2008, 14:42:18
@ Topas

In dem Abenteuerabschnitt hat sich das halt massiert. Zuerst Lia durch den Attentäter, wobei sie eigentlich tot gewesen wäre, dann Ryan Rüstung und Waffe durch den Schleim, danach alle temporär wegen dem Tempel. Aber sonst geht es eigentlich.

@ Pelor

Nun ja, der Maske Tempel kann sich ja ausrechnen, wer das gewesen wäre. Und da die sicherlich wissen, wo man so lebt, wäre die Rache unvermeidlich gewesen. Und wenn dann noch ein kleines Kind im Hintergrund wartet, überlegt man sich solche Sachen eben lieber ziemlich gründlich.

Kapitel 8
Sieg oder Tod!


21. Tarask Das Jahr der Visionen 731 TZ Chondathan

Irgendetwas weckt mich. Ein sanftes Streicheln über meine Wange. Was nun los? Ich öffne meine verklebten Augen und versuche mich zu orientieren. Mein kleiner Schatz liegt wie ein Kätzchen zusammengerollt an meiner Seite und murmelt im Schlaf etwas vor sich hin. Mili war es nicht, die mich geweckt hat. Xana im Bett gegenüber auch nicht. Aber was ist das, da liegt ein verknitterter Zettel. Ich streiche ihn glatt und schaue, was da drauf steht.

Das Brunnenhaus wird angegriffen

Aha? Keine Unterschrift, kein gar nichts. Die Handschrift ist filigran, aber der Text macht den Eindruck, als ob er in sehr großer Eile geschrieben wurde. Ein Krächzen vom Fenster lenkt mich ab. Es ist dieser komische Rabe, den Lia immer wieder mal bei sich hat. Sieht so aus, als ob Lia ihn geschickt hat. Und ich denke mal, dass dies kein dummer Scherz ist. Also rapple ich mich auf, wanke rüber zu Xana und rüttle sie wach. Sie ist sehr wehleidig und fleht mich an, sie weiter pennen zu lassen. Aber ich leider kann dies nicht gestatten. Ich selbst schlüpfe in meine Rüstung und trommle die anderen zusammen. Glücksbote Ryan finde ich in einer Ecke beim Exerzierplatz zusammen gekauert. Er hat wohl gerade für seine Gebete meditiert und ist danach eingeschlafen. Auch ihn scheuche ich auf und sammle dann Schlachtenrufer Dolon ein. Glücksbote Ryan hat einen Zauber erhalten, der die Schäden des Giftes von diesem Insektending heilt. Das tut gut! Danke schön! Da bekommt er doch gleich einen Kuss von mir auf die Wange. Und da man bekanntlich auf einem Bein nicht stehen kann, gleich noch einen zweiten auf die andere Wange. Und los geht’s.

Wir beeilen uns und kommen schließlich in die Nähe des Brunnenhauses. Ein paar verschreckte Passanten kommen uns aus der Richtung der Taverne entgegen. Ich frage sie, was los ist, aber sie eilen einfach weiter. Nun gut. Ich bitte die anderen, kurz zu warten und husche dann durch Gassen und Hinterhöfe zum Brunnenhaus. Ein schrecklicher Anblick erwartet mich. Ein halbes Dutzend Leichen liegt auf dem kleinen Platz mit dem Brunnen. Grinsend wie immer weidet sich der Dämon an dem Gemetzel vor seinen Füßen. Etwa sechs oder sieben scheinen eine weitere Person umzingelt zu haben. Die Tür zum Brunnenhaus ist eingeschlagen. Ich kann Thropp sehen, wie er mühsam versucht, weg zu kriechen. Finsternis!

Ich eile zurück und berichte den anderen. Wir haben eine kleine Übermacht gegen uns, aber vielleicht können wir noch was retten. Ich schlage vor, dass wir unsere Gegner mit Fernwaffen angreifen und sie so trennen, wenn sie ein paar Leute ausschicken, uns anzugreifen. So können wir den Gegner teilen und ihn einfacher bekämpfen. Den anderen fällt auch nichts Besseres ein, also tun wir das. Wir dringen an ein Haus ein, dessen Rückfront zum Hof des Brunnenhauses führt. Im zweiten Stock klopfe ich an eine Türe und ein Muttchen macht auf. Ich drücke ihr eine Goldmünze in die Hand und schicke sie kurz weg.

Hier haben wir wirklich einen guten Überblick. Renya war die Gestalt, die von den Angreifern umzingelt worden war. Sie wird gerade von zwei bewaffneten Schergen ins Brunnenhaus zurück gezerrt. Der Anführer dieser Truppe scheint eine Art Halbriese zu sein. Jedenfalls dürfte er mich um mehr als einen Schritt überragen und er trägt zwei Zweihänder, in jeder Hand einen. Verdammnis!

Xana und ich legen je einen Stein in unsere Schleudern und lassen sie kreisen. Dann schleudern wir unsere Steine. Wir treffen gut genug, um ihre Aufmerksamkeit zu erregen. Der Halbreise brüllt einige Befehle und zwei der Schergen rennen auf unser Haus zu, während der Rest sich ins Brunnenhaus zurückzieht. Renya versucht sich loszureißen, aber sie hat gegen die zwei Grobiane keine Chance. Glücksbote Ryan beschwört eine heilige Waffe, welche die Attentäter attackiert. Uns gehen sehr schnell die Ziele aus, da die einen im Brunnenhaus verschwinden, während die anderen um die Ecke laufen, um uns anzugreifen. Die beiden Priester laufen ebenfalls vor, um sie in Empfang zu nehmen. Wir beiden Frauen packen unsere Schleudern weg und folgen ihnen dann. Xana schießt einen Flammenstrahl ab, der aber nur die Wand dahinter trifft, was diese augenblicklich in Brand setzt. Verdammnis! Der erste ist schnell niedergekämpft. Dem anderen Angreifer wird aber schnell klar, dass er alleine keine Chance hat und er will nicht das Schicksal seines Kameraden teilen, der blutig und tot am Fuße der Treppe liegt. So schnell er kann, rennt er von dannen, wir lassen ihn entkommen. Auf, weitere Gegner erwarten uns. Allerdings löschen wir vorher noch schnell den Brand, den Xana mit ihrer Magie ausgelöst hat.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 29. Februar 2008, 10:20:41
21. Tarask Das Jahr der Visionen 731 TZ Chondathan Brunnenhaus

Wir rücken in den Innenhof vor. Ein Halbork in einem alten Kettenhemd, der einen absurd großen Bogen dabei hat, kniet gerade über Thropp und will ihn entweder ausplündern oder heilen. Der Halbork stellt sich als Brox ut Utark vor. Gegen einen fairen Anteil der Beute schließt er sich uns nach kurzer Verhandlung an. Glücksbote Ryan hilft noch professionell Thropp, so dass der nicht mehr Gefahr läuft, zu verbluten.

Nun ja, dann auf ins Brunnenhaus. Ohne beschossen zu werden, erreichen wir den Eingang des Brunnenhauses. Wir werden schon erwartet. Ich werfe dem Halbriesen einen Schleuderstein an den Kopf, was eine dicke Beule hinterlässt. Die gute Frau Harloff reißt sich gerade in diesem Moment los und rennt nach oben, verfolgt von unserem alten Bekannter, dem Attentäter Arian Hellweth, der eine gnomische Erfindung auf dem Rücken trägt, die Feuer werfen kann. Einer der Schergen entpuppt sich als Barde, der ein deftiges Spottlied auf uns anstimmt. Finde ich nicht nett von ihm.

Wir stürmen kurzerhand das Brunnenhaus. Ich ziehe mein Kurzschwert und stürze mich in den Nahkampf. Der Halbriese knöpft sich Schlachtenrufer Dolon vor, der eine Streitaxt beschwört, welche den Kerl angreift. Aber der Hüne lässt sich dadurch nicht ablenken und hämmert dem Tempuspriester beide Zweihänder um die Ohren. Das tut Dolon offensichtlich ziemlich weh. Mir gelingt es einen der Schergen zu flankieren und eine empfindliche Stelle zu treffen. Auch die anderen stürzen sich ohne zu zögern ins Geplänkel. Xana schießt einen ihrer neuen Flammenstrahlen auf den Riesen ab, was ihm nicht gut tut. Dolon gelingt es mit einem beherzten Schlag den Anführer zu fällen und mit einem Rückhandschlag gleich dazu noch einen der anderen Kämpfer. Dem Barden vergeht die Lust, uns zu verspotten und er versucht panisch das Weite zu suchen, aber er wird auf dem Weg nach draußen niedergestreckt. Zeit, Renya zu helfen. Wir stürmen nach oben und stellen Arian zum Kampf. Ich bin als Erste bei ihm und er empfängt mich mit einem Strahl aus seinem gnomischen Flammenwerfer.

Ich beiße die Zähne zusammen und gebe ihm mein Kurzschwert zu schmecken. Innerhalb kürzester Zeit ist er umzingelt und nun ist es für ihn an der Zeit zu sterben. Das müsste es dann gewesen sein. Dem Halbork gelingt es, den komischen Flammenwerfer abzustellen, ohne dass er explodiert. Außerdem trägt der nun tote Assassine den Schwarzholzbogen von Lia auf dem Rücken. Tja, sieht so aus, als ob er viel besser zu mir passen würde. Glücksbote Ryan ist diesbezüglich etwas schnippisch, da er meint, der Bogen würde noch Lia gehören. Das sehe ich etwas anders. Aber Dolon macht uns klar, dass es Wichtigeres gibt, als darum zu streiten. Das werde ich mit Lia schon selbst geklärt bekommen.

Renya taucht nun aus ihrem Versteck auf. Sie hat einiges abbekommen und Glücksbote Ryan kümmert sich um ihre Wunden. Sie ist erfreut, als Thropp hereingehumpelt kommt und auch gleich noch die segensreiche Heilung von Tempus und Tymora erfährt. So wie es aussieht, waren das gerade die Leute von Merl. Tharador hat wohl den Einfluss über seinen einstigen Handlanger vollständig an Larna Maran verloren. Aber wenigstens leben die beiden noch. Glück gehabt!

Brox ut Utark lässt sich nun auch dafür anwerben, dass wir Larna so richtig einheizen. Heute Abend werden wir zuschlagen. Aber dies wird trotz all unserer Bemühungen nicht einfach werden. Wenigstens hat sie keine Hilfe der Tieflingpiraten und der verdammte Attentäter kann uns nun auch nicht mehr in den Rücken fallen. Aber sie dürfte immer noch über zwanzig Mann unter sich haben. Leicht wird es auf keinen Fall werden. Renya und Thropp werden noch ein paar Dinge in die Wege leiten und auch Havard Repp verständigen. Wir verabschieden und trennen uns. Eigentlich hätte ich irgendwie erwartet, dass Lia hier auftauchen würde, aber sie scheint sich lieber bedeckt zu halten. Finsternis!

Glücksbote Ryan besteht trotz massiver Bedenken von Xana und mir darauf, seinen Schrein zu besuchen und notwendige lebenswichtige Dinge dort mitzunehmen. Er ist nicht davon abzubringen und so lasse ich mich trotz besseren Wissens breitschlagen, dass wir alle zum Schrein gehen. Wir plündern vorher noch die Leichen und haben so drei Kettenhemden und etwa 100 Goldmünzen geborgen. Schlachtenrufer Dolon trägt stolz wie ein kleiner Junge die beiden Bihänder über der Schulter. Die notwendigen und lebenswichtigen Gegenstände entpuppen sich als etwas Gold und einige Kleinigkeiten. Das Dumme an der ganzen Geschichte ist, dass beim Maske Schrein gerade eine Zeremonie von zwei verhüllten Priestern abgehalten wird und sich dort einiges an Gesindel versammelt hat. Vier dieser nicht gerade vertrauenswürdigen Leute lösen sich aus der Versammlung und folgen uns. Xana weist nun die nächsten Stunden sehr bestimmt darauf hin, dass sie dies ja gleich gesagt hat. Nicht nur sie und wenn ich gewusst hätte, was Glücksbote Ryan da für Nichtigkeiten aus dem Schrein gebraucht hat, hätte ich ihn trotz meiner grenzenlosen Hingabe zu Tymora eher KO geschlagen. Aber hinterher ist man immer schlauer. Verdammnis!

Wir gehen in die Senke zu einem Rüstungsmacher und geben die drei Kettenhemden in Zahlung, ebenso noch ein paar erbeutete Waffen zu einem Spottpreis. Aber wenigstens bekommen unsere Kleriker nun zwei schöne neue Bänderpanzer. Die beiden sehen richtig schick darin aus. Jetzt sind wir gerüstet für einen Krieg. Dummerweise hat die Schildwacht etwas dagegen, wenn man auf den Straßen der Stadt eine bewaffnete Auseinandersetzung beginnt. Auch unsere Schatten wissen das und belassen es dabei, uns weiter unauffällig zu verfolgen. Wir gehen über die Außenstadt zurück zum Tempustempel und retten uns hinter deren Mauern. Ich bin immer noch mehr als nur müde. Nachdem ich mich versichert habe, dass es meiner kleinen Mili gut geht. Sie spielt im Tempel mit ihrer kleinen bunten Ente, die sie hinter sich herzieht und scheint quietschvergnügt zu sein. Beruhigt gehe ich ins Bett und kaum hat mein Kopf das Kissen berührt, bin ich auch schon eingeschlafen.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 03. März 2008, 14:32:22
21. Tarask Das Jahr der Visionen 731 TZ Chondathan

Die Erschöpfung lässt mich lange schlafen und erst am späten Nachmittag finde ich keine Ruhe mehr. Heute wird es sich entscheiden, ob wir überleben werden. Dies wird der härteste Kampf werden. Was als Schatzsuche begann, hat sich in einen Diebesgildenkrieg verwandelt. Aber das ist leider nicht mehr zu ändern. Wenn ich sterbe, wird mein kleines Töchterlein zur Vollwaise werden. Niemand von meiner Familie weiß, dass ich hier bin. Also besorge ich mir was zu schreiben und setze einen Brief auf, was zu tun ist, wenn ich heute nicht zurück kommen sollte. Der Hof meiner Familie ist auf alle Fälle ein viel sicherer Ort als dieser hier. Wenn auch ein sehr langweiliger Ort, wie ich nur zu gut weiß. Aber da wird man sich um sie kümmern. Hoffe ich zumindest. Ob meine Eltern überhaupt noch leben? Ich habe schon ein schlechtes Gewissen, dass ich damals mit Jondan einfach so durchgebrannt bin. Ob sie wütend auf mich sind? Oder ganz krank vor Sorge? Mehrmals hatte ich schon ein Brief aufgesetzt, den dann aber doch nie abgeschickt. Ach, was bin ich doch für ein schlimmes Mädchen. Verdammnis!

Ich gebe die Anweisungen Xanas Mutter. Hoffentlich wird es nie notwendig sein, dass sie das lesen muss. In einer stillen Ecke knie ich mich hin und bete innig zu Tymora, dass sie mir heute die Kraft, den Mut und die Cleverness gibt, diesen Kampf zu überstehen. Und wenn nicht um meinetwillen, dann doch um zu verhindern, dass ein kleines Mädchen so ganz ohne die Liebe seiner Eltern aufwachsen muss. Irgendjemand hat meinem Töchterchen eine kleine geschnitzte Spielzeugaxt geschenkt. Ist ja süß, mit welchem Ernst sie die in der einen Hand trägt und mit der anderen ihre bunte Ente hinter sich herzieht. Gleich mal herzen. Vielleicht ist es das letzte Mal, dass ich mit ihr schmusen werde. Mili merkt, dass ich sehr angespannt bin und stellt entsprechende Fragen, als ich sie fürs Bett fertig mache und ihre Haare auskämme. Ich beruhige sie soweit wie möglich und singe sie dann in den Schlaf. Träum was Süßes, mein kleiner Fratz!

Inzwischen sind Renya Harloff, Thropp und der Kollegiat, so ist nämlich sein richtiger Titel, Havard Repp eingetroffen. In einer stillen Ecke schmieden wir dann unsere finsteren Pläne. Der Halbork Brox ut Utark hat den Nachmittag genutzt, ein paar böse aussehende Kampfhunde zu kaufen. Mir ist nicht ganz wohl dabei, dass er die mitschleppt. Der ganze Kerl ist mir unheimlich. Eine Söldnerseele durch und durch. Ob er vielleicht gar ein Doppelagent ist? Jemand den Larna abgestellt hat, damit er im entscheidenden Moment die Seiten wechselt? Ich beschließe, auf der Hut zu sein.

Renya hat den Schlüssel für einen Golem dabei. Vor vielen Jahren hat ein Magier eine größere Anzahl niederer Golems in Serie hergestellt. Diese Golems wurden meist an reichere Händler zur Bewachung ihrer Lager verkauft. Der Magier hat damals eine kleine Sicherung eingebaut, dass er die Golems im Notfall abstellen konnte oder sie für seine Zwecke benutzen konnte. Dazu hat er solche Schlüssel benutzt. Und was hat das nun mit uns zu tun? Nun, wir könnten einen dieser Golems stehlen und auf ein Lagerhaus eines mit Larna verbündeten Händlers hetzen. Dadurch wäre Larna gezwungen, einige ihrer Leute zur Problemlösung auszuschicken, was ihre Kräfte deutlich schwächen würde. Wir sind zuerst gar nicht so von diesem Plan begeistert.

Aber wenn stehlen, warum den Golem nicht gleich in ihr Lagerhaus hetzen? Damit könnten wir unsere Kampfkraft ziemlich stärken. Schließlich entwerfen wir einen höchst gewagten Plan, in dem Kollegiat Havard Repps Künste der Illusion eine tragende Rolle spielen. Der Plan ist tollkühn und eigentlich schon fast so raffiniert wie in Vaters Geschichten. Die Dame lächelt uns heute Nacht ganz eindeutig, da wir solch raffinierte Pläne entwerfen. Natürlich kann dabei viel schief gehen, aber wenn es klappt, ist es schon fast der Sieg. Als erstes verlässt Havard Repp in der Illusion eines Tempuspriesters das Gelände. Wir bereiten uns vor und tarnen uns dann so, dass die vier Typen, die immer noch vor dem Tempel herumlungern, uns durchschauen müssen, wenn sie nicht ganz auf den Kopf gefallen sind. Wir ziehen unsere Kapuzenmäntel über und tun so, als ob wir heimlich das Gelände verlassen würden. Natürlich werden wir entdeckt und haben bald vier Schatten an uns kleben.

Ohne Zwischenfälle erreichen wir einen Händler, der Pferdewägen vermietet. Wir mieten einen stabilen Wagen und ein kräftiges Gespann. Ich klettere auf den Kutschbock, die anderen auf die Lagefläche. Ich schnalze mit der Zunge und die Pferde setzen sich in Bewegung durch die dunklen Straßen und Gassen von Chondathan.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Topas am 04. März 2008, 12:37:52
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Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 05. März 2008, 17:08:01
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21. Tarask Das Jahr der Visionen 731 TZ Chondathan

Nach etwa einer Viertelstunde erreichen wir das Lagerhaus, wo der Golem Wache schiebt. Wir sehen das Konstrukt außerhalb am Vorplatz des Lagers. Xana hat die Fähigkeit, den Schlüssel zum Golem zu transportieren, ich werde ihr ermöglichen, sich dem Golem heimlich zu nähern, um den Zauber auch erfolgreich wirken zu können, da der nicht so besonders weit reicht. Die hübsche Halbelfe beginnt mit der Umrundung und ich gehe direkt auf das Ding zu. „Unbefugte Person Gelände sofort verlassen oder ich leite Gegenmaßnahmen ein!“ Ich winke dem Golem beruhigend zu und gehe vorsichtig rückwärts, während Xana sich durch die Kistenstapel schleicht, um sich in Position zu bringen. Leider ist sie noch nicht nahe genug. Also gehe ich nicht schnell genug zurück und der Golem scheint etwas ungehalten zu werden. „Letzte Warnung!“ Und schon scheint sich etwas um ihn herum aufzubauen, als er magische Energie sammelt. Aber im nächsten Moment sackt er in sich zusammen, denn Xana hat den Schlüssel erfolgreich mit ihrer Magie eingeführt. Nun gehorcht der Golem ihren Befehlen.

Fix laden wir den Golem auf den Wagen und bedecken ihn mit einer Plane. Unsere Schatten bekommen große Augen und auf einmal sind es nur noch drei. Sehr gut! Diese Phase hat jetzt hervorragend geklappt. Nun fahren wir Richtung Norden und tauchen in eine gewundene Straße ein. Ich lasse die Pferde beschleunigen und sause dann in eine enge Seitengasse hinein, aus der gegenüberliegenden kommt Havard Repp heraus, dessen Wagen nun genauso wie unserer aussieht und einige illusionäre Gestalten, die ganz rein zufällig uns gleichen, sind ebenfalls auf dem Wagen. Havard errichtet ein illusionäres Haus um uns herum und auf einmal sind wir nicht mehr von der Straße aus zu sehen. Nach einem kurzen Moment hören wir unsere Verfolger vorbei hecheln. Nach wenigen Augenblicken der Anspannung, die sich aber zu Ewigkeiten zu dehnen scheinen, bin ich sicher, dass sie den Köder geschluckt haben. Die Dame hat uns heute ein weiteres mal gelächelt.

Ich zähle hundert Herzschläge herunter und fahre dann zurück durch die Illusion zurück auf die Straße. Unbehelligt erreichen wir das Hafenviertel, umfahren Larnas Lagerhaus und ich geh schauen, indem ich mich in den Schatten zweier Kistenstapel verkrieche. Nach einer halben Stunde läuft eilig einer unserer Beobachter vorbei. Und nach kurzer Zeit hasten etwas mehr als zehn Mann an mir vorbei. Havard Repp hat mit seinem Illusionsgolem nun die Ablenkung geschaffen, die wir gebraucht haben. Ich husche zurück zu den anderen und wir fahren etwas näher an das Lagerhaus heran, direkt neben einen Einstieg in die Kavernen. Unsere starken Männer wuchten den Deckel hoch und ich binde das Seil fest. Xana murmelt mehrmals ihren Befehlstext vor sich hin und als sie sicher ist, dass der Golem ihre Anweisungen nicht missinterpretieren kann, gibt sie dem Golem den Befehl, zwölf Minuten hier zu warten, dann in Larnas Lagerhaus zu gehen und jeden außer uns darin anzugreifen.

Diesmal klappt es besser, mit dem Herunterklettern. Nur Brox tut sich schwer, da er meint, er müsste seine Köter mit runter schleppen. Das hält uns etwas auf und so schmilzt die Zeitreserve gleich beim Beginn unseres Vormarsches durch die Kanalisation zusammen. Aber es ist zum Glück nicht weit, bis wir die Geheimtüre wieder finden. Die Tür zu öffnen ist kein Problem, auch die Alarmfallen sind mit etwas Herumgefummel recht fix zu umgehen. Eine kurze Treppe führt in einem 90° Grad Winkel nach oben und endet an einer normalen Türe. Ich höre ein komisches Geräusch, als ob ein nasser Lappen über einen Boden geschoben würde. Was für ein Monster mag solche Geräusche von sich geben?

Wenn ich mich nicht verzählt habe, haben wir noch etwa 1 Minute bis der Golem kommt und so lange können wir noch warten. Dann ein Krachen von oben. Der Golem ist gekommen. Ich öffne die Türe und komme in eine Art Sicherheitslager. Sprich, es ist mit Gitterstäben abgetrennt. Die Geräusche kamen von einem Mann mit einem Wischmob in den Händen. So was auch. Mein Schwarzholzbogen macht meinen Standpunkt klar, dass er jetzt besser keinen Mucks von sich gibt. Könnte sonst etwas ungesund werden, nämlich für uns, da ich es wohl nicht übers Herz bringen würde, auf einen armen alten Mann zu schießen, der einen Wischmob in den Händen hält. Aber ich lasse es bei einer Drohung und die wirkt. Leider kann er das Schloss nicht öffnen, aber das kann ich. Ist zwar eine Fummelei und nicht gerade leicht, den Taster und den Halbdiamant meiner Dietriche zu führen, ohne zu sehen, was man da eigentlich macht. Aber schließlich springt das Schloss auf und wir sind drin. Jetzt nix wie nach oben.

Wir wissen, dass im oberen Stockwerk die Unterkunft von Larna ist und wahrscheinlich ist sie mit ihren Offizieren dort oben versammelt, während das Fußvolk mit dem Golem beschäftigt ist, jedenfalls hört es sich ganz danach an. Brox bleibt zurück, während wir uns nach oben schleichen. Hinter der Tür ist zu hören, wie eine weibliche Stimme Befehle nach unten brüllt, wir sind richtig. Ich schaue oberflächlich nach Fallen, finde aber hier keine. Mit einem „Wer wagt gewinnt!“ öffne ich die Türe und wir landen in der Hölle!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 07. März 2008, 14:52:31
21. Tarask Das Jahr der Visionen 731 TZ Chondathan

Das oberste Stockwerk hat eine mit einem Geländer umrahmte Öffnung nach unten, wo gerade die Schlacht zwischen dem kleinen Golem und Larnas Schergen tobt. Uns gegenüber in etwa zehn Schritt Entfernung stehen von links nach rechts folgende Personen. Die ganz links außen stehende Frau mit kurzen braunen Haaren scheint Larna Maran zu sein. Sie ist mit einer schicken schwarzen Lederrüstung bekleidet und hat ein Kurzschwert in der Hand. Neben ihr steht eine schwarze Tieflingsmissgeburt mit flammend roten Haaren. Sie hat einen schwarzen Bänderpanzer an und ihre Hände stecken in mit gefährlich aussehenden Zacken versehene Panzerhandschuhe. Vor ihrer Brust hängt das heilige Symbol von Tyrannos, die geballte Faust im Panzerhandschuh. Finsternis!

Dann kommt ein Mann in einer beschlagenen Lederrüstung und einer Tartsche. Er hält ein Weinglas in der Hand und schaut demonstrativ gelangweilt nach unten. Das muss Larnas Ehemann sein, ein berüchtigter Schwertkämpfer, der ein Dutzend Duelle gewonnen haben soll. Daneben steht stoisch ein Mann mitte Dreißig mit bloßem Oberkörper, obwohl es auch hier nicht gerade warm ist. Er ist am ganzen Körper mit Tätowierungen verziert. Waffen trägt er keine. Das muss ein finsterer Mönch sein. Verdammnis!

Larna erholt sich als erste von unserem überraschenden Eindringen, zieht ihr Kurzschwert und schüttet Gift darüber. Ich eile in den Raum hinein, lege einen Pfeil auf den Schwarzholzbogen und treibe das Geschoss tief in die Tieflingspriesterin hinein. Xana exponiert sich, indem sich in Position bringt, um einen ihrer sengenden Strahlen gegen Larna zu schicken. Leider verzischt der Strahl ohne zu treffen. Dolon rückt nach, stellt sich vor Xana und beschwört eine magische Waffe, welche den Schwertkämpfer haut. Larnas Mann und der Mönch eilen auf Dolon zu. Der Schwertkämpfer wirft noch sein Glas vorher weg. Der Mönch boxt den Tempuspriester, aber Dolons neuer Panzer hält. Glücksbote Ryan eilt schweren Schrittes auf Larna und die Tieflingsfrau zu.

Larna täuscht einen Ausfallschritt an, Ryan reißt seinen Schild hoch und durch die Lücke an anderer Stelle stößt nun die gemeine Frau mit ihrem Schwert hindurch. Der Glücksbote schreit schmerzerfüllt auf. Ich lasse den Bogen fallen, ziehe mein gutes Kurzschwert und eile an seine Seite. Allerdings geht mein Hieb fehl. Die Tyrannospriesterin meint, dass sie mich hauen kann. Und sie kann das. Aua! Der Mönch bricht zu Xana durch und schlägt sie in ihr schönes Gesicht. Ihre Lippe platzt auf und Blut läuft heraus. Sie taumelt einen Schritt zurück und revanchiert sich mit einem feurigen Strahl. Der Schwertkämpfer bedrängt Dolon, die beide blutige Schläge austauschen, während die schwebende Axt ihr Scherflein dazu beiträgt.

Larna versucht mich abzulenken, aber da muss sie früher aufstehen, so lenke ich ihren Schlag mit der Tartsche ab. Ich haue nun noch mal die Braut aus der Hölle und tu ihr ordentlich weh. Sie geht einen Schritt zurück und sagt etwas höchst Unangenehmes in ihrer kehligen Sprache. Das bringt mich richtig aus dem Konzept. Glücksbote Ryan meint, dass er zaubern müsste, aber statt einen Schritt zurück zu gehen, versucht er sich auf sein Gebet zu konzentrieren, aber er ist irgendwie nicht bei der Sache. Denn während er seine Göttin um Beistand anfleht, lässt er vor lauter Aufpassen, dass Larna bei ihm keine Blöße findet, das kleine Pergamentblatt mit dem heiligen Text fallen. Der Mönch drängt nach und tritt die hübsche Hexenmeisterin in den Bauch, sie wird ganz bleich und taumelt ein weiteres Mal zurück. Der Schwertkämpfer lässt seine Deckung fallen und nimmt einen von Dolons Hieben mit einem höhnischen Lachen und gibt ihm die gleiche Medizin zweimal zum Schmecken. Der Schlachtenrufer sieht ziemlich angeschlagen aus.

Die braunhaarige Hehlerin haut nun wieder auf den vor ihr stehenden Glücksboten ein und trifft ihn ein weiteres Mal. Aber wenigstens fiel er diesmal nicht auf ihre fiese Finte ein. Ich rücke der Tyrannosbraut zu Leibe und gebe ihr mein Kurzschwert zu schmecken, dass ich ihr in der Wunde herumdrehe. Sie ist nun schon ziemlich angeschlagen und hat eine unnatürliche Blässe auf ihrem Gesicht. Tja, böse Kleriker können ihre fiesen Zauber ja nicht so einfach gegen heilende Gebete tauschen, wie Dolon und Ryan das können. Haben die mir jedenfalls mal erklärt. Xana wird vom Mönch bis an die Wand zurück gedrängt und kann sich kaum noch auf den Beinen halten. Ihr Gesicht sieht aus, als hätte man es als Boxkugel missbraucht. Ein Auge ist zugeschwollen und sie wirkt,  als ob sie gleich losheulen wollte. Kann ich nur zu gut nachvollziehen. Dolon geht einen Schritt zurück und bittet seinen Gott um Hilfe, während der Schwertkämpfer einen Heiltrank trinkt, nachdem die Axt um ihn herum verschwunden ist. Das Duell zwischen den beiden kann sich noch ziehen. Wo bleibt nur diese Pfeife Brox? Finsternis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 10. März 2008, 13:21:49
21. Tarask Das Jahr der Visionen 731 TZ Chondathan

Der taucht nun endlich auch auf, hat aber seine Hunde im Erdgeschoss zurückgelassen. Dummerweise blockiert nun Xana den Weg und der starke große Halbork traut sich nicht an ihr vorbei, weil ihn sonst der Mönch hauen könnte. Demonstrativ lehnt er sich an die Wand und gähnt. Fehlt eigentlich nur noch, dass er seine Vesper auspackt. Larna sticht genüsslich weiter auf den Glücksboten ein, der inzwischen schwer verletzt ist. Ich dränge weiter gegen die Tyrannsopriesterin und mein Kurzschwert findet eine Lücke in ihrem Bänderpanzer. Tief dringt es in ihren Unterleib. Irgendwie ist es Ironie, dass sie von einer Waffe getötet wird, die einst einer Halbdämonin gehört hat. Sie sinkt mit einem lauten Stöhnen zusammen und bleibt regungslos liegen. Der Schwertkämpfer und Dolon bekämpfen sich weiter, nachdem Dolon eine weitere Axt beschworen hat, die ihm hilft. Xana, die weder vor noch zurück kann, beschränkt sich darauf, alles zu tun, um nicht getroffen zu werden. Gerade so kann sie zwei Hieben ausweichen, die auf ihr Gesicht gerichtet waren. Die Fäuste hinterlassen kleine Krater in der Wand hinter ihr. Glücksbote Ryan bittet seine Göttin flehentlich um Heilung, aber da er wieder eher auf Larna schielt, als sich auf den Zauber zu konzentrieren, wird das wieder nichts.

Die Anführerin der Diebesgilde schnauft nur verächtlich in Richtung des scheinbar unfähigen Klerikers und wendet sich mir zu. Ihr Ausfallschritt lässt mich kalt und unsere Schwerter krachen Funken sprühend zusammen, als ich ihren Hieb pariere. Wir sehen uns in die Augen. Sie ist viel jünger, als ich gedacht habe. Sie ist höchstens Mitte zwanzig. Ihre Augen sind voller Hass, Angst hat sie keine. Auch ich habe keine Angst, jedenfalls nicht jetzt, dafür habe ich einfach keine Zeit. Ein weiteres Mal kann Xana dem Schlaghagel des Mönchs entgehen. Aber es ist nur eine Frage der Zeit, bis sie nicht mehr ausweichen kann. Brox holt einen Süßigkeitsriegel hervor und beißt ab. „Wenns mal wieder länger dauert.“ Das könnte auch das Stichwort von Dolon vs. Schwertkämpfer sein. Enthusiastisch prügeln sie weiter auf sich ein und schenken sich nichts dabei. Die beschworene Axt trifft alles, nur nicht den Gegner. Glücksbote Ryan arbeitet sich vor und nimmt nun eine mir gegenüberliegende Position zu Larna ein. Aber sein Schlag geht nur ins Leere. Beshaba hat ihn wahrlich verflucht.

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Meine Kontrahentin beginnt mich zu umkreisen, nur um sich plötzlich umzudrehen und ihr Kurzschwert quer über die Kehle von Ryan zu ziehen. Blut spritzt in ihr Gesicht und der Glücksbote bricht röchelnd in sich zusammen. „Du bist die Nächste!“ Oh oh! Ich mache einen Flick Flack zur Seite, Larnas Schwert zischt haarscharf im Rückschlag an mir vorbei und ich schlage eine Rolle, die mich neben Ryan aber außer der Reichweite von Larna bringt. „Alles wird doppelt gut!“ Ich leite die heilende Magie meines Gürtels in Ryan. Der furchtbare Schnitt schließt sich und er kommt nach Luft schnappend wieder zu sich. Puh, das war jetzt knapp gewesen! Aber der Mönch rammt Xana den Fuß so hart ins Gesicht, dass ihr Schädel gegen die Wand prallt. Als sie bewusstlos zu Boden rutscht, verteilt sich ihr Blut an der Wand. Larnas Stecher und Dolon lösen sich voneinander, Dolon ruft Tempus um seinen Beistand, während der Schwertkämpfer einen weiteren Heiltrank schluckt. Brox tut nun endlich so, als ob er was für sein Geld tun würde und zieht dem Mönch sein Bastardschwert schräg über die Brust.

Ich habe wieder die ungeteilte Aufmerksamkeit von Larna. „Niemand wird mich besiegen!“ Sie schlägt nach mir, aber ich lenke ihren Hieb zur Seite ab. Mit einer fixen Bodenrolle bringe ich mich wieder in eine für mich vorteilhafte Position, aus der ich ihre empfindlicheren Stellen treffen kann. Durch mein gewagtes Manöver noch durcheinander, komme ich durch eine Lücke in Larnas Rüstung und lasse sie mein Schwert schmecken, das noch von Tieflingsblut trieft. Das hat ihr jetzt deutlich zugesetzt. Dolon eilt zu Xana und heilt sie mit der ihm von Tempus verliehenen Magie. Die Halbelfe rappelt sich benommen auf. Während Dolon noch mit Xana beschäftigt ist, nutzt der Mönch die Gelegenheit und haut dem Schlachtenrufer seine Fäuste um die Ohren. Irgendetwas müssen die Schläge in dem Schlachtenrufer ausgelöst haben, da er sich kaum noch auf den Beinen halten kann, von der schweren Rüstung schier zu Boden gedrückt. Brox haut dafür dem Mönch sein Schwert ein zweites Mal um die Ohren und der Mönch bricht tot zusammen. Hat er nun davon! Ryan richtet sich nur ganz knapp auf und schlägt nach Larna, die einfach über seinen tiefen Schlag hüpft.

Jetzt sind wir in der Übermacht. Als nächster fällt Larnas Ehemann durch die Schläge von Brox und Dolon. Larna versucht noch den am Boden liegenden Glücksboten zu treffen, aber der kann den Hieb gerade so glücklich an seinem Schild abgleiten lassen. Dafür hat auch Larna Glück, da ich auch daneben schlage. Inzwischen ist die junge Anführerin der Diebesgilde nicht mehr so siegessicher. Aber mit einem lauten Krachen geht unten unser Golem zu Boden, nun endlich von Larnas Männern überwältigt. Allzu viel Zeit haben wir nicht mehr, um die Sache für ein und allemal zu beenden. Möge die Dame uns lächeln.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 12. März 2008, 13:14:19
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21. Tarask Das Jahr der Visionen 731 TZ Chondathan

„Arkane Macht! Flieg und Töte!“ Xana schlägt ihre Handschuhe zusammen und zeigt dann auf Larna. Drei grüne Geschosse lösen sich von ihren ausgestreckten Fingerspitzen. Die magische Energie schlägt in die Führerin der Diebesgilde ein und schüttelt sie durch. Ich sehe eine weitere Lücke und mein Kurzschwert hält blutige Ernte. Wortlos bricht Larna zusammen. „Danke Tymora!“ Und natürlich auch Xana, Ryan, Dolon und sicherlich auch Brox. Aber das war erst die halbe Miete. Von Larnas Männer leben noch gut ein halbes Dutzend. „Eure Anführerin ist tot!“, brüllt Brox nach unten und hält die tote Larna wie eine Puppe über die Brüstung.

„Sie müssen angeschlagen sein! Töten wir sie und rächen Larna!“, schreit einer der Männer. Die anderen sind etwas unschlüssig. „Flieg und Töte!“ Xana streckt ihre Finger nach dem Mann und zwei Geschosse lassen seinen Schädel platzen. Die anderen starren etwas verdattert auf den Überresten des Möchtegern-Anführers und drehen sich dann wie ein Mann um. So schnell wie möglich verlassen sie das Gebäude durch das Loch, welches der Golem gerissen hat. Aber allzu viel Zeit haben wir nicht. Xana spricht einen weiteren Zauber und so stellen wir fest, dass Larnas Rüstung, einer ihrer Ringe und das Schwert ihres Ehemanns verzaubert sind. Wir finden auch noch zwei Heiltränke und ein paar Phiolen mit Gift. Ich denke jedenfalls mal, dass es Gift ist. Auch einen Schlüsselbund. Damit gehen wir gleich mal in Larnas Quartier. Mit der Türe ist eine Falle gekoppelt, die zum Glück aber durch den richtigen Schlüssel deaktiviert wurde.

An der Wand steht ein breites Lotterbett, ihr Schrank ist voll von schicken Klamotten. Aber das wirklich Interessante sind einige Papiere auf dem Schreibtisch. So wie es aussieht, sind das die Nachrichten, die Barkess Renya hätte überbringen sollen. In einem Brief warnt Luvius der Schneider seine Nachfolgerin Renya vor finsteren Zeiten, größer und gefährlicher, als man sich das vorstellen könnte. Er hat einige gravierende Fehler begangen und will deshalb fliehen. Ist ihm bekanntlich nicht mehr gelungen. Und man soll genau hinsehen, um die Karte zu verstehen. Hm, wenn man die ersten Zeichen jeder Zeile liest, dann kommt folgender Text heraus: „Wo alles begann.“ Aha? Renya dürfte etwas damit anfangen können.

Das zweite Blatt wird von Xana entschlüsselt und es kommt folgende Botschaft heraus: „Ein jeder hat es begriffen, Verräter sterben einen einsamen Tod in der Grube.“ Aha? Ich wird da nicht schlau daraus, aber vielleicht ja die Gute Frau Harloff. Nur beim dritten Zettel beißen wir uns die Zähne aus. Glücksbote Ryan hat schnell genug davon, unserem Geschnatter und unseren Vermutungen zu lauschen und geht einfach. Brox spaziert ebenfalls von dannen, nur Dolon bequemt sich auf uns aufzupassen und die Beute zu verstauen. Er murmelt etwas, was sich anhört wie: „Tempus sei Dank bin ich nicht verheiratet.“ Hmpf! Das letzte Rätsel hat es in sich:

Drachengold, Beute, Giftwein und Mondschein. Widerstand, Richter,
Dietrich, Garotte, Botschafter, Meuchler und Soldräuber. Waldwicht,
Nebelfrau und Gargyle. Wurfpfeil, Blutspuren, Leichen, Hinterhof, Rapier
und Totschläger. Zirkuszelt, Schuldmauer und Dämmerung. Überblick,
Warenhaus, Armbrust, Blutraben, Wildnis, Dunkelheit und Kurzschwert.

Wir Mädels können es nicht lassen und fangen an zu knobeln. Schuldmauer ist ein Abschnitt an der Nordmauer, wo aushängt, wer wem Geld schuldet. Aber ein Zirkuszelt stand da noch nie, jedenfalls nicht so lange ich hier lebe. Der zweite Satz könnte sich auf den Rallardplatz beziehen, Richter, Meuchler und Garotte würden passen. Einige Wörter fangen mit W oder N an, eine Richtungsangabe? Gargylen gibt es in dieser Stadt zu tausenden, Nebelfrau sagt mir gar nichts. Von Waldwichten habe ich schon die unterschiedlichsten Geschichten gehört, aber nichts, was ich mit Chondathan verbinden würde. Sehr schnell stellen wir fest, dass wir nicht weiter kommen. Inzwischen hat uns auch Dolon verlassen, weil Glücksbote Ryan irgendetwas geschrieen hat, was keine von uns verstanden hat. Dieses Rätsel hält uns einfach gefangen und wir kümmern uns nicht weiter darum. Nach scheinbar wenigen Herzschlägen kommt Schlachtenrufer Dolon zurück. Er hat eine Frisur wie ein Igel. Er hat wohl eine elektrische Falle unten ausgelöst. Glücksbote Ryan wäre beinahe von einem Kubus aus Schleim aufgelöst worden. Wir beiden Frauen schauen uns nur schulterzuckend an. Was können wir jetzt dafür, dass sie alle immer loslaufen müssen, wo wir doch gerade über diesem Rätsel brüten? Also echt!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 14. März 2008, 13:01:05
21. Tarask Das Jahr der Visionen 731 TZ Chondathan

Die Herren der Schöpfung sehen das klein wenig anders, welche Frau wundert’s? Schlachtenrufer Dolon treibt uns mit äußerst harschen Worten an, das verdammte Rätsel erstmal zur Seite zu legen und uns ihre Hintern in Bewegung zu setzen, bevor Larnas Leute sich zusammenschließen und in großer Stärke zurück kommen. Nun gut. Ich öffne noch ein Geheimfach, wo uns etwa 500 Gold entgegen springen. Dazu noch weiteres Gift und ein Buch mit Daten über Geschäftsverbindungen. Das könnte sich noch als nützlich erweisen. Auch schauen wir kurz noch im Esszimmer nach, wo wir das Silberbesteck zu unserer Beute dazuzählen. Die Vorräte lassen wir an Ort und Stelle. Auf dem Stockwerk gibt es noch einen Schrein des Tyrannos. Vater hat mir viele schreckliche Geschichten erzählt, was mit Leuten passiert ist, die gemeint haben, sich an dem Eigentum von Tempeln zu vergreifen. Da ich nicht am eigenen Leib erfahren will, was daran jetzt reine Übertreibung oder doch schreckliche Wahrheit ist, lasse ich meine kleinen Fingerchen da, wo sie nichts mitgehen lassen können.

Schwer bepackt gehen wir in den Keller, wo sich noch ein Schatzraum befindet. Der alte Mann ist schwer verletzt worden. Bissspuren wie es aussieht. `“Wie ist denn das passiert? Das ist ja schrecklich! Haben wir hier irgendwelche Bestien übersehen?“ Das waren wohl Brox’ Hunde und es war kein Unfall, wie uns der alte Mann mit deutlichen Worten erklärt. „Ich musste doch vorher die Hunde ausprobieren!“, verteidigt sich der Halbork. „Ich glaube, unsere Wege werden sich heute trennen!“ So ein Schuft, einfach Hunde auf einen harmlosen alten Mann zu hetzen, nur um sie „auszuprobieren“! So jemanden können wir wirklich nicht gebrauchen. Glücksbote Ryan sieht noch schlimmer aus als vorher, so ein Aufenthalt in einem säureartigen Schleim ist nicht gesund. Ich hoffe, er hat was daraus gelernt. Brav zottelt er hinter uns her, als wir zum Schatzraum gehen. Ein Schlüssel steckt schon, den hat Dolon da rein gesteckt. Ich muss mir ein Grinsen über die offensichtliche Falle verkneifen. Es dauert nur wenige Sekunden, bis ich das zweite, getarnte Schloss gefunden habe und es mit dem richtigen Schlüssel geöffnet habe. Der Raum dahinter ist allerdings eine Enttäuschung, da wir nur wenig Gold finden im Angesicht eines so großen Raumes. Ich misstraue der Sache, aber da ist tatsächlich trotz intensiver Suche kein Geheimfach. Finsternis!

Die anderen haben inzwischen schon den Wagen beladen und wir machen, dass wir wegkommen, als Lias Rabe angeflogen kommt und uns mit seinem Krächzen warnt, dass Larnas Leute anrücken. So schnalze ich mit der Zunge und setze den Wagen in die andere Richtung in Bewegung. Schon bald sind wir in der Nacht verschwunden. Was für ein Kampf! Habe ich mir so das Abenteuererleben vorgestellt? Nun ja, eigentlich nicht. Dass es zu harten Kämpfen kommen könnte, war mir schon klar gewesen, aber dass ich in einen Unterweltkrieg hinein gezogen werden würde, hätte ich mir nie träumen lassen, als ich vor fast drei Jahren mit Jondan durchgebrannt bin.

Unterwegs kommt uns Lia entgegen. Auf Fragen, was sie gemacht hat, bekommen wir nur ausweichende Antworten. Die Frau ist entweder feige oder hat mehr zu verbergen, als ich bisher angenommen habe. Meine weibliche Intuition tippt eher auf Letzteres. Wir fahren zum Brunnenhaus und laden dort erst mal die Beute ab, bevor wir den Wagen zurückgeben. Renya ist natürlich erfreut, dass alles ohne Verluste geklappt hat. Der Halbork lässt sich ausbezahlen und verschwindet in der Nacht. Ich hoffe, dass wir den nie wieder sehen. Hunde an alten Männern ausprobieren! So was macht man einfach nicht! Finsternis!

An Renya verkaufen wir einiges von der beweglichen Beute und sind so schon wieder etwas reicher. Jetzt kommen wir natürlich zum Interessanten, den Botschaften von Luvius. „Wo alles begann“, scheint sich auf die Anfänge von Luvius zu beziehen. Als junger Mann fing er mit seiner Karriere als Schmuggler an. Er hatte dafür ein kleines Geschäft als Tarnung am Lumpenmarkt vor der Mauer. Dieses Geschäft existiert noch heute und wird von einer gewissen Merka geführt. Das zweite gelöste Rätsel hängt mit einem Ort zusammen, wo Luvius früher Leichen entsorgt hat. Die Grube liegt auf einer kleinen Insel in der Bucht, Renya zeigt sie uns auf einer Karte. Aber mit dem dritten Rätsel kann auch sie nichts anfangen. Wir zerbrechen uns über eine Stunde die Köpfe darüber, aber wir kommen nicht weiter. Es ist zu spät dafür. Morgen ist auch noch ein Tag.

Die magischen Gegenstände geben wir Havard Repp mit. Er hat zu berichten, dass sein Ablenkungsmanöver so ein Erfolg war, dass auch die Schildwacht in großer Anzahl hinter ihm her gewesen war. Der behäbige Magier ist noch ganz außer Atem, aber seine Wangen glühen vor spitzbübischer Freude über die Aktionen in der Nacht. Er sieht gleich zehn Jahre jünger aus. Glücksbote Ryan erinnert uns noch daran, dass er morgen noch die Auseinandersetzung mit dem Beshabapriester haben wird. Die zehn Tage sind um. Wie schnell die Zeit vergeht. Natürlich sind wir alle bereit ihm zu helfen, den morgigen Tag durchzustehen.

Mit der restlichen Beute bepackt eilen wir zum Tempustempel. Nachdem ich das ganze Zeug leise verstaut habe, gehe ich erstmal beten und danke Tempus für unseren Sieg. Ich spende ihm ein paar Goldmünzen und gehe dann auf den Abort. Hier in der absoluten Abgeschiedenheit lasse ich meinen Tränen freien Lauf. Ich habe gekämpft, getötet und überlebt. Die ganze Sache ging mir jetzt richtig an die Nieren. Aber das ist jetzt zum Glück überstanden. Ich wasche mich noch und sinke dann neben meinem kleinen Schätzchen ins Bettchen. Überraschend schnell falle ich in einen unruhigen Schlaf.

Gespielt am 29.12.2007
Spielleiter: Stefan
SC: Brox (Stufe 3), Dolon (Stufe 4), Kaira (Stufe 4), Ryan (Stufe 3), Xana (Stufe 4)
Schrein des Ruhmes: Larnas Rapier
Erfahrungspunkte: 1520 + 25 für Kaira, +125 für Dolon, + 25 für Xana, +25 Ryan, + 50 Brox.
1 Larna Maran Schurke Stufe 4
1 Arian Hellweth Schurke Stufe 3
1 Ehemann Derek Maran Kämpfer Stufe 4
1 Mönch Stufe 3
1 Tiefling Priesterin des Tyrannos Stufe 3
1 Halbriese Kämpfer Stufe 3
1 Barde Stufe 3
5 Gefolgsleute
1 Schleimkubus
Beute
2 Heiltränke
Verschiedene Giftphiolen
1 magisches Schwert (+1)
1 magischer Ring (Schutzring +1)
1 magische Rüstung (Beschlagene Lederrüstung +1)
3 Kettenhemden
Ein paar normale Waffen
900 GM
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 17. März 2008, 14:50:57
Kapitel 9
Glaubenskrieg!


22. Tarask Das Jahr der Visionen 731 TZ Chondathan

Meine Kleine wird Früh munter und freut sich sehr, als ich mich intensiv mit ihr beschäftige. Ich schmuse mit ihr, kitzle sie durch und spiele dann mit ihr, bis sie ganz rote Wangen hat. Dann ziehe ich sie fertig an und wir gehen Frühstücken. Xana ist schon unterwegs und kommt dann schließlich freudestrahlend zurück. Wir tratschen etwas und sie erzählt mir, dass sie bei Serenius, dem Angestellten von Tharador war, den sie unheimlich Niedlich findet. Da ist wohl jemand verliebt.

Zur zehnten Stunde finden wir uns alle beim Schrein der Tymora ein. Vor dem Tyrannos Tempel hat der Beshaba Priester ein Podest errichtet und predigt Unglück von dort oben. Von Ryan bekommen wir einen groben Überblick verschafft, was sich heute Morgen in der Früh schon zugetragen hat. Der hinterlistige Beshabapriester hat diesen Tag als Tag des Unglücks ausgerufen, weil Ryan verflucht ist und diesen Tag nicht überleben wird. Aber ein treuer Anhänger der Tymora, ein Händler namens Allan Fetch hat sich davon nicht abschrecken lassen und Glücksboten Ryan ermuntert, seine Geschäfte von ihm segnen zu lassen. Diesen Namen habe ich schon mal gehört, kann ihn aber beim besten Willen nicht einordnen. Mir kommt das etwas komisch vor, habe kein gutes Gefühl dabei. Ich bete zu Tymora und spende dem Tempel fünf Goldmünzen, da mir die Göttin Gestern wahrlich gelächelt hat.

Mit einer Menschenmenge von etwa fünfzig Leuten brechen wir schließlich auf, die drei Läden des Gemüsehändlers zu segnen. Meine vorgeschlagene Route wird vom Händler abgelehnt, da er zuerst die lukrativeren Geschäfte am Hafen und in der Weststadt gesegnet haben möchte. Leuchtet mir ein, aber die Vehemenz mit der er darauf besteht lässt mich nur noch misstrauischer werden. Da stimmt doch was nicht. Noch auf Targrams Weg kommt uns schließlich ein brüllender Halborkbarbar mit einer schweren Streitaxt über den Kopf schwingend entgegen. Finsternis!

Mit fliegenden Händen zücke ich meinen Bogen, lege eine Pfeil ab, ziele, lasse den Pfeil schwirren und durchschlägt den Halbork ohne auf Widerstand zu treffen. „Illusion“ kreischt Xana, danke, dass weiß ich jetzt auch. Hinter dem Halbork dringt der Pfeil in den Arm eines Passanten. Autsch! Das ist jetzt peinlich. Mit einem lauten Lachen zerplatzt der Halbork in einer Wolke grinsender Gesichter. Spaßmacher, die freche Fee, die wir im Myrkultempel befreit haben, erscheint vor lachen Purzelbäume in der Luft schlagend. Glücksbote Ryan entfernt schnell den Pfeil aus dem Arm des Bürgers und heilt ihn. „Ich habe es doch gleich gesagt, dass wir die Fee nicht befreien sollen.“ weißt Xana auf ihre prophetischen Worte von damals hin. Inzwischen ist das wirklich jedem klar. „Das war jetzt lustig. Ich habe gehört, Beshaba hat ihren Blick auf dich geworfen, Tymorafatzke, deswegen werde ich dich heute ganz besonders ärgern.“ Mit fliegenden Fingern lege ich einen neuen Pfeil ein. Mit einem „Oh oh!“ verschwindet das freche Ding aber, bevor ich den Pfeil abschießen kann. Na, warte!

Ich entschuldige mich noch zerknirscht bei dem armen Kerl, den ich beinahe umgebracht habe und eile dann der Prozession hinter her. Nach zehn Minuten erreichen wir den ersten Laden von Fetch, der nicht wirklich viel her macht. Kaum hat Glücksbote Ryan die notwendigen Utensilien zur Hand, bahnt sich ein Magistrat in Begleitung von zwei Bütteln den Weg durch die Menschenmenge. Mit schwant böses. „Dieses Geschäft wird auf Grund von unbezahlten Schulden bei der Gemeinschaft der Fünf konfisziert.“ Der Büttel klebt einen Zettel auf die Tür. Dieses Timing macht mich Misstrauisch. Der Beshabapriester grinst höhnisch. Xana schlägt vor, dass wir zu Tharador gehen sollten, um ihn dazu zu bringen, die Schulden von dem Mann aufzukaufen. Ist eine Möglichkeit, ich sage Ryan bescheid, dass Xana und ich zu Tharador gehen, um da vielleicht was zu deichseln.

Auf dem Weg dorthin tratschen wir ein wenig und ich frage Xana, ob sie Serenius zum Mitsommerfest einladen will. Sie wird über beide Ohren rot und meint kichernd, soweit wären sie noch nicht. Aber warum was anbrennen lassen? Das ist die Gelegenheit, einen Mann vollständig kennen zu lernen, ohne dass daraus irgendeine Art Verpflichtung entsteht. Was in der Nacht des Mittsommerfest passiert, ist bekanntlich nie passiert. Es gibt in dieser Nacht keine Bindungen, keine Verpflichtungen, alles was freiwillig ist und beiden Spaß macht, ist erlaubt.

Während Xana mit Serenius flirtet, trage ich Tharador unser Problem vor. Er meint, dass würde seine Geldmittel etwas übersteigen. Er eist Serenius von Xana los und fragt, wer dieser Kerl überhaupt ist. Nach etwas hin und her kommt heraus, dass dieser Fetch vom Pech verfolgt zu sein scheint. Er war einst ein recht einflussreicher Gemüsehändler, inzwischen hat er aber nur noch drei kleine Läden. Seine Frau sei verstorben und seine sieben Kinder auch. Und jetzt fällt mir auch ein, woher ich den Namen kenne. Die Fetch Kinder, klar, eines nach dem anderen war gestorben. Die älteste Tochter wurde von einem Ziegelstein erschlagen, ein Sohn ist vom Baum beim spielen gefallen, einer wurde vom Fuhrwerk überfahren, ein anderer ist in einen Brunnen gefallen, eine rutschte am Hafen am Pier aus, fiel ins Meer und ertrank, eine weitere erstickte an einem Hähnchenknochen, der jüngste Sohn fiel von der Stiege und brach sich das Genick. Die Frau erhängte sich schließlich aus Gram. So jemand kann kein Anhänger von Tymora sein. Finsternis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 19. März 2008, 20:10:34
22. Tarask Das Jahr der Visionen 731 TZ Chondathan

Wir beeilen uns, um Glücksbote Ryan zu warnen, aber wir kommen zu spät. Wir kommen gerade noch rechtzeitig, um Ryan aus den Trümmern des zweiten Ladens herausklettern zu sehen, der über ihm eingestürzt ist. Lia findet schnell heraus, dass die Wände und Stützbalken von Termiten angefressen worden sind und zwar von sehr aggressiven Exemplaren, die eigentlich nur im weit entfernten Chormanthor vorkommen. Da hat jemand aber mächtig nachgeholfen. Um eine Ausbreitung zu verhindern, wird das Holz sofort verbrannt. So ein Pech auch. Finsternis!

Der dritte Laden dürfte tödlich von Ryan werden, da bin ich sicher. Deswegen hat der Händler auch auf die Reihenfolge bestanden. War ja klar, dass ein Priester der Beshaba nicht ehrlich spielt. Diese Typen sind böse. Und nicht nur Lia juckt es in den Fingern, den Kerl gleich hier und jetzt seiner gerechten Strafe zuzuführen. Aber dummerweise hat nicht nur die Schildwacht etwas dagegen, dass Bürger auf offener Straße ihren Religionskrieg austragen, auch wäre offene Gewalt viel zu plump. Nein, wir müssen die tödliche Bedrohung im dritten Laden entfernen. Ich berichte Ryan von unserem Verdacht und davon, dass wir vier voraus eilen werden und den Laden für ihn sicher machen werden. Der Priester der Tymora verschafft uns mit einer ausschweifenden Predigt den notwendigen Vorsprung.

Der Laden ist nicht leicht zu finden, fragen uns aber durch. Der Bau steht frei, ist primitiv und von einer Seite mit Efeuranken überwuchert. Xana schaut sie komisch an und meint dann: „Vorsicht! Das sind keine normalen Efeurranken, die sind magisch aktiv!“ „Ich bin nicht sicher, aber ich glaube, diese Pflanze ist sehr gefährlich!“ fügt Lia hinzu. Entsprechend vorsichtig, husche ich zur Türe und presse mein Ohr an die Tür. Dahinter ist ein leises rascheln zu hören. Die Türe ist unverschlossen und ich mache sie nur einen kleinen Spalt weit auf. Der Innenraum ist voll von diesen Ranken und eine Frau baumelt umschlugen und nach dem Winkel des Kopfes zum Rest des Körpers tot von der Decke. Einige Ranken schießen auf mich zu und ich knalle gerade rechtzeitig die Türe wieder zu. Verdammnis!

„Wir müssen diese Pflanze vernichten!“ Xana schleudert eine ihre Kugeln aus kleinen Blitzen auf die Ranken außerhalb des Gebäudes. Sie zucken kurz, scheinen aber keinen Schaden davon zu tragen. „Wir müssen die Wurzeln angreifen.“ bescheinigt Lia. Schlachtenrufer Dolon und ich fachsimpeln kurz darüber, ob das wie ein Tiefenbaum aufgebaut ist oder nicht. Es muss was ähnliches sein und Wurzeln sind immer essentiell für eine Pflanze wichtig. Hinter dem Haus gibt es eine Klappe, die wohl zum Keller führt. Ich knacke das Schloss und Xana wendet aus sicherer Entfernung ihren Trick an, wo sie mit einer Handbewegung die Klappe wie von Geisterhand öffnet. Sofort zischen einige Ranken hervor und zucken hektisch hin und her, bevor sie scheinbar enttäuscht sich zurückziehen.

Ich befestige gegenüber ein Seil, um daran leichter herunter klettern zu können und der Tempuspriester stürzt sich mit mutigem Beispiel nach unten in den Kampf, ich folge ihm auf dem Fuß, Lia und Xana stürzen sich auch hinter her. Im Kellerraum stehen uns zwei Stauden von Todesrankenefeu gegenüber. Keine Ahnung, wie man die Dinger wirklich nennt, aber der Name passt. Ich eile auf die Linke zu und versuche mit meinem Kurzschwert darauf zu hauen, was aber an der zähen Rinde scheitert. Lia schnappt sich die rechte Staude, Dolon unterstützt mich bei meiner. Xana zaubert ebenfalls einen Strahl aus Feuer auf meine Staude, welche die Pflanze aber überraschend gut wegsteckt. Unzählige dünne Ranken schlängeln über den Boden und machen jede Bewegung fast unmöglich. Wir sind auf unsere Positionen festgenagelt. Lia gerät sehr schnell in Bedrängnis und wird von den Ranken eingewickelt. Sie schreit gequält auf, als die Ranken anfangen das Leben aus ihr herauszupressen. Aber Xana pumpt ungehemmt mehrere Wellen grüner Geschosse in die Staude, bis diese verwelken. Lia schlürft wieder befreit einen Heiltrank und sieht gleich wieder besser aus. Endlich zeigen auch meine Hiebe etwas Wirkung und Dolon schlägt die Staude schließlich zu Gartenabfall. Puh!

Unten finden wir noch einen Beschwörungskreis, der deutlich die Geweihe der Beshaba zeigt. Damit wurden diese Ranken wohl hier her gebracht. Wir schaffen die Leiche der armen Frau erstmal in den Keller und räumen oben so gut wie möglich auf. Die Frau ist jung und ärmlich gekleidet. Wer sie wohl sein mag? Es macht mich wütend, dass wegen diesem fiesen Beshaba Priester diese unschuldige Frau hat sterben müssen. Dafür wird der Mistkerl bezahlen.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 21. März 2008, 15:13:11
22. Tarask Das Jahr der Visionen 731 TZ Chondathan

Wir eilen wieder nach oben und warten auf das Eintreffen der Beshaba Bande. Die gucken nicht schlecht aus der Wäsche, als Glücksbote Ryan die Türe öffnet und nicht umkommt. Wenigstens diese Segnung geht glatt über die Bühne. Dolon versucht den verräterischen Händler Fetch zur Rede zu stellen. Aber der tut so, als ob er von nichts wüsste. Wie gehen wir jetzt weiter vor? Der Schildwacht bescheid sagen, die Beweise präsentieren und den Priester festnehmen lassen? Ich bin nicht sicher, wie stichhaltig die Beweise sein werden. Beshabasymbole kann jeder malen. Das lässt mich zögern. Erst einmal ist unser Glücksbote der Held des Tages. Er konnte das Unheil hier gerade noch abwenden und er findet, dass es jetzt ein guter Zeitpunkt wäre, im Nächsten Wirtshaus einzukehren. Lia und ich bleiben zurück und behalten den Priester und seine nun auftauchenden Spießgesellen im Auge. Die trennen sich. Lia folgt den Gesellen ich dem Priester. Der schlendert wartend davon. Der führt was im Schilde!

Bei einem Garstand in der Nähe des Tores kauft er sich was zu essen, was ich bei einem anderen Stand auch tue und wir essen in gebührender Entfernung. Nach etwa einer Stunde des herumlungern sind Rufe zu hören und Rauch quillt aus der Richtung, wo das Geschäft liegt. Und ja, es brennt. Lia hat die Gesellen im Labyrinth der Außenstadt verloren und die haben das Geschäft abgefackelt. Jetzt haben wir überhaupt nichts mehr in der Hand. Finsternis!

Diesen Schachzug habe ich jetzt nicht vorhergesehen. Was also tun? Glücksbote Ryan ist natürlich sichtlich geknickt. Wir überlegen verzweifelt hin und her. Aber diese Schlacht haben wir endgültig verloren. Wir haben eine Zeitlang unseren Gegner überholt gehabt, aber wir hätten das Geschäft bewachen müssen. Verdammt! Warum habe ich nicht daran gedacht, dass sie die Bewiese verschwinden lassen würden, wie dünn sie auch sein mögen? Das ist mehr als nur ärgerlich. Lia schlägt vor, die Sache mit Gewalt zu beenden. So gerne ich den Hund von Beshabapriester töten würde, es wäre weder klug und würde es uns den Erfolg bringen.

Der Beshabapriester nutzt die Gunst der Stunde und hält eine gute Predigt und auch der Händler schwingt jetzt offen um. Eine Prozession zu Thagrams Weg setzt sich in Bewegung. Wir hinter her. Auf dem Podest hält der Priester weiter seine Predigt, auf dessen Höhepunkt Fetch Tymora abschwört und sich zu Beshaba bekennt. Dabei zieht er sich aus und hält so die Weihe. Verzweifelt versucht Ryan mit Argumenten und Beschuldigungen über das abgekartete Spiel die Meinung noch mal herum zu reisen, aber dazu ist es zu spät. Finsternis!

Wir ziehen uns in den Vorraum des Schreins zurück und beratschlagen, was wir tun können. Wir beginnen uns schnell im Kreis zu drehen, da wir kaum durchführbare Visionen haben. „Warum fragen wir nicht bei der Gemeinschaft der Fünf nach, ob sie Fetch die Schulden erlassen. Das wäre doch ein Beweiß für das wirken von Tymora.“ schlägt Xana schließlich vor. Zuerst winke ich ab, aber nachdem dieser Vorschlag nach einer halbstündigen Diskussion sich als der erfolgsversprechenste von allen herausstellt, gebe ich mein Einverständnis. Wir ziehen uns im Tempustempel um, haben wir doch jetzt dank Larna viele schöne Kleider. Da kriegt mein kleines Töchterchen aber große Augen, als sie mich in dem herrlichen Kleid erblickt. „Oh! Mama schön!“

Und die Leute behandeln uns ganz anders, als wir in den teueren Kleidern durch die Stadt flanieren. Bei Tharador holen wir Rat. Xana präsentiert sich Serenius, dem sie ein paar gestammelte Komplimente abstrotzt. Tharador hat recht wenig Einfluss in solch hohen Kreisen, aber er kennt wenigstens einen der Fünf persönlich, Holger Hohlstein. Mit dem könnten wir reden. Also nichts wie hin. Auf dem Weg dorthin quetsche ich Tharador wenig über Serenius, der mit einer quasselnden und bei ihm eingehakten Xana vor uns außer Hörweite läuft.  Der Glatzkopf ist weder in festen Händen, noch hatte er jemals eine Freundin. Nein, er gehört nicht zu den Männern, die auf Alternativen stehen, sondern seine Kunst verlangt eine gewisse Zurückhaltung in diesen Dingen. Aha! Das könnte Xana durchaus im Wege stehen. Serenius kommt aus der alten Heimat, aus welcher Stadt genau vermag Tharador nicht zu sagen. Nun, hört sich teilweise nicht mal so verkehrt an.

Wir werden tatsächlich empfangen und nach nur einer weiteren halben Stunde bequemt sich der Handelsfürst mit uns zu reden. Vorher flüstere ich Xana noch zu, was ich über den Glatzkopf, in dem sie so vernarrt ist, herausgefunden habe. Sie ist höchst erfreut über die Tatsache, das Serenius noch nicht vergeben ist. Wir treffen auf ihm in einem sehr nobel eingerichteten Wartezimmer. Tapete aus Stoff bedeckt die Wände. Ein großes Bild von den Fünf am Hafen vor einem stolzen Schiff bedeckt eine komplette Wand. Holger Hohlstein ist ein stattlicher Mann Anfang Fünfzig. Ich erzähle ihm, was sich zugetragen hat.

Er könnte da was drehen, aber billig wird das nicht. Es stellt einige Bedingungen auf, welche die Kirche der Tymora zu erfüllen hätte. Sie sind erfüllbar und er soll schon mal einen Vertrag aufstellen. Dolon wirft ein, dass sich das gar nicht bestimmen könnte. Nein, kann ich sicherlich nicht, da ich nicht zum Klerus der Tymora gehöre. Aber alles hat seinen Preis. Entweder dieser Glaubenskrieg wird heute noch Erfolgreich beendet oder die Kirche der Tymora verliert auf Jahrzehnte ihr Ansehen in dieser Stadt. Da ist eine kostenlose Segnung der Lagerhäuser und Besitzungen der Fünf ein kleiner Preis. Allerdings wird nun auch Dolon mit hineingezogen und auch die Kirche des Tempus wird einige Konditionen erfüllen müssen. Mit einer Liste von Forderungen von der Gemeinschaft der Fünf verlassen wir das Anwesen.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 24. März 2008, 13:58:43
22. Tarask Das Jahr der Visionen 731 TZ Chondathan

Dolon redet zuerst mit seinem Tempelvorsteher. Der ist insgesamt nicht abgeneigt, auch wenn er da ein paar Nachbesserungen anmahnt. Wir werden zusätzlich noch zum Quartiermeister des Tempels geschickt. Der zählt gerade eine nicht unerhebliche Menge an Gold in seinem mit einer massiven Türe verschlossenen Büro, Das Gold liegt glänzend in einer offenen Truhe und in Stapeln auf seinem Schreibtisch. Dolon sieht mich warnend an. Ich werfe ihm einen wütenden Blick zurück. Für was hält er mich, für eine Diebin? Ich vergreife mich doch nicht am Tempelschatz des Tempus! Verdammnis!

Es wird eine Weile hin und her geschachert und ich muss ein Gähnen unterdrücken. Schließlich weiß Dolon, in welchem Rahmen er die Verhandlungen weiter führen kann und wir sausen weiter zum Tymoraschrein. Die Lage ist inzwischen so, dass Ryan noch zu genau einem einzigen verschüchtert wirkenden Anhänger predigt, während der Beshabapriester von einer großen jubelnden Menge umlagert ist. Das sieht nicht gut aus. Wir zerren Ryan in den Schrein und setzen den gesamten Klerus, also die Vorsteherin und die beiden Priester ins Bild. Die Vorsteherin hat den Ernst der Lage erkannt und ist bereit, jeden Preis zu bezahlen. Heute ist ein Tag für ein Koste was es Wolle. Und das hat sie erkannt. Dumm ist die Frau nicht, auch wenn es ihr an Willen zu Mangeln scheint, aus dem Schrein mehr als nur das hier zu machen. Gemeinsam eilen wir nun zurück zu Holger Hohlstein.

Wieder dürfen wir in dem schicken Zimmer warten. Ich setze mich auf eines der Sofas und lehne mich zurück. Hohlstein hat nun einen Schreiber dabei und das Geschacher geht wieder los. Dolon ist recht schnell fertig und handelt auch noch bessere Konditionen aus, als wie gedacht. Aber der Tymoraschrein kommt nicht so billig davon. Für die nächsten Neun Jahren wird der Klerus viele Dienstleistungen umsonst erbringen müssen. Zähneknirschend stimmt die Vorsteherin schließlich zu. Im Nachhinein gibt sie aber zu, dass sie noch viel mehr bereit gewesen wäre, um den heutigen Tag zu einem guten Ende zu bringen. Die Dame lächelt den Mutigen!

Es wird ausgehandelt, dass bald ein Bote erscheinen wird, der die frohe Kunde verkünden wird, dass die Schulden bei der Gemeinschaft der Fünf für nichtig erklärt worden sind. Vorher wird bei uns noch ein Bote eintreffen, der uns die Zeit verschaffen wird, gebührend auf die Eröffnung zu reagieren. Wir eilen wieder zurück zum Tempustempel und bereiten uns auf einen offenen Kampf vor, falls die Lage am Ende eskalieren sollte. Aber die Aggression darf auf keinen Fall von unserer Seite begonnen werden. Hier gilt es einen taktischen Vorteil für einen moralischen zu opfern.

Wie auf Kohlen sitzend warten wir im Tymoraschrein. Ich nutze die Gelegenheit für ein paar Gebete an die Dame. Ich küsse meinen Anhänger und führe ihn an Stirn und Herz. Möge sie uns heute noch mal lächeln. Wer wagt, gewinnt. Schließlich erhalten wir die vereinbarte Botschaft. Jetzt sind es noch zehn Minuten. Glücksbote Ryan wirft sich in seine beste Robe und stellt sich in Positur. Wir stehen hinter ihm und sind bereit, ihn zu verteidigen. Wieder arbeitet sich ein Magistrat durch die Menschenmenge und verkündet dem verdatterten Fetch, der immer noch Nackt auf dem Podest steht, die frohe Kunde. Der ist natürlich total aus dem Konzept gebracht, genau so wie der Beshaba Priester. Ryan arbeitet sich nun ebenfalls auf das Podest und verkündet, dass die Dame nun mal denen lächelt die was riskieren. Und das ist nun mal nicht mal gelogen. Die Situation heizt sich entsprechend auf. Kurz bevor es zur Eskalation kommt, bricht das Gerüst zusammen. Huh?

Wir waren das nicht! Auch wenn wir darüber nachgedacht haben, dass zu tun. Die Menge spritzt auseinander, um von dem Holz nicht begraben zu werden. Verdammnis! Ich muss aufpassen, nicht zu Boden gerissen und zertrampelt zu werden. Aber ich kann mich auf den Beinen halten und schwimme mit der Menge. Schließlich kommt diese zu stehen und ich arbeite mich mit Ellenbogen nach vorne. Die Staubwolke verzieht sich und auf dem Trümmerhaufen steht unverletzt wenn auch total verdutzt Glücksbote Ryan.

„Die Dame hat ihm gelächelt! Noch mal Glück gehabt, Glücksbote Ryan!“ Rufe ich. Die Menge schaut etwas verdutzt aus der Wäsche. Einzelne „Tymora“ Rufe werden laut. Ryan fängt sich und beginnt im Schutt herumzuwühlen. Andere und auch ich helfen ihm dabei. Den Händler Fetch finden wir als ersten. Sein Körper ist vollständig zerschmettert, da dürfte kein einziger Knochen mehr heil sein. Tja, da hat wohl jemand eine sonst gutmütige Göttin so gründlich verärgert. Tja, Pech gehabt! Als nächsten graben wir den Beshabapriester aus. Dessen Arm hängt zerschmettert an seiner Seite und auch sonst sieht er nicht gerade gesund aus. „Da hat aber jemand noch mal Glück gehabt.“ Glücksbote Ryan wirft sich in Pose und reicht dem am Boden liegenden Priester seine Hand. Der spukt nur wütend Blut aus. „Möge die lächelnde Göttin dich heilen!“ Er bückt sich und richtet den Arm des Priesters, der wütend aufkreischt und sich vergeblich gegen die Heilmagie stemmt. Nun wieder halbwegs sicher auf den Beinen, stürzt der Unheilsbringer wütend unter Schmährufen von dannen. Glücksbote Ryan ruft noch einige spitze witzige höhnische Worte hinter her und die Menge ist nun ganz auf Tymoras Seite. Glück gehabt!

Es schmerzt mich, dass wir den Priester der Beshaba nicht seiner gerechten Strafe haben zuführen können, aber irgendwie fühle ich, dass wir den Mistkerl heute nicht zu letzten mal gesehen haben. Glücksbote Ryan ist der Held des Tages und den Schrein der Tymora habe ich noch nie so voll wie heute gesehen. Tharador kommt mit einem Gespann vorbei und lädt ein Weinfass ab. Und so wird die Siegesfeier mit einem sehr guten Wein gefeiert. Xana ist ganz hin und weg, da auch Serenius mitgekommen ist. Und so endet dieser Tag mit dem Lächeln von mehr als einer Dame.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 26. März 2008, 11:42:22
23. Tarask Das Jahr der Visionen 731 TZ Chondathan

Am nächsten Tag verlassen wir den Tempel des Tempus, da wir dessen Asyl nicht mehr länger in Anspruch nehmen müssen und wohl auch dürfen. Mili freut sich, wieder zurück in den Silberfisch zu gehen. Auch Frau Erlann ist erfreut, dass wir Beide gesund und munter wieder zurückgekommen sind. Ich richte mich im Eckzimmer wieder häuslich ein und Mili macht es diesmal gar nichts aus, dass ich sie bei Frau Erlann zurücklasse.

Wir treffen uns im Brunnenhaus und beschließen zum Lumpenmarkt zu gehen, weil dort laut Renya Luvius sein erstes Geschäft hatte. Was ja der erste Hinweis gewesen ist. Der befindet sich in der Vorstadt. Mit nur wenigen Fragen finden wir Luvius alten Laden. Merka ist ein Frau um die Vierzig. Wir kommen direkt auf den Punkt. Luvius scheint nach ihrer Aussage aber nichts hinterlassen zu haben und sie beharrt darauf, auch als wir uns als Renyas neue Leute zu erkennen geben. Nun, dann ist der Hinweis irgendwo hier versteckt. Es gibt einen muffigen Keller, denn ich genau durchsuche. Mein Näschen sagt mir, dass wenn hier was versteckt ist, dann muss es hier sein. Und meine Intuition trügt mich nicht. In einer Ecke finde ich einen Haarfeinen Spalt in den Bodendielen, die ich schließlich aufgehebelt bekomme. Schwupps, habe ich eine ganze Luke in der Hand. Darunter befindet sich ein Schacht, der in die Tiefe führt.

„Gratulation, du hast das alte Versteck gefunden. Aber es ist leer. Luvius hat mir das hier gegeben. Ich musste erst sicher sein, dass ihr dessen auch würdig seit.“ Die gute Frau Merka überreicht mir ein paar Handschuhe. Huh? Ich zieh sie über und es passiert nichts. Nur um Sicher zu gehen, klettere ich die Leiter nach unten. Auf dem halben Weg habe ich auf einmal eine Vision, wie diese Leiter von Luvius benutzt wurde, dann, wie sie gekauft und am Ende, wer sie hergestellt hat. Das ist vielleicht mal interessant. Leider hat Merka recht, hier ist nichts zu holen. Der Raum darunter ist leer und das seit Jahren. Schmuggel lohnt sich inzwischen nicht mehr so wie früher. Immerhin haben wir jetzt die Handschuhe.

Da wir schon mal in der Vorstadt sind, gehen wir gleich mal zum Konvent und besuchen Havard Repp. Der hat sich inzwischen von den Vorkommnissen erholt und auch die magischen Gegenstände identifiziert. Der Ring entpuppt sich als ein schwacher Schutzring. Den will unbedingt Xana haben. Normalerweise würde ich so was den Leuten geben, die vorne stehen. Aber so oft, wie Gegner schon durch unsere Reihen gebrochen sind und Xana beinahe getötet haben, gönne ich der Halbelfe den Ring von Herzen. Ich schnappe mir dafür die schicke beschlagene Lederrüstung, die ebenfalls leicht verzaubert ist. Und da Lia als einzige mit einem Schwert umgehen kann, bekommt sie es.

Die Kiste mit den Ritualgegenständen hat Havard noch nicht geöffnet, aber die ersten Schutzkreise stehen schon. Aber er will sich noch weiter absichern. Und dazu braucht er Ruhe! Das war jetzt aber deutlich! Nun gut, wir verabschieden uns und gehen zurück zur Stadt. Wir gehen ins Brunnenhaus, essen zu Mittag und lassen uns von Renya mal den Schlüssel borgen. Vielleicht können wir mit den Handschuhen die Sache etwas abkürzen. Ich sehe, wie Luvius den Schlüssel Renya übergibt, wie er ihn von einem Zwerg erhält, denn der von einem anderen bekommt. Dann sehe ich wie der Schlüssel in dem Maul einer steinernen Gargyle liegt. Und zum Schluss wie er gefertigt wurde. Finsternis, dass war jetzt wohl nichts.

Also folgen wir dem zweiten Hinweis, den der Grube auf der Insel, wo früher Leichen entsorgt worden. Dazu mieten wir uns dann ein Boot. Die Fahrt verläuft mit der kleinen Jolle ohne Probleme und wir finden auch die kleine Insel, ein steinernes Eiland ohne Gebäude und einem flachen Strand, wo wir anlanden können. Es liegt hier ziemlich viel Schutt herum. Als wir die Grube betreten, merken wir auch warum. Teile der natürlichen Höhle wurden zu einem Gang bearbeitet und die Rohentwürfe von Reliefs sind ausgeschlagen worden. Nach den Motiven zu urteilen, wollte man hier wohl mal einen Umberlee Tempel bauen, scheint das Vorhaben aber in einer frühen Phase abgebrochen zu haben. Die Höhle öffnet sich in eine Grotte.

Am Ufer steht eine Winde, an der ein Seil sich befindet. Die Winde ist ein Zusammengerosteter klumpen Metall, den selbst unsere Männer nicht mehr zum funktionieren bringen können. Irgendetwas hängt noch am Seil. Also alle mal ziehen. Mühsam schleifen wir das ans Ufer, was sich daran befindet. Es scheint sich um drei Rüstungen zu handeln, wie sie die Schildwacht tragen. Und in den Rüstungen befinden sich noch Überreste von Menschen.

„Seit mal nicht so grob!“ Beschwert sich einer der Totenschädel.
„Ja, knallt uns doch nur so Rüde ans Ufer. Da kann man sich ja nur noch die Knochen brechen! Sind ja nicht die Euren!“
„Die heutige Jugend, nur noch Rüpel!“

Was sind denn das für untote Gesellen? Ist es jetzt der Zeitpunkt, das Weihwasser herauszuholen? Sicher ist Sicher! Aber wie sich herausstellt, hat Luvius nur sich einen kleinen bösen Scherz mit ihnen erlaubt. Vor etwa zehn Jahren haben die Drei ihn erpresst und dann trotzdem auch noch verraten, nachdem sie bezahlt worden waren. Aber Luvius gelang es mit einigen Gegenmaßnahmen den Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Und sein Zorn war groß genug, die drei nicht nur einfach zu ertränken, sondern auch noch ihre Seelen in ihren Schädeln zu binden, dass sie keine ewige Ruhe finden. Finsternis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 28. März 2008, 12:44:21
23. Tarask Das Jahr der Visionen 731 TZ Insel im Umberlees Schlund

Das ist alles schön und gut, aber können sie was auch über den Schatz erzählen? „Schatz? Luvius hat davon gesprochen. Er liegt in Chondathan, gut versteckt unter der Erde.“ Aber wo genau, wissen sie auch nicht. Irgendwie habe ich mehr von diesem Hinweisen versprochen. Ich fasse das Seil an, aber auch hier offenbaren die Handschuhe nichts Neues. Aber sie fänden es Nett, wenn wir sie beerdigen würden, dass würde den Fluch brechen und sie würden endlich Ruhe finden. Nun, wenn es weiter nichts ist. Also schnappen wir uns jeder einen von ihnen und tragen sie raus. Kaum sind wir draußen, ertönt ein unheimliches Heulen. Was hat das jetzt wieder zu bedeuten?

Auf einmal sehen wir uns drei Hunden gegenüber. Und diese Hunde sind sehr komisch. Ihre Haut ist halb durchscheinend und innere Organe zeichnen sich unter der Haut ab. Ich halte sie für untotes Gesindel, lasse die Rüstung samt Knochen fallen. „He, seid doch vorsichtiger!“ quengelt einer der toten Schildwächter und ich zücke zwei Phiolen mit Weihwasser. Auch die anderen machen sich Kampfbereit. Die Hunde greifen an und Ryan ruft „Möge Tymora dich heilen!“ Mit diesem Wort tatscht er nach der Kreatur. Aber die heilende Magie, welche auf Untote sich verheerend auswirkt, scheint dem komischen Hund nichts auszumachen. Dann verschwinden die Hunde auf einmal. „Was war das denn?“

Aber die Viecher kommen zurück und attackieren ein weiteres mal. Und Poff, verschwinden einfach wieder.
„Ich habe keine Ahnung!“ meine ich, in Vaters Geschichten kam so was nie vor.
„Dämonen sind das nicht!“ meint Lia.
„Untote auch nicht!“ gibt Ryan seine Meinung hinzu. Wir reden wild durcheinander. Ich stecke mein Weihwasser weg und ziehe meinen Bogen und lege einen Pfeil ein. Dann taucht so ein Wesen schon wieder auf. Ich lasse meinen Pfeil von der Sehne schnellen und der Hund heult auf. „Was immer sie auch sein mögen, Bluten tun sie auf alle Fälle!“ Und so stellen wir uns auf sie ein und bekämpfen sie, wann immer sie auftauchen. Xana, Ryan und Lia werden mehrmals von den Hunden gebissen. Auch ich werde zweimal attackiert, kann aber ihre Bisse mit meiner Tartsche ablenken.

Schließlich stellen wir uns so auf, dass wir uns gegenseitig unterstützen können und schlagen so einen Hund noch dem anderen Tod. Puh! Das war jetzt was. „Endlich sind sie tot. Jedes mal wenn uns jemand erlösen wollte, kamen diese Mistviecher.“
„Warum habt ihr uns nichts gesagt?“ fragt Glücksbote Ryan.
„Hätte ihr uns geholfen, wenn wir euch das gesagt hätten?“
„Ja! Verdammt noch mal!“ meine ich. „Nun gut, wo wollt ihr beerdigt werden?“
„Egal wo, Hauptsache wir liegen nicht mehr im Wasser in der Grube.“
„Da drüben ist ein schönes Plätzchen.“ Ich zeige auf eine Stelle, von wo man den Sonnenuntergang aus sehen kann. Dort schaffen wir die drei toten Schildwächter hin und fangen an, sie dann mit Schutt zu bedecken. Schließlich geben sie Ruhe und das heißt wohl, dass sie die ewige Ruhe gefunden haben. Wir machen weiter, bis wir drei Ordentliche Hügel haben. Dann sprechen unsere Priester ein kurzes Gebet und wir gedenken kurz der Toten. Es wäre vielleicht angebracht gewesen, nach ihren Namen zu fragen. Vielleicht haben sie noch Angehörige in der Stadt, die sicherlich gerne gewusst hätten, was aus ihren Lieben geworden ist. Ich kann so was nur zu gut nachfühlen. Aber dazu ist es nun zu spät.
„Ruht in Frieden!“ meine ich noch, dann drehen wir uns um und fahren zurück.

Einen Hinweis haben wir ja noch. Zurück im Brunnenhaus nehmen wir das Blatt mit der letzten noch unverschlüsselten Botschaft und fangen an zu knobeln. Der Text geht so:

Drachengold, Beute, Giftwein und Mondschein. Widerstand, Richter,
Dietrich, Garotte, Botschafter, Meuchler und Soldräuber. Waldwicht,
Nebelfrau und Gargyle. Wurfpfeil, Blutspuren, Leichen, Hinterhof, Rapier
und Totschläger. Zirkuszelt, Schuldmauer und Dämmerung. Überblick,
Warenhaus, Armbrust, Blutraben, Wildnis, Dunkelheit und Kurzschwert.

Am späten Nachmittag fangen wir an, unterbrechen dann, um ein Abendessen unten im Schankraum einzunehmen. Gäste sind wieder da und es herrscht gute Stimmung. Etwas gestärkt kehren wir zurück. Inzwischen haben wir unzählige Methoden ausprobiert. Von jeden zweiten Buchstaben bis zum letzten. Oder nur jedes dritte Wort und davon nur jeweils die vordere oder hintere Hälfte. Oder versuchen den Beschreibungen Orte zuzuweisen. Aber nichts ist wirklich schlüssig. Auch die Handschuhe habe ich schon ausprobiert, aber sie zeigen nur, wie er die Botschaft schreibt, nicht, was sie bedeuten könnte. Kurz vor Mitternacht ruckt Lia etwas seltsam auf und entschuldigt sich dann. Nach etwa zehn Minuten kommt sie zurück und setzt sich wieder.

„Ich glaub, ich habe es! In jedem Wort befinden sich immer zwei gleiche Buchstaben, wenn man die zusammen setzt kommt folgender Satz heraus: Dein dritter Weg führt dich zum Barbier!“ Verkündet sie dann nach zwei Minuten. Tatsache, Lia hat das Rätsel gelöst. Manchmal ist es so einfach.

„Luvius Vater war Barbier. Und er lebt noch, wenn er auch nicht mehr seinem ursprünglichen Gewerbe nachgeht. Inzwischen ist er ein Büßer Illmaters. Fragt am Siechenhaus nach.“ meint Renya, nachdem wir ihr die entschlüsselte Botschaft überbracht haben. Aber dafür ist es heute zu spät. Ich mustere intensiv Lia, bin ich die einzige, die diesen „Geistesblitz“ nach einer Pinkelpause etwas seltsam findet?

Gespielt am 12.1.2008
Spielleiter: Stefan
SC: Dolon (Stufe 4), Kaira (Stufe 5), Lia (Stufe 3), Ryan (Stufe 3), Xana (Stufe 4)
Schrein des Ruhmes:
Erfahrungspunkte: 720 für Kaira weil gerade fünfte Stufe dank eingelösten Bonus für SH, 1020 Rest.
2 Todeswürgeranken
3 Teleporterhunde
Beute
Ein paar Handschuhe
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 31. März 2008, 12:40:57
Kapitel 10
Mein Schatz!

24. Tarask Das Jahr der Visionen 731 TZ Chondathan

Es ist inzwischen spät in der Nacht. Zeit für ins Bett gehen. Wir verlassen das Brunnenhaus. „Eigentlich seltsam, dass die Braunkapuze sich nicht um den Schlüssel mehr gekümmert hat.“ merkt Lia an und wie auf das Stichwort tritt uns jemand in den Weg. Just die braune Kapuze. Wir halten etwas Smalltalk, bevor er meint, er hätte inzwischen den Schlüssel aus anderer Quelle erhalten. So was auch. Für uns hat er ein kleines Geschenk mitgebracht. In einem verschlossenen Glas flattert Spaßmacher und sein Gesichtsausdruck wechselt zwischen Trotzig zu Ängstlich. Da haben wir ja das kleine böseartige freche Mistvieh. Wegen ihm war ein Mensch verletzt worden und der Streich, den er uns gespielt hat, war auch nicht ohne. Ich klopfe mit dem Finger an die Glaswand und die gemeine Fee streckt rotzfrech die Zunge heraus. Aus irgendwelchen Gründen bekomme ich den kleinen Kerl in meine Obhut überstellt. Was mach ich nur mit dem? Verdammnis!

Der Kapuzenmann gratuliert uns noch zu unserem Sieg über Larna und geht dann seiner Wege. Was war das jetzt? Versteh ich nicht ganz und was mach ich jetzt mit dem inzwischen unsichtbaren Spaßmacher im Glas? Wir trennen uns nun und ich gehe in den Silberfisch. Mein kleiner Schatz schläft tief und fest in ihrem Bettchen und hat ihr Püppchen im Arm. Irgendwie süß. In einer Kiste verstaue ich erstmal die gemeingefährliche Fee. Beizeiten muss ich mir überlegen, was ich mit ihm mache.

Als ich mich für die Nacht umziehen will, fällt mir ein kleiner Zettel aus meiner Tasche. Huh? „Besuche mich heute Abend noch in den drei Fässern.“ Der braune Kapuzenmann muss ihn mir zugesteckt haben. Hm, was er wohl von mir will? Ein Hinterhalt? Nein, wohl weniger, so wie ich sein Können was heimliche Dinge anbelangt, hätte er mich auch einfach vor dem Silberfisch auflauern können. Also ziehe ich mich wieder an und eile zu der besagten Taverne.

Ich finde ihn tatsächlich dort in einer Ecke mit dem Rücken zur Wand sitzend vor. Zu solch später Stunde ist hier noch einiges los. Nach kurzer Begrüßung kommt er zum Thema. „Als ihr Larnas Lagerhaus geplündert habt, hast du dort ein Buch gefunden, dessen Einband aus Blättern besteht?“ „Aus Blättern? Wie die von Bäumen?“ Er nickt mit dem Kopf. „Nein, so was haben wir nicht gefunden.“
„Hm, Luvius hatte es in seinem Besitz.“
„Larna hat den Schatz auch noch nicht gefunden gehabt.“
„Dann muss es darunter sein. Tu mir einen Gefallen, nimm das Buch an dich, öffne es aber unter keinen Umständen. Es ist sehr gefährlich. Und übergebe es dann mir.“
„Aha? Und wer bist du überhaupt?“
„Mein Name ist Karn.“
„Und was ist deine Rolle bei der ganzen Sache?“
„Ich gehöre zu Hütern von Wissen. Und nur wir sind in der Lage mit den Geheimnissen dieses Buches umzugehen. Auch andere Fraktionen sind dahinter her und die führen nichts Gutes im Schilde. Und traue dieser Lia auf keinen Fall, sie verbirgt etwas mit Magie.“

„Der Frau traue ich schon lange nicht mehr.“ Und dir auch nicht unbedingt, füge ich in Gedanken hinzu. Er beschreibt mir eine Statue eines Schildwächters am Nordtor, bei der ich Nachrichten hinterlassen kann. Auch warnt er mich von Merl dem Geldeintreiber. Er wäre äußerst ungehalten über die Entwicklung mit Larna und den Verlust seiner Leute im Brunnenhaus. Der Geldeintreiber hätte seinen besten Mann auf uns angesetzt, einen Kerl namens Larmar, an dem einige magische Experimente durchgeführt worden sind. Er wäre ein sehr zäher Bursche und wir sollten uns in Acht nehmen. „Hört den das niemals auf? Zuerst Larna und ihre Tieflingsspießgesellen. Und jetzt Merl!“ Karn zuckt nur mit den Schulten. Dann steht er auf und verschwindet im Dunkel der Nacht. Auch ich mach dass ich endlich ins Bett komme.

Nach viel zu kurzer Nacht weckt mich meine Kleine. Ich mach sie fertig und helfe unten noch etwas auf, bevor ich aufbreche, um mich wieder mit den anderen zu treffen. Im Tymora Schrein ist richtig viel los und Glücksbote Ryan hält sichtlich verzückt eine Predigt vor dem Schrein. Drei junge Zwerge mustern mich grimmig. Ich schau an mir runter und prüfe dann meine Frisur. Ich bin sauber und sehe ordentlich aus. Keine Ahnung, warum die mich so Finster mustern. Als wir alle zusammen sind, kommen die drei Zwerge auf uns. „Ihr seid Wächter der Kavernenwacht!“ blafft der mittlere höchst unfreundlich und das war keine Frage.

„In der Tat!“ antworte ich auf Zwergisch.
„Ihr seid keine Zwerge!“
„Ihr seid wahrlich mit zwei gesunden Augen und einem wachen Verstand gesegnet.“ Der Sprecher läuft rot an.
„Ihr müsst zum Olan kommen!“
„Müssen wir das?“
„Natürlich! Der Olan wird entscheiden, wie mit euch zu verfahren ist.“ Da uns allen die Dickköpfigkeit von Zwergen bekannt ist, folgen wir dem Trio zum Hafen in ein trutziges Gebäude, das mehr Festung als Wohnhaus ist. Unten ist eine Stube voller Zwerge beim Frühstück, die komisch aussehendes Brot essen und pures Wasser trinken. Von oben poltert ein schwer gepanzerter Zwerg herunter, der einen großen Hammer auf dem Rücken geschnallt hat. Er stellt sich als Olan vor und befiehlt uns, nach oben zu folgen. Er scheint hier so was wie ein Clanchef zu sein. Sein weißer Bart reicht bis zum Boden.

„Noch nie wurden Nichtzwerge zu einem der Vier Orden einberufen.“ stellt Olan fest. „Wie kommt es, dass Sagrell euch erwählt hat?“ Ich erzähle natürlich nur die halbe Geschichte.
„Wir haben uns beworben, haben die Prüfungsaufgaben gelöst und wurden eingestellt. So einfach ist das.“
„Das ist einfach unerhört. Auch wenn die Kavernenwacht nicht zu den angesehensten Orden des Talynstein Clan gehört, so würden sich doch passende Rekruten finden lassen, die das richtige Erbe mitbringen.“ poltert Olan.
„Sagrell hat aber anders entschieden.“ Etwas verstimmt verschränke ich meine Arme vor der Brust.
„Was ist Sagrell eigentlich?“ wirft Xana neugierig ein.
„Manche Wächter beschließen zu Lebzeiten, dass sie über den Tod hinaus dienen möchten. Sagrell wurde ein steinerner Körper für die Ewigkeit angefertigt, die er nun bewohnt, nachdem sein fleischlicher Körper den Weg alles Lebenden gegangen ist. Also wie ist es, tretet ihr nun aus dem Orden wieder aus?“
„Lass uns darüber nachdenken.“ Meine ich verstimmt, da ich es nicht gewohnt bin, wegen meines Menschseins angefeindet zu werden. So verabschieden wir uns und gehen wieder.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 02. April 2008, 11:56:49
24. Tarsak Das Jahr der Visionen 731 TZ Chondathan

Nach diesem kleinen Zwergenintermetzo widmen wir uns wieder der eigentlichen Aufgabe zu, dem Schatz. Das Siechenhaus liegt außerhalb der Mauer im Norden. Es ist ein Einstöckiges Langestrecktes Gebäude von primitiver Bauweise, auch wenn es ein gemauertes Fundament verfügt, so ist der Oberbau recht einfach gehalten. Ein Büßer des Illmaters nimmt uns in Empfang. Nach kurzer Begrüßung komme ich direkt zu unseren Anliegen, dass wir einen gewissen Selan suchen. Der Priester erklärt uns, dass ein Büßer alles weltliche ablegt, wenn er dem Orden beitritt. Darunter fällt auch sein Name. Alles was vorher war, wird ausgetilgt. Nur der Vorsteher, Meister Zargos kennt die Vergangenheit der Büßer. Nun, dann nix wie hin zu dem.

Aber das geht leider nicht, da Meister Zargos im Keller in seinem Laboratorium sitzt und Seuchen erforscht. Normal sterbliche können dort nicht herunter. Nur Büßer, welche Immun gegen jede Krankheit sind. Also schreibe ich Meister Zargos einfach einen Brief, wo ich so ehrlich wie möglich meine Gründe darlege, diesen Selan zu finden. Der Brief wird über eine Apparatur nach unten befördert. Es dauert etwa zehn Minuten, dann wird eine Glocke geschlagen. Der Büßer kriegt große Augen und eilt schnell von Bett zu Bett und zieht einen schwarzen Vorhang davor. Vom Keller heraus kommt eine in Tücher eingewickelte Gestalt hervorgehumpelt, die von unzähligen Seuchen gezeichnet ist. Iiiks!

Ich binde mir ein Tuch vor den Mund und höre mir an, was Meister Zargos zu sagen hat. Wir finden den Büßer, der einst Selan hieß, in der Weststadt auf seiner Runde. Ein Brief hätte uns auch gereicht. Wir verabschieden uns und stürzen dann nach draußen. Beim nächsten Brunnen reinigen wir uns. Dann auf zur Weststadt. Wir suchen über eine Stunde, bis wir den Büßer finden. Es ist ein alter Mann, der schwer gebeugt unter seinem Gestell mit Heilmitteln ächzt. „Einen wunderschönen guten Morgen, Meister Selan.“ grüße ich ihn freundlich. „Diesen Namen habe ich seit zehn Jahren nicht mehr gehört. Seit dem Tag, wo ich ein Büßer wurde, um ein Versprechen an Illmater einzulösen. Ich betete in meiner finstersten Stunde zu ihm, und wurde geheilt. Illmater hat schon einen seltsamen Humor.“

„Setzen wir uns doch und reden ein wenig.“ Der alte Mann entledigt sich seines schweren Gestells und setzt sich darauf. „Wir kommen wegen eurem Sohn.“
„Das habe ich mir beinahe schon gedacht. Er hat mir gesagt, kurz bevor sie ihn geschnappt haben, dass jemand kommen wird, der mich nach ihm fragen wird.“
„Nun ja, was war seine Botschaft?“
„Nun, er würde in seinen letzten Augenblicken den Ort sehen, den ihr sucht.“
„Das ist alles?“ Der alte Mann nickt. „Das ist alles, was mein Nichtsnutziger Sohn euch zu sagen hat. Mögen die Götter ihm Gnädig sein.“ Der alte Büßer streckt sich und nimmt sein schweres Gestell wieder auf. „Entschuldigt mich, aber ich habe noch zu tun.“

Das war jetzt nicht gerade ergiebig. Von den ganzen Hinweisen habe ich mir irgendwie mehr erwartet, als diese kryptischen Andeutungen. Wir haben diese Handschuhe, wir haben von den drei Toten Schildwächtern erfahren, dass der Schatz unter der Erde in Chondathan versteckt ist und das Luvius in seinem letzten Augenblicken einen Blick auf das Versteck haben würde. Nun gut, dann auf zum Rallardplatz. Es ist gerade Mittagszeit, als wir den Platz erreichen. Auf dem Rallardbaum hängt einsam ein Erhängter. Auf dem Platz selbst ist wenig los. Am Magistrat lümmeln sich gelangweilt zwei Schildwächter herum. Wir sehen uns um, auf zwei Gebäuden sehe ich Dreigruppen von Gargylen wie ich sie in der Vision mit dem Schlüssel gesehen habe. Vielleicht hat es damit was zu tun. Die erste Gruppe steht auf einem normalen Wohnhaus, die zweite auf dem Magistrat. Ich würde ja ganz frech mal in das Wohnhaus reingehen, auch wenn ich dazu das Schloss öffnen müsste. Aber leider sind die anderen dagegen und finden, wenn was hier ist, muss es unter dem Haus sein, also ab in die Kanalisation.

Dort unten ist es kalt. Verdammt kalt. Schon nach wenigen Minuten quengelt Xana eigentlich nur noch herum, dass es hier kalt, feucht und schmutzig ist. Ist es, aber wir sind ja nicht aus Spaß hier. Die Aufsicht auf baldigen Reichtum macht mich gegen alle Widrigkeiten immun. Nach zwei Stunden akribischen Suchen stellen wir fest, dass hier definitiv nichts ist. Unter dem stetigen Gejammer von Xana bewegen wir uns unter den Magistrat. Die haben sogar ihren eigenen Zugang zur Kanalisation, eine massive Türe, die von innen mit einem schweren Riegel verschlossen ist. Ich nehme mal an, dass nicht mal Luvius so unverfroren ist, seinen Schatz in einem öffentlichen Gebäude zu verstecken. Drum herum finden wir auch nichts.

Wir gehen wieder hoch, waschen uns, essen was und beraten dann. Vielleicht sieht man ja was vom Rallardsbaum selbst, wenn man ganz oben ist. Leider predigt dort gerade ein Tyrpriester. Als der endlich abgezogen ist, versuche ich den Galgen hoch zu klettern. Leider meinen die beiden Schildwächter, dass dies grober Umfug ist und hindern mich daran. Menno! So wird das nicht. Wir beschließen, heute Abend weiter zu machen. Vielleicht sieht man ja dann mehr.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Pelor am 07. April 2008, 07:36:43
tststs... Du hast am Freitag vergessen zu aktualisieren. Das wars mit meinem Wochenende. Ich hoffe heute bekomme ich dann wieder mehr von meiner Lieblingsschurkin zu lesen.


Gruß, Pelor :D
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 07. April 2008, 11:48:13
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24. Tarsak Das Jahr der Visionen 731 TZ Chondathan

So helfe ich den Rest des Tages ein wenig den Erlanns und albere sonst mit meiner kleinen niedlichen Tochter herum. Sie wächst ja so schnell und jeden Tag überrascht sie mich, wie klug sie doch ist. Ich nutze den Abend, mit der Kleinen ins Badehaus zu gehen und uns beide mal ordentlich abzuschrubben. Mili hat ordentlich Spaß beim planschen und ist kaum mehr aus dem Becken herauszubekommen. Jetzt ist aber genug. Zu Hause im Silberfisch bringe ich sie dann ins Bettchen und erzähle ihr noch eine Gute Nacht Geschichte, bevor ich sie in den Schlaf singe. Träum was süßes, kleiner Schatz.

Dann mache ich mich fertig und habe nun meine komplette Ausrüstung dabei. Wir treffen uns am Rallardplatz und klettern dann das Wohnhaus hoch. Oder besser gesagt, Lia und ich tun das, während die gutaussehende Hexenmeisterin Xana und Glücksbote Ryan unten Schmiere stehen. Dolon hat sich entschuldigen lassen, eine Totenfeier im Tempel, wo er nicht fehlen kann. Ich ziehe die neuen Handschuhe an und fühle mal den mittleren Gargyle. Leider Fehlanzeige. Auch die Gruppe beim Magistrat ist nicht die richtige. Aber von hier haben wir einen ähnlichen guten Überblick wie vom Galgen. Ich sehe von hier aus ein weiteres halbes Dutzend Gruppen von Gargylen, die in Frage kämen. Das wird noch eine lange Nacht.

So klettern wir von Dach zu Dach und von Gargyle zu Gargyle. Schließlich werden wir bei einer Dreiergruppe hinter der Taverne zu den drei Fässern fündig. Das ist die Gruppe, wie mir die Handschuhe vermitteln. Wir sind am Ziel. Ich suche nach fiesen gemeinen Fallen, finde aber nichts. Meine Hände zittern leicht, als ich den Schlüssel einführe. Ich drehe ihn und auf einmal kommt mir eine Feuerlohe aus dem Maul entgegen. Iiiks! Ich stoße mich ab, drehe mich und weiche gerade so der Feuerlohe aus. Dann rolle ich mich ab und steh wieder auf den Beinen. Puh!

So wie es aussieht, scheint in jedem der drei Statuen sich ein Schloss zu befinden. Sehr sorgfältig suche ich diesmal eine Falle und entdecke was. Scheint ein magisches Symbol zu sein. Ich versuche es vorsichtig wegzukratzen, als auf einmal sich jede menge kleiner Spinnen aus dem Maul ergießt. Iiiks! Ich hüpfe zurück und schau angeekelt auf den Schwarm. Jetzt bräuchten wir was wirklich gut brennendes. In den drei Fässern kaufen wir uns eine Flasche Hochprozentigen und werfen die dann als Alchemistenfeuerersatz auf die größte Ansammlung von Spinnen. Das macht die recht schnell alle. Gut!

Jetzt ist noch ein Schloss übrig. Ich habe kein gutes Gefühl dabei. Ich führe mein heiliges Symbol aus Silber an meiner Lippen, küsse es, führe es an die Stirn und an mein Herz. Dazu spreche ich ein kurzes Gebet. Wieder finde ich eine magische Falle und wieder gelingt es mir nicht, sie zu deaktivieren. Verdammnis! Und zu allem Unglück trifft mich die Kälteaura so stark, dass ich halb gefroren umkippe. Das tut vielleicht mal weh, wie eine Verbrennung. Autsch! Glücksbote Ryan ist so lieb und heilt mich von meinen schlimmen Verletzungen. Magische Fallen sind nicht einfach zu entschärfen. Mit einem nicht sehr Damenhaften Fluch auf den Lippen rapple ich mich wieder hoch. Wenigstens öffnet das dritte Schloss nun den Zugang zum Schatz.

Es gibt ein kurzes Gerangel am Anfang der Treppe, die nach unten führend nun freigelegt ist, nachdem die Gruppe aus Gargylen mit einem leisen knirschen zur Seite geglitten ist. Ich setze durch, dass ich als erste hinunter gehe. Die Treppe verläuft an der Wand entlang eines Schachtes, der am Grund Wasser führt. Der Schacht weitet sich etwas aus und gibt zum einen Vorraum nach Norden platz, während eine verschlossene Türe nach Osten abgeht. Weitere Fallen sind nicht zu erkennen. Glück gehabt. Die verschlossene Türe ist aus massivem Stein und mit Zwergischer Ornamentik verziert. Handwerklich perfekt, aber irgendwie langweilig. Mein Instinkt sagt mir, dass diese Türe zum Schatz führt. Leider passt der Schlüssel nicht in Zwergenschloss dieser Türe. Also packe ich meinen Dietrich aus und taste die Mechanik des Schlosses ab. Glücksbote Ryan merkt an, dass er lieber zuerst den anderen Raum machen möchte, aber ich bin schon bei der Arbeit. Da schreit Lia auf, die in Teich am Fuß des Schachtes gestarrt hat. Eine gigantische Schlange bricht aus dem brackigen Wasser hervor, beißt Lia mit ihrem giftigen Biss, die Musterung der Schlange zeigt die typischen Warnzeichen der Natur für ein giftiges Reptil und quetscht dazu noch der Waldläuferin das Leben aus. Verdammnis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 09. April 2008, 14:48:27
24. Tarsak Das Jahr der Visionen 731 TZ Chondathan

Die Schlange lässt die leblose Lia los und ich eile zu ihr. „Alles wird gut!“ Aber jetzt hat die Schlange mich auf den Kieker. Ihre großen Zähne schlagen in mein Fleisch. Aua! Sie spritzt irgendwas in mich, aber ich kann der gemeinen Wirkung widerstehen. Aber sie rollt sich um mich und quetscht mich. Nicht gut. Ich beginne mich zu winden und bevor sie mir alle Rippen bricht, flutsche ich heraus und beeile mich, auf Abstand zu kommen. Xana versucht die Schlange mit einem feurigen Strahl zu rösten. Aber leider schlängelt die Schlange so schnell, dass der Strahl zischend ins Wasser dahinter fährt und verlöscht.

„Möge Tymoras Waffe dich strafen!“ Eine feurige Wurfscheibe erscheint in der Luft und fräßt sich in den Schlangenleib. Ha! Lia rappelt sich auf und humpelt in die letzte Reihe, während Glücksbote Ryan schwer gerüstet mutig nach vorne tritt, trotzig das Schild hochgehoben. Auch ich ziehe mein Kurzschwert blank. Nun geben wir dem Mistding Saures. Uns einfach beißen und erdrücken zu wollen. Wie Gemein! Lia spickt das Ding mit Pfeilen, Xana steuert drei grüne Geschosse bei, Ryan gibt ihm Morgenstern und Tymoras Wurfscheibe zu schmecken und ich piekse es mit meinem Kurzschwert. Leider schaffe ich es nicht, eine empfindliche Stelle zu treffen, da ich einfach nicht an die Seite von dem Ding komme. Schließlich bleibt es Regungslos vor uns liegen. Hat es nun davon!

Ryan versorgt uns mit der Hilfe der Göttin und wir sind wieder halbwegs Fit. Mein Gürtel stellt mich ganz wieder her. Jetzt habe ich nur noch eine Ladung für den heutigen Tag. „Lia, du hättest ruhig deine Rüstung anziehen können.“ merke ich nun etwas spitz an, als offensichtlich wird, dass sie unter ihrem bauschigen Cape keine wirklichen Schutz trägt. Xana erbarmt sich ihrer und schenkt ihr eine magische Rüstung, welche sie für die nächsten Stunden schützen wird. Ich kümmere mich nun um die Türe, die sich schließlich überraschend einfach bewegen lässt. Dahinter ist ein recht kleiner Raum. Als erstes fällt mir auf, das keine Truhe zu sehen ist. Dafür ein verschrecktes kleines Wesen, dass sich hinter einer Statue eines Zwergenkriegers kauert. Drei Türen gehen von hier ab. Zwischen zwei Türen ist ein steinernes Portal eingemeißelt, dass von altzwergischen Runen umrahmt ist. Die Überreste von zwei weiteren kleinen Humanoide mit Hundeschädel sind im Raum verteilt, als wären Objekte mit hoher Wucht eingeschlagen und im Körper explodiert.

„Achtung! Die beiden Steinzwerge sind böse! Haben Meppos Freunde getötet.“ So bleiben wir erstmal an der Türe stehen. Meppo scheint ein Kobold zu sein. Sie haben nicht gerade den Besten Ruf. Er erzählt, dass er mit seinen Kameraden hier rein geschwommen ist. Dies scheint ein Zwergengrabmal zu sein. In der Türe nach Norden scheint eine Grabkammer zu sein. In der nach Osten auch, aber da sind zwei ganz böse Wesen, die Meppos Kameraden getötet haben. Und eine böse Schlange sei ihnen gefolgt und hätte ihm den Rückweg abgeschnitten. Und zu guter Letzt haben sich alle Türen geschlossen. Und zwar gerade erst. Das waren wohl wir. Meppo hatte wohl heute das, was man einen verdammt schlechten Tag nennen könnte. Ich vertröste ihn erstmal und wir machen die Türe zu.

„Irgendwie habe ich mir das leichter vorgestellt.“ merke ich an. „Ich dachte, der Schatz wäre jetzt irgendwo in einer hübschen Truhe, die wir einfach mitnehmen könnten. Mist auch!“ Wir beschließen erstmal den offen zugänglichen Raum im Norden zu untersuchen. Er enthält keinen Schatz, jedenfalls nicht den gesuchten. Glücksbote Ryan identifiziert den Raum als einen Schrein des Zwergengottes Armanthor, den mal ganz grob als zwergisches Gegenstück zu Maske bezeichnen könnte. Die sprichwörtliche Gier der Zwerge nach Gold, Edelsteinen und Edelmetallen ist sein Metier. Im Zentrum des Raumes steht eine zwergengroße Statue von ihm auf einem prächtigen Sockel. Davor ist eine offene Truhe, dahinter ein Schacht. Xana kann’s nicht lassen und wirft ein paar Goldmünzen hinein. Die Truhe schnappt zu, irgendetwas rumpelt und kurze Zeit später hört man Münzen in den Schacht aufschlagen. Schätze mal, dass der Schacht mehr als dreißig Meter tief ist. Das Licht meiner Laterne verliert sich in der Tiefe. Wäre natürlich raffiniert einen Schatz in einem Schatz zu verstecken. Oder auch nicht. Nein, halte ich für eher unwahrscheinlich.

Lia findet eine Geheimtüre. Vorsichtig untersuche ich sie nach Fallen, kann aber nichts entdecken, was bekanntlich gar nichts zu sagen hat. Aber diesmal geht ausnahmsweise nichts unangenehmes hoch. Vorsichtig erkunde ich im Licht meiner Blendlaterne den dahinter liegenden Raum, der hinter einem kurzen Gang liegt. Es ist zwar eine Truhe in ihm, aber der dicke Staub drum herum zeigt mir, dass sie dort seit Jahrzehnten, wenn nicht gar seit Jahrhunderten unberührt hier liegen dürfte. Und hier brauche ich gar nicht erst nach Fallen zu suchen, denn die Kiste ist offensichtlich mit einigen beweglichen Elementen versehen. Vorsichtig nähere ich mich der Truhe und berühre sie mit den Handschuhen. Ich sehe wie ein Zwerg, der die Kiste verschließt. Und dann nichts mehr weiter. Auch dies ist nicht der gesuchte Schatz. Verdammnis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 11. April 2008, 14:47:01
24. Tarsak Das Jahr der Visionen 731 TZ Chondathan

Weiter geht es hier auch nicht. Nun gut. Dann müssen wir wohl in den sauren Apfel beißen. Meppo kauert immer noch hinter den Statuen. „Wie kämpfen diese Zwergenkrieger aus Stein?“

„Aus ihren Augen kommen grüne Geschosse, die ganz arg wehtun!“ Wir beschließen, die Augen von den Statuen zu verhängen. Sollte helfen. Mit ihrer Magierhand transportiert Xana zum einen ihren Unterrock auf eine Statue, zum anderen meinen Beutesack zur anderen. Vorsichtig nähere ich mich den beiden Statuen. Plötzlich fängt sich die Tür hinter mir an zu schließen. Nicht gut. Ich muss irgendetwas ausgelöst haben, was ich nicht gesehen habe. Eine Druckplatte war es nicht, muss irgendetwas magisches gewesen sein. Die anderen drei spurten in den Raum und das Schloss rastet hörbar ein. Jetzt gibt es keinen Weg zurück.

Ich packe meinen Stahlspiegel und halte es vor die Augen einem der Statuen. Glücksbote Ryan macht das gleiche bei der anderen mit seinem Blankpolierten heiligen Symbol. Aber die grünen magischen Geschosse lassen sich davon nicht täuschen und jeder bekommt ein paar ab, bis auf Xana, die sich hinter einer der Statuen gerettet hat. Aua! So war das nicht gedacht. Jetzt ist guter Rat teuer. „Kaira! Hinter der Statue ist eine magische Rune!“ Quietscht Xana aufgeregt und wir tauschen die Plätze. Jetzt steht sie im Schussfeld und ich bin in Sicherheit. Erst jetzt dämmert es mir, dass wir es gar nicht mit Konstrukten aus Stein zu tun haben, sondern mit einer magischen Falle! Verdammnis! Da hätte ich eher drauf kommen müssen. Aber leider nicht mehr zu ändern. Mit magischen Fallen kenne ich mich nicht so gut aus. Theoretisch schon, aber praktisch habe ich bis jetzt jede dadurch entschärft, in dem ich sie ausgelöst habe. Finsternis!

Aber vielleicht kann ich die Rune ja kaputt machen. Ich hole einen kleinen Meisel und mein Hämmerchen hervor und schlage eine Kerbe hinein. Weitere Geschosse schlagen in meiner Kameraden und Glücksbote Ryan beschwört einen Nebel, in dem sie sich verstecken können, nachdem sie vergeblich versucht haben, die andere Statue zu beschädigen. Irgendwie scheint meine Kerbe nicht Tief genug zu sein und ich muss einen weiteren Versuch starten. Schließlich entrinnt die Magie aus der Kerbe und wenigstens diese Statue hört auf zu feuern. Auch die andere hört endlich auf. Aber der Preis war hoch. Xana und Lia liegen verkrümmt auf dem Boden und sind mit blutigen Kratern übersät. Der Tymorapriester bittet um die Hilfe seiner Göttin und schließlich sind beide wieder auf den Beinen, wenn auch angeschlagen. Meppo wagt sich vorsichtig auch hinter der Staute hervor. „Diese Zwerge sind gemeine Mistkerle! So was zu bauen gehört echt verboten!“

Da spricht der Kleine mir nur zu sehr aus der Seele. Wir fragen ihn noch etwas über diese Anlage aus. Für heute haben wir alle genug. Ich öffne für den Kobold wieder die Türe. „Keine Angst, die böse Schlange ist tot. Du kannst nach Hause gehen, Meppo.“

„Danke!“ Er winkt uns noch zum Abschied zu uns springt dann ins dunkle Wasser. Er schwimmt bis zur Mitte und taucht dann unter.

„Gehen wir noch in den Raum im Norden, laut Meppo ist der Raum sicher.“ Die Türe ist schnell geöffnet und diesmal gibt es keine gemeinen Fallen. Der Raum bietet drei Sarkophagen genug Platz. In einer Ecke sind die Überreste eines Lagerfeuers zu sehen, die andere haben die Kobolde als Toilette benutzt. Ich berühre vorsichtig, nachdem ich mich überzeugt habe, dass an der Oberfläche keine weiteren Auslöser von irgendwelchen gemeinen Fallen sind, nach und nach die Sarkophage. Im ersten ist eine Zwergenfrau begraben, im zweiten ein Zwergenkrieger und im dritten ein Zwerg mit Bergmannsausrüstung. Keiner enthält den gesuchten Schatz und sind das, was nach sie auch aussehen, die letzte Ruhestätte von Zwergen. Wir beschließen, die Ruhe der Toten nicht weiter zu stören.

Nach kurzer Beratschlagung kommen wir zu dem Schluss, dass wir heute keinen weiteren Kampf mehr durchstehen werden. Glücksbote Ryan verteilt noch seine letzte heilende Magie und wir gehen die Treppe wieder zurück. Über uns hat sich die Öffnung geschlossen, aber ein Schloss ist zu sehen. Paranoid wie ich inzwischen bin, rechne ich mit dem schlimmsten und untersuche sorgfältig alles nach Fallen. Ich lasse mir sehr viel Zeit und erst als ich wirklich sicher bin, dass hier keine weitere Gefahr lauert, öffne ich den Ausgang. Wir treten hervor und stehen direkt vor einem Schildwächter, der sich gerade an der Mauer im Hinterhof erleichtert hat. Aus verquollenen Augen schaut er uns an und schüttelt dann den Kopf. „Für heute habe ich wirklich genug, ich seh schon Leute aus der Erde kommen.“ schwankend wankt er von dannen. Wir verabreden uns für den Abend zu zehnten Stunde an der Taverne zu den drei Fässern. Das war ja jetzt vielleicht eine Exkursion. Hatte ich mir irgendwie anders vorgestellt.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 14. April 2008, 15:00:28
25. Tarask Das Jahr der Visionen 731 TZ Chondathan

Der Tag ging schnell mit den üblichen Pflichten vorbei und Mili war glücklich, dass sie mich den ganzen Tag immer im Blickfeld hatte. Nun denn, auf zum zweiten Versuch. Hoffentlich stellen wir uns diesmal besser an. Wir treffen uns in der Taverne zu den drei Fässern. Dolon ist immer noch im Tempel beschäftigt. Schatzsuche gehört bei seinen Leuten nicht zu den unabkömmlichen Pflichten. Eine Schlacht wäre ein anderes Thema, aber so? Nun, dann muss es eben so gehen. Diesmal hat jeder seine volle Ausrüstung dabei und wir gehen wieder in den Hinterhof der Taverne. Ryan hat schon mal Schnaps gekauft und alle halten den notwendigen Abstand, als ich nun Falle auf Falle ein weiteres Mal entschärfe. Da ich diesmal in etwa weiß, was ich zu tun habe und weil Glücksbote Ryan mir noch einen Zauber zuteil hat  werden lassen, der mich wappnet, klappt es diesmal ganz prima. Wäre auch zu peinlich gewesen, wenn ich alle drei Fallen noch mal ausgelöst hätte.

Unten entschärfe ich ein weiteres Mal diese Zwergenstatuen, die sich inzwischen wieder aufgeladen haben und die anderen können nachrücken. Mal sehen, was Meppos Kameraden in dem hinteren Raum getötet hat. Ich öffne die nördlichere Türe nach Osten. Im Licht der Blendlaterne sehen wir einen lang gezogenen Raum, der mindestens fünfzehn Schritt lang und etwa halb so breit ist. An der nördlichen Mauer verläuft ein Wassergraben, dessen Sinn ich nicht verstehe. Ja, er führt Wasser, aber was soll das Wasser hier? In der Mitte des Raumes steht eine beschädigte Statue eines Zwerges, unter deren Hülle eine komplexe Ansammlung von Zahnrädern zu sehen ist. Aus den Wänden ragen in kleinen Abständen Rohre heraus. Ganz am Ende ist ein Podest mit einem Sarkophag zu sehen. Die Decke ist gewölbt und zwar in sich auch noch einmal, so dass es dort viele Nischen im Dunkeln gibt.

„Ah, siehst du Layo, frisches Essen. Lecker!“
„Aber einer davon ist Dosenfutter, Ziega!“
„Wie seid ihr denn drauf?“, werfe ich in den Raum hinein.
„Hungrig! Immer hungrig.“
„Hört mal her, ihr könnt uns durchlassen. Luvius hat mit euch bestimmt einen Vertrag geschlossen“, bluffe ich mal ins Blaue hinein.
„Hat der gute Luvius, hat er in der Tat. War gemein zu uns, nicht wahr, Ziega?
„Jaaaaa, Layo, jaaaa. War er, gemein der Kerl. Aber wir haben Vertrag gemacht. Alles töten was hier herein kommt. Alles Essen dürfen. Ja, Lecker!“

Ich wechsle bezeichnende Blicke mit den anderen. Mit reden kommen wir hier nicht weiter. Die beiden scheinen sich irgendwo in den Bögen der Decke zu verstecken. Es gibt allerdings keinerlei Hinweise, um was es sich bei Layo und Ziega handeln könnte. Jedenfalls scheinen sie eine große Portion Selbstvertrauen zu haben. Ich lege einen Pfeil in meinen Bogen ein und wir rücken in den Raum vor.

Etwas springt von der Decke und zieht mit einem hämischen Lachen etwas aus der Statue, was wir aber nicht genau sehen können. Genausowenig, um was sich gehandelt hat. Aber was es bewirkt, schon eher. Die Zahnräder beginnen sich zu drehen und mir schwant Böses, was die Löcher an der Wand betrifft. Das zweite Vieh springt mich an. Es ist grob humanoid, seine Arme und Beine laufen in drei zylinderartigen, kurzen Gliedmaßen aus, an deren Oberfläche sich nadelspitze Zacken befinden. Iiiks! Es schlägt nach mir, was mich ordentlich durchschüttelt und beginnt dann mich zu umklammern und zu würgen. Schmerzhaft dringen die scharfen Zacken seiner Oberfläche in meine Haut, selbst durch meine Rüstung. Innerhalb kürzester Zeit wird wieder mal das Leben aus mir herausgepresst. Das zweite Ding greift Glücksbote Ryan an. Auch er wird gewürgt. Lia schießt auf den meinen mit Pfeilen und der lässt mich schließlich los, bevor ich in die Schwärze gleiten kann. Ich fühle mich richtig durch die Mangel gedreht. Inzwischen sind mehrere Pfeilsalven aus den Wänden durch den Raum geschossen. So wie es aussieht, müssen verschiedene Fußbodenplatten versteckte Auslöser sein, welche ganze Schwärme von Bolzen durch den Raum schießen lassen. Aber zum Glück treffen diese mich nicht.

Xana versengt das Mistding ordentlich, welches Glücksbote Ryan triezt. Der mich attackiert hat, geht nun auf Lia los, weil die ihn so gemein mit Pfeilen gepiekst hat. Ich zieh mein Kurzschwert und flankiere den, welcher Lia würgen will. Mein Kurzschwert dringt bis zur Parierstange in den Körper von Layo. Ich scheine etwas Wichtiges getroffen zu haben, aber leider steht er oder sie gerade noch so. Böse schaut es mich an und dann rammt es mir seinen Arm in den Unterleib. Ich klappe keuchend zusammen. Wenige Augenblicke später bringt mich ein Heilzauber von Glücksbote Ryan wieder auf die Beine. Ich rapple mich auf und setze Layo nach, der sich an Xana gütlich tun will. Tja, da kriegt er von mir eins von hinten zwischen die Rippen, was ihn jetzt dazu bringt, zu Boden zu gehen. Tymora sei Dank. Die Dame hat mir gelächelt.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 16. April 2008, 15:42:15
25. Tarask Das Jahr der Visionen 731 TZ Chondathan

Nachdem Layo zu Boden gegangen ist, macht auch Ziega nicht mehr so den glücklichen Eindruck. Aber so schnell das komische Würgeding auch sein mag, Xanas grüne Geschosse sind um einiges schneller. So geht er auch tot zu Boden. Jetzt muss ich nur noch diese komische Schussanlage dazu bringen, keine Pfeile mehr durch die Gegend zu schießen. Ich eile also geschwind zu der Stelle, wo die Falle aktiviert wurde. Am Boden hinter dem Sockel liegt eine Eisenstange. Die muss im Mechanismus gesteckt haben. Aber nur wo? Ich studiere im Bolzenhagel die Falle und finde schließlich eine Stelle zwischen zwei Zahnrädern, die mir viel versprechend aussieht. Mit aller Wucht ramme ich die Stange dazwischen. Zuerst rutsche ich ab, aber dann finde ich eine Lücke und presse mit aller Kraft dagegen. Es gibt ein lautes, ungesundes Knirschen, als der Mechanismus aufhört, sich zu bewegen. Dies scheint eine Art Uhrwerk zu sein, nur viel komplexer und bewegt die Mechanik, welche dafür sorgt, dass sich die Armbrüste hinter der Wand nach wenigen Herzschlägen wieder neu spannen und feuern. Wer immer diese Anlage gebaut hat, gespart an der Ausstattung hat er wirklich nicht.

Nachdem ich mich mit einem „Alles wird gut!“ halbwegs wiederhergestellt habe, schaue ich mich suchend um. Mein Augenmerk fällt auf den großen Sarkophag am Ende des Raumes. Hier ruht laut zwergischen Runen der Baumeister Hagran Talynstein. Ich ziehe die Handschuhe an und berühre den Stein. Ich bekomme eine Vision, dass dieser Sarg keine Leiche birgt, sondern einen Geheimgang. Schnell finde ich einen Auslöser, der ausnahmsweise mal nicht mit einer Falle gekoppelt ist. Jedenfalls bin ich mir nach wirklich intensivem Suchen danach sicher. So öffne ich nun per Druckknopf den Sarkophag, der einfach zurückgeleitet und eine Treppe nach unten frei gibt. Etwas bange gehe ich wieder mal voran, nach einer der hier obligatorischen Fallen Ausschau haltend. Aber ich kann weder was entdecken, noch fliegt mir was Unangenehmes um die Ohren. Glück gehabt!

Schließlich endet die Treppe und öffnet sich zu einem Raum, der etwa fünfzehn Schritt lang und zehn Schritt breit ist. Hier stehen zwei Truhen und zwei Tische. Auf einem der Tische liegt das Buch mit dem Einband aus Blättern. „Dieses Buch ist gefährlich. Dass mir niemand das Buch anfasst. Dass hier überhaupt niemand was anfasst, bevor ich nicht nach Fallen geschaut habe.“
„Woher willst du wissen, dass dieses Buch gefährlich ist?“, fragt Glücksbote Ryan.
„Lange Geschichte, erzähle ich dir nachher.“ Vorsichtig nähere ich mich den Schätzen. Im Licht der Laterne treten weitere Kostbarkeiten zu Tage, wie je drei reich verzierte Dolche und Rapiere. Ein goldenes Service mit Tellern, Besteck und Kelchen. Zwei Bilder von Landschaften, allerdings keine Gregor Verns. Ein Bild, das seltsam unfertig aussieht, als wäre ein Portrait angefangen, aber nie beendet worden. Sechs Bücher, die von Magie zu handeln scheinen.

Ich knie mich vor der ersten Truhe nieder und finde eine kleine gemeine Bolzenfalle, die ich dadurch stilllege, dass ich die Sehne durchschneide. Darunter befinden sich Handelsbarren, Schuldverschreibungen und Goldmünzen im Wert von etwa elftausend Goldmünzen. Die zweite Truhe ist ähnlich gesichert und enthält jede Menge magische Gegenstände. Die Dame lächelt uns heute wahrlich. Sofort spreche ich ein kurzes inbrünstiges Gebet an Tymora.

„Kaira hat gesagt, das Buch ist gefährlich, Lia!“ Xanas Stimme reißt mich aus dem Freudentaumel. In der Tat hat Lia das Buch mit dem Blättereinband in der Hand und sieht gar nicht glücklich aus, dass sie nun im Fokus des allgemeinen Interesses steht.
„Das Buch ist nicht für euch bestimmt!“
„Das Buch gehört auch dir nicht, Lia! Leg es zurück!“ Ich stehe geschmeidig auf und baue mich vor ihr auf. Zögernd legt sie das Buch wieder an seinen Platz. Nur um im nächsten Augenblick ihren Bogen auf uns zu richten.
„Was soll der Mist?“ Glückbote Ryan bezieht nun ebenfall neben mir Front.
„Dieses Buch ist nicht für Menschen bestimmt. Es enthält Dinge, die für immer verborgen bleiben müssen.“
„Ich wusste ja schon immer, dass du was zu verbergen hast!“, meint Xana triumphierend.
„Halt bloß dein dummes Maul, dreckiges Halbblut!“, keift Lia und Xana sieht für einen Moment etwas geschockt aus.
„Ich würde es sehr zu begrüßen wissen, wenn du, Lia, die Waffe nicht auf mich richten würdest und wenn du, Kaira, uns erleuchten könntest, was es genau mit dem Buch auf sich hat.“ Glücksbote Ryan macht ebenfalls keinen glücklichen Eindruck.
„Nun gut. Ich weiß das von Karn, dem braunen Kapuzenmann. Er hat mich gebeten, falls ich das Buch finden sollte, es ihm zu geben. Es wäre sehr gefährlich und mächtige Magier würden danach suchen. Ich soll es unter keinen Umständen öffnen. Mehr weiß ich auch nicht.“
„Und warum willst du das Buch haben?“
„Das geht euch einen verdammten Scheiß an!“ Lia hält immer noch den Bogen auf uns gerichtet. Glücksbote Ryan gelingt es schließlich einen Kompromiss zu vermitteln. Wir werden das Buch erstmal hier lassen und unsere Fraktionen, die wir vertreten, an einen Tisch bringen. So soll es geschehen. Auf einmal meint Lia, „Wir bekommen Besuch von drei Leuten.“ Wer mag das schon wieder sein? Und woher will sie das verdammt noch mal so sicher wissen?
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 18. April 2008, 16:09:23
25. Tarask Das Jahr der Visionen 731 TZ Chondathan

„Wir sollten von hier verschwinden!“ Also packen wir den ganzen Schatz in die beiden Truhen. Natürlich ist jetzt das Problem wieder da, wer bekommt das Buch. Glücksbote Ryan stopft es sich kurzerhand unter seinen Panzer. Na gut. Wir beschließen, dem Gegner im Fallenraum aufzulauern, die Falle wieder zu aktivieren, uns auf diesen Raum zurückfallen zu lassen und die Reste hier zu bekämpfen. Also gehe ich hinter der Statue in Deckung und warte, bis sich unsere Gegner zeigen. Als erster betritt ein Mann mit Brille und Schienenpanzer den Raum. Ihm folgt ein Gnom, der einen seltsamen Apparat vor sich her trägt, auf den er gebannt schaut. Und die dritte Gestalt sieht aus wie aus einem Alptraum. Als ein fehlgeschlagenes, magisches Experiment hatte Karn ihn bezeichnet. Aber wie Lamar wirklich aussieht, darum habe ich mir keinen Kopf gemacht. Lamar ist eine unförmige Gestalt, halb Fels, halb Mensch. Demnach müsste der Brillenträger wohl Merl sein.

Ich aktiviere die Falle und husche zu den anderen zurück. Bolzen zischen durch den Raum und einer trifft Merl. Das findet der nicht witzig und macht seine Armbrust schussbereit. „Lamar! Töte diese Wichte!“ Und der Halbgolem, oder wie man den armen Kerl auch immer nennen möchte, brüllt freudig auf. Wie eine Lawine aus Fels kommt er mit einer mächtigen zweihändigen Axt auf uns zugewalzt. Der Gnom quasselt etwas in seiner Sprache und verschwindet dann einfach. Ich sause schon mal die Treppe runter, nachdem ich einen Pfeil auf Lamar abgeschossen habe, der harmlos abprallt. Xana empfängt ihn mit einem ihrer Flammenstrahlen, aber er hebt nur seinen steinernen Arm und die Lohe verpufft ebenfalls harmlos. Geht’s noch?

„Möge Tymoras Waffe dich läutern!“ Glücksbote Ryan beschwört eine Wurfscheibe aus magischer Energie, welche in das Ding fährt und dann in einem spektakulären Puff einfach verschwindet. So langsam gehen uns die Optionen aus. Besonders da der noch was macht, was mich ganz langsam werden lässt. „Arkane Macht! Flieg und Töte!“ Drei grüne Geschosse sausen aus Xanas Finger und verpuffen. Finsternis!

Ich habe inzwischen auf mein Kurzschwert gewechselt und attackiere ihn von hinten. Mein Kurzschwert prallt harmlos auf der Höhe des Herzens ab. Ein normaler Mensche wäre jetzt tot. So langsam wird mir klar, warum Lamar als so gefährlich gilt. Der Typ ist unverwundbar. „Elektrische Kugel flieg!“ Xana probiert nun ihren letzten Zauber aus, der anderen Leuten empfindlich weh tun kann. Diesmal zuckt Lamar zusammen. Das scheint ihm weh zu tun. Und er beschließt, was zu dagegen zu machen. Lia stellt sich ihm in den Weg und siehe da, ihr magisches Schwert fährt durch ihn hindurch wie ein heißes Messer durch Butter. Blut spritzt. Er wankt noch ein paar Schritte und geht dann zu Boden.

„Lamar? Hast du diese Nervensägen endlich getötet?“, fragt Merl nach, als die Kampfgeräusche verstummen. Zur Antwort wirft Glücksbote Ryan die Axt in den Fallenraum. „Ihr Bastarde habt Lamar getötet! Dafür werdet ihr büßen!“ Aber wohl an einem anderen Tag, denn man hört, wie er sich zurückzieht. Ist nur die Frage, wo der Gnom abgeblieben ist. Aber der taucht auch nicht mehr auf. Wahrscheinlich ist er seinem Herrn und Meister gefolgt. Ein weiteres Mal obliegt es mir, die Falle zu blockieren. Gar nicht so einfach, wenn einem Bolzen um die Ohren zischen. Aber die Dame lächelt mir heute ein weiteres Mal, und ich kann jedem Geschoss rechtzeitig aus dem Weg gehen. Schließlich sind die Zahnräder wieder blockiert und die Selbstschussanlage schweigt. Gut so!

Jetzt nichts wie raus hier, bevor Merl mit mehr Leuten zurückkommt. Also packen wir die schweren Kisten und schleppen sie nach oben. Kurz bevor wir diesen finsteren Ort verlassen, gehe ich kurz spähen. Böse Geldeintreiber könnten nämlich auf die clevere Idee kommen, uns hier am Eingang aufzulauern. Aber zu meiner Überraschung ist die Luft rein. Also nichts wie raus hier. Was bin ich froh, als wir alle gesund und wohlbehalten an der Oberfläche sind. Aber noch ist es nicht ganz ausgestanden. Da ist immer noch die Sache mit dem Buch.

Und wie aufs Stichwort erscheint der Rabe von Lia. Und wie es sich herausstellt, ist dieser Rabe kein gewöhnlicher Rabe, denn er ist nicht nur intelligent, sondern kann sogar reden und sich noch telepathisch verständigen. Jetzt geht die alte Leier mit dem Buch schon wieder los. Zargas, so heißt der Rabe, behauptet, der Golgothan Codex würde nicht nur Berichte über den Krieg zwischen dem Jhaamdath Imperium und dem Elfenkönigreich Nikkerymath enthalten, sondern auch Anleitungen, wie die magischen Massenvernichtungswaffen, die damals eingesetzt wurden, herzustellen sind. Wir erinnern uns alle, dass es vor knapp tausend Jahren einen verheerenden Krieg zwischen den beiden Reichen gab. Nachdem die Menschen mit Talonas Segen, einer magische Seuche, fast vollständig die dortige elfische Bevölkerung vernichtet hatten, beschworen die letzten elfischen Hochmagier eine gigantische Flutwelle, welche das Reich Jhaamdath zerstörte. Die Überlebenden bauten das zerstörte Reich dort auf, wo sich das Wasser zurückgezogen hatte, was nicht überall der Fall war. Andere Überlebende fuhren über die See des Sternenregens und gründeten neue Kolonien. Das waren die Vorfahren all jener, die heute hier in den Kolonien, Cormyr und den Tälern leben. Wie auch immer, Lia fängt wieder an, den Kompromiss in Frage zu stellen. Das wird sich noch ziehen.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 21. April 2008, 13:16:15
26. Tarask Das Jahr der Visionen 731 TZ Chondathan

„Hach, ich weiß gar nicht, auf welche Seite ich mich schlagen soll“, seufzt die Halbelfe Xana tief, da ja das Blut beider Völker durch ihre Adern fließt. Das ist besonders für sie sehr unangenehm. Ich wünschte, dieses blöde Buch wäre nie gefunden worden.
„Wen interessiert schon, auf wessen Seite sich ein dummes, dreckiges Halbblut schlägt?“, geifert Lia.
„Ich glaube, die Entscheidung ist mir gerade sehr leicht gemacht worden“, meint Xana mit überraschend fester Stimme, auch wenn ihre Augen feucht glänzen.

„Ich kann mich immer weniger mit den Gedanken anfreunden, dieses Buch den Elfen zu überlassen. Sie haben einmal ein Reich der Menschen zerstört und ich will nicht, dass sie die Anleitung dafür bekommen, dies noch einmal tun zu können“, merke ich an.
„Das Buch gehört euch nun mal nicht. Ich bringe es nur den Besitzern zurück. Und so langsam verliere ich die Geduld mit euch Menschenpack.“
„Na, wir wollen mal friedlich bleiben. Wie wäre es, wenn wir das Buch erstmal auf heiligen Grund bringen und dann beide Seiten zu einem Gespräch bitten? Ich bin sicher, dass im Schutze der Dame des Glücks beide Seiten zu ihrem Recht kommen werden“, vermittelt Glücksbote Ryan ein weiteres Mal.
„Ich scheiß auf die Menschengötter.“ Glücksbote Ryan und ich wechseln einen bezeichnenden Blick. Lia tut gerade alles, um jedes Vorurteil der Chondathaner gegenüber Elfen zu bestätigen. Arrogant, gewaltbereit, menschenverachtend, irrational und nicht kommunikationsfähig. Tja, Vorurteile haben hier wohl durchaus ihre Berechtigung. Bevor die Sache weiter eskaliert, taucht Braunkapuze Karn aus dem Dunkel der Nacht auf. Schon unheimlich, wie er das macht. Gerade noch waren wir allein und dann steht er mitten unter uns und hebt beschwichtigend die Hand.

„Nun, ich denke ein Treffen auf neutralem Grund wäre durchaus eine Option, die auch meine Fraktion äußerst begrüßen würde“, meint der Mann mit dem braunen Umhang in beruhigendem Tonfall. Ich entspanne mich ein wenig. „Ihr solltet auch wissen, dass dieses Buch mehr als nur dieses Wissen enthält. Es enthält auch einige Prophezeiungen über das, was kommen wird.“
„Und auch ich denke, dass so ein Treffen möglich ist. Ich werde diesen Vorschlag meinen Vorgesetzten unterbreiten“, krächzt Zargas.
„Na prima“, meine ich ehrlich erleichtert. „Wie wäre es mit dem Brunnenhaus? Da müssen wir ja eh noch alle hin?“
„Brunnenhaus, wir melden uns“, meinen beide Unterhändler und verschwinden in der Nacht.
„Na geht doch“, stellt Glücksbote Ryan zufrieden fest.
„Es ist nur eine Frage des guten Willens“, stichle ich ein wenig in Richtung Lia.
„Tja, für dich ist doch alles eh nur eine Frage der Bezahlung, geldgeiles Miststück.“ Lia hat es heute wirklich drauf, jeden zu verärgern. Als ob Geld alles wäre. Geld ist wichtig, denn es bedeutet Sicherheit und ein Auskommen für meine kleine Tochter. Aber hier geht es nicht um Geld, hier geht es darum, keine Massenvernichtungsmagie in die falsche Hände gelangen zu lassen. Eine Flutwelle ist eine mächtige Waffe und ich will meine kleine Tochter nicht ertrinken sehen, weder jetzt noch in zwanzig Jahren.

Ausnahmsweise erreichen wir das Brunnenhaus ohne Zwischenfälle. Wir transportieren die Kisten nach oben und sagen Renya Bescheid. Sie ist tief beeindruckt, dass wir das ganze Zeug hergeschleppt haben. Sie nimmt sich sechstausend Goldmünzen aus den Schuldverschreibungen und Handelsbarren. Der Rest ist für uns. Da mache ich doch gleich mal einen Freudensprung. Dann erkläre ich die gute Frau Harloff über den Golgothan Codex auf und dass sich zwei Parteien hier treffen werden.

„Ah, ihr wollt ihn versteigern“, meint sie erfreut.
„Eigentlich weniger. Das ist nämlich das, worüber Luvius geschrieben hat. Die Dunkelheit, die kommen wird. Aus dem Buch hat er wohl die Informationen. Wie aber alles genau zusammenhängt, kann ich dir noch nicht sagen. Aber wir haben auch seine Aufzeichnungen, vielleicht werde ich daraus noch schlau.“

Es dauert nicht lange, da kriegen wir die Nachricht von Zargas und Karn, dass die Anführer jeweils einverstanden sind. Uns bleibt nichts weiter zu tun, als hier genug Platz zu schaffen, um die Sache zu regeln. Die Menschen kommen als erste. Der Anführer ist ein gebrechlicher alter Mann mit grauem Bart unter seiner braunen Kapuze. Scheint wohl die Uniform von diesen Leuten zu sein. Schick ist was anderes. Auch die beiden Begleiter sind so angezogen. Einer davon ist eine Frau um die dreißig, der andere ein schwarzbärtiger Mann. Dann kommen die Elfen aus dem Haus Tellynnan, eine Frau und zwei Männer, auch in Kapuzenumhängen gehüllt. Beide Seiten nehmen je eine Seite des Tisches in Beschlag. Oder besser gesagt, der Mann und die Frau setzen sich, der Anhang starrt sich finster an. Nach etwas hin und her einigt man sich darauf, dass die Elfen aus dem Hause Tellynnan den Codex Golgothan zurückbekommen. Aber vorher darf er von der Gilde der Ungesehenen Seher kopiert werden.

Also zückt der alte Mann eine Feder und das Buch wird aufgeschlagen. Wirklich passieren tut nichts. Nur der Mann fängt an die elfischen Zeichen abzumalen. Ich werfe neugierig, wie ich bin, einen Blick darauf und muss feststellen, dass die Zeichen in einem mir gänzlich unbekannten Dialekt geschrieben sind. Auch ist die Schrift nur schwer entzifferbar, da sie eine ältere Version des heute gebräuchlichen Alphabets zu sein scheint. Schon bald wird mir langweilig und ich setze mich in eine Ecke. Am liebsten würde ich ja jetzt zurück zu meinem kleinen Töchterchen gehen und mich schlafen legen. Aber aus mir nicht ganz nachvollziehbaren Gründen müssen wir anwesend bleiben. Nun gut.

Es dauert nicht nur scheinbar Ewigkeiten bis das Buch kopiert ist. Ich verpenne den Großteil der Zeit, geh ab und zu mich erleichtern, esse ein nahrhaftes Frühstück und ein ebensolches Mittagessen. Bei Gelegenheit frage ich Karn etwas aus. So was macht mich an. Also uralten Rätseln nachforschen und finstere Bedrohungen abwehren. Ich bekomme zu hören, was man alles können muss. Das meiste kann ich, glaub ich jedenfalls. Nur zaubern, dass muss ich noch lernen. Aber sobald ich die Zeit habe, werde ich meine Ausbildung im Kollegiat beginnen. Irgendwie spüre ich, dass ich bald zaubern werde. Schließlich ist es später Nachmittag, als beide Fraktionen sich trennen und uns alleine lassen.

Endlich, wir schnappen unsere Beute und schaffen alles Magische erstmal ins Kollegiat. Bei Gelegenheit frage ich gleich mal nach, wann ich mit der Ausbildung beginnen kann, das notwendige Kleingeld habe ich ja jetzt und ich bin überzeugt davon, auch das notwendige Talent zu haben. Kollegiat Havard Repp, Kollegiat ist sein offizieller Rang, den alle Mitglieder ab einem gewissen Verständnis der Kunst des Kollegiats bekleiden, empfiehlt mich bei  Direktor Lewarn, einem alten Mann in den Achtzigern. Das Aufnahmeformular ist schnell ausgefüllt und der notwendige Betrag von fünfhundert Goldmünzen bezahlt. Eine Investition in die Zukunft. Es kribbelt mir regelrecht in den Fingern, sofort loszulegen, allerdings gilt es noch ein paar andere Sachen zu erledigen. Aber es ist ein höchst magischer Moment, als ich endlich wieder meine kleine quietschende Tochter in den Armen halte. Hat mich ja so vermisst. Aber Mama musste eben etwas die Welt retten, oder so ähnlich, das dauert halt seine Zeit.

Gespielt am 27.1.2008
Spielleiter: Stefan
SC: Kaira (Stufe 5), Lia (Stufe 4), Ryan (Stufe 4), Xana (Stufe 4)
Schrein des Ruhmes:
Erfahrungspunkte:  1125 für Kaira, 1225 für den Rest. Kaira +75, Ryan 75, Xana 25, Lia 25
1 Düsterschlange
2 Würger
1 Halbgolem Lamar
Beute
Zerstörungshandschuhe
Blitzhandschuhe
Armschienen des schnellen Schlages
Landeschuhe
Taktikhelm
Ring des schnellen Weihens
Schutzumhang +1
Windsturm Heiligen Bild
Maske Heiligen Bild
Jergal Heiligen Bild
Meteormesser
Assassinenpeitsche
Mithrilkettenhemd
Kaltgeschmiedeter Streithammer
3 Meisterhafte Rapiere
3 Meisterhafte Dolche
11000 Goldmünzen
1 Goldenes Service 500 GM
2 Bilder je 400 GM
6 Bücher über Magietheorie je 50 GM
Golgathan Codex
Luvius’ Aufzeichnungen
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 23. April 2008, 13:17:13
Epilog

Sommer Das Jahr der Visionen 731 TZ Chondathan

Beinahe zärtlich streiche ich die Konturen des hölzernen Einbandes meines Zauberbuches nach. Es zeigt mein arkanes Siegel, das Gesicht einer lachenden Katze mit zwei spitzen Zähnen und mit halbkreisförmig geschlossenen Augen. Ein Siegel, wie es wohl nur eine so junge Frau wie ich kreieren würde. Es ist das Zeichen dafür, dass ich die hohe Kunst der Magie soweit gemeistert habe, dass ich meinen Weg nun ohne Lehrer beschreiten kann. Ich knickse ein weiteres Mal von Direktor Lewarn und der übrigen Prüfungskommission, die aus den Kollegiaten Meister Repp und Meister Kessev besteht. Dann drehe ich mich und werfe meinen Hut in die Reihen der übrigen Scholaren, welche heute ihre Prüfung abgelegt haben. Ich habe es geschafft! Die Prüfung mit zwei Zaubersternchen bestanden. Und das in dreieinhalb Monaten. Es scheint wohl, dass ich eine große natürliche Begabung für die Kunst und das Verständnis des Gewebes habe. Auch wenn ich das alles in arkane Formeln packen muss und nicht so locker flockig wie Xana mit Zaubern um mich werfen kann.

Die Zeremonie endet schließlich und wir Scholaren brechen ein weiteres Mal in Jubel aus. Die letzten Monate sind wahrlich wie im Flug vergangen. Es ist, als wäre es gestern gewesen, dass ich zum ersten Mal die graue Robe der Scholaren mit dem aufgenähten fünfarmigen Kerzenständer angezogen und dann einen der Unterrichtsräume betretet habe. Ein Podest in der Mitte für den Lehrer, Stehpulte für die Schüler im Halbkreis. Das Kollegiat an sich ist hat eine viel größere Ausdehnung, als es von außen eigentlich sein kann. Unterrichtsräume, Labore, Unterkünfte und Bibliotheken reihen sich auf und sind für ein Vielfaches an Schülern, Lehrern und Mitgliedern ausgelegt, als das Kollegiat heutzutage wirklich beherbergt. Die Schule ist noch in der alten Heimat gegründet worden, aber erst nach der großen verschlingenden Flutwelle der elfischen Hochmagier. Seit vierhundert Jahren hat sie nun den Sitz auf diesem Berg. Vor Jahrhunderten waren es wohl noch Dutzende von Schülern hier, die vier Schlafräume haben jeweils Platz für zwanzig Betten, könnten aber durchaus noch mehr aufnehmen. Allein der große Saal für die Versammlungen könnte hunderte Leute fassen, die heutige Anzahl verliert sich aber in dem großen weitläufigen Saal. Vierzehn Scholaren waren wir, etwas weniger als zwanzig Kollegiaten leben, lehren und forschen hier. Es gibt noch drei Direktoren und ein paar Bedienstete.

Der Frauenschlafsaal beherbergte mit mir gerade mal fünf Frauen. Sie sind alle etwas älter als ich und aus vermögenden Häusern. Aber Dank Mili konnte ich das Eis schnell brechen. Mein Töchterchen ist ja auch zu süß. Leider ist sie das einzige Kind hier und war oft alleine die letzen Monate. Vielleicht zu oft. Mit Meister Kessev, einem meiner Lehrer, hat sie sich zwar etwas angefreundet, aber das ersetzt keinen gleichaltrigen Spielkameraden. Sie ist es ja gewöhnt sich mit sich selbst zu beschäftigen, ich habe ihr auch einen kleinen Schaukeldrachen gekauft und ein paar andere Spielzeuge. Aber dieser Ort ist irgendwie düster, weiträumig und still. Geräusche tragen hier nicht weit. Man kann normal reden und hört auch ohne Probleme, wenn man sich normal gegenüber steht, aber es ist unmöglich, etwas zu verstehen, was in einem Gang zehn Meter weiter jemand schreit. Als Mili schließlich anfing, sich mit imaginären Freunden zu umgeben, war es für mich an der Zeit, etwas zu tun.

Glücksbote Ryan hat in seinem Tempel einen kleinen Kindergarten gegründet, wo Kinder unter Aufsicht spielen, toben und lernen können. Inzwischen haben wir beide auch ein paar Tymora gefällige Puppentheaterstücke ausgearbeitet, welche Kindern große Freude bereiten und die Lehre der Göttin gut transportieren. Mein Stück war die Reise des mutigen Händlers, der risikobereit eine Abkürzung durch einen Pass nimmt, auf dem von einem Beshabapriester gedungene Orks auf Beute lauern. Aber die Göttin lächelt auf all seinen Wegen und ihm gelingt es die Orks auszutricksen und so den Pass zu überqueren. Natürlich macht er dadurch dann ein Vermögen und dreht den anderen Händlern, die nun durch den langen Umweg zu spät kommen, die Nase. Ryan hat auch ein Stück geschrieben, welches seinen Kampf gegen den gemeinen Beshabapriester zum Inhalt hat. Glücksbote Ryan von Tymora ist ja inzwischen so was von sich überzeugt, dass er teilweise richtig arrogant wirkt.

Am Anfang war Mili sehr zurückhaltend im Hort gegenüber den anderen Kindern. Man musste sie immer ermuntern, mitzumachen. Zum einen, weil sie eben meist alleine spielt, zum anderen, weil sie fast das jüngste der ganzen Kindern ist. Es ist zwar etwas besser geworden, aber sie ist immer noch schüchterner als es ihr wirklich gut tut. Glücksbote Ryan hat mich deswegen schon mehrmals darauf angesprochen, und zwar so, dass es mich nervt und mir auch etwas wehtut. Ich bin keine schlechte Mutter! Ich liebe mein Kind und alles was ich tue, mache ich auch dafür, dass es Miliandra mal viel besser geht. Aber im Grunde hat er recht, das Kollegiat ist kein guter Ort für Kinder. So kaufte ich mir eine genügsame Stute namens Pferdchen, mein Töchterchen durfte sich einen Namen für die Stute ausdenken und das war ihre Wahl, um Mili jeden Morgen vor dem Unterricht in die Stadt zum Tymoraschrein zu bringen und sie am Abend wieder abzuholen.

Meine Studien fielen mir sehr leicht, die Kunst liegt mir wohl einfach. Das Manipulieren des Gewebes war mir wohl schon in die Wiege gelegt worden und anhand der arkanen Formeln kann ich es nun meinem Willen unterwerfen und umformen. Das Gewebe umgibt uns nicht nur, wir sind Teil davon. Man muss nur seine Begabung zur Kunst erheben und es manipulieren. Es war ein erhebendes Gefühl, als ich zum allerersten Mal mit einem Zaubertrick und einem Fingerschnippen eine Kerze angezündet habe, allein dadurch, dass ich wollte, dass der Docht brennt. So langsam verstehe ich, warum es in den Geschichten so viele machthungrige Magier gibt. Die Kunst macht süchtig. Allein der Wille und die Gabe zur Manipulation des Gewebes anhand einiger Formeln reicht, um etwas zu bewirken. Das ist Macht, es berauscht einen, macht einen süchtig nach mehr. Stärkere Zauber, andere Anwendungsgebiete. Am Anfang konnte ich nur die ganz kleinen Zauber beherrschen, inzwischen sind es schon einige mehr und auch stärkere. Ich kann einen unsichtbaren Diener herholen, der mir den Rücken schrubbt oder etwas sauber macht, einen Riss in Milis Kleidung näht oder was auch immer. Es ist einfach wunderbar, zaubern zu können!

Das wurde mir besonders klar, als ich vor gar nicht so langer Zeit Mili vom Kindergarten des Tymoratempels abgeholt habe. Meine Kleine saß mit hochrotem Gesicht Rotz und Wasser heulend in einer Ecke, vor ihr die zerbrochene bunte Ente auf Rollen zum Hinterherziehen, die sie von mir zum zweiten Geburtstag bekommen hatte. Beim Balgen waren zwei Jungen auf die Ente gestürzt und hatten sie zerbrochen. Quack, so nennt Mili ihr Lieblingsspielzeug, war dem Aufprall nicht gewachsen gewesen und lag nun in mehreren Trümmern vor ihr auf dem Boden. So aufgelöst habe ich meine Kleine noch nie gesehen. „Quack kaputt! Mama mach ganz!“, flehentlich hielt sie mir ein Trümmerstück entgegen. Das konnte ich leider jetzt nicht, aber ich hatte einen Zauber gerade erst heute gelernt, der so was ausbessern könnte. Leider hatte ich ihn schon zur Übung am Nachmittag gewirkt, aber morgen würde ich ihn mir noch mal einprägen und dann auf Quack anwenden. Ich kriegte Mili soweit beruhigt, dass sie mich die Überreste ihres heiligen Lieblingsspielzeugs aufsammeln ließ und ich setzte sie dann vor mir aufs Pferd. Den ganzen Weg über schniefte mein armes, trauriges, kleines Töchterchen ganz erbärmlich.

Am nächsten Morgen stand ich früh auf und prägte mir den Zauber so oft ein, wie ich konnte. Auf dem Arbeitstisch breitete ich die Bruchstücke aus und sprach die notwendigen arkanen Worte „Füge zusammen, was zusammen war.“ Mit meinen Händen vollführte ich Bewegungen in der Luft über dem Tisch, als ob ich die Bruchstücke zusammenfügen würde. Und tatsächlich fügte die Kunst die zerbrochene Quack Stück für Stück wieder zusammen. Und ich musste den Zauber mehrmals sprechen, aber dann stand Quack in dem Zustand vor mir, wie ich sie gekauft hatte. Meine Kleine war ganz aus dem Häuschen, als ich sie dann weckte und ihr Quack zeigte. Sie konnte es zuerst gar nicht fassen. Streichelte das Spielzeug und beäugte es kritisch von allen Seiten. Aber dann quietschte sie laut auf, setzte Quack auf den Bogen und zog ihn hinter sich her, bei jedem Wippen der Ente ein lautes „Quack!“ ausstoßend. Sie zeigte jeder meiner Mitbewohnerinnen, dass ihre Ente wieder ganz sei. In dem Moment wusste ich, dass Magie zu lernen eine gute Sache war, denn mit Magie hatte ich ein Mädchen unendlich glücklich gemacht.

Spaßmacher, die freche Fee, die wir einst aus dem Myrkultempel befreit haben und die unsere Freundlichkeit mehrmals auf gemeinste Art zurückgezahlt hat, ist immer noch in dem Glas, in dem ich ihn bekommen habe. Der kleine Kerl ist frech und uneinsichtig wie eh und je. Ich habe beschlossen, ihn solange da drin zu lassen, bis er einsieht, dass Scherze, die andere in körperliche Gefahr bringen, nicht akzeptabel sind, sondern nur unglaublich fies sind. Aber bis jetzt beharrt er auf seinem Standpunkt, dass alles erlaubt ist, was ihm Spaß macht. So was auch!

Jeden Abend habe ich auch ein oder zwei Seiten aus den Aufzeichnungen von Luvius dem Schneider übersetzt, die wir gefunden haben. Am Anfang ist wohl eine Abhandlung über seinen Werdegang, vom unbescholtenen Händler, der aus wirtschaftlicher Not zum Schmuggler wurde, der dann eine Schutztruppe aufstellte, um es mit Gruppen schutzgelderpressender Gangster aufzunehmen. Er besiegte diese Gruppen und übernahm selbst das Geschäft. Daraus wurde dann die Diebesgilde. Er führte sie mit harter Hand, auch wenn er gerne einen anderen Stil drauf gehabt hätte. Aber nur mit Härte konnte man sich in so einer Umgebung durchsetzen. Im zweiten Drittel wird es dann für mich interessanter. Hier findet er dann das Zwergengewölbe mit dem Schrein und Grabmal. Und wie er es für seine Interessen nutzt. Und wie er auf eine Hinterlassenschaft von einem gewissen Halblingsmagier mit dem Namen Haparius stolpert, wovon besonders ein Gegenstand interessant ist. Leider ist die Stelle, wo der Gegenstand benannt wird, offen gelassen.

Ich kann nicht erkennen, ob Luvius das selbst war, oder ob jemand das gelöscht hat. Das Papier sieht jedenfalls intakt aus, da hat keiner dran rumgeschabt oder was übermalt. Ab diesem Eintrag wird es dann konfus. Die Lücken häufen sich und ich kann mir bald gar nichts mehr zusammenreimen. Ich glaube nicht, dass Luvius das war. Jemand hat sich daran zu schaffen gemacht und gewisse Passagen und Wörter gelöscht. Aber wer macht so was? Warum nicht gleich das ganze Buch verschwinden lassen? Oder war das nicht möglich?

Der einzige Begriff ist noch, „die längste Nacht“. Damit kann ich nichts anfangen. Wie gut, dass unser Kollegiat so eine gute Bibliothek hat. Allerdings ist die für Scholaren nur begrenzt zugänglich. Da ich noch so meine Probleme mit magischen Fallen habe, lasse ich es auch wohlweißlich sein, da einzubrechen. Es gibt einige Abhandlungen über Magier in der Geschichte und Halblingsmagier sind eine gewisse Kuriosität. Aber Haparius kommt nirgendwo vor. Über „die längste Nacht“ finde ich viel und nichts. Kalendarisch gibt es eine längste Nacht, die obendrein noch ein hoher Shar Feiertag ist. Auch haben die ein Ritual, das sich ähnlich schimpft. Aber das ist wohl nicht damit gemeint. Wortwörtlich Finsternis!

Auch Renya kann damit gar nichts anfangen, als ich sie darauf anspreche. Also hinterlasse ich eine Nachricht an der Wächterstatue und treffe mich mit Karn. Er hört mir interessiert zu, kann sich aber leider auch keinen Reim drauf machen. Ich frage noch mal nach, ob es möglich wäre, seiner Gilde beizutreten. Er sagt schon mal nicht nein, meint aber, dass er auf mich zurückkommen würde. Das kann alles und nichts bedeuten.

Irgendwie vermisse ich meine Freunde von der Schatzjagd. Na ja, bis auf Lia eben. Die hat mich ja am Ende so was von enttäuscht. Es war schon keine gute Sache, wie das mit dem Buch abgelaufen ist. Glücksbote Ryan hat ja zum Glück das Schlimmste verhindert. Lia ist auch aus der Stadt verschwunden. Dolon ist ebenfalls weg, hat eine Soldkompanie begleitet, die etwas im Norden bei den Scheusalen und deren Hilfstruppen aufräumen, die immer noch versprengt in Cormanthor für Unheil sorgen. Mit Glücksbote Ryan habe ich noch am meisten Kontakt, da ich ja regelmäßig den kleinen Tempel meiner Schutzgöttin besuche, auch wegen unseres gemeinsamem Projekts mit dem Puppentheater und des Horts, wo Mili sich tagsüber nun aufhält. Xana sehe ich ab und zu an ihrem Stand, als ob sie damit zufrieden wäre, wieder ganz die liebe Tochter und Verkäuferin zu sein. Mit Serenius hat sie inzwischen angebandelt und die beiden sind dabei, ein Paar zu werden.

Zum letzten Mal habe ich den ganzen Haufen gesehen, als wir die magischen Gegenstände aufgeteilt haben, die wir erbeutet haben. Es ging überraschend friedlich vonstatten. Ich hab mir die Handschuhe der Zerstörung gesichert, die den Schaden einer Waffe bei besonders guten Treffern steigen können, indem man dann „Töte!“ sagt. Dann das Heiligenbildchen von Maske, welches einem Glück bringt, wenn man eine fiese Falle entschärft und das von Windsturm, welches einem Glück bringt, wenn man waghalsige Manöver macht. Mit Lia habe ich Larnas beschlagene Lederrüstung gegen das Mithralkettenhemd getauscht, das mir in Zukunft mehr bringen wird, besonders da ich es im Kollegiat noch verzaubern lassen habe, gegen eine horrende Summe von eintausend Goldmünzen und einem Gefallen. Auch habe ich mir noch einen Trank gesichert, der mich vor bösen fiesen gemeinen Kreaturen beschützt.

Schlachtenrufer Dolon hat den Taktikhelm bekommen, welcher ihm und all seinen Freunde im Kampf hilft, mehr Kampfkraft aus flankierenden Manövern zu ziehen. Auch hat er die Blitzhandschuhe bekommen, welche einen Gegner mit Blitzen überschütten können.

Xana hat sich das Meteormesser geschnappt, eine magische Waffe ist, die explodieren kann, aber wieder intakt zum Werfer zurück kommt. Dazu noch den Resistenzumhang und das Heiligenbild des Jergal, welches einen besser Geschossen ausweichen lassen soll. Und dann noch einen Trank, welcher vor Angriffen schützt.

Glücksbote Ryan hat den Ring der flüchtigen Weihe und die Armschienen bekommen, welche einmal am Tag erlauben, noch mal zuzuhauen. Und aus alter Beute noch einen Trank, der vor Feuer schützt.

Lia bekam die Landeschuhe und die beschlagene Lederrüstung. Die Assassinenpeitsche und den kalt geschmiedeten Hammer haben wir gut verkaufen können. Ich habe mir zwar irgendwie mehr erwartet, aber im Großen und Ganzen bin ich zufrieden. Immerhin habe ich jetzt ein paar wirklich hübsche magische Gegenstände, wie die Helden aus den Geschichten. Und ich habe damit meine Ausbildung bezahlt. Und wer zaubern kann, ist immer im Vorteil. Mal sehen, was die Zukunft bringt. Denn wer wagt, gewinnt!

Ende der Chroniken der Kundschafterin

Kaira kommt wieder in:

Der Test der Zeit
Chroniken der Ungesehen Seherin
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 25. April 2008, 12:17:48
Der Test der Zeit
Chroniken der Ungesehen Seherin


Prolog


1. Eleasias Das Jahr der Visionen 731 TZ Chondathan

Ich wache auf und weiß nicht, wo ich bin. Verdammnis! Und das ist nicht, weil ich viel zu müde ins Bett gegangen bin oder weil ich im Brunnenhaus einen zuviel gebechert hätte. Ich weiß ganz genau, wie ich heute Nacht mit Thropp und ein paar seiner lustigen Gesellen in das Haus eines reichen Händlers eingestiegen bin und ihn ein wenig um die Bürde des Reichtums erleichtert habe. Fünfzig Goldmünzen waren mein fairer Anteil gewesen. Seit etwa einem Zehntag bin ich wieder in der Stadt, habe eine kleine Wohnung im besseren Teil des Westviertels bezogen und ein Mädchen für alles eingestellt, die sich etwas um Mili und die Wohnung kümmert. Thropp hatte mich angesprochen, ob ich nicht Lust hätte, ein wenig die Reichen der Stadt zu erleichtern. Und natürlich habe ich ja gesagt.

Ich richte mich auf und konzentriere mich auf das Jetzt. Meine Augen gewöhnen sich an die Dunkelheit. Der Raum ist kühl, gut gemauert, misst etwa drei auf vier Schritt im Quadrat, verfügt als einzige Einrichtung über die karge Pritsche, auf der ich gelegen habe. Durch ein vergittertes Loch sickert etwas von Selunes Licht in die Zelle, gerade genug, um zu erkennen, wie der Raum aussieht. Eine stabile Türe bildet den einzigen Ausgang. Der steinerne Boden ist kühl unter meinen bloßen Füßen. Leise schleiche ich mich an die Türe und lausche daran. Außer meinem eigenen Atem höre ich nichts. Überraschenderweise lässt sich die Türe öffnen und ich stehe vor einer Wendeltreppe, die nach unten führt. Eine Fackel sorgt für etwas Licht, die sich aber leider nicht aus dem Halter nehmen lässt, auch als ich mich mit meinem ganzen Gewicht dagegen stemme. Nun, dann muss es eben so gehen. Vorsichtig taste ich mich von Stufe zu Stufe, jederzeit auf eine unangenehme Überraschung gefasst.

Schließlich höre ich Stimmen. Behutsam taste ich mich weiter vor und linse schließlich in einen achteckigen Raum, indem sich sechs verhüllte Personen befinden. „Tritt näher, Kaira Rea.“ Nachdem ich den Raum betreten habe, kann ich im diffusen Licht erkennen, dass sie die braune Kleidung tragen, die auch Karn immer trägt, sozusagen das Markenzeichen der Gilde der Ungesehenen Seher. „Du willst also unserem Bund beitreten. Warum?“

„Nun“, dehne ich ein wenig. „Weil ich denke, dass dies mein Ding ist, Informationen sammeln, Finstere Geheimnisse aufdecken und die gemeinen, geheimen Pläne finsterer Schurken zu vereiteln.“
„Dich treibt also pure Abenteuerlust?“
„So kann man das auch ausdrücken“, meine ich ehrlich.
„Nun gut, wir werden dir vier Fragen stellen, beantworte sie so ehrlich wie möglich. Es gibt dabei kein falsch oder richtig, sondern wir wollen dich dadurch näher kennen lernen. Also erstens, stell dir vor, du möchtest jemandem wichtige Informationen abkaufen. Du gehst zum Haus des Verkäufers und findest die Tür unverschlossen. Leise gehst du hinein, wo du ihn tot in einer Blutlache am Boden liegen siehst. Der offenkundige Mörder kniet noch mit der blutigen Klinge in der Hand über der Leiche. Noch hat er dich nicht bemerkt. Was tust du?“

„Nun, ich würde versuchen den Mörder zu überwältigen, um aus ihm die Information herauszuholen. Und natürlich würde ich noch versuchen, die Leiche zu bergen. Es gibt klerikale Zauber, die einen erlauben, so etwas auch noch nach dem Tod zu erfahren“, antworte ich nach kurzem Überlegen. Meine Antwort scheint sie etwas zu überraschen.

„Nun gut, stell dir vor, wir, die Großmeister, haben dich zu einem Treffen in diesen Raum bestellt. Du kommst vor der Zeit und siehst aus den Schatten, wie wir in einer dir fremden Sprache mit einer dämonischen Kreatur in unserer Mitte sprechen. Du verursachst ein Geräusch und wirst gleich entdeckt werden. Was tust du?“

Au, dass ist knifflig. Ein Frage des Vertrauens, oder was gut und richtig ist? Da werde ich richtig unsicher. Was würde ich tun? Vertraue ich ihnen? Bis jetzt hatte ich keinen Grund, dies zu tun. „Ich würde mich zu erkennen geben, in dem Glauben, dass dies einem höheren Ziel dient.“

„Aha? Stell dir vor, du hast ein Buch mit höchst wichtigen Informationen in deinen Besitz gebracht und willst es zu uns bringen, aber ein überlegender Feind stellt dich. Er ist in Eile und bietet dir dein Leben im Austausch für das Buch. Eine Flucht ist aussichtslos. Was tust du?“

„Puh! Das Buch vernichten, bevor es ihnen in die Hände fällt?“

„Du würdest also unersetzliche Informationen lieber vernichten?“

„Das ist jetzt wirklich knifflig. Kommt wohl sehr auf die Situation drauf an. Vielleicht würde ich auch zum Schein darauf eingehen und dann alles daran setzen, es wieder zu beschaffen. Kommt wohl sehr auf die äußeren Umstände an.“ So langsam werde ich unsicher und auch nervös. Das Gespräch verläuft nicht so sehr, wie alle Beteiligten sich das gewünscht haben. Nicht gut.

„Kommen wir zur letzten Frage, stell dir vor, du besitzt ein Objekt von großer Macht. Zwei fremde Männer kommen zu dir. Beide erklären, dass das Objekt sowohl zum Guten als auch zum Bösen verwendet werden kann. Beide behaupten von sich, es zum Guten verwenden zu wollen und warnen dich davor, dem jeweils anderen zu vertrauen. Sie verfügen über einige Macht und könnten dir das Objekt auch mit Gewalt nehmen. Was tust du?“

„Ich glaube, ich habe ein Deja vu. Diese Frage hatten wir ja praktisch schon. Letztes Mal haben wir ja beide Parteien an einen Tisch gebracht.“

„Du würdest also lieber die Entscheidung anderen überlassen?“ Ich habe kein gutes Gefühl mehr. Bin ich für diese Art Arbeit vielleicht gar nicht geeignet? Die Helden in den Geschichten haben selten solche Situationen. Die erkennen ihre wahren Feinde immer am verschlagenen Blick. Leider ist das hier nicht so einfach. Ich seufze.

„Das ist so schwer zu beantworten. Ich würde versuchen, ihre Motive zu begreifen. Letztes Mal hatten wir keine wirklichen Informationen, keine eigenen Quellen. Wenn ich das nächste Mal in so eine Situationen komme, werde ich hoffentlich besser vorbereitet sein.“

Irgendwie habe ich das Gefühl, dass sie etwas unsicher sind, was sie von mir halten, als sie mich zurück in das dunkle Zimmer schicken. Aber ich sollte ja ehrlich sein und ihnen nicht unbedingt nach dem Mund reden, schätze einfach auch, dass sie das gemerkt hätten. Etwa dreihundert Herzschläge warte ich, dann werde ich nach unten gerufen. Karn hat sich als Siebter zu ihnen gesellt.

„Kaira Rea, du bist noch sehr jung und hast noch sehr viel zu lernen. Und wir werden dir dabei helfen. Willkommen in der Gilde der Ungesehenen Seher.“ Ich stoße einen spitzen Schrei der Freude aus, falle Karn um den Hals und drücke ihm einen dicken Kuss auf die Wange, was dieser völlig verdattert über sich ergehen lässt. Ich habe es geschafft!

Karn führt mich in wenig herum. Wir befinden uns in einem sehr großen Haus, dass einem Graf Ignus Voland gehört. Uralter Name, aber nur noch wenig Vermögen und Einfluss. Er hat der Gilde sein Haus als Hauptquartier zur Verfügung gestellt. Ich bekomme eine dieser braunen Kutten ausgehändigt. Total unmodisch die Dinger, aber sie helfen mit der Menge zu verschmelzen. Als Lehrerin und Ansprechpartnerin für meine weitere Ausbildung bekomme ich eine Frau namens Alana zugeteilt. Und sie hat gleich mal ein paar Lektionen für mich vorbereitet. Die Zeit des Lernens hat für mich erst begonnen, dünkt mich.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 28. April 2008, 11:51:34
Kapitel 1
Die grüne Kugel der Macht

15. Eleasias Das Jahr der Visionen 731 TZ Chondathan

„Wisst ihr, was mich in den Fingern jucken würde?“, werfe ich in die vertraute Runde. Dolon ist von seiner Militärmission im Norden zurückgekehrt und seit langer Zeit sind wir wieder an einem Tisch im Brunnenhaus. Über Lias Anwesenheit bin ich nicht glücklich, aber auch wenn ich ihr nicht mehr trauen kann, sie gehört irgendwie zu unserem Haufen.
„Was denn?“, fragt Xana gnädigerweise.
„Diese Kiste im Abbathor Schrein. Da ist bestimmt noch ein Schatz drin.“
„Schreine Plündern ist keine gute Tat“, wirft Glücksbote Ryan ein.
„Nun, dieser Abbathor ist zum einen kein guter Gott, zum anderen, befindet sich die Kiste in einem Geheimgang neben dem Schrein. Also plündern wir nicht direkt den Schrein.“
„Da ist was Wahres dran“, meint Schlachtenrufer Dolon und leert seinen Humpen.
„Und wir sollten vielleicht in Erwägung ziehen, die Position des Schreins an jemanden zu verraten. Es gibt da zwei Optionen, wir verraten das der Tyrkirche, dass sie den Schrein versiegelt. Oder eben den Zwergen aus dem Tallynstein Clan, denen ist das bestimmt eine Belohnung wert.“
„Also ich wäre dafür,“ meint Glücksbote Ryan, „dass wir den Schrein von gefährlichen Fallen säubern und ihn dann an die Experten des Tyrtempels weitergeben.“
„Das hört sich gut an“, meine ich, „Ganz zufällig habe ich alles Notwendige dabei. Wer wagt, gewinnt.“
„Der Abend ist ja noch jung, worauf warten wir dann noch? Wer wagt, gewinnt!“, pflichtet mir Glücksbote Ryan bei.

Wir verabschieden uns von Renya und schlendern in entspannter Atmosphäre zu den drei Gargylen hinter der Taverne zu den drei Fässern. Klug aus bitterer Erfahrung hängen wir die Wäsche von den Leinen ab und stapeln sie in Sicherheit. „Ich sei geschützt!“, meine ich und wedle mit einem kleinen Umhang herum, den ich von einer von Milis Puppen gemopst habe. Dabei biege ich etwas Gewebe zu mir hin, dass gefährliche Einflüsse leichter von mir abprallen können. Unter meiner Kleidung trage ich mein Kettenhemd aus Mithril, das mich fast nicht behindert. Ich versuche, zuerst die bekannte Feuerfalle zu entschärfen, aber wie üblich zischt eine Feuerlohe an mir vorbei. Kein Problem, das gleiche Spielchen mache ich an der Kältefalle. Wieder zischt die Lanze aus Eis an mir vorüber und trifft mich nicht. Nur bei der Falle, welche den Spinnenschwarm herholt, habe ich das notwendige Können oder besser gesagt, Glück, sie zu entschärfen.

Die dunkle Treppe führt uns nach unten. Der Kadaver der Düsterschlange ist inzwischen vollständig verrottet und schleimiger Pilzbewuchs bedeckt die Überreste und Teile der Wände. Auf dem Boden bewegt sich was, ein Schleim. Iiiks! Ich lasse ihn einen Pfeil schmecken und auf einmal haben wir zwei davon. Nicht gut! Lia zeigt, dass sie sich in der Zwischenzeit auch arkanen Studien gewidmet hat und lässt eine Woge aus Feuer über den Schleim zischen, was ihn deutlich verschrumpelt. Wirklich gefährlich werden kann der Schleim uns nicht, na ja, jedenfalls nicht allen. Glücksbote Ryan und Dolon werden noch von ätzenden Berührungen getroffen, die aber zum Glück nur ihr Fleisch und nicht ihre Rüstung beschädigen. Schließlich schießen wir es mit unseren Schleudern und etwas Magie zusammen. Mistviecher!

Der Abbathorschrein ist so verlassen wie eh und je. Ich öffne die Geheimtüre und stehe vor der Truhe. „Geht am besten etwas zurück, das könnte gefährlich sein.“ Alle bis auf Glücksbote Ryan weichen zurück. Ich spreche ein Gebet an Tymora, küsse ihr heiliges silbernes Symbol, führe es an Stirn und Herz. Es dauert eine Weile, bis ich die beiden primären Auslöser gefunden habe. Beides sind flache Symbole, die kaum erkennbar in die Verzierungen der Kiste eingefügt sind. „Ich sei geschützt!“, rufe ich ein weiteres Mal und wedle mit dem kleinen Umhang in der Luft herum. Dieser Zauber hält leider nie allzu lange. Vorsichtig setze ich einen kleinen Meisel in die untere Endung des rechten Symbols und klopfe dann herzhaft darauf. Ein Stück Metall springt ab und mit einem harmlosen Leuchten verpufft die magische Ladung ohne Schaden anzurichten. Das Amulett von Maske fühlt sich leicht warm an. Da hat mir wohl jemand geholfen.

Das zweite Symbol ist etwas verzwickter, da es rund ist. Normalerweise kann man solche Symbole dadurch entschärfen, in dem man eine Endung erweitert, so dass die Magie abfließen kann. Bei einem Kreis ist das kniffliger. Schließlich entscheide ich mich für eine Stelle und rutsche ab. Verdammnis. Ich springe hoch und stütze mich an den Wänden ab, während zerstörerische Blitze unter mir den Gang entlang zischen, Glücksbote Ryan durchschütteln, die Statue des diebischen Zwergengottes in der Höhe seines Dolches treffen und diesen als Fokus benutzen, den gesamten Raum mit einem Blitzgewitter zu erfüllen. Gepeinigte Schmerzensschreie sind zu hören. Auweia!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 30. April 2008, 14:35:39
15. Eleasias Das Jahr der Visionen 731 TZ Chondathan

„Tut mir Leid!“, meine ich und strecke meinen Kopf in den Schrein. Nur Xana, die ganz hinten stand, hat nichts abbekommen, alle anderen sehen aus, als würden sie eine exotische Frisur ausprobieren, da ihre Haare leicht rauchend in alle Richtungen abstehen. „Nichts Schlimmes passiert“, meint Schlachtenrufer Dolon und humpelt aus dem Schrein. Auch die anderen gehen etwas weiter zurück. Auf zum nächsten Versuch. Wieder rutsche ich ab, kann mich aber wieder retten. „Aller guten Dinge sind drei!“ Ein weiteres Gebet an Tymora und endlich klappt es. Glück gehabt!

Das zwergische Meisterschloss erweist sich als richtig zäh, aber endlich gibt es nach einer halben Ewigkeit nach. Vorsichtig öffne ich die Kiste. „Wahre Gier ist eine Tugend!“, steht da auf einem Beutel. Tja, und nur der eine Beutel ist da drin. Ich mach ein langes Gesicht. Vorsichtig nehme ich ihn heraus. Er ist ziemlich schwer. „Der ist magisch! Das muss ein Nimmervoller Beutel sein“, kreischt Xana, die immer sehr hoch spricht, wenn sie aufgeregt ist. Glücksbote Ryan grabscht ihn sich, obwohl ich ihn festhalten will und reißt ihn mir wortwörtlich aus den Fingern. „He!“ „Xana ist die Schwächste von uns, sie kann mit ihm am meisten anfangen“, belehrt mich Glücksbote Ryan auf seine herablassende Art, die ich so langsam an ihm hasse.

Xana schnappt sich den Beutel. „Da ist bestimmt noch was drin!“ Sie öffnet ihn und greift hinein. „Warte!“, rufe ich noch. Ich kenne Geschichten, dass solche Beutel manchmal keine solchen praktischen, nimmervollen Beutel sind, sondern sehr gemeine Fallen, genauer gesagt die Fressöffnung für ein Monster, das zwischen den Ebenen lauert. „Es wäre vielleicht besser, wenn ich das erst untersuche!“ Aber zu spät. Das erwartungsvolle Gesicht von Xana verzerrt sich auf einmal und sie wird totenbleich. Ein Ruck geht durch ihren Arm und der wird bis zum Gelenk in den Beutel gezogen. Glücksbote Ryan und Schlachtenrufer Dolon stürzen sich wie beim Kampfball auf sie und werfen sie zu Boden. Ryan hält sie fest, Dolon den Beutel, dann ziehen sie mit aller Kraft daran. Deutlich ist ihre Anstrengung an den Gesichtern abzulesen. Xana kreischt auf und wird zurückgeschleudert. Blut spritzt aus ihrem Armstumpf. Ich kann den zerbissenen Knochen unter dem zerfetzten Fleisch sehen und habe Mühe, mich nicht zu übergeben. Verdammnis!

Glücksbote Ryan presste einen Stoffballen aus der guten Illmater Heilertasche auf ihre Wunde. „Übernimm mal einer.“ Ich mach das und Glücksbote Ryan schnappt sich den Beutel. „Tu das nicht!“ schreie ich, aber zu spät. Entschlossen greift Ryan hinein. Tymora hilf! Sein Gesicht wird grimmig, dann beginnt ein Zerren. Schließlich reißt er seine Hand mit der Hand und dem Handschuh von Xana wieder heraus. „Wer wagt, gewinnt“, meint er triumphierend. Na, ob der Handschuh das wert war? Zum Glück ist Xana inzwischen in eine gnädige Ohnmacht gefallen.

„Das ist jetzt nicht so gelaufen, wie ich gedacht habe“, meine ich zerknirscht und schaue zu, wie die beiden Priester den Armstumpf verbinden. „Nun ja, wir wussten ja, dass es ein Risiko ist“, meint Schlachtenrufer Dolon. „Aber was machen wir jetzt mit ihrem Arm? Dazu ist große Heilmagie notwendig.“

„In der Tat“, meint Glücksbote Ryan, „in meinem Tempel ist niemand in der Lage, solch mächtige Heilmagie zu wirken.“
„Auch im Tempel des Feindhammers befindet sich kein solch heiliger Mann, um Regeneration wirken zu können.“
„Der Vorsteher der hiesigen Tyrannoskirche gilt als einer der mächtigsten Kleriker der Stadt. Auch der Hohepriesterin von Umberlee sagt man nach, dass sie Gliedmaßen nachwachsen lassen kann. Aber die beste Wahl dürfte der heilige Vorsteher der Kathedrale der Triade sein. Seine Exzellenz, Erzbischof Ulmar Jarven, Stimme der Gerechtigkeit zu Chondathan. Sein Ruf ist untadlig und seine Macht gilt als die höchste hier in Chondathan“, merke ich an.
„Ich glaube, keiner von uns will in der Schuld der Kirche von Tyrannos oder Umberlee stehen, also bleibt uns wohl nur Tyr übrig“, bringt Ryan es treffend auf den Punkt. „Tyr dürfte wohl die erste Wahl sein. Bringen wir sie unverzüglich hin.“ So nimmt Ryan sie auf und wir eilen nach oben.

Ohne Probleme erreichen wir die Kathedrale und sprechen einen der wachhabenden Tyrpriester an. Er zögert zuerst, bequemt sich dann aber, seinen Vorgesetzten zu holen. Wir müssen etwas warten und ich setze mich in die erste Bankreihe. Ich schlage die Hände vors Gesicht und weine. Es war meine verdammte Idee gewesen, diesen unseligen Schrein noch einmal aufzusuchen. Meine Gier nach mehr. Verdammt soll sie sein, die Gier, nicht nur meine, sondern auch die der anderen. Dass sie rein gegriffen hat, ist nicht meine Schuld, das hat sie sich selbst zuzuschreiben, aber ich habe sie dorthin geführt, also trifft ein Teil der Schuld auch mich. Ich seufze schwer und trockne mir die Tränen, bevor die anderen merken, dass ich geweint habe. Die Helden in den Geschichten weinen nämlich auch nie.

Der oberste Tempelherr, seine Exzellenz, Erzbischof Ulmar Jarven, Stimme der Gerechtigkeit zu Chondathan von Tyr, ist ein kräftiger Mann um die Fünfzig. Er trägt einen einfachen Morgenmantel. Er bedauert das Schicksal von Xana, aber da sie weder eine Gläubige ist, noch wir wir im Auftrag Tyrs gehandelt haben. Er will sich schon umdrehen, als ihm einer der Priester was ins Ohr flüstert. Er dreht sich noch mal um. „Nun, erzählt, wie es dazu gekommen ist, und wagt ja nicht zu lügen.“ Er macht ein paar theatralisch wirkende Gesten, aber er wirkt dabei wirklich einen Zauber. Ich lasse zu, dass der Zauber bei mir wirkt und erzähle ihm die Wahrheit. Eben wie wir die Truhe geöffnet haben und wie der Fressbeutel Xanas Arm gefressen hat. Ich lasse viele Details weg, bleibe aber bei der Wahrheit.

„Nun gut, ich werde der jungen Frau ihren Arm wieder geben. Aber ihr alle werdet mit einen entsprechenden Dienst für die Kirche Tyrs dafür bezahlen.“
„So soll es sein!“, sage ich ohne zu zögern. Bis auf Ryan sind alle sofort einverstanden.
„Dieser Dienst sollte aber nichts Unrechtes sein.“ Und ich dachte immer, ich wäre naiv, aber Ryan schlägt mich um Längen. Ich kann mich nicht halten und schlage die Hand vor die Stirn.
„Du Schwachkopf! Wir sind hier in der heiligen Kathedrale der Triade und Tyr ist der Gott der Gerechtigkeit. Sie werden nichts verlangen, was Unrecht sein könnte.“
„Wahr gesprochen, Kind!“, meint der Hohepriester des Tyr mit hochrotem Gesicht. „Und ihr solltet euch mäßigen, Glücksbote der Dame des Glücks. Vielleicht solltet ihr eure Herrin um etwas Verstand bitten, denn den scheint ihr bitter nötig zu haben.“ Nachdem auch Ryans Bedenken zerstreut sind, legen wir alle einen Schwur ab, diese Aufgabe zu erfüllen oder dabei zu sterben. So sei es!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 02. Mai 2008, 14:38:23
16. Eleasias Das Jahr der Visionen 731 TZ Chondathan

„Tante Xana aua gemacht?“, fragt mich Mili, als ich sie am Tymora Hort abgebe und sie die Halbelfe sieht, die bleich mit verbundenem Armstumpf und vom Schmerzmittel beduselt in einer Ecke sitzt.
„Ja, Tante Xana hat sich groß aua gemacht, aber Mama und die anderen werden ihr helfen, sie wieder gesund zu machen.“ Das freut meine Kleine und sie schließt sich ihren kleinen Freundinnen an, die schon zusammen sitzen und ein Spiel mit einer etwa dreißig Jahre alten Tymora Priesterin spielen. Seitdem Glücksbote Ryan den Beshaba Priester im Glaubenskampf besiegt hat, sind nicht nur neue Anhänger gekommen, sondern auch einige wandernde Priester und Priesterinnen haben sich eingefunden, um den erweiterten Gläubigenkreis zu betreuen.

Ich habe Xana gestern noch ein Schmerzmittel besorgt und sie hat entsprechend glasige Augen. Normalerweise wird dieses Mittel auch benutzt, um einen etwas anderen Bewusstseinszustand zu erreichen, aber diese Droge unterdrückt auch Schmerzen. Der Hohepriester hatte den Zauber gerade nicht zur Verfügung und uns zur Morgenmesse bestellt. So ein Wunder wird natürlich vor Publikum gewirkt. Auch Tyrpriester wissen, wie man sich in Szene setzt. Also begeben wir uns rechtzeitig in die Kathedrale und wohnen der Morgenmesse des Tyrs bei. Heute hat die Kirche ihren heiligen Wochentag und es sind entsprechend viele Gläubige anwesend, die dann Zeuge werden, wie Xana ein neuer Arm wächst. Diese Macht zu erleben ist wirklich eindrucksvoll und auch ich bin tief bewegt. Die Halbelfe bedankt sich artig und wir sind entlassen. Puh!

Ich bleibe bei Xana, die etwas Orientierungsschwierigkeiten hat und begleite sie zu Tharadors Weinhandel. Leider ist ihr Schatz Serenius nicht da, sondern am Hafen, dann eben dorthin. Wir finden ihn, wie er gerade die Entladung von Wein aus der alten Heimat überwacht, als Xana ihm heulend im die Arme fällt. Der arme Kerl weiß gar nicht, wie ihm geschieht und ich erkläre ihm, was passiert ist. Der glatzköpfige Psioniker ist sehr besorgt über das, was mit seiner Freundin widerfahren ist. Tja, das ist eben auch etwas Berufsrisiko. Wir plauschen noch etwas und gerade, als ich die beiden Turteltäubchen allein lassen will, kommt Dolon mit Glücksbote Ryan und Lia im Schlepptau anmarschiert. Der Schlachtenrufer strahlt dabei über das ganze Gesicht. So aufgedreht habe ich ihn noch nie gesehen. Dolon ist sonst eher der zurückhaltende Typ.

„Stellt euch vor“, er breitet enthusiastisch die Arme aus, „ich könnte eventuell erfahren, wo das Grab von Arabas Korugan liegt, der Faust von Lyskarell.“ Die Namen sagen mir was, in irgendeiner Ballade habe ich schon mal davon gehört, kann sie aber nicht konkret einordnen. Ich gucke ihn deswegen auch groß fragend an. „Arabas Korugan ist einer der größten Helden der Tempuskirche. Er war in dem Kontingent, das Myth Drannor gegen die Scheusale verteidigte. Dabei führte er einen verwegenen Angriff in Lyskarell, welcher die dortige feindliche Armee vernichtete und den Verteidigern von Myth Drannor weitere Zeit erkaufte. Dann verschwand er, es heißt er wäre auf einer anderen Ebene begraben. Und das kann ich herausfinden! Und seinen Leichnam bergen, mit seinen Waffen und seine Rüstung!“
„Aha?“
„Das sind für meine Kirche wertvolle Reliquien. Wenn ich sie bergen kann, dann ist das ein großer Erfolg für meinen Tempel.“
„Ah, ich verstehe, wenn du die Rüstung besorgst, dann steigst du in der Hierarchie auf.“
„Kaira, nicht jeder denkt so materialistisch wie du“, weist mich Glücksbote Ryan zurecht. Der hat es gerade nötig. Wer war es denn, wer mir den Fressbeutel aus den Fingern gerissen hat und ihn Xana gegeben hat? Aber klar, Glücksbote Ryan hat den Durchblick und ich bin die naive Kaira vom Lande, die keine Ahnung hat. Wie auch immer, ich vertiefe diesen Punkt nicht weiter, sondern fokussiere mich auf das Wesentliche.
„Und wer kann dir das verraten, wenn er auf eine anderen Ebene begraben liegt?“
„Ein Reisender, er nennt sich Idi Adanich und er will dafür etwas haben.“ Irgendwie habe ich geahnt, dass dies noch mehrere Haken hat.
„Und was sollen wir dafür tun?“
„Das sagt er uns heute Abend, kommt zur Dämmerung in den Tempustempel. Wir treffen uns mit ihm in der Rüstkammer. Und als kleinen Anreiz bietet er noch magische Gegenstände im Wert von fünfzigtausend Goldmünzen an.“ Da fangen meine Augen an zu strahlen.

Pünktlich sind wir zur Stelle, um diesen Idi Adamich [mich oder nich?] mal in Augenschein zu nehmen. Die Rüstkammer des Tempels ist voll von Rüstungen aller Arten. In einer Ecke steht die, welche wir vor einem halben Jahr geborgen haben. Irgendwie traurig, dass sie hier verstaubt. Dieser Idi Adamich entpuppt sich als ein gedrungenes Wesen, das mir gerade Mal zum Bauchnabel reicht. Er ist dick vermummt und kaum etwas von ihm ist zu sehen. Seine Stimme ist klar und magisch. Seine Augen sind überproportional groß und erinnern an die von Insekten. Die wenige erkennbare Haut ist sehr fahl. Wir stellen ihm verschiedene Fragen und es stellt sich heraus, dass er ein Dromid von der Erdebene ist. Er ist ein Forscher, aber was er genau erforscht, da hüllt er sich in Schweigen.

Der weltenreisende und forschende Dromid will, dass wir ihm eine grüne Kugel besorgen, die bequem in eine Handfläche passt. Sie wäre eine Art Portal, das in eine wahre finstere Ebene führen würde. Und diese Kugel befindet sich in der Pfennigfeste. Und er will diese Kugel haben, bevor sie in Hände fällt, die sie missbrauchen könnten, was für diese Ebene höchst unangenehme Konsequenzen haben könnte. Aha? Aber die Festung Klingenwacht, wie Pfennigfeste eigentlich heißt, ist ein sehr sicherer Ort. Mir wäre nicht bekannt, dass jemals jemand von dort erfolgreich geflohen oder dort eingebrochen wäre. Das stimmt wohl, aber die magischen Gegenstände, welche in der Asservatenkammer lagern, werden am Ende jedes Jahres ins Kollegiat zur weiteren Untersuchung geschafft. Und der erste Magier, der sie näher untersucht, könnte schon eine Katastrophe herbeiführen. Das kommt mir alles etwas fadenscheinig vor. Ich meine, warum sagt der kleine Kerl das dann nicht einfach den entsprechenden Leuten, dass sie so was Gefährliches haben? OK, weil die wahrscheinlich dann nachschauen lassen und dann passiert was vielleicht gar Schreckliches.

Unsere Aufgabe wäre es also, in die Klingenwacht einzubrechen und die Kugel zu stehlen, oder wie er es ausdrückt, in Sicherheit zu bringen. Bis zum Jahresende haben wir Zeit dafür, was also knapp etwas mehr als vier Monate bedeutet. Für die Kugel bietet er zum einen an, den Standort des Grabes von Arabas Korugan zu enthüllen und uns obendrein magische Gegenstände im Wert von etwa fünfzigtausend Goldmünzen zu geben. Das hört sich in der Tat sehr verführerisch an. Und da Idi Adanich ja ein Weltenreisender Forscher ist, erzähle ich ihm von der Längsten Nacht und dem Halblingsmagier Haparius. Er meint, er hat diesen Namen schon mal gehört und wüsste, wo er nachsetzen könnte. Nun gut, schlagen wir das gleich mal auf die Gebühren drauf. Er ist damit einverstanden. Dummerweise hat das jetzt auch Lia aufgeschnappt. Das wird sie bestimmt ihren Auftraggebern weiter geben. Verdammnis!

Wir sind uns somit handelseinig und das seltsame Wesen meint, dass es noch vor Jahresende wieder kommen wird. Ziemlich vage, aber wohl die beste Aussage, die wir bekommen können. Komisches Kerlchen. Wir stellen ihm noch ein paar Fragen über die Klingenwacht, aber er weiß kaum was darüber, nur dass sie verdammt gut geschützt ist. Dann verabschiedet er sich und wir sind alleine. Wir tragen unser recht geringes Wissen über die Festung zusammen. Sie ist auf dem Berg, grenzt an das Viertel der Adligen auf der einen und dem Burgpalast des Gouverneurs auf der anderen. Weil hier die Schuldner inhaftiert werden, nennt man sie auch die Pfennigfeste. Die Besatzung wird von verdienten Mitgliedern der Schildwacht gestellt. Tja, das war es dann auch. Renya weiß vielleicht mehr, also auf zum Brunnenhaus.

Wir finden die gute Frau Harloff oben in ihrem Dachzimmer, sie legt gerade ein Büchlein weg, in das sie emsig geschrieben hat, als wir eintreten. Sie ist entsetzt, als sie hört, dass wir in die Klingenfeste müssen. „Reiner Wahnsinn ist das! Die Pfennigfeste ist einer der sichersten Orte der Kolonien. Gut ausgebildete und loyale Wächter an den Mauern. Magischer Schutz überall. Und selbst wenn ihr erfolgreich seid, dürft ihr keinerlei Spuren hinterlassen, die zu euch führen könnten.“ Ja, da hat sie schon irgendwie Recht. Eine Nummer kleiner hätte es auch getan. Aber wer wagt, gewinnt!

Wenigstens kennt sie zwei Leute, die dort entweder mal eingesperrt waren oder dort gearbeitet haben. Na, wenigstens etwas. Aber da es heute schon spät ist, beschließen wir, uns mal kundig zu machen, wie es mit der Kanalisation aussieht. Also auf zu Sagrell, schließlich sind wir ja in der Kavernenwacht. Wir finden einen Einstieg und reden mit dem Stein gewordenen Anführer der Wacht. Der weiß zu berichten, dass schon das Adelsviertel von seinem Aufgabengebiet abgetrennt ist. Ebenso die Gegend unter der Festung, die ja hinter dem Viertel liegt. Ein Behir soll dort Wache schieben.

„Ein Behir?“ entsetzen lässt meine Stimmeschrill werden. Ich habe schlimme Geschichten über diese Monster gehört, angeblich sind es kleine Drachen, im Verhältnis zu einem großen Drachen, mit ganz vielen Beinen und sie können Strahlen der Vernichtung speien. Aber es kommt noch besser, die Kavernen unter dem Adelsviertel sind mit weiteren Monstern besiedelt worden, welche jeden Eindringling fressen. Und obendrein hat Sagrell auch noch gleich etwas Arbeit für uns. Große Ratten, damit meint er menschengroße Ratten, hätten sich in der letzten Zeit in den Kavernen ausgebreitet. Nun gut, wir werden der Sache mal auf den Grund gehen. Ein paar vorwitzige Ratten töten ist genau das Aggressionsventil, das ich jetzt brauche.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 07. Mai 2008, 15:48:21
16. Eleasias Das Jahr der Visionen 731 TZ Chondathan

Dank Sagrells Hinweisen haben wir bald eine Ansammlung der großen Ratten aufgespürt. Begleitet werden sie von einem Schwarm an kleinen großen Ratten. Eine der großen Ratten hat zwei Hörner und scheint der Anführer zu sein. Die anderen drei Ratten gehören einer etwas kleineren Art an. Bewaffnet sind sie nicht. „Ich sei geschützt.“ Wieder mal wedele ich mit dem kleinen Umhang und beuge das Gewebe zu meinen Gunsten. Geschlossen rücken wir auf die Ansammlung vor und werden recht schnell entdeckt, da wir Licht mit uns führen. Wir stellen den Gegner an einem T Zusammenfluss, wo die Wege durch drei Brücken sich über den Kanal verbunden werden. Hinter dem T Zusammenfluss ist noch ein trockener Bereich, der eine große Nische bildet, deren Sinn ich in diesem Bauwerk nicht ganz verstehe. Vielleicht war hier mal eine Fortführung geplant, die aber nie umgesetzt wurde.

„Möge der Feindhammer euch zerschmettern! Gesegnet seien die Tapferen!“ Schlachtenrufer Dolon streckt seine Axt in die Höhe und macht eine kreisende Bewegung. „Flankieren bringt den Sieg!“ Aus seinem Helm mit dem offenen Visier strahlt eine kurze magische Welle über uns hinweg. Die Rylkar sind sehr schnell, besonders der Schwarm wuselt als eine graue Masse auf uns zu. Die drei Rylkar stoßen geifernde Schreie aus, die mir das Herz in die Hose rutschen lassen. Kein Wunder, dass mein Pfeil die gehörnte Ratte nicht wirklich gut trifft und obendrein noch aus der Wunde gedrückt wird, die sich sofort daraufhin schließt, genau so wie der von Lia. Verdammnis! Schlachtenrufer Dolon stellt sich den Angreifern am rechten Ufer in den Weg, Glücksbote Ryan deckt die linke Flanke, während wir Mädels und auf der Brücke dazwischen aufbauen. Allerdings stürzt sich der Schwarm kurzerhand ins Wasser und kommt wie ein Tsunami auf uns zugerollt. Lia legt die Hände zusammen, verkeilt die Daumen und spreizt dann die Handflächen. „Brenne!“ Zwischen Händen bildet sich Feuer und eine Lohe schwappt den Ratten entgegen. Die Quietschen nur etwas, als das Feuer über sie darüber brandet. Ich kann keine einzige verkohlte Ratte untergehen sehen und ich habe selbst aus drei Schritt Entfernung gespürt, wie heiß die Lohe war. Das ist nicht gut!

Zwei der kleinen Ratten stürmen auf Glücksbote Ryan zu, der Tymoras Wurfscheibe benutzt, als er mit göttlicher Magie einen überdimensionalen Wurfstern formt und auf die Angreifer loslässt. Aber die göttliche Energie scheint vorbei zufliegen. Nicht gut. Tapfer nimmt Schlachtenrufer Dolon die gehörnte Ratte im Empfang und stellt auch fest, dass sich die geschlagene Wunde sofort wieder schließt. Wobei die gehörnte Ratte zeigt, dass die Hörner mehr als nur Zierde sind, indem sie ihm eines tief in die Schulter rammt. Eine zweite Menschenratte kommt herangewuselt und greift Dolon aus dem Wasser heraus an. Dann überrollt uns Mädels auf der Brücke der Schwarm. Ich trete nach ihnen, aber mein Stiefel trifft auf keinen wirklichen Widerstand. Ich spüre die vielen kleinen Bisse und wie mir schummrig wird. Panik steigt in mir hoch und ich renne so schnell ich kann. Nur weg hier!

Nach einigen Herzschlägen komme ich wieder zu Besinnung. Parallel auf der anderen Seite rennt Xana. Beide kommen wir zum Stehen. Wir tauschen kurz einen Blick und drehen uns entschlossen wieder um. Unsere Freunde brauchen uns. „Alles wird gut!“ Und meine Wunden schließen sich wieder, aber ich fühle mich trotzdem geschwächt, da die Wunden wohl nicht nur oberflächlich waren. Ich renne zurück und der Rattenschwarm kommt mir auf meiner Seite entgegen. Ich nutze den Schwung und springe schräg über den Kanal. Ohne Probleme überwinde ich den Schmutzwasserweg und lande noch vor Xana auf der anderen Seite, die vier ihrer Geschosse in den Schwarm jagt, was leider so gut wie keinen Effekt hat. Schwärme fangen so langsam echt an, mich zu nerven. In Vaters Geschichten gab es das nie, dass Helden sich mit solchen kleinen Mistviechern abplagen mussten. Finsternis!

Getan hat sich nicht wirklich viel, aber Glücksbote Ryan scheint stärker in Bedrängnis zu sein. Ich ziehe meinen Dolch aus Alchemistensilber, den wir einst im Anwesen des Weinhändlers gefunden haben. Mutig springe ich ins Wasser und komme so hinter eine der Ratten. Leider rutscht mein Dolch harmlos ab. Aber Glücksbote Ryan spaltet kurz darauf der Ratte den Schädel, Xana tötet die andere mit einer wahren Orgie aus grünen Geschossen, die in mehreren Wellen in es einschlagen. Inzwischen ist der Schlachtenrufer in großer Bedrängnis. Er blutet aus mehreren Wunden, hat aber inzwischen die Letzte der normalen Menschenratte in Stücke gehauen. Die gehörnte Ratte löst sich nun gewandt von ihm und macht sich wohl zu einem weiteren Sturmangriff bereit. „Bei Tempus! Bleib gefälligst stehen!“ Dolon rennt ohne sich vorher zu heilen hinterher und stürmt in die gehörnte Ratte hinein. Wenn das mal nur gut geht. Finsternis!

16. Eleasias Das Jahr der Visionen 731 TZ Chondathan

Ich wate durch den Kanal und eile zum Schlachtenrufer, der emsig Schlag auf Schlag seine Wunden vergilt. Aber die gehörnte Ratte zahlt es ihm mit gleicher Münze heim. Dadurch, dass die Ratte abgelenkt ist, komme ich in ihren Rücken und habe sie nun genau zwischen Dolon und mir. Ich ziele auf die Stelle, wo ich vermute, dass sich dort das Herz befinden muss. Tief ramme ich den Dolch zwischen die Schulterblätter. Schwärzliches Blut spritzt in erfreulicher Masse heraus, als ich den Dolch zurück reiße. Aber die Wunde wird augenblicklich kleiner, auch wenn sie sich nicht gänzlich schließt. Verdammnis!

Vor lauter Aufregung und Frustration vergesse ich, dass ich ein paar Zauber hätte, die mir in dieser Situation helfen könnten. So steche ich ein weiteres Mal zu, Ratte schreit gepeinigt auf, steht aber immer noch. Ist das Ding vielleicht mal zäh! Besonders da auch Lia verschiedene kleine Kugeln beschwört und sie auf die gehörnte Ratte wirft.  Inzwischen spielt Xana mit dem Schwarm, Hasch mich, aber das ist auch keine wirkliche Lösung für das Problem. Aus der ferne sind schwere Schritte zu hören, die schnell näher kommen. Kriegen diese Mistviecher etwas Verstärkung? Oder sind das die Schildwächter, die hier ihren Dienst schieben? Beides ist möglich, aber ich hoffe eher auf das letztere. Wir sind alle angeschlagen und unseren Zauberkundigen gehen so langsam die Zauber aus, ohne dabei wirklich was gegen den Schwarm ausrichten zu können. Finsterste Verdammnis!

Aber es ist Rettung, die naht. Drei Schildwächter, darunter ein Magier, nehmen sich des Schwarmes an. Der Magier macht die gleiche Geste wie für brennende Hände. „Erfrier!“, sagt er aber und eine eisige Kälte schwappt über den Schwarm. Das tut denen aber richtig weh, im Gegensatz zu Feuer. Interessant. Aber ich muss die Ratte vor mir töten. Ein weiteres Mal visiere ich eine empfindliche Stelle an, ramme den Dolch bis zum Heft in den Balg des Dings, drehe ihn und zieh dann raus. Die Ratte schwankt merklich, als Glücksbote Ryan, der sich zwischenzeitlich etwas geheilt hat, mit voller Wucht seinen Morgenstern auf den Schädel der gehörnten Ratte krachen lässt. Der Schädel wird zertrümmert, ein Horn wird abgerissen und ekliger Matsch aus Knochensplittern, Hirnmasse und Haut spritzt mir bis ins Gesicht. Iiiks!

Das war jetzt wirklich eklig. Die letzten Ratten werden durch eine weitere Eislohe vernichtet und wir haben das Schlachtfeld unter unserer Kontrolle. Wirkliche Freude kommt aber bei keinem von uns auf. Das war jetzt keine glorreiche Leistung gewesen. Erbärmlich wäre wohl der richtige Ausdruck. Das halbe Jahr Frieden hat uns nicht gut getan, mein Instinkt ist irgendwie dumpf geworden. Früher hätte ich schneller das Richtige getan. Nein, das war wirklich nur schlecht. Die Schildwächter quetschen uns aus, was wir hier zu suchen haben. Wir geben uns als Mitglieder der Kavernenwacht zu erkennen, die im Auftrag der Erbauer die Kavernen von Ungeziefer frei halten. Und dieses Ungeziefer war wirklich zäh. Ich frage den Magier, wie er das mit dem Eiszauber gemacht hat. Er erklärt mir, dass eine Möglichkeit gibt, Zauber so zu verändern, dass sie ganz anders wirken. Ja, davon habe ich gehört. Damals in der Vorlesung fand ich das etwas überflüssig, da es ja so viele Zauber gibt, die jeweils ein anderes Element repräsentieren. Aber da habe ich mich wohl geirrt. Gerade habe ich gesehen, wie sinnvoll das ist.

Beute ist leider auch keine zu machen. Für heute haben wir genug. Wir melden uns bei dem steinernen Zwerg ab und machen, dass wir hier raus kommen. Was für ein ekliger Ort. Da wir alle angeschlagen sind, klopfen wir Meister Olan aus dem Bett. Der hat zum Glück die notwendigen Zauber auf Lager, die er im Namen Moradins auf uns spricht. Ich fühle mich gleich wieder viel besser, da mein Gürtel nicht in der Lage war, die inneren Schäden zu heilen. Ebenso wenig die krankmachenden Kräfte dieser gemeinen Ratten. Und um dieses Problem müssen wir uns auch noch kümmern. Aber wenigstens haben wir eine schlüssige Ausrede, wenn wir einer Patrouille der Schildwächter dort unten begegnen sollten. Wenigstens etwas.

Wir verabschieden uns und ich eile nach Hause. Dort wechsle ich erstmal meine Kleidung. Da wird mein Hausmädchen aber gar nicht erfreut sein, die eingesaute Kleidung waschen zu dürfen. Das Kettenhemd, das ich unter der Kleidung getragen habe, reinige ich aber selbst. Meine Kleine schläft selig in meinem Schlafzimmer in ihrem Bettchen, ihren neuen Lieblingsbär in der Armbeuge. Ich küsse sie auf die Stirn und schleiche nach draußen. Ich muss unbedingt mit der Gilde der Ungesehenen Seher sprechen.

Gespielt am 9.2.2008
Spielleiter: Stefan
SC: Dolon (Kleriker Stufe 5), Kaira ( Schurke 4/ Seher 1), Lia (Ranger 2/Kriegsmager 2), Ryan (Kleriker Stufe 4), Xana (Hexenmeister Stufe 5)
Schrein des Ruhmes:
Erfahrungspunkte:  1150für Stufe 5, 1250 für Stufe 4. Kaira 75, Ryan 25, Xana 100, Dolon 50
Überwundene Gegner
1 Schleim
1 Super fieser aufgepimpter Schwarm Ratten
3 Rylkar
1 Quäler
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 09. Mai 2008, 14:26:54
Kapitel 2
Strandparty

17. Eleasias Das Jahr der Visionen 731 TZ Chondathan

Man sagt, dass Chondathan niemals schläft und daran ist auch was. Selbst nach Mitternacht sind noch viele Leute unterwegs und sogar noch Warenverkehr. Ich kann ins Villenviertel der Adligen schlüpfen und erreiche die Villa, wo die Gilde der Ungesehenen Seher ihr Hauptquartier hat. Karn oder Andala sind leider nicht da. Aber ich finde einen freundlichen Seher, der mir auch etwas helfen kann. Ich berichte erstmal über Idi Adanich, was wir für ihn tun sollen und wie er uns eventuell weiter helfen kann. Dann stelle ich die Fragen, die mir auf der Zunge brennen. Ein Behir scheint in der Tat eine kleine Drachenabart zu sein. Sein Odem ist ein Blitzstrahl und er selbst ist gegen diese Art von Energie immun. Nicht gut. Sein Maul soll groß genug sein, um jemanden zu verschlucken. Autsch!

Dieses Ding wird ne richtige Herausforderung werden. Dann frage ich, was man gegen so verdammte Schwärme aus diesen ultra fiesen Ratten machen kann. Er hat sogar den richtigen Zauber dafür. Der ist gerade so für mich lernbar und heißt Todesruf und soll besonders gegen Ansammlungen von vielen kleinen Gegnern besonders gut wirken. Total müde wanke ich schließlich noch nach Hause, streife mir die Stiefel von den Füßen und falle angezogen in mein Bett. Noch bevor ich es berühre, bin ich eingeschlafen.

„Mama! Aufstehen!“ Oh, was los? Viel zu früh! Ich habe wohl total verschlafen, denn meine Kleine ist schon putzmunter und hat sich schon selbst angezogen. So Sachen hat mein Töchterchen inzwischen schon drauf. Im Kindergarten des Tymora Tempels kommt Glücksbote Ryan auf mich zu, der Tyrtempel hat nach uns geschickt. Jetzt schon? Die lassen echt nichts anbrennen. Also sammeln wir unsere Leute ein und kommen nach einem Mittagessen und der notwendigen Gebetspause für Tempus an der Kathedrale an. Wir finden den Hohepriester, seine Exzellenz, Erzbischof Ulmar Jarven, Stimme der Gerechtigkeit zu Chondathan, bei einer Lesung von einer Kanzel vor ein paar wenigen Gläubigen vor. Ich arbeite mich durch die Zuhörer und knickse dann vor ihm. Er liest seinen Text noch zu Ende, klappt das Buch zu und gebietet uns, ihm zu folgen.

In einer Nische instruiert er uns, was Sache ist. Eine berüchtigte und gesuchte Giftmischerin und Paktiererin finsterer Mächte wurde von einem Jäger hier in der Nähe gesehen. Diese rothaarige Frau mit dem blumigen Namen Salia vom roten Kreis ist um die vierzig Jahre alt und hat mit finsteren Mächten einen unheiligen Pakt besiegelt. Und diese Salia sollen wir dingfest machen und sie möglichst lebendig der Kirche des Tyr überstellen. Wir bekommen für den Transport einen Käfigwagen und zwei Schildwächter mit. Wir werden uns am Westtor in einer Stunde treffen. Dolon bekommt allerdings eine andere Aufgabe zugeteilt. So was auch. Finsternis.

Ich eile also nach Hause, instruiere mein Mädchen für alles, dass sie meine Kleine vom Kindergarten abholen muss. Dann packe ich meine Ausrüstung und hole Pferdchen aus dem Mietstall ab. Mein Schätzchen ist gar nicht glücklich, als ich ihr sage, dass ich womöglich über Nacht fortbleibe. Aber ich herze sie und verspreche ihr, spätestens morgen Abend wieder da zu sein. Das stimmt sie etwas versöhnlicher.

Pünktlich bin ich am Tor und kann unsere beiden Schildwächter in Augenschein nehmen. Auf dem Kutschbock hat sich ein etwas dicklicher Mann um die dreißig bequem gemacht und spielt mit seiner Peitsche herum, er stellt sich als Julius vor. Am Wagen selber lehnt ein junger schlaksiger Kerl mit dem Namen Athos. Das sind also unsere zwei Begleiter. Sie sind nicht gerade begeistert über ihren Auftrag, aber die Schildwacht ist wohl verpflichtet der Kirche des Tyr bei solchen Sachen zu helfen. Die anderen drei treffen schließlich auch ein. Ryan hoch zu Ross, die anderen zu Fuß. Der andere Schildwächter klettert noch auf den Kutschbock, und da weder Lia noch Xana Lust haben, im Käfig zu fahren, müssen sie halt laufen.

Wir verlassen die Stadt durch das Westtor. Durch dieses Tor habe ich die Stadt zum ersten Mal betreten und wir folgen der gut ausgebauten Straße nach Norden, welche die großen Küstenstädte der Kolonien verbindet. Es ist viel los auf der Straße, der Herbst treibt die Leute an, ihre Geschäfte noch vor Einbruch des Winters unter Dach und Fach zu bringen. Wir verlassen die Straße auf der Höhe von Persund und nehmen den besseren schlammigen Feldweg, der zum Weiler Karwas führt, in dessen Nähe die Paktiererin zum letzten Mal gesehen wurde. Wir befinden uns nun auf einer hügligen Halbinsel. Als wir den letzten Hügel überqueren, sehen wir das kleine Fischerdorf Karwas, das aus etwa zwei Dutzend geduckten Katen zu bestehen scheint. Alle Menschen scheinen auf dem Dorfplatz zu sein. Um sie herum stehen vier riesige Gestalten, von denen einer gerade einen Menschen in den nahen See wirft, nachdem er ihm was aus einem großen köchelnden Topf ins Gesicht geschmiert hat. Finsternis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 12. Mai 2008, 14:11:18
17. Eleasias Das Jahr der Visionen 731 TZ Halbinsel von Karwas

„Das sind Oger!“ spricht Lia aus, was wir alle denken. Wasseroger um genauer zu sein. Es gibt immer noch Stämme, die hier in der Nähe ihr Unwesen treiben. Sie sind berüchtigt für ihre Überfälle auf kleine Küstensiedlungen, wo sie alles Wertvolle an sich reißen und meist noch einige Sklaven mitnehmen. Schätze mal, dass dieser köchelnde Sud im großen Topf einem Landbewohner die Möglichkeit gibt, unter Wasser zu atmen.

„Wir sollten verschwinden“, meint Athos und wendet den Wagen.
„Das kommt nicht in Frage! Dort unten sind Menschen in Gefahr!“, antworte ich darauf, steige von Pferdchen ab und führe sie in den Wald, wo ich sie anbinde.
„Wir müssen den armen Menschen helfen!“, pflichtet mir auch Xana bei.
„Aber wir sollten bedenken, weswegen wir hier sind. Dies ist nicht unsere ursprüngliche Mission für den Tempel des selbstgerechten Tyr“, Wirft Ryan ein.
„Papperlapapp! Ich bin sicher, dass seine Exzellenz, Erzbischof Ulmar Jarven, Stimme der Gerechtigkeit zu Chondathan, es gut heißen würde, lieber die Paktierin entkommen zu lassen, als zuzulassen, dass diesen armen Menschen unerträgliches Leid geschieht. Wer wagt, gewinnt!“ Mit diesen Worten lege ich einen Pfeil auf meinen Schwarzholzkurzbogen. Die Oger haben uns inzwischen gesehen und finden es eine gute Idee, uns anzugreifen. Werden ja sehen, was sie davon haben. Ha!

Unsere Schildwächter und Ryan bilden einen kleinen Schildwald, während Xana, Lia und ich uns am Waldrand positionieren und sie mit unseren Fernwaffen beharken. Der vierte Oger, offensichtlich der Anführer, bleibt zurück und verschwindet dann einfach. Oh Nein! Ein Oger Magus, die gefürchtesten aller Oger. Hoffentlich haben wir uns da nicht übernommen. Ich kann zweimal auf sie schießen, treffe einmal, dann sind sie schon da. Ich krame eine meiner Schriftrollen hervor und lese sie ab. Dummerweise scheine ich eine der Gesten dazu nicht richtig auszuführen und der Zauber wirkt nicht. Finsternis! Glücksbote Ryan empfängt sie mit einem seiner neuen Zauber, der außer viel Krach zu machen, recht wenig Effekt zu haben scheint. Wenigstens bluten zwei Oger jetzt aus den Ohren. „Tymora! Siehe, deine mutigen Diener kämpfen um unschuldiger Menschen willen gegen Monster der Meere. Schütze uns!“, setzt er dann gleich darauf noch hinterher. Wir alle fühlen uns nun richtig gestärkt. Einer der Schildwächter geht leider schnell getroffen zu Boden. Verdammnis!

Ich versuche den widerwärtigen Oger in der Mitte mit Ryan flankiert zu bekommen, aber der geht nicht auf meine Taktik ein und kann das Monster nur ganz oberflächlich ritzen. Aber Lia spickt ihn mit Pfeilen und schließlich bricht er zusammen. Aber dann taucht der Oger Magus auf und haut nach mir. Aua! Der links Äußere meint mit Xana spielen zu müssen, die ihn mit allerlei Strahlen und Kugeln malträtiert hat. Diesmal kriege ich ihn flankiert und kann mein Rapier tief in seinen Unterleib durch das Becken treiben. Komme gerade so hin und gebe ihm so den Rest. Aber dann zischt eine Lanze aus purer Energie durch Lia und mich. Der Schmerz explodiert in einer Kaskade von Schwärze und dann ist erst mal nichts.

Ich komme zu mir, als Ryan mich heilt. Oh, mir ist ganz übel. „Alles wird gut!“ Da fühle ich mich gleich viel besser. Auch Xana ist ziemlich angeschlagen und mit einem „Alles wird gut!“ ist auch ihr geholfen. Sie hat mich mit einem ihrer Heiltränke stabilisiert, also gebe ich ihr zum Ausgleich den meinen. Auch der Schildwächter ist wieder auf den Beinen, aber der Oger Magus und einer seiner Diener konnten fliehen. Wir eilen zum Dorf, wo uns die Bevölkerung jubelnd begrüßt und erfahren dort, dass vier Bewohner ins Wasser geworfen worden sind, nachdem ihre Gesichter mit dieser Pampe beschmiert wurden. Und sie sind nicht wieder aufgetaucht. Verdammnis!

„Wir müssen sie retten!“ Ich beginne, meine Oberkleidung abzulegen.
„Aber Unterwasser sind sie uns überlegen!“, wirft Xana durchaus berechtigt ein. Lia ist da mit ihr einer Meinung und man kann ihr deutlich den Widerwillen ansehen, ein Risiko für ein paar Menschen auf sich zu nehmen. Tja, die Vorurteile über Elfen sind halt wohl in einigen Punkten nur zu wahr. Nicht, dass wir in letzter Gewissheit wissen, dass Lia wirklich unter ihrer Tarnmagie eine Elfe ist, aber alles spricht eigentlich dafür.

„Niemand hat gesagt, dass es leicht werden wird. Den Mutigen gehört die Welt“, antworte ich und Ryan pflichtet mir nur zu gerne bei. Nach etwas hin und her bekomme ich durchgesetzt, dass wir den Leuten helfen werden. Nach einem kurzen Gebet an Tymora beschmiere ich als erste mein Gesicht mit dieser eklig stinkenden Pampe. Und tatsächlich, sie erlaubt einem, unter Wasser zu atmen. Was in dieser Situation natürlich sehr praktisch ist. Ich nehme nur mein Kettenhemd aus leichtem Mithral, einen Dolch und mein Rapier mit. Dann tauche ich ein in die Welt unter Wasser. Weit sehen kann man hier nicht. Lia macht sich nützlich und findet die Stelle, wo ein fünfter Oger die Gefangenen in Empfang genommen hat. Sie zeigt auf etwas Boden, wo ich beim Besten willen nichts entdecken kann, dann in eine Richtung. Da wir nicht reden können, nicke ich und wir gehen in diese Richtung. Ob das mal gut geht? Natürlich, denn wer wagt, der gewinnt!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 14. Mai 2008, 13:16:39
17. Eleasias Das Jahr der Visionen 731 TZ Halbinsel von Karwas

Es ist, als ob man gegen einen starken Wind laufen würde. Unsere Rüstungen halten uns am Boden und wir folgen einer Spur, die nur Lia zu sehen scheint. Was, wenn sie nur so tut, als ob sie eine Ahnung hätte? Was, wenn sie uns nur im Kreis herumführt? Sie war nicht gerade erpicht darauf, eine weitere Auseinandersetzung zu riskieren. Das war eigentlich niemand. Aber vier Menschen sind in tödlicher Gefahr und nur wir sind hier, um sie zu retten. Was wir tun, ist verdammt risikoreich, auch mir, die diese Rettungsmission gegen alle teilweise durchaus vernünftigen Einwände durchgesetzt hat, sind die unkalkulierbaren Risiken durchaus klar. Der Oger Magus und einer der Oger sind angeschlagen, aber einer ist noch unverletzt und wir sind in ihrem vertrauten Terrain. Und wir haben keine Möglichkeit, wirklich zu zaubern. Verdammnis!

Nach einer halben Ewigkeit unter Wasser, wahrscheinlich ist in Wirklichkeit keine Viertelstunde vergangen, spüren wir unsere Gegner auf. Die vier Gefangenen sind im Zentrum, flankiert von den beiden Ogern, der Magus schwebt über ihnen. Da wir sie sehen, sehen die uns natürlich auch. Der Magus macht mal seine Verschwindenummer, die im Wasser aber nicht so funktioniert. Der Ogermagier saust auf Glücksbote Ryan zu, der aber den Kerl gerade noch rechtzeitig entdeckt. Glück gehabt.

Wir konzentrieren uns auf den Oger Magus, denn wenn der Chef fällt, werden die anderen beiden Oger ihr Glück ganz weit weg suchen. Jedenfalls mal meine Einschätzung. Ryan nimmt die Paste vom Mund und spricht einen Zauber. Da eine Wurfscheibe aus magischer Energie um den Oger Magus herumtanzt wird auch jedem klar, was er gezaubert hat. Lia begnügt sich damit, ihn nun mit Luft zu versorgen, während wir dem Oger Magus zeigen, dass ehrlicher Stahl weh tut. Xana stellt sich da etwas geschickter als Ryan an und spickt den Anführer mit ihren grünen Geschossen. Ihr gelingt es auch, die Paste wieder auf den Mund zu kleben. Schließlich bricht der zusammen und die beiden anderen Oger orientieren sich in den offenen Raum hinter sich. Und tschüss. Wir befreien die Gefangenen von ihren Fesseln und beginnen den Weg zurück ins Dorf.

Jubelnd werden wir empfangen. Man reicht uns Decken und wir können uns abtrocknen und dann darin einmümmeln, nachdem ich die klamme Rüstung ausgezogen habe. Wir bekommen Tee und eine warme Suppe. Das war jetzt auch wirklich nötig, da das Meerwasser im Herbst nicht wirklich angenehm warm ist. Ein Myrkulpriester auf Wanderschaft bietet sogar noch seine Hilfe an und so genesen wir auch sofort von unseren Wunden. Wir müssen ein Dutzend Mal erzählen, wie wir die Oger bekämpft und die Leute gerettet haben. Und das zu erzählen macht wirklich Spaß. Schließlich gelingt es mir, den Ortsvorsteher zur Seite zu nehmen und ihn ein wenig über unsere rothaarige Freundin auszuquetschen. Er hat tatsächlich schon davon gehört, dass diese berüchtigte Giftmischerin und Paktiererin finsterer Mächte hier ihr Unwesen treiben soll. Der Jäger ist hier aus dem Dorf, aber leider nicht anwesend. Aber der Bürgermeister hat den Tipp, dass wir einfach den Bach absuchen sollen. Und er weiß von jemand zu berichten, der auch nach Salia vom roten Kreis gefragt hat. Ein Halbork mit Axt und schwarzem Schlapphut. Er hat sich bis zum Überfall sogar im Dorf aufgehalten. Als alle zusammen getrieben wurden, hat er kurz mit dem Magus geredet und der hat ihn dann einfach gehen lassen. Aha?

Als Ehrengäste bekommen wir Quartier im Haus des Bürgermeister zugewiesen, was das größte Gebäude im ganzen Weiler ist. Und sie haben zwei große Badezuber. Xana und ich wollen doch dann gleich mal ein heißes Bad, ich glaube, das haben wir verdient. Während Ryan in einer Gruppe rotwangiger Zuhörerinnen zurückbleibt, lassen wir beiden Mädcls es uns im Zuber gut gehen. Das tut vielleicht mal gut. Xana berichtet von ihren Hochzeitsplänen und fragt mich aus, wie ich damals um Jondan Reas Hand angehalten habe. Und ich rate ihr davon ab, man sieht ja, was passiert ist, der Mistkerl hat mich ja wohl mit hoher Wahrscheinlichkeit einfach sitzen lassen. Wir beschließen, früh ins Bett zu gehen und morgen auf die Jagd zu gehen. Nachti!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 16. Mai 2008, 13:12:49
18. Eleasias Das Jahr der Visionen 731 TZ Halbinsel von Karwas

Wir stehen früh auf und nachdem wir gefrühstückt und Glücksbote Ryan seine Gebete und ich meine Zauber neu memoriert habe, kann es losgehen. Unsere tapferen Schildwächter bleiben zurück, um das Dorf zu bewachen, falls die Oger Rache üben wollen. Na ja, hab schon bessere Ausreden gehört. Lia macht die Fährtensucherin und wir marschieren im Gänsemarsch hinter ihr her. Es ist ein schöner Herbsttag, durch die bunten Blätter scheint eine freundliche Sonne auf uns. Der Wald ist recht licht und man sieht, dass die Leute hier ihr Bau- und Feuerholz holen.

Schließlich erreichen wir den Bach. Wir folgen ihm Flussaufwärts und schließlich finden wir Schleifspuren, die vom Bach weg führen. Da wir uns keinen wirklichen Reim drauf machen können, folgen wir denen einfach mal. Nach fünfzig Schritt erreichen wir einen Friedhof. Die Grabsteine sind überwuchert und teilweise umgestürzt. Die Schrift ist lesbar, wenn auch antiquiert. Wahrscheinlich war hier früher mal ein Weiler gestanden und der überwucherte Friedhof ist das letzte Zeugnis davon. Die Schleifspuren enden hier, verursacht von einem Stein, der etwa hundert Pfund wiegen dürfte. Wer in aller Welt schiebt einen Stein aus einem Bach zu einem Friedhof? Ich kann mir keinen Reim drauf machen.

Aber aus der Ferne sind seltsame Laute zu vernehmen. Lia und ich schleichen uns in die Richtung der Geräusche. An einem Baum gelehnt schnarcht ein Ettin vor sich hin. Da es sich nicht um die Paktiererin handelt, schleichen wir vorsichtig wieder zurück. Ich sehe keinen Sinn darin, den schlafenden Riesen anzugreifen, da er weder uns was getan hat, noch wir Zeuge waren, wie er Böses getan hat. Das war wohl nix. Wir beschließen, zurück zum Bach zu laufen. Auf einmal steht ein hochgewachsener Halbork vor uns. Unter einem schwarzen Schlapphut mustern uns dunkle Augen. Auf seinem Rücken trägt er eine Axt.

„Finsternis! Jetzt bin ich euren Spuren umsonst gefolgt“, meint er etwas enttäuscht.
„Lass mich raten, du bist Kopfgeldjäger“, vermute ich.
„Falsch! Ich bin Kopfjäger.“
„Hä? Wo ist der Unterschied?“
„Ich hole mir nur die Köpfe. Ich schätze mal, ihr sucht auch Salia vom roten Kreis.“
„Das ist korrekt, im Auftrag der Kirche des Tyr.“
„Aha, von der Ecke also. Ich gebe euch einen guten Rat, steht mir bloß nicht im Weg rum.“ Dann dreht er sich um und geht.

„Was für ein finsterer Bursche.“ Xana schüttelt sich.
„In der Tat. So jemand am Morgen kann einem echt den Tag verderben“, fügt Glücksbote Ryan hinzu.
„Auf ein Neues! Aber suchen wir hier erst noch mal in der Umgebung weiter. Der Stein ergibt so einfach keinen Sinn!“ Wir teilen uns auf und tatsächlich finde ich eine Schlinge. Ich winke die anderen her.
„Die ist recht neu, vielleicht vom Jäger, wenn wir dessen Spuren folgen könnten, führen die uns vielleicht zu Salia vom roten Kreis.“ Lia macht ihre Waldläufernummer und nimmt brav die Fährte auf. Wir folgen ihr und schließlich finden wir eine kleine Hütte. Rauch steigt keiner auf, aber vor der Hütte sitzt eine rothaarige Frau um die vierzig Jahre und schnitzt. Glück gehabt. Wir tüfteln einen Plan aus, Lia und ich schleichen uns hin und schnappen sie uns, der Rest folgt uns dann.

Ich packe meinen Totschläger aus und achte darauf, dass mein Trank, der mich vor Bösem schützt, griff bereit ist. Vorsichtig husche ich von Schatten zu Schatten und komme auch recht nah an sie ran, aber auf einmal schreckt sie auf, schaut in meine Richtung und bekommt große Augen. Verdammnis! Flink springt sie auf und rennt von mir weg. Ich hinterher, Lia saust an mir vorbei. Xana folgt mit großem Abstand. Es beginnt eine wilde Jagd durch den Wald. Hier und da schlägt mir ein Zweig ins Gesicht. Autsch!

Schließlich schnappt Lia sie sich und beide kullern einen Abhang hinunter. Die beiden Frauen raufen miteinander und ich sause heran und zieh ihr eins mit dem Totschläger über die Rübe. Sie bekommt zwar eine große Beule, bleibt aber bei Bewusstsein. OK, dann gibt es eben Nachschlag. Und der sitzt richtig gut. Mit meinen magischen Handschuhen verstärke ich noch die Wucht des Schlages und das treibt sie nun in das Reich der Träume. Puh!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 19. Mai 2008, 12:53:44
18. Eleasias Das Jahr der Visionen 731 TZ Halbinsel von Karwas

Das war ja jetzt gar nicht so schwer. Die Dame des Glücks lächelt halt jenen, die was riskieren. Xana packt ihr Seil aus und verschnürt die Frau zu einem Paket. Knebelt sie und verbindet ihr obendrein noch die Augen. Jetzt müssen wir sie nur noch zum Dorf und damit zum Wagen zurückschaffen. Wie gut, dass ich eine Schriftrolle mit Tensers schwebender Scheibe dabei habe. Schwupps und drauf gewuchtet. Tja, mit Magie geht alles leichter.

Glücksbote Ryan hat derweil die Hütte durchsucht und ihren Besitz konfisziert. Ich ziehe mal kurz Luvius’ Handschuhe an und schau mir die Vergangenheit an. Die Frau scheint schon lange auf der Flucht zu sein, immer wieder ist zu sehen, wie sie ihren Rucksack packt und vor Verfolgern flieht. Wir haben definitiv die Richtige und ihre Gesinnung ist wahrlich finster. Ich ziehe die Handschuhe wieder aus, küsse mein Amulett mit dem lächelnden Antlitz der Dame, führe es zu Stirn und Herz.

Wir haben etwa den halben Weg zurückgelegt, als sich unser Freund der Kopfjäger in unseren Weg stellt. „Sieh an, sieh an, die Amateure waren erfolgreich. Es wäre wahrlich zu eurem Vorteil, wenn ihr sie mir übergeben würdet.“
„So schlecht ist ihr nicht“, versuche ich zu scherzen, da niemand lacht, ist der Witz wohl fehlgeschlagen. Nun gut, dann eben ernsthaft. „Tut uns Leid, aber wir haben einen Vertrag mit der Tyr Kirche und wir sollen sie, wenn es geht lebendig abliefern.“
„Nun gut, ich will mal nicht so sein, Verträge sollte man ja einhalten. Wie wäre es mit einem Kompromiss, ich bekomme den Kopf, ihr den Rest.“ Wir blicken uns fragend an. Wir sind vier, er alleine, auch wenn er groß und stark ist. Ich nehme mal an, dass die Tyrkirche sie wahrscheinlich eh hinrichten wird, aber eben erst nach einem fairen Verfahren, das traue ich der Kirche des Gottes der Gerechtigkeit durchaus zu.

„Ihr müsst wissen, sie hat ihren Pakt gebrochen und meine Auftraggeber schätzen so was gar nicht.“
„Ihr arbeitet für Dämonen?“ Ich bekomme große Augen.
„Für Teufel, ich arbeite für Teufel“, korrigiert er mich wie ein Lehrer.
„Aha! Findet ihr das nicht etwas unfair, so vier gegen eins. Wie wäre es mit Verstärkung?“
„Ich brauche keine Verstärkung.“
„Ich meinte uns damit.“ Da lacht er.
„Nun gut, wer nicht hören will, muss sterben.“ Mit diesen Worten greift er sich mit beiden Händen an die Brust und zieht seine Haut auseinander. Örks! Darunter kommt ein gehörntes Wesen mit Rauschebart zum Vorschein. Er packt seine Axt und der Tanz kann beginnen. Schutz vor Bösem oder Schild? Schild! Ich fingere die Schriftrolle heraus und spreche den Zauber auf mich. Ein schimmerndes Feld baut sich neben mir auf. „Tymora steh uns bei in diesem Kampf!“ Das was Glücksbote Ryan da macht, scheint dem Kerl aus den Neun Höllen zu missfallen. Wütend brüllt er auf und stürmt seine Axt wild mit beiden Händen schwingend auf Glücksbote Ryan zu. Aber Dank des göttlichen Beistands prallt der Angriff zur Verblüffung aller an ihm ab. „Tymoras Gunst, die Rüstung hält.“

Ich ziehe mein Rapier und versuche in eine Position zu gelangen, wo ich ihn flankieren kann, klappt aber leider nicht. Problem ist zudem, dass Salia auf der Scheibe hinter mir her schwebt. Ein Schlag und ihr Kopf könnte ab sein. Aber unsere Sprüche haben den Kopfjäger so wütend gemacht, dass er lieber auf uns einschlägt. Lia zieht ihr magisches Schwert und flankiert ihn jetzt. Xana wirft ihm eine elektrische Kugel genau zwischen die Augen. Ryan geht etwas zurück und beschwört einen Wurfstern aus magischer Energie, welcher in einem Funkenregen vergeht, als die heilige Waffe den Teufel berührt. Holla!

Nun kann ich ihm auf Höhe der Milz mein Rapier tief hineintreiben. „Stich!“ spreche ich vorher meinen Zauber, aber meine geschärfte Waffe trifft nicht gut genug. Verdammnis! Teile der Wunde schließen sich wieder. Lia prallt an seiner Parade ab, Ryan beschwört ein weiteres Zeichen seines Glaubens, was eine kleine Wunde verursacht und nicht wieder einfach verschwindet. Xana wirft kichernd eine weitere Kugel, die ihn aber diesmal verfehlt. Der Kopfjäger schlägt nach mir und trifft mich tief. Autsch! Das tut vielleicht mal weh! Und zwar so sehr, dass ich mir verdammt wackelig auf den Beinen vorkomme. Diese Axt besteht aus mehr als nur Stahl. Verdammnis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 21. Mai 2008, 11:31:09
18. Eleasias Das Jahr der Visionen 731 TZ Halbinsel von Karwas

Der Glücksbote rettet mich aus meiner Bedrängnis, indem er mich heilt, dafür aber einen Hieb mit der bösen Axt kassiert. Lia wirft erfolgreich ein Kügelchen aus klitzekleinen Blitzen und diesmal schreit der Teufel gepeinigt auf. Da er genau direkt auf sie zulaufen kann, lässt er uns einfach stehen. Da kriegt er gleich noch mal zum Abschied guten Stahl zu schmecken. Diesmal treffe ich präzise genau die Stelle, wo ich seine Milz vermute. „Leide!“ Meine Handschuhe der Zerstörung jagen weitere Energie durch die Waffe in seinen Körper und er schreit diesmal wirklich gepeinigt auf.

Spoiler (Anzeigen)


Sein Sturmangriff auf die gutaussehende Hexenmeisterin  schlägt deshalb auch kläglich fehl. Da hat er aber noch mal wirklich Glück gehabt. Ich eile ihm hinterher, diesmal geht mein Stich leider fehl, weil er sich im letzten Moment noch mal zur Seite dreht. Aber er sieht nicht mehr so siegessicher aus. Auch wenn sich Teile seiner Wunden immer wieder schließen, er hat doch einiges von seiner Geschmeidigkeit und Stärke verloren. Allerdings schlägt er noch mal erfolgreich Xana eine stark blutende Wunde, aber dann hält er erschöpft inne, greift hinter sich und holt einen abgetrennten Kopf hervor. Dann fängt der Kopf auf einmal an zu schreien. Das Geräusch klingelt einem vielleicht mal in den Ohren und geht durch Mark und Bein. Finsternis umklammert mein Herz, aber ich kann mich auf das Hier und Jetzt konzentrieren und schüttle den Effekt ab. Auch die anderen scheinen davon unbeeindruckt. Tymora lächelt wahrlich den Tapferen!

So langsam sieht der Teufel seine Felle davon schwimmen, da er sichtlich irritiert scheint, über den ausbleibenden Effekt seiner Maßnahme. Mir wird nur zu schmerzlich bewusst, dass sein Ziel wie auf einem Präsentierteller vor ihm schwebt. Also bewege ich mich erstmal so von ihm weg, dass die Scheibe wieder hinter mir ist, bevor ich ihn mit den anderen ein weiteres Mal durch die Mangel drehe. Xana beschwört eine weitere Welle grüner Geschosse, die sie mit ihren Handschuhen verstärkt. Das gibt ihm den Rest, als die magische Energie das Fleisch auf höher seiner Brust aufreißt. Sein Herz explodiert in einer gelben Wolke, dann er selbst. Das einzige, was von ihm übrig bleibt, ist seine Axt, die mir vor die Füße fällt. Ich schnappe sie mir, bevor Glücksbote Ryan das tun kann.

„Ich werde diese Waffe in meine Obhut nehmen und sie identifizieren“, mit diesen Worten packe ich die Waffe in meinen Rucksack. Unsere Wunden bluten immer noch, auch nachdem Glücksbote Ryan uns noch mal mit Magie geheilt hat. Aber Druckverbände helfen wenigstens erstmal, da ist wohl heiligere Magie notwendig, als die, über die Glücksbote Ryan verfügt. Allerdings fummeln wir zu dritt keinen richtigen Druckverband bei Glücksbote Ryan zusammen. Nicht gut. Wir sollten uns beeilen, dass wir zurück in die Stadt und damit zur Kathedrale der Triade kommen. Hilfe tut Not!

„Was war das eigentlich für ein Ding?“, frage ich mal die anderen. Ryan und Lia fangen beide an wild durcheinander zu reden. Xana streckt ihren Finger nach oben und räuspert sich schließlich gehaltvoll. Aber sie bekommt nur von mir die gebührende Aufmerksamkeit, da die beiden anderen sich nur in wilden Vermutungen ergehen. Ihr süßes Köpfchen nimmt mit jedem Herzschlag eine rötere Farbe an, bis sie den Farbton meiner Haare erreicht.

„Könntet ihr zwei mal eure verdammten Mäuler halten? Danke!“ Hätte nicht gedacht, dass Xana so laut schreien kann. „Das war ein Bartteufel, man nennt sie auch Barbazu, und sie gehören zu den Teufeln. Sie sind einfache Diener, mit wenigen Kräften. In solchen Gebieten weiß ich nämlich Bescheid, ihr verdammten Amateure!“ Mit diesen an Lia und Ryan gerichteten Worte schreitet sie mit hoch erhobener Nase an mir vorbei und hat Glück, nicht gegen den nächsten Baum zu knallen. Manche Leute haben vielleicht Probleme. Ich zucke mit den Schultern und mache, dass ich weiter komme. Meine Scheibe dürfte bald den Geist aufgeben.

Wir erreichen das Dorf, wo die Leute uns schon jubelnd erwarten, da wird einen warm ums Herz. Sie wollen uns zwanzig Goldmünzen in die Hand drücken. Aber ich lehne ab und reiche dem Bürgermeister des kleinen Weilers den Beutel zurück. „Habt Dank, aber wir taten dies, um zu helfen. Ohne Hintergedanken einer Belohnung. Ich bin sicher, dies Geld dient euch selbst mehr.“ Alle meine Kameraden starren mich mit offenen Mündern an. „Was denn?“
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 23. Mai 2008, 20:08:49
18. Eleasias Das Jahr der Visionen 731 TZ Halbinsel von Karwas

Winkend werden wir verabschiedet. Die Frau haben wir gefesselt und geknebelt in den Wagen gelegt und machen, dass wir zurück in die Stadt kommen. Die Rückreise verläuft ohne Probleme und dank den Schildwächtern in unserer Mitte sausen wir einfach der Warteschlange vor dem Tor entlang und fahren ohne Kontrolle in die Stadt. So schnell der Verkehr es erlaubt erreichen wir die prachtvolle Kathedrale der Triade am Thargrams Weg. Seine Eminenz Erzbischof Ulmar Jarven, Stimme der Gerechtigkeit zu Chondathan, ist höchst erfreut, dass er uns mit der Gefangenen sieht.

„Wie ich sehe, wart ihr erfolgreich. Ich hatte schon Bedenken, als ihr gestern nicht zurück kamt.“

„Wir mussten den Leuten von Karwas helfen, die von einer gar finsteren Bande von Unterwasser Ogern angegriffen wurden. Aber mit Mut und ehrlichem Stahl in starker Hand gelang es uns nicht nur, sie zu vertreiben, sondern wir folgten ihnen obendrein noch, töteten ihren Anführer und befreiten vier Verschleppte. Allerdings hatten wir dafür viele unserer Zauber aufbrauchen müssen, sodass es uns nicht ratsam erschien, sofort nach der Paktiererin zu suchen. Das taten wir heute und wir fanden sie. Aber wir gerieten daraufhin an einen Kopfjäger. Einen Bartteufel, wie Xana meint. Er sagte, dass sie sterben müsste, weil sie den Pakt nicht erfüllt hätte.“

„Sie hat ihren Pakt nicht erfüllt? Interessant, vielleicht gibt es dann noch Hoffnung für ihre Seele. Nun, eure Schuld ist hiermit beglichen.“

„Könntet ihr uns noch einen kleinen Gefallen tun, der Bartteufel hat finsterste Magie in seine unheilige Axt gewebt und unsere Wunden schließen sich trotz göttlicher Magie einfach nicht.“

„Nun, seid unbesorgt. Diener der unendlichen Gerechtigkeit von Tyr werden natürlich behandelt werden.“ Und so dauert es auch nicht lange, bis wir wieder vollständig genesen sind. Das war ja jetzt was gewesen. Wir haben es geschafft! Als wir zurück auf den Thargrams Weg gehen, kommt mir ein junger, adrett gekleideter Barde entgegen, der mich nach den Ereignissen befragt, die zur Inhaftierung der berüchtigten Giftmischerin und Paktiererin Salia vom roten Kreis geführt haben. Da läuft er bei mir offene Türen ein. Da ich selbst großen Hunger habe, verlege ich meine Erzählung in das nächste Wirtshaus und erzähle ihm die Ereignisse so nah an der Wahrheit wie möglich, ohne dass es für uns zu peinlich wird. Darauf warte ich schon die ganze Zeit, dass mich jemand nach meinen Erlebnissen befragt. Ich könnte sicherlich schon beinahe ein Buch damit füllen.

Nachdem ich die Neugier des Barden gestillt habe, eile ich zu meiner Kleinen, die ganz aus dem Häuschen ist, als ich sie vom Kindergarten abhole. Ich spaziere mit ihr ein wenig durch die Stadt und setze sie dann auf Pferdchen und mich hinter sie. Über das Nordtor verlasse ich die Stadt und lasse mal Pferdchen über die abgeernteten Felder galoppieren. Das gefällt meiner kleinen Tochter sichtlich und sie quietscht aus vollem Halse. Aber schon bald lasse ich Pferdchen in der Geschwindigkeit laufen, die sie möchte und wir traben so etwas ziellos herum. Schließlich lenke ich sie zum Kollegiat und führe sie in den Stall. Ich schnippe dem Stahlburschen einen Stahlpfennig zu, damit er sich um Pferdchen kümmert.

Der Türsteher ist mürrisch wie immer, als er mich einlässt. Manche Dinge ändern sich, andere nie. Ich verstaue die Axt in dem kleinen Schrank, der mir immer noch gehört, da ich offiziell ja Mitglied im Kollegiat bin, wenn auch nicht mehr da wohne. Ist einfach kein Ort für ein kleines Kind. Mili ist sichtlich froh, als wir gemächlich wieder nach Hause reiten. Ich halte auf der Spitze des Berges an und genieße vor dem Abstieg die Aussicht auf die Stadt, die sich unter mir ausbreitet. Gut, dass ich wieder Zuhause bin.

Gespielt am 23.2.2008
Spielleiter: Stefan
SC: Kaira ( Schurke 4/ Seher 1), Lia (Waldläufer 2/Kriegsmager 2), Ryan (Kleriker Stufe 5), Xana (Hexenmeister Stufe 5)
Schrein des Ruhmes: Schmuck des Ogermagus
Erfahrungspunkte:  1140 für Stufe 5, 1340 für Stufe 4. Kaira 75, Ryan 50, Xana 50, Lia 25
Überwundene Gegner
2 Oger
1 Oger Magus
1 Bartteufel Babazu
1 Paktiererin
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 26. Mai 2008, 13:56:23
Kapitel 3
Not Another Gather Information Check!  :lol:

19. Eleasias Das Jahr der Visionen 731 TZ Chondathan

Früh schon gebe ich meine Kleine beim Kindergarten ab und reite dann zur Akademie. Ich benutze eines der vielen Labore, präge mir dann die notwendigen Zauber ein und säubere die Axt von Rückständen. Da ich der Sache etwas misstraue, spreche ich vorher noch ein Schutz vor Bösem, falls die Axt doch etwas mehr ist, als sie zu sein scheint. Aber meine Vorsicht erweist sich als überflüssig. Die Axt ist nur schwach verzaubert, aber nicht wirklich verflucht. Es müssen ureigene Kräfte des Bartteufels gewesen sein, welche die stark blutenden Wunden verursacht haben. Sieht so aus, als hätte Schlachtenrufer Dolon nun eine magische Axt. Da freu ich mich aber für ihn.

Also reite ich zurück in die Stadt, indem ich die nördliche Straße nehme. In der Außenstadt ist einiges los. Besonders am Tempustempel scheint gerade eine ganze Söldnerkompanie ihren Segen für den nächsten Kampf empfangen zu wollen. Sie scheinen in Westtor einen Kontrakt angenommen zu haben. Na, wenn das mal nur gut geht. Ich frage mich zu Dolon durch und erwische ihn schließlich. Glücksbote Ryan ist ganz zufällig auch da und bestürmt mich mit Fragen über die Axt. „Nein, sie ist wirklich nicht verflucht. Sie ist nur schwach verzaubert und sie schlägt auch keine ewig blutenden Wunden. Und ich finde, diese Axt ist bei Schlachtenrufer Dolon am besten aufgehoben.“ Der freut sich natürlich und wiegt die Axt prüfend in der Hand.

„Eine hervorragende Arbeit aus Westtor. Liegt gut in der Hand, der Schwerpunkt ist genau richtig für mich. Danke, Kaira!“
„Nichts zu danken, Schlachtenrufer Dolon. Möge diese Axt den Ruhm des Feindhammers mehren.“ Und den unseren dazu, füge ich in Gedanken hinzu.

Glücksbote Ryan meint, wir müssten das feiern und lädt uns zu einer Runde in die nächste Taverne ein. Schnell kommen wir auf unsere neuste Aufgabe zu sprechen. In die Pfennigfeste einzudringen wird nicht einfach werden. Ryan ist sogar der Auffassung, dass wir das nie gebacken bekommen werden. Ich sehe dagegen zwei Möglichkeiten. Die erste ist, wir kämpfen uns durch die Kavernen bis unter die Festung durch, töten den Behir, dringen ein, schnappen uns die Kugel und alles was nicht niet- und nagelfest ist und verschwinden wieder. Ist natürlich eine haarige Sache.

Als zweite Möglichkeit sehe ich die Option, wir schließen uns der Schildwacht selbst an, dienen uns schnell nach oben und deichseln die Sache von innen heraus. Dabei müssen wir dann besonders vorsichtig vorgehen und am besten eine andere Kugel mit Nystuls Aura platzieren, sodass später einfach angenommen werden wird, dass die Kugel niemals wirklich magisch war, sondern ein Schildwachtmagier einfach einem Betrug aufgesessen ist. Beide Pläne haben ihr für und wider. Aber wir haben bis jetzt einfach zu wenige Informationen, um wirklich Pläne schmieden zu können. Renya hat uns ja ein paar Namen genannt. Die sollten wir am besten erstmal befragen. Wir machen aus, dass wir uns zur Dämmerung am Brunnenhaus treffen werden.

So trennen wir uns und ich erledige einige notwendige Nachforschungen. Ich schleiche mich mal wieder ins Viertel der Adligen und zum Haus meines Ordens. Karn ist da und ich erzähle ihm die neusten Entwicklungen. Er rät mir, sehr vorsichtig zu sein, da die Klingenfeste ein stark geschützter Ort ist. Das ist mir klar, deswegen brauche ich auch jede Information, die ich bekommen kann. Und ich bekomme einige Informationen, die Klingenfeste wurde vom Talynstein Clan gebaut und zwar als Wohnort für sich selbst. Als Baumaterial nahmen sie keine Steine von hier, sondern welche aus einer anderen Ebene, denen antimagische Eigenschaften nachgesagt wurden. Allerdings hausten sie nicht allzu lange in dieser Feste und verkauften sie schließlich an die Stadt und bezogen ihre Festung auf der Insel vor der Stadt. Warum das so war, kann ich nicht herausfinden.

Die Schildwacht wurde vor einigen Jahrhunderten gegründet, als die eigentlichen Chondathanischen Einheiten wegen eines Krieges in die Heimat zurück gerufen worden waren. Die Schildwacht entwickelte sich von einem Söldnerhaufen zu einer funktionierenden Einheit, die für die Innere und Äußere Sicherheit in Chondathan und Umgebung zuständig ist. Es gibt hauptsächlich drei wirklich relevante Ränge. Ganz unten stehen die Schildwächter. Sie haben zwar mehrere Ränge untereinander, was aber mehr mit der Gehaltsklasse als mit etwas anderem zu tun hat. Über ihnen stehen die Hauptleute, die jeweils eines der fünfzehn Wachhäuser der Stadt anführen. Über den Hauptleuten stehen als höchste die Wachersten, welche jeweils fünf Hauptmänner unter sich haben. Darüber ist nur noch die Herzogin, die als theoretische Anführerin der Schildwacht gilt, aber das normale Tagesgeschäft den Wachersten überlässt. In der Festung selbst soll es noch einen erfahrenen Monstertrainer geben, der für den Behir und die ganzen anderen Viecher zuständig ist. Jetzt weiß ich schon etwas mehr.

Ich danke Karn für seine Hilfe, hole meine Kleine aus dem Kindergarten ab und geh mit ihr noch etwas spielen. Nach einem Abendessen bürste ich meinem süßen kleinen Fratz die Haare durch, bis sie glänzen und singe sie dann in den Schlaf.

Als ich im Brunnenhaus ankomme, sind Schlachtenrufer Dolon, Glücksbote Ryan und Lia schon da. Nur Xana fehlt und die fehlt auch noch nach über einer Stunde.
„Ich habe ihrer Mutter doch gesagt, dass sie sich zur Dämmerung hier einfinden soll“, rätselt Ryan über Xanas Ausbleiben.
„Was hast du ihrer Mutter eigentlich genau gesagt?“, hake ich mal nach.
„Na, dass wir uns bei einer guten Freundin treffen werden. Ich wollte ihre Mutter nicht mit Details belasten, wo sie doch so wenig von uns hält.“
„Ist ja auch kein Wunder. Aber Xana ist nun mal die Schönste von uns, aber nicht die hellste, wahrscheinlich irrt sie jetzt gerade durch die Stadt und klappert alle möglichen Adressen ab.“

Wie aufs Stichwort knallt die Türe auf und eine Xana mit hochrotem Kopf stürmt auf Glücksbote Ryan zu. „Du Idiot! Kannst du nicht Klartext reden? Wir treffen uns bei einer guten Freundin! Ich weiß doch nicht, wo Kaira wohnt und die gute Frau Erlann wollte es mir nicht sagten. Und Lia war auch nicht im Silberfisch! Nächstes Mal lässt du mir bitte mal ne vernünftige und verständliche Botschaft zurück!“ Ich blicke den verdatterten Glücksboten Ryan bezeichnend an. Er stammelt eine Entschuldigung und lässt es damit beruhen.

Wir haben von Renya ja zwei Namen bekommen. Zum ersten Schildwächter Kelan, einen für Spenden empfänglicher Veteran, der einige Zeit in der Klingenfeste Dienst hatte. Zum zweiten den zwielichtigen Helgo Bartner, der mehrmals als Insasse die Festung besucht hat. Na, dann mal los. Als erstes finden wir eine Spur von Schildwächter Kelan, müssen dabei aber einiges an Bieren spendieren und auch konsumieren. Oh, das Zeug steigt mir recht schnell zu Kopf. Ich bin soviel Bier einfach nicht gewohnt. Schon bald klammern Xana und ich uns aneinander und torkeln mehr durch die Gegend als wir laufen. Das letztendliche Gespräch zwischen Schildwächter Kelan und Glücksbote Ryan bekomme ich nur noch am Rande mit. Wir finden ihn in einer Taverne in der Nordstadt mit dem Namen zum „Müden Reiter“. Kelan hat gerade ein recht unerfreuliches Gespräch mit ein paar finsteren Gesellen mit hässlichen Tätowierungen im Gesicht, die behaupten, einer Baranischen Bruderschaft anzugehören.

Aus den Gesprächsfetzen kann ich wenigstens folgende Informationen destillieren. Normalerweise dauert es einige Jahre, bis man als erfahren genug gilt, um in der Klingenwacht Dienst tun zu dürfen. Es sind dort etwa zweihundert Mann stationiert. Da sie als taktische Reserve in Falle eines Überraschungsangriffs dienen, wohnen sie alle auch auf der Festung. Besonders die Quartiere der Hauptleute dort sollen sich sehen lassen können. Das Arsenal und die Asservatenkammer befinden sich an unterschiedlichen Orten. Die Asservatenkammer ist die ehemalige Schatzkammer des Talynstein Clans und mit guten Fallen gesichert, die erst letztens auf Befehl der Herzogin reaktiviert wurden. Zwei Wächter sind seitdem bei Unfällen mit den Fallen gestorben. Und das war auch schon alles Wissenswertes. Verdammnis!

Oh, für heute habe ich wirklich genug. Alles dreht sich und ich kann eigentlich nur albern kichern. Xana und ich torkeln so gemeinsam nach Hause, zu mir nach Hause, da Xana nicht will, dass ihre Mutter sie in diesem Zustand sieht. Leise schleichen wir uns in meine Wohnung, um Mili nicht zu wecken. Oh, was für eine Nacht.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 28. Mai 2008, 15:05:02
20. Eleasias Das Jahr der Visionen 731 TZ Chondathan

 „Mama! Sonne scheint schon! Aufstehen!“ Auf mir liegt im Nachthemd bekleidet mein kleiner frecher Schatz und kitzelt mich. „Mama hat Kopfaua!“ Prüfend schaut Mili mich an und meint dann „Mama keine Beule!“ Xana stöhnt laut neben mir und rollt sich dann einfach weiter zusammen. Tja, das Problem habe ich wohl selbst zu lösen. Mühsam rapple ich mich auf und versuche dann zum einen den Schwindel zu bekämpfen und zum anderen, meinen Mageninhalt zu behalten. Aber ich muss zuerst mal auf den Nachttopf. Danach geht es mir etwas besser und sich schaffe es nicht nur Mili anzuziehen, sondern auch mich. Mein faules Dienstmädchen hat heute frei, also muss ich selbst für Frühstück sorgen, was mir auch gelingt. Xana steht auch auf und bedient sich. Dann schaffe ich meine Kleine mit Xana in den Kindergarten. Auf dem Weg dorthin nehmen wir Mili links und rechts an die Hand und ziehen sie von Zeit zu Zeit hoch und lassen sie etwas durch die Luft wirbeln, was meiner Tochter sichtlich Spaß macht. Wäre mein nichtsnutziger Ehemann hier, könnte ich das jeden Tag mit ihr machen, so ist das eine einmalige Sache.

Danach gehen Xana und ich ein wenig einkaufen. Die hübsche Halbelfe hat wieder nur ein Thema, Serenius. Sie erzählt mir von ihren neusten Plänen, wie auch Ängsten, dass Serenius sie vielleicht gar nicht als Ehefrau haben will. Immerhin ist Xana ja in zweifacher Hinsicht ein Bastard, ein Halbblut, nirgendwo wirklich zuhause. Ich versuche sie zu beruhigen und beschließe bei nächster Gelegenheit mal Serenius aufzusuchen und ihn in die richtige Richtung zu stupsen. Wehe wenn nicht, dann gibt es Ärger! Verdammnis!

Nachdem Xana einige Geschenke für Serenius eingekauft hat, gehen wir in den großen Tempel von Auppenser, der Schutzgottheit von Serenius. Das Gebäude ist nur wenig kleiner als die Kathedrale der Triade. Der Hauptraum war sicherlich mal einst sehr prachtvoll, aber wie das gesamte Gebäude wirkt er nur alt und renovierungsbedürftig. Nach dem Untergang von Jhaamdath hat seine Anhängerschaft stark nachgelassen, zum einen weil die meisten Psioniker in den Fluten des Vernichtungswelle der letzten Hochelfenmagier von Nikkerymath ausgelöscht wurden, zum anderen, weil viele Auppenser die Schuld daran geben. Für was ist ein Gott denn gut, wenn er so was nicht verhindern kann?

In der großen Haupthalle steht nicht nur eine mächtige Statue von Auppenser, dem Göttervater des Jhammdathschen Pantheons, sondern auch seine Gemahlin Eldath und die seiner fünf Kinder, Murdan, Waukeen, Valigan, Lliira und Milil. Murdan und Valigan sind tot, die anderen Götter haben ihre eigenen Tempel in der Stadt. Nur ein sehr alter Priester mit einem langem weißen Bart um die Siebzig kümmert sich um uns.

„Habt ihr euch verlaufen?“, fragt er uns skeptisch, als wir zu ihm kommen.
„Nein, wir wollen hier sein“, meine ich und Xana stupst mich an, dass ich weiterrede, während sie sich eine wenig geniert. „Zum einen wollen wir ein heiliges Symbol von Auppenser erwerben, zum anderen die Konditionen für eine Hochzeitsfeier erfragen.“ Da wird der Alte doch gleich viel freundlicher. Er kennt sogar Serenius persönlich und erklärt uns die fünf Ausrichtungen der Psionik. In der Akademie habe ich das im Einführungsseminar kurz erläutert bekommen, nach fünf Minuten war das abgehandelt gewesen. Der Ausrichtung der Serenius folgt, ist die des Egoismus, dabei geht es um die Kontrolle und Verbesserung des eigenen Körpers. Das ist mit viel Askese verbunden. Xana kichert da etwas verschämt. Ich flüstere ihr ins Ohr, dass Askese nichts mit Ekstase zu tun hat, sondern eher körperliche Enthaltsamkeit verlangt. Das lässt ihr doch das Lächeln etwas gefrieren.

Wir werden in einen Nebenflügel des Tempels geführt, wo sich auf einem Teppich zwei meditierende Anhänger befinden. Im Zentrum kreisen einige Kristalle herum. Hier ist eh alles mit Kristallen verziert. Wo in der Kathedrale der Triade Blattgold vorherrscht, sind es hier eben Kristalle und Edelsteine. An der Wand sind nun in Nischenräumen die Sachen aufgehängt, die zum Verkauf angeboten werden. Die heiligen Symbole bestehen aus zwölf ringförmig angebrachten Klingen, die einen strahlenden Kranz bilden. Nicht gerade die Art Schmuck, die ich beim Sex beim Partner gern sehen würde. Aber Xana ist hin und weg und kauft die silberne Ausgabe davon. Dazu noch ein gelber Kristall, nachdem sie mich fragend ansieht, welche Farbe sie nehmen soll. Gelb, weil das die Farbe der egoistischen Ausrichtung ist, wie ich den Erklärungen des alten Priesters entnommen habe. Eine Hochzeitszeremonie würde übrigens gerade Mal eine kleine Spende von fünfzehn Goldmünzen kosten. Na, wenn das kein Schnäppchen ist?

Tja, was machen wir mit dem Rest des Tages? Badehaus! Ich schnappe mir noch mein kleines Töchterlein und rein ins nasse Vergnügen. Meine Kleine hat ihren Spaß und mit Tante Xana macht es noch viel mehr Spaß. Im tiefen Wasser stellen wir uns etwa fünf Schritt entfernt auf und lassen Mili hin und her paddeln. Schließlich ist sie richtig erschöpft und während sie in ein Badetuch gewickelt ein Mittagsschläfchen hält, lassen wir uns von einer schönen Massage verwöhnen. Ach, das Leben kann so herrlich sein.

Letztendlich geht auch dieser Tag vorbei und wir treffen uns wieder im Brunnenhaus. Jetzt beginnt die Suche nach Helgo Bartner. Ich wusste gar nicht, dass Chondathan so viele Kneipen, Tavernen, Gasthäuser, Bierstuben, Weingärten und Spelunken hat. Als wir nach langer Suche ins Brunnenhaus zurückkehren, wen finden wir da am Kamin sitzend vor? Ja, genau, Helgo Bartner! Wir spendieren ihm ein paar Biere und lenken sehr schnell das Gespräch auf seine Aufenthalte in der Pfennigfeste. Sieht so aus, als ob die Zellen der Gefangene nur über die Decke zu erreichen seien, was jede Art von Ausbruch recht einfach vereitelt. Dazu noch die zwergischen, miteinander verfugten Mauern, da kommt keiner mehr raus. Aber er berichtet uns, dass er den Geist eines gewissen Racardo dort getroffen hat, der in der Schatzkammer den Tod gefunden hat. Aha?

Wir sprechen dann gleich mal Renya auf Racardo an. Sie kann mit dem Namen was anfangen, dieser Racardo war ein gildenloser Meisterdieb, der hauptsächlich in den großen Städte der Kolonien, also Chondathan und Chancelgaunt sein Tätigkeitsfeld hatte. Die gute Frau weiß auch, wer zu seiner Bande gehört hat, Barko, das Messer, Marena, Lloyd, der Armbrustschütze, und Kordrek, der Halbling. Aber sie hat keine Ahnung, wo die sich herumtreiben. Nun ja, für heute ist es inzwischen zu spät. Xana ist genau so angeheitert wie gestern, wo es mir heute gelungen ist, mich etwas zurück zu halten. Also lasse ich sie wieder bei mir schlafen.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 30. Mai 2008, 14:38:52
21. Eleasias Das Jahr der Visionen 731 TZ Chondathan

Mein kleines Spätzchen jagt mich zu viel zu früher Stunde aus dem Bett. Wenigstens bin ich diesmal nicht betrunken ins Bett gegangen, im Gegensatz zur armen Xana, die sich wehleidig einrollt und nicht ansprechbar ist. Als ich mit meinem Töchterchen am Kindergarten ankomme, treffe ich auf einen aufgeregten Glücksboten.

„Stell dir vor! Die Baranische Bruderschaft, diese elendigen Arschlöcher, haben mich vor dem Tempel der Tymora überfallen! Solche Bastarde! Und die feigen Hunde vom Tyrannostempel haben feixend zugesehen. Stell dir das mal vor!“ Vorsichtshalber halte ich Mili die Ohren zu, bevor Glücksbote Ryan sich vollständig vergisst. „Mäßige deine Sprache, Glücksbote Ryan, unschuldige Kinder könnten dich hören“, mahne ich an. Also bringe ich Mili erstmal rein und sorge dafür, dass sie ihre kleinen Freundinnen findet. Dann spreche ich noch mal mit dem immer noch aufgeregten Glücksboten und kann nach und nach seine Fragmente in eine verständliche Geschichte umsetzen.

So wie es aussieht wurde Glücksbote Ryan von drei Mitgliedern der Baranischen Bruderschaft in die Mangel genommen. Wahrscheinlich wollten sie ihn nur ein wenig zusammenschlagen, aber Ryan hat sofort über reagiert und sich mit dem Morgenstern gewehrt, kein Wunder, dass sie danach auch ihre scharfen Waffen eingesetzt haben. Ihre Botschaft hat gelautet, dass Schildwächter Kelan behauptet hat, dass Glücksbote Ryan ihm sagenhafte dreihundert Goldschwerter schuldet und sie doch seine Schulden mit denen von Ryan aufrechnen sollen. Und aus irgendwelchen Gründen haben sie das geschluckt. Und dann sind sie zu Ryan gelaufen, haben ihm vor dem Tempel aufgelauert und ihm ihre Forderung überbracht. Ryan hat die Forderung zurück gewiesen und dann gab es wohl ein Wortgefecht, in dem laut Ryan die Schändung des Tempels angedroht wurde. Da hat er dann rot gesehen und die Waffen haben gesprochen. Schwerverletzt haben sie dann vom Glücksboten abgelassen und sind geflohen. Tja, eine schlimme Geschichte. Da müssen wir wohl was unternehmen.

Also sammeln wir die üblichen Verdächtigen ein und gehen dann zu fünft auf die Suche nach Schildwächter Kelan. Wir fragen uns durch und landen schließlich an seinem normalen Posten am Westtor. Die wissen allerdings nicht, wo der Kerl steckt, da er nicht zum Dienst erschienen ist. Ich klage dem zuständigen Hauptmann mein Leid und er schickt uns mit einem seiner Leute zur Wohnung von Kelan. Die ist verschlossen und der Schildwächter holt vom Hausbesitzer den Schlüssel. Seine Wohnung ist leer, und damit meine ich nicht, dass Kelan nicht da ist, sondern dass sie bis auf den letzten Stofffetzen leer geräumt ist. Der Vogel ist ausgeflogen und wird nicht wiederkommen. Wahrscheinlich hat er die Stadt verlassen, da gibt es drei Richtungen und natürlich den Hafen. Ich tippe mal, dass er zu Fuß weg ist. Er dürfte einen halben Tag Vorsprung haben. Ich kalkuliere im Geiste durch, wie Erfolg versprechend so eine Suche ist, wenn wir uns aufteilen. Schätze mal, dass wir ihn eher nicht finden und unsere Zeit vertun. Auch die Anderen schließen sich meiner Ansicht an.

Wir bedanken uns beim Schildwächter und beraten dann, was wir am besten unternehmen sollen. Glücksbote Ryan ist dafür, dass wir die Sache direkt mit der Bruderschaft regeln. Was wissen wir eigentlich über diesen Haufen? Schlachtenrufer Dolon weiß, dass sich das Schiff der Bruderschaft seit zwei Wochen im Hafen befindet und noch kein Mitglied der Söldnergruppe im Tempusschrein aufgetaucht ist, was eigentlich nur einen Schluss zulässt, dass sie Garagos huldigen. Da uns nichts Besseres einfällt, gehen wir zum Hafen. Das Schiff liegt am Kai und es lümmelt sich einiges an finsterem Gesindel herum. Die Bruderschaft soll aus etwa zwanzig Mann bestehen. Kaum sind wir am Schiff, kommt uns ein alter Bekannter grinsend entgegen. Blutschnitter Vaslo von Garagos.

„Sieh an, sieh an. Schlachtenrufer Dolon von Tempus.“
„Die Welt ist klein, Blutschnitter Vaslo von Garagos.“ Beide Kleriker nicken sich respektvoll zu.
„Schätze mal, hier werdet ihr keine Abweichler finden“, meint der Garagospriester und weist hinter sich.
„Ich bin nicht hier um zu missionieren. Glücksbote Ryan wurde feige von Mitgliedern der Baranischen Bruderschaft überfallen. Wir sind hier, das zu klären.“
„He, da will sich jemand über eure Methoden beschweren!“, ruft der Blutschnitter auf das Schiff hoch. Ein gewaltiger Hüne mit einem langen Speer in der Hand läuft nach unten.
„Ah, ein Schuldner will seine Schulden begleichen!“
„Falsch! Ich bin hier, weil ich von euch überfallen wurde. Ich schulde euch kein Geld und werde euch nie Geld schulden.“
„Irrtum! Ihr habt die Schulden von Kelan übernommen und ich rate euch, zahlt lieber heute die 300 Goldschwerter oder es wird ungemütlich für euch werden.“
„Das ich nicht lache! Ist es bei euch üblich, dass man einfach behaupten kann, dass man Geld schuldet? Wo ist der Schuldschein?“
„Nun, Spielschulden sind Ehrenschulden und Papierkram ist hier überflüssig. Entweder ihr zahlt heute dreihundert Goldschwerter oder wenn wir wiederkommen, zahlt ihr noch die Zinsen.“
„Ihr seid ja verrückt! Nochmal zum Mitschreiben, ich werde nicht bezahlen, da ich euch kein Geld schulde!“
„Wie wäre es, wenn ihr das mit einem kleinen Duell aus der Welt schafft?“, schlägt Blutschnitter Vaslo von Garagos Hände reibend vor.
„Ja, ein Duell, ihr könnt auch mit Blut bezahlen!“, meint der Söldnerhauptmann grinsend.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 02. Juni 2008, 15:11:06
21. Eleasias Das Jahr der Visionen 731 TZ Chondathan

Ryan hat einen hochroten Kopf und bevor jemand mäßigend eingreifen kann, erklärt er sich auch schon einverstanden. Der Kerl vor ihm ist mehr als ein Kopf größer und breit wie ein Schrank. Die nachgeformten eindrucksvollen Muskeln auf seiner Rüstung dürften bei ihm sogar mal mit dem Bild darunter übereinstimmen. Der Kerl ist ein Krieger durch und durch. Da kriegt Glücksbote Ryan nur eins aufs Dach! Verdammnis!

„Möge Garagos seinen Mann segnen!“
„Möge Tempus seinen Mann segnen!“

Und schon beginnt der Schlagabtausch. Der Anführer der Bruderschaft zeigt schnell, dass er ihm Gegensatz zu Ryan zu kämpfen versteht. Sein Speer zuckt so schnell vor, dass ich kaum mit dem Auge seine Bewegung verfolgen kann. Und schon ist Blut an der Spitze zu sehen. Ryan stolpert mehr hinterher, als dass es wirklich so aussieht, als wüsste der junge Kleriker, was er da tut.

„Möge Tymora dem Tapferen lächeln! Ryan, zeig dem Muskelberg, dass Hirn über Muskeln siegt!“, feuere ich den Glücksboten an. Aber meine Botschaft kommt nicht wirklich an. Anstatt Zauber zu benutzen, die ihm vielleicht einen Vorteil verschaffen könnten, heilt er sich nur und spielt weiter den Fleischsack. Das wird kein gutes Ende nehmen.

„Zehn Goldmünzen, dass mein Gläubiger gewinnt“, schlägt Blutschnitter Vaslo von Garagos vor.
„Zehn Goldmünzen dagegen. Glücksbote Ryan steht unter dem Segen von Tempus.“ Die beiden stellen sich nebeneinander und zählen schon mal die Münzen ab. Ich tänzle um die Kämpfer herum und bewege mich zuerst in Richtung Blutschnitter und dann zum Schiff hin, um im Notfall nachrückende Verstärkung etwas blocken zu können.

„Es ist keine Schande, seine Niederlage einzugestehen und zu zahlen, Jungchen“, meint der Söldnerhauptmann, nachdem Ryan aus einem halben Dutzend Wunden blutet und sich kaum noch auf den Beinen halten kann.

„Tymora lächelt den Tapferen!“, erklärt dickköpfig Ryan und einige Wunden schließen sich. Das kann sich ziehen. Der Söldnerhauptmann tänzelt um den jungen Priester herum und schlägt ihm eine weitere tiefe Wunde. Aber durch den Lärm der Anfeuerungsrufe kommen zwei Schildwächter angeeilt.

„Im Namen von Großfürstin Elorna Baljanar, hört sofort mit diesem illegalen Duell auf!“, befielt einer der Schildwächter und beide Kontrahenten trennen sich wirklich.
„Duelle sind hier illegal? Was für ein Unsinn. Aber wir können gerne das auf meinem Schiff weiter führen.“
„Chondathans Gesetze beziehen sich auch auf vor Anker liegende Schiffe“, meint der Schildwächter etwas säuerlich.
„Nun, dieser Mann schuldet der Bruderschaft dreihundert Goldschwerter.“
„Das ist nicht wahr! Zeigt doch den Schuldschein!“
„Nun gut, wir werden uns wiedersehen und dann werdet ihr mit Zinsen zahlen!“ Der Söldneranführer dreht sich um und geht. Mit einem säuerlichen Ausdruck zählt Schlachtenrufer Dolon Blutschnitter Vaslo von Garagos die zehn Goldmünzen in die Hand. „Wenn ihr Lust habt, könnt ihr gerne die Ausstellung im Tempustempel besuchen, dort sind einige schöne Exemplare von Rüstungen berühmter Helden zu sehen.“ Sofort vergeht dem Blutschnitter sein triumphierendes Grinsen. „Das letzte Wort in dieser Angelegenheit ist noch nicht gesprochen, Schlachtenrufer Dolon von Tempus. Bis sich unsere Schwerter wieder kreuzen.“
„Bis sich unsere Schwerter wieder kreuzen, Blutschnitter Vaslo von Garagos.“ Wenigstens die beiden trennen sich friedlich. Irgendwie ist die ganze Sache nicht so gelaufen, wie wir uns das vorgestellt haben. Glücksbote Ryan ist immer noch so rot wie eine überreife Erdbeere und lässt uns einfach stehen. Heute können wir wohl nicht mehr mit ihm rechnen. War auch wirklich nicht sein Tag.

Nun gut, dann gehen wir eben alleine Nachforschen. Recht schnell kommt heraus, dass Bako das Messer letztes Jahr gestorben ist und sein Schädel nun in einem der Gewölbe des Friedhofs ruht. Marena hat sich der freien Brigade angeschlossen und tut im Außenviertel Dienst. Ein kurzes Gespräch später wissen wir, dass sie nichts weiß, aber meint, Racardo wäre vor zwei Jahren ertrunken. Aha?

Schließlich bekommen wir ein Treffen mit Kordrek dem Halbling vermittelt. Der Halbling ist ein seltsamer kleiner Kerl. Seine Zähne sind alle spitz zugefeilt. Das muss doch wehtun! Er ist der Meinung, dass Racardo der Meisterdieb untergetaucht sei. Aber er wüsste, wo er zuletzt gewohnt hat, allerdings hätte er dessen Versteck schon leer geräumt. Wir wollen trotzdem nachsehen, was uns weitere zwanzig Goldmünzen kostet. Dem Mieter erzählen wir die Wahrheit und bestechen ihn mit vier weiteren Goldmünzen. Ich finde tatsächlich zwei Geheimverstecke, die aber leer sind. Finsternis!

Als letztes bekommen wir noch raus, wo sich Lloyd der Armbrustschütze befindet. Er passt nun auf einem Bottich der Trappbrüder auf, welche Papier herstellen. Den können wir nur am nächsten Morgen aufsuchen. Nun ja, irgendwie kommt es mir so vor, als ob die Spur zu Racardo eine Sackgasse ist. Jeden Tag den wir mit einer sinnlosen Suche vergeuden, fehlt uns später für Plan B, sich der Schildwacht anzuschließen. Finsternis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 04. Juni 2008, 12:39:39
22. Eleasias Das Jahr der Visionen 731 TZ Chondathan

Wir treffen uns zur zehnten Stunde am Tymoraschrein und brechen zur Senke auf. Das Areal der Papiermanufaktur ist umzäunt und ein stark vernarbter Halbork spielt hier Türwächter. Er führt uns zu Lloyd, der sich als nicht mehr so junger Mann entpuppt. Er ist recht einsilbig und ist der Meinung, dass Racardo tot ist, aber sein Bruder Felix würde in Westtor leben. Finsternis! Die Spur ist kalt. Aber es war ne Chance gewesen. Irgendwie bin ich frustriert.

Die ganze Herumlauferei für nichts! Wir haben zwar noch Monate Zeit, aber unsere Optionen sind endlich. Wer wagt, gewinnt. Aber so langsam kommt mir die Sache mehr als eine Nummer zu groß für uns vor. Und das ganz Schlimme daran ist, wir werden nie jemand erzählen können, was wir geleistet haben. Und was nutzt es, was zu tun, wenn die Barden nie darüber singen werden? Verdammnis!

„Nun gut, ich glaube, wir sind gerade in einer Sackgasse. Und da wir noch ein anderes Problem haben, das mit den Ratten in den Kavernen, sollten wir uns vielleicht erstmal darum kümmern. Und nebenbei können wir mal schauen, was für Viecher unter dem Adelsviertel herumlaufen. Falls wir erwischt werden, können wir ja sagen, dass wir nach den Ratten suchen.“ Die anderen haben nichts anderes vor, also auf in die Kavernen. Und diesmal werden wir die Viecher nicht unterschätzen. Ich kaufe mir noch einen handlichen Morgenstern und Xana einen Bauernstab. Außerdem habe ich den kleinen Todesschrei memoriert, das wird dem Schwarm Saures geben. So vorbereitet steigen wir in die Tiefe und nehmen Kontakt mit Sagrell auf. Er hat immer noch nicht herausgefunden, woher die Mistviecher eigentlich herkommen und wo ihr Bau ist. Das ist nicht gut.

„Ich schlage Folgendes vor, wir lassen uns von Sagrell zu der nächsten Ansammlung von diesen Mistdingern führen. Wir greifen sie an, töten alle bis auf einen, den wir scheinbar entkommen lassen. Diesem folgen wir und der führt uns zu ihrem Bau“, meine ich.

„Du glaubst wirklich, die Ratten sind so dumm?“, hinterfragt Glücksbote Ryan, der sich wieder eingekriegt hat.
„Ich weiß es nicht, aber ich würde sagen, ein Versuch ist es Wert. Wer wagt, gewinnt.“
„Wer wagt, gewinnt. Möge die Dame uns lächeln.“
„Und der Feindhammer wird uns die notwendige Stärke verleihen. Zeigen wir es dem Pack, wie Menschen zu kämpfen verstehen.“ So moralisch gestärkt und entschlossen, unsere Aufgabe zu erfüllen, lassen wir uns von Sagrell zu der nächsten Ansammlung von diesen Dingern führen. Ich spreche vorher ein Geschützt und Schild auf mich. Die Kleriker lassen ihre Muskeln wachsen und Xana schützt sich ebenfalls.

Diesmal sind es drei der großen Ratten und ein Schwarm, der wohl aus Jungtieren besteht. Als sie nah genug sind, hebt Schlachtenrufer Dolon zu einem Monolog an. „Tempus, Feindhammer, Zerschmetterer der Feigen, sieh, dein Kleriker und diese mutigen Krieger suchen den ehrenvollen Kampf. Möge dein Schutz sie stärken und unsere Feinde schwächen. Hier, jetzt und bis in alle Ewigkeit!“ Ich fühle mich gleich gestärkt, da kann ja gar nix mehr schief gehen. Ich gehe voraus und schon schwappt der Schwarm über mich und Dolon. Wir holen aus und ich schlage einige der Ratten zu Matsch, ändert aber nichts, dass sie mich schmerzhaft beißen und ich mich irgendwie komisch schwach fühle. Ich taumle aus ihnen heraus und schreie dann „Tod!“ Und siehe da, der Zauber tut ihnen wirklich weh, Dutzende der kleinen Mistviecher fangen an sich zu winden und Blut sprudelt aus ihren Körperöffnungen. Geschieht ihnen Recht. Glücksbote Ryan eilt nach vorne und nimmt die drei Ratten gebührend in Empfang. Lia lässt Pfeile in schneller Folge in die Leiber der Ratten fahren und Xana schickt Welle auf Welle grüner Geschosse in die Bälger der Ratten. Diesmal machen wir nicht so eine schlechte Figur. Mit kraftvollen Hieben zerschlagen Schlachtenrufer Dolon und ich schließlich den Schwarm.

Schließlich sterben hauptsächlich durch Pfeile und magische Geschosse zwei der Ratten. Jetzt gilt es die dritte entkommen zu lassen, ohne das sie Verdacht schöpft. Sie löst sich tatsächlich von Ryan, läuft ein paar Meter und schreit uns dann an. Die Sprache ist seltsam abgehackt, aber weder Drakonisch, Infernalisch oder eine sonst mir bekannte Sprache. Auf alle Fälle hört es sich wenig freundlich an. Aber dann passiert das wirklich Schreckliche. Auf einmal schlagen Flammen aus Mund, Nase, Ohren und auch aus den Augenhöhlen, nachdem die Äpfel verbrannt sind. Örks!

Vor unseren Augen verbrennt die große Ratte von Innen heraus. Verdammnis!
„Was war das jetzt?“, Frage ich erschüttert und blicke in ratlose Gesichter.
„Das war die Sprache des Unterreiches“, schaltet Sagrell sich ein.
„Unterreich? Und was hat das Ding gesagt?“
„Ich weiß es nicht, ich habe nur die Sprache erkannt, die Sprache unserer Feinde, der Drow und Duergar.“

Wir lecken erstmal unsere Wunden, aber Ryan hat nicht genug Zauber, um seine Schwächung auch auszugleichen. Mein Plan ist wohl fehlgeschlagen. Geht denn auch alles schief? Mir fällt erst mal nix weiter ein. Sagrell meldet uns, dass sich mehrere Gruppen zu uns in Bewegung setzten. OK, erstmal weg von hier. Ich frage, wo die Ratten zum ersten Mal aufgetaucht sind, das wäre unter der Weststadt gewesen. Aber da wir ja auch noch was anderes ausspähen wollen, gehen wir erstmal in Richtung Adelsviertel. Allerdings ist davor ein Schleim positioniert, in dem ein paar Rattenskelette schwimmen. Auch ein Griff ins Klo, da nach Aussage unseres zwergischen Freundes, alle ihm sichtbaren Zugänge so gesichert sind.

Als nächstes überprüfen wir den Zufluss zur Kanalisation. Der kleine Kobold Meppo, denn wir vor einem halben Jahr im Schatzhort gerettet haben, ist ja bekanntlich über den dortigen Wasserzufluss eingedrungen. Aber das Wasser schießt hier mit einer so hohen Geschwindigkeit hinein, dass dort nichts Lebendes durchkommen kann. Auch wieder nichts. Finsternis.

Im Westviertel finden wir schließlich eine gegrabene Kammer, die etwa drei Schritte lang und breit, aber bis auf Unrat leer ist. Was eindrucksvoll ist, dass die Ratten die Kammer durch die zwergischen Steine gegraben haben, und die haben keinen Sandstein verwendet. Es gibt weitere Nischen, in einer brennt ein Feuer. Weitere Ratten sind keine zu sehen, aber Sagrell meldet uns, dass sich eine Ansammlung von zehn Ratten zu uns hin bewegt. Wir gleichen ab, wie viel Zauberkraft noch übrig ist. Unser Offensivpotential könnte durchaus noch ausreichen, da Xana und Lia noch über mehr als die Hälfte ihrer Magie verfügen, auch ich habe erst einen Zauber verbraucht, aber unsere Kleriker haben schon viel Potential geopfert, Ryan ist immer noch geschwächt, weitere Schwächungen können sie ebenfalls nicht kurieren. Zehn gegen Fünf ist schaffbar, solange kein Schwarm in der Nähe ist. Aber doch mit einem gewissen Risiko verbunden. Wir haben weitere Erkenntnisse gewonnen, damit kann ich vielleicht was Anfangen, wenn ich in der Bibliothek meines Ordens bin. Also Rückzug, da ich im weiteren töten von Riesenratten keinen Sinn sehe. So nehmen wir den nächsten Aufstieg nach oben.

Jetzt lohnt sich ein Bad aber wirklich, auf ins nächste Badehaus. Diesmal lasse ich meine Kleine im Kindergarten und entspanne mich zuerst im Becken und dann bei einer Massage. Auch wenn mein Körper Ruhe findet, mein Geist tut das nicht. Diese komischen Ratten müssen was Besonderes sein. Ihre Koordination und dann diese Botschaft. Irgendetwas scheint sie zu steuern. Ich sage meinem Kindermädchen Bescheid, dass sie Mili vom Kindergarten abholen soll, ich werde wohl heute erst spät nach Hause kommen.

Ohne Probleme schlüpfe ich ins Adelsviertel und zu unserer Bibliothek. Schon bald werde ich fündig. Diese aufrechtgehenden Ratten nennt man Rylkar. Und sie sind ein großer Organismus, auf der untersten Stufe stehen die Schwärme aus Jungtieren, dann kommen die Krallen, die von so genannten Quälern angeführt werden, dass sind die mit den Hörnern. Und ganz an der Spitze steht eine Königin, die man Harydan nennt. Wenn ein Schwarm eine gewisse Größe überschreitet, wird eine zweite Harydan geboren, welche dann einen Teil des kompletten Schwarms übernimmt und in einen neuen Lebensbereich wandert. Im Unterreich sind dieses Viecher gefürchtet, weil sie eben wie ein Wesen kämpfen, immun gegen Feuer sind und gefährliche Krankheiten verbreiten. Ein Schwarm kann durchaus aus mehreren hundert ausgewachsenen Rylkar bestehen. Ein abgespalteter Schwarm hat immer noch etwas um die hundert Rylkar. Verdammnis!

Gespielt am 08.03.2008
Spielleiter: Stefan
SC: Dolon (Kleriker 5), Kaira ( Schurke 4/ Seher 1), Lia (Waldläufer 2/Kriegsmager 3), Ryan (Kleriker 5), Xana (Hexenmeister 5)
Schrein des Ruhmes:
Erfahrungspunkte:  950 für Stufe 5, Dolon 75, Kaira 75, Ryan 25, Xana 50, Lia 25,
Überwundene Gegner
1 Schwarm
3 Rylkar Ratten
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 06. Juni 2008, 12:28:59
Kapitel 4
Wer anderen eine Falle stellt,…!


22. Eleasias Das Jahr der Visionen 731 TZ Chondathan

Das sind keine guten Nachrichten, also trommle ich am Abend noch meine Leute zusammen, nachdem ich Mili aus dem Kindergarten abgeholt und sie dann zu Bett gebracht habe. Meine Kleine ist vom vielen Toben so müde, dass ich sie nicht mal in den Schlaf zu singen brauche. Ich küsse ihre Stirn und wünsche ihr eine ruhige Nacht.

Wir versammeln uns schließlich im Brunnenhaus und ich gebe meine Ergebnisse bekannt. Wir müssen diese Harydan aufspüren und vernichten, oder diese Stadt hat bald eine Rattenplage von nie gekanntem Ausmaß. Lia merkt mal wieder an, dass die wohl eher das Problem der Stadtwache ist. Wir sind aber vom Orden der Kavernenwächter und damit ist das schon unser Problem. Und in meinem Köpfchen manifestiert sich ein gewagter Plan.

„Kennt ihr die Geschichte, wie das Bogental seinen Namen bekommen hat?“ Alle gucken mich groß an. „Nun, einst in den Jahren als der stehende Stein errichtet wurde, als das Tal noch einen inzwischen längst vergessenen Namen trug, siedelten dort wagemutige Menschen. Aber sie waren in dem Tal nicht allein, denn dort herrschte der Goblinclan der Wolfsfänge, der so hieß, weil die Krieger dieses Stammes auf mächtigen Wölfen und Wargen in die Schlacht ritten. Diese Goblins setzten den Menschen schwer zu. Da kam eine Abenteurergruppe mit dem Namen die Bogner in das Tal und versprach den Menschen, ihnen im Kampf zu helfen. Da sie keinen langen Kampf mit den Goblins wollten, stellten sie diesen eine Falle. Die Bogner führten einen Angriff auf die Hauptsiedlung aus, töteten genug Goblins um die Restlichen wütend zu machen und zogen sich dann schnell zurück. Die Goblins ritten ihnen in gesamter Stärke hinterher. Die Bogner flohen in einen engen Pass, den sie vorher präpariert hatten. Als die Goblins ihnen nun dorthin gefolgt waren, lösten die Bogner eine Lawine aus und besetzten einen sehr schmalen Engpass. Die Goblins konnten nur noch nach Vorne. In diesem Flaschenhals konnten immer nur zwei Goblins gleichzeitig kämpfen und so zählte ihre Masse nicht. Von den Hängen wurden sie obendrein noch von Bogenschützen beschossen. Am Ende des Tages war kein Goblin mehr am Leben und das Tal war sicher. Zu Ehren dieser Abenteurer wurde das Tal zum Bogental. Und so was Ähnliches schwebt mir auch vor.“

„Wir haben hier aber keine Schlucht“, wirft Lia ein.
„Natürlich nicht, aber wir haben die Kanalisation. Mein Plan wäre, wir machen die Rylkar richtig wütend, indem wir uns eine ihrer Gruppen schnappen, sie töten und dabei ihre Schwarmmutter beleidigen.“
„Ja, wir nennen sie eine Hure!“, meint Xana enthusiastisch.
„Es gibt in diesem Stamm nur ein Weibchen, ich glaube nicht, dass sie die Bedeutung des Wortes überhaupt begreifen kann.“
„Och, stimmt auch wieder, dann nennen wir sie eben eine schlechte Mutter!“
„Ja, dass schon eher. Nachdem wir sie wütend gemacht haben, lassen wir uns auf eine Position zurückfallen, die wir vorher vorbereitet haben. Zum einen sollte der Gang trocken sein, da Wasser für diese Viecher kein Hindernis darstellt, zum anderen nicht zu breit, damit wir ihn leicht verteidigen können. Wir sollten Cormyrische Reiter als Barrikade aufstellen und lassen Platz, damit nur einer durch kann.“
„Wieso willst du ein Pferd da unten rein stellen?“ Xana schaut mich groß an.
„Ein cormyirscher Reiter ist eine Barrikade aus Speeren, die links und rechts über kreuz um einen Mittelbalken angebracht sind. Cormyrische Reiter wurden zum ersten Mal in Cormyr eingesetzt, um Lager oder Flanken kleiner Einheiten zu sichern“, doziert Schlachtenrufer Dolon auswendig wie aus einem Lehrbuch. Nachdem das geklärt ist, fahre ich weiter fort.
„Wir kaufen uns zusätzlich noch Murmeln und Krähenfüße, die wir in mehreren Beuteln an die Decke hängen. Mit einem Seil kann ich sie dann öffnen, so ist das Schlachtfeld gut präpariert. Zusätzlich wirken unsere Kleriker eine Stille in den Bereich, so dass diese nervenzerfetzenden Schreie uns nicht mehr behindern, welche die Rylkar ausstoßen. Mit dem Zauber Ausdauer des Ochsen können sich unsere Kleriker stärken, sodass sie mehr Treffer einstecken können.“
„Dieser Plan hört sich verwegen an, des Feindhammers würdig, auch wenn eine offene Feldschlacht sicherlich ehrenvoller und ruhmreicher wäre, aber man muss eben auch in der Lage sein, sich der Niedertracht des Feindes anpassen zu können.“

Nach diesem Gespräch begeben wir uns zu Sagrell in der Kaverne. Er hört sich meinen Plan und meint, er könnte funktionieren. Eine geeignete Stelle wären jeweils die Zugänge der Wachhäuser. Die sind trocken, etwa sechs Schritt breit, haben eine Rückzugsmöglichkeit nach oben und sind nach fünfzehn Schritten durch ein Tor blockierbar. Es würde sich der Zugang unter dem Westtor anbieten, da sich hier auch viele Ratten herum treiben. Nun gut, morgen werden wir mal dort nachfragen.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 09. Juni 2008, 13:00:46
23. Eleasias Das Jahr der Visionen 731 TZ Chondathan

Ich stehe früh auf und bringe meine verbrauchten Zauber zurück in mein Gedächtnis. Zu meiner großen Überraschung muss ich gestern neue Einblicke in die Kunst gewonnen haben, denn ich kann mir auf einmal zwei Zauber mehr merken. Das ist natürlich toll! Meine Kleine ist heute Morgen besonders quirlig. Sie hat etwas, und zwar eine Überraschung! Aber die will sie mir nicht verraten, jedenfalls erst heute Abend. So was auch. Und wie spitzbübisch mein Töchterchen dabei grinst! Über beide roten Wangen. Ich gebe sie beim Kindergarten ab und will Glücksbote Ryan gleich mal mitnehmen, aber der will nicht, Tempeldienst. Ja, klar, ist wichtiger als die Sache vorzubereiten.

Gehe ich halt alleine. Ich kaufe in einem Laden mehrere Beutel mit Murmeln und Krähenfüßen. Das dürfte die Ratten etwas verlangsamen. In einer Schreinerei bestelle ich dünne, aber stabile Bretter, um die Zwischenräume in dem Gittertor zu verschließen, da die Viecher sich da ja durchdrücken könnten. Ich treffe eine überaus aufgedrehte Xana am Tor, sie war mit Serenius zusammen gewesen und hat ihm von der Sache erzählt. Wahrscheinlich hält er sie jetzt für etwas verrückt, denn so wie sie das alles erzählt, ergibt das nicht wirklich Sinn. Und sie hat vergeblich versucht, einen Sprachexperten für das Unterreich aufzutreiben. Tharador würde jemand kennen, der sich dort unten auskennt und die Sprache spricht, will aber diesen Kontakt nicht mit dieser Lappalie belasten. Dann versuche ich es eben. Ich habe da ja auch noch gewisse Kontakte.

Aber zuerst kommt Lia auch noch und zu dritt fragen wir einen der Schildwächter, ob wir seinen Hauptmann in einer wichtigen Angelegenheit sprechen könnten. Er schaut uns kritisch an, meint dann aber, dass wir ihm folgen sollen. Er führt uns geräuschvoll in eine Amtsstube und gibt so seinen Hauptmann die Möglichkeit, noch aufzuschrecken und nicht ganz so verschlafen auszusehen. Motivation sieht anders aus. Ich übernehme das Reden, mache kurz und prägnant klar, dass Rylkar sich in der Kanalisation herumtreiben und wir die zuständigen Kavernenwächter sind. Und um die Rylkar zu vernichten, wollen wir ihnen einen Hinterhalt legen, und zwar genau unter dieser Wache. Der Hauptmann sieht uns groß an. Mit diesem Blick gemustert zu werden entwickelt sich so langsam zu einem ungeliebten Dauerzustand.

„Ihr seid Abenteurer, nicht? Habt ihr wenigstens auch Männer dabei, die Waffen tragen und Kämpfen können?“, fragt mich der Hauptmann tatsächlich. Ich zähle gequält lächelnd innerlich bis drei, um nicht zu explodieren.
„Nun, wir haben noch Glücksbote Ryan von Tymora und Schlachtenrufer Dolon von Tempus in unseren Reihen. Unsere Kampfkraft steht außer Frage, da Lia eine hervorragende Bogenschützin ist, die auf dreißig Schritt einer Fliege ein Auge ausschießen kann, während Xana hier mit Arkaner Macht gesegnet ist. Ebenso wie ich auch.“ Der Hauptmann schaut mich immer noch kritisch an.
„Von Schlachtenrufer Dolon habe ich schon gehört. Ein tüchtiger Mann, aber ein Vogel macht noch keinen Frühling.“
„Xana, hier ist es kalt, mach doch mal Feuer.“ Xana schaut mich kurz irritiert an und grinst dann breit.
„Brenne!“ Mit einem beeindruckenden Flammenstrahl zündet sie das aufgestapelte Holz in dem Kamin an.
„Nun gut, ihr scheint euch ja zu wehren können. Aber heult nicht herum, wenn die Ratten euch den Hintern versohlen und glaubt ja nicht, dass wir euch zu Hilfe kommen.“
„Wenn alles klappt, wird es hier unten nur nach toten Ratten stinken.“ Das Restliche lasse ich ungesagt.

Einer der Soldaten zeigt uns den Weg nach unten und wir inspizieren unser Schlachtfeld. Der Gang ist ganz normales Segment, sechs Schritt breit, fünfzehn lang, drei hoch. Sagrell kann uns hier gut verstehen und das Gitter lässt sich von ihm steuern. Wir schauen uns kurz die Umgebung an, ein perfektes Gebiet für unser Vorhaben. Also ran ans Werk.

Zuerst laufen wir schwatzend zum Kollegiat. Xana kennt wieder nur ein Thema, Serenius. Die Sache wird so langsam wirklich ernst. Allerdings frage ich mich, ob die beiden wirklich so zueinander passen. Gegensätze ziehen sich an, meinte meine Mutter immer. Aber ob das reicht, um bis ans Lebensende glücklich zu sein? Und ich sehe es eben auch als Problem an, dass Xana eine Halbelfe ist. Nein, ich bin nicht rassistisch, aber wenn Serenius ein Greis sein wird, ist Xana immer noch eine Frau im besten Alter sein, mit Bedürfnissen, die ein so alter Mann nicht mehr erfüllen kann. Aber vielleicht sehe ich ja auch zu schwarz. Von ganzen Herzen gönne ich der hübschen braunhaarigen Halbelfe alles Glück mit ihrem geliebten Serenius.

Wieder mal muss ich an Jondan Rea denken, diesen Mistkerl! Wüsste wirklich zu gerne, wo der sich herumtreibt, wenn meine Beherrschung der arkanen Kunst mit der gleichen Geschwindigkeit steigt wie bisher, werde ich vielleicht noch in diesem Jahr einen entsprechend mächtigen Zauber lernen können. Und dann, Jondan Rea, werde ich mit dir ein Hühnchen rupfen!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 11. Juni 2008, 11:36:40
23. Eleasias Das Jahr der Visionen 731 TZ Chondathan

Wir kommen schließlich am Kollegiat an und werden vom mürrischen Türsteher eingelassen. Wir gehen schnurstracks zu Direktor Lewarn. Der macht einen erkälteten Eindruck, meinte, es würde am kühlen Frühling liegen. Ich mache ihn vorsichtig darauf aufmerksam, dass wir inzwischen Spätsommer haben.

„Oh, wie schnell die Zeit vergeht, was kann ich für euch tun?“ Ich erzähle ihm, dass wir einen Sprachkundigen brauchen, der die Handelssprache des Unterreichs spricht. Er verweist uns an Lehrer Kessev, der mich in meiner Scholarenzeit unterrichtet hat. Wir finden ihn in seinem Arbeitszimmer, dass so gar nicht wie das eines Nekromanten aussieht, sondern eher dem eines Lehrers gleicht. Was ja eigentlich kein Wunder ist. Ich erzähle ihm von den Rylkar und unserem Plan, einen ihrer großen Trupps in eine Falle zu locken. Er erklärt sich bereit, uns ein paar überaus beleidigende Schimpfwörter aufzuschreiben. Und das kostet uns noch nicht einmal etwas. Ich erzähle ihm noch ein paar unverfängliche Dinge und verabschiede mich dann.

Xana hat die gute Idee, erstmal Essen zu gehen, was wir dann in einer Taverne im Westviertel auch machen. Auf dem Rückweg prägen wir uns die Wörter so gut wie möglich ein. Dann holen wir die bestellten und inzwischen zugeschnittenen Bretter ab. Dolon hatte die gleiche Idee mit den Brettern gehabt, sodass wir jetzt viel zu viele haben. Und er hat die Cormyrischen Reiter dabei, die er vom Tempel ausgeliehen hat. Wir schaffen das ganze Zeug nach unten und bauen erst einmal die Barrikade auf, die wir mit einer Decke tarnen. Dann halten wir Frauen Wache, während die Männer den unteren Bereich des Gittertores mit den Brettern soweit vernageln, dass kein Rylkar unserem Zorn entgehen kann. Verdammnis!

Als letztes steige ich auf Ryans Schultern und befestige oben mit Kletterhaken drei Säcke mit Murmeln und Krähenfüße. Der Hinterhalt wäre vorbereitet. Schlachtenrufer Dolon hält eine kleine aufbauende Rede, ebenso Glücksbote Ryan. Ich bete still zu Tymora küsse mein heiliges Amulett und führe es an Stirn und Herz. Möge mir die Göttin den notwendigen Mut, die Cleverness und Stärke geben, diesen Kampf zu gewinnen. Wir sind gut vorbereitet und alle Trümpfe liegen in unserer Hand. Trotzdem schlägt mein Herz viel zu schnell und die Innenflächen meiner Hände sind schweißnass. Wir spielen hier mit großem Risiko. Aber wer wagt, gewinnt!

So rücken wir geschlossen in die Kanalisation vor, Sagrell meldet uns, dass sich sehr bald eine große Ansammlung von Ratten zusammenrottet und versucht, uns einzukreisen. Sieht so aus, als ob sie uns erwartet hätten. Nun, da haben wir die Schimpfwörter wohl umsonst gelernt. Finsternis! Wir haben unser Ziel ohne große Schwierigkeit erreicht und ziehen uns so nun schnell zu unserem vorbereiteten Schlachtfeld zurück. Hinter uns die kichernden Laute der Ratten, die schnell aufschließen. Gerade so erreichen wir den Gang und sprechen unsere Zauber. Ich schütze mich durch ein Schild und erhöhe meine Widerstandskraft gegen magische Effekte. Ryan und Dolon machen sich zäher und stärker und beschwören den Segen ihrer Gottheiten auf uns. Drei Schwärme aus diesen Jungtieren, acht Krallen und eine brennende Rylkar Ratte stürmen auf uns zu. Ich hatte auf mehr gehofft, aber besser als gar nichts. Nur die Jungtierschwärme waren so nicht geplant. Und der brennende Rylkar irritiert mich doch etwas. Von so etwas stand in meinem Buch nichts.

Wie eine Welle rollen sie auf uns zu. Xana jagt kurz hintereinander zwei Schwärme ihrer grünen Geschosse in den Balg der brennenden Ratte, was ihr sichtlich zu schaffen macht, auch wenn einige der Wunden sich schließen. Ich lasse derweil zuerst zwei der drei Beutel nach unten regnen, welche aufplatzen und ihren Inhalt an Krähenfüße und Murmeln über den Boden verteilen. Nur beim dritten Beutel scheint sich was verhakt zu haben. Allerdings bremst diese Maßnahme weder die Schwärme noch die Krallen wirklich aus. Sie sind einfach zu geschickt für solch eine Falle. Dolon erschlägt eine vorwitzige Kralle, worauf sich sofort der brennende Rylkar vordrängelt. Aber bevor der irgendetwas wirklich Fieses tun kann, wird er von Schlachtenrufer Dolon und Glücksbote Ryan erschlagen, der neben ihm steht. Die Schwärme schwemmen in unsere Stellung und umspielen unsere Füße, schnappen nach uns, was ganz schön weh tut. Im Gegenzug zermatsche ich mit meinem Streitkolben ein halbes Dutzend von diesen Mistdingern. Ich versuche meinen Todesruf zu schreien, aber der Zauber entgleitet mir, weil das Gewusel doch recht ablenkend ist.

Die Rylkar überraschen uns, indem sie anfangen, an der Wand hochzuklettern und sich so an den Barrikaden vorbei zu arbeiten. Verdammnis! So war das nicht geplant! Einen kurzen Moment wallt Panik in mir hoch, aber ich beiße die Zähne zusammen und verschaffe dann meiner Frustration mit einem lauten Schrei Luft. Der Schwarm unter mir zerplatzt Regelrecht, Innereien und abgetrennte Gliedmassen verteilen sich zu einem schmierigen Matsch um mich herum. Auch der andere Schwarm ist schwer angeschlagen und wird dann durch weitere Hiebe von mir, Ryan und schließlich von Dolon  zerstört, der gleich noch mit einem Rückhandhieb eine weitere Ratte von der Wand pflückt. Aber jetzt sind die Krallen um uns herum geklettert und attackieren uns von oben. Dabei schreien sie immer das gleiche Wort: „Treme!“ Meine gute Rüstung und meine Magie halten sie ab, dann kommt der dritte Schwarm zu uns gekrabbelt. Iiiks!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 13. Juni 2008, 12:42:05
23. Eleasias Das Jahr der Visionen 731 TZ Chondathan

Es wird überaus mühsam, diesen Schwarm zu erschlagen, da die Ratten sich als furchtbar flink erweisen, wenn ich ihre Masse hineinschlage. Dazu wird noch Xana in die Treppe zurückgedrängt und kann so keine der Krallen mehr mit ihren magischen Geschossen beschießen. Wir geraten langsam aber sicher in immer stärkere Bedrängnis. Lia ist schwer gehandicapt, da sie immer, wenn sie ihren Bogen spannt, gleichzeitig aus mehreren Richtungen attackiert wird und für jeden Treffer, den sie verursacht, selbst etwas abbekommt. Zeit, das Tor zu schließen, was Sagrall dann auch tut. Mehr Rylkar wären unser Tod! Ich heile mit einem „Alles wird gut!“ kurz Lia, die schon vor dem Umkippen steht.

Schließlich gelingt es uns, den letzten Schwarm totzuschlagen und ich wechsele auf mein Rapier, mit dem ich besser umgehen kann, als mit so einer ungeschlachteten Waffe wie einem Streitkolben. Ich eile Xana zur Hilfe, die von zwei Krallen schwer bedrängt wird. Lia geht inzwischen zu Boden und der Weg zu ihr ist von einer weiteren Kralle blockiert. Ryan versucht sich durchzuschlagen, aber diese Mistviecher sind verdammt gut darin, auszuweichen. Und sie lassen sich nicht mal flankieren. So eine dunkle Finsternis!

Aber trotzdem findet mein Rapier zielsicher den Weg durch Fell, vorbei an Knochen zu den wichtigen Organen. Die erste Ratte bricht zu meinen Füßen zusammen und dann kümmere ich mich um die letzte Ratte, die ich mit einer mächtigen Entladung meiner Handschuhe der Zerstörung zum Zerplatzen bringe. Dolon hat inzwischen alle anderen Rylkar erschlagen. Das ist der Sieg. Aber um welchen Preis? Lia kann gerade so noch von Glücksboten Ryan gerettet werden.

Xana setzt sich zitternd auf eine Stufe und ich lehne mich an die Wand. So wird das nichts. Wir waren gut vorbereitet und trotzdem war das trotz viel geringerer Anzahl von Gegnern als geplant ein Kampf auf Leben und Tod. Ich dachte, ich könnte so einen entscheidenden Schlag machen, um die Rylkar zu schwächen. Wir brauchen eine andere Taktik, um der Viecher Herr zu werden. Darüber werde ich nachdenken müssen. Vielleicht bringt uns ja dieses Wort „Treme!“ weiter. Der einzige, der jetzt noch gute Laune hat, ist Schlachtenrufer Dolon. Obwohl er schwer verwundet wurde, ist er guter Dinge und hat nichts Besseres zu tun, als dem Hauptmann des Westtores über uns das Schlachtfeld zu zeigen und die einzelnen Schritte des Gefechtes nachzustellen. Wie ein kleiner Junge, der seinem Vater erzählt, wie er beim Fellball ein Tor geschossen hat. Männer!

Nun, wir machen grob sauber, indem wir die Überreste einfach in den nächsten Abwasserkanal schieben. So, jetzt ist erst mal eine Runde baden angesagt. Ab zum Badehaus! Wir werden schräg angesehen, als wir dort auftauchen, aber wir zahlen mit Gold und lassen auch gleich noch unsere Kleidung waschen. Inzwischen ist es Zeit, um die kleine Mili abzuholen. Mein kleiner Schatz kommt mir strahlend entgegen und schwenkt ein Bild, das sie gemalt hat. Vier Strichmännchen sind darauf zu sehen. Das kleinste davon ist Mili, dann komme ich, die sie an der Hand hält. Daneben steht Glücksbote Ryan, der meine Hand hält. Sagt sie jedenfalls, als ich sie danach frage.

„Und wer ist das?“ Ich zeige auf die vierte Gestalt, die schwarz ausgemahlt ist, keine Augen hat, sondern nur einen grinsenden Mund hat.
Spoiler (Anzeigen)

„Das ist Herr Fröhlich!“
„Aha, kenne ich den?“
„Nö.“
„Und woher kennst du den?“
„Och, der besucht mich manchmal daheim.“
„Aha?“
„Hmm!“ Mili nickt eifrig.
„Und was macht der dann so?“
„Er ist immer fröhlich und erzählt mir lustige Sachen.“

Diese komische Figur erinnert mich fatal an einen Schatten. Diese Masche mit ihren unsichtbaren Freunden ist ernster als ich dachte. Sehr viel ernster. Finsternis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 16. Juni 2008, 12:12:52
23. Eleasias Das Jahr der Visionen 731 TZ Chondathan

Ich schnappe mir Mili und eile mit ihr zum Mietstall, wo Pferdchen steht. Damit reite ich geschwind zum Kollegiat. Ohne Probleme komme ich zu Lehrer Kessev. Er freut sich, die Kleine zu sehen und auch Mili quietscht vergnügt. Ich lasse sie mit Quak Quak herumlaufen und zeige Kessev das Bild. Und ich teile ihm meine Sorge mit, dass Herr Fröhlich ein wirklicher Schatten ist. Er erzählt mir das, was er über Schatten weiß. Immer, wenn jemand mit einem Geheimnis stirbt, entsteht auf der Schattenebene ein Schatten. Sie gelten als Informationsquelle, die aber nicht sehr zuverlässig ist. Meist versuchen sie den Beschwörer in die Irre zu führen. Nur magische Waffen können ihnen wirklich was tun. Man kann sie zwar beschwören, wenn man ihren Namen kennt, oder einfach auch einen generischen, aber Herr Fröhlich dürfte kein wahrer Name sein. Manche Menschen sind in der Lage, die Schatten zu sehen, die sich im schattenhaften der realen Ebene aufhalten und können mit ihnen dann kommunizieren, so wie Mili es wohl scheinbar kann. Wirklich schützen kann man sich kaum dagegen. Einen guten Tempel können sie nicht betreten, wenigstens etwas.

Das sind keine guten Nachrichten. Kessev untersucht sie auf magische Art und nimmt ihr etwas Blut ab, um zu sehen, ob es eine Bindung gibt. Mili ist dabei sehr tapfer. Aber das muss er erst untersuchen. Ich bin ganz hibbelig. Ein Schatten hat sich an meine Tochter herangemacht. Ich dachte, ich hätte noch ein paar Jahre Zeit, bevor ich was abwimmeln muss, was etwas von ihr will. Finsternis!

Ich kaufe mir im Kollegiat noch einen Zauber, der es mir ermöglicht, meine Waffe magisch zu machen und damit einen Schatten verletzen zu können. Und beinahe hätte ich noch vergessen zu fragen, was „Treme“ bedeutet. Kessev meint, es würde sich ähnlich wie das Wort für Dieb anhören. Dieb? Hm, bis jetzt habe ich die Motive der Rylkar nicht hinterfragt, bis jetzt war ich davon ausgegangen, dass sie nach neuem Lebensraum für ihren Schwarm gesucht haben. Ob sie etwas suchen, was ihnen gestohlen wurde? Aber was soll das sein? Sie haben bis jetzt nie etwas dabei gehabt, weder Kleidung, Rüstung noch irgendetwas sonst. Darauf kann ich mir jetzt beim besten Willen keinen Reim machen.

Mit Mili reite ich zurück nach Hause, das ich mit ganz anderen Augen betrachte.
„Ist Herr Fröhlich da?“
„Nö!“, meint Mili, nachdem sie sich kurz umgeschaut hat.
„Sagst du mir, wenn du ihn siehst?“
„Hm!“ Na, dann.

Irgendwie bin ich zu hibbelig, um Ruhe zu finden. Nein, Mili wird heute hier nicht übernachten. Ich packe ein paar von ihren Sachen und schaffe sie zum Tempel. Sie guckt etwas groß, weil ich um diese Zeit noch nie mit ihr dort war. Dort finde ich Glücksbote Ryan und setze ihn ins Bild. Heute noch müssen wir das Problem beseitigen. Ich bringe meine Kleine ins Bettchen, nachdem wir noch zu Abend gegessen haben und lerne den neuen Zauber und übertrage ihn in mein Zauberbuch. Herr Fröhlich wird sich bald wundern, das ist sicher!

Leider kann ich ihn noch nicht einsetzen, aber ich trommle die anderen zusammen, Xana nimmt ihren geliebten Serenius mit und das sollte reichen, einen Schatten dahin zu prügeln, wo er meiner Mili nichts mehr tun kann.

„Probleme ohne Ende. Wir müssen die Kugel beschaffen, diese längste Nacht verhindern, was denn noch alles?“, lametiert Glücksbote Ryan auf dem Weg zu meiner Wohnung. Inzwischen ist die Sonne untergegangen, die Zeit der Schatten ist gekommen.
„Könntest du dich bitte auf die wichtigen Sachen konzentrieren, wie diesen Schatten zu verbannen?“ fahre ich ihn an. „Welt retten können wir später auch noch!“ Man muss wissen, wo man Prioritäten setzen muss. Und meine Tochter hat für mich immer die oberste Priorität.

Als ich an meiner Wohnung ankomme, höre ich ein Scheppern aus der Küche. Da mein Hausmädchen für alles ihre freien Tage hat, ihre Mutter ist angeblich ja so krank, kann sie es nicht sein. Und ich dachte immer, Schatten wären leise. Glücksbote Ryan poliert schon mal sein heiliges Symbol auf Hochglanz und stürmt dann als erster in die Küche. Aber nicht ein Schatten schaut uns drohend an, sondern Dutzende von roten Augenpaaren glühen in der Dunkelheit. Was ist nun los?
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 18. Juni 2008, 10:57:53
23. Eleasias Das Jahr der Visionen 731 TZ Chondathan

„Licht!“, befehle ich und wirke den Zauber auf mein heiliges Amulett. Aus der Dunkelheit schält sich ein Schwarm von diesen kleinen Rylkar Ratten heraus. Verdammnis! Wie bei den Neun Höllen haben die meine Küche gefunden? Was geht hier vor? Dann beginnen sie zu reden. Ein Chor aus viel zu hohen piepsigen Stimmen.

„Ich werde verstehen!“ Mit diesen Worten wirkt Glücksbote Ryan einen Zauber und hört konzentriert zu. „Sie sagen, dass ihnen etwas gestohlen wurde und dass sie das wieder haben möchten, oder sie werden die Stadt und seine Bewohner Stück für Stück auseinander nehmen. Aber sie sagen nicht, was ihnen gestohlen wurde, sondern wiederholen einfach immer wieder die gleichen Sätze. Leider erlaubt mein Zauber nicht, ihnen zu antworten.“

Wie auf das Stichwort kommt Leben in den Schwarm und sie wuseln in die Nische, wo sich der Abort befindet. Darin verschwinden sie wieder. Ich steh ganz verdattert in meiner Küche. „Verschwindet bloß, ihr Mistviecher. Wenn ich euch noch einmal in meiner Küche erwische, werde ich wirklich brutal werden“, schreie ich ihnen hinterher und stelle dann was Schweres darauf. Zum Glück haben sie mir nicht alles vollgeschissen, wäre ja noch mal schöner gewesen. Toll, was sich hier in diesem Haus alles herumtreibt, Schatten, Rattenschwärme, was kommt als nächstes?

Ich beruhige mich und wir versuchen den Schatten aufzustöbern, was uns aber nicht gelingt. Und nun? Ich spendiere eine von meinen Weinflaschen und wir bereden, was wir tun sollen. Einen wirklichen Plan habe ich nicht. Serenius räuspert sich lautstark. Alle schauen ihn fragend an.

„Nun, eigentlich sollte ich nicht davon reden, aber Tharador ist vor einigen Wochen eine Harydan angeboten worden.“
„Wer in aller Welt tut so was? Bei den Göttern, wer kauft so was? Warum?“
„Nun, mit der Königin kann man einen Schwarm kontrollieren und hat die perfekten Wächter, weil ja alle mit der Königin in Kontakt stehen. Eine Wache auszuschalten bringt einen Eindringling nicht weiter.“ Das stimmt natürlich.
„Wie viel würde so eine Harydan kosten?“, frage ich mal.
„Der Händler wollte zehntausend Goldmünzen haben.“
„Das ist eine Menge Holz. Aber wenigstens wissen wir, was die Rylkar hier wollen. Aber ich verstehe nur eines nicht, wenn sie ihre Harydan suchen, wer steuert sie dann? So wie ich das verstanden habe, brauchen die eine Königin. Auch haben wir diese Bruthöhlen gefunden, wer hat die dann benutzt?“ Da weiß auch keiner eine Antwort. Aber das ändert einiges. Nun gut, wir sollten vielleicht den offiziellen Kanalwächtern das mitteilen. Also nix wie hin.

Wir finden die vier Gardisten beim Würfeln in ihrer Wachstube am Rallardsplatz und versuchen sie zu informieren. „Ja, ja, wir wissen Bescheid, die suchen was, aber das ist nicht euer Problem. Lasst in Zukunft solche Mätzchen wie am Westtor. Wir haben einen wirklich großen Monsterschleim in Stellung gebracht, was das Thema von selbst erledigen wird. Und jetzt geht schlafen, Bürger, die Schildwacht und Kanalwacht haben alles im Griff. Und sollten wir euch dort unten noch mal herumlungern sehen, dann könnt ihr mal die Pfennigfeste von innen ansehen. Und jetzt raus!“

Na so was auch! Wir werden unfreundlich auf die Straße gesetzt und die Tür knallt eine Haaresbreite vor meinem Stupsnäschen ins Schloss. Kann ja wohl nicht sein. Nun gut, mit denen sind wir fertig. Aber was nun? Wir bekommen von Serenius mitgeteilt, dass der Händler mit dem Namen Graldor sich am alten Bruch aufhält. Die Priesterin im Ibrandulschrein müsste wissen, wo er genau zu finden ist. Nun gut, dass werden wir wohl morgen tun. Rechtschaffen müde wanke ich nach Hause, blicke mich vorsichtig um, ob mir noch Schatten oder Rylkarschwärme auflauern und falle dann mit griffbereiten Waffen ins Bett. Das war ein langer und blutiger Tag gewesen. Langweilig ist mein Leben zurzeit wirklich nicht. Eher das Gegenteil.

Gespielt am 22.03.2008
Spielleiter: Stefan
SC: Dolon (Kleriker 5), Kaira ( Schurke 4/ Seher 1/ Unseen Seer 1), Lia (Waldläufer 2/Kriegsmager 3), Ryan (Kleriker 5), Xana (Hexenmeister 5)
Schrein des Ruhmes:
Erfahrungspunkte:  1430 für Stufe 6, 1640 für Stufe 5,
Überwundene Gegner
3 Schwärme
8 Rylkar Ratten
1 brennende Ratte

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Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 25. Juni 2008, 10:14:58
Kapitel 5
Wer zu früh kommt, den bestraft das Leben!

24. Eleasias Das Jahr der Visionen 731 TZ Chondathan

Mein kleiner Schatz ist etwas säuerlich, als ich sie im Kindergarten besuche. Hat ihr gar nicht gefallen, hier übernachten zu müssen. Aber für ihre eigene Sicherheit ist mir das lieber. Inzwischen habe den Zauber auswendig gelernt, der meine Waffe magisch werden lässt. Ich hoffe, dass ich bald in der Lage sein werde, eine richtige magische Waffe zu führen. In letzter Zeit sah es ja nicht gerade rosig aus, was wir an Beute gemacht haben. Eine Nullnummer nach der anderen. Kein Wunder, dass ich langsam aber sicher pleite gehe. Verdammnis!

Ich muntere Mili etwas auf und lasse mich von Glücksbote Ryan von den gestrigen Schwächungen endgültig heilen. Da fühle ich mich doch gleich wieder wohler. Nach und nach trudeln alle ein, bis auf Dolon, der sich entschuldigen lässt, da er eine Söldnerkompanie nach Norden begleiten muss. Na prima. Dann müssen die Wagemutigen wohl auf ihren stärksten Kämpfer verzichten. Wir besprechen eine grobe Strategie und machen uns dann gemeinsam auf zum alten Bruch. Es ist ein schöner sonniger Tag und Xana plappert die ganze Zeit über Serenius, ihre Planung für Serenius Geburtstagsfeier und für die Hochzeit. So was will gut durchdacht sein. Schließlich erreichen wir den kleinen Ibrandulschrein. Eine alte Priesterin kniet vor dem Altar und nimmt uns erst wahr, als ich mich leise räuspere.

Sie begrüßt uns freundlich und wir kommen nach ein paar Floskeln zum Kern unseres Anliegens. Sie kennt in der Tat den Händler Graldor, bei dem es sich um einen Dunkelzwerg handelt, der seine Privatsphäre liebt. Normalerweise tritt er an seine Kunden heran und nicht umgekehrt. Aber nach etwas hin und her und den obligatorischen Warnungen vorsichtig zu sein, beschreibt sie den Weg zu seinem Stollen.

Es ist nicht weit von hier, aber der Aufstieg ist steil und doch etwas anstrengend. Schließlich stehen wir vor dem Stolleneingang und spähen hinein. Kein Wächter zu sehen. Wir überdenken noch einmal unsere Strategie und beschließen, den Dunkelzwerg direkt auf das Problem mit den Rylkar und der Harydan anzusprechen. Ich finde kurz hinter dem Eingang eine Alarmfalle, die wir bewusst auslösen und uns rufend weiter in den Stollen hinein bewegen. Ich belege mein Amulett mit einem Lichtzauber und wir können so gut sehen. Nach etwa sechzig Schritt hören wir komische Geräusche aus einem anderen Stollen, der hier hinein führt. Auch sehen wir direkt vor uns, wie der Stollen sich in einen Raum weitet und zwei unbewegliche gerüstete Zwerge ein steinernes Portal bewachen.

Die komischen Geräusche hören auf und stampfende Schritte kommen auf uns zu. Ein paar Herzschläge später zwängt sich ein riesiges Wesen aus dem Stollen. Es ist etwa drei Schritt hoch, hat einen flachen Kopf mit vier Augen und ein mit mandibelartigen Zangen bewehrtes Maul. Sein Körperbau ist grob humanoid. Ich habe von diesen Viechern schon gehört, das muss ein Erdkoloss sein. Finsternis!

„Wir möchten Graldor in einer wichtigen Angelegenheit sprechen“, sage ich und zeige meine leeren Hände. Das Ding mustert mich aus vier Augen, sagt etwas in einer Sprache, die ich nicht kenne und dreht sich einfach um und geht zurück in den Stollen. Einen kurzen Moment hören wir eine Stimme in den Raum schallen.

„Ihr wollt also reden? Nun gut, Schwört bei den heiligen Gesetzen der Gastfreundschaft, dass ihr keinen Kampf wollt.“ Das tun wir dann auch und das ist ja auch die Wahrheit. Rumpelnd geht die Tür auf und eine gedrungene Gestalt in einer dunklen Rüstung marschiert heraus. Ein schwarzer Bart quillt aus dem Helm heraus und eigentlich ist kaum was von dem Träger zu erkennen. „Ich bin Meister Graldor, was führt euch her?“

„Nun, um ohne Umschweife zum Punkt zu kommen, wir wissen, dass ihr eine Harydan in euren Besitzt habt und wollten fragen, ob ihr sie uns geben könntet.“
„Warum sollte ich so etwas Dummes tun?“
„Nun, die Harydan ist die Anführerin eines Rylkarschwarmes, der die Stadt hier bedroht. Es könnte viele Tote und Verletzte unter den Bürgern der Stadt geben, wenn die Rylkar nicht das bekommen, was sie wollen.“
„Aha, diese Viecher sind ja richtig stur. Dabei habe ich doch so gut meine Spuren verwischt. Nun ja, die wollen wohl ihre zweite Königin zurück haben. Wenn ihr zwanzigtausend Goldmünzen bezahlt, könnt ihr sie haben.“
„Zwanzigtausend?“, keuche ich überrascht.
„In der Tat. Andere Leute sind bereit, diese Summe zu bezahlen. Aber wenn ihr sofort bezahlt, könnte ich sie auch euch verkaufen. Um die Stadt zu retten.“ Das letzte klingt nicht sehr aufrichtig.
„Nun, wir haben leider keine zwanzigtausend Goldmünzen.“
„Damit ist dann das Gespräch beendet.“
„Wartet noch, was sind das für Gestalten.“ Glücksbote Ryan zeigt auf die Statuen, die sich inzwischen links und rechts neben Graldor aufgebaut haben. Es scheint sich um Dunkelzwerge zu handeln, aber da sie große Löcher im Schädel haben, können sie nicht mehr Leben.
„Das sind Laduguers Kinder. Sie haben im Leben gut gedient, nun dürfen sie im Namen Laduguers weiter arbeiten.“
„Laduguer?“
„Laduguer ist meine Schutzgottheit, die mich lehrte, dass das Leben aus harter Arbeit besteht und nur der Tüchtige es verdient, zu leben.“

24. Eleasias Das Jahr der Visionen 731 TZ Chondathan

Aha! Wir verabschieden uns und ich versuche noch einen Blick in den Bereich zu erhaschen, wohin der Zwerg wieder verschwindet. Dahinter ist ein Raum zu sehen, von dem drei weitere Türen abzugehen scheinen. Vorsichtig ziehen wir uns zurück und erst als wir draußen sind, atmen wir wieder auf.

Auf dem Rückweg zur Stadt gehen wir unsere Optionen durch. Letztendlich bleibt uns wohl nichts anderes übrig, als dieses Problem gewaltsam zu lösen. Der Erdkoloss macht mir am meisten Sorgen, da ich schlimme Geschichten über sie gehört habe. Aber es wäre interessant zu wissen, ob diese Geschichten überhaupt stimmen. Da werde ich wohl in der Bibliothek der Ungesehenen Seher nachschauen müssen. Gut vorbereitet werden wir wohl den Kampf überstehen, aber was dann? Wie verständigen wir uns mit der Harydan und wie stellen wir sicher, dass sie und ihr Volk sich dann verziehen?

Als erster Schritt müssen wir da verhandeln. Und da fangen schon die Probleme an. Xana merkt an, dass es so genannte Sprachperlen gibt, und ich meine, da gibt es auch einen Zauber, der es einen erlaubt, mit fremder Sprache reden zu können. Eine Schriftrolle würde ich auf alle Fälle im Notfall besorgen können. Aber so ne Perle wäre natürlich praktischer. Kann man mehrmals verwenden, im Gegensatz zu einer Rolle. Also trennen wir uns, um etwas nachzuforschen und nach Sprachperlen für die Sprache des Unterreichs zu forschen. Wir machen aus, dass wir uns etwa zur fünften Stunde beim Brunnenhaus treffen werden.

Ich schlage den Weg ins Adelsviertel ein und komme ungesehen an den Wachen vorbei. Eine gute Übung. In der Bibliothek der Ungesehenen Seher finde ich in der Tat einiges über diese Erdkolosse. Sie stammen ursprünglich aus der Ebene der Erde, sind aber inzwischen auch auf der normalen Ebene heimisch geworden. Oft werden sie von finsteren Völkern versklavt und zu schweren Erdarbeiten oder für Kämpfe eingesetzt. Ihre Haut gilt als sehr hart. Sie sind sehr kräftig und können einem ziemlich wehtun. Als ob das nicht schon reichen würde, können sie einen wie die kleinen Rylkarschwärme in Verwirrung stürzen. Und das für einen recht langen Zeitraum. Das ist nicht gut. Über Dunkelzwerge erfahre ich kaum was, leben im Unterreich, sind mit den anderen Zwergen verfeindet, mehr ist da nicht heraus zu finden. Bei der Gelegenheit lese ich auch noch mal alles über Schatten nach, wenn sie denn was darüber da hätten. Finsternis!

Aber sie hätten eine Sprachperle auf Lager, die ich für nette 600 Goldmünzen kaufen könnte. Glück gehabt! So gehe ich um einiges Wissen reicher erstmal zum Tymora Schrein und halte ein inniges Gebet an die Göttin und bitte sie, meinen kleinen Schatz vor bösen Einflüssen zu schützen. Mili ist doch noch so klein! Mili ist gar nicht erfreut, als ich ihr eröffne, dass sie noch eine weitere Nacht bei Tante Thalia im Tempel verbringen muss. Sie fängt an zu weinen. Ich tröste sie so gut ich kann und versuche ihr zu erklären, warum sie heute nicht nach Hause kann. Neben dem Schatten wären da noch gewisse Rylkar, die jederzeit auftauchen könnten. Ne, solange nicht wenigstens das Rylkar Problem vom Tisch ist, bleibt sie besser mal hier.

Im Brunnenhaus stellt sich heraus, dass die anderen mehr oder weniger erfolglos waren. Lia und Xana haben getrennt alle einschlägigen Läden der Stadt durchsucht und nur festgestellt, dass jeweils eine andere Frau ebenfalls danach sucht. Glücksbote Ryan hat sich etwas über Laduguer kundig gemacht. Die untoten Zwerge scheinen wohl nichts weiter als Zombies zu sein. Aufgrund dieser Informationen entwerfen wir einen Plan, wie wir am besten vorgehen und sprechen ab, welche Zauber da wohl am Nützlichsten sein werden. Lia erklärt sich bereit, die Perle für sechshundert Goldmünzen zu kaufen. Das ging ja recht flott. Zurück im Tymoraschrein singe ich meine immer noch eingeschnappte Miliandra in den Schlaf. Träum was Süßes!

Dann geht es zurück zum Adelsviertel und meiner Gilde. Ich lege die sechshundert Goldmünzen auf den Tisch und bekomme die Sprachperle. Dann eile ich wieder nach Hause. Meine Wohnung erscheint mir so leer ohne meine Tochter. Rylkar oder Schatten lassen sich wieder mal nicht blicken. Nun gut, auf die Rylkar kann ich verzichten, aber Herrn Fröhlich hätte ich mir doch zu gerne vorgeknöpft. So ein verdammter Schatten! Wenn ich den erwische, kann der vielleicht mal was erleben! Da hat er sich an das falsche kleine Mädchen herangemacht. In mir ist eine Wut, ich könnte platzen! Mit finsteren Gedanken bette ich mich schließlich zur Ruhe.

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Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 02. Juli 2008, 11:14:22
25. Eleasias Das Jahr der Visionen 731 TZ Chondathan

Diese Nacht verläuft ruhig, weder Rylkar noch Schatten suchen mich heim. Die Wohnung ist so still ohne meinen kleinen Wirbelwind, der seine kleine Ente hinter sich herziehend durch die Zimmer läuft. Hoffentlich beenden wir heute das Rylkarproblem. Ich präge mir die notwendigen Zauber ein und laufe dann zum Tymoratempel. Ich muntere meinen Spatz etwas auf, indem ich mit ihr was Feines in einer Taverne frühstücke. Glücksbote Ryan sieht gar nicht glücklich aus.

„Meine Tempelvorsteherin hatte eine Vision. Mir droht Gefahr von einem blauen Ritter. Sagt euch das etwas?“
„Blauer Ritter? Ich habe mal die Ballade vom Blauen Ritter gehört, mein Mann hat sie öfters vorgetragen. Aber dieser blaue Ritter ist schon seit Jahrhunderten tot. Einige Söldnerkompanien tragen blaue Wappenröcke, aber schätze mal, die haben damit nichts zu tun.“

Auch die anderen können mit einem blauen Ritter nichts anfangen. Ich verabschiede mich von meiner Kleinen und drücke sie ganz fest an mich. Hoffentlich sieht sie mich heute nicht zu letzten Mal. Wir sprechen auf dem Hinweg mehrmals durch, wie wir uns verhalten werden. Hoffentlich geht alles gut. Dieser Erdkoloss macht mir Angst! Vor dem Höhleneingang spreche ich ein inniges Gebet an Tymora, küsse mein heiliges Symbol und führe es an Stirn und Herz. So schleichen wir uns im Licht von Ryans heiligen Symbol in den Schacht. Ich deaktiviere die Alarmfalle, indem ich mit einem metallenen Stäbchen etwas an der Seite des Bereichs kratze und so die Magie harmlos abfließen lasse. Wir dringen leise weiter vor, bis wir etwa dreißig Schritt vom Erdkoloss entfernt sind. Dann rattert Ryan mehrere Zauber herunter, darunter auch einen der mich zäher und stärker macht. Ich sorge dafür, dass ich mich mit einem Schild schütze und meine Waffe magisch wird. Das sollte reichen.

Leise arbeiten wir uns nun weiter bis zur Abzweigung vor. Ich wedle noch mit dem kleinen Puppenumhang herum und spreche leise die Formel „Geschütz ich bin“. Leider scheint das der Erdkoloss zu hören, denn die Grabgeräusche hören auf. „Angriff!“ Mit fliegenden Fingern lege ich einen Pfeil auf und laufe ein paar Schritt in den Stollen hinein. Mächtig ragt der Koloss vor mir auf. Ich suche mir einen Punkt zwischen zwei der Panzerplatten aus, ziele gut und treffe perfekt. Der Pfeil verschwindet fast bis zur Fiederung in der Wunde. Das tut dem Koloss sichtlich weh. Lia bewegt sich an meine Seite und feuert ebenfalls erfolgreich einen Pfeil ab.

„Tymora! Lächle diesen tapferen Recken!“ Ein wahres Glücksgefühl durchfließt mich. „Beeilt euch!“, ruft Xana und meine Muskeln zucken vor Bewegungsdrang. Dann kommt der Erdkoloss auf mich zugewalzt. Riesig ragt er über mich auf und holt mit einer seiner langen Pranken aus. Verzweifelt reiße ich mein Schild hoch, aber der Aufprall fährt mir durch Mark und Bein. Na warte! Irgendetwas tastet nach meinem Geist, aber ich bin viel zu wütend, als dass mich so was aufhalten könnte. Ich husche zwischen seinen dicken Beine hindurch, komme hinter ihm hoch, lasse den Bogen fallen und reiße mein Rapier heraus, um es ihm von hinten in eine Spalte seiner Rüstung zu drücken. Wütend brüllt er auf. Lia geht zwei Schritte zurück und schießt einen weiteren Pfeil ab. Glücksbote Ryan rückt nach vorne und haut dem Koloss seinen Morgenstern auf das Knie. Xana eilt herbei und feuert zwei Feuerstrahlen auf das Wesen aus der Erdebene ab. Qualmend bricht er zusammen. Das war es dann wohl! Sieg für die Wagemutigen!

Derweil walzen die beiden Wächterzombies auf uns zu. Ryan reißt sein heiliges Symbol hoch. „Im Namen Tymoras! Zurück in eure Gräber!“ Gleißendes Licht schießt aus seinem Symbol und beide Zwerge drehen sich um. Der Rest ist Routine. Lia und Xana beharken die Zombies mit ihren Zaubern, bis diese nun endgültig tot zusammen brechen. War ja jetzt gar nicht so schwer. Allerdings lässt sich Graldor der Dunkelzwerg immer noch nicht blicken. Also müssen wir wohl rein kommen. Es dauert eine Weile, bis das gut getarnte Schlüsselloch entdeckt ist.

Natürlich ist eine Falle dran gekoppelt und wie üblich löse ich diese zwergische Qualitätsarbeit auch gleich mal aus. Aber ich rutsch weg und der Blitzstrahl erwischt mich voll. Ich kann von Glück reden, dass nur ich durchgeschüttelt werde. Mit einem „Alles wird gut!“ heile ich mich selbst, als Ryan herum lamentiert, dass ihm bald die Zauber ausgehen, weil er mich mal ausnahmsweise gebufft hat. Der Kerl hat vielleicht manchmal Probleme.

25. Eleasias Das Jahr der Visionen 731 TZ Chondathan

Aber wenigstens kriege ich nun das Schloss nach einer halben Ewigkeit des Rumfummelns auf und wir haben den kleinen Flur vor uns. Aus der Decke ragen einige Dutzend Speerspitzen und in einer Wandnische laufen Ketten entlang. Ich kann einige Trittplatten ausmachen, die wohl diese offensichtliche Falle auslösen. Ich wende mich als erstes der Türe gegenüber zu. Da wird es wohl weitergehen. Die anderen folgen mir vorsichtig. Ich deaktiviere die am Schlüsselloch befindliche Falle und knacke dann das Schloss. Aber ich muss irgendetwas übersehen haben, denn die Tür verriegelt wieder und der Mechanismus setzt sich in Gang. Finsternis!

Von oben sausen nun die Speere auf uns herab und werden wieder hochgezogen. Ich werde nur einmal getroffen, aber den anderen gelingt es nicht so gut, den Speeren auszuweichen. Aber mit meinem zweiten Versuch stoppe ich die Falle und die Tür öffnet sich endlich ganz. Hier befindet sich ein spartanisch eingerichteter Raum mit einem Bett, vier hölzernen Truhen, zwei stählernen Truhen und ein Arbeitstisch, auf dem Werkzeug zur Edelsteinbearbeitung, einige Edelsteine und Bücher über Edelsteinbearbeitung liegen. Die zwölf Edelsteine schätze ich mal auf einem Gesamtwert von etwa vierhundert Goldmünzen. Das ist schon mal ein guter Anfang.

Also wende ich mich der nächsten Kiste zu. Natürlich ist die mit einer Falle gesichert, die ich beim Entschärfen auch auslöse. Aua! Da ist was Giftiges an der Klinge dran gewesen, denn ich fühle mich gleich danach viel anfälliger als vorher. Ich finde sechs Tränke mit einer Beschriftung, die Heilung bedeuten könnte, bin mir aber nicht wirklich sicher. Die nächste Kiste ist wieder mit einer Falle gesichert, aber die kann ich gerade noch rechtzeitig entschärfen. Allerdings enthält sie nur etwas Zeug zum Waffenpflegen. Aber so leicht täuscht man mich nicht. Und tatsächlich finde ich einen Doppelten Boden und zweihundert Goldene Freunde wandern in meinen Beutel. Die restlichen Kisten sind nur wenig gesichert und enthalten nichts wirklich Wertvolles.

Als nächste nehme ich mir die linke Türe vor. Aber vorher schlagen wir die Speere von der Decke. Denn ich löse gleich wieder die Falle beim Entschärfen aus. Verdammt! Aber schließlich klappt es doch und dahinter befindet sich ein kleiner Schrein für Laduguer. Links und rechts befinden sich je drei leere Alkoven, am Ende ein Sockel mit der Statue des Gottes, davor ein mit einem Schloss verschlossenes im Boden eingelassenes Gitter. Da ich mit Schreinen böser Zwergengötter ja schon einige höchst schlechte Erfahrungen gemacht habe, lasse ich von weiteren Untersuchungen erstmal ab.

Dann bleibt nur noch eine Türe übrig, die ich schließlich auch geöffnet bekomme. Eine Treppe führt nach unten. Das Rauschen von Wasser ist zu hören. Ich untersuche Stufe für Stufe, kann aber keine weiteren Fallen entdecken. Die Treppe mündet in einem recht großen natürlichen Raum, durch den ein kleiner Fluss mit hoher Geschwindigkeit rauscht. Es gibt sogar eine kleine Insel, auf der ebenfalls eine Statue von Laduguer vor vier steinernen Kästen aufragt. Verbunden ist sie mit einer etwa einen Schritt breiten Brücke. Am Ufer schwebt ein blauer Kristall, aus dem ein Strahl auf die größte Ratte schießt, die ich je gesehen habe. Sie ist etwa um die vier Schritt lang und überragt mich um einiges. Ihre Augen sind ausgekratzt worden und sie verharrt vollständig bewegungslos wie in Stasis.

Und Graldor befindet sich ebenfalls hier. Er ist in seiner schwarzen Rüstung gehüllt und mustert uns grimmig. „Sieht so aus, als ob ich eine bessere Falle bräuchte, was das wieder kostet.“
„Gibt es eine Möglichkeit, dass du uns die Harydan freiwillig zur Rettung unschuldigen Leben gibst?“, fragt der Glücksbote, ganz Diplomat, ein letztes mal.
„Der Preis ist immer noch zwanzigtausend Goldschwerter. Hat sich seit letztem Mal nicht geändert.“
„Dann muss es wohl mit Gewalt sein.“
„Laduguer schützt die Arbeitsamen!“
„Und Tymora lächelt denen, welche was riskieren.“
„Glück bringt euch nicht weiter, lasst mich mit eurer schwächlichen Göttin in Frieden und sterbt durch meine Axt. Ehrlicher Stahl!“
„Ehrlicher Stahl!“

Aber der Herr Dunkelzwerg denkt nicht daran, wirklich fair zu spielen, denn auf einmal wird er so groß wie ein Riese! Da kriege ich große Augen. Ich trete näher heran und lege einen Pfeil auf meinen Bogen. Ich visiere einen schwachen Punkt in seiner Rüstung an, wo ich empfindliche Organe vermute. Wieder schlägt mein Pfeil mit überirdischer Präzision ein. Die Dame lächelt tatsächlich den Wagemutigen!

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Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 07. Juli 2008, 10:35:19
25. Eleasias Das Jahr der Visionen 731 TZ Chondathan

„Beieilt euch!“, ruft Xana und wieder fühle ich mich so hibbelig.
„Möge Tymora uns alle vor diesem hässlichen, dunklen Zwergengott beschützen!“ ruft Glücksbote Ryan. Stumm schießt Lia drei Pfeile auf den riesigen Zwerg ab, der nun mit einem wütenden Brüllen mit seiner mächtigen Axt haut. Aua! Ich taumle schwer getroffen zurück und hauche mit letzter Kraft „Alles wird gut.“ Heilende Magie durchfährt mich. Ryan stürmt heran und haut seinen Morgenstern dem Riesenzwerg auf den Fuß. Das erweckt den Zorn von Graldor und er schlägt mit seinem Schild nach Ryan und versucht ihm umzuwerfen. Dabei rutscht der Zwerg beinahe aus und kann sich erst im letzten Moment fangen, aber der nächste Stoss fegt Ryan von den Beinen. Dann bekommt er noch die Axt des riesengroßen Zwerges zu schmecken. Das tat ihm sichtlich weh.

Lia schießt weiter Pfeile auf den Zwergen und verwandelt ihn in ein Nadelkissen. Xana läuft vor und brät ihm zwei feurige Strahlen über. Ich umkreise ihn und esse den magischen Keks, den ich einst auf dem Schiff der Tieflinge gefunden habe. Ich fühle mich nun soweit gestärkt es mit dem Zwerg wieder auf zunehmen. „Schwächliches Mädchen, ich zerhaue dich in kleine Stücke und werfe dich den Ratten zum Fraß vor!“ Damit stürmt er auf Xana zu und gibt ihr seine Axt zu schmecken. Blutüberströmt wankt sie nach hinten und schießt zwei weitere feurige Strahlen auf ihn ab. Er schreit ein weiteres mal gepeinigt auf und geht dann zu Boden. Ryan rappelt sich auf und humpelt auf Xana zu. Ich setze mich erstmal auf meinen Hosenboden und versuche mich zu sammeln. Das Töten von Wesen, deren Namen man kennt, ist gleich eine Spur härter.

Es dauert einige Zeit, bis ich helfen kann, dem inzwischen wieder geschrumpften Zwerg die wertvolle Ritterrüstung abzunehmen. Wir finden bei ihm drei weitere Tränke, ein Schlüsselbund, einen blauen Kristall und zweihundert Goldschwerter. Ich bin dafür, dass wir ihn auf der Insel bestatten, zwei der steinernen Särge sind noch leer. Es ist ein Akt, den schweren Körper über die schmale Brücke zu balancieren. Aber schließlich betten Lia und ich den Körper in den Sarg. Ryan bleibt auf dem sicheren Ufer und hält eine schmähliche Grabrede, die Dolons missfallen sicherlich erregt hätte, mein Missfallen hat sie auf alle Fälle. Sicherlich war Meister Graldor kein nettes Wesen und hätte ohne mit der Wimper zu zucken die Stadt in einem Konflikt mit den Rylkarratten allein gelassen, aber er hatte eben eine andere Art, die Dinge zu sehen. Also spreche ich schließlich ein Gebet für ihn und bitte Laduguer seinen treuen Anhänger in sein Reich aufzunehmen. „Ruhe in Frieden, Meister Graldor!“

Der kleine blaue Kristall, welchen der Zwerg um seinen Hals gebunden hatte, ist das genaue Abbild des großen. Es liegt auf der Hand, dass man damit wohl etwas aktivieren oder deaktivieren kann. Wir sprechen noch mal unsere Verhandlungsstrategie durch und Glücksbote Ryan hält sich für Diplomat genug, um die Verhandlungen zu übernehmen. Also überreiche ich ihm die Perle und erkläre ihm, wie sie funktioniert. Er nimmt sie also in den Mund und kann dann auf einmal mit dieser abgehackten Sprache reden. Nun gut. Wir verteilen uns und ich deaktiviere das Schutzfeld. Die Harydan macht sofort einen wütenden Eindruck.

Ryan kann sie soweit beruhigen, dass sie uns nicht sofort anfällt. Aber wie die stinkt! Ich weiche so weit wie möglich zurück und habe Mühe, mich nicht zu übergeben. Dem Glücksboten gelingt es nicht, die riesige Ratte zu irgendwelchen Garantien zu bewegen, dass sie wirklich mit ihrem Volk ins Unterreich abhaut. Es kommt beinahe zum Kampf, als die Ratte sofort von hier wegwill, aber den Weg als versperrt bezeichnet. Sie muss den Fluss meinen, also suchen ich nach etwas, was einen Mechanismus aktivieren könnte, welcher den Fluss abriegelt. Nach etwa hundert Herzschlägen finde ich einen gut versteckten Hebel und betätige ihn. Durch die Mauern kann ich hören, wie eine gewaltige Mechanik in Bewegung kommt. Der Fluss verwandelt sich zuerst in einen Bach, dann in ein Rinnsaal, bis auch dieses abfließt.

Die riesige Ratte quietscht erfreut auf und watschelt in den nun freien Durchgang. Schnell ist sie wirklich nicht. Ein hässliches Ding. Schließlich verschwindet sie im Höhlenbett des unterirdischen Flusses aus unserem Blickwinkel. „Wie wäre es, wenn wir den Tunnel fluten und die Harydan ertränken?“, fragt Lia mit einem seltsamen Glanz in den Augen. Ich mustere die Frau, die ich für eine Elfe halte, auch wenn sie scheinbar wie ein Mensch aussieht. Unwillkürlich wandert meine Hand zum Griff meines Rapiers.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 09. Juli 2008, 19:23:35
25. Eleasias Das Jahr der Visionen 731 TZ Chondathan

Entweder will diese Frau Chondathan in einen sinnlosen Konflikt mit den Rylkar treiben oder sie ist einfach zu dumm, um die Tragweite des Todes der Harydan zu begreifen. Man darf nicht vergessen, dass sie eine mutmaßliche elfische Agentin ist. Vor tausend Jahren hat ihre Rasse die Heimat meines Volkes zerstört, wenn auch der vorangegangene Krieg sicherlich von menschlicher Seite forciert worden war. Obwohl, wer weiß das schon so genau. Nichtsdestotrotz kann ihr Volk bei einem Konflikt von Menschen und Rylkar nur gewinnen, da es sich ja aus ihrer Sicht bei jedem Toten um einen Feind handelt.

„Dir ist schon klar, dass uns dies nicht weiterbringt“, hinterfrage ich ihren Vorschlag.
„Wir können nun mal nicht sicher sein, dass sie wirklich abzieht“, antwortet Lia unbekümmert.
„Nein, das können wir nicht, aber wenn wir sie jetzt töten, werden wir es nie herausfinden. Ihr Tod würde den Konflikt auf alle Fälle weiter verschärfen. Und ich habe keine Lust, ewig gegen Rylkar zu kämpfen, besonders da sie uns mit jedem Treffer schwächen.“
„Na gut, dann ertränke sie halt nicht.“ Lia macht tatsächlich einen leicht eingeschnappten Eindruck. So wie es aussieht sind nicht alle Elfen intelligent, oder sie ist eine verdammt gute Schauspielerin. Ich beschließe, sie im Auge zu behalten und mich moralisch darauf vorzubereiten, sie im Notfall töten zu müssen, um größeres Übel für Land, Stadt und Menschen zu verhindern.

Wir ziehen uns nach oben zurück und machen es uns so gut wie möglich oben im Wohnraum bequem. Dort stelle ich fest, dass ein Teil unserer Tränke verdorben ist. Wahrscheinlich die Ausstrahlung der Harydan. Verdammtes Mistvieh!

Nachdem wir etwa zwei Stunden gewartet haben, gehen wir wieder runter und öffnen den Fluss. So, dass wäre erledigt. Ich schlage vor, dieses Versteck nicht öffentlich zu machen, sondern zu behalten. Wer weiß, vielleicht müssen wir mal für einige Zeit untertauchen, da wäre hier ein guter Ort dafür. Relativ nah an der Stadt und man kann hier notfalls noch ins Unterreich fliehen. Dumm nur, dass dieser Ort vermutlich auch anderen Dunkelzwergen bekannt sein könnte.

Zurück in der Stadt waschen wir uns erstmal am ersten Brunnen, der Gestank der Harydan war wirklich bestialisch. Nachher werden wir mal wieder ein Badehaus aufsuchen müssen. So langsam lohnt es sich, über eine Mitgliedschaft in einem nachzudenken, um die Preise etwas zu senken. Auf dem Weg zu einem dieser Badehäuser kommen wir an einem Ausrufer vorbei.

„Hört ihr Leute, lasst euch sagen, gestern haben Riesenratten ein Lager der Gemeinschaft der Fünf geplündert und einen großen Sachschaden verursacht. Höret, die Gemeinschaft der Fünf bietet jedem, der das Rattenproblem der Stadt beweisbar löst, eine Belohnung von fünfhundert Goldmünzen.“

„Neeeeinn!“, kreische ich. Verdammt noch mal! Wir haben das Problem gelöst und wir können es nicht beweisen. Das wären jetzt 125 Goldschwerter für mich gewesen. Verdammnis! Nun gut, gehen wir erst mal nachschauen, ob die Rylkar überhaupt wirklich abziehen. Wir klettern runter und informieren Sagrell über die neusten Entwicklungen. Und er berichtet uns, dass sich die Ratten gesammelt hätten, um den riesigen Schleim der menschlichen Kanalwächter anzugreifen, sich aber dann auf einmal sich zurück gezogen hätten. Im Moment kann er keinen einzigen Rylkar mehr ausmachen. Das sind gute Neuigkeiten. Aber die städtischen Kanalwächter werden das alles als ihren Erfolg verkaufen. Ja, der Dienst in der Kavernenwacht ist wirklich unbesungen und unbezahlt. Das war jetzt wieder mal ne richtige Nullnummer. OK, bis auf die Sachen vom Zwerg.

Wir gehen nun endgültig ins nächste Badehaus, lassen unsere Kleidung gleich mal wieder mitwaschen und lassen uns verwöhnen. Das haben wir uns wirklich verdient. Da wir uns in einem kleinen Nebenbecken räkeln und keine Fremden in Hörweite sind, bereden wir unser weiteres Vorgehen. Das Rattenproblem hat sich wohl erledigt. Aber wir haben ja immer noch das Problem mit der grünen Kugel. Die Frage ist, versuchen wir uns als Schildwächter? Habe ich anfangs das noch als recht praktikabel empfunden, so erscheint es mir inzwischen unmöglich, die Schatzkammer zu betreten, ohne eindeutige Spuren zu hinterlassen. Und bei so einer schwerwiegenden Sache werden dann auch alle verhört werden, die zu dem Zeitpunkt anwesend waren. Da es einfach zu viele magische Möglichkeiten gibt, die Wahrheit herauszufinden, ist es einfach nicht ratsam, es als Schildwächter zu versuchen. Ganz abgesehen von einigen anderen Problemen.

Da bleibt dann nur der Weg von unten durch die Kanalisation. Und das bedeutet, dass wir nach Westtor müssen, um seinen Bruder Felix zu befragen, da wir allen Hinweisen zum Meisterdieb Racardo in dieser Stadt nachgegangen sind. Verdammnis! Das bedeutet, dass ich mein kleines Töchterlein für mindestens einen Zehntag alleine lassen muss, wahrscheinlich noch länger. Allein der Gedanke zerreißt mir das Herz, aber ich sehe keine andere Möglichkeit. Dann ist es wohl beschlossen, wir fahren nach Westtor.

Danach hole ich meine Kleine vom Kindergarten ab, was sie sehr freut, als ich mit ihr nach Hause gehe. Die Rylkar sind kein Problem mehr. Nur noch der Schatten. Ich schärfe Mili ein, mich sofort zu informieren, wenn Herr Fröhlich wieder auftaucht und spiele dann etwas mit ihr, bevor ich mit ihr einige Geschäfte abklappere, um die Edelsteine und die Axt zu verkaufen. Glücksbote Ryan bekommt die Ritterrüstung, die er für sich umbauen lässt. Am Ende erhält jeder noch 250 Goldschwerter. Wenigstens das hat sich noch gelohnt.

Gespielt am 23.03.2008
Spielleiter: Stefan
SC:, Kaira ( Schurke 4/ Seher 1/ Unseen Seer 1), Lia (Waldläufer 2/Kriegsmager 3), Ryan (Kleriker 5), Xana (Hexenmeister 5/ Unbändige Magierin 1)
Schrein des Ruhmes:
Erfahrungspunkte:  1260 für Stufe 6, 1460 für Stufe 5, Kaira 75, Ryan 50, Xana 75
Überwundene Gegner
2 Zwergenzombies
1 Dunkelzwerg
1 Erdkoloss
Errungene Schätze:
1 Ritterrüstung
12 Edelsteine im Wert von 400 GM
400 Goldmünzen
5 Mittlere Heiltränke
1 Streitaxt im Wert von 200 GM
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 11. Juli 2008, 16:18:25
Kapitel 6
Großer Ärger in Westtor


25. Eleasias Das Jahr der Visionen 731 TZ Chondathan

Dann gehe ich mit Mili ins Adelsviertel. Es dauert eine Weile, bis ich mit der Kleinen auf dem Arm durchschlüpfen kann. Ich finde meine Mentorin Alana unten bei den verstaubten Büchern. Ich stelle Mili in einer Ecke ab, wo sie mit ihrer Puppe spielen kann, was sie auch tut. Braves Mädchen. Leise erzähle ich Alana, dass ich nach Westtor reisen muss und dass sich so lange jemand um mein liebes Töchterlein kümmern muss. Alana meint, Westtor wäre eine sehr gefährliche Stadt. Vier Brüder waren erst letztens auf einer geheimen Mission in der Stadt und sind dabei umgekommen. Da muss ich schwer schlucken. Irgendjemand scheint dort etwas gegen diese Gilde zu haben. Verdammnis! Und sie gibt mir einen wichtigen Rat mit, in dieser Stadt darf man keine Schwäche zeigen. Niemals.

Aber grundsätzlich wäre es wohl möglich, ich soll aber beim Hausherrn persönlich vorstellig werden. Nun gut, also nehme ich Mili an die Hand und führe sie durch das Haus. Sie schaut sich etwas verschüchtert um, die vielen fremden Leute machen ihr wohl etwas Angst. Graf Ignus Voland finde ich in seinem Arbeitsraum, er spricht gerade mit einem der Vorsteher der Gilde. Ich trage mein Anliegen vor und bringe Mili dazu, sich höflich vorzustellen und zu knicksen. Liebes Mädchen. Danach drängt sie sich aber wieder an mich und späht vorsichtig hinter mir hervor. Der Graf ist einverstanden und weist einen Diener an, mir ein Zimmer zu zeigen. Ganz oben befinden sich viele kleine Gästezimmer, die ohne großen Luxus, aber mit solider Qualität eingerichtet sind. In dem Zimmer versuche ich Mili zu erklären, dass ich sie bald für ein paar Tage verlassen muss und sie alleine dableiben muss. Da fängt sie an zu weinen und ich habe große Probleme, sie wieder zu beruhigen. Oh je.

Mir bricht es ja auch das Herz! Och Mili, hab dich doch so lieb! Da muss ich auch weinen. Nach einer gewissen Zeit beruhigen wir uns wieder, aber wirklich aufmuntern kann ich sie nicht. Nachdem ich mich wieder richtig gefangen habe, gehe ich zurück in die untere Bibliothek und wälze Werke über Westtor, während mein Kind zu meinen Füßen spielt. Westtor hat eine äußerst finstere Vergangenheit, da die Stadt aus irgendeinem Grund äußerst dunkle Herrscher anzieht. Von großen bösen Drachen, über Vampire und Lamias bis hin zum heutigen Herrscher, Iyachtu Xvim, den Sohn des Tyrannos, der vor fast zwei Jahrzehnten die Stadt mit einer Armee aus Teufeln und Tieflingen einnahm. Deshalb ist es wenig verwunderlich, dass offiziell nur die dunklen Drei, also Tyrannos, Bhaal und Myrkul dort angebetet werden dürfen. Alle anderen Götter sind verboten. Finsternis!

Die Stadtwache gilt als grausam und effizient. Korruption ist kein Fremdwort, aber man braucht viel mehr Gold als anderswo. Die Wache ist mit Tieflingen, Halbteufeln und Teufeln durchsetzt. Die Strafen sind selbst für kleinere Vergehen drakonisch. Als mächtige Diebesgilde residieren dort die Nachtmasken, die von dem so genannten Gesichtslosen angeführt werden, der wiederum direkt Iyachtu Xvim untersteht. Also auch eine Art Geheimdienst. Des Weiteren gibt es noch alte und reiche Adelshäuser, ebenso reiche Handelshäuser. „Alles hat seinen Preis!“, ist ein äußerst geflügeltes Wort in Westtor. Es gibt drei hermetisch von einander getrennte Viertel. Im Inneren Kreis ist der Palast. Hier leben der Sohn des Tyrannos und seine obersten Speichellecker. Das mittlere Viertel ist den Reichen und Mächtigen der Stadt vorbehalten. Das äußerste Viertel dient dem Handel und ist das einzige Stadtgebiet, welches von ausländischen Reisen betreten werden darf. Hoffentlich befindet sich Felix in diesem Viertel.

Das sind keine wirklich guten Nachrichten. Besonders die Teufel machen mir Sorgen. Also sammle ich Informationen über sie. Wie es aussieht, sind alle Teufel vollständig immun gegen Feuer, aber sehr empfindlich gegen Eiszauber. Und ihre Schwachstelle sind Waffen aus Alchemistensilber. Gut, damit kann ich leben.

Mein Kleine quengelt inzwischen, dass sie Hunger hat und in der Tat, es ist schon wieder viel zu spät geworden. Ich lasse sie entscheiden, was sie Essen mag und gehe dann in eine Taverne in der Altstadt, wo wir gut zu Abend essen. Daheim lasse ich dann meinen kleinen Spatz bei mir im Bett schlafen. Ach, wie ich sie vermissen werde.
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 14. Juli 2008, 13:13:01
26. – 28.  Eleasias Das Jahr der Visionen 731 TZ Chondathan

Die nächsten Tage vergehen wie im Flug. Dank Serenius bekommen wir eine Passage auf der Fernweh, einem kleinen Einmaster, der auch Passagiere in sehr engen Kabinen mitnimmt. Ich schlage vor, dass Xana sich als Händlerin von Tonwaren ausgibt, wozu sie noch nicht mal lügen muss, dass Schlachtenrufer Dolon und Glücksbote Ryan ihre Leibwächter sind und Lia und ich ihre Bediensteten. Der Vorschlag wird besonders von Xana mit Begeisterung aufgenommen, die sofort eine Kollektion ihrer besten Töpferwaren als Musterexemplare zusammenstellt. Lia und ich kaufen uns einfache, weite Kleidung, welche die Rüstung darunter gut verbirgt.

Die anderen sind einverstanden, dass uns Havard Repp fünfhundert Goldmünzen für die Ritualmaterialien von der Blutstrotzer gibt. Wahrscheinlich ist das Zeug mehr wert, aber wollen wir das wirklich verkaufen? Nein, eigentlich nicht.

Mili bleibt die erste Zeit ziemlich knatschig. „Mama böse!“, meint sie immer wieder und zieht eine Schnute. Och! Xana vertraut sie an, dass sie, sprich Mili, einen Plan hat, dass ich nicht fortgehen kann. Mili wird nämlich einfach „Nein!“ sagen, wenn ich gehe. Und sie wird von den anderen Kindern wegen Herrn Fröhlich ausgelacht und sie meint, ich würde wütend schauen, wenn sie von Herrn Fröhlich erzählen würde. Ja, dass tu ich wohl, da Herr Fröhlich kein gutes Wesen sein kann. Finsternis!

Ich versuche alles, um Mili in die neue Umgebung einzugewöhnen, indem ich ihr alles zeige, sie jedem Ordensmitglied und jedem Bediensteten vorstelle und sonst auch alles tue, dass sie sich im großen Haus des Adligen wohlfühlt. Es gibt hier einen Garten mit Bäumen aus der alten Heimat. An einem ausladenden Ast bringe ich eine Schaukel an, was Mili mit Begeisterung annimmt. Auch gefällt es ihr, dass sie hier barfuss und nur mit einem Lendenschurz bekleidet herumtollen kann. So verbringe ich zwei glückliche, spätsommerliche Tage.

Als es Zeit ist zu gehen, wecke ich meine Mili nicht auf, sondern erspare mir die Abschiedsszene. Ich küsse sie auf die Stirn und versuche mir jedes Detail einzuprägen. Mama wird bald wieder kommen, kleiner Schatz! Versprochen. Ich überreiche Alana noch eine Kiste mit zweihundert Goldmünzen, Briefen an meine Eltern und einem Testament. Nur für den Fall, dass ich nicht aus Westtor zurückkommen werde.

Auf dem Weg zum Schiff kann ich meine Tränen nicht länger zurückhalten und muss heulen. Noch nie habe ich mein Kind so lang allein gelassen. Ich fühle mich so Elend! Arme Mili! Sie wird weinen, wenn sie mich nachher nicht vorfindet. Sie wird mich hassen. Am liebsten würde ich umdrehen und bei ihr bleiben. Aber die Reise ist wichtig, wir müssen die grüne Kugel bergen, bevor sie in falsche Hände fällt. Außerdem bekomme ich dafür noch magische Gegenstände im Wert von zehntausend Goldmünzen und eventuell eine wichtige Information bezüglich der längsten Nacht. Trotzdem muntert mich dieses Wissen nicht wirklich auf. Ich seufze schwer und trockne mir die Tränen, bevor ich die anderen am Hafen treffe.

Wir kommen pünktlich an und werden an Bord willkommen geheißen. Kaum sind wir an Bord, kommt auch der einzige andere Passagier nach Westtor an Bord. Und es ist ein alter Bekannter. „Blutschnitter Vaslo von Garagos, die Welt ist ja so klein.“ Er schaut uns erschreckt an.
„Woher habt ihr das erfahren?“ Ich habe keine Ahnung, von was er überhaupt redet.
„Nun, es gibt nichts in Chondathan, was man vor unseren Augen verbergen könnte. Glaubt ihr wirklich, euer Treiben würde unentdeckt bleiben?“ Ich bluffe einfach mal ins Blaue. Er schaut mich irritiert an, dreht sich dann abrupt um und verschwindet unter Deck.
„Diese Überfahrt dürfte sich interessanter entwickeln, als gedacht“, unkt Schlachtenrufer Dolon.
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 16. Juli 2008, 13:17:54
28.  Eleasias bis 3. Eleint Das Jahr der Visionen 731 TZ See des Sternenregens

Das Wetter ist etwas wechselhaft, aber in einen Sturm kommen wir nicht. Xana hat eine Einzelkabine, wir anderen müssen uns je eine teilen. Da sie nur je ein Bett haben, muss immer jemand auf den Boden schlafen. Ich setze mich gegenüber Lia durch, die auf dem Boden schlafen muss. Geschieht der elfischen Spionin gerade recht! Vaslo Zar  macht sich rar. Er kommt nur zum Essen aus seiner Kabine und um den Nachttopf zu leeren. Immer wenn er einen von uns sieht, setzt er seinen finstersten Blick auf. Ich frage mich, was ein Priester des Garagos in Westtor will. Schließlich ist er dort vogelfrei.

Wir vertreiben uns die Zeit mit Geschichten erzählen und Kartenspiel. Wir spielen nur um Kupferbeträge, so dass ein entspanntes Spiel möglich ist. Die Monotonie der Reise wird am dritten Tag unterbrochen. „Fischmenschen!“, hallt es vom Krähennest. Wir eilen natürlich alle an die Reling und starren auf die komischen Wesen. Sie haben in etwa die Proportionen eines menschlichen Körpers. Zwischen ihren Fingern spannen sich Häute und ihre Füße sind eher Flossen. Der größte Unterschied offenbart sich an ihren Köpfen, die wirklich die von Fischen sind. Das ist vielleicht mal interessant. Der Kapitän ist nicht besonders glücklich über deren Auftauchen, denn sie verlangen 50 Goldmünzen Wegezoll. Da man mit ihnen reden kann, versuche ich aus ihnen ein paar Informationen herauszukitzeln.

Sie behaupten, dass wir uns auf ihrem Unterwasserreich befinden und sie von ihrer Königin beauftragt wurden, Wegzoll zu verlangen. Auf meine Fragen, wie denn ihr Reich und ihre Königin heißt, werden sie pampig. Schließlich brechen sie die Verhandlungen ab und beschädigen das Steuerrruder des Schiffes. Das war jetzt aber nicht nett! Sie ärgern uns noch eine Weile, machen aber sonst nichts mehr kaputt. Dann verschwinden sie in den Weiten des Meeres. Glücksbote Ryan wirft mir doch tatsächlich vor, dass ich sie mit meiner Fragerei verärgert hätte. Aber dabei waren es eher Vaslo und Dolon, die den Kapitän dazu gebracht haben, nicht zu zahlen. So was auch!

Es gelingt der Besatzung, dass Steuerruder wieder klar zu bekommen und wir nehmen wieder den alten Kurs auf. Am Abend des dritten Eleint erreichen wir schließlich Westtor. Als erstes tauchen am Horizont zwei mächtige grüne Kugeln auf, die Blitze von sich geben. Diese schweben über dem Palast im Zentrum der Stadt, wo der Sohn des Tyrannos residiert. Dann kommen die Türme der Stadt in Sicht und schließlich die Stadt selbst. Die Mauern des Außenrings sind teilweise schwer beschädigt und in einem höchst desolatem Zustand. Äußere Feinde scheinen die hier nicht zu fürchten. Es liegen viele Schiffe im Hafen, darunter auch einige schwer bewaffnete und schnelle Schiffe mit wenig Laderraum. Piraten!

Die Fernweh steuert einen der unzähligen hölzernen Piere an, die ins Meer ragen. Kurz nach der Landung kommen schon vier Wachen an Deck, machen uns nachdrücklich klar, dass man sich hier zu benehmen hat und treiben Gebühren ein. Xana muss als Geschäftsreisende 20 Goldschwerter zahlen, während Vaslo mit zehn Goldmünzen recht billig wegkommt. Er ist als erster fertig und verschwindet so schnell er kann im Hafengewühl. Wir nehmen unser Gepäck und tun es ihm nach. Die Gebäude hier am Hafen sind alle recht niedrig. So sieht es in Chondathan in der Außenstadt aus. Viele Menschen und recht wenig Teufelgesocks läuft hier herum. Auffällig ist, dass der zweite Mauerring in der Stadt in einem viel besseren Zustand ist als der äußere. Auf den Mauern sind geflügelte Teufel zu sehen, die Xana als Erinnyen bezeichnet, was bei den Dämonen Succubi sind, dass sind bei den Teufel Erinnyen.  Einst sollen sie angeblich Engel gewesen sein, die aber gefallen sind. Die Männer schauen etwas kritisch nach oben.

Wir fragen uns zum Einhorn durch, welches die letzte Adresse von Felix war. Das Gebäude ist schon etwas größer und hat drei Stockwerke, auch wenn es recht schmal ist. Der Schankraum ist mit etwa zwanzig Gästen schon recht gut besucht. Hinter dem Tresen steht ein breit gebauter Mann, dem ein Daumen an der linken Hand fehlt. Er heißt Mela und nachdem ich eine Runde bezahlt habe, komme ich zum Thema Felix. Leider weiß der Wirt nichts darüber, da er den Laden erst vor einem halben Jahr vom Vorbesitzer übernommen hat, nachdem dieser ins Hafenbecken gefallen ist mit einem Dolch im Rücken.

Aber eine weitere Runde bei ein paar Stammgästen lockert deren Zunge. Felix hat in der Tat mal hier gewohnt. Ist aber inzwischen zum wohlhabenden Mann aufgestiegen und wohnt jetzt ist mittleren Kreis. So wie es aussieht, verdient er sein Geld mit Brot. Hatte wohl Glück, dass er mit seinem Laden in die Bresche springen konnte, als die größte Bäckerei in der Stadt abgebrannt ist. Ich mach mir da so meine Gedanken. Aber wie auch immer, Fakt ist, Felix ist in der Innenstadt und wir kommen so einfach nicht an ihn ran. Finsternis!
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 18. Juli 2008, 13:11:53
3. Eleint Das Jahr der Visionen 731 TZ Westtor

Nach einer weiteren Runde Bier bekommen wir heraus, wer uns da weiterhelfen könnte. Zollmeister Holland Denner hat da gewisse Möglichkeiten. Oder Rotauge Parvas, der die Rote Arena betreibt. Und zu allerletzt wäre da noch der Vorsteher des Bhaaltempels. Nach kurzer Beratung beschließen wir unser Glück bei Rotauge Parvas zu versuchen. Bhaaltempel fällt flach wegen unserer beiden Priestern und die örtliche Ordnungsmacht könnte ja auf die Idee kommen, ihre Erfolgsquote mit unserem Ergreifen zu erhöhen. Wir nehmen hier ein paar einfache, aber doch halbwegs saubere Zimmer und machen uns auf den Weg. Auf dem Weg bekommen wir noch eine Warnung wegen der Ausgangssperre nach Mitternacht. Die dient zwar hauptsächlich nur dazu, ausländische Besucher zu drangsalieren, aber he, wir sind ausländische Besucher.

Wir erreichen die Rote Arena nach etwa einer Viertelstunde Fußmarsch. Das Gebäude ist gemauert und mit roter Farbe angemalt worden. Drum herum sind Zellen einsehbar, in denen hohlwangige Menschen zusammen gepfercht sind, die meist apathisch vor sich hin starren. Einige Wächter mit Speeren, Schuppenpanzern und Schilden, auf denen ein brennender Totenkopf, das Symbol Bhaals, aufgemalt ist, lungern hier herum. Eine Treppe führt nach oben. Der eigentliche Arenaplatz ist eine mit Sand ausgelegte Grube, die etwa fünfzehn auf dreißig Schritt misst. Es sind noch etwa dreißig bis vierzig Zuschauer anwesend, meist mit besserer Kleidung und dem Gebaren nach Kaufleute.

Rotauge Parvas lümmelt an einer der Außenkurve der Arena mit einem halben Dutzend Gesellen. Ich gehe frech auf ihn zu und frag ihn, ob wir uns kurz privat unterhalten könnten.
„Hier ist es privat genug. Ich habe nichts vor meinen Freunden zu verbergen.“
„Nun gut, wir bräuchten einen Weg in den mittleren Ring.“
„Zehntausend Goldmünzen.“
„Ihr beliebt zu scherzen.“
„Nicht im mindesten.“
„Öhm, gebe es vielleicht noch eine andere Möglichkeit?“
„Ich wüsste nicht, für was ich euch traurigen Haufen brauchen könnte. Aber ihr könnt ja hier euer Glück mit Wetten probieren. Seht ihr die vier Fahnen? Diese repräsentieren einen Kämpfer. Setzt euer Gold auf eine Fahne und wenn der gewinnt, bekommt ihr das Doppelte.“ In der Tat wehen vier Fahnen in den Farben Blau, Gelb, Grün und Rot über der Arena.
„Kann man die Kämpfer sich vorher ansehen?“
„Nein, niemand kann das.“
„Aha? Wie läuft das hier? Jeder gegen jeden?“
„Nicht so ganz. Aber seht es euch doch selber an.“

In der tat werden vier ausgemergelte Gefangene, alles menschliche Männer zwischen zwanzig und Vierzig, von ein paar dieser Wachen in die Arena getrieben. Sie bekommen ein paar Waffen vor die Füße geworfen. Nur einer macht den Eindruck, dass er wirklich weiß, wie man mit einer Waffe umgeht.

„Ich sehe keine Markierungen an den Gladiatoren. Wie werden die Farben zugeordnet.“ Er schaut mich aus seinen roten Augen an, als wäre ich ein dummes kleines Kind, das gefragt hat, warum Pipi gelb und nicht blau ist.
„Um diese Leute geht es ja auch nicht.“ Ein Bhaalpriester erscheint und streckt die Arme nach oben.
„Bhaal! Gott des Mordens! Sieh her! Blut wird vergossen werden, dir zu Ehren! Möge der Beste gewinnen!“ Das Tor wird geöffnet und ich traue meinen Augen nicht. Vier Vivesektoren betreten die Arena. Jeder hat eine andersfarbige Schärpe um. Die Leute auf den Rängen jubeln und schreien den Namen verschiedener Farben. Was dann folgt, lässt mich schnell den Blick abwenden. Die Geräusche sind schlimm genug. Was für ein sinnloses und grausames Gemetzel.

„Grün gewinnt! Grün hat am meisten Blut vergossen. Huldigt Bhaal! Huldigt dem Gott des Mordens! Möge das Blutvergießen niemals enden!“ Die Leute, die auf Grün gesetzt haben, jubeln, die anderen wagen aber nicht zu fluchen.
„Interessant, nicht wahr?“
„Na, ich glaube, diese Art von Wetten ist nichts für uns.“ Ganz abgesehen davon, dass wir so nie schnell genug Geld zusammen bekommen. Er zuckt nur mit den Schultern.
„Dann kann ich euch auch nicht weiter helfen.“
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 21. Juli 2008, 16:27:33
4. Eleint Das Jahr der Visionen 731 TZ Westtor

Tja, das war wohl nix! Das ist jetzt nicht gut. Leise diskutieren wir auf dem Heimweg die Alternativen durch, die keine Alternativen sind. Finsternis! Unser Gespräch wird dadurch unterbrochen, dass vor uns ein verletzter Mann in eine Seitengasse flüchtet, gefolgt von zwei anderen Männern. Andere Passanten tun so, als ob sie nichts sehen würden. Klüger wäre es vielleicht. Aber das vermeiden von Ärger war noch nie meine Stärke. Tymora hilft den Wagemutigen, nicht den Zauderern. Also eilen wir hinterher. Die Seitengasse entpuppt sich als Sackgasse und die beiden Verfolger haben ihr Opfer in die Enge getrieben.

„Haltet ein!“, rufe ich und ziehe mein Rapier.
„Mischt euch nicht ein! Wir sind von den Nachtmasken!“
„Meine letzte Warnung!“

Sie wollen nicht hören und stechen auf den in die Enge getriebenen Mann ein. Finsternis! Nun gut! Wer nicht hören will, muss fühlen! „Eis!“ Ich mache mit der linken Hand eine drehende Bewegung um das Handgelenk und lege den Mittelfinger über den Zeigefinger. Trotz Rüstung löst sich ein kleiner Strahl von meinen Fingerspitzen und schlägt in der Herzgegend des linken Attentäters ein. Er wird dadurch zurückgeschlagen, prallt gegen die Wand und rutscht dann runter, eine rote Spur hinterlassend. Mein Zauber scheint ihn wohl getötet zu haben. Aber das hindert den anderen nicht, sein blutiges Werk zu vollenden. Verdammnis!

Lia spickt den letzten Überlebenden mit Pfeilen und ich gebe ihm den Rest, nachdem Glücksbote Ryan ihn umgeworfen hat. In dieser Stadt darf man keine Schwäche zeigen, Gnade ist hier nicht angebracht. Leider haben wir nichts bewirkt, außer zwei Toten. Wir durchsuchen fix die Leichen, neben etwas Gold kommen auch zwei Augenbinden zu Tage. Dominomasken nennt man so was, das Zeichen der Nachtmasken. Gar nicht gut!

Das Opfer hat eine Tasche bei sich, die mehrere Dokumente beinhaltet. Aber jetzt ist nicht die Zeit sie durchzulesen. Außerdem einen Dolch aus Alchemistensilber, ein Symbol mit einer Hydra darauf und zwanzig Goldmünzen. Nichts wie weg hier. Nach und nach verlassen wir die Gasse, aber unsere beiden Blechbüchsen sind dabei so subtil wie Drachen bei der Brunst. Trotzdem erreichen wir ohne weitere Vorkommnisse das Einhorn. Wir begeben uns auf eines unserer Zimmer und ich schau schnell die Dokumente durch. Das ersten ist von einem Denner an einen Martius, etwas ist nicht mehr sicher und muss in das sichere Haus gebracht werden. Denner? Den Namen kenne ich doch? Ach ja, der Kerl von der Zollbehörde.

Das zweite Dokument ist eine Inventarliste für einen gewissen Janus. Das einzige was interessant ist, dürfte der Sarg sein, der über 250 Stein wiegt. Das ist ziemlich viel für einen Sarg. Das letzte Dokument trägt ein Hydrasymbol als Siegel und gehört zu einem Handelshaus namens Janus. Es ist eine Zollerklärung, wo auch der Sarg aufgelistet ist. Hm? Ich werde nicht ganz schlau draus, warum jetzt dafür ein Mensch sterben musste. Oder besser gesagt drei. Was ist daran so wertvoll? Ich wende mehrere logische Kodeschlüssel darauf an, aber nichts ergibt Sinn. Es ist inzwischen auch spät. Wir beschließen morgen mal diese Janus Handelsgesellschaft aufzusuchen.

Irgendwie hatte ich es mir einfacher vorgestellt. Ich verrammle meine Türe und lege Waffen griffbereit neben mich. Ich schlafe recht schnell ein, trotz der zwei Leben, die ich genommen habe. Mitten in der Nacht klopft es an meine Türe. Gerade habe ich geträumt, Jondan wäre in der Roten Arena gefangen und würde gegen Vivisektoren kämpfen. Ich brauche fünf Herzschläge um mich zurecht zu finden, schnappe mir dann mein blankes Rapier und werfe meine Rüstung über den Arm. Dann tapse ich barfuss zur Türe.

„Wer ist da?“
„Kaira, mach auf, ich bin es, Xana!“ Ich lausche an der Türe, kann aber nichts Verdächtiges hören. Also nehme ich den Stuhl von der Klinke und öffne vorsichtig die Türe. Xana huscht im Nachthemd zu mir ins Zimmer. Dann sprudelt es aus ihr heraus. Und zwar so schnell, dass ich bei solch früher Stunde nicht mehr mitkomme.
„Also was ist passiert? Noch mal ganz langsam.“
„Die Nachtmasken waren in meinem Zimmer, haben mir ein Messer an den Hals gehalten.“ Sie zeigt auf einen kleinen blutigen Einstich am Hals, nur wenig größer als der von einem Insekt. „Und sie haben gesagt, wir sollen mit dem nächsten Schiff aus der Stadt verschwinden. Wenn nicht, werden sie nachhelfen, indem sie unsere Einzelteile ins Hafenbecken werfen. Und dann sind sie in der Wand verschwunden.“
„In der Wand?“
„In der Wand!“
„Wie haben sie das gemacht?“
„Ich frage mich eher, was tun wir jetzt?“
„Gute Frage. Ich würde sagen, wir warten bis morgen, wecken dann die anderen und beraten.“
„Gute Idee. Kann ich bei dir im Bett schlafen?“
„Klar, wenn du für uns beide eine Magierrüstung übrig hast?“ Hat sie und so legen wir uns gemeinsam ins Bett. Sie kuschelt sich an mich und spüre ihre Brustwarzen unter unseren dünnen Nachthemden. Serenius wäre bestimmt neidisch, wenn er uns so sehen könnte.

Aber mich beschäftigt eher, wie die Nachtmasken den Raum einfach so haben betreten und wieder verlassen konnten. Dimensionstor? Möglich, wenn das auch eine recht hohe Meisterung der Kunst voraussetzen würde. Teleportation würde noch mehr Können in der Kunst verlangen. Vielleicht machen sie sich auch die Schatten zu nutze. In einer Vorlesung wurde dieses Thema mal kurz gestreift. Es gibt die Möglichkeit, die Schattenebene zur Fortbewegung zu nutzen, aber das wäre mit sehr hohen Gefahren verbunden. Damit war das Thema auch schon wieder abgehakt gewesen. Einer der Nachteile, wenn man einen Schnellkurs macht.
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 23. Juli 2008, 12:54:21
4. Eleint Das Jahr der Visionen 731 TZ Westtor

Es herrscht natürlich dann große Aufregung über unseren nächtlichen Besuch. Da kann man wohl nichts mehr machen. Aber ich sehe eine Chance, das Janus Handelshaus. Also Frühstücken wir ordentlich, packen zusammen und verlassen das Einhorn. Das Janus Handelshaus ist in der Nähe der Ringmauer. Von hier aus kann man die Teufelinnen auf der Mauer recht gut erkennen. Sie haben alle eine recht gut entwickelte Oberweite, die durchaus mit der von Xana konkurrieren kann. Und teilweise sind die auch offen zu sehen. Unsere Männer verrenken sich beinahe die Hälse, als sie immer wieder nach oben spähen.

Das Handelshaus ist aus Backstein und macht einen recht wohlhabenden Eindruck. Vor dem Eingangstor sind zwei ordentlich uniformierte Wächter postiert, die sich ruhig unsere verworrene Geschichte anhören. Wir zeigen das Siegel und einer geht nachfragen. Etwa fünf Minuten später geht oben ein Fenster auf und eine junge Frau, vielleicht in Xanas Alter, späht nach unten. Sie gibt dem Wachmann ein Zeichen, uns passieren zu lassen.

Da kommt auch schon der andere und führt uns durch ein Treppenhaus und einen Flur. Wir landen schließlich in einem sehr gemütlich eingerichteten Raum. An einer Wand sind viele Bücher zu sehen. Eine andere wird von einem gewaltigen Bild eingenommen, welche wohl das alte Jhaamdath zeigt. Zwei Städte mit den typischen spitzen, schmalen Türmen ragen über einer Bucht auf. Drei Personen erwarten uns, besser gesagt zwei Menschen und ein Golem aus Stein, der uns ausdruckslos ansieht. Zum einen ist da die junge Frau, zum anderen ein älterer Mann mit einer Binde über den Augen und einer filigranen Weinglas in der Hand.

Der Mann entpuppt sich als Meister Janus, Herr des Handelshauses Janus. Die junge Frau ist seine liebreizende Tochter, die ein schick geschnittenes Kleid aus Seide anhat. Ich übernehme es zu erklären, wie wir die Tasche „gefunden“ haben, wie die Nachtmasken darin involviert sind, dass wir auf ihrer Abschussliste stehen und das wir einen gewissen Felix suchen, der in der Innenstadt wohnt. Ryan haut mich in die Seite und raunt mir zu, ich solle nicht soviel erzählen. Glücksbote Ryan mag ja ein heiliger Mann sein, besonders intelligent ist er aber nicht. Glaubt er wirklich, ich hätte mich verplappert und würde nicht eine gewisse Strategie verfolgen, die auch innerhalb die nächsten fünf Minuten vollständig aufgeht?

Meister Janus bietet uns erstmal eine Erfrischung an und da es heißt, traue keinem wirklich in Westtor, schaue ich nach, ob der Wein vergiftet ist. Meister Janus lacht. „Ein vorsichtiges Mädchen lebt hier in der Tat länger, aber seid unbesorgt, der Wein ist wirklich gut. Aus der alten Heimat.“ Und in der Tat, der Wein mundet vorzüglich. Die Augenbinde ist wohl nicht dazu da, um leere Augenhöhlen abzudecken, sondern lässt ihn wohl viel mehr sehen. Xana raunt mir zu, dass der Kerl vor magischen Gegenständen nur noch so strotzt, Ring, Augenbinde, Weste und noch ein paar andere Sachen.

„Nun, um etwas Licht ins Dunkel zu bringen: Ich habe jemanden ausgeschickt, um herauszufinden, wo mein Kristallsarg abgeblieben ist, den Zollinspektor Denner unterschlagen hat.“ Er hat also jemand ausgeschickt, der darüber Informationen sammeln sollte. Der Herr des Handelshauses bietet uns an, ein Treffen mit Felix zu arrangieren, wenn wir ihm den Standort des Sarges melden können. Ich schaue Ryan triumphierend an und wende mich dann Meister Janus zu. „Ich glaube, dieses Geschäft hört sich fair an. Aber wir haben da ein kleines Problem mit den Nachtmasken.“ Dafür hat Meister Janus wenigstens eine vorübergehende Lösung. Es gibt einen zwielichtigen Straßenhändler mit dem Namen Garth, den man in der Nähe des Einhorns finden kann. Der verkauft auch Sachen, um sich verkleiden zu können. Bis wir dort sind, hilft er uns mit einem seiner zahlreichen Stäbe weiter, die uns in andere Leute verwandeln. Um etwaige Verfolger zu täuschen, trennen wir uns. Xana und ich werden Garth suchen, die anderen warten in der Nähe einer Statue am Hafen, die einen der wenigen menschlichen Herrscher von Westtor zeigt.

Meister Janus versorgt uns noch mit weiteren Information, wie wir Martius, an den der eine Brief gerichtet war, finden können. Er treibt sich nach Dienstschluss oft in der Kneipe Seekeller herum. Nun gut, damit können wir arbeiten. Xana und ich gehen als erste und schlagen uns durch das Labyrinth der Gassen und Seitenstraßen. Es dauert recht lange, bis wir endlich diesen Garth aufgetrieben haben. Ein junger Mann mit flammend roten kurzen Stoppelhaaren und einer Augenklappe. Er hat so was in greifbarer Nähe und schon bald habe ich mich an Xana verkünstelt. Dann mache ich das gleiche mit mir. Hoffentlich haben die anderen ein gutes Versteck gefunden, denn der Zauber von Meister Janus hat bereits aufgehört zu wirken.
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 25. Juli 2008, 15:10:15
4. Eleint Das Jahr der Visionen 731 TZ Westtor

Nun gut verkleidet eilen wir zu der Statue. Unsere Leute sind nicht zu sehen. Also müssen wir wohl suchen. Wir finden sie schließlich gut versteckt in einer Seitengasse. Es gibt ein kurzes hin und her, bis sie uns glauben, dass wir wirklich Xana und Kaira sind. Nach einer weiteren Viertelstunde sind die anderen auch soweit hergerichtet, dass nicht mal ihre eigenen Mütter sie noch erkennen würden. Und Lia gibt sich nun endlich auch offiziell als Elfe zu erkennen, etwas, was jeder von uns schon seit einem halben Jahr genau gewusst hat.

Nachdem wir wohl unsere Nachtmaskenfreunde endgültig abgehängt haben, suchen wir nun den Seekeller, der sich als finstere Kneipe im Keller eines Hauses entpuppt. Hier sind die Hälfte der Gäste Stadtwachen und an einem Tisch sitzt sogar der Zollinspektor Hollander Denner einsam an einen Tisch, wobei alle paar Minuten ein Gardist zu ihm tritt und ihm was zuflüstert und mit neuen Anweisungen verschwindet. Ich besteche den Wirt, uns zu sagen, wann Martius auftaucht und wir tun so, als ob wir würfeln würden. Schließlich bekommen wir mit, wie Martius auftaucht und Denner steckt, dass Vaslo Zar schon jetzt gemordet hätte.

„Das ist viel zu früh! Finde ihn und mach ihm klar, dass er erst in Chondathan freie Hand hat. Bring ihn am Besten gleich auf das Schiff und schärfe ihm mit Nachdruck ein, dass er erst dann losmorden soll, wenn er wieder festen Boden unter den Füßen hat. Die Instruktionen aus dem Palast waren da sehr eindeutig!“ Martius nickt und verschwindet dann, wir folgen ihm unauffällig. Er hat noch drei Leute bei sich. Schließlich scheinen sie Vaslo Zar gefunden zu haben und zerren den Mann in eine Seitengasse, wo sie ihn sauber machen, da seine Rüstung über und über mit Blut besudelt ist. Die anderen bleiben zurück und ich schleiche mich so nah wie möglich an sie heran.

Ich höre wie Martius die Befehle von Denner übermittelt. Die Antworten kommen nicht mit Vaslos Stimme zurück. Einmal ist eine sehr hohe Stimme zu hören, die recht hektisch wirkt. Die andere ist sehr tief und mit einem schleppenden Tonfall, wie von jemanden, der total unterbemittelt ist. Sie geben sich nach etwas hin und her geschlagen, aber erst als mit dem Palast selbst gedroht wird. Ich lasse die Gruppe passieren. Es sind immer noch vier Büttel und Vaslo. Der einzige Unterschied ist, dass er noch ein weiteres Schwert auf dem Rücken trägt, was ich vorher bei ihm noch nie gesehen habe.

Wir folgen den Fünf bis zur Fernweh, wo Vaslo ohne weitere Diskussion an Bord geht. Was war das jetzt? Dolon bleibt zurück, um dafür zu sorgen, dass der Garagospriester nicht mehr ausbüxt, während wir Martius folgen. Ryan löst sich schließlich von uns und stoppt das Quartet kurz vor dem Eingang zum Seekeller. Ich werfe Ryan einen warnenden Blick zu, den er geflissentlich übersieht. Ohne Umschweife kommt Ryan auf den Kern seines Anliegens zu sprechen, den Kristallsarg. Am liebsten würde ich meinen Kopf solange gegen die nächste Steinmauer rammen, bis gnädige Ohnmacht mich umfängt. Natürlich kann Martius in Anwesenheit von drei seiner Leute nicht darauf eingehen. Jede Gewaltoption ist dadurch verwehrt, dass im Seekeller hinter uns etwa ein Dutzend Wächter bechern. Ryan hat es verbockt! Finsternis!

Martius drängelt sich einfach an Ryan vorbei und lässt ihn stehen. „Idiot!“, meine ich zum Glücksboten und zerre ihn in die nächste Seitengasse. Die anderen folgen und Herzschläge später ist Martius wieder da. Entschlossen schlägt er seinen Weg ein. „Hinterher! Die bringen jetzt die Ware in Sicherheit.“ Bei der nächsten Biegung trennen sie sich. Da ich sicher bin, dass Martius der Köder ist, schicke ich Ryan und Lia hinter den beiden anderen her. Sollen der Idiot und die Spionin doch die Suppe auslöffeln. Ich bin wütend, wirklich wütend. Finsternis!

Martius läuft zum nächsten Wachhaus und nur wenige Minuten später wimmelt es von Gardisten auf der Straße. Wie erwartet. Jetzt liegt es an Ryan und Lia, die Sache zu deichseln. Xana und ich lassen uns vorsichtig zurückfallen und bewegen uns dann zum Handelshaus Janus zurück. Wir müssen dort gar nicht lange warten, da kommt auch schon Lia angehastet. Sie scheinen es tatsächlich geschafft zu haben, den Kristallsarg zu besorgen. „Aber dieser Idiot Ryan hat sich lautstark als Priester der Tymora zu erkennen gegeben. Jetzt haben wir auch noch die Kirchen der dunklen Drei am Hals. Als ob die Nachtmasken und die Stadtwache nicht gereicht hätten.“ Lia bringt das gut auf den Punkt. Verdammnis!
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 28. Juli 2008, 14:17:57
4. Eleint Das Jahr der Visionen 731 TZ Westtor

Aber überraschenderweise gelingt die Bergung des Kristallsarges, ohne dass die drei Tempel des dunklen Bündnisses zum gemeinsamen Kreuzzug gegen einem einsamen Tymorapriester blasen. Meister Janus ist sehr zufrieden mit dem Verlauf der Aktion und schickt einige Leute los, um Felix unverzüglich herzubringen. Der Handelsherr ist überaus spendabel und isst noch mit uns zu Abend. Natürlich machen wir uns vorher noch frisch und entledigen uns der Verkleidung. Da der alte Mann ein begeisterter Sammler und Experte des alten Jamdaaths ist, entspinnt sich zwischen Xana und Meister Janus ein recht gelehrtes Gespräch darüber. Ich muss zugeben, ich habe das Buch über die Klingenmeister, dass Luvius hinterlassen hat, nur schnell überflogen und eher nach angestrichenen Stellen oder handschriftlichen Bemerkungen von Luvius gesucht, als Xana es mir mal ausgeliehen hatte. Zu dem Zeitpunkt war ich mit dem Büffeln für meine Seherausbildung und dem Tagebuch von Luvius mehr als genug ausgelastet.

Das Essen wird unterbrochen, als ein Diener mit einem Kopfverband den Raum betritt. Er gehört zu Leuten, die Felix herbegleiten sollten. Leider waren die Nachtmasken wohl etwas schneller gewesen. Sie haben eine kurze Botschaft für uns, wir sollen um Mitternacht zur roten Arena kommen oder Felix dient für das nächste Event als Opfer. Finsternis!

Das verdirbt uns nun ziemlich den Appetit. Das ist gar nicht gut. Nun, wir müssen da wohl hin oder alles wäre umsonst. Wir beratschlagen kurz über die Alternativen, wie sofort evakuieren oder sofort zuzuschlagen. Womöglich ist Felix noch gar nicht in der roten Arena und wird woanders fest gehalten. Nach etwas hin und her beschließen wir, es diesem Rotauge Parvas zu zeigen, dass man sich besser nicht mit den Wagemutigen anlegt. Denn wer wagt, gewinnt!

Trotzdem habe ich ein sehr mulmiges Gefühl. Ich nehme mein Amulett mit dem lächelnden Antlitz meiner Schutzgöttin, küsse es, führe es an Stirn und Brust, halte es dann aber in meiner Hand und bete innig, dass sie mir die notwendige Gewitztheit, Stärke und Schnelligkeit gibt, dass ein armes kleines Mädchen nicht als Waise aufwachsen muss. Mili braucht mich noch. Und Herr Fröhlich die Abreibung, die er verdient. Auch Glücksbote Ryan sieht sich genötigt, eine Predigt zu halten. Ich höre nur mit halbem Ohr hin und versuche die Angst in mir zu unterdrücken. Letztes Mal haben wir schon gegen einen Vivisektor nicht besonders gut ausgesehen. Jetzt werden es vier sein. Dazu noch Rotauge Parvas, den ich jetzt gar nicht einschätzen kann. Und die Nachtmasken nicht zu vergessen. Viele Faktoren, viele Unsicherheiten. Ich habe ein sehr schlechtes Gefühl.

Ich besorge mir Papier und etwas zu schreiben. Es ist ein Abschiedsbrief an meine Tochter. Xana findet das eine gute Idee und macht das Gleiche, einmal für ihre Mutter, zum anderen für ihren geliebten Serenius. Ich muss mehrmals unterbrechen, weil meine Tränen die Tinte verlaufen lassen. Immer wieder komme ich in solche Situationen. Schließlich ist es soweit. Xana und ich geben Meister Janus unsere Briefe und bitten ihn, sie unseren Familien zuzustellen, falls etwas passieren sollte.

Mit einem mulmigen Gefühl machen wir uns auf dem Weg. Ich bin sicher, dass wir beobachtet werden. Kurz bevor wir die Stufen zur roten Arena hochsteigen, beschwören Xana und ich je ein Schild. Weitere Verbesserungen hebe ich mir für später auf. (Es war hier schon spät in der Nacht und ich habe da einiges falsch eingeschätzt) Ein kleines, aber illustres Publikum erwartet uns schon. Rotauge Parvas lümmelt von einem halben Dutzend seiner Schläger umgeben an seinem Stammplatz herum. Zwei der Schergen halten einen Mann, der mit Ketten gefesselt ist und ziemlich mitgenommen aussieht. Der Bhaalpriester steht bei den Fahnen und macht mit der Hand das Symbol des Todes. In der anderen Arenakurve sitzen Denner, Martius und ein bulliger Kerl. Zwei weitere Gestalten, die ich als Geschäftsleute einschätze, komplettieren das Publikum.

„Willkommen in der roten Arena! Freut mich, dass es ihr doch noch geschafft habt!“ Rotauge Parvas macht eine Geste in Richtung Bhaalpriester.
„Heute Nacht, oh großer Bhaal, zelebrieren wir dir zu Ehren ein besonderes Blutbad. Möge sich der Boden Arena färben vom Blut der Ketzer! Bhaal!“
„Tymora! Segne unsere Schar, denn wir werden das Licht an diesen Ort bringen!“
Auf ein Zeichen von Rotauge Parvas wird Felix in die Arena geworfen und die vier Vivisektoren betreten die Arena. Finsternis!
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 30. Juli 2008, 13:51:15
4. Eleint Das Jahr der Visionen 731 TZ Westtor Rote Arena

Uns bleibt nichts anderes übrig als hinterher zu springen. Glücksbote Ryan und ich erreichen gerade so den armen Felix, während Xana sich links und Lia rechts von uns positionieren. „Eis!“ Ich mache mit der linken Hand eine drehende Geste um das Handgelenk und lege den Mittelfinger über den Zeigefinger. Ein Strahl löst sich aus meinen Fingerspitzen und schlägt in den genau mir gegenüber ein. Allerdings treffe ich nicht wirklich gut und schlage nur eine kleine Wunde in den Leib des schwarzen Insektenwesens. Dann kommen sie auf uns zugestürmt. Glücksbote Ryan bekommt gleich mal zwei Stück ab, Felix und ich je eines. Der arme Kerl kann sich nicht richtig wehren, auch wenn er sich inzwischen wieder auf die Beine gequält hat. Aber der Bäcker ist hart im Nehmen und überlebt die Schläge des Dinges. Meines haut auch nach mir, aber ich kann seinen Hieb an meinem Schild abgleiten lassen. Ryan bekommt eine Wunde ab, aber er nimmt es wie ein Mann.

Er geht einen Schritt zurück. „Tymora! Die Wagemutigen kämpfen für das Gute!“ Ich fühle mich doch gleich viel besser. „Beeilung!“, ruft Xana und macht eine schnelle drehende Geste. Wieder fühle ich mich ganz hibbelig. Lia spickt derweil das Vivisekton, welches auf Felix eingeschlagen hat, mit Pfeilen. Da der arme Felix wohl keinen weiteren Treffer wegstecken wird, täusche ich in kurzer Folge links und rechts an und husche dann zwischen den beiden Vivisektoren vor mir hindurch und habe dann einen mit Felix flankiert. „Stich!“ rufe ich und ramme dann mein magisch geschärftes Rapier in eine ungeschützte Stelle zwischen zwei Chitinplatten. Ich dringe recht tief ein, aber es reicht nicht, um ihn zu töten. Aber wenigstens habe ich nun die ungeteilte Aufmerksamkeit von zwei dieser Dinger. Ein ganzer Schlaghagel geht auf mich nieder. Aber ich bin flink auf den Beinen und kann ihren Attacken gut ausweichen oder sie mit dem Schild abwehren.

Glücksbote Ryan kämpft ebenfalls mit zwei von diesen Monstren und gibt ihnen seinen Morgenstern zum Kosten, während er weitere Treffer einstecken muss. Xana beschwört zwei feurige Lanzen und röstet eines der Viecher mal gut an. Lia lässt geschwind Pfeil auf Pfeil mit unterschiedlichem Erfolg von der Sehne schnellen. Das Ding vor mir muss weg. Leider habe keinen weiteren Zauber mehr, der dafür nützlich wäre. Dann eben mit gutem alten ehrlichen Stahl! Mein erster Schlag geht ins Leere, aber dank Xanas Zauber kann ich sofort einen weiteren Stich ansetzen. Diesmal treffe ich präzise. „Zerstöre!“ Ich aktiviere eine Ladung meiner Handschuhe und treibe mein Rapier quer durch den Leib des Dinges. Tot rutscht es an der Klinge herab. Eines weniger!

Lia und Xana töten den anderen, der bei mir steht. Glücksbote Ryan versucht verzweifelt aus der Zange wieder herauszukommen. Ich eile ihm zu Hilfe und flankiere nun ebenfalls eines von ihnen. Leider gleitet mein Rapier an der zähen Außenhülle ab. „Diese Penner aus Chondathan töten meine Vivisektoren! Schlagt hier keine Wurzeln, sondern macht euch nützlich! Tötet sie!“ Rotauge Parvas’ Stimme überschlägt sich beinahe vor Wut über den Verlust von zwei seiner hässlichen Schoßtiere. Seine sechs Spießgesellen springen in die Arena und der eine greift sofort Lia an und verwundet sie leicht. Das Bizarre dabei ist, dass sie über den Boden gleiten und nicht gehen. Sie scheinen etwa zwei Fingerbreit über den Boden zu schweben.

„Möge Bhaal euch segnen!“, ruft der Bhaalpriester von oben und fängt daraufhin sofort einen Pfeil von Lia, der ihn in den Hals trifft und den Kleriker röchelnd zu Boden gehen lässt. Xana vervielfältigt sich und wird von Spiegelbildern ihrer selbst umgeben. Keinen Herzschlag zu früh, denn ein nicht unerheblicher Teil der Spießgesellen macht sich auf dem Weg zu ihr.

Endlich erschlagen wir das dritte Vivisektor und haben nur noch eines vor uns. Xana röstet einen der Schläger, während sie von den Überlebenden langsam aber sicher eingekreist wird. Lia tötet ihren Angreifer mit drei Pfeilen. Das letzte der Insektenmistviecher trifft mich tatsächlich mit einem Hagel gut gezielter Schläge und sein Stachel pumpt Gift in meinen Körper. Ich fühle mich auf einmal so schwach! „Möge Tymora uns stärken!“ Neue Zuversicht durchströmt mich. Auch Xana spricht ein weiteres Mal „Beeilung!“ und lässt noch einen Schauer aus fünf magischen Geschossen in das letzte Insekt regnen. So gelingt es uns den letzten der Vivisektoren zu töten. Das war ein anstrengendes Stück Arbeit. Ich eile sofort Xana zu Hilfe und töte einen ihrer Angreifer mit einem Stich durch das Herz.

„Wenn man etwas erledigt haben möchte, muss man es selber machen!“, kommentiert Rotauge Parvas, zieht sein Schwert und springt in die Arena. Oder besser gesagt, er gleitet sanft hinein, da er selbst durch Stein einfach hindurch geht. Als erstes gibt er Lia sein Schwert zu schmecken. Glücksbote Ryan eilt ihr zu Hilfe und stellt sich dazwischen. Lia feuert wieder auf ihn, aber ihre Pfeile zischen einfach durch ihn hindurch, auch Ryans Schlag verpufft einfach. Ein weiterer Angreifer geht zu Boden und der letzte der Schergen findet, dass er sich eine bessere Anstellung suchen sollte. Auch die Zuschauer verlassen langsam aber bestimmt die Arena. So haben die sich das Spektakel bestimmt nicht vorgestellt.

Ryan segnet seine Waffe, nachdem er einmal schwer von Parvas getroffen wird. Aber auch die gesegnete Waffe geht durch den Kerl hindurch. „Alles wird doppelt gut!“ Ein viel zu geringer Teil meiner Wunden schließt sich wieder. Danach spreche ich einen Zauber, der meine Waffe magisch werden lässt, vielleicht hilft das ja gegen Rotauge Parvas. Xana und Lia pumpen derweil mehrere Wellen ihrer magischen Geschosse in Parvas, was der wirklich zu spüren scheint. Er schlägt noch einmal nach Ryan, trifft ihn und verwundet ihn schwer. Ryan ist ganz bleich und taumelt zurück. Aber die nächste Welle magischer Geschosse gibt ihm den Rest. „Verdammt sollt ihr sein!“ gurgelt Rotauge Parvas und wird dann wieder vollkommen stofflich. Dann sinkt er tot zu Boden. Das war der Sieg.

Xana findet fix heraus, dass das Schwert magisch ist. Wir plündern schnell die Leichen und ziehen die gute Rüstung von Rotauge Parvas aus. Auch findet sich noch ein Beutel mit Geld im Wert von über fünfhundert Goldmünzen. Und es findet sich ein Schlüssel, mit dem ich die Ketten von Felix lösen kann, der noch immer ganz durch den Wind ist. Jetzt aber nichts wie weg hier. Wir klettern aus der Grube und eilen dann die Treppe nach unten, wo uns das Gewirr der Gassen von Westtor verschluckt.

Gespielt am 29.03.2008
Spielleiter: Stefan
SC:, Kaira ( Schurke 4/ Seher 1/ Unseen Seer 1), Lia (Waldläufer 2/Kriegsmager 3), Ryan (Kleriker 5), Xana (Hexenmeister 5/ Unbändige Magierin 1)
Erfahrungspunkte:  1500 für Stufe 6, 1620 für Stufe 5, Kaira 25, Ryan 50, Xana 50, Lia 50, Dolon 25
Überwundene Gegner
4 Vivisektoren
1 Rotauge Parvas (Halbteufel?)
6 schwebende Schläger
2 Nachtmasken
Errungene Schätze:
1 Schwert +1 mit weiteren unbekannten Effekten
1 meisterhaftes Kettenhemd.
10 Edelsteine à 50 von Harvard Repp
605 Goldmünzen
1 Dolch aus Alchemistensilber
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 04. August 2008, 13:19:07
Kapitel 7
Probleme, Probleme, nichts als Probleme

5. Eleint Das Jahr der Visionen 731 TZ Westtor

Ich will mit Felix nicht unbedingt im Handelshaus von Jasper Jansen reden, wo die Wände garantiert Ohren haben. Der gute Felix schlägt tatsächlich das Einhorn als gemütlichen Ort vor, aber ich kläre ihn auf, dass dieser Ort den Nachtmasken nur zu gut bekannt ist. Also gehen wir in das Haus von einem von Felix Freunden, der nicht begeistert ist, als wir auftauchen. Zähneknirschend überlässt er uns das Wohnzimmer. Nachdem ich mich überzeugt habe, dass wir wenigstens weltlich nicht belauscht werden, beginne ich mit der Befragung.

„Mein Bruder Racardo. In der Tat, er kam damals nicht zum Treffpunkt, nachdem er seinen ominösen letzten Bruch tun wollte. Er hatte damals gesagt, wenn ihm das gelingt, werden wir gemachte Leute sein. Er wollte Material über die Adligen in die Hände bekommen und sie damit erpressen. Aber wie er genau das tun wollte, weiß ich leider auch nicht.“ Ich schau ihn prüfend an und komme zu dem Schluss, dass er mir die Wahrheit sagt, aber etwas verschweigt.

„Hat Racardo irgendwelche Sachen hinterlassen, Aufzeichnungen, Bücher, Pläne?“
„Racardo hat vielleicht ein Buch in seinem Leben gelesen. Aufzeichnungen oder ein Tagebuch hat er nicht angefertigt. Und auch sonst habe ich nichts mehr aus seinem Nachlass.“ Irgendwas verschweigt er mir.

„Was ist Racardo eigentlich genau zugestoßen, weißt du das?“
„Nun ja, ich dachte ja, er sei tot und bin nach Westtor abgereist. Geschäftlich musste ich noch einmal zurück nach Chondathan. Das Komische war, niemand wusste etwas von einem erfolglosen Einbruchsversuch in die Klingenfeste. Und da habe ich ihn wieder getroffen.“
„Häh? Racardo ist nicht tot?“ Das haut mich jetzt beinahe wortwörtlich vom Hocker.
„Nun ja, ich traf ihn wieder, sprach ihn an und er tat so, als ob er mich nicht kennen würde. Er war nun ein Hauptmann der Schildwacht, der zuständig für das Adelsviertel ist. Als ich nicht locker lassen wollte, ist er schier ausgerastet und wollte mich verhaften!“ Wir schauen uns alle etwas irritiert an. Racardo lebt, ist Hauptmann bei der Schildwacht und erkennt nicht mal mehr seinen eigenen Bruder. Wilde Theorien jagen in meinem Köpfchen hin und her, aber keine macht wirklich Sinn. Das alles ergibt so gar keinen Sinn. Ich komme mir vor wie bei einem Puzzle, wo die Mehrheit der Teile fehlt.

Wir danken Felix für seine Hilfe, entschuldigen uns für die Unannehmlichkeiten und verschwinden. Irgendwie habe ich mir mehr erwartet. Hinweise, die auf einen Weg in die Klingenfeste weisen könnten. Stattdessen nur weitere Puzzelteile, die das bisherige Gesamtbild auf den Kopf stellen. Ne, so langsam bin ich frustriert. Ich wusste ja, dass es nicht einfach werden würde, aber je mehr wir herausfinden, desto weniger wissen wir eigentlich. Eine Mitgliedschaft bei der Schildwacht und ein schnelles Hochdienen wäre vielleicht doch eine akzeptable Alternative. Ach, ich weiß auch nicht!

Wir erreichen unbehelligt das Handelshaus. Der gute Meister Jasper Jansen ist noch auf und lauscht gespannt unserem Bericht, nachdem er uns Kelche mit Wein gereicht hat. Das habe ich jetzt gebraucht. Der würzige Wein bringt meine Lebensgeister zurück. Da wir mit einem weiteren magischen Schwert recht wenig anfangen können, biete ich es zum Tausch gegen ein magisches Rapier und einen Streitkolben an. Obendrauf lege ich noch die meisterhaft gefertigte Rüstung von Rotauge Parvas. Wir kommen ins Geschäft und ich greife begeistert nach dem Rapier. Es ist eher einfach gefertigt, sprich es hat keine aufwendigen Verzierungen. Aber es ist magisch, liegt perfekt in der Hand und wird seinen Zweck erfüllen. Die Dame hat mir gelächelt!

Ryan versucht tatsächlich die Tochter Jasper Jansens anzubaggern. Wie peinlich! Er lässt sich von ihr die Galerie unter dem Dach zeigen. Xana, Lia und ich schließen uns an. Lia raunt mir zu, dass ich ja nichts einstecken soll. Ich werfe ihr einen finsteren Blick zu. Als ob ich eine gewöhnliche Diebin wäre. Pah! Es sind großformatige Bilder aus dem alten Jhaamdath zu sein. Sie zeigen alle Landschaften mit Städten und Schlössern der alten Heimat, wie sie vor der Flutwelle ausgesehen hat. Auch gibt es hier als Ausstellungsstück eine Kristallkrone aus einem Herrscherhaus. Sehr schönes Stück.

Glücksbote Ryan bringt Lissa, so heißt die junge Frau dazu, etwas von sich selbst zu erzählen. Es stellt sich heraus, dass Lissa gar nicht die leibliche Tochter, sondern ein Waisenkind aus dem Vhillongriff ist. Es ist üblich, dass Handelshäuser und Soldkompanien Waisenkinder aufnehmen und sie ausbilden. Auch scheinen viele mit einem ähnlichen Hintergrund in dem Handelshaus im Dienst zu stehen. Es ist ihr deutlich anzusehen, dass sie sich gerade verplappert hat und sie wird schnell sehr einsilbig.

Xana zupft mich beim runter gehen aufgeregt am Ärmel. „Sie ist genau so alt wie Serenius und der ist auch ein Waisenkind. Ob er in Wahrheit ein Spion des Handelshauses ist?“ Ist nicht ganz von der Hand zu weisen, wenn auch recht weit hergeholt. Trotzdem nehme ich mir vor, in Zukunft nicht mehr ganz so offen zu Serenius zu sein.
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 06. August 2008, 13:14:33
5. Eleint Das Jahr der Visionen 731 TZ Westtor

Es ist nun Zeit zu gehen und wir machen uns zur Fernweh auf. Dolon tigert dort auf und ab. Vaslo Zar ist noch an Bord, wir tun es ihm gleich. Ich bin hundemüde und setze durch, da es ja noch leere Kabinen gibt, dass wir jeder eine einzelne bekommen. Vorsichtig wie ich bin, lasse ich meine Waffen griffbereit liegen, schlafe dann aber sofort ein. Als ich aufwache, haben wir Westtor schon verlassen. Ist mir recht. Dolon hat zu berichten, dass fünf Nachtmasken das Schiff besucht haben, Vaslo, oder die Dinger in ihm, haben denen klar gemacht, dass er uns persönlich töten will und die haben das akzeptiert. Da haben die aber Glück gehabt.

Jetzt ist die Frage, wie wir mit dem besessenen Garagospriester verfahren wollen. Der einfachste Weg wäre, ihn zu töten und über Bord zu werfen. Ich habe dabei aber ein eher schlechtes Gefühl. Könnte ja sein, dass was auch immer sich in Vaslo befindet, sich ein neues Ziel sucht, wenn sein Wirtskörper stirbt. Besonders Glücksbote Ryan ist dafür, dass wir ihn gefangen nehmen. Lia ist vehement dafür, dass wir ihn töten und beseitigen. Ich mache mir Gedanken, wie wir den Besessenen ruhig stellen können, bis wir zum Tyrtempel kommen, die angeblich gut mit Besessenen umgehen können, sprich nicht jeder stirbt, dem sie einen Teufel oder Dämon austreiben. Wir diskutieren eine geschlagene Stunde, wie wir das am Besten bewerkstelligen können. Lia wird mir mit ihrer Blutgier und Menschenverachtung immer unsympathischer. Inzwischen bin ich sicher, dass die Vorurteile gegenüber Elfen weitestgehend den Tatsachen entsprechen, jedenfalls in Lias Fall.

Schließlich haben wir einen Plan ausgearbeitet und abgesprochen, mit welchen Zaubern wir das alles fertig bringen wollen. Dann komme ich darauf zu sprechen, wie wir in der Sache mit der grünen Kugel weiter vorgehen wollen. Ich bin mir inzwischen nicht mehr so sicher, ob wir es durch die Kanalisation wirklich bewerkstelligt bekommen, ungesehen in die Feste einzudringen. Die Alternative mit der Stadtwache erscheint mir inzwischen einfach praktikabler. Die Sache mit Racardo wird mir inzwischen zu seltsam, um sie wirklich noch weiter verfolgen zu wollen. Und wir haben jetzt auch etwas von einer finsteren Organisation, der wir das in die Schuhe schieben können. Sofort brandet mir Protestgeschrei aus allen Richtungen entgegen. Die tun gerade so, als so ob die Nachtmasken automatisch wüssten, wer ihnen dann das Ei gelegt hat. Fakt ist, die sind schon so sauer auf uns und es ist durchaus wahrscheinlich, dass sie uns irgendwann einen Attentäter auf den Hals hetzen werden, wenn wir unbeschadet in Chondathan auftauchen würden. Besonders Xana und ich sind durch unsere Angehörigen sehr gefährdet. Wehe, die tun meiner kleinen Mili was an. Dann aber!

Die anderen weigern sich erstmal, sich Gedanken zu diesem Thema zu machen, so lange wir auf diesem Schiff noch das Problem Vaslo Zar und seinen Mitreisenden haben. Wir sprechen noch mal alles durch und beschließen, den Kerl im Auge zu behalten und am letzten Tag der Reise zuzuschlagen, weil wir so das Problem der Gefangenhaltung auf eine recht kurze Zeitspanne verkürzen. Damit ist wohl alles gesagt und wir verteilen uns. Ich suche mir eine ruhige Ecke und fange an in ein leeres Buch zu schreiben. Ich beginne meine Erlebnisse der letzten Monate aufzuschreiben. Daheim wartet ein kleines Mädchen auf mich, das wirklich zu recht wütend auf mich ist. Mehr als sie trösten werde ich nicht können, aber eines Tages, wenn sie reifer ist und lesen kann, werde ich ihr meine Aufzeichnungen geben und sie wird dann vielleicht verstehen, warum ich diesen gefährlichen Weg habe beschreiten müssen. Ach, kleine Mili, sie fehlt mir so sehr!

Wir richten es so ein, dass wir nun immer den Garagospriester im Auge behalten. Er hält sich fast ausschließlich an Deck auf, starrt in die Weite und macht sonst groß nichts. Irgendwie unheimlich. Dolon betrachtet ihm nach seinem Mittagsgebet einmal genauer. Wie auch Xana stellt er fest, dass an Vaslo nichts Magisches ist, er aber eine starke Aura des Bösen ausstrahlt. Eine zweite Gestalt scheint sich schemenhaft um ihn herum zu befinden. Irgendetwas nicht Greifbares, das aber genauso unsäglich böse ist.

Aber den Nachmittag über tut er nichts Außergewöhnliches. Es dämmert und wir gehen unter Deck. Vaslo Zar nach einem kargen Mal ebenfalls. Ich halte als erste Wache, in der absolut nichts passiert, ich aber einige Seiten weiter schreiben kann. Dann wecke ich Lia und gehe selbst ins Bett.
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 08. August 2008, 13:14:12
6. Eleint Das Jahr der Visionen 731 TZ Die See des Sternenregens an Bord der Fernweh

Die Nacht ist wenig erquickend, ich träume davon, dass ich mit Ketten gefesselt worden wäre. Und zwar so, dass sie mich komplett umschlingen. Die Oberfläche ist mit rasiermesserscharfen Spitzen übersät, die mich in mein nacktes Fleisch stechen. Ich höre die seltsamen Stimmen, wie sie mich verhöhnen, verspotten und äußerst widerwärtige Dinge zu mir sagen. Und die Ketten werden zusammengezogen, die Spitzen reißen mein Fleisch auf und peinigen mich auf das Schmerzhafteste. Ich bin vollkommen erschöpft, als ich am nächsten Morgen aufwache. Die anderen sehen genau so abgekämpft aus. Das ist nicht gut.

Sollen wir jetzt schon zuschlagen? Ich rate erstmal davon ab, da es den Tod von Vaslo bedeuten würde, da wir ihn nicht so lange in Zaum halten und versorgen können. Lia sieht das wieder nicht so kritisch. Einfach alles über Bord werfen. Ich bin da etwas anderer Meinung. Und wahrscheinlich löst das unsere Probleme noch nicht mal dauerhaft. Wer weiß, ob der Teufel nicht einfach aus Vaslo ausfährt und in den nächsten hinein. Lia sieht darin nicht so das Problem. Wenn er in sie fährt, sehe ich auch nicht mehr so das Problem. Aber das sage ich nicht laut. Verdammnis!

Wir beschließen, uns erstmal an den ausgemachten Plan zu halten, auch wenn wir uns vorbereiten, ihn notfalls sofort umzusetzen. Ich schreibe weiter an meinen Geschichten. Während Dolon den besessenen Garagospriester im Auge behält, springt auf einmal einer der Matrosen in unmittelbarer Nähe einfach über Bord. Finsternis! Was war das? Dolon hatte gerade seinen Zauber aktiv, Magie zu entdecken und konnte nichts dergleichen entdecken? War das die zweite Aura gewesen? Wir halten einen Krisenrat und beschließen den Kapitän zu informieren. Diesmal übernehme ich das Sprechen und vermittle ihm unseren Wissenstand über Vaslo Zar und wie wir mit ihm zu verfahren gedenken. Der Kapitän ist natürlich sehr aufgebracht, dass wir ihn nicht schon in Westtor informiert haben.

„Das hätte nichts gebracht. Die Wache weiß über den Zustand von Vaslo Bescheid. Sie hätten uns eher alle gefangen gesetzt, um seine Mission nicht zu gefährden und hätten ihn auf einem anderen Schiff mitgeschickt.“ Das leuchtet ihm ein und er gibt uns freie Hand. Ich hoffe nur, dass weiteres Warten keine zusätzlichen Opfer kosten wird. Aber ich habe ein verdammt schlechtes Gefühl bei der Sache.
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 11. August 2008, 14:49:26
7. Eleint Das Jahr der Visionen 731 TZ Die See des Sternenregens an Bord der Fernweh

Nach einer weiteren von Alpträumen dominierten Nacht bin ich total im Eimer. Diesmal haben sich die Träume ein weiteres Mal gesteigert. Sie wurden nun durch sexuelle Perversionen geprägt. Es ist erstaunlich was man alles mit Ketten und deren Enden machen kann. Mir wird richtig schlecht, wenn die Bilder aus dem Traum mir wieder ins Bewusstsein dringen. Wir haben noch etwa drei Tage auf See zu verbringen. Können wir solange noch warten? Werden die komischen Dinger so lange warten? Während wir in einer Ecke beraten, hören wir ein klatschen über uns. Als ob etwas Weiches mit großer Wucht auf das Deck gefallen wäre. Wir schauen nach und sehen wie der Ausguck zerschmettert auf dem Deck in einer immer größeren Blutlache liegt. Finsternis!

Vaslo Zar steht an der Rehling und feixt zu uns hinüber. Nun, die Entscheidung ist wohl gerade gefallen. Wir ziehen uns unter Deck zurück und machen uns kampfbereit. Mit etwas Alkohol schreibe ich einige Zeichen auf mein Körper und ich fühle mich richtig fit, dann verzaubere ich meinen Totschläger und gebe mir die Gewandtheit einer Katze. Jetzt kommt Glücksbote Ryan auf die Idee, das Gepäck des Garagospriesters zu durchsuchen. „Meine Zauber halten nicht ewig! Wir schlagen jetzt zu und schauen später nach“, schnauze ich ihn regelrecht an. Mir ist nicht wohl bei der Sache und an irgendeinem muss ich es ja auslassen. Wir hasten nach oben und Vaslo erwartet uns schon mit gezogenem Schwert. Die Besatzung schaut uns mit großen Augen an und ihre Blicke wandern zwischen uns und ihm hin und her. Aber keiner macht Anstalten, für eine Seite Partei zu ergreifen. Das Schwert von Vaslo ist schwarz angelaufen. Er kommt recht schnell auf uns zu und ich spreche einen Schildzauber auf mich und beginne dann um Vaslo herum zu laufen. Ryan gibt mir noch einen Zauber mit, der mich stärker macht. Mein rechter Knöchel verfärbt sich weiß, so hart umklammere ich meinen Totschläger. Xana lässt uns wieder hibbelig werden, während Dolon den Feindhammer um seinen Segen anruft.

Wir treiben den Besessenen recht schnell in die Ecke, mein Totschläger fährt mehrmals mit großer Wucht auf seinen Kopf und er bleibt schließlich betäubt liegen. Nur Dolon hat was abbekommen. Und Lia konnte es nicht lassen, einen Pfeil auf Vaslo Zar abzufeuern. Ich werfe ihr einen bösen Blick zu und versorge seine Wunde. Der arme Kerl! Während Dolon seine Wunde wieder verschließt, packen Ryan und ich Vaslo an Füßen und Schultern und schleppen ihn in den Laderaum, wo ich ihn an den Masten fessle. Derweil zieht Glücksbote Ryan ein großes Tamtam ab und zieht unter lauten Litaneien einen Bannkreis um Vaslo. Das komische Schwert legen wir gleich noch dazu. Nach knapp 10 Minuten ist Ryan fertig. Hoffentlich hält das auch. Lia besteht darauf, ihm auch noch die Augen zu verbinden und den Mund zu knebeln.

Schlachtenrufer Dolon hat schlechte Nachrichten, die zweite böse Aura ist immer noch auf dem Schiff. Derweil erklärt der Kapitän der Besatzung, was es mit Vaslo auf sich hat. Die Besatzung ist einhellig der Meinung, das Vaslo samt Schwert über Bord geworfen gehört. Das war abzusehen. Aber unsere Priester halten je eine ergreifende Rede, besonders Dolon entpuppt sich als wortgewaltiger Prediger. Hätte ich ihm jetzt so gar nicht zugetraut, da er ja eher der wortkarge Typ ist, solange es nicht darum geht, von seinen Kämpfen zu erzählen. Die Besatzung ist sichtlich beeindruckt und gibt Ruhe. Puh! Da das Wetter inzwischen recht rau geworden ist, haben die hier am Deck auch genug zu tun. Die Segel sind gebläht und wir machen recht schnell Fahrt. Wenn der Wind weiter aus der Richtung bläst, machen wir wahrscheinlich einen ganzen Tag gut. Aber vor uns ziehen finstere Wolken auf und die verheißen nichts Gutes.

Wir richten uns um den Gefangenen ein und beziehen Posten. Ich fange an, wieder zu schreiben, diesmal einen Bericht über Westtor, seine momentane Situation und was ich alles erfahren habe. Immer wieder blicke ich in Richtung des gefesselten Vaslo. Schließlich rührt er sich und stöhnt, bleibt aber sonst erstmal still. Nach etwa einer Stunde beginnt wie er ein Wahnsinniger an seinen Fesseln zu zerren. Aber die halten erstmal. Aber er gibt nicht nach und schließlich reißt er sich los. Erschreckt schreien Xana und ich auf und machen uns kampfbereit. Aber der Besessene belässt es dabei, sich die Augenbinde abzunehmen und den Knebel auszuspucken. Interessiert mustert er den Kreis um ihn herum und sieht uns dann feixend an. Finsternis!
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Sir Dinadan am 11. August 2008, 15:34:39
Zitat
Es ist erstaunlich was man alles mit Ketten und deren Enden machen kann.
:D Bei eurem Dm würd ich gern mal spielen...
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 13. August 2008, 15:35:15
@ Sir Dinadan

Nun, mehr diese Andeutung gab es auch nicht zu diesem Thema.  :cheesy:

7. Eleint Das Jahr der Visionen 731 TZ Die See des Sternenregens an Bord der Fernweh

Dann streckt er uns die Zunge heraus und macht es sich einfach am Mast bequem. Wir entspannen uns etwas. Besonders da unsere anderen Kameraden zu uns stoßen und wir ihn zu fünft in Schach halten. „Willst du was zu trinken haben?“
„Mein Wirtskörper sicherlich, aber ich brauch so was nicht. Aber ich mache euch ein Angebot, lasst mich raus und bringt euch selbst um, dann verschone ich vielleicht die Besatzung.“
„Vielleicht?“, hake ich nach und er feixt wieder.
„Das ist kein besonders viel versprechendes Angebot“, meint auch Glücksbote Ryan.
„Mehr bekommt ihr nicht.“
„Ich glaube, da lehnen wir wohl ab“, stelle ich für alle fest.
„Wie ihr meint.“

Nach wenigen Sekunden hören wir den Ruf, dass ein Mann über Bord gesprungen ist. Er feixt wieder. Das hat keine Zukunft. Xana und ich beschließen das Gepäck das Garagos Priesters zu durchsuchen, während Dolon nach oben geht, um der Besatzung zu helfen, bleiben Glücksbote Ryan und Lia zurück, um den Besessenen zu bewachen. In der Kabine des Priesters finden wir tatsächlich mehrere Reisetagebücher. Ich fische das neuste heraus und lese die letzten Beiträge. Wie es aussieht, ist Vaslo Zar ein leidenschaftlicher Sammler von historischen Waffen. Also nicht nur alten Waffen, sondern solchen, die verdienten Kriegern und berühmten Helden gehört haben. Seine letzte Suche galt einer Waffe mit dem Namen Schildspalter, die sich nach Angaben der Baranyschen Bruderschaft in Westtor befinden sollte. Diese Waffe hatten einige Helden geführt. Er äußert den Verdacht, dass wir auch hinter dem Schwert her wären. Aber leider finden wir nichts darüber heraus, was mit ihm passiert ist. Oder wie man damit fertig werden könnte.

Neugierig wie ich bin, schlage ich mal nach, was er vor einem halben Jahr so getrieben hat. Tatsächlich ist auch die Begegnung mit Schlachtenrufer Dolon verzeichnet. Ich werde mit keinem Wort erwähnt! So was auch. Ich zücke meine Schreibfeder und mache entsprechende Anmerkungen. Der Seegang ist inzwischen ziemlich stark geworden und der Wind pfeift ganz schön. Ein wirklicher Sturm ist das laut Aussage der Besatzung nicht, aber ich finde es schon recht unangenehm. Schließlich hören wir jemanden schreien. Wir beiden Frauen schrecken von unserer Lektüre auf. Tatsächlich, Lia schreit um Hilfe. Wir springen auf und stürmen in den Laderaum. Ein Bild des Schreckens offenbart sich uns. Vaslo Zar liegt mit mehreren Pfeilen gespickt in seinem Blut. Ryan ist im Kreis und sein Dolch ragt aus seiner Brust heraus. Lia sieht überfordert aus. Dolon ist nicht zu sehen. Ich schreie laut nach ihm und er kommt schließlich angestürmt.
„Ihr hättet auf mein Angebot eingehen sollen. Nun ist es dafür zu spät. Besonders bei euch drei Schlampen werde ich mir viel Zeit lassen.“ meint Glücksbote Ryan und macht klar, wo sich das Ding aus Vaslo nun befindet. Es folgt eine kurze Tirade von Perversitäten und anatomischen Unmöglichkeiten, die er uns nach und nach angedeihen lassen will, die mich schwer schlucken lassen. Das Ding hat es geschafft, mir Angst zu machen. Als erstes gehe ich mal zu Vaslo und mit einem „Alles wird gut!“ kommt er wieder auf die Beine, nachdem es die Pfeile herausgedrückt hat. Ich geb ihm was zu trinken, was er sofort herunter stürzt.

„Irgendwelche Vorschläge, was machbar wäre, das Ding aus Ryan raus zu bekommen?“ Immerhin war der Teufel oder was auch immer ja einige Zeit in Vaslo drin gewesen. Leider kann er nichts wirklich Erhellendes dazu beitragen. Außer das die beiden Elian und Sag heißen. Elian ist der, von dem er besessen war. Wir hören Schreie von oben, was ist nun schon wieder los? Dolon und Lia bleiben beim besessenen Ryan, der noch um die Kontrolle über seinen Körper kämpft. Oben am Aufgang stellen wir fest, dass wir nicht weiter kommen. Ketten haben sich vor die Tür gelegt. Diese Ketten lagen in Kisten an Bord herum, Ladung, die aus Westtor kommt. Jetzt sind sie lebendig und ich kann durch eine Ritze eine humaniode Gestalt erkennen, von der die Ketten ausgehen. Gerade quetschen sie einen Seemann zu Tode. Hört dieser Horror gar nicht mehr auf? Heraus kommen wir nicht. Das sieht nicht gut aus. Xana hat keine Ahnung, was für ein Ding das sein mag. Ich gebe ihm kurzerhand den Namen „Kettenteufel“. Frustriert eilen wir wieder zurück. Die Lage ist unverändert. Wütend balle ich die Fäuste und schüttle sie drohend in Richtung Ryan, der sich inzwischen seiner Ritterrüstung entledigt hat. Wohl um zu verhindern, dass der Kettenteufel mit ihm einen wirklich lohnenden Wirtskörper hat. „Ihr seid solch erbärmliche Kreaturen!“

Höhnisches Gelächter ist die einzige Antwort. „Ach ja, in dieser Gestalt kann ich den Schutzkreis ohne Probleme verlassen.“ Und das tut er auch. Dann sackt Ryan stöhnend zu Boden. Der Teufel, Dämon oder was auch immer hat ihn wohl verlassen. Im nächsten Moment geht ein Ruck durch das Schiff, Holz splittert, Menschen schreien panisch auf und es gibt ein unglaublich lautes Krachen. Wir müssen auf ein Riff aufgelaufen sein. Und das mit voller Fahrt. Ich kann mich abrollen und komme wieder auf die Beine. Dann fängt das Schiff an auseinander zu brechen. Verdammnis!
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 15. August 2008, 19:53:31
7. Eleint Das Jahr der Visionen 731 TZ Die See des Sternenregens

Ryan und Xana stürzen in die tosende See. Wir sind tatsächlich auf ein Riff aufgelaufen. Ich kann eine kleine Erhebung direkt vor uns sehen. Nur ein wenig dahinter entfernt ragt ein größerer Felsen auf. Das komische ist, da ist ein schlichtes tempelartiges Gebäude nur wenige Meter über den Meeresspiegel gebaut. In ihm befindet sich eine leuchtende Kugel aus bunten Flammen. Ich wirble herum und springe von diesem Trümmerstück auf das, wo sich unsere Kabinen befanden. Ich schnappe mir meinen Rucksack. Lia kommt hinterher und packt panisch unsere gesamte Ausrüstung in ein leeres Fass. Derweil springe ich auf das vorherige Trümmerstück zurück und dann zum Felsen. Gerade so kann ich mich daran festkrallen. Ich kraxle nach oben, befestige dort meinen Rucksack und hole dann das Seil heraus.

Inzwischen hat es Glücksbote Ryan glücklicherweise bis zum Felsen geschafft, aber Xana treibt immer noch panisch um sich schlagend im Wasser. Kurzerhand springt Ryan wieder zurück. Ich befestige das Seil und lasse mich daran zurück ins Wasser. Ryan packt Xana und ich schnappe mir den Glücksboten. Als ob der Sturm nicht schon Unglück genug war, kommt auch noch unter Wasser ein Bündel Ketten angeschossen. Eine wickelt sich um Xanas Fuß. Ich bin wieder am Felsen und versuche Ryan mit hoch zu ziehen. Die Kette spannt sich und ein Ruck geht durch uns. Gerade so können wir uns weiter halten.

„Verdammt! Hoffentlich reißt es sie nicht entzwei“, schreit Glücksbote Ryan.
„Keine Angst, das Seil ist aus Seide.“ gebe ich zurück.
„Ich meine Xana!“ Ach so! Inzwischen ist Xana wenigstens wieder an der Oberfläche. Sie setzt mehrmals an, eine magische Formel zu brüllen, aber es ist schwer, in diesem Durcheinander einen klaren Kopf zu behalten. Schließlich gelingt es ihr, eine Welle grüner Geschosse in die Kette schlagen zu lassen und der Griff löst sich. So schnell wie möglich klettern wir nach oben. Auf dem Schiff hat Lia inzwischen die gesamte Ausrüstung in ein Fass gepackt und es verschlossen. Obendrein hat sie noch ein Seil daran gebunden. Schlachtenrufer Dolon entledigt sich seiner Rüstung und kommt dann auf die Idee, dass er ja Wasser atmen memoriert hat. Leider ist es zu spät, die Rüstung zu sichern. Der Garagospriester hat sich eine kleine Schwimmhilfe gebastelt und paddelt so geschwind rüber.

Schließlich sind alle auf dem Felsvorsprung angekommen. Auch zwei Seeleute klettern hoch. Der Kapitän schafft es bis zum Felsen. Dann wird sein Blick leer. „Ein Kapitän geht immer mit seinem Schiff unter“, sagt er in der Stimme von einem der Kettenteufel. Dann lässt er los und verschwindet in den Tiefen. Da ist nix mehr zu machen. Verdammnis!

Ich fische aus meinem Rucksack den Wurfhaken und befestige ihn an meinem Seil, dann werfe ich ihn zum anderen Felsen. An einem Vorsprung greift der Haken und ich ziehe das Seil straff. Dann hangele ich mich rüber und lasse mir den Rucksack hinterher werfen. Ich befestige das Seil nun richtig und der Rest hangelt hinter mir nach. Lia zieht das Fass mit der Ausrüstung an das Ufer und wir stehen vor dem Gebäude. Vorsichtig betrete ich als erste den Raum. Gemeine Fallen kann ich keine entdecken, eher im Gegenteil, ich fühle mich hier geborgen. An den Wänden sind Inschriften eingemeißelt in einem Alphabet, dass der Vorläufer von dem heute verwendeten ist und wohl aus der Glanzzeit Jhaamdaths stammt. In der Tat ist der Tempel Eldath geweiht. Einst war sie ja auch die Göttin der Meere, bevor sie diese Domäne an Umberlee verlor. Hier sind wir sicher. Ich winke die anderen her und wir machen es uns erstmal ein wenig bequem. Ich ziehe mich soweit aus, wie es noch schicklich ist und trockne mich und meine Kleidung an der Kugel aus bunten Flamme, die eine wohlige Wärme abstrahlt, die anderen machen es mir nach und bald sind wir alle wieder halbwegs trocken.

Wir setzen uns zusammen und reden über das gerade geschehene. Das war jetzt wirklich bitter. Diese Kettenteufel haben uns wirklich verdammt hart zugesetzt. Wenigstens sind wir in diesem heiligen Ort sicher. Einer der Seemänner meint, dass dies die Zähne sein müssen. Ein berüchtigte kleine Inselgruppe, die weit dem Schlund Umberlees vorgelagert ist. Der starke Wind hat uns wohl etwas zu sehr vom Kurs abgetrieben, da diese Inselgruppe wegen ihrer gefährlichen Untiefen normalerweise weiträumig umfahren wird. Das bedeutet auch, dass wir nicht darauf hoffen können, von einem vorbeifahrenden Schiff gerettet werden zu können. Das ist nicht gut.

Während die anderen weiter über unsere Möglichkeiten diskutieren, übersetze ich die alten Inschriften. Der Tempel trägt den Namen Tempel des Friedens und der alten See. Er wurde vor über 1000 Jahren hier errichtet. Jedes Jahr entzündeten die Priester das heilige Feuer des Friedens auf dem hier über uns liegenden Leuchtturm. Das sollte für Licht, Frieden und Ausgeglichenheit sorgen. Alles, was Teufel bestimmt nicht mögen. Wir beschließen, morgen dieses Feuer zu entzünden und dabei die Zinnen, wie diese Inselgruppe einst offiziell hieß, zu erkunden.
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 18. August 2008, 12:39:52
8. Eleint Das Jahr der Visionen 731 TZ Insel der Zinnen

Wir verbringen alle eine ruhige und wirklich geruhsame Nacht. Ich kann mich nicht erinnern, jemals vorher so gut geschlafen zu haben. Mein Zauberbuch hat den gestrigen Tag zum Glück gut überstanden und nach einem beschworenen Frühstück machen wir uns auf den Weg. Ich trage die Fackel, die ich am Altar entzündet habe. Xana hat damit auch eine Kerze angezündet. Die Inselgruppe ist deutlich größer, als wie wir gestern in der Nacht gesehen haben. Ein schmaler steiler Pfad schraubt sich an dem Felsen nach oben. Um uns herum ragen weitere Felsnadeln auf.

Nach etwa fünfzehn Minuten hören wir rhythmischen Lärm. Wir rücken nun etwas vorsichtiger vor und sehen schließlich ein Plateau, wo sich einige komische Fischwesen tummeln. In ihrer Mitte tanzt ein Exemplar von doppelter Größe. Wir sind nicht in der Lage, die genaue Rasse der Wesen festzustellen, da sie sich doch etwas von denen unterscheiden, die uns versucht haben zu erpressen. Wir beschließen uns heimlich an ihnen vorbei zu schleichen, was auch gelingt, trotz des infernalischen Lärms, den Ryan mit seiner Rüstung verursacht.

Schließlich erreichen wir eine alte Hängebrücke, von der nur noch zwei Seile übrig sind. Unten sind scharfe Felsnadeln zu sehen, die dort aus dem schäumenden Wasser ragen. Auch liegt dort einiges an Schrott herum. Alte Opfergaben, wie eine Inschrift verkündet, denn dies ist die Grube der Klingen. Ryan wirft einen Dolch herunter. Ich gebe Xana eine von meinen Federfallrollen und hangle mich als erste rüber. Nach und nach kommen auch die anderen, nur die zwei überlebenden Seemänner wollen lieber wieder zurück in den Tempel gehen. Nun gut.

Xana schafft es tatsächlich mehrmals abzurutschen und jeweils gegen den Fels zu knallen, da sie mit einem Seil gesichert ist. Also so schwer kann das doch gar nicht sein. Als sie das dritte Mal fällt, aktiviere ich die Schriftrolle und sie knallt diesmal nicht mit voller Wucht gegen die Felswand. Wir ziehen sie nun endlich hoch und es kann weiter gehen. Nun liegt eine Höhle vor uns, durch welche der Pfad weiter führt. In ihr befindet sich ein kleiner Teich, aus dem eine Statue Eldaths herausragt. Das interessanteste ist aber ein verängstigter Fischmensch mit dem Namen Loka, mit dem sich Xana auf Drakonisch unterhalten kann. Sein Volk wurde von den Sahuagin, so nennt er die anderen Fischmenschen, versklavt. Der große Kerl ist Xexs, der Champion der Hohepriesterin Xexes der Pilger von Sekular. Na prima, die Probleme nehmen einfach kein Ende.

Aber bevor wir zu irgendwelchen Befreiungsaktionen starten, sollten wir das Leuchtfeuer entzünden, um so wenigstens die Kettenteufel zu schwächen. Dummerweise müssen wir dabei an dem Gefangenenlager vorbei, das hinter der Höhle etwas tiefer liegt. Wir hören Schmerzensschreie aus der Höhle, an der wir uns vorbei zu schleichen versuchen. Natürlich macht unser Panzer soviel Lärm, dass die Wachen der Höhle uns zuerst hören und dann auch sehen. Nichts wie weiter. Es gilt eine weitere Hängebrücke zu überqueren und dann noch eine Kletterpartie über ein abgebrochenes Stück Felswand.

Schließlich erreichen wir eine weitere Höhle, hinter der sich der Leuchtturm befinden müsste. Auch hier ist wieder eine Statue der Eldath in einem Teich zu bewundern. Ich zünde gleich mal die Schale an, die sie in der Hand trägt. Dumm nur, dass der weitere Weg verschüttet ist. Während die starken Männer die großen Steine zur Seite wuchten, nehmen wir Frauen die Kleinen. Schließlich sickert Tageslicht herein und eine Öffnung entsteht, durch die man sich durchquetschen könnte, wenn man dünn und schlank ist. Da müssen wir wohl noch etwas weiter arbeiten. Just in dem Moment hören wir hinter uns ein Gurgeln.

Ein blau angelaufener Kapitän torkelt herein. Bei Tymora! Was hat das zu bedeuten? Der Fischmensch fängt an zu wimmern und ich mach mich kampfbereit. Die Gestalt durchquert die Höhle und kommt auf uns zugewankt. Obwohl sie noch etwa zwölf Schritt entfernt ist, habe ich auf einmal ein schlimmes Würgen im Hals, als ob mein Mund voll Wasser wäre. Ich versuche mühsam nach Luft zu schnappen, aber Wasser dringt in meine Lunge. Ich versuche zu Husten, aber noch mehr Wasser scheint mich zu bedrängen. Ich falle vollkommen entkräftet um und alles beginnt sich um mich zu drehen. Finsternis!
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 20. August 2008, 14:33:52
8. Eleint Das Jahr der Visionen 731 TZ Insel der Zinnen

Dolon eilt mir zur Hilfe und entlädt seinen kleinen Stecken mit Heilmagie. Ich komme schwankend auf die Beine, aber das Gefühl zu ertrinken habe ich immer noch. Auch Xana fällt zu Boden und sie sieht gar nicht mehr schön aus, als sie offensichtlich auch gerade in der Luft ertrinkt. Zum Glück haben Dolon und Glücksbote Ryan einen Zauber memoriert, der einem erlaubt, unter Wasser zu atmen. Nachdem wir alle wieder ganz normal Luft bekommen, fassen wir den Ertrunkenen ins Auge. Zuerst aktivere ich meinen Heilungsgürtel, „Alles wird doppelt gut“, dann ziehe ich meinen Schild hoch. Unsere drei Kleriker, der Garagospriester Vaslo Zar ist ja auch bei uns, stürzen sich wagemutig auf den Untoten. Vaslo trifft ihn hart, aber die Gegenattacke wirft ihn zu Boden. Auch Dolon ist schnell in Bedrängnis. Xana macht, dass wir uns alle ganz schnell bewegen können und verschwindet dann, um das Leuchtfeuer zu entfachen. Öh, Hilfe!

Nun gut, ich flankiere den Untoten und fange an, auf ihn einzustechen. Wenigstens scheint mein Rapier ihm weh zu tun, auch wenn sich seine Wunden teilweise wieder schließen, aber da dies bei allen Wunden passiert und nicht nur bei meinen Stichen, braucht man wohl keine besondere Art von Waffe, um ihm weh zu tun. Da ich seine empfindlichen Stellen nicht wirklich treffen kann, verletze ich ihn kaum. Dolon hält seine Axt mit beiden Händen umklammert und haut ordentlich zu. Lia spickt ihn mit Pfeilen und nachdem Ryan mehrere Gebete gesprochen hat, um uns zu unterstützen, stürzt er sich ebenfalls in den Kampf. Schon bald gleicht der Untote einem Nadelkissen und unzählige Wunden zieren seinen Körper, aber seine Schläge prasseln mit ununterbrochener Stärke auf die beiden Kleriker ein. Vaslo Zar atmet noch, scheint nicht mehr im Sterben zu liegen. Dolon wankt schließlich schwer getroffen zurück und heilt sich. Die Lücke nutzt der Untote, um auf Lia einzuschlagen, die gegen die nächste Wand geschleudert wird und dort zu Boden geht.

Xana taucht endlich wieder auf und erneuert den Zauber, der uns so hibbelig macht. Ryan bringt zuerst Lia wieder auf die Beine und stürzt sich dann wieder in den Kampf, Dolon greift auch wieder ein, nur um ein weiteres Mal schwer einstecken zu müssen. Er aktiviert seine Handschuhe und grillt den Untoten damit etwas. Schwer getroffen wankt Ryan auf der Stelle, kann sich aber mit einem mächtigen Heilzauber wieder aufrichten, nur um im nächsten Moment endgültig zu Boden zu gehen. Xana wirft zwei feurige Lanzen auf den Untoten und hat dessen ungeteilte Aufmerksamkeit gewonnen. Sie quietscht auf und beschwört schnell Bilder von sich selbst, die sie umtanzen, bis der Kapitän zwei davon buchstäblich zerreist. Ich eile zu Ryan und bringe ihn mit einem „Alles wird gut!“ wieder auf die Beine. Dann sind Dolon und ich wieder bei ihm und stechen und hacken nach besten Kräften auf ihn ein.

Lia verlegt sich inzwischen darauf, jeweils immer zwei grüne Geschosse auf den Kerl abzufeuern. Auch Xana, nun wieder weiter hinten, lässt mehrere Wellen davon in ihn einschlagen. So langsam sieht er nicht mehr so fit aus wie am Anfang. Wir setzen ihm ordentlich zu. Und er uns auch. Schließlich erinnert sich Dolon daran, dass er einen magischen Helm hat, der uns ja etwas unterstützen könnte. Xana erneuert zum dritten Mal ihren hibbelig machenden Zauber. So langsam sollten wir dem Kerl doch beikommen. Inzwischen ist er mehr oder weniger eine einzige Wunde und mit einem saftigen Axthieb spaltet Dolon ihm endlich den Kopf. Das verträgt der Untote auch nicht und Götter sei Dank sinkt er endlich zu Boden und rührt sich nicht mehr. Puh!

Das war ein Kampf! Der Fischmensch ist ganz aus dem Häuschen, weil er noch nie gehört hat, dass Landbewohner einen Ertrunkenen, wie er diese Untotenart nennt, besiegt haben. Hätten unsere Kleriker nicht den passenden Zauber parat gehabt, weil wir anschließend noch Ausrüstung bergen wollten, wir wären tot gewesen. Ich hocke mich auf den Boden und bin erstmal nicht ansprechbar. Das ging an meine Leistungsgrenze. Irgendwie muss ich was an meinen Zaubern tun, ich konnte keinen einzigen wirklich gebrauchen. Finsternis! Xana erzählt, dass sie beim Anzünden des Feuers eine Nachricht der Kettenteufel bekommen hat. Einer von beiden würde nun in Xexs stecken und uns unten im Tempel der Sahuagin erwarten. Tja, die Probleme nehmen heute einfach kein Ende!

Gespielt am 12.04.2008
Spielleiter: Stefan
SC:, Dolon (Kleriker 6), Kaira ( Schurke 4/ Seher 1/ Unseen Seer 2), Lia (Waldläufer 3/Kriegsmager 3), Ryan (Kleriker 6), Xana (Hexenmeister 5/ Unbändige Magierin 1)
Schrein des Ruhmes:
Erfahrungspunkte:  1570 für Stufe 6, 1370 für Stufe 7, Kaira 25, Ryan 50, Xana 50, Lia 50, Dolon 75
Überwundene Gegner
1 Ertrunkener
Errungene Schätze:
1 Rapier +1
1 Streitkolben +1
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 27. August 2008, 00:15:48
Kapitel 8
Der Zirkus kommt in die Stadt!
[/u]

8. Eleint Das Jahr der Visionen 731 TZ Insel der Zinnen

Nachdem wir unsere Wunden etwas geheilt haben, fängt eine hitzige Diskussion über unser weiteres Vorgehen an. Ich bin dafür, dass wir sofort zur Höhle der Gefangenen aufbrechen und dort die Hohepriesterin kalt stellen.

„Kaira, wir haben aber kaum noch Zauber!“, wendet Glücksbote Ryan ein.
„Wollen wir warten, bis die Hohepriesterin einen weiteren Ertrunkenen auf uns hetzt?“
„Hoffen wir, dass sie das nicht allzu oft kann.“ Leider kann Loka, der Fischmensch, nicht sagen, wie oft die Hohepriesterin Xexs so einen Untoten beschwören kann. Es gibt eine kurze hitzige Diskussion, ob sie das einmal am Tag machen kann, oder einmal jeden Zehntag, oder ob dafür besondere Voraussetzungen erfüllt sein müssen. Wenn die Sahuagin öfter solche Wesen machen könnten, hätte sie bestimmt schon die ganze Küste überrannt.

„Viele Priester dunkler Götter beten in der Nacht um die Gunst ihrer verderbten Patrone. Wenn Xexs heute Nacht die Fähigkeit von ihrer Göttin erneut erhält, stehen wir verdammt schlecht da, weil wir dann immer noch keine neuen Zauber haben, um uns gegen die Ertrunkenen zu wehren“, wende ich schließlich ein. Selbst der zaudernde Ryan lenkt nun ein. Ich komme mir dabei etwas deplaziert vor, einen Glücksboten der Tymora zu einem Wagnis überreden zu müssen. Sollte das eigentlich nicht umgekehrt sein? Aber wahrscheinlich mangelt es mir nur an Einsicht, um Tymoras Wege zu verstehen. Auf zur Höhle der Gefangenen, wo sich laut Loka die Hohepriesterin befinden muss.

Wir hören von draußen einen kurzen heftigen Schrei, der gurgelnd abbricht. Huh? Wir springen auf und eilen kampfbereit aus der Höhle. Unten vor dem Eingang zur Höhle der Gefangen liegt ein brennender Sahuagin, der krampfhaft seinen Speer umklammert hält. Zuerst können wir uns keinen Reim drauf machen, erst als wir unsere Waffen ziehen wollen, werden die von einem bunten Feuer umhüllt und werden schnell heiß. Ich kann mein Rapier geradeso wieder wegstecken. Das ist nicht gut. Wie wollen wir ohne Waffen gegen diese Wesen kämpfen? Sie können zwar auch keine einsetzen, aber sie haben immer noch Zähne und Klauen. Aber vielleicht ist man in der Höhle ja geschützt. Ich spreche zwei Zauber, einer macht mich viel agiler, der andere gibt mir wieder richtig schönen Schutz, wie den von einem Turmschild.

Ich führe mein Amulett an die Lippen, küsse innig das Bild der lachenden Göttin darauf, berühre damit Stirn und Herz. „Wer wagt, gewinnt!“  Mit diesen Worten beginne ich den Abhang herunter zu rutschen und lande schließlich auf den Weg vor der Höhle. Die anderen folgen mir mehr oder weniger gewandt. Die Höhle scheint eine ehemalige Gruft zu sein. drei aufgebrochene Steinsarkophage sind zu sehen, die mit Symbolen der Eldath verziert sind, die teilweise zerschlagen oder mit Blut und Extrementen übermalt worden sind. Ich kann im Licht der dort brennenden Fackeln Xexes ist deutlich mit ihrem heiligen Symbol aus Haifischzähnen in der Mitte auszumachen, sechs weitere bewaffnete Haimenschen sind zu sehen. Drei tragen davon Armbrüste aus Treibholz und was das Meer sonst noch so als Baumaterial hergibt. Zwei untote Fischmenschen wanken auch noch herum. Ganz am Ende sind weitere Fischmenschen zu sehen, die sich furchtsam an der Wand zusammen kauern.

„Eis!“, brülle ich und zeige mit der linken Hand auf die Hoherpriesterin der Sekula. Ein eisiger Strahl verlässt meine Finger und schlägt in Brusthöhe in die dürre Haifrau ein. Das tut ihr sichtlicht weh. Drei der Haimenschen greifen mich an, aber agil weiche ich ihnen entweder aus oder drücke ihre ungelenkten Hiebe mit dem Schild zur Seite. Glücksbote Ryan lässt sengende Strahlen des wahren Glaubens aus seinem Amulett schießen und die beiden Zombies zerfallen zu Asche. Xana macht, dass wir alle wieder richtig hibbelig werden. Lia wirft eine kleine Kugel aus Feuer nach der Priesterin und Vaslo Zar schließt zu mir auf und tötet einen der Haifischmenschen. Dolon bleibt erst mal draußen und sichert nach hinten.

Die Priesterin beschwört ein Haifischmaul aus Energie, das nach mir schnappt. Gerade so kann ich noch mein Schild hochbringen und den Angriff blocken. Bolzen fliegen durch die Gegend, treffen aber nichts. Wir durchbrechen schnell die erste Linie und ich kann die Hohepriesterin flankieren. Ich lasse mir Zeit zu zielen und steche ihr schließlich präzise mit meinem neuen Rapier durch ihr Herz. Gurgelnd geht sie zu Boden. Einer der drei Schützen versucht zu fliehen, aber wir kennen keine Gnade. Die restlichen zwei versuchen die armen Fischmenschen als Geiseln zu nehmen, aber Vaslo und ich setzen dem schnell ein Ende. Na, so schwer war das ja jetzt gar nicht. Glück gehabt!

Ich plündere die Leiche der Hohepriesterin, zwei Perlen im Wert von etwa 50 Goldmünzen, ein Stab, der wahrscheinlich magisch ist, ihr heiliges Symbol aus Haifsischzähnen und ihr meisterhafter Dreizack wandern in meinen Beutel. Ryan wirft die Leichen der Getöteten über die Klippen, nach Sitte des Volkes. Die Fischmenschen sind froh, dass wir sie gerettet haben. Sie versprechen mit Hilfe zurück zu kommen, sie müssten aber erst zu ihrem Schwarm zurück. Dolon bittet sie noch, ihm die Rüstung zu bergen, falls möglich. Sie versprechen es und verschwinden im Meer. Wir selbst gehen zum Eldath Tempel zurück zum Ausruhen.
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 29. August 2008, 12:40:37
9. Eleint Das Jahr der Visionen 731 TZ Insel der Zinnen

Nach einer ruhigen und ereignislosen Nacht bereiten wir uns auf den Kampf mit den Kettenteufeln vor. Am Nachmittag brechen wir dann frisch gestärkt auf. Die Kettenteufel sind nicht schwer zu finden, befinden sie sich doch genau dort, wo sie gesagt haben. Nämlich auf dem Gebiet des geschändeten Eldath Schreins, der nun ein Tempel ist, der Sekula geweiht ist. Wir sprechen die notwendigen Zauber und Ryan legt mir gar ein Schutzgewand an. Das Areal des Schreins ist vollständig offen und der Boden ist mit spitzen Haifischzähnen übersäht, welche die gleiche Wirkung wie Krähenfüße haben. Nicht gut darauf zu kämpfen. Die Haimenschen sind etwas schwach im Glauben, denn bis auf den vierarmigen Riesen, den Champion Xex, springen sie alle ins Wasser, um unseren gerechten Zorn zu entgehen. Kluge Entscheidung. Ich hoffe nur, dass sie nicht mit Verstärkung wieder kommen.

Xex brüllt uns eine Herausforderung entgegen und die beiden Kettenteufel giften uns an. Sie drohen besonders uns Frauen gar schrecklich unappetitliche Dinge an, falls wir gegen sie unterliegen sollten. Dann sollten wird das wohl am besten nicht tun. „Eis!“, sage ich da nur und zeige auf den riesigen, vierarmigen Haimenschen. Der eisige Strahl schlägt ziemlich präzise in ihn ein. Das scheint ihm weh zu tun, da er wütend aufbrüllt und zu mir hereilt. Einer seiner mächtigen Arme holt weit aus, ich bringe mein Schild hoch, aber sein Hieb ist so stark, dass ich vollständig durchgeschüttelt werde. Autsch!

Vaslo eilt mit dem Namen seines Gottes auf den Lippen herbei und tritt in den Schrein, sein Schwert hinterlässt eine tiefe Wunde in Xexs. Xana sorgt wieder mal, dass wir uns schneller bewegen können, Ryan betet laut zu Tymora. Lia tritt ebenfalls in den Schrein und die Wirkung des Gebetes wird gebannt. Sie schießt auf den Champion und trifft ihn gut. Ich trete nun ebenfalls in den Schrein, ziehe mein Rapier und gebe ihm die magische Klinge zum Schmecken. Das macht ihn nur noch wütender und ein wahrer Schlaghagel brandet über mich hinweg. Aua!

Ich taumle schwer getroffen zurück, lasse mein Rapier fallen und rufe „Alles wird gut!“ Von wegen, meine schweren Wunden schließen sich kaum. Aber Dolon kommt mir zu Hilfe und ich bin komplett geheilt. Dem Feindhammer sei Dank! Ryan ist inzwischen auch in den Schrein eingedrungen und gibt dem gemeinen Xexs ordentlich den Streitkolben zu schmecken. Die beiden Bartteufel finden das Ganze inzwischen nicht mehr so amüsant und greifen nun ebenfalls ins geschehen ein. Mistviecher!

Ich hebe mein Rapier wieder auf und husche turnend und ausweichend wieder in den Kampf. Xexs kippt gerade um und nun habe ich das Vergnügen gegen die immer noch lästerlich schwafelnden Kettenteufel kämpfen zu dürfen. Nach und nach werden meine Zauber von der unheiligen Macht des Schreins gebannt, was gar nicht gut ist. Die Kettenteufel sind ziemlich zähe Genossen. Ryan trifft sie mehrmals mit seiner Waffe, die von seinem Ring der schnellen Weihe magisch aufleuchtet, das tut denen richtig weh! Mein Rapier findet kaum eine Lücke und wenn ich mal treffe, schließen sich die Wunden schnell wieder. Da fällt mir ein, ich habe ja noch einen Dolch aus Alchemistensilber. Also trete ich zurück und wechsele die Waffe, nur um kurz darauf wieder im Geschehen zu sein. Ich lasse mir alle Zeit der Welt und ramme den Dolch durch einen Kettenschlitz in genau eine Lücke. „Zerstöre“ Meine magischen Handschuhe entladen sich und geben dem Ding den Rest!

Sofort eile ich zum nächsten, der von den anderen niedergestreckt am Boden liegt und gebe ihm den Gandenstoß. Auch er löst sich nun wohlgefällig auf. „Das werdet ihr büßen!“, sind seine letzten heulenden Worte, bevor er verschwindet. „Tausend Jahre haben wir erstmal Ruhe!“, meint Xana, die sich verdächtig gut in solchen Sachen auskennt. Sollte mir das zu denken geben?

Da wir schon so ziemlich alles getan haben, um Sekulah zu ärgern, plündere ich trotz Ryans anfänglichem Protest den Schrein. Es finden sich ein Dutzend Perlen von guter Qualität. Das hat sich ja mal gelohnt. Danke Tymora, denn wer wagt, gewinnt!

Nur wenig später kommt der Schwarm der Fischmenschen und bringt die Rüstung von Dolon mit. Der zieht sie freudig an. Und sie haben jede Menge Holz mit gebracht, aus dem sie ein Floß basteln, auf dem wir alle Platz haben. Sofort nachdem wir die anderen Seeleute geholt haben, stechen wir in See. Die Fischmenschen schieben das Floss an und wir kommen sehr schnell vorwärts. Mili, meine geliebte kleine süße niedliche Tochter, ich komme!
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 01. September 2008, 18:36:57
10. Eleint Das Jahr der Visionen 731 TZ Chondathan

Es ist mitten in der Nacht, als wir in den Hafen von Chondathan einlaufen. Wir legen an einem Kai an und verabschieden uns von unseren neuen Freunden. Dann trennen wir uns, jeder hat ein eigenes Ziel, meines ist das Haus der Bruderschaft. Ohne Probleme komme ich an und genehmige mir erstmal ein kaltes Bad. Dann mache ich die Mitbringsel für meinen kleinen Schatz sauber und schleiche in mein Zimmer. Friedlich schläft mein Kleines in ihrem Bettchen. Mir kommen die Tränen, wie habe ich meine süße kleine Mili doch vermisst. Ich arrangiere die Mitbringsel um sie herum, küsse sie auf ihre Stirn, decke sie richtig wieder zu und schlüpfe selbst ins Bett.

Ein freudiges Quietschen weckt mich, Mili hat ihre Geschenke entdeckt. Dann sieht sie mich. Ihre freudige Mine erstart, ihre Unterlippe schiebt sich vor und dann kullern schon die ersten Tränen über die Wange. „Mama böse!“ schreit sie mich an. Au Weia! Ich eile zu ihr hin und nehme sie in den Arm, sie schlägt tatsächlich nach mir. Das hab ich wohl verdient. „Och Kleines! Mama ist ja wieder da. Ich musste kurz die Welt retten, jedenfalls ein kleines Stückchen davon.“ Das versteht sie nicht und es dauert lange, bis ich sie halbwegs getröstet habe. „Mama nie wieder weggehen!“, fordert sie kategorisch. Aber das kann ich ihr leider nicht versprechen. Ich kleide sie an, wir frühstücken und gehen dann etwas in die Stadt.

Heute ist einiges los, denn ein Zirkus gastiert in der Stadt. Ein kugelrunder Mann schwebt in etwa zwei Schritt Höhe, überschlägt sich, torkelt mal in Schräglage, rollt in der Luft, überschlägt sich wieder. Mili quietscht begeistert auf. „Kommt alle zum Zirkus vor der Stadt. Nur zwei Goldmünzen Eintritt!“ Na, dann mal nichts wie hin. Mili ist ganz aus dem Häuschen, als wir das große Zelt sehen. So was habe ich auch noch nie gesehen. Ein Feuerschlucker führt seine Kunststücke vor.

„Heiß! Heiß!“ schreit Mili erschreckt auf, inzwischen weiß sie, dass die bunten Flammen ganz arg aua machen können. Es gibt auch einen Messerwerfer und wer wird da aus dem Publikum als Ziel auf die Bühne geholt? Glücksbote Ryan, dieser Glückspilz. Und wer darf dem Messerwerfer assistieren? Die kleine Mili, was sie freudig aufquietschen lässt. Sie darf dem Messerwerfer zur Hand gehen und am Ende sogar ein Wurfmesser auf Ryan werfen, was ihn knapp verfehlt. „Oh! Daneben!“ Das war jetzt aber genug Aufregung für meine Kleine.

Ich setze sie auf meine Schultern und ich schlendere mit ihr durch das Areal. Söldner der Goldschwerter sorgen für Sicherheit und einen reibungslosen Ablauf. Überall sind Jongleure, die ihre Künste vorführen, auch ein Mann mit großen Stelzen schreitet sicher durch die Menge. Es werden Rundreisen mit einem riesigen Ballon angeboten. Für nur 10 Goldmünzen pro Person. Ich frag Mili, ob sie fliegen will und wie sie will. Unter der Kugel ist eine Gondel und wir klettern herein. Mit zwanzig anderen Leuten beginnt ein Rundflug. Freudig quietscht Mili auf, als wir abheben. Über uns ist eine geschlossene Kugel, ich vermute, dass sich darin ein Luftelementar befindet. Unter uns ist die Stadt. Jeden Herzschlag entdeckt meine Kleine was neues Interessantes und weist mich aufgeregt quietschend darauf hin.

Es ist wirklich schön, die Stadt von oben zu sehen. Ich kann die Orte erkennen, die für mich von großer Bedeutung waren oder sind. Und ich kann einen Blick auf die trutzige Klingenfeste erhaschen. Ich merke mir so viele Details wie möglich, wer weiß, für was das noch gut ist. Der Flug dauert etwa eine halbe Stunde, dann kommen wir wieder zum Zirkuszelt zurück. Das war jetzt wirklich schön. Mili hat inzwischen ganz vergessen, dass ich sie so schmählich allein gelassen habe und lässt sich von der Zirkusatmosphäre verzaubern. Ich spendiere ihr einen kandierten Apfel, an dem sie genüsslich knabbert.

Schließlich läuft uns auch Xana mit einem untergehakten Serenius über den Weg. „Er hat immer noch nicht gefragt!“, raunt mir Xana etwas enttäuscht zu und ich werfe Serenius einen bösen Blick zu. So langsam wird es aber Zeit, sonst flippt Xana irgendwann noch aus. Schließlich beginnt die große Vorstellung, der Eintritt kostet 2 Goldmünzen. Das Zelt scheint innen noch größer zu sein, als es von außen wirkt. Wir können einen schönen Platz ergattern und sehen uns dann die Vorstellung an.

Als erster tritt der Zirkusdirektor in die Manage, oder besser gesagt, er taucht mitten darin aus einer Rauchwolke heraus auf. Er trägt einen lächerlich großen Hut und stellt sich als Meister Quariks vor. Er scheint ein Mensch um die vierzig Jahre alt zu sein und redet mit einem Akzent, den ich nicht ganz einordnen kann, vielleicht Rashemi, oder auch Unther. Keine Ahnung. Er wünscht uns mit blumigen Worten viel Spaß und kündigt für morgen Früh eine kostenlose Sondervorführung nur für Kinder an, da will Mili natürlich auch hin. Klar, dass sie darf.
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 03. September 2008, 14:41:03
10. Eleint Das Jahr der Visionen 731 TZ Chondathan

Dann taucht aus vier weiteren Rauchwolken jeweils ein verhüllter Käfig auf. Nach und nach werden die Käfige enthüllt und eine Dompteurin in einem wirklich eng anliegenden Lederkostüm, das an den entsprechenden Stellen so gut ausgefüllt ist, dass ich richtig neidisch werde, lässt die Wesen kleine Kunststücke vorführen. Als erster wird ein Waldtroll aus Chult präsentiert, eine recht kleine aber gemeine Bestie. Dann ein weißer Bär vom großen Gletscher im Norden. Als drittes ein Satyr, Verführer von unschuldigen Jungfrauen, die danach keine mehr sind. Er spielt ein melancholisches Lied auf seiner Panflöte auf. Als letztes wird eine Naga gezeigt, die Xana ganz aus dem Häuschen bringt. Sie kann es nicht lassen und packt ihre Vertraute Nana aus, um die ihr deren große Verwandte zu zeigen. Manchmal ist Xana ja so ein Kind.

Als Nächstes kommen bunt kostümierte Darsteller, die Kunststücke und kleine derbe Sketche vorführen. Allein die bunten Kostüme und ihre Bewegungen bringen meine Mili zum Lachen. Da hat sie großen Spaß dabei, auch wenn sie einige der Anspielungen nicht so ganz verstehen kann. Als Nächstes führen einige sehr leicht bekleidete Frauen, deren Stofffetzen eigentlich mehr betonen als verhüllen, einige sehr akrobatische Tänze auf. „Frauen muss sehr warm sein“, folgert Mili. So tanzen würde ich auch gerne können.

Dann taucht Meister Quarik wieder auf und zündet nun buchstäblich ein Feuerwerk an Magie. Zuerst gibt es bunte Lichter zu sehen, die in glühenden Kaskaden vergehen. Dann verschwindet das Zelt um uns herum und das Feuerwerk beleuchtet die inzwischen eingetretene Dunkelheit. Dann scheinen wir den Boden unter den Füßen zu verlieren und fliegen den Sternen zu. Gleißendes Licht und wir sehen unter uns eine Festung mit 20 spitzen Türmen und einen riesigen gehörnten Teufel. Geflügelte Wesen umkreisen die Burg. Weiter geht die Reise, wir sehen mächtige Säulenhallen, in dem geflügelte Wächter engelsgleich ihren Dienst verrichten, dann bewegen wir uns weiter durch die Ebenen. Xana kann mal wieder ihr gesammeltes Wissen darüber anbringen und äußert zu jedem gezeigten Bild ihre Vermutung.

Schließlich befinden wir uns wieder im Zelt. Puh! Der Applaus brandet mehrere Minuten durch das Zelt. Meister Quarik macht noch mal darauf aufmerksam, dass es Morgen eine weitere kostenlose Vorstellung nur für Kinder geben wird. Dann ist es vorbei. Das waren jetzt mal wirklich vier gut angelegte Goldmünzen. Meine kleine Mili kann gar nicht aufhören, mir ihre Eindrücke mitzuteilen. Dieser Zirkus kam wirklich gerade zur rechten Zeit. Ich bringe sie dann ins Bett, erzähle ihr eine kleine gute Nachtgeschichte und singe sie dann in den Schlaf.

So, das wäre geschafft. Ich küsse sie auf ihre Stirn und begebe mich dann ins Archiv der Bruderschaft der ungesehen Seher. Dort ordne ich meine Notizen und gebe ihnen den letzten Schliff. Vielleicht kann ja jemand was damit anfangen. Bruder Karn läuft mir über den Weg und ich erzähle ihm von meinen Abenteuern in Westtor und was ich Seltsames über Racardo herausgefunden habe. Er kann mit der Beschreibung sogar was anfangen. Dieser Hauptmann trägt den Namen Alvek Jermadan und gilt als der Enkel der Gräfin Jermadan, aus einem alten Adelshaus mit dunklen Ruf. Sie sollen noch viel altes Geld besitzen, was sie aber kaum für sich arbeiten lassen. Der dunkle Ruf beruht darauf, dass sie in jeder Auseinandersetzung mit einem anderen Adels- oder Handelshaus meist dadurch gewonnen haben, dass ihre Gegenspieler von penetranten Pech verfolgt wurden und einfach nichts geklappt hat. Man munkelt, die Jermadan hätten alte Pakte mit Teufeln geschlossen oder gar schlimmer für die Bewohner dieser Stadt, sie wären mit Feen im Bunde. Das hört sich gar nicht gut an.

Bruder Karn deutet an, dass er weitere Informationen hätte, die sich aber in einem geheimen Lager befänden, zu dem ich keinen Zugang habe. Er bietet an, mal nachzuschlagen, ob er da noch was herausfinden kann. Nun gut, warum auch nicht, auch wenn dieser eingeschlagene Pfad mir immer unvorteilhafter erscheint. Der Beitritt in die Schildwacht erscheint mir inzwischen um einiges sinnvoller zu sein. Mit sorgenvollen Gedanken gehe ich dann schließlich auch zu Bett.
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 08. September 2008, 10:53:11
11. Eleint Das Jahr der Visionen 731 TZ Chondathan

Mili wirft mich nach viel zu kurzer Zeit aus dem Bett. „Zirkus!“, macht sie mich auf ihr dringendes Problem aufmerksam. Ich versuche ihr zu erklären, dass wir noch viel Zeit haben. „Quak Quak muss auch mit!“, bestimmt sie. Da Glücksbote Ryan gestern noch bekannt gegeben hat, dass die ganze Kindergruppe geht, laufe ich mit ihr zuerst zum Schrein der Tymora. Wir sind so ziemlich die ersten und ich gehe mit der Kleinen in den Andachtsraum und versinke erstmal im Gebet zu meiner Göttin. Die Dame hat mir in den letzten Tagen wirklich oft gelächelt.

Schließlich kommt Lia in den Schrein gestürmt und erzählt eine gar unheimliche Geschichte. Heute früh wäre sie in den Zirkus eingebrochen, um mit dem Satyr zu reden. Feenwesen unter sich, sozusagen. Mit dem Zirkus stimmt was nicht, außerdem hätte sie gesehen, wie ein Unsichtbarer Hüne eines der Goldschwerter ermordet hätte. Aha? Ich werde aus ihrer wirren Erzählung nicht wirklich schlau, kann aber soviel daraus schließen, dass es nicht gut ist, die Kinder in den Zirkus zu lassen.

Nun, dann sollten wir der Sache auf den Grund gehen. Glücksbote Ryan, Xana und Serenius tauchen auch auf. Ich lasse meine Kleine im Tempel zurück, wo sie etwas enttäuscht zurück bleibt. „Zirkus!“ Als Erstes prüfen wir nach, ob wirklich eines der Goldschwerter ermordet wurde. Wir treiben den Hauptmann dieser Söldnervereinigung auf und er bestätigt, dass er einen Mann verloren hat, verdächtigt aber eine rivalisierende Söldnergruppe. Von ihm ist keine Hilfe zu erwarten. Also gehen wir zur Schildwacht am Nordtor. Deren Hauptmann hört sich das an und findet das bedauerlich, sieht sich aber nicht wirklich dafür zuständig. Da müssen wir die Sache wohl selbst in die Hand nehmen.

Während Ryan zurückläuft, um die Kinder erstmal im Schrein zu halten, begeben sich Xana, Serenius, Lia und ich zum Gelände des Zirkus. Inzwischen haben die Goldschwerter ihren Dienst quittiert und nur noch die Wachen des Zirkus selbst sind zu sehen, aber das sind nur zwei, die sich vor dem Zelt von Meister Quariks postiert haben. Ryan hatte erzählt, dass er diesen Meister Quariks aufgesucht hatte und er zehn Minuten hatte warten müssen, bis der Kerl herausgekommen wäre. Also kriechen Lia, Xana und ich von hinten in das Zelt und spähen es aus, während Serenius zurück bleibt. Das Zelt hat einen Teppichboden, zwei Leinentücher als Raumteiler. Ein Lager aus Kissen und eine Wasserpfeife sind in einer Ecke drapiert. Als einziger anderer Einrichtungsgegenstand dient eine große Kiste, die aber leer ist. Ich untersuche sie nach einem doppelten Boden und darunter befindet sich auch keine Falltür.

Also klettere ich hinein, schließe den Deckel und öffne ihn nach fünf Herzschlägen wieder. Ich sehe einen kleinen Säulengang und zwei davon abgehende Türen. Auf der anderen Seite öffnet er sich zu einem Garten. Hier scheint es weiter zu gehen. Ich mache den Deckel wieder zu und als ich ihn öffne, bin ich wieder im Zelt. Ich sage den anderen beiden Bescheid und wir gehen nach und nach durch die Kiste in den anderen Bereich. „Ich glaube, dass ist eine Taschendimension“, vermutet die hübsche braunhaarige Hexenmeisterin. Ich habe davon im Unterricht gehört, wahrscheinlich ist die Kiste ein Portal.

Zu sehen ist erstmal niemand. Vorsichtig schleichen wir los. An der ersten Türe lausche ich, kann nix hören, auch Fallen sind keine zu finden. Vorsichtig drücke ich die Türe auf und linse hinein. Ich sehe einen länglichen Raum, in dessen Mitte ein kleines Wasserbecken eingelassen ist. Drum herum sind Sitzkissen zu sehen. Ganz am Ende thront auf einem Berg von bequemen Kissen ein großer roter Frosch, der uns finster mustert, während er an einer Wasserpfeife schmaucht.

„Der Preis steht schon fest, ihr seid zu spät“, blafft der rote Frosch, als wir ganz reinkommen.
„So was kann sich schnell ändern“, bluffe ich ins Blaue.
„Ich habe mit Meister Quarik eine Vereinbahrung und ich habe eine gute Bezahlung für die Ware, Ebenendiamanten.“
„Nun, Meister Quarik scheint wohl beschlossen zu haben, dass eine Auktion etwas mehr Pepp in die Sache bringen könnte“, erwidere ich.
„Ich finde es ziemlich pervers, wenn Menschen Menschen kaufen. Für was braucht ihr so viele Kinder überhaupt? Ich hätte noch ein paar über, da ich noch nicht alle weiter verkauft habe.“
„Nun ja, für was braucht ihr sie?“
„Unterschiedlich, ein paar von meinen Kunden mögen eben den unverdorbenen Geschmack, besonders, wenn sie frittiert werden. Ich mag sie ja eher gut durchgebraten. Andere haben halt ihre üblichen Spielchen vor.“ Ich muss mich halten, ihn nicht anzugreifen.
„Ich glaub, das ist ein roter Slaad, ein böses Wesen“, raunt mir Xana zu. Den letzten Teil habe selbst ich schon realisiert. Abschätzend mustere ich ihn und analysiere unsere Chancen.
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 10. September 2008, 11:42:01
11. Eleint Das Jahr der Visionen 731 TZ Chondathan/Meister Quariks Taschendimension

So ganz ohne klerikale Unterstützung erscheint es mir nicht ratsam, einen Kampf mit einem gänzlich unbekannten Gegner anzufangen, besonders da sich hier in bequemer Rufweite noch weitere Personen aufhalten könnten.

„Nun, wir werden ja sehen, wer am Ende die Ware bekommt“, damit drehe ich mich um und verschwinde mit den anderen. „Wir müssen verhindern, dass die Kinder die Vorstellung besuchen.“

Also eilen wir zurück. Just in dem Moment hören wir, wie die Kiste geöffnet wird. Wir huschen hinter die Säulen und lassen mehrere Personen passieren. Ich linse, in welchen Raum sie verschwinden und husche hinterher. Ich lausche an der Türe und bekomme so mit, wie sie versuchen werden, mit den Kindern so schnell wie möglich zu verschwinden. OK, weitere Bewiese braucht es nicht. So schnell wie möglich kehren wir nach Chondathan zurück. Serenius musste inzwischen einen der Wächter ruhig stellen, der wohl was gehört hatte. Ich gebe ihm noch eins auf die Zwölf, dass er nicht so schnell wieder auf die Beine kommt. Dann machen wir, dass wir von hier verschwinden.

Auf dem Weg treffen wir Glücksbote Ryan, das muss reichen, um Meister Quarik aufzuhalten. Auf die Stadtwache können wir nicht zählen, also werden wir die Sache selbst in die Hand nehmen. Ich führe mein heiliges Symbol an die Lippe, küsse es, und berühre damit Stirn und Herz. Vor dem Zelt ist schon eine Traube aus Kindern und einigen Eltern. Gerade in dem Moment stakst der Stelzenträger heraus. „Kommt herein, liebe Kinder, die Vorstellung eures Lebens erwartet euch.“

„Stopp!“ brülle ich. „Geht da nicht rein! Dieser Zirkus ist verseucht!“ Alle schauen mich groß an. „Das sind üble Sklavenhändler, die führen nichts Gutes im Schilde.“ „Hört nicht auf sie, die sind wohl nicht ganz bei klarem Verstand!“, versucht der Stelzenträger zu beschwichtigen. Ryan stürzt sich auf ihn und stellt fest, dass er nicht auf Stelzen steht, sondern seine Beine sind die Stelzen. Dieser eindeutige Beweis macht den Eltern klar, dass hier etwas nicht stimmt. Sie treiben die Kinder vom Eingang weg. Wir sehen uns nun Meister Quarik und vierzig seiner Leute gegenüber, wie ich schnell überschlage. Und die sind gar nicht erbaut darüber, was wir getan haben.

„Ach, immer diese Abenteurer, die einem dazwischen funken“, seufzt Meister Quarik.
„Tja, irgendjemand muss euch ja stoppen“, meine ich und bin froh, dass die ganzen Kinder inzwischen weg sind.
„Nun, für heute habt ihr gewonnen.“ Lia ist so frech und handelt noch die Freilassung für den Satyr aus, was sie knappe 1500 Goldmünzen kostet. Der Satyr kommt frei und Meister Quarik macht eine umfassende Geste, das Zelt, seine Leute und das ganze Lager schrumpft und wird zu einem Ball, den Quarik in seiner Handfläche fängt und in seine Tasche steckt. Dann verschwindet er auch. Puh! Das war jetzt gerade noch glimpflich ausgegangen. Der Satyr meint, dass dies verdammte Djinns gewesen waren. Wie auch immer, jetzt stehen wir einem anderen großen Problem gegenüber, einer Horde höchst enttäuschter Kinder, die sich um eine Zirkusvorstellung geprellt sehen.

Tja, mal sehen was wir ihnen da so bieten können. Leider haben wir nicht die Möglichkeiten, wie sie ein Zirkus bieten kann. Aber wir geben unser Bestes und bereiten den Kindern doch noch einen vergnüglichen Nachmittag.

Am Abend setzen wir uns noch zusammen und besprechen unser weiteres Vorgehen, was nun? Seit wir den Auftrag übernommen haben, sind wir eigentlich nicht wirklich weiter gekommen. Immer wieder kam was dazwischen und nach Wochen sind wir eigentlich immer noch in der ersten Phase, der Informationsbeschaffung. Ich habe mir in der letzten Zeit viele Gedanken über die Problematik gemacht und bin zu dem Schluss gekommen, dass wir wohl nicht drum herum kommen, uns der Schildwacht anzuschließen und uns hoch zu arbeiten. Der Vorschlag findet nur deshalb in der Runde Zustimmung, weil sonst keiner eine bessere Idee hat.

Gespielt am  03.05.2008
Spielleiter: Stefan
SC: Kaira ( Schurke 4/ Seher 1/ Unseen Seer 2), Lia (Waldläufer 3/Kriegsmager 3), Ryan (Kleriker 6), Xana (Hexenmeister 5/ Unbändige Magierin 1)
Schrein des Ruhmes: Heiliges Symbol der Sekula Hohepriesterin
Erfahrungspunkte:  1370 für Stufe 6, 1170 für Stufe 7, Kaira 50, Ryan 25, Xana 75, Lia 50,
Überwundene Gegner
2 Zombies
6 Sahuagin Krieger
1 Hohepriesterin
1 Champion
2 Bartteufel
Beute
1 unbekannter Stab
1 meisterhafter Dreizack
12 Perlen a 100 GM
2 Perlen a 50 GM
1 Halskette
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 12. September 2008, 11:24:46
Kapitel 9
Spaß in der Schildwacht
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12. Eleint Das Jahr der Visionen 731 TZ Chondathan

Wir treffen uns am Tymoraschrein und gehen dann gemeinsam zu dem Posten der Schildwacht am Thargrams Weg. Dort treffen wir Hauptmann Harm Bregg, ein anderer Hauptmann und ein paar Schildwächter an. Die hören sich unser Gesuch an und brechen dann in Gelächter aus. Besonders wegen Glücksbote Ryan. Sein Ruf als Lebemann eilt ihm halt voraus. Wir werden gefragt, was wir denn so können. Dolon ist natürlich als Schlachtenrufer gern gesehen, auch wenn er gleich ermahnt wird, religiöse Differenzen mit anderen Glaubenrichtungen mit dem Anziehen der Kluft der Schildwacht hinten anzustellen sind. Über den Glücksboten machen sie Witze, aber wenigstens bekomme ich nun mal Ryans vollen Namen zu hören, Ryan Ian Lachlan. Xana heißt mit vollen Namen Xanaphia Taliano, Hauptmann Bregg scheint ihre Mutter zu kennen.

Nach etwas hin und her, schlägt Hauptmann Bregg vor, dass wir uns mal Probeweise verpflichten können. Falls wir uns in den nächsten Zehntagen während der Nachtschicht in der Außenstadt bewähren, könnte man vielleicht über einen festen Vertrag reden. In der Wochen haben wir sieben Tage Nachtschicht, zwei Tage Barrackendienst und einen freien Tag. Hört sich fair an. Die Bezahlung wäre fünf Goldmünzen. „Fünf Goldmünzen am Tag sind ja gar nicht mal so schlecht.“ meine ich erfreut.

Da kugeln sich aber die Schildwächter vor lachen. „Fünf Goldmünzen in der Woche?“ wäre ja auch noch Fair. Die prusten und winden sich am Boden. „OK, im Monat fünf Goldmünzen, Richtig?“ Ja, dass ist nun korrekt. Menno! Das ist ja ein Hungerlohn! Wir sollen uns vor Sonnenuntergang am Nordtor melden. Nun gut.

Ich verbringe den Tag mit Mili, die natürlich etwas knatschig wird, als ich ihr verklickere, dass Mama jetzt in der Naht arbeiten muss. Aber am Tag bin ich ja da. Rein Theoretisch, weil schlafen muss ich ja auch mal. Ich bringe sie früh zu Bett und flitze dann zum Nordtor. Dort ist Hauptmann Feltya für uns zuständig. Feltya ist eine Frau in den Vierzigern, die den Eindruck macht, mit Ogern ringen zu können und die auch zu besiegen. Hauptmann Bregg ist auch da und wird uns in der ersten Nacht begleiten. Wir bekommen eine kleine Anweisung was wir zu tun haben und was nicht. Besonders bei Bestechung würde es uns schlecht ergehen. Wir bekommen eine total unschicke Uniform in Grau und Braun. Dazu gibt es noch ein verdammt schweres Schild aus Stahl, der mich nur behindert. Mistding.

Alle versuche von Xana und mir den Schild los zu werden, schlagen fehl. Mist auch. Dann werden wir auf Patrouille geschickt. Die Außenstadt ist der Sammelpunkt all jener, die entweder nicht genug Geld haben, innerhalb der Mauern eine Wohnung zu finden, es nicht mögen, dass man bei ihnen Geschäften zu sehr auf die Finger schaut und eben die unzähligen Söldner. Heute Nacht ist noch besonders schwieriger Tag. Die größte Söldnerkompanie in der Außenstadt, die Graue Brigade hat vor genau sechs Jahren eine Schlappe erlitten. Sie konnten einen Auftrag nicht ausführen und der Kontrakt ging an die Speere von Mirabar, die dann den Auftrag erfolgreich ausführten. Seitdem haftet ein Makel am Stolz der Grauen Brigade und die Speere von Mirabar tun natürlich alles, dass dies nie vergessen wird. Na Klasse!

Unsere erste Bewährungsprobe erhalten wir in einer Kascheme, wo sich zwei Männer prügeln. Um sie herum steht eine Menge, welche die Kämpfenden anfeuert und Wetten abschließt. Hauptmann Bregg überlässt uns dass zu lösen. Während die anderen noch glotzen, schnappe ich mir einen Eimer Wasser aus der Pferdetränke und trenne mit einem Schwall Wasser die beiden Kontrahenten. Die Fluchen natürlich, aber ich stelle sie zur Rede und mache ihnen klar, dass man sich nicht prügelt und wir von der Schildwacht auch nicht zusehen. Sie murren zwar, aber bleiben friedlich. Danach lobt mich Hauptmann Bregg und tadelt die anderen, weil sie nichts gemacht haben.

Der nächste Konflikt zu dem wir eilen, ist nicht so ohne. Leute der Grauen Brigade und der Speere von Mirabar stehen sich feindselig gegenüber. Zwei von ihnen schubsen sich gerade. Einer ist ein wahrer Hüne, der andere ein eher sehniger Typ. Es handelt sich um je den zweiten Mann dieser Soldeinheiten. Der Hüne schimpft sich Arabas, der schlacksige Iliak. Nach etwas hin und her trennen wir die Streithähne. Dolon spielt seine Tempuskarte aus und beruhigt die Gemüter soweit, dass sich beide Gruppen trennen und in die jeweilige andere Richtung abziehen. Diesmal gebührt Dolon das Lob. Schließlich geht auch diese Nacht zu Ende.
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 15. September 2008, 13:17:51
13. Eleint Das Jahr der Visionen 731 TZ Chondathan

Ich habe gerade meine Kleine in Bettchen gebracht, als es an der Tür klopft. Ein mir unbekannter Bruder steht vor der Tür. Karn würde ihn schicken, weil er ein Experte für das Adelshaus Jermadan ist, welche ja bekanntlich unseren ominösen Freund Racardo unter die Fittiche genommen haben. Bruder Karas hat folgendes zu berichten. Die Familie Jermadan ist seit fünfhundert Jahren in der Stadt ansässig. Ihr gehört der Wald von Galor, der in der Nähe von Cormyr liegt. Dieser Wald gilt mal wieder als verflucht und inzwischen weiß ich aus eigener Erfahrung, dass Wälder mit diesem Ruf tatsächlich gar finstere Orte sind. Es gibt viele Gerüchte über die Familie, auch dass sie angeblich Vampire seien, weil sie meist nur Nachts gesehen werden. Was auch erwähnenswert ist, dass die Familie fast nur Töchter bekommt. In den letzten Fünfhundert Jahren gab es nur zwei männliche Nachkommen, einer davon war mit der jetzigen Gräfin verheiratet, die nun die Familie regiert.

Der Graf ist erst kürzlich verstorben und jetzt bietet sich eine einmalige Gelegenheit, das Anwesen zu besuchen. Der Tod muss im örtlichen Adelsregister eingetragen werden und dies macht ein gewisser Jeremias Holm, der Advokat ist. Dieser Holm ist ein heimlicher leidenschaftlicher Spieler, was ihn erpressbar macht. Er muss zwei Zeugen dabei haben, dafür würden sich unsere beiden Kleriker ja hervorragend eignen, dazu noch Schreiber, wofür Xana und ich uns eignen würden. Aber was bringt uns das? Die Gelegenheit, in das Anwesen hineinzukommen und etwas zu schnüffeln. Mit ein paar Haaren von Hauptmann Alvek Jermadan alias Racardo der Meisterdieb könnte sich feststellen lassen, um was für eine Kreatur es sich handelt. Alles was uns näher an ihn bringt, ist vielleicht von Vorteil. Aber nur Vielleicht.

Ich danke Bruder Karas für seine Hilfe und gehe dann zum Dienst. Diesmal dürfen wir alleine durch die Außenstadt patrouillieren. Nebenbei sollen wir nach Ilaria Schwarzpfeil Ausschau halten, der letzten überlebenden Anführerin aus Luvius Diebesgilde, die sich zurzeit in der Außenstadt aufhalten soll. Aha? Anscheinend war sie irgendwo untergetaucht gewesen und sei jetzt wieder auf der Bildfläche erschienen. Ob die wegen uns hier ist? Keine Ahnung!

Wir machen uns auf den Weg und sehen nach dem Rechten in der Außenstadt. Und es dauert auch nicht lang, da ist die Scheiße buchstäblich am brennen. In einer Menschentraube finden wir den aufgespießten Iliak, den zweiten Mann der Speere von Mirabar. Gesehen hat niemand was, aber alle sind der Meinung, dass nur Arabas von der Grauen Brigade für diesen feigen Mord in Frage kommt. Ich scheuche die Leute soweit wie möglich weg und untersuche die Leiche. Sein Schädel ist eingeschlagen und er ist zusätzlich noch aufgespießt worden. Sein Körper ist mit blauen Flecken übersät. Da hat es einiges Prügel gesetzt. Ich bin nicht sicher, ob dass alles von Fäusten stammt, aber ein Knüppel könnte es auch gewesen sein. Natürlich ist nichts mehr wertvolles zu finden. Und auf seinem Rücken hat jemand einen blutigen Handabdruck hinterlassen.

„Die Hand Bhaals!“ hauche ich. „Vor einigen Jahren hat hier ein emsiger Anhänger Bhaals Menschen getötet und seine Opfer mit seiner blutigen Hand markiert.“

„Prima, dann brauchen wir den Kerl nur noch zu finden.“ Knirscht Dolon.
„Dummerweise ist der aufgehängt worden.“
„Ob ihn jemand ins Leben zurück geholt hat?“
„Denke ich weniger. Du weißt ja, wie im Myrkultempel die Toten behandelt werden. Sein Schädel ist einer von hunderttausenden, unmöglich den zu finden. Er hatte Schüler, aber die sind alle auf die Insel geschafft worden. Schätze mal, da will ihm jemand nacheifern.“

Das bringt uns jetzt nicht wirklich weiter. Fakt ist, die Nacht wird brennen, wenn die Graue Brigade und die Speere von Mirabar sich in die Wolle bekommen. Und wir werden mitten drin stehen. Da gilt es was zu unternehmen. Ich schneide als Beweiß noch die blutige Hand aus und wir eilen zurück zum Nordtor und erstatten Bericht. Hauptmann Feltya hört das gar nicht gerne. Auf alle Fälle sollten wir diesen Arabar Dingfest machen, zu seiner eigenen Sicherheit, sollte dem auch noch was passieren, wird es nicht möglich sein, die Eskalation zu verhindern. Dann mal los!
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 17. September 2008, 10:14:53
13. Eleint Das Jahr der Visionen 731 TZ Chondathan

Das Lager der Grauen Brigade zu finden ist nicht schwer. Wir verschaffen uns bestimmt Einlass, besonders Dolon macht dabei eine gute Figur. Als Schlachtenrufer genießt er von vornherein einen gewissen Respekt. Bevor wir das Langhaus erreichen, spricht uns ein Bettler an. He, den Kerl kenne ich doch! Es ist der Maskepriester, der uns damals gefangen genommen hat. „Ich weiß, was ihr vorhabt, aber lasst euch gewarnt sein.“ Ich krieg nen riesigen Schreck, weil ich denke, er spielt auf unsere geplante Infiltration der Klingenfeste an. „Iliara Schwarzpfeil ist für euch Tabu! Merkt euch das, dies ist die einzige Warnung! Wenn nicht, werden wir der Bhaalkirche stecken, wer für das Massaker in der roten Arena verantwortlich ist.“ Puh! Mir fällt ein Zentner Stein vom Herzen. „Schätze mal, das wissen die schon.“ Aber ich frage mich, woher die Maskeanhänger davon wissen können, immerhin liegt Westtor nicht gerade in Steinwurfweite.

Wir werden nun ins Langhaus geleitet und finden dort die versammelte Führung der Grauen Brigade vor. Der Anführer ist ein ungehobelter Kerl mit dem Namen Tefka, der Berserker. Neben ihm lümmelt Arabas und das Trio komplettiert eine Frau mitte zwanzig, im geschwärzten Kettenhemd, flankiert von zwei Männern in Lederrüstung, hinter ihr steht ein maskierte Maskepriester. Darum die Warnung, bei der Frau muss es sich um Ilaria Schwarzpfeil handeln. Und sie ist schwanger, nach dem Bauchumfang zu urteilen im achten Monat. Ich rechne kurz nach und komme zu dem Schluss, dass Luvius als Vater in Frage käme. Ich überlege kurz, ob dies uns irgendwie tangiert und komme zu dem Schluss, dass wir keinerlei Probleme mit der Frau haben, da wir ja nie was gegen Luvius hatten, sondern nur gegen Lara Maran.

Ich blende Ilaria aus und konzentriere mich auf das Wesentliche. Arabas kann zwei Frauen als Alibi benennen und ich glaube ihm auch, dass er Iliak nicht getötet hat. Weil so jemand wie er damit prahlen würde und dafür gesorgt hätte, dass mindestens zwei Dutzend Leute dabei zusehen. Ruhm und Ansehen verwandelt sich bei Söldnern schnell in klingende Münze. Nach etwas hin und her gelingt es uns Arabas in Schutzhaft zu nehmen und wir können unbehelligt abziehen. Wir liefern den Hünen am Nordtor ab, wo er Xana noch anzügliche Angebote macht. Xana wird knallrot und weiß gar nicht, was sie sagen soll.

Wir beschließen, zuerst zu den Speeren von Mirabar zu gehen und dort heraus zu finden, wer vielleicht dort was gegen Iliak hatte. Irgendwie fehlt mir das zündende Motiv. Verdächtig ist immer der, wo am meisten vom Tod des Opfers profitiert, alte Weisheit. Die Stimmung im Lager der Speere von Mirabar ist aufgeladen. Drei weitere Banner sind gehisst worden, die Graue Brigade hat viele Feinde und Neider und einige meinen wohl, dass heute ein guter Tag ist, gemeinsam mit anderen abzurechnen. Wirklich was heraus bekommen wir nicht. Es ist noch nicht raus, wer Iliaks Nachfolger wird, der muss erst noch gewählt werden und die wollen bis Morgen warten und sehen, wer sich heute Nacht hervortun wird. Also fällt dieses Motiv flach. Wer unmittelbar davon profitiert, wenn sich mehrere Söldnerkompanien sich die die Köpfe einschlagen, will mir auch nicht einfallen. Verdammnis!

Also gehen wir noch mal zum eigentlichen Tatort zurück. Dort treffen wir Ilaria Schwarzpfeil und ihre zwei Leibwächter. Der Maskepriester ist nicht zu sehen. Sie watschelt ganz schön wegen ihres dicken Bauches, weiß das nur zu gut. Ich fange mit ihr ein fachliches Gespräch an und bin froh, dass die anderen die Klappe halten und mich das machen lassen. Wir gleichen unsere Erkenntnisse ab und ich horche sie noch etwas aus. So wie es aussieht, hat der Masketempel sie gerufen, um die Diebesgilde in der Stadt neu zu gründen. Thropp ist ein zu netter Kerl und seine Bande ein geselliger Haufen von Möchtegernschurken, eben keine wirklich ernsthafte Diebesgilde. Sie gibt uns den Tipp, vielleicht beim Bhaaltempel nachzufragen, ob die vielleicht was über den Nachahmer wissen. Die Kirche gilt als nicht besonders loyal gegenüber ihren Gläubigen. Ich danke ihr für den Hinweis und wir brechen nach kurzer Beratung zum Bhaaltempel auf, der sich ja bekanntlich auf dem Myrkulfriedhof befindet.

Nach einem zügigen Fußmarsch erreichen wir den Friedhof. Unsere beiden Kleriker sind dank der Kettenhemden der Schildwacht auf einmal sehr fix zu Fuß, bin ich gar nicht mehr gewöhnt, mich so schnell zu bewegen. Auf dem Gelände des Friedhofs sind einige Wächter verteilt, die Tore aber offen. Einsam tanzt die Müllerstochter über die Gräber, zu einer Musik, die nur sie hören kann. Sie trägt die Sense auf ihrem Rücken und ihr bleiches Gesicht strahlt vor Ekstase im fahlen Mondlicht. Die Frau wird mir immer unheimlicher.
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 19. September 2008, 10:41:25
13. Eleint Das Jahr der Visionen 731 TZ Chondathan

Wir finden den Bhaaltempel tief in dem Stollen. Es ist nur ein kleiner Raum, da die Bhaalkirche hier nicht allzu viele offene Anhänger hat. Der Boden ist mit einem blutroten Teppich ausgelegt und hinter dem Altar ist ein schwarzer Totenschädel aus dem Stein geschlagen worden, aus dessen Augenhöhlen lohende Flammen schlagen, welche den Andachtsraum in einen wild flackernden Schein tauchen. Fünf Gläubige und ein Priester mit Halbglatze summen ein wortloses Lied, das mir eine Gänsehaut über den Rücken jagt.

„Sieh an, Besuch von der Schildwacht.“ Der Priester lächelt uns falsch an. Wir kommen gleich zum Thema.

„Fragen könnt ihr stellen, aber die Antworten haben ein Preis. Spielen wir doch ein Spiel, ein Spiel um euer Leben.“  Er nimmt aus dem Altar ein schmuckloses schwarzes Kästchen mit zwölf Schubladen. „Jede Schublade enthält ein Gift, die einen sind tödlicher, die anderen weniger. Für jede Antwort muss eine Schublade geöffnet und eine Dosis eingenommen werden.“ Ryan drängelt sich da sofort vor.
„Wer wagt, gewinnt. Ich fürchte mich nicht vor Euch und euren Giften. Meine Frage: Wer hat Iliak von den Speeren von Mirabar ermordet.“ Ryan öffnet die rechte obere Schublade und holt eine Phiole mit einer violetten Flüssigkeit heraus. Er entkorkt sie ohne zu zögern und nippt daran.
„Hm, sehr süß.“
„Wie bedauerlich, dass ihr ausgerechnet dieses Gift nehmen musstet, das ist nämlich sehr teuer in der Herstellung. Es handelt sich um den Liebestöter.“ Aha? Wir gucken alle groß Ryan an, dem nichts zu fehlen scheint. Achselzuckend gibt er die Phiole zurück. „Den Namen des Mörders kenne ich nicht, aber es handelt sich um einen Gläubigen von Bhaal, der seinen Schülern zeigen will, wie aus einem Mord viele Morde geschehen.“ Es folgt eine Beschreibung des Mannes und die seiner Schüler. Damit können wir was anfangen.

„Wo finden wir sie genau?“ Ryan nimmt eine mittlere Schublade.
„Ah, der Klassiker aller betrogenen Ehefrauen, Arsen. Leicht bitter im Geschmack, aber höchst bekömmlich.“ Ryan verzieht kurz die Miene, aber er schüttelt den Effekt des Giftes einfach ab.
„Nun, ihr findet sie auf einer höheren Position in der Vorstadt, sucht auf einem Hügel mit wenig Bebauung und einer Straße, da sie zur Tarnung einen Wagen dabei haben.“
„Nun gut, dann werden wir sie mal suchen gehen.“
„Wartet!“ Der Bhaalpriester öffnet ein Geheimfach und zeigt eine Phiole mit einer schwarzen Flüssigkeit. „Dies ist das tödlichste Gift. Wenn ihr davon eine Dosis nehmt, werdet ihr nicht nur den Segen Bhaals bekommen, sondern eurem Opfer wird obendrein der Segen entzogen.“ Brauchen wir das wirklich? Ne, eigentlich nicht. Aber Glücksbote Ryan ist da anderer Meinung.
„Egal wie stark es sein mag, ich stehe unter dem Schutz Tymoras.“ Bevor jemand noch was dazu sagen kann, hat er auch schon eine Dosis zu sich genommen.

Zuerst passiert gar nichts, außer das Ryan bis über beide Ohren grinst. Er will schon einen seiner berüchtigten Sprüche bringen, als er doch plötzlich das Gesicht verziert. Er wird totenbleich und dann fängt er an aus Nase, Ohren und Mund zu bluten. Er übergibt sich und windet sich in Krämpfen. Das sieht nicht gut aus. Tymora hilf! Schließlich rappelt sich Ryan geschwächt wieder auf.

„Ist das alles? Ist das wirklich alles, was ihr drauf habt?“ Er kann so was einfach nicht lassen. Finsternis. Der Bhaalpriester hebt nur eine Augenbraue und findet es gar nicht so schlecht, was das Gift da angerichtet hat. Ryan taumelt und kann gerade so von uns gestützt werden. Puh! Ist der vielleicht mal schwer!

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Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 22. September 2008, 15:03:18
13. Eleint Das Jahr der Visionen 731 TZ Chondathan

Wir schleppen den schwerverletzten Glücksboten zurück zum Nordtor. „Dem hab ich es aber gegeben“, murmelt Ryan immer wieder vor sich hin. Unverwüstlich der Kerl. Wir brauchen über eine Stunde, bis wir wieder zurück sind. Die Lage ist kurz davor zu eskalieren. Die Speere von Mirabor und vier weitere Kompanien freier Söldner haben sich vereint und versuchen auf das Lager der Grauen Brigade zu marschieren. Ein Schildwall aus Schildwächtern hindert sie aber noch daran. Die Graue Brigade ist kampfbereit aufmarschiert, verhält sich aber noch vollständig passiv.

Für unseren schwer angeschlagenen Glücksboten Ryan organisieren wir ein Pferd. Er fühlt sich zwar zu erschöpft zu kämpfen, aber wir brauchen ihn. Schlappmachen gilt nicht. Also suchen wir eine erhöhte Position, wo man gut das geschehen beobachten kann. „Dahinten!“ ich zeige auf eine Stelle, die ich aussuchen würde. Wir eilen dorthin. Tatsächlich, wir finden auf dem Hügel einen Wagen, einen Händler und seine fünf Gesellen. Sie sehen absolut harmlos aus. Aber ich bin sicher, dass sie das sind, eben die Bhaalanhänger, nicht harmlos. „Bereiten wir uns vor!“ Zuerst wuchte ich den hinderlichen Stahlschild vom Rücken und lehne ihn an die Wand, Xana tut es mir gleich. Ich spreche einen Zauber, der mich gewandt wie eine Katze macht. Dann lasse ich eine runde durchsichtige Scheibe auf meinem Arm erscheinen. Auch die anderen bereiten sich mit ihren Zaubern vor. Ryan gibt mir zwei Zauber, die mich innerlich wie auch äußerlich stärken.

„Anhänger des Bhaals! Ihr seid verhaftet! Ihr seid angeklagt, Iliak von den Speeren von Mirabar getötet zu haben. Wir wissen Bescheid!“, bluffe ich ins Blaue hinein. Und tatsächlich hat sich einer der Gesellen nicht gut genug im Griff, während der „Händler“ den total überraschten und verblüfften unbescholtenen Bürger mimt. Die Maskerade hat ein Ende und sie zücken ihre Waffen, nur der Händler nicht. „Eis!“ aber meine Rüstung behindert mich zu sehr und mein Zauber wirkt nicht. Verdammnis!

Dafür kommt er zu mir hergerannt und ein Hagel von Schlägen geht auf mich nieder. Auch versucht er etwas mit mir zu machen, aber ich kann die Wirkung abschütteln. Dolon bildet mit mir eine Schlachtlinie und diesmal vergisst er nicht, seinen Helm zu aktivieren. Nach und nach rücken die „Gesellen“ des Mordbuben vor, aber nicht ohne ihre Waffen vorher zu vergiften. Wie feige. Pfui!

Xana macht, dass wir schneller und agiler werden und Ryan bittet Tymora um ihre Hilfe. Wirklich gefährlich ist nur der Mordbube von Bhaal selbst, der ein zäher Bursche ist. Er drischt nicht nur andauernd auf mich ein, er macht auch, dass ich für wenige Herzschläge vollständig die Orientierung verliere. Finsternis.

Schnell wird unsere Linie durchbrochen, da wir zu zweit nicht wirklich eine geschlossene Linie bilden können und wir werden flankiert, besonders Ryan ist schnell in Bedrängnis, auch wenn er ganz hinten auf seinem Pferd sitzt. Er versucht zwar mit seinem untrainierten Pferd zurück zu weichen, aber wirklich entkommen kann er auch nicht. Dolon zeigt, dass er mit der Axt inzwischen wirklich hervorragend umgehen kann und erschlägt schnell hinter einander zwei der Mordgesellen. Ein Dritter gibt Fersengeld. Auch den anderen Mitläufern wird es so langsam klamm ums Herz, nachdem ich einen weiteren getötet habe, sobald ich mich wieder rühren konnte. Ein weiterer versucht zu fliehen, wird aber von Glücksbote Ryan erschlagen. Nur der Mordbube selbst will nicht aufgeben. Zu unserem Glück, ich habe nämlich keine Lust ihn durch die nächtlichen Gassen der Außenstadt zu verfolgen. Zuerst bezieht Xana ordentlich Haue, dann versucht er Glücksbote Ryan zu töten, was ihm aber nicht gelingt. Schließlich schlägt Ryan ihn erfolgreich nieder und wir haben ihn lebend für den Prozess. Durch den Abdruck seiner Hand haben wir sogar einen richtigen Beweis.

Wir plündern die Leichen und beschlagnahmen seine magischen Armschienen. Uns gelingt es gerade noch rechtzeitig den Mordbuben abzuliefern. Es macht schnell die Runde, dass ein Mörder Bhaals für die Bluttat verantwortlich ist und die Speere von Mirabar sehen sich ihres Anlasses beraubt, die Graue Brigade aufzumischen. Noch in der Nacht wird dem Mordbuben der Prozess gemacht und er wird gleich darauf über dem Nordtor gehängt. So geben nun auch die letzten Aufwiegler endlich Ruhe und wir haben die Nacht gerettet. Hauptmann Fellya ist voll des Lobes und wir bekommen diesen Tag nicht nur frei, sondern auch noch eine Prämie in Höhe von zwanzig Goldmünzen. Das hat sich ja mal wieder gelohnt. Tymora lächelt halt denen, die sich selbst zu helfen wissen.

Gespielt am  10.05.2008
Spielleiter: Stefan
SC: Kaira ( Schurke 4/ Seher 1/ Unseen Seer 2), Lia (Waldläufer 3/Kriegsmager 3), Ryan (Kleriker 6), Xana (Hexenmeister 5/ Unbändige Magierin 1)
Schrein des Ruhmes:
 Erfahrungspunkte:  1605 für Stufe 6, 1330 für Stufe 7, Dolon 75, Kaira 50, Ryan 75,
Überwundene Gegner
5 Gehilfen des Bhaalpriesters
1 Bhaalpriester? Mönch?
Beute
1 Rüstungsarmschienen +2
Etwas Gold, ca 130 GM
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 26. September 2008, 12:33:38
Kapitel 10
Hab ich es nicht gesagt
?

14. und 15. Eleint Das Jahr der Visionen 731 TZ Chondathan

Ich verbringe den Tag damit, mit meiner Kleinen einen Ausflug mit Pferdchen zu machen. Das freut mein Töchterchen und sie tollt wie wild auf der Wiese herum. Bevor sie sich richtig einsauen kann, ziehe ich ihr Kleidchen aus und bald sieht sie aus, als ob sie sich wie ein Ferkelchen gesuhlt hätte. Tja, da ist wohl noch ein Aufenthalt im Bad fällig.

Am nächsten Tag sammle ich die Leute ein, die ich finden kann, zum einen erstmal Xana, die ich auf dem Markt treffe, dann Glücksbote Ryan im Schrein. Lia und Dolon können wir nicht finden, bzw Dolon ist nicht abkömmlich. Also machen wir uns eben zu dritt auf den Weg zu dem Advokaten und Schreiber Jeremias Holm. Der hat seinen Laden in der Altstadt. Wir fragen uns durch und finden schließlich seinen kleinen Laden, der im ersten Stock über eine schmale Treppe zu erreichen ist. Der Advokat ist ein Mann um die dreißig mit einer dicken Brille. Sein Büro ist voll mit Büchern und Rollen. Ich übernehme das Reden und mache klar, dass wir nur einen kleinen Gefallen von ihm möchten, falls er nicht will, dass seine Spielsucht überall bekannt wird. Er ist nicht begeistert, wer wäre das schon, wenn man erpresst wird? Zufälligerweise wäre der Termin bei den Jermadans heute Abend. Blöd, da haben wir Dienst, aber wohl nicht veränderbar. Wir sagen zu, dass wir zur Dämmerung da sein werden.

Jetzt müssen wir nur noch Bescheid sagen, dass wir wohl etwas später zum Dienst erscheinen werden. Wir klamüsern aus, dass wir sagen, dass wir Hinweise haben, dass sich noch eine Zelle der Bhaalsanhänger in der Stadt befindet und diese ausheben wollen. Diesmal übernimmt Glücksbote Ryan das reden und lügen kann er nicht. Unsere Hauptfrau will Details wissen und Glücksbote Ryan verhaspelt sich immer mehr. Da er keine Namen nennen kann, müssen wir als Disziplarstrafe dreimal in voller Montur die Länge der Mauer ablaufen. Zur zusätzlichen Motivation laufen ein halbes Dutzend verdienter Recken mit und muntern uns mit Stockschlägen auf, das Tempo zu halten. Verdammnis!

Ich bin nach den drei Läufen richtig geschafft. Natürlich kann Glücksbote Ryan seine verdammte große Klappe nicht halten und wir dürfen noch mal die Mauer erkunden. Trottel! Danach übernehme ich das reden und ich bin definitiv die bessere Lügnerin. Mit einigen sinnigen Halbwahrheiten rede ich uns schließlich heraus. Und ich bekomme obendrein noch die Erlaubnis, dass wir heute unseren Dienst später antreten können. Na, geht doch.

Jetzt geht es erstmal ins Badehaus. Glücksbote Ryan schafft es wirklich, es sich innerhalb kürzester Zeit mit seinen frechen ungehobelten Anzüglichkeiten mit uns beiden Mädels zu verderben, sodass wir den frechen Kerl mehrmals untertunken. Hat er nun davon! Nun etwas erfrischt, hole ich mein kleines Schätzchen vom Kindergarten ab und bringe sie früh ins Bett, sodass wir pünktlich am Abend beim Laden stehen um uns abholen zu lassen. Lia und Schlachtenrufer Dolon sind nun ebenfalls aufgetaucht. Advokat Jeremias Holm ist nicht erbaut, fünf Leute erklären zu müssen, aber zähneknirschend stimmt er zu.

Wir werden von einer alten Kutsche mit einem ebenso alten Kutscher abgeholt. Auf den Türen ist das Wappen der Jermadans aufgemalt, ein Baum. Xana und ich sind Assistenten und dürfen je einen Koffer tragen. Die Fahrt mit der Kutsche dauert nicht lange und dann fahren wir in das Grundstück der Jermadans ein, das vollkommen von einer hohen mit Efeu überwucherten Mauer umgeben ist. Der Garten ist ein Urwald und das Haus verschwindet beinahe unter einem Pflanzenteppich. Einen Gärtner scheinen sie nicht zu haben. Ein buckliger Diener führt uns in den großen Salon des Hauses im Erdgeschoss. Alt ist die Einrichtung, alles hier schient schon bessere Tage gesehen zu haben.

Wir werden von der Hausherrin, der Gräfin Emalia Jermadan begrüßt. Die Frau muss nach meinem Wissen jenseits der Sechzig sein, sieht aber aus wie 40, nur das graue lange, aber trotzdem seidig glänzende Haar zeigt, dass sie älter ist, als sie aussieht. Sie hat zwei Töchter, Lakara und Olana. Olana hat einen griesgrämigen Mann mit dem Namen Lagram. Er scheint nur aus Runzeln zu bestehen und seine Hände stecken in dünnen Handschuhen. Und dann ist da natürlich noch der „Neffe“ Alvek, der ehemalige Meisterdieb Racardo. Die Frauen haben alle gemeinsam, dass sie mandelförmige Augen haben. Olana hat ganz spitze Ohren. Richtige Menschen sind das nicht. Finsternis!
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 29. September 2008, 13:07:02
15. Eleint Das Jahr der Visionen 731 TZ Chondathan Anwesen der Familie Jermadan

Die Gräfin hält etwas belanglosen Smalltalk mit unserem Advokaten, dann wird zu Tisch gebeten. Auch wir Gehilfinnen dürfen an der Tafel Platz nehmen und setzen uns neben unseren Meister. Die Gerichte sind einfach und nicht wirklich zu einem Haushalt von Adligen passend. Das gleiche hätte es bei mir auch gegeben. Seltsam.

Lakara schäkert während des Essens mit Dolon, der sich als Brian ausgibt, aber immer noch als Tempuspriester zu erkennen ist. Lagram mustert uns die ganze Zeit, aber höchst griesgrämig. Das ist ein echt seltsamer Typ in einem wirklich seltsamen Haushalt. Ich bin die ganze Zeit am Überlegen, was es mit dieser Familie auf sich haben könnte. Adlig aus der alten Heimat, aber die Augenform und spitzen Ohren von Lakara lassen auf elfische Vorfahren schließen. Wir erinnern uns, dass es zwischen dem alten Nikkerymath, dem Reich der Elfen, und Jhaamdath, unserer alten Heimat, selten mal Frieden gegeben hat. Ob es tatsächlich Vampire sind, wie manche Gerüchte behaupten? Aussehen tun sie jedenfalls wie in den Balladen, aber was kann man schon auf die Dichtung von Barden geben?

Ich bin wirklich froh, als das Essen endlich beendet ist. Die junge unverheiratete Lakara überredet den Schlachtenrufer zu einem Spaziergang in den Garten, Lagram will Xana die Ahnengalerie im Keller zeigen. Bei mir gehen alle Alarmzeichen auf Rot, aber niemand achtet auf meine verneinenden Gesten. Nicht gut! Aber wenigstens kann ich mich an unser Ziel, Hauptmann Alvek, heranpirschen und ihm ein loses Haar von seiner Jacke stibitzen. Damit hätten wir unser Ziel ja erreicht. Wir anderen begleiten die Gräfin und den Advokaten ins Arbeitszimmer. Die beiden beginnen sich über andere Adelsfamilien zu unterhalten. Ich höre nur mit einem Ohr zu und studiere den an eine Wand gemalten Stammbaum der Familie. Einen Ähnlichen habe ich ja schon gesehen, den hat mir Bruder Karas gezeigt. Aber der hier ist detaillierter und um einige Einträge reicher. Ich versuche mir so viel wie möglich davon einzuprägen.

Als die Sache endlich interessant wird, kommt Xana blutend in den Raum gestolpert. Sie hat ein dickes Veilchen über dem linken Auge und am rechten Arm einen tiefen Schnitt, der stark blutet. Hinter ihr kommt Lagram mit einem Schwert herein gestürmt. Ich eile zu Xana und sage „Alles wird gut!“, die Wunde am Arm schließt sich wieder und auch das Veilchen wird deutlich kleiner. „Attentäter!“, brüllt Lagram und es gibt ein kurzes Durcheinander, in das schließlich die Gräfin Ordnung bringt. Sieht so aus, als ob wir aufgeflogen wären.

„Attentäter sind wir nicht, aber auch nicht die Gehilfen vom Advokaten. Ich gebe es zu, wir waren neugierig, das Anwesen der Jermadans mal von innen zu sehen. Es gibt ja so viele gruselige Geschichten darüber.“ Das ist zwar nicht die ganze Wahrheit, aber weglassen von Details ist ja keine Lüge. Die Gräfin schaut mich durchdringend an, scheint meine Geschichte aber schließlich zu schlucken. Lagram besteht aber darauf, die Schildwache zu rufen. „Nur zu, mal sehen, was die dazu sagen, wenn alte Lustgreise arme Mädchen in den Keller locken und mit scharfen Waffen angreifen!“ Xana bemüht sich, besonders wehleidig zu wirken, worin sie ja wirklich große Übung hat. Unsicher wechselt sein Blick vom blutigen Schwert in seiner Hand zu mir und Xana.

„Verschwindet doch einfach endlich!“, schreit er uns an und wir lassen uns das nicht zweimal sagen. Auch Dolon kommt unverletzt aus dem Garten und wir werden in die Kutsche verfrachtet. Dolon weiß zu erzählen, dass im Garten ein sprechender Baum steht, der von sich behauptet, der angeblich verstorbene Thorwald zu sein. Hä? Sprechende Bäume? Lia meint, dass es so was im Wald durchaus gibt und mächtige Druiden sich auch in solche verwandeln können. Aha? Und obendrein würden Spaßmacher und zwei seiner finsteren Gesellen sich im Garten herumtreiben. Das sind keine guten Nachrichten. Diese kleine geflügelte Ratte treibt sich also hier immer noch herum. Wehe, wenn sich das Mistvieh an meiner Tochter vergreift, dann setzt es aber mehr als nur Prügel. Finsternis!

Dann werden wir aus der Kutsche geworfen und Advokat Jeremias Holm verabschiedet sich nicht gerade freundlich von uns. Ja, wir waren wirklich nicht nett zu ihm. Tut mir Leid! Wie auch immer, ich eile zuerst zu Bruder Karas und gebe dort das Haar ab. Dann auf zum Dienst. Das wird noch eine lange Nacht. Hauptfrau Freya ist nicht glücklich, dass unsere Ermittlungen ins Leere gelaufen sind. Aber man kann ja nicht jeden Tag Glück haben.
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 01. Oktober 2008, 14:12:07
16 bis 26. Eleint Das Jahr der Visionen 731 TZ Chondathan

Es stellt sich heraus, dass die Haare von Hauptmann Alvec zu einem Menschen gehören. Aber er steht unter einem psionischen Bann. Aha? Nun gut, Bruder Karas gibt mir eine Phiole mit einer Flüssigkeit, welche den Bann brechen kann, wenn man sie über ihn ausleert. Vielen Dank für die Hilfe. Ich verklickere die Neuigkeiten den anderen. Ich wäre ja dafür, dass wir uns in das Adelsviertel hereinschleichen und die Phiole einfach über Hauptmann Alvec ausleeren. Aber Glücksbote Ryan spielt mal wieder den Zauderer. So langsam komme ich zu dem Schluss, dass er nur ne große Klappe hat, aber nichts dahinter. Ein Mann der lächelnden Göttin sollte aktiver sein Glück suchen und nicht immer dazu mahnen, abzuwarten. Auch Schlachtenrufer Dolon ist dafür, erstmal abzuwarten. Vielleicht meldet sich ja Lakara bei ihm am Tempel und es ergibt so eine ungefährliche Möglichkeit. Nun gut, ich setze der Sache eine Frist von einem Zehntag. Warten wir eben.

Auch ist im Gespräch Thorwald, den Baum und angeblich toten Ehemann der Gräfin aufzusuchen. Davon halte ich jetzt gar nichts. Selbst wenn wir es bis dahin schaffen sollten, wir müssen uns ja nur an drei Feen vorbei schleichen, warum sollte Thorwald noch mit uns reden, wo wir jetzt als Betrüger aufgeflogen sind? Aber ich bin in der Minderheit und so schickt Lia ihren Rabenfreund los, der aber unverrichteter Dinge zurück kommt. Das einzige was wir noch in Erfahrung bringen, ist, dass die Familie in der alten Heimat den Hain von Tremel als Lehen hatte. Das war ein Waldgebiet an der Grenze zum Nikkerymath, das am Anfang des Krieges in Flammen aufging. Aha?

Die nächsten Tage verlaufen ohne große Aufregung. Wir verrichten unseren Dienst, schlichten Streit, zeigen Präsenz und hauen Störenfrieden auf die Finger. Und obwohl wir nicht allzu viel dabei machen, bin ich jeden Morgen geschlaucht. Ich mache dann noch meinen kleinen Schatz fertig, mache ihr Frühstück, das wir gemeinsam essen, dann bringe ich sie in den Schrein und ich geh ins Bett, um etwas Ruhe zu finden. Allzu lange werde ich das zum Glück nicht machen müssen. Der Zehntag verstreicht, ohne dass etwas passiert.

Somit haben die Zauderer eine ganze Woche vertan. Nun, es ist Zeit zu handeln. Ich setze mich nun endlich mit meinem Plan durch und Xana und ich verkleiden uns als Dienstmägde. Die anderen sind zu vorsichtig oder zu stolz, um sich zu verkleiden. Die hübsche Halbelfe und ich sollten aber Manns genug sein, diese notwendige Arbeit zu erledigen. Nach Dienstschluss verkleiden wir uns als Dienstmägde, füllen Körbe mit frischen Lebensmitteln und spazieren schwatzend einfach durch das Tor zum Adelsviertel. Man muss eben nur den Anschein erwecken, dazu zu gehören und man kommt überall rein. Eine alte Diebesweisheit.

Wir gehen in den Park des Viertels, da hier die Straße vom Anwesen der Jermardans zur Klingenfeste vorbei führt, wo ja bekanntlich Hauptmann Alvec aka Racardo der Meisterdieb arbeitet. Und wir müssen tatsächlich nicht allzu lange warten, da kommt er auf seinem prächtigen Ross auch schon vorbei geritten. Ich fummle die Phiole heraus und entkorke sie. Wir laufen ihm entgegen und als wir auf gleicher Höhe sind, schütte ich ihm das Zeug auf den Körper. Er stöhnt auf, verdreht die Augen und kippt kraftlos aus dem Sattel. Weia!

Ich bin zu schwach und nicht blöd genug, um einen gerüsteten Mann auffangen zu wollen, aber ich kann verhindern, dass sein Kopf aufschlägt. Überrascht schaut er mich an, schließt dann die Augen und massiert sich die Schläfen. „Was ist passiert?“
„Ihr standet unter einem Bann.“
„Ja, so langsam erinnere ich mich wieder.“ Mühsam rappelt er sich mit meiner Hilfe auf. „Ich erkläre euch alles später, kennt ihr das Brunnenhaus? Treffen wir uns dort zur fünften Mittagsstunde.“ Und ob ich das kenne.

Mit versammelter Mannschaft tauchen wir dort dann auf und können Klartext reden. Racardo war wirklich in der Klingenfeste gewesen, sogar in die Schatzkammer der Herzogin war er gekommen, wo einige seiner Sachen gelagert waren. Leider befindet sich dort ein Kristallgolem, ein sehr spezieller Golem, der sehr alt ist und noch aus der Zeit vor der Flutwelle stammt. Dieser Golem hat einen Bann über ihn verhängt, der ihn zwang, der Herzogin zu dienen. Warum sie so scharf darauf ist, einen Meisterdieb zu einem ihrer Hauptleute zu machen, ist mir nicht ganz klar. Ihm leider auch nicht. Um seinen Posten als Hauptmann zu rechtfertigen, brauchte er einen adligen Hintergrund und da kamen die Jermadans ins Spiel. Ein altes Geschlecht und wohl der Herzogin verpflichtet. Auf dieser Familie liegt seit dem Krieg ein Fluch. Einst hat der Hain von Tremel ein Feenkönigreich beherbergt, mit dessen Herrscherhaus die Familie verwandt ist, deshalb auch die Langlebigkeit und das exotische Aussehen. Als der Hain abgebrannt wurde, waren die Jermadans in irgendeiner Form beteiligt, ob nun allein dadurch, dass sie nicht in der Lage gewesen sind, es zu verhindern oder aktiv, kann er nicht sagen, immerhin war das vor über tausend Jahren.

Aber seit jener Begebenheit liegt ein Fluch auf der Familie, da bei dem Feuer die Feenkönigin starb. Sie verdammte jedes männliche Mitglied der Familie dazu, sich ab einem gewissen Alter in einem Baum zu verwandeln. Deswegen wohl auch der Baum auf dem Familienwappen. Welch Sarkasmus. Nun, das bringt ja nun einiges Licht ins Dunkel. Aber wir haben ja noch ein Problem mit der Klingenfeste. Und Racardo weiß durchaus Rat.
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 06. Oktober 2008, 11:39:43
27. bis 29 Eleint Das Jahr der Visionen 731 TZ Chondathan

Racardo gelingt es seine Tarnung aufrecht zu erhalten und er erwirkt unsere Versetzung in die Klingenfeste. Das war ja jetzt gar nicht so schwer. Hüstel! Einen wichtigen Schritt haben wir nun geschafft. Und der Meisterdieb hat auch noch Pläne von der Schatzkammer. Der Eingangsbereich ist tricky, da sich hier die Wände verschieben können, ein Fehler bei der Manipulation des Schlosses und man ist Matsch! Finsternis!

Aber er hat einen Plan vom Aufbau des Schlosses und wie man es manipulieren kann. Es ist recht kompliziert, da man irgendwelche Knöpfe und Hebel drücken muss, um den Druck in der Leitung um 50 Punkte zu reduzieren. Aber fällt der Druck bei einer Leitung unter 20, werden die Wände entriegelt und man ist platt wie ne Flunder. Dahinter gibt es noch nen Wächter, den es zu besiegen gilt. Es gibt mehrere Räume, darunter auch ein Archiv. Und natürlich das Sicherheitslager, wo sich unsere grüne Kugel befindet. Dort ist auch der Kristallgolem, den wir wohl oder übel zerstören müssen, wenn wir nicht Racardos Schicksal teilen wollen.

Vor dem Komplex, der wenn die Sicherheitstüren zu sind, schalldicht sind, stehen noch zwei menschliche Wächter, aber die kann man durch andere Befehle wegschicken. Oftmals gibt es im Dienstplan einen Fehler und die Leute suchen sich dann die angenehmere oder interessantere Arbeit aus. Und es gibt nichts Langweiligeres, als etwas im Innern einer Festung zu bewachen. Dazu muss ich nur die Dienstpläne stehlen, der Rest macht dann Racardo.

Um unsere Flucht zu tarnen, werden wir wohl den Behir etwas verprügeln müssen. Der Behir ist darauf trainiert, ab einem gewissen Verletzungsgrad zu fliehen und zu einem Brunnen zu eilen, dessen Wasser ihn heilt. Er gibt uns ein Mittel, mit dem wir die Heilwirkung neutralisieren können. Es ist nicht notwendig den Behir zu töten, da dieser dann fliehen wird. Der Trainer hängt sehr an seinem Liebling. Nun gut. Sieht so aus, als hätten wir einen Plan.

Schon am übernächsten Tag treten wir unseren Dienst in der Klingenfeste an. Tagdienst, was natürlich toll ist, da ich wieder Zeit für meine Kleine habe, die schon wieder mächtig knatschig auf mich ist. „Mama immer arbeiten. Böse!“

Wir werden Hauptmann Zorgan zugeteilt, einem alten Veteranen, der für die Gefangenenbewachung zuständig ist. Er redet mit weitausholenden Gesten und eines seiner Beine ist aus Holz. Er erklärt uns, was wir zu tun haben. Ist nicht viel. Aufpassen, dass keine Gefangenen aus den Löchern kommen und Essen herunter lassen. Also nichts, was wirklich problematisch ist. Problematisch wird es erst, als wir den ersten Gefangen nach unten schaffen müssen. Nämlich den Verrückten Zarbos. Eigentlich ist er ganz harmlos, nur wenn er mehr als Zehn Liter Bier trinkt, wird er unangenehm, und irgendjemand scheint ihm ein Fässchen zum Frühstück spendiert zu haben.

Ein Gitterwagen fährt vor und unsere beiden Priester dürfen mit Fangkragen bewaffnet ihn in Empfang nehmen. Der Kerl muss Riesenblut in seinen Adern haben, denn er ist mehr als einen Schritt größer als ich. Wir Mädels schnappen uns Treibstangen. Ich habe das Vergnügen, das Schloss zu öffnen. Leider gelingt es ihm, meine Hand zu packen und er zieht mich mit einem Ruck in den Wagen. Aua!

Ich kann mich noch gerade loswinden und öffne dann das Schloss endgültig. Ryan und Dolon versuchen ihn mit dem Kragen zu fangen, gemeinsam schaffen sie das sogar, aber der Kerl ist stärker als zwei Männer und schiebt sie einfach vor sich her. Dann zerbricht er das Ding einfach und kommt frei. Ich zücke eine Speckschwarte und versuche den Boden unter ihm rutschig zu machen, das klappt aber nicht. Dämliche Rüstung! Ich brauche unbedingt viel Gold, um sie weiter zu verzaubern, sodass sie mich nicht mehr behindern wird.

Xana bekommt so langsam Panik und spickt ihn mit grünen Geschossen. „Ihr sollt ihn nicht töten!“, brüllt Hauptmann Zorgan. Der hat gut reden. Dolon und Ryan versuchen ihn zu provozieren und er tappt ihnen hinter her. Ich hau dem Kerl mit aller Wucht meine Stange über den Schädel, um ihn etwas zur Räson zu bringen. Das gibt ne dicke Beule, behindert ihn aber nicht wirklich. So ein Dickschädel! Wir brauchen noch einige Knüffe, um ihn langsam aber sicher nieder zu knüppeln, bis er endlich ruhig gestellt ist. Er bekommt Ketten angelegt und Ryan heilt seine Wunden. Dann werfen ihn wir in die Zelle und Xanas Federfall sorgt dafür, dass er weich landet. Puh!

Nach der Aufregung verdrücke ich mich erstmal und suche die Schreibstube auf. Hier sind drei Schreiber am Werk, die mich aber nicht weiter beachten. Ich drücke mich etwas herum, tauche dann zwischen den Tischen ab  und stibitze schließlich die Wachpläne in einem unbeobachteten Moment für den Posten zum Schatzraum. So, das wäre erledigt.

Gespielt am  31.05.2008
Spielleiter: Stefan
SC: Kaira ( Schurke 4/ Seher 1/ Unseen Seer 2), Lia (Waldläufer 3/Kriegsmager 3), Ryan (Kleriker 6), Xana (Hexenmeister 5/ Unbändige Magierin 2) Dolon (Kleriker 6)
Erfahrungspunkte: 500 Pauschal für jeden, gab ja groß nix.
Überwundene Gegner
1 renitenter Gefangener Halbriese?
Beute
Ein Haar des Meisterdiebes
Die Wachpläne
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 08. Oktober 2008, 14:40:12
Kapitel 11
Der Wald der lebenden Leichen

30 Eleint Das Jahr der Visionen 731 TZ Chondathan

Mein kleiner Fratz jagt mich schon zu früher Stunde aus dem Bett. So was auch, kann dieser kleine Schlingel nicht einmal ausschlafen? Wohl nicht. Ich mach sie fertig und dann frühstücken wir zusammen, als es draußen an der Tür klopft. Wer mag das zu so früher Stunde sein? Doch nicht etwa ein Assassine? Nein, es ist Racardo und er hat verdammt schlechte Nachrichten. Er ist bei den Jermadans aufgeflogen. Das ist nicht gut. Die Jermadans drohen damit, ihn bloß zu stellen. Aber sie haben angedeutet, dass man etwas für sie erledigen könnte. Er hat dafür gesorgt, dass Lia und ich für den nächsten Zehntag vom Dienst befreit sind, um eine geheime Mission zu erledigen. Wir verabreden uns zur zweiten Mittagsstunde im Brunnenhaus, um unsere Geschichten abzugleichen, falls die Jermadans unserem Tun auf den Grund gehen wollen.

Ich bringe meinen kleinen Floh in den Kindergarten und erledige danach notwendige Arbeiten im Haushalt. Nachdem das getan ist, sammle ich Lia auf, erkläre ihr was Sache ist und gemeinsam gehen wir zum Brunnenhaus. Racardo sitzt an seinem Stammplatz und wir überlegen uns eine glaubwürdige Geschichte. Wir sind Schildwächter geworden, um in die Klingenfeste zu kommen und um dort eine der Gefangenenzellen untersuchen zu können, wo ein Gefangener ein Teil einer Schatzkarte verewigt hat. Ist recht nah an der Wahrheit, gefährdet aber unsere eigentliche Mission nicht. Wir verabreden uns gegen Dämmerung vor dem Anwesen der Jermadans.

Ich hole meine Kleine früh ab und spiele etwas mit ihr, bevor ich sie dann ins Bettchen bringe. Ohne Probleme schlüpfen Lia und ich ins Adelsviertel und werden dann auf das Anwesen der Jermadans geleitet. Diesmal geht es in den wilden Garten. Bei dem Baum, von dem Dolon erzählt hat, erwartet uns im Kreise ihrer Familie die Gräfin. Emalia Jermadan redet Klartext mit uns. Entweder wir erledigen für sie eine Gefälligkeit oder wir fliegen auf. Die ganze Zeit umtanzt mich der fratzenschneidende Spaßmacher und streckt mir hier und da die Zunge raus. Blödes Vieh. Ich war viel zu milde mit ihm. Die Zeit des Nachdenkens hat ihm wohl nichts genützt. Die Vorurteile über Feen scheinen doch nicht nur auf Mutmaßungen zu beruhen, sondern auf Tatsachen. Inzwischen ist er in Begleitung von drei weiteren Feen, die werden hier ja immer mehr. Auch werden wir dazu genötigt, zu schwören, dass wir über die uns nun bekannten Familiengeheimnisse Stillschweigen haben. Aber ich denke bei mir, dass wir ihnen eh nicht schaden könnten, die Familie gilt doch eh schon allgemein mit Teufeln, Dämonen und Feen im Bunde.

Wir werden zu einem etwa fünf Jahre alten Jungen namens Alani gebracht. Er leidet jetzt schon unter dem Fluch, obwohl er nur ein entfernter Verwandter ist und der Fluch bei seinem Vater noch nicht gewirkt hat. Es gäbe im Johaltal einen Wald, wo sich einige Baumälteste verstecken und die ein Mittel kennen würden, diesen Zustand zu verlangsamen. Der Junge tut mir ja so leid. Es muss doch wehtun, wenn die Haut zu Rinde wird. Der arme Junge. Aber der Wald befindet sich drei stramme Tagesritte von hier und das bedeutet, dass ich mein kleines Töchterlein wieder alleine lassen muss. Oh nein, dafür wird sie mich hassen! Mir zerreißt es beinahe das Herz, als ich mein Einverständnis mitteile, dass wir diesen Auftrag übernehmen werden. Medizin gegen stillschweigende Duldung. Nun, sieht nicht so aus, als ob wir eine Alternative hätten.

Wir werden aus diesem verwunschenen Garten wieder herausgeleitet und ich atme auf, als wir auf der Straße stehen. Wir machen aus, dass wir am Morgen des ersten Marpenot aufbrechen werden, da morgen ja das Fest ist. Ich verabschiede mich von Lia und eile zum Anwesen meiner Bruderschaft. Da sage ich erstmal Bescheid, dass ich für einige Tage die Stadt verlassen muss, um Medizin für einen Adligen besorgen muss. Auch mache ich mich über das Johaltal schlau. Ich finde sogar was. Vor etwa mehr als zehn Jahren haben dort Räuber gehaust, welche in regelmäßigen Abständen die Handelsstraße zwischen den Kolonien überfallen haben. Schließlich heuerten erboste Händler einer Söldnertruppe an, welche sich des Problems annahm. Es gab wohl einige blutige Gefechte und viele starben. Allerdings fanden die Toten nicht unbedingt die ewige Ruhe, denn sie wandeln immer noch durch die Wälder. Finsternis!
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 10. Oktober 2008, 12:41:58
1 bis 3 Marpenot Das Jahr der Visionen 731 TZ Chondathan

Ich bin froh, dass ich gestern mit meiner Kleinen einen wirklich vergnüglichen Tag verbringen konnte. Nicht, dass sie heute Morgen trotzdem nicht unglaublich knatschig ist.
„Warum kann Onkel Ryan das nicht machen? Er ist groß und stark!“
„Weil Onkel Ryan nur eine große Klappe hat und so gut wie nichts dahinter ist.“
„Och! Und Onkel Dolon?`“
„Der ist gut darin, Tempelhöfe zu kehren. Und Sachen kaputt zu machen. Aber hier geht darum einem kranken Jungen Medizin zu bringen.“
„Och, will aber nicht, dass du gehst!“
„Ich muss aber, Kleines. Der Junge hat große Schmerzen und braucht seine Medizin. Und nur Lia und ich können das bewerkstelligen.“
„Menno!“
Ich drücke meine Kleine ein letztes Mal, gebe ihr ein Dutzend Küsschen und nehme ihr das Versprechen ab, immer brav zu sein und auf Tante Alana zu hören.

Der Erste Marpenot ist seit jeher der Tag des Aufbruchs. Viele Erntearbeiter beginnen nun ihren Rückweg, Händler brechen ihre Zelte in fremde Gefilde ab und machen sich auf den Heimweg. So ist es kein Wunder, dass die Straßen nach außerhalb verstopft sind. Wieder hilft uns der Bonus, zur Schildwacht zu gehören und auf „geheimer“ Mission zu sein an den Schlange der Leute vorbei nach draußen. Lia bestimmt das Tempo, da sie einfühlsamer mit Tieren umgehen kann und weiß, wie weit sie zu belasten sind. Wir machen gut Strecke und erreichen nach drei forschen, aber ereignislosen Tagesritten das Tal von Johal. Die Gegend darum ist besiedelt und wir geben unsere Pferde dort bei einem Schäfer in Obhut. Zuerst will er eine Goldmünze pro Tag haben, spinnt wohl, ich handle ihn auf ein Silber herunter und das ist noch viel zu viel.

Die Wälder machen von außen den Eindruck, als ob sie ganz normale Wälder sind. Lia übernimmt als Waldläuferin die Führung und ich schleiche hinter ihr her. Am Waldrand sind die Spuren von Forstwirtschaft zu sehen, aber bald finden wir uns in einem Urwald wieder, in den sich kein lebendiger Mensch verirrt. Schon bald sehen wir den ersten Toten, ein Skelett, das an einen Baum gelehnt sitzt und uns träge beobachtet, indem es Kopf in unsere Richtung bewegt. Wir machen uns kampfbereit und ich hole meinen Streitkolben heraus. Aber das Skelett bleibt sitzen und wir laufen vorsichtig weiter. Immer wieder kommen wir an Skeletten vorbei, die aber nicht mehr tun, als uns zu beobachten. Wir rätseln darüber, ob ein Nekromant in der Lage wäre, die leeren Augenhöhlen von Untoten als Augen zu benutzen, in dem er sich von Ferne in ihr nicht vorhanden Gehirne einlinkt. Wir kommen zu dem Schluss, dass dies wohl eher nicht der Fall ist. Hoffe ich zumindest.

Wir kommen an eine Lichtung vorbei, wo eine Mühle steht, die inzwischen total verfallen ist. Wohl das ehemalige Versteck der Räuber. Ich frage mich, wer mitten im Wald eine Windmühle baut. Sicherlich kein Müller. Aber welche Art von Maschine wurde dann dort mit Windkraft angetrieben? Ich bin zwar neugierig, aber wir haben etwas anderes zu tun, als ominöse Windmühlen zu untersuchen.

Schließlich führt Lia uns mit ihren überragenden Waldläuferfähigkeiten zum Hain der drei Baumältesten. Das sind große knorrige Bäume, die auf ihren Wurzeln gehen können. Ich knickse vor den dreien und übernehme auf elfisch das Reden. Die drei Wurzelältesten sind etwas ungehalten über unser Eindringen. Auch finden sie den Fluch, der auf den Jermadans lastet, eigentlich noch viel zu Milde an. Aber nach etwas hin und her kommen wir zu einer Übereinkunft. Es würde eine böse Kraft von der alten Mühle ausgehen, wenn wir diese beseitigen würden, dann gäbe es die notwendige Medizin für uns. Nun gut, da haben wir wohl ein Geschäft. Es gäbe da noch einen gewissen Baron Velja, der uns vielleicht helfen könnte. Nun gut, wir bekommen eine grobe Beschreibung, wo wir den Kerl finden, und machen uns auf den Weg.

Nach etwa einer dreiviertel Stunde Fußmarsch erreichen wir einen alten Friedhof wo ein skelettierter Untoter in Ritterrüstung auf einem improvisierten Thron aus Überresten von Särgen und Grabplatten thront. Baron Velja ist ein großer Verehrer von Myrkul, der für seine Verdienste als Kämpfer im Dienste seiner Kirche mit Untotsein belohnt worden ist, erklärt er uns mit seiner knochigen Stimme. Er wartet nun auf die längste Nacht mit der dunkelsten Stunde, um sich mit seinen untoten Heerscharen zu erheben. Finsternis!
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 13. Oktober 2008, 12:39:57
3 Marpenot Das Jahr der Visionen 731 TZ Jondaltal

Aber er gibt uns die Erlaubnis, die Mühle zu betreten und seine Diener werden uns in Ruhe lassen. Allerdings hat er keinen Einfluss auf die Untoten in der Mühle selbst. Einst hatte dort ein Nekromant residiert, der hat dort etwas hinterlassen, was die Untoten anzieht. Eine Art magische Quelle. Aber inzwischen sei eine andere Komponente dazu gekommen, welche die Quelle schwächt und sie wohl mit der Zeit zu etwas anderem macht. Nun, danach werden wir schauen. Ich bin echt froh, als wir den Friedhof lebendig verlassen. Und zum ersten Mal haben wir von der längsten Nacht ungefragt von einer anderen Quelle erfahren. Die Sache ist verdammt ernst, wenn sich dabei untote Horden erheben werden. Verdammnis!

Schließlich erreichen wir die Mühle oder was davon übrig ist. Der Turm ragt zerfallen vor uns auf. Zwei der Flügel des Windrades sind abgebrochen, die anderen sind schwer beschädigt und werden wohl auch bald zu Boden fallen. Ich führe mein heiliges Symbol der Tymora an Mund, Stirn und Brust und spreche ein kurzes Gebet, auf dass die Dame uns lächeln möge. Wir ziehen unsere Waffen und bewegen uns vorsichtig hinein. Ein Teil des Anbaus ist zerfallen, überall sind Spinnweben zu sehen, in denen verdammt große rote Spinnen hocken, deren Leiber größer als meine Handfläche sind. Iiiks! Da krabbelt es bei mir überall. Die Spinnen im Auge behaltend, versuchen wir zum Mühlenturm zu kommen, aber da! Bewegung in den Trümmern, die auseinander brechen und ein Skelett erhebt sich, dass über und über mit Spinnenweben behangen ist. Und im Inneren scheint es von kleinen Spinnen zu wimmeln. Iiiks!

Lia verhakt die Hände und schreit: „Brenne!“ Ein Feuerlohe prasselt über das Skelett hinweg und es beginnt zu kokeln. Ich mache mit meiner linken Hand eine schnelle ziehende Bewegung. „Breche!“ Und tatsächlich löst sich eine Rippe aus dem Brustkorb. Die Elfe wird angegriffen und wird verletzt, sie taumelt zurück und revanchiert sich mit einer kleinen Kugel aus Feuer. Ich breche dem Ding eine weitere Rippe mit meinem Zauber und Lia duckt sich unter den Schlägen hinweg. Eine weitere Kugel aus Feuer lässt das Skelett endgültig auseinander brechen, aber dann krabbeln unzählige kleine Spinnen heraus und auf uns zu. Bevor sie mich erreichen, beginne ich zu schreien und mein magisch verstärkter Schrei lässt die Spinnen auseinander brechen. Die Reste werden von einer flammenden Lohe aus Lias Händen hinweggefegt. Haben sie nun davon.

Ohne weitere Zwischenfälle der grusligen Art erreichen wir den Mühlenturm. Hier ist die Mechanik zu sehen. Einen Mühlstein gibt es wahrlich nicht, nur eine Apparatur mit vielen Zahnrädern, Ketten und Hebeln. Ich kann keinerlei Sinn darin erkennen. Auf einem Tisch liegt eine bandagierte Leiche, die von Stahlfesseln gehalten wird. Ein Abgang nach unten ist nicht zu sehen. Weiter oben gibt es auch nichts aus Stangen, Zahnräder und Ketten. Nichts was wie eine Quelle der Macht aussieht. Also muss es wohl nach unten weiter gehen. „Lia, tu mir einen gefallen und köpfe diese Leiche für alle Fälle!“, meine ich und sehe mich nach einer Falltüre nach unten um. Alles ist voller Staub, die Dielen sind brüchig und wirklich sicher ist es nur auf den Querbalken unter mir.

„Ahh!“ Lia schreit auf, als die Leiche sich aus ihren Schnallen löst und sie haut. Verdammnis! „Schild!“ eine schillernde Scheibe schützt meinen Arm, während Lia sich versucht zu sammeln. Aber sie ist schwer angeschlagen. Ich eile ihr zu Hilfe und lenke die Mumie ab. Während wir einige Hiebe austauschen, komme ich kaum durch die dicken Bandagen durch und ich muss einiges einstecken, heilt sich Lia so gut es geht mit zwei Tränken und feuert ihre gesamten Vorrat an Feuerkugeln ab, was Teile der Mumie in Flammen setzt, aber sie nicht wirklich zu behindern scheint. Dann kommt sie mir zu Hilfe. Jetzt ist die Mumie flankiert und ich spreche meinen Zauber „Verletztlich!“ Zielsicher reist nun mein Rapier eine große Wunde in den vertrockneten Körper. Aber gleich darauf geht Lia von der Mumie niedergestreckt wieder zu Boden. Verdammnis!

Ich gehe immer vorsichtig einen Schritt zurück und locke die Mumie so von Lia zurück. Dann mache ich eine Rolle vorwärts vorbei an der Mumie und sage „Alles wird gut!“ Heilende Magie strömt in Lia und bringt sie auf die Beine. Ich halte die Mumie ein weiteres Mal auf und Lia flankiert sie in alt bekannter Manier. Diesmal muss ich nicht mal etwas sagen, da ich diesen Zauber nun in absoluter Stille spreche. Präzise fährt mein Rapier in die Höhe des Herzens. Ich treffe so gut, dass ich meine Handschuhe der Zerstörung einsetze und die magische Energie zerreißt die Mumie von innen. Angekokelte Bandagen regnen herunter und die Mumie ist nicht mehr. Tymora sei gepriesen, denn sie lächelt wahrlich den Mutigen.

Spoiler (Anzeigen)
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 15. Oktober 2008, 14:41:35
4 Marpenot Das Jahr der Visionen 731 TZ Jondaltal

Schwer angeschlagen und bar jedes Zaubers ziehen wir uns zurück und ich heile mich und Lia erstmal etwas. Aber dann sind die Ladungen des Gürtels der Heilung erstmal erschöpft und wir ziehen uns auf einen lauschigen Baum in der Nähe zurück. Umgeben von herumwandernden Untoten, die uns aber wie versprochen nichts tun, verbringen wir eine doch etwas unruhige Nacht auf dem Baum. Am nächsten Morgen memoriere ich meine Zauber etwas um, damit wir etwas mehr Schlagkraft haben.

Ausgeruht und frischen Mutes machen wir uns auf die Suche nach einem Zugang nach unten. Schließlich breche ich beinahe ein und wir sehen den Keller, der voll von zerschlagenen Kisten ist. Und es stinkt furchtbar. Wir sehen einige Untote in Deckung huschen, die sind so schnell, das mein flugs aufgelegter Pfeil daneben geht. Sie verhöhnen uns und unterstellen, dass wir ihren Schatz rauben wollen. Nun, jetzt schon. Nach etwas hin und her kommen sie hoch gewuselt und zeigen uns so, wo die verdammte Falltüre unter dem Staub versteckt lag. „Schild!“ Aber trotzdem berührt mich eines dieser Viecher und ich bin für kurze Zeit vollkommen erstart. Oh, Tymora, lass dies nicht mein Ende sein.

Lia spickt ihre Ziele mit Pfeilen und hat so die ungeteilte Aufmerksamkeit der Untoten. Danke! Die folgen ihr nach und nehmen sie schließlich in die Zange. Aber sie springt einfach in das Loch, Dank ihrer magischen Schuhe passiert auch nichts. Und ich kann mich nun endlich wieder bewegen. Keinen Herzschlag zu früh, meint doch einer Untoten mich umklammern und beißen zu müssen. Aua! Aber ich kann mich aus seinem Griff befreien und gebe ihm ehrlichen Stahl zu kosten. Lia kommt wieder nach oben und verwandelt einen Untoten nach dem anderen in ein Nadelkissen, während ich sie beschäftigt halte. Schließlich geht auch der letzte zu Boden. Puh!

Das war jetzt knapp gewesen. Ich verteile die letzten Ladungen aus dem Gürtel und wir schleichen uns nach unten. Es gibt einen abgedeckten Brunnen und hier gibt es noch einen weiteren Teil der Maschine, die über dem Brunnen endet. Ich überlege kurz, ob wir da  mal reinschauen sollen, aber da gibt es noch eine Türe, die mit einem guten Schloss gesichert ist. Einst gab es hier eine Rune, welche eine Falle beinhaltet hat, aber die hat schon jemand ausgelöst. Der Türe ist aus Stahl und eiskalt. Brrr! Wir durchsuchen den Raum und ich entdecke einen kleinen Tresor, der mit einer Falle gesichert ist, die ich auch prompt auslöse. Aua!

Meine Mühe wird schließlich mit 200 Goldmünzen, einem Stab aus Knochen und sechs Phiolen mit einer Flüssigkeit, wie sie leichte Heiltränke haben. Ich probier mal einen und mir zieht es alles zusammen. Aua! Das müssen Tränke sein, die weh tun! Gemein! Mir ist ganz schummrig, aber ich will hier nicht ewig herum sitzen, also müssen halt ein paar Heiltränke her. In solchen Situationen merkt man, was man an Klerikern hat. Mögen sie auch sonst ne freche Klappe haben, Heilen können sie einen ohne Probleme.

Hinter der kalten Tür ist es vollkommen still. Ich öffne das komplizierte Schloss und wir kommen in eine Art Eiskeller. Überall sind Leichen am Boden oder in Nischen angekettet. Vorsichtig schleichen wir hinein und folgen dem Korridor ein paar Schritte zu einem Raum, wo sich eine Maschine mit dem Wappen von Glimmstein befindet. Diese Maschine scheint die Kälte zu produzieren. Interessanter ist die wabernde Kugel aus Energie, die sich dahinter befindet, die aber von Spinnweben durchzogen ist. Es gibt einen Durchbruch, der von außen in diesen Keller hineingetrieben wurde und der ebenfalls von Spinnweben verschlossen ist. Wir beschließen die Spinnweben abzufackeln. Lia wirft eine Kugel aus Feuer hinein und wir warten was passiert.

Die Spinnweben brennen gut und bald ist die Kugel befreit, dass Feuer frisst sich weiter bis zum Durchgang und hindurch. Wir harren gespannt, was geschieht und wir werden nicht enttäuscht. Tatsächlich kommen zwei dieser seltsamen Untoten mit den Spinnen in ihren Brustkörben herausgewankt. „Verletzlich!“ schreie ich und dann „Brenne!“ Aus Mittelfinger und Zeigefinger der linken Hand schießen zwei Flammenstrahlen, die  punktgenau zwischen die Augen von beiden Kreaturen fahren und ihre Köpfe zerplatzen lassen. Die Skelette zerfallen und geben ihre Schwärme frei. Lia kokelt beide an und ich setze meinen spitzen Schrei hinter her. Das gibt ihnen den Rest und die Sache ist erledigt. War ja jetzt gar nicht mal so schwer.

Wir folgen dem nun freien Gang und kommen in eine Höhle, wo die Überreste einer verdammt großen Spinne liegen, der Oberkörper einst größer als mein Bett gewesen sein muss. Iiiks! Auch krabbelt hier einiges an Viehzeug herum. Trotzdem sammle ich hier noch einige herumliegende Münzen ein und dann machen wir, dass wir von hier wegkommen. Dieser Ort ist nicht besonders toll. Ein letztes mal betrachten wir diese Kugel aus Energie, die wieder frei von allen Verunreinigungen ist. Wahrscheinlich ist das die Quelle, welche die Untoten anzieht. Und die Spinnweben das, was sie gestört hat. Sieht so aus, als wäre unsere Aufgabe damit erledigt. Den eigentlichen Sinn und Zweck der Anlage ist mir nicht ganz klar, Nekromantie ist auch nicht gerade das Fach, wo ich wirklich gut darin war. Jemand mit einer regulären, mehrjährigen Ausbildung hätte vielleicht das theoretische Hintergrundwissen, um das ganze hier zu durchschauen, ich habe das jedenfalls nicht. Zeit zu gehen, ich streife mit dem Blick noch den verschlossenen Brunnen, aber wie ich meiner kleinen Tochter so gern erzähle, Neugier tötet die Katze und für heute hatte ich schon genug Aufregung. Ich verschließe die Türe zum Eiskeller und bald darauf sind wir wieder im Sonnenlicht. Das tut gut.

Lia führt uns zu den Wurzelältesten, die schon eine Änderung feststellen können und entsprechend milde gestimmt sind. Einer der Bäume zaubert eine Pflanze her, die ich samt Wurzeln ausgrabe. Aus einem Sud des Stengels kann man die entsprechende Medizin gewinnen. Die Jermadans werden wissen, wie das geht. Wir verabschieden uns und ab nach Hause.

Die Heimreise verläuft ohne Komplikationen und ich bin froh, als ich die Pflanze abgeben kann. Zum Dank bekommen wir nochmals je 100 Goldschwerter überreicht. Das hat sich ja mal gelohnt. Und dann bekomme ich die neusten Nachrichten zu hören. Es gab einen erfolgreichen Überfall auf die Klingenfeste, die Asservatenkammer wurde geplündert. He, die haben das ohne uns durchgezogen. Gemein!

Gespielt am  14.06.2008
Spielleiter: Stefan
SC: Kaira ( Schurke 4/ Seher 1/ Unseen Seer 2), Lia (Waldläufer 3/Kriegsmager 3),
Schrein des Ruhmes:
Erfahrungspunkte:  1460 für Kaira, 1680 für Lia
Überwundene Gegner
3 Skelette mit Spinnenschwarm
1 Mumie
4 Ghrule
Beute
1 Stab mit Furcht 27 Ladungen verkauft für 500 GM
6 Tränke mit Leichte Wunden verursachen (5 verkauft für je 50)
230 GM
100 GM Belohnung
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 17. Oktober 2008, 14:55:37
Epilog

(Dummerweise war ich beim großen Finale verhindert. Da ich nicht wirklich dabei war, Kaira lief mit um Fallen entschärfen zu dürfen etc. kann ich auch nicht wirklich was darüber schreiben. Ich werde es nun so handhaben, dass Kaira nicht dabei war, sondern dass der Einbruch mit Racardos Hilfe während ihrer Abwesenheit durchgezogen wurde.

27 Marpenot Das Jahr der Visionen 731 TZ Chondathan

Die Aufregung über den Überfall hat sich inzwischen etwas gelegt. Die Spur nach Westtor zu legen war eine echt geniale Idee gewesen. Das Gerücht, dass die Nachtmasken dahinter stecken, ist immer noch im Unlauf. Allerdings gilt auch der Meisterdieb Racardo als verdächtig und tausend Goldschwerter sind auf seinen Kopf ausgesetzt.
 
Jedenfalls sind wir ungeschoren davon gekommen. Schade nur, dass ich nicht dabei gewesen war. Die anderen hatten viel Spaß, während ich mit Untoten kämpfen durfte. Aber sie haben neben der grünen Kugel, die Dolon an sich genommen hat, auch einige nette magische Gegenstände erbeutet. Für mich gab es ein Arkanes Diebeswerkzeug, welches ich mit magischer Energie boosten kann. Dazu noch ein Waukeenglas, welches einem hilft, Gegenstände von Wert zu taxieren. Lia hat einen magischen Langbogen mit mittlerer Stärke und zehn Pfeile des Schlafes bekommen, Dolon einen Federfallring und Xana einen leider etwas auffälligen Ring, welcher sie mit Nahrung versorgt. Ein magisches Rapier und eine Rachrobe haben wir erstmal zur Seite gelegt und werden die später mal verkaufen, wenn etwas Gras über die Sache gewachsen ist. Was vielleicht noch interessant ist, die grüne Kugel wurde bei Luvius gefunden, als er verhaftet wurde. Das lässt tief blicken.

Inzwischen haben wir auch unsere Kündigung eingereicht und haben nur noch drei Tage Dienst vor uns. Ist ja auch zu langweilig als Schließer. In der Außenstadt gab es wenigstens noch ein wenig Aufregung und etwas zu tun, aber hier ist es zu eintönig. Xana und ich haben inzwischen schon Stickarbeiten dabei, um die Zeit etwas sinnvoll zu nutzen. Ab und zu lese ich auch in einem Buch, um mich weiter zu bilden. Es gibt so viele interessante Sachen zu lernen.

An diesem Morgen kommt Xana ganz aufgelöst zum Dienst. Wie immer, wenn sie aufgeregt ist, dauert es eine Weile, bis man aus ihrem Wortschwall klug wird. So wie ich das verstehe, ist Xana gestern Abend vor ihrer Haustüre überfallen worden. Ein gewisser Tharan, ehemaliges Mitglied der schwarzen Pfeile, hat ihr aufgelauert, um sich über sie an ihren Vater zu rächen, indem er ihr die spitzen Ohren abschneidet. Ihr Vater hat diesem Tharan wohl einst die Hand abgeschlagen. Zwei Spießgesellen waren ebenfalls noch zur Verstärkung anwesend gewesen, aber sie hätte sich beschleunigt und wäre so entkommen. Xana ist auch ganz aufgelöst darüber, dass sie etwas über ihren Vater erfahren hat, war wohl nie so das Thema bei ihr zu Hause. Der „Mistkerl“ heißt Jakadros Androssana. Lia merkt bei dem Namen auf und meint, es gäbe einen Mondelfenclan mit diesem Namen, welcher einige fähige Waldläufer hervorgebracht hätten. Auch waren diese bei der Abwehrschlacht von Myth Drannor recht erfolgreich.

Es gibt einiges hin und her, aber ich setze mich damit durch, die Sache nach Dienstschluss ganz legal zu regeln. He, wir sind immer noch von der Schildwacht, wäre doch gelacht, wenn wir nicht in der Lage wären, mit drei heruntergekommenen Söldnern fertig zu werden. Also schicken wir Xana alleine vor und teilen uns, ich folge ihr auf dem Fuß, die anderen weit hinter mir in Rufweite. Aber nichts passiert und Xana kommt gut zu Hause an. Serenius hat Neuigkeiten. Zwei der Spießgesellen sind tot aufgefunden worden. Er leugnet aber, da nachgeholfen haben, ich schau den Psioniker prüfend an und komme zu dem Schluss, dass er wohl die Wahrheit sagt. Vom Einarmigen fehlt jede Spur. Die Leichen waren übel zugerichtet. Seltsam.

Ich beschließe, Nachforschungen anzustellen, ob noch andere Schwarze Pfeile oder gar ein gewisser Elf in der Stadt gesehen worden sind. So schicke ich Dolon zum Nordtor, Ryan zum Westtor, Lia zum Osttor und Xana in Begleitung von Serenius zum Hafen. Ich selbst eile zu meiner Gilde und versuche etwas über die schwarzen Pfeile herauszufinden. Sie haben ihr Stammhaus in der Festung oder Burg Rannick, die im Kreegwald liegt. Sie haben einen Kontrakt, der sie für die Bewachung der Handelsstraße zwischen Cormyr und den Kolonien bezahlt. Leider sind die Kreegoger harte Gegner und mehr als ein Patt ist nicht drin. Und es gibt tatsächlich einen Elfen in ihren Reihen, der Anführer der Späher ist, wahrscheinlich ist das Xanas Vater.

Wir treffen uns schließlich alle im Brunnenhaus und besprechen bei einem Bier, was wir herausgefunden haben. Genau genommen nichts. Weitere schwarze Pfeile sind nicht in der Stadt, auch der Verbleib des Einarmigen ist nicht herauszufinden gewesen. Finsternis! Xana kuschelt sich an ihren Serenius und meint, der Psioniker würde schon auf sie aufpassen. Wegen ihres Vaters will sie nichts unternehmen, der kann ihr nämlich gestohlen bleiben. Nun, damit wäre wohl alles gesagt.

Ende der Chroniken der Ungesehenen Seherin

Kaira kommt wieder in:

Der Test der Zeit
Teil III
Chroniken des Hakenbergmassakers
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Topas am 17. Oktober 2008, 15:00:04
Dann gratuliere ich doch mal zum Abschluss, und werde sicher wieder mitlesen, wenns zum nächsten Teil geht.
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 20. Oktober 2008, 15:06:14
Der Test der Zeit
Teil III
Chroniken des Hakenbergmassakers

Prolog

Spoilerwarnung: Folgende Berichte basieren zum größten Teil auf das Kaufabenteuer „Hookmountain Massacre“ von Paizo.  

10. Uctar Das Jahr der Visionen 731 Chondathan

Heute ist der große Abend, dass Ereignis des Jahres für die Festsaison von Chondathan, die Geburtstagsfeier von Holger Hohlstein, einem der größten Händler der Kolonien und Mitglied der Gemeinschaft der Fünf. Glücksbote Ryan hat Lia und mich um die Gunst spielen lassen, wer ihn begleiten muss. Ich hab leider verloren und nun muss ich mit Glücksbote Ryan vorlieb nehmen, währen Lia von Dolon auf das Fest geleitet wird. Hach, es war so schwer, ein Kleid für den Anlass auszusuchen. Tagelang hatte ich überlegt und schließlich mich für ein schönes grünes Kleid aus Jana Malars Fundus entschieden, was mit dezenten Goldstickereien verziert ist und somit sehr zum Anzug von Glücksbote Ryan passt. Und natürlich auch mit meinen grünen Augen harmoniert. Meine Aufregung überträgt sich stark auf Mili, die auch die ganze Zeit wie ich am herumzappeln ist und es ist eine Qual, sie vor dem Fest ins Bettchen zu bringen und zum schlafen zu bewegen. So was auch.

Endlich schläft sie und hibbelig erwarte ich die Ankunft von Glücksbote Ryan. Ein Dutzend Mal taste ich den perfekten Sitz meiner Frisur ab, rücke alles was gerade ist, noch gerader und bin erst dann erlöst, als der Priester der Tymora mich endlich abholt. Wir müssen zum Fest hinlaufen, das Ryan es verpennt hat, rechtzeitig eine Kutsche zu mieten. Jetzt bekommt er natürlich keine mehr. Wir treffen Dolon und Lia auf dem Weg und gehen gemeinsam die letzten Schritte. Dolon ist in einer reich verzierten und violett eingefärbten Lederrüstung bekleidet. Er trägt sogar seine Axt. Tempuspriester schienen wohl immer im Dienst zu sein. Lia hat ein dunkles Kleid an, was ihr gut steht. Xana und Tharador treffen wir dann auf dem Fest. Xanaphia ist wirklich ein Blickfang in ihrem herrlichen blauen Kleid, dass an ihr zu fließen scheint und ihre weiblichen Rundungen gut zur Geltung bringt. Kein Wunder, dass so ziemlich alle anwesenden Herren sie förmlich mit den Blicken aus dem Kleid zu schälen scheinen.

Anwesend ist die reichere Händlerschaft von Chondathan. Von den Adligen fehlt bis auf ganz wenige notorische Festgänger so ziemlich alles, was Rang oder Namen hat. Ich lerne einen Grafen Jalan Uskakir kennen, einen gutaussehenden jungen Mann mit feinen Manieren. Wir sprechen etwas über die Abenteuer der Wagemutigen und sorge dafür, dass unsere Abenteuer auf der Fernweh publik werden. Immerhin haben wir zwei Kettenteufel in die Hölle zurück geschickt, einen Ertrunkenen besiegt, einer Hohepriesterin der der Sekolah das Handwerk gelegt und ihren Champion getötet. Und als Nebeneffekt noch Fischmenschen aus der Sklaverei befreit. Wenn das mal keine Ballade wert ist, weiß ich auch nicht.

Schließlich sind wir an der Reihe, dem reichen, erfolgreichen und angesehenen Kaufmann der Fünf, Holger Hohlstein, zum Geburtstag zu gratulieren. Wir wechseln ein paar nichts sagende Worte, dann reißt Ryan das Gespräch an sich und spricht etwas von Expansion von seinem Tempel oder Schrein. Das Grundstück auf Tagrahms Weg ist ja bekanntlich viel zu klein und der Schrein ist baulich nicht mehr weiter zu erweitern. Man kann nur noch mit einem Neubau auf die Höhe ausweichen und Tempeltürme waren noch nie wirklich praktisch. Ryan hat nach der Auseinandersetzung mit dem Beshabapriester eines der Ladenhäuser des damals beteiligten Kaufmanns erworben. Nun will er den ganzen Block kaufen, die Häuser dort Niederreisen und einen neuen großen Haupttempel für Tymora errichten, während der Schrein an bekannter Stelle verbleibt. Dazu ist natürlich Geld notwendig. Allerdings macht Herr Hohlstein nicht gerade den Eindruck, dieses Projekt finanzieren zu wollen. Seine Schutzgottheit ist Waukeen und er sieht keinen Grund, eine andere Göttin jetzt zu unterstützten. Das war mir irgendwie klar.

Nach dem Gespräch gibt es ein Buffet, an dem ich mich an den Köstlichkeiten satt esse. Neben Vertrautem gibt es auch Spezialitäten fremder Länder und ich probiere von jedem etwas. Manches schmeckt mir gar nicht, anderes ist ausgesprochen köstlich. Schließlich wird endlich zum Tanz aufgespielt. Ein kleines Orchester und der halborkische Barde Lakrass sorgen für die notwendige Musik. Zum Glück sind die Tänze bodenständig. Zuerst tanze ich mit Glücksboten Ryan, dann mit Dolon, der etwas tapsig ist und mir beinahe das Kleid ruiniert. Dann habe ich etwa zwei Dutzend unterschiedlicher Tanzpartner, darunter auch den netten Grafen Jalan Uskakir. Ach, ich liebe es zu tanzen. Das ist einer der Momente, wo ich meinen Mann schmerzlich vermisse. Er sollte an meiner Seite sein. Aber bald werde ich sehen können, wo er steckt. Auf der einen Seite erwarte ich diesen Moment sehnsüchtig, aber ich fürchte mich auch davor, wirklich Gewissheit zu haben, denn die Wahrheit wird mir nicht unbedingt gefallen werden.

Viel zu früh im Morgengrauen ist das Fest zu Ende. Holger Hohlstein ist wie nicht wenige Festgänger sturzbetrunken und verabschiedet sich blumenreich. Auf dem Heimweg summe ich vor mich hin und tanze auf der Straße. Ach, dieses Fest war wirklich schön. Bevor wir uns trennen, eröffnet uns Dolon, dass er eine geschäftliche Vereinbarung mit Holger Hohlstein getroffen hat, er soll mit ein paar Wagemutigen zur Festung der schwarzen Pfeile reiten und dort einen Söldnervertrag über die Sicherung der Handelsrouten aushandeln. Dafür gibt es 1000 Goldschwerter, also 200 für jeden von uns. Das hört sich doch gar nicht mal so schlecht an. Nur Xana findet das überhaupt nicht Toll und macht kategorisch klar, dass sie mit ihrem Vater nichts zu tun haben möchte, der ja Mitglied der schwarzen Pfeile ist. Wir verabreden uns für heute Abend für weitere Details im Brunnenhaus.
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 24. Oktober 2008, 16:13:12
Kapitel 1
Zu Gast bei Familie Graul

11 bis 15 Uctar Das Jahr der Visionen 731 Chondathan

Ich gehe nach Hause und mache meine Kleine dann gleich fertig für den Kindergarten. Mili ist gar nicht begeistert, als ich ihr eröffne, dass Mama wieder mal für etwa einen Zehntag weg muss. Weia, da quengelt sie aber. Och, Mama hat dich doch ganz arg lieb. Zum Glück war ich den letzten Zehntag nur mit ihr zusammen gewesen und wir haben viel gemacht. Das zieht als Argument und die Tränchen halten sich diesmal in Grenzen. Ich bin so froh, als ich ins Bett sinke und in einen traumlosen Schlaf sinke.

Ich schlafe aus und gehe dann in die Archive der Bruderschaft, um etwas über den Hakenberg und die umliegenden Gebiete heraus zu bekommen. Die Grenze zum Waldkönigreich wird von Kreeg Ogern terrorisiert. Das sind äußerst finstere und grausame Oger, die was vom Krieg verstehen. Die Söldnerkompanie der Schwarzen Pfeile hat sich in ihrer Festung am Hakenberg eingegraben und hält den Stamm seit dreißig Jahren mehr oder weniger in Schach. Jedenfalls haben die Überfälle nach Cormyr oder in den Kolonien seit der Errichtung der Festung Rannick, benannt nach dem damaligen Anführer, deutlich nachgelassen. Die Kreeg sind dafür bekannt, dass sie weibliche Gefangene nicht nur essen, sondern sie vorher gerne mit einer Füllung versehen, um dieses schreckliche Detail zu beschreiben. Die Folge davon sind einige Halbogerstämme, welche sich dort herumtreiben und für weiteren Ärger sorgen.

Ich hole schließlich meine Kleine am Abend vom Kindergarten ab, nehme sie zum Einkaufen mit, brauche noch feste Kleidung für unterwegs und verfrachte sie mit ihrem Spielsachen in das Stammhaus der Bruderschaft im Adelsviertel. Mili hat sich inzwischen mit meiner Mentorin Alana angefreundet und ist deswegen etwas weniger traurig, als ich sie ins Bettchen bringe. Ich verabschiede mich noch innig von ihr und singe sie dann in den Schlaf. Schlaf gut, mein kleiner Spatz.

Im Brunnenhaus komme ich als Letzte an, alle anderen sind schon da. Ich verklickere den anderen, was ich noch über den Hakenberg herausgefunden habe und wir besprechen letzte Details. Dolon und Xana brauchen noch Pferde, so ziehen die beiden mit Lia los, um noch welche zu kaufen. Da ich nichts mehr vorhabe, gehe ich zurück in meine Wohnung und gehe früh schlafen, um für morgen fit zu sein.

Entsprechend früh stehe ich auf, schnüre mein Bündel und hole Pferdchen aus dem Mietstall. Fröhlich wiehert meine Stute, als ich sie zum Nordtor lenke und dann zum Tempustempel reite, wo wir uns alle nach und nach treffen. Xana macht einen überaus glücklichen Eindruck und nach wenigen Herzschlägen platzt sie mit der Neuigkeit heraus, dass Serenius sie endlich gefragt hat. Ich quietsche erfreut auf und dann liegen wir uns in den Armen und drücken uns. Wie ich mich für die Halbelfe freue. Nur der Rest der Wagemutigen scheint sich nur verhalten darüber zu freuen.

So haben Xana und ich nun ein großes Thema für die Reise. Bald reisen wir in zwei Gruppen, die Männer und Lia sind etwa dreihundert Schritt voraus und wir beide tratschen hinterher. Es gibt ja soviel zu planen. Von der Länge der Schleppe des Kleides über die Farbe der Bändel, welche die Rollen für die Einladung zusammen halten bis hin, welche Blumen meine kleine Mili streuen soll. Der Rest der Wagemutigen hat kein Interesse an diesen Dingen, Ryan meint sogar, „Dolon, sollte ich jemals sagen, dass ich heiraten möchte, so strecke mich doch bitte mit deiner Axt nieder!“ Unsere Reaktion fällt angemessen aus, wir ignorieren ihn die nächsten zwei Tage komplett. So ein unromantischer Idiot!

Schließlich erreichen wir am Nachmittag des dritten Reisetages eine Fährstation namens Pentaka, so dass wir nicht gezwungen sind, am Ufer des Schimmersees herum zu reiten, was nicht ungefährlich sein soll. Die Schwimmkörper der Fähren sind Schildkrötenpanzer, die so groß wie mein Wohnzimmer sind. Die Überfahrt kostet für uns eine Goldmünze. Diese Schildkröten wurden von einem regionalen Held vor vielen Jahren getötet und jemand fand es wohl eine gute Idee, Fähren daraus zu machen. Im See selbst sollte es noch ein ziemlich großes missgelauntes Exemplar geben, aber das bekommen wir zum Glück nicht zu Gesicht.

Am frühen Abend erreichen wir Schuldfurt, während gerade malerisch die Sonne blutrot neben den Turm des einzigen Tempels, der Waukeen geweiht ist, untergeht. Schuldfurt ist eine unbefestigte Gemeinde mit nur einem Gasthaus, der Schildkrötenstube. Die ist schon gut besucht. Zwei Gardisten der Grauen Brigade sind auch da. Späher einer Einheit, die eine Karawane nach Cormyr begleitet hat und nun in die Kolonien zurückkehrt. Wir finden auch den Architekten Rotur Talawan, welcher diesen Ort zu einem Handelsposten für die Gemeinschaft der Fünf ausbauen soll, ein Teil des Plans, den Holger Hohlstein verfolgt und den wir hier forcieren sollen.

Die schwarzen Pfeile haben sich schon seit Wochen nicht mehr blicken lassen, alle meinen, wegen des seit zwei Wochen wütenden Herbstregens, was ein für diese Region normales Phänomen für diese Zeit ist, wenn auch der Regen dieses Jahr doch etwas heftiger als sonst ausfällt. Der Weg zur Feste führt dem Schlädelfluss entlang, der durch ein uraltes Wehr reguliert wird, das wohl einst von Riesen gebaut wurde, als diese noch wirklich zahlreich und zivilisiert waren. Aber es gibt dort eine Vorrichtung, die das Überlaufen verhindert, in dem ein Wehr geöffnet wird, was dann eine kleine Flutwelle entlang des Flusses auslöst, welche dann alle Reisenden vom Weg weggespült. Deswegen will auch zurzeit niemand dort hoch gehen, um zu sehen, ob auch alles in Ordnung ist. Wir beschließen, dieses Risiko einzugehen und Morgen früh weiter aufzubrechen. Wir schnappen noch eine Geschichte über Vaslo Zar auf, der im Ort negativ aufgefallen ist, in dem er das mobile schwimmende Bordell einer gewissen Lucrezia versenkt hat, weil die angeblich ein überaus finsteres Wesen gewesen sein soll. Die Leute allerdings fanden das nicht so toll, das einzige Bordell im Umkreis mehrerer Tagesreisen auf den Grund des Sees zu schicken. Vaslo und Lucrezia wurden seitdem auch nicht mehr gesehen. Glücksbote Ryan nutzt die Gelegenheit, die Späherin der Grauen Brigade abzuschleppen. Und es später deutlich zu hören, was die beiden miteinander treiben.
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 27. Oktober 2008, 13:17:06
16 Uctar Das Jahr der Visionen 731 Schuldfurt

Die Nacht verbringen Xana und ich in einer Kammer in nur einem Bett. Wie immer kennt sie nur ein Thema, ihre Hochzeit mit Serenius. Inzwischen haben wir schon den Großteil der Details geklärt, jetzt kommen wir zu der Hochzeitsnacht. Kichernd gesteht sie mir, dass sie noch Jungfrau ist, obwohl sie älter ist als ich. Das ist ja süß. Aber auch sehr traurig, Halbelfen tragen nun mal ein gewisses Stigma. Da haben wir natürlich viel zu tuscheln und ich kann ihr ein paar Tricks beibringen, Jondan war in dieser Hinsicht sehr bewandert und meine ehemaligen Kolleginnen haben mir auch den einen oder anderen Kniff verraten.

Nach einem reichhaltigen Frühstück brechen wir auf. Wir folgen dem Fluss etwa fünf Meilen auf der Seite des Aschewaldes und wechseln über eine steinerne Brücke ans andere Ufer. Vorsichtig gehen wir darüber, aber keine Flutwelle reißt uns hinweg. An diesem Ufer ist nun der Kreegwald und in der Ferne ist der Hakenberg zu sehen, dessen Spitze mit sehr viel Fantasie einen solchen aufweist. Die Burg selbst ist nicht zu sehen. Hier ist alles grau in grau irgendwie. Die Wege sind matschig und wir kommen nur langsam voran. Diesmal halten wir eine recht enge Formation, das Wetter lädt nicht zum Tratschen ein und hier sind wir im Gebiet eines der berüchtigtsten Ogerstämme im Umkreis von fünfhundert Meilen.

Wir folgen dem Fluss eine weitere Meile, als schließlich Lia, die etwas voraus reitet, da sie unsere Kundschafterin und Vorhut ist, den Kopf lauschend zur Seite legt. Wir schließen auf und tatsächlich sind gar schreckliche Laute aus dem Wald zu hören. Hört sich an, als wäre ein großes wildes Tier verletzt. Die Männer und Lia schlagen allen Ernstes vor, in den Wald zu gehen und nachzusehen. Ich sehe dazu keine Veranlassung, Xana ist ebenfalls der Meinung, dass wir eine Mission haben und diese durchführen sollten. So gehen die Männer und Lia eben alleine, und wir zwei Mädchen bleiben mit den Pferden zurück.

Natürlich dauert es nicht lange, da wird aus den Schmerzlauten ein Streitgespräch. Etwas mit einem wirklich großen Mundwerk will einen „Graulbären“ haben. Was auch immer das sein mag, es kommt zum Kampf. Schweren Herzens beschließen wir, unsere Pferde an der Uferstraße zurück zu lassen und nach den Männern zu sehen. Leichtfüßig sause ich durch das Unterholz, bis ich eine Lichtung erreiche, die von einer Nebelwand bedeckt ist. Dieser Nebel kann nicht natürlichen Ursprungs sein und darin sind Kampflaute und Schmerzenschreie zu hören. Dummerweise kann ich kaum was erkennen. Ich ziehe mein Rapier und tapse vorsichtig hinein, während Xana hechelnd aufschließt und mit großen Augen die Nebelwand mustert. „Das war bestimmt Ryan, so dumm kann nur der sein!“, meint Xana bestimmt.

Vor meinen Augen schält sich ein verwilderter Jagdhund aus dem Nebel, der mit Dolon und Ryan kämpft. Da sind noch weitere Hunde und etwas Deformiertes und Großes. Es ist eine Gestalt aus einem Alptraum. Zu klein für einen Oger, zu groß für ein Menschen. Es hat eine lederartiges Gesicht, als hätte ein untalentierter Künstler sich an der Bildhauerei versucht und mitten im Werk keine Lust mehr gehabt hat. Einige Borsten sind die ganzen Haare. Bekleidet ist es mit einem schmutzigen Schurz. Sein einer Arm läuft in einen einzelnen Finger aus, der andere umklammert einen Speer. „Ihr seid gemein! Das erzähle ich meiner großen Mama! Die Grauls werden sich blutig rächen!“ Dann rennt das Ding weg und verschwindet im Nebel. Was war das jetzt? Keine Ahnung, erstmal gilt es zwei Hunde zu töten.

Im Nebel befindet sich ein großer Schwarzbär, der in einer rostigen Falle steckt. Lia und die Männer haben vergeblich versucht, den Bären raus zu bekommen, da Lia meint, dieser Bär wäre ein Tiergefährte. Ich habe Mitleid mit dem Bär und wo rohe Kräfte versagen, kann eine geschickte Hand viel erreichen. Statt mit Muskeln, arbeite ich mit Hirn und deaktiviere die Falle, indem ich die Gelenkstifte entferne. „Alles wird gut!“ Und die schreckliche Wunde an der Tatze schließt sich. Der Bär stupst mich an und brummelt. Dann zeigt er mit seinem Kopf in eine gewisse Richtung. Derweil brüllt Dolon Ryan zusammen, weil dieser die Nebelwand beschworen hat. So ein Verhalten sei Tempus unwürdig. Was soll ein guter Kampf, wenn Tempus nicht zusehen kann? Auch Lia ist wütend, weil sie immer zu nah an die Ziele heran musste, um sie überhaupt sehen zu können. Wie auch immer, wir beschließen, die Pferde zu holen und dem Bären zu folgen. Mal sehen, wohin er uns Wagemutige führen wird.
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 29. Oktober 2008, 13:15:32
16 Uctar Das Jahr der Visionen 731 Kreegwald

Bald haben wir den langsam dahin trottenden Bär eingeholt und lassen uns tiefer in den Wald führen. Irgendwie komme ich mir etwas blöd vor, diesem zotteligen Etwas in eine Gegend zu folgen, die voll von mörderischen Ogern ist. Während die eine Hand den Zügel von Pferdchen führt, ist die andere immer am Griff des Rapiers. Nach keiner Meile sehen wir an einem Busch ein Stück vom Schurz des komischen Halbogers hängen. Es ist aus einem blutbefleckten Wappenrock mit einem Schwarzen Pfeil gemacht. Das lässt Böses erahnen. Schließlich führt uns der Zottelbär auf eine Lichtung, wo ein großes Bauernhaus und eine Scheune stehen. Davor ist ein Feld zu sehen, das noch nicht abgeerntet ist. Darauf verfault die Ernte im Herbstregen und eine hin und her rennende Vogelscheuche verscheucht mit mäßigem Erfolg die Vögel, welche sich an den Pflanzen gütlich tun wollen. Irritiert betrachten wir das Schauspiel. Welcher Wahnsinnige baut einen Golem in Form einer Vogelscheuche? Das können nur Gnome gewesen sein.

Gerade erscheint auch der Einarmige und läuft zu der Vogelscheue und redet wild gestikulierend mit ihr. Da wir deutlich am Waldrand zu sehen sind, dauert es nicht lange, bis sie uns sehen. Die beiden rennen auf uns zu. Sieht so aus, als hätte der Halboger einen Kürbis auf den Kopf. Wir pflocken unsere unruhigen Pferde an und bilden eine gestaffelte Abwehrkette. Schlachtenrufer Dolon bildet mit Glücksbote Ryan die erste Reihe, während wir Mädels ein halbes Dutzend Schritt dahinter schräg versetzt die zweite Linie bilden.

Xana formt mit einer raumgreifenden Geste eine Kugel aus sprühender Energie und lässt sie mit einer schiebenden Bewegung los. Sie kracht zwischen beide Oger und entlädt sich mit einem gewaltigen Donner und einer Kugel aus Blitzen. Der einarmige Halboger wird buchstäblich zerrissen und nur qualmende Überreste bleiben von ihm übrig. Der andere taumelt schwerstverletzt auf Xana zu und haut wuchtig daneben. Aus unmittelbarer Nähe kann ich sehen, dass er keinen Kürbis auf dem Kopf hat, der Kürbis ist sein Kopf. Oder besser gesagt, wulstartige Geschwüre überziehen sein Gesicht und geben ihm so die Form eines Kürbisses. Aber Lias Pfeile erlösen ihn von seinen irdischen Qualen.

Der Bär stupst mich von hinten an und schiebt mich in Richtung der Farm. Er selbst will aber nicht weiter gehen. Wo immer sein Herrchen ist, er muss dort sein. Die Pferde lassen wir vom Bären bewachen, die darüber nicht sehr glücklich aussehen, bis auf Xanas Pferd, dem eh immer alles egal zu sein scheint. Das Wohnhaus ist überdimensioniert. Unser Wehrbauernhof hatte vielleicht gerade mal mit allen Gebäuden diese Ausmaße. Alles sieht grob und herunter gekommen aus. Die äußeren Dachbalken sind mit groben Schnitzereien verziert. Man kann sehen, wie Menschen ausgeweidet, Kinder zerrissen werden und allerlei andere unappetitliche Dinge mit ihnen geschehen. Die Veranda ist brüchig und der Haupteingang scheint dort zu sein. Es gibt noch einen Nebeneingang, aber den ignoriere ich erstmal. Die Türe scheint verklemmt zu sein und ich überlasse dem starken Dolon den Vortritt. Mit einem kräftigen Ruck hat er den ganzen Türgriff in der Hand, es gibt ein lautes klickendes Geräusch und im nächsten Moment saust ein Gitter mit Spitzen auf ihn herab. Autsch!

Aber es kommt noch besser, rotierende Sägeblätter kommen aus den Verandadielen heraus und versuchen uns die Füße zu zersägen. Finsternis! Das hat jetzt wehgetan. Aua! Glücksbote Ryan macht einen Zauber auf uns, der langsam die Wunden wieder schließt. Das war jetzt nicht glorreich, aber damit konnte nun wirklich niemand rechnen. Zu blöd, ein Feld rechtzeitig abzuernten, aber tödliche Fallen herstellen, die dazu noch verdammt ausgeklügelt sind. Tut mir Leid! Das konnte ich nun wirklich nicht ahnen.

Bei der anderen Türe, die ins Haus führt, bin ich nun vorsichtiger, aber ich kann keine Falle erkennen und wir kommen in eine Küche, die gleichzeitig ein Schlachthaus ist. Auf einem Hackklotz stecken drei schartige und mit Blut verkrustete Hackebeile, Stücke von menschlichen Gliedmaßen sind auf Haken an den Wänden und von der Decke gespießt. Überall surren Fliegen herum. Auf dem Tisch stehen zwei Töpfe, im einen sind Finger und Zehen ohne Nägel, in dem anderen mit Nägeln. Xana wird grün im Gesicht und übergibt sich, während es mir gelingt, das Ganze aus wissenschaftlicher Distanz zu analysieren. Als Mädchen vom Land habe ich von klein auf bei Schlachtungen geholfen und bin da wohl auch etwas abgehärtet, im Gegensatz zu einem Stadtmädchen, das sein Essen handlich verpackt auf dem Markt kauft.

Ich schleiche zu der Türe, von der ich denke, dass sie tiefer in das Horrorhaus hineinführt. Oberflächlich spähe ich nach weiteren gemeinen Fallen, öffne geduckt die Türe und im nächsten Moment wird mir mein schöner Hut vom Kopf gerissen. He! Hier war tatsächlich eine weitere Falle installiert! Was für Psychos sind das denn? Ich kann es nicht fassen. Zum Glück ist mein Hut nur etwas zerschrammt von der schwingenden Sense. (Danach habe ich nur noch 20 beim Suchen benutzt)
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Topas am 29. Oktober 2008, 13:56:58
Ist es nicht noch ein bisserl früh für die (http://smiliestation.de/smileys/Halloween/13.gif) Halloweensession ?
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 31. Oktober 2008, 02:38:18
Das Abenteuer war schon krass.  :suspious: So einen Ekelfaktort hat man selten. War aber trotzdem eines der besten Abenteuer überhaupt, dass ich je spielen durfte.  :thumbup:

16 Uctar Das Jahr der Visionen 731 Farm des Grauens

Hinter der Türe ist eine Art Esszimmer. Acht große Stühle sind um einen Tisch gruppiert. Alles macht einen groben Eindruck. Einige sind mit etwas gepolstert, das frappierend an menschliche Haut erinnert. Alles ist mit Schmutz verkrustet. Die Frau dieses Hauses ist eine Schlampe! Anders kann man das nicht ausdrücken. Aus einer weiteren Türe kommen Laute, die an ein Kinderlied erinnern. „Ich tanz den Schädeltanz und du nicht!“ Und das immer wieder und wieder. Sorgfältig suche ich nun die Türe nach weiteren gemeinen Fallen ab und bin beinahe enttäuscht, als ich nichts finde. Wir öffnen die Türe und landen im Spielzimmer des Grauens. Ein kleiner Halboger tanzt verzückt einem verfaulenden Schädel über sich haltend um einen anderen äußerst Deformierten Oger herum, der ein großes Maul mit schiefen, aber verdammt großen Zähnen hat, dafür aber nur auf verkrüppelten Beinen herumkriecht. An einer Wand ist ein Regal, in dem menschliche Schädel gestapelt sind. In einer Ecke liegen Bauklötze aus menschlichen Knochen.

Die kleinen Bälger sind recht aggressiv gegenüber uns und ich habe keine Skrupel diese kleinen Missgeburten vom Antlitz Torils zu fegen. Zuerst stirbt der Beinlose, was der Junge mit dem Schädel lachend mit dem Spruch, „Oh Mann, bist du blöd!“ quittiert, dann folgt er ihm recht schnell in den Abgrund. Glücksbote Ryan meint tatsächlich kurz einen moralischen Disput heraufbeschwören zu müssen, aber die Dekoration dieser Kinderstube lässt ihn schnell blass aussehen. Als nächstes entdecken wir einen Raum, der wohl als Toilette dient. Örks, stinkt das vielleicht mal. Zyniker könnten ja jetzt sagen, so groß ist der Unterschied zum restlichen Haus auch nicht. Dann finden wir das Wohnzimmer. In einer Ecke ist ein Sofa, dessen Füße aus denen von Menschengemacht sind. Auch die Polsterung ist aus Haut. Es gibt eine Falltür davor, die wohl als Falle dient, und einen Kamin, über dem wie Jagdtrophäen menschliche Köpfe drapiert sind. Eins weiß ich, ich werde niemals Überreste von irgendetwas ehemals Lebendigem als Trophäe an die Wand nageln. Nicht nach dem Besuch dieses Hauses. Es gibt noch eine Stiege nach oben und ein weiteren Raum.

Hinter der Türe sind arkane Formeln zu hören, die von einer weiblichen Stimme gesprochen werden. Da dürfte wohl Mama dahinter sein. Ich suche nach Fallen, kann aber keine finden. Wir stürmen auf drei in den Raum. Hier ist ein Schlafzimmer. In einer Ecke thront auf einem Bett ein nackter fetter Halborger, deren Anatomie sie als Weibchen der Gattung ausweist. Fettige Schwülste breiten sich über den ganzen Körper aus. In der Hand hat sie einen Stab, der aus einem fleischlichen menschlichen Unterarm gemacht ist.  Das schlimmste daran ist, dass es gleich vier Stück sind. Schätze mal, dass drei davon Spiegelbilder sind. „Frier!“ Ich schnippe einen Eisstrahl auf eines der Bilder, welches zerplatzt. 

„Böse Jungs! Lassen ihre Mama ganz alleine. Aber Mama hat liebe Jungs auf Vorrat hier!“ Sie schnippt mit der freien Hand und aus drei an den Wänden liegenden Särgen schlurfen drei äußerst deformierte Halboger heraus. Zombies! Einer davon macht den Eindruck, als wäre er tot getrampelt worden. Ryan löst das Problem elegant, indem er sich dramatisch in Pose wirft und brüllt, „Im Namen Tymoras schicke ich euch zurück unter die Erde!“ Phänomenal zerplatzen die drei Zombies, was Ryan ein äußerst selbstgefälliges Grinsen auf die Lippen zaubert. Und ich muss sagen, dazu hat er auch allen Grund. Gut gemacht, Glücksbote Ryan. So können wir uns nun ganz auf die fette Mama konzentrieren. Lias Pfeile und Xanas magische Geschosse bringen die Spiegelbilder zum Zerplatzen und wir stürzen uns auf sie. Sie kontert, indem sie ihren Stab mehrmals in Dolon rammt, was darauf ihre Wunden schließt, während der Schlachtenrufer jeweils schmerzerfüllt aufschreit.

In der Ecke kriegen wir sie nicht richtig zu fassen und wir beschließen sie in die Tiefe des Raumes zu locken. Nach unseren von Xanas Zauber verdoppelten Schlägen ziehen wir uns jeweils einen Schritt zurück. Xana hat dadurch freies Schussfeld. „Brenne!“ Zwei feurige Strahlen fahren präzise in den Schädel von der fetten Mama, bringen ihre Augäpfel zum Kochen und ihr fettiges Haar verpufft regelrecht. Sie steht mit flammendem Schädel da und kippt dann nach hinten weg und in sich zusammen. Ein letztes Mal geht ein Wabbeln durch ihren schwabbeligen Körper und sie rührt sich nicht mehr. Den ekligen Stab lassen wir liegen, aber eine magische Halskette nehmen wir mit.

„Lasst mich eure Brüste sehen! Sonst verfolgt mich dieser Anblick bis an mein Lebensende!“, klagt Glücksbote Ryan und fängt sich eine von Xana, bevor ich ihm sie verpassen kann. „Ferkel! Aber das mit den Zombies hast du gut gemacht.“ „Und dein Doppelstrahl war auch nicht von schlechten Eltern, Xana“, meine ich und klopfe ihr anerkennend auf die Schulter. Es gab acht Stühle am Esstisch, mindestens drei Mitglieder der Familie müssen noch leben. Also weiter geht’s!
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 03. November 2008, 16:11:07
16 Uctar Das Jahr der Visionen 731 Farm des Grauens

Nun schleichen wir uns die Stiege nach oben. Unter dem Dach gibt es nur zwei Räume. Im einen ist die Werkstatt untergebracht, in der die Fallen gebaut worden sind. Ich kann fünf Phiolen mit Säure finden und drei komplette Sätze mit Diebeswerkzeug.

Das andere Zimmer scheint ein Schlafzimmer für die jugendlichen Halborger zu sein. Mehrere Doppelstockbetten stehen hier herum. Es gibt eine fest am Boden verankerte Truhe. Sorgfältig suche ich nach Fallen, kann aber keine entdecken. Das Schloss ist nicht das Problem. Im Innern liegt in der Mitte ein großer Beutel. Ich unterdrücke den ersten Impuls danach zu greifen und suche den Innenraum nach Fallen ab. Tatsächlich ist dort eine, die ich gerade so entschärfen kann. Aus der Wand wäre nämlich sonst eine äußerst scharfe Klinge gekommen, welche wohl schon einige Finger abgetrennt hat, wie ich am Inhalt des Beutels erkennen kann, der neben einen Haufen Münzen auch Finger in verschiedenen Zuständen der Verwesung enthält. Örks.

Da wir nun mit oben fertig sind, gehen wir in den Keller. Paranoid wie ich inzwischen bin, untersuche ich nicht nur die Türe, sondern auch jede verdammte Stufe, die in die Tiefe führt. Aber hier ist nichts zu finden. Die Treppe endet in einen kurzen Flur mit drei Türen. Die erste führt in einen Raum, wo menschliche Häute gelagert sind. auf einem Klotz ist ein abgezogenes Gesicht zu erkennen. Iiiks! Auch sind auf einem Tisch in einem unordentlichen Haufen die für diese schreckliche Arbeit notwendigen Werkzeuge drapiert.

Nun schlecht, die nächste Türe offenbart einen mit Kettenhemd bekleideten Halborger in Begleitung der größten und hässlichsten Ratten, die ich je gesehen habe. „Brenne!“ Zwei Strahlen hämmern in seinen Balg, aber ich kann seine empfindlichen Stellen nicht wirklich treffen. Dieser Gegner weiß, wie man sich davor schützt, überrascht zu werden. Ich schätze mal, vor mir steht der Erschaffer dieser ganzen Fallen. Ich mache den Weg frei und verdrücke mich in eine Ecke, um nicht flankiert zu werden. Glücksbote Ryan stürmt als nächster rein und wird nun flankiert, aber er hat großes Glück, dass der Ogerhaken des Halbogers nur Funken sprühend über seine Rüstung schrammt. Die anderen behindern sich gegenseitig im engen Gang und kommen nicht vor. Ich eile vor, Xana hat wieder mal richtig gehandelt und den Zauber gemacht, der einen ganz hibbelig werden lässt. Nun kann ich eine der Ratten so richtig schön mit Ryan in die Zange nehmen, aber das Vieh ist viel zäher, als es aussieht. Obwohl ich da einiges Empfindliches getroffen haben muss, kämpft es weiter. Nun wird Ryan hart getroffen, bleibt aber blutüberströmt auf den Beinen stehen.

Mehrere Wellen magischer Geschosse aus Xanas und Lias Hand bringen den schon stark von meinen sengenden Strahlen angeschlagenen Oger ins Wanken und schicken ihn schließlich zu Boden. Die beiden Ratten zu töten ist dann nicht mehr so das Problem, auch wenn sie verdammt zähe Gegner sind. Nach einer kurzen Heilpause und dem Plündern des magischen Hemdes und Anhängers des halbogrischen Schurken, öffnen wir das letzte Türchen, was in einen geräumigen Keller führt. Hier steht allerlei Gerümpel, was wirklich unbrauchbar ist. Zwei weitere Doppeltüren führen in den Bereich, in den die Falltürfalle des Wohnzimmers führt. Ich kann komische Geräusche ausmachen, aber nicht wirklich einordnen. Ich öffne die Tür und in dem Raum befindet sich eine Art Komposthaufen, der zu leben scheint.

Ich wechsele sogar ein paar Sätze mit ihm. So wie es aussieht heißt der Komposthaufen Muck, war einst ein Halboger, der von einer gemeinen bösartigen Fee in dieses Wesen verwandelt wurde. „Hab ich es nicht gesagt, Feen kann man nicht trauen!“, gibt Xana ihre beliebte Weisheit zum Besten. Muck wurde dann von seiner Mama hier eingesperrt, aber ab und zu bekommt er Spielzeuge, die aber immer so schnell kaputt gehen, aber schmecken tun sie dann meist trotzdem. Und er meint, dass wir auch mit ihm spielen sollen. Er bekommt einen Koller und wir das Zeichen, dass wir ihn besser angreifen und töten sollten. Xana macht ihre weit ausholenden Gesten und schickt eine ihrer großen elektrischen Kugeln in die Tiefe des Raumes, die diesmal aber nicht so spektakulär ausfällt. Lia eilt in den Raum, um in eine bessere Schussposition zu bekommen. Aber dabei hat sie große Reichweite der Tentakel von Muck unterschätzt und wird davon gefangen. Mit einem vergnüglichen Kichern stopft er die schreiende Elfe in seinen Schlund! Verdammnis!
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 05. November 2008, 13:33:28
16 Uctar Das Jahr der Visionen 731 Farm des Grauens

Während Dolon und Ryan Tempus und Tymora um Segen und Hilfe anflehen, macht Xana uns hibbelig. Ich schicke mehrere Pfeile auf den Weg, die tief eindringen, aber Muck nicht wirklich zu stören scheinen. Im Gegenteil, das Ding scheint sich recht schnell zu erholen. Verdammnis! Hätte die blöde Fee Muck nicht in irgendetwas Harmloses verwandeln können? Finsternis!

Tapfer stürmen Ryan und Dolon in den Raum, während Xana und ich zurückbleiben und es entweder mit Pfeilen, wie in meinem Fall, oder mit sengenden Strahlen und blitzenden kleinen Kugeln beschießen, wie in Xanas Fall. Der Schlachtenrufer wird nun auch von Tentakeln gepackt und landet ebenfalls im großen Maul von dem Vieh. An Ryan hinterlassen die Tentakel aber nur Dellen in der Rüstung, da er sich rechtzeitig mit einem von Tymoras Gebeten geschützt hat, das ihm erlaubt, sich immer frei zu bewegen.

Schließlich landet auch der letzte Pfeil auf meiner Sehne, da ich nie mehr als sieben dabei habe und verschwindet im Balg der Kreatur. Xana gibt noch mal alles und zwei Strahlen fressen sich tief in die Flanke des Wesens. Ryan klettert in das Maul, bis nur noch sein Hintern und seine strampelnden Beine zu sehen sind. Das sieht so komisch aus, dass Xana und ich trotz der äußerst ernsten Lage losprusten, bevor wir ihm zur Hilfe eilen. Gemeinsam ziehen wir alle aus dem Monster heraus, das verdächtig zuckt. Aber nachdem Ryan und Dolon nochmals feste draufhacken, rührt sich bald auch nichts mehr. Lia wurde vorher von Glücksbote Ryan wieder soweit geheilt und mit Wasser übergossen, um die Magensäure abzuwaschen, dass die Waldläuferin wieder halbwegs in Ordnung aussieht.

Eine weitere Türe führt zur Schatzkammer der Familie Graul. Überraschenderweise sind keine Fallen zu entdecken. In einer Truhe kommen einige wertvolle Sachen zu Tage. Ein Goldring mit einem blauen Edelstein, eine Halskette mit grünen Edelsteinen, ein paar mit Perlen bestickte Handschuhe, eine Schulterspange aus einer roten Drachenschuppe und ein Langbogen elfischer Machart. Und zu guter Letzt noch ein prall gefüllter Beutel. Aber das Herrchen von Brummelbär haben wir noch nicht gefunden. Also arbeiten wir uns wieder nach oben und betrachten missmutig die Scheune von außen. Entschlossen öffnen wir die Scheunentür und überraschen drei halbstarke betrunkene Halboger, alle mit mehr oder weniger starken Deformierungen, die um eine Destille herumlungern und aus Eimern eine streng riechende Flüssigkeit trinken. Da wir nicht hier sind, um Gefangene zu machen, wird das eine kurze und blutige Angelegenheit. Das war es dann wohl, die schreckliche Familie Graul ist wohl damit Geschichte. Da es nur ein weibliches Mitglied gab, waren wohl alle wohl auf mehr als eine Weise miteinander verwandt. Ein weiteres Tor führt in die Tiefe der Scheune, links und rechts gibt es einen Aufstieg zu einem Steg und weiteren Türen. Wir teilen uns, Xana und ich rechts, der Rest links.

Wir öffnen die Türen gleichzeitig. Dahinter verläuft der Steg weiter und ganz hinten liegen drei gefesselte, zerlumpte und zerschundene Mitglieder der schwarzen Pfeile. Einer davon ist ein Elf, wahrscheinlich Xanas Vater. Unter uns ist der ganze Raum mit einem gigantischen Spinnennetz bedeckt. Vorsichtig, nach Fallen Ausschau haltend, arbeite ich mich vor. Da! Eine Bewegung am Boden und es bricht eine gewaltige Spinne hervor. Iiiks! So was Großes darf nicht existieren! Ich wische mir über die Augen, aber das Ding bleibt. „Frier!“ Ich schicke ihm einen Eisigen Strahl entgegen, der präzise einschlägt. „Brenne!“ Xana schickt ihre letzten Strahlen los, was mit einer wütenden Attacke auf sie quittiert wird. Irgendein Gift wird in sie gepumpt, was sie vor Schwäche taumeln lässt.

Ich gebe dem Ding mein Rapier zu schmecken, aber ich komme nicht an die wirklich empfindlichen Stellen heran. Für einen kurzen Moment ziehe ich es in Erwägung, einfach herunter zu springen. Aber wahrscheinlich wird das Netz stabil genug sein, um mich zu behindern. Nein, lieber von hier oben Nadelstiche versetzen, als unten zu sterben. Als nächstes erwischt es Lia, die mehrere Konterattacken abbekommt. Schließlich bricht sie blutend und vollkommen entkräftet zusammen. Aber Dolon und Ryan geben mit Axt und Morgenstern ordentlichContra. Xana gelingt es mit äußerster Konzentration eine weitere Kugel in dem Riesending zu versenken und schließlich ist auch dieses Monster Geschichte. Dann bricht auch Xana vollständig entkräftet zusammen. Der Sieg ist errungen, aber der Preis war hoch. Einen weiteren Kampf werden wir heute nicht mehr durchstehen können.

Die drei Gefangenen sind bewusstlos, also tragen wir sie in den Vorraum, wo wir die Leichen der Halboger entfernen und zum Haus schaffen. In der Scheune sind noch einige Käfige mit diesen bösartigen Kampfhunden, die wir von ihrem Schicksal erlösen. Danach schleppen wir einige Eimer mit Selbstgebranntem in das Haus und überschütten damit großzügig die Innenräume. Dieser Makel muss getilgt werden. Ryan und Dolon halten eine kurze Ansprache, dass dieser Ort nun ein Friedhof ist, da er nicht nur die sterblichen Überreste der schrecklichen Familie Graul beherbergt, sondern auch die von vielen Menschen und anderen intelligenten Wesen. Mit Schaudern denke ich an die Häute von Menschen im Keller und die Töpfe voll Zehen und Fingern. Dann werfe ich die Fackel und der Alkohol fängt Feuer. Es dauert lange, bis sich das Feuer durchfrisst. Ich habe zuerst Bedenken, da der Rauch weit zu sehen ist. Aber schätze mal, die Kreeg werden kaum herkommen, um löschen zu helfen.

Inzwischen haben die drei Mitglieder der schwarzen Pfeile ihr Bewusstsein wieder erlangt. Sie können es anfangs gar nicht fassen, dass sie dem Grauen entkommen sind. Der Elf ist tatsächlich Jakadros Androssana, Xanas leiblicher Vater, die davon aber nichts wissen will und kategorisch jeden Kontakt, selbst Augenkontakt vermeidet. Das ist schade, aber ihre Sache. Ich komme schnell zum Kern und erfahre was in etwa passiert ist. Jakadros hat eine Routinepatrouille mit zwanzig Mann in die umliegenden Wälder geführt, als sie zurückkamen, war die Burg wohl gerade gestürmt worden. Sie versuchten einen Durchbruch zur Burg, wurden aber abgeschlagen und mussten fliehen, da waren sie noch zu acht. Dann fielen sie den Graul in den Händen und die haben sich an ihnen gütlich getan. Der Brummelbär gehört einem der drei Überlebenden und die beiden feiern ein herzliches Wiedersehen, wenigstens zwei, die sich wieder gefunden haben.

Gespielt am  12.07.2008
Spielleiter: Stefan
SC: Kaira ( Schurke 4/ Seher 1/ Unseen Seer 2), Lia (Waldläufer 3/Kriegsmager 4), Dolon (Kleriker 7), Ryan (Kleriker 7), Xana (Hexenmeisterin 5, Wilde Magierin 2)
Schrein des Ruhmes:
Erfahrungspunkte:  3100, 150 Kaira, 50 Lia, Dolon 100, Ryan 100, Xana 100
Überwundene Gegner
Big Mama Graul
Einarm Graul
Kürbiskopf Graul
Tentakulus Muck Graul
3 betrunkene Halbstarke Grauls
1 Schurken Graul
2 Graul Kinder
2 Riesenschreckensratten
3 Zombie Grauls
3 Jagdhunde
Beute
2 Beutel mit Münzen
5 Säurephiolen
3 x Meisterhaftes Diebeswerkzeug (Verkauft für 400)
1 Kette mit zwei Steinen von Big Mama Graul (Resistenz +1, Xana, Mantel dafür an Ryan oder Dolon)
1 Amulett von Schurke (Natürliche Rüstung +1, Ryan)
1 Hemd von Schurke (Kettenhemd +1, war was anderes, SL konnte es aber nicht sagen, verkauft 1000)
1 Goldring (1+ Schutzring, Dolon)
1 Halskette (Resistenz +1 Lia)
1 Handschuhe (Gewandtheitshandschuhe +2, Kaira)
1 Schließe aus einer Drachenschuppe (Xana)
1 Langbogen (Xanas Papa Jakadros)
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 07. November 2008, 14:47:44
Kapitel 2
Kampf um Burg Rannick

17 Uctar Das Jahr der Visionen 731 Farm des Grauens

Es war eine unruhige Nacht und der Schlaf wurde immer wieder durch wirre Albträume unterbrochen. Dieser schreckliche Ort wird mich wohl auf ewig verfolgen. Diese Dekadenz, Inzucht und grenzenlose Grausamkeit. Örks! Hätte bis gestern nicht gedacht, dass so was in den Herzlanden möglich wäre. Wo doch die Kolonien die Zivilisation wenigstens in die Küstenregionen gebracht haben. Xana ist noch immer voll durch den Wind und sondert sich ab, während Ryan seine Morgengebete spricht. Ich untersuche die erbeuteten magischen Gegenstände, der Langbogen wird aber gleich von Xanas Vater eingefordert, wäre seiner. Wird wohl stimmen, also bekommt er ihn zurück.

Nach einigen Versuchen mit den Handschuhen komme ich zu dem Schluss, dass diese einen wohl etwas geschickter machen. Sind meine! Dann reinige ich den Ring und schaue ihn mir magisch an, indem ich einen Trank vorbereite. Scheint ein Schutzring zu sein, den Dolon bekommt, da er ja immer vorne steht und immer noch in diesem ärmlichen Bänderpanzer herumläuft. Ts, da sollte er irgendwann mal was tun, sonst hat er nämlich bald keinen Körper mehr, der noch in eine Rüstung passt.

Als nächstes untersuche ich die Rüstung des Diebes, ist aber nicht wirklich brauchbar für jemanden von uns. Nachdem Ryan unsere geschwächten Gruppenmitglieder wieder aufgepäppelt hat, halten wir Kriegsrat. Jakadros Androssana, der elfische Anführer der Waldläufer der schwarzen Pfeile ist der Meinung, dass wir die Burg von den Ogern so schnell wie möglich zurück erobern sollten. Da kriege ich große Äuglein. Wir sind gerade mal acht Leute und ein Bär. Wie sollen wir es mit einer ganzen Festung voll von kampferfahrenen Ogern aufnehmen? Dass ein frontales Stürmen nicht in Frage kommt, dürfte klar sein, aber es gebe mehrere Möglichkeiten, erst mal unbemerkt in die Festung zu gelangen. Zum einen gibt es einen Pfad über die Klippen, zu einem Riesenadlerhorst, den man wiederum kletternd erreichen kann. Keine wirkliche Möglichkeit in Anbetracht unserer Blechbüchsen in der Gruppe. Manchmal wundere ich mich schon, dass sie geradeaus laufen können, ohne nach vorne zu kippen.

Als andere Möglichkeit gibt es noch eine Route, die über eine Höhle hinter einem Wasserfall direkt neben der Burg in ein Höhlenlabyrinth führt, welches einen geheimen Eingang zum Kerker hat. Problem ist halt dabei, dass man direkt an den Mauern der Burg vorbei muss. Klasse, da haben wir wieder das gleiche Problem. Aber da die letzte Alternative ein frontaler Angriff ist, wird uns wohl nichts anderes übrig bleiben, als in den sauren Apfel zu beißen. Xana ist immer noch sehr reserviert gegenüber ihrem Vater und blockt sofort ab, als er sich mit ihr aussprechen will. Finde ich nicht so gut, da dies vielleicht die letzte Möglichkeit überhaupt dazu ist.

Es regnet immer noch, als wir die Pferde am Nachmittag satteln und zur Feste Rannick aufbrechen. Wir sind jetzt eine recht große Gruppe und werden von andern Halbogern nicht belästigt. Hier und da passieren wir ein herunter gekommenes Gehöft, aber niemand zeigt, sich, der sich mit uns anlegen will. Da haben die echt aber Glück gehabt. Es ist früher Abend, die Sonne versinkt hinter den Bergen, aber da es eh schon verdammt dunkel war, macht das keinen großen Unterschied mehr.

Die Festung selbst ist an der Wand eines Berges errichtet worden. Eine etwa fünf Schritt hohe Mauer umschließt die offene Fläche, zwei Torhäuser mit flankierenden Türmen durchbrechen die Mauer, die durch einen etwa sechs Schritt breiten und angeblich drei Schritt tiefen, von einem Wasserfall gespießten Graben gesichert ist. Stallungen, Baracken und Wirtschaftsgebäude drängen sich auf dem schmalen Innenhof. Dahinter ragt dunkel der massige Bergfried auf, der mit drei kleinen und einem großen Turm zusätzlich gesichert ist. Dort sind Hospital, Quartiere der Offiziere, Gästezimmer, Lagerräume, eine Kapelle der Eldath und Wirtschaftsräume untergebracht.

Wir sehen unter uns die sich durch die Berge schlängelnde Straße und darauf drei Reiter, die sich darauf bewegen. Verdammt, die laufen den Kreegogern direkt in den Schlund, wenn wir sie nicht warnen. Also nix wie los. Wir reiten einen schmalen Pfad nach unten und Pferdchen meistert ihn trittsicher. Unten treffen wir dann auf die beiden Späher der grauen Brigade und einen übermütigen Halbling auf einem Reithund. Nachdem wir den drei klar gemacht haben, dass die Festung in Feindeshand ist, wollen sie bei der Rückerobrung helfen. Die beiden Menschen sind uns willkommen, aber was wollen wir mit der halben Portion? Er behauptet, Waldläufer zu sein und gut mit seinem kleinen Bogen umgehen zu können. Aha? Ich lasse ihn zur Probe auf einen etwa dreißig Schritt entfernten Baum schießen, genauer gesagt auf ein Astloch. Er schafft es, den Baum dreimal zu verfehlen. (Zwei Einser und eine Zwei) Tja, wenn das mal kein guter Einstand ist. Ich würde ihn ja auf die Pferde aufpassen lassen, aber Glücksbote Ryan meint, er würde uns sicherlich Glück bringen. Wenn das mal gut geht.
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 10. November 2008, 13:49:21
17 Uctar Das Jahr der Visionen 731 Feste Rannick

Auf dem restlichen Weg sammeln wir noch etwas Birkenrinde. Diese Rinde verströmt einen Geruch, welche die in den Höhlen unter der Burg ansässigen Blitzechsen gar nicht mögen. Das wird uns ermöglichen, ohne Kampf die Höhlen der Echsen zu durchqueren. Wir lassen unsere Pferde unter Bewachung von Lia zurück und schleichen uns durch die der Burg vorgelagerten Wälder an. Aber den letzten Weg müssen wir über offenes Feld überwinden. Es regnet immer noch Bindfäden und so sind wir halbwegs vor neugierigen Blicken geschützt. Allerdings machen mir unsere Blechbüchsen große Sorgen. Die sind einfach viel zu laut! Zwei Silhouetten von Wächtern ragen jeweils auf den Tortürmen auf. Auf dem großen Turm des Bergfriedes lümmelt ein weiterer Oger herum. Diffuser Feuerschein dringt vom Innenhof herauf.

Ich entwickle einen Notfallplan falls die Wächter uns entdecken sollten. Als erstes schleichen die nach vorne, welche das halbwegs können, während ich auf die Mauer zurobbe. Da ich eh schon bis auf die Knochen durchnässt bin, macht es mir gar nichts aus, in den Graben zu gleiten und ihn vorsichtig zu durchschwimmen. Schließlich bin ich an der Mauer und mache mich ganz leise unsichtbar, dann klettere ich bis unter die Zinnen und gebe das Signal, dass ich in Position bin. Ich kann deutlich hören, wie Dolon sich in Bewegung setzt. Finsternis!

Ich richte mich in Erwartung auf die Ausführung meines Planes auf und husche auf eine der Zinnen. Auch der stämmigere der beiden Oger, wohl ein Anführer legt lauschend den Kopf schief und späht mit einem angestrengten Stirnrunzeln in die Tiefe vor ihm. Als er seinen Mund zu einem teuflischen Grinsen verzieht, weiß ich, dass er Dolon gesehen hat. „Brenne!“ Ein Strahl schlägt präzise in seine Brust in der Höhe seines Herzens, brennt sich aber nicht tief genug, um ihn zu töten. Der andere bewegt sich im letzten Moment, sodass ich ihn nur Oberflächlich verletzte. Verdammnis!

In diesem Moment kann ich auch gut den Innenhof betrachten, überall liegen erschlagene und halb aufgefressene Pferde. Teile der Gebäude sind eingerissen worden, der Stall ist abgebrannt. Auch die Leichen von Riesenadlern liegen hier, welche Verbündete der Schwarzen Pfeile waren. Hier und da sind auch Leichen von Menschen zu sehen, meist verstümmelt und angefressen. Finsterste Verdammnis!

„Alarm! Sie sind vor der Burg!“, höre ich den Anführer brüllen und das ist ein gutes Stichwort. Während er noch nach seinen Bogen greift, stoße ich mich ab, schlage einen Salto und komme mit Füßen zuerst auf dem schnell fließenden Wasser des dunklen Grabens auf. Ich tauche unter, während zwei Pfeile neben mir einschlagen. Ich tauche ab und mit kräftigen Stößen schwimme ich gegen die Strömung an. Als ich am gegenüberliegenden Ufer ankomme, schlägt gerade eine von Xanas Elektrischen Sphären ein und tötet den einen, während der Anführer sich mit einen Sprung in den Innenhof rettet. Das fing ja schon mal gut an.

Gleichzeitig mit den Blechbüchsen erreiche ich den kleinen See am Rand der Festung, wo der Wasserfall hineinfällt, welcher den Graben speist. Ich klettere voraus, eile in die Höhle und mache mein Seil fest, wodurch die anderen es dann ohne größere Probleme schaffen, in die Höhle und damit aus der Sicht der Kreeg Oger zu gelangen. Puh! Hoffentlich denken sie, wir sind abgehauen. Ich hake mein Seil los und beginne den Weg zu erkunden. Unsere Mitglieder der schwarzen Pfeile waren hier noch nie selbst, wissen nur von dem Geheimgang. In der nächsten Höhle ist ein Notfalllager der Kompanie und zwei dieser Blitzechsen lümmeln davor herum. Und ich bekomme sofort eine Kostprobe, warum diese Viecher so heißen, genau, sie verschießen Blitze. Aber gewandt springe ich hoch, drehe mich so, dass beide Blitze an mir vorbeischießen, und komme gewandt auf. „Verschwindet!“, sage ich zu den Kreaturen, die mich zuerst groß ansehen, sich dann schließlich umdrehen und abhauen. Geht doch!

Das Lager ist nicht mit Fallen gesichert, aber was wirklich Interessantes ist in den Kisten nicht enthalten. Schade! Wir zünden nun die Birkenrinde an und ich wedle damit vor mir herum, vorsichtig schleiche ich weiter, kann aber keine gemeinen Fallen entdecken. Wir durchqueren ohne Zwischenfälle die Höhle der Blitzechsen, die sich von dem Geruch der kokelnden Birkenrinde angeekelt fühlen, lieber schnell vor uns weghuschen und uns nicht weiter belästigen. Schließlich erreichen wir die getarnte Geheimtüre zur Festung. Ich lausche aufmerksam daran, kann aber nichts hören. Angeblich ist ein leeres Lager und Verhörraum dahinter. Eine weitere Tür führt zum Treppenaufgang nach oben, eine andere in die Zellen. Wir machen uns kampfbereit und auf drei reiße ich die Tür auf. Zuerst schlägt mir der Geruch von Rosenparfüm entgegen, dann stolpern wir in einen mit Teppichen ausgelegten Raum. In einer Ecke stapeln sich schöne Kissen und in der Mitte steht eine aristokratisch wirkende Frau, in einem grünen Seidenkleid, das ihren wohlgeformten Körper gut zur Geltung bringt. Ihre roten Haare sind aufwendig frisiert und spöttisch sieht sie uns an. „Sieh an, Gäste zur späten Stunde.“
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 12. November 2008, 21:12:46
17 Uctar Das Jahr der Visionen 731 Feste Rannick Dungeon

„Öhm! Was in aller Welt macht ihr hier bei den Kreeg Ogern?“, frage ich total entgeistert und versuche die Frau einzuordnen.
„Mein Name ist Lucrezia. Ein überaus finsterer Kerl namens Vaslo Zar hat mich um meine Wohnstatt gebracht.“
„Ah, Vaslo Zar, ein guter Bekannter von uns“, rutscht es mir heraus.
„Wie schön, dann kann ich mich ja bei euch für die Versenkung meines Geschäftes bedanken! Spiegelt mich!“ Sofort stehen acht Ausgaben von ihr herum. Tymora steh uns bei!
„Schild!“, hauche ich. „Beeilt euch!“ Xana macht uns alle hibbelig, während Dolon stoisch auf die Frau zumarschiert und eines ihrer Ebenbilder zum Platzen bringt. Der Halbling hastet in eine der Ecken des Raumes und zeigt, dass er gut die Decke treffen kann. (Ja, ne eins) „Tymora, gib mir Kraft!“ Ryan sieht etwas stärker aus.

Ich rücke nun ebenfalls vor und steche in eines der Bilder. Währenddessen hat Lucrezia ihr schlankes Rapier und einen schönen Dolch an Dolon gewetzt, der aus fünf Wunden blutet und ziemlich erstaunt hin und her schwankt. Auch ist jetzt zu sehen, dass Lucrezia keine wohlgeformten Beine, sondern einen Schlangenleib hat. Was bei den Neun Höllen ist sie für eine Ausgeburt? Innerhalb weniger Herzschläge fallen alle ihre Ebenbilder, nachdem Xana eine Welle magischer Geschosse hat regnen lassen und der Halbling doch tatsächlich nicht nur die Wände, sondern auch ein Spiegelbild getroffen hat. Mit einem kurzen Schritt erreiche ich nun Lucrezia, aber meine Angriffe gleiten an ihr ab. Tymora hilf! Dieses Ding ist kaum zu verwunden. Ryan bekommt nun die ungeteilte Aufmerksamkeit von der doch so hübschen Frau zu spüren, nachdem er versucht hat, ihre magische Rüstung zu bannen. Auch er hat bald viele kleine Einstiche. Endlich gelingt es mir, zwei präzise Einstiche zu führen, die wichtige Organe verletzen, während Xana sie mit einem Strahl röstet, während ihr zweiter nur kurz aufleuchtet, aber bevor er sie verbrennen kann, einfach verlöscht.

„Das zahle ich dir heim, Schlampe!“, geifert sie mich an. Ein wahrer Schlaghagel prasselt auf mich hernieder. Den ersten Stoß kann ich parieren, ihre Stöße mit dem Dolch lasse ich an meinem Schild abgleiten, aber zwei Stiche treffen mich doch. Aua! Das tut weh! Aber nur kurz, da sie mein falsches Leben erwischt hat. Ha! Habe auch ein paar Tricks auf Lager. Dolon, der sich inzwischen wieder geheilt hat, geht mit frischem Elan ans Werk, schließlich kann er es bei seiner Ehre nicht zulassen, dass er gegen Lucrezia eine schlechtere Figur macht als Vaslo Zar. Mächtige Hiebe prasseln auf sie ein und schließlich spaltet er ihr den Kopf. Iiiks!

Das war ja jetzt was! Ein Amulett um ihren Hals ist magisch, ebenfalls ihr Rapier, das verdammt gut in meiner Hand liegt. Die Klinge sieht überaus scharf aus und es pfeift intensiver als meines, als ich es schwinge. Schätze mal, dass dies ein geschärftes Rapier ist. Allerdings ist sonst nichts Interessantes zu finden. Die Wände sind nun mit unzähligen Pfeilen dekoriert. „Bist ein echt guter Schütze, Halbling!“, meine ich dazu nur. Wir hätten ihn auf die Pferde aufpassen lassen sollen, und nicht Lia. Wir untersuchen noch kurz den anschließenden Kerker, aber alle Zellen sind leer, auch wenn wohl eine erst kürzlich noch belegt war. Da es hier nichts Interessantes gibt, rücken wir weiter nach oben. Unsere Freunde von den schwarzen Pfeile und der grauen Brigade rücken nun endlich auch nach.

Wir erreichen die Hauptebene des Bergfrieds. Ein langer Gang ist vor uns. Auf der linken Seite sind die aufgebrochenen Türen zu den Gästezimmern zu sehen, die gegenüberliegenden sind halbwegs ganz und zu. Diese führen zum Hospital, nach oben und in einen Speisessaal. Aus dem Hospital sind Geräusche zu hören. Hier lassen wir Dolon und Ryan zurück, um unseren Rücken zu decken. Die Wände sind mit Graffiti auf Riesisch mit Blut geschrieben verschmiert. Hier und da liegen angeknabberte Reste von Leichenteilen herum. Schließlich erreichen wir den Torbereich. Das Tor ist zu und wir verriegeln es provisorisch, das hält die Oger vielleicht ein paar Herzschläge auf, mehr nicht. Da muss mehr her. Xanas Vater und seine Kameraden positionieren sich vor dem nächsten Raum, wo Geräusche heraus kommen, wir vor dem Anderen. Auf drei reiße ich die Türe auf. Ein Oger ist gerade dabei mit einer geköpften Leiche Graffiti zu schreiben. „Oh, ein neuer Pinsel!“, ruft er erfreut auf, lässt den alten Fallen und greift zu seinem Ogerhaken. Ich stürme los und ramme ihm mein Rapier tief in den Wanst. Er grinst nur, holt aus und dann gehen bei mir die Lichter aus. Finsternis!
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 14. November 2008, 16:26:12
17 Uctar Das Jahr der Visionen 731 Feste Rannick Bergfried

Da nächste, was ich wahrnehme, ist, dass Xana mir einen Trank eingeflösst hat. Neben ihr liegt schon einer, dass war wohl der zweite. „Danke!“ hauche ich und rapple mich hoch. Der Oger hätte mich beinahe getötet. Alles ist mit meinem Blut voll gespritzt. Tymora hat da wohl gerade noch rechtzeitig eingegriffen. Und Xana nicht zu vergessen. Auf sie kann man sich wirklich verlassen. Mit den drei Ladungen meines Gürtels heile ich mich halbwegs wieder hoch und Ryan gibt mir auch noch einige Zauber, sodass ich wieder ganz fit bin. Das Erdgeschoss ist unter unserer Kontrolle, die schwarzen Pfeile haben zwei Oger und Ryan und Dolon einen weiteren Unterführer getötet. Wir verrammeln mit vereinten Kräften das Tor des Bergfrieds zur Feste hin. Das wird sie eine Zeitlang beschäftigen.

Wir durchsuchen kurz das Erdgeschoss. Alles liegt in Trümmern, überall Leichenteile. Im ehemaligen Hospital wurde ein Mann, der wie ein Händler gekleidet war, auf einen Stuhl genagelt, sein Bauch aufgerissen, seine Gedärme vor ihm ausgebreitet und so drapiert, als ob er sie essen würde. Ich hoffe mal, dass dies nach seinem Tod geschah. Diese grausamen Schweine! Wut tobt in meinem Bauch. Langsam rücken wir vor, viel Zeit werden wir wohl nicht mehr haben, aber wenn wir ihren Anführer töten, der sich bestimmt im Zimmer des Festungskommandanten aufhält, können wir ihre Moral brechen. Oben angekommen kann ich durch leises voraus schleichen und lauschen an den Türen nur zwei Räume ausmachen, in denen sich Gegner aufhalten. Zum einen mindestens zwei in der Kommandantur, einer im ehemaligen Tempel der Eldath. Da der Tempel vorgelagert ist und ich keinen zwei Frontenkrieg mit einem abgeschnittenen Rückzugsweg haben will, schlage ich vor, dass wir zuerst den Tempel räumen und uns dann dem Anführer stellen. Die anderen haben nichts dagegen. Die Türe hat keine Fallen, also trete ich sie auf drei auf. Und ich sehe die Hölle.

Überall sind Leichen aufgehängt. Manche sind geköpft worden und man hat ihnen die Köpfe von Kampfhunden, Streitpferden, Hirschen und Reisenadlern angenäht. Der Altar ist mit Blut überzogen und dahinter prangt die Kralle, das Zeichen Malars, des wilden Jägers. Und sein Priester ist hier, der bisher größte Oger, mit einer mit Runen bedeckten Ogerhakensense. Mir wird schnell klar, dass ich einen fatalen Fehler begangen habe. Der Anführer befindet sich nicht in der Kommandantur der Feste, er befindet sich direkt vor uns. „Verdammnis!“, hauche ich.

Ich weiche mit wackligen Knien zurück, während Dolon dem Oger tapfer entgegen schreitet. „Tempus! Verleihe mir deine Macht!“ Der Schlachtenrufer hält seine Axt nach oben, die einen kurzen Moment magisch rot aufleuchtet. „Beeilt euch!“ Xana macht uns hibbelig. „Schild!“ Eine weitere durchsichtige Scheibe manifestiert sich an meinem Schildarm. „Tymora! Steh uns bei!“

„Malar wird eure Seelen zerfetzen, wie ich eure Leiber zerfetzten werde!“ Der Oger stürmt zu Dolon und rammt ihm seine Ogerhakensense in den Leib. Das tat weh! Autsch! Der hat vielleicht mal ne Wucht dahinter. Ich merke, wie ich innerlich zögere und wie mir warm etwas das Bein herunter läuft. Mir zittern so die Knie, dass ich kaum laufen kann. Ich gehe verschiedene Möglichkeiten durch, wie ich in eine gute Position komme, aber ich traue mich nicht und bleibe vor Angst gelähmt einfach stehen. Vor meinem inneren Auge läuft der letzte Kampf ab, wie ich vorstürme und dann gefällt werde. Und der Kerl sieht noch stärker und gemeiner aus, als der, der mich gerade beinahe getötet hat. Ich habe soviel Angst wie noch nie in meinem Leben. Finsternis!

Der Halbling schießt mehrere Pfeile ab und zum ersten Mal trifft er richtig gut. Einer der Pfeile entlädt sich mit einem Donner und überzieht den Oger mit einem Netz aus Blitzen. (Kritischer Schaden mit einem Donnerpfeil und knapp unter Maximal). „Elektrische Sphäre! Brutzele ihn weg!“, brüllt Xana, aber leider sieht das Resultat nicht sehr beeindruckend aus, besonders da die zuckenden Entladungen nur sehr oberflächliche Schäden bei unserem Gegner anrichten. Anstatt sich zu heilen, greift Dolon beherzt an. „Tempus!“ Weit holt er aus und treibt tief die Axt in den Unterleib des Ogers. Auch der zweite Hieb hinterlässt eine klaffende Wunde. Der Oger grunzt nur und holt weit aus, im letzten Moment duckt sich Dolon, haarscharf fährt die Klinge an ihm vorbei, aber diese Waffe hat es in sich. Mit der Rückbewegung trifft der Oger und reißt Dolons Seite auf. Gedärme und Innereien flutschen heraus und Dolon ist tot, bevor er überhaupt den Boden berührt. Finsterste Verdammnis!
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 17. November 2008, 13:15:17
17 Uctar Das Jahr der Visionen 731 Feste Rannick Bergfried

„NEIN!“ brülle ich und alles dreht sich, während Dolon wie eine kaputte Puppe zu Boden kracht. Der Oger grunzt nur, scheint aber auch schwer angeschlagen zu sein. Sein blutunterlaufener Blick taxiert den Halbling, dann stürmt er los, nur um von Ryans Kristallstreitkolben gefällt zu werden. Ich eile zu Dolon, er ist tot, da gibt es nichts zu rütteln. Tränen laufen mir über die Wangen. Xana kommt von hinten und tröstet mich. Ryan brüllt mich an, irgendetwas davon, dass wir hier noch nicht fertig sind. Ja, die Toten haben die Ewigkeit, wir Lebenden eine Aufgabe. Auf dass sein Tod nicht vergebens war. Ich atme tief durch und stehe auf. Ohne mich zu vergewissern, ob die anderen mir folgen, trete ich die Türe zur Kommandantur auf. Zwei der kleineren, normalen Oger sehen mich groß an. Ich habe mich geirrt, so furchtbar geirrt. Und nun ist Dolon tot.

„Für Dolon!“, rufe ich und töte den ersten der Oger. Auch der andere hat uns nichts entgegen zu setzen. Von unten brandet Kampflärm auf. Die Oger brechen durch. Verdammnis! So schnell wie möglich töten wir noch den Oger auf dem obersten Wachturm und eilen dann nach unten. Als wir an der Kapelle vorbei kommen, bleibe ich stehen. „Xana! Komm mit!“ Ich wähle Xana, weil sie meist tut, was man ihr sagt, während Ryan nur ewig herumdiskutiert. Gemeinsam trennen wir den Kopf des Anführers ab und schleifen nun Kopf und Waffe nach unten. Die ist vielleicht mal schwer. Unsere Linien stehen kurz vor dem Zusammenbruch, aber noch leben alle.

„Oger des Kreegstammes! Euer Anführer ist tot! Dies ist der Moment, wo ihr die Wahl habt, folgt ihm in die Neun Höllen oder verlasst die Festung!“, brülle ich so laut ich kann, stelle mich breit hin und halte den Ogerkopf über mich. Xana stemmt mit hochrotem Gesicht die Waffe nach oben. Dabei bemühen wir uns, so finster wie möglich zu schauen. Durch Dolons Tod können wir das ziemlich gut. Die ersten Oger drehen sich nach ein paar Herzschlägen um und laufen weg. Einige bleiben stehen und wir spielen das Spiel, wer zuerst wegschaut, verliert. Da ich sechs Brüder und zwei Schwestern habe, bin ich gut in diesem Spiel. Sie verlieren und schließlich starre ich auch den letzten nieder. Laut kracht die Ogerhakensense zu Boden, als der letzte der Kreeg den Bergfried verlässt. Das war jetzt knapp gewesen. (je 31 auf Einschüchtern)

Wir folgen den Ogern in angemessenem Abstand bis zum Haupttor und schließen es. Wir durchkämen kurz die Gebäude, um sicher zu sein, dass sich keiner versteckt hat, aber alles ist sauber, auch wenn dieser Ausdruck hier nicht wirklich angebracht wirkt. Wir ziehen uns zum Bergfried zurück und stellen einen Posten auf den mittleren kleinen Wachturm. Vor der Festung, außerhalb der Bogenschussweite, stehen die Oger diskutierend herum. Das heißt, eine Zeitlang kämpfen die Stärksten um den Posten des Anführers und dann trifft der Stärkste die Entscheidung, sich zurück zu ziehen, um erst einmal seine Macht im Stamm zu festigen.

Nun ist die Zeit der Trauer gekommen. Wir Wagemutigen beratschlagen, was zu tun ist. Ryan will sofort aufbrechen. Ich rate davon ab. Wir können nicht sofort los, erstmal müssen wir diese Position sichern, sonst wäre Dolon umsonst gefallen. Als erstes nähe ich seine Überreste in seinen Mantel, so dass nicht noch mehr herausflutscht. Ich bin so wütend und zwar auf mich. Ich habe einen schrecklichen Fehler begangen, konnte ihn nicht korrigieren und jetzt ist einer von uns tot. Das ist so finster! Nach weiterer Beratung beschließen wir morgen aufzubrechen und zuerst unser Glück in Schildfurt zu versuchen, wo immerhin ein Waukeen Tempel steht. Falls wir dort kein Glück haben würden, dann eben zurück nach Chondathan. Unser Auftrag ist mehr oder weniger erfüllt.

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Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 19. November 2008, 12:04:46
18 Uctar Das Jahr der Visionen 731 Feste Rannick

Ryan wirkt nach seinen Morgengebeten einen Zauber, welcher die Leiche von Dolon konservieren wird. Xanas Vater und die zwei restlichen überlebenden Schwarze Pfeile eröffnen uns, dass sie die Kompanie auflösen und diese Festung verlassen werden, sobald sie ihre Kameraden ein würdiges Begräbnis erhalten haben. Da wir bei der Rückeroberung geholfen haben, sollen wir in ein paar Tagen zurückkommen und werden dann einen fairen Anteil am Schatz der Kompanie erhalten. Das hört sich gut an, denn es wird nicht billig werden, Dolon zurück ins Leben zu rufen.

Die beiden Gardisten der grauen Brigade begleiten uns auf unserem Rückweg. Dolon binden wir wie einen nassen Sack am Pferd fest. Es tut so weh, ihn da quer über dem Sattel liegen zu sehen. Der Himmel weint immer noch über unseren Verlust und die Straßen und Wege sind sehr aufgeweicht. Hoffentlich hält der Damm. Unten am Fluss werden unsere Befürchtungen wahr, der Fluss ist so angeschwollen, dass er teilweise schon die Straße am Ufer überflutet, wenn auch nicht besonders tief. Wir treiben unsere Pferde an und erreichen gerade noch rechtzeitig die Brücke, bevor auch diese überflutet wird. Das war jetzt knapp. Verdammtes Mistwetter!

Schließlich erreichen wir Schildfurt und landen in der Hölle. Der Fluss ist hier im Mündungsbereich weiträumig über die Ufer getreten, den Leuten steht das Wasser wortwörtlich bis zum Hals. Die Dorflehrerin hat sich mit ihren Schülern auf eine der Schildkrötenfähren gerettet und treibt gerade ab. Jetzt ist die Zeit gekommen, um unseren Mut zu beweisen. Ich treibe mein treues liebes Pferdchen ans Ufer, löse mein Seil und werfe es der Lehrerin zu. Sie bindet es an der Fähre fest und ich ziehe die Kinder ans Ufer. Jedenfalls fast. „Eine Schlange!“, ruft Xana und zeigt auf das Wasser. Zwei Flammenstrahlen später, einer von Xana, einer von mir, treibt die Schlange gut geröstet davon. Kinder fressen tut man nicht!

Die Kinder und die Lehrerin erreichen so das sichere Ufer und können endlich festen Boden betreten. Sie eilen auf höher gelegenes Gebiet, wo wir erstmal die Pferde unterbringen. Nun gut, wir müssen die Leute von den Dächern holen, wie gut, dass wir eine Fähre haben. Als wir noch diskutieren, wie wir das am Besten machen, treibt ein verdammt großer Baum auf die Ansiedlung zu. Verdammnis! Immer wenn man denkt, es kann nicht mehr schlimmer werden, setzt das Schicksal noch eins oben drauf. Und eine Steigerung ist immer noch möglich. Denn der Baum entpuppt sich beim näheren Hinsehen als Seeungeheuer. Verdammnis!

Das Ding ist riesig, hat einen großen Kopf mit langem Hals und vier mächtige Greiftentakel. Es schwimmt an das Uferstück, wo wir stehen. Zeit was zu tun. „Eis!“, sage ich und ein kleiner Strahl verlässt meine Fingerspitzen. Ich treffe es genau zwischen die Augen, ist ja eine große Fläche und es passiert genau gar nichts. Wir beharken es mit allem, was wir haben und prallen mit allem ab. Zu allem Überfluss speit das Ding noch einen schwarzen Strahl aus Gas auf uns. Ich drehe mich gerade noch rechtzeitig aus dem Bereich heraus, aber die anderen werden voll erwischt. Xana babbelt sinnlos vor sich hin, Ryan zieht ihr den Kristallstreitkolben über den Kopf, der Halbling schießt wild um sich, keine Ahnung, auf was er schießt.

Dann haut das Ding nach Xana, die danach endgültig zu Boden geht. Sie ist schwer verletzt. Verdammnis! Ryan kann zum Glück keinen weiteren Schaden anrichten, denn ein Tentakel packt und reißt ihn von Xana weg. „Schild!“ zaubere ich und bewege mich vorsichtig auf Xana zu, die Bestie dabei im Auge behaltend. Kurz bevor ich vor Xana stehe, ruckt der Kopf des Monsters herum und es blickt interessiert auf den See hinaus. Ich folge dem Blick, kann aber nichts erkennen. Ryan versucht irgendwas zu zaubern, scheint aber zu scheitern. Ohne sich um uns zu scheren, dreht sich das Ding um, wirft den schreienden Ryan in einem hohen Bogen durch die Luft und schwimmt alles andere ignorierend auf den See hinaus. „Tymora! Schenke mir die Macht, Wasser zu a…“ Platsch! Hoffentlich konnte Glücksbote Ryan seinen Zauber noch vollenden.

Endlich bin ich bei Xana und mit einem dreifachen „Alles wird gut!“ kommt sie auch wieder auf die Beine. „Das war die schwarze Nanga! Wie furchtbar! Dieses Ungeheuer hat früher im Stausee gehaust, jetzt ist sie in unserem See! Was für eine Katastrophe!“, erklärt uns der Bürgermeister, ein dürres Kerlchen jenseits der Fünfzig. „Da! Ein Schlammmonster!“, schreit eines der Kinder vom Hügel und ich folge dem ausgestreckten Zeigefinger. Tatsächlich, ein schlammiges Etwas wuchtet sich gerade ans Ufer. Ich sehe schon, das wird noch ein langer Tag. „Hust! Haltet ein, ich bin’s doch nur!“ spricht das schlammige Etwas und wischt sich das Gesicht frei. Tatsächlich, es ist ein Glücksbote Ryan. „Mist! Nur einen Herzschlag später und ich hätte ihm noch eins reinbraten können“, meint Xana, die sich wohl daran erinnern kann, dass der verwirrte Tymorakleriker ihr eins übergezogen hat, als er verwirrt war.

Wir machen uns nun ungestört an die Arbeit und helfen die Leute von den Dächern zu retten, darunter auch den Waukeenpriester. Leider hat er so was wie Tote erwecken nicht drauf, ist wohl nicht heilig genug, um das zu können. Nicht gut. Aber gegen Abend trifft die Graue Brigade ein und die werden von einer älteren, wettergegerbten Schlachtenruferin begleitet. Ich fange ein Gespräch mit ihr an und Glücksbote Ryan mischt sich ungefragt ein. Sofort platzt er mit Dolons Suche nach dem Grab der Faust von Lys Karell auf einer anderen Ebene heraus. Dieser Mann ist so dumm! Das war der große Trumpf von Dolon, mit dem er doch seine Kariere etwas vorantreiben wollte, auch wenn es ihm ja vornehmlich um den Ruhm der Kirche allgemein ging. So was kann er meiner Tochter erzählen, die wird gerade bald drei Jahre alt, aber nicht mir. Der Faupax ist nicht mehr zu kitten, aber wenigstens wird die Schlachtenruferin morgen ein Wiedererweckungsritual versuchen. Kann aber nichts versprechen, falls Dolons Seele schon bei Tempus weilt. Wir schlagen unser Lager unweit des Dorfes auf und richten uns so bequem wie möglich ein. Mistwetter!
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 21. November 2008, 13:54:48
19 Uctar Das Jahr der Visionen 731 Schildfurt

Ich verbringe eine unruhige Nacht, ich mache mir vorwürfe wegen Dolons Tod. Da ist einiges schief gelaufen, aber hätte ich seinen Tod überhaupt verhindern können, wenn ich mutiger gewesen wäre? Wahrscheinlich nicht, da ist zuviel schief gelaufen, eins hat zum anderen geführt. Und wir können wirklich froh sein, dass es nur einen erwischt hat. Will ich dieses Leben wirklich fortführen? Habe ich nicht schon bald genug erreicht? Was treibt mich an? Die Gier nach Gold? Der Wunsch nach einem besseren Leben? Jondan beweisen, dass ich es auch ohne ihn zu etwas bringe? Die Sucht nach Ruhm? Das Bedürfnis, anderen zu helfen? Die Lust am Abenteuer? Die längste Nacht zu verhindern? Ich denke mal, es ist von allem ein wenig. Und ich bin noch nicht bereit, davon zu lassen. Diese Sache mit der längsten Nacht ist noch nicht ausgestanden. Die Wagemutigen befinden sich am Anfang, nicht am Ende ihres Weges. Und Dolon wird heute zurückkommen und in Zukunft werden wir vorsichtiger sein. Möglichkeiten finden, besser aufzuklären. Meine magische Macht steigt kontinuierlich an. Bald werde ich in der Lage sein, Gedanken wahrzunehmen, hinter Türen blicken zu können. Große Gebiete aufzuklären, ohne selbst in Gefahr zu geraten. So etwas wie in Festung Rannick darf, wird sich nicht wiederholen. Und die Dame lächelt denen, die ihr Glück selbst in die Hand nehmen.

Viel optimistischer und innerlich gestärkt, mit mir selbst im Reinen, stehe ich auf. Ich lenke mich etwas ab, indem ich beim örtlichen Händler ein paar Perlen erstehe und einige der Sachen in Augenschein nehme, was wir in der letzten Zeit so gefunden haben. Das Rapier von Lucrezia entpuppt sich als ein scharfes Rapier mit schwacher Verzauberung, aber immer noch besser als mein altes. Der Gürtel des Ogerpriesters scheint ein Gürtel zu sein, der einen sehr stark macht.

Etwa zwei Stunden nach der Mittagsstunde, was nur wenig an den trüben Sichtverhältnissen ändert, beginnt die abgehärtete Schlachtenruferin ihr Ritual, nachdem wir geschworen haben, innerhalb eines Monats beim nächsten Tempustempel unsere Schuld zu begleichen. Ich knie mich hinter Dolons Kopf und bete inbrünstig zum Feindhammer, auf dass er Dolons Seele erlaubt, zurückzukehren.

„Die Zeit dieses Kriegers ist noch nicht gekommen. Große Schlachten, großer Ruhm und große Ehre erwarten ihn noch auf dieser Welt. Sein Weg ist noch nicht zu Ende, seine Waffen noch nicht stumpf. Tempus, Feindhammer, Herr der Schlacht, Fürst des Krieges, gib uns Schlachtenrufer Dolon Brascas Seele zurück“, intoniert die Schlachtenruferin und schreitet um den Leichnam herum. Dabei lässt sie immer wieder glitzernden Staub zu Boden rieseln. Hoffentlich lässt Tempus ihn gehen. Diese Sätze wiederholt sie bei jeder vollen Umkreisung in ihrem Singsang. Dolon rührt sich nicht. Finsternis!

Der Regen fällt immer noch vom Himmel, vermischt mit meinen Tränen fallen sie auf Dolons Stirn. „Bitte Tempus! Gib mir Dolon zurück. Ich habe ihn doch lieb!“, hauche ich und dann schlägt Dolon die Augen auf. Stöhnend richtet er sich auf und blinzelt sich das Wasser aus den Augen. „Wo bin ich?“ Ich stoße ein hohes Quietschen aus und falle ihm um den Hals. Da ist er wieder, mein Held! Ich drücke ihn ganz fest. „Du warst tot, aber wir haben dich zurückgeholt!“
„Oh?“ Dolon steht mühsam auf und orientiert sich.
„Wir haben die Festung genommen, die Oger vertrieben.“ Mit kurzen Worten setze ich ihn ins Bild. „Und wie war es drüben?“
„Drüben? Du meinst im Jenseits? Ich habe keine Ahnung, ich weiß es einfach nicht.“ Ich schaue ihn prüfend an und komme zu dem Schluss, dass er es wirklich nicht mehr weiß. Nicht zu ändern. Während wir uns noch freuen, kommt der Bürgermeister zu uns. Der dürre Kerl hat ein Angebot für uns. Diese Überflutung ist nicht normal und er hegt den Verdacht, dass dies an den Trollen liegen könnte, die dort oben am Damm hausen. Er bietet uns tausend Goldmünzen an, wenn wir uns des Problems annehmen. Daheim wartet ein kleines Mädchen auf ihre Mama, aber ich glaube, mein kleiner Spatz wird einsehen, dass diese Leute eben meine Hilfe brauchen und ich die zweihundert Goldmünzen. Glücksbote Ryan entdeckt just gerade in diesem Moment seine soziale Ader und ich muss ihm kurz erklären, dass wir das Gold auch mehr oder weniger brauchen, wegen der Tempuskirche und so. Wir nehmen das Angebot an und haben so den neuen Auftrag, Schildfurt vor den Fluten zu retten und auf die Finger der Trolle zu hauen.

Gespielt am  07.09.2008
Spielleiter: Stefan
SC: Kaira ( Schurke 4/ Seher 1/ Unseen Seer 2), Halbing (Waldläufer 7), Dolon (Kleriker 7), Ryan (Kleriker 7), Xana (Hexenmeisterin 5, Wilde Magierin 2)
Schrein des Ruhmes:
Erfahrungspunkte:  2710 für Stufe 7, 1980 für Stufe 8, 100 Kaira, 50 Lia, Dolon 200, Ryan 50, Xana 100
Überwundene Gegner
1 Ogerpriester Kleriker des Malar
2 Eliteoger
1 Lucrezia (Halblhamia?)
8 normale Oger
1 Riesenschlange
1 Schwarze Maga (Seeungeheuer)
Beute
1 scharfes Rapier +1 (Kaira)
1 Gürtel der Riesenstärke +4 (Dolon)
1 Armschienen +2 (Verkauft für 2K)
1 Amulett von Lucrezia (Resistenz +1, Falsches Leben auf Level 5) (Kaira)
1 Ogerhaken des Menschenschlachtens (Verkauft für 1200)
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Topas am 21. November 2008, 14:27:46
Zitat
Das war die schwarze Nanga!

Zitat
1 Schwarze Maga (Seeungeheuer)

Naga? Doch was anderes?
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 24. November 2008, 13:12:08
Keine Ahnung, wie das Ding nun korrekt heißt, eins von beiden oder ähnlich.  :cheesy

Kapitel 3
Troll, ganz Toll!
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19. Uctar Das Jahr der Visionen 731 Schildfurt

Da sich die graue Brigade zur Festung bewegt, tun wir das auch. Der direkte Ritt ist viel kürzer und wir kommen schon bald an. Die drei letzten schwarzen Pfeile haben begonnen, ein Massengrab für ihre gefallenen Kameraden auszuheben. Es ist Ehrensache, dass wir da mithelfen. Nach und nach schleppen wir die unzähligen sterblichen Überreste der Menschen zum Massengrab. Welch unglaublich traurige Arbeit. Gegen Abend sind wir dann fertig und unsere Priester halten gemeinsam eine Totenmesse ab und weihen das Grab als Grabstätte. Auf das finstere Nekromanten ihre Finger von den Toten lassen werden.

Xana verschwindet für längere Zeit mit ihrem Vater, schätze mal, die beiden haben viel zu bereden. Und nach der Aussprache macht auch Xana einen viel ausgeglichenen Eindruck. Ihr Vater wird sich nach Chondathan begleiten und seine Väterlichen traditionellen Bräuche bei der Hochzeit erfüllen. Das ist für Xana das wichtigste, dass ihre Hochzeit perfekt wird. Und mit der Energie, die sie da rein steckt, muss das auch perfekt werden. Die Halbelfe vertraut mir außerdem an, dass sie wohl in Myth Drannor geboren wurde, aber ihre Familie vor der Tragödie von dort in die Kolonien zog, da man Gemischtrassige Paare dort auch nicht so gerne sah. Aber warum sich ihre Eltern nun ganz getrennt haben, wird mir nicht klar. Scheint wohl auch mit der Familie ihres Vaters zu tun haben.

Aber jetzt ist die Zeit gekommen, um die Regimentskasse aufzulösen. Der Schatz entpuppt sich als viel kleiner als gedacht. Zum einen kommen einige höchst schwülstige Liebesgedichte des Hauptmanns zu Tage. Er scheint ein Liebchen hier in der Gegend gehabt zu haben. Deswegen sei wohl der Hauptmann jedes Monatsende für zwei Tage verschwunden, um sein „Lehen zu erkunden“, wie er das genannt hat. Da wohl jemand eher seine Lenden erkundet. Wie auch immer, es kommt ein silbernes Amulett zu Tag, welches eine seidige goldene Haarlocke enthält. Das Haar ist so fein, dass es mir nicht vom Kopf einer menschlichen Frau erscheint. Dann gibt es noch Stiefel, die einen ermöglichen, über Schlamm und Sumpf zu laufen, ohne dabei einzusinken. Die bekommt Lia. Ihre Landeschuhe landen nun bei Ryan. Und es springen noch fünfzig Goldmünzen für jeden für uns raus. Nicht gerade das wirklich große Vermögen, aber besser als gar nichts.

Dann besprechen wir noch, wie wir am besten mit den Trollen fertig werden. Das sind überaus zähe Kerle, die es angeblich sogar überleben, ihnen den Kopf abzuschlagen. Aber gegen Feuer und Säure sind sie empfindlich. Das haut sie wirklich permanent um. Gut zu wissen. Morgen wird ein langer harter Tag, mal wieder, also gehen wir danach zur Ruhe.
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 26. November 2008, 16:15:07
20. Uctar Das Jahr der Visionen 731 Burg Rannick

Mein Schlaf ist etwas unruhig. ich habe von den letzten Ereignissen einige Alpträume. Wir lassen uns Zeit mit dem Aufstehen und ich merke mir viele Schutz und Feuerzauber. Auch identifiziere ich Lucrezias Amulett und das Amulett von der Graul Familie. Lucrezias Amulett bekomme ich, welches mich besser vor den Unwägbarkeiten des Lebens behütet und mich obendrein noch mit dem Zauber falsches Leben einmal am Tag schützt. Lia tauscht mit Xana das Amulett mit den grünen Steinen gegen den lila Umhang, der genau das gleiche bewirkt. Am späten Morgen brechen wir zu Fuß auf, da man uns sagte, dass der letzte Aufstieg nicht von Pferden zu bewältigen ist. Ausnahmsweise regnet es mal nicht und wir kommen recht gut voran auf den nun trockenen felsigen Wegen. Unterwegs rasten wir ausgiebig, damit Dolon Tempus um seine Zauber bitten kann und ich festige mich mit etwas falschem Leben.

Als wir nur noch um die drei Meilen vom Staudamm entfernt sind, sehen wir eine Trollleiche in der Nähe des Ufers dümpeln, welche sich in ein paar Ästen verfangen hat. Ich leihe mir Xanas Speer und ziehe den Troll so vorsichtig an Land. Sein Körper ist mit vielen Wunden übersäht, aber nichts sieht aus wie Feuer oder Säure. Einige könnten von scharfen Gegenständen wie Äxte her sein, andere sehen aus wie von Steinen. Dass er die nicht regeneriert hat, wundert mich. Wir stellen wilde Mutmaßungen an, aber können eben nur raten. Da wir zu keinem Ergebnis kommen, stoßen wir die Leiche zurück in den Fluss und lassen sie wegtreiben.

Nach ner weiteren halben Stunde sehen wir den Staudamm. Der ist wirklich riesig. Kein Wunder, dass man Riesen für die Baumeister hält. Der Damm dürfte mehr als fünfzig Schritt hoch sein, vielleicht sogar hundert. Fünf gigantische Skelettschädel sind auf der Oberfläche zu sehen. Jeder größer als ein Handelshaus in Chondathan. Darunter befinden sich zehntausende von heraus gemeißelten Schädeln jeder Größe, wie wir feststellen, als wir näher rücken. Der Damm ist beschädigt, da Wasser über eine Kerbe in die Tiefe stürzt. Im Zentrum des Dammes erhebt sich ein scheinbarer Haufen aus gigantischen Schädeln, wahrscheinlich befindet sich darin der Mechanismus, um die Schleuse zu öffnen, auch wenn wir keine sehen. Könnte auch sein, dass die großen Augenhöhlen der gigantischen Schädel diese Funktion haben. Oben auf der Brüstung meine ich mehrere große Wesen herumhuschen zu sehen, kann aber nicht genaueres erkennen. Auf der linken Seite in ist eine Treppe nach oben auf den Damm in den Fels geschlagen, Wachen sind keine zu sehen, also weiter!

Jede Deckung ausnutzend, huschen wir mehr oder weniger leise nach vorne. Selbst unsere beiden Panzerschränke geben sich diesmal große Mühe. Ohne Vorkommnisse kommen wir bis zum Fuß der Treppe, dann kracht ein großer Stein vom Damm herunter. Iiiks! Ich krieg nen Riesenschreck, aber nichts weiter passiert. „Ich glaub, die machen da oben den Damm kaputt!“, vermute ich und wir gehen weiter. Die Treppenstufen sind sehr unbequem, genau genommen müssen wir mehr klettern, als gehen. Das geht ganz schön in die Knochen. Wahrscheinlich ist die Größe für Riesen bequem, alles was kleiner ist, hat seine Probleme. Wir kommen ganz schön ins Schwitzen, bis wir oben sind.

Hier sind Runen in die Wände gemeißelt. Riesisch, aber ich habe jetzt nicht die Zeit und die Ruhe, sie zu entziffern. Die Treppe endet hier in einer Höhle, die wohl zum Damm führt. Leise starren wir in die Höhle und ich vermeine ein Gespräch zu hören. Irgendjemand ist da drin. Vorsichtig rücken wir mit gezogenen Waffen vor. Wahrscheinlich unterhalten sich hier zwei Wächter, da ich zwei Stimmen unterscheiden kann. Wir kommen schließlich an einen fünf Schritt hohen Absatz, der einige Kletterhilfen aufweist. Direkt darüber müssten die Wächter sein, jedenfalls kann ich sie jetzt gut hören, auch wenn ich die Sprache nicht verstehe.

Wir tuscheln kurz darüber, wie wir vorgehen, dann steht der Plan. Xana macht mich unsichtbar und sause vorsichtig die Wand hoch. Leider kullert dabei ein loser Stein in die Tiefe, der wohl etwas locker war. Das Gespräch verstummt und ich höre etwas, was wie eine Frage klingt. Nun bin ich oben und kann den Wächter sehen, da es nur einer ist, aber ein Riese mit zwei Köpfen und zwei großen, böse aussehenden Keulen. So ein Wesen haben wir schon mal gesehen, sind aber damals daran vorbei geschlichen. Ich husche hinter einem Felsen in Deckung, binde dort das Seil fest und lasse es in die Tiefe gleiten.

Der Ettin kommt näher und ich kann nicht länger warten. „Brenne!“ Zwei Flammenstrahlen zischen aus den Fingerspitzen meiner gespreizten linken Hand und brennen sich jeweils genau zwischen die Augen der beiden Schädel. Jetzt bin ich sichtbar und der Ettin glotzt mich nicht gerade erfreut an. „Eis!“ Ich lege einen weiteren Zauber nach und jage den Strahl aus Kälte punktgenau in die Höhe seines Herzens, wo ich eine tiefe Wunde verursache. Wütend brüllt er auf und rennt auf mich zu. Weia!
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 28. November 2008, 14:41:01
20. Uctar Das Jahr der Visionen 731 Schädeldamm

Lia kommt gerade rechtzeitig hoch, um eine Keule abzufangen. Ich versuche der meinen auszuweichen, aber die trifft mich hart. Autsch! Ich ziehe mein Rapier, wie Lia ihr Schwert und turne um ihn herum, um ihn dann von hinten schräg nach oben in eine höchst empfindliche Stelle zu stechen. Wieder saust seine Keule auf mich herab, sie trifft den Boden vor mir, Felsen splittert ab und verursachen einige schmerzhafte Schnittwunden. Währendessen versucht Dolon hochzuklettern, aber er hat große Probleme damit. Xana schiebt mit an und gerade als er oben ankommt, steche ich ein weiteres Mal zu und treffe präzise etwas sehr Wichtiges im Leib des Riesen. Wortlos bricht er zusammen, kippt über Dolon trüber und klatscht auf Xana.

„Ich bin ja so platt!“ meint Xana, nachdem sie sich mit Ryans Hilfe unter dem Fleischberg herausgearbeitet hat. Ich schaue mich derweil im dreckigen Lager des Ettins um, ein hübscher Goldschatz kommt zu Tage, dazu ein Schriftrollenbehälter aus Elfenbein mit drei Zauberrollen, Kältekegel, Telekinese und Monster Festhalten. Hübsch! Nach einer Runde Heilung, Lia hat einiges einstecken müssen, gehen wir weiter durch die Höhle. Ein weiterer Absatz sorgt für eine Kletterzwischenlage, die wir aber gemeinsam mit Bravour meistern. Schließlich sehen wir den Damm vor uns. Vier Oger arbeiten hier hart daran, den Damm einzureisen. Das müssen Oger vom Kreegstamm sein. Also sind die Trolle wohl gar nicht für die Überflutung des Tals verantwortlich. Nach kurzer Beratschlagung machen wir einen Plan und Xana schleicht sich vor, um den ersten Schlag zu führen. Ihre elektrische Sphäre schlägt in die vier Oger auf und zwei gehen tot zu Boden. Wir anderen decken sie mit unseren Fernkampfwaffen ein. Die beiden Überlebenden springen in den Stausee, aber die Strömung reißt sie zur Bresche, die sie wohl selbst geschlagen haben und beide stürzen schreiend in die Tiefe. Das haben sie nicht überlebt. Ein Problem weniger.

Nun liegt das große Haus in Form eines Schädelhaufens vor uns. Zwei mächtige Türen führen hinein, die wie ein Flickwerk aussehen, aber die kriegen wir nur mit Gewalt auf. Aber in der Mitte ist ein großer Schädel, dessen Augenhöhlen als Fenster zu dienen scheinen. Ich klettere gewandt hoch und linse hinein. Ich sehe dahinter einen großen Raum, in dem stinkende Schlafplätze zu sehen sind, die etwas an Nester erinnern. Als ich das denen unter mir erzähle, geht eine kurze Diskussion los, ob Trolle Eier legen. „Die Schlafplätze haben die Form von Nestern, dass hat nix mit Eierlegen zu tun!“, kläre ich sie auf und schlüpfe als erste hinein, die anderen folgen mir mehr oder weniger gewandt. Überall wuchern hier seltsame Pilze, die schlingpflanzenartige Auswüchse haben, ekliges Zeug!

Wir stellen schnell fest, dass Trolle keine Bereiche haben, die sie als Toilette reserviert haben, sie machen ihr Geschäft immer genau da, wo sie wohl stehen. Bäh! Wir können den Raum durchqueren, ohne von etwas angesprungen zu werden und finden eine Treppe nach unten. Dies ist das Erdgeschoss und der Hauptraum, in den die großen Portale von beiden Seiten hineinführen. Über all hängen richtige Vorhänge aus Schlingpilzen von der Decke. Lia bestätigt, dass sie harmlos sind. Hoffentlich hat die Waldläuferin recht. Die Vorhänge verhindern, dass wir besonders weit sehen können. „Ich glaub, hier ist irgendwo jemand!“, zische ich leise und hebe den nächsten Vorhang mit meinem Rapier an. Dahinter glotzt mich ein hässliches Trollgesicht an. Iiiks!

Mein Rapier zischt vor und trifft tief den Unterleib. Der Troll grunzt wütend und seine Krallen sausen herab. Er reißt regelrecht an mir und ich bin schwer verletzt. Ich taumle nach hinten und kippe einen starken Heiltrank hinter die Binde. Dolon umklammert seine Axt mit beiden Händen und mit mehreren wuchtigen Hieben schlägt er den Troll vor mir zusammen, dem ich noch einen tiefen Stich auf dem Weg gebe. Ein weiterer Troll greift mich an und reißt eine weitere klaffende Wunde. „Alles wird gut!“ Ein kleiner Teil der Wunde schließt sich. Der Troll vor mir fängt wieder an sich zu bewegen und haut mich. Aua!

Derweil ziehen Xana und Lia mit ihren Flammenstrahlen die Aufmerksamkeit aller anderen Trolle auf sich. Xana versucht sich noch unsichtbar zu machen, aber der Troll vor ihr scheint sie zu riechen und seine Schläge, die scheinbar nur die Luft treffen, lassen Blut spritzen. Gurgelnd geht Xana zu Boden. Lia hält sich gerade so auf den Beinen. Mit einem Flick Flack husche ich aus der Reichweite des Trolls vor mir und flankiere mit Ryan einen anderen. Tief dringt mein Rapier in diesen rein und fällt ihn, nachdem er auch von Dolon eine volle Ladung tempusgefälliger Axtschläge abbekommen hat.

Ein weiterer Troll haut nach mir und lässt mich taumeln. „Alles wird gut!“ und ein paar der Wunden schließen sich wieder. Dolon eilt mir zu Hilfe und ein wuchtiger Schlag spaltet den Schädel des Trolls. „Regenerier das!“ Nach und nach bekommen wir das Schlachtfeld unter Kontrolle, auch wenn der Kampf uns fast alles abverlangt hat.
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 01. Dezember 2008, 22:50:36
20. Uctar Das Jahr der Visionen 731 Schädeldamm

Nachdem unsere Wunden wieder geheilt sind, Tymora und Tempus sei dank, ziehen wir Bilanz. Einen Kampf können wir heute noch wagen, also machen wir uns an die Erforschung des Schädelhauses. Die bizarren Verzierungen setzen sich auch im Inneren fort. Wir finden einen weiteren Schlafraum und eine Tür, auf die rote Zeichen gemalt sind. Ist das eine Warnung? Fallen sind keine zu finden, auch ist nichts Verdächtiges zu hören. Da sonst nix zu finden ist, setze ich mich hin und versuche mich an einer Übersetzung der Runen. Schließlich bekomme ich folgenden Satz heraus: „Hier residiert der Nasse Grazgull!“ Aha?

Nun, da bleibt uns wohl nix anderes übrig als nachzusehen. Wir bereiten uns auf das Schlimmste vor und unsere kräftigen Kleriker stemmen die verzogene Türe auf. Dahinter führt eine Wendeltreppe nach unten. Wieder mal ist sie auf Riesengröße ausgelegt. Und sie schraubt sich gefühlt unendlich in die Tiefe. Nach etwa zwanzig Umdrehungen kommen wir an einen mittelgroßen quadratischen Raum mit einem Wasserbecken, das etwa sechs auf sechs Schritte durchmisst. „Irgendetwas bewegt sich darin!“ teile ich meine Beobachtung mit. „Schätze mal, wir haben den Nassen Grazgul gefunden. Schild!“

Auch die anderen fahren soweit vorhanden ihre Schutzzauber hoch. Es ist nicht wenig überraschend, als auf einmal ein großer blauer Troll aus dem Becken auftaucht, der zum Glück mit einer Forke bewaffnet ist. Der kann dann einen nämlich nicht mehr zerreißen. „Brenne!“ Zwei flammende Strahlen schlagen in ihn ein und tun im ordentlich weh. Dann husche ich erstmal hinter die beiden Kleriker. „Feindhammers Axt!“ brüllt Dolon und eine magische Axt löst sich von ihm und hinterlässt zwei tiefe Wunden in seinem Körper. „Tymora, gib uns allen Glück!“ „Beeilt euch!“ ruft Xana und macht die entsprechenden arkanen Gesten. Lia wirft eine brennende Kugel auf den Troll, was ihn wütend aufbrüllend lässt. Ich gehe in Position und suche mir eine Stelle aus, wo ich ihn gut mit meinem Rapier treffen kann. Tief dringe ich ein, aber nicht tief genug, um ihn damit außer Gefecht zu setzen. Im nächsten Augenblick spüre ich meine Rippen brechen und wie die Forke in meinen Unterleib dringt. Autsch!

Nach einigen Herzschlägen der Ohnmacht, bringt Xana mich mit einem Heiltrank wieder zu Bewusstsein. Ich rapple mich hoch. „Alles wird gut!“, sage ich und verschaffe mir einen Überblick. Unsere beiden Kleriker balgen sich nun im Becken mit dem Troll, Ryan ist an einer Leine festgemacht, die Lia hält. Ich helfe die Leine zu halten und die beiden schwer gepanzerten Männer erledigen den Troll, indem sie ihn viele handliche Stückchen hauen. Das kann selbst der dickste Troll nicht mehr regenerieren. Das war es dann wohl. Sieg für die Wagemutigen. Puh!

Nachdem wir wieder alle auf dem Damm sind, umgehen wir das Becken und nehmen den restlichen Raum in Augenschein. Zwei weitere Türen gibt es, die in Räume mit kleineren Becken führen. Keine Spur einer Mechanik oder von etwa Ähnlichem. Die genaue Bedeutung der Becken ist auch nicht klar. Wir stellen einige Vermutungen darüber an, aber keiner kennt sich hier mit dem Bau von Dämmen und der Funktion von Überlaufventilen wirklich aus. Es gibt hier einen großen Haufen von Schädeln, die einen weiteren Durchgang blockieren. Ryan fällt negativ auf, indem er die Schädel einfach wegrollt.

„Glücksbote Ryan, das waren mal Menschen, bitte etwas mehr Respekt bei den Überresten“, mahne ich an.
„Du kannst dich eh noch auf was gefasst machen, wenn ich Serenius erzähle, dass du mich mit deinem Streitkolben geschlagen hast.“
„Aber da war ich doch unter fremder Kontrolle und wusste nicht, was ich tat.“
„Du weißt ja auch sonst nicht, was du tust, da musst du dir schon ne bessere Ausrede ausdenken!“ Xana wirft ihre Haare nach hinten und sieht ziemlich hochnäsig aus, während Glücksbote Ryan sich Hilfe suchend umschaut. Da kann ich nur hilflos mit den Schultern zucken. Manchmal ist Xana schon etwas seltsam.

Schließlich haben wir uns einen Weg gebahnt und das Portal liegt frei. Ich suche nach Fallen, kann aber nichts entdecken. Auch hören kann ich nichts. Unsere starken Männer öffnen das Tor soweit, dass Xana, die sich an mir vorbeidrängelt, als erste in den Raum blicken kann. Sie wendet ihren Kopf nach links und nach rechts und dreht sich dann wieder zu uns um.

„Ich glaube, dahinter ist die Apparatur für das Überlaufventil. Es sind zwei Zylinder aus magischer Energie, umgeben von Bannkreisen. In dem einen ist ein Aschehaufen, in dem anderen ein Teufel!“ Alle bis auf mich, fangen an, Xana wild mit Fragen zu löchern, lassen sie dabei aber nicht zu Wort kommen. Sofort läuft sie tiefrot an und explodiert dann regelrecht. „Lasst ihr mich vielleicht mal ausreden!“, brüllt sie los. „Ich weiß nicht, was es für ein Teufel ist, aber er bewegt sich noch!“
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 03. Dezember 2008, 14:53:48
20. Uctar Das Jahr der Visionen 731 Schädeldamm

Unsere beiden Kleriker drängeln sich durch und stürmen in den Raum. Ich folge als letzte und schaue mich erst mal um. Der Raum ist wie ein großes T geformt. An den beiden Ausläufern des T ist jeweils ein steinerner Bannkreis mit riesischen Runen eingelassen. Ein Zylinder aus magischer Energie reicht vom Boden bis zur Decke, dabei ist die Magie nach Innen gerichtet. In dem einen ist wirklich nur ein ordentlicher Haufen Asche zu sehen, in dem anderen ein gehörntes Wesen mit roter Haut, das bis aufs Skelett abgemagert ist und keinen gesunden Eindruck macht. Es kann reden und stellt sich als Awaxial vor. Vor vielen Jahrtausenden wurden er und sein Verbündeter, dessen Reste den Aschenhaufen bilden, von riesischen Magiern in diese Zylinder gesperrt. Mit ihrer Lebenskraft wurde die Apparatur bedient, welche das Überflussventil steuert. Da nun sein Kollege zurück in die Neun Höllen gefahren ist, reicht nun seine Lebenskraft nicht mehr alleine aus, um die Schleuse mit der notwendigen Energie zu versorgen. Es müssen zwei gleichwerte Lebewesen die Apparatur speisen. Wenn wir ihn nun frei ließen, würde er uns einen minderen Gefallen schulden.

Wir sehen uns an und Ryan winkt uns nach draußen. Da bereden wir erstmal das Ganze. Einen Teufel frei zu lassen behagt mir nicht wirklich.
„Wir können ihn ja totschlagen“, meint Dolon und betrachtet die Schärfe seiner Axt. Welch Ironie, einen Teufel mit der Axt eines Teufels zu töten.
„Das bringt aber nichts, Schlachtenrufer Dolon“, doziere ich, habe nämlich in Dämonologie und Teufelskunde gut aufgepasst. „Einen Teufel auf dieser Ebene zu vernichten, bedeutet nur, dass wir ihn zurück schicken und Tausend Jahre Ruhe haben. Wenn er ein mächtiger Teufel ist, kann er danach Jagd auf unsere Nachkommen machen.“ Xana nickt dazu eifrig.
„Und das wollen wir nicht wirklich oder?“

Wir diskutieren eine Weile darüber und kommen dann zu dem Schluss, dass wir vielleicht erstmal die Angaben des Teufels überprüfen können. Wir Magiekundigen studieren ein weiteres Mal die arkanen Strukturen der sichtbaren Kreise. Leider gibt es keinen Zugang zu der eigentlichen Apparatur, welche die Flutventile steuert. Und riesische Runenmagie war nicht gerade das Fach, was während meiner viel zu kurzen Ausbildung wirklich umfangreich ausgebreitet wurde. Sie wurde mal erwähnt, unter hunderten anderer Arten, die Kunst zu meistern. Ich hocke mich hin, zücke mein Buch und beginne die Runen abzuzeichnen in der Hoffnung, irgendwie schlau draus zu werden. Die erste Stunde schauen mir alle noch gebannt über die Schulter und es gibt ein regelrechtes Schubsen und Schieben, aber schließlich harrt nur noch Xana bei mir aus, die sich die Zeit vertreibt, zuerst ihre Kleidung zu flicken, dann die meine, die ziemlich ramponiert worden ist.

Der Teufel versucht mehrmals ein Gespräch anzufangen, aber ich bringe Xana davon ab, sich mit ihm zu unterhalten. Teufel sind gefährliche Wesen und Wissen ist Macht. Je mehr er über uns durch normale Gespräche herausfindet, desto mehr hat er in der Hand. Bei mir erntet er eh nur einen eisigen Blick. Nach etwa zwei Stunden wird mir klar, dass die Zeichen mehr als nur ein Schutzkreis sind, einige der Runen dienen auch dazu, Lebensenergie abzuziehen. Nach etwa sechs Stunden durchschaue ich die Struktur und nach acht Stunden kann ich klar trennen, welche Runen den Bannkreis bilden. Aber viel mehr finde ich auch nicht heraus. Wir Mädels verlassen den Raum mit dem Teufel und beratschlagen mit den anderen, wie wir nun am besten vorgehen.

Ich setze mich schließlich damit durch, dass wir den Teufel aus dem Kreis entlassen, nachdem wir einen Nichtangriffspakt mit ihm geschlossen haben, der uns und unsere Vor- und Nachfahren miteinschließt. Unsere beiden Kleriker melden sich freiwillig, etwas ihrer Lebensenergie abzugeben, um das Ventil zu öffnen. Wir brüten etwas darüber, wie wir den Pakt so wasserdicht wie möglich abschließen, sodass er uns die Worte nicht im Mund herumdrehen kann. Da dies nur ein Nichtangriffspakt ist, gelingt uns das auch recht schnell. Wir diktieren dem Teufel unsere Bedingungen und er ist einverstanden. Er nennt uns die seinen, die akzeptabel klingen, da wir ihm ja nix Böses wollen. Dann hole ich einen kleinen Meißel und mein Hämmerchen hervor und beginne die erste Rune zu zerstören. Nachdem ich meinen ersten Meißel ruiniert habe und die Rune kaum einen Kratzer aufweist, wird mir klar, dass diese Arbeit nichts für zarte Frauenhände ist. Also markiere ich mit Kreide die Runen, welche zerstört werden müssen, um die Kreise zu öffnen.

Mit einem schweren Hammer zerschlägt Dolon nach und nach die Runen. Schließlich torkelt der Teufel aus dem zerstörten Kreis heraus. Meine eine Hand liegt nur wenig entfernt über dem Griff meines Rapiers, während die andere eine Schriftrolle mit Schutz vor Bösem bereithält. „Ihr habt euren Teil erfüllt. Ich schulde euch einen minderen Dienst.“ Er erklärt uns noch, wie wir mit ihm in Kontakt treten können, indem wir einen Teufel namens Moraxus von der Valarak Bruderschaft rufen und dann verschwindet er. Hoffentlich war das jetzt kein Fehler. Weia!
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 05. Dezember 2008, 13:38:37
21. Uctar Das Jahr der Visionen 731 Schädeldamm

Die beiden Säulen aus magischer Energie sind nur erloschen und es ist Zeit, dass Glücksbote Ryan und Schlachtenrufer Dolon ihr freiwilliges Opfer leisten. Ryan zieht vorher seine Rüstung aus und zieht sich seine zeremoniellen Gewänder an. Darin macht er echt was her. Beide halten einen kleinen Gottesdienst ab, bereiten sich wohl so auf ihre Aufgabe vor. Hoffentlich schaffen die beiden das, ohne dabei umzukommen. Auch ich spreche innig ein Gebet an Tymora, dass sie den beiden lächeln mag. Schließlich ist die Zeit der Wahrheit gekommen. Gemessenen Schrittes bewegen sich die beiden jeweils in einen der Kreise. Zuerst passiert gar nichts.

Aber dann nach einer weile werden beide auf einmal in die Luft gehoben. Erschreckt halte ich den Atem an, dann zucken grelle Blitze von oben nach unten und treffen ihre Körper. Beide schreien vor Schmerzen auf. Ein deutliches Rumpeln ist zu hören und der Boden vibriert leicht. Mehr passiert nicht, bis die Blitze auf einmal aufhören und die beiden zu Boden krachen. Es gibt ein lautes Scheppern aus Dolons Richtung. „Ich wusste, warum ich meine Rüstung ausgezogen habe“, lacht Ryan.
„Idiot! Hättest ja was sagen können!“, grummelt Dolon und stemmt sich etwas wacklig auf dem Boden hoch. Beide haben etwas von ihrer Macht eingebüsst, sind aber guter Dinge, das kompensieren zu können.

Wir laufen gemeinsam nach oben und überzeugen uns, dass wirklich das Wasser abläuft. In der Tat schießen aus den Augenhöhlen der fünf großen Schädel gewaltige Wasserfontänen in die Tiefe. Für heute haben wir den Damm gerettet. Die Dorfbewohner werden sich aber was ausdenken müssen, wie sie in Zukunft den Damm warten wollen. Repariert werden muss er auf alle Fälle. Und dann ist natürlich noch das Problem, wie die Lebensenergie aufgewendet werden soll. Aber vielleicht reicht es ja, jeweils ein Schwein reinzustellen. Aber das ist nicht wirklich mehr unser Problem. Inzwischen ist es spät in er Nacht und wir machen es uns unten in den Katakomben gemütlich.

Am nächsten Morgen durchsuchen wir das Lager der Trolle. Ich kann immerhin einen beschädigten Smaragd im Wert von etwa vierhundert Goldmünzen, einen reich verzierten Kamm in Form eines Behirs, der etwa achthundert Goldmünzen wert ist, und einen Beutel mit sechs Perlen finden. Dazu noch etwa zweihundert Goldmünzen. Hat sich doch gelohnt. Bald können wir Dolons Wiedererweckung von den Toten gut bezahlen, ohne unsere Ersparnisse angreifen zu müssen.

In den späten Morgenstunden brechen wir dann wieder auf, um zur Burg Rannick zurück zu marschieren. Der Nieselregeln hat sich leider wieder verstärkt und durch die Augenhöhlen der Totenschädel schießt immer noch Wasser ins Tal. Wir kommen gut über alle Hindernisse hinweg und auch auf dem Weg passiert uns nichts Außergewöhnliches. Ich bin froh, als wir die ausgebesserten Tore der Burg passieren. Wir bekommen zu hören, dass der Anführer dieser Einheit der Grauen Brigade uns zu sehen wünscht.

„Was habt ihr in der nächsten Zeit so vor?“, fragt uns Hauptmann Larak.
„Heiraten und Kinder bekommen“, meint Xana begeistert.
„Meinen nichtsnutzigen Ehemann finden“, meine ich.
„Zu meiner Zeit hätten Abenteurer darauf geantwortet, Abenteuer!“, blafft uns der bullige Mann an.
„Na gut, was gibt es denn so Dringendes?“, fragt Schlachtenrufer Dolon.
„Nun, diesen Kuschelkurs gegen die Kreegoger, welchen die schwarzen Pfeile so lang geführt haben, ist nichts für mich. Ich habe vor, das Problem zu erledigen, für immer.“
„Das hört sich gut an, sprecht weiter.“ Dolon ist jetzt schon Feuer und Flamme und sieht aus wie ein kleiner Junge, der die Aussicht hat, einen kandierten Apfel zu bekommen.
„Der eigentliche Anführer des Stammes ist ein übler Schweinehund mit dem Namen Greuki. Er ist bekannt dafür, dass er nie die heimatliche Feste verlässt, sondern immer Untergebene vorschickt, um die Kastanien aus dem Feuer zu holen. Wenn er weg ist, wird es keinen Stamm mehr geben, da die Überlebenden in kleine Gruppen zerfallen werden, die keinen großen Ärger mehr machen können. Mein Plan ist, ich führe mit meiner Kompanie in genau fünf Tagen einen Scheinangriff auf die Festung der Oger. Wir werden uns danach zurück fallen lassen und uns ein Rückzugsgefecht mit den Verfolgern liefern. Zurück in der Feste werden nur die Frauen, Kinder und Greuki mit seiner Leibwache bleiben. Euere Aufgabe wird sein, euch dort einzuschleichen und Greuki zu töten.“
„Bei Tempus! So soll es geschehen!“ Sieht so aus, als hätte Dolon schon für uns alle entschieden. Und bei der Dame und dem Feindhammer, ist es nicht so, dass wer wagt, gewinnt?

Gespielt am  20.09.2008
Spielleiter: Stefan
SC: Kaira ( Schurke 4/ Seher 1/ Unseen Seer 3), Lia (Waldläufer 3/ Kriegsmagier 4), Dolon (Kleriker 8), Ryan (Kleriker 8), Xana (Hexenmeisterin 5, Wilde Magierin 3)
Schrein des Ruhmes:
Erfahrungspunkte:  2780 für Stufe 7, 2080 für Stufe 8, 150 Kaira, 50 Lia, Dolon 100, Ryan 100, Xana 50
Überwundene Gegner
1 Ettin
1 Eliteoger
3 normale Oger
4 Trolle
1 Süßwassertroll Häuptling
Beute
1 Schlammschuhe (Lia)
1 Schriftrollenbehälter aus geschnitztem Elfenbein 300
mit Zauber Kältekegel, Monster festhalten und Telekinese
1 Smaragd 400
1 Behirkamm 800 (Xana)
1 nichtmagische Amulet mit weiblicher, nichtmenschlicher Haarlocke
1 Forke +1 (Dolon)
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 08. Dezember 2008, 11:40:15
Kapitel 4
Ein König macht noch kein Reich

22. Uctar Das Jahr der Visionen 731 Feste Rannick

Da wir noch einige Tage haben, beschließen wir ins Dorf zu reiten, um unsere Belohnung abzuholen und auch den Leuten Bescheid zu sagen, was es mit dem Damm auf sich hat. Es regnet schon wieder und so langsam geht es mir echt aufs Gemüt. Der Regen ist eiskalt und schätze mal, bald wird es hier schneien. Ich versuche mich tiefer in meinem Kapuzenumhang zu verstecken, aber die Nässe und Kälte beißt sich langsam durch.

„Ihr! Ihr! Ihr! Ihr! Ihr! Ihr! Ihr! Ihr! Ihr!“ ruft auf einmal eine Stimme vor uns.
„Wer bist du? Zeig dich!“ rufe ich zurück.
Vor mir ploppt eine kleine geflügelte Gestalt hervor. Es handelt sich um eine kleine geflügelte Fee, über deren pausbäckiges Gesicht dicke Tränchen rollen.
„Ihr müsst mir helfen! Die Herrin, sie ist tot. Es ist so furchtbar. Myriana! Sie findet keine Ruhe und der Wald wird böse!“ Natürlich sagt er noch viel mehr, aber die Kernaussage lässt sich damit recht gut zusammenfassen.
„Wer bist du überhaupt?“
„Ich bin Jap!“
„Kennst du jemanden namens Spaßmacher?“
„Nie von ihm gehört. Wer ist das denn?“
„Ein kleiner gemeiner Kerl, der nur Böses im Sinne hat.“
„Hm, ist er ein Zwerg?“
„Nicht direkt, aber gut, dass du ihn nicht kennst.“ Ich warte die ganze Zeit, dass Xana ihren üblichen Spruch zu diesem Thema von sich gibt, aber diesmal warte ich vergeblich darauf. „Was ist eigentlich nun genau passiert?“

Jap hat eine etwas umständliche Art drauf, zu erzählen. Aber folgendes hat sich wohl zugetragen. Bevor die Festung Rannick von den Ogern überrannt wurde, gelang es dem Hauptmann seiner Geliebten einen Boten zu schicken, der sie warnen sollte. Er brach wohl durch die feindlichen Linien und überbrachte die Warnung. Allerdings beschloss Myriana sich nicht zu verstecken, sondern eilte hin zur Festung, um ihren Geliebten zu retten. Leider war ihr Vorhaben nicht von Erfolg gekrönt und die Oger taten sich vorher gütlich an der Frau, bevor sie bestialisch zu Tode gemartert wurde. Ihre Seele ist nun von Hass erfüllt und verdirbt den Sumpf mit ihrer Aura. Die kleine Fee meint, da wir die Festung Rannick zurück erobert haben, könnten wir vielleicht dafür sorgen, dass die gepeinigte Seele von Myriana ihre ewige Ruhe findet und der Sumpf wieder zu einem normalen Sumpf wird. Unsere beiden Priester bauen sich auf und verkünden, dass Jap genau die richtigen Leute für diese Arbeit gefunden hat. Xana und ich schauen uns nur an und folgen dann der Fee.

Sie führt uns durch die düsteren Wälder. Hier und da sehen wir die Spuren von Halbogern. Ab und zu sind auch komische Figuren aus Leder, Stroh und anderen Materialien in den Bäumen gehängt worden. Welchem Zweck sie dienen, führt nur zu müßigen Spekulation. Von Vogelscheuche bis hin zum Glücksbringer reicht das Spektrum unserer Vermutungen. Einmal sehen wir sogar zwei Halboger, die etwas zu uns rüber brüllen, das nicht sehr freundlich klingt. Ich zeige ihnen meinen Mittelfinger und reite einfach weiter.

Schließlich erreichen wir einen Sumpf und Jap führt uns durch schmale Pfade tiefer hinein. Der kleine Kerl macht einen echt besorgten Eindruck und ich kann kein Fehl an ihm erkennen. Aber meine Erfahrungen mit Spaßmacher haben mich gelehrt, auf der Hut zu sein. Der Sumpf macht einen unheimlichen und verdorbenen Eindruck. Es riecht nach Verwesung, mehr als man es von abgestandenem Wasser denken würde. Die Bäume, die hier ihr trauriges Dasein fristen, sehen verkrüppelt und bedrohlich aus. Ich knuffe probehalber einen, Rinde fällt ab und darunter kommt Blut hervor. Gruselig! Immer wieder meine ich in den Augenwinkeln eine Bewegung wahr zu nehmen. Aber wenn ich hinsehe, ist nichts zu sehen. Schließlich kommen wir an einem Tümpel mit quakenden Fröschen vorbei.

„Quak! Scheitern werdet ihr, denn der Sumpf will so sein, wie er ist. Verschwindet von hier, oder ihr findet hier euer Verhängnis! Quak!“ Sprechende Frösche! Wo hat man so was schon gesehen? Da komme ich aus dem Staunen nicht mehr heraus. Leider ist eine wirkliche Konversation nicht wirklich möglich. Dieser Ort ist wahrlich unheimlich. Finsternis!
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 10. Dezember 2008, 11:45:37
22. Uctar Das Jahr der Visionen 731 Sumpf der Untoten Nymphe

In der Ferne ist Wolfsgeheul zu hören, das stetig näher zu kommen scheint. Als ob wir nicht schon genug Probleme haben. „Das sind Voldrak und sein Wolfsrudel. Einst haben sie die Herrin beschützt, aber jetzt sind sie außer Rand und Band“, weiß Jap zu berichten. Na prima. Nach geraumer Zeit sehen wir die Wölfe um uns herum und unsere Pferde werden deutlich nervöser, sogar das Pferd von Xana, das ja sonst durch nichts aus der Ruhe zu bringen ist. Schließlich baut sich ein riesiger Wolf vor uns auf. Ich kann ihm vom Rücken meines Pferdes aus gut in die Augen blicken. Pferdchen ist kaum zu beruhigen, aber wir schaffen es alle, dass keines der Pferde ausbricht. Voldrak ist über unsere Anwesenheit nicht begeistert, genauso wenig über das, was Jap vorhat. Wir wechseln einige Worte, der Ton wird etwas schärfer, aber da sich ausnahmsweise keiner unserer Kleriker in meine Verhandlung einmischt, können wir nach einigen bösen Warnungen passieren.

Schließlich müssen wir absteigen und den letzten Weg zu Fuß gehen. Das Grab Myrianas liegt auf einer kleinen Insel, die durch einem schmalen überspülten Damm mit dem Ufer verbunden ist. Eine einzige Weide steht hier. Auf dem Hügel wachsen verdorrte Blumen. Sieht höchst seltsam aus das Ganze. Von Myriana selbst ist nichts zu sehen. Jap meint, dass sie noch oft an ihrem ehemaligen Lieblingsort weilt. Nun gut, wir lassen uns dorthin führen. Auf dem Weg dahin sehen wir ein mit Moos überwuchertes Schiff. Also kein kleines Flussboot, sondern ein richtiges Schiff, wie es auf dem Meer des Sternenregens fährt. Die Bauweise sieht etwas seltsam aus, kann es keiner mir bekannten Nation richtig zuordnen. Jap weiß nur, dass es schon hier stand, als er zum ersten Mal in den Sumpf gekommen ist und das ist schon ein Menschenleben lang her. Wir beraten kurz, ob wir es näher in Augenschein nehmen wollen, aber wir sollten uns nicht verzetteln.

Schließlich erreichen wir ihren ehemaligen Lieblingsplatz, wieder eine kleine Insel im Sumpf, nur zugänglich über einen überspülten Damm. Kaum sind wir auf der Insel, versammeln sich am anderen Ufer durchscheinende Feen und Satyre. Sie stimmen ein unheimliches Lied an und tanzen dazu einen makabren Tanz. Finsternis.

Schließlich erscheint Myriana. Ich habe das silberne Medaillon in der Hand und einen Liebesbrief vom Hauptmann. Die geisterhafte Gestalt scheint direkt vor uns aus dem Moor zu kommen. Dem Geist sind die Torturen anzusehen, da diese sich auf die Seele übertragen haben. Die Oger haben ihr wohl die Gliedmassen ausgerissen und ihr Unterleib ist eine einzig offene Wunde. Ihr Brüste sind zerquetscht und ihr Gesicht ein Trümmerhaufen. Aber sie hat die Fähigkeit behalten, die sie einst durch ihre überirdische und nicht für sterbliche Augen bestimmte Schönheit erhalten hat. Ich erblinde. Xana und Lia ergeht es ebenso. Verdammnis!

Das ist äußerst ärgerlich, aber wohl nicht mehr zu ändern. Ich versuche sie damit milde zu stimmen, dass ich ihr aus dem Kopf eines der Liebesgedichte vortrage, das der Hauptmann Lamatar für sie geschrieben hat. Aber leider erreiche ich nur das Gegenteil, sie kreischt wütend auf.

„Salz für meine Wunden! Wie grausam ihr doch seid. Mein Geliebter Lamatar ist von mir gegangen und meine Rache wird furchtbar sein. Oger, Halboger und die Menschen, welche diese Schandtaten durch ihr Nichtstun zugelassen haben, sie werden leiden! Ich werde diesen Sumpf zu einem Ort des immerwährenden Schreckens machen.“

Jap kann sie soweit beruhigen, dass sie sich ohne weiteres entfernt. Hört sich ja gar nicht gut an, was sie da von sich gibt. „Wenn wenigstens mein Geliebter bei mir wäre“, seufzt sie noch. Nun ja, da werden wir wohl die Leiche des Hauptmanns finden müssen. Aber zuerst müssen wir hier wieder wegkommen. Keiner unserer Kleriker hat den Zauber parat, der einem das Augenlicht zurück gegeben kann. Das wird erst morgen geschehen. Verdammnis.

Es ist kein Spaß, sich hier wieder hinaus führen zu lassen. Besonders Ryan zeigt mal wieder, dass er keine Gelegenheit verstreichen lässt, eine Frau zu begrabschen. Xana flippt dabei beinahe aus, sie hat auch irgendwo Recht. Serenius sollte vielleicht mal wirklich ein ernstes Wörtchen mit Glücksboten Ryan reden.
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 12. Dezember 2008, 14:11:30
22. bis 25. Uctar Das Jahr der Visionen 731 Kreegogerwald

Der Weg noch Schildfurt ist lange und beschwerlich. Blind zu sein ist ein schreckliches Erlebnis. Ich bin froh, als wir endlich im Dorf sind und uns dort zu Bett begeben können. Am nächsten Morgen ist der Spuk zum Glück vorbei und Glücksbote Ryan kriegt von mir trotz allem einen dicken Schmatz. Er hat dem Bürgermeister schon Bericht erstattet und achthundert Goldmünzen als Belohnung auf den Tisch geknallt.

„Achthundert? Waren da nicht tausend ausgemacht? Wir brauchen das Geld, um Schlachtenrufer Dolons Wiedererweckung von den Toten zu bezahlen.“
„Das war nur ein Test.“ Glücksbote Ryan gibt lachend seinen Anteil heraus. Ich mustere ihn äußerst finster, vertiefe das Thema aber nicht weiter. Nachdem wir nun die Belohnung haben, setzen wir uns zu einem Strategiegespräch zusammen. Die letzten Kämpfe waren nicht wirklich so erfolgreich, wie sie vielleicht hätten sein können. Ryan ist der Ansicht, dass sich das von selbst ohne Probleme dadurch lösen lassen wird, indem wir einfach auf Tymora und unsere wachsenden Fähigkeiten vertrauen. Auch wenn ich auf Tymora vertraue, Idioten haben nicht ewig Glück und ich habe keine Lust, dass wir auch in Zukunft weiter am Rande des Todes kämpfen.

Ich versuche soweit wie möglich aufzuschlüsseln, warum wir uns so schwer tun. Zum einen ist es meist so, dass wir buchstäblich in die Kämpfe hinein stolpern. Aufklärung ist schwierig und da werde ich in Zukunft was drehen können, mit einigen Zaubern. Aber das ist nicht alles. Sobald wir es mit mehreren Gegner zu tun haben, verzetteln wir uns. Der Kampf gegen die vier Trolle hätte uns beinahe getötet. Viel hätte da nicht mehr gefehlt und wir wären aufgerieben worden. Unser Fehler war, dass wir uns nicht jeweils auf einen konzentriert haben, sondern versucht haben, uns gleichzeitig um alle zu kümmern und jeweils aus der Gefahrenzone zu kommen, das gilt besonders für Xana und Lia. Das muss in Zukunft anders werden!

Ich schlage auf den Tisch und mache einige Vorschläge, was wir tun können. Zum Beispiel unsere Kraft immer auf einen konzentrieren und erst wenn der besiegt ist, dann die anderen Bekämpfen. In Zukunft werden wir besser auf unsere Formation achten, sodass wir nicht von allen Seiten bedrängt werden können. Auch sollten wir beschworene Kreaturen als zusätzlichen Puffer einsetzen. Entweder um Flanken zu sichern oder uns Zeit zu erkaufen, um weitere Schutzzauber hochzufahren. Xana hat viel, was sie schützen kann, aber sie aktiviert die Zauber meist erst dann, wenn es schon zu spät ist. Wir machen uns auch Gedanken, wie wir mit dem Ogerhäuptling Greuki am besten fertig werden können. Die Lehren aus den letzten Kämpfen fließen in unsere Planung und wir stimmen unsere Zauber etwas besser aufeinander ab.

Am Nachmittag üben wir dann im Regen verschiedene Verhaltensregeln, die unser Überleben sichern werden. Wir übernachten noch einmal in der kleinen Ortschaft und brechen dann zurück zur Festung auf. Auch dort laufen die Vorbereitungen auf den großen Tag. Waffen werden geschärft, Pfeile geschäftet, Ausrüstung repariert und Waffentraining absolviert. Ich selber bereite mich damit vor, dass ich von Xanas Vater Jakadros zwei Zauber lerne, zum einen die kleine Säurekugel, zum anderen Melfs Säurepfeil. Besonders auf die kleine Kugel setze ich große Hoffnung, meine Offensivkraft zu verstärken. Inzwischen ist meine Arkane Kunst weit genug fortgeschritten, um selbst mit so einem Zauber geringer arkaner Macht viel Schaden anrichten zu können. Auch fertige ich einige Schriftrollen an, was ein recht teures Unterfangen ist, da die Materialien, die ich Jakadros abkaufe, nicht wirklich billig sind. Aber jedes bisschen Offensivkraft könnte von Nutzen sein.

Schließlich kommt der letzte Abend vor der Schlacht. Alle die können, versammeln sich in der viel zu kleinen Kapelle, die von den Entweihungen und Leichen gereinigt wurde. Tamara von Tempus hält eine beeindruckende Rede. Die Frau kann das gut, muss man ihr lassen. Dann hat Schlachtenrufer Dolon seinen großen Auftritt. Nach einigen einleitenden Worten meint er: „Ich wäre am liebsten morgen bei euch draußen in der Schlacht.“ Bei diesen Worten verschränke ich empört die Arme vor der Brust und schiebe protestierend meine Lippe etwas vor. Unsere Blicke kreuzen sich und ich bringe ihn total aus dem Takt. Er fängt an zu stammeln und Ryan rempelt mich an. „Sei still!“ Dabei habe ich gar nichts gesagt! Finsternis!
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 15. Dezember 2008, 11:57:54
26. Uctar Das Jahr der Visionen 731 Festung Rannick

Nach einer unruhigen und viel zur kurzen Nacht geht es los. Ich verbringe einige Minuten kniend im Gebet vertieft, zuerst an Tymora, die mir doch bitte lächeln soll. Und an Tempus, dass der Kampf siegreich für uns sein wird. Ich bin nervös, als ich Pferdchen den Sattel anlege und noch mal meine Ausrüstung überprüfe. Wir ziehen aus, dieser Region den Frieden zu bringen, das Böse zu bekämpfen und die Bedrohung der Kreegoger ein für allemal zu brechen. Dies ist wie in den Geschichten der Barden, denen ich so gerne lausche. Nun bin ich Teil einer solchen Geschichte. Ich hoffe nur, dass die Ballade keine traurige sein wird, die unseren Untergang besingt, sondern eine erhebende, die von unseren tapferen Taten und großen Siegen künden wird. Wer wagt, gewinnt. Möge die Dame den Wagemutigen lächeln.

In Zweierreihen verlassen wir die Festung noch in der Dunkelheit. Sechsundsechzig Reiter sind wir, die entweder in den Ruhm oder in den Tod reiten. Nach wenigen Kilometern trennen sich unsere Wege. „Ruhm und Ehre!“ Jakadros führt uns durch schmale Pfade durch den Wald der Kreegoger. Wir lassen die Pferde in leichten Trab fallen, nachdem endlich die Sonne aufgegangen ist. Schnee fällt inzwischen und taucht die Welt in ein weißes Kleid. Abergläubische Menschen würden das jetzt als schlechtes Omen deuten, da dies wie ein Leichentuch wirkt. Aber der Glaube an meinem Herzen ist stark, mein Stahl ehrlich und meine arkane Macht nicht ohne. Verlässliche Kameraden reiten an meiner Seite, auch wenn sie ihre Fehler haben mögen, tapfer und mutig sind sie miteinander. Schließlich erreichen wir den Punkt, wo wir die Pferde zurück lassen werden. Stundenlang sind wir nun geritten und ich verordne eine Pause. Ich ziehe mich zurück und spreche falsches Leben auf mich. So werde ich den ersten Kontakt sicherlich überleben.

Der ehemalige Späher der Schwarzen Pfeile setzt sich an unsere Spitze, ich folge ihm mit Lia leichtfüßig, die ihren Tarnring abgezogen hat und als Elfe mit leicht bläulicher Haut herum läuft. Der Rest folgt mehr oder weniger schnell. Über schmale Bergpfade nähern wir uns der Festung der Kreegoger, die sich als Höhle in einem Berghang entpuppt. Mächtige Knochen befinden sich links und rechts neben dem Eingang. Ein Gerippe scheint die eigentliche Höhle zu stützen. Keine Ahnung, was das für ein Wesen war. Viel interessanter ist, dass neben einem Ogerveteran in Rüstung, die Art von Ogern, die mich kleines Mädchen innerhalb weniger Herzschläge zu Boden prügeln, sich zwei untote Oger befinden. Und ich habe den Zauber nicht memoriert, der mir erlaubt, untote Kreaturen zu verletzen. Verdammnis.

Wir lassen uns sein Stück zurückfallen und vereinigen uns mit unseren schwergepanzerten Kameraden. Es entbrennt eine kurze Diskussion über die Bedeutung der beiden Zombieoger. Sie bedeuten auf alle Fälle eines, Ärger für die graue Brigade. Und dass wir noch weniger wissen, als wir glaubten. Da wir nur spekulieren können, bringe ich die Diskussion zu Ende und teile die Ziele auf. Die anderen sind einverstanden und ich schleiche als erste vor, umgehe den Eingang in Sichtdeckung und beginne den schlüpfrigen Hang hoch zu klettern und versuche dabei, jedes Geräusch zu vermeiden. Wenn der Wächter nur einmal hoch schauen wird, sieht er mich. Aber das passiert zum Glück nicht. Schließlich hänge ich etwa acht Schritt über ihm in der Wand und finde einen Absatz, der mir erlaubt, beide Hände frei zu haben. Ich zücke Pfeil und Bogen, ziele, zähle wie vereinbart auf fünf und ziehe dann ab. Der Pfeil trifft genau in den Nacken des Ogers und dringt tief ein. Weitere Pfeile von Lia spicken ihn und eine von Xanas Sphären schlägt in die Zombieoger ein.

Ich lege einen zweiten Pfeil ein, bevor der Oger sich von der Überraschung erholen kann und setze ihn gekonnt neben den ersten. Das tut ihm sichtlich weh. Ryan stürmt hervor, zückt sein heiliges Symbol und bringt die Zombieoger zum Rennen und zwar in die Höhle hinein. So war das eigentlich nicht geplant. Verdammnis! Da rennt gerade unser Überraschungsmoment weg. Gut gemacht, Ryan!

Aber das ist nicht zu ändern. Der Oger erholt sich von seiner Überraschung und stürmt vor, nachdem er mir noch einen wütenden Fluch hoch geschleudert hat. Ich revanchiere mich damit, indem ich ihn in den Hintern schieße. Der Oger rennt gegen die stählerne Wand unserer beiden Kleriker und geht dort gnadenlos unter. Das war es dann wohl für ihn. Geschwind klettere ich nach unten und lausche in die Höhle hinein. Nichts zu hören. Ich winke die anderen herbei und wir rücken gestaffelt nach vorne, sprich drei laufen, die anderen halten Zauber oder Bogen bereit, um jedweden Hinterhalt gebührend zu empfangen. Die Höhle windet sich in den Berg hinein. Etwa fünfzig Schritt tief finden wir eine Statue mit dem typischen Schädelmuster, wie es am Damm gang und gäbe war. Die Statue sieht aus, als ob sie noch nicht so lange hier stehen würde. Vielleicht eine Trophäe vom Damm.
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 17. Dezember 2008, 10:20:42
26. Uctar Das Jahr der Visionen 731 Höhle der Kreeg

Nach weiteren Windungen erreichen wir eine Treppe nach oben, daneben einen Eingang zu einer Höhle, aus der es rot leuchtet. Ich schleiche mich zuerst alleine hinein. Scheint eine Feuergrube zu sein, die voll von verkohlten Knochen ist. Entweder ist dies eine Art Brandopfer oder sie entsorgen so ihren Müll. Aber hier ist niemand und weiter geht es auch nicht. Dann die Treppe nach oben. In Begleitung von Lia schleiche ich mit eingelegtem Pfeil nach oben. Links und rechts gehen wir in Deckung und spähen in den Raum dahinter. Es ist eine kleine Halle, eine weitere Treppe führt nach oben, eine andere links nach unten, aus der kommen Geräusche wie die, welche beim Schmieden entstehen. Rechts geht es ebenerdig weiter, von dort und oben ist nichts Verdächtiges zu hören. In der steinernen Halle selbst befinden sich die beiden angeschlagenen Zombieoger, ein lebendiger Oger und ein riesiger Zombieoger mit zwei Ogerhaken. Seine Bauchhöhle ist offen und über und über mit Schädeln von Menschen und Ogern voll gestopft. Nach der uns bekannten Beschreibung muss das Greuki, der Häuptling der Kreeg sein. Finsternis!

Vorsichtig schleichen wir Wegbereiter nach unten und erzählen, was wir gesehen haben. Es muss hier offensichtlich einen Machtwechsel gegeben haben. Deswegen auch diese Offensive der Oger zur Festung und zum Damm. So langsam macht das alles Sinn. Irgendjemand mit der Macht Untote zu erwecken, hat hier das Kommando übernommen. Unsere Mission Greuki zu töten hat sich gerade in die geändert, den neuen Anführer zu töten. Mir graut es bei dem Gedanken, sich mit einem Nekromanten anzulegen, der in der Lage war, diesen riesigen Oger zu erledigen und den ganzen Stamm zu unterdrücken. Verdammnis!

Wer wagt gewinnt, also teile ich die Ziele ein und wir schleichen so gut es geht nach vorne. Ryan bespricht einen Stein mit Stille, den ich dann in Richtung des linken Abgangs werfe, sodass die da unten nicht mitbekommen werden, was jetzt gleich abläuft. Der lebendige Oger bekommt den Steinwurf mit, fängt sich aber gleich darauf einen Pfeil von mir, den er lange genug überlebt, um von Xanas Sphäre hinweg gefegt zu werden. Ich lasse mich zurück fallen und unsere beiden Kleriker rücken vor und bilden eine Abwehrlinie, gegen die die Zombies anlaufen. Zuerst fällt Greuki oder besser gesagt, dass untote Etwas. Dann die beiden Oger, die ohne wirkliche Chance sind. Na bitte, geht doch!

Wir haben drei Wege vor uns. Wir lauschen und können von oben das Gekicher und Geplapper von Frauen hören. Hu? Rechts ist Stille, aber ein deutlicher Luftzug zu spüren. Wir beschließen, erst den zweiten Ausgang auszuspähen. Er schlängelt sich etwas, es gibt einen Abgang zu einem Raum, der wohl einen Schrein des Malar darstellen soll. Auch hier hängen einige Überreste von Opfern, aber viel weniger von der Anzahl und nicht so grässlich wie im geschändeten Eldath Tempel der Festung Rannick. Wenig überraschend befindet sich hier niemand. Allerdings sind hier auch nicht die sterblichen Überreste des Hauptmanns zu finden. Finsternis.

Es geht weiter den Gang entlang, der sich zu einer Art Schlucht öffnet. Ich spähe vorsichtig hinein, kann die Leichen von zwei stark verwesten Ogern und einem Steinriesen ausmachen. Ein lebendiger Steinriese steht hier Wache, dahinter sitzt auf einem mit den typischen Schädeln verzierten steinernen Thron ein Steinriese mit einer Seinkrone und einem gewaltigen Hammer aus Stein. Wie habe ich das jetzt zu verstehen? Verwirrt von dem gesehenen schleiche ich mich mit dem Rest zurück und berichte von den Entdeckungen. Wir können uns keinen Reim draus machen, besonders Glücksbote Ryan hängt sich an den beiden toten Ogern auf. Ja, die passen nicht so ganz ins Bild. Abschreckung? Zu wenig Zaubermacht, sie auch noch zu kontrollieren? Ein Snack?

Da wir keine Ahnung haben, gehen wir wieder zurück. Xana macht mich unsichtbar und ich spähe die Treppe nach unten aus. Da ihr Zauber nur wenige Herzschläge reicht, kann ich mich kaum umsehen. Hier scheint sich der Wohn- und Arbeitsbereich der Oger zu befinden. Zwei Aufseher und sechs Arbeiter halten sich hier auf. Vier Zombies stehen stupide herum. Die Arbeiter werkeln an Waffen und Rüstungen herum. Es scheint hier einige weiterführende Stollen zu geben, die wohl zur Erzgewinnung in den Berg getrieben worden sind. Ich flitze zurück und berichte, was ich gesehen habe. Mit denen werden wir fertig, aber wir sind nicht hier um Gefolgsleute zu töten. Bleibt also nur noch die Treppe nach oben. Mal sehen, was dieses weibliche Gekicher zu bedeuten hat.
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Negrim am 19. Dezember 2008, 11:12:31
hab deine story regelrecht verschlungen ;-)

wann geht es denn weiter?
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Pelor am 19. Dezember 2008, 13:24:07
jeden Mo, Mi und Fr...
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 19. Dezember 2008, 15:40:15
Yup! Updates jeden Montag, Mittwoch und Freitag. Freut mich, dass die Geschichte gefällt.

26. Uctar Das Jahr der Visionen 731 Höhle der Kreeg

Ich schleiche mich nach oben, die Treppe macht schließlich einen Knick nach links und führt in einen mit Tüchern verhangenen Raum. Drei Frauen in bunten Gewändern winden sich in ekstatisch und lustvoll am Boden, kriechen um eine stehende Leiche eines einst stattlichen Mannes herum. Sie kichern dabei und gratulieren sich gegenseitig zu ihrem Regenzauber, der immer noch hält. Der Mann trägt die Farben der schwarzen Pfeile und ich schätze mal, dass wir den gesuchten Hauptmann Lamatar gefunden haben. Problem ist nur, er scheint untot zu sein, da seine Hände in Klauen mit Eiszapfen enden. Das wird hier immer bizarrer.

Zurück bei den anderen berichte ich, was geschehen ist. Wilde Vermutungen werden geäußert. Meiner Meinung nach könnte es sich bei den drei Weibern um Hexenvetteln handeln. Noch während wir auf der Treppe stehen, kommt von oben der Hauptmann herunter gewankt. Schnell stellen sich unsere Kleriker ihm tapfer in den Weg und intonieren ihre mächtigsten Schutzzauber. Der letzte Untote, der aus einem Anführer gemacht worden war, hat uns auf der Insel damals beinahe getötet. Ich werfe ihm eine Kugel aus Säure entgegen, die ihm sichtlich zusetzt.

„Beeilt euch!“, schreit Xana und der Hauptmann Lamatar wird von unseren Priestern von seinem traurigen Dasein erlöst. Das ging ja jetzt fix.
„Hoch zu den Hexen!“, brüllt Ryan und stürmt vor. Wir natürlich hinterher. Eine der Frauen wirft sich Ryan vor die Füße.
„Oh mächtiger Fürst, höre uns an!“

„Denkste! Jetzt wo ich so voll göttlicher Macht bin!“ Ryan schlägt tatsächlich mit voller Wucht seines kristallenen Streitkolbens auf die vor ihm knieende Frau ein. Da fällt mir nichts mehr ein. Xana und ich schauen uns entsetzt an. Dolon setzt nach und macht es Ryan nach. Auch Lia hat keine Bedenken, auf die Frauen zu schießen, die sich gerade ergeben wollten. Die edlen Helden in den Geschichten machen so was nicht! Die Zeit der Verhandlung ist nun auf alle Fälle vorbei. Zwei der Vetteln stürzen sich mit lustvollem Gekreische auf unsere beiden vorne stehenden Kleriker, umklammern sie wie beim Spiel in der Nacht zwischen Mann und Frau und geben den Männern ihre Klauen zu schmecken, was diese deutlich verletzt, besonders im Gesicht. Die dritte sorgt mit beschworenem Nebel dafür, dass wir nichts mehr sehen. Verdammnis!

Da unsere beiden Priester die Beweglichkeit von Steinquadern haben, gelingt es ihnen nicht, sich aus der Umklammerung der Vetteln zu befreien.
„Brenne!“ Einer meiner Strahlen verlöscht leider durch ein paar Nebeltröpfchen, aber der zweite Strahl frisst sich ordentlich tief in die Vettel, auch wenn ich durch den blöden Nebel keine wirklich vitale Stelle anvisieren kann, obwohl ich direkt daneben stehe. Also ziehe ich mein geschärftes Rapier und gebe es Dolons Vettel wieder und wieder zu schmecken. Derweil zerfetzt sie ihm lustvoll stöhnend das Gesicht. Lia dringt in den Raum ein und versucht die dritte Vettel zu finden. Xana beschwört eine Welle magischer Geschosse, die teilweise einfach verpuffen. Diese Vetteln sind nicht nur durch den Nebel geschützt. Finsternis!

Xana kommt etwas  näher und schafft es drei Strahlen auf eine der Vetteln abzufeuern, von denen einer verlischt, einer fehl geht, aber der dritte macht die Vettel so wütend, das Xana ihre Krallen zu schmecken bekommt und die Halbelfe in Blut getüncht wird. Autsch! Endlich gelingt es mir, die Vettel von Dolon herunter zu schneiden. Mühsam steht er auf, nur um im nächsten Moment von der nächsten Vettel aufs Korn genommen zu werden. Finsterste Finsternis. Das wird noch ein langer Tag. Dolon geht blutend zu Boden und ich spieße dafür die alte Hexe gekonnt auf, nachdem Lia den Rücken der Hexe in ein Nadelkissen verwandelt hat. Schließlich stirbt auch die letzte Hexe.

„Dolon ist schwer verletzt!“, kreische ich viel zu laut.
„Warte!“, meint Glücksbote Ryan und rappelt sich auf.
„Alles wird gut!“ Ich leite heilende Energie von meinem Gürtel in den zerschundenen Körper von Dolon. Das war jetzt aber knapp. Ich werfe einen wütenden Blick in Richtung des Glücksboten, während Dolon stöhnend wieder zu sich kommt.

„Öh! Diese Vetteln sind ja so was von hässlich. Ich brauche jetzt was Hübsches zum Ansehen. Wie wäre es mit ein paar knackigen Brüsten?“, meint Ryan und glotzt begehrlich zuerst auf Xanas, dann auf mein Mieder. Ich habe diese Faxen satt und gebe Ryan klatschend eine Ohrfeige. Meine Hand zeichnet sich rot auf seiner Wange ab.
„Du dämlicher Idiot! Du blutrünstiger Schwachkopf! Was ist nur mit dir los? Hast du nicht gesehen, sie haben sich ergeben! Wir waren Herr der Lage, sie wollten reden! Aber nein, der Herr Glücksbote ist ja voll göttlicher Macht und haut einfach mal so brutal zu! Bist du eigentlich noch bei Trost?“, brülle ich ihn an. Er guckt mich mit großen Augen ganz verblüfft an.
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 22. Dezember 2008, 11:08:28
26. Uctar Das Jahr der Visionen 731 Höhle der Kreeg

„Öhm! Tja, eh, nun ja.“ Ich erlebe zum ersten Mal einen Ryan, der um eine Antwort verlegen ist. Er rettet sich erstmal damit, dass er alle Verletzten, einschließlich sich selbst, heilt. Das Kind ist in den Brunnen gefallen, weitere Worte darüber sind verschwendet. Eine Durchsuchung des Lagers fördert nichts Brauchbares zu Tage. Es gibt hier einen Ritualkreis, von dem Xana und ich einhellig der Meinung sind, dass dies etwas mit Wettermagie zu tun haben muss. Primitiv, seltsam, aber machtvoll in der Auswirkung. Kein Wunder, dass es seit zwei Zehntagen fast ununterbrochen regnet. Ich gehe um den Kreis mehrmals herum und unterbreche ihn dann schließlich an einer Stelle, wo ich denke, dass es keinen gefährlichen Rückschlag durch gespeicherte Energie gibt. Passieren tut auch nichts.

„Also, ich dachte, es wäre eine Falle, ein Hinterhalt. Wahrscheinlich wäre es so oder so zum Kampf gekommen“, meint nun Ryan, nachdem er etwas Zeit hatte, sich eine Verteidigungsstrategie zurecht zu legen.

„Vielleicht, vielleicht auch nicht. Wir werden es wohl nie erfahren, ob wir es hätten friedlich lösen können oder nicht. Aber wir hätten nicht wirklich etwas verloren, mit ihnen zu reden. Danach wäre Kampf immer noch eine Option gewesen und hätte nicht diesen schalen Nachgeschmack hinterlassen. Wir sind Helden, verdammt! Nicht irgendwelche dahergelaufenen Mörder!“

Wir beraten, was wir jetzt tun wollen und Ryan zieht zwei Rollen Mit Toten sprechen heraus. Die erste verschwendet Lia, indem sie unqualifiziert reinquatscht. Danke auch. Aber dann bekommen wir heraus, dass ein gewisser Barl Knochenbrecher über diesen Ort herrscht und den Ogerhäutling abgelöst hat, um hier ein neues Reich der Steinriesen zu errichten. Nun gut, dann wissen wir ja, was wir zu tun haben. Wir gehen noch mal die Taktik für den bevorstehenden Kampf durch und sprechen ein kurzes stilles Gebet, ein jeder an seine Schutzgottheit. Ich führe mein heiliges Symbol an meine Lippen, wo ich es innig küsse, dann an meine Stirn drücke, wo ich das von meiner Brust gewärmte Metall wohlig anfühlt, bevor ich es an mein Herz presse. „Tymora, geliebte Göttin, die in meinem Herzen wohnt. Herrin meines Schicksals. Gib mir die Kraft, den Mut und das Können, diesen Krieg zu beenden und dem Tal den Frieden zu geben, welchen diese fleißigen Menschen verdienen. Lächle mir, denn mein Töchterchen hat nur noch mich!“

Innerlich gestärkt laufen wir nach unten, versichern uns, dass in dem Arbeitsraum noch alles beim alten ist und gehen dann in den Raum mit dem König der Riesen. „Schild!“ „Schutzgewand!“ „Schild!“ „Möge Tymora uns segnen!“, sprechen wir alle noch, bevor wir offen ins Freie treten. Die beiden Riesen werden unserer gewahr. Der König mustert uns gelangweilt von seinem Thron herab, sein Leibwächter tritt uns in den Weg. Der finstere Kerl auf dem Thron sagt etwas zu seinem Leibwächter, der mit einer Litanei anfängt, die Jakadros übersetzt, der bis jetzt überaus tapfer alle Gegner aus dem rückwärtigen Raum abgewehrt hat.

„Ich bin König Barl Knochenbrecher, Herr der Feste, Herr über das Tal, Herr über das Land vom Meer bis zum Wald der Elfen. Kniet vor mir nieder und erweist mir den gebührenden Respekt und dann geht wieder, was ich in meiner unendlichen Gnade erlauben werde.“

„Ich bin Kaira Rhea, das ist Schlachtenrufer Dolon von Tempus, Glücksbote Ryan von Tymora, Xana Androssana, Lia von den Mondelfen, wir sind die Wagemutigen. Und ich schlage dir vor, in meiner unendlichen Gnade deine Schandtaten und das Leid außer Acht zu lassen, welches durch den Sturm auf die Festung Rannick und die Sabotage des Schädeldammes entstanden ist, deine Krone ablegst und von hier auf Nimmerwiedersehen verschwindest.“ Die anderen schauen mich groß an.

„Das ist nicht akzeptabel!“ Tja, wir haben es probiert. Während ich einen Schritt nach vorne gehe, ziehe ich die Schriftrolle heraus, welche wir bei dem Ettin gefunden haben und spreche die arkanen Worte voller Macht. Schade, diesen Zauber hätte ich gerne gelernt, aber jetzt wo beide so schön hintereinander stehen, ist es ein guter Zeitpunkt, sie zu benutzen. Ein Kegel aus unendlicher Kälte breitet sich vor mir aus und erfasst beide Riesen, welche kurz davor noch von einer elektrischen Ladung aus Xanas Hand getroffen werden. Der revanchiert sich noch, bevor ich meinen Zauber zu Ende gesprochen habe damit, dass er der hübschen Halbelfe einen großen Felsbrocken an die Schulter wirft. Lia spickt den Riesen mit Pfeilen, während Dolon ruft „Tempus! Sieh dir diesen Kampf an!“ „Büffel der Celestischen Ebenen, ich rufe euch!“, beschwört Ryan und tatsächlich tauchen zwei große Büffel mit großen gefährlich aussehenden Hörnern und dicken bläulichen Fell auf. Allerdings scheinen sie gegen eine Steinwand zu rennen, denn der Riese zeigt sich wenig beeindruckt von deren Kampfkünsten. Seine gewaltige Keule kracht auf einen der Bisons hernieder, welcher aber tapfer stehen bleibt. Der König ruft etwas, macht ein paar arkane Gesten, die ich nicht genau sehen kann und eine schimmernde Hand bewegt sich von ihm weg. Ich bin jetzt relativ sicher, von wem die ganzen untoten Wesen stammen. Verdammnis!
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 26. Dezember 2008, 11:37:02
26. Uctar Das Jahr der Visionen 731 Höhle der Kreeg

Die Hand schwebt auf Dolon zu, welche ihn berührt und ihm Lebenskraft aussaugt. Nicht gut. Lia schießt einen Pfeil darauf ab, der glatt durch geht. Die anderen schießt sie auf den Leibwächter ab, wovon sogar zwei die dicke Haut durchdringen können. Xana rappelt sich nach dem schmerzhaften Treffer durch den Felsen wieder auf und ruft „Beeilt euch!“, was uns alle mal wieder sehr hibbelig werden lässt. In Erwartung, dass Xana mich demnächst unsichtbar werden lässt, spreche ich einen Zauber, der meine Fähigkeit einen Treffer zu landen, sehr erhöht.

„Finstere Magie! Ich banne dich hinweg!“ Ryan zeigt theatralisch auf die leuchtende Hand, welche dann auch eindrucksvoll in bunten Farben implodiert. Eine Bedrohung weniger. Dolon spricht einen Heilungszauber auf sich, um sich für die bevorstehende Konfrontation mit den beiden Riesen zu stärken.

Anstatt mich unsichtbar zu machen, wie eigentlich abgesprochen, entscheidet Xana sich, eine weitere ihrer mächtigen elektrischen Entladungen zu werfen, da beide Riesen noch nicht wirklich mit uns in Berührung gekommen sind. Dem Leibwächter ist das nun zuviel und er bricht zusammen, nachdem Lia ihm noch eine Lohe aus Flammen auf dem Weg in den Abgrund gegeben hat. Der König stemmt sich überraschend gewandt von seinem Thron hoch und kommt schnellen Schrittes herbeigeeilt. Er donnert etwas in seiner Sprache und eine Welle der Angst brandet über uns hinweg. Dolon dreht sich um und rennt an mir vorbei. Was noch schlimmer ist, die beiden Büffel werden auch von der Angst gepackt und einer stürmt genau auf mich zu. Ah! Im letzten Moment springe ich hoch, stoße mich am wuscheligen Schädel mit beiden Händen ab, mache einen Salto Überschlag und lande mit beiden Beinen voran wieder auf dem Boden. Xana dagegen rappelt sich mit einem, „Alle müssen immer auf mir herumtrampeln“ hoch. Auf ihrem Kleid in der Höhe unterhalb ihrer nicht ganz so knappen Oberweite zeichnet sich ein deutlicher Hufabdruck ab. Wir haben gerade einen Grossteil unserer Blocker verloren und das einzige was nun zwischen uns und dem Riesen steht, ist ein schwer schluckender Ryan, der auf einmal ganz bleich um die Nase wird.

Ich steh jetzt recht dumm da, weil ich meine wenigen verbleibenden Zauber nicht verschwenden will, bevor ich nicht in aller Ruhe die wirklich vitalen Punkte anvisieren kann. Also bewege ich mich zu Xana und nehme eine Abfangposition vor ihr ein, damit der Riese nicht in sie hineinstürmen kann. „Niemand soll dich sehen!“, ruft Xana und jetzt bin ich in der Lage, dem Riesen Saures zu geben, der fröhlich auf Ryan mit seinem gewaltigen Hammer drauf schlägt. Danach steht Ryan gerade noch, sieht aber nicht besonders gut aus. Von Dolon ist nichts mehr zu sehen, Lia versucht sich weiter im Bogen schießen. Sie hat schon mal besser getroffen. Ich bewege mich etwas näher zu dem Riesen hin, visiere die Gegend seines Herzens an und rufe dann „Brenne!“ Aus meinen Fingerspitzen der linken gespreizten Hand lösen sich zwei flammende Strahlen und bohren sich in die Höhe des Herzens in das Fleisch des Riesen. Ryan taumelt derweil blutig zurück und ruft Tymora um Heilung an, danach sieht er fast schon wieder passabel aus.

Xana schleudert ihm ebenfalls ein Paar flammender Strahlen entgegen. „Brenne!“, brüllt sie und meint dann leise, „Das waren meine letzten Strahlen!“

Das ist natürlich gar nicht gut, denn auch ich habe diesen Zauber heute nicht mehr zur Verfügung. Ich greife in meinen Schriftrollenbehälter und hole die von mir vor ein paar Tagen geschriebene Rolle heraus, die ebenfalls brennende Strahlen wirft. Lias Köcher hat sich inzwischen erschreckenderweise fast vollständig gelehrt und die letzten Pfeile fliegen auf den Reisen zu, der sie kaum zu spüren scheint. Ein weiteres Mal kracht die Keule auf Ryan, der aber in seiner stark zerdellten Rüstung stehen bleibt, während der zweite Hieb, der ihm den Rest gegeben hätte, mit einem lauten Rums in den Boden fährt. „Brenne!“, rufe ich ein letztes Mal heute. Mit großer Wucht schlagen die beiden Strahlen genau in die Krater ein, welche ihre Vorgänger hinterlassen haben und brennen sich nun in sein Herz. Dampfendes Blut zischt in einer roten Wolke heraus. Der Riese glotzt ungläubig, verdreht die Augen und bricht zusammen. Das war jetzt knapp gewesen. Aber die Dame hat den Wagemutigen gelächelt.
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 29. Dezember 2008, 16:05:40
26. Uctar Das Jahr der Visionen 731 Höhle der Kreeg

„Wir haben gewonnen! Sieg! Hurra!“ Xana und ich fallen uns in die Arme, nachdem meine Unsichtbarkeit aufgehört hat zu wirken. Dolon kommt äußerst niedergeschlagen zurück geschlichen. So geknickt habe ich ihn noch nie gesehen. Er macht den Eindruck, als ob er geweint hätte. Der arme Kerl, dies wäre seine größte Stunde, sein größter Triumph gewesen, aber dieser gemeine Zauber hat ihn in die Flucht geschlagen.

„Das kann jedem Mal passieren, mach dir nichts draus!“ Aufmunternd tätschle ich ihm die Schulter. Das muntert ihn nicht wirklich auf, er nickt aber zerknirscht. Jetzt kommt erstmal das fröhliche Plündern. Der Riese trägt als Anhänger einen Ring in Menschengröße. Xana will ihn sich gleich mal schnappen, aber nichts da, wir haben ja gesehen was passiert, wenn sie mit magischen Gegenständen herumspielt. Er hat tatsächlich einen Zauberstab aus Stein dabei, der etwa dreißig Stein wiegt. Uff! Dazu noch ein Zauberbuch mit ähnlichem Gewicht. Seinen Hammer können gerade beide Männer zusammen anheben, so schwer ist der. Da der nicht magisch ist, lassen wir den erstmal liegen. Ich schau mir den Thron näher an, finde aber überraschenderweise kein Geheimversteck.

Ich schau mich suchend um und sehe am Ende der Schlucht einen großen Felsen, um den herum Schleifspuren zu sehen sind. „Jungs, ich brauch mal ein paar Leute mit Muskeln!“ Das ist Männerarbeit, aber ich helfe ihnen so gut ich kann. Ryan macht schlapp, aber Dolon vollbringt einen Akt der Stärke, als er den Stein langsam aber sicher ins Rutschen bringt. Dabei wird er ganz rot im Gesicht und seine Muskeln schwellen dabei deutlich an. Endlich ist der Spalt groß genug, dass wir eindringen können. Hier liegen die Waren der Handelskarawanen herum. Ich leere zwei Kisten mit verdorbenen Gütern aus und packe dort alles rein, was mir wertvoll erscheint. Schon bald sind die randvoll. Dazu finden wir noch Goldmünzen, Handelsbarren und in einem Geheimversteck einen Ring in Form von zwei Schlangen, einen Streitkolben und einen blauroten Mantel. Immerhin etwas. Wir stapeln das ganze Zeug erstmal vor dem Thron und verpacken auch Zauberstab, Buch und Krone des Königs.

Am anderen Ende der Schlucht linsen nun einige Oger herein, wie Jakadros uns zeigt, der uns ja wie immer brav den Rücken frei gehalten hat. Wir bauen uns vor den Ogern auf, ich schleppe die Krone mit und zeige sie den Ogern. „Euer König ist gefallen! Ich habe ihm angeboten, diesen Ort in Frieden zu verlassen, aber er wollte nicht hören! Seht, was ihm widerfahren ist, nachdem er sich mit uns angelegt hat. Geht in Frieden oder sterbt voll Schmerz!“ Ein weiteren Kampf werden wir nicht so leicht überstehen, da wir Zauberkundigen fast unsere gesamte Arkane Macht aufgebraucht haben.

Der größte Oger tritt an mich heran, seinen Ogerhaken in beiden Händen haltend. „Eure Gesichter werden wir uns merken und der Tag wird kommen, wo wir sie euch herunterreisen werden!“ Er spuckt mir vor die Füße, tritt dann aber mit einem Grunzen zurück und scheucht seine Gefolgsleute heraus. Puh! Da haben beide Gruppen aber Glück gehabt. „Danke, Dame, dass du uns ein weiteres Mal gelächelt hast.“ Dabei führe ich mein heiliges Symbol an die Lippen, Stirn und Herz. Jetzt ist es aber Zeit zu verschwinden.

Die Kisten sind verdammt schwer und wir schaffen sie nur wenig von der Höhle weg, wo wir sie erstmal verstecken und dann die Pferde holen. Auch den toten Hauptmann, gewickelt in Tüchern aus dem Besitz der Nachtvetteln, nehmen wir mit. Die Pferde ohne richtige Packsättel zu beladen erfordert einige Geduld und Geschick, bis die Beute gleichmäßig verstaut ist. Reiten können wir auf den Pferden aber nicht mehr. Wir beeilen uns so gut es geht Abstand zwischen die Höhle und uns zu bringen. Schon bald geht die Sonne unter, was schön anzusehen ist, da es inzwischen aufgehört hat zu schneien und die Wolkendecke aufgebrochen ist. Das Ritual der Nachtvetteln haben wir wohl nachhaltig zerstört. Ich habe die ganze Zeit ein mulmiges Gefühl und erwarte jederzeit, dass wir überfallen werden. Ohne Pause eilen wir der Festung entgegen und ich bin durchgeschwitzt, als wir endlich das Tor zur Festung passieren.

Die Stimmung ist gedrückt, als wir ankommen. Die Verluste der grauen Brigade waren höher als erwartet. Aber es gibt doch einiges an Jubel, als ich mit der Krone durch die Festung laufe und das Ende der Herrschaft der Kreegoger über diese Gegend verkünde. Ich habe die Ehre, die Geschichte vorzutragen und lasse einige Passagen aus, wie, dass die Vetteln sich eigentlich ergeben hatten und dass Dolon die Flucht ergriffen hat. Der Hauptmann erzählt uns, dass er die Oger etwas unterschätzt hat, da diese sich vor dem Angriff aufteilten und sie von zwei Seiten angriffen. Besonders deren Veteranen hätten ihnen schwer zugesetzt. Dazu noch die zähen Zombieoger, mit denen sie nicht gerechnet hatten. Aber sie konnten schließlich einen Durchbruch erzwingen und sich geordnet zurückziehen. Aber das Manöver hat letztendlich seinen Zweck erfüllt und die Bedrohung durch die Kreegoger ist gebrochen, ein für alle Mal.
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 31. Dezember 2008, 11:24:14
27. Uctar Das Jahr der Visionen 731 Höhle der Kreeg

Am nächsten Morgen identifiziere ich erstmal die beiden Ringe und den Mantel, da Xana deswegen so hibbelig ist, dass sie mir da keine Ruhe lässt. Was mich gar nicht so stört, da ich auch vor Neugier brenne. Der Ring mit den beiden Schlangen entpuppt sich als ein Rachering, der sich dreimal am Tag aktiviert, wenn man besonders fies getroffen worden ist und es dem Gegner mit gleicher Münze heimzahlt. Der zweite Ring lässt einen Kälte besser widerstehen. Der Umhang schützt einen einmal am Tag vor schädlichen Auswirkungen eines Elementes, wie Feuer, Wasser oder so was eben, das man dann in dem Moment wählt.

Nach einem recht pampig schmeckenden Frühstück, das mich an zu Hause im Mondtal erinnert, halten die Priester einen kleinen Gedenkgottesdienst für die Gefallenen und den Hauptmann ab. Unter den Gefallenen sind auch der Druide, den wir gerettet hatten und die beiden Geschwister, die wir im Dorf kennen gelernt hatten. Das sind traurige Nachrichten und mir wird es schwer ums Herz. Still und in uns gekehrt brechen wir schließlich noch vor dem Mittag mit dem toten Hauptmann auf, um ihn zur letzten Ruhestätte zu geleiten. Lia und Jakadros, die sich den Weg gemerkt haben, führen uns durch den Kreegwald. Ober der Wald bald einen neuen Namen bekommen wird? Vielleicht Wald der schwarzen Pfeile? Der grauen Brigade? Der Spukwald? Schwer zu sagen, die Zukunft wird es zeigen.

Schließlich passieren wir wieder diese nervigen Frösche, die diesmal aber nur ganz normal quaken. Von Myriana und ihren selbsternannten Spießgesellen ist zum Glück nichts zu sehen. Jap findet uns auf halbem Weg und schwirrt aufgeregt um uns herum. Dicke Tränen kullern ihm wieder über die Wange, als er die Leiche des toten Hauptmanns sieht. „Aber bald wird alles wieder gut“, schluchzt er. Der tote, versunkene Wald macht selbst bei gutem Wetter einen düsteren und bedrohlichen Eindruck.

Schließlich erreichen wir ohne überfallen zu werden den Grabhügel der Nymphe. Vorsichtig entfernen wir die oberste Schicht mit den Wurzeln für die Blumen und graben dann eine Mulde für den Hauptmann. Wir können nicht allzu tief graben, da sich dort schnell Wasser ansammelt. Wir legen die Leiche des Hauptmanns in die flache Mulde. Jakadros, der als einziger den Hauptmann Lamatar persönlich zu Lebzeiten kannte, spricht ein paar Worte über dessen Leben. Ich trage eines seiner Gedichte vor und lege das Medaillon mit dem Haar seiner Geliebten auf der Brust. Glücksbote Ryan und Schlachtenrufer Dolon halten ebenfalls eine kurze Rede und sprechen ihren Segen. Dann schütten wir das Grab wieder zu und setzen als letztes wieder die Grasnarbe mit den Blumen darauf.

Ein tiefes Seufzen geht durch den Sumpf, der Nebel wird durchbrochen und strahlendes Sonnenlicht fällt herab. Die Blumen richten sich auf und beginnen zu blühen. Einen kurzen Moment habe ich das Bild einer jungen wunderschönen Frau vor Augen, die mit einem Juchzen einem stattlichen Mann in Rüstung auf einer grünen Aue um den Hals fällt. Aber das Bild verblasst so schnell, das es eine reine Einbildung gewesen sein muss. „Die Herrin hat ihre Ruhe gefunden!“, jubelt Jap und wischt sich die Tränen aus den Augen. Auch ich muss sie mir wie Xana wegwischen und selbst Dolon murmelt was davon, dass er was im Auge hat.

Wir laufen zurück und am anderen Ufer stellt sich uns das Wolfsrudel in den Weg. „Ihr wart also erfolgreich. Dann soll es wohl so sein“, sagt der mächtige Wolf Voldrak und löst sich dann einfach buchstäblich in Luft auf. Was sollte das jetzt? Keine Ahnung, ich bin froh, dass wir nicht kämpfen müssen. Ein nun wieder recht quirliger Jap begleitet uns noch außerhalb des Sumpfes. Es ist schön zu sehen, dass nicht alle Feenwesen solch ätzenden Mistkerle wie Spaßmacher sind.

So reiten wir nun ins Dorf und besorgen uns dort einen Wagen. Es gibt dort noch einen Händler, der viel Platz auf seinem Wagen hat und einen vertrauenswürdigen Eindruck macht. Dolon und ich haben ja schon so unsere Erfahrungen gemacht. Wir reiten besorgen uns ein paar Packpferde, reiten zurück, verabschieden uns von der grauen Brigade und schaffen unsere Beute zum Händler. Aufbrechen tun wir heute allerdings nicht mehr, müssen aber im Wirtszelt sehr viel über unsere Abenteuer erzählen. Ryan nutzt seine neugewonnene Popularität gleich mal dazu aus, einer junge Witwe das Bett wärmen zu dürfen. So ein Lüstling aber auch.
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 02. Januar 2009, 09:48:52
Epilog
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30. Uctar Das Jahr der Visionen 731 Chondathan

Am Abend des dritten Tages erreichen wir endlich die Ausläufer der Stadt. Bevor wir sie sehen, riechen und hören wir sie schon. Jakadros und Lia verkleiden sich entsprechend, als wir den Tempustempel erreichen. Dort laden wir die Beute ab, um sie morgen zu teilen. Wir bezahlen sofort die Wiedererweckung von Dolon, was vom Zahlmeister des Tempels nur zu gerne genommen wird. Auch müssen wir noch zu Holger Hohlstein gehen, um unsere Belohnung abzuholen. Was als kleiner, nerviger Auftrag begonnen hat, war am Ende ein gewaltiges Abenteuer, von dem die Barden noch in ferner Zeit singen werden. Auf dem Weg hierher war uns die Geschichte unserer Heldentaten uns schon vorausgeeilt und ich habe den Barden brühwarm unsere beschönigte Version erzählt.

Als wir durch das Nordtor reiten, werden wir natürlich von unseren Kameraden erkannt und mit großem Hallo begrüßt. Auch hier hat man schon von uns gehört und wir müssen heute Abend unbedingt zu den drei Fässern gehen, um unsere Erlebnisse zum Besten zu geben. Nun gut, wir sind dabei. Schildwächter halten eben auch nach dem Ausscheiden vom aktiven Dienst zusammen und durch dieses Abenteuer können wir auch beweisen, dass wir zum einen was drauf haben und dass wir in der Schildwacht einfach nicht wirklich gefordert waren.

Hinter dem Tor trennen sich unsere Wege. Ich treibe Pferdchen ins Adelsviertel und reite schnurstracks zum Anwesen der Bruderschaft. Dort hat mich bis auf mein kleines Töchterchen niemand wirklich vermisst. Och, wie sie mir um den Hals fällt und nie wieder loslassen will. Das will ich auch nicht. Ach, wie herrlich es ist, wieder meinen kleinen Spatz zu haben. Ihr erzähle ich von den Abenteuern in einer kindergerechten Version und sie bekommt große Augen, als ich ihr von meinen Heldentaten erzähle. Ja, Mama ist eine wirklich coole Abenteuerin. Ich bade dann mit ihr zusammen und schicke sie zur normalen Zeit ins Bett, während ich dann zu den Drei Fässern gehe, um mich mit den anderen zu treffen.

Ryan macht einen nervösen Eindruck und raunt mir zu, dass wir uns später noch unterhalten müssen. Aber zuerst stehen wir dazu zu sehr im Fokus der Aufmerksamkeit. Mehrmals müssen wir von unseren Heldtaten berichten, dem Kampf gegen die degenerierte Familie Graul, die Rückeroberung der Festung Rannick, die Sicherung des Dammes und dann der Kampf gegen Barl Knochenbrecher, dessen mächtige Krone ich mitgebracht habe. Es fließt reichlich Bier, aber ich halte mich zurück. Xana schneit mit ihrem Serenius im Arm auch noch herein. Jakadros hält sich verkleidet im Hintergrund. Schließlich wird es etwas ruhiger um uns herum und wir finden Gelegenheit die Köpfe zusammen zu stecken.

„Auf dem Weg zu den drei Fässern bin ich von dem elendigen Schuft Kelan auf der Straße angesprochen worden und dieser Mistkerl wollte ausgerechnet dreihundert Goldmünzen von mir erpressen. Sonst wird er der Schildwacht erzählen, dass wir uns nach einem gewissen Racardo erkundigt und viele Fragen über die Klingenfeste gestellt hätten.“

Verdammnis! Kelan war der desertierte Schildwächter, welchen wir einst vor langer Zeit über die Klingenfeste ausgefragt haben und der dann, nachdem er seine Schulden Ryan übertragen hat, die Stadt verlassen hat. Die übertragenen Schulden hatten Ryan verdammt viel Ärger bei der Baranischen Bruderschaft eingebracht. Wir diskutieren kurz darüber, wie glaubwürdig für die Schildwächter ein Deserteur ist, aber er könnte die richtigen Ansprechpartner kennen und schließlich waren wir es ja auch gewesen. Ein magisches Verhör übersteht keiner von uns. Finsternis!

„Ich bin dafür, dass wir kurzen Prozess mit ihm machen!“ Ich kann deutlich Hass im Ton von Glücksboten Ryan ausmachen.
„Mord sollte für uns keine akzeptable Alternative sein. Kelan ist ein schlimmer Finger, aber immer noch ein Mensch, kein vergewaltigender und Menschenfleisch fressender Oger.“ Ich hätte nie gedacht, dass ich mal so moralisch argumentieren müsste.
„Er ist doch nur ein Mensch!“, wirft Lia ein.
„Und du nur ne Elfe. Ich muss mich wirklich wundern. Dass Lia das befürwortet war mir klar, aber du, Glücksbote Ryan? Tymora würde so ein Handeln nicht gutheißen.“
„Was schlägst du stattdessen vor, Kaira?“ Dolon war bis jetzt wie immer sehr schweigsam gewesen. Seine Flucht vor dem Feind nagt immer noch an ihm.
„Nun, wir finden ihn, betäuben ihn, machen ihm klar, dass mit uns nicht zu spaßen ist. Dann besorgen wir ihm eine Passage ans andere Ende des Meer des Sternenregens, statten ihn mit etwas Startkapital aus und sagen ihm klipp und klar, dass wir ihn das nächste Mal den Ratten zum Fraß vorwerfen.“
„Aber dann hat er uns erfolgreich erpresst!“, knirscht Ryan.
„Ich find die Idee gut. Wir sind ihn los und haben keinen Ärger“, meint Xana und kuschelt sich an ihren Serenius.
„Da hinterhältiger Mord keine Lösung und ein ehrlicher Kampf eine Farce wäre, denke ich, dass Kairas Vorschlag durchaus akzeptabel ist.“ Dolon macht einen entschlossenen Eindruck.
„Na gut, von mir aus, schicken wir ihn ans Ende der Welt. Aber ich will ihn wenigstens KO schlagen dürfen. In Ordnung?“ Dagegen hat niemand etwas und mein Vorschlag ist beschlossen.

Gespielt am  03.10.2008
Spielleiter: Stefan
SC: Kaira ( Schurke 4/ Seher 1/ Unseen Seer 3), Lia (Waldläufer 4/ Kriegsmagier 4), Dolon (Kleriker 8), Ryan (Kleriker 8), Xana (Hexenmeisterin 5, Wilde Magierin 3)
Schrein des Ruhmes:
Erfahrungspunkte: 2620 für Stufe 8, 150 Kaira, 50 Lia, Dolon 150, Ryan 50, Xana 100
Überwundene Gegner
1 Steinriese Leibwächter
1 Steinriesen König (Nekromant 6?) HG 12
1 Eliteoger
1 Normaler Oger
3 Zombie Oger
3 Nachtvetteln
1 Gruftschrecken
Beute
1000 GM in Handelsbarren
1000 GM in Münzen
1000 GM in Handelsgütern
1400 GM Belohnung von Holger Hohlstein
1 Zauberbuch aus Stein, mit Vampirgriff, Ghulhand,
1 Zauberstab Vampirgriff aus Stein (30 Kilogramm) 1000 GM
1 Krone aus Stein (20 KG)
1 Beutel mit Opalen im Wert von 650 GM
1 Rachering 5W6 Schaden bei Gegner, der kritischen Treffer im Nahkampf verursacht (Ryan)
1 Ring der Kälteresistenz 10 (Lia)
1 Blau Roter Umhang der Energieresistenz 10 1/Tag (Kaira)
1 Bluttrinker Streitkolben (Ryan)
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 05. Januar 2009, 12:13:28
Der Test der Zeit
Teil IV
Chroniken der Reisenden

Prolog

24. Nachtal Das Jahr der Visionen 731 Chondathan

Einige ruhige Tage liegen hinter mir. Anfang des Monats hatte ich noch etwas viel Lauferei und war damit beschäftigt, die Beute an den Mann zu bringen. Die Wiedererweckung von Dolon hat ein großes Loch in die Kasse gerissen, aber immerhin blieb doch einiges für eine arme alleinerziehende Mutter übrig. Die Dame hat mir wahrlich diesmal gelächelt.

Aber Kelan hat sie nicht gelächelt. Nein, wir haben ihn nicht ermordet, zwei Tage später wurde seine Leiche aus dem Hafenbecken gezogen. Krallenspuren im Fleisch. Irgendetwas hat ganze Arbeit getan. Zuerst der Deserteur der schwarzen Pfeile, der Xana ein Ohr abschneiden wollte, nun Kelan. Beide Deserteure, aber beide haben uns bzw. Xana bedroht. Serenius versichert, nichts damit zu tun zu haben. Aber wer bleibt dann noch übrig? Herr Fröhlich? Möglich und so langsam habe ich einen düsteren Verdacht, dass es sich bei Herr Fröhlich um das schlechte Gewissen Jondans, meines Ehemannes handelt, der seit der Geburt Milis verschwunden ist. Aber warum nimmt er dann nicht mit mir Kontakt auf, sondern nur mit Mili? Fragen über Fragen.

Ich frage mich auch, was die Bruderschaft der Ungesehenen Seher so treibt. Immer noch reges Treiben, nur ich habe Zeit und Muße. Irgendwie ist das nicht befriedigend. Traut man mir hier so wenig zu? Scheint beinahe so zu sein. Jedenfalls hatte ich ausnahmsweise viel Zeit, brachte meine Erlebnisse am Hakenberg zu Buche, einmal wie es wirklich geschehen ist und dann die geschönte Version für die Nachwelt. Und natürlich hatte ich endlich mal wieder Zeit, um mich eingehend mit meiner kleinen, süßen Tochter zu beschäftigen. Ach, was ist sie doch für ein niedlicher Fratz.

Der Zeitpunkt rückt näher, wo Idi Adanich die grüne Kugel abholen wird. Ende des Jahres hieß es, sollte also bald so weit sein. Sechs Tage noch und wir werden ein neues Jahr haben, mal sehen, welche Abenteuer es uns bringen wird. Allerdings beantwortete sich diese Frage weit schneller als gedacht. Ich war früh zu Bett gegangen und unangenehm überrascht, als mich eine Bedienstete weckte, ein aufgeregter Priester des Tempus würde an der Tür nach mir verlangen. Da muss was passiert sein.

Also stehe ich auf, zieh mir was über und eile nach unten. Es ist wie vermutet Dolon. „Die grüne Kugel, sie ist gewachsen, leuchtet jetzt grün und pulsiert. Und sie hat einen Novizen des Tempels verschlungen. Ich trommle gerade die anderen zusammen, ich rechne mit dem Schlimmsten. Bereite dich vor und komme dann zum Tempel.“ Dann lässt er mich einfach stehen und eilt zurück in die Dunkelheit. Ich gähne, überzeuge mich, dass dies kein Traum ist und sage Karn Bescheid. Mit mäßigem Interesse nimmt er das auf. Hm, etwas mehr Resonanz habe ich schon erwartet. Zurück in meiner Kammer packe ich meine komplette Ausrüstung zusammen. Wie gut, dass ich immer alles bereit stehen habe. Dann wecke ich Mili, gebe ihr einen dicken Schmatz und teile ihr mit, dass Mama vielleicht längere Zeit nicht da sein wird. Sie guckt mich aus ganz kleinen Äuglein an, gähnt und ist wieder eingeschlafen. Ich sage noch Alana Bescheid, dass sie eventuell wieder auf mein Spätzchen aufpassen werden muss und eile dann zum Nordtor.

Die anderen sind schon da. Tatsächlich hat sich die Kugel in Dolons Quartier aufgebläht zu einem Durchmesser von etwa zwei Schritt. Ich wirke Magie entdecken und analysiere mit Xana die arkanen Strukturen. Es scheint sich um ein Portal zu handeln, was wenig überraschend ist, da Idi Adanich genau das von der Kugel behauptet hat. Verdammnis, hätte er nicht früher kommen können, um die Kugel abzuholen? 

Xana schlägt vor, sich mit einem Seil zu sichern und sich der Kugel zu nähern. Halte ich für keine gute Idee, da wir das wohl kaum halten können. Ryan macht einige Experimente, indem er verschiedene Gegenstände in die Kugel wirft, die ohne Rückstände zu hinterlassen, einfach hinein gesogen werden. Dolons direkter Vorgesetzte, ein grober Kerl mit dem Namen Thurka, findet das Ganze nicht besonders amüsant, besonders da einer seiner Schutzbefohlenen da drin verschwunden ist. Dass er nicht aus eigener Kraft zurück kommt, spricht Bände. Wer weiß, auf welche Ebene das Portal führt.

Nach etwas hin und her, wird allgemein beschlossen, in die Kugel zu springen und nachzusehen. Halte ich für keine so gute Idee, aber mir fällt auch nichts Besseres ein. Ich führe mein Heiliges Symbol an die Lippen, küsse es ehrfürchtig, berühre damit Stirn und Brust. „Wer wagt, gewinnt.“ Als Erste gehen Dolon und Ryan, dann Lia und zum Schluss, uns an den Händen haltend, Xana und ich. Die Kugel saugt uns ein und dann sind wir weg.
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 07. Januar 2009, 14:48:22
Kapitel 1
Planlos im Nirgendwo

24. Nachtal Das Jahr der Visionen 731 Irgendwo

Wir landen in der Kugel, grünes Licht umgibt uns. Wohlige Wärme durchdringt uns und ich sehe mich um. Alles grün, die restlichen Wagemutigen und der Novize mit dem Namen Jordan Uctar schweben vor mir. Ihm scheint es gut zu gehen. Aus dem grünen Licht treten langsam Konturen heraus. Erst am Fußboden, steinernes Mosaik, sehr kunstvoll und filigran. Dann vor uns eine Empore mit sechs Statuen, welche Schwerter in die Höhe recken. Dann treten Gitterstäbe zu Tage, die uns umgeben. Das ist nicht gut. Über den Gitterstäben ist der Sternenhimmel zu sehen, als das grüne Licht immer schwächer wird. Der Nachthimmel hat vertraute Elemente, stimmt aber nicht wirklich mit dem gewohnten über ein. Nun sind Mauern zu sehen, die etwa sechzig Schritt entfernt kreisförmig um uns aufragen.

„Was für eine Ebene das wohl sein mag?“ Xana schaut sich interessiert um.
„Ich bin nicht sicher, aber ich glaube, wir sind noch auf Toril. Der Sternenhimmel sieht recht vertraut aus, wenn er auch nicht ganz so ist, wie er sein sollte.“
„Vielleicht sind wir ja in der Vergangenheit? Das hier könnte der Klingenturm sein.“ Xana weißt auf die typischen Spitzen der Zinnen, wie sie in alter Zeit so gerne Verwendung fanden.
„Reisen in die Vergangenheit werden eigentlich von den Göttern streng unterbunden. Hat man mir auf dem Kollegiat beigebracht. Deswegen kann man mit Magie die Zeit nur in einem sehr engen Rahmen manipulieren.“
„Aber das hier ist alles so typisch für das alte Jhaamdath. Sieh nur, dass müssen Statuen der Klingenherrscher sein. Sechs Stück, eine für jede Ausrichtung der Psionik.“ Xana ist Dank Serenius deutlich bewanderter in diesem Thema als ich. Sie könnte durchaus Recht haben.

Noch mehr Konturen schälen sich auch dem Licht. Ich kann einen Park um uns erkennen, Wachen in bronzenen Harnischen und Speeren. Und eine maskierte Person in einer teuer aussehenden Robe. Und eine Gestalt in Rüstung und einem gewaltigen Zweihänder mit böse aussehender Klinge. Und diese Person tritt durch das Gitter, als wäre es Luft und macht nicht denn Eindruck, als ob er mit uns reden möchte.

„Wir werden alle nicht gesehen!“ rezitiere ich und mache die notwendigen Arkanen Gesten. Das wird uns die notwendige Zeit erkaufen, unsere Schutzzauber hochzufahren. „Beeilt euch!“ „Möge Tymora uns beschützen!“ „Tempus, gib mir deine Macht!“, schallt es aus den Mündern meiner Kameraden. Wir begeben uns in eine defensive Position. Lia prüft nach, ob die Gitterstäbe auch für uns durchlässig sind, was sie leider aber nicht sind. Verdammnis!

Der kleine Novize bekommt von Dolon seine zweihändige Axt überlassen und er pirscht sich vorsichtig an den Ritter an. Dieser haut etwas auf Ryan herum und trifft ihn sogar trotz der Schutzzauber. „Schild!“, rezitiere ich und eine leuchtende Scheibe bildet sich an meinem linken Unterarm. Mit gezogenem Rapier beginne ich den Ritter zu umkreisen. Schon sehr bald merke ich, dass es keine gute Idee ist, ihm in den Rücken zu fallen. Meine Klinge rutscht an seiner Panzerung einfach ab und er bewegt sich im letzten Moment immer so schnell, dass ich keine kritischen Zonen anvisieren kann. Allerdings geht er mir hinterher und berührt mich. Einen Herzschlag später hat sich die Szene vollständig geändert. Der Ritter ist verschwunden, Dolon und Ryan sind schwer verletzt und heilen sich. So wie es aussieht, hat er mich für zwei Dutzend Herzschläge einfach aus der Zeit entfernt. Lia genau so. Ich bin irgendwie frustriert. Finsternis!

Inzwischen ist das grüne Leuchten vollständig verschwunden und der maskierte Mann mit Robe kommt zu uns. „Zeitreisende, seit willkommen im all ewigen Jhaamdath! Möge der große Dahlien auch noch in tausend Jahren herrschen!“
„Hä?“ Xana hatte wohl recht gehabt, wir sind tatsächlich im alten Jhaamdath. Wir bekommen von Hofmeister Mathras, so heißt der Maskierte, zu hören, dass wir 1002 Jahre in der Vergangenheit sind und gerade durch ein Zeitportal gestolpert sind. Na prima! Wir sind wohl nicht die ersten Zeitreisenden. Vor gar nicht allzu langer Zeit war ein gewisser Luvius hier, ein finsterer Kerl, der wohl ein sehr wertvolles Buch hat mitgehen lassen. Ein gewisser Golgothan Codex, der aus dem gleichnamigen elfischen Hain stammt, vom Klingenmeister Dahlien höchstpersönlich gefunden. „Und, wisst ihr zufällig etwas darüber?“
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 09. Januar 2009, 14:45:20
24. Nachtal Das Jahr der grauen Wölfe -270 TZ Klingenturm

Ich übernehme das Reden und bleibe halbwegs bei der Wahrheit, lasse aber viele uns belastende Details großzügig aus. Luvius wurde hingerichtet, der Codex ist nun bei einem elfischen Clan. Hofmeister Mathras meint, wir sollten bei unserer Rückkehr für die Vernichtung dieses Buches sorgen. So was auch. 

Wir bekommen noch zu hören, dass die Götter etwas gegen Zeitreisen haben, deswegen hat uns der Zeitwächter auch angegriffen. Um das ganze hier nicht schlimmer zu machen, sollen wir nichts über die Zukunft erzählen, weil die Götter sonst eingreifen und einen selbst und alle, mit denen man geredet hat, aus der Zeit entfernen, was wohl kein besonders gesundheitsfördernder Schritt ist. Danke für die Warnung. Es ist ziemlich warm für eine Nacht im Nachttal und schon bald schwitzen wir. Ich lege meinen schweren Mantel ab. Wir bekommen Quartiere im Klingenturm zugewiesen. Das besondere an diesem Turm ist, dass er in allen Zwölf Städten gleichzeitig existiert. Ich kapiere nicht ganz, wie das funktioniert, aber es scheint wohl zu funktionieren.

Das Quartier besteht aus einem Wohnzimmer, drei Schlafzimmern und einem Bad. Wir legen uns erstmal schlafen und harren der Dinge, die geschehen werden. Am nächsten Morgen werden zum Arkanen Rat zitiert. Das sind sechs Magier, die dem Klingenmeister unterstellt sind. Aha? Wir werden durch den Turm geführt und landen schließlich in einem schattigen Raum. Richtig unheimlich, die Leute hier scheinen weniger mit dem Gewebe, so wie Xana, ich und jeder andere normale Arkane Zauberwirker, sondern mehr mit dem Schattengewebe zu zaubern. Finsternis.

Vor dem Eingang sind schwarze Wimpel angebracht und genauso dunkel geht es da drin weiter. Sechs Magier erwarten uns, in schwarze Roben gehüllt, ihre Gesichter im Dunkel der Kapuzen verborgen. Vier davon scheinen uralt zu sein, einer ist vielleicht um die Vierzig und der letzte könnte ein Kind sein. Oder ein Halbling? Wir selber stehen in einem Kegel aus diffusem Licht, was es noch schwerer macht, etwas jenseits davon zu erkennen. Aber es ist ein Wispern und Flüstern aus Dutzenden verschiedener Quellen zu hören. Wahrscheinlich Schatten. Irgendwie muss ich da an Herrn Fröhlich denken.

Wir bekommen einige Fragen gestellt, meist geht es dabei um Luvius, der wohl einen bleibenden Eindruck mit dem Diebstahl des Codex’ gemacht hat. Wir bekommen zu hören, dass Klingenmeister Dahlien höchstselbst zwei ganze Tage mit der Entzifferung des Textes zugebracht hat und danach dann jeden getötet hat, der mit ihm im Raum war. Dann hob er eine Legion seiner besten Krieger aus und brachte das Buch zum Turm. Nach der Beendigung dieser Aufgabe erschuf er den Jäger aus der Kraft seiner Gedanken und löschte die Legion aus. Danach wurde der Jäger losgeschickt, jeden zu töten, der jemals mit dem Buch in Kontakt gekommen ist. Verdammnis!

Anschließend nach dieser Geschichte wird das Orakel befragt, wie mit uns zu verfahren ist. Unzählige Stimmen erheben sich um uns. „Tötet sie, denn sie bringen den Untergang!“ „Lasst sie gewähren, denn sie bringen die Rettung!“ Unzählige weitere Stimmen, die das eine, das andere, oder was dazwischen fordern. Tolles Orakel so was . Das Urteil lautet, dass wir in fünf Tagen in unsere Zeit zurückkehren müssen. Früher wird sich das Portal nicht öffnen. Na immerhin etwas. Wir werden aus dem dunklen Raum mit den wispernden Schatten wieder nach draußen geleitet. Puh, das war da drin echt gruselig.

Es gibt hier eine gigantische Bibliothek, also nichts wie hin. Über einige Gänge und ein Dutzend Flure kommen wir in diesen Ort. Ich grabe mich durch einen Wust an Rollen über Psionische Konstrukte. Über den „Jäger“ selbst ist kaum etwas zu erfahren. Allgemein kann man über Psionische Konstrukte nur sagen, dass sie total unterschiedlich sein können. Die Bandbreite reicht von groß wie ein Insekt bis zum kleinen Drachen. Manche sind Nahkampfmonster, andere schleudern Energien. Da dieses Ding mit einer ganzen Legion fertig wurde, dürfte es gut im Nahkampf sein, da es mit mächtigen Elfen fertig wird, recht starke Abwehrkräfte gegenüber Magie haben. Während ich mich da durchackere, durchstreift Xana die Bibliothek nach Klassikern und kommt mit der Zwölfbändigen Ausgabe der Klingenmeister angerannt. Die wäre unglaublich wertvoll und müsste so schnell wie möglich kopiert werden. Wie gut, dass sie beim Thema bleibt. Finsternis! Ich verspreche ihr aber trotzdem, für morgen den Schreibgehilfen zu memorieren.
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 12. Januar 2009, 10:29:49
24. Nachtal Das Jahr der grauen Wölfe -270 TZ Klingenturm

Dolon und Ryan haben sich etwas durch die aktuelle Geschichte und die Struktur des Reiches durchgearbeitet. Brühwarm kommt die Nachricht, dass der hiesige Geheimdienst „Ungesehene Seher“ heißt. Ach du Mist! Das kann nicht sein. War mein Orden mal eine geheime Polizei? Das ist ja was. „Ungesehenes gesehen!“ spreche ich meinen Zauber und tatsächlich hat einer der hiesigen Schreiber das Symbol auf der Kutte. Unter einem Vorwand verdrücke ich mich und nehme mit meinem „Bruder“ Kontakt auf. Zuerst kann er mir einige spezifischere Informationen über den „Jäger“ geben. Dieser sei unsichtbar, bis er zum ersten Mal angreift. Er kündigt sich mit einem lauten Brüllen an, um seine Opfer in Angst und Schrecken zu versetzen. Der Jäger scheint größer als ein Mensch zu sein, wirklich gesehen und überlebt hat ihn noch niemand aus der Nähe. Es gibt widersprüchliche Aussagen über sein Aussehen. Möglich, dass der Jäger die Form wechseln kann. Und ich kriege noch gesagt, dass die Ältesten mich schon erwarten. Ich bekomme eine Beschreibung, wie ich die okkulare Bibliothek finde. Ich habe keine Ahnung, was das genau ist, aber wahrscheinlich das „Archiv“, zu dem ich keinen Zugang habe.

Nun gut, ich mache mich auf dem Weg und sehe dann zwei Stockwerke tiefer das Symbol an einer Türe. Ich klopfe an und werde in eine kleine Schreibstube eingelassen. Irgendwie habe ich mir das größer vorgestellt. Aber natürlich ist das nicht die okkulare Bibliothek, sondern nur der Raum, wo ein Portal steht, das aus sechs Steinen angeordnet wird. Der Bruder des Ordens rezitiert aus dem Kopf eine Formel, welche ein schwarzes Feld im Boden projiziert, wo ich einfach hinein trete. Ich versinke im Boden und komme in einer gemauerten Nische wieder hinaus. Ein anderer Bruder erwartet mich und führt mich zu den Ältesten. Ich sehe mich um und kann dem Gespräch mit dem Bruder entnehmen, dass wir uns in einer Taschendimension befinden. Die Bibliothek selbst scheint allein im Archivbereich gigantische Ausmaße zu haben. Regal reiht sich an Regal, darin Rolle an Rolle. Schließlich geht es in ein Labyrinth, welches an einen dunklen Schacht endet. Vier Plattformen schweben vor mir leicht erhöht. Auf jeder steht ein sehr alter Mensch, drei sind Männer, einer eine Frau. Die Ältesten sind Bewahrer des Wissens, lebende Archive, welche mehrere hundert Jahre alt werden können.

Ich werde gefragt, ob ich eine Botschaft von den Ältesten der Zukunft habe. Leider nicht. Aber woher sollten die das auch wissen, dass ich ganz zufällig durch ein Zeitportal fallen würde?
„Da der Orden noch existiert, wird auch verzeichnet sein, dass du diese Reise unternehmen wirst. Wenn die Ältesten es für nötig befunden haben, dir keine Botschaft mit zu geben, ist das ein gutes Zeichen, dass wir auch noch in tausend Jahren unsere Arbeit gut verrichten.“
Ich verkneife mir eine gegenteilige Aussage, da ich von den Göttern nicht ausradiert werden möchte. Hier gebe es sicherlich die notwendigen Mittel, um den letzten Schlag der Elfen zu vereiteln oder eine Eskalation zu verhindern. Weiter kriege ich zu hören, dass ein Mitglied des arkanen Rates meiner Gruppe gerade eine Einladung zum Abendessen überbringt. Wir sollen da sehr auf der Hut sein. Werden wir.

Ich werde wieder hinaus geführt und erzähle dem Rest dann, was ich erfahren habe, über den Jäger und das wir bei diesem Deflan, dessen Einladung gerade überstellt wird, sehr vorsichtig sein müssen. Das wird noch ein langer Tag. Da wir eigentlich alles erfahren haben, was möglich ist, ziehen wir uns zurück, um uns etwas zu erfrischen. Lia drängelt sich vor mit dem Bad und es dauert nicht lange, bis sie empört aufkreischt. Ich nix wie hin und tatsächlich lauert im großen Spiegel im Bad ein Spanner, der mich aus dem Spiegel heraus angrinst. Dieser Ort steckt voller Überraschungen.

Der Spiegelmann stellt sich als Rafflan vor, ehemals einer der sechs Klingenherrscher, welche vom Klingenmeister Dahlien in die Spiegel gesperrt wurden. Welch gemeine Strafe, Blick in jedes Schlafgemach einer Dame zu haben, aber nie mehr als zusehen zu können. Sieht er ähnlich. Wie auch immer, er warnt uns auch vor den Schattenmagier Deflan, nicht alle seine Gäste seien wieder aufgetaucht. Wie gut, dass ich Gift entdecken memoriert habe.
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 14. Januar 2009, 14:04:39
25. Nachtal Das Jahr der grauen Wölfe -270 TZ Klingenturm

Wir machen uns schick und dann geht es los über endlose Flure und Treppenfluchten. Novize Jordan will aber nicht mitkommen. Das Ganze ist ihm zu gruselig und er will sich lieber an den Früchten in der Schale in unserem Wohnzimmer gütlich tun. Kann ich verstehen, also gehen wir alleine den weiten Weg. Nun gut, so weit ist es gar nicht, denn wir laufen weniger, als wir normal müssten. Die Dimensionen des Turms stimmen nicht wirklich mit der Wirklichkeit überein. Wie sollten sie auch, da der Turm gleichzeitig in zwölf Städten steht? Unsere Udoklian Wächter, die Elitewächter des Turms, liefern uns am Wohnkomplex von Magier Deflan ab. Frech wie ich bin, mache ich die Türe auf und trete ein. Auch hier ist mehr Schatten als Licht. Öllampen spenden diffuses Licht und der Raum ist mit Tüchern verhangen. Zwischen zwei Tüchern tritt ein Wesen hervor, das ein Langschwert in der Hand hat. Es ist in schwarze Kleidung gehüllt und das Gesicht ist bis auf die weißgelblichen Augen mit Bandagen bedeckt. Ein Mensch ist das nicht. Und reden kann er wohl auch nicht, da er uns nur anglotzt, als wir mit ihm zu reden versuchen.

Hinter uns schiebt sich eine weitere Gestalt in den Raum. „Keine Angst, ich bin Schattenschmied Telex und das ist nur ein Diener.“ Er macht eine herrische Geste und tatsächlich senkt das Ding sein Schwert und tritt beiseite. Hinter Telex wackeln zwei weitere kleine Gestalten hinein, sie tragen zusammen einen großen Rucksack. Hierbei handelt es sich nach Telex Aussage um eine gezüchtete Dienerrasse.

„Und welchen Namen tragen sie?“

„Habe ich mir noch groß keine Gedanken gemacht. Aber ich denke mal, das dunkle Volk trifft es ganz gut.“ Das dunkle Volk? Irgendwo klingelt es, kann es aber nicht einordnen. Wir werden nun zu unserem eigentlichen Gastgeber geführt. Wir warten in einem Raum mit acht Plätzen. Die Stirnseiten lassen wir erst mal frei. Es kommt noch ein schweigsamer uralter Mann mit dem Namen Archivar Merkuv, der kein Ton sagt. Dann kommt endlich unser Gastgeber Deflan, eine dunkel berobter Mann von Mitte dreißig. Wir halten etwas unverfänglichen Smalltalk und dann wird gegessen. Mein Gift entdecken schlägt wegen des leichten Kettenhemds unter der Kleidung fehl. Deflan lacht darüber. Wir bekommen seltsame Früchte serviert, die so einfach nicht existieren können.

„Die sind ja auch aus Schatten gemacht“, meint Telex augenzwinkernd und stopft sich den Wanst voll, auch Archivar Merkuv greift wahllos zu. Somit scheint es wohl nicht vergiftet zu sein. Obwohl Telex und Deflan sich um eine zwangslose Stimmung bemühen, springt der Funke nicht so über. Liegt wohl auch an dem nicht gerade wohligen Ambiente des Raumes. Man merkt, dass es hier keine Hausherrin mit gutem Geschmack gibt. Ich lenke das Gespräch zur Schattenmagie und bekomme einiges darüber heraus. Es gibt zwei arkane Quellen auf Toril, zum einen das Gewebe, welches die Göttin Mystra uns Arkanen Zauberkundigen zur Verfügung stellt. Dieses manipulieren wir und erreichen so unsere Effekte. Im Guten, wie im Bösen. Dann gibt es noch das Schattengewebe. Darüber weiß ich wenig mehr, als dass es existiert. So etwas ist kein Thema, mit dem man Novizen belangt. Es scheint ähnlich zu funktionieren, ist aber in einigen Teilen etwas eingeschränkter, in anderen mächtiger. Besonders die etwas dunkleren Künste scheinen davon zu profitieren. Die Leute scheinen hier mit Shaar und auch Talona im Bunde zu sein.

Die wirklich vernichtenden Schläge gegen die Elfen wurden im großen Krieg weder durch ehrliche Schlachten noch durch offene magische Schlagabtausche geführt, sondern mit hinterhältigen und verwerflichen magischen Seuchen. Wenn mich nicht alles täuscht, sitze ich mit den Verursachern dieser frevelhaften Taten an einem Tisch. Das ist nicht wirklich gut. Deswegen bin ich wirklich froh, als das Essen zu Ende ist, auch wenn ich bin immer noch hungrig bin, und sich Archivar Merkuv als erster verabschiedet. Da folgen wir doch gleich. Telex verlässt auch die illustre Runde und ich bemerke, wie sein Rucksack größer geworden ist.

„Bin ich froh, dass wir die wieder los sind“, seufze ich und greife nach dem Obst in der Schale. Dann stutze ich, da es immer noch genauso viel ist, wie bei unserem Aufbruch. Wollte der Novize Jordan nicht davon essen? Wo ist der überhaupt? Eine kurze Durchsuchung führt zu Tage, dass er nicht in diesen Räumen ist. Wo mag er nur sein? „Vielleicht probiert er eine der schnuckeligen Dienerinnen aus.“ Ryan grinst dabei über das ganze Gesicht und führt mit dem Becken eine entsprechende Bewegung aus. Ich habe mitbekommen, wie er zwei davon schon vernascht hat, der schlimme Ryan.

Als Jordan nicht innerhalb der nächsten Viertelstunde wieder auftaucht, beginnen wir die Wachen zu fragen und schließlich schneit auch Hofmeister Mathras herein. Leider weiß er auch nichts über den Verbleib unseres Kameraden. Verdammnis!
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 16. Januar 2009, 16:07:20
26. Nachtal Das Jahr der grauen Wölfe -270 TZ Klingenturm

Das ist natürlich verdammt bitter für Jordan, für den wir ja diese Reise überhaupt übernommen haben. Aber was sollen wir nur tun? Ein Spiegelmännchen weiß Rat. Der ehemalige Klingenherrscher hat zwar nicht gesehen, wer Jordan entführt hat, aber es gibt nicht allzu viele Leute, die das einfach so können. Da wären die Schattenmagier und natürlich die Ungesehenen Seher. Alle Blicke richten sich auf mich.

„Das glaube ich nicht! Was sollte das Motiv sein?“
„Ihre Suche nach Wissen? Dass sie in Zukunft nicht gerade zimperlich mit ihren Methoden sind, wissen wir ja alle“, meint Lia etwas hämisch. Die Frau hat es ja nötig. Es gibt einiges hin und her. Nun gut, ich kann das ja nachprüfen. Also gehe ich alleine zurück in die Schreibstube.

„Ich muss was nachsehen“, gebe ich als Grund an und das ist ja nicht mal gelogen. Die Bibliothek ist fast leer, aber nicht ganz. Ich orientiere mich und finde nach etwa einer halben Stunde herumstöbern die Liste mit den Gefangenen. Leider stehen da nicht die realen Namen, sondern Synonyme. Irgendwo muss es ein Buch geben, welches das aufschlüsselt. Unter dem heutigen Datum um die Uhrzeit, wo unser Jordan verschwunden ist, wurde tatsächlich jemand hier eingeliefert. Verdammnis!

Aber das ergibt keinen Sinn! Sie kennen die Gefahren um das Wissen um die Zukunft und die Strafe der Götter. Was könnte er ihnen erzählen, was ich nicht auch hätte sagen können? Das Beste wird sein, ich sehe nach. Ich orientiere mich und mache schließlich den Zellentrakt ausfindig. Ein Bruder steht davor. Ich schleiche mich so nah wie möglich heran und bringe dann mit Magierhand einen Papierstapel leicht ins Rutschen, sodass es raschelt. Der Wächter geht nachsehen und ich husche in die Treppe, die an einer Türe endet. Ich suche nach Fallen, kann aber keine entdecken. Dann versuche ich das Schloss zu öffnen und ein kleiner Lichtblitz trifft mich. Autsch! Ich fühle mich geschwächt. Aber ich versuche die Zeit zu nutzen, das Schloss zu knacken, bevor sich die Falle wieder auflädt. Leider gelingt es mir auch nach mehreren Versuchen nicht, das Schloss zu öffnen und ich breche ab. Das führt zu nix! Finsternis!

Mit einem weiteren Zaubertrick öffne ich eine Schublade halb und lasse sie dann zuschlagen. Das bringt den Wächter dazu, seinen Posten ein weiteres Mal zu verlassen und ich husche an ihm vorbei. Irgendwie bin ich durch das blutige Handwerk der letzten Abenteuer aus der Übung gekommen. Geknickt komme ich zurück. Mit knappen Worten berichte ich davon, dass die Ungesehenen Seher tatsächlich heute einen Gefangenen eingeliefert haben. Das kann natürlich auch Zufall sein. Für heute habe ich aber genug. Meine Zauber sind aufgebraucht und ich bin nicht glücklich, dass ich für Morgen für zwei Eventualitäten memorieren muss. Einmal für einen weiteren Schleichgang, zum anderen um gegen den Jäger gewappnet zu sein. Finsternis!

Nach ausreichend Schlaf stelle ich meine Zauber für den heutigen Tag zusammen, was nicht ganz einfach ist. Qual der Wahl. Ich nehme eine gesunde Mischung aus Zaubern, die mir gegen den Jäger helfen werden, aber auch Zauber, welche mir erlauben, noch mal den Versuch zu starten, das Gefängnis der ungesehenen Seher zu infiltrieren. Ich habe kein gutes Gefühl, aber ich brauche Gewissheit, dass Jordan nicht im Gefängnis ist, um den Ruf der Ungesehenen Seher und auch den meinen rein zu waschen. Wir entführen keine Novizen des Tempus!

Die Suche der Wachen hat wie erwartet nichts erbracht, berichtet uns Hofmeister Mathras. Da besuchen wir doch einfach mal den Portalmarkt. Das lustige daran ist, dass man je nachdem welches Portal man durchschreitet auf einem anderen landet, sodass man mit wenig Aufwand zwölf verschiedene Märkte besuchen kann. Wir entscheiden uns für den größten und gehen mit einem Dutzend Wachen der Udoklian Garde auf den Markt. Die Händler scheinen hier das Motto zu haben, wer am lautesten schreit, verkauft auch am meisten. Da klingeln einem die Ohren. Obwohl ich gerne über Märkte schlendere, belasten mich die anstehenden Probleme viel zu stark, um den Bummel über den Markt genießen zu können. Ich kaufe mehrere leere Bücher, um Schriftstücke kopieren zu können, einen kompletten Bauernhof aus Holz mit kleinen Tiermodellen aus Ton für meine Kleine und einen kleinen Teppich mit Klingenturmmotiv als Andenken.
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 19. Januar 2009, 12:42:43
26. Nachtal Das Jahr der grauen Wölfe -270 TZ Klingenturm

Wir essen noch eine Kleinigkeit und gehen dann wieder zurück zur turmeigenen Bibliothek. Hier kopiere ich mit Hilfe des Schreibgehilfen einige klassische Werke. Das nimmt einiges an Zeit in Anspruch und schon bald ist es wieder Abend. Wir lassen uns in unsere Gemächer bringen und essen dort eine Kleinigkeit. Dann geht es ans Planen. Das Spiegelmännchen, der ehemalige Klingenherrscher Rafflan schlägt vor, dass wir einem der Ungesehenen Seher einen Spiegel an die Stirn pressen, den Rest wird er schon erledigen. Nichts da! Mit meinen Brüdern wird kein Schindluder getrieben.

Es gibt einiges hin und her und Rafflan offenbart uns, dass er uns durch einen Spiegel transportieren kann. Dummerweise gibt es keinen Spiegel in der Okularen Bibliothek. Aber ich könnte ja einen reinbringen. Selbst durch einen kleinen Taschenspiegel, wie ich einen besitze. Hört sich verlockend an, so können die anderen Zeuge sein, dass meine Zunft unschuldig ist. Nun gut, sieht nach einem Plan aus. Mit Xanas Hilfe schleiche ich mich an den beiden Udoklian Wachen vorbei, welche unsere Türe bewachen. Ohne Probleme komme ich wieder in die Okulare Bibliothek und verbringe die nächsten zwei Stunden mit der ernsthaften Recherche nach der längsten Nacht. Wieder mal kommt dabei nicht wirklich etwas Neues heraus. Wieder Hinweise auf Shaar und deren dunkelste Stunde. Aber nichts, was mir wirklich hilft. Ich bringe meinen kleinen Spiegel aus Metall unter einem der Tische an und gehe dann wieder.

Die Wachen gucken nicht schlecht, als ich plötzlich vor ihnen stehe. Tja, hätten sie mal besser aufgepasst. Wir warten etwas, dann gehe ich mit Rafflans Hilfe durch den Spiegel. Dazu muss ich ihn nur berühren und werde hinein gesaugt, was ein komisches Gefühl ist. Die restlichen Wagemutigen folgen und wir werden von Rafflan durch das Labyrinth hinter den Spiegeln geführt. Hier ist es ziemlich verwirrend und mir wird bald klar, dass wir hier nicht mehr so einfach rauskommen werden, wenn Rafflan falsch spielt. Aber er führt uns zu dem Spiegel unter dem Tisch und ich quetsche mich durch, um zu sehen, ob die Luft rein ist.

Ist sie leider nicht. Eine der Ältesten, begleitet von zwei Brüdern, kommt gerade zu diesem Tisch her, ich verstecke mit hinter einem Bücherregal und bekomme mit, dass die Schattenmagier wohl außerhalb des Turmes ein Ritual durchführen. Sie ist ziemlich besorgt deswegen und weist an, die Unterlagen, die sie gerade gesichtet hat, zu vernichten. Ich überlege kurz, ob ich diese Unterlagen ergattern soll, lasse es dann aber. Schließlich ist wieder Ruhe und ich hole die anderen nach. Xana macht mich unsichtbar und ich sause zu der armen Wache, die eine dicke Beule von meinem Totschläger bekommt. Ich fessle ihn mit seiner Kordel und dann geht es zur Tür. Ryan spricht ein kurzes Gebet zu Tymora und ich fühle mich einen Tick kompetenter, die Falle zu entschärfen. Dazu benutze ich das magische Werkzeugset von Luvius, das ich mit einem Schildzauber verstärke. Damit gelingt es mir dann, die Falle auszulöschen. Das Schloss selbst zu knacken ist nun kein Problem mehr. Dahinter ist nun der weitläufige Gefangenentrakt mit vierzig Zellen, wie ich einem Lageplan an der Wand dahinter entnehme. Mit den typischen kryptischen Kürzeln sind auch die Insassen verzeichnet. Ich schaue, wo C. liegt und wie wir da hinkommen. Vom Trakt selber sind unheimliche Laute wie Stöhnen und Jammern zu hören.

Ich mache uns alle unsichtbar und Ryan spricht auf einen kleinen mitgebrachten Stein eine Stille, so dass wir lautlos hineinhuschen können. Wir durchsuchen das Areal und finden die Zelle von C. leer vor. Verdammnis! Es gibt im Zentrum des Traktes ein Verhörraum. Ich schicke die anderen etwas nach hinten, schleiche mich an die Türe und wirke eine halbe Ewigkeit einen Zauber, der es mir erlaubt, durch ein Glasauge in den Raum zu spähen. Ich sehe einen Kristallgolem, der im Raum steht. Weiter sind drei sargähnliche Behältnisse zu sehen. Auf einem Tisch tanzen drei Federn über Pergamente. Irgendwie werden die Gefangenen verhört. Jordan kann ich nicht sehen, wenn, dann wäre er in einer der Kisten. Verdammnis!

Um Gewissheit zu haben, müssen wir den Golem beseitigen. So ein Mist! Bleibt aber wohl nichts anderes übrig. Wir legen uns eine Strategie zurecht, fahren die notwendigen Zauber hoch und stürmen dann den Raum. Das wird was werden! Finsternis!

Der Golem ist nicht erfreut, uns zu sehen. Der Kampf wird recht hektisch, als er zwei seltsame Wesen beschwört, die für ihn kämpfen. Außerdem scheint er gegen Säure, Feuer und Elektrizität vollständig immun zu sein. „Zerberste!“, schreit Ryan und tatsächlich springen einige Kristalle heraus. Lia macht da fröhlich mit, da sie ebenfalls den Zauber beherrscht. Ich töte eines von diesen seltsamen Wesen, aber schon nimmt ein neuer Diener dessen Position ein. Schließlich zerspringt der Golem unter den mächtigen Hieben von Dolon. Das wäre erledigt. Wir öffnen die Kisten und finden zwei vermummte Diener der Schattenmagier und einen alten Priester von Auppenser. Glück gehabt, Jordan wurde also nicht von meiner Bruderschaft entführt. Nur dumm, dass der Golem dabei kaputt ging. So langsam wird mir klar, warum man mir in der Zukunft nicht wirklich vertraut. Sieht so aus, als hätten die Schattenmagier Jordan entführt und hier sind zwei, die nur darauf warten, dass sie reden dürfen. Hier habe ich keine Hemmungen, sie in meinen Spiegel ziehen zu lassen. Die Klingenherrscher sind höchst erfreut, ihren aufgestauten Frust an den Kerlen auslassen zu können. Jordan ist tatsächlich von den Schattenmagiern entführt worden und wird in deren Bibliotheksbereich gefangen gehalten. Und wir haben Glück, da die meisten Mitglieder irgendwo außerhalb ein Ritual abhalten werden. Jordan, wir kommen!

Aber nicht mehr heute. Ich schicke die anderen in den Spiegel zurück und verlasse unsichtbar und ohne Probleme die Bibliothek und auch die Schreibstube. Da ich über meinen Spiegel nun mit meinen Kameraden kommunizieren kann, können die auch ein Ablenkungsmanöver initiieren, so dass ich ungesehen bei ihnen hineinschlüpfen kann. Ich bin mal gespannt, was uns bei den Schattenmagiern noch alles passieren wird. Finsternis!

Gespielt am  18.10.2008
Spielleiter: Stefan
SC: Kaira ( Schurke 4/ Seher 1/ Unseen Seer 4), Lia (Waldläufer 4/ Kriegsmagier 4), Dolon (Kleriker 8), Ryan (Kleriker 8), Xana (Hexenmeisterin 5, Wilde Magierin 3)
Schrein des Ruhmes:
Erfahrungspunkte: 1840 für Stufe 8, 1650 für Stufe 9. 50 Kaira, 50 Lia, Dolon 150, Ryan 100, Xana 150
Überwundene Gegner
Zeitwächter
Kristallgolem
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 21. Januar 2009, 12:12:44
Kapitel 2
Zurück in die Zukunft
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27. Nachtal Das Jahr der grauen Wölfe -270 TZ Klingenturm

Wir schmieden noch mit Klingenherrscher Rafflan im Spiegel einen Plan, wie wir am besten vorgehen. Um in die Schattenbibliothek eindringen zu können, braucht es einen passenden Schlüssel. Die haben nur die Meister. Wir könnten es über Deflans Gemächer versuchen, über das Orakel, das einen Zugang öffnen kann oder uns in der Schattenschmiede einen nachmachen. Xana quietscht begeistert auf und will unbedingt in die Schattenschmiede. Ryan mag es lieber über das Orakel versuchen, da dies ja neutral sein muss. Aha? Es gibt einen heftigen Disput zwischen ihm und mir, da ich das Orakel und alles was da dran hängt, nicht als neutral empfinde. Magier, die auf das Schattengewebe zurückgreifen, gelten in Akademischen Kreisen als höchst suspekte Personen und das meiner Meinung nach zu Recht. Das Orakel ist böse, wie der ganze Verein des arkanen Rates böse ist. Das sind genau die Leute, welche den Krieg mit ihren magischen Seuchen und Massenvernichtungszaubern eskalieren lassen werden. Verdammnis!

Dolon haut auf den Tisch und meint, er wäre auch für die Schmiede. Lia ist es egal und ich schwanke zwischen Deflans Gemächern und Schmiede, aber da Xana so quietschvergnügt behauptet, dass sie einen Schattenschlüssel herstellen könnte, wenn sie nur ne Anleitung dazu findet, warum also ihr den Spaß nicht lassen? So wird es mit drei Stimmen beschlossen, dass wir die nächste Nacht in die Schattenbibliothek eindringen werden. Wir stimmen uns noch gegenseitig ab, welche Zauber wir uns merken werden, um uns zu ergänzen, dann gehen wir zur Ruhe.

Am nächsten Morgen will Xana unbedingt in die Morgenmesse im turmeigenen Auppenser Tempel gehen. Na von mir aus. Wenig motiviert lasse ich die Morgenmesse über mich ergehen und übe mich danach erfolglos in Meditation, da ich immer vorher einnicke, bevor ich in Trance fallen kann. Mehrmals werde ich äußerst rüde mit einem Stockschlag am Arm geweckt. Genug! Xana dagegen ist äußerst konzentriert bei der Sache, ihre Liebe zu Serenius motiviert sie wohl.

Ich verdrücke mich in die Bibliothek, da mir eingefallen ist, dass da vielleicht noch über einen gewissen Haparius zu finden wäre. Und tatsächlich finde ich was, wenn auch höchst verdächtig nur sehr wenig. Der kleine Kerl, es handelt sich ja um einen Halbling, wird mehrmals auf Gästelisten von Versammlungen erwähnt, der letzte Eintrag ist 500 Jahre, der älteste 900 Jahre her. Da es mir neu wäre, dass Halblinge so lange leben, ist das höchst seltsam. Sein Titel wird als Erzmagier mit Fachrichtung Zeitmagie angegeben. Ich rede mit Hofmeister Mathras darüber, der mir die Fragmente besorgt hat und er meint, dass es Haparius wohl mit den Zeitreisen übertrieben hat und er so von den Göttern, mit Hilfe der Zeitwächter aus der Geschichte getilgt wurde. Und so langsam dämmert es mir, was mit Luvius Aufzeichnungen passiert ist, die ich übersetzt habe und bei denen zuerst Worte, dann Sätze und später ganze Absätze gefehlt haben und ich mir keinen Reim darauf machen konnte, mit welchen Mitteln das wohl bewerkstelligt wurde. Zeitwächter müssen das wohl getan haben, welche Mittel sie auch immer dafür haben. Und ich denke auch an das unvollständige Bild, das wir in Luvius Schatzkammer gefunden haben. Das war nicht halbfertig, das war gelöscht worden. Verdammnis!

Und mir fällt noch etwas Interessantes ein, die Familie Jermadan. Ich gehe die staubigen Adelsregister durch und finde schließlich das Fach mit den Aufzeichnungen über diese Familie. Im Gegensatz zu den staubigen Fächern drum herum ist es nur leicht eingestaubt, vor gar nicht allzu langer Zeit war auch hier schon jemand. Vielleicht Luvius? Ich gehe die Listen durch, Stammbäume, herausragende Lebensläufe, Besitzauflistungen, darunter auch der Hain von Tremel, der wohl ihr Stammsitz ist. Aber nichts darüber, was dort passiert ist, da bin ich wohl am falschen Ort.

Also begebe ich mich in die Bibliothek der ungesehenen Seher. Dort ist verständlicherweise einiges an Aufregung. Überall stehen bewaffnete Brüder und Schwestern wachsam bereit, sich den Schattenmagiern entgegen zu stellen, die sie gestern Nacht überfallen haben. „Tja, diese Kerle sind wahrlich finster.“ Ich kann lügen, ohne rot zu werden. Hier setze ich meine Suche nach Haparius fort, finde aber auch nicht mehr als die bekannten Fragmente. Aber was im Hain von Tremel passiert ist, dessen Aufzeichnungen sich direkt an der Stelle befinden, wo wir mit dem Spiegel eingedrungen sind, hat doch etwas Ironisches. Ich sichte die Akten und stoße auf höchst brisantes Material. Folgendes hat sich im Hain von Tremel abgespielt: Auppenser, der oberste Gott des Jhaamdathschen Pantheons hatte ein Techtelmechtel mit einer Feenprinzessin just aus diesem Hain. Der Verbindung entsprang ein Sohn mit dem Namen Harvan. Also ein Halbbruder von Klingenmeister Dahlien, dem größten Psioniker des Reiches. Das Orakel weissagte dem Klingenmeister eine große Gefahr, die von einem Halbbruder ausgehe und er nur einen hatte, konnte dies nur Harvan sein. Der Klingenmeister hob eine Armee aus, marschierte nach Tremel und suchte Harvan, um ihn zu töten. Dabei brannte der Hain ab. Welche Rolle nun die Jermadans bei diesem Desaster spielten, lässt sich leider nicht herausfinden. Verdammnis!
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 23. Januar 2009, 10:45:25
27. Nachtal Das Jahr der grauen Wölfe -270 TZ Klingenturm

Harvan gelang mit Hilfe von Klerikern des Auppenser die Flucht aus dem Hain, bevor der Klingenmeister seiner habhaft werden konnte. Schließlich war Harvan ja auch ein Sohn von Auppenser und damit ein Halbgott und wert geschützt zu werden. Vielleicht sehen die Kleriker in dem Jungen auch einen weiseren und gerechteren König über Jhaamdath, als den Klingenmeister Dahlien. Deswegen gibt es auch Spannungen zwischen dem Klerus von Auppenser und dem Klingenmeister. Das ist alles äußerst interessant, bringt mich aber letztendlich nur wenig weiter. Auf alle Fälle mache ich mir fleißig Notizen.

Nachdem ich alles über das Thema ausgewertet habe, ist schon später Nachmittag und mein Magen knurrt. Zurück im Zimmer lasse ich auftischen und während ich mir mein Bäuchlein voll schlage, erzähle ich den anderen, was ich über den Hain von Tremel und die daraus entstehenden Komplikationen herausgefunden habe. Auch über Haparius, den Halbling Erzmagier der Zeit. Ist irgendwie schon alles interessant, einige Puzzelteile konnten wir nun zuordnen, aber uns fehlt immer noch verdammt viel, um ein klares Bild zu bekommen.

Schließlich ist es Zeit, dass wir aufbrechen. Rafflan grinst uns wie immer an, als wir in den Spiegel treten. Der Weg wäre diesmal etwas weiter und wir sollen aufpassen, da es in dieser Spiegelebene nicht nur nette Bewohner gibt. Ich schaffe es, nicht damit herauszuplatzen, dass es hier wohl nur böse Bewohner gibt, einschließlich der ehemaligen Klingenherrscher. Wir sind für die nicht mehr als ein amüsanter Zeitvertreib, um die Ewigkeit totzuschlagen. Um die Orientierung nicht zu verlieren, binden wir uns an. Es ist ziemlich verwirrend, durch die Spiegelwelt zu gehen und wenn Rafflan uns in die Irre führen würde, wir kämen hier nie wieder heraus. Hoffentlich hält der uns für amüsant genug, dass er uns am Leben erhält. Finsternis!

Schließlich scheinen wir am Ziel zu sein. Rafflan zeigt uns den Spiegel, der in die Schattenschmiede führen soll. Ich will durch den Spiegel durch gehen, aber er setzt mir einen noch nicht erlebten Widerstand entgegen. Ich klebe fest und sehe, wie ich trotzdem durchgehe. Hä? Die anderen folgen und schließlich bleibt nur Xana mit mir in der Spiegelebene zurück, während auch sie einen Doppelgänger hat. Was ist nun los? Da stimmt doch was nicht.

„Oh, ich sehe, ihr seid nun doch noch anderen Bewohnern dieser Ebene begegnet. Das sind eure bösen Spiegelbilder“, erklärt uns Rafflan amüsiert.
„Klasse! Und wie kriegen wir die wieder hinein?“ Währenddessen haben unsere bösen Egos beschlossen, ein wenig Rabatz zu machen. Mein böses Ego brät Ryan und Dolon mit zwei präzisen Strahlen auf Höhe ihrer Herzen, während die böse Xana eine ihrer gefährlichen Blitzkugeln wirft. Das ist nicht gut, alle unsere Kameraden stehen noch, sind aber schwer angeschlagen. Lia revanchiert sich, indem sie der bösen Xana einen flammenden Strahl schickt, die gute Xana neben mir schreit auch auf, da sie die gleiche Verletzung bekommt, wie die böse Xana.

„Nun, eure Kameraden müssen eure bösen Egos nur an den Spiegel halten und ihr tauscht die Plätze.“ Ich zücke meine Kreide und schreibe das spiegelverkehrt auf die Scheibe. Hoffentlich können die das sehen. Scheint so, da sich nun Ryan und Lia auf die böse Xana stürzen und Dolon auf mein böses Ego. Es gibt einen heftigen Ringkampf und schließlich landet die böse Xana direkt vor mir. Nicht gut! Zwei flammende Strahlen treffen mich und brennen einiges weg. Aua! Ich mache mich unsichtbar, während Dolon verzweifelt versucht, mein böses Ego in Richtung Spiegel zu schleppen, was ihm aber nur schwer gelingt. Xana wirft Glitzerstaub nach mir und blendet mich obendrein noch. Mist!

Es wird ziemlich knapp, bis die anderen es schaffen, mein böses Ego endlich in den Spiegel zu stopfen und ich bin endlich draußen. Puh! Wir heilen uns und machen Bestandsaufnahme. Unsere Kleriker haben einiges an Zaubern eingebüßt, während Xana und ich noch fast voll sind. Also weiter. Wir befinden uns in einem Vorraum, hinter uns führt eine Treppe nach oben, vor uns ist ein offenes Portal. Vorsichtig gehe ich voraus und untersuche den Boden nach Fallen. Tatsächlich finde ich eine in der Mitte des Ganges, die magisch zu sein scheint und wahrscheinlich mit einem Gegenstand den man bei sich führt, temporär außer Kraft gesetzt werden kann. Also bleibt mir nichts anderes übrig, als sie zu entschärfen, was mir mit Glück auch gelingt. Weiter geht es ins Reich der Schatten!
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 26. Januar 2009, 12:04:06
27. Nachtal Das Jahr der grauen Wölfe -270 TZ Klingenturm

Wir kommen an einen gewaltigen Schacht, Ketten von Kränen hängen darin herum, nur eine Treppe führt nach oben zu einer Plattform. Dolon macht uns vor Untoten unsichtbar und wir rücken langsam nach oben vor. Auf der oberen Plattform ist ein gewaltiges Zahnrad zu sehen, was durch eine Kette angetrieben wird oder die Kette wird dadurch angetrieben, keine Ahnung. Drei weitere Treppen führen weiter. Die geradeaus führt in einen Schmiederaum mit Feuergruben, aus denen blaue Flammen schlagen. Dienerkreaturen wuseln hier herum. Ein Schatten, der wie Telex aussieht, gibt Anweisungen an einen verhüllten Schattenmagier. Es scheint darum zu gehen, dass eine Maschine nur schwer zu motivieren sei, da sie zu lange still gestanden wäre. Aha? Telex meint, das wäre nicht sein Problem, er will aber positive Resultate sehen. Typisch Chef eben. Hier wuselt mir zuviel herum, also schleiche ich zurück und erstatte Bericht. Da es noch zwei weitere Türen gibt, schauen wir erst mal, was da Sache ist.

An der linken Türe ist eine Bolzenfalle, die ich entschärft bekomme. Ganz vorsichtig öffne ich die Türe und schaue in eine Bibliothek, darin befinden sich ein Schattenmagier und eine riesige leere Rüstung aus schwarzem Metall. Sieht mir schwer nach einem Golem aus. Vorsichtig schließe ich die Türe und schleiche zu der gegenüberliegenden. Magie liegt hier in der Luft, leider versagt mein Magie entdecken, also hole ich Xana her. Auf der Türe liegt was magisches, kann aber keine Falle entdecken. Aber ich zum hineinsehen muss ich ja nicht unbedingt die Türe öffnen. Ich hole mein Glasauge heraus und brauche dann geschlagene zehn Minuten, bis ich endlich was sehen kann. Dahinter scheint sich die besagte Maschine zu befinden, die gerade mit einem Diener gefüttert wird, sprich zwei andere Diener schubsen einen dritten hinein, warten kurz, dann holen sie ihn scheinbar unverletzt wieder heraus, während die Maschine etwas schneller läuft.

Nun gut, wir haben drei Türen, was tun? Es gibt ein kurzes hin und her und Xana meint, sie könnte den Kerl in der Bibliothek mit ihrer Stimme des Drachen überzeugen, uns einen Schlüssel zu machen. Also dann mal rein. Xana macht dem verhüllten Schattenmagier in der Bibliothek klar, dass wir in die Dienste Deflans getreten sind und es wirklich für die Sache wichtig wäre, wenn er uns im Auftrage Deflans einen eigenen Schlüssel für die Schattenbibliothek machen könnte. Kann er, und er macht sich sofort an die Arbeit. Aus dem Boden wachsen Arbeitstische und ein blaues kaltes Feuer in einer Esse heraus. Dort schmiedet er aus einem ziemlichen Klumpen Schattenstahl, das aus der Schattenebene stammt, uns einen Schlüssel. Das dauert aber zwei Stunden. Die Bibliothek ist nicht nur voller Bücher, sondern auch voll Waffen in bizarren Formen aus Schattenstahl geformt.

Ich schaue die Rollen etwas durch und finde eine Art Chronik der Linien der Schattenmagier. Es gibt hier keine Akademien, sondern ein Magier hat immer einen Lehrling und gibt ihm sein Wissen weiter. Manchmal handelt es sich um Söhne oder Töchter, aber meist um Fremde. Ich finde auch einen Eintrag über Haparius, den Erzmagier der Zeit. Sein einzig eingetragener Lehrling trägt den Namen Laran. Erinnert mich an Larna, aber die kann es wohl kaum gewesen sein. Das wirklich interessante ist die Datierung, die nur 120 Jahre zurück liegt. Mehr steht da leider nicht.

Xana wühlt sich durch Rollen von den Ebenen und Ryan sucht was über den dunklen König, da dieser von unserem hilfsbereiten Schattenmagier erwähnt wurde. Wir erinnern uns an den Vorfall mit der Blutstrotzer der Tieflinge aus Westtor, wo wir dieses komische Schattenei geborgen hatten und die bewachenden Schatten uns was von einem dunklen König erzählt haben, der kommen wird. Interessant ist auch, dass der Junge im Arkanen Rat als Fürsprecher des Dunklen Königs gilt. Das ist alles sehr seltsam.

Es gibt noch eine Regalwand mit gebunden Büchern, deren Titel man nur lesen kann, wenn man den entsprechenden Zauber aktiviert. Es sind deutliche Wahnhinweise zu sehen, aber der Titel: „Die längste Nacht!“ lässt uns eine Risiko eingehen. Mit einer Magischen Hand ziehe ich den Band heraus, lege ihn auf den Boden und öffne ihn magisch. Der Band löst sich augenblicklich auf und wir sind von vier bedrohlichen, verdammt großen Schatten umgeben, die nicht glücklich aussehen. Das sieht nicht gut aus! Finsternis!
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 28. Januar 2009, 14:41:41
28. Nachtal Das Jahr der grauen Wölfe -270 TZ Klingenturm

Der Schattenmagier unterbricht seine Arbeit, scheucht die Schatten zurück ins Buch, was sie bilden und rügt uns, dass wir diese plumpe Falle ausgelöst haben. Tschuldigung! Die richtigen Bücher würden sich unter Verschluss in der Schattenbibliothek befinden. Endlich ist der Schlüssel fertig, der wie eine verdrehtes Etwas wirkt, das so gar nicht existieren kann. Wir bedanken uns artig und machen, dass wir hier raus kommen. Vor dem Eingang zur Schattenbibliothek will Xana den Schlüssel aktivieren, aber es geht irgendwie schief und sie bekommt einen tiefen Schnitt in die Hand. Sie will sich aber nicht helfen lassen und versucht es ein weiteres Mal. Jetzt formt sich aus dem Metall ein Tor, durch das wir hindurch laufen.

Landen tun wir in einem Gang, der voller Staub liegt. Hier war schon seit Jahren niemand mehr. Da wir eine Falle vermuten, machen wir uns kampfbereit, aber als auch nach hundert Herzschlägen uns niemand auflauert, rücke ich als erste langsam vor, entschärfe mehrere Fallen und stelle fest, dass der Staub, sobald er wieder zu ruhe kommt, genauso unberührt aussieht, als würde er seit Jahren so liegen. In regelmäßigen Abständen hängen Bilder der immer gleichen Landschaft, aber immer mit anderem Sichtwinkel, Jahreszeit und veränderten Details. Darunter ist immer eine Nische mit einer Schriftrolle, die leer erscheint. Wahrscheinlich ist ein Schattenzauber notwendig, um sie lesen zu können.

In den immer selben Abständen ist eine Kreuzung, von wo aus genau identische Gänge abgehen wir hinterlassen Markierungen, um nicht die Orientierung zu verlieren. Irgendwie habe ich mir eine Bibliothek anders vorgestellt. Aber vielleicht befinden wir uns in einem Abwehrlabyrinth um Eindringlinge in die Irre zu führen. Deflan selbst erlöst uns aus der Ungewissheit, indem uns seine Stimme durch das Labyrinth lotst und führt uns zu einer Halle, die von sechs Säulen getragen wird. Er streitet es nicht ab, den Akolythen Jordan entführt zu haben. Das wäre nun mal Teil seiner Arbeit, wir würden aber für unsere Neugier mit dem Leben bezahlen.

„Schild!“, rufe ich und beginne auf ihn zuzulaufen, da er gut und gerne dreißig Schritt von mir entfernt ist. Dann ist auch schon Deflan dran, der gleichzeitig zwei Zauber wirkt, zum einen wird man am Boden festgesaugt, zum anderen schlagen dort kalte blaue Flammen heraus, welche nach den Schreien der anderen zu deuten furchtbare Schmerzen verursacht. Ich springe gerade noch rechtzeitig in die Höhe und klammere mich an einem Vorsprung der neben mir stehenden Säule fest. Dann ist Rückzahlzeit. „Brenne!“ Zwei Strahlen schießen aus meiner linken Hand und treffen ihn in Herzhöhe. Er keucht schmerzerfüllt auf, bleibt aber auf den Beinen. Finsternis!

Ich spüre wie ein Dolch an meinem Kettenhemd aus Mithril entlangschrammt und blicke nach unten. Ein kleiner Diener schaut mich groß an, bevor er wieder unsichtbar wird. Da muss er früher aufstehen, um mich auf dem falschen Fuß zu erwischen. Xana fuchtelt wild mit den Armen und versucht die blauen Flammen zu bannen. Leider erwischt sie nur den Klebezauber und obendrein geht auch mein Schild futsch. Finsternis!

Ein zweiter von diesen kleinen Diener taucht zuerst bei Ryan auf und sticht danach enthusiastisch auf Lia ein. Dolon wird von einem weiteren Zauber von den Beinen geholt, Ryan schließt zu ihm auf, nachdem er ein Gebet an Tymora gerichtet hat. Allerdings bekommt er noch Saures eingeschenkt, als Deflan ihm einen Zauber an den Kopf wirft. Xana wirft im Gegenzug Deflan eine kleine Kugel der Elektrizität zu, die ihn gut trifft. Lia lässt einen Schwall Pfeile los, von dem aber nur wenige treffen. Ich setze dem ein Ende, in dem ich ne Säurekugel auf Deflan werfe, die ihm den Rest gibt, und mich dann um den zu Boden gegangenen Dolon kümmere, der in seinem Blut liegt. Ryan steht daneben und heilt sich erstmal selbst. Der kleine Mistkerl hat inzwischen von mir abgelassen und piekst noch mal Ryan auf dem Weg zu Xana, die bald beide an sich herum hängen hat. Als ob das noch nicht reichen würde, tritt aus Deflan ein Schatten heraus, der ziemlich angepisst wirkt. Verdammnis!

Während Ryan zurück zu Xana und Lia eilt, die einfach nicht mit den immer wieder unsichtbar werdenden Dienern fertig werden, rappelt sich Dolon auf, heilt sich weiter und gemeinsam nehmen wir uns den Schatten vor, den wir in die Zange nehmen. Der Schlachtenrufer aktiviert noch seinen Helm, so das unsere Treffer tiefere Wunden reißen. Dolon schafft es schließlich den Schatten dahin zu schicken, wo vernichtete Schatten eben hingehen. Xana ist inzwischen von den kleinen Dienern nieder gestochen worden, Lia und Ryan tun ihr bestes. Ich drehe mich um, renne los, springe über die Flammen hinweg und komme gerade noch rechtzeitig, um den letzten der kleinen Diener von Ryans Hand sterben zu sehen, nachdem die sich nicht mehr unsichtbar machen können. Das wäre erledigt.
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 30. Januar 2009, 14:45:50
28 und 29. Nachtal Das Jahr der grauen Wölfe -270 TZ Klingenturm

Xana kommt wieder auf die Beine und ein fröhliches Heilen setzt ein. Von unserer Offensivkraft haben wir das meiste jetzt eingebüßt, viel kommen darf heute nicht mehr. Ich untersuche die Leiche von Deflan und nehme seinen magischen Ring und Stecken an mich. Ich sehe mir die Portaltüre an, durch die Deflan gekommen ist und finde eine fiese Falle. Als ich versuche, das magische Siegel anzukratzen, explodiert es. Huch! Mir gelingt es mich wegzuducken und die Feuerlohe zischt über mich weg. Da die anderen sich vorsichtshalber hinter den Säulen versteckt haben, passiert auch ihnen nichts. Puh!

„Falle erfolgreich entschärft“, meine ich und öffne die Portaltüre. Die ist ganz schön schwer und vor mir ist eine Treppe nach unten. Langsam arbeiten wir uns das schlimmste erwartend vor. Unten gelangen wir in einen Raum, in dem Dutzende von kampfbereiten Dienern des kleinen Volkes stehen. So lange die im Raum bleiben, ist alles in Ordnung. Ganz hinten steht der Junge, welcher dem Arkanen Rat angehört, der Fürsprecher des dunklen Königs. Er sieht menschlich aus, kann also nicht Harvan sein. Er spricht zu uns, direkt in unsere Gedanken. Dieser Junge ist der dunkle König, Moloch, der Herr der Siebten, der verlorene Prinz. Einst herrschte er über seine eigene Ebene, bis ihn jemand Mächtigeres ihn da raus gekickt hat. Er drückt das anders aus, trifft es aber im Kern. Er bedauert, dass Deflan unseren Akolythen Jordan im Übereifer entführt hat und nimmt es uns nicht krumm, dass wir ihn ultimativ bestraft haben. Wenn wir uns sofort verkrümeln, wird er uns Jordan überlassen. Ich hätte mich noch ganz gerne etwas weiter umgesehen, aber manche Angebote kann man einfach nicht ablehnen.

Wir bekommen Jordan überstellt, der unverletzt scheint, auch wenn er einen verstörten Eindruck macht. Kein Wunder bei diesen Leuten. Wir bedanken uns mehr oder weniger artig und dürfen gehen. Ein paar Mitglieder des kleinen Volkes stellen sicher, dass wir uns unterwegs nicht verlaufen. Unfreundlich wird uns die Tür zurück gezeigt. Auf der anderen Seite erwarten uns weitere Diener des kleinen Volkes mit gezückten Waffen. Sie starren uns aber nur überaus finster an und wir machen, dass wir in den Spiegel zurückkommen, trotz der bösen Spiegelbilder, die da vor uns da lauern mögen. Rafflan erwartet uns schon feixend und wir eilen zurück. Zum Glück treffen wir nicht auf Xana und mein böses Ego, sodass wir unverletzt in unsere Gemächer zurückkehren.

Mission erfolgreich beendet! Wenigstens dieser Teil. Hofmeister Mathras ist erstaunt, als er Jordan am nächsten Morgen bei uns vorfindet. Wir erzählen die Story vom Pferd, die er uns nicht glaubt, aber nur akzeptieren kann. Aber er hat schlechte Nachrichten für uns, der Jäger würde auf dem Dach vor dem Käfig zum Portal lauern. Na prima! Das wird was werden. Wir besprechen, wie wir das Ding am Besten angehen und memorieren dann die entsprechenden Zauber.

Den letzten Tag in der Vergangenheit nutze ich, so viele verlorene Bücher wie möglich zu kopieren. Dieses Wissen muss der Nachwelt erhalten bleiben. Ganz abgesehen davon, dass dies Geld in die Gruppenkasse bringen wird. Die nächste Auferstehung ist nur eine Frage der Zeit und dafür sollten wir schon mal ne Kasse anlegen.

Der Tag vergeht wie im Flug und die Nacht ebenso. Früh stehen wir auf, bereiten uns auf den Kampf vor und packen den Rest zusammen. Hofmeister Mathras führt uns zur Spitze des Klingenturms. Unser Portal pulsiert im grünen Licht. Der Jäger ist nicht zu sehen, da er ja noch unsichtbar ist, aber er ist zu hören. Wir verabschieden uns alle und ich drücke den Hofmeister noch. Dann sprechen wir die notwendigen Zauber, um uns für den Kampf zu wappnen. Im Zimmer habe ich schon falsches Leben gesprochen. Hier kommt noch mein obligatorisches Schild und ich sorge dafür, dass ich gewandt wie eine Katze bin. Durch meine Handschuhe, dich mich schon agiler machen, bringt der Zauber nicht allzu viel, aber besser als gar nichts. Wagemutige an die Front!

Wir fächern hinter dem Treppenaufgang auf und der Jäger begrüßt uns mit einem infernalischen Brüllen. Und mit einem Flammenstoß, welcher Ryan und Lia trifft. Xana macht, dass wir hibbelig werden, Ryan spricht ein Gebet, Dolon gibt uns seinen Segen. Ich bin als erster mit der Umgehung des Jägers fertig. Da er nun sichtbar ist, kann ich ihn mir in aller Ruhe ansehen. Er ähnelt einem zu groß geratenen Leoparden mit einem Stachelschwanz. Aus seinem Maul zucken Feuerlohen, Blitze oder Kältestrahlen. Er scheint das ganze Programm intus zu haben und besonders Xana hat das Glück, immer eine dieser Energiearten abzubekommen. Ich gebe ihm zuerst eine meiner kleinen Kugeln zu schmecken, die aus meinem tieferen Verständnis der Magie zustande kommen, aber die juckt ihn überhaupt nicht. Lia hat zuerst versucht, mit ihren Pfeilen Schaden zu machen, aber fast alle prallen an der harten Panzerung ab. Allerdings schlagen die richtigen Kugeln von Xana und Lia recht gut ein. Stimmt, die umgehen ja die magische Resistenz und gegen Elementarschaden scheint der Jäger doch nicht gewappnet zu sein. Schweren Herzens opfere ich meine Schriftrolle und brate dem Ding auch eins über. Dolon kommt mir nun von der anderen Seite entgegen und auch ich gehe in den Nahkampf. Dolon wird sofort mit mehreren Treffern begrüßt, die ihn wanken lassen. Der Jäger scheint so stark zu sein, wie er aussieht.

Ich spreche einen Zauber, welcher mir erlaubt, die Schwachstellen von Konstrukten zu erkennen. Leider mache ich trotz allem nicht allzu viel Schaden, da die Panzerung von dem Ding verdammt hart ist. Ryan kommt nun heran, aber seine Attacken prallen harmlos ab. Dafür ist nun Dolon von gerechtem Zorn erfüllt und sein Schlaghagel bricht große Teile aus der Panzerung. Das ist selbst für dieses Wesen zuviel und das Konstrukt des Klingenmeisters bricht in sich zusammen und ein Schrecken der Vergangenheit ist nun Geschichte. Xana bricht noch vorher von einem Strahl der Kälte getroffen zusammen und es obliegt mir, sie wieder mit einem „Alles wird gut!“ auf die Beine zu stellen.

Wir eilen an dem sich auflösenden Konstrukt vorbei in den Käfig und berühren die pulsierende Kugel. Wieder mal umschließt uns das grün und die Umgebung verändert sich. Schließlich kommen wir in dem Raum heraus, in dem wir gestartet sind. Ich heile noch Xana so gut es geht, bevor Ryan sich auch noch herablässt, der armen Xana zu helfen. Dolon klopft an die Türe und wir hören, wie die Barrikaden vor der Türe entfernt werden, nachdem der Schlachtenrufer versichert hat, dass wir es wirklich sind. Da wären wir also wieder zu Hause. Idi Adanich war wohl hier, wird aber wieder kommen, bekommen wir zu hören. Da gibt es ja noch die ausstehende Belohnung. Aber zuerst fängt mich Bruder Karn ab. „Wir müssen reden“, meint er und ich muss schlucken.

Gespielt am  01.11.2008
Spielleiter: Stefan
SC: Kaira ( Schurke 4/ Seher 1/ Unseen Seer 4), Lia (Waldläufer 4/ Kriegsmagier 4), Dolon (Kleriker 8), Ryan (Kleriker 8), Xana (Hexenmeisterin 5, Wilde Magierin 4)
Schrein des Ruhmes:
Erfahrungspunkte: 2700 für Stufe 8, 2225 für Stufe 9. 50 Kaira, 50 Lia, Dolon 200, Ryan 100, Xana 100
Überwundene Gegner
Schattenmagier Deflan
Deflans Schatten
2 Kleine Diener
1 böse gespiegelte Kaira
1 böse gespiegelte Xana
1 Jägerkonstrukt
Beute
Deflans Schutzring +1 Ryan
Deflans Stab (Verkauft für 500)
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 02. Februar 2009, 12:40:00
Kapitel 3
The Tomb of Horror!

29. Nachtal Das Jahr der Visionen 731 Chondathan

Während wir zum Adelsviertel laufen, überspiele ich meine steigende Nervosität damit, dass ich Karn von unseren neusten Erkenntnissen berichte. Wir haben ja einiges über die längste Nacht, den dunklen König und Haparius herausgefunden. Das meiste ist ihm schon bekannt, klar, er hat auch Möglichkeiten an Informationen heran zu kommen, die mir bisher nicht offen standen. Schließlich erreichen wir das Haus unseres Gönners und wir begeben uns in den Keller. Hier sind schon einige Schwestern und Brüder versammelt, die mich mit Gratulationen über meine Heldentaten in der Vergangenheit empfangen. Es gibt nur wenige Zeitreisende, die es je zurück geschafft haben. Genau genommen sind nur Luvius und wir je erfolgreich gewesen. Das gibt mir schon etwas neues Selbstvertrauen.

Über das vertraute Portal begeben wir uns in die Okulare Bibliothek. Sie hat sich in den letzten tausend Jahren durchaus verändert. Zum einen scheint ein neues Geschoss eingezogen worden zu sein, denn ich sehe neue Aufgänge. Aber sie macht einen zerfallenen Eindruck. Überall liegt Staub, viele der Unterlagen sind nichts mehr weiter als verpapptes Altpapier, das nicht mehr zu gebrauchen ist. Ich werde in den Gang geführt, wo die Ältesten auf mich warten. Auch hier bekomme ich erstmal Lob zu hören, die Gefahren der Vergangenheit erfolgreich gemeistert zu haben. Es ist bekannt, dass wir den Verhörgolem zerstört haben, aber seinen Speicherkristall unangetastet gelassen haben. Diesem Kristall gelang es vorher noch in Dolons Geist einzudringen und viele Informationen zu sammeln, darunter auch über das zukünftige Schicksal des Reiches.

Allerdings wusste Dolon nur das allgemeine, was jedes Kind der Kolonien weiß, dass die Hochelfenmagier des Nykerimath die Flutwelle ausgelöst haben. Diese Informationen gelangten über die offiziellen Kanäle schließlich auch in die Hände des Arkanen Rates, der daraufhin den eigentlichen Vernichtungskrieg gegen die Elfen begann, in der Hoffnung die Katastrophe dadurch zu verhindern, jeden Elfen zu töten. Im Laufe der Auseinandersetzungen wurden die bekannten berüchtigten Talonaischen Plagen entwickelt und viele Massenvernichtungszauber frei gesetzt. Durch gezielte Vergeltungsaktionen der Elfen wurden die Schatten- und Pestmagier fast vollständig vernichtet. Die Elfennation allerdings auch. Die übrig gebliebenen Nachfahren der Schatten- und Pestmagier begründeten daraufhin den Orden der Büßer des Ilmater und tragen noch heute die Schuld ihrer Vorfahren ab.

Der Orden der Seher ist auf seine Vergangenheit nicht besonders stolz. Die ehemalige Geheimpolizei des Reiches hat sich inzwischen stark gewandelt. Die ursprünglichen psionischen Blutlinien sind fast vollständig ausgestorben. Vieles hat sich geändert und über meine neue Rolle wird noch beraten, da ich bewiesen habe, recht fähig, wenn auch unorthodox zu sein. Damit kann ich leben. So kann ich gehen und ein zentnerschwerer Stein fällt mir vom Herzen. Glück gehabt!

Ich erzähle anschließend in trauter Runde von meiner Erlebnisse in der Vergangenheit und dann ist es endlich Zeit, meine Kleine in die Arme zu schließen. Ach, wie mir mein kleines Mädchen gefehlt hat. Gleich mal fest drücken und abschmusen. Den Rest des Tages verbringe ich mit meiner Kleinen und wir haben beide viel Spaß. Das tut mir und ihr wieder Mal richtig gut. Es ist einfach nicht richtig, dass ich sie oft alleine lassen muss. Ich hoffe, dass die Reisen in Zukunft etwas zurückgehen werden. Aber ich habe das schlechte Gefühl, dass es wohl eher mehr als weniger werden wird. Wir müssen ja noch das Grabmal der Faust von Lys Karell finden.

Am Abend bekommen wir Nachricht, dass Idi Adanich eingetroffen ist. Meine Kleine habe ich gerade in den Schlaf gesungen und bin selber hundemüde, aber jetzt gilt es, Beute zu sichern. Der kleine Dromid wartet im Tempustempel in Dolons Kammer auf uns, die er inzwischen ganz für sich alleine hat, da keiner mehr in dieser „verfluchten“ Kammer nächtigen möchte. Idi ist äußerst erfreut, als er die Kugel endlich in Empfang nehmen kann. Ich versuche ihn etwas auszuhorchen, er ist von unbekannten Boten von guten Göttern angeheuert worden, die Kugel zu sichern, bevor noch mehr Unheil durch Zeitreisen angerichtet werden kann. Leider kommt da nichts Erhellendes zu Tage.

„Nun gut, kommen wir zu eurer Bezahlung.“ Er greift in seinen Beutel und holt nach und nach Gegenstände hervor. Das erste Stück ist eine Axt, gefertigt aus einem massiven Stück Eisenerz. Eisen und Stein gehen in dieser faszinierenden Klinge nahtlos ineinander über. "Gefertigt in den tiefsten Höhlen der Formianer. Ich denke, die sollte in Kürze noch nützlich sein. Ihr müsst wissen, das Grab der Faust von Lys Karel liegt im Abgrund und die dortigen Wesen mögen Waffen aus solchem Metall überhaupt nicht."
„Eine Axt kann ich immer gut gebrauchen“, meint Dolon und nimmt sich die Waffe aus Kaltgeschmiedeten Eisen.

Ein paar schmale Lederschuhe. Gut gearbeitet, aber schnörkellos und etwas abgetragen.
"Die hab ich früher selbst benutzt. Musste sie natürlich mit Schnüren abbinden, damit sie mir passen. Sehr nützlich, wenn man mal wieder schnell weg muss.“ „Die nehme wohl mal ich“, und schnappe mir die Schuhe, passen gut und lassen mich viel besser athletische Taten vollbringen als vorher.

Ein etwa 25cm langer Stab aus geradem Eisen und Ornamenten aus blauem Eis. Er ist so kalt, dass man ihn nur mit Handschuhen länger als ein paar Minuten halten kann.
"Also der stammt sogar von dieser Welt, wenn ich mich nicht irre. Soll mal irgendeinem Seesöldner gehört haben. Er sorgt dafür, dass Zauber geringerer Stärke ihr Element gegen Eis tauschen können.“ Xana quietscht aufgeregt auf und schnappt ihn sich. „Den kann ich gut gebrauchen.“

Ein Amulett aus Fellfetzen und Bärenklauen, gehalten von einer Lederschnur. "Ach ja, noch so ein Ding das mir schon gute Dienste geleistet hat. Ich trenne mich nur ungern davon, also passt gut darauf auf." „So was fehlt mir noch.“ Ryan angelt sich das Amulett und legt es sich um.

Eine kleine silbrig-golden glänzende Perle. "Hab ich vor Jahren auf einem Markt in Avernus gefunden. Habs nie gebraucht, aber manche Magier sind ganz wild drauf." „Dem kann ich nichts hinzufügen!“ Ich streite mich kurz mit Ryan um die Perle, kann mich aber durchsetzen. Meine!

Ein schlanker Streitkolben aus dunklem Holz. Der Kopf besteht aus einem metallenen Ornament stilisierter Engel. "Äh, den hab ich mal gefunden. Stammt direkt aus den Schmieden Arkadiens. Der vorige Besitzer braucht ihn nicht mehr, aber ich schätze tapfere Helden wie Ihr können noch viel Gutes damit tun." Aha? Gefunden? Kann er meiner kleinen Tochter erzählen, aber mir nicht. „Hm, ich habe zwar schon einen Streitkolben, aber bevor der verdirbt, nehme ich ihn halt“, erbarmt sich Ryan hoheitsvoll.

Zwei lange, spitzenlose, schwarze Pfeile. Bei Berührung stellt man fest, dass sie blutverschmiert sind.
"Die hier sind wirklich nett. Hab ich mal von einem anderen Ebenenreisenden gekauft, der wirklich was gegen Menschen hatte, die nicht auf ihrer Ebene bleiben." „Oh, das ist das richtige für mich!“, meint Lia und schwupps, sind sie weg. Ich habe kein gutes Gefühl dabei. Lia hat bewiesen, dass sie recht menschenverachtend ist.

Zwei metallene, dünne Phiolen. Die Flüssigkeit darin riecht süßlich. "Die hier nennt man 'Sunes Tränen', stammen aber eigentlich von Alchemisten der Luftebene. Ihr glaubt ja gar nicht, was mit diesen Tränken schon so alles für lustiger Schabernack getrieben wurde." „Das wäre doch was für Ryan!“, meint Xana grinsend und spricht nur das aus, was wohl alle andere denken. „So was habe ich gar nicht nötig“, wiegelt Ryan ab. So kommen die beiden Tränke erstmal zur Seite.

Eine kleine schwarze Glasperle. Sie vibriert leicht und scheint fast schwerelos. "Vorsichtig damit und ja nicht fallen lassen!" Damit kann erstmal auch niemand was anfangen, also zu den Tränken.

Ein fast durchsichtiger, viele Meter langer schwarzer Schleier. Fast schwerelos gleitet er einem sanft durch die Finger. "Noch so etwas, von dem ich mich ungern trenne. Hab fast mein Leben verloren, als ich das auf der Schattenebene erbeutet hab." „Oh, der steht mir bestimmt ganz gut!“ Xana gibt mir für den nun besseren Schutz ihren Schutzring, sodass wir beide was davon haben, weil der Schleier nicht mit dem Schutzring zusammen wirkt.

Ein paar fingerlose Lederhandschuhe mit verwitterten Runen auf den Handrücken. "Praktische Dinger. So ähnliche verwend ich selbst." „Die kann ich gut gebrauchen“, meint Dolon und streift sie über. Er sieht gleich viel geschickter aus.

Drei Glasphiolen mit einer schwarzen, geruchslosen Flüssigkeit. "Ah, flüssige Schatten. Sehr nützlich und sehr selten. Perfekt, wenn man um keinen Preis der Ebenen gehört werden will." Dolon, Ryan und Xana nehmen sich je einen.

Ein kleiner Beutel mit grauem, staubigem Pulver. "Wirklich praktisch. Dafür gibt es eine Millionen Verwendungszwecke. Damit kann man eine gewisse Wassermenge binden.“ Da sich keiner dafür interessiert, kommt es erstmal auf den Stapel.

Ein schmaler Ring aus ineinander verwobenen Metallsträngen. "Das hab ich von so nem paranoiden Magier als Lohn für einen kleinen Gefallen erhalten. Ist bestimmt recht nützlich, wenn man mit Magiern zu tun hat." „So was kann ich immer gut gebrauchen.“ Lia hat nun auch diesen Ring.

Zu guterletzt gibt uns Idi Adanich noch den alten, flickenüberzogenen Sack, aus dem er die ganzen Sachen gezogen hat. "So was braucht nun wirklich jeder Ebenenreisender. Ihr werdet mir noch tausendfach dafür danken." Es gibt einen kurzen heftigen Streit zwischen Xana, Lia und mir darum, wer den bekommt, als ich ihn mal probehalber anhebe, ist er mir zu schwer und ich überlasse es Lia und Xana sich darum zu streiten. Schließlich bekommt Lia den Beutel auch noch. Das wäre wohl dann der Lohn für unsere umfangreiche Arbeit. Irgendwie habe ich mir da etwas mehr erwartet. Idi Adanich erklärt, dass er am Tag zur Winterwende zurückkommen und uns dann den Weg zum Grabmal der Faust von Lys Karel zeigen wird. Wir werden ihn abends in dem Steinbruch antreffen und sollen möglichst reisefertig sein. Überzählige magische Gegenstände sollen wir auch mitbringen, da wir dort unten im Abgrund als Händler auftreten werden und man kann dort auch in der Tat die Stücke für einen guten Preis eintauschen.
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 04. Februar 2009, 11:43:36

Spoilerwarnung: Dieser Abenteuerabschnitt basiert auf dem berühmt berüchtigten Abenteuer „The Tomb of Horror!“ Das wohl berüchtigtste Abenteuer aller Zeiten und inzwischen weiß ich, warum es diesen verdienten Ruf genießt. Es war noch ein Gastspieler anwesend, aber dadurch, dass er als Halbling Waldläufer nicht die wirklich notwendigen Mittel hatte, um im Spiel irgendetwas zu tun, habe ich ihn vollständig ausgelassen.

15. Hammer Das Jahr des Stolzen Vaters 732 TZ Chondathan

Es dämmert bereits, als ich mein kleines Töchterchen vom Kindergarten des Tymoraschreins abhole. Sie hat vom ganzen Herumtoben tiefrote Bäckchen und plappert vergnügt vor sich hin, als Glücksbote Ryan mir entgegen gestürmt kommt. „Kaira! Endlich habe ich dich gefunden! Hör zu, ich habe ein Angebot für ein Abenteuer bekommen! Es geht gegen das Böse! Ruhm und Reichtum erwarten uns! Details zur sechsten Stunde, wir treffen uns vor dem Schrein!“, brüllt Ryan mich beinahe an, nachdem er Mili zurück in den Schrein geschickt hat, um ein Bonbon zu holen. Der Glücksbote überschlägt sich beinahe vor Begeisterung über die Aussicht, seine Popularität zu steigern. Ich bin erstmal skeptisch, verspreche aber zu kommen, während meine Kleine auf dem Honig Bonbon herumkaut. „Die muss man eigentlich lutschen“, meine ich, aber sie kaut nach einem „Hm“ vergnügt weiter darauf herum. Nachdem ich mein Kleines ins Bettchen gebracht habe, treffe ich mich mit Ryan, Xana und Lia auf der Straße vor dem Tempel. Dolon konnte leider nicht kommen, Schneeschippen und so. Sein Dienstplan wird sich hoffentlich mit der Bergung der Reliquien ändern.

Wir kehren bei Renya ein. Die gute Frau Harloff hat noch immer den gemütlichen Dachraum, wo wir die Details mit Ryans Kontaktmann bereden können. Das ist ein älteres Männchen, das einen weit gereisten Eindruck macht. Er hat eine lange gerötete Nase, seine schlohweißen Haare sind zu einem Pferdeschwanz nach hinten gebunden. Er erzählt uns die Geschichte von einem gar finstern Nekromanten mit dem Namen Acererak, der sich als ewiges Denkmal eine Gruft im Albersmarker Moor errichten lassen hat. Unzählige Generationen von Abenteurern sind ausgezogen, um dem finsteren Gesellen sein garstiges Handwerk zu legen. Nur wenige seien je wieder heraus gekommen und die entkommen konnten, sind nicht weit hinein gekommen, da die ersten Fallen schon ihre Kameraden getötet hatten. Also muss dort jede Menge Beute zu finden sein. Ihn interessiert das ganze eher aus historischer und architektonischer Sicht, da er so was erforscht. Seltsamer Kauz, aber ich nehm ihm das ab. Für uns ist Ruhm und große Beute drin. Besonders Glücksbote Ryan ist scharf auf dem Ruhm, denn nur dadurch wird er je zu einem eigenen Tempel kommen, wobei reiche Beute natürlich auch hilfreich ist. Wir verabreden, dass wir morgen aufbrechen werden. Das wird meinem kleinen Mädchen gar nicht schmecken. Finsternis!

Ich nutze den restlichen Abend, soviel wie möglich über Leichname heraus zu finden. Sie scheinen recht zähe Burschen zu sein, schwer zu töten, da sie ihre Seele in ein Gefäß retten können. Damit können sie warten, bis sich ihr Körper wieder zusammengesetzt hat und das Spielchen geht von Neuem los. Das wird ja was werden. Nach ruhiger Nacht ist mein kleines Schätzchen sehr knatschig, dass Mami wieder weggeht. Komme ja bald wieder!

Pünktlich brechen wir nach Sonnenaufgang vom Nordtor her auf. Den Weg ins Moor kennen wir ja schon zu Genüge und kommen deshalb besonders gut voran. Es ist ein kalter, aber sonniger Tag, da der Wind vom Norden kalte Luft mit sich bringt. Am Abend erreichen wir den Ort Albersmark und kehren in der dortigen Taverne ein. Wir lassen hier die Pferde stehen, als wir am nächsten Morgen ins Moor aufbrechen. Alles ist schneebedeckt und tückisch, aber Lia kann uns einen sicheren Weg durch das auch im Winter gefährliche Moor finden. Nach weniger als drei Stunden erreichen wir einen unspektakulären Hügel, davor befindet sich eine kleine Hütte. Auf der Veranda schaukelt ein eingemümmelter Mann auf einem Schaukelstuhl in der kalten Luft, gewärmt nur von einem Teekocher, der neben ihm auf einem wackligen Hocker steht.

„Ah, Abenteuer! Ich muss euch warnen, die Gruft von Acererak darf nicht betreten werden. Unzählige junge, dumme Abenteurer sind schon vor euch hier gewesen, die meisten fanden hier ihr finsteres Grab. Kehrt um und bleibt am Leben. Oder bleibt und sterbt!“, grantelt der alte Mann uns an.

„Wir waren schon oft die ersten, die bei Sachen nicht gescheitert sind, von denen es hieß, noch hat es niemand geschafft. Wir sind die Wagemutigen, wisst ihr?“, erkläre ich mit dem Selbstbewusstsein der Jugend, die sich für unsterblich hält. Der Alte schnauft nur.

„Ihr seid alle alt genug, es besser zu wissen. Aber wenn ihr neue Kleidung braucht, kommt zu mir, ich kann euch welche verkaufen“, erklärt er uns und fängt dann an zu kichern. „Hinterlegt am Besten schon mal etwas Geld, ihr werdet es brauchen.“ Komischer Kauz. Wir lassen uns nicht beirren und nehmen den Grufthügel in Augenschein. Es scheint drei verschüttete Eingänge zu geben, mehr sind jedenfalls nicht auszumachen. Wir stellen fest, dass keiner eine Schaufel hat. Ich geh beim alten Mann nachfragen, der schnauzt mich nur an. Nicht mal ein Brett will er mir geben. Ich bin kurz davor, eines aus der Veranda zu brechen, aber die anderen reden mir gut zu, den frechen Alten in Ruhe zu lassen. Na gut.
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Topas am 04. Februar 2009, 11:57:13
Zitat
Ihn interessiert das ganze eher aus historischer und architektonischer Sicht, da er so was erforscht. Seltsamer Kauz, aber ich nehm ihm das ab.
Sense Motive versaut ?
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 06. Februar 2009, 12:50:42
Dachte ich zuerst auch.....  wink

17. Hammer Das Jahr des Stolzen Vaters 732 TZ Albersmarker Moor, Grufthügel des Schreckens

Wir beschließen nach kurzer Diskussion den linken Eingang frei zu legen. Mit Brechstange, Lias Schwert und primitivsten Mitteln buddeln wir uns einen Durchgang. Ich darf als erste hinein. Der Gang erstreckt sich keine zwanzig Schritt, dann endet er an einer Wand, in der zwei Türen eingelassen sind. Vorher scheint ein bewegliches Wandsegment eingelassen zu sein. Denke mal, dass es in den Gang hineinfahren kann. Finde aber keinen Auslöser für diese Falle. Die Türen selbst tragen Löwenknäufe zum öffnen, einer hat ein offenes Maul, der andere ein geschlossenes. Im Türsturz sind Zeichen unbekannter Art eingemeißelt. Nach etwas hin und her überlegen komme ich zu dem Schluss, dass sie eine Warnung beinhalten. Da dieses Segment sicher scheint, hole ich die anderen nach.

Rätselnd stehen wir vor den beiden Türen. Ich habe kein gutes Gefühl dabei. Wir diskutieren, was die beste Vorgehensweise ist. Irgendwie komme ich mir dabei recht blöd vor. Am klügsten wäre es vielleicht, das Wandsegment zu blockieren, aber wir haben nicht wirklich das stabile Werkzeug dafür dabei. Daran haben wir jetzt alle nicht gedacht. Ist ja auch genau genommen die erste Gruft, die wir so betreten. Normale Abenteurer machen so was bestimmt häufiger, aber dies ist das erste Grabmal eines untoten Nekromanten, das ich besuche. Mir gefällt die ganze Sache nicht. Ryan wird die ganze Diskussion zu lang und er schafft schließlich Fakten. Er öffnet mutig die linke Türe, dahinter ist eine Wand mit einem Augensymbol. Im nächsten Augenblick schließt sich die Wand hinter uns. Xana steht schon außerhalb, ich hechte zu ihr hin, Lia ebenso. Nur Ryan ist zu langsam. Die bewegliche Wand rammt mit großer Wucht hinter mir die gegenüberliegende Wand. Dann hört man was knirschen, dann gibt es einen heftigen Rumms und Ryan schreit gequält auf. Die Decke ist gerade herunter gekommen! Mit meiner Brechstange öffnen wir das Wandsegment so weit, dass Ryan aus der hinterhältigen Falle heraus kommen kann, bevor ihm die Decke ein weiteres Mal auf den Kopf fällt. So eine hinterhältige Falle!

Ryan heilt sich fluchend und diesmal öffnen wir die andere Türe mit einem von Xanas Zaubern aus der Entfernung. Auch hinter dieser Türe ist nur eine Wand und die Decke saust ein weiteres Mal, nun ohne uns zu verletzten, herab. Verdammnis! Das hier ist eine Sackgasse, also zurück. Alle schauen mich nun fragend an, da sie mich im Gräber plündern für versiert halten, dabei habe ich davon auch keine Ahnung! Nun gut, nehmen wir doch einfach mal die Mitte. Wir graben uns auch in der Mitte einen Zugang und kommen in einen langen Gang, der aus den Bauklötzen meiner Kleinen erbaut zu sein scheint, so quietschbunt ist der. Der Boden ist mit bunten Steinen ausgelegt, ein roter Pfad windet sich durch den Gang. An den Wänden sind Wandfresken zu sehen. Sie zeigen Hybriden und Angehöriger verschiedenster Völker bei der Sklavenarbeit. Dann gibt es Fresken über die Wohnstatt eines Magiers, von Bibliothek über Labor bis hin zu hauseigenen Folterkammer. Als einziges ragt auf der rechten Seite ein kleines, in der Wand eingelassenes Kästchen in den Gang hinein. Am Ende ist der überdimensionierte steinerne grüne Kopf eines Bartteufels in die Wand gelassen. Der Mund ist aufgerissen und bildet eine Nische, in der ein normal großer Mensch gerade so Platz hat. Ein Teleporter? Auf der linken Seite daneben ist ein nebelverhülltes Portal zu sehen, in das drei bunte Kristalle, gelb links unten, orange rechts unten und oben ein blauer Kristall, eingelassen sind.

Auf dem Weg selbst ist in Drakonisch folgender Text zu sehen:

ACERERAK GRATULIERT EUCH ZU EURER FEINEN BEOBACHTUNGSGABE; ALSO ZIEHT EUREN NUTZEN HIERAUS; DENN AM ENDE WERDET IHR OHNEHIN MEIN SEIN!

Geht zurück zum Quäler oder durch den Bogen und ihr werdet die zweite große Halle finden.

Vermeidet grün wenn ihr könnt, aber schwarz ist eine gute Farbe für jene von großem Mut.

Wenn rot für Blut steht, wird der Weise nichts weiter opfern müssen, als einen Kreis aus magischem Metall - so kommt ihr gut voran.

Zwei Graben auf dem Weg führen zu einem tiefen Sturz, also achtet auf die Wände.

Diese sind die Schlüssel und sie sind vor allem das Wichtigste, und hütet euch vor zittrigen Händen und dem der euch zerquetscht.

Wenn ihr das Falsche findet, so findet ihr das Wahre und gelangt in die Säulenhalle.

Hier steht ein Thron, der Schlüssel und Schloss ist.

Die eisernen Männer mit den grimmigen Gesichtern tun mehr als man auf den ersten Blick sieht.

Ihr seid gegangen und gegangen und habt mein Grab gefunden und nun werden eure Seelen sterben!

Wenn das mal keine klare Ansage ist, dann weiß ich auch nicht. Verdammnis!
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 09. Februar 2009, 10:58:10
17. Hammer Das Jahr des Stolzen Vaters 732 TZ Albersmarker Moor, Grufthügel des Schreckens

Ich markiere die einzige Fallgrube auf dem roten Pfad und lasse dann die anderen nachkommen und den Gang bestaunen. Als erstes wird das Kästchen in Augenschein genommen, da ne Falle dran ist, öffnet es Xana in sicherer Entfernung. Harmlos für uns kommt eine Giftnadel heraus geschossen. Aber das Kästchen ist leer. Ich untersuche es und finde einen verdeckten Knopf, der allerdings mit einer Falltüre verbunden ist. Entsprechend vorbereitet drücke ich es, die Fallgrube geht unter mir auf und ich mache fast einen Spagat um nicht hineinzufallen. Unter mir ist eine Grube mit Speeren, in der das Skelett eines Gnomes verrottet. Ich lasse mich hinein und untersuche die Leiche, ich finde eine magische Brille und klettere wieder hoch. Das war jetzt nicht so ergiebig.

Als nächstes untersuchen wir den Dämonenkopf, da man Grün meiden soll, sind wir entsprechend vorsichtig. Ryan wirft mehrere Steine hinein, die in ein bodenloses Loch zu fallen scheinen, wir hören keinen Aufprall oder so was. Xana untersucht den Kopf magisch und kommt zu dem Schluss, dass dies keine gute Magie ist. Da uns das Ding nicht geheuer ist, nehmen wir das Portal in Augenschein. Wir drücken die Kristalle in verschiedener Reihenfolge, bis schließlich der Nebel verschwindet. Ryan geht als erster und verschwindet, dann Lia und uns an den Händen fest haltend Xana und ich. Wir landen in einem kleinen Raum, etwa sechs auf sechs Schritt, eine vierarmige Statue eines Gargyls ist an der gegenüberliegenden Wand zu sehen. Einer der Arme ist abgebrochen. Xana ist der Ansicht, dass dieses Ding magisch ist, aber es rührt sich nicht. Wir untersuchen es vorsichtig, können aber nicht feststellen, welchen Sinn es hat. Neben der Garyle ist ein Kriechgang, der zu einem großen lang gezogenen Raum führt, in dem verschiedene sagenhafte Gestalten an den Wänden gemalt sind, die leuchtende Kugeln in allen möglichen Farben in den Händen halten. Gegenüber ist ein Portal mit drei Kristallen, die aber egal in welcher Reihenfolge man sie drückt, keinen Effekt bewirken. Einige der Wandbilder sind nur Illusion und bergen Kriechgänge dahinter.

Da schwarz gut sein soll, nehmen wir diesen Weg hinter der entsprechend farbigen Kugel durch einen engen Kriechgang, wir landen nach einigen Windungen in einer Kapelle, die Wände sind verziert mit Untoten Figuren, aber auch mit den Symbolen guter Götter. Ein weiteres Portal steht hier. Ein roter Weg ist eingezeichnet. Es gibt acht Bänke und einen Stuhl hinter dem Altar. Ein Skelett in Rüstung zeigt auf das Portal, rührt sich aber nicht. Zwei Kerzenständer und zwei Urnen stehen noch herum. Der Altarstein ist magisch und beherbergt zwei magische Fallen, die ich allerdings entschärfen kann. Aber der Altar scheint sonst keine Funktion zu haben, auch lässt er sich nicht bewegen. Der Stuhl ist harmlos, die Kirchenbänke nicht. Zwei davon enthalten Fallen, die wohl ein Gas freisetzen, die anderen Goldmünzen, die wir an uns nehmen. Dann stellen wir verschiedene Experimente an, Xana legt sich dabei sogar auf den Altar. „Vielleicht bewirkt eine reine Jungfrau ja was“, kichert sie. Da hat sie wohl zu viele schlechte Bardenstücke über geopferte Jungfrauen gehört. „Vielleicht musst du dabei ja nackt sein“, schlägt Ryan vor und Xana zeigt mit einer Ohrfeige, dass sie doch nicht so experimentierfreudig ist. Als letztes untersuche ich die Urnen. Die erste ist leer, die zweite enthält einen hässlichen untoten Moskitoschwarm. Iiiks!

Ich springe zurück, Ryan zückt sein heiliges Symbol und schmettert ein kräftiges „Im Namen Tymoras vertilge ich euch vom Angesicht Faeruns!“ Die beiden Wolken aus untoten Insekten bewegen sich wenigstens nicht weiter und können so bequem von Lia mit mehreren brennenden Händen und Xanas elektrischen Sphären vernichtet werden. Aber weiter sind wir noch nicht gekommen. Ich untersuche die von Lia untersuchten Wände ein weiteres Mal und finde einen Schlitz, über dem ein Kreis eingezeichnet ist. Da in dem Text etwas von einem Kreis aus magischen Metall steht, werfen wir den Ring der schnellen Weihe hinein, an dem wir einen Bindfaden angebunden haben. Es gibt ein Knirschen und ein Geheimgang wird geöffnet. Ich versuche den Ring zurück zu ziehen, aber der Bindfaden ist schon gerissen und der Ring wohl vernichtet. Finsternis!

War ja jetzt gar nicht so schwer. Wir landen durch einen Kriechgang in einen breitem Gang mit einer verklemmten Tür, eine Falle ist daran nicht zu entdecken. Ryan rammt dreimal mit voller Wucht dagegen und kommt nicht weiter. Dann versucht es Lia, die sich aber nur die Schulter prellt. „So schwer kann das doch nicht sein!“ Ich nehme Anlauf, peile den Punkt an, von dem ich denke, dass ich dort die größte Wirkung erzielen und ramme die Türe auf. Dahinter gähnt eine Fallgrube. Huch! Ich nutze meinen Schwung, springe ab und lande sicher auf der anderen Seite. Vor mir ist ein kurzer Gang und eine weitere Türe. Etwas mühsam kommen die anderen hinterher.

Der Glücksbote murmelt etwas von „Die Türe war bestimmt schon ganz locker“, bindet sich an und rammt die zweite Türe auf. Wir können ihn halten und sehen hinter der nächsten Fallgrube eine weitere Türe. Neues Spiel, neues Glück, auch dahinter ist eine Grube und ein diesmal bessere Türe. Das Schloss ist zu kunstvoll für mein Können, da ich es selbst nach einer halben Stunde nicht aufbekomme. Verdammnis.
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 13. Februar 2009, 09:44:54
17. Hammer Das Jahr des Stolzen Vaters 732 TZ Albersmarker Moor, Grufthügel des Schreckens

Also kramt Lia in ihrem Sack und holt einen großen Hammer heraus. Ryan spuckt in die Hände und beginnt die von mir markierten Stellen zu traktieren, von denen ich denke, dass sie die schwächsten Punkte der Türe sind. Der Kleriker der Tymora ist schließlich Schweiß gebadet, als die Türe endlich zerbricht. Dahinter ist ein fein gearbeiteter Gang. Ganz weit hinten ist ein orangefarbenes Licht zu sehen und wir hören vielstimmigen Chorgesang, der sich lieblich anhört. Was ist das denn? Mir fällt auf, dass der Boden immer glatter wird, je weiter wir in den Gang vorstoßen. Der Gesang hat inzwischen aufgehört und ist einem aufgeregten Tuscheln gewichen. Dann sind Geräusche von wegrennenden Schritten zu hören.

„He, bleibt hier, wir wollen euch nichts tun!“, schreit Glücksbote Ryan und beginnt hinterher zu laufen. Etwas verhalten eile ich hinter her. Irgend etwas ist hier Falsch. Alles ist hier so sorgfältig bearbeitet, dass es wenn es eine Schräge wäre, eine perfekte Rutsche bilden würde. „Stopp!“, brülle ich, aber es ist zu spät. Der Boden beginnt sich zu neigen. Lia und Xana, die ganz hinten stehen, können gerade noch zurück hechten, aber Ryan und ich rutschen immer schneller die Schräge nach unten. Ich löse meinen Wurfhaken vom Gürtel, drehe mich im Fallen um und werfe den Haken nach oben. Er hakt ein und der Gang ist nun senkrecht. Unter uns ist eine Grube, die voller Lava ist. Tymora hilft! Xana versucht ein Netz zu werfen, aber es findet an den glatten Wänden keinen Halt. Dafür etwas an meinem Seil, das jetzt rutschfest ist. Aber Glücksbote Ryan saust in den Lavasee. „Tymora, schütze mich vor Feuer!“, kann er noch im letzten Moment brüllen, dann taucht er ein. Verdammnis. Ich baumle etwa zwei Meter über der Lava, die verdammt heiß zu scheint. Ich muss den Glücksboten da raus holen. Ich hake mich so gut es geht am Seil fest, lasse mich kopfüber kippen und bekomme die Stiefel von Ryan zu fassen, die noch herausragen. Verdammt ist das heiß! Mein Schutzumhang schützt mich etwas vor Schaden. „Zieht!“, brülle ich nach oben, wo die zwei Frauen elfischen Blutes sich in Sicherheit gebraucht haben. Und tatsächlich geht ein kräftiger Ruck durch das Seil und der zappelnde und schreiende Ryan wird mit vereinten Kräften aus dem Lavabecken gezogen. Seine Rüstung glüht, aber Xana sorgt mit einem Strahl aus Eis für Abkühlung, indem sie einen Flammenstrahl mit ihrem neuen Stab zu einem Eisstrahl macht. Die Rüstung kühlt ab und Ryan hört auf, in der eigenen Rüstung zu Tode geröstet zu werden. Das war jetzt alles verdammt knapp gewesen. Aber Tymora hat uns letztendlich doch noch gelächelt.

Ich habe das Gefühl, meine Arme sind länger geworden, als wir endlich oben sind. Ryan ist grässlich verbrannt und spricht in schneller Folge mehrere mächtige Heilzauber, die ihn wieder herstellen. Auch ich bin bald wieder vollständig geheilt. Das hat doch wehgetan. Leider ist der Heilstecken von Ryan in den Lavasee gefallen und unwiederbringlich verloren. Ebenso sein Resistenzumhang. Finsternis! Der Gang ist inzwischen wieder hoch geklappt und sieht ganz harmlos aus. Hier kommen wir nicht weiter, es muss einen anderen Weg geben. Also schauen wir nach, ob noch irgendwo Geheimtüren sind und tatsächlich, in der dritten Grube befindet sich eine. Raffiniert!

So macht der Rätseltext auf einmal wieder Sinn. Eine Treppe führt in die Tiefe, aber ich suche akribisch sofort die nächste Wand ab und finde eine weitere Türe, die ein recht kompliziertes Schloss hat, an dem ich lange sitze, bis ich es geknackt bekomme. Dahinter liegt ein weiterer Gang, der zu einem Labor führt. Hier finden wir einen magischen Trank, eine mumifizierte Hand und etwa vierzig Reagenzgläser, die wir sorgfältig verpacken, auch gibt es hier drei Bottiche, die mit klarer Flüssigkeit gefüllt sind. Lia stochert mit einem Besenstiel in einem herum und fördert schließlich den Teil eines Schlüssels zu Tage. Der nächste Bottich ist mit Säure gefüllt, welche den Stiel kaputt macht. Danach holt Lia sich ein Hockerbein und stochert im dritten und letzten Bottich herum. Plötzlich grabscht der Inhalt des Bottichs nach Lia und zieht sie hinein. Verdammnis!

„Brenne!“, schreien Xana und ich fast gleichzeitig und Lia befreit sich aus der schleimigen Umarmung des Blobs und hält triumphierend den zweiten Teil des Schlüssels in der Hand, den sie zusammenfügt. Eine Art Zauber verschmilzt die beiden Teile zu einem. Interessant. Jetzt brauchen wir nur noch das Schloss zu finden. Ich untersuche die Wände und finde eine weitere Türe. Das war ja jetzt einfach. Wir folgen dem Gang, der zwei Biegungen macht, und stehen vor einer ausgelösten Fallgrube. Trotzdem bin ich vorsichtig und finde in der Falle eine Falle, wie gemein! Mir gelingt es sie lahm zu legen und wir können weiter. Schließlich erreichen wir einen Raum, dessen Einrichtung zerfallen ist, war wohl mal ein Wohnzimmer. Jede Menge Kisten und Koffer stehen herum. Von den Decken hängen Wandteppiche in den Raum hinein. Seltsam. Vorsichtig betrete ich den Raum und er fängt sofort so stark zu wackeln an, dass ich hinfalle. Autsch!
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 16. Februar 2009, 14:45:38
17. Hammer Das Jahr des Stolzen Vaters 732 TZ Albersmarker Moor, Grufthügel des Schreckens

Mir gefällt das nicht und ich gehe wieder raus, als dies ein zweites Mal passiert. Das Ganze ist uns nicht geheuer. Ich bitte Xana, eine Sphäre rein zu werfen, was sie auch tut. Die Wandteppiche fallen herab und lösen sich in Säure auf. Iiiks! Teile der Kisten und Koffer werden zerstört, aus denen dann Giftschlangen kriechen. Eine weitere Sphäre räumt auf und zerstört weitere Kisten, aus denen noch mehr Schlangen kriechen; das wird noch ein langer Tag. Eine kommt sogar zu mir und beißt mich, bevor ich sie aufspießen kann, was ich dann prompt nachhole. Scheint aber nicht giftig zu sein, da ich keinerlei Veränderung spüre.

Wir durchsuchen in Windeseile die Koffer und können einiges an Gold und Silber bergen. Durch eine weitere Türe kommen wir in einen weiteren Gang, der zu einer Kreuzung führt. Im Zentrum der Kreuzung ist eine weitere Falle, an der ich mich verlustieren darf. Ich wähle links, entschärfe eine weitere Falle an der Türe, die den Weg versperrt, öffne diese und steh vor einer Wand. Nach sorgfältiger Überprüfung finde ich eine Geheimtür, dahinter einen Gang und eine gut getarnte Falltüre, die ich nach gründlicher Überprüfung öffne. Eine Grube erscheint, die einen Kriechgang hat, der wiederum zu einem Gang führt, und an deren Ende befindet sich eine massive Türe. Drei schmale, quadratische Öffnungen befinden sich in der Pforte. Keine Ahnung, was da rein passen könnte. Wir diskutieren eine Weile und sehen davon ab, irgendetwas reinzustecken. Wahrscheinlich sind in der Gruft die notwendigen Elemente verteilt, sodass man gezwungen wird, sich auch jeder Gefahr zu stellen, die dieser wahrlich verfluchte Ort zu bieten hat.

[Hier begann dann die Reibung. Bis jetzt kamen wir halbwegs geradlinig voran. Aber da wir das Rätsel der Türe nicht verstanden, fingen wir an, alles zu durchsuchen und verschiedenes auszuprobieren. Und das ist das wirklich gefährliche an diesem Dungeon.]

Ich hole mein Glasauge raus und spähe durch die Türe mit meinem mächtigsten Erkenntniszauber. Hinter der massiven Türe ist ein höchst spärlich erleuchteter Raum mit Säulen zu erkennen. Das ist wohl die Säulenhalle und der richtige Weg. Aber hier kommen wir ohne Schlüssel nicht weiter, Geheimtüren finden sich auch nicht, also wieder zurück und den Gang weiter. Er endet an einer Treppe, die ins nirgendwohin führt. aber es gibt ein großes Portal. Fallen kann ich keine entdecken, aber wir stellen uns weit genug weg und Xana öffnet es mit ihrer Magie, was unser Glück ist. Denn zuerst schießt Gas in den Gang, was uns geradeso nicht mehr erreicht. Dann rumpelt ein gewaltiger steinerner Golem in Form eines Elefanten auf Rollen auf uns zu! Verdammnis!

Schnell stellt sich heraus, dass nur Kugeln einer Energieart gegen das Ding was nutzen, weil mein Flammenstrahl einfach abprallt. Ryan beschwört zwei Celestische Bisons, die dem Ding aber nichts entgegen setzen können, da der steinerne Elefant sie einfach überrollt. Xana macht uns alle hibbelig und ich versuche an dem Ding vorbei zu kommen, um mich hinter es setzen zu können. Leider rutsche ich aus, falle genau vor die Rollen und das Ding macht mich buchstäblich platt. Das hat jetzt echt wehgetan. Und Ryan dieser Trottel stemmt sich auch fast noch erfolgreich dagegen, anstatt ihm Platz zu machen, was mich getötet hätte. Lia und Xana, die als einzige eine Möglichkeiten gefunden haben, dem Golem mit kleinen Kugeln aus Elementarer Energie zuzusetzen, üben sich darin in das Fallenloch zu springen und wieder herauszuklettern, je nachdem wo der Golem gerade ist. Ich rapple mich auf und mit einem „alles wird gut“ fühle ich mich gleich doppelt so gut. Weh tut es trotzdem noch. Schließlich, ohne dass ich etwas Sinnvolles tun kann, geht der Golem im magischen Dauerfeuer zu Bruch. Glück gehabt.

Leider ergibt dieses Gangsegment trotz intensiver Suche keinen weiteren Geheimtüren. Wir sind hier in einer Sackgasse. Nun gut, gibt ja noch zwei weitere Gänge an der letzten Kreuzung. Der erste endet in einer Falle und es geht nicht weiter. Der letzte mündet in eine nebelverhangene Höhle, aus der magischer Gesang tönt. Wir gehen nachschauen und finden dort eine geisterhafte Gestalt, die uns irgendwie zu beeinflussen versucht. Bevor sie damit erfolgreich ist, geben wir ihr ehrlichen Stahl zu schmecken, was dem Teil gar nicht bekommt. Leider entpuppt sich auch dieser Teil der Gruft als Sackgasse ohne weiteren Sinn.

Inzwischen sind wir schon gefühlte 20 Stunden in dieser Gruft, auch wenn es nicht wirklich so viele sind. Ne, das zieht sich. Bis jetzt kamen wir gut voran, aber so langsam verirren wir uns in diesem Labyrinth. Wir ziehen uns in die Fallgrube am oberen Eingang zurück und schlagen dort unser Lager auf. Wir brüten noch etwas über den Text, können aber nur bisherige Ereignisse dem geschriebenen zuordnen. Schließlich schlafen wir ein und haben einen unruhigen Schlaf.
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 18. Februar 2009, 11:55:20
18. Hammer Das Jahr des Stolzen Vaters 732 TZ Albersmarker Moor, Grufthügel des Schreckens

Nach ereignisloser Nacht nehmen wir ein karges Frühstück zu uns. Wir müssen warten, bis Ryan seine Morgengebete empfangen kann und arbeiten uns dann in das Gangsegment vor, in dem wir noch nicht waren. Wir erreichen eine Nebelbank, die sich aber nach mehreren Überprüfungen mit an Schnüren gebundenem Trockenfleisch und anderen Dingen als harmlos erweißt. Also tasten wir uns hinein und finden eine Treppe nach unten. Dort ist eine Kammer, auf dem Boden liegt ein leuchtender Streitkolben, etwas weiter dahinter steht Sofa mit vergoldeter Lehne, auf dem sich eine gekrönte skelettierte Gestalt räkelt, die gar nicht erfreut ist, uns zu sehen.

„Ihr sterblichen Würmer wagt, es den mächtigen Acererak zu stören? Dafür werdet ihr sterben!“ Neben dem Sofa steht noch ein Koffer aus Jade. Schick! Aber der lebende Leichnam zieht unsere ganze Aufmerksamkeit auf sich. „Brenne!“, gebe ich ihn zur Antwort. Zwei Strahlen zischen auf je eine seiner Augenhöhlen zu, nur um harmlos zu verpuffen. Verdammnis! Aber Lias Kugel aus Schall schlägt gut ein. Dagegen ist er also nicht immun. Ryan bittet Tymora um Hilfe und Xana lässt uns hibbelig werden. Der Leichnam stemmt sich von seinem Sofa hoch und wirft einen klirrenden Kegel aus Kälte nach uns. Ich kann gerade noch rechtzeitig zur Seite springen, die anderen frieren dafür umso mehr, bis auf Lia, die weit genug weg steht. Der darauf folgende Kampf ist erschreckend unspektakulär. Der Leichnam geht in einem Hagel verschiedenster Geschosse unter und bricht qualmend zusammen. War es das etwa schon?

Nein, war es nicht! Der Boden fängt an zu Beben, Steinchen lösen sich aus der Decke, die Risse bekommt. Oh oh! Ich schnappe mir den Koffer aus Jade, Lia den komischen leuchtenden Streitkolben. Dann nichts wie raus hier. Den Gang hoch in die Grube, dann zwei Gruben zum drüber springen. Lia und ich haben bald einen großen Vorsprung vor den anderen. Die Gruft kollabiert und wir haben keinen Ausgang? Was tun? Wir rennen in die Kapelle, durch den Gang in den Raum mit den Sphären. Lia sprintet durch eine rote, während ich verzweifelt verharre, was soll ich nur tun? Alles ist verloren. Xana und Ryan kommen nun auch und rennen zurück in den Raum mit der goldenen Sphäre, aus dem wir ja gekommen sind. Ich folge ihnen, da kracht auch schon das Gewölbe herab und begräbt mich. Sollte es jedenfalls, denn ich stehe starr vor Schreck in den Trümmern und die Illusion verschwindet. Mein Herz rast ganz schön. Was für eine verdammte Falle. Ryan und Xana kommen auch zu Verstand.

„Was sollte das jetzt eben?“, frage ich unbestimmt in die Runde. Keiner kann sich einen Reim draus machen. Aber wo ist Lia? Sie ging ja durch die rote Sphäre und ich kann ihr rufen daraus hören. Hinter der Illusionswand ist ein Kriechgang, der an einer Klappe endet, durch die Lia in einen Raum mit drei Truhen gefallen ist. Vielleicht sind da ja die gesuchten Schlüssel für die eigentliche Türe drin. Nach kurzer Beratung kommen wir zu dem Schluss, dass der Leichnam auch irgendeine Illusion gewesen sein muss. Eine gemeine Falle, um uns in eine gewisse Richtung zu jagen. Vielleicht durch die Portale, die wir nicht frei schalten konnten? Wäre eine Möglichkeit. Ich lasse mich in den Raum hinab und beäuge misstrauisch die erste Truhe aus vergoldetem Metall. Die Falle besteht darin, dass sich in der Kiste ein Nest aus Giftschlangen befindet, die sich auf uns stürzen. Lia fackelt sie mit verschränkten Händen kurzerhand ab. In der zweiten Kiste befindet sich ein Kästchen aus Kristall, in dem sich ein Ring befindet, wohl ein Schlüssel für die Kapelle. Als ich das Kästchen mit meiner Magierhand heraushebe, schießen ein Dutzend Pfeile auf uns zu. Iiiks! Das tut ganz schön weh!

Ryan bequemt sich nach unten, um uns ein wenig zu heilen, bevor wir uns an die dritte Kiste machen. Fallen sind keine zu finden, aber der Inhalt hat es in sich. Aus der kleinen Kiste schraubt sich wie Schreckmännchen aus einer Schachtel ein gewaltiger Untoter mit zwei mächtigen Krummschwertern heraus. „Untote verletzlich!“, schreie ich fix und zwei sengende Strahlen verpuffen einfach. Ich habe ein Deja vu. Dann fangen die Schwerter an zu wirbeln und ich werde hart getroffen. Aua! Diese Gruft hat es wirklich in sich. Xana unterstützt uns aus der offenen Klappe und es gibt ein übles Hauen und Stechen. „Im Namen Tymoras vertreibe ich dich!“ Ryan hält stolz sein Symbol hoch, aber als rein gar nichts passiert, friert sein siegessicheres Grinsen für einen Moment auf seinem Gesicht ein. Das war wohl auch nichts. So langsam dämmert es mir, dass dieses Ding nicht untot, sondern eine Art Golem wie der steinerne Elefant zu sein scheint, nur dass dieser sich in eine kleine Kiste zusammen falten kann und aus Knochen besteht. Hauptsächlich machen wieder Lia und Xana die Hauptarbeit, die mit ihren Kugeln dem Ding den Garaus machen. Schließlich bricht auch dieses Knochenmonster in sich zusammen. „Ich hasse Golems, die aussehen wie Untote!“, knirscht Ryan und ich bin diesmal ganz seiner Meinung.
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 20. Februar 2009, 14:40:06
18. Hammer Das Jahr des Stolzen Vaters 732 TZ Albersmarker Moor, Gruft des Schreckens

Mit meinen Perlen der Macht frische ich zwei meiner Zauber auf und schaue nach, ob in der Kiste noch was Interessantes ist. Fehlanzeige. Aber wir haben ja noch ein paar weitere Geheimgänge zur Auswahl, wir arbeiten uns wieder hoch und sind wieder in dem Raum mit den ganzen verschiedenfarbigen Sphären. Hinter einigen sind Geheimgänge. Die ersten zwei enden in Fallen, da ist kein Weiterkommen. Der letzte führt in einen Raum, dessen Einrichtung ziemlich zerstört ist. Einiges an wertlosen und zerbrochenen Gerümpel liegt herum. In einem Glas schwimmen zwei weiße Augen und in einem Aquarium ein Gehirn. Ich spüre, wie eine Stimme in meinem Kopf erklingt. Er behauptet mein Meister zu sein und irgendwie erscheint mir das ganz sinnig. Die anderen kommen nach und wir durchsuchen den Raum. Ryan macht ein paar komische Bemerkungen über das Gehirn im Glas, lässt es aber in Ruhe, sonst hätte ich ihn sofort töten müssen, denn ich muss meinen Meister beschützen. Eine gründliche Durchsuchung des Raumes fördert nichts zu Tage und wir beschließen, in die Gruft des Leichnams zurückzukehren, um dort weiter zu sehen.

Der Meister befiehlt mir, meine ehemaligen Kameraden zu töten. Ich will dagegen aufbegehren, aber ich muss dem Meister auch in diesem Punkt gehorchen. Kurz bevor wir im Raum des Leichnams ankommen, lasse ich mich zurückfallen, lasse alle bis auf Xana passieren und greife sie dann an. Tief graben sich meine flammenden Strahlen in ihr Fleisch und lassen sie wie eine kaputte Puppe zu Boden fallen. Sie ist tot, bevor sie den Boden berührt, eine weniger. Aber der Rest wird nicht so leicht gehen. Sofort sind die anderen wieder zur Stelle, Lia ist die erste und schießt sofort zwei ihrer brennenden Strahlen auf mich ab, das tut ordentlich weh. Ryan schaut mich groß an. „Lia ist Irre geworden!“ Leider glaubt er mir nicht und haut nach mir. Autsch. Ich mache mich unsichtbar, aber Ryan verfolgt mich und haut mich noch mal mit seinem Streitkolben. Schwärze ist um mich herum.

Als ich wieder aufwache, steht Xana lebendig vor mir. Puh, was für ein schlimmer Albtraum, aber warum bin ich gefesselt? Ryan erzählt, ich wäre von dem Gehirn im Glas tatsächlich kontrolliert worden und hätte Xana getötet. Aber zum Glück konnte er mich KO schlagen und Xana mit Halvans Rolle aus dem Reich der Toten zurückholen. Sie konnte die Macht des Gehirns auf meinen Geist bannen und Ryan ging dann zurück und hat das Gehirn zermatscht. Es tut mir ja so unendlich Leid. Meine Fesseln werden gelöst und ich umarme heulend Xana. Sie weint auch, verzeiht mir aber, da es ja nicht meine Schuld gewesen ist. Ich bin trotzdem voll geknickt, da Xana meine beste Freundin ist. Ich werfe Lia einen abschätzenden Blick zu, sie hat ohne zu zögern versucht mich zu töten, obwohl ihr hätte klar sein müssen, dass ich nicht bei klarem Verstand war. Werde ich mir merken. Finsternis.

Ryan heilt mich noch von Lias Brandwunden und wir rücken gemeinsam in das Wohnzimmer des Leichnams vor. Außer seiner Krone hat er nichts bei sich. Wir durchsuchen den restlichen Raum und entfernen die goldbeschichtete Lehne des Sofas. Aber sonst findet sich nichts Brauchbares. Seltsam. Der Leichnam besitzt keinerlei magische Gegenstände, was sehr verdächtig ist. Auch so etwas wie ein Seelengefäß ist nicht zu finden. Akribisch durchsuche ich jeden Quadratzentimeter der Gruft, aber ich finde nichts! Verdammnis!

Vielleicht sind ja die beiden Portale ein möglicher Weg? Wir gehen zu dem im Raum mit den bunten Kugeln an den Wänden. Wir drücken ein weiteres Mal an den bunten Kristallen am Tor herum, was aber zu keinerlei Resultat führt. Lia erklärt sich schließlich bereit, durch das Portal zu treten. Ich bin anfänglich dagegen, aber soll sich die Elfe doch in Gefahr begeben. Von allen ist sie hier am leichtesten zu ersetzen. Hört sich zwar zynisch an, ist aber in diesem Fall nun mal so. Wildniserfahrung bringt uns ja gar nichts. Ich bestehe darauf, dass sie den Nimmervollen Beutel hier lässt, da sich einiges an Beute darin befindet. Murrend übergibt sie mir den doch schweren Beutel, wobei das was eigentlich drin ist, viel mehr wiegen müsste. Sie verschwindet im Nebel und wir warten.

Nach etwa einer halben Stunde kommt Lia mit einer schmutzigen Lederrüstung bekleidet zurück, und zwar aus dem Raum mit den Gargylen hinter uns. Und als Elfe. Mit wütenden Worten erklärt sie uns, dass sie nackt an den Haupteingang teleportiert wurde. Jetzt verstehe ich, warum der Alte Mann in der Hütte was von Kleidern gefaselt hat, die wir brauchen werden. Und ich verstehe, wie diese Falle aufgebaut ist. Acererak lockt mit diesem Bauwerk gierige Abenteurer an, die hier auf der Suche nach Schätzen eindringen. Die dummen und schwachen werden schon im Vorfeld aussortiert, da sie eh nichts Wertvolles haben. Die klügeren kommen herein und reiben sich hier langsam auf. Die Illusionsfalle sorgt wohl dafür, dass man panisch schließlich durch das Portal läuft und nackt vor der Gruft landet. Ich lache, bis mir die Tränen kommen. Verdammnis!
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 23. Februar 2009, 12:48:18
18. Hammer Das Jahr des Stolzen Vaters 732 TZ Albersmarker Moor, Gruft des Schreckens

Nun ja, da wir gerade dabei sind, es gibt ja noch ein zweites Portal in der Kapelle. Lia zieht sich diesmal sehr zum Vergnügen von Ryan komplett aus und geht durch den Nebel, sie wird diesmal nicht wegteleportiert, sondern sie kommt an die gegenüberliegende Wand. Findet dort aber nichts Weiterführendes trotz intensiver Suche von ihr. Das Gerücht, dass Elfen besonders feine Sinne haben, scheint auf Lia nicht zu zutreffen. Sondern nur, dass Elfen brutal, menschenverachtend, arrogant und hinterhältig sind. Ja, ich bin zurzeit etwas gegen Lia aufgebracht. Ich konnte nichts dafür, dass ein dämliches Gehirn in einem Aquarium mich verzaubert hat. Ich könnte Xana doch nie was tun, welchen Grund hätte ich schon? Ich mag doch die schöne Halbelfe und gönne ihr das Glück mit ihrem Serenius von ganzem Herzen. Auch schätze ich sie als das neben Dolon verlässlichste Gruppenmitglied.

Nun muss ich wohl auch durch den unheimlichen Nebel. Ich entkleide mich bis auf meinen Schamschurz und die Brustwickel, sehr zum Bedauern von Ryan, der auf mehr gehofft hat. Auch lasse ich jede Ausrüstung zurück und laufe barfuss los. Der Boden ist unangenehm kalt unter meinen Sohlen. Es kribbelt etwas komisch im Nebel, aber das können auch meine angespannten Nerven sein, als ich ihn mit klammem Gefühl durchschreite. Die Wand dahinter ist fest gemauert und beinhaltet definitiv keinen Geheimgang, da bin ich mir absolut sicher, nachdem ich etwa eine halbe Stunde jeden Vorsprung abgetastet habe und mit dem Fingerknöchel gegen jeden Bereich der Wand geschlagen habe. Dahinter ist die feste Erde des Grabhügels, ohne jeden Zweifel.

Also kehren wir beide durch den Nebel zurück, auf dem Weg spüre ich ein starkes Ziehen an der Brust und im Unterleib. Inneres scheint sich nach außen zu kehren. Kein Wunder, als wir aus dem Nebel treten sind wir Männer! Örks! Erschreckt drehen wir beide sofort um und finden uns einen Herzschlag später im Eingangsbereich. Ist das vielleicht mal kalt! Aber wir sind beide wieder Frauen und auch ich bin nun nackt. Verdammnis!

Durch die Kälte eilen wir zurück zur Hütte des Alten. Unser Reiseführer Halvan sitzt beim alten Mann in dessen Stube, sie trinken Tee, tauschen Geschichten aus und kriegen bei dem Anblick zweier nackter Frauen beinahe einen Herzinfarkt. Während Lia neue Kleidung mit Halvan als Kreditgeber für den Wucherpreis von 100 Goldmünzen kauft, erstatte ich in meine Satteldecke gewickelt Halvan so schnell wie möglich Bericht. Beschreibe die Hallen und ihre gemeinen Fallen. Und wie Acererak mit diesem Grabhügel Abenteurer anzieht und sie dann buchstäblich auszieht. „Diesem bösen Treiben werde ich ein für allemal ein Ende bereiten. Irgendetwas sagt mir, dass diese billige Ausgabe von einem Leichnam nicht der große fiese total gemeine Nekromant Acererak sein kann. Für seine Untaten wird er büßen!“ Nach dieser Ansprache fühle ich mich gestärkt und kehre zurück in den Grabhügel. Wir laufen wieder durch das Eingangsportal, nachdem wir die Kristalle in der richtigen Reihenfolge gedrückt haben. Gerade noch rechtzeitig können wir Ryan davon abhalten, uns in voller Ausrüstung zu folgen. Schlimm genug, dass Lia ihr ganzes Zeug verloren hat, da waren ein paar praktische Sachen dabei.

Die Stimmung sinkt auf dem Tiefpunkt. Xana ist gestorben, Lia hat ihre Ausrüstung verloren und wir kommen nicht mehr so ohne Weiteres raus. Die perfekte Falle oder wir müssen etwas übersehen haben. Wir gehen noch mal zurück in den Raum mit den drei Truhen und tatsächlich findet sich ein Kriechgang, der in einen Raum mit drei Hebeln endet. Ich lasse mich runter gleiten und durchsuche den Raum, ohne die Hebel zu betätigen. Der Boden ist mir nicht ganz geheuer, Geheimtüren sind keine zu finden. Lia will unbedingt an den Hebeln spielen, also lassen wir sie an einem Seil gesichert herunter. Wenn alle Hebel nach oben stehen, beginnt sich die Einstiegsluke zu schließen, die ich aber aufgedrückt halte. Wenn alle Hebel nach unten weisen, senkt sich der Boden schnell ab und das arme Opfer fällt in eine tiefe Grube mit Spitzen. Ich werfe einen Stein mit Licht nach unten und sehe einige Skelette armer Vorgänger dort unten liegen. Was Wertvolles lässt sich nicht entdecken, schätze aber mal, dass sich dort auch großartig nichts finden lässt. Wir ziehen Lia wieder hoch und der Boden geht nach etwa vierzig Herzschlägen zurück in seine Ausgangsposition.

Dann spähen wir das andere Ende aus, kommen an eine Geheimtüre, die in eine Grube führt. Über mir ist die Mechanik einer Falltüre auszumachen. Ich öffne die Türe und wir sind in der Eingangshalle. Gut, wir kommen notfalls wieder heraus. Es gibt eine kurze Diskussion, ob wir es gut sein lassen sollen oder ob wir weiter machen. Durch den Verlust von Lias Ausrüstung sind wir schwer in den Miesen, trotz des Jadekoffers mit seinem Inhalt, der ja neben sechs Tränken auch einige Edelsteine und eine Art Schatzkarte beinhaltet. Auch war das bisher nicht besonders ruhmreich und wir sind auch hier, das Böse zu bekämpfen. Diesem Leichnam muss jemand das Handwerk legen oder Generationen von Abenteurern werden hier noch Ausrüstung und Leben verlieren. Also zurück in die Gruft des Schreckens!
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 25. Februar 2009, 17:25:20
19. Hammer Das Jahr des Stolzen Vaters 732 TZ Albersmarker Moor, Gruft des Schreckens

Bis spät in die Nacht haben wir gesucht und nichts gefunden. Jede Ritze haben wir untersucht, unzählige Möglichkeiten haben wir ausprobiert. Nichts hat geholfen. Nach verdienter Nachtruhe machen wir den ganzen Vormittag weiter, aber nichts scheint zu einem Ergebnis zu führen. Ryan ist zunehmend von der Idee besessen, dass der grüne Dämonenkopf im Eingangsbereich etwas mit des Rätsels Lösung zu tun haben könnte. „Grün sollst du meiden!“, zitiere ich zum wiederholten Mal die Textstelle. „Dieser Kopf ist voll von Magie, die nichts Gutes bewirken kann!“, fügt die Hexenmeisterin nickend hinzu. Ryan zaubert auf einen Stein ein Licht und hält es zuerst vor die Nische, die von dem Maul des Bartteufels gebildet wird. Dann hält er den Stein hinein, um das Innere besser ausleuchten zu können.

Dann erlischt das Licht und Ryan brüllt gepeinigt auf. Sein Arm endet in einem Stumpf, aus dem Blut schießt. Verdammnis. Zuerst versucht er linkisch, sich den Stumpf abzubinden, aber resolut übernehme ich das. Das war jetzt echt bitter. Ryan flucht und zetert, aber davon bekommt er seine Hand nicht wieder. Was nun? Der Glücksbote ist jetzt richtig sauer. „Ich werde Acererak in so kleine Stücke schlagen, dass er sich nie wieder zusammen setzen kann, selbst wenn wir sein Seelengefäß nicht finden können!“ So ist es beschlossen, wir machen weiter. Lia kommt auf die Idee, die Krummschwerter des Knochengolems zu nehmen und sie in die Aussparungen der massiven verschlossenen Tür zu stecken, die den Säulensaal vor uns verschließt. Und tatsächlich, die Schwerter versinken bis zum Griff. Sie rammt als drittes noch einen Dolch hinein und die Türe entriegelt sich. Das war ja jetzt gar nicht so schwer, wenn wir das nur gleich gewusst hätten! Hätte uns einiges erspart. Finsterste blutigste Verdammnis!

Wir dringen aufs Schlimmste gefasst in den Säulensaal ein. Es gibt hier in der Tat einen Thron auf einem lächerlich hohen Podest an der Südwand. Darauf liegen eine Krone und ein Zepter mit einem goldenen und silbernen Ende. Nach dem Text ist der Thron Schloss und Schlüssel zugleich. Ich experimentiere etwas mit der Krone herum, kann aber keinen Sinn erkennen. Im Sockel des Thrones ist eine silberne Platte mit einer Krone graviert. Ich berühre diese Platte mit dem Zepter und die Wand hinter dem Thron schiebt sich auf. Wir betreten einen verschwenderisch eingerichteten Gang, die Wände bestehen aus getriebenem Kupfer, Elfenbein und Edelholz, der schon kurz darauf an einer Treppe mit sechs Stufen aus je einer andern Steinsorte endet. Hinter der Treppe ist eine Tür aus Mithral zu sehen. Auf der zweitobersten Stufe ist ein Schlüssel zu sehen. Vorsichtig taste ich mich vorwärts und tatsächlich gibt es eine magische Falle zu entschärfen. Danach versuche ich den Schlüssel zu greifen, aber der ist so eklig, dass ich nicht danach greifen mag. Nur Glücksbote Ryan ist fähig, diesen Schlüssel anzufassen und führt ihn in die eingelassene Kalotte, sprich Halbkugel, der Türe. Aber der Schlüssel passt nicht. Hu? Und obendrein bekommt er noch einen elektrischen Schlag verpasst.

Es macht ja auch eigentlich wenig Sinn, einen Schlüssel vor eine Tür zu legen, die verschlossen sein soll. Ryan hat eine Erleuchtung und holt das Zepter, mit dem goldenen Ende berührt er die Kalotte der Türe und schwups, öffnet die sich. Dahinter liegt die Gruft des Nekromanten, jedenfalls ist sein Sarkophag zu sehen. Davor steht eine mächtige bronzene Urne, in jeder Ecke eine metallene Figur eines gepanzerten Riesen, die jeweils einen anders gezackten Zweihänder trägt, von Axt bis Hammer ist so ziemlich jedes gemeine Tötungsinstrument vertreten. Jetzt gilt es!

„Schild!“ „Tymora steh uns bei!“ Gewappnet mit dem Glauben an Tymora und ehrlichem Stahl in der Hand betrete ich die Gruft. Als erstes verlöscht mein Schild, da hier Magie automatisch gebannt wird. Na prima. Aber in dem Sarkophag rührt sich nichts, auch die Metallgolems bewegen sich nicht. Vorsichtig schauen wir uns um, ich suche alles nach Fallen ab und entdecke sechs an den Truhen, für jedes Schloss eines. Die „Golems“ scheinen nur Metallfiguren zu sein. Um irgendwo anzufangen, unterziehe ich die Urne einer näheren Untersuchung und ziehe dann den Stöpsel. Eine Rauchwolke schießt heraus, die sich zu einer Gestalt formt, die an einen Wüstengeist erinnert.

„Du bist ein Ifrit, nicht wahr?“ fragt Xana, die ihr Wissen über solche Wesen mal wieder gekonnt ausspielt.
„In der Tat und hast du was dagegen? Dieser blöde Acererak hat mich hier eingesperrt. Danke, dass ihr den Stöpsel gezogen habt. Ich geh dann mal, wenn ihr nichts dagegen habt?“ Er schwebt einfach aus der Gruft heraus, nachdem niemand Einwände hat, und verschwindet dann einfach.
„Was war das den jetzt?“, fragt Ryan etwas ratlos.
„Wie Xana sagte, ein Ifrit, können angeblich Wünsche erfüllen, verdrehen einem aber das Wort im Mund oder suchen nach Lücken, um den Wunsch zu pervertieren. Wenn eine Frau sagt, sie möchte, dass alle Männer sie begehren, wird sie in ein wertvolles Rennpferd verwandelt. Wenn man sagt, man will ein Schloss, bekommt man eines für die Türe. So Sachen eben“, erkläre ich und wende mich dem Sarkophag zu. „Kommt, helft mir mal, den Deckel zu verschieben.“
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 27. Februar 2009, 15:31:10
19. Hammer Das Jahr des Stolzen Vaters 732 TZ Albersmarker Moor, Gruft des Schreckens

Mit vereinten Kräften schieben wir den Deckel auf. Darunter liegt ein zerschmettertes Skelett. Irgendjemand hat sich daran schon ausgetobt. Wahrscheinlich ist schon jemand vor uns bis hierher gekommen. Ein zerbrochener Stab und eine Kette liegen dort auch noch herum. Ich schaue nach, ob unter dem Skelett noch ein Hohlraum ist, aber da ist nichts mehr. Auf dem Sarkophag steht Acererak, aber ich habe das Gefühl, dass dort einst an anderer Name stand, der aber vollständig ausgemeißelt wurde. Jetzt ist es Zeit für die je drei Schlösser an den Truhen. Ich entschärfe zuerst die Fallen, was mir recht flott von der Hand geht, kein Wunder, bei der Übung in den letzten Tagen. Die eine Kiste ist leer, die andere randvoll mit Edelsteinen gefüllt. Wir sind reich! Begeistert schaufeln wir sie in den nimmervollen Beutel, den Lia trägt, aber ihre Ausrüstung finden wir nicht. Seltsam!

Aber da wir den Säulensaal mit dem Thron noch nicht durchsucht haben, schauen wir uns dort mal dort um. Es gibt drei Türen in der Nordwand und in mitten des Raumes liegt umgeben von Knochen ein leuchtender Edelstein. Da die Überreste kreisförmig darum liegen, erscheint es uns ratsam, den Edelstein einfach liegen zu lassen. Xana und ich schauen ihn uns magisch an und kommen gemeinsam zu dem Schluss, dass ein Zauber der Allgemeinen Magie auf ihn liegt. Wir beide wissen, welch mächtige Zauber es in dieser Schule gibt, aber die Toten mahnen uns, dies nicht laut zu verkünden. Ryan und Lia trau ich durchaus zu, es trotzdem auszuprobieren. Die linke Tür führt in einen staubigen leeren Raum, der nichts zu bieten hat. Die mittlere Türe führt in einem Raum, an dessen Wände gekreuzte Schwerter hängen. Die bewegen sich, sobald ich den Raum betreten. Iiiks!

Ich trete schnell zurück und überlasse das Problem Xana, welche den Raum mit drei Sphären säubert. Nachdem diese Falle vernichtet ist, gehe ich vorsichtig zur nächsten, dahinter liegenden Türe, die in einen Raum mit einem Brunnen führt. Hier liegen weitere Überreste von Leichen. An der Wand ist eine Inschrift, die wir so deuten, dass der Brunnen vergiftet ist, wohl eine Möglichkeit Selbstmord zu begehen.

Die rechte Türe in der Nordwand führt in einen Raum, in dem ein bandagierter Toter aufgebahrt ist. Ein Auge ist durch einem Edelstein ersetzt worden.
„Sieht aus wie die Mumie in der Mühle, die war gegen Feuer recht empfindlich“, merkt Lia an.
„Würde mich nicht wundern, wenn sie sich bewegt, sobald der Edelstein entfernt wird.“ Und so ist es auch. Xana und Lia heizen der Mumie sofort so ordentlich ein, dass sie brennend vergeht. (Der SL hat zu dem Zeitpunkt den Ring der Feuerimmunität übersehen) Als einziges bleibt noch ein Ring übrig, den wir einstecken. Leider ist auch hier Lias Ausrüstung nicht zu finden. Verdammnis!

Wir gehen zurück zur Gruft des Leichnams und Ryan meint, dass vielleicht die Figuren mehr sein könnten, als gedacht. Steht ja auch so im Rätseltext. Also klettern wir an den Figuren herum und tatsächlich findet sich hinter einer ein Ring an der Wand, nachdem wir diese mit vereinten Kräften verschoben haben. Überraschenderweise keine Falle, als ich sie untersuche und schließlich öffne. Wir kommen in einen Gang, der gleich eine Biegung macht und dann in zwei Türen endet. Vorsichtig öffnet Xana diese mit Magie, die beiden darauffolgenden Türen ebenfalls und wir stehen schließlich in einem bekannten Gang in der Gruft. Die zweite Türe führt parallel ebenso dort hinein. Das kann nicht sein! Hier muss es noch irgendwo den Ort geben, wo die Ausrüstung landet.

Also zurück in den Thronsaal und ich untersuche so ziemlich jeden Bereich, sogar an den Edelstein nähere ich mich so weit, wie ich mich traue, hüte mich aber davor, ihn anzufassen. Nichts! Stunden damit verschwendet. Aber halt! Ich eile zurück in den Geheimgang hinter der Gruft und tatsächlich, da ist eine Geheimtüre mit einem kleinen Schloss. Ich entschärfe eine weitere magische Falle und der Schlüssel, den Lia geborgen hat, passt sogar. Tymora lächelt uns heute!

Ein scheinbar massiver Block aus Adamant senkt sich ab und gibt den Blick auf eine Kammer frei, die vollständig leer zu sein scheint. Was soll das jetzt wieder? Vorsichtig dringe ich ein und suche die Kammer ab. Keine Falle zu entdecken, aber inmitten des Raumes ist ein Schlüsselloch zu sehen. Ich lasse Ryan den Schlüssel von der Stufe holen und der passt. Er dreht ihn und nichts Offensichtliches passiert. Das kann nicht sein! Vielleicht hat sich irgendwo etwas getan. Ich eile zurück in den leeren Raum, der an den Thronsaal angrenzt, aber der ist immer noch leer. Verdammnis!

Ich schaue in den anderen Räumen nach, nichts hat sich verändert. Als ich zurückkehre, stehen Lia und Ryan in einem anderen Raum. Sieht so aus, als ob der Raum beweglich ist und nun nach oben gefahren ist. Vorher standen wir also auf der eigentlichen Gruft in einem Schacht. Hier scheint die wahre Gruft des Leichnams Acererak zu sein. Ein weiterer Sarkophag steht am Ende des Raumes, darauf liegt ein mit Gold überzogener Schädel, dessen Augen und Zähne aus Edelsteinen bestehen. Davor türmt sich allerhand Zeug, Edelsteine, verschiedene Waffen, wie ein Zweihänder und ein Speer, ein großes Turmschild und einige Schriftrollen. Und auch unser Zeug ist zu sehen. Lia packt gerade ihre Sachen wieder zusammen. Ich schnappe mir meine Unterwäsche bevor sie in dunkle Kanäle verschwindet. „Wo ist eigentlich Xana?“, frage ich, als mir auffällt, dass die Halbelfe gar nicht zu sehen ist.

„Xana klebt oben zerquetscht an der Decke“, erzählt Ryan fast ganz beiläufig und ich merke wie ich bleich werde.
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 02. März 2009, 12:34:45
19. Hammer Das Jahr des Stolzen Vaters 732 TZ Albersmarker Moor, Gruft des Schreckens

„Was macht Xana?“, meine Stimme überschlägt sich beinahe und nun nehmen meine Wangen eine tiefrote Farbe an.
„Sie ist Tod! Das macht Xana. Ich habe den Schlüssel noch zweimal gedreht, dann ist der Boden in die Höhe geschossen, ich habe es noch geschafft, raus zu kommen. Xana leider nicht mehr.“
„Verdammt noch mal, wir müssen sie da raus holen!“ Nun ist ein Hebel an der Seite des Eingangs aufgetaucht, mit dem man die Gruft wieder versenken kann. Xana klebt in der Tat an der Decke. Ihr Körper ist vollständig zertrümmert und so makaber es klingt, wir müssen ihre sterblichen Überreste tatsächlich von der Decke abkratzen. Ihre kleine Schlange, die als Verbündeter von Xana dient, guckt ganz verängstigt aus dem Beutel, der ihr als Nest dient und züngelt traurig vor sich hin. Wenigstens hat es Nana überlebt, die wohl einfach zu flach ist, um in einer solch hinterhältigen Falle zu sterben. Es dauert eine Weile, bis wir sie transportfähig haben und wir schaffen sie aus der Gruft des Schreckens heraus.

Havlan schaut uns groß an, als wir alle angezogen bei ihm auftauchen, mit der toten Xana. Zum Glück hat Havlan einen Beutel mit dem notwendigen Diamantstaub dabei, aber er will ihn nicht umsonst heraus rücken. Ryan wird deswegen etwas pampig, aber ich packe einfach mal unsere Beute aus. Für was haben wir eine Truhe randvoll mit Edelsteinen geplündert? Aber es sind keine Edelsteine, die ich da heraushole. Es ist grobkörniger Quarzsand. Ich schaue verdutzt in meine Hand und lasse dann den Sand zu Boden rieseln. In meiner Kehle bricht sich ein hysterischen Lachen bahn, wie ich es nie für möglich gehalten hätte. Ich lache, bis ich mich beinahe übergeben muss.

„Mnbrcnp!“, schreie ich laut.
„Was?“ fragt Lia.
„Die Edelsteine! Alles weg! Das war nur eine verdammte Illusion! Ich glaub es ja nicht!“ Ich könnte echt toben. Wenigstens die anderen Schätze sind noch da. Ich staple 4000 Silbermünzen, 20 Saphire, 10 Edelsteine und 3600 Goldmünzen auf. Dieser Berg an Schätzen wandert alles in Halvans Beutel, der das locker fast und wir bekommen ein Beutelchen mit Diamantstaub dafür. Oder besser gesagt, Xana bekommt ihr Leben zurück. Damit Nana es bis dahin auch schön mollig hat, schlage ich einen Topf mit einem Schal aus und stelle ihn neben den Ofen.

Dann erzähle ich Halvan dem Reisenden alles, was wir über die Gruft herausgefunden haben. Der Gelehrte ist der Meinung, dass der Schädel ein Halbleichnam sein könnte. So nennt man die weitere Form eines Leichnams. Mit zunehmendem Alter bereisen diese oft die Ebenen und lassen ihre Hülle zurück, die langsam zerfällt, bis nur noch ein Schädel zurück bleibt. Diese Wesen sind gegen fast alles immun. Geschärfte Waffen helfen, Zauber die Worte der Macht enthalten, Zerbersten und ein paar andere Dinge. Gut zu wissen und wir beschließen, unsere Zauber entsprechend auszurichten. Das wird kein Spaß werden.

Nach Sonnenaufgang am nächsten Tag bittet Ryan um die entsprechenden Zauber und hält dann ein Ritual ab, um Xana zurück zu den Lebenden zu rufen. Das ganze dauert nicht besonders lange, da fängt Xanas Körper an, wieder an Fülle zuzulegen, zerschmetterte Knochen richten sich und ihre schrecklichen Wunden schließen sich. Schließlich öffnet sie ihre Augen und ist wieder unter den Lebenden. Auch sie kann sich an das Jenseits nicht erinnern, genauso wie Dolon. Ich bin froh, dass sie wieder da ist und umarme sie herzlich. Auch Nana zischelt erfreut, als sie ihre lebendige Herrin wieder hat.

Nun ist die Zeit gekommen, dem Bösen den Zahn zu ziehen. Dieses hier muss beendet werden, ein für alle mal. Halvan bietet an, mitzukommen. Er wäre nicht ganz unbedarft in der Kunst. Nun, jede Unterstützung ist uns willkommen, Hauptsache er steht uns nicht ihm Weg. Um mich abzulenken, mache ich einen auf Fremdenführerin und zeige Halvan die Gruft, so wie wir sie erforscht haben. Wir lassen uns Zeit, denn die haben wir. Niemand hat es wirklich eilig, dem Halbleichnam Acererak die Stirn zu bieten. Aber das Böse hier muss ein Ende haben. Niemals mehr sollen Abenteurer in diese Gruft des Schreckens gelockt werden, um magische Gegenstände und ihr Leben zu verlieren. Nie mehr!
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 04. März 2009, 13:07:29
20. Hammer Das Jahr des Stolzen Vaters 732 TZ Albersmarker Moor, Gruft des Schreckens

Schließlich stehen wir vor dem beweglichen Raum mit dem Schloss und der Falle, die Xana zerschmettert hat. Wir halten inne, um zu beten. Ich führe mein heiliges Symbol mit dem lächelnden Gesicht von Tymora an meine Lippen, Stirn und Brust, auf dass sie mir den Mut, die innere Stärke und die Cleverness gibt, mit diesem Halbleichnam aufzuräumen. Wer wagt, gewinnt.

Gewarnt stellen wir es diesmal geschickter an, die Gruft zu öffnen. Wieder fährt der Raum mit dem Sarkophag hoch und wir schauen in die Gruft. Dieser Ort ist nicht gut zum Kämpfen, da wir den Schädel in den beengten Verhältnissen nicht umzingeln können. Aber es muss auch so gehen. Ryan spricht die notwendigen Gebete und wir betreten die Gruft. Ryan läuft hin und versucht das Böse zu bannen, das sich in dem Schädel befindet. Lia versucht ihn mit einem Zerbersten zu zerbrechen, aber ihr Zauber geht fehl. Ich spreche meinen flammenden Strahl, aber der verpufft harmlos. (War wohl schon zu früh am Morgen, nach über 16 Stunden passieren eben solche Fehler). Xana lässt uns hibbelig werden.

„Ihr Würmer wagt es, den großen Acererak herauszufordern? Dafür werdet ihr sterben!“ Den Spruch kenne ich doch schon in ähnlicher Form. Das Ding schwebt nach oben und versucht etwas mit Ryan anzustellen, dem der aber locker widersteht. Eine weitere Welle an Zaubern bricht über den Schädel herein. Diesmal stelle ich es cleverer an und werfe eine Kugel aus Säure, die richtig gut reinhaut. Der Schädel fixiert mich und dann greift er nach meiner Seele. Mein Willen reicht nicht aus, um sie in meinem Körper zu halten. „Tymora!“ Aber die Göttin lächelt mir heute nicht.

Ich sehe aus anderer Perspektive, wie ich leblos zu Boden falle. Da bin ich wohl in einen der Edelsteine des schwebenden Schädels gesogen worden. Finsternis. Ich sehe, wie meine Kameraden den Schädel letztendlich kaputt schlagen. Ryan bequemt sich, meinen Körper zu untersuchen, stellt aber nur fest, dass ich tot bin. Mit lautem Rufen versuche ich, auf mich aufmerksam zu machen. Aber die bekommen nix mit. Lia schüttet das ganze Zeug in ihren Sack und schließlich bricht Ryan die Edelsteine heraus. Dabei bemerkt er mich und reicht mich mal an alle weiter, die mich mit übergroßen Augen anstarren. Hoffentlich bin ich ihnen die fünftausend Goldmünzen wert.

Mein Edelsteingefängnis wird gut eingepackt und ich sitze im Dunkeln. Da ich weder das Bedürfnis zu trinken, zu essen noch zu schlafen verspüre, verliere ich bald jedes Zeitgefühl. Ich denke viel an meine Tochter, die hoffentlich nicht ohne mich aufwachsen muss. Und an meinen nichtsnutzigen Ehemann Jondan Rhea. Bald bin ich weit genug fortgeschritten in der Kunst, um ihn aufspüren zu können. Ich habe viel Zeit, mir die verschiedensten Szenarien auszudenken.

Nach Ewigkeiten der Leere wird es endlich wieder hell. Mein Gefängnis wird auf meinen sterblichen Überresten platziert und Ryan vollzieht sein Ritual. Mir fällt ein Stein vom Herzen, dass sie mich nicht einfach begraben und vergessen haben. Schließlich weiche ich aus dem Edelstein und fahre zurück in meine Hülle. Mein Körper fühlt sich so träge an. Mühsam richte ich mich auf und brauche etwas, um wieder klar zu kommen. Dann falle ich Ryan um den Hals und gebe ihm einen dicken Kuss auf die Wange. Manchmal ist der Kerl ja ein richtiger Idiot, aber heute könnte ich ihn abschmusen.

Gespielt am  16.11.2008 auf dem V.Con von 14.00 Uhr Nonstop bis 7.30 am nächsten Morgen
Spielleiter: Stefan
SC: Kaira (Schurke 4/ Seher 1/ Unseen Seer 4), Lia (Waldläufer 4/ Kriegsmagier 4/Arkaner Bogenschütze 1), Ryan (Kleriker 9), Xana (Hexenmeisterin 5, Wilde Magierin 4)
Schrein des Ruhmes:
Erfahrungspunkte: für Stufe 9: 3500
Überwundene Gegner
Ein Gehirn im Glas
Gefühlte eine Million fieseste Fallen
2 untote Moskitoschwärme
1 Knochengolem
1 Steingolem
ca. 100 Giftschlangen
1 Leichnam
1 Mumie
1 Halbleichnam (Eigentlich ein Konstrukt)
1 Gruftsänger
Ein Haufen animierter Schwerter

Belohnung von Idi Adanich
Eine kaltgeschmiedete meisterhafte Kampfaxt DOLON
Ein Paar Athletikschuhe Kaira
Ein Stab der geringen Metamagie Energieaustausch[Eis]XANAPHIA
Ein Amulett der natürlichen Rüstung +2 RYAN
Eine Perle der Macht (2. Grad) Kaira
Ein gesegneter Streitkolben +1 (RYAN)
Zwei Todespfeile (Menschen) LIA
Zwei Liebestränke (Willenskraftrettungswurf 14)
Eine Glasperle der Macht
Ein Schattenschleier. XANAPHIA
Geschicklichkeitshandschuhe +2 DOLON
3 Schleichelixiere DOLON, XANAPHIA; RYAN
Trockenstaub (eine Anwendung)
Ein Gegenzauberring LIA
Ein nimmervoller Beutel (Typ 2) Lia

Beute
1 Brille von Gnom
1 Flegel +1
1 Streitkolben +1
1 Ring im Kristallkästchen (1000 GM)
1 Ring von Mumie Feuerresistenz 10 (Xana)
1 Jadekoffer 200 GM Lia
6 Tränke aus Koffer
20 Saphire à 50 (Xanas Wiederauferstehung)
10 Edelsteine à 100 (Xanas Wiederauferstehung)
97 Edelsteine à 10
1 Edelstein 1000
1 Edelsten 5000 (Kairas Wiederauferstehung)
1 Edelstein 10000
4000 SM
ca 3500 GM
Edelsteinbesetzte Krone 800
Goldbesatz vom Sessel 200
1 Zweihänder +2 aus Adamant (Dolon)
1 Wendespeer +2 (Gastspieler)
1 Federfallring (Kaira)
1 geringeres Zepter Stille (Kaira)
1 Brille zur Unterscheidung von Tot oder Untod (Kaira)
1 Turmschild (verkauft)
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: endier am 05. März 2009, 12:56:46
Na da kann ja Xana froh sein, daß Ihr den Raise Dead ohne Levelverlust spielt, denn sonst wäre die 7...
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Pelor am 05. März 2009, 14:47:57
Dann wären so fast alle 2-3 Level weniger...
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 06. März 2009, 13:27:25
@ endier

Wir spielen mit virtuellen Stufenverlusten, sprich man behält seine Stufe, verliert aber einen Zauber im höchsten Slot und - 1 auf alle Würfe, bis auf Schaden.

@ Pelor

Wie so alle? Bis jetzt sind nur Dolon und Kaira je einmal gestorben, Xana leider gleich zweimal.

Kapitel 4
Im Abgrund!

27. Hammer Das Jahr des Stolzen Vaters 732 TZ

Die letzten Tage waren recht hektisch gewesen. Es gab viel zu identifizieren und viel Beute zu verteilen. Mein Anteil war letztendlich ein Stab, der mir ermöglicht, gemerkte Zauber vollkommen lautlos zu sprechen, so lange sie von geringer Macht sind. Dann ein Ring, der mich sanft zu Boden gleiten lässt, falls ich mal wo herunter fallen sollte. Eine Brille, die mir erlaubt zu erkennen, ob jemand lebendig oder untot ist. Sehr praktisch, wenn man Zauber hat, die nur auf eine Art Kreatur wirkten. Von den Rollen bekam ich einen Zauber der ermöglicht, gefahrlos mehrere Schlösser auf Entfernung zu öffnen und einen Zauber, der ein fliegendes magisches Auge erschafft, den ich aber erst später einsetzen kann. Ryan legt sich etwas quer, was die Verteilung der Gegenstände betrifft, aber wir können uns gegen ihn durchsetzen. Die Sachen, die wir nicht brauchen können, verkaufen wir und ich habe am Ende einen Gewinn von über 4000 Goldmünzen. Ich bin reich!

Aber nicht lange, ich schnappe mein Vermögen und eile zum Kollegiat. Der unfreundliche Halbork an der Eingangstür blafft mich wie üblich unfreundlich an, lässt mich aber ein. Ich eile in das Labor von Meister Tarnus, welcher Experte im Verzaubern von Rüstungen ist, aber dort ist nur ein junger Magier anzutreffen, der dort gerade aufräumt. Von ihm erfahre ich, dass der alte Meister Tarnus im letzten Monat verstorben ist und er jetzt diese Werkstatt übernimmt. Sein Name ist Meister Flem. Leider ist er nicht in der Lage, meine Rüstung mit der Zwielichtverzauberung zu versehen. Aber für 4000 Goldmünzen verrät er mir, wo ich eine finden kann. Nach etwas hin und her kommen wir ins Geschäft. Ein verzaubertes Mithralkettenhemd findet sich in einer Gruft keine halbe Tagesreise von hier entfernt. Dort liegen fünf menschliche Helden der Xel Kathar Späher, die im Kampf um Myth Drannor gefallen sind und von den überlebenden Elfen hier beerdigt worden sind. Allerdings braucht man einen Elfen, um die Gruft zu öffnen. Wie gut, dass ich Xana kenne, die ja elfisches Blut in sich trägt.

Sofort eile ich zu ihr und finde sie bei sich zu Hause. Ich überzeuge sie, mich zu begleiten und sie nimmt als Verstärkung gleich mal ihren Serenius mit. Da wir eventuell klerikale Unterstützung brauchen könnten, reiten wir beim Tempustempel vorbei. Dolon sträubt sich zuerst, ein Grab von Helden zu „schänden“, aber ich überzeuge ihn, dass zum einen nur ein Tausch stattfinden wird und die Rüstung bei einem Toten nur verschwendet ist, wo ich sie doch so gut gebrauchen kann. Besonders in Hinsicht auf unseren Ausflug in den Abgrund, was ich ja auch aus reiner Freundschaft tue, damit Dolon seine Queste vollbringen kann und bei seinen Leuten gut dasteht. Das überzeugt ihn und er kommt mit. Wir reiten zügig durch die kalte Winterlandschaft. Der Boden ist gefroren, aber die beschlagenen Hufe unserer Pferde haben kein Problem mit dem harten Untergrund und so kommen wir gut voran.

Schließlich erreichen wir eine Schlucht, an deren toten Ende sich die Gruft befinden soll. Wir müssen etwas suchen und schließlich finde ich den Eingang, der mit einer elfischen Rune verschlossen ist. Fallen sind keine zu entdecken. Xana berührt diese und wir können die Gruft betreten, nachdem die Felsentüre zur Seite schwingt. Die Wände sind mit weißem Marmor verkleidet und die Treppe endet in einem Raum, in dem vier Gräber in Nischen liegen. In der Mitte findet sich ein kleiner Teich, der ein sanftes Licht ausstrahlt, dahinter ist ein Baum mit einem Türchen zwischen den Wurzeln. Elfen und ihre Bäume. Über den Gräbern sind in goldener Schrift die Taten der Bestatteten verzeichnet. Ich lese sie übersetzt vor, damit Dolon sie versteht. Das gesuchte Grab findet sich hier aber nicht, dafür haben wir ja noch die Türe zwischen den Wurzeln. Gemeinsam mit Xana bekomme ich die geöffnet und dahinter liegt ein runder Raum, etwa acht Schritt im Durchmesser. Ausgefüllt ist der Raum mit einem trüben Kristall, der zum einen leuchtet, zum anderen bewegt sich darin etwas. Finsternis!

Und es kann reden! Er stellt sich als Marakus Dell vor, genau derjenige, den wir suchen. An der Wand befinden sich eine eingemeißelte Schrift, welche besagt, dass der Eingesperrte ein Deserteur ist, welcher sich weigerte, den finalen Angriff, bei dem seine Kameraden starben, mitzumachen. Auch wird ihm vorgeworfen, Informationen an den Feind geliefert zu haben. Seine Story hört sich ähnlich an, er hatte irgendwann genug davon, von den Elfen auf Himmelfahrtskommandos verheizt zu werden und hat versucht zu fliehen. Einige Scheusale fingen ihn und er tauschte Informationen gegen sein Leben. Nicht sehr ehrenvoll, aber selbst Dolon hat Verständnis dafür. Die Elfen allerdings hatten überhaupt keines. Sie überführten die Leichen ihrer Späher in diese Gruft, damit die Gefallenen in ihrer Heimat begraben sind und ihn sperrten sie gleich mit ein, um ihm Gelegenheit zu geben, über seine Fehler nachzudenken. Der Kristall hält ihm am Leben, versorgt ihn mit Luft, Wasser und Nahrung. Ein Wunder, dass er nicht wahnsinnig wurde, Myth Drannor fiel immerhin vor etwa siebzehn Jahren.

Ich handle mit ihm aus, dass wir unsere Kettenhemden tauschen werden, wenn wir es schaffen, ihn heraus zu bekommen. Xana und ich analysieren die Struktur des Kristalls und finden schließlich eine Stelle, wo die Magie nur eine Naht bildet und so einen Schwachpunkt hat. Ich markiere die Naht mit Kreide, Xana bannt sie und Dolon schlägt mit seiner Axt auf den Kristall ein. Schon der erste Hieb schafft ein Loch, das er schnell vergrößert. Dell klettert heraus und der Kristall fängt an, sich zu regenerieren. Puh!

Draußen tauschen wir unsere Kettenhemden und ich fühle mich gleich viel weniger behindert. Der Rückweg verläuft ebenso ohne große Probleme. Dolon überzeugt den ehemaligen Elitespäher, sich erstmal dem Tempustempel anzuschließen und so ist er auch versorgt.
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Pelor am 06. März 2009, 13:44:35
oh... waren in letztter Zeit so viele, da dachte ich wohl es waren insgesammt schon ein paar mehr!
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 09. März 2009, 14:53:02
Mittwinter Das Jahr des Stolzen Vaters 732 TZ Chondathan

Ich habe mich die letzten Tage auf meine Reise in den Abgrund vorbereitet. Viele Bücher habe ich gewälzt und mir ein Kurzschwert aus kaltem Eisen schmieden lassen. Dagegen sind Dämonen wirklich empfindlich. Allerdings sind die gegen alles was Blitze oder Elektrizität anbelangt vollständig immun, da hat Xana ein echtes Problem. Zum Glück hat sie ja einen Stab, der ihr ermöglicht, ihre Elektrizität in Eis umzuwandeln. Und sie hat von der Beute noch einen Stab bekommen, der ihr ermöglicht, Feuerbälle zu werfen oder Flammenwände zu errichten. Es fällt mir schwer, mich von der kleinen, süßen Mili zu verabschieden, aber ich werde ja bald wieder kommen, versprochen, du niedliche, kleine Maus. Spätestens zu ihrem dritten Geburtstag, am 18. Alturiak werde ich bestimmt wieder da sein. Ich hoffe mal, dass es wirklich nur drei Tage dauern wird, wie Idi Adanich gemeint hatte.

Pünktlich zur Abenddämmerung bin ich am Steinbruch. Schwer lastet der Rucksack auf meinen Rücken, voll mit Proviant, frischen Wasser und Handelswaren, sprich überflüssigen magische Gegenstände, die wir bis jetzt noch nicht verkaufen konnten, weil entweder die Ware zu heiß war oder es einfach keine Käufer gab. Ich reduziere mein Gewicht, indem ich Lia einiges zu tragen gebe. Sie wollte ja unbedingt den Nimmervollen Beutel haben. Irgendwann würde ich hoffentlich einen von diesen praktischen magischen Rucksäcken haben, wo man unglaublich viel hineinstecken kann und es wiegt einfach nichts. Nach und nach kommen auch die anderen und bald sind wir vollzählig. Hoffentlich kommen wir auch alle zurück. Dolon hält eine kurze Rede, wo er uns dankt, dass wir ihn in den Abgrund begleiten. Richtige Freunde tun das eben. Gemeinsam werden wir es schaffen. Ich hoffe mal, dass wir wirklich gemeinsam handeln werden.

Idi Adanich ist auch schon da und hat in einem schwer einsehbaren Stück des Steinbruchs ein Pentagramm auf dem Steinboden gemalt. An jeder Ecke brennt eine schwarze Kerze, die einen seltsamen, überaus unangenehmen, fremdartigen Geruch ausstrahlt. Örks! Der Dromid schreitet mehrmals darum herum und murmelt etwas in einer höchst seltsamen Sprache. Schließlich beginnt das Pentagramm in einem satten Rot zu leuchten, die Linien breiten sich aus, bis sie den ganzen Kreis ausfüllen und dann ist da ein rot pulsierendes Loch, das etwas nach Schwefel stinkt. Ich küsse das Antlitz der Tymora auf meinem Anhänger, führe es an Stirn und Brust und bete ein kurzes Gebet.

„Folgt mir in die Hölle!“ Unser Schlachtenrufer macht den Anfang.
„Dummerchen! Das ist doch der Abgrund!“, meint Xana kopfschüttelnd und wir beiden springen zusammen uns an der Hand haltend wortwörtlich in den Abgrund. Der Fall ist kurz und wir landen weich und abfedernd in einen Netz. Zuerst denke ich, das gehört zu dieser Art des Reisens dazu, aber sechs große und eine riesige Spinne gucken uns aus je acht rotleuchtenden Augen gar finster an. Die anderen landen ebenfalls in dem Netz, auch Idi Adanich, der einen Fluch ausstößt.

„Ah! Gäste! Die für unsere Gastfreundschaft nur zu gerne bezahlen möchten!“ Ein einzelner Quasit schwirrt vor uns herum und grinst gar hämisch.
„Ihr bezahlt mit eurem Blut!“, meint Schlachtenrufer Dolon und reißt sich aus dem Netz los. Ryan macht es ihm gleich und ich winde mich geschickt heraus und lasse mich zu Boden gleiten. Nur Xana, Idi und Lia bleiben zuerst im Netz hängen. Aber Lia brennt es schließlich ab, nachdem sie vergeblich versucht hat, sich loszureißen. Ich schieße zwei Strahlen auf die mir am nächsten stehenden Spinnen ab, einer verlöscht aber gänzlich, der andere brennt auch nicht wirklich beeindruckend ein Loch in eine Spinne. Nicht gut!

Ein weiterer Dämon mit einem großen Maul mit vielen spitzen Zähnen taucht aus dem Nichts auf und trifft Ryan ziemlich hart. Dolon schlägt sich mit zwei der Spinnen herum, wo doch so viel interessantere Gegner seiner harren. Ich versuche den frechen Quasit zu flankieren, verfehle ihn aber. Irgendjemand könnte ruhig mal einen Unterstützungszauber sprechen, aber Ryan erfüllt sich lieber mit Göttlicher Macht. Danke für die Unterstützung. Xana beschränkt sich darauf, mehrere Ladungen aus dem Stab des Feuers zu verwenden und röstet damit langsam aber stetig die Spinnen in ihrer Nähe. Nur die Große hackt auf Lia herum.

Nachdem der Quasit sich vor mir in Sicherheit gebracht hat, kümmere ich mich um den Dämon mit dem großen Maul. Mit einem Flickflack sause ich um den Dämon herum und ramme hart mein Kurzschwert in seinen Rücken. Tief ist die Wunde, aber meine Klinge ist mit einem ätzenden Schleim bedeckt, den ich sofort mit einer schnellen Handbewegung von meiner Klinge schleudere. Das Zeug wirft auf dem Boden Blasen und es zischt vernehmlich. Da nun Ryan sich von ihm löst und vergeblich einen Göttlichen Wurfstern auf dem Dämonen niederfahren lassen will, stehe ich dem Ding alleine gegenüber. Danke Ryan!
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 11. März 2009, 14:52:17
1. Alturiak Das Jahr des Stolzen Vaters 732 TZ Abgrund 45. Ebene Azzagrat

Er trifft mich einmal hart, was weh tut. Autsch! Ich weiche zurück und beschwöre eine Kugel aus Säure, die ihn hart trifft. Ätsch, das war die Revanche! Trotzdem meint der Dämon, dass es viel lustiger ist, Ryan noch mal ordentlich eins auf dem Weg zu geben. Der findet das nicht gar nicht toll und haut voller Wucht mit seinem gesegneten Streitkolben zu. Er trifft den Dämon am Kopf und schlägt ihm damit den Schädel ein. Allerdings schafft er es gerade so, den Schleim abzuschütteln. Xana bombardiert voller Inbrunst die überlebende große Spinne, die letzte der kleinen Spinnen und den Quasit mit einer eisigen Sphäre, in der schließlich alle drei Gegner vergehen. Lia hat mehrere Feuerexplosionen auf die große Spinne abgefeuert, die ihr vorher ordentlich eingeheizt hat. Ich gebe der großen Spinne dann noch den Rest, als sie kokelnd wieder versucht, auf die Beine zu kommen. So ne Kugel aus Säure ist doch was Feines!

Die Wagemutigen sind Herr der Lage und Idi Adanich, der auch ein paar Strahlen verschiedenster Energiearten mit teilweise beachtlichem Erfolg abgefeuert hat, klopft sich den Staub von seiner Kleidung.

„Ist diese Art von Begrüßung auf dieser Ebene normal?“ Dolon schaut kritisch auf die Schärfe seiner Axt aus kaltgeschmiedeten Eisen und runzelt wegen einiger Scharten die Stirn.
„Nein, das war nicht vorgesehen. Die haben uns mit einem Fangstrahl von unserer Route abgebracht. Ich muss erstmal feststellen, wo wir nun genau auf Azzagrat sind.“
„Wie wäre es mit einer Runde Heilung, Glücksbote Ryan?“, frage ich, Lia ist kurz vor dem Umkippen und auch Xana hat einige Schrammen davon getragen.
„Pöh! Erstmal muss ich mich selbst heilen!“ meint er brüsk. Was war das jetzt?
„Keine Bange, der Feindhammer wird die Tapferen und Wagemutigen im Angesicht des Feindes heilen! Kniet nieder zum Gebet und die Wunden werden sich schließen!“, predigt der Schlachtenrufer.
„Vom Schlachtenrufer könnte sich ein gewisser Glücksbote mal durchaus ne Scheibe abschneiden.“
„Wenn dir der Feindhammer lieber als die Dame ist, dann konvertier doch!“, blafft mich Ryan an. Was habe ich nur getan?
„Das war nur ein gut gemeinter Rat, Dummkopf!“, blaffe ich zurück und kniee mich dann zum gemeinsamen Gebet nieder. Tatsächlich schließen sich unsere Wunden nach einer erbauenden Ansprache von Dolon. Der Schlachtenrufer begreift so langsam, wie man sich gekonnt in Szene setzt. Da übt wohl jemand schon für spätere Aufgaben.

Idi Adanich werkelt derweil mit seltsamen Geräten herum. Ein Kompass sieht anders aus. Interessiert schaue ich zu, was er da macht, werde aber nicht schlau draus, da ich diese Geräte nicht kenne. Schließlich kommt er zu der Erkenntnis, dass wir einen halben Tagesmarsch vom Landungspunkt entfernt sind. Wir sind noch keine fünf Minuten auf dieser Ebene und schon sind wir einen halben Tag im Rückstand. Idi hält eine kurze Rede, wo er uns erklärt, wie wir uns zu verhalten haben. Wir sind hier auf der 45. Ebene des Abgrundes, genannt Azzagrat. Diese Ebene gehört dem berüchtigten Dämonenfürsten Grazzt, den Namen hab sogar ich schon mal gehört, kann ihn aber nicht einordnen. Dieser Dämonenfürst ist ein Förderer des Ebenenhandels. Sprich Reisende sind hier durchaus willkommen, wenn sie Handel treiben wollen. Zur Kennzeichnung muss aber eine Gruppe ein Banner tragen. Der Dromid zieht eines aus seinem Beutel und ich nehme es, als es sonst keiner will. Der Wimpel zeigt eine Sechsfingrige Hand. Grazzt hat eben sechs Finger. Wir werden ausdrücklich davor gewarnt, einen heiligen Krieg gegen die Dämonen zu beginnen. Dabei schaut er besonders Dolon, Ryan und auch Lia an, die ja Dämonen als erklärte Erzfeinde hat. Das Grab der Faust von Lys Karell findet sich im Garten eines gewissen Telzorak. Dieser Dämon sammelt tote Helden, um sie in seinem Garten verwesen zu lassen. Es gibt Geschichten von großen Eisernen Männern, die Gefallene von Schlachten auf ihre Stacheln spießen und mitnehmen. Das sind seine Leute.

Irgendetwas von Wert lässt sich leider hier nirgendwo finden, also brechen wir auf. Idi läuft voraus, ich folge als Bannerträgerin. Auf dem Marsch erzählt Idi, dass diese Ebene mit zwei anderen Ebenen mehr oder weniger verbunden ist. Alle Ebenen werden von Grazzt regiert und seine Hauptstadt verteilt sich auf alle drei Ebenen. Auch der Salzfluss fließt durch alle drei. Wir sollen den Dämonenpatrouillen respektvoll entgegen treten, aber nicht zu unterwürfig, weil dies als Schwäche ausgelegt werden könnte. Wir befinden uns in einem farblosen Wald. Grau geht irgendwie in Grau über. Es ist angenehm warm, wie ein lauer Sommertag. Meine Winterkleidung landet nach und nach in Lias Rucksack. Praktisch so ein elfischer Lastenträger.
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 13. März 2009, 13:21:33
1. Alturiak Das Jahr des Stolzen Vaters 732 TZ Abgrund 45. Ebene Azzagrat

Schließlich verlassen wir den unheimlichen Wald und sind auf einer offenen Ebene, in der Ferne ist der Salzfluss zu sehen. Irgendwie ging ich davon aus, der Fluss würde so heißen, weil er Salzwasser mit sich führt, aber nein, es ist Salz ohne Wasser, was da fließt. Rüber schwimmen ist also keine Option. Laut Idi soll es Fähren und Schiffe geben, die den Fluss bereisen. Aber die sicherste Methode sind die Brücken, die sich darüber spannen.

„Werden die von einem Brückendämonentroll bewacht?“, frage ich etwas scherzhaft.
„Von etwas Ähnlichem. Wir werden Tribut entrichten müssen. Aber keine Angst, ich habe die entsprechende Währung dabei.“ Er zieht aus einem Gürtelbeutel eine kleine grüne Kugel heraus.
„Was ist das denn?“ Glücksbote Ryan starrt fasziniert auf dieses Ding.
„Das ist eine Larve, eine böse Seele.“
„Iiiks!“
„Keine Angst, die sind ungefährlich. Wenn ein böses Wesen stirbt, wird seine Seele seinen Taten und seiner Schutzgottheit entsprechend auf die unteren Ebenen verteilt. An manchen Stellen manifestieren sich diese Seelen und verpuppen sich dann in diese Larven hier. Manche sinken in die Ebene und werden absorbiert, andere erstehen als niedrige Dämonen wie Manen oder Dretche wieder. Aber wenn man schnell genug ist, kann man die Larven abernten. Sie dienen als Zahlungsmittel, Nahrung und Kraftquelle. Vielseitig anwendbar“, erklärt uns Idi. Bevor wir das Thema weiter vertiefen können, erspäht die scharfäugige Lia fliegende Dämonen, die auf uns zukommen.

Wir nehmen eine leicht gestaffelte Abwehrformation ein und ich schwenke unser Banner. Die Dämonen sehen aus wie die steinernen Gargylen, die überall in Chondathan herumstehen. Flügel auf dem Rücken, Schwänze, die in einem spitzen Dreieck auslaufen, grinsende Mäuler mit sehr spitzen Zähnen und gebogene Hörner auf den Schädeln. Ihre Hände sind Krallen, dazu geschaffen, um Fleisch zu zerfetzten. Ich schwenke unser Banner mit noch mehr Leidenschaft.

„Ihr seid also Händler?“, knurrt der erste von ihnen. Da keiner antwortet, trete ich mutig vor. „Ja wir sind Händler.“
„Was verkauft ihr den so?“
„Magische Gegenstände, wie wäre es mit dieser überaus schicken Racherobe? Wer immer einen angrabscht, bekommt es voll zurück.“ Ich präsentiere die Robe. „Oder dieser praktische Versorgungsring? Nie mehr Hunger oder Durst.“ Ich zeige den Ring aus der Asservatenkammer der Pfennigfeste, der zu auffällig war, um ihn in der Stadt zu tragen oder zu verkaufen. „Oder dieses nützliche  Pulver, wenn man schnell eine große Sauerei weg machen möchte?“
„Genug! Ihr seid Händler, gute Geschäfte.“ Der Anführer gibt ein Zeichen und die Dämonen schwirren wortwörtlich ab. Lügen kann ich eben gut. Wir kommen gut voran und kommen auf die Straße, die wir schon viel früher hätten erreichen müssen. Uns kommen andere Wesen entgegen, alle haben diese Fahne dabei. Manche sind Gruppen aus Menschen, andere sind Tieflinge und Halbdämonen, andere richtige Dämonen oder Wesen, die ich nicht richtig einordnen kann.

Vor der Brücke gibt es einen Stau, da dort eine Sklavenkarawane hinüber will. Die Sklaven sind zerlumpte Menschen, Humanoide jeder Art und Wesen, deren Art ich nicht kenne. Die Wächter sind Tieflinge und der Besitzer ein Dämon. Der Wächter der Brücke ist ein verdammt großes Ding, das aussieht, als hätte ein sehr großes Kind versucht, aus Lehm einen Menschen zu formen und zwischen drin keine Lust mehr gehabt und ihn einfach halbfertig belassen. „Das ist ein mächtiger Herzu, sehr gefährlich. Überlasst mir das Handeln.“ Da habe ich keine Einwende. Schließlich wird der Besitzer der Karawane handelseinig mit dem Dämon und drei Sklaven werden übergeben. Den ersten schnappt sich der riesige Dämon, führt ihn zum Mund und beißt ihn entzwei. Örks! Ich habe echte Probleme, meinen Mageninhalt bei mir zu behalten. Xana ist auch ganz grün im Gesicht und wir wenden beide das Gesicht ab, die Geräusche sind schlimm genug. Die Karawane setzt sich derweil schon in Bewegung und schließlich müssen wir rüber. Ich sehe, wie der Dämon ein aus seinem Mund hängendes Bein wie eine Nudel einsaugt. Iiiks!
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 16. März 2009, 12:30:34
1. Alturiak Das Jahr des Stolzen Vaters 732 TZ Abgrund 45. Ebene Azzagrat

Idi Adanich redet mit dem Ding und übergibt schließlich zwei Larven, da er keinen von uns hergeben möchte, was ich doch sehr nett von ihm finde. Unspektakulär überschreiten wir den Salzfluss. Am Geländer der Brücke sind Spieße angebracht, die von großen, hässlichen Fliegen umschwärmt werden, die davon noch Überreste von Opfern abfressen, die darauf aufgespießt waren. Ob als Snack für den Brückendämon oder als Opfer für irgend etwas lässt sich nicht erkennen. Ich bin echt froh, als wir auf der anderen Seite sind und die Straße nach Nebelheim weiter verfolgen. Der restliche Tag verläuft ohne Zwischenfälle. Irgendwie habe ich mir den Abgrund gefährlicher vorgestellt. Vom Himmel regnendes Feuer, Dämonenhorden, durch die wir uns kämpfen müssen, Foltergestelle mit gepeinigten Seelen, so was eben. Aber hier ist es nur grau in grau, unsere Kleidung scheint zu verblassen, selbst mein grellbunter Umhang.

Schließlich wird es auch hier Nacht und wir suchen uns in der Nähe des Weges ein Nachtlager. Xana hält die erste Wache und weckt uns, als sie Getrampel auf der Straße hört. Dort befinden sich fünf seltsame Wesen, eine komische Mischung aus Löwe und Mensch, Idi bezeichnet sie als Lhamia und ist froh, als sie nur nach dem Weg nach Nebelheim fragen. In der Mitte führen sie eine Art Lade mit, in der sich das Skelett eines Einhorns befindet. Xana ist ganz geknickt, wollte sie doch schon ihr ganzes Leben ein Einhorn sehen und sieht nun die Überreste davon. Bald wird sie nicht mehr auf einem reiten können, wenn sie eines treffen sollte, denn sie hat den Tag ihrer Hochzeit von einem Astrologen festlegen lassen. Und der Termin ist in knapp vier Monaten.

Diese komischen Wesen ziehen ohne Probleme zu machen weiter und wir betten uns zur Ruhe. Die Nacht verläuft überraschend friedlich und wir frischen unsere Zauber auf. Gegen Nachmittag erreichen wir den Wald von Zrynthor. Das besondere an dem Wald ist, dass die Bäume alle leben. Idi erklärt uns, dass dies so genannte Vipernbäume sind, weil ihre Äste in Viperköpfen enden. Xana holt Nana heraus und zeigt der Schlange ihre gar seltsamen Verwandten. Nana zischt wenig beeindruckt und verkümmelt sich wieder in ihren warmen und gemütlichen Beutel. Die Vipernbäume kann man nur auf Distanz halten, wenn man Fackeln dabei hat. Wie gut, dass Adanich sehr viele davon hat. Jeder mit einer Fackel bewaffnet, dringen wir in diesen Wald ein. Die Vipern zischen gefährlich, aber schrecken vor dem Feuer zurück. Jetzt kommt so langsam mal richtiger Abgrundschrecken auf. Ein Herzschlag Unaufmerksamkeit kann hier den Tod bedeuten.

Idi führt uns tiefer in den Wald hinein, als plötzlich grauer Nebel aufzieht. Der kleine Dromid flucht lautstark und meint dann: „Dieser Nebel ist gefährlich, wir müssen zum nächsten Portal rennen, sonst sind wir in tödlicher Gefahr.“ Er hebt ab und saust los. Ich wirke fix einen Schutz vor Bösem und eine Schild, dann renne ich hinter her. Der Nebel umgibt uns bald und bringt unsere Fackeln zum erlöschen. Das ist natürlich blöd. Mit meinem Schild und Schutz gelingt es mir, die Vipern auf Distanz zu halten, die anderen haben nicht so viel Glück. Besonders Dolon, Lia und Xana werden mehrmals gebissen. Schließlich erreichen wir einen gewaltigen Ofen, der mitten im Wald steht. Unser Führer saust mitten in die Flammen, ich aktiviere den Schutz vor Feuer von meinen Mantel und springe hinter her. Die anderen ebenso, auf der anderen Seite ist ein weiterer Durchgang und dann stehen wir mitten in einer Stadt.

„Das war jetzt knapp, beinahe wäre das unser Ende gewesen. Wir sind hier in Zelatar, der Stadt, die sich über drei Ebenen erstreckt. Das hier ist Nebelstadt. Versucht niemals, euch ohne Führer durch diese Viertel zu begeben, ihr werdet euch nur heillos verlaufen. Durch diesen Umweg muss ich leider etwas erledigen, wo ich keine Materiellen Begleiter gebrauchen kann. Ich bringe euch zur Goldenen Gelegenheit, einem guten Wirts- und Gasthof, dort könnt ihr in Sicherheit auf mich warten“, erklärt Idi und wir trotten hinter ihm her. Die Häuser der Stadt sind riesig. Das niedrigste hat fünf Stockwerke, manche sind eher Türme als Häuser. Sie sind so hoch, dass ich mich frage, warum sie allein durch das Eigengewicht nicht wieder in sich zusammen stürzen. Wahrscheinlich sind die Bauten magisch verstärkt.

Hier gibt es viele Sklavenlager und Aufseher laufen gewichtig herum. Schließlich erreichen wir das Wirtshaus Goldene Gelegenheit. Das Gebäude ist ebenfalls verdammt hoch. Die Klientel ist gut durchmischt, die Einrichtung gut in Schuss. Verschiedenste Rassen sind zu sehen, der großteil sind wie wenig verwundert Dämonen und Halbscheusale. Es gibt aber auch Rassen, deren Namen ich kenne, sogar eine menschliche Söldnerin hockt in einer Ecke. Sie hebt grüßend ihren Krug, ich lasse es bei einem verzagten Lächeln. Kein Wesen hier ist gut. Die Wirtin scheint eine Art Sukkubus mit verbrannten Flügeln und vier tentakelartigen Schwänzen zu sein, die Kellner sind geistlose Dretche. Idi drückt mir noch einen Beutel mit fünf Larven in die Hand. Drei sollten für einen Tag Logis mit Speis und Trank reichen. Er wird nach uns schicken oder selbst vorbei kommen, je nachdem wie gut das läuft, was er vorhat. Wenn das mal gut geht. Verdammnis!
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 18. März 2009, 14:13:10
2. Alturiak Das Jahr des Stolzen Vaters 732 TZ Abgrund 45. Ebene Azzagrat Stadt Zelatar Nebelstadt

Die Wirtin stellt sich als Alaxia vor. Sie hat eine schöne Stimme und eine sehr einnehmende Art. Ich merke schnell, dass ich sehr aufpassen muss, was ich ihr erzähle. Wir handeln drei Larven für einen Tag Logis mit voller Verpflegung aus. Leider hat sie gerade kein Zimmer frei, müssen warten, bis eins frei wird, was aber in wenigen Stunden der Fall sein dürfte. Sie fragt, was wir essen und trinken möchten und liefert ein paar Vorschläge. Schnell wird klar, dass sie kaum etwas Normales hat. Xana und ich nehmen schließlich Pilztee, die Männer eine Art Bier, das Dunkelbräu heißt und wie Schlamm aussieht. Lia kann es nicht lassen und bestellt Goldwein, der aus dem Blut und der Körperflüssigkeit von Goldschweinen der Erdebene stammt. Diese Frau wird mir immer ekliger und sie toppt das noch, indem sie Dretchsteak bestellt.

„Dir ist schon klar, dass du Dämonenfleisch zu dir nimmst?“ Lia zuckt nur mit den Schultern und tut so, als ob sie das Steak von einem Dretch besonders genießen würde. „Falls du Idi nicht verstanden haben solltest, Dretche sind Gestaltgewordene Seelen von bösen Wesen, dass schließt Menschen, Elfen und Zwerge mit ein.“ Die Elfe ignoriert mich und kaut betont genüsslich auf dem Fleisch in ihrem Mund herum. Bevor mir mein Mageninhalt hoch kommt, wende ich mich angeekelt von ihr ab. Ich halte mich an lieber an das Pilzbrot, was recht seltsam schmeckt, manche Stücke sind recht hart, andere schon beinahe fettartig. Der Tee sorgt dafür, dass ich alles etwas verzerrt sehe und eine gewisse Zeit lang könnte ich schwören, der Gasthof lebt und bewegt sich. Xana ist der Meinung, alles würde sich blau verfärben, auch ihre Haare. Danach trinken wir lieber Wasser aus unseren Schläuchen. Ryan überredet uns schließlich zum Würfeln, um die Zeit zu vertreiben. Wir spielen um viereckige Stahlpfennige.

Schließlich poltern lautstark vier große rote Dämonen herein, die ein Waffenarsenal bei sich tragen und so tun, als ob sie die Hausherren wären. Sie nehmen den Tisch neben uns und wir versuchen sie so gut es geht zu ignorieren. Schließlich baut sich ihr Anführer vor uns auf und will mitspielen. Allerdings will er um Larven und nicht um Stahlpfennige spielen. Ich versuche ihn so freundlich wie möglich abzuwimmeln, aber Ryan meint, wer wagt, gewinnt. Wir haben ja noch zwei Larven. Der Dämon erklärt die Regeln, jeder hat drei Würfel, die verdeckt geworfen sind. Wer das höchste hat, gewinnt, aber wenn einer meint, dass der andere nicht den angesagten Wert hat und es wird aufgedeckt, dann wird das Doppelte fällig. Ryan grinst siegessicher und macht seinen Wurf, der Dämon knallt seinen Würfelbecher auf den Tisch und macht dann eine Show daraus, wie er herunter linst, aber so, dass sonst niemand einen Blick aus das Ergebnis erhaschen kann.

„Dreizehn!“ brüllt triumphierend der Dämon so laut, dass ich das Gefühl habe, mein Trommelfell platzt gleich.
„Acht! Aber ich glaub dir nicht!“
„Du Mensch bist ja so dumm!“, grient der rote Dämon siegessicher, deckt auf und seine Würfel zeigen tatsächlich eine Dreizehn. Ryan hat gerade doppelt verloren. Und zwar alle unsere Larven.
„Gut gemacht, Ryan, Idi Adanich bringt uns um, wenn er das erfährt“, zetert Lia.
„Warum sollte er das tun? Wofür wir die Larven ausgeben, ist ja unsere Sache“, halte ich dagegen. Der Dämon ist enttäuscht, als ich ihm klar mache, dass wir jetzt pleite sind.
„Na gut, ich biete für die schnucklige Rothaarige sechs Larven!“ Er zeigt dabei auf Xana.
„Ne, die ist nicht zu verkaufen“, erklärt Ryan locker.
„Gut, dann spielen wir drum!“ Der Dämon grinst dabei und wirft spielerisch seine Würfel hoch.
„Nein, wir haben heute wohl kein Glück“, schalte ich mich ein, bevor Ryan noch Xana verspielt.
Aber mit den zwei Larven ist der rote Dämon trotzdem überglücklich und zieht Leine. Puh!

Als nächstes verteilen Dretche Snacks auf Kosten des Hauses. Jeder Tisch bekommt zwei Käfige mit kleinen süßen Kätzchen darin. Xana quietscht vergnügt auf und holt eines sofort hervor und herzt es liebevoll. Die Dämonen vom Nebentisch räumen gleich ein ganzes Tablett vom Dretch leer und grabschen nach den Kätzchen. Sie werfen sie gleichzeitig hoch, sperren ihre Mäuler auf, fangen damit die Kätzchen auf, schlucken die an einem Stück herunter und spülen mit Dunkelbräu nach.

„Ah, es gibt keinen besseren Magenputzer!“, meint der Anführer mit einem lauten Rülpser. Xana schaut sie entgeistert und den Tränen nahe an. Lia schnappt sich das andere Kätzchen und stopft es in ihren Sack. Ich frage bei Alaxia nach, ob endlich ein Zimmer frei ist, es dauert nur noch Minuten. Sie warnt uns aber vor den roten Dämonen, der Anführer wäre Aja und würde zu der Bande von Pullo gehören, der wohl recht berüchtigt ist. Wir wollen keinen Ärger und sind froh, als wir endlich von zwei Dretchen zu unserem Zimmer geführt werden, das sich im Keller befindet. Das lustige an der Tür ist, dass sie zwei Riegel hat, auf jeden Seite einer. Nachdem die Dretche weg sind, blockiere ich den äußeren Riegel, sodass wir nicht eingesperrt werden können. Unser Zimmer ist geräumig und hat noch Nebenräume, eines davon ist eine Art Bad mit einem kleinen Zuber. Der Spiegel ist groß und mein Spiegelbild so missgelaunt wie immer. Es streckt mir die Zunge raus und ich zeige mir den Vogel. Ich überzeuge mich, dass es hier keine Geheimtüren oder Ähnliches gibt. Die Einrichtung besteht hauptsächlich aus Teppichen am Boden und einer großen Anzahl Kissen, aus denen man ein Lager bauen kann. Ist schon so richtig gemütlich hier. Willkommen im Abgrund.
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 20. März 2009, 15:10:18
2. Alturiak Das Jahr des Stolzen Vaters 732 TZ Abgrund 45. Ebene Azzagrat Stadt Zelatar Nebelstadt

Ich fühle mich trotzdem hier nicht wohl. Da der Gang vor unserer Tür noch weiter geht, gehe ich mit Xana und Lia im Schlepptau auf Erkundungstour. Wer weiß, ob wir hier nicht schnell fliehen müssen. Der Gang macht eine Biegung und endet an einer Türe, auf der steht, „Nur für Personal“. Wir lauschen daran und hören das Klatschen einer Peitsche und Stöhnen. Da ich gerne wissen will, ob es noch einen weiteren Ausgang gibt, hole ich mein Glasauge heraus, dazu den Stab, sodass ich den Zauber lautlos sprechen kann und nach einer halben Ewigkeit kann ich erfassen, was sich dahinter befindet. Der Raum hat tatsächlich noch eine weitere Türe, wahrscheinlich kommt man da weiter. Im Zentrum des Raumes steht ein Bett, darauf ist ein humanoider Mann gefesselt, Rasse kann ich nicht genau einordnen, aber Mensch oder Elf ist das keiner. Der Mann liegt auf den Rücken, auf ihm reitet eine Dämonin mit Fledermausflügeln, die sich lustvoll auf seinem guten Stück hin und her bewegt. Dabei schlägt sie mit einer Geißel auf den Mann ein, dessen Haut schon total zerfetzt ist. Trotzdem scheint er große Lust zu verspüren, wie auch der Sukkubus, der vor meinen Augen einen Orgasmus hat, kurz inne hält, dann aber mit noch mehr Enthusiasmus sein Glied bearbeitet. Die Szene ist irgendwie abstoßend, aber doch auf abartige weise faszinierend. Finsternis!

Ich beschreibe den anderen, was da drin vor sich geht und unterbreche den Zauber. Wir wissen nun, was wir wissen wollten und mehr will ich von diesem Treiben gar nicht sehen. Vor unserer Tür haben sich inzwischen zwei barfüssige Sukkubi eingefunden, die Gewänder tragen, die nichts der Fantasie überlassen, so durchsichtig und anschmiegsam sind die. Xana wird rot wie eine Tomate, als sie die beiden sieht. Gerade wollten sie anklopfen. Ich versuche zu lächeln und öffne die Türe. Dolon und Ryan haben inzwischen ihre Rüstungen abgelegt und tragen neutrale Tuniken. Beide bekommen den typischen Männerblick, wenn sich ihr Gehirn verabschiedet und die Hoden die Kontrolle übernehmen. Lasziv gehen die beiden Sukkubi in den Raum und ich drängle mich an ihnen vorbei. Der Körper der Sukkubus’ ist fest und doch weich und anschmiegsam. Und sie riechen sehr anregend. Selbst für mich als Frau.

„Na, wie wäre es mit uns beiden?“, fragt die erste Ryan, schmiegt sich an ihn, presst ihren Schritt an sein Bein und streicht mit der Hand über seine Brust, während sie sich mit der Zunge über die roten Lippen leckt. Schnell ist ihre Hand unter die Tunika gerutscht und ich kann deutlich sehen, was sie da umfasst und das ist nicht mehr schlaff. Xanas Gesichtsfarbe hat inzwischen noch ein tieferes Rot erreicht und sie schnappt hörbar nach Luft. Lia schaut eher interessiert, während ich recht fasziniert davon bin, wie schnell Ryan in den Händen der Sukkubus dahin schmilzt. Das ist irgendwie erschreckend.

„Was kostet das denn?“, fragt Ryan nicht gerade zaghaft.
„Na, mit so einem hübschen Schlingel wie dir mache ich es ganz umsonst. Komm mit, Schätzchen, und ich zeige dir Freuden, die du dir gar nicht vorstellen kannst.“
„Ich kann mir ne Menge vorstellen.“ Ryan greift ihr tatsächlich zwischen die Beine und ich krieg meinen Mund nicht mehr zu. Was in aller Welt macht er da?
„Worauf warten wir noch?“, meint auch Dolon, an dem inzwischen auch ein Sukkubus klebt. Beide gehen von den Dämoninnen geführt hinaus und verschwinden in zwei verschiedenen Kammern.
„Dass sie Ryan rumkriegen, war mir ja klar, aber dass Dolon einfach so mit denen mitgeht?“, mache ich meiner Überraschung Luft, nachdem ich den beiden zu perplex hinter her gestarrt habe, um irgend etwas sinnvolles sagen zu können. Die beiden wissen wohl hoffentlich, dass Sukkubi nur eines wollen, nämlich die Seele der Unbescholtenen.
„Was die jetzt wohl machen?“, fragt Xana und windet ihre Hände.
„Ich glaub, ich kann es mir in etwa vorstellen“, meint Lia lachend.
„Ich will es mir gar nicht vorstellen.“ Xana schüttelt nur den Kopf und macht die Tür hinter sich zu. Wir überlegen uns, ob wir den beiden zu Hilfe eilen sollen, kommen aber zu keinem klaren Schluss. Xana ist der Meinung, dass da keine Magie im Spiel war, da sie da genau hingesehen hat. Die beiden Männer sind aus freien Stücken mitgegangen. Die beiden Sukkubi haben noch nicht mal eine Minute gebraucht, um die beiden Kleriker ins Bett zu kriegen. Am meisten entsetzt mich immer noch Dolons Verhalten, dass Ryan bei so was keinen Widerstand leistet, war mir ja so klar gewesen, aber Dolon? Ich spüre den Stich der Eifersucht und den der grenzenlosen Enttäuschung, wenn ein Mensch dem Bild nicht entspricht, das man von ihm hatte. Finsterste Verdammnis!

Es klopft an die Türe und ich mache sie in der Hoffnung auf, dass wenigstens Dolon einen Anfall von Vernunft hatte. Aber nein, vor mir stehen zwei Männer mit freiem muskulösen Oberkörper, sehr enger Hose, die deutlich die Bestückung durchblicken lässt und große Fledermausflügeln auf dem Rücken. Inkubi! „Na, so alleine? Wie wäre es mit uns?“ Xana quietscht erschreckt auf und hält sich ein Kissen vor das Gesicht. Für den Bruchteil eines Herzschlages ziehe ich es wirklich in Erwägung, mit den beiden mitzugehen. Mili wird in wenigen Tagen 3 Jahre alt und so lange hatte ich keinen ehelichen Verkehr mehr. Die einzigen Tage waren die Mitsommerfeste gewesen, wo ich mal etwas sexuelles Vergnügen hatte, sonst war ich immer auf die Hilfe eines in „Ermangelung etwas besserem“ angewiesen gewesen. Aber mir wird klar, dass die Folgen eines solchen Aktes viel fataler für mich währen. Zum einen würde ich intimen Verkehr mit Dämonen haben, was nicht nur meinen Körper beflecken würde, sondern sicherlich auch meine Seele. Ganz abgesehen davon, dass aus diesem Akt auch ein Kind gezeugt werden könnte. Ich habe schreckliche Geschichten gehört, dass Dämonenkinder schon vor ihrer Geburt ihre Mutter töten und sie von innen heraus auffressen, um schnell zu Kräften zu kommen. Kann natürlich auch Aberglaube sein, aber ich habe keine Lust, das zu überprüfen. Und ich bin verheiratet! Ich bin keine Schlampe, die sich sofort dem ersten dahergelaufenen Inkubus in die Arme wirft. „Kein Interesse!“, meine ich mit brüchiger Stimme.

„Das ist aber schade!“ Die beiden kuscheln sich aneinander und küssen sich. Xana quietscht ein weiteres Mal auf, weil sie gerade neugierig über die Kissenkante gelugt hat. Lia schüttelt auch den Kopf und ich schließe die Türe. Aus meinen Rucksack angle ich mein Notizbuch hervor und schreibe die Geschehnisse dieses Abends nieder. Ich muss irgendwas tun, um das eben geschehene verarbeiten zu können. Von den beiden Sukkubi zeichne ich Bilder. Auch von einem der Inkubi und Alexia, der Sukkubi mit den verbrannten Flügeln, die oben die Wirtin spielt. Als ich die Ereignisse der Ankunft aufschreiben will, fällt mir auf, dass sie nur noch sehr verschwommen sind. Ich frage die anderen und auch ihnen fehlen Erinnerungen an gewisse Details, aber zu dritt bekommen wir einen zusammen hängenden Bericht der Ereignisse der letzten Tage zusammen. Irgendwann wird der Tag kommen, wo einer unserer Herren Priester Besuch seines Kindes bekommen werden wird, und das wird Flügel und Hörner haben, da bin ich mir sehr sicher! Verdammnis
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 23. März 2009, 13:22:23
2. Alturiak Das Jahr des Stolzen Vaters 732 TZ Abgrund 45. Ebene Azzagrat Stadt Zelatar Nebelstadt

Kaum habe ich meine Aufzeichnungen auf den neusten Stand gebracht, fängt Lia wieder an zu jammern, dass uns Idi wegen der beiden verspielten Larven die Hölle heiß machen wird. Ich wiegle ab, aber Lia schlägt allen Ernstes vor, dass ich von den Schlägerdämonen deren Sack mit den Larven klauen soll.
„Was Dümmeres fällt dir auch nicht ein? Wie soll denn das gehen? Das ist nicht irgendein kleines Beutelchen, sondern ein richtiger Beutel, den lässt man nicht einfach so in eine Manteltasche gleiten.“
„Lass dir was einfallen, du bist doch sonst immer so eine gierige Diebin!“ Ich glaube mich verhört zu haben, aber Lia hat mir tatsächlich gerade an den Kopf geworfen, dass ich alles klaue, was nicht niet- und nagelfest ist.

„Mach mal halblang, ich bin Kundschafterin und Seherin, keine Diebin!“
„Du lügst! Du willst einfach nur kein Risiko eingehen!“
„Das sicherlich auch, weil ich einfach keinen Sinn darin sehe. Was ist, wenn die das merken? Und ich schätze mal, die merken das! Was dann? Wollen wir sie bekämpfen? Wie wird sich der Rest der Klientel dieses Gasthauses verhalten? Sie können Wetten abschließen, dass ganze ignorieren oder sich auch auf uns stürzen, alles ist hier möglich und ich habe keine Lust, das wegen so was Schwachsinnigen herauszufinden. Ganz abgesehen davon, dass diese vier roten Dämonen wohl zu einer größeren und selbst hier berüchtigten Organisation gehören.“
„Du bist ja so eine feige Diebin!“

„Und du bist ein menschenverachtendes Miststück!“, rutscht es mir heraus. Als ich unter der Kontrolle des Gehirns im Glas war, hätte sie mich beinahe getötet und sie hat keinerlei Bedauern gezeigt oder sich gar dafür entschuldigt. Ja, ich habe Xana getötet, aber ich war nicht Herr meiner selbst, sie schon, als sie einen durchaus tödlichen Flammenstrahl auf mich abgefeuert hat. Ich kenne zwei Elfen persönlich, Xanas Vater Jakadros und Lia. Jakadros ist vernünftig, tapfer und verlässlich, aus seinem Mund kam nie etwas wirklich Negatives über Menschen. Lia dagegen ist irrational, menschenverachtend und viel zu schnell gewaltbereit. Genau die Dinge, die man in den Kolonien allgemein den Elfen vorwirft. Es ist eigentlich nur die Frage, wer eher dem Volk der Elfen entspricht, Jakadros oder Lia.

Nachdem wir jetzt alle schlechte Laune haben, gehe ich mal nachsehen, was unsere beiden Priester so treiben. Ich lausche an den Türen und kann die entsprechenden Geräusche hören. Beide sind offensichtlich noch am Leben. Nach etwa einer weiteren Stunde tauchen die beiden recht erschöpft auf. Aber sie haben nichts Besseres zu tun, als Vergleiche anzustellen, und das vor unseren Ohren. Xana wird wieder knallrot und hält sich die Ohren zu, während die beiden mit ihrem Erlebnis prahlen. Besonders Dolons Worte schneiden tief in mich hinein. Aus Kissen baue ich mir ein Nachtlager in einer fernen Ecke und weine mich in den Schlaf, dieser Ort ist wahrlich wie die Hölle! Wenn sicherlich nicht nach der Ebenenklassifizierung, so doch mit dem, was sie uns allen antut.

Am nächsten Morgen ist Idi immer noch nicht aufgetaucht. Während sich unsere beide Priester eine Genesung hineinziehen, kostet ja nur je hundert Goldmünzen an Diamantenstaub, was die ganze Gruppe trägt, versichern sie sich gegenseitig, wie sich das Erlebnis gelohnt hat. In Zukunft werden sterbliche Frauen nur noch eine laue Sommerbrise im Gegensatz zu dem Orkan eines Sukkubus sein. Genausowas zu hören macht mir doch unendliche Freude. Danke!

Ich koche innerlich, als ich oben ankomme. Alaxia steht immer noch oder schon wieder hinter dem Tresen. Idi Adanich ist nicht aufgetaucht, aber er hat einen Boten geschickt und uns eine Nachricht hinterlassen. Wir sollen zu Zuls hängendem Garten kommen, der befindet sich im Dunkelflamme-Viertel von Zelatar auf der 47. Ebene. Und wir sollen uns einen Führer nehmen, Alaxia empfiehlt uns einen Kerl mit dem Namen Raxivort, der würde in der Gasse neben der Goldenen Gelegenheit hausen. Nun gut, ein intriganter, unzuverlässiger Dämon mit ihrer Empfehlung ist so schlecht wie jeder andere.

Wir packen zusammen, rüsten uns für das Schlimmste und gehen dann. Wir gehen um den gewaltigen Block herum, den die Goldene Gelegenheit einnimmt, und dringen in die Gasse ein. Hier sind Kisten gestapelt und in den Abfällen wühlen Ratten mit Hörnern auf den Kopf herum. Die schauen kurz mäßig interessiert zu uns hoch und wühlen dann ungeniert weiter. Aber außer den emsigen Ratten scheint sich hier niemand zu befinden. „Raxivort? Wir suchen einen Führer, Alaxia hat dich empfohlen“, rufe ich auf gut Glück mal in die Gasse hinein.
„Ah! Kundschaft! Kommt doch näher! Ich bin hier hinten!“ Also gehen wir mal in Richtung der Stimme. Sie scheint aus einem Kistenstapel zu kommen, auf dem eine dieser Hörnchenratten hockt, die gerade ihre Nase putzt. „Wo bist du? Zeig dich!“
„Bist du blind, Menschending? Ich sitz doch genau vor dir!“, antwortet die Ratte und schaut mich aus zwei rotglühenden Augen vorwurfsvoll an. Finsternis!
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 25. März 2009, 13:11:02
2. Alturiak Das Jahr des Stolzen Vaters 732 TZ Abgrund 45. Ebene Azzagrat Stadt Zelatar Nebelstadt

„Oha! Nun gut, wir wollen zu Zuls hängenden Gärten in Dunkelflamme.“
„Gut, das macht zwei Larven. Und um dich zu beruhigen, ich bin nicht wirklich diese Ratte, sondern spreche nur über sie, kapiert?“
„Prima! Hätten wir nur die Schläger bestohlen. Idi wird uns umbringen“, lamentiert Lia herum. Danke für die Schwächung unserer Verhandlungsposition.
„Ihr habt also keine Larven?“, bringt es Rattenhörnchen auf den Punkt.
„Nun, wir hätten Gold oder Diamantstaub anzubieten. Oder einen magischen Gegenstand.“
„Äh, nix davon ist wirklich klasse. Aber ihr scheint ja gestandene Abenteurer zu sein, immerhin habt ihr es lebendig bis in die Stadt geschafft. Ich habe da ein Problem mit einem Künstler mit dem Namen Meister Erballux Klint, der sich zu viel Zeit mit einer Lieferung lässt. Ich war bei dem Geschäft der Vermittler und habe keine Lust, länger auf meine Provision zu warten. Überzeugt den faulen Kerl zu liefern und ich führe euch zu den Gärten.“ Ich werfe einen kurzen Blick in die Runde und da keiner Einwände erhebt, schlage ich verbal ein.

Die kleine Ratte wuselt vom Stapel herunter und vor uns her. Ich versuche mir den Weg so gut es geht einzuprägen. Wir überqueren verschiedene Märkte, wo teilweise seltsame Sachen angeboten werden, die ich beim besten Willen nicht einordnen kann. Andere Stände verkaufen Organe, die einfach so herumliegen. Wir kommen auch an Sklavenmärkten vorbei und ich kann Lia verstehen, die pausenlos was davon murmelt, alle Dämonen zu töten. Schließlich erreichen wir ein Stiege nach unten, die Zuggtmoys Promenade heißt. Zuggtmoy ist die Königin der Pilze und hier ist ein gewaltiger Markt für Pilzprodukte. Auch Mischwesen aus Pilzen laufen hier herum. Ein seltsamer Ort.

Schließlich erreichen wir Gallenghast, welche auf der 2. Ebene von Grazzt Imperium und der 46. Ebene des Abgrundes liegt. Hier steigt das Licht aus Löchern im Pflaster in den finsteren Himmel. Hier ist alles eine Spur schicker. Unser Führer Raxivort erklärt uns, dass in Nebelstadt die Arbeiter und Sklaven leben, hier in Gallenghast die reicheren Händler, Dämonenadlige und alle, die genug in der Börse haben, damit sind Larven gemeint, um sich diesen Ort leisten zu können. Wir kommen am Tabernakel der Auserwählten vorbei. Das ist eine gigantische Kathedrale, wo die Kathedrale der Triade, was ja immerhin das größte Gebäude der Stadt Chondathan ist, bequem in einem der Querflügel Platz hätte. Hier müssen wir dann das Kunstwerk abliefern, sobald wir es haben. Die Hohepriesterin heißt Levendeth und ist eine Lilitu, genau so wie Alaxia, die Schankmaid der Goldenen Gelegenheit, wie Raxivort uns erklärt. Wir werden weiter an grotesken Gebäuden vorbeigeführt, bis wir die Residenz von Meister Erballux Klint erreichen. Die Hörnchenratte bleibt zurück, während wir in das Gebäude eindringen. Die Tür ist offen und wir gehen ungeniert hinein.

Wir betreten ein Wartezimmer, das voll von gehäuteten Leichen ist. In mir kommen ungute Erinnerungen an einen gehäuteten Wächter auf, der mich beinahe mal getötet hat. Aber meine magische Brille versichert mir, dass dies nur tote Wesen sind, und keine Untoten. Ein kleiner Dretch kommt uns aufgeregt entgegen und führt uns nach etwas hin und her zu seinem Meister. Der kleine Dämon geleitet uns in ein Atelier. Überall stehen diese gehäuteten Wesen herum, künstlerisch in Pose und in Gruppen arrangiert. Eine Gruppe scheint einen Offizier auf einem gehäuteten Pferd sitzend darzustellen, der vor seiner Truppe, die um ihn gebannt lauschend herum stehen, eine Rede hält. Eine andere arrangierte Gruppe zeigt eine Frau, die sich gleichzeitig in allen Körperöffnungen befriedigen lässt, da wird nicht nur Xana rot wie eine Tomate.

Xana hat schon vorher ihre Stimme des Drachen gewirkt und redet auf den etwas stockigen Meister ein, den wir am Ende dieser Halle finden. Der mit einer blutigen Schürze bekleidete Oger Magus ist sehr von sich überzeugt und sucht wohl nach unerreichter Perfektion in all seinen Kunstwerken, die künstlerisch durchaus wertvoll sind, wie mir ein Blick durch den Waukeen Kristall offenbart, was ich im Gespräch auch einfließen lasse. Nach etwas hin und her, erreicht Xana mit ihrer Stimme, dass der Künstler sein Kunstwerk herausrückt und zwar einen dreiköpfigen Untoten Sänger, der mit drei Stimmen gleichzeitig die Hymne auf Grazzt singen kann. Das groteske Ding folgt uns und wir verlassen das Atelier. Draußen sehen wir gerade noch, wie ein Dämon unsere Hörnchenratte verspeist und den Schwanz wieder ausspuckt. „Ich mag die Schwänze nicht“, erklärt er und wischt sich den Mund sauber. Etwas verdattert schauen wir ihm nach. Örks!
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 27. März 2009, 12:53:45
2. Alturiak Das Jahr des Stolzen Vaters 732 TZ Abgrund 46. Ebene Azzagrat Stadt Zelatar Gallenghast

„Der hat gerade unseren Führer gefressen! Dafür könnte ich ihn umbringen!“ Lia ist kurz vor dem Ausrasten. Ich zucke nur mit den Schultern. „Hörnchenratte war ja nicht wirklich Raxivort, der wird uns ne Neue schicken. Lasst uns zum Tabernakel der Auserwählten gehen und das Ding loswerden. Wir können die Kathedrale ja schwer verfehlen.“ Ich weise auf den von überall sichtbaren Turm des Gebäudes hin und wir gehen los. Ohne Zwischenfälle erreichen wir das imposante Gebäude, das von Innen heraus leuchtet. Wir treten ein und sehen ein halbes Dutzend Sukkubi wie sie mit Eimern herumlaufen und sauber machen, da wohl gerade ein Gottesdienst zu Ende gegangen ist, oder besser gesagt, ein unheiliger Dämonendienst. In unserer Nähe betrachtet eine dieser durchaus hübschen Dämoninnen kritisch eine blutverschmierte Bank. „Ach, diese Ferkel!“ Dann nimmt sie den Eimer und schüttet über das halb weg gewischte Blut frisches. Örks! Nun gut, die machen hier nicht sauber, die machen alles wieder schön blutig.

Unsere Männer kriegen natürlich wieder mal Stielaugen, weil die Sukkubi eben nur die Eimer tragen und sonst nichts. Den Gang zum blutbesudelten Altarstein entlang sind wohl lebensgroße Statuen von Grazzt im Gang angeordnet. Auch er hat keinerlei Kleidung an und sein mächtiges Gemächt ragt steil in die Höhe. Da krieg sogar ich große Augen, Jondan war ja nicht schlecht bestückt gewesen, konnte ja Mittsommer Vergleiche ziehen, aber das was Grazzt zu bieten hat ist wirklich die Steigerung von riesig. Ich kann seine Männlichkeit gerade so mit beiden Händen umspannen. Iiiks!

„Können die von sterblichen Männern auch so riesig sein?“ Xana kann einfach nicht den Blick abwenden.
„Keine Angst, die meisten wären froh, wenn er nur viertel so groß wäre“, wiegle ich ab.

Die Hohepriesterin Levendeth ist nicht schwer zu finden, da sie die einzige Lilitu  in dem Raum ist. Sie betrachtet kritisch den dreiköpfigen Toten und nickt dann zufrieden. „Endlich hat der Faulpelz geliefert.“ Dann wandert ihr Blick zu Xana und auf einmal stupst die Lilitu die Halbelfe mit einem spitzen Finger plötzlich in die Seite. Xana quietscht erschreckt auf. „Ah, sie ist schön und quietscht dabei noch. Die heutigen Opfer waren so unquietschig beim Opfern. Das hat gar kein Spaß gemacht. Aber mit ihr wäre es lustig. Ich biete sechs Larven.“
„Aber ich bin doch noch Jungfrau!“, haucht Xana empört.
„Dann eben zehn Larven, falls das stimmt.“
„Leider ist sie nicht zu verkaufen“, blockt Ryan ab und die Lilitu gibt schließlich Ruhe, da sie lieber den dreiköpfigen Untoten unheilige Hymnen singen lässt, als weiter zu verhandeln. Wir machen, dass wir diesen unheiligen Ort so schnell wie möglich verlassen und sind verdammt froh, als wir wieder draußen sind.

Vor dem Eingang stehen vier kleine gehörnte Ratten und eine winkt uns zu. „Da bin ich wieder! Wie ich sehe, habt ihren euren Auftrag erfüllt.“
„In der Tat, war nur eine Frage der richtigen Wortwahl!“, stellt Xana stolz fest, froh ein anderes Thema zu haben.
„Nun, dann auf zu Zuls hängenden Gärten.“ Die Ratte dreht sich um und läuft los, wir hinterher. Schließlich bleibt sie vor einer geschlossenen Türe stehen.
„Diese Türe führt direkt nach Dunkelflamme und zu Zuls hängenden Gärten.“
„Wenn Nebelstadt die Quartiere für Arbeiter und Sklaven sind, Gallenghast die der Reichen und des Adels, was ist dann in Dunkelflamme?“, frage ich.
„Och, der Abschaum, die schlimmsten der Schlimmen“, meint Hörnchenratte vergnügt und läuft durch die inzwischen offene Türe. Da bleibt uns wohl nichts anderes übrig, als hinterher zu laufen. Ich küsse das Antlitz der Tymora auf meinem Anhänger, führe es an Stirn und Brust und bete ein kurzes Gebet. Dann Hand in Hand mit Xana stürzen wir uns tiefer in den Abgrund.

Gespielt am  06.12.2008
Spielleiter: Stefan
SC: Kaira 10 (Schurke 4/ Seher 1/ Unseen Seer 4/ Arkaner Trickser 1), Lia 9 (Waldläufer 4/ Kriegsmagier 4/Arkaner Bogenschütze 1), Ryan 9 (Kleriker 9), Xana 9 (Hexenmeisterin 5, Wilde Magierin 4), Dolon 9 (Kleriker 8/Kriegspriester 1)
Schrein des Ruhmes:
Erfahrungspunkte: für Stufe 9 1216, für Stufe 10 848 50 Kaira, 50 Xana, 150 Lia, 150 Dolon, 100 Ryan
Überwundene Gegner
1 große Spinne
6 kleine Spinnen
1 Quasit
1 Babau
Beute ???
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 30. März 2009, 13:52:10
Kapitel 5
Der nächste Schritt auf dem Weg in die Verdammnis!

2. Alturiak Das Jahr des Stolzen Vaters 732 TZ Abgrund 47. Ebene Azzagrat Stadt Zelatar Dunkelflamme

Die steile Treppe, die sich vor uns auftut, führt scheinbar eine Ewigkeit in die Tiefe. Schließlich kommen wir an eine weitere Türe, die in eine sehr enge Gasse führt. Hier ist es auch recht düster, die Gebäude machen einen herunter gekommenen Eindruck und alles scheint verlassen zu sein. Raxivort erklärt uns süffisant, dass Dunkelflamme selbst bei Dämonen als gefährliches Pflaster gilt, die engen Gassen geben großen Gruppen keinen Vorteil. Die Flammen hier sind kalt statt heiß. Ein seltsames Phänomen. Die Gassen sind ein richtiges Labyrinth, ab und zu werden wir über kleine Plätze geführt und tauchen dann in eine weitere enge Gasse ein.

„Raxivort. Mal ne Frage, warum heißen Suls hängende Gärten eigentlich so?“
„Nun ja, wahrscheinlich wegen der herumhängenden Fleisch fressenden Pflanzen. Oder wegen der an langen Spießen hängenden Typen. Oder vielleicht, weil man dort gut abhängen kann, während man zusieht, wie andere Leute langsam von Fleisch fressenden Pflanzen verspeist werden. Ein wahrlich schöner Anblick. Könnte man direkt Eintritt verlangen. Graz’zt ist für die meisten Opfer verantwortlich. Wenn ihn jemand verärgert, lässt er denjenigen dort zur Warnung aufspießen.“ Das hört sich nicht gerade toll an. Ich frage mich, warum Idi nicht einen angenehmeren Treffpunkt ausgesucht hat.

„Raxivort! Graz’zt hat Sehnsucht nach dir! Komm und lass dich holen!“, säuselt auf einmal eine Stimme aus den Schatten. Der Verursacher ist nicht wirklich auszumachen, und wiederholt den Satz in unzähligen Variationen.
„Kümmert euch nicht darum. Der kann uns gar nichts.“ Hörnchenratte macht eine obszöne Geste in die vermeintliche Richtung des Sprechers.
„Was will den Graz’zt von dir?“
„Och, ich habe ihm mal ein paar Sachen gemopst, die eh nur in seiner persönlichen Schatzkammer vor sich hingestaubt haben. Hat er mir persönlich genommen und seit einem Jahrzehnt bin ich auf der Liste der Meistgesuchten. Aber keine Angst, die finden mich nie!“ Die Ratte gackert vor sich hin, während uns die Stimme aus den Schatten weiter belästigt. Einmal sind kurz rote Augen in der Finsternis einer anderen Gasse zu sehen, aber da ist nichts wirklich Greifbares. Genervt, aber ansonsten unbehelligt, bewegen wir uns weiter hinter den Raxivort Ratten durch das Labyrinth.

Schließlich erreichen wir die hängenden Gärten, ein gewaltiges Gebilde aus miteinander verschachtelten Mauern, das sich über ein Dutzend Ebenen zu ziehen scheint. Es hat eine Form, von der man bei längerer Betrachtung Kopfschmerzen bekommt. Auf dem Platz davor ist einiges an Dämonengesindel zu sehen. Ein Wesen sticht besonders hervor. Es scheint nur aus Schwärze zu bestehen. Es ist aber kein Schatten, sondern stofflich mit den normalen Konturen eines humanoiden Wesens, nur fehlt eben jede Art von Erhebung und sichtbaren Sinnesorganen. Xana meint, dass dies ein General von Yogguloth Söldnern wäre, die für eine der Fraktionen im Blutkrieg kämpfen. Der Blutkrieg ist dieser äonenalte Konflikt zwischen Dämonen und Teufeln. Viele Augen taxieren uns abschätzend, Gefahr oder Opfer, als wir den Platz überqueren. Raxivort verabschiedet sich und wir betrachten die Hängenden Gärten näher.

Es gibt ein Eingangstor in dem überwucherten steinernen Komplex, aus dem überall Dornen ragen, an denen sich Gefangene in Todesqualen winden. sie sind alle etwa in Bauchhöhe aufgespießt. Die Dornen werden zur Mauer immer etwas dicker, sind mit ekligen Widerhaken besetzt und bestehen aus verrostetem Eisen oder aus Stein. Unzählige arme Schlucker sind zu sehen, Tieflinge, Halbdämonen, Angehörige verschiedener planetarer Rassen und natürlich auch Dämonen jeder Art. Wir durchqueren das Eingangstor und sehen uns um. Idi ist nicht zu sehen. Er hätte wenigstens sagen können, wo wir ihn finden können. In sicherem Abstand zu den Fleisch fressenden Pflanzen sind Bänke zu sehen, die aus nackten, windenden Leibern planetarer Rassen geformt zu sein scheinen. Ich hoffe mal, dass die Bänke wirklich aus Stein sind und nicht irgendein „Künstler“ einfach lebende Wesen zusammengepfercht hat und sie dann in dieser Form versteinerte. Hier und da ist ein Dämon beschäftigt, zuzusehen, wie Ranken der Pflanzen Gefangene dem Spieß entlang zu den Mäulern der Pflanzen ziehen, wo sie dann schreiend Stück für Stück  verschwinden, was wohl Tage dauern dürfte. Das Eklige darin ist, dass die Opfer trotz ihrer tödlichen Verletzung noch leben und alles bei vollem Bewusstsein mitbekommen.

Schließlich finden wir Idi Adanich in einer Sackgasse der Anlage auf etwa zwölf Schritt Höhe auf einem der Dornen aufgespießt. Autsch! Darunter lümmeln acht rote Dämonen von der Art, die uns schon in der Goldenen Gelegenheit angepöbelt haben. Ein kleiner Quasit flattert über ihnen. Das sind wahrlich keine guten Nachrichten.
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 03. April 2009, 12:58:11
2. Alturiak Das Jahr des Stolzen Vaters 732 TZ Abgrund 47. Ebene Azzagrat Stadt Zelatar Dunkelflamme Zuls Hängender Garten

Der kleine Quasit kommt aufgeregt zu uns hergeflattert und macht uns klar, was er von uns hält. So wie es aussieht, hat Idi Adanich auf einer seiner früheren Reisen einen gewissen Pullo verärgert, der sich nun damit an den Dromid gerächt hat, indem er ihn wie einen Schmetterling aufgespießt hat. Und wenn wir nicht sofort verschwinden, erleiden wir das gleiche Schicksal. Wir fünf stehen gegen Acht Schlägerdämonen und einen Quasit. Die Kerle sehen verdammt stark aus, aber keiner hat eine Ahnung, um welche Art von Dämon es sich überhaupt handelt. Wir ziehen uns erstmal zurück, um einen Plan zu machen. Noch während der kleine Quasit uns verhöhnt, können wir ihn auf einmal nicht mehr verstehen und seine Sprache wird zu einem zischelnden Kauderwelsch. Idis Zauber hat aufgehört zu wirken. Gar nicht gut!

Wir setzen uns auf eine der Bänke in der Nähe und fangen an zu diskutieren. Wir müssen Idi da runter hohlen, daran fügt kein Weg vorbei. Er ist nicht nur unser Freund, sondern auch unsere Rückfahrkarte von dieser Ebene. In ein paar Tagen hat Mili wieder Geburtstag und ich will das auf keinen Fall verpassen. Wir beschließen, mehr als die Hälfte der Dämonen mit einem von Xanas Netzen zu fangen. Die kleinere Hälfte machen wir dann im Nahkampf fertig und die andere mit Flächenzaubern. Dann überlegen wir, wie wir Idi da wieder runter bekommen. In der Nähe steht eine Leiter, die stabil aussieht und die für diesen Zweck perfekt ist. Kaum haben wir die von der Wand genommen und in unsere Sackgasse getragen, kommen die acht Dämonen nicht gerade glücklich aussehend um die Ecke gebogen. Wahrscheinlich hat der Quasit uns unsichtbar belauscht und spätestens als wir die Leiter geholt haben, war für ihn klar, was wir vorhaben. Verdammnis!

Ich jage dem Ersten zwei Strahlen aus Feuer in je ein Auge, was ihn kokelnd und tot zu Boden krachen lässt. Viel halten die jedenfalls nicht aus. Xana wirft eine Eisige Sphäre in den Pulk, während Dolon und Ryan ihnen entgegen gehen, nachdem sie ihre Götter um Gunst angerufen haben und Ryan eine Predigt über Mut und Tapferkeit im Kampf hält, die mir gut in den Ohren klingt. So muss das sein! Lia spickt den zeternden Quasit mit Pfeilen, was er damit quittiert, dass er unsichtbar wird. In meiner linken Hand lasse ich eine Kugel aus eisigem Feuer entstehen und schleudere sie mit einem „Feuerball!“ recht zentral in die Menge der Dämonen. Fünf der Kreaturen werden davon getötet, nur zwei stehen noch, um von Ryan und Dolon abgeschlachtet zu werden. Das war ja jetzt gar nicht so schwer. Wir eilen zu Idi, der gerade vom Quasit gequält wird. Na warte! Ich werfe eine Kugel aus Säure, die genau die Höhe seines Herzens durchschlägt und der kleine Dämon kracht schon tot zu Boden. Hat er nun davon, Idi zu quälen!

Wir legen die Leiter an und ich flitze geschützt vor Bösem und mit einem magischen Schild versehen, die Leiter hoch. Idi stöhnt gequält auf, als ich ihn erreiche. Seine Schmerzen kann ich ihm nicht lindern, ihn auch nicht von dem Dorn herunter ziehen. Dazu bräuchte es gewisser Materialien, die wir in den Flüsternden Kammern bekommen und zwar von einem Mensch namens Druxat, der dort als Gelehrter lebt. Der Typ schuldet ihm noch was, daran sollen wir ihn erinnern. Adanich erzählt mir noch, dass er es genau diesem Druxat zu verdanken hat, dass Pullo ihn erwischt hat. Tja, so sind die Sitten hier nun mal. Jeder liefert jeden ans Messer. Sollten wir uns gut merken. Zum Glück hat Idi noch seine Ausrüstung und einen Beutel mit acht Larven, die wir bestimmt gut brauchen können.

Als ich von der Leiter herunter klettere, spuckt mich so ne Blüte einfach mit Säure an. Ein Tropfen frisst sich in meinen Arm. Aua! Ich beeile mich, da wieder herunter zu kommen. Wir lassen die Leiter stehen und machen uns auf dem Weg. Einige Dämonen haben dem Spektakel zugesehen, aber keiner macht irgendwelche Anstalten, sich uns in den Weg zu stellen. Der Yuggoloth General hat inzwischen einige Scheusale oder Dämonen um sich geschart, tut aber nichts, was uns ärgern könnte. Wir tauchen in eine Gasse ein und rufen nach Raxivort. Eine kleine Hörnchenratte erscheint und hält den Kopf schräg. Der Dämon hört sich unser Problem an, er will eine Larve für nähere Informationen und zwei Larven dafür, dass er uns hinführt. Ich versuche ihn herunter zu handeln, aber leider sind wir nicht in der Position, den Preis wirklich zu drücken. Verdammnis!

Die Flüsternden Kammern sind so was wie „die“ Bibliothek in den Ebenen. Graz’zt tut manchmal so, als ob er der Fürst aller Geheimnisse wäre und hat Anhänger, die unablässig spionieren und ihre Geheimnisse aufschreiben. Diese werden dann in den Flüsternden Kammern gesammelt. Hier ist theoretisch das gesamte Wissen des Multiversums versammelt und Gelehrte aller Rassen verbringen ihr Leben damit, dieses Wissen darin zu sammeln und zu verscherbeln. Duraxt ist dort ein recht bekannter Gelehrter, der sein Wissen oft gewinnbringend einsetzen kann und darauf kommt es ja in dieser Ebene wirklich an. Bewacht wird die Bibliothek von einem mächtigen Vasallen von Graz’zt, einem leibhaftigen Balor. Verdammnis.
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 06. April 2009, 12:47:40
2. Alturiak Das Jahr des Stolzen Vaters 732 TZ Abgrund 47. Ebene Azzagrat Stadt Zelatar Dunkelflamme Zuls Hängender Garten

Um nicht ganz von Raxivort abhängig zu sein, zeichne ich unseren Weg von den Hängenden Gärten zu den Flüsternden Kammern auf. Der Weg ist nicht geradlinig, da wir mehrmals umkehren müssen, da Raxivort Gefahr für uns wittert. Es war klug auszumachen, dass er seine volle Bezahlung erst am Ziel bekommt. Schließlich erreichen wir die Flüsternden Kammern. Ein Gebäude mit nur einem Eingang, neben dem ein Balor steht, der in blaue Flammen gehüllt ist. In der rechten Hand trägt er ein kalt flammendes Schwert, in der Linken eine feurige Peitsche, die intensiv Kälte ausstrahlt. Diese Ebene mit ihrer Eigenart, Heiß und Kalt umzudrehen ist schon seltsam. Der Dämon ist wirklich beeindruckend. Ich bin froh, dass wir uns nicht mit dem anlegen müssen.

Hörnchenratte bekommt seine Bezahlung und verschwindet in den Gassen, während wir die Bibliothek betreten. Die Struktur der Bibliothek ist absolut chaotisch. Es gibt kein System, nach dem die Bücher geordnet sind. Lose Pergamente, Schriftrollen, Bücher und Folianten bekannter und unbekannter Sprachen sind wahllos in die Regale gestopft worden. Das meiste scheint mit Geheimschriften geschrieben worden zu sein. Zum Glück suchen wir hier kein Wissen, sondern nur den Gelehrten Duraxt, was sich als schwierig genug herausstellt, in diesem Labyrinth aus windenden Gängen.

Wir fragen uns durch. Die meisten Gelehrten scheinen von der Materiellen Ebene zu kommen. Und alle scheinen viel mehr an der Waffel zu haben, als man zuerst denkt. Der Erste, den wir fragen, ist total durch den Wind. Die ausgemergelte Gestalt behauptet, Duraxt hätte ihr in den Kopf geschaut, um sein Wissen zu stehlen. Er hat einen Rucksack dabei, der von beschriebenem Pergament überquillt, um ihn herum sind Seiten verschiedenster Bücher ausgebreitet und er versucht daraus irgendwie schlau zu werden. Jedenfalls bekommen wir eine ungefähre Richtung gesagt. Schließlich kommen wir in einen Bereich, wo Stimmen aus den Wänden ertönen. Sprechen von seltsamen Dingen, mit denen ich überhaupt nichts anfangen kann. Ein weiterer irrer Gelehrter ist hier, den wir höflich fragen, aber nur Unsinn zu hören bekommen. Er packt mich schließlich mit irrem Gebrabbel und ich werde in seine Wahnvorstellung gezogen. Ich sehe leuchtende Kugeln, dazwischen seltsame Dinge, die an Schiffe erinnern, die auf eine blaue Kugel herunter stoßen, mit flammendem Schweif. Da krieg ich ganz dolle Kopfschmerzen davon, die Ryan mit einer kleinen Genesung heilt.

Schließlich erreichen wir eine Kammer, die ebenfalls mit Büchern, Folianten und Pergamenten zugestellt ist. Im Zentrum ist ein riesiger Schreibtisch aufgebaut, an dem ein ausgemergelter Mensch in einer Kuttenrobe hockt, die leeren Augenhöhlen auf ein Pergament starrend. Etwa ein halbes Dutzend jammernder Rutterkine sind bei ihm, vielleicht Leibwächter. Es ist wirklich Duraxt und er ist genauso durchgeknallt wie alle hier. Er hat sich die Augen heraus gerissen, weil sie ihn von dem wahren Wissen abgelenkt haben. Der Gelehrte „schaut“ nun mit seinen Fingern, wie er uns wichtigtuerisch erklärt. Und er ist auf der Suche nach „Speichersteinen“. Das sind Steine, die das Wissen einer Ebene speichern. Aha? Gut, da können wir ihm nicht weiter helfen. Ich würge sein Geschwätz ab und Rede Klartext mit ihm. Er hat Idi in die Scheiße geritten, er wird nun alles dafür tun, dass er wieder raus kommt. Der Kerl windet sich nicht mal, sondern rückt sofort einen Trank heraus, dessen Inhalt auf den Dorn zu schmieren ist, dann kann Idi wieder herunter. Es war nichts Persönliches, aber er hat eine Information von Pullo gebraucht und Idi war das einzige, was er dem Mistkerl liefern konnte. So ist das hier nun mal. Ja, es hat sicherlich seine Vorteile, moralisch so flexibel zu sein.

Aber genug Zeit hier verschwendet. Wir machen, dass wir wieder weg kommen. Auf einmal saust ein Tentakel aus der Wand und verfehlt Ryan knapp. Dolon haut sofort auf den Tentakel, der sich zuckend in die Wand zurückzieht, die daraufhin so tut, als wäre sie eine ganz normale feste Wand. Der Weg zurück ist nicht einfach, aber schließlich finden wir heraus. Vorher stolpern wir noch über die Leiche des paranoiden Gelehrten, den wir zuerst getroffen haben. Paranoia heißt ja schließlich auch nicht, dass man nicht wirklich verfolgt wird. Es scheint so, dass jemand wohl auf etwas scharf war, was er wusste oder hatte und hat es sich einfach genommen. Wir steigen über die Leiche, Xana durchsucht sie noch und findet unzählige Federkiele, die sie mitnimmt. Der Balor vor der Türe scheint uns intensiv zu mustern, lässt uns dann aber ohne weiteren Kommentar passieren. Puh!

Der Rückweg erweist sich als einfacher als gedacht. Dank meines Planes kommen wir gut wieder an den hängenden Gärten von Zul an. Idi hängt immer noch herum, die Leichen der Dämonen dienen inzwischen als Snack für die Pflanzen. Einige Hörnchenratten wuseln herum und eine reckt frech ihre Köpfchen in unsere Richtung. „Ah, die Außenweltler. Meine Lieblingsaußenweltler um genau zu sagen. Ihr sorgt für gute Geschäfte. Pullo war wirklich begeistert, als ich ihm erzählt habe, dass ihr Idi Adanich befreien wollt. Großzügig war er und hier habe ich sein Geschenk für Euch!“ Mit einem Pfötchen weist die Dämonenratte nach oben. Wir folgen der Richtung und sehen wie eine gigantische Spinne von oben herab auf uns zugekrabbelt kommt. Iiiks!
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 08. April 2009, 12:50:00
2. Alturiak Das Jahr des Stolzen Vaters 732 TZ Abgrund 47. Ebene Azzagrat Stadt Zelatar Dunkelflamme Zuls Hängender Garten

„Iiiks! Das ist eine Bebilith!“, kreischt Xana aufgeregt.
„Bebilith! Darf ich vorstellen, Flammenstrahl!“, sage ich höflich und brenne ihr mit zwei eisigen Strahlen ein zusätzliches Paar Augen in den Kopf. Das tut ihr sichtlich weh! Dolon und Ryan rufen ihre Götter an und stellen sich dem Mistvieh in den Weg. Xana und Lia bombardieren es mit weiteren Strahlen und Kugeln. Ich zaubere einen weiteren Schutz vor Bösem auf mich und beginne die Spinne zu umgehen. Dabei komme ich einer Ranke zu nahe, die mich packen will. Aber geschickt weiche ich dem Hieb aus. Ryan haut nun enthusiastisch mit seinem gesegneten Streitkolben auf die Spinne ein und verletzt sie recht ordentlich. Dafür revanchiert sie sich augenblicklich und zerreißt dabei beinahe noch die Ritterrüstung.

Ich aktiviere mein Schild, während die Spinne etwas mit Lia spielt, weil eine ihrer Kugeln sehr gut getroffen hat. Dolon aktiviert seinen Helm und flankiert nun gegenüber Ryan die Bebilith. Er schlägt hart zu, aber die Schneide seiner kaltgeschmiedeten Axt bekommt mehrere Kerben, während der Dämon davon recht unbeeindruckt bleibt. Daraufhin lässt der Schlachtenrufer seine Axt fallen und zieht seinen Zweihänder aus Adamant. „Die Größe macht es halt!“ Xana feuert mehrere Strahlen ab, die aber alle fehl gehen, was sie deutlich ärgert. Ryan heilt sich und überlebt so gerade die nächste Attacke des Spinnendämons, auch wenn er dann tödlich verwundet zusammenbricht. Ich eile an seine Seite, während Xana sich auf ihre Fähigkeiten besinnt und uns alle mit einem „Beeilt euch!“ richtig gut anfeuert.

Ich stehe direkt vor dem Kopf des Monsters und ramme dann mein Kurzschwert dreimal hinter einander in drei der acht Augen des Dings. Der letzte Stich scheint das Gehirn von dem Teil zu finden, denn die Bebilith bricht auf der Stelle zusammen. „Alles wird gut!“, sage ich zu Ryan und er rappelt sich auf. „Tymora, heile meine Wunden!“ Auch wenn sich seine Wunden schließen, ist er nur sehr schwach auf den Beinen. Während Dolon einen Zauber spricht, der langsam die Wunden schließt, eile ich fix nach oben zu Idi Adanichs Dorn und schmiere seinen Stachel damit ein. Vorsichtig löse ich ihn und lasse ihn herunterfallen. Xana hat nur darauf gewartet und spricht einen Zauber, der ihn sanft wie eine Feder zu Boden gleiten lässt. Ryan wird von einem weiteren Schub Gift durchgeschüttelt und sieht nun ganz furchtbar und gebrechlich aus. Der arme Kerl.

„Idi, geht es wieder?“, frage ich den Dromid, nachdem er von Dolon versorgt worden ist.
„Ja, danke, ihr habt mir das Leben gerettet.“
„Das war uns Pflicht und Vergnügen zugleich.“
„Nun, ohne mich wärt ihr hier nur sehr schwer weg gekommen.“
„Wir hätten dich auch befreit, wenn unser Leben nicht an dein Schicksal gebunden gewesen wäre. Schließlich sind wir die Wagemutigen.“ Einen Freund lässt man nun mal nicht hängen. „Ist irgendetwas an der Spinne zu gebrauchen?“
„Manche machen aus den Mandibeln Schwerter.“ Dolon ist so nett und trennt die stabilen Mandibeln ab. Besser als gar nichts. Nun wird es Zeit, diesen Ort zu verlassen, bevor Pullo noch weitere Schläger schickt. Idi führt uns in die Gassen von Dunkelflamme und macht dann einen Seiltrick. Dummerweise können wir den Rucksack nicht mit hinein nehmen, sodass wir den im Müll der Gasse verstecken. Nach und nach klettern wir hinein und machen es uns gemütlich. Den Großteil unserer Zauber haben wir aufgebraucht und Ryan ist schwer angeschlagen. Ich hole mein Buch heraus und mache mir Notizen über das Erlebte.

Es war ein aufregender Tag und schließlich werde ich müde. Ich habe Albträume und fühle mich am nächsten Morgen nicht wirklich ausgeschlafen. Hoffentlich können wir bald diese ungastliche Ebene verlassen. Wir packen zusammen und folgen Idi. Er führt uns zurück nach Nebelheim und dort in einen seltsamen Laden, dessen Besitzer ein Wesen mit sechs Armen ist, welches sich nur mit Gesten verständigen kann. Idi übernimmt das „Reden“ und wir folgen dem Ding schließlich in den Keller, wo vier Öfen stehen. In einen springen wir herein und kommen schließlich an einem anderen Ort wieder raus. Zwei mächtige skorpionartige Dämonen erwarten uns schon.
„Idi Adanich. Wie schön dich zu sehen. Du glaubst gar nicht, wie wütend du Pullo gemacht hast.“
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 10. April 2009, 12:13:41
3. Alturiak Das Jahr des Stolzen Vaters 732 TZ Abgrund 45. Ebene Azzagrat Wald von Zrynthor

„Darf ich meine Begleiter vorstellen, die Wagemutigen! Und seht, was mit dem letzten Assassinen geschehen ist, den Pullo uns auf den Hals gehetzt hat.“ Mit breitem Grinsen präsentieren Dolon und Xana je eine der Mandibeln der Bebilith.
„Öhm!“ Die beiden Dämonen schauen die abgetrennten Beißwerkzeuge an, uns und dann sich selbst. Einer straft sich als erster. „Sieht so aus, als wäre heute dein Glückstag, Idi Adanich. Gerade sind wir auf eine andere Mission abgerufen worden. Aber der Tag wird kommen, wo du wieder alleine unterwegs sein wirst. Und an diesem Tag, werde ich dir deine inneren Organe zeigen. Eines nach dem anderen, bevor ich sie dich essen lasse.“ Die beiden machen die Fliege und wir stehen unbehelligt im Lieblichen Wald von Zrynthor, wo die Vipernbäume uns schon mit einem begehrlichen und hasserfüllten Zischen erwarten. Wir machen unsere Fackeln an und begeben uns durch den Wald.

„Nicht weit von hier wohnt die Nachtvettel Zelamiss. Sie hat viele interessante Sachen im Angebot. Auch wird sie uns eine Passage zu den verwesenden Garten von Telzorak erlauben.“
„Schick! Hat sie vielleicht Sachen im Angebot, die meine Schönheit unterstreichen?“ Xana hat ganz rote Wangen vor Aufregung bekommen.
„Ja, so was hat sie in der Tat.“ Da juchzt Xana erfreut auf.
Schließlich erreichen wir eine Lichtung, auf der ein geräumiges Blockhaus steht. Aus einem Loch im Dach quillt Rauch. Um das Haus sind Schädel auf Spieße gesteckt. Ob als Warnung oder aus einem tieferen Zweck bleibt mir verborgen.
„Wahrscheinlich unzufriedene Kunden, die es gewagt haben, sich zu beschweren“, unke ich düster.

Es gibt keine Tür, sondern nur einen Vorhang aus Perlenschnüren. Der Innenraum ist größer, als er sein dürfte, besonders da es noch eine Holztür auf der einen Seite gibt und einen weiteren Türrahmen, in dem ein Vorhang aus aufgereihten Augäpfeln hängt. Iiiks! Der Raum ist mit Regalen an den Wänden voll gestopft, auf denen sich die seltsamsten Sachen stapeln.

„Ah! Idi Adanich! Mit dir habe ich noch ein Engelchen zu rupfen. Die letzte Ware, die du abgeliefert hast, war nicht so ganz der Qualitätsstandart, den ich von dir gewohnt bin!“ Eine alte, gebeugte Frau schält sich, in dunkle, abgetragene Gewändern gehüllt, aus einer Ecke. Ihre Augen sind fast komplett schwarz und ihre Fingernägel sind eher Krallen. Ihr dünnes, graues Haar hängt strähnig von ihrem Kopf herab.

„Öhm, die Ware ist nun mal leicht verderblich und muss sorgsam behandelt werden. Als ich sie geliefert hab, war sie noch in Ordnung.“
„Darüber reden wir später noch. Aber ich sehe, du hast Reisende gebracht.“
„Oh ja, sie haben einiges dabei und wollen das eine oder andere gerne bei dir einkaufen.“
„Habt ihr etwas, das meine Schönheit noch stärker unterstreicht? So ein schicker Umhang eventuell?“ Xana ist ganz hibbelig deswegen.
„Natürlich, Schätzchen, aber keinen Umhang, etwas viel Besseres. Innere Schönheit, die bis an dein Lebensende halten wird.“
„Wirklich? Hat das irgendwelche Nebenwirkungen?“
„Nicht doch, ich verkaufe nur Qualität mit lebenslanger Garantie.“

Wir breiten unsere Waren aus, magische Gegenstände, die entweder unverkäuflich waren oder niemand wirklich haben wollte. Schnell werden die beiden handelseinig und Xana geht mit der Vettel in den Raum mit der Holztüre. Ich habe kein gutes Gefühl dabei. Diese Ebene ist vom bösen durchdrungen und ihre Bewohner repräsentieren dies nur allzu gut. Ich nutze die Zeit, um mich gewissenhaft in dem Raum umzusehen. Alles hier ist in irgendeiner Form magisch, seien es in Einmachgläser schwimmende Organe oder irgendwelcher Krimskrams, dessen Funktion ich in den seltensten Fällen auch nur erahnen kann.

Schließlich kommt Xana wieder herein. Sie war ja schon immer eine Schönheit gewesen, aber jetzt ist sie makellos. Ihre Haut ist absolut rein, ihre Brüste scheinen mir einen Tick voller und straffer zu sein, kann natürlich auch eine Täuschung sein. Unsere Männer bekommen beide den typischen Blick und ziehen sie förmlich mit den Augen aus. Ich muss sagen, ich bin ehrlich beeindruckt. Verdammnis!
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 13. April 2009, 13:19:45
3. Alturiak Das Jahr des Stolzen Vaters 732 TZ Abgrund 45. Ebene Azzagrat Wald von Zrynthor

„Und wie sieht es mit dir aus, Schätzchen?“  Die Nachtvettel taxiert mich. „Ich hätte die Augen eines Sehers für dich, wäre bestimmt sehr hilfreich.“
„Ich mag meine Augen eigentlich wie sie sind. Aber habt ihr vielleicht einen praktischen Ausspähkristall?“
„Mit solchen Kinkerlitzchen handle ich nicht.“
„Schade, dann kommen wir wohl nicht ins Geschäft.“

Dafür mit Ryan umso mehr. Der handelt einen Deal aus und geht dann wieder mit der Vettel in den Nebenraum. Ich frage Xana aus, was darin passiert ist, aber sie weiß nur, dass sie in Raum hineingeführt wurde und sich dann hinlegen musste. Dann wäre sie eingeschlafen und ist nackt, aber unverletzt wieder aufgewacht. Da war noch ein rostiges, blutiges Messer in einem Eimer neben der Liege gewesen, aber sonst war alles ganz harmlos. Irgendwie bezweifle ich das. Idi lässt sich auch nicht zu weiteren Informationen herab. Ich frage mich, ob eine Provision für diese Geschäfte bekommt. Mir gefällt das alles gar nicht. Aber es ist nur ein Gefühl und kann es nicht wirklich mit Argumenten untermauern, außer mit dem was offensichtlich ist. Immerhin ist das hier der Abgrund und die Frau eine Nachtvettel, einem wirklich bösem Wesen, mit dessen Geschichten man ungezogene Kinder erschreckt.

Ryan kommt schließlich wieder und macht einen viel weißeren Eindruck. Dolon lässt sich dann auch nicht lumpen und hat danach fast schwarze Augen, Iris und Pupille sind nicht mehr zu unterscheiden. Irgendwie sieht er jetzt recht gruselig aus. Als Letztes geht auch Lia noch mit und kommt viel schöner zurück. Dafür sind jetzt unsere ganzen Ladenhüter und auch noch das eine oder andere nützliche Teil drauf gegangen. Ich hoffe nur, dass dies keine allzu tiefgründigen Auswirkungen auf das Seelenheil des einen oder anderen hat. Ich bekomme ein weiteres Mal verschiedene Sachen angeboten und die Nachtvettel fragt mich tatsächlich, ob ich die Erinnerung an meine Kindheit verkaufen möchte. „Finsternis! Meine Kindheit war eigentlich ganz nett, die will ich behalten!“, rufe ich empört aus.
„Wenn deine Kindheit nicht schön gewesen wäre, würde ich sie ja auch nicht kaufen wollen, Kindchen! Aber wie sieht es mit unserem guten Priester der Tymora aus? Seelen von guten Priestern sind hier viel wert. Ich könnte dir ein Vermögen bezahlen.“
„Ne, lass mal. Meine Seele und mein Herz gehören der lächelnden Dame, da ist nichts zu machen.“
„Schade, aber du weißt ja, wo ich zu finden bin, falls du es dir anders überlegst.“ Zelamiss lässt nicht so leicht locker.

Idi handelt noch eine freie Passage zum verwesenden Garten aus und ich bin froh, als wir endlich in den Vipernwald gehen. Nach gar nicht allzu langer Zeit erreichen wir schließlich ein Tal, in dem sich Tote stapeln. Hauptsächlich Menschen scheinen hier vor sich hin zu modern. Geisterhaft sind kämpfende Soldaten zu sehen, eine Schlacht wogt hin und her, Parteien wechseln die Seiten und es ist ein heilloses Durcheinander. Hier und da ragen steinerne, monolithartige Gebäude auf. Die flachen Spitzen sind mit Bannern geschmückt. Es gibt ein Gebäude mit einem doppelten Kuppeldach, das ist die Halle des Schreibers, hier ist der Lageplatz eines jeden Toten vermerkt. Ein weiteres Gebäude scheint der Wohnort von diesem Telzorak zu sein. Telzorak ist übrigens kein Tanar’ri, sondern ein Obrith. Früher waren die Obrith Herrscher des Abgrunds und die Tanar’ri ihre Sklaven. Irgendwann bekamen die Obrith dann eins auf den Deckel und sind nun eine Rasse am Abgrund der Vernichtung. Irgendwie passend.

Als weitere Informationsquelle gebe es noch einen Titanen, der hier herumliegt, den könnte man auch fragen. Na gut. Wir besprechen unser Vorgehen und beschließen, erstmal den Titanen zu fragen. Wir bekommen von Idi gesagt, wo der zu finden ist und lassen den Dromid dann zurück, der hier auf uns warten wird. Kluges Kerlchen, freiwillig würde ich diesen verfluchten Ort auch nicht betreten wollen. Ryan wirkt einen Zauber, der alles Böse abhalten wird und wir rücken vor. Es ist ein wahrlich ekliger Ort, da hier überall verwesende Leichen liegen und wir auf sie treten müssen. Mir wird von Gestank richtig schlecht. Örks. Hier und da ist ein Ghul zu sehen, der sich an den Toten labt, aber die verschwinden immer, bevor wir ihnen zu nahe kommen. Einmal ist eines dieser mächtigen Konstrukte zu sehen, welche die Toten von den Schlachtfeldern hierher transportieren. Es mustert uns kurz, geht dann aber seinen eigenen Weg. Schließlich erreichen wir den gefallenen Titanen.

Das Ding ist riesig, erinnert an einen Menschen, nur dass er zwanzig Schritte hoch ist. Er ist angefault, aber ansprechbar. Leider weiß er nicht, wo die Faust von Lys Karell begraben liegt. Die mächtigsten Helden sind immer im Tempel zu finden, wo sie Telzorak ewige Gesellschaft leisten, bis er sie halt frisst. Verdammnis! Ich habe keine Lust, mich mit diesem Dämonen anzulegen, um eine Leiche zu bergen. Aber es scheint so, als ob uns nichts anderes übrig bleiben sollte. Wir danken den Titanen für seine Auskunft und ziehen unserer Wege. An einem der Monolithen bleibt Dolon stehen.

„Schaut, das zweite Banner! Das gehört der Faust von Lys Karell!“
„Das zweite von links oder rechts?“
„Von links, das mit den elfischen Zeichen.“
„OK, ich sehe es. Vielleicht ist der Leichnam ja da drin zu finden.“

Also gehen wir mal unverbindlich in das große Gebäude. Hier stapeln sich die Leichen und eine große Gestalt erbebt sich. „Sieh an. Besucher. Unwillkommene Besucher. Scheint so, als ob mein Herr ein paar frische Helden frei Haus geliefert bekommt.“ Der Dämon ist größer als ein Oger und hat eine grotesk lange Hellebarde in den Händen. Ich werfe ihm einen Kugel aus Säure genau zwischen die Augen, die anderen rufen ihre Götter an, machen uns hibbelig oder feuern Strahlen aus Feuer ab, die allerdings verlöschen. Der Kampf ist kurz, aber heftig, Dolon und Ryan bekommen einige tiefe Wunden ab, bevor es ihnen gelingt, den Dämon zu Boden zu schlagen, dass er sich nicht mehr rührt. Ein Problem weniger, aber wir haben noch einen weiten Weg vor uns.

Gespielt am  20.12.2008
Spielleiter: Stefan
SC: Kaira 10 (Schurke 4/ Seher 1/ Unseen Seer 4/ Arkaner Trickser 1), Lia 9 (Waldläufer 4/ Kriegsmagier 4/Arkaner Bogenschütze 1), Ryan 9 (Kleriker 9), Xana 9 (Hexenmeisterin 5, Wilde Magierin 4), Dolon 9 (Kleriker 8/Kriegspriester 1)
Schrein des Ruhmes:
Erfahrungspunkte: für Stufe 9 1900, für Stufe 10 1400 100 Kaira, 300 Xana, 50 Lia, 50 Dolon,
Überwundene Gegner
1 Bebilith
1 Quasit
8 Blutbad Dämonen
1 Bulezau
Beute
Mandibeln der Bebilith
Hellebarde +1 des Buelazu
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 15. April 2009, 11:45:28
Kapitel 6
Nicht mal ein toter Dämon ist ein guter Dämon!

3. Alturiak Das Jahr des Stolzen Vaters 732 TZ Abgrund 45. Ebene Azzagrat Verwesender Garten

Da seine riesige Hellebarde magisch ist, packen Xana und ich an und schleppen sie erstmal nach draußen. Dolon schaut konzentriert den Monolith an und beginnt dann einen Haltepunkt zu suchen.
„Dolon? Was machst du da?“
„Ich würde gerne das Banner da oben mitnehmen.“
„Lass mich das mal machen, ich kann besser klettern als du.“

Geschwind klettere ich den Monolithen hoch und erreiche das gewölbte Dach. Es ist glatt und ich muss auf allen Vieren vorsichtig nach oben zu der Bannerstange klettern. Die verrostete Eisenstange ist tief verankert und sieht recht stabil aus. Ich ziehe mich an ihr hoch, bis ich die Querstange erreiche. In dem Moment landen zwei untote Geier auf dem Dachrand und glotzen mich aus Augenhöhlen an, in denen sich fetten Maden winden. Örks!

„Ich lebe noch! Mistviecher!“, schreie ich ihnen zu und sie belassen es dabei, mich zu beobachten. Ich hänge das Banner ab und stopfe es in meinen Rucksack, dann klettere ich vorsichtig, die Viecher so gut wie möglich im Auge behaltend, nach unten. Ich überreiche feierlich das Banner an Dolon, der es ehrfürchtig in den Händen hält. Es ist mit altem Blut besudelt und Xana bietet an, es magisch temporär zu reinigen, was Dolon aber ablehnt.

Nach diesem Intermezzo machen wir, dass wir weiter kommen. Wir eilen weiter in Richtung des mächtigen Tempels, der größer zu sein scheint, als es auf dem ersten Blick zu erkennen war. Die Entfernungen täuschen und ich schätze, dass der Tempel gut und gerne zweihundert Schritt breit und vierhundert lang ist, mit einem gewaltigen, von einem Säulengang umgebenen Vorhof, auf den drei breite Treppen führen. Im Vorhof stapeln sich die Leichen, aber es wuselt dort auch einiges herum. Auf einem Hügel halten wir inne und schauen uns das mal in Ruhe an. Ein großer Teil der beweglichen „Leichen“ scheinen Ghule zu sein. Aber da ist auch anderes Zeug darunter, was schwerer einzuordnen ist.

„Ich wäre dafür, dass wir den Innenhof stürmen, dort eine Verteidigungsposition beziehen und Welle auf Welle der Dämonen abschlachten“, fabuliert Ryan.
„Zelamiss hat wohl ein Teil deines Hirns heraus genommen“, meint Xana und zeigt dem Glücksboten den Vogel.
„Ich sehe hier ehrlich gesagt keine besonders gute Verteidigungsposition, wir können von zu vielen Seiten angegriffen werden. Die erste Welle kriegen wir vielleicht noch mit genug Flächenzaubern kaputt, aber wenn die alle verbraucht sind, wird es düster werden. Nein! Eine offene Konfrontation kann nicht der Weg sein. Ich bin dafür, dass wir den großen Innenhof umgehen und versuchen, einen leisen Weg direkt in einen der Seitenflügel zu finden.“
„Tempus liebt den Kampf und die offene Schlacht mit ehrlichem Stahl. Aber den Konflikt im Vorhof zu suchen ist zwar heroisch, aber dämlich. Kairas Vorschlag klingt vernünftig“, meint Dolon und da es seine Queste ist, wird mein Vorschlag damit wohl angenommen.

Seitlich von uns ertönen Kampfgeräusche. Etwa vierzig Schritt von uns entfernt, kämpft ein komisches insektenartiges Wesen mit einem großen Schlingmaul und ohne ersichtliche Sehorgane gegen ein großes Insekt mit vier Armen, von denen zwei einen Kampfstab mit Doppelklinge führen. Drei weitere Schlingmäuler schleichen sich seitlich an den Kampf an.
„Wir sollten weiter gehen, bevor sie uns entdecken“, schlage ich vor.
„Der eine ist aber in Unterzahl“, meint Ryan.
„Das ist nicht unser Kampf“, stellt Dolon fest.

„Sphäre flieg!“ Xana wirft eine ihrer elektrischen Sphären zwischen die drei anschleichenden Schlingmäuler und entscheidet so über unsere Teilnahme am Kampf. Die Dinger fangen begeistert an, mit hoher Geschwindigkeit über die Leichenberge auf uns zuzustürmen. Ich empfange sie mit einer magischen Kugel aus Säure, die aber an ihnen wie Wasser abperlt. Xana versucht sie mit flammenden Strahlen zu braten, was aber auch nicht besser funktioniert.

„Probiert es mal mit ehrlichem Stahl!“ Dolon schlägt voller Wucht auf das erste von den Viechern ein und haut es in zwei Teile. „So geht das!“ Wenn ich einen Zweihänder aus Adamant und stark wie ein Oger wäre, würde ich das ja auch so machen. Finsternis!
Ryan versucht mit seinem gesegneten Streitkolben gleich zu ziehen, macht dabei aber keine überzeugende Figur. „Manchmal kommt es halt doch auf die Größe und nicht auf die Technik an.“

Ich lasse mein Rapier sprechen und steche das Ding ab, als ich einen Teil des Viehs anvisiere, wo ich wichtige Organe vermute. Auch das Insekt wird schnell mit zwei Angreifern fertig und schlägt noch nach, als die schon am Boden liegen.
„Wer und was bist du?“
„Ich bin Sauer!“, klackt das Ding und schaut mich aus seinen Facettenaugen unergründlich an. Verdammnis!
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 20. April 2009, 11:42:59
3. Alturiak Das Jahr des Stolzen Vaters 732 TZ Abgrund 45. Ebene Azzagrat Verwesender Garten

„Nun gut, Sauer! Was hast du hier zu suchen?“
„Ich hatte einigen Ärger mit einem instabilen Portal auf der Erdebene, das mich hier abgesetzt hat. Was mich zu der Frage bringt, wo bei allen Göttern bin ich hier?“
„Auf der 45. Ebene des Abgrundes, genannt Azzagrat, beherrscht von dem Dämonenfürsten Graz´zt. Oder besser gesagt, im Verwesenden Garten des Dämonen Telzorak“, doziert Xana begeistert.
„Oha! Habt ihr eine Ahnung, wo das nächste Portal ist?“
„Nun, wir könnten dich mitnehmen. Du kämpfst mit uns und wir nehmen dich auf die Materielle Ebene mit. Wir haben einen Führer, mit dem du bestimmt handelseinig werden wirst“, schlägt Ryan mal ganz vernünftig vor. Oder vielleicht auch nicht. Ich werde aus diesem Sauer nicht ganz schlau, aber alles hier ist irgendwie böse. Aber angeblich stammt er ja nicht von hier. Ich beschließe, diesem Ding nicht zu trauen, aber habe auch nichts dagegen, dass er uns erst mal begleitet. Da kann ich ihn noch einfacher im Auge behalten.

Wir umgehen weiträumig von Lia geführt den Tempel und erreichen unbehelligt den rückwärtigen Teil des riesigen Gebäudes. Risse durchziehen die Fassade und manche sind so breit, dass man bequem durchpasst. Ich klettere zu einem hoch und schaue in das Gebäude hinein. Ich sehe einen großen Saal, der stufenartige Sitzreihen hat, die von unzähligen Leichen in ziviler prächtiger Kleidung besetzt sind. Meine Brille verrät mir, dass sie wirklich tot sind. Im Zentrum des Raumes steht ein Podest mit einem Thron, der unbesetzt ist. Ich verankere mit meiner Brechstange das Seil am unteren Rand des Spaltes und die anderen klettern mehr oder weniger gewandt nach oben.

Wir durchqueren den großen Saal und erreichen schließlich das einzige Portal im Raum, ein großes doppelflügeliges Tor, dessen Scharniere verrostet sind. Ich presse mein Ohr daran und kann eine Stimme verstehen, die eine Predigt im Namen Telzoraks zu halten scheint. Vorsichtig versuche ich die Türe zu öffnen, aber die Scharniere knirschen und Rost rieselt in ungesunder Menge zu Boden. Man muss schon taub sein, um das zu überhören. Im anliegenden Saal tummeln sich fünf von diesen Schlingern, Sauer bezeichnet sie als Kytorns, fünf Zombies und ein Dämon, der zwei gewaltige Bögen mit vier Armeen führt. Finsternis!

Außer Gegnern enthält der Saal weitere Durchgänge, die tiefer in den Tempel führen, dazu noch einen Springbrunnen, ein Baum, an dem Leichen hängen, und eine Art Blutteich, wo sich die Kytorns tummeln. Ich werfe meinen Feuerball in die Ansammlung der Schlinger und die werden teilweise ordentlich angebrannt. So gut scheinen sie doch nicht gegen Feuer geschützt zu sein. Da ich mich nicht exponieren will, hechte ich hinter dem gegenüberliegenden Türrahmen erstmal in Deckung. Dolon hat solche Bedenken nicht. Mit einem „Tempus, leih mir deine Kraft!“ stürmt er in den Raum und schlägt den nächsten Zombie fast in zwei Hälften, was der aber ohne zu zucken aushält. Unser Sauer wächst auf etwa doppelte Größe an. Dann stürmen die Horden unserer Feinde auf uns zu. Dolon verschwindet in einer Traube von Gegnern. Auf Ryan fliegen mehrere Pfeile aus Säure zu, die er aber gut wegsteckt. Zwei Schlingmäuler versperren den Durchgang in den anderen Saal und so bleibt Dolon erstmal isoliert. Xana macht uns alle schneller. Sauer haut den ersten der Kytorns in Stücke, ich turne an dem anderen vorbei, aber mein Rapier kratzt nur harmlos über dessen Haut. Finsternis!

Dolon hackt zwei der Zombies in handliche Stücke und verschafft sich so etwas Luft. Ryan entfesselt einen Schlaghagel gegen das vor ihm stehende von meinem Feuerball schon angeschlagene Schlingmaul und haut es gekonnt zu Brei. Zwei Zombies kommen auf mich zugestürmt, treffen mich aber nicht. Glück gehabt! Der Dämon schießt zwei Pfeile auf Sauer und Xana ab. Die von Xana prallen ab, schlingern gefährlich nahe an mir vorbei und sausen in einen der Zombies. Xana schleudert gekonnt eine Sphäre in das Knäuel, das sich um Dolon gebildet hat und lichtet dessen Reihen etwas. Sauer eilt nun Dolon zu Hilfe, während Ryan und ich die Zombies kaputt schlagen, nachdem ich mich endlich vor böse Einflüsse geschützt habe. Schließlich steht nur noch der Dämon mit den Bögen und trifft mich mehrmals hart. Ich gehe hinter dem Springbrunnen in Deckung, während Ryan mich wieder heilt. Als der Bogendämon in Bedrängnis gerät, teleportiert er sich unter den Galgenbaum, nur um im nächsten Augenblick vom nachstürmenden Sauer zerrissen zu werden. Leider gehen dabei auch seine Bögen kaputt. Dieser Kampf war jetzt anstrengend und Dolon versammelt sich um uns und heilt uns langsam, indem er eine kurze Predigt über den Feindhammer anstimmt. Als sich meine Wunden geschlossen haben, aktiviere ich mein Amulett und versorge mich mit einem weiteren falschen Leben. Dann flitze ich zur nächsten Wand, arbeite mich bis zum offenen Durchgang vor und linse kurz hinein. Was ich sehe, macht mich nicht glücklich. Finsternis!

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Ich hätte an dieser Stelle eine kleine Bitte. Mich würde interessieren, wie die Gesinnungen der SC rüberkommen und deswegen würde ich gerne von einigen Stammlesern wissen, welche Gesinnung sie welchen SC zuordnen:
Dolon
Kaira
Lia
Ryan
Xana
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Topas am 20. April 2009, 12:49:15
Hmm da fragst du bei mir vielleicht den Falschen, da ich nicht allzuviel Wert auf das DnD Gesinnungssystem lege.
Ausserdem denke ich das Kairas Blickwinkel da einiges einfärbt .

Aber dennoch ein Versuch.
Alle in der Gruppe sind grundsätzlich gut oder mindestens neutral auf der Gut-Böse Achse. Aus Kairas Sicht verhält sich die Elfin oft ziemlich kalt. Ihr würde ich ein Neutral zuordnen.

Dolon ist ein Tempuspriester, demnach kann er nicht rechtschaffen sein. Aber Kaira hält ihn für sehr zuverlässig, weshalb ich bei ihm sonst auf rechtschaffen gesetzt hätte. Neutral gut.
Ryan ist deutlich unzuverlässsiger - chaotisch gut, eventuell chaotisch neutral, da er in Kairas Beschreibungen ziemlich egoistisch rüberkommt.

Kaira hat keinerlei Probleme damit einfach mal die Stadtwache zu unterwandern um dort was zu klauen, ist aber grundsätzlich gut. Chaotisch gut bis neutral gut. Ihre beste Freundin Xana dürfte nicht allzuweit davon entfernt sein. Selbes Alignment. eventuell etwas weiter richtung rechtschaffen auf der Skala.
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Pelor am 20. April 2009, 14:31:05
Ich schätze mal, aber da ich die entscheidungen der SPieler so nicht mitbekomme, ist es pure Spekulation...
Kaira: NG
Dolon und Ryan sind: CG
Xana: CN
von Lia lese ich immer so wenig um was sagen zu können... Konnte ein NPC sein :)
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: endier am 21. April 2009, 13:07:18
Mein Eindruck:

Kaira: NG bis CG.
Dolon: LN bis N mit einer Tendenz zum Guten. (und ja, ich weis daß Tempuspriester nicht Lawful sein dürfen, aber er kommt so rüber)
Ryan:  CN bis CG - Definitiv Chaotic. Hat aber ein gutes Herz, was aber nicht immer so rüber kommt.
Xana: Neutral, viellicht etwas chaotisch und auch eine Tendenz zum Guten
Lia: Entweder LE oder N mit Humans als Favoured Enemy. Ist sehr berechnend und zeigt auch ihre kälte.
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 22. April 2009, 16:15:12
Hey, mit drei Leser die sich gemeldet haben, wurde meine Erwartung genau erfüllt.  :lol: Vielen Dank für die Meldungen, hier die Gesinnungen, wie sie auf dem Papier stehen:
Dolon: CN
Lia: CG (Der Spieler ist am wenigsten da und sein Char geht auch recht stark unter)
Kaira: CG (Die Tendenz geht in letzter Zeit gefühlt immer stärker in Richtung Neutral Gut)
Ryan: CG
Xana: CG

3. Alturiak Das Jahr des Stolzen Vaters 732 TZ Abgrund 45. Ebene Azzagrat Tempel des Telzorak

Dieser Saal ist unmerklich kleiner, als der, in dem wir uns jetzt befinden, aber um einiges höher. Wenn mich nicht alles täuscht, muss dieser Raum in der Mitte des Tempels liegen und scheint so was wie das Allerheiligste zu sein. Von der Decke hängen an Haken Dutzende Leichen über einem in den Boden geschlagenen Loch. Auf einer Treppe steht eine Art Myrkulpriester, ist jedenfalls gekleidet wie einer. Er trägt schwarze Roben und eine Knochenmaske. Finsternis! Diese Maske ist sein Gesicht! Denn die Brille offenbart mir, dass er untot ist. Flankiert wird er von zwei großen Exemplaren der Schlingmäuler. Fünf normal große Kytorns und acht Ghule sind ebenfalls in dem Raum. Das wird nicht leicht werden.

Ich eile zu den anderen zurück und teile mit, was ich gesehen habe.
„Tragen wir den Kampf zum Feind!“ Dolon packt entschlossen seinen Zweihänder und stampft voraus. Die Zeit für Subtilitäten ist vorbei. „Brenne!“ Ich kokle zwei der Ghule an. Xana macht uns hibbelig, Ryan spricht seinen Segen, bildet daraufhin eine Kampflinie mit mir, um die Ghule aufzuhalten, die dem Rest sonst in die Flanke fallen könnten. Dolon hält eine kurze Predigt. „Möge der Feindhammer unsere Feinde das Fürchten lehren!“ Sauer eilt in den Raum hinein, nur um von einem Pulk von Ghulen und Schlingmäulern umzingelt zu werden. Dolon schließt zu ihm auf, sodass Sauer nicht komplett umfasst werden kann. Die Ghule schlagen auf mich ein, aber mein Schutz vor Bösem bewahrt mich vor dem schlimmsten. Xana grinst breit, als sie bemerkt, wie schön sich die Gegner aufgereiht haben. „Überschlagblitz!“ Die drei Ghule vor mir werden ordentlich durchgeschüttelt und zwei gehen total verschmort zu Boden.

Sauer räumt mit seinen unzähligen Armen ordentlich unter den Gegnern auf, kein Wunder, dass der Hohepriester ziemlich sauer wird und eine Geisterhafte Hand beschwört, welche Sauer ziemlich Schmerzen bereitet. Mit weit ausholenden Hieben verschafft sich Dolon etwas Luft und ich steche den letzten, schwer verletzten Ghul vor mir nieder. Dann eile ich zu Xana, um ihre offene Flanke zu decken, während sie einen weiteren Blitz in die Linie vor Dolon einschlagen lässt, was die Reihe deutlich ausdünnt. Eines der großen Schlingmäuler verschießt mit einer Armbrust mehrere Ladungen von Säure, bevor es von Sauer zerrissen wird. Der Hohepriester muss nur Herzschläge danach ebenfalls von Dolon niedergestreckt dran glauben. Nach und nach werden auch die letzten Verteidiger des Allerheiligsten von uns niedergemacht. „Dieser Kampf war des Feindhammers würdig!“, stellt Dolon fest und mit einem kraftvollen Schwung schleudert er die Verunreinigungen von seinem Zweihänder.

Hinter der Treppe ist eine große steinerne Türe zu sehen. Aber ich glaube nicht, dass Telzorak sich dahinter befindet. Ryan leuchtet mit seiner Glücksmünze nach unten und das Loch zieht sich über mehrere Stockwerke nach unten. Ganz unten in etwa zwanzig Schritt Tiefe sind jede Menge Leichen zu sehen.

„Wenn sich hier irgendwo Arabas Korugan, die Faust von Lys Karell befindet, dann dort unten!“, meint Dolon. Ich hole einen Kletterhaken aus meinem Rucksack und schlage ihn in den Boden, dann nehme ich zwei Seile, knote sie zusammen, binde das eine Ende am Haken fest und lasse mich hinab. Ich gleite an mehreren Ebenen vorbei, überall Leichen, dann komme ich zu einem Brutnest der Schlingmäuler. Da halten sich mehr als ein Dutzend Erwachsener auf, einer kommt zu mir her gesprungen. Ich lasse mich fallen und gleite sanft dank meines Rings zu Boden, während das Schlingmaul an mir vorbei stürzt. Dolon springt zu mir herunter, da er über die gleiche Art Ring verfügt, wie ich auch. Ryan will herunter klettern, rutscht aber ab, und landet schwer auf dem Boden. Xana stürzt ebenfalls absichtlich in die Tiefe und macht eine Show daraus, kurz vor dem Aufschlag einen Federfall zu wirken und sanft wie eine Feder zu landen. Sauer klettert hastig das Seil hinab.

Ich werfe dem Ding eine Kugel aus Säure an den Augenlosen Schädel, nur um daran erinnert zu werden, dass die Mitstdinger dagegen immun sind. Verdammnis! Aber nachdem wir alle gemeinsam auf das Vieh einhauen, dauert es auch nicht allzu lange, bis es kaputt am Boden liegt. Hat es nun davon! Wir sehen uns um. Auch hier sind wieder Geister zu sehen, die ihren ewigen Krieg führen.

„Befindet sich Arabas Korugan, die Faust von Lys Karell unter uns?“, schreit Dolon in den kämpfenden Pulk. Die Geister stutzen, hören auf zu kämpfen und einzelner Geist tritt hervor.
„Wer will das wissen?“
„Ich bin Schlachtenrufer Dolon Braska vom Tempel des Tempus zu Chondathan. Ich bin auf einer Queste, die Gebeine des Heiligen zu bergen und sie einem standesgemäßen Begräbnis zuzuführen.“
„Nun, ich bin Arabas Korugan! Aber mit der Bergung meiner Gebeine ist es wohl kaum getan, solange Telzorak hier sein finsteres Werk treibt. Ich kann gegen ihn nichts mehr ausrichten. Aber ihr, junger Schlachtenrufer Dolon, nehmt eure Axt und vernichtet im Namen des Feindhammers diesen feigen Dämon!“
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 24. April 2009, 10:27:03
3. Alturiak Das Jahr des Stolzen Vaters 732 TZ Abgrund 45. Ebene Azzagrat Tempel des Telzorak

„Öhm!“, meine ich dazu nur. So war das eigentlich nicht geplant. Aber es ist nicht so, als ob wir jetzt noch groß eine Wahl hätten, denn die Erde bebt und der Boden bricht kurz darauf vor uns auf. Ich habe gerade noch Zeit, meinen Schild und meinen Schutz vor Bösem zu erneuern. Die hübsche Halbelfe beschleunigt uns ein weiteres Mal, Dolon und Ryan sprechen ihre Gebete. Xana wird umgeworfen, der Rest kann sich gerade so auf den Beinen halten. Telzorak entpuppt sich als gewaltiger, aufgeblähter Wurm, dessen „Kopf“ aus einer Ansammlung verschiedener schwammiger Gesichter besteht, aus denen teilweise Tentakel wachsen. Er hat ein gewaltiges Maul mit vielen Reihen scharfer Zähne. Sein Anblick lässt meine Haare zu Berge stehen. Örks, ist der mal hässlich!

Dolon und Ryan stürmen auf den Dämonen ein, ich werfe ihm eine Kugel aus Säure an den Kopf, die ihm ordentlich weh tut. Telzorak revanchiert sich mit einer Wolke aus schwarzem Gas, der ich geschickt ausweichen kann. Ryan ist leider nicht so behände und zwei der Leichen verwandeln sich in Zombies. „Überschlagblitz!“, quietscht Xana begeistert und zwischen einem der Zombies und Telzorak entsteht ein intensiver Lichtbogen, das haben beide deutlich gespürt. Mit gezogenem Kurzschwert aus kaltem Eisen eile ich den anderen zu Hilfe, nachdem Xana den Eindruck vermittelt, mit den zwei Zombies gut fertig zu werden. Sauer begibt sich bis ganz hinter den Dämon und lässt einen waren Schlaghagel auf den Wurm nieder prasseln.

Während Xana mit den Zombies „was ist mein richtiges Spiegelbild“ spielt, kämpfen wir den Dämon langsam Hieb für Stich nieder. Leider lassen die Zombies sich von ihren hübschen Spiegelbilder nicht täuschen und versuchen immer gleich die richtige Xana zu hauen, was sie empört aufquietschen lässt. Aber zwei brennende Strahlen später steht nur noch einer der fauligen Gesellen. Der Großteil meiner Schläge schrammt entweder über die harte Haut oder die Wunden schließen sich sehr schnell wieder. Dolon entfesselt von heiligem Zorn erfüllt einen wahren Schlaghagel auf den garstigen Dämon und schlägt ihm ordentliche Stücke Fleisch heraus. Auch Ryan lässt seinen Streitkolben tanzen, aber die wenigen Dellen, die er schlägt schließen sich schnell wieder.

Schließlich scheine ich eine empfindliche Stelle getroffen zu haben, denn ein deutliches Beben durchläuft den gigantischen Wurm. „Feindhammer!“ Mit einem gewaltigen zweihändig geführten Hieb lässt Dolon seine Axt tief in das Fleisch des Dämons fahren. Danach durchläuft ein letztes Zucken den Leib und Telzorak sackt in sich zusammen. Sein Kopf verschwindet unter die Erde und rührt sich nicht mehr. Schwer atmend starren wir in die Tiefe. „Leute? Da ist noch jemand, der einer abschließenden Behandlung bedarf.“ Xana meint damit den Zombie, der immer noch versucht, sie zu schlagen. Ryan macht dem traurigen Schauspiel aber schnell ein Ende. Das wäre wohl geschafft.

„Gut gemacht, junger Schlachtenrufer Dolon! Nun haben diese Krieger endlich ihre verdiente Ruhe gefunden, so wie auch ich nun meine Ewige Ruhe in den Hallen des Tempus finden werde. Dort werden wir uns wiedersehen.“
„So wird es sein, Arabas Korugan.“
Der Geist führt uns zu seinen sterblichen Überresten. Wir müssen mehrere Leichen von ihm weg heben, bis wir die richtigen Gebeine gefunden habe.
„Dies ist meine Axt Windsäher, denn wer Wind säht, wird Sturm ernten. Nimm sie als Belohnung für deinen Mut und vollbringe mit ihr ehrenvolle Taten.“ Damit meint der Geist eine Axt, welche der Leichnam immer noch umklammert hält. So respektvoll wie möglich bergen wir die Überreste, während der Geist verblasst. Auch all die anderen Geister sind inzwischen verschwunden. In das Banner von Lys Karell wickelt Dolon die Leiche.

Ich klettere als erste wieder hoch, Sauer folgt mir. Dann ziehen wir nach und nach die Leiche und unsere Kameraden nach oben. Bald sind wir wieder oben vereint. „Wir sollten sofort von hier verschwinden“, meint Ryan, der unbedingt nach dem Titanen sehen will. „Der ist tot und wird tot bleiben, aber hier muss es noch was geben, was sich mitzunehmen lohnt.“ Bis jetzt war der Ausflug in den Abgrund für mich nicht besonders ergiebig. Und eine allein erziehende Mutter muss schließlich schauen, wo sie bleibt. Mein Blick wandert zur Türe hinter der breiten Treppe. Wenn hier was zu holen ist, dann dort. Das sagt mir mein Bauchgefühl.
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 27. April 2009, 10:52:27
3. Alturiak Das Jahr des Stolzen Vaters 732 TZ Abgrund 45. Ebene Azzagrat Tempel des Telzorak

Langsam arbeite ich mich die Treppe hoch. Einige Glyphen wurden hier angebracht, die ich markiere, damit die anderen nicht drauf treten. Die Tür selber ist mit einer weiteren Glyphe geschützt. Vorsichtig ritze ich eine Ecke der Glyphe an und die Magie läuft harmlos ab. Die Türe selbst ist unverschlossen und ich betrete ein vergammeltes Schlafzimmer, das mit Bannern an den Wänden dekoriert ist. Außer dem vergammelten Himmelbett findet sich hier noch ein gewaltiger steinerner Schreibtisch. Darauf liegen einige Bücher in Abyssisch, dass ich Dank Idis Magie lesen kann. Die meisten Bände sind belanglose Tagebücher des untoten Hohepriesters. Nur eines ist interessanter, es ist das Kassenbuch des Tempels. Der Hohepriester hat Unsummen an Gold und magischen Gegenstände für die Leichen gefallener Helden bezahlt. Die Beträge sind nicht nachvollziehbar und treiben mir die Tränen in die Augen. Welch Verschwendung.

Neben dem Bett sind noch zwei Kisten, eine davon enthält achthundert Goldmünzen verschiedenster Währung, einiges davon scheint Abyssisches Gold zu sein, anderes ist so fremdartig, dass es von sonstwo im Multiversum stammen kann. Dazu noch ein Beutelchen mit Edelsteinen im Wert von fünfzehnhundert Goldmünzen. Wenigstens etwas. Die andere Kiste enthält Gerümpel in Form von zerbrochenen magischen Waffen. Ich habe dunkel in Erinnerung, dass die für einen obskuren Zauber als Materialkomponente dienen könnten, also nehme ich mal fünfzehn Bruchstücke mit. Ziemlich magerer Tempelschatz, wenn man die gewaltigen Ausdehnungen des Gebäudes als Indikator nimmt. Ich hänge noch die ganzen Banner ab und rolle sie zusammen. Vielleicht sind die wenigstens irgendwas wert. Sorgfältig durchsuche ich noch mal alles in dem Raum, aber da ist nichts mehr zu finden. Die anderen sind schon ungeduldig und machen ätzende Bemerkungen in meine Richtung. Ich hab das Gefühl, irgendwo was übersehen zu haben, aber mir ist nicht klar, wo. Finsternis!

Wir nehmen sowas wie eine lockere Marschformation ein und folgen der bekannten Route, mit der wir hierher genommen sind. Weitere Untote oder Kythons stellen sich uns nicht in den Weg. Schließlich seilen wir uns wieder ab, ich berge mein Seil und springe dank Ring einfach herunter. Die Schlacht der Geister hat inzwischen aufgehört. Nur noch ganz wenige laufen auf dem Schlachtfeld hin und her, als ob sie es noch gar nicht glauben könnten, nicht mehr länger hier verweilen zu müssen. Auf dem Weg zu Idi Adanich sehen wir wieder eines von diesen Konstrukten, das frische Ernte liefert. Ich bestehe darauf, dass wir einen Umweg zu dem Punkt machen, wo die frischen Leichen liegen. Leider haben auch diese nichts Wertvolles dabei. Irgendwie frustrierend.

Schließlich erreichen wir unbehelligt Idi, der schon alles für eine sichere Passage nach Hause vorbereitet hat. Sauer und Idi verstehen sich auf Anhieb und klackern in der komischen Sprache des Insekts miteinander. Sie scheinen wohl handelseinig zu werden und wir machen, dass wir hier weg kommen. Das Insekt und Sauer ziehen Kapuzenmäntel über, damit die Planetarier nicht gleich vor Schreck die Schildwache holen, wenn wir im Steinbruch auftauchen. Das Tor öffnet sich und Hand in Hand springen Xana und ich in das Portal. Nach einem kurzen Moment landen wir wieder im Steinbruch. Es ist kurz vor der Dämmerung und es wird hier noch gearbeitet. Einige Arbeiter schauen uns groß an. Xana lächelt ihnen freundlich zu und kanzelt gekonnt den Vorarbeiter ab, der uns kurzerhand vom Gelände wirft.

So langsam heißt es Abschied zu nehmen. Vorher frage ich Idi noch etwas über die Lilithu aus, welche ja wie Sukkubi mit verbrannten Flügeln ausgesehen haben. Er weiß darüber nicht allzu viel, sie scheinen höhere Sukkubi zu sein und darauf aus, Priester zu verführen. Diese Wesen verfügen über ein breit gestreutes Repertoire an Fertigkeiten, welches ihnen diese Art von Arbeit erleichtert. Damit ist also klar, dass Alexia genau wusste, wer Ryan und Dolon waren. Dann frage ich, wie lange Sukkubi schwanger sind und wie schnell ihre Babys erwachsen werden. Idi schaut uns groß an, kein Wunder, bei seinen Augen. Sein Blick huscht zwischen Dolon und Ryan hin und her. „Darüber weiß ich nicht allzu viel. Sukkubi sind eine der wenigen Dämonenarten, die sich fortpflanzen können. Aber wie sie das genau machen, also das gebären und aufziehen, davon habe ich keine Ahnung.“

„Du willst doch damit etwa nicht andeuten, dass wir Kinder gezeugt haben könnten? Gute Huren verhüten doch. Würde sie doch nur vom Geschäfte machen abhalten, oder?“, meint Ryan. Ich schaue ihn mitleidig an. „Alexia wusste, wer ihr beide seid und ich bin sicher, dass sie unter ihren Sukkubi die ausgewählt hat, die zwischen den Ufern waren.“
„Hä?“
„Bei denen die größte Wahrscheinlichkeit bestand, dass sie von euch schwanger werden könnten!“ erkläre ich und hoffe, dass ich das Kapitel von Bienen und Blumen überspringen kann.
„Und wenn schon? Das tangiert mich in keinster Weise!“ Ryan wendet sich etwas brüsk ab. Dolon schaut mich nachdenklich mit seinen schwarzen Augen an und er begreift scheinbar die Tragweite seiner Tat.
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 29. April 2009, 16:34:44
3. Alturiak Das Jahr des Stolzen Vaters 732 TZ Chondathan

Da meine Fragen nun soweit geklärt sind, verabschiede ich mich herzlich von Idi und wuschle ihm durch sein stoppliges Haar. „Werden wir dich irgendwann wieder sehen?“
„Kann schon sein, wenn ich mal wieder fähige Helden brauche, werde ich an euch denken.“
„Du weißt ja, wo du uns finden kannst.“
Sauer geht mit Idi mit, der meint, dass er durchaus Bedarf für einen fähigen Leibwächter hat. Feinde sammeln sich an, Freunde kommen und gehen. Das war es dann wohl. In einem Laden in der Nähe kaufen wir eine kurze Leiter, die wir zur Bahre für Arabas Kurogan umarbeiten. Darauf betten wir die sterblichen Überreste des Helden und bedecken seine modrigen Knochen mit dem Banner von Lys Karell. Die beiden Männer nehmen die Kopfseite, Xana und ich die andere Seite. So tragen wir unsere improvisierte Bahre in das Kloster des Tempus zu Chondathan.

Zwei Wächter stehen am Eingang und einer eilt sofort los, um den Tempelvorsteher zu holen. Recht schnell versammeln sich die Priester und Anhänger des Tempels und betrachten den Heiligen ihres Glaubens mit Ehrfurcht. Der Vorsteher kommt feierlichen Schrittes auf uns zu. Dolon erzählt mit knappen Worten, was sich zugetragen hat. Die weniger erfreulichen Details großzügig ausklammernd. Der Tempelherr ist voll des Lobes für Dolon, der in den Abgrund gestiegen ist und nicht nur die Überreste des Heiligen geborgen, sondern auch den bösartigen und hinterlistigen Dämon Telzorak besiegt hat, sodass die Seelen unzähliger Helden ihren verdienten Platz bei Tempus einnehmen können. Damit ist unsere Mission eigentlich erfüllt. Die Bahre wird von Tempelwächtern übernommen und der Leichnam wird zur Einäscherung vorbereitet.

Dolon dankt uns noch mal für unsere Hilfe und verzichtet großzügig auf seinen Teil der Beute. Dafür überlassen wir ihm als Trophäe die riesige Hellebarde des Dämons, damit sie nun dem Tempel als Bannerstange dienen kann. Auch bekommt Dolon die Axt Windsäher, auf dass ein neuer würdiger Held diese Axt für große Taten benutzt. Damit wäre eigentlich alles unter Dach und Fach. Xana und ich gehen gemeinsam bei ihr vorbei und dann ins Badehaus. Wir mieten uns eine große Wanne und lassen uns so richtig verwöhnen. Xanas Haut ist wirklich überall makellos, wie ich nun erkennen kann, als sie nackt aus der Wanne steigt. Ich hoffe nur, diese Modifikatoren haben keine allzu tiefen Nebenwirkungen. Ich schlüpfe in meine frisch gewaschene Kleidung und eile dann alleine in das Haus der Bruderschaft. Mein süßer Spatz ist noch auf und quietscht erfreut, als er mich sieht. Oh, wie habe ich meinen kleinen Schatz vermisst. Gleich mal abschmusen und ganz fest knuddeln.

In Form eines Märchens erzähle ich ihr eine stark geschönte Version der zugetragenen Ereignisse. Mama ist wahrlich eine Heldin, die den Verlockungen der Finsternis standhaft widerstanden hat. Als einzige der ganzen Gruppe. Finsternis! Schließlich ist es für meine Kleine Zeit, ins Bettchen zu gehen, hat sie doch schon ganz kleine Äuglein. Sie schläft auch sofort ein, während ich die Bibliothek der Seher nach weiteren Erkenntnissen durchforste.

Leider finde ich auch nicht mehr, als Idi schon erzählt hat, auch wenn Begegnungen mit Sukkubi zu den wohl best dokumentierten Begegnungen mit Dämonen zu sein scheinen. Viele gewissenlose Magier scheinen diese Wesen zu beschwören, nur um dann irgendwann zu merken, wer hier wen missbraucht. Dann ist es meist schon zu spät. Männer denken einfach zu sehr mit ihren kleinen Kügelchen zwischen den Beinen, da kann einfach nichts Gescheites dabei herauskommen. Was dabei herauskommt nennt man in der männlichen Form Cambion. Die weiblichen sind Alu-Scheusale. Es gibt noch andere Arten von Kindern, wenn die Väter nicht menschlich sind. Aber leider steht nicht da, wie lange es dauert, bis so ein Kind erwachsen wird, aber es scheint schneller zu gehen als bei Menschen.

Dann schaue ich noch nach, ob ich etwas über die Sachen finde, welche die Nachtvettel mit meinen Kameraden angestellt hat. Ich finde etwas über offensichtlichere Modifikationen wie einen zusätzlichen Arm oder Flügel. Diese so genannten Symbionten würden versuchen, ihre Wirtskörper zu bösen Taten anzustacheln. Verdammnis! Schließlich werde ich auch sehr müde, war es doch ein langer Tag und eine sehr anstrengende Reise. Ich lege mich neben meinen Spatz und schlafe friedlich ein.
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 01. Mai 2009, 13:06:34
15. Alturiak Das Jahr des Stolzen Vaters 732 TZ Chondathan

Die letzten Tage waren sehr geruhsam. Ich habe viel mit meiner Kleinen unternommen und einige Berichte über meine Reise in den Abgrund verfasst. Auch habe ich angefangen, einen Geschichtsband über die Ereignisse auf dem Bauernhof der Familie Graul zu schreiben. Den Goldschatz aus dem Abgrund konnte ich etwas vergrößern, weil die Münzen teilweise doch sehr exotisch waren. Aber leider auch nicht so viel mehr, wie ich gehofft habe. Aber immerhin verfüge ich jetzt wieder über etwas Bargeld.

Es war an einem kalten, wenn auch sonnigen Nachmittag, als Xana mich mal wieder besuchen kam. Sie hat ein schwerwiegendes Problem, nämlich der Schnitt ihres Hochzeitskleides. Aus dem alten Jhaamdath hatte sie ein Buch mit Hochzeitsbräuchen und Kleidungsschnitten mitgebracht. Ihr Schneider ist ganz scharf auf das Buch, im Tausch würde sie ihr Brautkleid und Serenius Anzug umsonst bekommen. Nur die Kleidung für die Brautjungfern, das wären Mili und ich, würde sie bezahlen müssen. Ich kopiere ihr das Buch und wir beraten über die verschiedenen Möglichkeiten. Dabei erzählt mir Xana, dass Serenius sie im ersten Moment gar nicht erkannt hatte, als sie so schön vom Abgrund wieder zurück gekommen war, dieser Dussel! Er hat sie mit einer Bekka verwechselt, weil er dachte, diese würde ihn mit Illusionsmagie foppen. Das hat sie natürlich fuchsteufelswild gemacht. Sie hat sich dann natürlich erkundigt, wer denn diese Bekka überhaupt sei, nämlich eine Geschäftspartnerin von Tharador. Aha? Illusionsmagie und Weinhandel will nicht so recht zusammen passen, wobei Tharador natürlich noch andere „Geschäfte“ am laufen hat.

Ich biete Xana an, mich mal etwas über diese Bekka umzuhören. Zuerst sträubt sie sich schicklich, dann willigt sie voller Begeisterung ein. Innerlich brennt sie vor Neugier, das kann ich deutlich fühlen. Ich frage sie noch aus, ob ihre Veränderungen irgendwelche negativen Auswirkungen haben. Ihr Spiegelbild schaut sie nicht mehr böse an, was sie positiv findet. Das einzige was wäre, dass Männer ihr nun verstärkt Anzüglichkeiten hinterher rufen würden. Waren es früher nur Pfiffe, wären die Offerte nun etwas aufdringlicher. Aber wenn Serenius dann als Ehemann neben ihr laufen wird, dann würde das von alleine aufhören, hofft sie zumindest.

Nachdem wir die Anzahl der möglichen Schnitte für ihr Hochzeitskleid auf zwei reduziert haben, will Xana darüber in Ruhe nachdenken und verabschiedet sich. Ich überlasse meine Kleine der Aufsicht einer Schwester und mache mich auf, um mit der guten Frau Harloff zu reden. Renya ist ja immer noch gut informiert und das Brunnenhaus auch am späten Nachmittag schon gut gefüllt. Ich bestelle ein kleines Bier und unterhalte mich mit Renya ein wenig über die guten alten Zeiten. Ich bringe das Thema schließlich auf Bekka und bekomme einiges Unerfreuliches zu hören. Bekka gilt als Spionin der Nachtmasken aus Westtor, mit denen wir ja einigen Ärger gehabt haben. Einige fähige junge Burschen wollten bei der neuen Diebesgilde der Stadt mächtig Eindruck schinden, indem sie diese Spionin töten. Hat wohl nicht so geklappt. Die Jungs endeten zerfetzt als Fischfutter im Hafen. Da horche ich auf. Die Kerle waren mit Krallen getötet worden, da kann ich doch einige Parallelen zu den Toten ziehen, die unseren Weg gekreuzt haben, wie Kelan und die Deserteure der Schwarzen Pfeile.

Um das zu verifizieren, gehe ich in die Wachstube des Nordtores und unterhalte mich etwas mit Hauptmann Bregg. Er bestätigt, dass in der letzten Zeit immer wieder mal Tote mit Krallenspuren aufgetaucht sind. Aber nicht in wirklich besorgniserregender Häufigkeit. Eine Theorie über den Täter hat er keine, dazu waren die Opfer nicht wichtig genug, um überhaupt mehr als eine Randnotiz wert zu sein. Das sind in der Summe keine guten Nachrichten. Ich sorge dafür, dass wir Wagemutigen uns alle am Abend in den Drei Fässern einfinden.

Ryan hat auch Neuigkeiten. Zum einen hat er erfolgreich eine von Holger Hohlstein finanzierte Expedition zur Gruft des Schreckens geführt. Ihm war es nach langen, harten Kämpfen gelungen, den Adamantblock zu bergen, welcher die Gruft am Ende verschlossen hat. Er gibt jedem von uns fünfhundert Goldmünzen als Anteil. Großzügig, wenn man bedenkt, dass Adamant etwa tausend Goldmünzen pro Stein wert ist. Er wird von seinem Anteil einen Tempel bauen und zwar in der Lagerstadt, genau neben der Arena des Garagostempels. Er hätte da einen Deal ausgehandelt. So geschäftstüchtig habe ich Ryan gar nicht eingeschätzt. Auch nicht so skrupellos, sich in Abhängigkeit der Garagoskirche zu begeben. Vaslo Zar war nicht am Aushandeln des Geschäfts beteiligt gewesen. Dolon findet das gar nicht lustig, dass Ryan mit seiner unmittelbaren Konkurrenz solch enge Geschäfte macht. Er lässt es aber bei unverständlichem Gebrummel, wobei man deutlich seinen Missmut heraus hören kann. Und Ryan ist jetzt nicht länger Glücksbote, sondern Schicksalswächter. Aha? Er scheint ein Ritual seiner Kirche überlebt zu haben und ist jetzt nun in neue Spähren der Macht aufgestiegen.

Nach diesen durchwachsenen Neuigkeiten, kommen meine schlechten Nachrichten. Ich erzähle, was ich über diese Bekka herausgefunden habe. Ryan fragt mehrmals nach, wie verlässlich das alles ist. Nun ja, Gerüchte eben, wenn wir wirklich Bestätigung haben wollen, dann müssen wir die Konfrontation mit Bekka suchen. Ist halt die Frage, ob wir das wollen. Oder, ob wir es uns leisten können, einfach abzuwarten.

Gespielt am 26.12.2008
Spielleiter: Stefan
SC: Kaira 10 (Schurke 4/ Seher 1/ Unseen Seer 4/ Arkaner Trickser 1), Ryan 10 (Kleriker 9, Schichsalswächter 1), Xana 10 (Hexenmeisterin 5, Wilde Magierin 5), Dolon 9 (Kleriker 8/Kriegspriester 1), Sauer aka Unausprechlicher Name Unbekannt 9 (Psioniker?),
Erfahrungspunkte: für Stufe 9 2206, für Stufe 10 1619 100 Kaira, 100 Xana, 150 Ryan, 100 Dolon, 50 Sauer
Überwundene Gegner
1 Hohepriester des Telzorak
1 Telzorak
1 Bogendämon
15 Khytorns
3 Ober Khytorns
8 Ghrule
7 Zombies
Beute
1500 GM in Edelsteinen
1000 GM in Goldmünzen
Windseher, Adamantstreitaxt +1, Elektrischer Schaden +W6, 3/Tag Wirbelwindangriff (Dolon)
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 04. Mai 2009, 12:43:01
Kapitel 7
Bekka, Dämonen und wir haben es wieder getan!

18. Alturiak Das Jahr des Stolzen Vaters 732 TZ Chondathan

Heute hat mein kleines, süßes Töchterchen ihren dritten Geburtstag und sie wirft mich quietschend noch viel früher als sonst aus dem Bett. Ich schenke ihr ein paar neue hübsche Kleidchen und den Bauernhof aus Ton aus dem alten Jhaamdath. Jetzt hat sie was zu spielen, was kein anderes Kind haben kann, jedenfalls nicht in dieser Form. Meine Kleine ist von dem Bauernhof begeistert und bestaunt mit großen Äuglein die ganzen Tiere, betastet sie vorsichtig und gibt dann die entsprechenden Geräusche von sich wie, Muh, Mäh und so weiter. Ich erkläre ihr, dass ich auf so einem Bauernhof aufgewachsen bin und sie erklärt die Bäuerinnenfigur daraufhin gleich als ihre Mama und eines der Kinder als sich selbst.

Ich verbringe einen vergnüglichen Vormittag mit ihr und wir gehen dann zum Silberfisch. Zur Feier des Tages beschwöre ich ein Pony und sie setzt sich begeistert darauf. Als großes Mädchen darf sie jetzt alleine reiten, was sie vor Freude quietschen lässt. Beim Kindergarten hole ich ein paar ihrer Freundinnen ab und nehme sie mit zum Feiern. Die Erlans, die Wirtsleute des Silberfisches und meine Retter in der Not, freuen sich, mich und die Kleine mal wiederzusehen. Als erste Erwachsene taucht Xana auf, die Mili ein hübsches, süßes Einhorn aus Ton mitbringt, was Mili natürlich aufjuchtzen lässt. Sofort wird es zu den anderen Tieren im Bauernhof gestellt und tummelt sich nun zwischen den Pferden. Dolon bringt ihr ein kleines Holzschwert in Form eines Zweihänders mit, dass sie mal mit pädagogisch wertvollem Spielzeug spielen kann, wie er meint. Von Ryan bekommt sie eine kleine Puppenstube, die man aufklappen kann. Das wird gleich mal im Bauernhof als Scheune gestellt.

Irgendwann, nachdem Milis kleine Freundinnen abgeholt worden sind, kommt dann das Thema Bekka auf, wie wir mit der nun am besten weiter verfahren sollen. Wir beschließen nach etwas hin und her, dass ich da noch mehr Informationen sammle. Gut, werde ich am Morgen gleich mal machen. Ich lasse die Feier langsam ausklingen. Allmählich ist meine Kleine doch nach diesem aufregenden Tag etwas Müde.

Am nächsten Morgen reite ich als erstes zum Kollegiat, nachdem ich meine kleine Mili zum Kindergarten gebracht habe. Der Pförtner ist unfreundlich wie immer, begleitet mich aber zu Magister Repp. Er hat gerade eine Vorlesung, die er aber unterbricht, als er mich sieht. Er hat deutlich an Gewicht verloren, was bei ihm aber nichts Schlechtes bedeutet, da er immer noch zu viele Pfunde mit sich herumträgt. Ich erzähle ihm, was wir über den dunklen König herausgefunden haben und dass er was mit der längsten Nacht zu tun hat. Magister Repp meint, das wüsste er schon. Schön, dass er uns das nicht sagt. Hmpf! Auf meine Frage, ob nun der Dunkle König auf die Schattenebene oder von dort verbannt wurde, weiß er zu berichten, dass Moloch einst über die siebte Ebene der Hölle geherrscht hatte und dort gestürzt wurde. Das war mir neu!

Nachdem das geklärt ist, horche ich mich weiter nach Bekka um. Du gute Frau Harloff meint, ich müsste nur Thropp fragen, der diesbezüglich auch schon Nachforschungen betrieben hat. Ich finde ihn im Fischereihafen Bjersund, etwa eine halbe Stunde mit dem Pferd von Chondathan entfernt. Nun gut, das ist nicht weit von hier. Also reite ich hin und finde ihn dort in einer Kneipe beim Kartenspielen. Er freut sich, mich zu sehen und teilt sehr gerne seine Erkenntnisse mit mir. Da hat er was gut bei mir. Thropp meint, dass Bekka als Bäckereiverkäuferin in einer Backstube am Hafen arbeitet. Anfangs übernachtete sie dort auch mit einigen anderen Angestellten. Hat aber inzwischen eine eigene Wohnung. Der Dieb meint, wahrscheinlich in der Nordstadt. Die kleine Bekka würde recht schnell merken, dass sie beschattet würde und hat ihn dort abgehängt. Obendrein hat er in einer seine Taschen einen Zettel mit einer Nachricht von ihr gefunden, das ganze sein zu lassen. Diese Warnung hat ihm gereicht, von ihr die Finger zu lassen. Andere waren ja nicht so einsichtig und sind im Hafenbecken gelandet. Sie hätte langes schwarzes Haar und dunkle Augen, also keine reine Chondathanerin.

Da frag ich doch gleich mal nach dieser neuen Diebesgilde. Wäre noch klein, ist in der Nordstadt und hat sich um die Schwarzpfeil geschart, eine der ehemaligen Unterführerinnen von Luvius, die ja von dem Tempel des Maske in die Stadt zurückgeholt worden ist. Die meisten der zwanzig Mitglieder wären Menschen, aber es gäbe auch ein paar Halblinge in ihren Reihen. Der Tempel des Maske würde sie weiterhin massiv unterstützen. Nun gut, es gibt also wieder eine richtige Gilde in der Stadt. Das wird nicht allen gefallen. Ich habe jetzt einiges herausgefunden und reite zurück in die Stadt. Ich hole meine Kleine aus dem Kindergarten und lasse sie vor mir auf dem Sattel sitzen.

Daheim lasse ich sie spielen und schaue nach, was ich über Gestaltwandler finde. Einiges, aber das meiste gibt nur die allgemeinen Gerüchte wieder. Bekka könnte durchaus eine sein, aber auch eine normale menschliche Frau, die über Illusions und Kampfmagie verfügt. Nachdem ich mein kleines Spätzchen in den Schlaf gesungen habe, treffen wir uns in den Drei Fässern. Ich berichte was ich herausgefunden habe, und wir beschließen nach einigem hin und her, uns diese Bekka mal genauer anzusehen.
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 06. Mai 2009, 12:00:09
20. Alturiak Das Jahr des Stolzen Vaters 732 TZ Chondathan

Am nächsten Morgen sammeln wir uns am Schrein der Tymora. Gemeinsam gehen Xana, Lia, Ryan und ich zu der Bäckerei. Xana hat ihren Einkaufskorb dabei und kauft einfach mal einen Laib Brot. Sie berichtet, Bekka würde ganz normal aussehen, hat aber einen magischen Ring und ein magisches Amulett. Also eine harmlose Bäckereiangestellte ist sie definitiv nicht. Ryan geht auch herein und labert der armen Frau die Backe ab, jedenfalls macht er aus, dass er sie heute Abend nach Hause begleiten wird. Es wäre echt hilfreich gewesen, wenn er das mit uns abgesprochen hätte. Nun gut. Wir haben gesehen, was wir wollten.

Wir beschließen Ryan und Bekka mit Abstand zu folgen, wenn er sie nach „Hause“ begleiten wird. Ich verbringe den Tag mit einigen Besorgungen und wir treffen uns am Abend wieder. Ryan muss etwas warten, da Bekka nicht im Laden ist, sondern ihn dort abholt. Gemeinsam zuckeln sie los und ich folge ihnen als erstes, Lia ist knapp hinter mir und Xana hält sehr großen Abstand, da ihre überragende Schönheit es schwer macht, sich unauffällig zu geben. Dazu wird ihr zuviel hinterher gepfiffen und die anzüglichen Bemerkungen lassen an Deutlichkeit wie auch an Lautstärke keine Fragen offen. Bekka führt Ryan tatsächlich in die Nordstadt und verabschiedet sich von ihm an einem etwas heruntergekommenen Wohnhaus. Der Schicksalswächter kommt zu uns und wir beratschlagen, was wir tun sollen. Für mich sieht es aus, als ob sie mit uns spielen würde. Es geht zwar ein Licht hinter einem Fensterläden an, aber ich führe die anderen dann an die Hintertür des Gebäudes. Lia findet frische Spuren im Schnee, die sich aber schnell im Gewirr der nächsten Straße verlieren. Ich bin relativ sicher, dass sich Bekka nicht in dem Gebäude befindet.

Um eine Probe aufs Exempel zu machen, öffne ich das Schloss an der Hintertür. Leider spielen im Gang drei rotznasige Kinder, die nicht gerade viel sagen, als ich sie nach Bekka ausfragen möchte. Da Erwachsene in der Nähe sind und die Kinder anfangen, wegen meiner Anwesenheit laut zu quengeln, gehe ich halt wieder. Um Gewissheit zu haben, mache ich mich unsichtbar und klettere die Fassade nach oben, um durch eine Ritze im Fensterladen in das Zimmer hineinzuschauen. Das Zimmer ist leer in dem Sinne, dass sich hier niemand aufhält. Wusste ich es doch, die Frau hat uns an der Nase herum geführt. Verdammnis!

Ich springe runter und sehe mich dabei sehr genau um. Auf einem der Dächer meine ich eine Bewegung auszumachen, aber als ich näher hinsehe, sehe ich nichts. „Unsichtbares gesehen!“ Aber auch dieser Zauber vermittelt mir keine neuen Erkenntnisse. Tja, diese Frau hat uns wirklich ausgetrickst. Anstatt dass wir ihr auf den Zahn fühlen, hat sie sich uns angesehen. Verdammnis! Diese Frau ist wirklich so gefährlich, wie die Gerüchte besagen.

Nun etwas klüger über die Raffinesse unserer Gegenspielerin ziehen wir unverrichteter Dinge wieder ab. So wird das nichts. Aber was nun? Gute Frage, wir beschließen erstmal darüber zu schlafen und uns morgen noch einmal zu treffen. Das tun wir dann auch. Xana berichtet, Bekka hätte sich über sie erkundigt und Serenius hätte ihr nachdrücklich klar gemacht, dass die Nachtmasken uns nur aufgrund der guten Geschäfte mit Tharador in Ruhe lassen würden. Wenn wir jetzt anfangen, ihre Vertreterin in der Stadt anzugreifen, hätten wir ein ernstes Problem, da sie dann wohl auf ihre Geschäfte mit Tharador pfeifen würden. Verdammnis!

Nun gut, hätte Serenius vielleicht etwas früher sagen können. Da uns von der Frau erstmal keine Gefahr droht, beschließen wir, die Sache erstmal auf sich beruhen zu lassen. Wenn wir einen weiteren Waffengang mit den Nachtmasken wollen, wissen wir ja in etwa, wo wir sie finden können. Um auf andere Gedanken zu kommen, ziehe ich die Schatzkarte aus dem Jadekoffer des Leichnams in der Gruft des Schreckens heraus. Die eingezeichnete Stelle ist etwas über eine Tagesreise von hier entfernt und da es wohl besser ist, ein paar Tage nicht in der Stadt zu sein, beschließen wir, morgen mal einen kleinen Ausflug aufs Land zu machen.

Von Schicksalswächter Ryan höre ich eine Geschichte, dass er sich mit dem Hohepriester des Garagos auf dessen Grundstück für die heilige Arena der Garagoskirche ein Duell geliefert hätte. Es wäre um bessere Vertragskonditionen gegangen. Da die Arena in unmittelbarer Nähe zu dem Glückhaus der Göttin stehen wird, werden wohl viele wettwillige Zuschauer der Arena dem Glückshaus einen Besuch abstatten, um für ihre Wetten den Beistand der Tymora in Form einer kleinen Spende zu erbitten. Von den ganzen Einnahmen wollte der Garagos Tempel dreißig Prozent haben, so lange die Arena steht. Ryan dagegen wollte das auf zwanzig Jahre begrenzen. Darum sei es im Duell gegangen, das er leider verloren hatte. Nun ja, wir verabreden uns für morgen am Nordtor und ich verbringe den restlichen Tag damit, etwas Werkzeug zu kaufen und mit meiner Kleinen zu spielen. Muss sie ja mal wieder alleine lassen.
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 08. Mai 2009, 11:40:53
22. Alturiak Das Jahr des Stolzen Vaters 732 TZ Chondathan

Wir brechen früh am Morgen vom Nordtor her auf. Xana und ich unterhalten uns weiter über die bevorstehende Hochzeit. Sie schwankt immer noch etwas bei der Wahl des Brautkleides. Wir diskutieren die Vor- und Nachteile der jeweiligen Schnitte und Stoffe aus. Es sind nur sehr wenige Reisende unterwegs. Am späten Nachmittag passieren wir eine Unglücksstelle. Ein Wagen ist umgestürzt, ein Krater ist in der Straße zu sehen. Ein Junge und ein alter Mann wurden von der Explosion getötet. Jemand sehr Böses scheint hier höchst finstere Magie benutzt zu haben, da Xana im Krater noch magische Reststrahlung ausmachen kann. Ryan krabbelt hinein und findet einen roten schleimigen Tropfen aus einer unbekannten zähen Flüssigkeit, die explodiert, als sie ihm vom Finger tropft. Alchemistenfeuer ist weder so dickflüssig noch so reaktiv. Wir haben keine Ahnung, was das sein könnte.

Neben dem Händler, dem der Wagen gehört und mehreren Geschäftsreisenden befinden sich noch drei Mönche des Torm am Tatort. Die Anführerin ist eine sehr dunkle Halbelfe mit weißen Dreadlocks. Sie trägt ein cremefarbenes Gewand und wie bei allen Halbelfen ist es schwer, ihr Alter zu schätzen. Die Frau mit den roten Augen heißt Shyan. Ich frage sie etwas aus, ihre Eltern scheinen sie ausgesetzt zu haben, da sie diese nicht kennt und sie wurde wohl in einem Kloster von Mönchen des Torm aufgezogen.

Lia taut in der Nähe den gefrorenen Boden mit mehreren Flammenlohen aus ihren Händen auf und der Händler und zwei der Mönche graben ein flaches Grab, während wir anderen den Wagen entladen, ihn wieder aufrichten und die Ware wieder darauf laden. Schließlich ist das Grab fertig. Die Habe lässt keine Rückschlüsse auf Name oder Religion der beiden Toten zu. Der Reichtum beträgt etwas mehr als drei Goldmünzen. Je zwei Münzen lege ich den Toten auf die Augen und der Rest ihrer Habe wird mit ihnen begraben. Ryan hält eine kleine Totenmesse, die recht kurz ausfällt, da wir nicht mal die Namen der Toten kennen. Wir streuen Kalk, um wilde Tiere abzuhalten, auf die erste Schicht Erde, und schaufeln es dann zu.

Schließlich setzt sich die ganze Gruppe wieder in Bewegung. Shyan weiß zu berichten, dass in dieser Gegend das Böse umgehen soll, von Dämonen und Scheusalen aus dem Krieg der Tränen ist die Rede, die hier ihr gar finsteres Unwesen treiben. Wir kommen an einem Stapel Holz vorbei, der aussieht, als hätte ihn etwas mit großer Wucht getroffen und wäre dann von innen heraus explodiert. Jemand scheint hier mit zu vielen Feuerbällen um sich zu werfen. Schließlich erreichen wir den Ort Brackweiler. Hier sind einige dieser ominösen Krater zu sehen und ein Haus wurde buchstäblich zerfetzt. Im Ort herrscht große Aufregung. Dieser Ärger dauert schon einige Tage. Immer wieder hätte es geheimnisvolle Explosionen gegeben. Die Bewohner sind der Meinung, dass ein Scheusal für diese Untaten verantwortlich sein muss. Der Bürgermeister ist ein Mann um die fünfzig mit einem grauen Backenbart. Er meint, seine Siedlung wäre zu arm, um Abenteurer zu bezahlen.

„Wir helfen euch auch ohne Bezahlung. Wir sind die Wagemutigen, wir haben die Geißel des Kreegwaldes, einen kompletten äußerst bösartigen Ogerstamm besiegt. Da ist euer Scheusal nicht so das Problem für uns. Wir werden das lösen, aber ihr werdet jedem erzählen, dass es die Wagemutigen waren, welche die Bedrohung beseitigt hat“, verkünde ich meine Bedingung. Da dies nichts kostet, ist der Bürgermeister natürlich damit einverstanden. Shyan meint, dass sie auch hier wäre, um diese Bedrohung zu bekämpfen. Sie darf gerne mitkommen. Ihre beiden Begleiter bleiben im Ort, um bei der Errichtung einer Palisade zu helfen.

Lia führt uns in den Wald, welcher den Holzfällerort umgibt. Es gibt einige Schneisen und hin und wieder sind diese Krater zu sehen. Manchmal wurden auch Bäume getroffen und zerfetzt. Lia war anfangs der Meinung, dass der Wald sich vielleicht gegen die Aggression der Mensch wert, aber da hier auch Bäume zerstört sind, kann das wohl weniger stimmen. Schließlich finden wir auf einer Lichtung einen toten, halb zerfetzten Bären. Normalerweise müsste der Winterschlaf halten, aber jemand scheint ihn aus seiner wohligen Höhle hinter ihm vertrieben zu haben. Vorsichtig nähern wir uns dem Kadaver. Ich kann drei kleine, im Schnee versteckte, Erhöhungen ausmachen. Jemand scheint sich hier große Mühe gegeben zu haben, keine Spuren zu hinterlassen. Ryan wirft mehrere Steinchen auf einen der Hügel und schließlich trifft ein etwas größerer Stein und es erfolgt eine kleine, aber heftige Explosion. Schnee und Erde werden hoch geschleudert. Dahinter steckt einiges an Wucht.

Vorsichtig schiebe ich mit einem Zauber den Schnee etwas von dem nächsten versteckten Ding und hebe es hoch. Es ist eine rötliche, faustgroße Kugel aus Schleim. Ein Tropfen fällt nach unten, explodiert beim Aufschlag und die kleine Druckwelle reicht aus, um die Kugel auch explodieren zulassen. Finsternis!
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 11. Mai 2009, 14:38:40
22. Alturiak Das Jahr des Stolzen Vaters 732 TZ Bruchweiler

Die letzte der Kugeln bringen wir auch noch zur Explosion und ich schaue mich in der Höhle dahinter um. Jemand hat die Wände mit diesem roten Schleim präpariert und ich kann gerade noch so herausspringen, als die Höhle hinter mir in einer Explosion vergeht. Verdammnis! Kaum hat sich der Staub gelegt, als auch schon eine Kugel aus diesem roten Schleim vom Himmel fällt. Diesmal gibt es eine große Detonation und wir werden alle ordentlich durchgeschüttelt. Aus der Ferne ist ein hämisches Gelächter zu hören. Wohl der Verursacher dieser Explosion und der Mörder  des alten Mannes und des Jungen. Es gibt nun kein Halten mehr und wir laufen in Richtung des Lachens.

Wenig später erreichen wir eine Lichtung, auf der sich sechs rote Rutterkins aufhalten, sie umringen ihren Anführer, einen großen Dämon mit einem dicken Bauch, der halb durchsichtig ist und gegen dessen Wand sich von innen Gesichter drücken.
„Ich glaube, das ist ein Solamid! Das ist ein Dämon, der in den Heeren des Abgrunds als schwere Schleuder dient!“, weiß Xana zu berichten. Gut zu wissen. Der Dämon schleudert lachend eine weitere explosive Kugel auf uns, die mitten in unserer Gruppe explodiert. Das tut ganz schön weh! Ryan und Shyan, die dunkle Halbelfe, stürmen dem Gegner entgegen, während ich einen Feuerball auf die linke Flanke der Dämonen werfe. Ich treffe drei der Rutterkine und den großen Dämon und gebe ihnen ihre eigene Medizin zu schmecken. Als sich der Rauch verzieht, sehen alle vollständig unverletzt aus. Gegen Feuer sind sie immun. Verdammnis! 

Xana probiert es mit einer eisigen Sphäre und hinterlässt immerhin einige Wunden, die sich beim großen Dämon schon wieder anfangen zu schließen. Shyan steht nun vor ihm und prügelt auf den Dämon ein. Hinter ihren Fäusten steckt ordentlich Kraft. Aber Dämon lacht nur gehässig, reißt seinen Bauch auf, Feuer überschüttet Shyan, was sie aber nicht zu tangieren scheint, und der Mistkerl wirft eine weitere Kugel aus seinem Bauch auf uns. So ein Bastard aus dem Abgrund! So langsam fängt es an, weh zu tun. Ich werfe ihm eine Kugel aus Säure entgegen, die wenigstens eine Wunde hinterlässt. Lia probiert aus, ob dem kaltgeschmiedete Pfeile wohl bekommen, und in der Tat, scheint er das zu spüren.

Ich arbeite mich an einen der Rutterkins an und versuche ihn mit meinem kaltgeschmiedeten Kurzschwert zu treffen. Leider rutscht die Klinge an ihm ab. Heute ist einfach nicht mein Tag! Finsternis! Xana probiert frech mal aus, ob dem Vieh ein Überschlagblitz weh tut und tatsächlich wirkt es. Schließlich haut Shyan den Mistkerl um, was darin gipfelt, dass seine Diener in einer Feuerlohe explodieren. Ich rutsche im Schnee aus und werde mit Feuer überschüttet. Aua!

Schicksalswächter Ryan ist so nett, meine Wunden, wie auch die der anderen, mit seiner heilenden Magie zu behandeln. Danke schön! Das war ja jetzt was. Aber es sieht so aus, als hätten wir die Bedrohung für Brackweiler aus der Welt geschafft. Immerhin etwas. Um sicher zu gehen, nutzen wir das restliche Tageslicht, um die Wälder im Umkreis noch zu durchsuchen, aber wir finden nichts Außergewöhnliches mehr.

„Ist halt nur die Frage, woher das Ding kam“, meint Lia.
„Aus einem Portal womöglich“, unkt Xana.
„Wir wissen ja, wo eins sein könnte“, werfe ich in die Runde. „Gar nicht weit von hier muss der Ort sein, der auf dieser Karte verzeichnet ist. Und da er wahrscheinlich von einem finsteren Nekromanten angelegt wurde, könnte sich dort durchaus eines befinden.“
„Ja, wir sollten da wirklich nachsehen und das Böse ein für allemal ausmerzen“, haut Ryan in die gleiche Kerbe.
„Nun, wenn das so ist, werde ich euch begleiten und helfen“, verkündet Shyan entschlossen.

Im Dorf selbst berichten wir von unserem Sieg und feiern diesen in der einzigen, kleinen Herberge, die auch den einzigen Schankraum im Dorf hat. Da geben wir unseren heroischen Kampf immer und immer wieder zum Besten. Müde gehen wir schließlich zu Bett. Mal sehen, was uns morgen erwarten wird. Ich hoffe nur, dass sich das Ganze nicht als gemeine weitere Falle herausstellt, wie so ziemlich alles, was Acererak verbrochen hat.
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 13. Mai 2009, 14:45:22
23. Alturiak Das Jahr des Stolzen Vaters 732 TZ Bruchweiler

Nach Sonnenaufgang und einem ausgiebigen Frühstück brechen wir auf. Shyan läuft zu Fuß neben unseren Pferden her und hat keine Probleme mit ihnen Schritt zu halten. Am späten Vormittag erreichen wir dann die Felsformation, welche auf der Karte verzeichnet ist. Hier liegt einiges an Geröll herum und wir finden nach etwas Suchen dann einen großen Felsen, den wir Dank Shyan recht fix zur Seite räumen. Ryan gibt mir sein ewiges Licht und ich gehe vorsichtig vor. Die enge Treppe endet schließlich in einem kreisrunden Raum mit etwa neun Schritt Durchmesser. Der Boden besteht aus Knochen, also soll heißen, er ist nicht mit Knochen übersät, sondern besteht daraus. Ein Ettinskellet ragt dabei aus dem Boden. Efeu hängt von der Wand herab. Gegenüber ist ein Hebel eingelassen. Daneben steht: „Wenn ihr eine Karte habt, legt sie in die Hand des Riesen. Falls ihr keine Karte habt, dann zieht den Hebel.“

Xana schaut sich das ganze mal magisch an und kommt zu dem Schluss, dass die Skelette voll nekromantischer Magie sind, obwohl meine Brille mir sagt, dass sie nicht untot sind. Lia schaut sich den Efeu an und kommt zu dem Schluss, dass es ganz normales Efeu ist. Ich zünde eine Fackel an und halte sie an die Ranken, die anfangen leicht zu qualmen, mehr passiert nicht. Vorsichtig betrete ich den Boden aus Knochen, der fest wirkt und es auch ist, wie ich mit ein paar mal festem Aufstampfen feststelle. Nun gut. Ich untersuche den Raum, es gibt diesen Hebel und die Inschrift, mehr ist da nicht. Es gibt eine kurze Diskussion, was wir tun wollen.

„Irgendwie scheint mir hier kein Portal zu sein“, stellt Shyan etwas säuerlich fest.
„Das können wir noch gar nicht wirklich sagen“, wiegle ich ab. „Dies hier wurde von einem wahrlich finsteren Nekromanten erschaffen, der auch mit Dämonen zu tun hat. Also ganz abwegig ist es nicht.“
„Also ich denke eher, dass es hier nur um ganz schnöde Gier geht.“
„Nun, es geht eher um Ruhm und Ehre. Und darum, eine Gefahr aus der Welt zu schaffen, endgültig!“ Ryan wirft sich in Pose.

„Dann sollten wir mal zur Tat schreiten.“ Es gibt eine kurze Diskussion, ob wir den Hebel ziehen sollen oder die Karte dem Ettin in die Klaue legen wollen. Schließlich einigen wir uns nach einigem hin und her. Wir ziehen uns zur Treppe zurück und Xana legt die Karte mit der Magierhand in die Klaue des Ettins. Zwei Öffnungen werden sichtbar. Vorsichtig gehe ich in den Raum zurück, um sie zu untersuchen. Die Öffnungen sind quadratisch und groß genug, um einen Arm hineinstecken zu können. Sie reichen etwa 1 Schritt hinein und am Ende befindet sich ein Hebel. Beide gegenüberliegende Seiten sind absolut identisch, auch dass sich darin jede Menge Maden befinden. Iiiks!

Nach weiterer Diskussion nehmen wir den linken Hebel, weil links eigentlich immer gut für uns war. Ich versuche mit meiner Magierhand den Hebel zu betätigen, aber die scheitert. Finsternis. Aber zum Glück habe ich einen Trick gelernt, womit ich das auch mit meinem reinen Willen tun kann. Ich unterwerfe also das Gewebe um den Hebel meinem innersten Selbst und drücke ihn nach unten. Buchstäblich verliere ich den Boden unter den Füßen, als dieser einfach nachgibt. Ich kann mich gerade so am Efeu festkrallen. Die anderen krachen mehr oder weniger zu Boden. Xana schwebt, dank eines ihrer Zauber, wie eine Feder zu Boden. Nur Shyan gelingt es, sich ebenfalls in der Treppe festzukrallen, die sich in eine Rutsche verwandelt hat. Verdammnis!

Es geht ungefähr achtzehn Schritt in die Tiefe und entsprechend weh tut ein solcher Sturz. Ein Wunder, dass Ryan und Lia überhaupt noch leben. Aber es kommt noch schlimmer. Die Knochen, welche den Boden gebildet haben, setzen sich in Windeseile zusammen und die drei in der Tiefe sehen sich einer Übermacht von acht Menschlichen Skeletten, vier Trollskeletten, einem Ettinskelett und einem seltsamen Skelettwesen mit zwei Köpfen gegenüber. Dieser verdammte Acererak hat uns mal wieder dran gekriegt. Habe ich diesen verdammten Mistkerl zuvor nur gehasst, so hasse ich ihn nun abgrundtief!
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 15. Mai 2009, 15:31:06
23. Alturiak Das Jahr des Stolzen Vaters 732 TZ Mini Gruft des Schreckens

„Tymora! Untote Brut, zurück in eure Gräber!“ Ryan reckt sein heiliges Symbol nach oben und ein Großteil der menschlichen Skelette zerfällt in ihre Einzelteile. „Überschlagblitz“ Xanas Haare stehen zu Berge, als sie einen Blitz zwischen einem Trollskelett in unmittelbarer Nähe und dem Ettin wirkt. „Explosion!“ Um Lia herum fängt es an zu brennen und ein weiteres Skelett wird erledigt. „Feuerball!“ Mir gelingt es, mich an einem Efeustrang festzuhalten und den Zauber zu wirken. Der Ball schlägt zwischen Ettin und Trollskelett ein und das angeschlagene geht zu Boden. Wieder ein Problem weniger. Aber dann schlagen die Untoten zurück und besonders Ryan bekommt einiges ab, Xana und Lia ebenso. Lange halten die das nicht aus.

„Eure Gier wird noch mal euer Ende sein!“, grummelt Shyan und lässt sich die Wand herunter fallen. Sie kann die Wand als Bremse nutzen und kommt recht unbeschadet unten an, auch wenn sie sich abrollen muss, steht sie doch gleich hinter dem nächsten Skelett. „Schild!“, meine ich und lasse mich ebenfalls fallen, da die Gegner zu weit entfernt sind, um sie mit Zaubern zu beharken. Lia versucht eine weitere Feuerexplosion, scheitert aber daran, dass sie zu sehr damit beschäftigt ist, den Schlägen der um sie stehenden Untoten auszuweichen. Ryan zückt seinen gesegneten Streitkolben mit dem Engelskopf und drischt voller Wut auf den Untoten mit den zwei Köpfen und vier Armen ein. Xana hat ein ähnliches Problem wie Lia.

Endlich lande ich unten, ziehe mein Rapier und mit einem „Untote verletzlich!“ durchschlage ich das Rückgrat eines der Trollskelette, die Xana bedrängen. Shyan macht mit drei wuchtigen Schlägen Kleinholz aus dem großen Skelett. Lia lässt ihre Gegner in einer weiteren Explosion vergehen und Xana lässt mehrere Strahlen auf den Ettin brennen. Ryan reckt die Arme nach oben, „Tymora, heile die Wagemutigen und verderbe die Untoten!“ Wunden schließen sich bei den Lebenden, Knochen brechen bei den Untoten. So langsam haben wir Oberwasser und schnell sind die restlichen Untoten niedergekämpft. Ryan heilt die Verletzten und während er das tut, bewegen sich die Überreste der Knochen und schweben nach oben. Verdammnis!

Schon bald hat sich eine neue Decke aus Knochen gebildet und wir sind hier gefangen. Zum Glück gibt es zwei weitere Türen in dem kreisrunden Raum. Auf einer steht Reichtum und auf dem anderen Tod.
„Mich dünkt, ein Portal gibt es auch hier nicht! Wir sind allein wegen eurer Gier hier, nicht?“ Die dunkle Halbelfe schaut recht sauer drein.
„Wissen wir noch nicht! Dieser Ort ist böse, daran kann es ja wohl keinen Zweifel geben!“, antworte ich etwas gereizt. Moralpredigten hatte ich von meiner Mutter wahrlich genug. Wenn es nach ihr gegangen wäre, würde ich heute wohl auf einem Hof im Mondtal leben und wäre mit meinem dritten Kind schwanger. Nun gibt es eine Diskussion, welche Türe wir nehmen. Ich bin für die mit Reichtum, da unser „lieber“ Freund, der Halbleichnam, eigentlich nie gelogen hat. Aber ich kann ja nachschauen, was sich dahinter befindet. Mein Zauber zeigt mir schließlich, was es zu sehen gibt. Dahinter befindet sich ein Raum, der etwa fünf Schritte breit und zwölf Schritte lang ist. Gegenüber ist eine Türe, davor ist noch eine Truhe, die aussieht, als wäre sie aus Knochen gefertigt. Die Wände selbst haben mehrere mit Dunkelheit verhüllte Segmente, die sich von den Wänden bis zur Decke ziehen.

Und letztendlich nehmen wir diese auch. Es dauert allerdings eine halbe Ewigkeit, bis ich das Schloss geöffnet bekomme. Vorsichtig bewege ich mich in den Raum hinein. Kritisch betrachte ich diese komischen Segmente, die von magischer Dunkelheit gefüllt sind. Das gefällt mir nicht, ich kann aber keinen Auslöser für eine Falle entdecken. Schließlich erreiche ich die Kiste, die auf einmal einfach im Boden versinkt. Hinter mir schlägt die Türe zu und beinahe hätte Ryan noch seine Finger verloren. Mächtige Pendel, die geschärfte Klingen haben, sausen von oben herab und eines trifft mich verdammt hart. Autsch!

Nichts wie raus hier! Ich eile zurück, aber die Türe ist zu und ich kann sie nicht von dieser Seite aus öffnen. Ich bin in diesem Raum gefangen! Verdammnis! Ein weiteres Pendel schwingt auf mich zu, aber ich kann mich gerade noch wegducken. Auf einem dieser Pendel kann ich einen befestigten Schlüssel entdecken, aber der ist ziemlich weit oben und ich kann ihn nicht erreichen. Aber mein Glück wird nicht ewig halten. Dame lächle mir oder meine kleine Mili wird Vollwaise!
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 18. Mai 2009, 11:31:34
23. Alturiak Das Jahr des Stolzen Vaters 732 TZ Mini Gruft des Schreckens

Aber dann wird die Türe zertrümmert und ich kann heraus. Puh! Shyan steht in der Türe und scheint diese mit ihren Fäusten zertrümmert zu haben. Beeindruckend. Auch die anderen haben ordentlich der Türe Zunder gegeben. Puh, da bin ich ja froh, dass sie soviel Einsatz gezeigt haben. Danke schön! Xana wirft eine Sphäre hinein, um die Pendel zu zerstören, aber die schwingen zurück in die Ausgangsposition. Mist! Aber wenigstens kommt die Kiste wieder hoch.

Und nun? Wir diskutieren sicherlich über eine Stunde, was wir tun können. Schließlich einigen wir uns darauf, dass Xana ein Magie bannen auf die Kiste wirft, da der Fallenauslöser magisch sein muss. Das tut sie auch. Ich eile hin und zerstöre den Auslöser. Leider wird dabei etwas anderes ausgelöst und die Kiste verschwindet wieder im Boden und eine massive Platte bewegt sich über die Truhe. Verdammnis!

Das war nicht ganz in meinem Sinne, da die Kiste sich nun unter einer massiven Steinplatte befindet. Ich schlage probehalber mit meinem frisch erworbenen Pickel auf die Steinplatte. Nach mehreren Schlägen komme ich zu dem Schluss, dass es eher meinen Pickel nimmt, als den Stein. Nun gut, dann eben die Türe am Ende des Raumes. In der Tür befindet sich statt eines Schlosses eine Abbildung eines Menschen, der scheinbar gerade einen Feuerball zwischen seinen Händen formt und es gibt eine entsprechende Aussparung, in die eine kreisrunde Scheibe von der Größe einer Handfläche passt. Wir probieren einiges aus, legen verschiedenste Gegenständen hinein und jagen sogar einen Feuerball auf die Tür, aber nix passiert. Was nun?

Es bleibt wohl nichts anderes übrig, als die Tür zu öffnen, über der die unglückverheisende Aufschrift Tod steht. Mir ist nicht wohl dabei und bin sehr zaghaft, als ich das Schloss knacke. Da es keine andere praktikable Alternative gibt, öffne ich vorsichtig die Türe. Aber mir kommt weder brennende Lava noch giftiges Gas entgegen. Ganz unspektakulär ist dahinter ein Raum, der ein großes Deckenfresko eines alten Mannes über einem tiefen Graben hat, der etwa zwölf Schritt breit zu sein scheint. Vorsichtig taste ich mich bis zum Abgrund vor. Unten im Graben sind unzählige Speere zu sehen, die aus einer Flüssigkeit ragen. Wir müssen wohl diesen Graben überqueren. Wir überlegen ziemlich lange, dann trinke ich einen Flugtrank und versuche ein Seil nach drüben zu tragen. Leider scheint eine bannende Wirkung von dem Kopf über mir auszugehen und ich falle herunter. Wie gut, dass ich das Seil habe und das eine Ende schon an einem von mir in den Boden geschlagenen Kletterhaken befestigt hatte. Ich sause in die Tiefe und kann mich mit beiden Beinen voran schließlich an die Wand retten. Hier sind überall ein- und ausfahrbare Speerfallen angebracht. Es wird ein richtiger Spießrutenlauf nach oben, da immer wieder Speere herausschnellen. Finsternis!

Oben angekommen habe ich doch einiges abbekommen. Verdammte Fallen! Da es wohl keine magische Möglichkeit gibt, da rüber zu kommen, bleibt nur an der Wand entlang klettern. Das ist ziemlich schwierig. Und ich rutsche mehrmals ab, bis ich dann schließlich endlich auf der anderen Seite ankomme. Da es nun ein Seil gibt, hangeln die anderen sich nach und nach hinterher. Nun sind wir auf der anderen Seite und folgen einem kurzen Gang, der in einen weiteren Raum führt, an dessen Ende sich eine weitere Türe mit dieser kreisrunden Ausbuchtung befindet. Na prima! Es gibt noch einen Brunnen, der etwa 20 Schritt tief ist und in dem sich ein Skelett befindet. Aus der Brunnenwand ragen Dutzende von Speeren heraus. Wir lassen ein Seil herunter und ich klettere gewandt hinab.

Unten löse ich tatsächlich eine Feuerfalle aus, als ich das Skelett bewege, um an eine runde Scheibe zu bekommen. Aua! Die Feuerlohe rast durch den Schacht bis nach oben und verbrennt das Seil. „Alles wird gut!“ Ein Teil meiner Wunden schließt sich, aber es tut immer noch ziemlich weh. Ich berge noch ein Bündel mit Pfeilen und beginne dann einen mühsamen Aufstieg an den ausgelösten Fallen hinauf, da die Speere wie eine Leiter funktionieren. Schließlich bin wieder oben und Ryan heilt mich vollständig, ohne dass ich groß jammern muss. Wir haben jetzt die Scheibe und ich füge sie in die Türe ein. Es gibt daraufhin einen heftigen Rumms und die Wand vor uns stürzt ein. Ich springe zurück und stehe drei mumifizierten Ogern gegenüber. „Brenne!“, schreien Xana, Lia und ich und die Mumien vergehen in einem Feuersturm. Wir Mädels pusten über unsere Fingerspitzen und grinsen dabei alle spitzbübisch. Diese Falle ging wohl nach hinten los, lieber Acererak.

Weiter geht es leider hier nicht mehr. Also wieder zurück über den Graben. Dann probieren wir es auf der anderen Türe und es öffnet sich ein Schacht mit einer Leiter nach oben. Vorsichtig suche ich nach Fallen, kann aber nichts entdecken. Ich klettere nach oben und komme in einen Gang, der wieder in den kreisrunden Raum mit den Knochenboden führt. Es scheint sicher zu sein und die anderen folgen mir. Tja, das war wohl echt nix. Ohne weitere Experimente schieben wir den Stein wieder vor den Höhleneingang und reiten zurück. Shyan scheint ziemlich sauer zu sein und ich bin froh, ihr vorwurfsvolles Gesicht nicht mehr sehen zu müssen, als sich unsere Wege in Brackweiler trennen. Zurück nach Chondathan. Immerhin haben wir ein paar magische Pfeile geborgen, besser als gar nichts.

Gespielt am 30.12.2008
Spielleiter: Stefan
SC: Kaira 10 (Schurke 4/ Seher 1/ Unseen Seer 4/ Arkaner Trickser 1), Ryan 10 (Kleriker 9, Schichsalswächter 1), Xana 10 (Hexenmeisterin 5, Wilde Magierin 5), Shyan 9 (Mönch 9) Lia 9 (Waldläufer 4/ Kriegsmagier 4/Arkaner Bogenschütze 1)
Erfahrungspunkte: für Stufe 9 2780, für Stufe 10 2300 50 Kaira, 100 Xana, 50 Ryan, 150 Lia, 150 Shyan
Überwundene Gegner
1 Solamid
6 Rutterkinne
8 Menschenskelette
4 Trollskelette
1 Ettinskelett
Doppelskelett
3 Ogermumien
Beute
30 Blitzpfeile Lia
Titel: Re: Der Test der Zeit
Beitrag von: Alcarin am 19. Mai 2009, 19:39:05
Hallo,

nachdem ich im Moment einiges mehr an Zeit fürs Gate, sowie auch für Rollenspiele an sich, aufbringen kann und meine Buchbestellung von Amazon auf sich warten lässt, habe ich mich mal an deine SH gewagt --> 18 Seiten...ich war fest davon überzeugt, ich würde nach 3-4 Seiten abbrechen, aber dem war nicht so ;) Ich habe zur Mittagszeit angefangen und habe jeden Post verschlungen.
(Nun brennen allerdings nach rund 6,5 Std., ja mit kurzen Pausen, die Augen  :cheesy: )

Ich muss schon sagen, wirklich gut geschrieben! Gerade diese Zusätze, die ich anfangs irgendwie befremdlich fand, gehörten für mich ab Seite 2 dazu ;) Auch die Hintergrundgeschichte deines Charakters hast du schön mit einfließen lassen.

Zusammengefasst: Interessante Charaktere und schöne Geschichte/Abenteuer  :thumbup:
Bitte mehr davon!

Mfg
Alca
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 20. Mai 2009, 11:34:05
Vielen Dank für dein ausführliches Lob. So was spornt mich an, auch weiterhin an dieser SH zu schreiben.

Epilog

13. Mirtul Das Jahr des Stolzen Vaters 732 TZ

Gestern war ein schöner Tag gewesen, die Sonne schien und es war warm genug, dass Mili barfuss laufen konnte. Aber heute, an Xanas schönsten Tag in ihrem Leben, schneit es. Von der See des Sternenregens war ein Unwetter über die Stadt hereingebrochen und die Straßen sind wie weiß überzuckert. Mili quengelt, als ich über ihr schönes weißes Kleidchen die Wintersachen ziehe und sie dick einmümmle. Zum wiederholten Male saust sie zu ihrem Körbchen mit den Blumen um nachzusehen, dass noch alle da sind. „Tante Xana sonst traurig, wenn ich keine Blümchen auf Boden werfe“, erklärt sie ernst. Auch ich ziehe warme Sachen über mein Brautjungfernkleid und dann geht es los.

Wir laufen dann durch das frühmorgendliche Adelsviertel, das noch friedlich vor sich hin schläft. Hier und da hetzen einige Diener durch den frischen Schnee, um ihren Herrschaften frische Köstlichkeiten für das Frühstück zu besorgen. Auch ich bin ziemlich aufgeregt, als ich zu Xanas Mutter laufe, wo sie ihre letzte Nacht verbracht hat. Xana ist genau so hibbelig wie Mili, die stolz ihren Korb zeigt und verkündet, „Alle Blümchen noch da!“ Sieht Xana sonst nur aus wie die schönste Frau Chondathans, könnte sie heute Sune persönlich Konkurrenz machen. Nervös zupft sie an ihrem Kleid herum, das eigentlich schon perfekt sitzt. Ihr Vater sitzt stoisch in der Küche, auch prächtig in Schale geworfen. Während ihre Mutter aufgeregt hin und her läuft. Schließlich fährt die Kutsche vor und auch Lia trudelt in dem Kleid einer Brautjungfer ein.

Mili schaut sich mit großen Augen in der Kutsche um und quietscht begeistert auf, wenn sie was Neues entdeckt. Ist ja auch nicht weiter verwunderlich, da sie doch noch nie mit einem Wagen mit geschlossenem Verdeck gefahren. Genau genommen ist es auch für mich das erste Mal, dass ich in  einer so schönen Kutsche fahre. Wir fahren draußen vor die Stadt zum Tempel der Mystra. Die Gäste sind schon da. Neben dem Tempel wurde ein Zelt aufgebaut, wo die Hochzeitgesellschaft wartet. Xana hat so ziemlich jeden eingeladen, den sie kennt. Ich kann Tharador in einem feinen Anzug entdecken, dazu seine ganzen Angestellten, die sich in Schale geworfen haben. Einige sehen etwas verkatert aus, der Jungessellen-Abschied war wohl mit viel Alkohol verbunden gewesen. Havard Repp ist zusehen, in der feinen Robe eines Kollegiatsmagisters, auch seine nette hübsche Nichte Marelle ist in einem blauen Kleid gekommen. Die gute Frau Harloff ist ebenso da wie Thropp, beide in sehr feinen Kleidungsstücken. Und Bekka ist auch da, was Xana für einen Augenblick die Zornesröte ins Gesicht treibt, was sie aber nur noch schöner aussehen lässt. Ryan und fast der ganze Klerus des Tymora-Schreins sind auch versammelt. Dolon in festlicher blauer beschlagener Lederrüstung und einige Akolythen, darunter Jordan, sind auch erschienen. Einige der Leute kenne ich gar nicht, wahrscheinlich Bekannte aus ihrer Zeit als einfache Verkäuferin von Tonwaren.

Mili läuft voraus, jetzt nur in ihrem festlichen weißen Kleidchen, und wirft begeistert die Blumen vor sich hin. Xana selbst wird von Jakadros am Arm gehalten und durch die Menge zum Altar geführt. Lia und ich halten die lange Schärpe des Kleides. Schließlich erreichen wir den geschmückten Altar, wo Serenius schon wartet. Hinter dem Altar stehen die Hohepriesterin der Mystra und der Hohepriester des Auppensers. Zuerst hält die Hohepriesterin eine Rede, erinnert an die Pflichten der Ehe, dass es neben guten Zeiten auch schlechte geben wird. Dass mehr als nur Liebe zu einer guten Ehe gehört, sondern auch die Fähigkeit zu akzeptieren, wie der andere wirklich ist. Es ist eine schöne und erhebende Rede. Dann tritt der Hohepriester des Auppenser vor und spricht die Worte: „Wer etwas gegen diese Verbindung vorzutragen hat, der soll jetzt sprechen oder auf ewig schweigen.“ Ryan scheint tatsächlich Anstalten zu machen, seinen Mund zu öffnen, aber Dolons eisiger Blick hält ihn von allen Faxen ab. Mein Blick schweift zu Bekka, die eine obszöne Mundbewegung macht, aber keinen Ton von sich gibt.

Nachdem sich niemand gemeldet hat, wird Xana gefragt, ob sie Serenius, lieben, achten, ehren und bis zum Tod seine Ehefrau sein will. Natürlich will sie. Und Serenius genauso, danach werden die Ringe getauscht und das Band der Ehe gebunden. Es ist ein Paar Platinringe, wie sie Ryan für seine Zauber verwendet, was Xana für einen kurzen Moment die Stirn runzeln lässt. Aber dann strahlt sie über das ganze Gesicht, als sie sich küssen dürfen. Derweil unterschreiben Lia und ich die Heiratsurkunde als Zeugen. Die meisten Gäste jubeln und der Barde spielt einen flotten Marsch, während Xana und Serenius nun Hand in Hand zur Kutsche laufen, und Mili voraus hüpft und den Zuschauern begeistert zuwinkt. Lia und ich halten wieder die Schärpe und dürfen mit der Kutsche Zum Einhorn fahren, der wohl angesehensten Herberge und Taverne der Lagerstadt. Hier gibt es dann ein wohlschmeckendes Mittagessen.

Ich sitze am Tisch des Brautpaares, dazu Xanas Eltern, Lia, Mili und noch ein paar andere. Nach dem Essen werden die Hochzeitsgeschenke überreicht. Von mir bekommen sie eine noch unangemalte Wiege, die mit reichen Verzierungen versehen ist, die Drachen zeigen. Das Holz ist erlesen und die Kunstfertigkeit hochwertig. Ich habe fünfzig Goldmünzen dafür bezahlt. Dolons Hochzeitgeschenk wird ein Segen auf das neue Haus der Brautleute sein. Von Jaspar Jansen, dem Herrn des Handeslhauses der Hydra gibt es eine Statue aus dem alten Jhaamdath, welche von einem Vertreter des Handelshauses in der Stadt überbracht wird. Holger Hohlstein hat ein Service aus erlesenem Porzellan aus Shoon für sechs Personen überbringen lassen, was ich auf 300 Goldmünzen schätze. Langsam aber sicher stapelt sich bald einiges auf dem Tisch hinter dem Brautpaar. Schließlich kommt auch Bekka zum Gratulieren. Serenius stammelt etwas Unverständliches. Xanas Lächeln gefriert. Die beiden Frauen lächeln sich falsch an und wenn Blicke töten könnten, würden wohl beide tot umfallen.

Aber auch dieser Moment vergeht und der Barde spielt endlich zum Tanz auf. Zuerst nehme ich mein kleines Töchterlein und wirble mit ihr im Raum herum, was sie zum vergnügten Quietschen bringt. Dann tanze ich mit verschiedenen Partnern, von Tharador über Dolon bis Ryan. So vergeht der Nachmittag im Flug und schließlich gibt es Abendessen. Da auch einige andere Kinder da sind, kann Mili etwas mit denen spielen und es ist ihr nicht gar so langweilig. Sie tanzt sogar mal mit einem Jungen, aber da ungehobelte kleine Bengel ihr immer auf die Füße tritt, ist das Vergnügen sehr kurz. Nach dem Abendessen ist schon viel Alkohol geflossen und die Witze über die bevorstehende Hochzeitsnacht werden immer anzüglicher, direkter und niveauloser. Schließlich verabschiedet sich das Brautpaar unter allgemeinem Gejohle der Hochzeitsgesellschaft. Was für eine schöne Hochzeit. Ich wünschte, meine wäre so gewesen. Wo Jondan wohl gerade ist?

Ende
Kaira kommt wieder in

Der Test der Zeit
Teil V
Chroniken der Finsteren Götter
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 22. Mai 2009, 11:39:20
Der Test der Zeit
Teil V
Chroniken der Finsteren Götter

Prolog

Die Zeit vergeht wie im Flug. Ich sehe es besonders an Mili. Kaum hat man ihr ein hübsches Kleidchen gekauft, ist sie schon wieder hinaus gewachsen. Mein kleiner Schlingel entdeckt jeden Tag etwas mehr von der Welt und sie fängt an, Fragen zu stellen. Unangenehme Fragen nach ihrem Vater, weil alle anderen Kinder haben nämlich einen. Bis jetzt konnte ich sie mit ein paar Halbwahrheiten abspeisen, aber der Tag wird kommen, da wird das nicht mehr gehen. Ich muss Gewissheit erlangen, ob Jondan noch lebt. Seit meinem letzten großen Abenteuer sind zwei Jahre vergangen und ich trete seitdem auf der Stelle. Meine magischen Studien nehmen viel Zeit in Anspruch, aber trotzdem habe ich kaum weitere Zauber erlernt. Mir gelang es, einen Ausspähkristall zu ergattern, aber den passenden Zauber muss ich noch lernen.

In drei Büchern habe ich die Ereignisse in um die Festung Rannick für die Nachwelt verewigt. Im ersten Buch geht es um die Familie Graul und wie wir ihnen den Garaus gemacht haben. Der zweite Band beschäftigt sich mit der Rückeroberung der Festung Rannick und der dritte Band mit der endgültigen Vernichtung des Kreegogerstammes und der Bergung der Leiche des armen Hauptmannes der schwarzen Pfeile. Die Bücher verkaufen sich inzwischen recht gut und ich habe schon einiges für die Aussteuer für Miliandra zusammen. Man kann da einfach nicht früh genug anfangen.

Inzwischen habe ich einige Aufträge für den Orden der Ungesehenen Seher erledigt. Zum Glück beschränkten sich alle auf Chondathan, sodass ich meinen kleinen süßen Fratz nie wirklich alleine lassen musste, was unserer Beziehung sehr gut getan hat. Die Aufträge der letzten Zeit hatten alle ein gewisses Muster. Der gemeinsame Nenner meiner Aufträge war ein Arzt namens Maragus, der irgendwo in der Nähe von Westtor ein Labor haben muss. Dieser Arzt scheint Experte für magische Krankheiten zu sein und der eine oder andere jugendliche Adlige aus reichem Haus scheint ihn auch aufgesucht zu haben. Dummerweise war das eine oder andere Treffen von Helmpriestern abgeschirmt, die mit ihrer gemeinen Magie dafür gesorgt haben, dass ich nicht immer erfolgreich war.

Ich habe mich auch etwas über die siebte Hölle und den momentanen Herrscher mit dem Namen Baalzebul kundig gemacht. Der Erzteufel ist der Herr der Fliegen und Lügen. Er sieht auch aus wie eine große Fliege, hat jedenfalls einen Fliegenkopf. Die Siebte Hölle trägt den Namen Maladomini, die ein Sündenpfuhl voller Korruption und Dreck ist. Nicht gerade die Art Gegend, die man unbedingt erobern möchte. Eigentlich sollte dieser Moloch, der dunkle König, doch froh sein, auf der kuscheligen Schattenebene zu sein.

Xana ist glücklich mit ihrem Serenius verheiratet und hat ein Studium im Kollegiat über die Theorie der Arkanen Künste aufgenommen. Aber irgendwie scheint Xana andauernd mit denen zusammenzurasseln, da deren Theorien mit ihrem praktischen Wissen kollidieren. Und Xana ist jetzt im sechsten Monat schwanger und trägt eine Kugel vor sich her.

Schlachtenrufer Dolon ist in der Hierarchie nach oben gerutscht, als viele Priester und Anhänger aus den Talländern nach Norden gezogen sind, um dort in den Tälern eine Abtei für Tempus zu gründen. Der junge Priester ist nun für die Segnungen der Söldner zuständig, hält also die entsprechenden Zeremonien ab. Das verschafft ihm einiges an Prestige und er ist sozusagen das Gesicht des Tempels. Ich sehe ihn öfters in der Lagerstadt, wie er dort von Lager zu Lager läuft, um Kontakt mit den Söldnern zu halten.

Der Tempel der Tymora nimmt so langsam Gestalt an. Die ersten Gottesdienste wurden schon von Schicksalswächter Ryan, der nun auch der Hohepriester des Tempels ist, in der halb fertigen Haupthalle des Tempels getätigt. Nur wenige Schritte davon entfernt steht die hölzerne Arena des Garagos. Die Kämpfe sind immer gut besucht und im Gegensatz zu den meisten Befürchtungen gibt es nur wenige Tote bei diesen Kämpfen, die immer so lange dauern, bis einer der Garagospriester einen Sieger bestimmt. Zwei überaus schlagkräftige Tempelwächter aus dem fernen Shoon, zwei Mulan, haben als heilige Mission die Bewachung des Tempels übernommen. Einer heißt Xao-Ming, der andere Ban-Mai.

Lia hat sich die letzten Monate sehr rar gemacht. Von allen sehe ich sie am seltensten. Eine Zeitlang war sie mit Jakadros, Xanas Vater, zu den Elfen im Norden unterwegs gewesen, ist aber inzwischen wieder in der Stadt. Angeblich wohnt sie irgendwo in der Nähe in einer Blockhütte im Wald. Und so ist es doch eine Überraschung, als mich eines Abends im Winter einer meiner Brüder an meinen Schreibtisch tritt, wo ich gerade an meinem vierten Buch, über die Gruft des Schreckens arbeite, und mir mitteilt, dass Lia mich sprechen möchte. Was die Elfe wohl zu solch später Stunde von mir will? Ich lege den Federkiel zur Seite, den ich aus dem Abgrund mitgebracht habe, und eile in den Empfangsraum, wo Lia auf mich wartet.

„Kaira! Komm schnell mit, hinter dem Silberfisch ist was passiert.“
„Etwa was mit den Erlanns?“ Als Lia mich nur unverständlich anguckt, füge ich hinzu. „Die Wirtsleute?“
„Nein, ich kenne den Kerl nicht, er ist tot und jemand hat ihn ausgeweidet!“
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 25. Mai 2009, 10:33:49
Kapitel 1
Drei Morde im Hammer

4. Hammer 734 TZ Das Jahr des prächtigen Hirsches Chondathan

Ich frage mich zwar, warum Lia ausgerechnet zu mir deswegen kommt, aber ich eile in mein Zimmer, schlüpfe schnell in mein leichtes Kettenhemd und lege meine Ausrüstung an. Bald bin ich bereit für ein weiteres Abenteuer. Mein kleiner, frecher Fratz schläft friedlich in ihrem Bettchen und hat ihre Decke halb heruntergestrampelt. Liebevoll ziehe ich sie ihr bis unter das Stupsnäschen und gebe ihr einen leichten Kuss auf die Stirn.

Draußen ist es kalt, dicke Schneeflocken fallen träge vom Himmel und ich bin froh, solch warme Kleidung zu haben. Ich stapfe hinter Lia durch den Schnee. Etwa zwanzig Minuten später sind wir hinter dem Silberfisch, wo ich einst gearbeitet habe. So lange ist das eigentlich gar nicht mal her, kommt mir aber trotzdem wie eine Ewigkeit vor. Der Körper ist unter einem Leichentuch aus Schnee verborgen. Aber sein Blut schimmert durch. Der arme Kerl wurde nicht einfach so erstochen und wild ausgeweidet. Blut und Innereien sind zu einem großen Kreis und drei ihn umgebenden Kreisen arrangiert worden. Vom mittleren Kreis gehen drei Striche aus, die auf jeweils die anderen Kreise zeigen. Der rechts untere Kreis hat zwei Striche, die Senkrecht oben und unten versetzt durch gehen. Der obere der Kreise hat drei, zwei davon schräg parallel nach rechts unten zeigend, der dritt Strich zeigt nach oben. Der dritte Kreis ist mit sechs Strichen umgeben. Jemand hat sich da mächtig viel Mühe gegeben. Mit einem Magie entdecken stelle ich fest, dass der Kreis eine sehr seltsame Art von Magie enthält. So was habe ich noch nie gesehen. Aber diese Art von Kreisen habe ich schon mal gesehen. Mir fällt aber nicht ein, wo. Vielleicht in einem der vielen Bücher, die ich im Laufe der letzten Jahre gelesen habe. Werde später mal in der Bibliothek der Ungesehenen Seher nachschauen.

Vorsichtig lege ich das Gesicht des Toten frei. Seine Züge sind schrecklich verzerrt und seine blinden Augen scheinen mich um Rache heischend anzusehen. Den Mann kenne ich, das ist der Barde Thorwan der Blinde, ein Meister des Gesangs, singt oft in den Tavernen des Hafens. Ich untersuche seine Leiche und finde einen Geldbeutel mit ein paar Münzen. Beraubt wurde er demnach noch nicht. Wobei eigentlich jetzt schon klar ist, dass Raubmord wohl eher nicht in Frage kommt. In der Nähe ist ein blutverkrustetes Schnitzmesser zu finden, mit dem er wohl offensichtlich ausgeweidet wurde. Nicht gerade das passende Werkzeug für solch eine Arbeit. Lia führt mich zu verschiedenen Spuren, wie es aussieht, scheinen es mehrere gewesen zu sein. Es gibt einen Bereich, wo sie eine Art Versammlung abgehalten haben müssen und dann ausgeschwärmt sind, als ob sie was suchen würden. Die Spuren verlieren sich schließlich in den Straßen.

Wir gehen zur Schildwacht am Hafen und klopfen dort lautstark, da die Türe verschlossen und von innen verriegelt ist. Ein missmutig dreinblickender Schildwächter öffnet, blafft uns ungehalten an, was wir hier verdammt noch mal wollen. Ich erzähle von der Leiche.
„Davon wissen wir schon, ein Trupp von uns kümmert sich am Hafen darum.“
„Aber die Leiche liegt hinter dem Silberfisch.“
„Aha? Nun gut, danke Bürger!“ Er knallt die Türe vor meinem Stupsnäschen zu. Ja, Bürgernähe war noch nie eine Stärke der Schildwacht. Aber das mit der zweiten Leiche ist interessant. Wir verdrücken uns in den Schatten der nächsten Gasse und nur eine Minute später kommt ein Schildwächter aus der Wache heraus gestampft und geht Richtung Hafen. Wir hinter her. Es ist einfach ihm zu folgen, da wir wie Schatten sind, die an ihm kleben.

Er führt uns an eine einsame Stelle am Kai, wo sich schon einige Schildwächter drängen. Ich mache uns unsichtbar und wir stehen in unmittelbarer Nähe der Gruppe. Einer der Wächter ist eine Magierin und Hauptfrau Therea Rotfeld, ein bekanntes Mitglied der Abenteurergruppe „Die Schildstürmer“, zu der auch Hauptmann Bregg gehört. Therea ist obendrein auch ein bekanntes Kollegiatsmitglied und ist für eine Magierin gar nicht arrogant. Aber eigentlich gehört die schwarzhaarige Frau Anfang dreißig zur Hafenwacht.

Die sind nicht erfreut von einer weiteren Leiche zu hören. Wir sehen eine ähnlich ausgeweidete Leiche. Das Symbol weicht aber in zwei Punkten ab. Der linke untere Kreis hat nur fünf Striche und der obere hat eine andere Anordnung. Ich zeichne die Kreise ab und wir verschwinden dann wieder. Nachdem wir sichtbar geworden sind gehen wir einfach offen zu ihnen hin und bieten unsere Hilfe an. Schließlich sind wir beide Reservisten der Schildwacht, aber die meinen, sie hätten die Lage unter Kontrolle und bräuchten uns nicht. So was auch.

Also überlegen wir uns beide, was die Symbole zu bedeuten haben. Ich hole meine kleine Karte der Stadt hervor und versuche ein Muster zwischen den Tatorten auf der Karte und den Symbolen zu finden. Wenn es eine dritte Leiche geben sollte, wäre diese in der Senke. Also nichts wie hin. Das Westtor ist verschlossen, aber wir dürfen die Seitenpforte passieren. Im Winter ist die Senke ein angenehmerer Ort, da es nicht so penetrant stinkt. Wir finden aber keinerlei Leichen. Ich ziehe eine andere Anordnung in Betracht und dann wäre die Leiche ziemlich im Zentrum der Stadt. Wir eilen dort hin, finden aber nichts. Heute wird das wohl nichts mehr. So wie es aussieht, haben wir ein neues Abenteuer und werden morgen die anderen hinzuziehen. Ich versuche in der Bibliothek etwas über diese Zeichen zu finden, aber leider habe ich keinen Erfolg. Wo habe ich diese Symbole nur schon mal gesehen?
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 27. Mai 2009, 10:36:25
5. Hammer 734 TZ Das Jahr des prächtigen Hirsches Chondathan

Kurz nach Sonnenaufgang bin ich bei Xanas Wohnung. Serenius macht auf mein Klopfen auf und fragt etwas säuerlich, ob ich wie Lia auch was zum Frühstücken will. Aber gerne doch. Xana steht die Schwangerschaft gut und wir begrüßen uns herzlich. Träge räkelt sich die Katze, die wir als Kätzchen aus dem Abgrund mitgenommen haben, auf dem einzigen freien Stuhl. Sie faucht mich missmutig an, als ich sie einfach auf den Boden stelle. Ich warte bis nach dem Frühstück mit Einzelheiten und wir gehen dann zum Tempel des Tempus. Auf dem Weg dorthin hören wir wilde Gerüchte über einen Überfall auf den Tempel.

Wir treffen Dolon auf dem Gelände und er bugsiert uns in seine Stube, die er jetzt für sich alleine hat. Die Kammer ist spartanisch eingerichtet und enthält keinerlei Verzierungen oder Verschönerungen. Wo doch schon ein paar nette Vorhänge die Atmosphäre auflockern könnten. Dolon bestätigt, dass es einen Überfall auf den Tempel gegeben hätte. Dabei war ein Akolyth ausgeweidet worden und seine Innereien seien um ihn herum drapiert worden. Ich bitte Dolon aufzuzeichnen, wie das ausgesehen hat. Die Ähnlichkeit ist frappierend. Der linke untere Kreis enthält nur vier Striche, der obere hat drei wieder anders angeordnete Striche. Der Mord geschah etwa um Mitternacht und es scheint so, als ob diese Striche mit der Anzahl der Morde abnehmen. Demnach müssen noch drei Morde geschehen. Der Schlachtenrufer berichtet außerdem, dass die Rüstung des Augar Trojes gestohlen worden wäre, die wir damals vor fast drei Jahren aus dem finsteren Drunakwald geholt haben. Der etwas seltsame Maler Gregor Vern hatte sie gespendet und wir hatten ihn und seine überaus unheimliche Tochter Antalia damals kennen gelernt. Da war noch ein Sohn gewesen, ein gewisser Welkan.

Der Dieb und Mörder war ein überaus starker Mann gewesen, der Dolon beinahe mit seinem Zweihänder getötet hätte. Von der Statur könnte es sogar Vaslo Zar gewesen sein, aber seine bevorzugte Waffe war immer ein Langschwert. Und er ist für mich nicht der Mann, der einen Ritualmord begehen würde. Er war immer eher ein Sammler und Sucher alter magischer Waffen und Rüstungen. Aber war die Rüstung nicht blau? Oh oh! War das etwa der „Blaue Ritter“ vor dem Ryan gewarnt worden ist? Verdammnis! Wir müssen ihn warnen!

Aber vorher werden noch ein halbes Dutzend Schildwächter zu Dolon geführt. Es sind teilweise die gleichen, welche gestern schon den Mord am Hafen untersucht haben. So wie es aussieht, sind die Schildstürmer bis auf den verkrüppelten Logan, den Wirt der Drei Fässer, komplett hier versammelt. Neben Hauptmann Bregg und Therea ist auch der braunhaarige und immer optimistische Glücksbote Garrn und ein schweigsamer Zwerg mit dem Namen Kordan Talynstein mit von der Partie. Kordan ist unbewaffnet, aber man erzählt sich, dass er mal einen Hügelriesen mit bloßen Händen erwürgt haben soll.  Sie stellen die gleichen Fragen, welche wir schon gestellt haben, wollen aber nicht, dass wir unsere Erkenntnisse vergleichen. „Das hier sind keine Oger in einem finsteren Wald. Bleibt bei dem, was ihr könnt“, kriegen wir von Hauptmann Bregg an den Kopf geworfen. Finsternis!

Nun gut, dann ermitteln wir eben auf eigene Faust. Besonders Dolon ist motiviert, schließlich wurde nicht nur eine überaus wertvolle Rüstung gestohlen, obendrein wurde noch ein Schüler ermordet, der später als der Chronist des Tempels vorgesehen war. Solche Talente findet man nicht oft in den Reihen des Tempusklerus, wie Dolon bedrückt verkündet. Aufgrund der ernsten Lage verkneife ich mir eine schnippische Bemerkung über die wohl grassierende Rechtschreibschwäche des durchschnittlichen Tempuspriesters, was diese Aussage von Dolon indirekt ausdrückt.

Als erstes gehen wir zum Neubau des Tymoratempels. Die Arbeiten ruhen im Außenbereich, aber im Inneren wird mit Hochdruck weiter gemacht. Ryan ist nicht da, sondern scheint in der näheren Umgebung ein paar Wegschreine zu weihen. Wir schauen uns bezeichnend an. „So nennt man das bei der Tymorakirche also“, meine ich grinsend und die ebenfalls grinsende Priesterin zuckt nur mit den Schultern.
„Ich werde Ryan eine Botschaft schicken“, meint Dolon. Wir beschließen, uns zu trennen. Dolon wird alles für eine magische Sendung vorbereiten, während wir das Kollegiat besuchen werden.

Der halborkische Pförtner ist so mies gelaunt wie immer. Vielleicht wird er ja irgendwann entdecken, dass er auch die Fähigkeit besitzt, seine Wangenmuskulatur zu bewegen. Es sind einige Schüler in der Bibliothek anwesend, die recht ablehnend auf unsere Anwesenheit reagieren. Es ist wohl Xana, die diese Abscheu hervorruft. Sie zischt uns zu, dass dies alles Vollidioten sind, die keine Ahnung von der wahren Kunst haben. Dabei ist sie aber laut genug, dass die anderen das auch wirklich mit bekommen. Nicht gerade sehr diplomatisch. Nach knapp zwei Stunden intensiver Suche haben wir nichts wirklich Erhellendes gefunden. Nun gut, wozu gibt es hier Professoren? Wir gehen zu Havard Repp und fragen ihn einfach. Wir finden ihn in den Laboren, wo er mit fünf Schülern gerade irgendwelche Experimente macht. Repp ist schlank geworden, kein Übergewicht mehr. Aber nicht dürr oder ausgezerrt. Ich erkundige mich nach dem Ei, das sie tief in einem ihrer Tresore vergraben haben. Zurzeit haben sie keine neuen Erkenntnisse, noch eine Ahnung, was sie noch tun könnten. Aber das ist ja gerade nicht das Thema des Tages.

Ich zeige ihm die Symbole und Havard scheint was damit anfangen zu können. Er schleppt uns wieder in die Bibliothek und zieht zielsicher ein Buch heraus. Tatsächlich ist dort das Mittelsymbol abgebildet und wird einem finsteren Gott mit dem Namen Mak Thuun Ngatha zugeschrieben. Wobei Ngatha wie eN gata ausgesprochen wird. Dieser Gott hat als Portofolio das Sternenmeer und wird nur ganz selten von Menschen angebetet. In der Nähe von Westtor gab es vor Jahrhunderten den einzig bekannten Kult von Menschen, der je diesen Gott angebetet hat, den man auch den Neunzüngigen Wurm nennt. Der Kult wurde eines Tages ausgelöscht, aber ohne dass je jemand damit geprahlt hätte, es getan zu haben. Gruselig!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 29. Mai 2009, 11:08:23
5. Hammer 734 TZ Das Jahr des prächtigen Hirsches Chondathan

Wir danken Havard für seine Hilfe und gehen wieder. Auf dem Rückweg zum Tempustempel kehren wir in das Einhorn ein, wo Xana Hochzeit gefeiert hatte Sie bestellt ein unmögliches Gericht, Fleisch mit sauren Gurken, während ich einen leckeren Braten mit frittierten Erdäpfeln zu mir nehme. Lecker! Kurz vor dem Tempel werde ich von einem Mann mit Bart auf einem Kutschbock angerufen. Den kenne ich doch! Das ist doch Gregor Vern! Wir unterhalten uns kurz. Er ist wegen eines größeren Auftrages von Baron Relvar in der Stadt und lädt mich ein, ihn mal zu besuchen. Und vielleicht ein Bild von mir zu malen. Aber gerne doch.

Kaum ist er weg, kommt auch schon Dolon an. Er hat Ryan auf magischem Weg erreicht und gewarnt, er wird so schnell wie möglich zurückkehren, wird aber wohl erst morgen die Stadt erreichen können. Wir machen ein paar Witze darüber, was Ryan wohl gerade tut, als mir klar wird, wo ich diese Kreissymbole schon mal gesehen habe. Das war in keinem Buch, das war auf den Stelen im Drunakwald gewesen! Finsternis!

Ich werde richtig aufgeregt. Ja, das ist es! Ich erzähle den anderen von meinem Verdacht und auch Dolon erinnert sich wieder an diese seltsamen Symbole. Das ist höchst verdächtig, diese Symbole, die verschwundene Rüstung und Gregor Vern in der Stadt, der diese legendäre Rüstung dem Tempus Tempel gespendet hat. Ich erzähle Dolon von unseren neuesten Erkenntnissen.

„Mak Thuun Ngatha hat das Sternenmeer als Portofolio? Die Rüstung von Augar Trojes war doch aus Sternenstahl und hatte einen Mondstein“, erinnert sich Dolon. Da hat er Recht, das ist höchst verdächtig.
„Ja, das kann alles kein Zufall sein. Aber warum sollte Gregor Vern die Rüstung erst spenden und dann zurückstehlen?“
„Vielleicht hat er es sich anders überlegt? Oder er braucht sie unbedingt wieder“, wirft Lia ein.
„Wäre durchaus möglich. Aber er hätte auch fragen können, ob er sie zurückbekommt.“ Dolon sieht sehr nachdenklich aus.
„Vielleicht wollte er kein Risiko eingehen. Wenn er gefragt hätte und nach einer Ablehnung wird die Rüstung gestohlen, wer wäre wohl der erste Verdächtige?“, werfe ich ein.
„Da ist was dran. Wir sollten diesen Vern mal näher unter die Lupe nehmen.“ Xana sieht höchst unternehmungslustig aus.

Aber zuerst schauen wir bei der Kathedrale der Triade vorbei. Die haben ja auch ein Archiv und wenn eine Bibliothek noch Näheres über so einen Kult haben könnte, dann die der Kathedrale. Wir sprechen vor und zeigen sogar dem Hohepriester, also seine Exzellenz, Erzbischof Ulmar Jarven, Stimme der Gerechtigkeit zu Chondathan, der einst Xanas Arm geheilt hat, unsere Zeichnungen. Er lässt diese kopieren und verspricht uns zu verständigen, wenn seine Bibliothekare was herausgefunden haben. Ich habe mir da etwas mehr erwartet. Nun gut, dann auf zu Gregor Vern. Wir beschließen, ihn einfach mit den Symbolen zu konfrontieren und seine Reaktion darauf abzuschätzen. Aber zuerst will ich mich etwas über Baron Relvar schlau machen.

In der Bibliothek finde ich sogar was über ihn. Uralter Adel mit einem Stammbaum, der sich mehrere Jahrtausende dokumentieren lässt. Verfügt über einigen Grundbesitz in der Stadt und Umgebung. Der Fischereihafen Bjersund gehört ihm auch. Also altes, sauberes Geld, lebt recht zurück gezogen. Sein Sohn hat letztes Jahr Klara derer von Blautann geheiratet, ebenfalls uralter Adel mit viel altem Geld. Also gleich zu gleich gesellt sich gern. Über Baron Relvar gibt es so gut wie keine Gerüchte, er hält sich weder Konkubinen, noch war er je in einen Skandal verwickelt. Ein absoluter Langweiler! Sein einziges Hobby scheint die Kunst zu sein. Er tritt gerne als Mäzen auf und mehr gibt es über ihn nicht zu berichten. Da ich mit dieser Recherche so fix fertig geworden bin, schaue ich gleich mal, was wir hier über Mak Thuun Ngatha haben. Nur wenig Neues, aber er wird von einer Wurmrasse mit dem Namen Psurlon verehrt. Diese haben einen wurmartigen Körper, aber Arme. Höchst seltsame Wesen.

Etwas schlauer kehre ich zu den anderen zurück und berichte über meine Erkenntnisse. Nun machen wir uns auf zu Gregor Vern. Das Anwesen des Barons liegt im Adelsviertel direkt an der Klippe, sprich dahinter ragt eine Felswand steil nach oben. Zwei Wächter stehen an der Tür und wir tragen unser Anliegen vor. Einer der Wachen geht kurz nachfragen und wir werden eingelassen. Der Baron, ein ruhiger ältlicher Mann mit weißem Bart, begrüßt uns und lässt dann Gregor Vern holen. Wir kommen gleich zum Thema. Dolon berichtet, dass die Rüstung gestohlen worden ist, die er gespendet hat. Gregor heuchelt geschickt Überraschung, weiß es aber offensichtlich schon. Dann zeige ich ihm die Zeichnungen mit den Symbolen. Ihm gefällt nicht, was er da sieht. Er gibt zu, dass die Stelen im Drunakwald ähnliche Symbole tragen, tut es aber wider besseren Wissens als Zufall ab. Mir ist nicht ganz klar, was seine Reaktionen zu bedeuten haben. Wir verabschieden uns wieder und gehen in den anliegenden Park und beraten kurz, was wir nun tun sollen.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 01. Juni 2009, 12:34:29
5. Hammer 734 TZ Das Jahr des prächtigen Hirsches Chondathan

Ich zähle die möglichen Szenarien auf. Eine Möglichkeit wäre, Gregor Vern gehört zu dem Kult und ist einer der führenden Köpfe, aber nicht in alles eingeweiht. Oder er findet es gar nicht gut, dass wir schon so viel schon wissen. Zweite Möglichkeit, er gehört nicht wirklich zu dem Kult, aber seine Tochter Antalia, die ja von sich behauptet hat, einem höheren Wesen zu dienen, das wir nicht begreifen können. Mak Thuun Ngatha würde genau auf diese Beschreibung passen. Seine Tochter könnte durchaus inzwischen erwachsen sein. Zum letzten Mal haben wir sie vor drei Jahren gesehen und da war sie um die zwölf, mit fünfzehn gilt man hier in den Kolonien als volljährig. Vielleicht ist sie ausgebüchst und zieht nun hier einen Kult auf.

Da ich denke, dass Vern auf jedem Fall jemandem Bescheid geben wird, warten Lia und ich im Schatten eines Baumes im nahe gelegenen Park und beobachten das Anwesen. Nach etwa einer halben Stunde kommt ein Reiter vorbei, hält an, steigt ab und lehnt sich an die Mauer. Was in aller Welt tut der da? Um Magie zu entdecken, sind wir zu weit entfernt. Es scheint beinahe so, als ob er eine Botschaft im Geiste erhalten würde. Was anderes kann ich mir nicht vorstellen. Nach etwa zwei Minuten löst sich der Reiter mit dem schwarzen Bart von der Wand und reitet zurück. Nun gut, wir haben den Boten wohl gefunden. Ich mache mich unsichtbar und laufe hinter her. Es fällt mir schwer, Schritt zu halten und ich bin froh, dass er am Tor zum Viertel aufgehalten wird und ich an ihm vorbei laufen kann. Um ihn etwas näher in Augenschein zu nehmen, löse ich mit meinen fernen Fingern seinen Sattelgurt und er kracht hinter dem Tor zu Boden. Ich werfe einen Kupferpfennig in die Luft. „Einen Penny für deine Gedanken.“ Leider schlägt mein Zauber fehl. Nun gut, mit meiner kleinen Perle der Macht hohle ich den Zauber zurück in mein Gedächtnis und mache ihn ein weiteres mal. Wirre Gedanken von einem Dutzend scheinbar Wahnsinniger schlagen auf mich ein. Der Zauber endet, bevor ich ihn abbrechen kann. Was war das jetzt?

Meine wahnsinnigen Kopfschmerzen klingen ab und der Reiter hat seinen Sattel wieder fest gemacht. Da so langsam meine Unsichtbarkeit endet, wirke ich meine Sphäre der Unsichtbarkeit und laufe ihm wieder hinterher. Hier unten benutzt er die Hauptstraße und hängt mich schließlich einfach ab. Puh! Ich merke mir die Stelle, wo ich ihn verloren habe und eile zurück zu Lia. Sie hat inzwischen die Wand untersucht und da ist nichts zu sehen. Ich erzähle ihr, was vorgefallen ist, und gemeinsam flitzen wir zurück. Lia macht sich äußerst nützlich, indem sie die Spur aufnimmt und sie zu einem Mietstall verfolgt, der direkt an der Stadtmauer in der Lumpstadt im Nordviertel liegt, der finstersten Gegend innerhalb der Stadtmauer. Die Waldläuferin hält die Stellung, während ich wieder loslaufe, die anderen zu holen.

Schließlich sind wir alle versammelt und ich hole mein Glasauge heraus, um mal von hier aus in den Stall rein zu sehen. Ich bekomme nur ganz kurz ein Bild, dann winden sich Würmer hinein und das Bild zerspringt in Schwärze. Vage konnte ich drei bis vier Gestalten erkennen, die um einen Tisch sitzen. So was ist mir noch nie passiert. Während wir noch grübeln, was das alles zu bedeuten hat, kommen zwei abgerissene Gestalten zu dem Stall, klopfen und werden eingelassen. Kurz darauf gehen vier weg. Lia verfolgt sie, während wir restlichen zu dem Stall gehen. „Mindestens einen brauchen wir lebend. Mir wäre es am liebsten, wenn es so wenig Tote wie möglich gibt.“ Ich hake meinen Totschläger los und schlage damit auf die Handfläche meiner linken Hand, während ich weiter auf das Tor zugehe. Auf einmal bin ich der Meinung, dass es gar keine gute Idee ist, hier zu sein. Panisch drehe ich mich um und Dolon hält mich fest. Beruhigend redet er auf mich ein. Meine Panik verschwindet und mit gestähltem Willen drehe ich mich wieder um.

Dolon tritt die Tür auf und wir dringen in den Raum ein. Es sitzen drei heruntergekommene Männer um einen Tisch, wo sie gerade Karten gespielt haben. Auf dem Boden ist eines dieser Zeichen mit schwarzer Farbe gemalt, wahrscheinlich hat das meinen Zauber unterbunden und mich in Panik versetzt. Die drei ziehen komische Dolche aus ihren Gewändern, die aussehen, als wären sie aus einem Knochen geschnitzt. „Verschwindet oder wir werden euch abstechen!“

„Wir sind die Wagemutigen. Beantwortet ehrlich ein paar Fragen und wir werden euch leben lassen!“
„Ihr hattet eure Chance! Angriff!“ Die drei Mistkerle sind verdammt schnell. Einer sticht auf Dolon ein, während der zweite an mir vorbei huscht, um Xana zu bedrängen. Diese schreit erbost auf und gleich drei Strahlen schießen aus ihren gespreizten Fingern. „BRENNE!“, brüllt sie wütend und der Mann verwandelt sich in einen Aschenhaufen.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 03. Juni 2009, 11:06:19
5. Hammer 734 TZ Das Jahr des prächtigen Hirsches Chondathan

Wir haben zuerst einige Mühe, die Kerle unter Kontrolle zu bringen. Xana wirft als nächstes ein Spinnennetz in den Raum, in dem sich einer der überlebenden Zwei verfängt. Den anderen haue ich mühsam mit meinem Totschläger ins Reich der Bewusstlosigkeit. Der letzte ergibt sich schließlich zwangsläufig. Xana setzt sich schnaufend in einen der Stühle und hält ihren Bauch. „Keine Angst, mein Kleiner, Mama weiß sich zu wehren. So ein Mistkerl, eine Schwangere schlagen zu wollen. Die Verbrecher dieser Stadt werden auch immer dreister“, seufzt Xana in Richtung des Aschehäufchens.

„Nun, beantworte uns ein paar Fragen oder du wirst uns kennen lernen!“, knurrt Dolon gefährlich.
Der Kerl ist ziemlich verstockt und gibt ein paar freche Antworten.
„Hör mal zu, es gibt zwei Möglichkeiten, du beantwortest wahrheitsgemäß unsere Fragen und darfst dann gehen. Oder ich probiere aus, wie viele Stiche du mit diesem Knochendolch überlebst und frage dann deine Leiche aus. Wähle dein Schicksal!“ Drohend halte ich seinen eigenen Knochendolch vor das Gesicht. Der Kerl wird bleich.
„Schwört, dass Ihr mich gehen lassen werdet.“ Mit großen Augen starrt er auf die Dolchspitze.
„Ich schwöre bei meiner Schutzgöttin Tymora, dass dir von uns kein Leid widerfahren wird und wir dich und den anderen gehen lassen werden, wenn du unsere Fragen wahrheitsgemäß beantwortest.“

Endlich ist mit ihm vernünftig zu reden. Es handelt sich um einen kleinen Schläger, der nur wenig weiß. Immerhin kriegen wir heraus, dass er zu dem Trupp gehört hat, welcher den Barden Thorwan den Blinden getötet hat. Dabei hat es eine Zeugin gegeben, eine Bettlerin mit dem Namen die Fette Mara. Ich kenne diese Frau, eine der bekanntesten Bettlerinnen der Stadt, die sich an ihre Opfer regelrecht anklebt und kaum mehr los zu werden ist, wenn man sie nicht mit genügend Stahlpfennigen besticht. Der Bärtige ist in den Keller des Stalls gegangen, über seine Funktion bei dem Ganzen kann er nichts sagen. Von demjenigen, der den Barden getötet hat, weiß er nur sein Aussehen und dass er eine Schürze getragen hat. Nicht besonders viel, diese Beschreibung trifft auf etwa ein Viertel der arbeitenden männlichen Bewohner in Chondathan zu. Über weitere Hintermänner weiß er nichts. Ich glaube ihm und schicke ihn ins Reich der Träume. Das gibt ne dicke Beule, die er sich redlich verdient hat.

Wir durchsuchen den Mietstall. Es stehen hier nur zwei Pferde, eines gehört dem Bärtigen. Den finden wir im Keller, wie tot, aber unverletzt. Ich fessel ihn vorsichtshalber. Dolon entdeckt in einer Kiste einen toten Mann und eine Frau mit deutlichen Einstichen. Der Kleidung nach die Besitzer dieses Stalls. Was wirklich Interessantes lässt sich hier nicht finden. Oben kommt Lia angehechelt. Die anderen vier versuchen gerade die Fette Mara zu finden, um sie zu beseitigen.

Wir schnappen die beiden Schurken und schleppen sie zur nächsten Seitengasse. Am liebsten würde ich sie ja der Schildwacht ausliefern, aber ich habe einen Schwur auf meine Schutzgöttin geleistet, auch wenn Xana meint, sie hätte ja nichts versprochen und könnte die ja verpfeifen. Aber da bleibe ich eisern. Versprochen ist Versprochen, und einen Schwur muss man halten, auch wertlosem Abschaum gegenüber. Wir eilen ins Hafenviertel. Xana, die bald schnaufend zurück fällt, meint, dass sie lieber den Schildwächtern die Toten im Mietstall meldet. Wahrscheinlich eine gute Idee. Mit der Geldbörse der Schurken bestechen wir ein paar Bettler, die uns in eine der herunter gekommenen Ecken des Hafens schicken. Schließlich finden wir einen der anderen Schurken, der gerade mit einem Messer einen Bettler befragt. Ich schleiche mich an ihn an und zwei heftige Schläge auf den Kopf später ist er bewusstlos. Ich nehme seine Börse an mich und wir hasten weiter.

Wir finden einen weiteren der Mistkerle und ich versuche das gleiche noch mal abzuziehen, aber der hört mich und auf einmal stehen wir drei von ihnen gegenüber. Einer davon hat eine Armbrust, aber sein Bolzen zischt knapp an Dolons Kopf vorbei. Lia versucht, die Banditen mit ihrem Bogen einzuschüchtern, indem sie haarscharf ihre Pfeile an ihnen vorbei schießt. Ich habe alle Hände voll zu tun, mich zu wehren. Dolon hat bald die Faxen satt und spaltet dem ersten Schurken den Kopf und schnappt sich dann den Anführer, der bald einsieht, gegen Dolon keine Chance zu haben. Auch wenn er schnell rennen kann. Dolons Göttliche Rache macht ihm den Garaus. Währenddessen spielt Lia immer noch das Spiel, Pfeile exakt vorbei fliegen zu lassen.

Schließlich gelingt es mir, den Mistkerl vor mir auch noch nieder zu kämpfen, nachdem er mich mit mehreren Stichen verletzt hat. Puh! Das wäre erledigt. Auch ihn entledige ich seiner Börse. Lia überprüft derweil ihren Bogen. So schlecht wie heute habe ich sie noch nie schießen gesehen. Es gehört schon einiges dazu, aus anderthalb Schritt Entfernung neun Pfeile daneben zu schießen.

[Bei neun Würfen mit dem W20 kam keiner über eine drei hinaus, wo eine Vier meist schon gereicht hätte. Über die Hälfte waren Einser. Einige Proben vorher hatte der Spieler von Lia beim Spuren verfolgen drei Zwanziger in Folge geworfen. Aber dann ging gar nichts mehr.]

„Der Anführer ist leider tot“, meldet Dolon lapidar.
„Kannst du mit seiner Leiche sprechen?“
„Hm, das schon, aber er wird nicht antworten. Soll heißen, ich habe um den entsprechenden Zauber bei Tempus heute nicht nachgefragt.“ Das ist natürlich nicht so gut. Wäre vielleicht interessant gewesen, was der noch zu sagen hat. Hoffentlich hat die Fette Mara auch wirklich genug gesehen, um uns weiter zu helfen. Wir melden den Standort der betäubten Handlanger dem nächsten Schildwächter und suchen weiter.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 05. Juni 2009, 14:53:00
5. Hammer 734 TZ Das Jahr des prächtigen Hirsches Chondathan

Wir verteilen weiter eifrig Gold und dadurch, dass genug Leute mitbekommen haben, dass wir die vier Mistkerle ausgeschaltet haben, bekommen wir bald den richtigen Tipp. Die Fette Mara hat sich mit einer Truppe von zwanzig Bettlern umgeben, die keinen besonders mutigen Eindruck machen. Die Frau ist unglaublich fett, ein Wunder, dass sie sich überhaupt noch bewegen kann. Sie erzählt uns, dass sie gerne hinter dem Silberfisch schläft, da es da ne ruhige, windstille Ecke gibt. Als sie gerade eingeschlafen war, wurde sie davon geweckt, dass eine Gruppe Männer den armen Barden Thorwin den Blinden in die Gasse geschleift hat. Ein Mann mit Schnitzmesser und Schürze hat dann den Barden getötet und ausgeweidet. Dummerweise war sie dann entdeckt worden, konnte aber schnell genug laufen und ist untergetaucht. Hm, der Mann mit der Schürze, davon hat der andere Kerl schon erzählt. Aber sie weiß noch etwas mehr. Sie hat den Drecksack nämlich erkannt. Es handelt sich dabei um Valek, den Kunstschnitzer vom Hafen. Er lebt davon, dass er kleine geschnitzte Schiffe und Souvenirs an Seeleute verkauft.  Sie beschreibt uns, wo er wohnt. Ist direkt an der Hafenmauer. Irgendwie scheint es dieser Kult mit Mauern zu haben.

Ich werfe der Frau den Beutel mit Gold zu und wir machen uns auf den Weg. Unterwegs watschelt uns Xana entgegen und wir setzen sie ins Bild. Gemeinsam laufen wir zur Hafenmauer und stehen schließlich vor Valeks Haus. Ein Schild über dem Eingang teilt mit, dass hier Schnitzereien zu kaufen sind. Ein kleiner Bettlerjunge kommt schüchtern auf uns zu und meint, dass dieses Haus sehr böse sei. Viele Leute gehen hinein, nur sehr wenige kommen wieder hinaus. Ich gebe ihm den Rest der Börse eines der Schurken und er freut sich darüber, warnt uns aber ein weiteres Mal sehr eindringlich. Aber wir sind die Wagemutigen und können mehr, als nur Oger verkloppen.

Dolon macht die Tür mit einem Tritt auf, nachdem ich mich überzeugt habe, dass an der Türe keine Fallen sind. Wir dringen in den einzigen Raum im Erdgeschoss ein. Eine Treppe führt in den zweiten Stock. Hier ist eine Werkstatt untergebracht. Als Material scheinen Knochen zu dienen. Der Schnitzer hat gerade einen menschlichen Oberschenkelknochen in der Hand, den er zu einem dieser Knochendolche schnitzt. Er ist weder überrascht uns zu sehen, noch besonders ängstlich. Er steht von seinem Tisch auf und von oben herab schweben zwei mit Tentakeln bewehrte Monster. Sie scheinen halb durchsichtig zu sein und flimmern in der Luft. Verdammnis!

„Beeilt euch!“, ruft Xana und wir werden hibbelig. „Möge der Feindhammer diesem Kampf beiwohnen!“ Die Dinger haben große Augen, die einen komisch ansehen. Xana erstarrt und ich kann mich gerade so ihrer Kraft erwähren. Dann schlagen unzählige Tentakel auf mich ein und schlagen mich grün und blau. Dolon wird ähnlich schwer getroffen. Lia wirft eine Kugel aus Feuer auf eines der Wesen, aber sie wirft durch und die Kugel zerplatzt an der nächsten Wand. Panisch gehe ich meine Zauber durch und mir bleibt nichts anderes übrig, als „Feuerball!“ zu rufen. Ich werfe ihn genau zwischen den Schnitzer und eines der Wesen. Es gibt einen ordentlichen Rumms und beide kriegen gepflegt was ab. Leider fängt alles, was aus Holz ist, und das ist hier nicht gerade wenig, auch an zu brennen. Finsternis!

Wir positionieren uns so, dass Xana vollständig geschützt ist. Lia gelingt es mit zwei brennenden Strahlen, das von mir angeschlagene Tentakelmonster weiter zu verletzen. Dolon wirkt einen Zauber, der das schon verletzte Tentakelvieh endgültig aus dieser Ebene tilgt. Der Schnitzer bekommt die Auswirkungen des Zaubers ebenfalls zu spüren und zieht sich verletzt in das höhere Stockwerk zurück. Der nächste Blickangriff lähmt mich und so stehe ich auch nur noch herum. Dolon und Lia kämpfen das letzte Monster mit vereinten Kräften noch nieder, stecken dafür aber viele weitere Wunden ein. Endlich kann ich mich wieder bewegen. Das Haus brennt inzwischen lichterloh. Lia und ich tragen Xana nach draußen, während Dolon, der sich schnell heilt, die Verfolgung aufnimmt. Die Flammen fressen sich rasend schnell durch das Gebäude.

Schließlich kommt Dolon mit verrußtem Gesicht wieder heraus. „Ich habe dem Mistkerl den Kopf abgeschlagen. Er war ziemlich fatalistisch und hat gemeint, sein Tod würde keinen Unterschied machen, da er seine Rolle schon gespielt hat. Aber ich habe seine Kiste mitgenommen.“ Aber zuerst löschen wir das Feuer. Xana bringt den Brandherd unter Kontrolle, in dem sie zwei Sphären aus Eis in das Gebäude wirft, was dieses endgültig zum Einsturz bringt. Die letzten Flammenherde löscht Dolon mit beschworenem Wasser und die Sache ist erledigt. Ich untersuche die Truhe nach Fallen, kann aber nichts entdecken. Vorsichtig öffne ich die Truhe mit Magie und ein Zauber greift nach mir. Aber ich kann die Wirkung abschütteln. Außer Wäsche enthält die Truhe drei Gläser mit inneren Organen und einen komischen Ständer aus Knochen, der fremdartige Magie ausstrahlt.

Schließlich taucht auch eine Patrouille der Schildwacht auf und wir berichten was passiert ist. Dolon hält noch eine kleine Predigt, wo er von Schuld und Sühne spricht, davon, mehr zu den Göttern zu beten und von der Schuld zu beichten. Schätze mal, dass es Dolon immer noch zu schaffen macht, was ihm im Abgrund mit dem Sukkubus und dem Symbionten widerfahren ist. Da mein Herz und Seele rein ist, habe ich nichts zu beichten. Ich lebe mit Tymora im Gleichklang und schäme mich nicht für meine Taten. Danach ziehen wir unserer Wege. Es war ein langer Tag und die Sonne ist gerade untergegangen. So wie es aussieht, war das gerade der Anfang zu einem neuen, großen Abenteuer. Möge die Dame uns lächeln und der Feindhammer uns die notwendige Stärke geben, dies zu bewältigen.

Gespielt am  03.01.2009
Spielleiter: Stefan
SC: Kaira 10 (Schurke 4/ Seher 1/ Unseen Seer 4/ Arkaner Trickser 1), Xana 10 (Hexenmeisterin 5, Wilde Magierin 5), Lia 10 (Waldläufer 4/ Kriegsmagier 5/Arkaner Bogenschütze 1), Dolon 9 (Kleriker 8/Kriegspriester 1)
Erfahrungspunkte: für Stufe 9 1800, für Stufe 10 1430 150 Kaira, 50 Xana,  50 Lia, 150 Dolon
Überwundene Gegner
6 Schurken
2 Tentakelmonster aus dem Weltraum
1 Kultist
Beute
1 magisches Dingsbums
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 08. Juni 2009, 10:45:42
Kapitel 2
Rückkehr zum Drunakwald

6. Hammer 734 TZ Das Jahr des prächtigen Hirsches Chondathan

Im Gildenhaus der Ungesehenen Seher erstatte ich Bruder Karn erstmal Bericht. Das ist wahrlich keine erfreuliche Entwicklung. Mein kleiner Spatz schläft schon friedlich und auch ich begebe mich zur Ruhe. Ich habe Albträume von diesen schrecklichen Monstern aus anderen Ebenen und ich bin froh, als die Nacht herum ist. Es ist mir zu unsicher, meine Kleine heute in den Kindergarten zu bringen. So drücke ich ihr nach dem Frühstück eine Schiefertafel in die Hand und lasse sie Buchstabenreihen schreiben. Derweil identifiziere ich das komische Ding, das wir von Valek dem Schnitzer erbeutet haben. Vorsichtig reinige ich es im Labor und untersuche die Arkanen Strukturen. Das Gewebe wird wohl von diesem Ding dahin gehend manipuliert, dass es Botschaften über eine weite Strecke senden kann. Da es noch keinen Namen hat, nenne ich es Kommunikator aus dem Sternenmeer. Man scheint das eine Ende über den Kopf stülpen zu müssen. Nur muss dieser Kopf sehr klein sein. Für Menschen oder Humanoide ist der Kommunikator jedenfalls nicht gedacht.

Ich zeige Bruder Karn das Teil und er meint, die Bruderschaft hätte Experten, die vielleicht mehr damit anfangen können. Kann er gerne haben. Da mein Töchterlein inzwischen recht fleißig war, darf sie nun spielen gehen, während ich mich auf zu den anderen mache, um mich mit ihnen zu besprechen. Wir treffen uns im Einhorn in der Lagerstadt. Unser Schicksalswächter ist inzwischen auch eingetroffen. Ryan gibt an, er hätte mit seiner Göttin gesprochen und sie hätte ihm den Rat gegeben, mit scharfem Verstand und scharfem Schwert zu kämpfen. Deswegen hat er sich auch gleich ein Schwert gekauft. „Das ist ein geflügeltes Sprichwort und nicht wörtlich zu verstehen!“, stelle ich klar und haue innerlich meinen Kopf gegen den Tisch. Ryan ist manchmal so ein Trottel! Dolon hat mit einem seiner Heiligen gesprochen und der hätte gemeint, der Feind wäre mächtig und durchaus in der Lage, selbst den Rechtschaffensten und Mutigsten zu übernehmen. Das sind interessante Nachrichten. Kaum sind wir am diskutieren, was wir nun am besten machen, tritt ein Hauptmann der Schildwacht an unseren Tisch.

Er stellt sich als Wolfram Thorsten vor. Sein Fachgebiet sind die Fälle, die über den Verstand des normalen Schildwächters gehen und er ermittelt ebenfalls im Fall der Ritualmorde. Er kann uns Fakten liefern, die uns bis jetzt nicht klar waren. Der erste Mord geschah nach dem Sonnenuntergang am Hafen, das Opfer war die Bardin und Liraspielerin Marea. Der zweite Mord geschah zwei Stunden später an dem blinden Barden Thorwan. Der dritte Mord geschah dann schließlich um Mitternacht in der Waffenkammer des Tempustempels und das Opfer war der Acolyth des Tempels und Schreiber Thorkun, der vom blauen Ritter getötet wurde. Alle drei waren also irgendwie künstlerisch tätig. Das ist eine überaus interessante Gemeinsamkeit.

Wir erzählen, was wir über den Mörder von Thorwan dem Blinden herausgefunden haben und wie wir ihn zur Strecke gebracht haben. Wobei der Hauptmann uns erzählt, die von uns bewusstlos zurück gelassenen Schurken hätte man erdolcht aufgefunden und der Bärtige wäre auch nicht mehr auffindbar gewesen. Verdammnis! Dann berichten wir unseren Verdacht über Gregor Vern, der zumindest in dem Kult mit drin hängt, falls er ihn nicht sogar anführt. Auch über seine verrückte Tochter reden wir. Der Hauptmann erzählt auch, dass Bregg seit gestern Mittag nirgendwo mehr gesehen wurde. So langsam macht er sich Sorgen um ihn, aber auch darüber, dass der Kerl wichtige Informationen hinter dem Berg hält. Er übergibt uns eine Liste von Verdächtigen, welche die Statur von dem blauen Ritter haben könnten. Da sind einige illustre Namen darauf. Darunter sogar zwei Hohepriester. Einer davon ist der Garagosvorsteher Reto Ordak, der sich mit Ryan duelliert hat. Der andere ist der Prior des Helmtempels zu Chondathan, ein gewisser Helmar Ortsuk. Na prima, Obendrein noch der Waffenmeister Gar Tarber von Tempus. Was besonders Xana aufregt, ist, dass auch ihr geliebter Serenius auf der Liste steht. Des weiteren haben wir noch Tefka den Berserker und Arbas auf der Liste, beide von der Grauen Brigade. Hauptmann Bregg findet sich auch auf der Liste, ebenso der Schmied Garth Levern, von dem wir schon Rüstungen gekauft haben, sowie der Schausteller Omar Tellan, der stärkste Mann Chondathans. Und als letzter noch der berüchtigte Messerstecher und Raufbold Koldan Reziak.

Nun gut, wir werden die Leute überprüfen. Als erstes muss Serenius dran glauben. Xana übernimmt energisch die Ermittlungen, durchsucht seine Sachen und fragt Tharador aus. Ein richtiges Alibi lässt sich nicht verifizieren, da er zur Tatzeit noch für den Weinhändler unterwegs gewesen ist. Aber ich schätze mal nicht, dass Serenius zum Ritualmörder mutiert ist. Hoffe ich zumindest.

Danach klappern wir die Liste ab und können durch verifizierte Alibis bei den Mitgliedern der Grauen Brigade durch ihre Gespielinnen, körperliche Handicaps beim stärksten Mann von Chondathan oder andere Untaten zu dem fraglichen Zeitpunkt beim Raufbold Koldian diese ausschließen. Der Schmied Garth fällt auch weg, ebenso Tempuspriester Gar Tarber, die ebenfalls Alibis haben. Letztendlich haben wir dann nur noch die Kleriker auf der Liste, die in Frage kommen. Aber da wir uns weder mit der Helm- noch mit der Garagoskirche anlegen wollen, lassen wir Ermittlungen in diese Richtung sein. Die sind eine Nummer zu groß für uns, das kann Hauptmann Wolfram selber erledigen.

Das einzige Interessante, was wir erfahren, ist, dass im Seidenen Schleier, dem berüchtigten Bordell am Hafen am 9. Hammer ein Wettbewerb für Barden stattfinden soll, da eine wertvolle Harfe als Preis ausgesetzt ist. Das könnte noch von Bedeutung sein, wenn man bedenkt, dass die bisherigen Opfer alles Barden oder Schriftkundige waren.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 10. Juni 2009, 12:41:27
7. Hammer 734 TZ Das Jahr des prächtigen Hirsches Chondathan

Da ich nun in der Kunst aufgrund der letzten Ereignisse weitere Einsichten gewonnen habe, kann ich mir nun Zauber des Vierten Kreises der Macht merken. Sofort merke ich mir einen Zauber, der mir erlaubt, jemanden auszuspähen. Allerdings muss ich mich dafür eine Stunde lang konzentrieren. Mal sehen, was aus meinem nichtsnutzigen Ehemann geworden ist. Schließlich ist die letzte Silbe meines Zaubers gesprochen. Sollte mein Kristall schwarz bleiben, so hätte ich Gewissheit, dass ich Witwe und frei bin. Aber es kommt ein Bild. Ich sehe eine Gruppe von Männern in dicken Seemänteln auf einem Schiff. Sie sind auf dem offenen Meer und holen gerade einen Apparat an einer Seilwinde ein. Dieser Apparat sieht aus wie eine Krabbe aus Stahl. Aus der klettern zwei Männer. Die Gruppe unterhält sich auf Damarisch und es wird klar, dass es um die Bergung eines Schatzes aus den Ruinen unter dem Meer geht. Einen der Männer erkenne ich als meinen liederlichen, untreuen Ehemann Jondan Rea. Er trägt einen Vollbart. Leider bricht nun die Übertragung ab. In mir toben die verschiedensten Gefühle und meine schlimmste Befürchtung ist Wahrheit geworden: Er hat mich einfach in meiner schwersten Stunde sitzen lassen, dieser Mistkerl. Finsterste Verdammnis! Das wird er büßen!

Nach dem Frühstück hat Bruder Karn schlechte Nachrichten für mich. Es gab einen weiteren Mord im Haus des Oghma. Finsternis! Nun gut, als erstes sammle ich Xana ein. Als ich an ihr Wohnhaus komme, stehen zwei Schildwächter davor. Einer schnauzt mich an, was ich hier zu suchen habe. „He, ich will nur zu Xana, das ist eine gute Freundin von mir und wohnt hier!“ Ich darf passieren und mein schlechtes Gefühl verstärkt sich, als ich die zertrümmerte Tür neben dem Eingang zu Xanas und Serenius Wohnung sehe. Ein Vorhang verhängt nur notdürftig den Eingang. Bangen Herzens klopfe ich am Eingang und Xana ruft mich herein. Sie sieht übernächtigt aus und erzählt, dass sie vom blauen Ritter überfallen wurde. Er hätte die Hausmutter getötet und wäre einfach durch die Türe gebrochen. Sie hätte dann versucht, mit einem ihrer Zauber das Visier zu öffnen, war aber leider gescheitert. Sie konnte sich dann gerade noch so in Sicherheit bringen, wurde aber dabei am Rücken verwundet. Ihrem Baby wäre zum Glück aber nichts passiert. Auf ihrer Flucht kamen ihr zwei Schildwächter entgegen, die den Mut ihr zu helfen mit dem Leben bezahlten. Schließlich sei der Blaue Ritter einfach verschwunden. Da der Angreifer Stille gezaubert hat, scheint es sich um einen Kleriker zu handeln. Finsternis!

Ich erzähle von dem Mord und Serenius lässt es sich nicht nehmen, uns zu begleiten. Es gibt einen ziemlichen Menschenauflauf um den Oghma Tempel, da wilde Gerüchte über den Mord die Runde gemacht haben. Hauptmann Wolfram lässt uns schließlich ein und wir sehen uns den Tatort an. Wieder ein Ritualkreis, dass untere linke Zeichen trägt nun nur noch drei Striche. Da Fünf vor Sechs stand, ist wohl doch kein Countdown, auch wenn es wohl Zahlen zu sein scheinen. Das oberste Symbol ist wieder aus drei Strichen mit einer anderen neuen Anordnung. Das rechte untere ist wieder identisch mit allen anderen. Diesmal gibt es sogar Zeugen und weitere Tote. Der Ablauf war wohl in etwa so. Die Acolythin des Oghma, eine gewisse Jana Hallas, hätte dem Opfer, der Schreiberin Malana, einen vergifteten Tee gebracht. Schließlich war Malana zusammen gebrochen, aber da mehrere weitere Mitglieder des Klerus das mitbekommen haben, wurden sofort Gegenmaßnahmen eingeleitet. Allerdings kam dann der blaue Ritter und hat vier weitere Mitglieder erschlagen, darunter auch den Hohepriester. Diese Jana verrichtete dann ihr blutiges Werk, das wir auf dem Boden sehen können. Der Blaue Ritter und die Acolythin sind danach einfach verschwunden.

Das sind keine guten Nachrichten. Hauptmann Bregg ist noch immer nicht aufgetaucht. Seine Spur verliert sich mit der Magierin Therea, die immerhin noch vorgestern Abend in den drei Fässern gesehen wurde, wie sie eine dort abgegebene Nachricht abholte. Inhalt und Bote sind aber unbekannt. Hauptmann Wolfram Thorsten ist sehr besorgt über die letzten Entwicklungen. Er hat versucht, an Gregor Vern heran zu kommen, aber Baron Relvar schirmt ihn ab. Gehört der vielleicht doch zu dieser Organisation? Aber vielleicht würde sich ja im Drunakwald auf dem Anwesen der Verns sich was finden lassen? Xana meint, sie könnte mit ihrem dicken Bauch dort aber nicht hinreisen. Jedenfalls nicht zu Pferd. Aber da gebe es vielleicht eine Möglichkeit. Als weiteren Ansatzpunkte würden sich die Grauorks auf der Halbinsel südlich von hier anbieten, da diese noch Blutmagie in ähnlicher Form praktizieren. Ne, das ist unbekanntes Gebiet und warum sollten die uns helfen? Dann reisen wir lieber in den Drunakwald und ich kann vielleicht sogar für einen Transport sorgen.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 12. Juni 2009, 12:29:57
7. Hammer 734 TZ Das Jahr des prächtigen Hirsches Chondathan

Während Xana die anderen einsammelt, eile ich zurück zu Bruder Karn und bitte ihn, einen magischen Transport in den Drunakwald zu organisieren. Zeit ist von großer Bedeutung. Konventionell können wir Xana diese Reise nicht zumuten, auch würden wir zu lange brauchen und ich schätze mal, das große Finale dieser Affäre wird beim großen Bardenwettbewerb stattfinden. Meine Theorie ist, dass diese Morde eine Beschwörung einleiten und die Barden im Seidenen Schleier dann das Finale Opfer sein werden. Das ist zwar reine Spekulation, aber durch aus möglich.

Ein Bruder mit dem Namen Kessek erklärt sich bereit, den Transport zu übernehmen, wird aber eine gewisse Zeit brauchen, sie die Gegend vorher anzusehen. Er verschwindet in einer Kammer, wo Spiegel stehen und schließlich treffen auch die anderen reisefertig ein. Mili ist ganz und gar nicht begeistert, dass Mama einfach mal so verschwindet, ohne zu sagen, wann sie denn wieder kommt. Ich tröste sie und erkläre, dass dies ganz arg wichtig ist. Etwas versöhnt spielt sie weiter.

Schließlich ist alles bereit, ich wirke vorher noch mein falsches Leben auf mich und es kann losgehen. Kessek teleportiert uns in einen Wald, es gibt ein Zerren und wir kommen mitten in einen Steinkreis aus Stelen heraus. Das hat weh getan. Aua! Aber mein falsches Leben hat den Schaden vollständig kompensiert. Auch die anderen haben die eine oder andere Schramme davon getragen. Die Stelen glühen leicht bläulich nach. Wahrscheinlich dienen sie genau diesem Zweck. Eindringlinge hierher zu zwingen. Ich habe keine Ahnung, wo wir sind, aber alle denken, ich wüsste den Weg. Da ich keinerlei Anhaltspunkte habe, nehme ich mein Amulett mit dem lächelnden Antlitz der Dame, führe es an meine Lippen, berühre Stirn und Herz. Dann schließe ich die Augen und singe leise den Kinderreim auf, den ich gesungen haben, wenn meine Geschwister sich versteckt hatten und ich mich um die eigene Achse gedreht habe. Wo der Reim endet, in die Richtung gehe ich. Alle schauen mich etwas entgeistert an. Aber diese Methode ist genauso gut wie jede andere.

Die Götten führt mich schließlich auf eine Anhöhe und einen leicht zu besteigenden Baum. Ich kann schließlich den kleinen Ort vor dem Wald sehen und die Straße, die zum Anwesen führt. Da wir nun eine Richtung haben, bewegen wir uns auf die Straße zu, die wir schließlich dann auch erreichen. Wir wenden uns in die Richtung, wo das Anwesen sein muss. Ich ziehe mein Rapier.
„Hier hat uns damals der Wolf mit dem Bauchwürger überfallen.“
„Ich erinnere mich an diesen Kampf. Es war ein guter Kampf.“ Dolon macht es mir gleich und zieht seinen mächtigen Zweihänder. Wir folgen dem Weg und passieren mehr Stelen, als ich in Erinnerung habe. Schließlich hören wir ein sehr lautes Bellen und etwas sehr Großes bewegt sich durch den Wald auf uns zu.

Mit gezogenen Waffen richten wir uns auf das Geräusch aus. Dolon, Ryan und ich bilden die erste Reihe, Xana und Kessek die zweite Linie. Der wohl gewaltigste Hund, den ich je gesehen habe, das Ding hat eine Schulterhöhe von über zwei Schritt, bricht aus dem Wald hervor. Das wirklich Schreckliche an ihm sind die windenden Tentakel, die überall aus ihm herausbrechen. Iiiks! Der Tanz beginnt. „Feindhammer! Gib mir deine Macht!“ Mächtige Hiebe prasseln auf den Köter der Finsternis ein. „Tymora! Dein Segen auf die Wagemutigen!“ „Beeilt euch!“ „Flieg und Zerstöre!“ Ich beschwöre eine ätzende Kugel aus dem Gewebe und werfe sie genau zwischen die Augen von dem Ding, das sich nun an Dolon und Ryan versucht. Während Dolon die nach ihm schlingenden Tentakel zurück schlägt, wird Ryan von ihnen verstrickt wird.

Mit wuchtigen Schlägen gibt der Tempuspriester dem Tentakelhund zu verstehen, wo der Feindhammer hängt. Ryan versucht sich vergeblich aus dem Umarmung zu befreien. Ich forme eine weitere Kugel aus Säure, die dem Ding ordentlich weh tut, denn es schaut mich nun gar finster an. Oh oh! Xana brennt mehrere Löcher in sein Fell, während Bruder Kessek in weiser Voraussicht weitere Schutzzauber auf sich legt. Der Köter aus der Finsternis lässt einfach Ryan fallen, trampelt über ihn drüber und ich ducke mich gerade so unter seinen Pranken hindurch. Aber eines dieser Tentakel trifft mich und injiziert ein brennendes Gift in mich. Verdammnis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 15. Juni 2009, 11:07:37
7. Hammer 734 TZ Das Jahr des prächtigen Hirsches Drunakwald

„Tempus!“ Mit weiteren wuchtigen Schlägen zertrümmert Dolon schließlich das Monster über mir, bevor es mich vernichten kann. Ich winde mich aus dem blutigen Kadaver und stehe etwas wackelig auf den Beinen. „Alles wird gut!“ Meine Wunden schließen sich. Ein weiterer Schock geht durch mich hindurch, aber mit einem Zauber von Ryan bin ich wieder vollständig in Ordnung. Es ist nicht mehr weit bis zum Anwesen und wir sehen den alten Diener der Verns draußen vor dem Holz hacken. Er schaut uns groß an und macht eine abwehrende Bewegung.

„Verschwindet! Wenn sie euch sehen, seid ihr tot!“, zischt der Mann uns an.
„Keine Angst, wenn wir die sehen, sind die tot!“, erkläre ich etwas großspuriger, als ich mich fühle. Kessek bleibt am Waldrand zurück, während wir den Diener umringen.
„Geht! So lange ihr noch könnt! Die Verns sind nicht das, was sie zu sein scheinen.“
„Nein, sie sind in Wahrheit üble Kultisten, die einen gar finsteren Gott namens Mak Thuun Ngatha anbeten, Ritualmorde begehen und Bauchwürger züchten.“ Oben am Fenster ist eine Bewegung auszumachen. Der junge Herr Welkan Vern schaut uns an und geht dann vom Fenster weg. „Los, sagt uns, was ihr wisst!“
„Er hat euch gesehen, jetzt ruft er seine Verbündeten aus dem Wald.“
„So wie dieses Monster, das da hinten liegt? Damit werden wir schon fertig. Redet endlich, was wisst ihr?“

Die Geschichte lässt sich in etwa so zusammenfassen. Vor fünfzig Jahren ging in diesem Wald ein Komet nieder. Auf diesem Komet kamen seltsame Wesen auf diese Welt. Sie sind in der Lage, in Menschen zu schlüpfen. Augar Trojes barg vom Kometen Metall für eine Rüstung und fertigte diese an. Leider wurde er im Kampf gegen diese Wesen erschlagen. Der Diener, sein Name ist Melvar, kam mit den Verns auf das Anwesen, als dieser noch ein reisender Maler war. Die Bauchwürger, er nennt sie Tsochhari, töteten die Frau, übernahmen Gregor und Welkan, während sie Antalia wiederum wie eine Heilige behandelten. Sie nennen das Mädchen die Wegbereiterin. Antalia verfügt über seltsame Kräfte, da man sie nicht wirklich einsperren kann. Meistens redet sie wirrest Zeug, ist aber manchmal auch bei klarem Verstand. Ihr hat er es auch zu verdanken, dass er überhaupt noch lebt, da diese Wesen jemanden brauchten, der mit einem menschlichen Kind zurecht kommt. Zurzeit befindet sich nur Welkan hier, aber Tsochhari in Gestalt von Tieren treiben hier noch ihn Unwesen. Erst letztens wäre eine Gruppe, die sich „Die silbernen Kelche“ genannt hat, hier gewesen und sie wären zu den Überresten des Kometen aufgebrochen, den sie das Auge des Wahnsinns nennen. Der Name war wohl Programm, die Mitglieder der Gruppe irren nun wahnsinnig durch den Wald. Das ist in etwa die ganze Geschichte.

Ich winke Bruder Kessek her, erzähle ihm das in einer verständlichen Kurzfassung. Schicksalswächter Ryan will sich mit seinem Geplapper einschalten. Ich schaue ihn böse an und meine nur, „Ryan, halt die Klappe!“ Er prallt etwas erschreckt zurück und sieht mich äußerst säuerlich an. Dies ist alles zu wichtig, um mit seinem Geschwafel belastet zu werden. Blauer, leuchtender Rauch steigt nun aus dem Kamin auf und nach Melvars Aussage werden so die Diener gerufen. Nun gut, dann sollten wir uns mal in dem Anwesen umsehen. An der Türe ist ein magisches Siegel, das ich entferne. Als erstes durchsuchen wir das Erdgeschoss. Dort gibt es eine Bibliothek, überall stapeln sich Bücher auf dem Boden. Ein Stapel in der Nähe des Schreibtisches handelt hauptsächlich von Astronomie. Aber nichts, was einem hilft, die Zeichen zu lesen. Wir nehmen diese Bücher trotzdem mit, da sie von den Tsochhari gelesen worden sind. Das Erdgeschoss ist sonst wenig ergiebig. Küche mit Fleisch zweifelhafter Herkunft, ein Lagerraum mit uninteressanten Sachen und die Unterkunft des Dieners. Also nach oben.

Wir gehen durch die Türe, die oben offen steht und landen im Atelier. Auf einer Leinwand ist ein Bild zu sehen, das die vagen die Umrisse von Dolon zeigt. An der Wand ist ein gewaltiges Wandgemälde von einem Wahnsinnigen zu sehen, denn es besteht nur aus aufgerissenen Mäulern mit scharfen Raubtierzähnen. In der Mitte des Raumes steht Welkan, der inzwischen erwachsen geworden ist. „Was glaubt ihr hier zu finden, schwächliche Menschen? Es ist zu spät! Mak Thuun Ngatha wird kommen und eure Welt verschlingen! So wie er euch jetzt schon verschlingen wird!“ Dabei zeigt er auf das Wandgemälde, das gar keines ist, denn diese Mäuler und aufgerissenen Rachen vereinen sich zu einem Wesen. Verdammnis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 17. Juni 2009, 10:44:18
7. Hammer 734 TZ Das Jahr des prächtigen Hirsches Drunakwald Anwesen der Verns

Obendrein klettert der Bauwürger oder besser gesagt der Tsochhari aus Welkan Vern heraus. Tentakel pressen seinen Mund auf und das Ding windet sich von innen nach außen. Örks! Das Hundertmaul geifert und spuckt uns mit Säure an. Verdammnis! „Tempus! Dein Segen über diese Gruppe!“ Dann lässt Dolon seinen mächtigen Zweihänder tanzen. „Brenne!“, meine ich nur und zwei sengende Strahlen fressen sich in den Balg von dem Ding. Xana kommt leider nicht schnell genug weg und wird von dem Monster gepackt. Sie zückt ihren Dolch und sticht ohne sichtbare Resultate auf das Ding ein. „Tymora! Dein Wille geschehe!“ Danach wirkt Ryan aber etwas abwesend. Dolon rammt weiter seinen Zweihänder mit aller Wucht in den Balg von dem Ding, zu der er in der Lage ist. Tiefe Wunden bilden sich im Körper des Monsters mit den hundert Mäulern. Welkan ist inzwischen eine dünne Hülle und der Bauchwürger steht in dunkler Pracht im Raum. Verdammnis!

Xana ergeht es schlecht, da sie nun in das Hundertmaul hinein gezogen wird. „Brenne!“ Ich schleudere meine letzte Welle sengender Strahlen los, was dem Vieh ordentlich weh zu tun scheint. Das war es dann aber auch mit allen meinen Offensivzaubern. Ich hätte noch einen Feuerball, aber ich würde nicht nur wieder das Haus mit in Brand stecken, sondern auch meine Kameraden mitrösten. Während Dolon weiter mächtig austeilt, gerät er von beiden Seiten immer mehr in Bedrängnis. Ihm gelingt es mit wuchtigen Schlägen zupackende Tentakel abzuhacken, die zuckend auf Boden fallen. Als Nächstes schleudere ich aus dem innersten Gewebe geformt eine kleine Kugel aus Säure, die aber nur eine oberflächliche Wunde verursacht. Dafür explodiert das Hundertmaul schier von innen, aber statt eines Bauchwürgers kommt eine besudelte und überaus wütende Xana heraus. „Mistvieh!“

Nun ist nur noch der Tsochhari übrig, der Welkan besetzt hatte. Dem gelingt es nun bedauerlicherweise, Dolon zu packen und ihm langsam aber sicher das Leben aus dem Leib zu pressen. Verdammnis! Ich umgehe ihn und gebe dem Welkan Ding mein scharfes Rapier zu schmecken. Das Teil hat einen Kopf und mit großer Freude ramme ich es ihm da hinein, wo ich das Hirn vermute. Seine Haut ist hart wie Stein und nimmt viel von meiner Wucht. Ryan ist endlich wieder zu was gebrauchen und heilt Dolon, was ihn noch ein paar Herzschläge länger durchhalten lässt. Xana ist wieder sie selbst und feuert zielgenau drei Strahlen ab. Dieses Wesen ist unglaublich zäh, denn es lässt einfach nicht von Dolon ab. Ryan hält Dolon weiter am Leben, während ich ihm mehrmals mein Rapier zu schmecken gebe. Xana feuert kleine Kugeln aus Blitzen ab und schließlich rührt es sich nicht mehr. Puh!

Während Dolon einen Zauber spricht, der langsam die Wunden heilt, eile ich weiter und sehe mich weiter um. Ich übersehe trotz Suchens eine Falle und fühle mich auf einmal so, als ob mir fast alles egal wäre. Halbherzig knacke ich das Schloss. Draußen sind inzwischen die Wahnsinnigen Silbernen Kelche aufgetaucht, die aber von Xana so aufgeladen empfangen werden, dass bald zwei ihrer Mitglieder tot vor dem Haus liegen und der Rest sich verdrückt. Dolon liest eine Rolle vor, um meinen Kopf klar zu kriegen.

Wir haben eine Art Arbeitszimmer gefunden. Hier liegen jede Menge Unterlagen in dieser Kreisschrift kreuz und quer durcheinander. Man könnte gerade meinen, sie hätten jeweils ihre eigene Falle abbekommen. Aber ein Diagramm ist interessant. Oben stehen zwei Kreissymbole, von dem eines mit dem übereinstimmt, das der blaue Ritter hinterlassen hatte. Ich hatte schon immer vermutet, dass die Symbole für eine Person stehen. Auf der gleichen Ebene steht noch ein unbekanntes Symbol, würde das mal Gregor Vern zuordnen. Auf der zweiten Ebene stehen vier Symbole, das links äußerste ist mit dem Ritualmord am Hafen identisch, also die Spur, die Hauptmann Bregg und die Schildstürmer verfolgen. Es gibt noch drei weitere unbekannte Symbole, auf drei davon hat Gregor Zugriff, auf zwei der Blaue Ritter, es gibt also eine Überschneidung. Die unterste Ebene besteht aus weiteren vier Symbolen, das linke äußerste ist von der Akolythin Jana, auf die der blaue Ritter aber keinen Zugriff hat. Seltsam. Eines ist noch mit dem von Valek dem Schnitzer identisch, auf den wiederum Gregor keine direkte Linie hat. Noch seltsamer. Werde da nicht schlau draus. Auf alle Fälle nehmen wir das mit, wie auch sonst alle Unterlagen. Sonst gibt es hier nichts Interessantes. Verdammnis!

Im Schlafzimmer ist auch nichts zu finden. Unter dem Bett ist ein Mak Thuun Ngatha Symbol, das man mit Magie aktivieren könnte. Wir diskutieren kurz über eine Aktivierung, entscheiden uns aber, das aber als letzte Möglichkeit zu deklarieren. An der Wand hängen sechs unmagische, aber meisterhaft gefertigte Schwerter. Ich muss mir einiges anhören, dass es jetzt wichtigere Dinge gebe als zu plündern. Klar, wenn ich den Arsch voll Gold hätte, würde ich auch andere Prioritäten setzen können. Aber ich bin mal wieder fast pleite, die Zauber fressen Gold, das glaubt man gar nicht. Die restlichen Räume fördern weder Gold noch Informationen zu Tage. So langsam kriege ich echt die Krise. Abenteuer, Ruhm und Reichtum. Aber irgendwie bin ich hier in der falschen Geschichte. Hier bedeuten Abenteuer nur, dass man immer mehr verliert und nichts dazu bekommt. Verdammnis!

Als letztes bleibt noch die Türe oben, diese ist verriegelt und mit einem weiteren Siegel geschützt. Natürlich bin ich mal wieder zu blöd, dieses zu entschärfen. Oh, ist die Welt doch schön, wenn man zu blöd ist, das zu merken. Der Speicher ist mit Zeichnungen aus einem Kohlestück übersäht. Einiges könnte meine Kleine gemalt haben, andere Sachen sind so abgrundtief fremd, dass man merkt, wie sich langsam der Verstand verabschiedet, wenn man den Linien zu lange folgt. Am Kamin sind Ketten angebracht, die Schellen sind verschlossen, aber leer. Von der Größe her würden sie zu einem Mädchen am Rande des Erwachsenswerdens passen. Auf dem Boden verstreut liegt Spielzeug, darunter auch ein Pferdchen zum hinterher ziehen. Irgendwie ist Antalia eigentlich schon zu alt für solches Spielzeug. Auch hier finden sich keine neuen Erkenntnisse.

Geheimverstecke lassen sich auch keine finden, bleibt also nur noch das Siegel unter dem Bett. Vorher packe ich auch die Schwerter noch zusammen, auch wenn die anderen deswegen maulen. Tun gerade so, als ob sie keinen Anteil bekommen würden. Ich bekomme meine Zauber nun mal nicht geschenkt! Ryan leitet Magie in das Siegel und das Haus beginnt zu wackeln. Unten brechen die Dielen auf. Zuerst denke ich noch, da fährt ein Geheimversteck nach oben. Aber denkste, wäre ja nur mal fair gewesen. Natürlich kommt ein gigantisches Monster mit vielen Tentakeln aus dem Boden. Nichts wie weg hier, bevor es ganz aus dem Boden heraus kommt. Bruder Kessek lässt uns einen Kreis bilden und schon sind wir wieder im Gildenhaus der Seher. Glück gehabt!

Gespielt am 10.01.2009
Spielleiter: Stefan
SC: Kaira 11 (Schurke 4/ Seher 1/ Unseen Seer 4/ Arkaner Trickser 2), Xana 10 (Hexenmeisterin 5, Unbändige Magierin 5), Dolon 10 (Kleriker 8/Kriegspriester 2), Ryan 10 (Kleriker 9, Schicksalswächter 1)
Erfahrungspunkte: für Stufe 10 1850, für Stufe 11 1325 50 Kaira, 100 Xana, 100 Ryan, 150 Dolon
Überwundene Gegner
1 Hund der Finsternis
1 Anführer Tentakelmonster aus dem Weltraum
1 riesiges Babelmonster mit viel zu vielen Mäulern
Beute
2 Meisterhafte Zweihänder
4 Meisterhafte Langschwerter
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 19. Juni 2009, 12:59:33
Kapitel 3
Wahnsinn und Kunst

7. Hammer 734 TZ Das Jahr des prächtigen Hirsches Chondathan

Puh! Das war ja jetzt was. Wir machen uns erstmal frisch und ich berichte Bruder Karn anschließend unsere Erlebnisse im Drunakwald auf dem Anwesen der Verns. Hört sich alles nicht wirklich gut an. Die Lage ist verdammt ernst. Die Kommunikationseinrichtung, welche wir von Valek dem Schnitzer erbeutet haben, wäre jetzt betriebesbereit. Aber nein, ich habe kein Interesse mit so einem Ding zu reden und dabei wahnsinnig zu werden. Wir brechen auf und suchen erstmal Wolfram Thorsten, den Ermittler der Schildwacht. Leider ist der irgendwo im Hafen unterwegs, also gehen wir erstmal in den Tyrtempel. Es ist gerade Messe und wir erwischen den Hohepriester, seine Exzellenz, Erzbischof Ulmar Jarven, Stimme der Gerechtigkeit zu Chondathan, kurz bevor er seine Predigt beginnt. Ich berichte über die neusten Erkenntnisse, die wir im Hause der Verns gefunden haben und er ist sehr erschüttert über das Schicksal des Silbernen Kelches. Er verspricht, zu dem Bardenwettbewerb morgen einige Akolythen zu schicken. Leider kann er in Bezug auf Baron Relvar und seinen Schützling Gregor Vern auch nichts ohne wirklich schlüssige Beweise unternehmen. Verdammnis!

Nun gut, das wäre erledigt. Wir haben noch ein paar offene Punkte auf unserer Liste der Verdächtigen. Da wir noch genug Mittel für einen harten Kampf haben, gehen wir nun mal die harten Brocken auf der Liste von Wolfram Thorsten an. Als erstes laufen wir zum Turm des Helm, der in der nördlichen Stadtmauer des Adelsviertel integriert ist. Vorher spreche ich ein Gedanken lesen und marschiere einfach mit den anderen Wagemutigen im Schlepptau hinein. Am Tor sind zwei stoisch gerade aus blickende Wächter zu sehen. Von einem kann ich sogar die Gedanken erfassen. „Abenteurer, mittelschwer bewaffnet, wenn die Ärger machen, wird das ein hartes Stück Arbeit.“ Im Torbereich versucht ein Gegenzauber den meinen zu unterdrücken, aber ich bin stark genug in der Kunst der Erkenntniszauber, um dem zu widerstehen.

Der Prior des Tempels befindet sich sogar im Altarbereich und ich kann seine Gedanken lesen, was nicht schwer ist, da sich diese doch deutlich auf sein Gesicht widerspiegeln. „Abenteuerpack, suchen bestimmt Heilung, Tränke und magische Schriftrollen. Immer das Gleiche.“ „Das ist nicht der blaue Ritter“, flüstere ich den anderen leise zu. Wir geben nun einfach vor, beten zu wollen. Schließlich wollen wir die Stadt vor bösen Monstern aus dem Sternenmeer beschützen, da darf man sich ruhig mal an Helm wenden. Ich knie mich vor dem Altar nieder und lege in einem innigen Gebet Helm die Problematik der Situation dar und erbitte von ihm ein wenig Hilfe. Kann ja schließlich nicht schaden.

Auf zum nächsten, wir überprüfen am besten Gor Tarber, den Schildspalter und Waffenmeister des Tempus. Wir fragen erstmal in der Küche nach, ob Gor in letzter Zeit gewaltigen Appetit auf rohes Fleisch hatte, da die Tsochhari sich ja davon ernähren. Leider weiß der höchst unfreundliche Koch nichts darüber. Wir fragen seine Schüler, unter anderem Jordan, ob ihnen in der letzten Zeit etwas an ihrem Ausbilder aufgefallen ist. Nach seiner Aussage ist Gor genauso griesgrämig wie eh und je. Als Letztes befragen wir den Verdächtigen selbst. Der Kerl gibt nur einsilbige Antworten und mein Zauber des Gift Entdeckens spricht auch nicht an. Tsochhari sind ja giftig, da derjenige, der den jungen Welkan Vern besetzt hatte, ja mit seinem Gift versucht hatte, Dolon zu schwächen.

Dann bleibt eigentlich nur noch einer auf der Liste übrig, der es dann rein theoretisch sein müsste. Und das wäre der Großmeister des Garagos, Reto Ordak. Und den will ich nicht einfach so besuchen. Wir haben zwei Kleriker hier, die beide guten Grund haben, gegen ihn auch so vorzugehen. Da geht es dann nicht mehr um Schuld oder Unschuld, sondern nur um alte Schulden oder ums Prinzip. Das will ich nun wirklich nicht. Deswegen gebe ich Xanas Quengeln nach dem Besuch eines Badehauses nur zu gerne statt. Und wir haben es auch wirklich nötig, uns ordentlich nach dem letzten Abenteuer im Drunakwald zu waschen. Wir nehmen das komplette Verwöhnprogramm und es ist spät, als wir uns gemeinsam zu Xanas Wohnung aufmachen, um dort zu übernachten. Serenius hat inzwischen eine neue Tür anbringen lassen, die einer Festung zur Ehre gereicht hätte. Sie ist so massiv, dass jedem klar ist, dass man leichter durch die Wand bricht, als durch diese Türe.

Ryan kann seine Klappe nicht halten und bittet Serenius zu einem Gespräch vor die Tür. Da die beiden sich sehr bald sehr lautstark unterhalten, da hilft auch eine dicke Türe nichts, bekommen wir alle mit, um was es geht. Ryan macht Serenius tatsächlich Vorwürfe, dass er erlaubt, dass seine schwangere Frau auf Abenteuer auszieht. Kann ja wohl nicht sein. Xana bekommt ein rotes Köpfchen und würde wohl am liebsten irgendetwas sehr großes auf Ryan werfen, selbst durch die geschlossene massive Türe hindurch. Aber da Serenius dem Schicksalswächter ordentlich Kontra gibt, ist sie bald höchst zufrieden mit ihrem Ehemann und sieht von weiteren Vergeltungsmaßnahmen ab. Auch wenn Ryan vielleicht damit gar nicht so unrecht hat. Aber wenn er das nicht in Ordnung findet, dann soll er das doch bitte Xana direkt sagen, schließlich ist sie eine erwachsene intelligente Frau, und nicht ihrem Ehemann. Verdammnis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 22. Juni 2009, 14:41:54
8. Hammer 734 TZ Das Jahr des prächtigen Hirsches Chondathan

Die Nacht verläuft ohne Zwischenfälle und es gibt auch keinen neuen Mord. Ryan hat vom Glücksboten Garn sein Gebetsbuch aus dem Schrein besorgt und ich benutze meinen Kristall, um ihn zu finden. Das gelingt mir auch, nur gefällt mir gar nicht, was ich da zu sehen bekomme. Ich sehe ein mit einer Hose bekleidetes Bein aus einer Schneewehe heraus ragen. Verdammnis! Xana schluchzt leiste hinter mir auf, da alle Wagemutigen sich um mich drängen, um auch in dem Kristall was entdecken zu können. Da das Bein gefroren zu sein scheint, ist Garn wohl definitiv tot. Der Schildstürmer scheint in einem Waldstück zu liegen. Eventuell der Drunakwald, aber es kommt auch jedes andere Gehölz innerhalb einer Tagesreise in Betracht. Andere Leichen oder Hinweise sind nicht zu sehen. Finsternis!

Wir suchen Sonderermittler Wolfram Thorsten auf und überbringen die schreckliche Nachricht, dass die Schildstürmer wohl nicht mehr sind. Traurig erinnere ich mich an den großspurigen Auftritt der Truppe in Dolons Stube. Wenn wir uns zusammen getan hätten, würden diese tapferen Streiter vielleicht noch alle leben. Blutige Verdammnis!

Gerade sind wir fertig, da taucht Karn wie aus dem nichts heraus auf. Als ungesehener Seher kann er das eben ziemlich gut. Schlechte Nachrichten. Baron Relvar hat etwa zwei Dutzend Adlige geladen und beabsichtigt heute Abend ein Fest zu veranstalten, dass parallel zum Wettbewerb im seidenen Schleier stattfinden wird. Das hört sich nicht gut an. Da es immer noch nicht genug Beweise gibt, gegen den Baron und Vern vorzugehen, müssen diese erst gesammelt werden. Aber einer Schwester von uns ist es gelungen, mit einem der Adligen als sein Anhang auf das Anwesen eingeladen zu werden und sie wird versuchen, entscheidende Beweise zu finden, die unser Eingreifen legitimieren werden. Sie wird mit Karn in telepathischem Kontakt sein, sodass er sofort mitbekommt, falls etwas Entscheidendes passiert.

Es gibt außerdem Gerüchte, dass es einen geheimen Gang gibt, der zum Anwesen führt. Unser altbekannter Advokat Jeremias Holm würde vielleicht was wissen, ebenso die Brüder Talbot, Söldner, die bis vor Kurzem auf dem Anwesen Dienst getan haben. Also nichts wie los, wir haben eine neue Aufgabe. Da der Advokat Holm am leichtesten zu finden ist, suchen wir ihn zuerst auf. Wir reden etwas über alte Zeiten und kommen dann zum Kern des Anliegens. Leider weiß der Advokat nichts Genaueres über solch einen Gang, aber er kann uns ein paar Anekdoten über Baron Relvar und seine Vorfahren erzählen. Das meiste weiß ich schon, aber dann kommt die Überraschung. Einer seiner Ahnen war ein bekannter Seefahrer und Entdecker namens Durlan, manche munkeln auch, er wäre Pirat und gar Finsteres gewesen. Hätte einem fremden Kult angehört, der bizarre Rituale vollzogen hätte. Und das war vor vierhundert Jahren gewesen. Wir schauen uns bezeichnend an, nur bei Ryan dauert es etwas länger, bis er den Zusammenhang erkennt. Vor vierhundert Jahren war ja der Kult bei Westtor ausgelöscht worden, ein interessanter Zusammenhang.

Als nächstes suchen wir die Brüder Talbot auf, die in der Senke eine der Gerbereien bewachen. Es handelt sich um Zwillinge und Xana übernimmt das Reden. Sie setzt ihre finsteren Kräfte ein und macht so einen der Brüder gesprächig. Natürlich meint Ryan noch mit hundert Goldmünzen nach helfen zu müssen, die wir natürlich gemeinsam bezahlen dürfen. Danke auch, da bei mir ja die Goldschwerter so locker im Beutel sitzen. So bekommen wir heraus, dass es tatsächlich einen Geheimgang zum Anwesen gibt, der wohl durch den Berg verläuft. Der Eingang wäre in einer Schlucht, über der eine Felsformation thront, die wie drei Finger aussieht. Nun gut. Damit ist uns schon geholfen. Wir bekommen noch erzählt, dass sich eine überaus seltsame Frau mit dem Namen Ilaria seit einiger Zeit auf dem Anwesen befindet. Mit der ist nicht gut Kirschen essen und sie macht einen überaus unheimlichen Eindruck. Sie soll eine Seherin und in den dunklen Künsten bewandert sein. Auch ist sie dick mit Gregor Vern befreundet. Also keine guten Nachrichten.

Wir machen uns auf dem Weg und schließlich finden wir die Schlucht, über der tatsächlich die beschriebene Felsformation thront. Die Schlucht führt wirklich in eine natürliche Höhle, wo es bizarre Tropfsteinformationen gibt. Mit etwas Phantasie kann man alles mögliche in denen sehen. Es gibt einen bequemen Weg hinein und schon bald treffen wir auf Bewohner dieser Höhle, zwei Trolle, die meinen, sich mit uns anlegen zu müssen. Der erste stirbt durch meine Säurekugel, Xanas Flammenstrahlen und durch eine Feuerkugel von Lia, bevor er überhaupt reagieren kann. Der zweite haut ordentlich bei Ryan ein, aber gemeinsam kämpfen wir ihn innerhalb weniger Herzschläge nieder. Xana tötet diesen mit ihrem Meteormesser, indem sie eine Flamme daraus hervor schießen lässt, bevor sie diese in seinem Herz versenkt.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 24. Juni 2009, 14:42:20
8. Hammer 734 TZ Das Jahr des prächtigen Hirsches Chondathan

Weiter hinten in der Höhle entdecke ich ein Nest, aber außer Knochen und Kot lässt sich nichts finden. Dafür eine Geheimtüre dahinter. Diese ist mit einer Falle gekoppelt, welche gemeinerweise einige Tropfsteine auf einen fallen lassen wird, wenn man sie auslöst. Mir gelingt es den Mechanismus zu entschärfen und das Schloss der Geheimtüre aus Stein zu knacken. Dahinter ist ein etwa zwölf Schritt langer und fünf Schritt breiter Gang. Auf jeder Seite befinden sich drei Alkoven. Vorsichtig arbeite ich mich Fingerbreit für Fingerbreit in den Gang hinein. Am Ende gibt es tatsächlich einen Auslöser, den man aber mit einem versteckten Schloss deaktivieren kann. Ich stelle schnell fest, dass danach dann eine Uhr anfängt zu laufen, um die Falle wieder scharf zu stellen. Wir beraten kurz über unser weiteres Vorgehen. Ich bin nicht sicher, wie weit es noch vom Anwesen ist. Die Höhle ist nicht gerade verlaufen, ebenso die Schlucht. Wir können durchaus fast direkt am Anwesen sein, oder auch hunderte Schritte davon entfernt, weil ich einfach keinen Ahnhaltspunkt habe.

Nach kurzem hin und her ziehen wir uns zurück und gehen wieder. Unsere Hausaufgaben sind gemacht, also bereiten wir uns auf heute Abend vor. Wir werden uns am Silberfisch sammeln. Ich verbringe die restliche Zeit im Gildenhaus der Ungesehenen Seher. Meine Kleine ist etwas knatschig, dass ich gestern nicht da war. Tut mir Leid, Kleines, aber Mama war eben mit ihrer Arbeit beschäftigt. Ich knuddel und schmuse ein wenig mit ihr, dann ist sie wieder versöhnt. Den Rest der Zeit vertreiben wir uns gemeinsam den Nachmittag. Ich erzähle ihr ein paar lustige Geschichten und die Zeit vergeht wie im Flug. Schließlich ist es Zeit, aufzubrechen. Auf das schlimmste vorbereitet bete ich noch einmal innig zu Tymora. Denn wer wagt, gewinnt.

Ich bin etwas zu früh und unterhalte mich noch mit den Erlanns, dem netten älteren Paar, das dieses Gasthaus betreibt. Schließlich trudeln auch die anderen ein und wir gehen zum Seidenen Schleier. Ziemlich viele Akolythen des Tyr Tempels haben sich sehr auffällig unter die wartenden Besucher gemischt, auch sind einige Schildwächter zu sehen, welche misstrauisch die Wartenden mustern. War ich anfangs sicher, dass unsere Gegner hier zum finalen Schlag ausholen werden, bin ich nicht mehr so überzeugt. Es gibt zuerst ein Problem mit unseren Waffen, die wir ablegen sollen. Nix da. Wir gehen erstmal und in einer Gasse packen wir alles in Lias Nimmervollen Beutel. Den ich dann unsichtbar mache und so kommen wir in das Bordell. Es gibt hier einen kleinen Saal, mit nur wenigen Stühlen. Xana schafft es einen dieser Stühle zu ergattern und wir platzieren den Beutel mit unseren Waffen darunter.

Der Saal ist schon bald voll und wir können den großen Omar Tellan ausmachen, den stärksten Mann von Chondathan, den wir ja auch mal auf der Liste hatten. Als der Saal wirklich zum bersten voll ist, steigt ein Gnom auf die Bühne und begrüßt die Gäste. Er hält sich knapp und die erste Bardin gibt ihre Kunst zum Besten. Und ein Höhepunkt folgt dem nächsten. Nur hochkarätige Barden treten auf, die alle ihr Handwerk verstehen. Da dürfte die Entscheidung später schwer fallen. Aber soweit kommt es gar nicht. Karn arbeitet sich zu uns durch, die Verbindung zu Schwester Alia wäre abgebrochen. Verdammnis!

Wir drängeln uns nach draußen und Kessek erwartet uns schon. Leider kann er uns nicht direkt in das Anwesen teleportieren, aber immerhin in die Schlucht. Wir beeilen uns und erreichen schnell die geheime Türe. Da ich jetzt weiß, worauf ich achten muss, entschärfe ich ein zweites Mal die Gangfalle und öffne dann die Türe. Dahinter ist eine kleine Wachstube, wo mich zwei Wächter mit irrem Blick anstarren. Dazwischen schwebt ein Schwarm, der nur aus Augäpfeln zu bestehen scheint. Finsternis!

Iiiks! Ich werfe einen Feuerball in den Schwarm und lasse ihn so vergehen. Dann mache ich die Türe frei und die anderen Stürmen bis auf Xana hinein. Es gibt ein kurzes Handgemenge mit den Wachen, dann sind sie gefallen. Ich untersuche die Leichen kurz und finde einen Beutel mit fünf Goldmünzen und einen Schlüsselbund. Die nächste Türe macht uns klar, dass wir schon im Anwesen sind. Hätte ich jetzt nicht gedacht. Von links hören wir hinter einer angelehnten Türe ein Selbstgespräch. „Verdammnis! Das hätte nicht passieren dürfen. Diese Spinner! Die können das doch nicht einfach mit zwei Dutzend Adligen machen. Das fällt doch dem letzten Idioten auf! Finsternis!“ Als wir uns näher zur Türe bewegen, verstummt die Litanei. Derjenige muss unsere Kleriker gehört haben. Also kurz entschlossen öffne ich die Türe und sehe in das Angesicht von Mak Thuun Ngatha! Finsterste Verdammnis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 26. Juni 2009, 11:05:39
8. Hammer 734 TZ Das Jahr des prächtigen Hirsches Chondathan

Ich nehme jedenfalls mal an, dass die Schlangestatue am Ende des Raumes, diesen äußerst finsteren Mak Thuun Ngatha darstellen soll. Aus dem Kopf der sich an der Wand hochragenden Schlange winden sich drei weitere Köpfe, aus denen jeweils wieder drei Köpfe ragen, die alle ihre Mäuler aufgerissen haben und ihre Zungen zeigen. Mak Thunn Ngatha, der Wurm mit den Neun Zungen.

Baron Relvar war damit beschäftigt, Dokumente in ein Feuerbecken inmitten des Raumes zu werfen. Neben ihm ragt ein gewaltiger Golem aus Eisen und Stein hervor. Aus blutunterlaufenen Augen mustert er uns höchst misstrauisch. „Ihr seid schon da?“, kreischt er auf. „Ihr seid zu früh! Zu früh! Ich wusste, dass jemand kommen würde nach diesem Mist, den Vern und seine dumme Schlampe da oben abgezogen haben. Aber noch nicht jetzt! Nicht Jetzt!“

„Tja, wir Wagemutigen sind halt von der schnellen Sorte“, erkläre ich und mustere den Golem. Leider habe ich den Zauber, der Konstrukte besonders verletzlich macht, schon für mein arkanes Diebeswerkzeug aufgebraucht.

„Töte sie!“, befiehlt Baron Revlar dem Golem und damit sind die Verhandlungen beendet. Ich werfe eine Kugel aus Säure, die sich tief in die Schulter des Wesens frisst. Ich lasse mich zurück fallen und ermögliche den anderen den Einlass in den Raum.

„Dies hier ist eine Frage der Größe“, meint Dolon mit einem bezeichnenden Blick auf den Steingolem und holt seinen mächtigen Zweihänder aus Adamant von seinem Rücken. Mutigen Schrittes eilt er zu dem großen Wesen aus Stein und Eisen und gibt ihm Adamant zu schmecken. Der Baron ist derweil nicht untätig, eilt zu einer offenen Kiste und holt einen Tonkrug hervor, den er vor sich auf den Boden wirft. Eine Lache aus Schleim breitet sich aus. Was in aller Welt ist das denn? Während Ryan ebenfalls auf den Golem aufrückt, hole ich mir die Säurekugel mit meiner kleinen Perle der Macht zurück ins Gedächtnis. Lia und Xana decken den Golem ebenfalls mit einem Geschosshagel ein.

Ich werfe eine weitere Kugel aus Säure und Dolon haut so enthusiastisch auf den Steingolem ein, dass Steinsplitter wie Schrapnelle durch den Raum fliegen. Kein Wunder, dass der Golem schließlich zerbricht. „Ihr Bastarde! Wisst ihr Bauern eigentlich wie teuer der war?“, brüllt der Baron uns mit hochrotem Gesicht an. Wütend zieht er sein Schwert, das hell aufleuchtet. Der Schleim scheint eine interessante Art zu sein, denn er schießt je eine Kugel aus Säure auf Lia und Ryan ab.

„Na warte!“ Die Elfe schießt zwei Strahlen aus Flammen ab, die den Schleim wachsen lassen. „Probieren wir mal Elektrizität!“ Xana wirft eine Kugel, die aber auch nur den Schleim größer werden lässt. Der Schleim revanchiert sich, in dem er zwei Strahlen abschießt, die Xana und Lia schwer treffen. Derweil arbeite ich mich zum Baron vor, um ihn meinen Totschläger schmecken zu lassen. Ryan, der mir direkt gegenüber steht, geht auf einmal lieber zum Schleim. Danke! Der Schicksalswächter ist ja so ein Idiot! Zum Glück ist da noch Dolon, der mir hilft, den Baron zu flankieren. Mit großer Wucht haue ich ihm meinen Totschläger auf die Birne, was eine dicke Beule verursacht. „Töte die da!“, kreischt der Baron, bevor Dolon ihn endgültig umhaut. Bewusstlos kracht der Baron zu Boden. Leider zu spät.

Der Schleim haut nach mir, aber ich kann gerade noch so ausweichen. Lia lässt nun Pfeil auf Pfeil fliegen und spickt den Schleim damit. Ausnahmsweise kommen diesmal keine Pfeile zurück. Auch Xana wirft ihr Meteormesser nach dem Schleim. Dolon und Ryan geben ihm Saures und schließlich geht er auch kaputt. Puh!

Geschwind plündern wir den Baron aus. Kleidung, Schild und Schwert strahlen nur so vor Magie. Da lächelt Tymora uns heute Abend wirklich. Wir retten von den Dokumenten, was noch zu retten ist. Die Unterlagen sind teilweise sehr alt, uns fehlt aber die Zeit, sie wirklich zu sichten. Auch ist meine Schwester Alia noch in Gefahr. Außer dem Kultraum sind hier nur uninteressante Lagerräume zu finden, die wir ignorieren und die Treppe nach oben nehmen. Wir kommen in einen Flur und sehen drei wahnsinnig gewordene Wächter auf eine Tür einhämmern. Die sehen uns und es gibt ein kurzes Handgemenge. Ryan tut sich wieder dabei hervor, mir alle guten Positionen zu verbauen. So langsam nervt das aber gewaltig. Die Wächter sind schnell nieder gekämpft, obwohl einer von denen einen mächtigen magischen Bogen hatte und ich öffne die Tür mit einem der Schlüssel. Dahinter befinden sich zwei Wächter und etwa ein Dutzend Angestellte, die angsterfüllt aufkreischen, als sie uns sehen.

„Keine Angst, wir sind die Wagemutigen und setzen diesem wüsten Treiben bald ein Ende.“ Sie beruhigen sich etwas und erzählen, dass etwas beim Banquet passiert sein muss. Alle die da drin waren, sind nun wahnsinnig und laufen Amok. Wir schließen erstmal wieder die Türe und verschließen sie. Dann schleiche ich mich in die beschriebene Richtung zu dem Festsaal des Anwesens. Die Türe steht halboffen und ich riskiere einen Blick. Ich sehe einen festlichen Saal mit einem großen Tisch in der Mitte, wo etwa zwei Dutzend gut gekleidete Menschen tafeln. Aber das was sie essen, ist wirklich erschreckend. Sie schneiden an einer braunen wabernden Masse herum, in der unzählige Augen schwimmen. Die auch im Raum herumschwirren. Über dem ganzen schwebt ein großes Auge und es blickt mir direkt in die Seele. Verdammnis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 29. Juni 2009, 12:37:02
8. Hammer 734 TZ Das Jahr des prächtigen Hirsches Chondathan

Es ist klar, dass dies mal wieder meinen armen Verstand angreift. Ich keuche erschreckt auf und wende den Blick ab, bevor mir auch noch der letzte Willen ausgebrannt wird. Dolon richtet das wieder nach kurzer Diskussion und wir machen uns weiter auf die Suche. Vor dem Gebäude haben sich weitere Wachen versammelt, die aber noch bei klarem Verstand sind. Die sind natürlich ganz schön erstaunt, uns zu sehen. Ich würge Fragen nach der Legimitation unseres Hierseins gekonnt ab und sorge dafür, dass die überlebenden Diener das Grundstück verlassen können. Eine Sorge weniger. Wir bekommen zu hören, dass Vern und die Seherin sich im oberen Stockwerk in der Galerie aufhalten. Nun gut, nix wie hin.

Wir eilen über eine große Treppe nach oben und folgen der Beschreibung bis zu einer Tür, die wohl in die Galerie führt. Wir können Vern drin reden hören, also nix wie rein, nachdem wir gewisse Zauber hochgefahren haben. Ich bin nun vor bösen Einflüssen geschützt und eine Scheibe leuchtet an meinem Arm. Drinnen ist wirklich Vern in Begleitung einer Frau um die Sechzig, wohl die berüchtigte Seherin Ilaria. Auf dem Boden befindet sich die ausgeweidete Leiche von Schwester Alia, die sich in dem üblichen Symbolkreis befindet. Verdammnis! Das wird dieses Ding aus dem Sternenmeer mir büßen!

Der ganze Raum ist voll gestellt mit Bildern. Aber ein sehr großes uns gegenüber ragt heraus. Es zeigt Chondathan am Tag. Über der Stadt hängen tiefe Wolken, die gerade aufbrechen, und Mak Thuun Ngatha bricht daraus hervor. Das ist wohl das große Ziel der ganzen Ritualmorde. An vier großen Säulen hängen fünf Bilder von uns. Meines sieht relativ normal aus. Genau genommen sehe ich darauf richtig gut aus. Das von Lia zeigt sie als Elfe mit der leicht bläulichen Haut. Ihr Gesicht ist wie mit einem Hackmesser bearbeitet aus, dicke Nähte scheinen es zusammen zu halten. Dabei sieht sie mit heruntergezogenen Mundwinkeln irgendwie sehr zynisch drein blickend aus. Xanas Bild ist ähnlich verunstaltet. Sie lächelt dabei aber. So langsam wird mir klar, was die Nachtvettel mit ihr veranstaltet hat. Diese Hexe hat ihr wohl Sachen ins Gesicht implantiert. Dolon scheint von sechs Geistern umringt zu sein. Er selbst sieht dabei schon recht unheimlich aus. Hinter Ryan steht ein verzweifelt aussehender alter Mann mit einer Krücke. Ich bin mir nicht ganz sicher, was das nun bedeuteten soll, aber die Vettel hat da bestimmt auch ihre Krallen im Spiel.

Vern begrüßt uns mit einem süffisanten Grinsen und fragt, wie uns die Bilder denn gefallen. Meins finde ich ja richtig schick, aber wir sind nicht hier, um über Kunst und Geschmack zu reden. Da sich der Maler sehr gerne selbst reden hört, erzählt er uns eine Geschichte über einen reisenden Händler. Damit meint er wohl sich. Man kann sein ausuferndes Geschwafel, das einen seitenlangen Monolog bilden würde, damit zusammenfassen, dass Mak Thuun Ngatha zufällig von seiner gar finsteren äußeren Ebene auf die schwangere Frau des Händler geblickt hat und sie so die Essenz eines Gottes empfangen hat. Das muss wohl Antalia sein.

Schließlich ist es Zeit, dass die Waffen sprechen. Ich gebe der Seherin zwei meiner feurigen Strahlen zu schmecken, die leider nicht wirklich viel anrichten. Vern bekommt von Lia ebenfalls ein paar Strahlen zu fressen. Der Maler selbst macht das ebenfalls, nur schleudert er die Strahlen auf die Bilder von Ryan und Dolon, die beide in Flammen stehen, ebenso wie die Bilder. Aua! Die Seherin macht einige Gesten und drei bizarre Wesen, die jeder Beschreibung spotten, materialisieren sich vor uns und eines versucht nach mir zu beißen. Es trifft mich, aber mein falsches Leben fängt den Schaden auf. „Überschlagblitz!“, schreit Xana und zwei der Wesen werden förmlich zerrissen. Nur das vor mir bleibt schwer angeschlagen stehen, sodass ich es mit einem tiefen Stich von seinem Leid erlöse. Das war ja jetzt ein kurzes Gastspiel. Vern revanchiert sich mit einem Feuerball, dem ich gerade noch ausweichen kann, die anderen weniger. Dolon zahlt es ihm mit einem Flammenschlag aus heiligem Feuer zurück. Die Frau beschwört nun Schwärme aus diesen fliegenden Augen, von denen eines einen kleinen Blitz abfeuert, welcher aber von meinem Schild abgelenkt wird. Ryan erledigt das Problem mit einem weiteren Flammenschlag aus heiligem Feuer. Xana will die Seherin braten, aber ihre Flammen erlöschen einfach.

Wir rücken nun auf unsere Gegner zu, da es wohl besser ist, die Entscheidung im Nahkampf zu suchen. Ich werfe eine kleine Kugel aus Säure nach der Seherin und verätze sie ein wenig. Ihre Hülle bricht nun auf und eines dieser hässlichen Bauchwürger-Dinger kommt aus ihr heraus. Gregor Vern stirbt durch die Hand Dolons, der immer noch in Flammen steht, genau so wie Schicksalswächter Ryan. Dolon stürmt nun auf die Tsochhari zu und schwingt seinen mächtigen Zweihänder zu einem gewaltigen Überkopfschlag. Mit einem Pfeifen fährt er herab und schlägt eine große Wunde in das Tentakelding. Der Tymorakleriker schließt auf und ich bin nun in optimaler Position, den Kopf von diesem Ding mit aller Kraft zu durchstoßen. Mein geschärfter Stahl gleitet wie ein warmes Messer durch Butter und nimmt dem Ding endgültig das Leben. Dolon und Ryan nehmen ihre brennenden Bilder ab und überschütten sie mit beschworenem Wasser. Auch ihre Flammen erlöschen und sie heilen sich erstmal selbst. Schnell hängen wir die Bilder ab und stopfen alles in Lias nimmervollen Beutel.

Wir eilen herunter und schauen, was sich inzwischen getan hat. Helmkleriker und Schildwächter sind aufgetaucht. Ich schnappe mir zwei von ihnen, einen schicke ich zu Ermittler Wolfram Thorsten, den anderen zum Hohepriester des Tyr. Einige Priester des Helm scheinen das Kommando übernehmen zu wollen und Ryan meint, dass er sich persönlich um das Auge des Wahnsinns kümmern wird. Die Kleriker stürmen mit dem Namen ihrer Götter auf den Lippen in den Raum und bleiben angewurzelt stehen. Die Augen sind verschwunden, die braune Pampe nicht. Versucht man einen der Adligen davon abzuhalten, weiter davon zu essen, schlägt er wie ein Wahnsinniger, der er nun mal ist, um sich und es sind jeweils vier starke Helmpriester notwendig, um auch nur einen schwächlichen Adligen zu bändigen.

Währenddessen gehen wir noch mal nach unten und sichten weiter die Beweise. Aus den Dokumenten ergibt sich, dass Baron Durlan diesen Kult angeschleppt und diesen Kultraum eingerichtet hat. Das war dieser Seefahrer, Händler, Entdecker und wohl auch Pirat. Seine Nachfahren fuhren mit den dunklen Praktiken fort, die auch Menschenopfer verlangten. Wohl aus Angst vor den Folgen des nicht Befolgens der alten Riten wurden diese Bräuche bis heute praktiziert. Tja, das schreit ja geradezu nach der Gerechtigkeit des Tyr. Ich durchsuche noch mal die Truhen und entdecke in einer ein Geheimfach. Jackpot! Ich schaufle etwas mehr als zwölftausend Goldmünzen in Handelbarren und Säcken in Lias Nimmervollen Beutel. Das hat sich ja heute schon mal gelohnt. Draußen übergeben wir den gefesselten Baron in Unterwäsche dem inzwischen eingetroffenen Hohepriester des Tyr, Erzbischof Ulmar Jarven und dem Sonderermittler Thorsten. Es gibt weitere schlechte Neuigkeiten. Der sechste Mord wurde ebenfalls verübt. Die Sache ist noch nicht vorbei. Finsternis!

Gespielt am 24.01.2009
Spielleiter: Stefan
SC: Kaira 11 (Schurke 4/ Seher 1/ Unseen Seer 4/ Arkaner Trickser 2), Xana 10 (Hexenmeisterin 5, Unbändige Magierin 5), Dolon 10 (Kleriker 8/Kriegspriester 2), Lia 10 (Waldläufer 4/ Kriegsmagier 5/Arkaner Bogenschütze 1), Ryan 10 (Kleriker 9, Schicksalswächter 1)
Erfahrungspunkte: für Stufe 10 1500, für Stufe 11 1210 50 Kaira, 150 Xana, 50 Ryan, 100 Dolon, Lia 150
Überwundene Gegner
2 Trolle
1 Gregor Vern ???
1 Seherin und Beschwörerin Ilaria ???
1 Baron Revlan Kämpfer 3/Adliger 4
1 Schildwächter
4 Augenschwärme
3 Wesen aus fernen Weiten ???
1 Akranoplast
5 Wahnsinnige Wachen Kämpfer 5 mit Schablone Wahnsinn
Beute
12500 Goldmünzen
1 Gewandung des Unterhändlers (Plattenpanzer +1, Bewegung wie Leichte Rüstung, Verändert auf Befehl Aussehen in Kleidung des Reisenden oder Plattenpanzer, Zauberresistenz 15) Ryan ca. 30K
1 Feindschnitter (Kompositlangbogen +1, +5 auf Schaden, bis +2 Stärke, bei Treffer werden 3 Lebenspunkte geheilt bis max. 30 am Tag, Verlangsamen für 3 Runden SG 14) Lia 32K
1 Mörderbann Leichter Stahlschild +2 (Gilt auch auf Berührungsangriffe, Fehlschlagchance für kritische Treffer oder hinterhältige Angriffe 25%) Ryan ca. 16K
1 Langschwert Verteidiger +2 18K Lia
5 Bilder der Wagemutigen (Jeder sein eigenes Portrait)
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 01. Juli 2009, 13:56:36
Kapitel 4
Wahnsinn, Wahnsinn und noch mehr Wahnsinn!

9. Hammer 734 TZ Das Jahr des prächtigen Hirsches Chondathan

Da wir alle recht erschöpft und ausgelaugt von den Kämpfen im Anwesen von Baron Relvar sind, gehen wir ohne weitere Umschweife zu Xanas Wohnung zurück und übernachten dort gemeinsam. Nach einem reichhaltigen Frühstück machen wir uns auf, uns mit Sonderermittler Thorsten Wolfram zu treffen. Nach etwas Herumfragen finden wir heraus, dass er gerade zu einer Besprechung mit dem Landgrafen, also dem unmittelbaren Herrscher über die Stadt, gerufen worden ist. Und wir bekommen zu hören, dass man uns angeblich wegen Einbruchs in das Anwesen von Baron Relvar sucht. Wir haben nichts getan, außer diesen finsteren Kult zu bekämpfen. Und natürlich den Baron um knapp zwölf tausend Goldmünzen und seine schicke Ausrüstung zu erleichtern. Aber Strafe muss nun mal sein.

Wir gehen zum Tyrtempel und treffen uns mit Erzbischof Ulmar Jarven. Leider kann er uns keinen Zugang zum Ort des sechsten Verbrechens beschaffen, weiß aber, dass dieser Ritualmord die Nummer Eins trägt und ein Zeichen aus der mittleren Ebene der Tsochhari. Auch er hat schon von den Gerüchten gehört, dass wir gesucht werden. Das ist eine ernste Sache, die wir nicht auf die leichte Schulter nehmen sollen. Aber falls es zum äußersten kommen sollte, wird die Tyrkirche hinter uns stehen. Das finde ich gut, auch wenn mir nicht ganz klar ist, was er genau damit meint.

Wir verabschieden uns und unterhalten uns, was wir jetzt am besten tun, als wir buchstäblich in sechs Reiter, die vor der Kathedrale warten, hineinstolpern. Nach den Wappen zu urteilen, handelt es sich Mitglieder der persönlichen Leibwache des Landgrafen. Sie machen uns klar, dass wir jetzt eine Audienz beim Landgrafen Jemar Graufarn haben. Und wir dürfen uns noch nicht mal vorher umziehen oder zum Friseur gehen. Verdammnis!

Lia und Ryan tuscheln kurz, ob wir in der Lage wären, diese Soldaten zu besiegen. Wahrscheinlich schon, aber ich mache mir da eher Sorgen über diejenigen, die dann geschickt werden. Dass sie uns die Waffen nicht abnehmen, werte ich mal als gutes Zeichen. Einer der Gardisten erbarmt sich und erlaubt der schwangeren Xana auf sein Pferd zu steigen. Die Leute starren uns interessiert nach. Diese Art von Aufmerksamkeit will mir nicht gefallen. Sie führen uns zum Adelsviertel, an der Klingenfeste vorbei bis zum Sitz des Landgrafen, dem so genannten Zwinger, einer Feste, die noch über der Klingenfeste thront. Wir passieren mehrere Torhäuser und einige Straßen des Todes, also ein schmaler Weg zwischen zwei Mauern, aus denen überall Schießscharten und Pechnasen ragen. Schließlich erreichen wir den Palast des Landgrafen Jemar Graufarn. Wir werden durch eine reich dekorierte Säulenhalle geführt, an den Wänden hängen Bilder, welche die Geschichte der Kolonie zeigen.

Dann erreichen wir den Thronsaal. Der Landgraf Jemar Graufarn, ein Mann um die fünfzig mit sorgfältig gestutztem Bart, sitzt auf einen hohen Podest, sodass er auch im Sitzen selbst auf Dolon noch herabblicken kann. Der Landgraf ist gerade in ein hitziges Gespräch mit einem jungen Adligen vertieft. Ich schätze mal, dass dies der Sohn von Graf Revlan ist. Etwas abseits steht einer der drei Direktoren des Kollegiats, Direktor Lewarn. Der Herrscher der Stadt unterbricht sein Gespräch und wir haben seine ungeteilte Aufmerksamkeit. Ich beeile mich einen tiefen Knicks zu machen. Xana macht es mir nach, die anderen deuten eine knappe Begrüßung an, was schon an eine Beleidigung grenzt. Der traditionelle Titel Landgraf täuscht über die wahre Machtbefugnis dieses obersten Herrschers über Chondathan hinweg.

„Ihr seid also die berüchtigten Wagemutigen?“
„In der Tat, Durchlaucht.“ Ich übernehme das Reden, als  sonst niemand Anstalten macht, den Mund aufzumachen. Er wirft uns vor, einen Einbruch auf das Anwesen von Baron Relvar verübt zu haben. Ich erlaube mir etwas auszuholen und erkläre etwa eine Viertelstunde, was sich in den letzten Tagen zugetragen hat, also die ersten Ritualmorde, der Diebstahl der Rüstung aus dem Tempustempel, unser Treffen mit Gregor Vern auf dem Anwesen des Barons, das Verfolgen seines Boten, das Aufspüren seiner Schergen und des ersten Ritualmörders. Unsere Untersuchungen im Drunakwald und schließlich unser Kampf im Anwesen gegen Vern und seine Komplizin. Ich lasse einige uns kompromittierende Details weg, bleibe aber ansonsten bei der Wahrheit und füge auch nichts hinzu.

Der Landgraf stellt noch ein paar Fragen, besonders warum wir nicht um Hilfe bei der Schildwacht nachgesucht haben. Haben wir doch eigentlich, schließlich sind wir für Sonderermittler Thorsten Wolfram unterwegs gewesen und haben unser Vorgehen auch mit dem Tyrtempel abgestimmt. Dann gibt noch Direktor Lewarn vom Kollegiat seine Erkenntnisse zum Besten. Mit dem sechsten Mord wurde ein Ritualkreis geschaffen, der aber nicht aktiviert wurde. Allerdings sieht er darin ein gutes Zeichen und hält die Sache für erledigt. Ich hake diesbezüglich mehrmals nach und mache darauf aufmerksam, dass wir recht wenig über die Tsochhari und ihre Art der Magie wissen. Die Wegbereiterin lebt noch, ebenso der blaue Ritter und mehr als die Hälfte der Mitglieder der Tsochhari auf dem Diagramm. Das dicke Ende kommt erst noch. Aber Direktor Lewarn wiegelt ab und auch der Landgraf macht sich da diesbezüglich nur wenig Sorgen. Er glaubt unserer Geschichte, warnt uns aber nachdrücklich davor, Anwesen von Adligen in Zukunft ohne seine Erlaubnis zu betreten und wir sind entlassen. Ryan kann es nicht lassen, sein großes Maul aufzureißen. Der Landgraf belässt es aber dabei, Ryan klar zu machen, dass er keine Probleme damit hat, auch Hohepriester eines Tempels am Rallardbaum aufzuknüpfen. Dann gehen wir. Glück gehabt!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 03. Juli 2009, 14:07:42
9. Hammer 734 TZ Das Jahr des prächtigen Hirsches Chondathan

Puh! Das ist jetzt gerade noch mal gut gegangen. Draußen bereden wir, was wir jetzt am besten machen. Nach etwas hin und her beschließen wir, dass wir uns um den Verbleib der Schildstürmer kümmern. Nun gut, wir verabreden uns zur zweiten Mittagsstunde in Xanas Wohnung. Lia und ich begleiten sie. Unterwegs kaufen wir bei den Zwergen ein paar Perlen ein und ich identifiziere dann die erbeutete Rüstung und den Schild. Wow! Die sind vielleicht mal mächtig. Ryan ist ganz aus dem Häuschen, als er dann später die Kleidung des Unterhändlers, wie die Rüstung heißt, anlegt. Diese Rüstung hat die Verzauberung, sich in ganz normale Kleidung eines Reisenden verwandeln zu können und eine Verzauberung erlaubt, sich mit ihr ganz normal schnell bewegen zu können. Außerdem unterdrückt sie gegnerische Magie bis zu einem gewissen Punkt. Der Schild ist ähnlich stark, schützt er doch die vitalen Stellen bis zu einem gewissen Grad, auch leitet die Verzauberung einfaches Anfassen des Schildes ab. So schöne Sachen hätte ich auch mal gerne.

Als dann alle wieder da sind, wirke ich ein weiteres Mal einen Suchzauber auf Glücksboten Garn. Xana schaut sich intensiv das Bild an und wirkt dann einen neu erlernten Zauber, der uns einen Herzschlag später an den Ort bringt, wo Garn tot in einer Schneewehe liegt. Spuren sind keine um ihn herum auszumachen, weder von seinen Mördern, Freunden oder Wildtieren. Wir graben ihn aus der Schneewehe aus und drehen den Leichnam um. Sein Brustpanzer ist mit Dutzenden Einstichen wie von einem Stilett bedeckt. Wir rätseln, wer so was macht. Ein Stilett ist eine dünne Waffe und dazu gedacht, präzise Schwachstellen von Panzern zu durchbohren und durch Kettenhemden zu stechen. Niemand würde damit auf den eigentlichen Panzer schlagen, schon gar nicht so oft. In naher Umgebung machen wir eine Bewegung aus und springen auf. Ein Mann in einer abgetragenen Fellkleidung kommt lachend auf uns zu. Seine Augen sind weit aufgerissen und er grinst überaus dümmlich. „Ich habe einen Hirsch gesehen, der hatte so ein Geweih!“ Er zeigt die Dimension mit seinen Händen. Er ist unbewaffnet und ich löse vorsichtshalber meinen Totschläger vom Gürtel. Er grinst weiter so dümmlich. „Ist die Nacht nicht schön?“ Dann explodiert sein Kopf! Iiiks!

Blut bespritzt mich und einiges landet auf meinem Gesicht. Örks! Aus seinem Halsstumpf kommt ein metallisch aussehendes Wesen gekrabbelt, das entfernt an einen überdimensionierten Tausendfüßler erinnert. Seine Beine laufen in dünnen Extremitäten aus, die sie an ein Stilett erinnern. So langsam wird mir klar, wer diese Wunden auf Garns Brust verursacht hat. Ich werfe dem Ding eine Kugel aus Säure an den Kopf, das es zwischen seine Augen trifft und ein tiefes Loch reinfrisst. Das Rieseninsekt kreischt erbost auf und stürzt sich auf mich. Tief dringen seine Extremitäten durch meine dicke Winterkleidung und mein Kettenhemd hindurch, zerstören mit einem Schlag mein falsches Leben und reisen einige tiefe Wunden. Autsch!

Xana und Lia rösten das Teil schon mal ordentlich vor, bevor ich es mit meinem Rapier aufspieße. In den letzten Todeszuckungen verletzt es mich ein weiteres Mal und es spuckt noch Säure nach Xana und verätzt sie schwer. Was war das jetzt? „Alles wird gut!“, sage ich und meine Wunden schließen sich. Durch Lukrezias Amulett habe ich sofort ein weiteres falsches Leben auf mir liegen. Wir untersuchen das komische Ding, das in dem Menschen war. Ist das eine Unterart der Tsochhari? Etwa fünf Minuten stellen wir Vermutungen an, was das wohl sein könnte. Es scheint weder Teufel noch Dämon zu sein und keiner hat je von solch einem Wesen gehört. Da wir zu keinem Ergebnis kommen, stellen wir erst mal fest, was Garn dabei hatte. Vielleicht ergibt sich ja ein Hinweis, was die Schildstürmer hier gesucht haben. In seinem Rucksack findet sich nur eine Karte der südlichen Kolonien, aber keine Notizen oder ähnliches. Verdammnis!

Xana offenbart einen weiteren neuen Zauber und fliegt über die Baumwipfel. Nach einigen Minuten kommt sie zurück. In einigen Meilen Entfernung hätte sie einige Häuser ausgemacht und die Küstenlinie. Der Drunakwald ist das hier also nicht. Ich setze durch, dass wir erstmal die Umgebung in 250 Schritt Umkreis durchsuchen. Wir laufen in eine Richtung und je nach fünfzig Schritt bleibt einer stehen und wir beginnen dann den Fundort der Leiche in einem Kreis zu umlaufen. Wir finden eine Straße, die zum Dorf führt, aber sonst nichts weiter. Aus einigen stabilen Ästen bauen wir einen primitiven Schlitten, auf dem wir die Leiche von Glücksboten Garn hinter uns her ziehen können. Wir brauchen fast zwei Stunden, bis wir das Dorf erreichen. Da es uns sehr komisch vorkommt, dass im Winter aus keiner der Katen eine Rauchsäule aufsteigt, schleichen Lia und ich voraus. Wir sehen zwei dümmlich grinsende Männer, die mit einer großen Säge Feuerholz machen, aber die Stücke sind lächerlich klein. Eine Frau steht am Brunnen und dreht hektisch am Rad, was aber sinnlos ist, da kein Seil in der Welle ist. Am Brunnen selbst liegt eine kopflose Leiche. Verdammnis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 06. Juli 2009, 12:46:26
9. Hammer 734 TZ Das Jahr des prächtigen Hirsches Unbekanntes Dorf an Küste

Ich breche in einer der abgelegeneren Katen ein. Ein großes Ehebett mit Vorhängen, zwei kleine Betten, Tisch, Stühle, alles aufgeräumt, keine Bewohner zu sehen. Die Asche in der Feuerstelle ist eiskalt. Die ganze Kate macht einen aufgeräumten, aber verlassenen Eindruck. Ein zweiter Einbruch bringt ein ähnliches Resultat. Das Dorf besteht nicht nur aus dem Dutzend kleiner strohgedeckter Hütten, sondern auch aus einem sehr großen Gebäude am Ende des Dorfes. Es ist aus Stein, zwei Stockwerke, Ziegeldach. Ein großes, verschlossenes Tor führt hinein. Die Fenster sind vergittert und schmal, scheinen aber keine Schießscharten zu sein. Es macht einen trutzigen Eindruck, ist aber kein Landsitz eines Adligen, da Wappen und Verzierungen fehlen. Es scheint eher eine Art Gefängnis zu sein oder ein Irrenhaus. Ich weiß, dass einige Kollegiatsmagier in einem Dorf mit dem Namen Weidlingen, etwa einen fünf Stundenritt von Chondathan entfernt, eine Anstalt mit dem Namen Seelenheilhospital betreiben. Wahrscheinlich ist es das.

Wir schleichen uns an die Rückseite, wo es eine eisenbeschlagene Türe gibt, die kein Schloss aufweist. Ich mache mit Lia eine Räuberleiter und linse in eines der vergitterten Fenster ein. Ich sehe eine leere Zelle mit einem Bett und Eimer. Am Bett sind Riemen angebracht, um einen Patienten fixieren zu können. Die Türe ist zu und wahrscheinlich verschlossen. Das Gitter am Fenster ist stabil und es dürfte ein hartes Stück Arbeit sein, das massive Teil raus zu brechen oder durch zu sägen. Ich lasse mich zu Boden gleiten und wir eilen zu den Anderen zurück.

Es gibt eine kurze Diskussion und wir einigen uns auf direkte Konfrontation. Dolon gibt mir ein magisches Schutzgewand und Ryan einen Zauber, der mich besser vor Säure schützt. Wir lassen Garn zurück und gehen in breiter Formation auf die beiden holzsägenden Wirte zu. Die grinsen dämlich, selbst nachdem Lia anfängt  sie mit Pfeilen zu spicken. Die Köpfe explodieren und zwei der Viecher greifen uns an. „Brenne!“, schreie ich und zwei Strahlen hinterlassen kaum sichtbare Wunden. Verdammnis!

Die Frau am Brunnen sieht kurz interessiert zu uns hinüber und geht dann einfach in den Stall der Irrenanstalt. Derweil haben wir alle Hände voll zu tun, mit zwei von diesen Biestern fertig zu werden. Durch ihre sich so irre schnell hin und her windenden Körper ist es so, als ob man in einen Dornenbusch fassen würde. Immer wenn ich ihnen ehrlichen Stahl zu kosten gebe, bekomme ich einige oberflächliche Wunden zurück. Die Viecher sind verdammt zäh und es braucht einige Zauber und harte Schläge, um diese Tausendfüssler zu erlegen. Schließlich liegen zwei tote Monster vor unseren Füßen. Dolon und Ryan haben dafür einiges an Blut lassen müssen, auch die anderen beiden haben einige Wunden abbekommen. Während die Kleriker hinter einer Kate damit beschäftigt sind, die Wunden zu heilen, beschwöre ich ein arkanes Auge und schicke es mal voraus. Im Brunnen entdecke ich ein weiteres von diesen Monstern, das unter der Einwandung lauert. Im Stall, wo die Frau verschwunden ist, befindet sich ein großes Loch im Boden, das zu einem gewundenen Gang führt. Dieser Gang endet in einer spärlich erleuchteten Kammer, wo ein Wesen hockt, das entfernt an ein viel zu großes Insekt erinnert. Das Insekt ist groß wie ein Pferd und redet mit der Frau in einer Sprache, die höchst seltsam aus Klacklauten besteht. Dahinter geht es weiter und dieser Gang endet in einer Gruft, die sich in der Anstalt zu befinden scheint. Da hier nur sehr diffuses Licht herrscht, ist kaum was zu erkennen. Ich lasse mein Auge noch etwas hin und her flitzen, finde aber nichts Interessantes mehr, bevor mein Zauber aufhört zu wirken.

Ich teile den anderen mit, was ich gesehen habe. Xana ist ganz begeistert davon, den Tausendfüßler im Brunnen auszuräuchern. Sie wirft enthusiastisch eine Sphäre aus elektrischer Energie genau auf den Brunnen und tatsächlich kommt das Vieh recht schnell heraus geschossen. Mit einem „Brenne!“ grille ich es mal schon mal etwas vor, aber wieder sind die Wunden nur oberflächlich. Das Ding arbeitet sich durch den Hagel von Geschossen und speit Säure mit einem mächtigen Strahl auf Xana, Ryan und Lia. Das tut allen richtig weh. Verdammnis! Wir verdoppeln unsere Anstrengungen, es in kleine Stücke zu hauen und schließlich rührt es sich nicht mehr. Eins weniger.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 08. Juli 2009, 11:30:19
9. Hammer 734 TZ Das Jahr des prächtigen Hirsches Weidlingen

Mit der Perle der Macht frische ich meine Zauber etwas auf und wir rücken in den Stall vor. Pferde sind keine zu sehen, aber eingetrocknetes Blut. Und natürlich das Loch im Boden. Ich bin dafür, dass wir erstmal versuchen mit dem großen Mutterding zu reden, bevor wir es angreifen. Die anderen überstimmen mich aber. Verhandlungen würden nichts bringen. Aber ich will ja auch nicht unbedingt verhandeln, sondern eher an Informationen bekommen. Wer weiß, vielleicht bekommen wir ja so was über den Verbleib der Schildstürmer heraus oder bringen in Erfahrung, was diese Dinger mit den Tsochhari zu tun haben.

Ich helfe Xana, in das Loch hinunter zu klettern und springe als letzte hinein. „Licht!“ sage ich und mein silbernes Amulett mit dem Gesicht der lächelnden Dame erstrahlt im diffusen Licht. Ich setze mich an die Spitze und rücke mit gezogenem Rapier nach vorne. Fallen sind keine zu entdecken. Schließlich erreichen wir den kuppelartigen Raum, wo das Muttertier schon auf uns wartet. Ich versuche trotz allem noch ein Gespräch anzufangen, aber es scheint nicht unserer Sprache mächtig zu sein. Außerdem scheint es auch keine Lust auf Konversation zu haben. Na dann, „Brenne!“ Zwei Strahlen schießen aus meinen Fingern, die aber abprallen und harmlos in Decke und Boden fahren. Verdammnis!

Lia versucht ihr Glück mit einer Kugel aus Säure, die genau auf sie zurück reflektiert wird. Autsch! Dolon und Ryan bitten ihrer Götter um Hilfe und Dolons Waffe leuchtet magisch auf. Xana geht in die Vollen und wirft eine ihre gefürchteten Sphären hinein. Das hat wenigstens etwas Wirkung auf dieses Ding. Das geht zu Dolon und schnappt nach ihm. Obwohl er sich mit einem mächtigen Hieb zu wehren weiß, landet er im Maul von dem Ding. Da Flächenzauber wohl nicht abprallen eile ich nun ebenfalls in den Raum und werfe meinen Feuerball so, dass nur das Monster davon betroffen wird. Diesmal schlägt der richtig gut ein. Glück gehabt!

Ryan eilt zu Dolon und spendiert ihm Bewegungsfreiheit. Bevor ich mich mit dem Vieh näher anlege, ziehe ich ein Schild und meinen Schutz vor Bösem hoch. Das Vieh packt derweil Lia, die aber Dank Dolons Bewegungsfreiheit wiederum aus dem Maul entkommt. Xana versucht das zu bannen, was bewirkt, dass die gezielten Zauber abprallen, was leider nicht funktioniert. Dann probiert sie magische Geschosse aus, die aber auch zurück geschleudert werden, aber an ihrem Schild hängen bleiben. Ryan beschwört einen Celestischen Greifen, sodass dieses Monster nun eingekreist ist. Ich turne mich an die Front von dem Ding und flankiere es nun mit Dolon, der seinen magischen Helm aktiviert. Xana lässt uns hibbelig werden und ich schaffe es, dass mein Rapier immer und immer wieder an der harten Haut abprallt. Dolon ergeht es ähnlich. Mit mächtigen Hieben traktiert er die Rückseite, aber außer Funken erzielt er keinen Effekt.

Das Ding schnappt nach mir, aber ich kann seinen gekrümmten Schnabel geradeso mit meinem Schild abwehren. Es verliert die Lust an mir und packt sich lieber Ryan, der nicht nur im Maul landet, sondern ganz und gar herunter geschluckt wird. Verdammnis! Xana kommt auf die Idee, ein kleines Mäuschen, was in der Ecke kauert, als zweiten Bezugspunkt für einen Überschlagblitz zu nehmen. Aber auch dieser Zauber wird zu ihr zurück geschleudert, der wiederum von ihr abprallt und auf mir landet. Finsternis! Im letzten Moment ducke ich mich und die Entladung lässt mir nur die Haare zu Berge stehen. „Danke Xana!“

„Tschuldigung!“, meint Xana mit hochroten Backen. „Schon gut!“, winke ich ab und konzentriere mich darauf, irgendetwas Vitales an dem Mistvieh zu treffen. Lia lässt mehrmals eine flammende Aura aufzündeln, einmal trifft sie auch mich noch. Aber auch dem kann ich gerade so noch ausweichen. Mit ehrlichem Zorn im Herzen und einem Stoßgebet an Tymora finde ich endlich eine Stelle, wo ich mein Rapier tief vergraben kann. Ich scheine etwas sehr Wichtiges zu treffen, denn das Vieh bricht augenblicklich in sich zusammen. Jetzt aber schnell den Tymorakleriker da raus holen. Dolon hat das richtige Werkzeug dafür auch dabei. Zwei mächtige Hiebe trennen nun das Hinterteil auf und Ryan kriecht heraus. Das war jetzt knapp. Aber von der Decke fällt jetzt ein weiteres von diesen Monstern auf uns herab, wohl das, was in der Frau war, deren Kopflose Leiche weiter hinten im Raum liegt. Das wird noch ein langer Tag. Xana lässt ihrem Frust freien Lauf und zerfetzt das Ding mit ihrer Magie förmlich in der Luft, bevor es richtig Schaden anrichten kann. Die Wunden werden geheilt und wir machen Bestandsaufnahme. Ich habe fast alle Offensiv- und Defensivzauber aufgebraucht, Xana hat noch einiges auf der Vierten Ebene, aber nichts auf der dritten. Lia ist fast vollständig unten, unsere Kleriker, besonders Dolon, haben noch einiges an schwacher Magie, hauptsächlich Supportzauber für die Gruppe.

Ich setze mich durch, dass wir den Gang noch weiter erforschen. Es gibt einiges Gemaule deswegen, aber sind wir die Wagemutigern oder die Jammerlappen? Sorgfältig unter suche ich den Boden vor mir, kann aber nichts Verdächtiges finden. Vorsichtig arbeite ich mich vor, bis wir einen Durchbruch ins Gebäude erreichen. Hier scheint sich die Gruft zu befinden. An den Wänden sind verschlossene Grabnischen, das älteste Datum liegt fünfzig Jahre zurück. Einige Knochen liegen auf dem Boden, sind aber nicht untot, wie ein Blick durch meine Brille beweist. Es gibt nur eine weiter führende Türe, die aber von außen verriegelt ist. Es gibt einen recht breiten Spalt, wo man ansetzen kann. Mal sehen, was sich dahinter befindet.

Gespielt am 08.02.2009
Spielleiter: Stefan
SC: Kaira 11 (Schurke 4/ Seher 1/ Unseen Seer 4/ Arkaner Trickser 2), Xana 11 (Hexenmeisterin 5, Unbändige Magierin 6), Dolon 10 (Kleriker 8/Kriegspriester 2), Lia 10 (Waldläufer 4/ Kriegsmagier 5/Arkaner Bogenschütze 1), Ryan 10 (Kleriker 9, Schicksalswächter 1)
Erfahrungspunkte: für Stufe 10 2700, für Stufe 11 2090 0 Kaira, 150 Xana, 225 Ryan, 225 Dolon, Lia 150
Überwundene Gegner
5 Nachahmer Drohnen
1 Königin
Beute
Nix!!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 13. Juli 2009, 10:22:02
Kapitel 5
Das Irrenhaus des Schreckens!

9. Hammer 734 TZ Das Jahr des prächtigen Hirsches Weidlingen Seelenheilspital

Aber vielleicht wäre es keine schlechte Idee, erstmal ein paar Informationen zu bekommen. Der einzige, der die uns geben kann, ist der tote Garn. Wir beratschlagen kurz und beschließen dann, Garn von den Toten zurück zu holen. Also bewegen wir uns dorthin, wo wir Garn zurück gelassen haben, und tragen den Leichnam in eine der von mir geöffneten Katen. Dort entfache ich ein Feuer und Xana stellt einen Topf mit Schnee darüber. Nach etwa einer halben Stunde haben wir kochendes Wasser, in das wir Tücher tauchen, mit denen wir dann den steif gefrorenen Garn, den wir bis auf den Schamschurz entkleidet haben, auftauen. Nach etwa einer Stunde kommen wir zu dem Schluss, dass Garn durch ist, um es mal so auszudrücken. Mit großem Brimborium vollzieht Schicksalswächter Ryan sein Ritual und er hat Erfolg. Leben kehrt in den Glücksboten Garn von Tymora zurück und er schaut sich mit großen Augen um.

Nachdem er die Orientierung wieder gefunden hat, erzählt er uns, was passiert ist. Er hat eine Botschaft von Hauptmann Bregg bekommen, dass sich die Schildstürmer im Wald bei Weidlingen sammeln sollen, weil dort eine Spur vom Magistrat Holgar aufgetaucht wäre. Dieser Magistrat und Richter war von den Schildwächtern als der Mörder von dem Mordopfer am Hafen, der Bardin und Liraspielerin Marea, ausfindig gemacht worden. Seine Spur hätte sich aber am Seelenheilspital verloren. Was der Magister mit dieser Institution genau zu tun hatte, ist Garn unbekannt. Aber auf alle Fälle hat das nichts Gutes zu bedeuten. Verdammnis!

„Als ich dann der Botschaft von Hauptmann Bregg folgte, traf ich im Wald hier in der Nähe einen komisch grinsenden Mann. Und dann explodierte sein Kopf und ein Ding kam aus ihm heraus. Das ist das Letzte, an das ich mich erinnere. Es muss mich wohl ziemlich hart getroffen haben.“ Glücksbote Garn schaut kritisch seinen durchschlagenen Brustpanzer an. Leider kann auch er sich nicht an das Jenseits erinnern. Er fühlt sich aber soweit einsatzbereit, uns zu helfen, diesem Seelenheilspital näher auf den Zahn zu fühlen. Also kehren wir in die Gruft mit der verschlossenen Türe zurück.

Ich packe meine dünne Säge aus und beginne den Riegel durchzusägen. Leider bekomme ich nicht alles durch, aber ein kräftiger Tritt von Dolon sprengt die Tür auf. Dahinter liegt eine Kapelle des Myrkul, denn seine Statue thront über dem Alter mit der Inschrift „Der Tod heilt alle Leiden!“ So kann man das natürlich auch sehen. Es gibt einen offenen Durchgang von der Kapelle, der tiefer in die Anstalt führt. Und da kommt uns auch schon jemand entgegen. Er trägt die Roben eines Kollegiatsmagiers, ist etwa vierzig Jahre alt, und hat nur noch einen schütteren Kranz schwarzer Haare auf dem Kopf. Er stellt sich als Professor Griefensund vor. Den Namen kenne ich doch? In der Galerie des Kollegiats hing ein Bild mit diesem Namen, aber das hat keinerlei Ähnlichkeit mit dem, der vor mir steht. Aber wenigstens explodiert sein Kopf nicht. Schnell wird klar, dass er ein Patient sein muss. Ich gehe zum Schein auf sein Geplapper ein und folge ihm in sein Büro, wo sich angeblich Baupläne des Spitals befinden sollen. Dort ist ein weiter Irrer, der vor sich hinbrabbelt und in einem zerfledderten Buch zu lesen scheint. Immer, wenn er eine Seite gelesen zu haben glaubt, reißt er sie aus und verinnerlicht sich den Inhalt mittels Verspeisung der Seite. Örks!

Das Büro ist verwüstet und es gibt einen eingestürzten Kriechgang, der hinaus führt. Da scheint wohl das Vieh geschlüpft zu sein, das wir vorher getötet haben. Da ich keine Lust habe, mir diesen Wahnsinn länger anzutun, schließe ich die beiden einfach ein. Es gibt einen Aufgang nach oben, der, da dies hier der Hochsicherheitstrakt für die wirklich gefährlichen Irren ist, natürlich verdammt gut gesichert ist. Es gibt ein magisches Sigel, dessen magische Energie ich abfließen lasse, sodass sie harmlos in kleinen Funken verpufft. Das Schloss selbst stellt mein Können auf eine wirklich harte Probe. Es hat die Angewohnheit, sich alle paar Sekunden leicht zu ändern, sodass ich die ganze Zeit das Innere neu erfühlen und manipulieren muss. Nach unzähligen Versuchen und einer halben Stunde gebe ich entnervt der verdammten Türe einen herzhaften Tritt. Finsternis!

„Ohne Schlüssel kommt ihr hier nie raus!“ verkündet Professor Griefensund hinter uns stehend mit einem breiten Grinsen. „Seit die Tentakelviecher im geschlossenen Trakt sind, haben die den Hochsicherheitstrakt hier unten dicht gemacht.“ Hatten wir den Kerl eigentlich nicht vorhin eingesperrt? Doch, irgendwie muss er aus dem Büro wieder raus gekommen sein. Verdammnis!

Aber der gute Professor meint, er wüsste jemanden, der den Schlüssel hat. Dafür müssten wir aber nur einen gewissen Irren mit dem Namen Remhagen wieder einsperren, der wäre total durchgeknallt. Wenn das ein Irrer sagt, muss was dran sein. Nun gut, wir lassen uns auf das Geschäft ein und sperren einen weiteren Irren ein, der sich auch für Professor Griefensund ausgibt und der wirklich dem Bild im Kollegiat ähnelt. Er hat die Wände seiner Zelle mit einer These vollgekritzelt, dass Kuchen ein Elementares Element im Gewebe ist. Da schließen wir lieber gleich ab.

Wir rücken tiefer in den Kerker vor und treffen schließlich auf den wahnsinnigen Remhagen, der Schwärme aus Hasen um sich hat. So was habe ich noch nie gesehen. Ich mache uns zuerst einmal alle unsichtbar. Unsere Elfe fängt sofort an, auf ihn zu schießen und trifft ihn mehrmals hart. Der Magier schreit auf und hetzt einen Schwarm Kaninchen auf Lia, die dann in einer Explosion vergehen und ich schaffe es nicht, dem Inferno auszuweichen. Aber mein Mantel absorbiert einiges an Hitze. Da ich keine Lust habe, mich durch explodierende Kaninchen zu bewegen, versuche ich ihn zu umgehen. Lia, schießt ihn aber zusammen, bevor ich ihn mit meinem Totschläger betäuben kann. „War das jetzt wirklich nötig?“, frage ich, aber keiner findet was dabei, den Mann getötet zu haben, schließlich hat er uns ja mit explodierenden Hasen bekämpft. Bin ich die einzige, die nicht jede Bedrohung gleich zu töten gedenkt? Das war nur ein kranker alter Mann mit der Fähigkeit, explodierende Häschen zu beschwören, sicherlich gefährlich, aber verdient er deswegen den Tod? Verdammnis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 15. Juli 2009, 14:58:56
9. Hammer 734 TZ Das Jahr des prächtigen Hirsches Weidlingen Seelenheilspital

Hier befindet sich eine sehr gut gesicherte Zelle, die wirklich massivste Riegel vor der Türe hat. Wir beratschlagen kurz, ob wir einen Blick hinein werfen sollen, lassen das dann aber lieber sein. Da Remhagen nun tot ist, führt uns der verrückte Professor zu dem Labor von Dr. Alantar, der die Oberaufsicht hat. Die Tür ist äußerst massiv und war wohl mit einigen Schutzrunen versehen, die jemand ziemlich rüde ausgelöst hat. Da hier keine sterblichen Überreste liegen, scheint der das sogar überlebt zu haben. Es dauert eine Weile, bis ich das meisterhafte Schloss geknackt habe. Drinnen ist ein Laborkomplex zu sehen. In einer Ecke steht ein Käfig auf Rollen vor einer Doppelflügeltüre. Der Käfig läuft auf Schienen und scheint einen Mechanismus zu haben, den man mit einem Hebel steuern kann. Es gibt eine weitere Türe an einer anderen Wand, hinter der sich Dr. Alantar versteckt hält.

Er hört sich ziemlich konfus an, selbst durch die geschlossene Türe ist seine Panik deutlich zu hören, und er vermutet, wir wären Tentakelmonster. Ich versichere ihm, dass wir keine Tsochhari sind und wir unbedingt den Schlüssel nach oben brauchen. Es gibt eine äußerst unfruchtbare Diskussion darüber, ob wir nun Tsochhari sind oder nicht. Aber es gibt eine Möglichkeit, zu beweisen, dass wir keine sind. Hinter der Doppeltüre würde sich der Spiegel der Wahrheit befinden, welchen er zum Zweck der Therapie benutzt, da dieses Ding das Innerste eines Wesen offenbart. Ryan meldet sich sofort freiwillig, in den Käfig zu steigen und zu beweisen, dass er kein Tentakelmonster aus dem fernen Sternenmeer ist. Und uns natürlich, was für ein toller Hecht er doch ist. Manchmal ist seine arrogante Selbstüberschätzung doch recht praktisch, da ich nicht das Bedürfnis verspüre, diesen Apparat einfach mal auf gut Glück auszuprobieren. Der Schicksalswächter steigt wagemutig in den Käfig und ich habe die Ehre, den Hebel zu betätigen. Die Doppeltüre öffnet sich und der Käfig samt Ryan wird in den Raum dahinter gezogen, der durch eine weitere Doppeltüre wohl eine Art Schleusenfunktion innehat. Die Tür schließt sich vor uns, nachdem der Käfig sie passiert hat. Dann beginnt das Warten. Nach etwa fünf Minuten öffnet sich die Türe und der Käfig rollt heraus. Darin befindet sich nun ein alter Mann in der Kleidung Ryans.

Im ersten Moment denke ich, Ryan ist um fünfzig Jahre gealtert, aber die Person hat keine Ähnlichkeit mit dem Schicksalswächter.
„Ich wäre den Damen äußerst verbunden, wenn sie so nett wären, mich aus diesem Gestänge zu befreien.“ Das kann nie und nimmer Ryan sein, so viel Höflichkeit wie in diesem Satz hat der noch nie in seinem Leben zustande bekommen.
„Wer im Namen der Neun Höllen bist du denn? Und wo ist Ryan?“

„Wenn ich mich vorstellen dürfte, mein Name ist Winart Lem. Ich war Archivar in einer Bibliothek in Berthandur und wurde vor etwa dreißig Jahren ermordet. Dabei wurde nicht nur mein Körper getötet, sondern auch meine Seele gefangen genommen, um eine Wiedererweckung zu verhindern. Durch einige dumme Zufälle gelangte der Behälter in den Abgrund und schließlich in die Krallenhände der Nachtvettel Zelamis, die mich in diesen aufgeblasenen Popanz Ryan gesteckt hat. Dagegen war meine Zeit in einer Flasche richtig angenehm, wie ich versichern möchte. Nun, Ryan und ich haben temporär durch den Arkanen Spiegel in dem Raum unsere Plätze getauscht. Meine Seele ist nun gerade die dominierende, während seine jetzt die Rolle des Zuschauers spielen darf. Ich schätze mal, dieser Zustand dürfte noch ein oder zwei Tage anhalten.“

„Aha? Das ist ja mal äußerst interessant. Da bin ich ja froh, das Angebot der Nachtvettel abgelehnt zu haben, sonst wäre deine Seele in mir gelandet.“
„Das wäre sicherlich etwas angenehmer und interessanter geworden. Aber es spricht für sie, gute Frau Rhea, dass sie das abgelehnt haben. Und wenn sie nun so freundlich wären, mich aus diesem Käfig zu lassen?“ Wer kann da schon Nein sagen? Ich jedenfalls nicht, auch wenn ich vorher unmerklich meinen Totschläger lockere. Nicht, dass der unter der ganzen Höfflichkeit etwas Finsteres im Schilde führt. Aber der alte Mann bleibt ganz ruhig und streckt sich erstmal, nachdem er aus dem Käfig gestiegen ist. Nun beginnt eine kurze Diskussion, wer als Nächstes darf oder muss. Besonders Xana und Lia fangen lautstark an zu zanken, wer als nächste in den Käfig darf. Ich mache das Angebot, dass wir Hölzchen ziehen, wer das längste hat, darf auch zuerst und dann in absteigender Reihenfolge. Archivar Lem bereitet als Neutraler vier Stücke vor und wir ziehen jeder eines. Ich habe das längste. Aber Xana schaut mich so flehentlich mit ihren großen treuherzigen Kulleräuglein an und bittet mich so lieb, dass ich mit ihr tausche. Ich kann nicht so ganz nachvollziehen, warum sie so scharf darauf ist, aber nun gut. Wir demontieren vorher noch den Käfig vom dem Wagen und sie stellt sich frohgemut darauf. Wieder ziehe ich den Hebel und der Wagen rollt hinein. Nach weiteren fünf Minuten kommt sie wieder heraus. Ihre Gestalt kauert zusammen gekrümmt darauf und schluchzt verzweifelt. Ihre Hände hat sie vor das Gesicht geschlagen. Ihr sichtbare Haut ist zerschnitten und mit dicken Strängen zusammen genäht, wie auf dem Bild von Gregor Vern. Finsternis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 17. Juli 2009, 13:08:31
9. Hammer 734 TZ Das Jahr des prächtigen Hirsches Weidlingen Seelenheilspital

Xana ist völlig aufgelöst und obwohl ich sie in den Arm nehme und wie ein kleines Kind tröste, ist sie kaum zu beruhigen. Sie schluchzt, dass die Nachtvettel sie gehäutet hat, einen Sukkubus ebenfalls und dann hat die Hexe ihr die Haut des Sukkubus aufgenäht. Verdammnis! Ich hätte sie damals hindern müssen, mit dieser Hexe mit zu gehen. Aber ich hätte nie gedacht, dass diese Prozedur mit solchen grausamen Konsequenzen verbunden gewesen ist. Finsternis! Ich gebe ihr mein Wintercape, in das sie sich in einer Ecke einrollen kann. Arme Xana.

Schweren Herzen steige ich nun auf den Wagen. Mit Spiegeln habe ich es ja nicht so, nicht seit ich in der Vergangenheit ein böses Ich im Spiegel habe. Mal sehen, wie das wird. Ich mache mit Dolon noch ein Codewort aus, damit sie mich von meinem bösen Ich unterscheiden können. Der Schlachtenrufer betätigt den Hebel und ich fahre mit dem Wägelchen in den Raum. Ich bin äußerst nervös und muss mich wirklich halten, mich nicht einfach mit einer Dimensionstür aus dem Raum zu bewegen. Die Türe hinter mir schließt sich. Dieser Raum wird nur von einer ewigen Fackel erleuchtet. Schließlich öffnet sich die Türe vor mir und sehe mich meinem Spiegelbild gegenüber. Ausnahmsweise schneidet es keine Grimmasse. Es lächelt sogar, was es sonst nie macht. Das macht mich natürlich noch vorsichtiger und langsam kriecht die Angst in mir hoch. Einen Kampf mit mir selbst werde ich nur knapp bestehen können.

„Hallo, liebe Kaira.“
„Hallo, böse Kaira.“ Da lacht mein Spiegelbild.
„Ich bin immerhin ein Teil von dir.“
„Du bist das Gegenteil von mir.“
„Nicht ganz, ich bin das in dir, was dir erlaubt, all das zu tun. Auf Abenteuer zu gehen und Mili daheim zu lassen.“
„Mili ist gut versorgt und es ist nicht nötig, dass ich jeden Tag ihres Lebens, bis sie erwachsen ist, um sie bin. Meine Tochter ist ein prächtiges, gesundes Mädchen. Und ich habe es nicht nötig, dass mein böses Spiegelbild mir Vorhaltungen macht. Genau so wenig wie ein gewisser Schicksalswächter, der es mit jedem dahergelaufenen Sukkubus treibt.“
„Dieser Ryan ist schon ein furchtbarer Lustmolch.“ Wir grinsen uns beide an und zum ersten Mal sind wir synchron. Wir tratschen ein wenig und dann ist diese Begegnung auch schon recht unspektakulär zu Ende. Da habe ich mehr erwartet. Aber ich bin verdammt froh, dass dies so einfach gelaufen ist. Ich küsse zum Dank mein Amulett, führe es an Stirn und Herz und spreche ein inniges Dankgebet an Tymora.

„Butterblume!“, sage ich draußen, weil dies unser vereinbartes Codewort ist. Dolon nickt mir beruhigt zu und wir tauschen die Plätze, da er nun dran ist. Auch er lässt sich in den Raum rollen. Als er zurückkommt, wirkt er sehr nachdenklich. Er erzählt, dass die Nachtvettel ihm einen Splitter aus dem Stein der Toten in seine Augen eingepflanzt hat. Dieser Stein wurde von Myrkul erschaffen und ein Stück davon wurde von Dämonen heraus gebrochen und gestohlen. Und mit dem Splitter hat er auch die Seelen von fünf weiteren Kriegern in sich, die gar nicht glücklich über diesen Zustand sind. Mit diesen Augen ist er in der Lage, die Seelen kurz Verstorbener zu sehen und mit ihnen zu reden. Er sollte die nächste Zeit lieber nicht sterben, das wäre aus mehreren Gründen nicht so gut. Aber ausführen tut er das nicht weiter.

Nun wäre Lia dran und die will nun gar nicht mehr. Zuerst sich vordrängeln wollen und nun kneifen, hat man gern. Es gibt einiges hin und her, besonders Dr. Alantar besteht darauf, dass Lia da rein geht, weil sie ja sonst ein Tentakelmonster sein könnte. Es gibt einiges hin und her, bis die Elfe sich bequemt, auf den Wagen zu steigen. Nach fünf Minuten kommt sie in Xanas Zustand heraus, sprich sie trägt eine zerschnittene und zusammen genähte Haut.

„Xana, ich trage die Hälfte deiner Haut“, reibt sie der Halbelfe brühwarm unter die Nase. „Die Haut des Sukkubus hat nämlich nicht für uns beide gereicht.“ Xana fängt darauf hin noch heftiger zu weinen an und ich habe große Probleme, sie wieder zu beruhigen. Ich werfe einen bitterbösen Blick auf Lia, die mit ihrem zerschnittenen Gesicht nur grinst. Das war jetzt richtig gemein.

„Schicksalswächter Ryan lässt anfragen, was das Fräulein Lia nun genau ist? Fünfzig Prozent Elfe, fünfundzwanzig Prozent Halbelfe und ein weiteres Viertel Sukkubus?“ Das saß, Lia wendet sich brüsk ab. Aber endlich bequemt sich Dr. Alantar, die Türe seines Büros zu öffnen. Was ziemlich gruselig ist, da Dr. Alantars Leiche mit aufgeschnittenen Pulsadern an seinem Schreibtisch liegt und so wie die Leiche aussieht, ist er seit mehreren Tagen tot. Verdammnis! Gerade ist noch zu sehen, wie ein geisterhafter Schemen verblasst. Wahrscheinlich seine Seele, die bis jetzt keine Ruhe gefunden hat.

Aber wenigstens befindet sich ein Schlüsselbund bei ihm und ein Schlüssel verändert alle paar Herzschläge seine Form, das muss der passende sein. Wir gleichen ab, was wir noch an magischem Potential haben und kommen zu dem Schluss, dass wir vielleicht noch ein bis zwei leichte Kämpfe bestehen können, aber um uns der Führungsebene der Tsochhari zu stellen, fehlt uns die Schlagkraft. Wir beschließen, uns hier im Büro von Dr. Alantar zu verschanzen und eine Nacht abzuwarten.

Auf dem Schreibtisch findet sich noch eine Art Arbeitstagebuch. Aus dem geht hervor, dass die Unterwanderung der Tentakelmonster wohl vor etwa drei Monaten begann, als Gregor Vern seine Tochter Antalia hier abgegeben hat. Antalia wurde von dem Anstaltsleiter und seinem Vertreter persönlich betreut, was wohl ziemlich viel Neid unter den anderen Ärzten hervorgerufen hat, die auch gern so einen interessanten Patienten für ihre Forschungen gehabt hätten. Im dem Tagebuch steht auch, dass dieses komische Monster unter dem Stall wohl aus einem „Ankheg Ei“ stammt, das unbeaufsichtigt geschlüpft ist. Dass Antalia hier ist, das ist eine schlechte Nachricht, aber jetzt wissen wir wenigstens, wo dieser kleine Satansbraten steckt. Nach kurzem Überlegen unterlassen wir es, in der Hochsicherheitszelle nachzusehen, ob sie da noch drin ist.

Dolon und ich nehmen eine Trage aus dem Labor und tragen die hier herum liegenden Leichen nach und nach in die Gruft des Irrenhauses. Wir legen die Toten in die Grabnischen und ich schreibe die Namen derer auf, die dort begraben liegen, sofern sie mir bekannt sind. Dolon und ich sprechen für sie jeweils ein kurzes Gebet und gehen schweigend zurück.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 20. Juli 2009, 11:26:56
10. Hammer 734 TZ Das Jahr des prächtigen Hirsches Weidlingen Seelenheilspital

Die Nacht verläuft ruhig und am nächsten Tag warten wir, bis alle ihre Zauber aufgefrischt haben. Ich identifiziere den Bogen und das Schwert von Baron Relvar. Der Bogen ist eine stark verzauberte Waffe mit dem Namen Feindschnitter. Dieser Bogen macht besonders tiefe Wunden, kann den Träger bis zu einem gewissen Grad heilen und obendrein bei einem sehr guten Treffer den Gegner auch noch verlangsamen. Holla! So was hätte ich in Form eines Rapieres auch gerne. Das Schwert ist nicht so mächtig, aber es hat die Kraft eines Verteidigers. Beides nimmt Lia, da sie als einzige wirklich damit umgehen kann. Nun kann es losgehen. Ryan ist immer noch in der Form von Archivar Lem anwesend. Aber im Notfall könnte er Ryan für eine Minute von der Leine lassen, wie er das so schön sagt. Damit, meint er, sie würden gerade wieder tauschen. Nun gut.

Professor Griefensund schaut uns gar nicht glücklich entgegen. Er meint, er könnte ruhig etwas Hilfe gebrauchen. Genervt mache ich ihm klar, dass wir nicht hier sind, um Verrückte zu betreuen. Und schließlich hält sie ja auch nichts mehr hier, rutscht es mir heraus. Ups! Aber das ist nicht mehr zu ändern. Einen nachdenklichen Griefensund lassen wir zurück. Schließlich stehen wir wieder vor der Türe und ich öffne sie. Dahinter sind zwei Kästen als Barrikade aufgetürmt. Ich kann mich gerade so durchquetschen und schaue erstmal, wo die Treppe hinführt. Ich lande in einen Raum, wo etwa ein halbes Dutzend von diesen Kästen herum stehen. Darin befinden sich Menschen, die jammern, schreien und gegen die Türe klopfen. Wenn man vorher nicht wahnsinnig war, darin wird man das bestimmt. Zwei ebenfalls irre aussehende Wachen laufen hier herum. Sie tragen lange Stangen mit einer Knochenspitze, wie wir sie schon bei verschiedenen Schergen der Tsochhari gesehen haben. Die sind wohl nicht mehr zu retten. Ich erstatte den anderen Bericht und Xana schreitet mit ihnen durch die Dimension und kommt oben im Raum punktgenau wieder hinaus. Die Wachen reagieren sehr schnell auf die Situation und Lia bekommt ihren ganzen Zorn zu spüren, nachdem diese ihnen ein paar Pfeile hinein geschossen hat. Aber da wir die Übermacht haben, kämpfen wir sie recht schnell und unspektakulär zu Boden.

Während noch Lias Wunden verarztet werden, suche ich den Raum nach den Schildstürmern ab. Tatsächlich finde ich Therea Rotfeld, die Hafenmagierin der Schildstürmer, in einer der Kisten. Sie lebt und ist gar nicht glücklich über die Situation. Sie wurde mit dem stummen Zwerg Kordan Talynstein in eine Falle gelockt und hier festgesetzt. Also suchen wir nach Kordan. Schließlich finde ich ihn und lasse ihn raus. Hauptmann Bregg allerdings taucht nicht auf. Hat er gar die restlichen Schildstürmer in eine Falle gelockt? Und ist er gar der blaue Ritter? Fragen über Fragen.

Also suchen wir mal die Tsochhari. Von Therea erfahren wir, dass hin und wieder Verrückte von den Tsochhari abgeholt werden. Ich wähle den direkten Weg zum nächsten Labor, das Dr. Lombardi, dem stellvertretenden Leiter der Anstalt gehört, und tatsächlich lauern hier zwei Tsochhari auf uns, die neben einer ausgeweideten Leiche stehen. Der Brustkorb ist unvollständig und hat wohl als Rohmaterial für die Knochenwaffen gedient. Eines der beiden Tentakelmonster ist die vermeintliche Schreiberin aus dem Oghma Tempel. Der andere ist mir unbekannt, hat aber in jedem seiner Tentakel einen Knochendolch. Das wird hart. Ich eile auf den zu und schieße zwei Strahlen ab, die aber beide verpuffen. Verdammnis! Sofort kommt der auf mich zu und sechs Dolche stechen nach mir. Unter einem kann ich mich wegducken, einen zweiten mit meinem Schild abgleiten lassen, das ich vorher gewirkt habe. Aber die anderen vier Dolche finden Lücken in meiner Panzerung und verletzen mich recht schwer. Autsch! Das ging jetzt total daneben.

Obendrein bricht aus Kordan ein weiteres Monster heraus und das steht mitten im Aufmarschgebiet der restlichen Gruppe. Es greift Xana an und verletzt sie schwer. Dolon wird obendrein auch noch durch finstere Magie festgehalten. Finsternis auch! Archivar Lem analysiert die Anatomie der Tsochhari und verkündet, „Der obere Bereich dieser Wesen ist ihr schwächster Punkt!“ Ich lasse mich augenblicklich zurückfallen und gebe dem Tentakelvieh in Kordan mein Rapier zu schmecken. Tief dringt es in dessen Fleisch ein und reißt eine böse Wunde. Ha!

Die beiden anderen Tsochhari rücken nun nach und setzen Dolon schwer unter Druck. Glücksbote Garn eilt dem Schlachtenrufer zur Hilfe. Xana beschleunigt uns, was besonders mir zu gute kommt, da ich dem Ding in Kordan drei präzise Wunden verpasse, an denen er eingeht. Tot fällt er zu Boden, einer weniger. Mit wuchtigen Hieben gibt der Tempuspriester den beiden anderen Tsochhari ehrlichen Stahl aus Adamant zu schmecken, was denen gar nicht gut bekommt. Tentakel, Fleisch und Dinge, die ich nicht näher beschreiben möchte, lösen sich von den Monstern aus dem Sternenmeer und besudeln das Labor. Schließlich ist die Arbeit getan und die Wagemutigen waren erfolgreich.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 22. Juli 2009, 14:52:04
10. Hammer 734 TZ Das Jahr des prächtigen Hirsches Weidlingen Seelenheilspital

Die Hafenmagiern Therea Rotfeld ist natürlich jetzt ziemlich geschockt, als sie neben den sterblichen Überresten von ihrem Kameraden Kordan Talynstein kniet. Garn hält sie fest und spricht aufmunternde Worte des Beistandes, auch wenn ihm das Ganze ebenfalls an die Nieren geht. Aber schließlich ist das Leben nur eine Frage des Geldes, auch wenn das jetzt zynisch klingt. Vielleicht findet sich hier noch etwas Beute.

Wir untersuchen kurz das Büro und finden die Akte über Antalia, die recht wenig Erhellendes beinhaltet. Schließlich gehen wir weiter und gelangen in die Haupthalle des Gebäudes, einen Säulengang, der deutlich zu repräsentativen Zwecken dient. Überall hängen die Bilder von Kollegiatsmitgliedern. Das wirklich interessante sind drei wahnsinnige Wachen, die uns entgegen treten. Lia tritt hervor und schießt mal wieder einen wahren Pfeilregen ab. Die Wachen sind fix auf den Beinen und recht schnell da. Ich turne im vollen Lauf mit mehreren Flick Flacks an ihnen vorbei und merke erst am Schluss, dass ich den einen gar nicht flankiere, weil Lia ja keine Nahkampfwaffe in der Hand hat und den Kerl ablenkt. Verdammnis!

Wieder kommt unsere Übermacht zum Tragen und die drei Wachen liegen schon nach wenigen Herzschlägen in ihrem Blut. Und weiter. Hier ist auch der Eingang zur Wachstube, die aber nicht mehr besetzt sind. Es gibt hier Betten für genau ein Dutzend Wächter, also dürften noch maximal Sieben hier sein, da wir bis jetzt fünf ausgeschaltet haben. Aus dem normalen Flügel hören wir rhythmischen Sprechgesang. Der Takt ist seltsam, die Laute die den Gesang bilden, ebenfalls. Eine wahre Symphonie des Grauens. Aber das ist nicht unser Ziel, sondern der geschlossene Trakt. Zeit, unsere Zauber zu sprechen, die uns schützen. Voll mit magischer und göttlicher Macht öffne ich die Türe mit Dr. Alantars Schlüssel und wir betreten einen Saal. Erstmal müssen wir noch um eine Ecke laufen, bevor wir dem Wahnsinn begegnen.

Wir werden schon erwartet und persönlich von Direktor Bortall begrüßt, dessen Stimme in unserem Geist widerhallt. Seine Worte sind nicht gerade nett zu nennen und er verspricht uns, dass dies das letzte Mal sein wird, dass wir die Pläne der Tsochhari stören. Wir werden ja sehen, wer am Ende lachen wird. Natürlich diejenigen, die der Dame des Glücks den notwendigen Glauben entgegen bringen. Der geschlossene Bereich ist eine große Halle, die den gesamten Flügel einnimmt. Der Raum selber ist mit diesen Transportgestellen zugestellt, in denen sich nach dem infernalischen Geschrei zu urteilen, jeweils ein Wahnsinniger befinden muss. Direktor Bortall und Dr. Lombardi sind beide von einem Antimagischen Schutzfeld umhüllt. Daneben befindet sich in etwa sechs Schritt Entfernung die wabernde Masse, die wir sie schon in Baron Relvars Speisesaal gesehen haben. Auch hier schwirren unzählige Augen in der Masse herum und das Auge thront darüber. Darüber hinaus sind noch fünf der durchgedrehten Wachgardisten zu sehen, die alle diese hässlichen Speere tragen. Und als ob das noch nicht genug wäre, befindet sich auch der blaue Ritter unter ihnen. Mal sehen, ob das wirklich Hauptmann Bregg ist.

Der Tanz beginnt, indem Direktor Bortall uns eine giftige Todeswolke entgegen wirft. Örks! Ich fühle mich deutlich geschwächt, als ich als erste aus der Wolke taumle. Das fängt gar nicht gut an. Tymora! Hilf den Wagemutigen in dieser finsteren Stunde. Ich sehe eine Wache in perfekter Reichweite vor mir stehen und jage ihm zwei meiner feurigen Strahlen in den Balg auf der Höhe des Herzen. Sein Gesicht verzerrt sich zum letzten mal zu einer Grimasse, als er tot nach hinten kippt. Puh, einer weniger. Kaum habe ich das gedacht, als schon ein Eissturm über uns hinwegfährt. Spitze Hagelkörner prasseln auf mich nieder und tun verdammt weh. Verdammnis!

Die Wachen setzen sich in Bewegung und verschwinden zwischen den Kästen, bis auf eine, die zu mir herstürmt, mich aber nicht erreicht. Auch der blaue Ritter setzt sich in Bewegung. Lia stürmt aus der Todeswolke heraus, nur um gleich von einer Wache den Speer zu kosten zu bekommen. Lem lässt wie versprochen Ryan von der Leine. Archivar Lem schwebt nun als Geist hinter Ryan her. Dolon rückt so weit wie es geht vor, Therea ebenso. Garn wird das ganze zuviel und er fällt um. Finsternis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 24. Juli 2009, 12:49:01
10. Hammer 734 TZ Das Jahr des prächtigen Hirsches Weidlingen Seelenheilspital

Lia beginnt einen wahren Pfeilhagel mit ihrem Feindschnitter auf Direktor Borstall abzufeuern, dummerweise kommen die Pfeile zurück und Lia sieht danach recht angeschlagen aus. Nicht gut! Ein Hagel magische Geschosse saust noch auf uns zu, die sogar noch weiter springen. Aber die werden von meinem Schild absorbiert. Xana macht uns alle hibbelig und ich nehme mit Dolon den blauen Ritter in die Zange. Zwei meiner Schläge rutschen an der harten Panzerung ab, aber der dritte trifft eine vitale Stelle und ich bekomme zur Antwort einen mächtigen Hieb ab, der aber an meinem Schild abgeleitet, auch wenn es dadurch stark aufflimmert und beinahe zusammenbricht. Dolon bekommt die Klinge dafür umso mehr zu spüren. Hieb auf Hieb fährt auf ihn nieder und beschädigt seine Rüstung. Und natürlich auch Fleisch, Muskeln und Knochen, die darunter sind. Ryan tut mal was und heilt Dolon.

Lia wechselt das Ziel und schießt Dr. Lombardi mit ihren Blitzpfeilen in Grund und Boden. Dem bösen Doktor gelingt es dabei zu unserem Pech ein Langsam machen durchzubringen, sodass Xanas Hibbelig werden kompensiert wird. Verdammnis! Xana ist schwer geschwächt durch die Todeswolke und der Eissturm hat ihr auch nicht gerade gut getan. Sie trinkt einen ihrer Heiltränke und sieht gleich viel besser aus. Eine der Wachen nimmt mich mit dem blauen Ritter in die Zange und versucht nach mir zu stechen. Gemein! Ich ducke mich gerade noch rechtzeitig weg und die Knochenspitze schrammt harmlos über meine Schulter. Endlich gelingt es Dolon den blauen Ritter nieder zu strecken. Das Helmvisier klappt hoch und darunter kommt Arbas von der Grauen Brigade zum Vorschein. Verdammnis! Dessen Alibi haben wir doch überprüft? Aber diese Tentakelmonster aus dem fernen Sternenmeer sind ja durchaus in Magie bewandert und haben wohl mit ihren gemeinen Tricks für ein Alibi gesorgt. Aber ich bin froh, dass es sich nicht um Hauptmann Bregg handelt. Wahrscheinlich steckt der in einer dieser vielen Kisten.

Dolon und Ryan entfesseln nun ihren gerechten Zorn in Form von zwei Flammenschlägen auf Direktor Borstall, was auch noch den Schleim in Mitleidenschaft zieht. Der Direktor hat genug und verlässt panisch seine schützende Hülle. Hinterher! Ich töte den Wahnsinnigen vor mir und eile dem Direktor zwischen den Kisten hinter her. „Alles wird gut!“ Einige meiner Wunden schließen sich wieder. Xana feuert eine Sphäre auf den Schleim des Wahnsinns und die Augen beginnen sich mit einem großen zu Vereinen. Was hat das nun wieder zu bedeuten? Die anderen halten das Bombardement aufrecht, während ich hinter diesem verdammten Tentakelmagier hinterher eile.

„Du Sternenmonster entkommst mir nicht!“, schreie ich und gebe ihm mein Rapier zu schmecken. Ich stoße auf keinerlei Widerstand, sondern stolpere durch den Schwung getragen einfach durch sein Abbild hindurch. Verdammnis! Das war nur ein Abbild! Gackernd kommt der Tsochhari neben dem Auge des Wahnsinns hervor. „Diesmal habt ihr gewonnen! Das war euer letzter Sieg in diesem Krieg. Aufhalten werdet ihr uns trotzdem nicht. Mak Thunn Ngata wird kommen und dieser Welt den heilenden Wahnsinn bringen.“ Dann verschwindet er einfach. Auch das Auge verschwindet danach und nur der wabernde Schleim bleibt ohne Augen zurück. Die letzten verbleibenden Wachen werden nun ebenfalls getötet und wir sind Herren über das Schlachtfeld. Das Monster in Dr. Lombardi ist tot, heute haben wir vier von ihnen getötet. Damit haben wir inzwischen wohl mehr als die Hälfte von ihnen erwischt. Ich zähle kurz noch mal durch und komme auf Sieben von Zehn, die auf dem Zettel mit der Organisationsstruktur der Tsochhari aus Gregor Verns Anwesen vermerkt waren. Wir hätten sogar Acht, hätten wir das im Schnitzer auch erledigt, aber der Tsochhari  hat sich nicht offenbart, als Dolon dem Wirtskörper den Kopf abgeschlagen hat. Bleiben also noch Drei übrig. Einer davon steckt in Direktor Borstall, der andere im Magistrat Holgar. Es ist halt nur die Frage, wie lange wir noch Zeit haben.

Wir machen kurz Bestandsaufnahme und unserer Kleriker heilen unsere Wunden und Schwächungen. Auch Glücksbote Garn ist wieder auf den Beinen. Ich fange sofort an, die Kästen nach Hauptmann Bregg zu durchsuchen. In jedem steckt ein Mensch, der wie ein Irrer schreit. Schließlich finde ich einen Kasten, der umgefallen ist. Ich erkenne die Stimme von Hauptmann Bregg und er ist genauso Irre wie alle in diesem Raum. Finsternis! Da wir ihn nicht wirklich ruhig stellen können, lassen wir ihn erstmal hier drin. „Jetzt wird es wohl Zeit, dass wir uns um Antalia kümmern.“

Wie aufs Stichwort erscheint sie zwischen den Kästen. Sie trägt ein schmutziges, ehemals weißes Kleid. Sie ist trotz der Jahreszeit barfuß und deutlich gewachsen, seit wir sie zum ersten Mal gesehen haben. Ihre Brust ist nun fraulich gerundet und sie ist in dem schönen Alter, jedenfalls wenn man später darauf zurückblickt, zwischen Kind und Frau. Sie schaut uns interessiert an. „Warum wehrt ihr euch gegen das Unvermeidliche? Mak Thunn Ngatha wir kommen. Er wird diese Welt mit Wahnsinn befreien. Jeder wird gleich sein. Es wird kein Leid mehr geben, sondern nur die grenzenlose Freiheit der Narren. Ihr könnt es nicht ändern, der Weg ist vorgezeichnet.“ Sie wirft ihren Kopf in den Nacken und lacht ein kindliches Lachen, das sich langsam im Irrsinn verliert. Dann ist auch sie verschwunden. Was war das jetzt?

„Ich glaube, ein paar Leute täten gut daran, mal Dimensionsanker zu memorieren“, merkt Lia an. Vielleicht hat sie damit gar nicht so unrecht. Wie auch immer, wir sollten den Rest des Gebäudes sichern. Kaum sind wir draußen, kommen uns zwei bis drei Dutzend Irre entgegen, die fragen, wo „Sie“ ist. „Folgt mir, sie ist da drin.“ Ich zeige auf den Raum, aus dem wir gerade gekommen sind und winke sie rein. Wie eine Horde Kinder, denen man Honigbonbons versprochen hat, trampeln sie kreischend an mir vorbei. Als der letzte vorbei ist, schließe ich die Türe hinter ihnen und schließe ab. Das war jetzt einfach, löst aber auch nur temporär das Problem.

Wir durchsuchen das restliche Gebäude. Im Aufenthaltsraum ist ein Altar zu Ehren Mak Thunn Ngathas errichtet worden und zwar aus Leichen. Kein schöner Anblick. Weder Wachen noch weitere Tentakelmonster können wir entdecken. Allerdings finden wir den Schatz des Seelenheilspitals in einer verschlossenen und mit einer Falle gesicherten Kiste. Therea merkt sofort an, dass dieser Ort durchaus noch Geld brauchen wird. Deswegen nehme ich auch nur die Hälfe des Goldes und drei wertvolle Edelsteine. Es gibt noch eine Menge Aufzeichnungen, die auch was Wert sein dürften, aber die lasse ich den Nachfolgern. Es gibt eine kurze Diskussion über das aufteilen der Beute. Wir einigen uns darauf, dass die Schildstürmer auf ihren Anteil verzichten, im Gegenzug verlangen wir Wagemutigen keinen Unkostenbeitrag für die Wiedererweckung von Garn.

Ich schlage vor, dass wir auch eine Spende für die Wiedererweckung von dem Schildstürmer Kordan Talynstein leisten, kann mich da aber nicht durchsetzen. Wir gehen nach draußen und beratschlagen, was wir jetzt am besten tun. Unsere Gegner haben was vor. Archivar Lem weist darauf hin, dass die Aktion bei Baron Relvar in dieser Form nur ein Ablenkungsmanöver gewesen sein kann. Wahrscheinlich ist zu diesem Zeitpunkt irgendetwas anderes in der Stadt passiert, aber durch die Ereignisse auf dem Anwesen hat das niemand registriert. Danke für den Tipp, aber wirklich hilfreich ist das auch nicht. Verdammnis!

Gespielt am 21.02.2009
Spielleiter: Stefan
SC: Kaira 11 (Schurke 4/ Seher 1/ Unseen Seer 4/ Arkaner Trickser 2), Xana 11 (Hexenmeisterin 5, Unbändige Magierin 6), Dolon 10 (Kleriker 8/Kriegspriester 2), Lia 10 (Waldläufer 4/ Kriegsmagier 5/Arkaner Bogenschütze 1), Ryan 10 (Kleriker 9, Schicksalswächter 1)
Erfahrungspunkte: für Stufe 10 2625, für Stufe 11 2195 300 Kaira, 75 Xana, 75 Ryan, 75 Dolon, Lia 150
Überwundene Gegner
1 wahnsinniger Häschenmagier
9 wahnsinnige Wachen
4 Tsochhari
Der blaue Ritter
Beute
5200 GM
3 Edelsteine 1000
1 Schutzring +2 (Dolon)
1 Zweihänder +2  mit Magiebannen 3/Tag auf Stufe 10 (Dolon)
1 Blaue Ritterrüstung +2 mit der Fähigkeit, Tsochhari aufzuspüren (Dolon)
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 27. Juli 2009, 12:15:31
Kapitel 6
Ein herzliches Wiedersehen mit Bekka!

10. Hammer 734 TZ Das Jahr des prächtigen Hirsches Weidlingen Seelenheilspital

Wir beratschlagen, was wir nun am besten tun. Auf alle Fälle muss das Kollegiat benachrichtigt werden. Xana allerdings ist zuerst gar nicht bereit, dass sie uns zurück teleportiert, weil sie jetzt so hässlich aussieht. Das darf Serenius auf gar keinen Fall sehen. und sonst auch niemand außer uns. Archivar Lem merkt an, dass mehr auf dem Spiel steht, als ihre Schönheit. Es gibt einiges hin und her. Die Halbelfe steht kurz davor, loszuheulen. Ich ziehe sie etwas zur Seite und rede alleine auf sie ein.

„Ich weiß, dass du so nicht vor Serenius treten kannst. Das musst du ja auch gar nicht. Es reicht, wenn du uns vors Kollegiat teleportierst. Du kannst ja dann zu Lia in ihre Hütte in den Wald ziehen. So sieht dich niemand.“
„Ich will aber nicht mit dieser Rassistin alleine im Wald herumsitzen!“
„Das ist natürlich ein Punkt. Hör zu, wir finden eine Lösung. Auch für deinen Zustand, es gibt in der Nähe von Westtor einen Arzt, der darauf spezialisiert ist, magische Krankheiten und unnatürliche Zustände zu kurieren. Und dein Zustand ist das ja wohl. Also lass den Kopf nicht hängen, atme tief durch und bring uns zurück nach Chondathan. Wir finden schon irgendwo ein sicheres Quartier.“
„Wir können ja Renya fragen, ob sie mir die Dachstube für eine Nacht überlässt. Nun gut, ich werde sehen, was ich tun kann, aber mit allen geht das nicht.“

Wir sind nun zu viele, da hat sie Recht. Nach etwas hin und her bieten Garn und Lia an, zurück zu bleiben. Dolon wechselt die Rüstung auf die des blauen Ritters, da die ja in der Lage ist, einen Tsochhari aufzuspüren. Könnte sich als äußerst nützlich erweisen. Xana konzentriert sich und wir stellen uns im Kreis auf. „Sprung!“, ruft Xana aber nichts passiert. Sie versucht es noch ein weiteres Mal, aber es klappt nicht. „Heute wird das nichts mehr“, verkündet sie schließlich geknickt. Verdammnis! Jetzt müssen wir tatsächlich laufen.

Es ist später Nachmittag, als wir schließlich aufbrechen. Lia läuft voraus und kundschaftet den Weg aus, während wir ihr in kampfbereiter Formation folgen. Schließlich geistern hier noch einige verrückte Magier herum. Aber ohne Zwischenfälle erreichen wir den nächsten Hof und kaufen dort ein altes Pferd für Xana, die ja nicht besonders gut zu Fuß ist, in ihrem fortgeschrittenen Zustand. Ich warne die Leute, dass sich verrückte Magier im Wald befinden. So machen wir das an jedem Hof, den wir passieren. Es wird schließlich dunkel und wir laufen im Licht unserer Fackeln weiter. Schließlich erreichen wir die Außenbezirke von Chondathan am späten Abend.

Als Erstes besuchen wir den Tempel des Tempus und sagen Bescheid, dass der blaue Ritter erledigt ist. Ich mach dem Tempelvorsteher klar, dass die Rüstung zu schade ist, um in der Ausstellung zu verstauben. Diese Rüstung hat einst ein Held getragen, nun trägt sie Dolon Braska, ein lebender Held und leuchtendes Beispiel von Tapferkeit und Mut. Ohne Diskussion wird das akzeptiert. Hatte mich auf eine längere Diskussion eingestellt und mir schon ein paar Argumente zurecht gelegt, aber das ging ja recht flott.

Über das Nordtor betreten wir die Stadt und eilen zu der Kathedrale der Triade. Inzwischen ist es kurz vor Mitternacht. Der Erzbischof ist schon zu Bett gegangen, aber ich dränge den Wachhabenden dazu, ihn aufzuwecken, da ich die Ereignisse im Seelenheilspital als zu wichtig erachte, um sie nicht sofort zu erzählen. Aufmerksam hört Ulmar Jarven zu. Inzwischen haben wir die Tsochhari auf drei Mitglieder reduziert, wenn der Plan der Hierarchie aus Gregor Verns Anwesen stimmt. Dass Direktor Borstall einer von ihnen ist, sind wahrlich schlechte Nachrichten. Wenn sie schon jemand derart Mächtiges in der arkanen Kunst besetzen können, so ist wahrlich jeder ein potentielles Opfer. Unser Archivar verabschiedet sich von uns, da er die letzte Nacht im eigenen Körper anders nutzen will, als mit uns durch die Stadt zu ziehen. Ich muss breit grinsen und wünsche ihn viel Spaß. Auf meine Frage, ob er etwas Geld braucht, zückt er Ryans Börse und meint: „Der Popanz kann ruhig mal was springen lassen. Sonst ist er ja auch nicht gerade geizig, was seine persönlichen Bedürfnisse anbelangt.“

Als Nächstes eilen wir zum Kollegiat vor der Stadt. Ich muss eine geschlagene Viertelstunde klopfen, bis der mürrische Türsteher endlich das Sichtfenster aufmacht. Schweigend hört er an, was ich zu sagen habe und öffnet dann mit einem verkniffenen Fluch die Türe. Direktor Lewarn ist entsetzt über das, was er zu hören bekommt. Er hat einen starken Husten, aber da die blaue Rüstung nicht leuchtet, hat das nichts mit irgendwelchen Phänomenen von Wesen aus dem Sternenmeer zu tun. Wir bekommen für unsere Bemühungen einen Unkostenbeitrag von 2000 Goldmünzen ausgehändigt. Da sage ich nicht nein.

Das wäre nun erledigt. Wir trennen uns und machen aus, dass wir uns morgen zur elften Stunde am Tymora Schrein treffen werden, da es noch gilt, einiges zu erledigen, bevor wir uns mit dem Magistraten anlegen. Xana und ich gehen zum Brunnenhaus und Xana bezieht oben in der Dachkammer Quartier. Ich besorge ihr eine Strohmatratze, eine warme Decke und ein Kissen. Dazu noch ein herzhaftes Abendessen. Ich verabschiede mich, nachdem ich sicher bin, dass sie alles Notwendige hat und eile zurück zum Anwesen der Bruderschaft. Dort suche ich alles heraus, was wir über diesen ominösen Heiler herausgefunden haben. Relativ wenig und die Informationen sind weit verstreut. Also lege ich selbst ein Dosier an, das nicht gerade dick ist. Der Heiler heißt Mar´Harvus, ist kein Mensch, Rasse unbekannt, er lebt in der Nähe von Westtor, ist den Herrschern dort aber ein Dorn im Auge. Er gilt wohl als der beste Arzt für magische Krankheiten im Gebiet des Sees des Sternenregens. Allerdings weiß hier wohl niemand, wie man mit ihm in Kontakt tritt. Verdammnis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 29. Juli 2009, 10:09:55
11. Hammer 734 TZ Das Jahr des prächtigen Hirsches Chondathan

Mein kleines Spätzchen ist hocherfreut, mich am Morgen des nächstes Tages im Bett vorzufinden und hat nichts Besseres zu tun, als mich aufzuwecken. „Oh kleiner Spatz! Mama ist noch müde!“ Aber sie lässt nicht locker und ich kitzle sie dafür ein wenig durch, bis sie ein ganz rotes Köpfchen hat und nach Luft japst. Wir frühstücken zusammen und ich bringe sie in den Kindergarten des Tymoraschreins. Dann gehe ich zu den Talynsteins und handle ein wenig. Die drei Edelsteine und zweitausend Goldmünzen später habe ich die Komponente für die nächste Wiedererweckung. Dazu kaufe ich nur ein paar Perlen, um nachher die Beute zu identifizieren.

Der Zweihänder ist recht stark verzaubert und ermöglicht es, dreimal am Tag Magie zu bannen. Gar nicht so schlecht. Der Ring schützt einen etwas besser, als die bisherigen. Inzwischen ist es schon recht spät und wir treffen nach und nach beim Tymoraschrein ein. Xana sieht wieder ganz normal aus, Lia lässt sich aber nicht blicken. Ich kriege erstmal von Ryan zu hören, dass er es gar nicht gut fand, wie wir Archivar Lem behandelt haben. Seiner Meinung nach hätten wir ihm mehr entgegen setzen müssen, als er losging, um sein Geld im Seidenen Schleier zu verjubeln. Das hat ihn hundert Goldmünzen gekostet. Tja, jetzt hat er mal am eigenen Leib erfahren, wie es ist, wenn man für die sexuellen Ausschweifungen anderer gerade stehen muss. Sukkubi und so, ich erinnere mich noch recht gut daran, auch wenn es inzwischen zwei Jahre her ist.

Therera von der Hafenwacht und Glücksbote Garn sind mit von der Partie, als wir Schildwächter und Sonderermittler Wolfram Thorsten aufsuchen, den wir gleich in der ersten Wache finden, die wir aufsuchen. Da es beinahe Mittagszeit ist, schlägt Ryan breit grinsend vor, erstmal eine kleine Stärkung einzunehmen. Und zwar in seinem Tempel. Nun gut, ein Wirtshaus würde es ja auch tun, aber unser Schicksalswächter meint, es müsste schon in seinem Tempel sein. Nun gut, laufen wir eben mal schnell dahin. Er führt uns in einen Speisesaal und lässt uns Platz nehmen. Mit großen Gesten beschwört er uns ein wohlschmeckendes Mal für Helden. Da steigt Ryan doch gleich mal in meiner Beliebtheitsskala in ungeahnte Höhen.

Wir gleichen unsere Ermittlungen und Erkenntnisse ab und gehen gemeinsam zum Rallard Platz, um dem vom einem Tsochhari besetzten Magister Holgar auf dem Zahn zu fühlen. Ich bete zu Tymora, dass alles glatt laufen wird. Unten im Gebäude ist eine Wachstube und gleichzeitig der Empfangsraum, wir werden seltsam angesehen, als wir zu siebt hier auftauchen. Ich frage freundlich nach, ob Magister Holgar uns empfangen wird. Einer der Schreiber geht hoch und kommt nach fünf Minuten wieder. Er meint, der Magister wäre gar nicht hier. Ich bin nicht sicher, ob er lügt. Seine Köpersprache sagt mir, dass er die Wahrheit sagt, aber mein Verstand sagt, dass er keine fünf Minuten braucht, um herauszufinden, dass der Kerl nicht da ist. Besonders da der an ihnen hätte vorbei gehen müssen. Dolon ist sogar vollständig davon überzeugt, dass er uns anlügt.

Es gibt etwas hin und her und schließlich sind wir gezwungen, die Karten auf den Tisch zu legen. Der Schreiber bekommt sehr große Augen, als wir ihm erklären, dass der Magister wahrscheinlich von einem Tsochhari, einer Bestie aus dem Sternenmeer besetzt ist. Der Magister hat gerade Besuch von einer schwarzhaarigen Frau, deswegen sei er gerade indisponiert. Schwarzhaarige Frau? Es gibt nicht allzu viele Frauen in Chondathan, die eine solche Haarfarbe haben. „Das wird doch wohl nicht Bekka sein!“, spricht Xana das aus, was ich denke. Wir bekommen obendrein zu hören, dass der Magister zwei Leibwächter hat, einer ist ein Söldner von außerhalb mit dem Namen Orbo. Der andere ist ein ehemaliger Schildwächter mit dem Namen Ajun. „Haben die beiden Familie? Dann können wir vielleicht einen schon mal mit einer fingierten Nachricht weglocken.“ Tatsächlich hat Ajun einen Vater und der Schreiber überbringt die Nachricht, dass dem armen Kerl was passiert sei.

Wir warten draußen, bis ein junger Mann mit sorgenvoller Mine an uns vorbei läuft. Tschuldigung! Wir eilen wieder hinein und wer kommt uns da von oben entgegen? Es ist tatsächlich Bekka! Unser Instinkt hat uns nicht getrogen. Xana bekommt ihren typischen irren Blick, wenn sie ihre Rivalin entdeckt. Auch Ryan reagiert, indem er eine leichte Röte annimmt. Wir halten etwas belanglosen Smalltalk, wo wir Spitzfindigkeiten austauschen. Leider sagt sie uns nicht, was sie mit dem Magister zu schaffen hat. Nichts Gutes, nehme ich an, da er wohl kaum Brötchen bei ihr bestellt hat. Wir lassen die Vertreterin der Nachtmasken unbehelligt passieren. „Hoffentlich kommt bald der Tag, wo ich diese Schlampe rösten kann!“ Xana lässt so geräuschvoll ihre Fingerknöchel knacken, dass mir angst und bange wird. Weia!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 31. Juli 2009, 11:44:39
11. Hammer 734 TZ Das Jahr des prächtigen Hirsches Chondathan

Wir marschieren nun nach oben und kommen in die Schreibstube, die dem Büro des Magistraten vorgelagert ist. Hier sind sechs Schreibpulte und vier Schreiber zu sehen, die uns groß ansehen. Danke, dass wir über diesen Umstand nicht unterrichtet worden sind, da ich diese Leute sonst vorher abgezogen hätte. Aber das ist nun leider nicht mehr möglich, als die Türe aufgeht und der Magistrat Holgar und sein Leibwächter Orbo uns gegenüberstehen. Wir starren uns kurz verdattert an.

„Es ist in ihm!“, schreit Magistrat Holgar und zeigt auf seinen Leibwächter Orbo, der uns nur verständnislos anglotzt. „Gedanken seid gelesen!“, murmle ich und versuche herauszufinden, wo sich der Tsochhari nun genau befindet. Dolon und Ryan sprechen Gebete an ihre Götter, während Xana die Situation entschärft, indem sie „Netz!“ brüllt und den Magister, seinen Leibwächter und leider auch zwei der Schreiber einfängt. „Jetzt nur kein Feuer einsetzen!“, warnt Xana uns noch. Langsam aber sicher dringe ich in die Gedankenwelt von dem Magister vor, während der Leibwächter meine Bemühungen erfolgreich abblockt. Dolon und Ryan gehen in Abfangformation, während Ryan „Tymora, schenke mir in deiner unendlichen Gnade Bewegungsfreiheit!“ ruft. Dolon wartet erst mal ab, bis die Lage klar ist, Xana ebenso. Schließlich dringe ich in die Gedankenwelt von Magister Holgar ein. Er ist in Panik, hat die Furcht, dass wir ihm nicht glauben könnten und Angst davor, dass er gerade mit seinem Verrat ein Geas ausgelöst haben könnte. Und in der Tat, auf seiner Haut bilden sich gerade hässliche Pusteln.

„Der Tsochhari ist im Leibwächter!“, rufe ich und wie aufs Stichwort beendet das Monster seine Scharade und schlüpft aus dem armen Söldner heraus. Xana unterbricht den Zauber, während nun Ryan auf den Tsochhari einschlägt, dessen Tentakel regelrecht wirbeln, aber an seiner harten Rüstung abprallen. Nur ein Hieb kommt durch, aber er bekommt Ryan nicht zu packen, Dank Tymoras Gnade. Xana feuert ihre flammenden Strahlen ab, die aber zum größten Teil harmlos verlöschen. Ich flitze an den fliehenden Schreibern vorbei, die nun das Weite suchen können, da das Netz sie nicht mehr hält. Die überlebenden Schildstürmer und Sonderermittler Thorsten halten sich dezent zurück, stehen aber zum Glück auch nicht im Weg herum. Diese ist unsere Show. Mit meinem Rapier zeige ich dem Tsochhari, dass ehrlicher Stahl verdammt wehtun kann. Das gefällt ihm gar nicht und ich werde von mehreren Tentakeln getroffen. Einer davon schlingt sich um meinen Hals und zieht sich schmerzhaft zu. Mistding!

Ryan läuft zu Hochform auf, indem er mir eine von Tymora gewährte Kraft gibt, die es mir erlaubt, mich aus den Fängen des Tsochhari zu befreien. Xana gibt dem Ding noch mit einer kleinen Kugel aus Elektrizität Nachschlag, die seine magische Abwehr mühelos durchbricht. Dolon gibt ihm gleich mal seinen neuen Zweihänder zu schmecken. Schließlich gelingt es mir ohne Mühe, mich aus seiner Umklammerung zu winden und ich treffe ihn erneut. Diesmal erwischt es etwas Wichtiges und das Ding hängt schlaff auf meinem Rapier. Mit einer schüttelnden Bewegung löse ich es und lasse dass Monster aus dem Sternenmeer zu Boden klatschen. Da waren es nur noch Zwei!

Aber Magistrat Holgar ist voller Pusteln, die aufplatzen und ekligen Schleim absondern. Örks! Ryan überrascht ein weiteres Mal, indem er mit einer Antimagischen Sphäre die Krankheit erstmal stoppt. Lem muss irgendetwas mit ihm angestellt haben, so viele intelligente Taten an einem Tag hat er noch nie vollbracht. Wie auch immer, wir schaffen den armen Kerl zur Kathedrale der Triade. Der Magister hat uns zu berichten, dass sein Leibwächter etwa vor einem Zehntag übernommen worden ist und ein anderer Tsochhari ihn mit diesem Fluch belegt hat. Verdammnis!

Er musste mit ansehen, wie die Bardin am Hafen umgebracht und ausgeweidet wurde. Auch erzählt er uns, dass uns dieses Ding uns eine Assassine auf den Hals gehetzt hat, nämlich Bekka. Finsternis! „Ja, endlich können wir es der Schlampe zeigen! Sie wird ja so leiden!“, jubiliert Xana, die sich schon lange eine Abrechnung mit Bekka wünscht. Als weiteres erzählt er uns, dass der Preis nicht nur fünftausend Goldmünzen war, sondern Bekka auch noch die Messer von Dragnar wollte. Dolon glänzt mit seinem Geschichtswissen, indem er erzählt, dass Dragnar ein fähiger General war, der von einem Set aus fünf Messern an den Boden genagelt worden war. Deswegen nennt man so etwas die Messer von Dragnar. Ups!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 03. August 2009, 14:46:18
11. Hammer 734 TZ Das Jahr des prächtigen Hirsches Chondathan

Wir kommen bei der Kathedrale an und sofort kümmert sich ein halbes Dutzend Kleriker um den Patienten. Aber leider spricht die Magie nicht wirklich gut an. Aber was machen wir jetzt? Natürlich kümmern wir uns erstmal um Bekka. Als Erstes bringe ich Mili in Sicherheit, falls sie mein Schnuckelchen als Druckmittel gegen mich einsetzen will. Dann eilen wir zu Tharador, wo wir auch Serenius finden. Beide finden das nicht gut, weder dass Bekka auf uns angesetzt worden ist, noch, dass Xana darauf brennt, die Nachtmaske durch den Fleischwolf zu drehen.

Serenius meint, dass wir erstmal mit ihr friedlich reden sollten. Der Auftraggeber ist ja tot, für sie gibt es also gar keinen Grund mehr, gegen uns vorzugehen. Die Bezahlung hat sie ja schon, warum sollte sie ein Risiko eingehen? Das klingt logisch, auch wenn Xanas Gesicht eine rötliche Färbung angenommen hat. „Du findest also, dass wir der Schlampe gut zu reden sollen?“, ereifert sie sich. Serenius hat den ganzen Weg zur Bäckerei alle Mühe, Xana wieder zu beruhigen, da sie jedes Wort auf die Goldwaage legt und immer alles Pro Bekka deutet. Ui, hoffentlich werde ich Xana nie Anlass geben, auf mich eifersüchtig zu sein. Das könnte eine wirklich schmerzhafte Erfahrung sein.

Wir erreichen die Bäckerei und gehen einfach hinein. Bekka bedient gerade ein paar Kunden und lächelt uns falsch an. Wir warten, bis wir an der Reihe sind und reden dann miteinander. Sie will das natürlich draußen machen und uns in fünf Minuten treffen. Ne, nichts da, jetzt und hier wird das geklärt. Ihr Chef streckt seinen Kopf hinein und stänkert in unsere Richtung. Der feiste Kerl baut sich schließlich vor mir auf und wir haben einen kurzen, aber heftigen Disput. Abenteurer kann er gar nicht leiden, flegelhafte herumhurende Tymorapfaffen erst recht nicht. Ehrliche Menschen brauchen kein Glück, sondern schaffen sich ihr Glück durch ehrlicher Hände arbeit. Ryans Ruf eilt ihm einfach voraus, da sollte ein gewisser Schicksalswächter vielleicht mal dran arbeiten. Ich möchte gar nicht erst wissen, wie es wäre, wenn die Leute die Wahrheit über ihn und einen gewissen Sukkubus wüssten. Nach etwas hin und her setze ich mich ihm gegenüber durch und wir gehen gemeinsam mit Bekka hinaus. Xana mustert sie die ganze Zeit überaus finster und wartet auf die kleinste Provokation, um losschlagen zu können.

Hinter der Bäckerei reden wir nun. Obwohl wir Bekka im Verhältnis von Fünf zu Eins überlegen sind, die Schildstürmer und Thorsten sind noch in der Kathedrale, um den Magistrat zu verhören, macht die angebliche Bäckersgehilfin keinen nervösen oder verängstigten Eindruck. Sie ist eine gefährliche Mörderin und ihre nicht gespielte Lässigkeit lässt mich frösteln. Sie versichert uns, dass sie nie wirklich vorhatte, uns zu töten, da klar war, dass ihr Auftraggeber bald sterben würde und niemand die ganze Sache erfahren würde. Sie hat fünftausend Goldmünzen und das Set Messer bekommen und hat nicht vor, etwas dafür zu tun. Xana ist höchst enttäuscht, als wir uns friedlich trennen und uns gegenseitig versichern, uns in Ruhe zu lassen. „Heute ist sie ihrer gerechten Strafe entkommen, aber der Tag der Abrechnung wird kommen!“, verkündet Xana mit fester Stimme, als Bekka außer Hörweite ist. Später würde ich mir noch innig wünschen, dass Xana an diesem Tag Fakten geschaffen hätte.

Und nun? Wir haben keine weiteren Ansatzpunkte mehr, da wir alle bekannten Tsochhari getötet haben oder sie auf der Flucht sind. Wir diskutieren über die Möglichkeiten, die besonders ich habe, Leute aufzuspüren, da ertönt auch schon eine Stimme in meinem Kopf. Er stellt sich als Havard Repp vor und wir müssen sofort zum Kollegiat kommen, es wäre was Schlimmes passiert. Nun gut, also nichts wie hin. Wir eilen vor die Tore der Stadt und den Berg hoch zum Kollegiat. Ich hole gerade aus um zu klopfen, da wird die Tür schon von innen vom Türsteher aufgerissen. „Kommt herein, schnell!“ Mit offenem Mund stehe ich vor der Türe. So schnell war der noch nie. Also muss es verdammt wichtig sein. Verdammnis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 05. August 2009, 15:57:48
11. Hammer 734 TZ Das Jahr des prächtigen Hirsches Chondathan Kollegiat

Wir werden in das Labor von Havard Repp hinein geführt. Er setzt uns ins Bild, dass Direktor Borstall und ein Begleiter in das Kollegiat eingedrungen ist und eines der wichtigsten Projekte der Akademie unter ihre Kontrolle gebracht haben und irgendetwas damit anstellen, was nicht gut sein kann. Es handelt sich um eine Matrix. Dies ist eine gemeinsame Schnittstelle zum Gewebe, die auch als ein Sammelbecken gemeinsamer Magie dient. Wir bekommen eine sehr komplexe Erklärung zu hören, wie das in etwa funktioniert. Auf alle Fälle ist es sehr prekär, da nun alle Magier, die mit der Matrix verbunden sind, zusammen gebrochen sind. Und unsere Aufgabe wird es sein, Borstall zu finden und zu eliminieren und den Normalzustand wieder herzustellen. Nicht nur wegen der Magier, sondern weil man mit der Matrix auch sehr viele schlimme Dinge anstellen kann. Der Standort befindet sich zwar in etwa fünf Kilometer Tiefe unter der Stadt, aber eine Explosion würde trotzdem die Stadt stark in Mitleidenschaft ziehen.

Das sind wahrlich keine guten Nachrichten. Nun schlecht, was können wir tun? Im Keller befinden sich die Laboratorien für das Projekt und das Portal zur eigentlichen Matrix. Dummerweise spielt dort unten alles verrückt. Die Magie ist ungebändigt. Da quietscht Xana erfreut auf, so etwas ist ihr wahres Element. Für alle Notfälle gibt es eine Notabschaltung, aber die Folgen davon sind unkalkulierbar, da wir damit genau das heraufbeschwören könnten, was wir zu verhindern versuchten. Na prima, genau so eine Notabschaltung macht wirklich Sinn. Unten im Labor hält sich noch der Projektleiter auf, ein gewisser Magister Rednar Serk. Der könnte uns sicherlich weiterhelfen, wenn wir ihn dort unten finden sollten.

Wir lassen uns von Magister Repp nach unten führen und ich bekomme den silbernen Schlüssel ausgehändigt, der hier alle Türen öffnet. Die Tür zum Labor ist äußerst massiv und ich bin froh, einen Schlüssel zu haben. Havard wünscht uns noch viel Glück und ich spreche noch schnell ein Gebet zu Tymora. Ich öffne die Türe und dahinter beginnt schon das Chaos. Stein tropft von der Decke und bildet Pfützen. Nicht gut. Ich hole meine Murmeln aus und finde so heraus, wo man besser nicht hinein tritt. Ich markiere einen Weg für die anderen, den ich für sicher halte. Da wir einen Plan haben, gehen wir direkt gerade aus zu der Türe, die zum einen ins Hauptlabor und zum anderen zum Portal zur Matrix führt. Ich höre Gekläffe hinter der Türe. Irgendetwas Lebendiges ist dahinter. Auf drei öffne ich die Türe und ich blicke in das pure Chaos.

Direkt vor der Türe kläffen sich zwei Bücher an, die sich um ein loses Papier streiten. Im eigentlichen Raum kämpfen ein Buchregal und ein Tisch miteinander. Bücher fliegen herum und umkreisen sich lauernd. Ein Mensch kommt mit einem leuchtenden Schutzfeld auf uns zugeeilt. Es handelt sich um Magister Serk, der das Projekt leitet. Er weist uns an, die beiden Wandler zu aktivieren, welche in der Lage sind, Teile der Magie abzusaugen. Diese Befinden sich je in den äußersten Bereichen dieses Laborkomplexes. Na prima, wir laufen auf den südlichen zu, der näher liegt. Uns kommt schon Rauch entgegen und bei jedem Schritt wird es heißer. Vor uns liegt schließlich der gemeinsame Schrein der Mystra und des Azuth. Der Boden scheint zu glühen. Verdammnis!

Wir sprechen verschiedene Möglichkeiten durch, wie wir am Besten den Boden überqueren. Für einen Sprung ist es zu weit. Xana erklärt sich schließlich bereit, rüber zu fliegen und dort ein Seil an einem Fackelhalter zu befestigen, sodass wir uns über den heißen Boden hangeln können. Aber kaum ist Xana in der Luft, manifestiert sich ein Tsochhari und zwei der richtig ekligen Tentakelmonster. Es muss sich um denjenigen handeln, welcher beim Schnitzer drin gewesen war. Hässlich lacht er auf und droht uns mit Tod und ewiger Verdammnis, als es zu einer magischen Implosion kommt. Der ganze Raum ist auf einmal schock gefroren, auch der Tsochhari und die Tentakelmonster. Xana kann gerade noch so ausweichen. Nun gut, die Gelegenheit lassen wir uns nicht entgehen und Ryan schlägt sie in Stücke. Wieder ein Problem weniger.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 07. August 2009, 13:19:00
11. Hammer 734 TZ Das Jahr des prächtigen Hirsches Chondathan Kollegiat

Im nächsten Raum finden wir den Wandler. Eine komische Apparatur auf hohen Beinen, die wie ein Fass mit Hebeln und einer Spule aus Glas im oberen Bereich aussieht. Seltsames Ding. Xana und ich deuten die Arkanen Symbole und finden schließlich den Hebel, der den Wandler aktiviert. Ich ziehe den Hebel und es gibt einen Knall, dann fängt die Spule an grell zu leuchten an und magische Energie wird sichtbar eingesogen. Und der aktivierte Wandler scheint auch Monster anzuziehen. Vier kleinere Tentakelmonster tauchen auf.

„Brenne!“ Mit zwei Strahlen aus Feuer schicke ich gleich mal eins auf den Grund. Dann rückt auch schon das nächste nach und attackiert mich erfolgreich, da ich keinerlei Schutzzauber oben habe. Autsch! Xana brutzelt den nächsten, lässt dabei aber eine Wiese auf dem Boden entstehen. Hu? Dolon und Ryan prügeln einen weiteren tot und so ist der letzte auch nicht mehr besonders schwer. „Alles wird gut!“, und Teile meiner Wunden schließen sich. Das war ja jetzt was. Der Wandler setzt sich auf seinen Beinen in Bewegung und saugt die überschüssige Magie aus dem nächsten Raum auf.

Wir kehren zurück in den Schrein der beiden Magiegottheiten, als aus einer weiteren Sphäre zwei riesige Nashörner angedonnert kommen. Ich lasse zwei weitere Strahlen auf einen der Viecher niedergehen, was die aber nicht besonders zu stören scheint. Dann trampeln die auch schon über uns drüber. Autsch! Das hat wehgetan. Xana huscht gewandt zwischen den Beinen eines der Viecher vorbei. Alle anderen bekommen auch deutliche Blessuren ab. Xana revanchiert sich, indem sie einen Überschlagsblitz zaubert. Aber wirklich schwer sehen die nicht verletzt aus. Dolon gibt ihnen den neuen Zweihänder zu schmecken. Das wird so nichts.

„Rückzug, die sind zu fett, um uns zu folgen.“ rufe ich und laufe in den Gang hinein, da ich in einem weiteren Kampf keinen Sinn sehe. Trotzdem werfe ich noch aus Trotz eine Kugel aus Säure, die aber auch nur oberflächlich verpufft. Zögernd lösen sich nach und nach die anderen und wir ziehen uns in den Gang zurück. „Tempus sieht es nicht gerne, wenn man einen Kampf abbricht, den man angenommen hat, aber hier hat die Mission eindeutig Vorrang“, erklärt Dolon. Er spricht einen Zauber, der uns alle heilt und läuft dabei blau an.
„Finsternis! Die Rüstung färbt ab!“ Ryan spricht ebenfalls einen Heilzauber und aus seinen Haaren wachsen Blätter. Ich fange an, diese unbändige Magie zu hassen.

Auf zum nächsten Wandler. Inzwischen hat tropft wenigstens kein Stein mehr von der Decke. Wir laufen um die Ecke und kommen zu einem Gang, in dem blutigen Überreste eines Menschen an den Wänden kleben. Iiiks! „Ich bin Gang! Herr der Verbindung zwischen beiden Hälften der Welt! Die vor mir liegt! Und die hinter mir liegt! Kniet nieder und bringt mir Opfer! Denn ich bin Gang!“, tönt der Gang vor uns und klatscht enthusiastisch seine Wände zusammen, die danach sofort wieder auffahren. Verdammnis!

Wir haben eine kurze Diskussion mit „Gang“, der unbedingt Blutopfer von uns haben will. So geht das aber nicht! Ryan ist anderer Meinung und beschwört zwei Celestische Affen. „Los, geht da rein!“ Die beiden Affen geben zustimmende Laute. „Halt!“, schreie ich, aber Ryan guckt mich nur groß an. Die beiden süßen Affen werden dann auch schon von „Gang“ zerquetscht. „Ja, huldigt Gang! Gang will mehr!“

„Verdammnis! Ryan! Was sollte das?“
„Was denn? Den Äffchen geht es doch gut. Sie kehren zurück auf ihre Ebene und tollen jetzt schon wieder dort herum.“
„Das glaubst auch nur du!“ Angeekelt betrachte ich die zermatschten Überreste der Äffchen an den Wänden, die zäh nach unten fließen. Wir können bis in alle Ewigkeit, Äffchen beschwören, „Gang“ wird den Hals nie voll bekommen. Nun gut, vielleicht können wir uns ja heimlich an ihn vorbei schleichen. Ich sammle alle um mich herum. „Seid alle Unsichtbar!“ Der Zauber gelingt, aber wir werden von Feenfeuer umtanzt, was unsere Konturen sichtbar macht. Verdammnis!

Aber wir haben noch andere Möglichkeiten und können uns ja durch die Dimension bewegen. Xana und ich legen gemeinsam die Entfernung und den Winkel fest. Aber als Xana den Zauber spricht, explodiert die Welt kurz um uns herum. Ich kann mich gerade noch so zwischen die Flammen werfen und bekomme nichts ab. Auch Xana bekommt nur oberflächliche Brandblasen, während Ryan und Dolon vor sich hin qualmen.

„Gut gemacht!“ meint Dolon etwas angesäuert.
„Tschuldigung!“ Xana fuchtelt entschuldigend mit den Armen.
Jedenfalls sind wir im richtigen Raum. In einiger Entfernung steht der Wandler, aber der Fußboden sieht mir nicht sicher aus. Mit der Kraft meiner Gedanken drücke ich den Hebel nach unten und der Raum und alles um mich herum scheint zu schrumpfen. Nein, ich bin gewachsen. Verdammnis auch!

Um uns herum brechen Tentakel aus den Wänden. Zeit zu verschwinden. Leider ist Xana damit überfordert, mich mitzunehmen, da ich ja jetzt so groß bin, aber kein Problem, ich kann das selber auch. Zusätzlich beschwört Xana zu ihrem Zauber noch einen Schwarm Schmetterlinge, die von den Tentakeln hektisch attackiert werden. Nun habe ich auch Zweige in den Haaren, Verdammnis!

„Wie habt ihr das geschafft? Ich bin Gang! Ihr wart vor mir und hinter mir, ohne durch mich zu gehen! Wie ist das möglich?“
„Es gibt eben noch andere Gänge.“
„Das darf nicht sein! Ich dürft keine anderen Gänge außer mir haben!“ Und schon senkt sich die Decke im nächsten Raum. Finsternis! Das wird noch ein langer Tag!

Gespielt am 21.03.2009
Spielleiter: Stefan
SC: Kaira 11 (Schurke 4/ Seher 1/ Unseen Seer 4/ Arkaner Trickser 2), Xana 11 (Hexenmeisterin 5, Unbändige Magierin 6), Dolon 11 (Kleriker 8/Kriegspriester 3), Ryan 11 (Kleriker 9, Schicksalswächter 2)
Erfahrungspunkte: für Stufe 11 1546 150 Kaira, 150 Xana, 50 Ryan, 50 Dolon
Überwundene Gegner
2 Schreckensnashörner (mehr oder weniger, eher weniger  )
4 mindere Tentakelmonster
1 + (1) Tsochhari
Beute
2000 GM Belohnung von Kollegiat
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Topas am 07. August 2009, 15:15:27
Zitat
Ich bin Gang! Herr der Verbindung zwischen beiden Hälften der Welt! Die vor mir liegt! Und die hinter mir liegt! Kniet nieder und bringt mir Opfer! Denn ich bin Gang!“, tönt der Gang vor uns und klatscht enthusiastisch seine Wände zusammen.

Grossartig !
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 10. August 2009, 10:48:20
Kapitel 7
Lias größte Stunde!

11. Hammer 734 TZ Das Jahr des prächtigen Hirsches Chondathan Kollegiat

Unser Gang entwickelt sich immer mehr zum Ärgernis. Xana löst das Problem kurzerhand, indem sie uns einfach aus dem Raum mit einem Dimensionstor heraustransportiert. Nach dem zweiten Anlauf klappt das sogar mit allen. Nur Dolon taucht nicht mit uns auf der anderen Seite auf. Er scheint zwischen den Dimensionen gefangen zu sein, denn er flimmert hin und her. Verschwindet dann schließlich ganz. Verdammnis.

Dafür taucht Lia auf. Schön, dass sie es auch noch geschafft hat. Inzwischen nieselt es Sand von oben und es bilden sich Pfützen. In der Mitte des Raumes entsteht sich ein Strudel. Nicht gut. Vorsichtig ertaste ich mir einen Weg, den die anderen benutzen können. Lia läuft quer durch, da ihre magischen Schuhe ihr erlauben, einfach den schlüpfrigen Treibsand unter ihren Sohlen zu ignorieren. Schließlich erreichen wir ohne weitere Zwischenfälle das Labor. Die Magieabsauger, die wir aktiviert haben, scheinen wenigstens hier für Ruhe gesorgt zu haben, denn die Möbel und Bücher liegen nur kreuz und quer herum und machen keinen Mucks mehr. Wenigstens ein Problem weniger.

Ohne Schwierigkeiten erreichen wir nun das eigentliche Portal. Überall sind Schutzzeichen angebracht gewesen, die jemand ausgelöscht hat. Kann mir schon denken, wer. Da Dolon immer noch zwischen den Dimensionen gefangen ist, hinterlasse ich ihm hier die Nachricht, dass wir durch das Portal sind. Lia und ich gehen als erste. Wir landen in dem Vorraum zur Matrix, wie es auch auf der Karte eingezeichnet ist. Der Raum ist recht groß, fast schon selber eine kleine Halle. Vier Wesen stehen uns gegenüber. Jeweils zwei Paare sehr bizarrer Monster. Die näher zu uns stehen, sehen aus wie zwei überdimensionierte Nacktschnecken, die auf ihrer Haut Metallsplitter verankert haben. Das Paar weiter hinten sieht aus wie zwei Riesenkraken auf Beinen, die je zwei Kampfäxte und zwei Streitkolben in ihren Tentakel haben. Nicht gut!

Lia und ich werfen je einen Feuerball nach ihnen, die wenigstens dem vorderen Paar Wesen deutliche Wunden zufügen und kehren dann durch das Portal zurück, als klar wird, dass die anderen nicht sofort folgen. Vorher versuchen uns die beiden hinteren noch mit ihrer Magie zu bezaubern, aber die prallt an uns ab wie ein guter Witz an einem Zwerg. Die beiden Schnecken spannen sich an und die Metallsplitter auf ihrer Haut werden weggeschleudert und bilden einen flirrenden Abwehrkreis um sie herum. Kein Wunder, dass wir da nicht alleine herum stehen wollen. Unsere Gegner folgen uns zu unserem Glück nicht durch das Portal. Wir halten kurz Kriegsrat und überlegen uns eine Taktik die halbwegs funktioniert. Genau genommen beinhaltet der Plan nicht mehr, als dass wir gemeinsam alle durch das Portal treten und sie dann nieder kämpfen werden. Vorher spreche ich noch „Schild“ und „Schutz!“

Xana spricht ein „Bin viele Bilder!“ und auch „Schild!“ Ryan meint „Böses sei gebannt!“ Lia protzt mit ihrem neuen Feuerschild. So sind wir vorbereitet und gehen nun ein weiteres Mal durch das Portal. Auf zur zweiten Runde. Wir kommen wieder am gleichen Punkt heraus, wo wir auch schon letztes Mal gelandet sind. Xana haut eine Sphäre in den Raum, Lia einen weiteren Feuerball. Eine der Nacktschnecken bricht zusammen, der letzte gebe ich mein Rapier zu schmecken, dessen scharfe Klinge tief eindringt und etwas Wichtiges trifft. Das war zuviel für die Metallschnecke und sie bricht zusammen. Jetzt haben wir es nur noch mit diesen Riesenlandkraken zu tun. Oder Tiefenbruten, wie Lia sie nennt. Die sind inzwischen in Reichweite und eine meint mich hauen zu müssen. Die trifft sogar. Autsch! So eine Axt tut nämlich verdammt weh, wie ich schnell herausfinde. Aber jetzt taucht auch Dolon gerade rechtzeitig auf. Ryan gibt denen gleich mal einen Flammenschlag auf dem Weg, was den Viechern auch ordentlich Schmerzen zu bereiten scheint.

Ich versuche etwas Abstand zu den Viechern zu bekommen und trinke einen Trank, nachdem das Vieh schon auf Dolon herum gehauen hat, weil der sich vor bewegt hat. Aber kaum haben sich die Wunden wieder geschlossen, gibt es die nächsten Hiebe und ich blute genauso stark wie zuvor auch. Aua! Ryan blockt nun aber und heilt mich ein weiteres Mal hoch, kassiert dafür dann aber einen schmerzhaften Hieb in die Schulter. Das wird noch etwas dauern. Verdammnis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 12. August 2009, 14:37:34
11. Hammer 734 TZ Das Jahr des prächtigen Hirsches Chondathan Kollegiat

Da ich in keine Position komme, um diese Dinge flankieren zu können, werfe ich aus meinem innersten Selbst eine kleine Kugel aus Säure nach ihnen, die aber nur geringen Effekt hat. Xana brutzelt die beiden etwas mit einem Überschlagblitz, der aber auch nicht besonders eindrucksvoll wirkt. Dolon gibt dem Tentakelwesen vor ihm ordentlich seinen Zweihänder zu schmecken. Lia feuert Strahlen aus Feuer ab. Aber die Monster wissen sich zu wehren und da wir den Fehler machen, unsere Angriffe zu verteilen, stehen die noch immer gut da. Schließlich schafft es Dolon mit einem wahren Schlaghagel zuerst dem einen den Fangschlag zu geben, dann den zweiten auch noch gleich mit auf den Weg in den Abgrund zu schicken. Puh!

Wir heilen unsere Wunden so gut es geht und bereiten uns auf weitere Unannehmlichkeiten vor. Die Kadaver der Wesen lösen sich langsam auf, wahrscheinlich waren sie wohl beschworen worden. Die magischen Nebenwirkungen haben inzwischen ziemlich nachgelassen, auch wenn der Raum jetzt eine Wiese hat, die im magischen Feenfeuer leuchtet. Ich lausche an der Türe und höre die Stimme einer jungen Frau ein Lied singen, das einem den Verstand durch die Nase heraus winden lässt. Irgendetwas sagt mir, dass wir nicht mehr viel Zeit haben. Ich gehe mein Zauberrepertoire durch und komme zu dem Schluss, dass sich meine magische Offensivkraft auf einen einzigen Flammenstrahl beschränkt. Der wird sitzen müssen. Lia hat noch nur einige mindere Zauber auf Lager, Xana meint, einen großen Kampf hat sie noch in Petto. Unsere Kleriker sind auch schon ziemlich aufgebraucht. Unterstützende Magie wird es kaum noch geben. Wenn wir die Wahl hätten, würden wir uns wohl zurückziehen und neue Kräfte schöpfen, da besonders ich kaum noch was beisteuern kann. Aber diese Wahl besteht nun mal nicht. Dieser Kampf wird jetzt oder nie mehr ausgetragen.

Ich küsse das Antlitz Tymoras auf meinem silbernen Amulett und führe es an Stirn und Herz. Möge die Dame den Wagenmutigen heute noch einmal lächeln. Nur wer wagt, gewinnt! Auf drei öffne ich die äußerst schwergängige Türe und die Halle mit der Zaubermatrix öffnet sich vor mir. Als erstes werden wir halb von einer Brühe weggespült, in der die Augen des Wahnsinns schwimmen. Die magische Suppe schwappt in unseren Raum, fließt aber nicht durch das Portal ab. Mir geht das Zeug weit über den Knöchel, da ich ja immer noch groß wie ein Riese bin. Xana steht bis fast zu ihren Knien in der Pampe. Iiiks!

Die Halle mit der Matrix wird von vier etwa zwölf Schritt hohen Säulen gestützt. Ich schätze die Ausmaße des Saals auf etwa dreißig auf dreißig Schritt. In der Mitte erhebt sich eine etwa drei Schritt hohe Anhäufung aus Schleim, in deren Mitte ein zentrales Auge thront, das uns schon ein paar mal begegnet ist. Davor kniet Antalia, die Tochter des Malers Gregor Vern, die Wegbereiterin. Ihr Gesang endet gerade. Etwas abseits steht Direktor Borstal, aus dessen Körper die Tentakel des Tsochhari herausragen.

„Brenne!“, sage ich mit aller Kraft, die ich aufbringen kann und wenigstens einer meiner Strahlen durchbricht die Abwehr von Antalia. Blaues Blut spritzt aus ihrer Wunde und mit einem Lächeln dreht sie sich um. „Ihr seid zu spät! Begrüßt den reinigenden Wahnsinn von Mag Thun Ngatha!“ Dann zerfließt ihr Körper und formt sich zu einem riesigen, tentakelbewehrten Etwas, dessen äußere Form ich nicht in Wort zu fassen mag. Es grabscht nach mir und erwischt mich, aber ich kann mich aus den Fängen des Dinges wieder herauswinden und die beiden Kleriker bedrängen nun die Wegbereiterin oder das was von ihr Übrig geblieben ist. Ein Feuerball schlägt zwischen uns ein, gewirkt von dem Tsochhari in Direktor Borstal. Lia, Xana und ich beharken das Teil mit verschiedenster Magie, nur um bald festzustellen, dass es gegen jedes Element sehr gut geschützt ist. Kein Wunder, dass da der Tsochhari uns noch einen Feuerball um die Ohren wirft. Auch teilen die Tentakel verdammt gut aus. Lia verlegt sich nun darauf, das Teil mit Pfeilen zu spicken, was immerhin etwas zu wirken scheint. Xana unterstützt das Ganze mit einem „Beeilt euch!“ und es fängt an zu regnen.

Unter einem wahren Schlaghagel von Tentakeln und Bissen geht schließlich Dolon zu Boden. Verdammnis! Ryan steht nun alleine vor dem Monster, das einst ein hübsches junges Mädchen war. Aber seine Rüstung und sein Schild lassen ihn unverletzt aus der nächsten Schlagsalve des Dinges hervorgehen. Die Rüstung des Reisenden ist doch was wert. Neben der Zaubermatrix wird der Boden erschüttert und unter dem infernalischen Gelächter des Tsochhari winden sich zwei gigantische Tentakel aus dem Boden. „Zu spät, ihr Narren. Mag Thun Ngatha ist ein getroffen. Begrüßt den Gott eurer Vernichtung, Sterbliche!“
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: endier am 12. August 2009, 15:21:14
Jetzt wird es spannend...

Hat die Gruppe wohl vergessen, sich mit Rollen und Tränken einzudecken, die jetzt sehr nützlich sein dürften...
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 14. August 2009, 14:08:04
@ endier

Nicht vergessen, eher zu sparsam, um sich mit Schriftrollen einzudecken.

11. Hammer 734 TZ Das Jahr des prächtigen Hirsches Chondathan Kollegiat

Verdammnis! Das sind keine guten Nachrichten. Lia lässt eine weitere tödliche Salve von Pfeilen von Feindschnitter, ihrem neuen Bogen, fliegen und mit einem mädchenhaften Schrei zerfließt der Körper der Wegbereiterin. Leider zu spät, da sich die windenden Tentakel weiter aus dem Boden erheben. Aber wenigstens dieses Problem sind wir Dank Lia nun endlich losgeworden.

„Ihr Wahnsinnigen! Dafür wird diese Welt vernichtet werden!“ geifert der Tsochhari in Direktor Borstal. Allen kann man es ja nie recht machen. Die Tentakel peitschen jetzt wütend auf und ab. Ryan bringt Dolon wieder auf die Beine und schreit: „Mach mal jemand diesen Tsochhari alle!“

„Der ist unwichtig! Konzentriert euch lieber auf das Auge!“ rufe ich und bewege mich in Richtung Schleimberg. Wahrscheinlich ist das die Komponente, welche Mag Thun Ngatha die Dimensionen überbrücken hilft. Ich hoffe es wenigstens, sonst können wir kaum mehr was tun, um seine Ankunft zu verhindern. Mit Schrecken denke ich an das Bild von Gregor Vern in der Galerie des Baron Relvar, welches die Ankunft des Neunzüngigen Gottes gezeigt hat. Finsternis!

Es wird mühsam werden, diesen schleimigen Hügel, auf dessen Spitze das Auge thront, zu erklimmen. Auf dem Weg dorthin trinke ich noch einen Heiltrank und so schließen sich fast alle meine Wunden wieder. Lia lässt mit fliegenden Händen Pfeil auf Pfeil von Feindschnitter schnellen und spickt präzise das Auge, bis es einem Igel ähnelt. Xana fliegt einfach in die Matrix und wird unsichtbar, nur um kurz darauf zu leuchten. Dolon und Ryan schließen zu mir auf und ich beginne hoch zu klettern, was genau so schwer ist, wie es aussieht. Aber wenigstens habe ich den Schleimhügel halb erklommen. Ryan kommt auf die gute Idee, ein Antimagisches Schutzfeld zu errichten und ich bin auf einmal wieder normal groß, aber jetzt zu weit entfernt, um mit dem Rapier zu treffen. Obendrein löst das Feld innerhalb der Matrix jede Menge an Reaktionen hervor. Ein Feuerball explodiert um uns herum, ein Blitz schlägt beinahe bei Xana ein und zischt über mich hinüber.

Als ob das noch nicht genug wäre, bricht hinter dem Auge das Gesicht von Mag Thun Ngatha aus dem Boden. Iiiks! Mein Verstand kann das gerade noch so verkraften. Xana scheint davon gänzlich unbeeindruckt zu sein. Sollte mir das Sorgen machen? Nein, ich sollte mir lieber Sorgen machen über den gigantischen Tentakel, der gerade auf mich zugepeitscht kommt. Huch! Ich ducke mich unter ihm durch, während Dolon und Ryan davon ordentliche Blessuren abbekommen. Um die Sache noch etwas spannender zu machen, brechen weitere Tentakel aus dem Boden und zwar Hunderte, die aber nicht besonders groß sind, jedenfalls im Vergleich zu den zwei gigantischen. „Ihr seid zum Untergang verurteilt!“, brüllt Borstal und teleportiert sich weg, bevor die Tentakel seines Gottes ihn zu fassen bekommen.

So langsam sollten wir zum Ende kommen. Ryan stellt sein Feld endlich ab, als weitere Zauber auf Xana und Dolon hernieder prasseln. Ich werde wieder groß und kann nun von meiner Position auf das Auge einstechen. Drei tiefe Wunden verursache ich, aber der Blick Mag Thun Ngathas dringt nun in meinem Verstand ein und lässt mich alles von einer ganz anderen Perspektive sehen. Xana sticht enthusiastisch mit ihrem Meteormesser auf das Auge ein und kann weitere Wunden verursachen.

„Das ist eine ganz neue Erfahrung!“, meint die hübsche Hexenmeisterin, welche ja sonst nie ihr Messer benutzt. Aber die nächsten Pfeile von Lia´s Feindschnitter geben dem Auge den Rest. Es zerplatzt. Die Elfe hebt triumphierend ihren Bogen nach oben. Heute hat sie sich wirklich bezahlt gemacht. Ohne sie hätten wir es wohl nicht geschafft. „Gut gemacht, Lia!“ Und Mag Thun Ngatha schreit auf. Eine weitere Woge von Wahnsinn brandet durch die Reste meines Verstandes. Die Tentakel und das schreckliche Antlitz des Gottes aus den fernen Reichen löst sich nun auch in einer Woge von Schleim auf, die sich leider recht schnell verflüchtigt, da es großen Spaß macht, darin herum zu hüpfen. Warum bin ich eigentlich hier? Und was will der blaue Mann nur von mir? Das ist Dolon, hab Dolon lieb. Gleich mal den kleinen Kerl ordentlich drücken. Alle meinen, dass ich mich benehmen soll. Mach ich doch. Ich werde durch die Gänge gezerrt, wo es doch soviel zum Gucken gibt. Oh!

Schließlich kommen wir an eine leuchtende Wand, hinter der viele Männer und Frauen in Roben stehen. In einer Kugel ist der Tsochhari gefangen. Der Kerl beschimpft uns ganz gemein. Die Kugel wird immer kleiner und macht Matsch aus dem Kerl. „Matsch Matsch!“, verkünde ich begeistert. Die leuchtende Mauer verschwindet. Oh! Viele Leute reden auf mich ein. Weiß gar nicht, was die alles haben. Magie trifft mich, hat aber wohl nicht so die Wirkung, welche die Leute erhoffen. Keine Ahnung, wie viel Zeit vergangen ist. Dann teleportiert Xana uns in die Kathedrale der Triade. „Poff!“ meine ich dazu begeistert. Ryan schnauzt mich an. Dummer Kerl. Andere Leute kommen nun und wirken sehr mächtige Magie. Schließlich stabilisiert sich mein Verstand wieder und ich kann erkennen, dass uns hier geholfen wird. Letztendlich sind wir alle wieder in einem normalen Zustand. Ich bin wieder normal groß, habe keine Blätter mehr im Haar und mein Verstand ist auch wieder klar. Dolon ist nicht mehr blau und auch Ryan hat keine Blüten mehr im Haar.

Zurück in der Akademie werden wir von Direktor Lewarn empfangen, der uns einen Beutel mit Diamantstaub im Wert für 10000 Goldmünzen als kleines Dankeschön zur Rettung der Zaubermatrix und der restlichen Welt gibt. Dann gibt er uns noch ein Bluthalsband, was einen robuster werden lässt und man kann spontan Zauber wiederholen. Das nimmt Xana zu sich und gibt Dolon ihr Resistenzamulett. Als nächstes gibt es einen Ring, der die Zauber des ersten Grades verdoppelt, die man sich merken kann. He, das nehme doch ich.

Sieht so aus, als ob wir die Welt gerettet hätten. Das fühlt sich verdammt gut an. Die Dame hat uns heute wahrlich gelächelt. Die Tsochhari sind besiegt, Mag Thun Ngatha wird diese Welt in Ruhe lassen und wir sind alle noch am Leben. War ja jetzt gar nicht so schwer. 

Gespielt am 11.04.2009
Spielleiter: Stefan
SC: Kaira 11 (Schurke 4/ Seher 1/ Unseen Seer 4/ Arkaner Trickser 2), Xana 11 (Hexenmeisterin 5, Unbändige Magierin 6), Dolon 11 (Kleriker 8/Kriegspriester 3), Ryan 11 (Kleriker 9, Schicksalswächter 2), Lia 11 (Waldläufer 4/ Kriegsmagier 6/Arkaner Bogenschütze 1)
Erfahrungspunkte: für Stufe 11 2295 150 Kaira, 225 Xana, 75 Dolon, Lia 300
Überwundene Gegner
Die Wegbereiterin
2 Eisenschnecken???
2 Tiefenschrecken
1 Tsochhari
Beute
10000 GM in Diamantstaub
1 Magierring Stufe 1 (Kaira)
1 Bluthalsband (Xana)
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 17. August 2009, 11:26:33
Epilog

7. Kythorn 734 TZ Das Jahr des prächtigen Hirsches Chondathan

„Du bist sicher, dass du es heute erledigen willst?“ Xana stellt die Teetasse neben ihren Teller. Wir befinden uns in ihrem neuen Häuschen. Der kleine Hieronymus schläft friedlich in seiner blauen Wiege mit den eingeschnitzten tanzenden Drachen. Das gesunde männliche Baby hat vollkommen menschliche Züge, nichts lässt vermuten, dass seine Mutter eine Halbelfe wäre und dass er noch etwas Drachenblut in sich hat. Hero, wie Xana ihn ruft, ist ein ganz liebes Baby und schläft inzwischen sehr zu Freude seiner Eltern die Nacht auch durch.
„Nein, aber ich habe es schon zu lange vor mir her geschoben. Ich will nicht länger warten“, verkünde mit mehr Enthusiasmus als ich wirklich empfinde.

„Nun gut, dann bereite schon mal alles vor.“ Also zücke ich den Beobachtungskristall und beginne nach Jondan Rhea, meinem nichtsnutzigen Ehemann zu suchen. Während Xana das Kindermädchen instruiert, beschwöre ich ein Bild von diesem treulosen Mistkerl hinauf. Er befindet sich auf dem Deck des Schiffes und scheint mit seiner Laute ein Lied zu spielen. Xana schaut sich intensiv das Bild an, dann stecke ich den Kristall in meinen praktischen Rucksack, den ich letzten Monat nach langer Suche endlich ergattern konnte. Sturheit zahlt sich eben doch aus.

Es hat sich in den letzten Monaten einiges getan. Xana hat nicht nur einen gesunden Sohn geboren, das Kollegiat hat jetzt wieder drei Direktoren und es nicht Havard Repp geworden, wie viele vermutet haben. Der dritte Direktor ist ein recht unbekanntes Kollegiatsmitglied, das die letzten Jahrzehnte auf den Pirateninseln verbracht hat. Der Mann hat einen langen schwarzen Bart, der mit grauen Strähnen durchzogen ist. Als äußergewöhnlichstes Merkmal hat er die gelben geschlitzten Augen von Reptilien. Auch ist er der Auffassung, dass die ganzen praktischen Einrichtungen nur vollwertigen Kollegiatsmitgliedern zugänglich zu machen sind. Verdammnis! Nach seinem Verständnis dürfen nur die wahrhaft Charakterstarken in die Tiefen der Kunst vordringen. Und damit sind hundertprozentige Kollegiaten gemeint. Ich habe ja immer noch Schülerstatus, da ich ja noch andere Sachen tue, als täglich im Kollegiat herum zu hängen und Experimente zu machen oder Studien zu betreiben. Auch Xana ist nicht über den Zustand begeistert und fragt sich ernsthaft, ob sie da überhaupt noch weiter studieren soll, wenn ihr Kleiner ihr wieder die Zeit dafür lässt, wenn ihr eh alles verschlossen ist.

Eine andere Gruppe mit dem Namen die Wegesfreunde haben im Auftrag der Kirche des Tyrs das Auge des Wahnsinns im Drunakwald ausgehoben. Dazu mussten sie noch jede Menge Monster nieder kämpfen. Auch gelang es ihnen, die überlebenden Mitglieder des Silbernen Kelches zu retten, die inzwischen auch vom Wahnsinn geheilt sind. Ihren befleckten Kelch mussten sie aber neu weihen lassen. Die Schildstürmer haben es nicht geschafft, ihr verstorbenes Mitglied, den Zwerg Kordan Talynstein wieder zu erwecken. Er wollte das wohl nicht. Ich war bei dem Gedenkgottesdienst dabei, wo wir Abschied von ihm genommen haben. Hauptmann Bregg konnte wie auch alle anderen Opfer des Tsochhari Kultes von seinem Wahnsinn geheilt werden. Die Magierin Therea hat die Leitung des Seelenheilspitals übernommen, eine Arbeit, um die sich auch sonst niemand gerissen hat. Von den Insassen konnten alle bis auf die drei Griefensund wieder eingefangen werden. Wie es sich herausgestellt hat, sind diese drei einst eine Person gewesen, die unter Persönlichkeitsspaltung gelitten hat. Nun ja, jetzt leidet er offensichtlich auch an Körperspaltung.

„Sprung!“ Xana und ich sind einen kurzen Moment desorientiert. Dann sehe ich am Horizont eine Küste mit Wald und direkt vor mir, ein wütenden Bootsmann, der mit einem scharfen Gegenstand vor meiner Nase herumfuchtelt. Ich zeige meine offenen Hände und meine auf Damarisch: „Wir kommen in Frieden. Ich will nur zu meinem Ehemann Jondan Rhea!“ Der Kerl guckt mich groß an.
„Kaira? Bist du das? Du bist ja richtig hübsch geworden!“ Der Angesprochene kommt auf mich zu, die Arme ausgebreitet. Damit entspannen sich auch alle anderen wieder soweit, dass sie ihre gezogenen Waffen senken und dann schließlich auch wegstecken.
„Schön, dass du dich noch an mich erinnern kannst, mein untreuer Ehemann!“
„Och! Jetzt sei doch mal nicht so zickig!“ Ich muss an mich halten, ihn nicht mit einer großen Säurekugel ins Jenseits zu befördern. Dafür schmiere ich ihm eine. Wir machen da weiter, wo wir aufgehört haben, wir streiten uns. Wirklich etwas anderes habe ich nicht erwartet, wenn ich auch sicherlich etwas anderes erhofft habe. Ein paar Worte der Entschuldigung oder Einsicht oder Reue wären nicht schlecht gewesen. Aber ich bin nicht mehr so naiv, dass ich das wirklich erwartet hätte.

Ich eröffne ihm, dass er eine Tochter hat. Er tut ganz überrascht, als ob er nicht mitbekommen hätte, dass ich hochschwanger gewesen bin, als er mich hat sitzen lassen. Xana nimmt so langsam ebenfalls meine sicherlich tiefrote Gesichtsfarbe an. Es hat schon etwas Surreales, sich auf einem fremden Schiff vor einer unbekannten Küstenlinie mit einem Ehemann zu streiten, den man mehr als fünf Jahre lang nicht gesehen hat. Nur mit äußerster Willensanstrengung gelingt es mir, nicht vor der versammelten Mannschaft loszuheulen. Wie konnte ich mich nur je in ihn verlieben? In diesen selbstgerechten, eingebildeten und verantwortungslosen Schönling? Weil seine Fassade noch immer makellos ist, er gut bestückt ist und damit auch weiß, wie man einer Frau unendliche Freuden bereiten kann, deswegen, sagt eine Stimme in meinem Hinterkopf. Aber jetzt bin ich keine fünfzehn mehr. Ich bin gnädig, und zeige ihm ein Portrait von Mili, was ihn zu der Bemerkung verleitet: „Ein schönes Kind, man sieht ihm an, dass ich der Vater bin.“ Wenigstens erkennt er sie an. Trotzdem muss ich mich zusammen nehmen, um ihn nicht einfach ins Wasser zu werfen.

„Ich bin nicht hier, um mit dir zu streiten.“ Obwohl, eigentlich doch. „Ich will die Scheidung, hier und jetzt!“ Da muss ich ihn nicht zweimal bitten und vor Zeugen lösen wir unsere Ehe einvernehmlich auf. Er erzählt mir noch, dass er hier nach Schätzen des alten Jamdaath taucht. Xana kann es nicht lassen und platzt damit heraus, dass wir schon da waren. Natürlich glaubt man uns das nicht. Ist ja auch schwer zu glauben. Er bietet mir tatsächlich an, hier einzusteigen. Ne, da kann er lange warten. Da ich inzwischen gelernt habe, dass man nie nie sagen soll, schließe ich aber auch nicht kategorisch aus.

Zurück in Xanas Haus, fragt sie mich, was ich an diesem blöden Sack nur jemals hab finden können. „Nun ja, weißt du, ich war damals fünfzehn und noch naiver als heute. Ich habe mich von seiner hübschen Fassade blenden lassen. Ich hielt ihn für mein Portal zu einem Leben voller Abenteuer und Reichtum. Letztendlich war er das ja auch, nur eben ohne ihn. Jedenfalls ist diese Episode nun zu Ende und ich bin frei, einen richtigen Ehemann für mich und meine Kleine zu finden. Mich gibt es eben nur zu zweit“.

Ende

Kaira kommt wieder in
Der Test der Zeit
Teil VI
Chroniken vom Krieg um Westtor
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 19. August 2009, 10:52:51
Der Test der Zeit
Teil VI
Chroniken vom Krieg um Westtor

Prolog

1. Eleasias 734 TZ Das Jahr des prächtigen Hirsches Chondathan

Ryan kommt auf mich zugeschossen, als ich meine Tochter Milindra vom Kindergarten abhole. Inzwischen ist sie schon über fünf Jahre alt und es wird bald Zeit, dass ich eine geeignete Schule für Mili finde. Seit Neustem kennt sie die Wahrheit über ihren Vater. Überraschenderweise hat sie ohne Tränen akzeptiert, dass ihr Vater ein Mistkerl ist. „Richtige Papas sind ab und zu mal zu Hause. Also ist mein Papa kein richtiger Papa“, hat Mili gemeint und damit war das Thema erledigt.

„Du Kaira, schön dich zu sehen. Und auch dich, kleine Mili!“ Ryan umarmt mich und unsere Symbole berühren sich. „Bin nicht mehr klein!“ Mili wehrt sich inzwischen vehement gegen solche Sprüche. Aber Ryan ignoriert sie. „Du hast doch sicher schon von den Purpurflammen gehört?“

„Diese legendäre Abenteurergruppe aus Cormyr, die sich gerade in der Stadt befindet und von denen gesagt wird, dass sie ein paar rote Drachen erschlagen hätten?“
„Ja genau die! Und stell dir vor, wir Wagemutigen treffen uns heute Abend mit ihnen in der Goldmünze!“
„Aha? Tun wir das?“
„Wir tun das, nach Sonnenuntergang in der Goldmünze. Wer wagt, gewinnt!“
„Welch prophetischer Name. Nun gut, ich bin dabei. Wer wagt, gewinnt.“
„Mama! Heißt das, dass du wieder die Welt retten musst?“ Mili steht breitbeinig mit in den Hüften gestemmten Fäusten neben mir. Ihre Unterlippe hat sie vorgeschoben und sieht gar nicht glücklich aus.
„Das weiß ich noch nicht, Milindra. Aber du bist doch schon ein großes Mädchen und deshalb hast du sicherlich nichts dagegen, wenn Mama kurz weggeht um die Welt zu retten.“ Da wird sie gleich ein paar Zentimeter größer und hat nun schon viel weniger was dagegen.

Pünktlich zur neunten Abendstunde bin ich dann in der Goldmünze. Wir Wagemutigen setzen uns gemeinsam an einen Tisch. Das Lokal ist ziemlich voll. Da sind Abordnungen aller größeren und kleineren Söldner-Kompanien der Stadt zu sehen. Von der grauen Brigade ist der Anführer Tefka der Berserker und seine neue zweite Hand zu sehen. Da wären die Fremden, angeführt von Radak Talynstein, der sein Gold im Mund in Form von falschen Zähnen trägt. Die Fremden sind alles Ex-Häftlinge und gelten als sehr harter Haufen. Da ist Larrads Kompanie, deren Spezialität hauptsächlich magische Unterstützung ist. Und noch einige andere Söldnerbrigaden, deren Namen so schnell wechseln, dass ich mir die Mühe erspare, sie hier aufzuzeichnen. Auch Thurka Hammerfall und eine Abordnung des Tempus Tempels ist vorhanden. Und natürlich die fünf Purpurflammen. Die besteht aus zwei Zwergenbrüdern mit den Namen Kordan und Orbo Schildheim, beides schwer gerüstete Kämpfer, wobei Kordan auch geweihter Priester des Moradin sein soll, einer blonden elfischen Magierin mit dem Namen Jellara Tellynan. Für den Tellynan Clan arbeitet ja auch Lia. Jellara wagt es wenigstens unmaskiert durch die Stadt zu laufen und bis jetzt gab es noch keinen Zwischenfall. Dann wäre da noch Baskor Rotklinge, ein ehemaliger Gladiator, der über hundert Gegner getötet haben soll. Seine Waffen sollen immer voll Blut sein. Jedenfalls hat er sich in der Arena von Chondathan noch nicht blicken lassen.

Schließlich werden die Anführer gemeinsam in ein Hinterzimmer gerufen. Der Boden ist voll magischer Zeichen. Ryan fragt mich, was für Zeichen das sind. Als ob das nicht offensichtlich Zeichen sind, welche magisches Ausspähen unterbinden sollen. Entsprechend angenervt erkläre ich ihm das Offensichtliche.

Der Anführer der Purpurflammen tritt ins Zentrum der Runde. Es handelt sich um einen rotblonden Chondathaner Mitte dreißig, der einige leichte Narben im Gesicht trägt. Er stellt sich als Farnath II. Ilistar vor. Wie jeder Geschichtswissende weiß, waren die Ilistar einst die Herren von Westtor, bis der Ururgroßvater von Farnath II vom Thron gestoßen worden war. Farnath II ist der Meinung, dass lange genug Despoten seine Stadt regiert haben und es Zeit für einen Wechsel ist, einen Wechsel zu einem rechtmäßigen und gerechten Herrscher. Das Problem dabei ist, der jetzige Despot ist Iyachtu Xvim, Halbgott, Sohn des Tyrannos und seine Armee besteht aus Teufeln, Halbscheusalen und Tieflingen. Deswegen wird es auch nicht einfach werden. Was wir zu hören bekommen, ist recht wage. Das Grundgerüst des Planes ist eine Isolation von Westtor. Unsere Truppen wären zahlreich genug, die Stadt von Land abzuriegeln und es wird eine Flotte geben, welche den Hafen abriegeln. Woher diese Flotte kommt, wird uns nicht gesagt, aber es gibt nicht allzu viele Seemächte, die ihre Flotte Söldnern zur Verfügung stellen würden. Schätze mal, unsere Freunde zur See werden von den Pirateninseln sein. Und die Inseln heißen so, weil ihre Bewohner genau diesem Gewerbe nachgehen.

Die umliegenden Gemeinden stehen unter der Fuchtel von Westtor und die werden Truppen zur Hilfe schicken. Aber Farnath II meint, dass diese Truppenbewegungen unkoordiniert wären und wir sie einzeln zerbrechen werden. Ich habe zwar keine Ahnung, wie sie diese ganzen teleportierenden Teufel davon abhalten wollen, so etwas zu koordinieren, aber ich denk mal, wer ein paar rote Drachen erschlagen kann, der kann auch so was. Was genau nun für uns Wagemutigen herausspringen wird, ist nicht so ganz klar. Einen fairen Anteil der Beute. Was auch immer das bedeuten mag. Schicksalswächter Ryan meldet gleich mal Ansprüche auf einen Tempel an. Na, wer es nötig hat. Wir sind wohl dabei. Ich finde diese Aufgabe gut, es war schon lange überfällig, diesen Schandfleck an der Drachenküste zu tilgen. Xana ist nicht wohl, ihr Baby allein zu lassen, wo es doch noch gestillt werden muss. Aber sie kann sich ja mehrmals am Tag hin und her teleportieren. Und ich kann ja dann auch Mili besuchen. Lia fragt, was wir wohl alles brauchen werden. Tja, da wären wohl Waffen aus Alchemistensilber angesagt. Sieht so aus, als wären die Wagemutigen wieder im Geschäft.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 21. August 2009, 10:46:07
Kapitel 1
Die Schlacht von Iterbar

7. Eleasias 734 TZ Das Jahr des prächtigen Hirsches Küste vor Iterbar

Es gibt einen leisen Knall, als unser Schiff die Wasseroberfläche durchstößt. Wir sind nur noch wenige hundert Meter von der Drachenküste entfernt. Unser Schiff, das eigentlich nicht mehr als ein Wrack ist, steuert mit hoher Geschwindigkeit auf den Ort Iterbar zu. Um uns herum macht sich die Reserve von Talisia bereit. „Möge die Dame uns lächeln!“, sage ich und führe mein Amulett an die Lippen, Stirn und Herz. „Gleich geht es los! Möge der Feindhammer uns gewogen sein!“ Dolon tritt unruhig von einem Bein auf das andere. Wir sind die einzigen Wagemutigen hier. Die anderen drei haben einen anderen Geheimauftrag von Farnath II bekommen.

Vor drei Tagen haben wir Chondathan auf diesem Wrack verlassen. Wir haben uns so gut wie möglich darauf vorbereitet. Sogar 9 Hennen und einen Hahn habe ich mitgenommen, um frische Lebensmittel für den Fall der Fälle zu haben. Auch ein Kurzschwert aus meisterhafter Fertigung, in dessen Legierung Silber eingemischt worden ist, habe ich erstanden. Teufel reagieren ja empfindlich auf dieses Metall. Für den Transport sorgen nicht nur ganz normale Schiffe, sondern auch untergegangene Schiffe, die von Fischmenschen mit Magie betrieben werden. Auf einem solchen Schiff befinden wir uns. Es muss schon vor Jahrhunderten gesunken sein, denn alles ist mit Muscheln und Algen verkrustet gewesen. Den Großteil der Strecke haben wir unter Wasser zurückgelegt, umgeben von einer Blase aus Luft. War anfangs ein sehr merkwürdiges Gefühl, nur durch etwas Magie von dem ganzen Wasser um einen herum getrennt zu sein. Nicht auszudenken, wenn die auf einmal nicht mehr gewirkt hätte.

Dolons und mein Auftrag lautet nun, die Söldnerkompanie Talisias Reserve zu unterstützen und Kontakt mit Abgesandten des Barons Dragnor von Köhlerheim aufzunehmen. Er ist ein potentieller Verbündeter, der „Wegesteine“ sein eigen nennt. Ich weiß nicht, was das für Steine sein sollen, aber sie scheinen sehr wichtig für die weiteren Pläne zu sein. Wir haben an der Strategiebesprechung teilgenommen, die auf diesem Schiff stattgefunden hat. Unsere Streitmacht besteht aus etwa achttausend Mann. Davon werden viertausend in der ersten Phase Westtor abriegeln. Die anderen viertausend werden die umliegenden Baronien besetzen und deren Streitmächte vor ihrer Vereinigung getrennt zerschlagen. Theoretisch sind uns die feindlichen Truppen von der Mannstärke deutlich überlegen, deswegen ist es sehr wichtig, sie anzugreifen, während sie noch verstreut sind. Eine Vereinigung der Truppen muss unter allen Umständen unterbunden werden.

Iterbar wird schnell größer. Es ist eine Fischersiedlung mit etwa fünfhundert Einwohnern. Ihre Boote liegen noch hochgezogen auf dem Strand. Wie wild wird ein Gong auf dem einzigen befestigten Wachturm geschlagen. Bogenschützen sammeln sich an mehreren Punkten. Mit einem lauten Knirschen läuft unser Schiff auf. „Legt die Planken aus!“ Es gibt etwas Konfusion, als die Planken ausgeschwenkt werden. Aber Dolon greift mit ruhiger Hand ein und bringt Ordnung in das Chaos. Schließlich liegen die Planken und die Truppen beginnen mit dem Ausschiffen. Wir sind in der Vorhut. Einige Pfeile fliegen uns entgegen. Ich bin ziemlich nervös und weiß nicht genau, was ich tun soll. Unsere Gegner sind keine Bestien oder Monster, sondern nur Menschen, die ihre Heimat verteidigen. Mein eigentlicher Feind ist in Westtor, Teufel, Halbscheusale, Tieflinge, Tyrannos, Baal und Myrkul-Anhänger, da ist klar, was zu tun ist. Aber das sind einfache Menschen, die eigentlich nur das Pech haben, unter der Knute von Westtor zu sein. Deswegen unterlasse ich es, ihre Formation mit einem Feuerball aufzubrechen. Schnell wird den meisten Verteidigern klar, dass sie keine Chance haben, sie werfen ihre Waffen weg und ergeben sich. Es gibt hier und da kleinere Scharmützel, aber der Großteil der Gegner wird überwältigt und gefangen genommen.

Danach beginnt die Durchsuchung des Dorfes nach weiterem Widerstand. Zum Glück kommt es zu keinen Ausschreitungen. Dolon sorgt mit strenger Mine dafür, dass es zu keinen Plünderungen oder Vergewaltigungen kommt. So was tun nur Garagosanhänger, Tempusgläubige sollten über so etwas erhaben sein. Nun ja. ich merke schnell, Krieg in dieser Form ist nicht mein Ding. Wir gehen schließlich zum Wirtshaus und nehmen die dortigen Gäste in Augenschein. Laut unserem Auftrag sollen hier Kontaktleute von Baron Dragnar auf uns warten. Es sind nur sechs Reisende anwesend. Ein Halbling mit einem Rucksack, der fast so groß ist wie er selbst. Drei Händler, die ihre Waren mehr oder weniger mit am Leib herum tragen und zwei Männer in Mänteln und Kettenhemden. Meine Intuition sagt mir, dass es die beiden Männer in Kettenhemden die Unterhändler sind.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 24. August 2009, 10:20:52
7. Elesias 734 TZ Das Jahr des prächtigen Hirsches Iterbar

Wir setzen uns zu ihnen an den Tisch und fangen an, mit ihnen zu reden. Es gibt etwas hin und her, bis sie zugeben, die Unterhändler zu sein. Aber wir müssten zuerst einen Test bestehen. Dazu müssen wir nur das Orakel des Landes besuchen und dessen Einverständnis erlangen. Aha? Hört sich für mich verdammt seltsam an. Wie es aussieht, herrscht hier eine starke Verbundenheit mit dem Land und dessen Geistern. Klingt schwer nach Feen Blabla. Ich schau Dolon fragend an und er nickt. Dann werden wir uns wohl dieser Prüfung stellen. Wir bekommen eine Karte gezeigt, die ich abmale. Zu Pferd werden wir etwa vier Stunden dorthin brauchen. Wir requirieren uns zwei Pferde und brechen sofort auf. Um das Dorf herum liegen einige Felder, die bald in Weiden übergehen. Hier und da sind freilaufende Kuhherden zu sehen. Entweder sind die Hirten geflohen oder es gibt hier äußerst drakonische Strafen auf Viehdiebstahl, dass man sie nicht bewachen muss.

Dolon übernimmt die Führung und ich reite hinter ihm her. Seit unserem Ausflug in den Drunakwald sind wir das erste mal wieder alleine unterwegs. Schon bald reden wir über den damaligen Ausflug und hoffen beide, dass uns dies nicht wieder in einen solchen Alptraum führen wird. Schließlich erreichen wir die Ausläufer des Köhlerwaldes, in dem sich das Orakel samt eines kleinen Dorfes befinden muss. Wirkliche Pfade sind schwer auszumachen. Wir finden schließlich einen Wildwechsel, der in die richtige Richtung führt. Schon bald müssen wir absteigen und führen unsere Pferde an den Zügeln. Der Wald fühlt sich an wie ein normaler Wald. In solch einem Gehölz habe ich einen guten Teil meiner Kindheit verbracht. Nach etwa einem Kilometer Fußmarsch finden wir die Leiche eines Bauernjungen. Er trägt nur ein einfaches Hemd und eine Hose ohne Gürtel. Tasche oder Stock hat er nicht bei sich. Er ist von einem sauberen Hieb getötet worden. Der Boden um ihn herum ist aufgewühlt. Es waren mehrere Personen um ihn herum. Jetzt wäre Lia praktisch, die könnte wahrscheinlich mehr herausfinden. Wir spekulieren darüber, was passiert sein kann. Aber wir haben zu wenig Anhaltspunkte für eine schlüssige Theorie.

Wir heben den armen Jungen von etwa acht Jahren auf mein Pferd und finden kurz darauf einen richtigen Weg. Jetzt zieht aber unnatürlicher Nebel auf und wir ziehen unsere Waffen. Allerdings passiert erstmal nichts weiter. Vorsichtig rücken wir weiter vor. Schließlich schälen sich die Konturen eines Dorfes vor uns aus dem Nebel heraus. Weitere Leichen sind zu sehen, einige sind noch bewaffnet, aber ein Blick durch meine Brille sagt mir, dass sie nicht untot sind. Ich beschwöre ein Arkanes Auge und lasse es durch das Dorf fliegen. Im Zentrum finde ich auf dem Dorfplatz das Orakel, das ein Gesicht aus Erde zu sein scheint. Davor kniet eine Frau mit Flügeln auf den Rücken und einem Schwanz. Sie trägt eine dunkle Ritterrüstung mit einem Helm mit Visier. Ein Mann ist bei ihr und redet sie an. Die Teufelin schickt ihn weg. Uns wurde gesagt, dass Westtor über zwei Generäle verfügt, einer für die Stadtverteidigung und einer für die Außenbereiche. Über den General für die Außenbereiche ist wenig bekannt, da er noch recht neu ist. Wahrscheinlich haben wir diesen General vor uns.

Nach kurzer Beratung beschließen Dolon und ich, uns diese Frau mal näher anzusehen. Ich spreche „Schild!“ und „Vor Bösem sei ich geschützt!“ Vorsichtig rücken wir ins Dorf vor. Die Frau ist wenig überrascht uns zu sehen. Sie hat ein blaues Krummschwert in der Hand, das seltsam leuchtet. Ihre Stimme unter dem Helm ist irgendwie unpassend sanft. Wir diskutieren kurz miteinander. Sie scheint sehr vom „Schicksal“ überzeugt zu sein. Schade, dass Ryan nicht hier ist, da hätten sich die beiden richtigen gefunden, um stundenlang ihren Quark auszutauschen. Für sie ist alles vom Schicksal vorbestimmt. Einzelne Individuen können kaum Einfluss darauf nehmen, höchstens das eine oder andere Detail bestimmen, alles andere steht schon seit Äonen fest. Aha?

Ich bin ja eher der Meinung, dass jeder in einem gewissen Rahmen sein Glück oder Schicksal selbst bestimmen kann. Klar, manche Gesellschaften schreiben einem durch Strukturen zuviel vor, aber selbst da kann man noch ausbrechen. Das Thema ist recht komplex, aber die Toten um uns herum erinnern mich daran, dass wir nicht hier sind, um eine philosophische Grundsatzdiskussion zu führen. Zeit, statt Argumenten ehrlichen Stahl sprechen zu lassen. Möge die Dame mir lächeln und der Feindhammer unseren Kampf mit Wohlwollen betrachten.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 26. August 2009, 12:43:30
7. Elesias 734 TZ Das Jahr des prächtigen Hirsches Dorf des Orakels

Ich eröffne den Kampf, indem ich ihr eine meiner neuen mächtigen Säurekugeln entgegenschleudere, die sie hart trifft. Sie versucht Dolon niederzustrecken, aber der Angriff scheint bei ihm nicht zu wirken. Aber ihr Krummschwert verursacht auch so schon schlimme Wunden. Wir flankieren sie und setzen ihr hart zu. Auch wenn mein Rapier Probleme hat, eine Schwachstelle in ihrer Rüstung zu finden. Dafür lässt Dolon seinen Zweihänder tanzen. Aber auch er schlägt mehr Funken heraus, als dass er wirklich sie trifft. Die Frau ist echt hart. „Euer Schicksal wird sich noch heute erfüllen. Euer Tod ist unausweichlich“.

Nicht, wenn es nach mir geht. Sie trifft mich mehrmals sehr heftig mit ihrem Krummschwert. Ich muss mich von ihr lösen und trinke einen mächtigen Heiltrank, der den Großteil meiner Wunden schließt. Auch Dolon muss kurz zurücktreten und sich heilen. Das wird sich noch ziehen. Ich verdopple meine Bemühungen, aber mein Rapier gleitet weiter an ihrer Rüstung ab. So wird das nichts. „Heerführerin? Ist alles in Ordnung?“, hören wir eine Stimme aus der Ferne. „Mit denen werde ich auch alleine fertig!“, ruft sie zurück. Ihre Untergebenen scheinen ihren Optimismus nicht zu teilen und ich kann hören, wie sich mindestens ein Dutzend schwer gerüsteter Kämpfer in unsere Richtung in Bewegung setzt. Sehen kann ich sie noch nicht. Aber viel Zeit werden wir nicht mehr haben. Ein weiterer harter Hieb trifft mich und lässt mich aufstöhnen. Allein die Frau ist schon so heftig, dass sie uns nieder kämpft, obwohl wir zu zweit sind. Da brauchen wir echt nicht noch ihre Leibwächter, die auch noch auf uns herumhacken. Man muss wissen, wann es Zeit ist zu kämpfen, und wann man lieber nicht weiter kämpft.

Mit einem Flick Flack löse ich mich von ihr, flippe zu Dolon, berühre ihn und sage „250 Meter nach Norden“. Die Umgebung verschwimmt um mich herum und ein kurzer Moment der Desorientierung tritt ein. Als ich wieder klar denken und sehen kann, befinden wir uns beide in einem Waldstück. „Hm, Tempus sieht es nicht gerne, wenn man sich von einem ehrlichen Kampf zurückzieht“, meint Dolon, aber ich kann ihm ansehen, dass er froh ist, nicht mehr gegen diese Teufelin kämpfen zu müssen. Er heilt unsere Wunden und wir schleichen uns wieder zurück in Richtung Dorf. Wir können sehen, dass die Frau nun von mehr als zwei Dutzend schwer gerüsteter Soldaten umgeben ist und ein Kleriker des Tyrannos ihre Wunden heilt. Gemeinsam verlassen sie den Ort. Wir warten etwas und gehen dann ein weiteres Mal zu dem Gesicht aus Erde, was wohl das Orakel ist.

Wir reden mit dem Orakel. Es meint, die Teufelin hätte die Bindung aufgelöst und er würde nun gehen. Er warnt uns eindringlich vor der Frau, da sie von einem bösen Geist beraten werde, den sie für das Schicksal hält. Diese Frau sei fanatisch und irregeleitet. Sie werde sehr viel Unheil anrichten, wenn niemand sie stoppt. Nun, vielleicht werden die gesammelten Kräfte der Wagemutigen ausreichen, um ihr Herr zu werden. Aber wir alleine waren nicht stark genug. Auf alle Fälle gibt uns das Orakel den Segen des Landes, sodass unsere Aufgabe damit erfüllt ist. Dann fällt das Gesicht aus Erde in sich zusammen. Der Geist ist gegangen.

Wir sammeln die Leichen auf und legen sie in die Hütte, deren Tür als einzige nicht eingeschlagen ist. Über siebzig Tote tragen wir so zusammen. Was für ein Gemetzel. Auch den armen Jungen legen wir dazu. Welch furchtbare Tragödie. Ich kann nicht ganz nachvollziehen, warum Truppen aus Westtor das gemacht haben. Letztendlich sind das ja ihre Leute gewesen. Oder wissen sie schon von dem geplanten Verrat von Baron Dragnar? War dies eine Warnung?

Nachdem wir diese traurige Pflicht erfüllt haben, reiten wir in gedrückter Stimmung zurück. Diese armen Menschen. Krieg ist wirklich furchtbar. Ich hoffe, dass dieser Feldzug schnell zu Ende ist, sodass die Bevölkerung nicht zu lange darunter leiden muss. Kurz vor Iterbar stöbert Dolon einen Kundschafter auf. Uns gelingt es, den Späher einzuholen und mit meinem Totschläger KO zu schlagen. Er hat ein teures Fernglas bei sich. Kann ich gut gebrauchen. Ich fessel ihn und wir bringen ihn in das Gasthaus. Aber zuerst reden wir mit den Unterhändlern. Dolon meint, dass sich zwei Geister hier befinden, wahrscheinlich berichten sie gerade über das Geschehene. Die Prüfung haben wir bestanden. Sobald die anderen hier sind, werden wir aufbrechen. Nun gut.

Wir schleppen den Späher in das Hinterzimmer und ich schütte einen Eimer Wasser über ihn aus. Er leugnet, dass er ein Späher ist, aber seine Gedanken verraten ihn. Er gehört den schwarzen Klingen. Das ist sozusagen die Schildwacht von Westtor. Also offizielle Truppen der Stadt, die dem jeweiligen Herrscher dienen. Nun gut, und nun? Wir überlegen kurz und Dolon schlägt vor, dass wir das dem Hauptmann der Talisia Reserve überlassen. Der Hauptmann macht einen etwas überforderten Eindruck. Scheint wohl noch nicht allzu lange im Amt zu sein. Vielleicht kann man ja in Verhandlung mit den Schwarzen Klingen treten und sie davon überzeugen, dass sie dem rechtmäßigen Herrscher die Treue schwören und mit uns gegen den Usurpator Iyachtu Xvim kämpfen.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 28. August 2009, 10:51:47
8. Elesias 734 TZ Das Jahr des prächtigen Hirsches Iterbar

Es ist früher Morgen, die Sonne geht gerade auf, als der Alarmgong auf dem Wachturm panisch geschlagen wird. Was ist nun los? Ich springe aus dem Bett und eile barfuss zum Fenster. Auf der nahen Hügelkette zeichnen sich mehrere Banner ab, die alle gekreuzte Schwarze Schwerter tragen. Die Kompanie der schwarzen Schwerter greift uns wohl gerade an. Verdammnis!

Ich schlüpfe in Kettenhemd und Stiefel, lege Wehrgehänge und Rucksack an. Dann helfe ich Dolon in seine Ritterrüstung. Draußen herrscht ganz schöne Konfusion. Die meisten Mitglieder der Talisia Reserve sind junge Männer und Frauen, teilweise noch jünger als wir. Und sie werden von einem unerfahrenen und überforderten Hauptmann geführt, der wohl der älteste des ganzen Haufens ist und dessen Alter wohl die einzige Legitimation für seinen Posten ist. Aber Dolon schafft es mit einigen richtigen Worten genug Ordnung und Mut in den Haufen zu bringen, dass sie sich schließlich zu einer geschlossenen Formation aufstellen. Ich probier gleich mal das neue Fernrohr aus und mustere die feindlichen Linien. Angeführt wird der Haufen von einem vernarbten Menschen, an seiner Seite ist eine Tiefling. Und ich schätze mal, dass sie mehr sind als wir, wenn auch nicht doppelt so viele. Hörner erklingen und die Schwarzen Schwerter bewegen sich in Formation auf uns zu. Sie sind schon recht nahe.

„Schild!“ „Zäh wie ein Ochse!“ und „Falsches Leben!“ spreche ich nach und nach. Leider konnte ich meine gestern aufgebrauchten Zauber noch nicht auffrischen. Das wird ein harter Kampf werden.

„Soldaten der Talisia Reserve! Verzagt nicht im Angesicht der Übermacht, denn der Feindhammer kämpft auf unserer Seite. Sie mögen viele sein, aber sie kämpfen für das Böse, denn Iyachtu Xvim ist wahrlich ein Teufel! Wir kämpfen für den rechtmäßigen Herrscher, Farnath II. Möge das Licht über die Finsternis siegen. Folgt mir zum Sieg!“, ruft Dolon unseren Linien zu. Und schon prallen die Truppen aufeinander. Sofort taumeln unsere Einheiten unter der Wucht des Aufpralls einige Schritte zurück. Aber die Linie hält. Noch!

„Kaira! Wir müssen die Anführer der Gegner ausschalten, das ist unsere einzige Chance, sonst werden unsere Linien zerbrechen“, raunt Dolon mir zu. Nun gut, wir stürzen uns wagemutig mitten ins dichteste Kampfgewühl. Wir stechen und hacken uns in Richtung des vernarbten Generals durch. Geschickt weiche ich tänzelnd den meisten Gegnerischen Attacken aus, während Dolon auf die Härte seiner Rüstung vertrauen muss. Schließlich steht der General vor uns. Dolon schnappt ihn sich, während ich uns Luft verschaffe, indem ich einen Feuerball in die feindliche Konzentration an Truppen vor uns schicke. Leider explodiert der Feuerball so nahe, dass er mich beinahe auch noch erwischt hätte. Aber ich kann gerade so noch ausweichen. Dutzende von Menschen brennen neben mir und gehen schreiend zu Grunde. Es riecht nach verbranntem Fleisch und die Schreie werde ich nie vergessen. Krieg ist schrecklich. Irgendwie lassen die Barden in ihren Kriegsballaden solche Details aus. Verdammnis!

Ich lasse mich zurück fallen und helfe Dolon, sich um den General zu kümmern. Währenddessen schießt die Tieflingshexe gemeine Strahlen auf mich ab. Das tut verdammt weh! Dolon ergeht es noch schlechter, da er ziemlich Prügel vom General bezieht, da der es echt versteht, seinen Zweihänder zu führen. Durch meinen Feuerball ins Zentrum des Feindes hat die gegnerische Moral ziemlich gelitten und auch ihre Übermacht ist dahin. Dolon löst sich kurz und heilt nicht nur sich sondern auch die Umstehenden mit einem seiner mächtigen Zauber. Mir gelingt es mit mehreren gezielten Stichen Schwachstellen der Rüstung des feindlichen Anführers auszunützen und schließlich sinkt der General durch mein Rapier tödlich getroffen zu Boden. So!

Nun hat eine gewisse Tieflingshexe gleich eine Verabredung mit Myrkul. Inzwischen haben unsere Linien sich nicht nur stabilisiert, sondern wir drängen nun auch die Westtorer Truppen immer schneller zurück. Ich schnappe mir die Tieflingshexe und werfe ihr eine Kugel aus Säure an ihre gehörnte Stirn. Tödlich getroffen sinkt sie zu Boden. Tja, ich kann das halt besser als sie. Nun gibt es für die Schwarzen Schwerter kein Halten mehr. Ihre Niederlage ist besiegelt. Ihr Widerstand bröckelt. Wer nicht flieht, wird gefangen genommen. Der Sieg ist unser, die Schlacht von Iterbar ist siegreich beendet. Dolon hält noch eine kleine Predigt und dankt Tempus für unseren großen Sieg. Die erste Schlacht ging zu unseren Gunsten aus, die Dame hat mir heute wirklich mal wieder gelächelt.

Gespielt am 25.04.2009
Spielleiter: Stefan
SC: Kaira 12 (Schurke 4/ Seher 1/ Unseen Seer 4/ Arkaner Trickser 3), Dolon 11 (Kleriker 8/Kriegspriester 3),
Erfahrungspunkte: für Stufe 11 1300 Stufe 12 1125
Überwundene Gegner
Die Heerführerin (OK, wir haben sie bekämpft, aber nicht wirklich besiegt)
Tiefling Hexe
Der General
Beute
1 Fernglas
20 GM !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 31. August 2009, 11:41:38
Kapitel 2
Die Schlacht an der Stahlmühle

8. Eleasias 734 TZ Das Jahr des prächtigen Hirsches Iterbar

Ich sitze gerade in einer ruhigen Ecke in der Schenke und merke mir den letzten Zauber für diesen Tag, als Lia hereinkommt. Sofort klappe ich mein Zauberbuch zu und winke ihr. Die Elfe, sie sieht wirklich wie eine aus, da sie wohl ihren magischen Ring nicht trägt, kommt zu mir und berichtet, dass sie ihren Auftrag erfüllt hat. Sie schließt sich also Dolon und mir wieder an. Draußen hält der Schlachtenrufer nun eine Begräbniszeremonie mit Gedenkgottesdienst ab. Dolon macht dabei eine recht gute Figur. „Der junge Schlachtenrufer predigt gut“, meint auch mein Nebenmann. Ich drehe mich zu ihm hin und erkenne in ihm Baskor Rotklinge von den Purpurflammen. Verdammnis! Ich habe ihn zuerst gar nicht bemerkt. Dann wird mir klar, dass er wohl magisch getarnt war und nicht hier ist, um sich mit mir über die Predigt des Schlachtenrufers zu unterhalten. Es gebe da nämlich ein kleines Problem, das wir Wagemutigen zu lösen hätten, raunt er mir zu. Ein Dispater Patkierer mit dem Namen Trelmar Jahn hat für die umliegenden Baronien und auch für Westtor einiges an Gebäuden, Wehranlagen und Fallen gebaut. Die Pläne davon werden in der Eisenmühle aufbewahrt und er hat es nicht geschafft, sie zu besorgen. Nun gut, wir Wagemutigen sind dafür bekannt, Erfolg zu haben, wo andere scheitern. Er wird sich in einer ruhigen Gasse nachher mit uns treffen. Nun gut.

Es dauert etwas, bis Dolon mit seiner Predigt fertig ist und ich schnappe ihn mir dann, als er kurz Zeit hat. Ich setze ihn ins Bild und eise ihn los. Dispater scheint ein mächtiger Teufel aus den Neun Höllen zu sein und seine Spezialität scheinen Bauwerke und mechanische Dinge zu sein. Also eine Art teuflischer Gegenpart zu Gond. Mit Lia zusammen suchen wir Baskor Rotklinge auf und er erzählt uns die Details. Viel mehr als im ersten Gespräch ist es aber nicht. Die Fremden werden uns bei dem Sturm auf die Stahlmühle unterstützen und sich um die Kultisten kümmern, die um die Stahlmühle leben. Es gibt nur einen einzigen Eingang in das Gebäude und der ist mit einer Klingenbarriere geschützt. Da drin wird es wohl noch einige gemeine Fallen geben, aber damit werden wir schon fertig, hoffe ich zumindest. Nun gut. Unsere Mission ist, die Pläne des Paktierers in unseren Besitz zu bringen, der Rest ist Beute für uns. Das höre ich doch mal gerne.

Nachdem alles gesagt ist, mache ich den Söldnern noch klar, dass die beiden Reisenden in der Schenke wichtige Gäste von uns sind. Wir vertrösten diese auf zwei Tage später, da wir jetzt einen neuen geheimen Auftrag erhalten haben. Wir schnappen uns ein paar Pferde und Lia orientiert sich Querfeld ein zur kürzesten Route. Nach Sonnenuntergang schlagen wir unser Lager auf und ich beschwöre uns eine Hütte, in der wir alle bequem übernachten können. Ich übernehme die erste Wache und schreibe an meiner Chronik über diese Ereignisse weiter. Nur so werden unsere Taten die Ewigkeit überdauern und den Test der Zeit bestehen.

Am nächsten Morgen brechen wir früh auf und treffen auf die Kompanie der Fremden. Das ist ein recht verschlossener Haufen. War die Taliser Reserve nie um ein Marsch oder Spottlied verlegen, geht der Vormarsch hier in verbissener Stille voran. Die Unteroffiziere sind alles vernarbte und schwer gerüstete Zwerge vom Talynstein Clan. Es ist später Vormittag, als die Mühle in sicht kommt. Sie steht auf einem steilen Hügel und scheint tatsächlich komplett aus Eisen zu sein. Die Flügel des Windrades bestehen ebenfalls aus Stahl, drehen sich aber trotzdem im Wind. Um die Mühle herum sind Schmieden und Werkstätten aufgebaut. Die schwer gerüsteten Kultisten erwarten uns schon.

Die Fremden bilden eine Angriffslinie und wir steigen von unseren Pferden ab, da es sich nur um normale Reitpferde handelt, die den Kampf scheuen. Lia und ich beginnen die Auseinandersetzung damit, dass wir versuchen, zwei Feuerbälle zu platzieren. Aber ein vorwitziger Kleriker bannt unsere Zauber. Verdammnis!

„Zäh wie ein Ochse!“, rufe ich noch, dann prallen unsere Linien schon aufeinander. Während Lia an der Flanke erstmal hängen bleibt, rücken Dolon und ich in Richtung des Anführers vor, eines Zwergs, der eine unglaublich massive Rüstung trägt, die wie ein Turm geformt ist. Sein gewaltiger Turmschild hat auch eine entsprechende Form. Diese Symbolik wiederholt sich auch bei den normalen Kämpfern. Ich werfe dem Anführer eine Kugel aus Säure an den Kopf, was er deutlich zu spüren scheint. Dolon metzelt sich förmlich durch die Gegner, deren schwerer Rüstungen zum Trotz. Aber als ob wir nicht noch genug Probleme hätten, bricht auf einmal aus der Phalanx der Gegner ein gewaltiger Teufel hervor. Er trägt einen langen Speer und er strahlt überirdische Kälte aus. Da friert es einen schon beim Anblick. Finsternis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 02. September 2009, 11:55:25
9. Eleasias 734 TZ Das Jahr des prächtigen Hirsches Stahlmühle

Der Teufel wälzt sich durch unsere Reihen wie eine Sense durch Grashalme. Uns gelingt es, den Anführer nieder zu kämpfen, aber dann ist der Teufel bei uns und er haut ganz schön heftig auf Dolon, Lia und mich ein. Seine Berührung sorgt dafür, dass ich mich wie durch Wasser bewege, alles ist so schnell um mich herum. Ich versuche den Gelugon mit meiner großen Kugel aus Säure in Bedrängnis zu bringen, aber ich verliere die Konzentration über meinen Zauber. Finsterste Verdammnis!

Spoiler (Anzeigen)

Nun gut, der Teufel ist eine Nummer zu heftig, vielleicht bringt es ja was, den Kleriker zu töten. Dolon und ich arbeiten uns zu ihm hin und geben ihm Saures auf dem Weg in Hölle mit. Schließlich bricht er zusammen und die Kultisten orientieren sich lieber in den rückwärtigen Raum. Einige fliehen in Richtung der Stahlmühle, nur um in wenigen Herzschlägen von wirbelnden Metallteilen buchstäblich in Stücke geschnitten zu werden. Nicht gut. Andere fliehen den Hügel herunter, werden aber von den Fremden gestellt und die kennen keine Gnade. Der Teufel selbst hat keine Lust, alleine zu kämpfen und verschwindet in einer Schwefelwolke. Puh!

Dolon heilt unsere tiefen Wunden und wir sehen uns die Klingenbarriere am Eingang der Steinmühle an. Da ist kein Durchkommen. Dolon betet erstmal um seine neuen Zauber für diesen Tag und spricht dann ein Magie bannen auf die Barriere, was die für einen ganz kurzen Moment aufhören lässt, aber kaum sind die Metallklingen zu Boden gesunken, steigen sie auch schon wieder auf. Verdammnis!

Einer der Fremden meint, mit den massiven Rüstungen der Anführer der Kultisten käme man da durch. Er zeigt auf den Anführer, dessen Rüstung fest vernietet ist, die man also gar nicht mehr ausziehen kann. Nun gut. Da hier jede Menge Schmieden und die Materiallager gut gefüllt sind, passen die Zwerge der Fremden uns kurzerhand drei Massive Rüstungen an, die sie aus vorhandenem Material bauen. Die Rüstungen sind so schwer, dass wir beiden Frauen uns nur ganz langsam bewegen können, während Dolon in etwa dreimal schnell ist als wir. Sobald wir die Barriere durchbrochen haben, werden Lia und ich aus den Rüstungen steigen. Dazu bekomme ich einen abnehmbaren Handschuh montiert und Lia eine Klappe, durch die ich sie berühren kann. Es ist später Nachmittag, als wir uns durch Barriere aufmachen, Wir haben unsere Ausrüstung in eine eiserne Truhe mit Rädern gepackt, die wir vor uns herschieben. Ich habe ganz schönen Bammel, als wir einfach durch die Barriere laufen. Es gibt ein quietschendes Kreischen, als die Metallsplitter über unsere Rüstungen schrammen. Funken sprühen und schwarze Furchen ziehen sich über das Eisen. Hoffentlich halten unsere Rüstungen.

Sie halten. Wir kommen zu der Türe und die ist nicht mal verschlossen. Warum auch, wenn die Barriere alles tötet. Wir stolpern in die Mühle und betrachten die zerfurchte Oberfläche der Rüstung von Dolon. Viel länger hätten wir nicht mehr in der Barriere stehen dürfen. Der Raum der Mühle scheint der einzige zu sein. Von oben verläuft eine sich schnell drehende Achse senkrecht nach unten. Die einzige Einrichtung ist ein Altar voller Kerzen, darüber die stilisierte Gestalt eines gehörnten Wesens. Wahrscheinlich dieser Dispater. Und unser Freund der Teufel, sprich der Gelugon von der Schlacht, ist auch hier, kommt gerade aus einer Treppe hervor, die nach unten führt.

Dolon verwickelt ihn in ein Streitgespräch, das mir die Zeit verschafft, meine Hand aus dem Handschuh zu winden und die Klappe von Lias Rüstung zu öffnen. „3 Meter nach Norden!“ Wir beide werden durch Raum und Zeit transportiert und haben nun nur noch unsere wattierte Unterwäsche an. Wie gut, dass Ryan nicht hier ist. Dolon gelingt es, den Speer des Gelugon festzuhalten, als der sich uns zuwendet. Er formt mit seinen Händen eine Art Kegel und auf einmal stehen wir in einem eisigen Bereich. Geradeso kann ich mich daraus hechten, aber Lia steht voll drin und bekommt einiges ab. Ich revanchiere mich mit einer Kugel aus Säure und turne zu der Truhe, wo sich unsere Ausrüstung befindet. Der Schlachtenrufer stampft hinter dem Teufel her. Das wird noch was werden. Lia versucht sich mit einer Sphäre zu revanchieren, aber der Teufel zeigt sich vollständig unbeeindruckt. Das wird sich noch ziehen, Verdammnis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: endier am 09. September 2009, 15:43:38
Hallo Nakago.

Im Urlaub ? (Hättest es Dir verdient)
Warte schon auf die nächsten Episoden.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 11. September 2009, 09:23:33
Yup, war im Urlaub, nun geht es wie gewohnt weiter. Viel Spaß!

9. Eleasias 734 TZ Das Jahr des prächtigen Hirsches Stahlmühle

Dolon kann ihn immerhin etwas beeindrucken, sodass der Gelugon erstmal Lia in Ruhe lässt. Ich schnappe mir Rapier und Rucksack und bringe mich in Position, um den Gelugon zu flankieren. Leider schaffe ich es nicht, ihn wirklich zu verletzen. Verdammnis auch! (Die Würfel waren massiv gegen uns). Nachdem Lia probehalber noch eine Kugel aus Feuer probiert hat, da Wesen aus kalten Regionen vielleicht empfindlich gegen Hitze reagieren könnten, was nichts gebracht hat, steigt sie auf Kugeln aus Schall um, die mit einem lauten Knall in das Wesen fahren und es ordentlich durchschütteln. Dem Gelugon gefällt das gar nicht und er löst sich von uns. Dolon gibt ihm einen tiefen Treffer mit auf dem Weg. Ich folge ihm und drücke ihm einen Vampirgriff rein, der leider kaum Effekt hat. Aber Lia wirft noch eine weitere Kugel und auch Dolon hackt nun ordentliche Stücke aus dem Wesen heraus.

„Ihr seid wahrlich nervige Sterbliche! Ich habe keine Lust mehr, mich mit euch herumärgern zu müssen!“ Und dann verschwindet das Wesen einfach in einer Schwefelwolke. Der Dame sei Dank! Ich küsse mein Amulett und führe es an Stirn und Herz. Dolon heilt uns wieder hoch, da wir alle ziemlich unter den Attacken des Wesens gelitten haben.

Dann ziehen Lia und ich uns richtig wieder an, während unsere Rüstungen immer noch da stehen, wo wir sie verlassen haben. Die Treppe führt in einen Raum, wo die Achse von oben durchläuft, nur dass noch jede Menge Sicheln in verschiedenen Höhen angebracht sind, die alles in Stücke schneiden dürften, was sich da durch bewegt. Ich studiere die Falle und komme zu dem Schluss, dass es selbst für mich ein verdammt großes Risiko ist, sich da durch zu bewegen. Also muss eine andere Lösung her. Dolon meint, der Altar wäre vielleicht ein Ort, wo etwas versteckt sein könnte. Das ist eine gute Idee, die ich bis jetzt nur noch nicht ausgesprochen habe. Also untersuche ich akribisch den mit Kerzen zugestellten Altar. Schließlich finde ich eine Luke, die den Blick auf einen Schalter frei gibt. Es gibt drei Positionen. In der obersten befindet er sich, also probiere ich den mittleren aus. Einige der Sicheln klappen daraufhin ein und geben Öffnungen frei, die wie Mündungen aussehen. Nun gut, die unterste Stellung klappt nun alle Sicheln ein und noch mehr Mündungen werden frei gelegt. Besser wird es wohl nicht mehr. Also sause ich probehalber mal durch und Dutzende von Kugeln schlagen um mich herum in die Wände ein, prallen mehrmals ab und kullern dann auf dem Boden. Sie rollen alle zur Achse und werden dort wieder aufgenommen. Oh oh!

Die anderen huschen hinterher, bevor die Falle sich nachgeladen hat. Auf dieser Seite gibt es auch einen Schalter, der genau das gleiche bewirkt, wie der im Altar. Nun gut, gehen wir weiter. Schließlich kommen wir an einen Schacht, etwa drei Meter im Durchmesser. Auf der linken Seite rattert eine Kette nach unten, auf der rechten nach oben. Ich trau der Sache nicht so ganz, auch wenn es nur etwa sechs Meter in die Tiefe geht. Also wechsele ich meinen Schutzring kurz gegen den Federfallring und lasse mich nach unten fallen. Nichts Schlimmes passiert und ich komme gut an. Dolon hat auch einen Federfallring und schwebt leicht wie eine Feder nach unten. Lia lässt sich als letzte fallen und ich fange sie mit einem Federfallzauber auf.

Wir passieren ein weiteres Mal die Achse, aber diesmal passiert nichts, da die Falle in Reparatur zu sein scheint. Glück gehabt. Tiefer geht es nach unten und wir kommen in den Arbeitsraum mit Esse des Dispater Paktierers. Er selbst hat sich hinter zwei massiven Trennwänden verschanzt, welche den Raum in zwei Hälften teilen. Die Achse läuft hier in eine Spindel über der Esse aus. Was für eine Funktion sie hier hat, ist mir schleierhaft. Die Umrandung der Esse ist ebenfalls aus Metall und mit rituellen Verzierungen geschmückt. Auch sind Ketten in den Boden eingelassen. Dolon vermutet, dass diese Ketten wahrscheinlich für Menschenopfer bestimmt sind, um Dispaters Appetit nach Seelen zu stillen. Verdammnis!

„Verschwindet von hier oder ihr werdet meinen Zorn kennen lernen! Elendiges Diebsgesindel!“ Der schwer gepanzerte Paktierer unterstreicht seine Worte mit einem Armbrustbolzen, den er auf uns abfeuert, der zum Glück aber harmlos hinter uns in die Wand schlägt. Puh!

„Arbeite mit den wahren Herren von Westtor zusammen und dir wird nichts passieren!“, verkünde ich mit fester Stimme, aber nur höhnisches Gelächter antwortet mir. Nun gut, wenn er es auf die harte Tour will? Ich flitze nach vorne, aktiviere mein Cape und kriege so nur eine kleine Brandblase ab, als ich durch die befeuerte Esse sause. Der Typ schießt einen weiteren Bolzen nach mir und flucht. „Die Esse ist eine Schwachstelle, die ich noch verbessern muss!“

Ich öffne einen Riegel der Trennwand und gebe ihr einen herzhaften Tritt. Mit einem lauten Krachen fällt sie um. Dolon und Lia haben so die Möglichkeit nachzurücken. Ich halte etwas Distanz zu dem schwer gerüsteten Mann, der in seiner Rüstung etwa drei Köpfe größer und doppelt so breit wie ich ist. Aber der Paktierer hat noch ein weiteres Ass im eisernen Ärmel. „Erscheine, Verbündete aus den Neun Höllen!“ Und auf seine Worte hin steigt aus einer Schwefelwolke eine leicht bekleidete Teufelin mit flammend roten Haar und Augen, welche einem jede körperliche Sünde versprechen. Genau genommen trägt sie nur eine Art Riemchenkorsett, das ihre Schokoladenseiten betont und nichts der Fantasie überlässt. Die Brustwarzen ihrer vollen Brüste sind mit Ringen durchstochen, an denen obszöne Anhänger hängen. Schade, dass Ryan nicht hier ist, vielleicht wäre sie bereit, ihm zu zeigen, dass sie mehr Ferkeleien drauf hat als eine Sukkubus. 

Sie zeigt, dass sie ein paar hässliche Tricks beherrscht, indem sie eine große Kugel aus schmieriger Dunkelheit nach uns wirft, die ziemlich weh tut. Verdammnis. „Getreue Klinge!“, rufe ich und beschwöre einen Dolch aus Energie, welcher die Erinnye angreift, denn so nennt man diese Art von weiblichen Teufeln. Ich folge der Klinge und kann sie so flankieren. Ich verziere ihre makellose bleiche Haut mit ihrem Blut aus einem tiefen Stich, den ich ihr mit dem Rapier zufüge. Sie saust weg, aber ich folge ihr. Dolon spielt mit dem Eisenmann das Spiel, wer wen besser umwerfen kann. Dabei macht der Schlachtenrufer die deutlich bessere Figur. Nachdem Lia auch ihre allerletzten Zauber aufgebraucht hat, besinnt sie sich darauf, dass sie ja noch einen Bogen hat.

Die fast nackte Teufelin flitzt hin und her und wirft jedes Mal eine neue Kugel aus schmieriger Dunkelheit nach uns. Ich folge ihr stets auf den Fuß und versenke insgesamt fünfmal tief mein Rapier in ihren Balg. Schließlich löst sie sich mit einem Fluch in eine Schwefelwolke auf. Ha, ein Problem weniger. Auch der Eisenmann ist inzwischen nur noch ein Häufchen Elend, das orientierungslos hin und her schwankt. Zeit, dem ein Ende zu bereiten. Ich löse mit einem Schraubenschlüssel seinen Helm und zieh ihm meinen Totschläger über die Rübe. Dann fesseln wir ihn mit Ketten an die Esse und schauen mal, ob wir die Pläne finden. Sie liegen ganz offen in einem Regal. Der Text ist verschlüsselt, aber die Zeichnungen sind deutlich zu erkennen. Ich packe alles ein und auch das eine oder wertvolle Metall wandert in unseren Besitz. Schließlich kommt der Paktierer zu sich und wir reden Tacheles mit ihm. Schließlich willigt er ein, für die richtige Seite in diesem Konflikt, sprich mit uns, zu kämpfen. Wir schaffen ihn nach oben, nachdem er die ganzen Fallen deaktiviert hat. Wir requirieren einen schweren Wagen und brechen dann mit unserem Gefangenen auf.

Gespielt am 09.05.2009
Spielleiter: Stefan
SC: Kaira 12 (Schurke 4/ Seher 1/ Unseen Seer 4/ Arkaner Trickser 3), Dolon 11 (Kleriker 8/Kriegspriester 3), Lia 11 (Waldläufer 4/ Kriegsmagier 6/Arkaner Bogenschütze 1)
Erfahrungspunkte: für Stufe 11 2400 Stufe 12 1800
Überwundene Gegner
1 Zwergen Hauptmann
1 Zwergen Kleriker
1 Gelugon
1 Paktierer + 1 Erinnye
Beute
200 GM
Silberbarren im Wert von 1000 GM
Kram im Wert von 200 GM
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 14. September 2009, 14:43:20
Kapitel 3
Die Schlacht um Köhlerheim

9. Eleasias 734 TZ Das Jahr des prächtigen Hirsches Auf dem Weg nach Köhlerheim

Ohne Zwischenfälle kommen wir zu einer Wegkreuzung, wo wir uns mit den anderen treffen sollen. Ein Magier der Zwerge teleportiert unseren Gefangen auf die Gefängnisinsel. So war das eigentlich nicht gedacht, aber das ist vielleicht besser, wir müssen uns so um ihn nicht mehr kümmern. Keine Lust, mich mit einer weiteren Erinnye herumschlagen zu müssen. Ich beschwöre am Wegesrand an der Kreuzung eine Hütte und wir drei ruhen uns erstmal darin aus. Am späten Abend stoßen schließlich Xana und Ryan zu uns. Sie haben nichts wirklich Aufregendes erlebt oder wollen darüber nichts erzählen.

Schließlich tauchen mit weiteren Truppen, Kontingente der Fremden, mit Kordan Schildheim und Baskar Rotklinge auf. Sie schauen sich begeistert die Pläne an, die wir in der Stahlmühle erbeutet haben. Aber ich frage mich wirklich, ob die daraus schlau werden. Ich tu das nämlich nicht so ganz. Da auf einmal die Zeit drängt, müssen wir einen Nachtmarsch einlegen. Oh nö! Wie gut, dass wir noch den Wagen haben. So kann ich mich in meine Decke einmümmeln und krampfhaft versuchen, Schlaf zu finden. Schließlich dämmere ich weg und kann mich etwas erholen.

Nach Sonnenaufgang kommt es zu einem plötzlichen Halt. Aufgeregte Stimmen um mich herum, die typischen Geräusche, wenn Kämpfer in Formation stolpern und ihre Waffen bereit machen. Mit verklebten Augen blicke ich mich unausgeschlafen um. Vor uns haben sich etwas mehr als zwei Dutzend schwarz gekleidete Reiter mit Speeren aufgebaut, die einen recht zähen Eindruck machen. Als Banner tragen sie ein mit Runen bemaltes Fell eines großen Wolfes. Das sieht nach Ärger aus. Ich richte meine Frisur, schlüpfe in meine Stiefel und krabble noch mit müden Knochen vom Wagen. Herzhaft gähne ich und strecke mich.

So wie es aussieht, handelt sich bei den Reitern um einen berüchtigten Raubritter mit dem Namen Gillarad Frem, genannt der Schlächter. Er beherrscht eine Baronie hier in der Nähe von Westtor und meine Mutter hat mich mit Geschichten über ihn erschreckt, wenn ich mal wieder nicht so brav war. Er ist so berüchtigt, dass man seine Schandtaten selbst in den nördlichen Kolonien kennt. Kordan Schildheim übernimmt die Verhandlungen. Frem bietet an, mit uns zu reiten, da er unsere Seite für Erfolg versprechender hält und er den doofen Halbteufel-Halbgott mit dem unaussprechlichen Namen eh nie wirklich hat ausstehen können. Nun gut, jeder der für uns ist, ist nicht gegen uns. Bleibt die Frage, wie weit wir denen trauen können. Die Barbaren bitten um Dolons Segen und er segnet ihre Waffen. Der Standartenträger von denen weiß sogar, dass wir die Wagemutigen sind und die Kreegoger besiegt haben. Ha, unser Ruf eilt uns voraus!

Nachdem die Sache so glimpflich abgelaufen ist, klettere ich zurück in den Wagen und überlege, welche Zauber ich für heute auswähle. Nach den neusten Gerüchten ist Baron Dragnar III mit den Toten im Bunde. Hä? So eine Art Nekromant soll er sein. Prima, ich dachte, er hätte nur einen Dachschaden und wäre mit Feenwesen im Bunde, scheint aber doch mehr dahinter zu sein als gedacht. Verdammnis!

Schließlich erreichen wir die Gemeinde Köhlerheim, die sich in einem Talkessel bis zu einer Erhebung im Westen erstreckt, wo eine Burg aufragt. Die Stadt ist komplett ummauert und in den steinernen Wall sind metallene Komponenten eingebaut. Da schient wohl unser bekannter Dispater Paktierer Trelmar Jahn seine Hand im Spiel gehabt zu haben. Um die Baronie liegen Dutzende von Minen, in den Kohle und Diamanten gefördert werden. Xana wird deswegen ganz hibbelig, da sie meint, unbedingt einen Klunker an ihrem schönen aber schlichten Ehering anbringen zu müssen, damit der mehr her macht. Na, ich weiß nicht, ob Serenius davon begeistert wäre.

Während unsere Truppen, also die Kompanie der Fremden unter Kommando von Hauptmann Radak und die schwarzen Reiter zurückbleiben, reiten Kordan Schildheim, Baskar Rotklinge, Gillarad Frem, einige Glücksritter und wir zu der Burg am Rande der Stadt. Die Burg hat zwei massive, gedrungene Türme, ein stabiles Torhaus mit einer Zugbrücke über einen Graben mit eisernen Pfählen und einen großen Palas. Zuerst werden wir am Stadttor von einem berittenen Stadtschreiber in Empfang genommen. Die Häuser der Stadt sind alle durch den allgegenwärtigen Kohlestaub sehr schmutzig. Die Straßen sind aber gepflastert und sie scheinen eine Kanalisation zu haben. Ich habe ein sehr ungutes Gefühl, als wir durch das Torhaus in den engen Innenhof der Burg reiten, wo unsere Pferde in die Stallungen geführt werden. Eine schmale, steile Treppe führt in den Pallas. Direkt neben dem Eingang ragt mahnend eine Statue von Myrkul auf, in deren Sockel der Spruch „Der Tod holt jeden“ eingraviert ist. Ich kann mich eines Schauderns nicht erwehren und wenn ich gewusst hätte, wen der Tod gerade jetzt in diesem Moment holt, wäre ich wohl nicht so ruhig in Richtung des Saales des Barons geschritten. Verdammnis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 16. September 2009, 14:25:41
10. Eleasias 734 TZ Das Jahr des prächtigen Hirsches Köhlerheim

Der Raum ist groß, aber spartanisch eingerichtet. Kein Vergleich zu dem Saal des Landgrafen zu Chondathan. Auf einem Podest steht ein thronartiger Sessel. Zu seinen Füßen stehen zwei Tafeln mit je zwei Dutzend Stühlen. Wir bekommen erklärt, dass der Baron momentan unpässlich ist und wir leider etwas warten müssen. Etwas angesäuert setze ich mich auf einen der Stühle an der Tafel. Um hier jetzt stundenlang warten zu können, haben wir uns so beeilt? Finsternis!

Aber für was bin ich Seherin? Ich suche unter einem Vorwand die Toilette auf, ein kleine Kammer mit steinerner Bank. Ich brauche eine halbe Ewigkeit, mein Arkanes Auge zu beschwören und lasse es dann durch die Burg schweben. Es gibt weitläufige Katakomben unter der Burg, Untote kann ich aber keinen einzigen entdecken. Ganz unten gibt es noch ein Plannungszimmer, wo auf einem Tisch ein Modell der Stadt und des umliegenden Gebietes steht. An den Wänden hängen Karten der Umgebung. Im eigentlichen Palas finde ich eine oberirdische Krypta, die wohl auch als Hauskapelle dient. Ich finde ein Kinderzimmer, dessen Möbel mit staubbedeckten Tüchern verhüllt sind. In die eigentlichen Gemächer des Barons kann ich nicht vordringen, da eine magische Barriere mein Auge von weiteren Ausspähungen abhält. Nicht wirklich viel herausgefunden, jedenfalls erwartet uns hier wohl kein Hinterhalt.

Zurück bei den anderen packe ich mein Buch aus und bringe meine Aufzeichnungen auf den neusten Stand und fange an, schon mal die ersten Seiten für mein neues Buch zu schreiben. Diener bringen uns Karaffen mit Wein und trinken auch vorher ein paar Schlucke um zu zeigen, dass wir nicht vergiftet werden. Ich lasse mir Wein einschenken und schaue nach, ob er nicht doch vergiftet ist. Aber nur der obligatorische Alkohol ist in dem Wein wirklich schädlich. Vorsichtig nippe ich von Zeit zu Zeit daran, um davon nicht betrunken zu werden. Andere in der Gruppe sehen da keinen Grund sich zurückzuhalten.

Nach einer scheinbaren Ewigkeit, wir hätten wirklich die ganze Nacht in der sicheren Hütte rasten können, taucht endlich der „unpässliche“ Baron auf. Er ist ein Mensch jenseits der Fünfzig mit grauer Halbglatze. Er macht einen recht ärgerlichen Eindruck, da er uns vorwirft, die Toten in der Gruft in Unruhe gebracht zu haben, da wir eigene Geister mitgebracht hätten. Dolon rutscht etwas nervös auf seinem Stuhl hin und her und ergreift schließlich das Wort. Er meint, dass ihm die Geister ohne sein zutun folgen würden und es liegt außerhalb seiner Macht, das zu unterbinden, was auch immer sie gerade tun. Der Baron fordert, dass wir seine Großmutter aufsuchen sollen, welche Dolons Aussage überprüfen wird. Aha?

Da wir wohl keine andere Wahl haben, müssen wir Wagemutigen uns wohl seiner Großmutter stellen. Die Frau muss mindestens jenseits der Achtzig sein. Ich frage mich, ob diese Frau überhaupt noch lebt, da es ja heißt, diese Familie würde Nekromantie betreiben. Wir bekommen von den Söldnern noch einen fast stummen, großen, blonden, blauäugigen Kerl mit dem Namen Holt Brenal zugeteilt, der still mit uns reitet. Die Großmutter lebt nämlich in einer Mine außerhalb der Stadt. Da stellen sich mir die Nackenhärchen hoch. Finsternis!

Wir brauchen etwa eine Viertelstunde bis dorthin. Da es nun Mittagszeit ist, setzt Dolon durch, dass er zuerst seine heiligen Rituale vollzieht. Ryan überlegt, ob er uns ein Heldenmahl spendiert, lässt es aber bleiben, da Dolon ja nichts abbekommen würde. Also knabbern wir stattdessen kollegial korrekt an unserem Trockenfleisch und Trockenzwieback. Schließlich ist Dolon mit seinen Gebeten fertig und wir betreten die Mine. Vorher werden wir eindrücklich davor gewarnt, offenes Licht zu benutzen, da die Mine voller Kohlestaub ist. Ich habe in meiner Heimat mal eine Mühle gesehen, die durch Mehlstaub zerstört worden ist, der sich entzündet hat. Kein schöner Anblick. Wir machen magisch Licht und gehen hinein in die Finsternis der Stollen.

Uns erwartet ein wahres Labyrinth, mal geht es links, dann rechts, dann gerade aus. Ich zeichne so gut ich kann mit, um den Weg später ohne Führer zu finden, falls was schief geht. Und ich habe inzwischen gelernt, dass es wahrscheinlicher ist, dass was schief geht, als dass alles nach Plan läuft. Schließlich erreichen wir eine Kammer mit einem Bodenmosaik, das einen Skelettschädel zeigt, der auf eine Schriftrolle beißt. „Das ist das Symbol von Jergal, dem Totengott vor Myrkul. Hat an die finsteren Drei nach einem Wettstreit seine Einflussgebiete abgegeben und hat nur noch eine beratende Funktion“, doziert Dolon.

Auf einem schäbigen Lager hockt im Schneidersitz eine mit Lumpen bekleidete uralte Frau, deren schlohweiße Haare wirr in alle Richtungen abstehen. Die runzlige Alte scheint über hundert zu sein, wenn auch noch lebendig. Und sie weiß auch, was mit Dolon los ist. Jergal überreichte einst Myrkul als Zeichen seines neuen Amtes den Stein der Toten. Ein übereifriger Engel zerschmetterte den Stein in unzählige kleine Bruchstücke und verstreute sie quer durch das Multiversums. Seitdem versucht Myrkul, die Überreste wieder zusammen zu tragen, und als Belohnung erhält jeder Tote, welcher ihm ein Steinchen überreicht, sein Leben zurück. Deswegen verfolgen nun die Geister der Gefallenen Dolon, der zwei kleine Splitter in den Augen trägt, um ihm im Augenblick seines Todes die Splitter zu entreißen und ihr Leben zurück zu bekommen. Verdammnis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 18. September 2009, 14:39:35
10. Eleasias 734 TZ Das Jahr des prächtigen Hirsches Köhlerheim

Da dies nun geklärt ist, frage ich die gute alte Frau etwas aus. Früher war das hier ein zentrales Heiligtum Jergals, wo die Namen aller Toten auf Faerun aufgezeichnet wurden. Dieses Heiligtum befindet sich teilweise auf einer anderen Ebene. Um es betreten zu können, braucht man die Wegsteine, welche die Purpurflammen unbedingt haben möchten. Es gibt noch andere Ein- und Ausgänge zu diesem Archiv und eines davon ist das jetzige Heiligtum Bhaals in Westtor. Das ist natürlich ein nettes Hintertürchen, um in die Stadt einzudringen. Genial!

Just in diesem Moment kommt einer der Diener mit gezogenem Langschwert in den Raum hinein gestürmt. „Verrat! Köhlerheim wird angegriffen!“ Verdammnis! Was ist schief gelaufen? Wir machen klar, dass wir nichts damit zu tun haben und verlassen sofort die alte Frau. Draußen vor der Mine sehen wir, wie die Kompanie der Fremden die Verteidiger von Köhlerheim am Nordtor attackiert. Wir steigen auf unsere Pferde und reiten wild spekulierend, was denn nun passiert sein kann, auf das Tor zu. Dort steht einer der Hauptzwerge der Fremden, um den zwergischen Leutnant mal so zu nennen und brüllt Befehle zu seinen Leuten. Dolon stellt ihn zur Rede. Es gab wohl den Angriffsbefehl aus der Burg heraus von Hauptmann Radak. Verrat sei ihm Gange gewesen. Näheres weiß er auch nicht. Wir sollten wohl so schnell wie möglich zur Burg vorstoßen. Xana nimmt jeweils drei von uns und schafft uns über die Kämpfenden hinweg, bevor sie zurückspringt und den Rest holt.

Wir stoßen auf leeren Straßen in Richtung Burg vor. Die Einwohner der Stadt haben sich in ihren Häusern verbarrikadiert, was sicherlich das Beste in der Situation ist. Vor der Burg treffen wir auf drei der schwarzen Reiter. „He, was ist passiert?“, rufe ich ihnen zu. Sie geben ihren Pferden die Sporen und reiten auf uns zu. So langsam wird mir klar, was hier gespielt wird. Sieht so aus, als hätte Frem der Schlächter die Gelegenheit beim Schopf gepackt, Köhlerheim für sich einzunehmen. Mit eingelegten Speeren krachen die Reiter schwer in Dolon, Ryan und Holt Brenal. Autsch!

Ich gebe denen gleich mal einen Feuerball zu kosten, Lia eine Sphäre und Xana ihren Überschlagblitz. Die Pferde sterben, aber ihre Reiter springen von ihren sterbenden Tieren und machen keine Anstalten, sich zu ergeben. Verdammnis! Es gibt noch ein kurzes Handgemenge, aber die Barbaren haben uns nicht mehr als brutale Stärke entgegen zu setzen, was Lia beinahe das Leben kostet und auch Ryan noch mal deutlich bluten lässt, während wir den arkanen Overkill auf unserer Seite haben. Nach einigen Flammenden Strahlen und Dolons Zweihänder sind wir die Herren des Schlachtfeldes. Auch Xana wird vorher noch schwer verletzt, sodass unsere Kleriker erstmal beschäftigt sind, die ganzen Wunden wieder zu heilen. Da mir diesmal die Dame gelächelt hat, bin ich als einzige unverletzt geblieben und halte derweil Wache. Nachdem alle wieder fit sind, geht es auf zur Burg.

Die Zugbrücke ist noch immer herunter gelassen und die Tore offen. Wir eilen die Treppe nach oben, hinter dem Eingang liegen zwei tote Reiter. Weiter hinten finden wir einen goldenen Baskar Rotklinge, der in drei Teilen zerbrochen ist. Irgendetwas hat ihn in Gold verwandelt und dann wurde er obendrein noch zertrümmert. Verdammnis!

Zwei weitere tote Reiter finden wir kurz vor der Eingangshalle. Ich schleiche die anderen zurücklassend nach vorne und bekomme ein Gespräch zwischen dem Hauptmann der Fremden Radak und dem schwarzen Barbaren Gillarad Frem den Schlächter mit. Die beiden unterhalten sich darüber, dass ihr kleiner Verrat an den Purpurflammen ja prima geklappt hat und sie nun Köhlerheim bald unter vollständiger Kontrolle haben werden. Dazu noch die Ausbeute der Minen, was ein Vermögen zu sein scheint. Ich riskiere einen Blick in die Halle. Ich sehe mehrere tote Diener des Barons, die Leiche des Barons Dragnar III und die goldene Staute von Kordan Schildheim, die riesengroß ist. Scheint so, als wäre der gute Kordan wohl ein Kleriker. Und jemand scheint die Macht zu haben, Leute in Gold zu verwandeln. Ich tippe da mal auf Radak von den Fremden, der wohl schon mal bei seinen Zähnen geübt hat.

Ich lasse mich zurückfallen und erkläre den anderen was Sache ist. Ryan hat die Idee, die Kräfte von Radak mit einer Antimagischen Sphäre zu kontern, die er auf sich selbst wirken wird. Hindert uns natürlich auch am Zaubern, aber ich habe keine Lust, als goldene Statue zu enden. Also spreche ich vorher noch „Schild!“ „Schutz vor Bösem!“ und „Falsches Leben!“ auf mich. „Tymora, Dame meines Herzens, schütze mich in diesem Kampf!“ Ich führe mein Amulett an die Lippen und küsse das Antlitz meiner Göttin, dann führe ich die kühle silberne Scheibe an meine Stirn und mein Herz. Gemeinsam gehen wir mit gezogenen Waffen in den Raum. „Sieh an, die Wagemutigen! Ihr traut euch schon was, hier einfach noch aufzukreuzen. Sieht so aus, als wären die Purpurflammen nicht mehr Herr der Lage“, erklärt uns Radak großspurig und zeigt auf die goldene Statue, die einst Kordan Schildheim gewesen war.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 21. September 2009, 12:17:08
10. Eleasias 734 TZ Das Jahr des prächtigen Hirsches Köhlerheim

Wir tauschen gepflegt einige Beleidigungen aus und sind auch nicht daran interessiert, für einen Anteil an der Beute einfach wegzusehen und zu verschwinden. Ein gewisser Halbgott muss weg, damit die Menschen in dieser Region wieder in Frieden leben können. Den Frieden, den wir eigentlich gebrochen haben, wie mich eine innere Stimme erinnert. Details, wie Ryan sagen würde. Nachdem die Verhandlungen in eine Sackgasse geraten sind, ist es Zeit, ehrlichen Stahl und hinterhältige Magie sprechen zu lassen. Ich beginne damit, indem ich aus der Gruppe ausschwenke, um Frem gepflegt eine maximierte Kugel der Säure genau auf die Höhe seines Herzens zu werfen. Das tut ihm ziemlich weh. Dolon stürmt auf ihn ein, schafft es aber, daneben zu schlagen. Ryan rennt auf dem Zwerg zu, um ihn zu binden und haut mit seinem gesegneten Streitkolben eine Delle in die Rüstung des Talynsteins.

„Beeilt euch!“, ruft Xana enthusiastisch und wir bewegen uns viel schneller als vorher. Lia lässt einen wahren Pfeilhagel auf den Zwerg los, aber mehr als die Hälfte ihrer Pfeile prallen harmlos ab. Holt Brenal läuft auf den Zwerg zu und schafft es dabei, beinahe noch ins eigene Schwert zu fallen. Der Barbar lässt einen wahren Schlaghagel auf Dolon niederprasseln, dass dem Schlachtenrufer hören und sehen vergeht. (Etwa vier Patzer in der ersten Runde, Lia zwei, Dolon und Holt Brenal je einen. Dolon stand nach dem ersten vollen Angriff noch mit sechs Lebenspunkten da. Dafür hatte Kaira dann einen Kritischen Treffer beim Vampirgriff und machte mal schlappe 61 Schadenspunkte zu den 88 aus der ersten Runde.)

Ich greife aus der Flanke heraus den Barbarenfürsten an und rufe „Vampir!“ Ich kralle meine Hand in seine Eier, stelle mir dabei vor, es wären die von meinem Exmann und drücke unbarmherzig zu. Das tut dem Kerl richtig weh! Dafür schnappt er meine Hand und verdreht mir den Arm, um mir dann ne heftige Kopfnuss zu verpassen. Aua! Ich rangle mich mit dem weißhaarigen Kerl, während Dolon zurückweicht und den Feindhammer um Heilung anfleht. Ich bekomme weitere harte Treffer ab, die ich zum Glück durch meine Magie etwas kompensieren kann. Der Zwerg hat genug von der Aufmerksamkeit, die ihm zuteil wird, tritt aus der antimagischen Sphäre heraus und beschwört einen Erdelementar. Was kann dieser „Hauptmann“ denn noch alles? Mal wieder wird mir klar, dass manche Leute einfach mehr sind, als es auf den ersten Moment scheint. Verdammnis!

Xana und Lia werden etwas von dem Elementar verprügelt, bevor es ihnen gelingt, aus seiner Reichweite zu entkommen. Lia schießt nun auf den Barbaren und spickt ihn ordentlich mit Pfeilen. Ryan und der blonde Kerl spielen Hasch mich mit Radak. Xana versucht mit einem „Magie sei gebannt!“ den großen Goldenen Zwerg aus seiner Starre zu lösen. Aber obwohl sie alles aufbietet, was sie hat, bleibt der Zwerg als Statue an Ort und Stelle stehen. Finsternis!

„Feindhammer!“ Dolon stürzt sich wieder auf den Barbaren und schlägt mehrmals hart zu. Der Kerl schwankt nun hin und her, eigentlich müsste er tot sein. Ich piekse ihn noch mal ordentlich mit meinem Rapier und obwohl ich sein Herz definitiv mehrmals durchstoße, lebt der immer noch! Unmöglich! Dame, stehe mir bei! Wütend macht er noch ein paar Schritte, begleitet von weiteren Schlägen und Hieben, schließlich bricht er endlich tot zusammen. Puh!

„Verdammnis! Ähm, können wir uns vielleicht gütlich einigen und halbe halbe machen?“ fragt Radak.
„Mit Verrätern verhandeln wir nicht! Dein Verhalten ist dem Feindhammer ein Dorn im Auge!“, brüllt Dolon und fällt sein Urteil. Radak steht noch und er greift mich an. Aua! Da ich im Feld von Ryans Schutzfeld nun stehe, bin ich recht einfach zu treffen, aber die verderbliche Magie von Radak kann sich ebenfalls nicht entfalten. Danke Tymora! Danke Ryan!

Einige weitere Hiebe und auch Radak geht tot zu Boden. Bleibt nur noch der Elementar, um den Xana sich schon mit vollendeter Hingabe gekümmert hat und ihn mit Kugeln aus Elektrizität beworfen und Strahlen aus Flammen gegrillt hat. Den Rest gibt ihm Lia, die ihn mit blitzenden Pfeilen spickt. Das wäre erledigt. Mit dem Antimagischen Feld befreit Ryan den Zwergen Kordan aus seiner misslichen Lage. Er meint, dass „Fluch brechen“ der richtige Zauber wäre, um ihn wieder in Fleisch zu verwandeln. Aber den hat leider keiner von uns memoriert. Nun gut, dann eben morgen. Wir plündern noch schnell die Leichen, immerhin gibt es eine gute meisterhafte Axt, ein magischer Schild, einen magischer Brustpanzer, einen magischer Ring und ein magisches Amulett zu sichern. Hat sich ja schon gelohnt.

Draußen in der Stadt ist noch ein Massaker in Gange. Xana versucht in alter Manier dem Barbarenhäuptling sein Haupt mit ihrem Meteormesser abzuschneiden. Dolon seufzt, schiebt die Halbelfe bestimmt zur Seite und erledigt das Problem mit einem Hieb von Windseher. „Manchmal braucht man eben doch die Axt im Haus.“

Wir schnappen uns aus den Ställen ein paar Pferde und reiten mit dem Kopf des Anführers auf dem Marktplatz, wo sich die schwarzen Reiter einen bösartigen Spaß daraus machen, zusammen getriebene Zivilisten zu massakrieren. „Stimme des Drachen!“ Xana erhebt nicht nur ihre Stimme, sondern zeigt auch den sauber abgeschlagenen Kopf den Reitern. „Hört mich an! Euer Anführer ist gefallen! Euer Verrat ist gesühnt. Geht, oder ihr werdet das Schicksal von Frem den Schlächter teilen!“ Die Reiter hören auf, die Zivilisten zu piesacken und bilden so etwas wie eine Angriffslinie. Verdammnis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 25. September 2009, 13:24:06
10. Eleasias 734 TZ Das Jahr des prächtigen Hirsches Köhlerheim

Das sieht nicht gut aus! „Euren Anführer haben wir schon getötet! Lasst euch das eine Mahnung sein! Die Kreegoger haben unseren Zorn auch nicht überlebt!“ Obwohl ich unbedingt Wasser lassen muss und auf jedem Ort auf dieser Welt lieber wäre, sogar auf dem Schiff von meinem Ex, reite ich ihnen entschlossen entgegen.

„Euer Verhalten ist eine Schande für Tempus! Der Waffensegen ist euch entzogen! Ihr solltet euch schämen, Zivilisten einfach abzuschlachten! Das ist nicht der Weg von Tempus! Das ist die Abartigkeit von Garagos! Verschwindet oder ihr werdet den Zorn des Feindhammers kennen lernen!“ Dolon schließt zu mir auf reckt einen brennenden Zweihänder in den Himmel.

„Geht und lebt oder bleibt und sterbt!“ Xana wirft den Kopf zu den Reitern hin und lässt magische Funken über ihre Hände blitzen. Jetzt haben wir auch so was wie eine Kampflinie gebildet. Sollten die uns angreifen, dann war es das für uns. Der Standartenträger, der wohl jetzt gerade befördert worden ist, mustert uns finster. Ich kann sehen, wie er seine Chancen abwägt. Dann reckt er seine Hand hoch und winkt nach hinten. Die Reiter drehen nach und nach um und ziehen sich zurück. Puh!

Dolon und Ryan reiten je in den Pulk der Verwundeten und Sterbenden und sprechen mächtige Gebete, die Dutzende von Menschen gleichzeitig heilen. Dieser Krieg macht keinen Spaß. So langsam komme ich zu der Erkenntnis, dass Krieg eine Abfolge von chaotischen Ereignissen ist, wo immer die Unschuldigen die Leidtragenden sind. Verdammnis! Irgendwie habe ich mir das ganze anders vorgestellt. Ich wollte Geschichte schreiben, die Geschichte, wie Iyachtu Xvim von seinem Thron gestoßen wird. Jetzt schreibe ich eine Geschichte über Schrecken, Leid, Tod und Elend. Und Tempus ist ein Gott, der dies alles als Ideal ansieht. Das ist irgendwie furchtbar traurig. Weia!

Wir fragen uns durch, wer nun unser Verhandlungspartner ist, da der Baron Dragnar III tot ist. Der Stadtschreiber erklärt uns, dass mit dem Baron das Geschlecht erloschen ist. Na prima. Ryan motzt mich von der Seite her an, wie ich in dieser Situation nur so pragmatisch bleiben kann. Einer von uns muss eben einen kühlen Kopf behalten. Diese Wegsteine werden ein Weg sein, diesen verfluchten Krieg sehr schnell zu beenden, sodass die arme Zivilbevölkerung nicht noch weiter geschunden wird.

Da wir heute nichts mehr tun können, ziehen wir uns in die Burg zurück, während die Kompanie der Fremden sich aus der Stadt zurück zieht und vor den Mauern ihr Lager aufschlägt. Mit nur einem Hebel kann man die Zugbrücke hochfahren und die Tore verschließen. Wir sammeln die Leichen ein und tragen sie nach und nach in Katakomben. Die Stimmung ist am Boden und selbst Ryan macht keine dummen Witze mehr, was verdammt viel aussagt. Verdammnis!

Wir sammeln die Teile von Baskar Rotklinge ein und setzen ihn wieder zusammen. Mal sehen, was wir mit ihm anstellen werden. Dolon und Ryan machen einen kleinen Gedenkgottesdienst in der Familienkrypta und dann betten wir den Baron zu seinen Vorfahren. Alle meinen, dass wir unbedingt der Großmutter Bescheid sagen sollen. Ich bin dagegen, da sie zum einen das inzwischen sicherlich schon selber weiß und ich nicht abschätzen kann, wie sie darauf reagieren wird, wenn wir in ihr Heiligtum ein weiteres Mal ungebeten eindringen. Heute ist ein Tag, wo verdammt viel schief gelaufen ist, und ich will nicht in eine Situation geraten, in der noch mehr schief laufen kann.

Wir setzen uns in der großen Halle zusammen und ich hole mein Buch heraus, schlage es auf und starre die leere Seite an. „Ich geh mal nach meinem süßen Hero schauen. Bin bald wieder da“, meint Xana und geht in den Innenhof, um sich nach Hause zu teleportieren. Bald werde ich das auch können. Praktische Sache so was. Ich tauche die Feder in mein Tintenfässchen und versuche das Erlebte in Worte zu fassen. Ein wirklich guter Mensch würde vielleicht runter in die kleine Stadt gehen und versuchen Trost zu spenden oder schauen, wo man helfen könnte. Aber was heute passiert ist, kann man nicht mit Worten heilen. Ich versuche zu analysieren, was schief gelaufen ist. Hätten wir die schwarzen Reiter sofort ablehnen sollen? Aber wer hätte ahnen können, dass zwischen Radak und Frem dem Schlächter schon eine Übereinkunft bestand? Ich vielleicht, schließlich habe ich Zauber, die es mir erlauben, die Gedanken anderer Leute zu erfassen. Wäre ich auf Zack gewesen, hätte ich dieses Blutbad verhindern können. Ich bin froh, als Xana mit einer Melone in den Händen wiederkommt. Aber mein Lächeln gefriert, als ich ihr bleiches Gesicht sehe. Es ist mit Tränen überströmt und es ist keine Melone, die sie in der Hand hält, sondern der abgetrennte Kopf von Serenius.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 28. September 2009, 12:53:19
10. Eleasias 734 TZ Das Jahr des prächtigen Hirsches Köhlerheim

„Verdammnis! Was ist passiert?“ Ich eile zu Xana und stütze sie, bevor sie zusammen brechen kann.
„Serenius, er ist tot! Und Hieronymus, er ist weg!“ schluchzt die schöne Halbelfe, während Tränen über ihre vollen Wangen kullern. Es dauert ungefähr fünf Minuten, bis ich aus ihren geschluchzten Worten richtig schlau werde. Sie ist zurück nach Chondathan in ihren Wandschrank teleportiert, um Serenius zu überraschen. Als sie dann die Tür aufgemacht hat, war das Wohnzimmer in Blut getaucht. Die Überreste ihres Mannes lagen in Fetzen gerissen überall herum. Nur sein Kopf mit den schrecklich vor Schmerz und Grauen verzerrten Zügen war noch wirklich übrig. Sie ist dann ins Kinderzimmer geeilt, auch hier viel Blut, aber die Wiege war leer. Finsternis!

Unser aller Verdacht fällt erstmal auf Bekka. Es gibt sicherlich noch andere Möglichkeiten, aber sie ist wohl die wahrscheinlichste. Und es gibt noch ein anderes süßes kleines Kind in Chondathan, das sie sich schnappen könnte. Nämlich meine Mili! Verdammnis!

Ryan, Xana und ich teleportieren zurück nach Chondathan. Xana landet punktgenau vor dem Haus der Bruderschaft. Während Ryan zu seinem Tempel eilt, renne ich in das Anwesen. Alles scheint normal zu sein. Mein kleines Töchterchen spielt vergnügt in unserem Zimmer mit ihrem Bauernhof. „Mama!“, quietscht sie vergnügt und ziehe sie so fest an mich, dass sie aufschreit. Ich merke, wie ich weine, vor Glück, dass meinem Spatz nichts passiert ist. Mit ihr auf dem Arm eile ich zu Bruder Karn, meinem Mentor. Ich berichte ihm, was mit Xanas Familie passiert ist, während er mir erzählt, dass Bekka heute Morgen in der Bäckerei Amok gelaufen ist, den frechen Bäcker, die Angestellten und eine Handvoll Kunden umgebracht hat. Was zur Hölle hat das zu bedeuten? Wahrscheinlich hat sie die Stadt schon längst verlassen. Ich drücke ihm die verdutzte Milindra in den Arm und nötige ihm das Versprechen ab, sie erstmal nicht aus den Augen zu lassen.

Xana und ich eilen als erstes zu Xanas Mutter, die zum Glück gerade unverletzt vom Markt kommt. Heulend berichtet Xana, dass sie Witwe ist, den Kopf ihres Mannes wieder auspackend, über den ich einen Sack gestülpt habe, da es nicht klug ist, mit einem Kopf in der Hand offen herum zu laufen. Nachdem hier alles in Ordnung ist, schauen wir uns die Bäckerei an. Der Wachposten lässt uns passieren, schließlich sind wir Reservisten der Schildwacht. Bekka hat sich hier ausgetobt. Überall Blut, die Leichen und deren Teile hat man schon weggeschafft. Ich bin mir nicht ganz sicher, was diese Demonstration ihres Vernichtungswillens zu bedeuten hat. Ist das eine Botschaft? Eine Warnung? Ein Zeichen, dass sie nicht gedenkt, jemals wieder zurück zu kehren und so die Erinnerung an sich ausgelöscht hat bei den Leuten, mit denen sie die letzten Jahre als einfache Bäckereiverkäuferin gelebt hat?

Wir beschließen, auch bei Tharador vorbei zusehen. Die Eingangstür ist verschlossen. Auf unser Klopfen reagiert niemand. Der Hintereingang ist aufgebrochen, die Falle ausgelöst. Das Erdgeschoss ist verlassen, ebenso der erste Stock. Ich öffne die verschlossene Tür von Tharadors Schlafzimmer und entschärfe eine einfache Falle. Das Bett sieht benutzt aus. Aber keine Leiche. Hier fehlt deutlich eine ordnende weibliche Hand in diesem Männerhaushalt. Wir gehen in den Keller, wo wir einst gegen den ursprünglichen Besitzer gekämpft haben. Ein Weinfass ist zerschlagen, drei Leichen liegen hier in einer Lache aus Blut und Rotwein. Tharador ist regelrecht ausgeweidet, seine Gehilfen mit nur einem Hieb getötet. Xana und ich schauen uns die tiefen Wunden genau an. Krallen ohne jeden Zweifel. Dahinter lag sehr viel Kraft und das Wesen muss ziemlich groß sein.

Als nächstes besuchen wir Xanas Wohnung. Die Haustür ist verschlossen und unbeschädigt. Das Wohnzimmer ist total verwüstet, Möbel und Einrichtungsgegenstände wurden absichtlich zertrümmert. Serenius ist wirklich total zerfetzt. Hier hat sich Bekka wirklich ausgetobt. Warum soviel Hass? Wollte sie eine Wiedererweckung von Serenius erschweren? Ich nehme es beinahe an, da in diesem Zustand mächtigere Magie von Nöten ist, als unsere beiden Kleriker sie besitzen. Aber warum dann so halbherzig? Ein Feuer zu legen wäre einfach gewesen und hätte jede Spur gelöscht. Eine Durchsuchung des Kinderzimmers bringt auch keine weiteren Erkenntnisse zu Tage. Ich kann ein paar Härchen und das Lieblingsschmusetier von Xanas Sohn ergattern. Vielleicht gelingt es mir morgen, ihn mit meinem Kristall zu finden.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 30. September 2009, 12:25:56
10. Eleasias 734 TZ Das Jahr des prächtigen Hirsches Chondathan

Als nächste Station eilen wir zum Tempel der Triade und bitten um eine Audienz bei Erzbischof Ulmar Jarven, Stimme der Gerechtigkeit zu Chondathan, die uns schließlich gewährt wird. Hier treffen wir auch Ryan wieder, bei seinem Tempel ist alles in Ordnung. Es hat schon etwas Herzzerreißendes, als Xana mit dem Kopf ihres Mannes in der Hand vor dem Bischof steht und um eine Wiedererweckung bittet. Der Hohepriester der Kathedrale der Triade ist sichtlich über das Schicksal von Serenius schockiert, aber seine sanften, doch bestimmten Worte machen deutlich, dass er von dieser Idee nicht sehr begeistert ist. Sterben gehört zum Leben dazu, aber er wird darüber meditieren. Für mich klingt das nicht sehr hoffnungsvoll, auch wenn Xana sich wie eine Ertrinkende an diesen Strohhalm klammert.

Danach gehen wir zur Schildwacht und melden die Ermordung von Tharador und Serenius. Ich organisiere einen Korb mit Deckel, in den wir Serenius Haupt betten. Gemeinsam gehen wir zum Haus der Seher und bereiten alles für eine Übernachtung in diesen sicheren Mauern vor. Ich lasse Xana in meinem Bett schlafen, wo ich ihr so viel Trost wie möglich spende. Auch Mili versucht Tante Xana zu trösten, was wirklich lieb von ihr ist. So verbringen wir eine sehr traurige Nacht in Chondathan. Nachdem ich mir neue Zauber eingeprägt habe, eilen wir zu der Kathedrale der Triade, wo wir nach der Morgenandacht beim Bischof vorsprechen. In der Morgenandacht hat er schon über Leben und Tod gesprochen und aus seinen Worten war deutlich zu entnehmen, dass er die Bitte von Xana nicht erhören wird. Er versucht es der trauernden Witwe zu erklären, aber Xana schluchzt immer wieder, „Ich will Gerechtigkeit, ich will meinen Mann zurück, ich will unser gemeinsames Leben zurück!“

Ryan meint großspurig, dass es nur eine Frage der Zeit sein wird, Serenius zurück zu holen, da er ja auch täglich stärker wird und der Tag nicht fern ist, wo er in den siebten Kreis der Macht vordringen wird. Nun ja, für die Toten können wir nichts mehr tun, aber vielleicht für die Lebendigen. Ich nutze die Gelegenheit und verkaufe noch einiges von der Beute, die wir letztens in der Stahlmühle gemacht haben. Mag vielleicht etwas pietätlos erscheinen, aber ich bin fast pleite. Wir versammeln uns vor dem Haus der Seher im Garten und ich versuche Kontakt zu Hieronymus aufzunehmen. Aber nach einer Stunde des Suchens bleibt mein Kristall dunkel.

„Dein Sohn lebt noch, sonst hätte Bekka sich nicht die Mühe gemacht, ihn abzuschirmen.“ Wenigstens etwas, aber in Xana ist nur noch Hass. „Diese Bekka wird brennen! Sie wird so was von brennen!“ Dann versucht Ryan mit Serenius zu reden, natürlich mit dem speziellen Zauber. Natürlich stellt er zuerst die sinnlose Frage, ob Serenius wiedererweckt werden möchte. Natürlich schweigt Serenius dazu, da man nicht wirklich mit der Seele redet, sondern mit deren Erinnerungen. Und Erinnerungen können keine bewussten Entscheidungen über den Tod hinaus treffen. Wir bekommen bestätigt, dass es wirklich Bekka war, die ihn ermordet hat. Und sie war in der Gestalt eines unglaublich starken Wolfes. Nun gut, Bekka ist also ein verdammt großer Werwolf in den Diensten der Nachtmasken. Wahrscheinlich kann sie dazu noch durch Wände gehen, wie damals die Nachtmasken in Westtor, die einfach in Xanas Schlafzimmer eingedrungen sind. Das sind keine guten Aussichten für uns. Ich habe wirkliche Angst vor dieser Konfrontation und ein eiskaltes Gefühl beschleicht mich.

Nachdem wir hier alles erledigt haben, bilden wir einen Teleportationskreis. Xana atmetet mehrmals tief durch, den Kopf ihres Ehemannes trägt sie nun in ihrem Rucksack herum. „Sprung!“ ruft die Hexenmeisterin, aber wir kommen nicht im Burghof der Burg zu Köhlerheim heraus, sondern landen in einer von einer flackernden Fackel spärlich erleuchteten staubigen Gruft heraus. Vor uns ist ein Beschwörungskreis aus Blut aufgemalt. Die Anordnung der arkanen Symbole zeigt mir, dass dieser Kreis uns hier her gebracht hat. Dahinter steht selbstsicher vor sich hinlächelnd die Person, die ihn angefertigt hat, Bekka!

Gespielt am 30.05.2009
Spielleiter: Stefan
SC: Kaira 12 (Schurke 4/ Seher 1/ Unseen Seer 4/ Arkaner Trickser 3), Dolon 11 (Kleriker 8/Kriegspriester 3), Lia 11 (Waldläufer 4/ Kriegsmagier 6/Arkaner Bogenschütze 1) Xana 11 (Hexenmeisterin 5, Unbändige Magierin 6), Ryan 11 (Kleriker 9, Schicksalswächter 2); Holtbrenal 11 (Kämpfer 6, Barde 5)
Erfahrungspunkte: für Stufe 11 2550 Stufe 12 2100 100 Kaira, 500 Xana, 400 Dolon, Ryan 300, Holt Brenal 100
Überwundene Gegner
1 Zwergen Hauptmann Radak von den Fremden
1 Barbaren Hauptmann
3 Barbaren Stufe 11
Beute
1 Axt Meisterhaft
1 Schild +1 (verkauft)
1 Brustpanzer +2 (Tempus Museum)
1 Resistenzamulett +2 (Dolon)
1 Schutzring +2 (Holt)
1 Flegel +1 des Blitzgewitters (verkauft)
3000 GM in Diamanten (aufgeteilt)
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 02. Oktober 2009, 13:36:33
Kapitel 4
Die Schlacht in der Schicksalswelt

11. Eleasias 734 TZ Das Jahr des prächtigen Hirsches Chondathan

„Verdammnis!“ hauche ich und meine Hand wandert unwillkürlich zu dem Griff meines Rapiers. Xana schluchzt verzweifelt auf und Ryan macht einen äußerst angespannten Eindruck. Da hat sie uns eiskalt erwischt.

„Du verdammtes Miststück hast meinen Serenius getötet und meinen Sohn entführt!“, kreischt Xana am Rande der Hysterie anklagend und wieder kullern dicke Tränen über ihre bleichen, makellosen Wangen. „Ich will meinen Sohn wiederhaben. Rück ihn heraus, Schlampe!“

„Ihr habt euer Schicksal selbst gewählt! Jeder, der sich mit den Nachtmasken anlegt, wird vernichtet werden. Und seine Familie, seine Freunde! Niemand hat euch gezwungen, Rotauge Parvas zu töten und die Rote Arena zu schänden! Das habt ihr euch selbst zu zuschreiben!“, erklärt Bekka in erstaunlich ruhigem Tonfall. In dem Tonfall den ich anschlage, wenn ich Mili bestimmt erkläre, dass sie etwas falsch gemacht hat. Wir sind auf eine plötzliche Konfrontation nicht wirklich vorbereitet, da ich meine Zauber eher auf das Auffinden von Hieronymus und der Identifizierung der magischen Gegenstände ausgelegt habe.

„Für solche Belehrungen ist es zu spät, was willst du von uns?“, meine Stimme erklingt erstaunlich ruhig und gefasst, auch wenn mein Herz so schnell und laut schlägt wie ein galoppierendes Pferd.

„Dass ihr aufhört, Westtor anzugreifen.“
„Aha, und wenn nicht?“
„Dann wird das kleine Baby dafür leiden müssen. Sein Tod wird sehr langsam und äußerst schmerzhaft sein.“
„Und wenn wir uns zurück ziehen, gibst du mir dann meinen Sohn zurück?“ Bekka lacht hämisch auf.
„Nein, dann darf er weiter leben und die hervorragende Erziehung eines Mitgliedes der Nachtmasken genießen. Bei seinen Anlagen bin ich sicher, dass er zu einem guten Assassinen werden wird. Vielleicht nicht so gut wie ich, die ich auch diese wirklich hervorragende und umfassende Ausbildung genossen habe, aber immer noch gut genug, um in der Zukunft äußerst nützlich für uns Nachtmasken zu sein.“ Xana starrt Bekka hasserfüllt an. Ich schätze unsere Chancen ab, sie zu besiegen. Hinter uns ist eine Tür, wahrscheinlich wird dort noch Verstärkung lauern. Oder in den Schatten der geräumigen Gruft, da ich kaum etwas erkennen kann, was mehr als sechs Schritt von uns entfernt ist. Dieses Ding vor uns ist äußerst fähig und berechnend, wir wären nicht hier, wenn wir eine Chance hätten, sie zu besiegen.

„Du hast gewonnen. Das Leben des Kindes ist natürlich wichtiger als unsere Verpflichtung den Purpurdrachen gegenüber“, lüge ich, bevor jemand was Dummes tun kann. Xana murmelt leise vor sich hin, „Ich will meinen Sohn wiederhaben, koste was es wolle.“
„Ich sehe, wir haben uns verstanden.“
„Eine Frage hätte ich noch, warum hast du die Angestellten des Bäckers und die Kunden umgebracht?“ Den Bäcker kann ich aus ihrer verdrehten Sicht der Welt nachvollziehen, der war bestimmt auch ihr gegenüber ziemlich grantig gewesen, wenn ich an seinen Auftritt uns gegenüber zurückdenke. Obwohl, dafür verdient eigentlich auch niemand den Tod durch die grausamen Klauen Bekkas.
„Weißt du wie Scheiße es ist, jeden Tag so Früh aufzustehen? Sie haben dadurch den Tod mehr als tausendfach verdient. Es tut mir nur Leid, dass ich sie habe nicht wirklich leiden lassen können, da ich an dem Tag noch so viel zu tun hatte. Tharador töten zum Beispiel. Dieser Narr hat wirklich gedacht, man könnte euer Leben durch seine unbedeutenden Geschäfte schützen.“
„Da hat er sich wohl getäuscht“, murmle ich vor mich hin. Vielleicht wäre es besser gewesen, die Konfrontation mit Bekka viel früher zu suchen. Oder auch nicht, wenn ich daran denke, wie gründlich sie ihre Arbeit erledigt. Und ich bin sicher, dass sie so ziemlich alles über uns weiß, was man auf weltlichem und magischem Weg nur irgendwie herausfinden kann. Noch nie hatten wir es mit einem so gut vorbereiteten Gegner zu tun. Verdammnis!

„Also verschwindet aus dieser Gegend, wenn der Kleine leben soll. Und seid versichert, dass wir darüber informiert sein werden, wenn ihr euch nicht an diese Abmachung haltet.“ Dann wirft sie eine kleine Kugel aus Glas auf den Boden und verschwindet einfach. Verdammnis. Aber wenigstens leben wir noch, was ich für ein kleines Wunder halte, da sie uns in diesem Moment mit hoher Wahrscheinlichkeit hätte erledigen können. Tja, was machen wir nun? Xana meint, dass sie keine weiteren Zauber im fünften Kreis mehr hat und wir hier erstmal festsitzen. Sie hat in der Nacht vor lauter Trauer um ihren Mann und Sorgen um ihren Sohn kein Auge zu bekommen. Nicht gut. „Licht!“ Ich sehe mich etwas in der Gruft um. Wir scheinen hier irgendwo in der Nähe von Westtor zu sein, wie aus gewissen Inschriften hervorgeht. Der letzte Verstorbene wurde vor dreihundert Jahren beigesetzt. Schätze mal, dass wir uns vor Westtor befinden.

Ich untersuche die einzige Tür und finde sie unverschlossen. Dahinter kann ich zischende Geräusche vernehmen. Ryan, den ich herwinke, kann verstehen: „Sie werden gut schmecken, wirklich gut schmecken.“ Na Prima. Wir sammeln uns an der Türe und machen sie auf drei auf. Dahinter ist eine weitere Gruft, vier große Sarkophage stehen hier zentral im Viereck angeordnet. Aus dem Raum führen noch fünf weitere Gänge hinaus. An einem der steinernen Särge lehnen zwei Wesen, die genauso aussehen, wie in den Geschichten immer die Vampire beschrieben werden. Verdammnis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 05. Oktober 2009, 14:46:51
11. Eleasias 734 TZ Das Jahr des prächtigen Hirsches Gruft in der Nähe von Westtor

„Hm, Mittagessen!“ meint einer der Vampire und rennt auf uns zu, der andere folgt mit einem „Lecker!“ auf dem Fuß. Das sieht nicht gut aus. Ich ducke mich unter dem Angriff von einem hinweg, tänzle zur Seite und rufe, „Mächtige Kugel flieg!“ Tief brennt sich die Säure in den Körper des Verfluchten und er verwandelt sich in eine kleine Nebelwolke, die in die Tiefen der Gruft verschwindet. Der andere Vampir brüllt erbost auf und lässt sich zurückfallen. Die Gruft hat fünf weitere Gänge und aus allen sind laute Geräusche zu hören. Das hört sich ganz und gar nicht gut an. Heute ist ein schlechter Tag, um gegen Untote zu kämpfen. Verdammnis!

Aus allen Gangöffnungen quellen nun weitere Vampire. Ich werfe einen Feuerball auf die größte Ansammlung, wo auch eine Vampirin steht, die so etwas wie der Anführer dieses Haufens zu sein scheint. Wird doch wohl nicht Bekkas Mutter sein? Mein Feuerball verwandelt einen der Vampire in eine Nebelwolke, schlägt die anderen beiden schwer an.

„Upsi! Mir fällt gerade ein, ich kann ja durch mein tolles Halsband einen Zauber des fünften Kreises zurückrufen“, verkündet Xana, während eine Welle aus Vampiren auf uns zu gestürmt kommt. Ich tänzle hin und her und weiche den Angriffen der Vampire aus, während Xana sich den Zauber zurück ruft und uns schließlich packt. „Sprung!“ Im nächsten Moment stehen wir im Burghof von Köhlerheim. Puh!

Xana blutet und ich helfe ihr mit einem „Alles wird gut!“, da Ryan mal wieder zu sehr auf sich selbst fixiert ist, um die Leiden der jungen Xana wahr zu nehmen. Inzwischen ist Besuch eingetroffen. In der Halle treffen wir auf ein groteskes Wesen, das einst mal ein Mensch gewesen sein dürfte. Sein Torso besteht aus Metall, ein kleiner filigraner Aufziehschlüssel ragt hervor, sein fleischiger überdimensionierter Kiefer passt nicht wirklich zum übrigen Gesicht. Er stellt sich als G18 vor.

„Mein Meister Mar´Harvus würde gerne mit den Wagemutigen sprechen. Er hat ein Angebot für euch“, erklärt er uns. Das ist prima, da brauchen wir ihn gar nicht mehr zu suchen. Aber dummerweise müssen wir uns auch um Kordan Schildheim kümmern. Und auch der Baron in Form eines Geistes taucht auf und bittet uns, ihn zu seiner Großmutter zu begleiten. Wir vertrösten G18 erstmal und teilen uns auf, während Dolon und Ryan sich um den goldenen Zwerg kümmern, reiten wir zu der Mine.

Die Jergalanhängerin entpuppt sich aber leider nur als Laie, als Xana sie fragt, ob sie nicht mächtig genug wäre, ihren geliebten Serenius ins Leben zurück zu holen. Wobei die Großmutter des Barons dieses Ansinnen an sich schon als Frevel auffasst. Was tot ist, soll auch tot bleiben. Allerdings meint sie, dass die Bhaalkirche und die Nachtmasken sehr eng miteinander verknüpft sind. Also wird eine so wichtige Geisel wie Xanas Sohn wohl an dem sichersten Ort aufbewahrt werden, den die Nachtmasken zur Verfügung haben. Und das ist der geheime unterirdische Tempel des Bhaal in Westtor, zu dem ein Weg aus den Archiven des Jergal hinein führt. Allerdings erklärt sie uns auch noch, dass Westtor versucht, die Geister der Stadt unter ihre Kontrolle zu bringen. Und wir sollen das gefälligst verhindern. Da dies ja in unserem eigenen Interesse liegt, sollten wir uns darum kümmern. Nun gut, aber was können wir tun?

Der Baron erklärt uns, dass es in der Burg ein Portal zu einer Ebene jenseits der Ätherebene gibt. Diese Taschendimension würde als Aufmarschgebiet der feindlichen Geister genutzt werden und dort würde sich auch das falsche Schicksal befinden. Wir müssen nur diese Teufel zurück in die Hölle kicken, dann wäre alles wieder in Ordnung. Wenn das so einfach ist, dann nichts wie hin.

Inzwischen hat unser Schicksalswächter Kordan Schildheim aus seiner prekären Lage befreit. Der Zwerg geht zu den Fremden vor der Stadt, um dort die Disziplin aufrecht zu erhalten. G18 ist gar nicht erfreut darüber, dass wir zuerst in eine andere Dimension reisen. Sein Meister hätte nur heute Zeit und es würde auch nicht lange dauern. Nun gut, wir vertrösten den Baron und erklären uns bereit, G18 zu begleiten. Er legt Xana eine Zeichnung vor, die aussieht, als hätte ein Kind in Milis Alter sie gemalt. Die Zeichnung zeigt einen Bauernhof, den Xana sich einprägen soll. Wieder mal bilden wir einen Kreis. Holt kommt auch mit, obwohl er nicht zu uns gehört. Wir kommen tatsächlich ohne Probleme an dem Bauernhof heraus. Xana fängt wieder an zu bluten und ich heile sie wieder. Wir scheinen uns etwas weiter im Norden zu befinden, da ich glaube, die See riechen zu können. Der Bauernhof macht einen total verlassenen Eindruck, ist aber vollständig erhalten. Wir werden in die Scheune geführt und müssen in ein Portal springen. Heraus kommen wir in einem gewaltigen unterirdischen Raum. Überall stehen Tische mit seltsamen Apparaturen herum. An den Wänden sind Notizen angeheftet. Auf Gestellen ruhen aufgeschlitzte und ausgeweidete Leichen. Verdammnis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 07. Oktober 2009, 14:41:55
11. Eleasias 734 TZ Das Jahr des prächtigen Hirsches Geheimes Labor in der Nähe von Westtor

Doktor Mar´Harvus entpuppt sich als humanoides Wesen, mit so verdrehten Beinen wie sie Grashüpfer haben. Seine Hautfarbe ist blau, seine Augen in seinem pausbäckigen Gesicht sind wie schwarze Kohlenstücke. Er lächelt uns freundlich von oben herab an, immerhin ist er fast zwei Schritt hoch. Da Zeit Geld ist, kommt er recht schnell auf den Punkt. Er ist über die Probleme der meisten Wagemutigen im Bilde, damit meint er die zusätzlichen Einbauten, welche die Nachtvettel Zelamiss im Abgrund an Xana, Lia, Dolon und Ryan vorgenommen hat. Lia und Ryan sind der Auffassung, dass dies nichts ist, was sie unbedingt wieder los haben möchten. Xana ist da schon eher zugeneigt, Dolon auch. Und Doktor Mar´Harvus meint dazu noch, dass Xana Opfer eines Vampirisches Blutverbindungsritual geworden ist. Verdammnis!

Aber dazu muss er die trauernde Witwe näher untersuchen. Nun gut, sie klettert auf einen Untersuchungstisch, der aus dem Boden heraus fährt. Dann nimmt der Doktor ein großes Messer, spricht einige magische Formeln und macht einen kleinen Schnitt in ihren Arm. Das Blut spritzt heraus und bildet so etwas wie einen arkanen Kreis.

„Ja, ein mächtiger Fluch, eine starke Bindung zwischen einer Mutter und einem Kind. Es gibt zwei Möglichkeiten, ich schwäche die Verbindung so, dass der Gegner nicht mehr in der Lage ist, um sie auszuspähen. Oder ich stärke die Verbindung so, dass das Kind so lange nicht sterben kann, wie die Mutter lebt. Verletzungen werden von dem Kind auf sie übertragen werden.“

„Ich will das Letztere. Egal, was Hieronymus passieren wird, ich werde es ertragen können, solange er nur am Leben bleibt.“
„Wie alles hat auch das seinen Preis. Es gibt da etwas, was ich brauche und das ihr mir besorgen sollt.“
„Aha?“ Ich schaue entsprechend angeekelt in Richtung der aufgeschnittenen und vergammelten Leichen auf den Gestellen.
„Keine Angst, über dieses Stadium meiner Untersuchungen bin ich schon lange hinaus. Eigentlich hätte ich dieses verbrauchte Material schon längst entsorgen sollen. Wie auch immer, ich brauche einen Itaburin aus der grauen Einöde.“ Itaburin? Graue Einöde? Die graue Einöde ist der Ort, wo Myrkul seinen Knochenthron stehen hat, aber bei der Frage, was ein Itaburin sein soll, scheint auch jeder andere zu passen. Selbst Xana zuckt mit ihren hübschen Schultern.
„Was bei den Neun Höllen ist ein Itaburin?“, stelle ich schließlich die Frage, die alle beschäftigt.
„Nun, ein Bewohner der grauen Einöde. Nähere Details werde ich Ihnen noch nennen, sobald sie auf die Suche gehen werden. Das wird aber erst in einigen Zehntagen sein. Sie können also durchaus ohne Zeitdruck ihre aktuellen Geschäfte abschließen.“

„Dann soll es wohl so sein!“ antworte ich im Namen aller.
„Nun gut, ich werde einen entsprechenden Trank brauen.“ Der Doktor spricht eine weitere Formel und das Blut vom Boden löst sich und füllt einen großen gläsernen Kolben. Auf die Öffnung stöpselt er einen Schlauch und lässt das Blut durch eine Apparatur laufen. Mir ist nicht ganz klar, was für ein alchemistischer Prozess hier abläuft, aber am Ende ist ein Trank vorhanden, den Xana zu sich nimmt. Einen wirklichen Unterschied zu vorher kann ich nicht feststellen, aber ich schätze mal, dass der Trank wirkt. Xana erwirbt noch eine so genannte Blutdrossel. Das ist ein Vogel, der sich melden wird, wenn wir über die Vampirblutritualverbindung ausgespäht werden. Praktisch, so eine Blutdrossel in unserer Situation.

Dann fragt uns Doktor Mar´Harvus noch, ob wir uns vielleicht kleineren Modifikationen unterziehen möchten, wie G 18, der stolz seinen metallenen Körper präsentiert und davon schwärmt, unverletzt durch Feuerstürme laufen zu können. Ne, Zelamiss hat uns schon genug geschadet. Bevor irgendjemand auf die blöde Idee kommt, sich anzuhören, was für tolle Sachen der Doktor im Programm hat, dränge ich auf einen Aufbruch. Diesmal bringt uns G 18 selbst zurück, da Xana beim besten Willen keine Zauber dieser Macht mehr wirken kann. Der Baron erwartet uns schon zappelig. Da wir alle etwas erschöpft sind, drängen wir auf eine Nacht Ruhe und beschließen, das Portal erst morgen Früh zu durchschreiten.

Aber zuerst müssen wir noch mit Kordan reden. Gerade in dem Moment fängt die Blutdrossel an zu zwitschern, was wohl bedeutet, dass Bekka gerade uns ausspäht. Wir führen ein regelrechtes Theater auf, als wir Kordan klar machen, dass wir nicht mehr länger mit den Purpurflammen mit kämpfen können. Der Zwerg schaut uns groß an, kapiert aber wohl die Zeichen, die ich außerhalb von Xanas Blickfeld mache. Schätze mal, dass Bekka auch nur den Bereich sehen kann, den auch ich mit meinem Kristall sehen würde. Ich hoffe nur, dass unsere Vorstellung glaubhaft war.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 09. Oktober 2009, 14:58:27
12. Eleasias 734 TZ Das Jahr des prächtigen Hirsches Köhlerheim

Nach einem kräftigen Heldenmahl schreiten wir durch das Portal. Dolon bleibt zurück, um die Verteidigung von Köhlerheim zu koordinieren. Nun gut, nehmen wir diesen komischen Holt aus dem Norden mit. Gestern Abend hat er noch ein sehr herzergreifendes Lied mit diesem Text gesungen:

Wenn du zitterst im Kalten und Dunklen,
Schau ins Feuer und sieh in seinen Funken.
Mein Auge,
Das über dich wacht.

Wenn du wanderst in des Windes heulenden Klauen.
Höre jenseits des Wolfes Jaulen.
Mein Lied,
Das zu dir kommt.

Und hast du dich im weglosen Schnee verirrt,
Sieh oben, wo der Adler durch die Lüfte schwirrt.
Mein Stern,
Der für dich leuchtet.

In tiefer, dunkler Mine oder auf bröckelndem Gipfel
Höre meine Worte der Liebe.
Meine Gedanken,
Die mit dir sind.

Du bist nicht verlassen
Du bist nicht vergessen.
Der Norden kann dir nichts anhaben.
Der Schnee kann dich nicht begraben.
Denn ich bin bei dir.
Faerûn wird wärmer werden,
Und die Götter werden lachen.
Aber oh, mein Lieber, wache gut über dich
Denn all das kann noch lange auf sich warten lassen.

Der Baron führt uns in den Keller, vorbei an den unzähligen Grüften in einen Raum mit einem schimmernden Portal am gegenüberliegenden Ende. „Tymora! Dame meines Herzens. Licht im Dunkel, bitte beschütze mich auch auf diesem Weg, denn ich vertraue meinem Glück!“, bete ich, nachdem ich mein Amulett innig geküsst habe und es an Stirn und Herz geführt habe. Tapfer schreite ich durch die schimmernde Fläche und komme im Kreis eines Pavillons heraus. Der besteht aus Stein, umgeben von hohen Balkonen. Ein von Säulen umrahmter Weg führt zu einer Plattform, in der wiederum eine Treppe endet, die hoch zu einer schwarzen Säule führt. Das Ganze schwebt in einem roten Nichts, das sich schier bis in die Unendlichkeit auszubreiten scheint. Um die Säule herum schweben unzählige schemenhafte Gestalten.

Ich kann nicht an mich halten und spucke über den Balkonrand hinab ins Nichts. Keinerlei Reaktion, habe ich auch nicht wirklich erwartet. Mit gezogenen Waffen beschreiten wir den einzigen Weg zur Säule. Hier soll sich das falsche Schicksal sich befinden. Und tatsächlich schreitet eine große gehörnte Gestalt mit einem Speer bewaffnet die Treppe herunter. Zwei weitere Gestalten folgen ihm, nur sind die gedrungener. Einer hat ein Kurzschwert und einen Dolch, der andere ist unbewaffnet, ist aber von einem flimmernden Schutzfeld bedeckt.

„Ihr Narren! Flieht, solange ihr noch könnt!“ Laut schallen uns zwei Stimmen gleichzeitig entgegen.
„Ihr Narren! Das einzig wahre Schicksal herrscht hier!“
Ryan kann es als Schicksalswächter nicht sein lassen und beginnt eine kurze und unfruchtbare Diskussion mit den beiden gedrungenen Typen im Hintergrund mit ihren breiten, mit spitzen Zähnen gefüllten Mäulern.
„Ihr geht jetzt!“, meint nun auch das Wesen in der Mitte. Als Holt anfängt zu zaubern, sind wohl die Verhandlungen beendet. Angriff!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 12. Oktober 2009, 12:08:48
12. Eleasias 734 TZ Das Jahr des prächtigen Hirsches Ebene des falschen Schicksals

Ich werfe dem Mittleren eine maximierte Kugel aus Säure genau zwischen den Augen, so dass ich sein Gehirn dahinter sehen kann. Dann sind auch schon die Teufel dran und der Unbewaffnete feuert einen Feuerball genau zwischen uns. Ich kann mich gerade so wegducken, aber die anderen kokeln ganz schön. Dann rammt der andere schon seinen Speer nach mir. Haarscharf zischt er an mir vorbei. Nicht getroffen! Ätsch! Aber da zieht der Teufel seinen Speer zurück und reißt nicht nur mir die Seite auf, sondern auch Holt. Autsch!

Der mit dem Kurzschwert rennt auf Ryan zu, aber Dank seiner klerikalen Kräfte als Schicksalswächter kann der Teufel keinen vitalen Punkt treffen. Tja, hätte der Kerl mal genauer hingeschaut. Holt stürmt auf einen der Teufel ein, trifft aber nicht. Xana wirft eine Sphäre zwischen die drei Monster und erledigt den schon angeschlagenen. Puh! Lia schnellt eine Kugel auf den mit dem Kurzschwert und tut ihm etwas weh. Ich bewege mich in Richtung des Unbewaffneten und versuche ihm meine zweite starke Kugel zwischen die Augen zu werfen, die prallt aber harmlos ab. Verdammnis! Er beschwört ebenfalls eine Kugel aus Elektrizität, aber die verpufft bei Ryan, da seine Rüstung ihm eine besondere Resistenz gegen Magie gibt. Da hat aber jemand noch mal Glück gehabt. Xana versucht die nervige Schutzhülle beim Zaubererteufel zu bannen, schafft aber nur dessen Magierrüstung. Immerhin etwas.

Der Teufel mit dem Kurzschwert verschwindet einfach, wird wohl unsichtbar. Ryan schafft es gerade so, Holt etwas aus der Entfernung zu heilen. Lia versucht mit einer anderen Kugel das Schutzfeld zu umgehen, aber auch Schall prallt harmlos ab. Ich versuche es nun mit einer Kugel aus Säure, die ich nicht nur aus dem Gewebe, sondern auch aus meinem innersten selbst beziehe, und werfe die mit aller Wucht auf den letzten sichtbaren Teufel, aber auch diese prallt harmlos ab. Finsternis!

Holt stellt sich so hin, dass ich den Teufel unmöglich flankieren kann, so stehe ich etwas blöd da. Verdammnis. Etwas angenervt hadere ich mit dem Schicksal. Wo ist Dolon, wenn man ihn mal braucht? Irgendwie stehe ich hier richtig alleine. Der andere Teufel wird auch wieder sichtbar, sein bösartig gezacktes Kurzschwert ratscht aber harmlos über Ryans massive Rüstung. Der Kerl lernt es einfach nicht. Zu unserem Glück gibt es auch dumme Teufel. Der ist wenigstens nicht gegen Magie geschützt und ich werfe zielgenau eine Kugel auf seinen Kopf. (Die Teufel hatten die Fähigkeit, jeden Wurf wiederholen zu lassen und einen das niedrigste Ergebnis nehmen zu lassen. 20 beim ersten Wurf, 20 beim zweiten Wurf, bestätigt und dann 51 Punkte Säureschaden reingewürgt. Lucky)

Ryan nutzt die Gelegenheit und gibt mit einem Flammenschlag Nachschlag, der aber kaum Schaden macht. Xana gibt ihm mit sechs eisigen Strahlen den Rest. Ein Problem weniger. Der Magier fällt schließlich unter den Schlägen von Holt und ist jetzt Geschichte. War doch gar nicht so schwer. Ryan versucht einen auf Dolon zu machen, als er alle um sich herum versammelt und unsere Wunden langsam heilt. Dolon kann das aber trotzdem besser. Nachdem es allen etwas besser geht, laufen wir die Treppe nach oben und sprechen mit den Geistern.

„Das Schicksal redet nicht mehr mit uns! Wo ist es hin?“
„Zurück in die Neun Höllen! Ihr wurdet getäuscht, das war nicht das Schicksal, das waren bösartige Teufel, die euch mit Lügen geblendet haben. Begebt euch nun hinab zur ewigen Ruhe, hier habt ihr nichts mehr verloren!“ Ich könnte Klerikerin werden, predigen kann ich jedenfalls mal schon. Und im Gegensatz zu anderen Leuten ist meine Seele nicht befleckt. Die Geister schreien enttäuscht auf und es gibt noch etwas hin und her, bis sie diesen Ort verlassen. Wir schauen noch nach, ob es hier irgendwo noch etwas von Wert gibt. Aber leider ist nichts zu finden. Verdammnis!

Wir schreiten zurück durch das Portal, der Raum ist leer, kein Baron zu sehen. „Licht!“, meine ich, da wirklich nichts zu sehen ist, und schreite zur Türe, die verschlossen ist. Ich hämmere dagegen und rufe nach dem Baron. Nichts passiert. Ich packe meine Säge aus und zersäge den Riegel. Wir wandern durch die Katakomben und Grüfte der Burg und kommen schließlich an eine weitere verschlossene Türe, aber weder Schloss noch Riegel halten diese Türe zu, sondern Schutt von der anderen Seite. Xana lässt ihre kleine Nana durch eine Ritze schlängeln und die berichtet, dass der komplette Gang verschüttet ist. Nun gut. Die hübsche Hexenmeisterin lässt uns einen Kreis bilden und bringt uns in den Burghof. Die Mauern sind halb eingestürzt und wir sehen auf ein brennendes Köhlerheim in der Abenddämmerung, wir waren wohl den ganzen Tag weg. Und wir sehen auch den Verursacher der Feuerbrünste, einen etwa zwanzig Meter langen roten Drachen. Verdammnis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 14. Oktober 2009, 14:59:20
22. Eleasias 734 TZ Das Jahr des prächtigen Hirsches Köhlerheim

Der Geist des Barons taucht auf und erzählt uns in knappen Worten, dass wir einen ganzen Zehntag verschollen waren. Finsternis! In der Zwischenzeit wurde Köhlerheim von der vereinigten Armee aus fünf Baronien und dem Außenheer Westtors unter der ominösen Kriegsherrin angegriffen. Die Fremden und die inzwischen eingetroffene Talizia Reserve wurde geschlagen und die Überlebenden haben sich in den Katakomben unter der Stadt verschanzt. Das einzige, was die feindlichen Truppen draußen hält, ist das Wüten des Drachen Valarax, der auch für Westtor kämpft. Die Minen brennen ebenfalls, war bestimmt nicht schwer, die anzuzünden. Lauter „gute“ Nachrichten, finsterste Verdammnis!

Was nun? Wir werden uns wohl zu den Verteidigern der Stadt in den Katakomben durchschlagen müssen. Schicksalswächter Ryan fängt tatsächlich an darüber zu lamentieren, wie gefährlich das ist. Ich finde es beschämend, dass ich, ein Laie der Tymorakirche, einen Hohepriester der Tymora zu mehr Göttinnenvertrauen ermahnen muss.

„Es ist unser Schicksal, dass dieser große mächtige Drache Valarax genau jetzt in dieser Stadt wütet. Wir sind hier, er ist hier, der Kampf zwischen ihm und uns ist unausweichlich. Und wir werden obsiegen, denn wer wagt, gewinnt! Also folgt mir nun!“ Der Geist des Barons gibt uns die Richtung vor und ich führe die Gruppe von Deckung zu Deckung huschend in die Sicherheit. Schließlich erreichen wir einen Keller, der einen Zugang zu den Schächten unter Köhlerheim birgt. Ein furchtbarer Geruch schlägt uns entgegen. Dicht an Dicht liegen hier Söldner und Einheimische in den Gängen. Manche müssen stehen und tauschen die Plätze schichtweise.

Schließlich finden wir das Hauptquartier, wo immerhin ein Tisch mit ein paar Stühlen steht. Hier bekommen wir noch weitere Details genannt. Wir haben etwa noch 600 kampffähige erfahrene Söldner, dazu 400 weitere, die wissen, wo das scharfe Ende von einem Schwert ist. Uns stehen etwa zwei bis dreitausend Angreifer gegenüber, die sich in sechs Kontingente aufteilen. Also fünf Baronien und die reguläre Außenarmee von Westtor. Dazu kommen noch zwei kleine Einheiten Teufel, etwas um die fünfzig bis hundert Kämpfer stark. Die Truppen der Baronien scheinen nicht besonders motiviert zu sein, aber die Außenarmee und die Teufel schon. Wenn es uns aber gelingt, unsere Truppen direkt ins Zentrum zu führen und die Kriegsherrin zu erledigen, werden die Truppen der Barone sich wohl zurückziehen. Und wenn die beiden Oberteufel ausgeschaltet werden können, dann werden die Teufel wohl auch erstmal zurück fallen und sich neue Anführer wählen. Als erstes muss aber der Drache weg und das wird allein die Aufgabe von uns fünf sein, während Dolon mit Kordan denn Angriff koordinieren wird, zu dem wir dann auch dazu stoßen werden.

„Dieser Plan birgt viele Risiken, aber wer wagt, gewinnt“, meine ich dazu.
„Es ist sicherlich seltsam, dass ich die Stimme der Vernunft sein muss, aber ich halte das für Wahnsinn!“ äußert sich Ryan dazu. Ich starre ihn finster an. Irgendwie scheint es hier jemandem an Vertrauen zu Tymora zu mangeln und ich bin es nicht. Es gibt eine lange Diskussion, ob wir überhaupt das alles machen sollen und dann wie.

„Natürlich können wir auch einfach gehen. Ein Zauber von Xana und wir sind in Sicherheit. Aber dies ist die einzige Chance, die Wegsteine zu bekommen und die sind unsere einzige Chance, nach Westtor zu gelangen. Und damit die einzige Möglichkeit, Hieronymus aus den Fängen der Nachtmasken zu befreien. Dies ist ein Wagnis, aber der Preis des Sieges ist Hieronymus!“ Damit ist jede weitere Diskussion vom Tisch. Wir überlegen lange, wie wir am Besten gegen den Drachen vorgehen. Jedes Kind weiß, dass Drachen überhebliche, arrogante, selbstgefällige Monster sind. Es wird reichen, dass wir auftauchen und ihn beleidigen, dann wird er zu uns kommen, Feuer speien und zeigen, wie verdammt stark er ist. Wir werden einfach schnell genug sein müssen, ihn zu töten, bevor er uns töten kann. Eigentlich ganz einfach. Finsternis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 16. Oktober 2009, 13:36:58
23. Eleasias 734 TZ Das Jahr des prächtigen Hirsches Köhlerheim

Den restlichen Abend habe ich damit verbracht, meine Aufzeichnungen auf den neuesten Stand zu bringen. Vielleicht werden sie mein Vermächtnis für die Nachwelt sein, denn der Kampf gegen einen großen roten Drachen kann durchaus auch mein letzter sein. Und so wie ich mich in letzter Zeit mit Ryan gestritten habe, kann es durchaus sein, dass er eine Ausrede finden wird, warum er mich nicht ins Reich der Lebenden zurückholen kann. Verdammnis!

Aber wenigstens spendiert er uns ein Heldenmahl zum Frühstück, an dem auch Dolon, Kordan Schildheim und einige wichtige Anführer der Söldner teilnehmen. Dann wird es Zeit aufzubrechen. Ich habe ein durchaus mulmiges Gefühl in der Magengegend und spreche ununterbrochen innige Gebete an Tymora. Wer wagt, gewinnt. Das ist ein wichtiger Satz in der Glaubenslehre der jungen Tymora. Hoffentlich geht auch alles gut. Wir kommen in der Nähe des Marktplatzes an die Oberfläche und fächern etwas aus, so dass sein Odem uns nicht alle auf einmal treffen kann. Wir sprechen alle unsere Schutzzauber, ich bin nicht nur durch Ryan gegen Feuer geschützt, sondern auch zäh wie ein Ochse, habe ein flimmerndes Schild am linken Arm und habe noch falsches Leben auf mir liegen.

Nachdem alle ihre Zauber gesprochen haben, rufen wir so laut wir können Beleidigungen auf Drakonisch und in jeder Sprache, die wir beherrschen, dem roten Drachen entgegen. Der brüllt wütend auf und kommt zornig in unsere Richtung geflogen. Ich beginne nun zu flimmern, so dass ich zwischen dieser Ebene und der Ätherebene schnell hin und her wechsle. Xana ruft vorher noch, „Beeilt euch“. Aber Ryan hat es natürlich nicht nötig, uns ein Gebet zu spendieren, sondern wächst um das Doppelte an. Nun gut, dafür hat er uns ja alle vor Feuer geschützt. Der mächtige Drache landet donnernd vor Holt und speit eine unglaublich heiße Feuerlohe in Richtung von Holt, Ryan und Lia. Lia entkommt dem Inferno unverletzt, da ihr Feuerschild den Flammen viel an Hitze nimmt. Holt und Ryan sehen etwas angekokelt aus.

Xana wirft ihren neuen mächtigsten Zauber auf den Drachen, einen Kugelblitz, der Valarax ordentlich durchschüttelt. Ich flimmere zu ihm hin und will ihm mit einem Vampirgriff ordentlich einheizen, aber ich flimmere just in die Astralebene zurück, als ich ihn berühren will. Verdammnis! Holt schlägt mit seinem mächtigen Zweihänder auf den Drachen ein, prallt aber an den geschützten Schuppen ab. Ryan versucht die Magie zu bannen, welche den Drachen umgibt, und tatsächlich verschwindet das schimmernde Schutzfeld um den Drachen. Lia versucht eine Sphäre aus Elektrizität zu werfen, scheitert aber an der Verteidigung des Drachen.

Da die hübsche Hexenmeisterin so viel Schaden bei dem Drachen verursacht hat, ist der entsprechend sauer. Valarax zaubert fix etwas und seine ganze Schläge landen bei der etwa zehn Schritt entfernt stehenden Hexenmeisterin. Unsichtbare Zähne und Klauen reißen sie beinahe auseinander und sie sinkt tot in einer gewaltigen Blutlache zusammen. Nein! Nicht Xana! Nicht die nette freundliche Hexenmeisterin, die schon so mit dem Verlust ihrer Familie vom Schicksal geschlagen ist. Das darf nicht wahr sein. Tymora!

Aber Ryan eilt in ihre Richtung und bekommt einen stark blutenden Biss ab, als er die Hexenmeisterin wieder vollständig heilt, obwohl sie doch schon definitiv tot war. „Das hält aber nur zwölf Minuten lang.“

„Egal! Entweder sind wir dann alle tot oder der Drache“, bemerkt Lia und besinnt sich auf ihre kleinen Kugeln, die sie dem Drachen entgegen wirft. Ich versuche es ein weiteres Mal mit meinem zweiten und letzten Vampirgriff, aber wieder greife ich ins Leere! Verdammnis! Kann ja wohl nicht wahr sein. Der Drache bannt nun Ryans ganze Schutzzauber und der Tymorakleriker schrumpft zusammen. Dazu haut der Drache nach ihm und Holt. Einige Spiegelbilder von Holt werden zerstört und er schwer verletzt. Ryan gelingt es aber, ihn teilweise wieder zu heilen.

Ich greife nun mit meinem Rapier an und einer meiner Hiebe trifft sogar mal richtig gut. Wenigstens konnte ich einen ganz kleinen Beitrag zum Tod des Drachen beitragen. Inzwischen ist der Drache schwer verletzt.

„Wenigstens einen guten Kampf um dieses verdammte, öde Nest“, keucht der Drache. Er schlägt noch mal wild um sich, trifft mich mit seinem Biss sehr schwer, auch seine Klauen reißen hart an mir und ich kann mich danach gerade noch so auf den Beinen halten. Holt schlägt noch einmal hart zu und der Drache haucht sein Leben aus. „Das war ein ehrenvoller Kampf“, sind seine letzten Worte. Zum Glück kann er die höhnischen Bemerkungen von Ryan nicht mehr hören. Der Sieg ist unser, aber der Preis war hoch. Wirklicher Triumph will sich bei mir nicht einstellen, denn die wirklich schwere Aufgabe steht uns noch bevor, die Kriegsherrin, zwei Oberteufel und dreitausend Krieger harren unserer.

Gespielt am 13.06.2009
Spielleiter: Stefan
SC: Kaira 12 (Schurke 4/ Seher 1/ Unseen Seer 4/ Arkaner Trickser 3), Lia 11 (Waldläufer 4/ Kriegsmagier 6/Arkaner Bogenschütze 1) Xana 12 (Hexenmeisterin 6, Unbändige Magierin 6), Ryan 12 (Kleriker 9, Schicksalswächter 3); Holt Brenal 11 (Kämpfer 6, Barde 5)
Erfahrungspunkte: für Stufe 11 3725 Stufe 12 2600 50 Lia, 200 Xana, Ryan 50, Holt Brenal 200
Überwundene Gegner
Gegen Vampire gekämpft
1 riesiger Drache Valarax
1 Schicksalswächter (Nein, damit ist nicht Ryan gemeint, sondern der Teufel mit dem Speer)
2 Schicksalslenker (Corrupters of Fate)
Beute
Nada, Nix, Gar Nix!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 19. Oktober 2009, 13:38:03
Kapitel 5
Die zweite Schlacht um Köhlerheim

23. Eleasias 734 TZ Das Jahr des prächtigen Hirsches Köhlerheim

Das war ja jetzt was. Aber es ist noch lange nicht vorbei. Ich habe ziemlichen Bammel, nachdem wir wieder von Ryan hoch geheilt, dank Xana in den Angriffskeil teleportieren. Dolon ist durch seine Größe leicht auszumachen und wir boxen uns buchstäblich zu ihm durch. Die geschlossenen gegnerischen Reihen stehen entschlossen, als unsere Truppen in sie einbrechen. Dolon, Ryan und ich stehen in der ersten Reihe, während Lia, Xana und Holt sich in den hinteren Reihen halten. Kordan Schildheim, der tapfere Zwerg und Kleriker des Moradin, gesellt sich zu uns in die erste Reihe.

„Ruft mich, wenn ihr Heilung benötigt“, bietet Kordan Schildheim großzügig an.

Zwei mächtige Teufel sind in der Tat anwesend. Einer ist wie angekündigt unser lieber Freund aus der Achten Hölle, der nette Gelugon von der Stahlmühle. Der andere sieht aus wie eines der Lehmmännchen, die Mili im Kindergarten hat machen dürfen. Nur sehr viel größer, da wirkt selbst der Gelugon zerbrechlich. Das Ding hat einen kugelrunden Kopf mit einem breit grinsenden Maul, aus dem verdammt lange bösartige Zähne herausragen. Von Zahnhygiene hat der noch nie was gehört. Sein Körper ist eine schwabbelnde, braune Masse, unter der sich stahlharte Muskeln befinden. Xana meint, das wäre ein stinkender Coulabar, sein Geruch weht penetrant zu uns herüber. In seiner Nähe muss der unerträglich sein.

Zwei Banner der Barone sind auszumachen. Zum einem steht uns Baron Algaros von Dreibrück gegenüber, einen berüchtigter Kleriker des Tyrannons, der seine Bauern bis auf die Knochen schinden lässt. Der andere ist Baron Zarek von Ibenfurt, bewandert in der Kunst der Alchemie und Erforscher obskurer Wissenschaften. Angeblich ist er ein mächtiger Magier. Und natürlich ist auch das persönliche Banner der geflügelten Kriegsherrin der äußeren Armeen von Westtor zu sehen. Verdammnis. Wir wissen immer noch nicht mal ihren Namen, aber dass sie verdammt gut einstecken, wie auch austeilen kann. Und mich kennt sie schon. Finsternis!

Unsere Reihen prallen mit einem infernalischen Krachen aufeinander, der Keil spült uns ins Zentrum der Finsternis. Der Gelugon teleportiert direkt vor meine Nase, da kriegt er doch gleich mal eine maximierte, ganz hinterhältig geworfene Kugel aus Säure an den Kopf geworfen. Patsch! Volltreffer, die hat gesessen!

„Wegen euch wurde ich degradiert! Das werdet ihr mir büssen!“, geifert der Eisteufel aufgebracht. Dolon motiviert die Soldaten mit einer kurzen flammenden Rede, bevor er sich ins Getümmel stürzt. Ryan brüllt „Böses sei gebannt!“, aber zu seiner großen Enttäuschung  scheint nichts zu passieren. Xana fängt an etwas zu schweben, Lia wirft dem Gelugon eine nette Kugel aus Schall an Kopf. Holt ist damit beschäftigt, sich durch die Reihen der normalen Fußsoldaten zu kämpfen, was er mehr oder weniger erfolgreich den ganzen Kampf über macht, ohne dabei je einem der wirklich gefährlichen Gegner auch nur nahe zu kommen. So was ist nicht gerade heldenhaft oder wagemutig!

Der Baron Zarek von Ibenfurt, der in der Tat ein Magier ist, schwebt nach oben und schleudert einen gleißenden Strahl nach Xana, der von ihr abprallt, und einen Soldaten trifft. Der Soldat vergeht und der Strahl teilt sich in zwei Hälften. Wieder prallt der Strahl von Xana ab und besiegelt das Schicksal eines weiteren Streiters aus unseren Reihen.

Dolon gibt dem Gelugon erfolgreich den Rest und wir stürzen uns tiefer ins Getümmel. Baron Algaros wirkt verschiedene Zauber, um unsere Truppen zu schwächen. Lia packt mit großem Grinsen einen ihrer Todespfeile aus. „Für diesen Kerl habe ich dank Idi Adanich die passende Medizin. Nimm das!“ Sie lässt den blutigen Pfeil von der Sehne schnellen und trifft genau das Herz des Tyrannosklerikers durch seine Panzerung hindurch. Die Magie des heimtückischen Todespfeiles entlädt sich und der berüchtigte Baron klappt leblos zusammen. (Der Rettungswurf gegen 21 wurde mit einer 1 versaut.)

Das sind schon mal zwei Gegner weniger. Bleiben noch drei übrig, eine davon ist die Kriegsherrin. Mit einigen Flick Flacks turne ich durch die Menge, weiche geschickt nach mir stoßenden Klingen aus und habe schließlich die schwer gepanzerte Kriegsherrin im Blickfeld. Ich beschwöre eine Kugel aus Säure und werfe sie auf die Frau mit den Fledermausflügeln. Leider kann ich keinen der vitalen Punkte anvisieren, aber ich mache sie ordentlich sauer auf mich. Wenn Blicke töten könnten, wäre ich schon tot. Und sie macht Anstalten, diese ihr fehlende Fähigkeit damit zu kompensieren, dass sie mich mit ihrem blau leuchtende Schwert zu hauen versucht. Finsternis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 21. Oktober 2009, 11:32:27
23. Eleasias 734 TZ Das Jahr des prächtigen Hirsches Köhlerheim

Sie trifft dabei ziemlich gut. Aua! Noch so eine Attacke und ich bin Geschichte. „Kordan! ich brauche Hilfe!“ Der zwergische Kleriker der Purpurflammen zückt eine Schriftrolle und heilt mich ein wenig, ein Teil der Wunden schließt sich, aber nicht gut genug. Dolon wirbelt mit Windseher durch die Reihen, dass die Gegner wie Grashalme unter einer Sense fallen. Mit seinem Schild, das er sonst so gut wie nie benutzt, blockt er die meisten Angriffe erfolgreich ab. Ryan beschwört den Zorn Tymoras auf den frech hoch fliegenden Baron Zarek von Ibenfurt und brät ihn mit göttlichem Feuer ordentlich durch und auch die unter ihn befindlichen Truppen. Xana jagt eine Sphäre der Elektrizität in seine Richtung und gibt ihm was zum Nachdenken. Zum Nachdenken, was ihn wohl im Abgrund erwartet, denn er stürzt tot zu Boden. Das war der Dritte. Gut gemacht, Xana!

Ryan läuft auf den großen, fetten, stinkenden Lehmteufel vor und bittet Tymora, dass sein Weg nie behindert wird. He, etwas Heilung wäre in dieser Situation vielleicht etwas sinnvoller gewesen. Lia schießt drei Pfeile auf die Kriegsherrin ab, verfehlt aber mit allen drei Pfeilen. Die Halbteufelin schert aus der Umklammerung aus, die ich mit Dolon aufgebaut habe und sie schreit „Gutes Niederstrecken!“ Unheilige Energie schüttelt mich durch und mein Körper fällt um. Verdammt! Ich bin mal wieder tot!

[Tja, was ist schief gelaufen? Ich hatte noch 28 Lebenspunkte, als mich ein kritischer Niederstreckenangriff getroffen hat. Blöd! Hätte mich wohl in meiner Handlung zurückgezogen, kam aber nicht mehr dazu. Hätte ich was gedacht, hätte ich noch ein weiteres Falsches Leben auf mich gewirkt, hatte ja im Amulett eines gespeichert. Tja, dumm gelaufen.]

Während ich als Geist auf dem Schlachtfeld etwas herumirre, fällt die Kriegsherrin von der Hand eines einfachen Soldaten. Tja, Dolons hats versaut. Verstärkung rückt heran und ein weiterer Magier heizt der Heldengruppe ordentlich ein, indem er fröhlich Verluste seiner eigenen Leute in Kauf nimmt, als er zuerst einen Kältekegel und dann einen Blitz über das Schlachtfeld schießt. Sogar Xana bekommt etwas ab, wo sie doch so schön weit hinten steht. Lia schießt ihren zweiten Todespfeil ab, der aber nicht wirkt, da sich unter der Knochenmaske des Nekromanten ein Dunkelelf versteckt, der aber dann ganz profan von ganz normalen Pfeilen aus Lias Hand nieder gestreckt wird. Der letzte Teufel zieht sich in die sichere Zone zurück, bekommt einige Zauber ab, während Ryan tapfer, aber äußerst dämlich ihm dahin folgt und ordentlich eines auf die Mütze bekommt. Schließlich fällt auch der letzte der Teufel.

Ryan gelingt es, Kordan Schildheim zu überzeugen, mich mit einer Schriftrolle ins Leben zurück zu holen. Nun, jetzt bin ich auch dem Allvater der Zwerge zu Dank verpflichtet. Ich gebe dem Priester des Moradins einen dicken Schmatz auf seine blutverschmierte Wange. Ja, das war jetzt die zweite Schlacht von Köhlerheim. Diesmal gelingt es uns sogar, noch etwas Beute zu sichern. Ein magisches Kettenhemd, eine magische Ritterrüstung, ein magischer Streitflegel, Armschienen vom Dunkelelf und ein magischer Ring. Nicht gerade gewaltig. Der Sieg ist unser, aber der Preis war hoch. Rechte Freude will weder bei mir noch bei den anderen über unseren Sieg aufkommen. Ich verteile meine Heilmagie aus meinem Gürtel an Ryan, Dolon und Xana, die etwas neben der Kappe auf dem Schlachtfeld herumirrt. Kann ich gut nachfühlen. Diese Art von Krieg ist auch nichts für mich.

Wir kehren in das zerstörte Köhlerheim zurück. Der große rote Drache liegt noch immer tot darnieder. Ein Magie entdecken fördert nichts zu Tage. War ja auch irgendwie klar. Xana kann es nicht lassen und schneidet ihm ein Auge heraus und eine Klaue ab. Dazu noch jede Menge Schuppen. „Wertvolle Komponenten für Zauber, die ich vielleicht noch lernen werde!“, erklärt sie mir begeistert. Auch Lia bricht dem Drachen Zähne aus dem Maul. Seitdem ich die „Trophäensammlung“, die aus menschlichen Überresten bestanden hatte, im Hause Graul habe bewundern dürfen, empfinde ich nur noch ein Gefühl von Ekel gegenüber solcher Souvenirs. Ich will schließlich auch nicht, dass mir jemand nach meinem Tod die Augen und Zähne ausreißt und mich häutet.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 23. Oktober 2009, 10:25:49
23. Eleasias 734 TZ Das Jahr des prächtigen Hirsches Köhlerheim

Nachdem die Gruppe sich am Kadaver des Drachen gütlich getan hat, ziehen wir uns in die Tunnel zurück. Dort beratschlagen, was wir als nächstes tun werden. Kordan setzt sich zu uns und weiht uns in den Plan ein. Nachdem wir Jergals Bibliothek durchquert haben, werden wir im Tempel des Bhaals landen. Ich erzähle ihm, dass die Nachtmasken Xanas Baby haben und wir das erst suchen müssen. Das kompliziert die Sache, besonders da es wahrscheinlich keinen einfachen Weg zurück geben wird, da sich in der Bibliothek Untote aufhalten und es ist die Frage, wie die darauf reagieren werden. Könnte knifflig werden, mit einem Kind da durch zu müssen. Und es ist genau so knifflig, mit so einem Kind durch Westtor zu gehen.  Wobei da noch eine gewisse ehemalige Bäckersgehilfin namens Bekka im Weg steht. Das wird auch noch was werden.

Wir nehmen einfach mal an, dass wir es schaffen werden, lebendig durch das Gildenhaus der Nachtmasken, was ja der unterirdische und geheime Bhaaltempel ist, zu kommen. Die Purpurdrachen haben eine Agentin in Westtor, die uns weiter helfen wird. Diese Frau heißt Almara und sie hält sich mindestens einmal täglich in der Schenke zum wilden Stier auf. Wir würden sie an ihrer roten Kleidung erkennen. Diese Schenke befindet sich im Inneren Ring. Wie auch unser eigentliches Ziel, der zentrale Verteidigungsturm, von dem man die äußeren Türme aktivieren, wie auch deaktivieren kann. Dieser Turm ist streng bewacht und wird eine äußerst zähe Aufgabe werden. Na Prima!

Wir diskutieren über eine Stunde, was wir wie machen werden. Vieles bleibt vage, wir werden viel vor Ort improvisieren müssen. Und wir werden uns mal wieder verkleiden müssen, das wird wieder was werden, mit unseren Klerikern, die da letztes Mal schon quer geschossen haben. Finsternis. Und dann ist da noch die Frage, was machen wir mit dem Kleinen? Mitnehmen bringt ihn um. Jedenfalls meine Meinung. Ryan schlägt allen ernstes vor, das Baby in den Nimmervollen Beutel zu stecken. Xana reagiert entsprechend gereizt. Ich schlage vor, ihn vielleicht beim Handelshaus Hydra abzugeben. Aber da ist das Problem, die liegen im Äußeren Ring, da kommen wir gar nicht hin. Das ist natürlich ein stechendes Argument. Verdammnis!

Was also tun? Xana würgt die Diskussion schließlich damit ab, dass sie meint, den kleinen Hieronymus tatsächlich mitzunehmen. Puh, der erste Flächenzauber tötet ihn und ich würde nicht alles auf diese Vampirische Blutverbindung setzen. Wer weiß, ob die nicht irgendwann zusammen bricht. Und ob die vielleicht nicht schon mit dem temporären Tod von Xana erloschen ist.

Schließlich kommen wir auf das erste Problem zu sprechen. Um das Portal zu der Bibliothek überhaupt erreichen zu können, müssen wir des Barons Oma in ihrem Quartier aufsuchen. Und dazu müssen wir durch die Stollen gehen, die bekanntlich in Flammen stehen. Es gibt eine weitere einstündige Diskussion, was wir da machen können. Letztendlich läuft es auf einen Schutz vor Feuer für alle hinaus und Xana wird uns in zwei Schüben hinein teleportieren.

Mir gefällt das Ganze immer weniger. Wären wir nur zu Hause geblieben. Dies ist kein richtiges Abenteuer mehr. Hier ist mir schon viel zu viel Blut geflossen. In düsterer Stimmung trennen wir uns schließlich, ohne jetzt wirklich weiter gekommen zu sein. Das wird morgen was werden. Tymora! Bitte lasse mich nicht ein weiteres Mal sterben, wenn ich nach deinen Geboten lebe!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 26. Oktober 2009, 20:23:27
23. Eleasias 734 TZ Das Jahr des prächtigen Hirsches Köhlerheim

Ich schlafe aus und bereite mich auf eine große Bandbreite von Eventualitäten vor. Ryan ist so nett und tischt uns ein Heldenmahl auf, das mal wieder gut mundet. Danach betet Dolon zum Feindhammer und wir können aufbrechen. Noch während wir reden, wird die Blutdrossel aktiv. Wir befinden uns noch in den Tunneln. „Tja, kaum sind wir wieder in Chondathan, schon müssen wir wieder Kavernenwächter spielen“, improvisiere ich aus dem Stehgreif, da Bekka sicherlich auch über diesen Part unserer Existenz bescheid weiß. Ryan greift den Faden auf, verbockt es aber mit einer höchst miserablen Schauspielleistung, in dem er Bekka erwähnt und nicht nett über sie redet. Diese Frau ist Vieles, aber nicht blöd. Nur wenige Sekunden später fängt Xanas Kleid an durchzubluten. Jemand hat gerade mit großer Wucht Hieronymus einen scharfen Gegenstand in die Brust gerammt. „Wir sollten uns beeilen!“, ruft Xana und bildet den ersten Teleportationskreis.

Zuerst teleportieren Ryan und Lia, dann als zweite Fuhre Dolon, Holt und ich. Wir landen im Schlafzimmer der Oma des Barons. Sie liegt im Inferno und ist in eine Art Stasis verfallen, die ihr ein Blauer Edelstein gewährt, den sie in ihren knorrigen Händen hält. Ihr Geist führt uns zum Portal. Alles steht in Flammen und wir haben große Probleme zu atmen. Aber Dank der Feuerresistenzen, die Ryan und Dolon uns spendiert haben, verbrennen wir nicht.

Schließlich rumpelt es über uns und ein Teil der Decke kommt herunter. Ich werde noch am leichtesten getroffen, die anderen erwischt es schwerer. Endlich erreichen wir das Portal. Es ist eine große, kreisförmige Scheibe aus Bronze, die am Ende des Stollens in die Wand eingelassen ist. Sie zeigt ein Stundenglas, wo gerade die letzten Körner verrinnen. Soll wohl eine Lebensuhr darstellen, welche gerade abläuft. Neben dem Portal ist ein mit Bronze überzogenes Skelett zu sehen, das eine Art Wächter zu sein scheint. Nach etwas hin und her lässt er uns anstandslos passieren und wir durchschreiten das Portal.

Wir kommen in eine gigantischen Säulenhalle, deren Regalwände bis in alle Ewigkeit zu reichen scheinen. Links und rechts gehen weitere Gänge ab. Etwas weiter hinten ist ein großes Schreibpult zu sehen. Darauf liegt ein gewaltiges, aufgeschlagenes Buch, in dem ein bronzenes Skelett eines Zyklopen unablässig, Namen, Zahlen und Daten einträgt. Ein weiteres, bronzenes Skelett schleppt einen schweren Stapel Bücher hinein und legt sie neben das Pult. Es scheint uns zu betrachten, reagiert aber nicht weiter. Da wir nicht wissen, wie es weiter geht, steuere ich frech einfach mal das Pult an.

Das Skelett ist recht auskunftsfreudig. Scheint wohl auch zu seinen Aufgaben zu gehören. Die dunklen Drei haben hier jeweils einen Ansprechpartner platziert, dem man seine Wünsche vorbringen kann. Hm, schätze mal, der Vertreter von Bhaal wird nicht angetan von der Bitte sein, einen seiner Tempel infiltrieren zu dürfen. Aber andererseits, gehen wir da ja rein, um zu töten und dass müsste Bhaal ja gefallen. Also folgen wir der Beschreibung des Schreibers in einen der geraden Gänge, der sich monoton eine halbe Ewigkeit erstreckt. Der Gang ist ein einziges ewig langes Regal voller Bücher, Schriftrollen und Knochen. Schließlich kommen wir in einer Halle heraus, die nur sehr dürftig von einer Fackel erleuchtet ist.

Bhaals Vertreter liebt es, den Geheimnisvollen im Dunkeln zu spielen. Schnell wird klar, dass er gar nichts davon hält, uns durch zu lassen. Wir würden das Töten nicht genießen und es nicht aufgrund des Aktes an sich tun, sondern weil wir ein höheres Ziel verfolgen. Ich gebe aber nicht so schnell auf und zaubere ein Licht, das aber fast augenblicklich verlöscht. Allerdings eine normale Fackel brennt weiter, wenn auch viel schwächer. Mir wird schnell klar, dass es ein sinnloses Unterfangen ist, hier eine weiterführende Türe finden zu wollen. Also ziehen wir unverrichteter Dinge ab. Da die dunklen Drei nicht gerade für ihre Freundschaft unter einander berühmt sind, gehen wir zu dem Vertreter von Myrkul.

Das ist ein Skelett in einer Kutte genau einen Gang gegenüber. Der stellt mehrere Bedingungen. Wir müssen uns bei den Purpurflammen dafür einsetzen, dass die dunklen Drei ihre Tempel in Westtor behalten werden. Eigentlich war deren Vernichtung eines der Ziele, die ich mir persönlich für diesen Krieg gesteckt habe. Aber da ich nun das Leben von Xanas Baby dagegen aufwiegen muss, fällt mir die Entscheidung leicht. Wir versprechen, alles zu tun, um die Tempel der dunklen Drei zu erhalten. Die zweite Bedingung ist, dass wir einen goldenen Ring mit einem Totenkopfemblem aus dem Tempel stehlen, er wird uns dabei unterstützen. Er gibt uns einen ähnlich aussehenden Ring, den wir einem Toten überstreifen müssen, dann wird er uns durch den mit tödlichen und hinterhältigen Fallen gespickten Tempel führen. Nun gut. Das dritte wären die Splitter aus den Augen von Dolon. Nun gut, das kann nur Dolon selbst versprechen und da wir ja schon ein anderes diesbezügliches Geschäft mit dem guten Doktor haben, ist das kein Problem. Und wir könnten trotzdem einen Toten ins Leben zurück rufen lassen, also den guten Serenius. Tja, wenn das mal keine positive Überraschung ist. Unser neuer Freund führt uns zu einem weiteren Portal und nach einem kurzen Gebet wird es ernst.

Gespielt am 27.06.2009
Spielleiter: Stefan
SC: Kaira 12 (Schurke 4/ Seher 1/ Unseen Seer 4/ Arkaner Trickser 3), Lia 11 (Waldläufer 4/ Kriegsmagier 6/Arkaner Bogenschütze 1) Xana 12 (Hexenmeisterin 6, Unbändige Magierin 6), Ryan 12 (Kleriker 9, Schicksalswächter 3); Holt Brenal 11 (Kämpfer 6, Barde 5)
Erfahrungspunkte: für Stufe 11 2330 Stufe 12 2040 50 Lia, 50 Xana, Ryan 200, Holt Brenal 50, Dolon 100, Kaira 50
Überwundene Gegner
Baron Zarek von Ibenfurt, Kleriker 1X des Tyrannos
Baron Algaros von Dreibück, Magier 1X
Baron Xatox von Niederstädt Drowmagier 1X
Kriegesherrin
Gelugon
Fetter Teufel
Beute
1 Ring
Armschienen (Drowmagier)
Kettenhemd
Ritterrüstung (Tyrannospriester)
1 Flegel (Tyrannospriester)
1 Meisterhaftes Krummschwert (Feldherrin)
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 28. Oktober 2009, 14:51:21
Kapitel 6
Die Schlacht um den Tempel des Todesgottes

24. Eleasias 734 TZ Das Jahr des prächtigen Hirsches Geheimer Tempel des Todesgottes zu Westtor

Gemeinsam schreiten wir durch das Portal und kommen in einem großen unterirdischen Andachtsraum hinaus, in dessen von flackernden Wandfackeln erhelltem Zentrum ein Beschwörungskreis eingemeißelt ist. Auf dem knien drei schwarz berobte Akolythen von Bhaal. Hinter uns ragt auf einem Altar ein geflügeltes brennendes Skelett auf. Tymora Hilf! Und wir stellen fest, dass Lia und Dolon nicht mehr bei uns sind. Verdammnis!

Der brennende Knochenengel sieht uns herausfordernd an, brüllt auf und schwingt drohend seine beiden brennenden Schwerter in unsere Richtung. Die finsteren Akolythen des Todesgottes blicken auf und kommen auf uns zugestürmt, nachdem das Skelett eine Feuerlohe über uns hat hinweg schwappen lassen. Gierige Flammen lecken nach mir, aber mit einer gewandten Körperdrehung entgehe ich der verzehrenden Hitze. Ich revanchiere mich mit einer Kugel aus Säure aus meinem innersten Selbst. Xana tänzelt einen Schritt zurück und schickt die drei Akolythen mit einem gekonnten Überschlagblitz in die Hallen von Myrkul. In einer Reihe in der Nähe von Xana zu stehen, ist einfach nicht gesund für finstere Helfer dunkler Götter. Da bleibt nur noch der brennende Engel aus Knochen übrig. Aber unseren vereinten Kräften aus gesegnetem Streitkolben, mächtigem Zweihänder und geschärftem Rapier hat er nichts entgegen zu setzen.

„Endlich bin ich erlöst!“, seufzt er, als er schließlich von Ryans Streitkolben mit dem Engelskopf tödlich getroffen wird. Eine Welle positive Energie brandet über uns hinweg und heilt die Wunden derer, die verletzt sind. Wir erleichtern die Akolythen um ihre Kleidung für später und stecken einem der Toten den vom Myrkulskelett überreichten Ring an den Ringfinger. Die Leiche verfault in wenigen Augenblicken und das Skelett erhebt sich. Örks!

„Den ersten Teil eurer Aufgabe habt ihr damit erfüllt“, meint der untote Diener des Myrkul grinsend. „Wir sind hier in der Halle der dunklen Drei, auf der dritten Ebene des geheimen Tempels des Bhaal zu Westtor. Hinter dieser Tür“, er zeigt mit seinem knochigen Zeigefinger auf die einzige weiter führende Türe, „findet ihr die Zentralkammer. Dort geht nach links in den Weiheschrein, wo die verschiedenen Aspekte Bhaals gezeigt werden. Zur Rechten findet ihr die Halle der legendären Attentäter. Aber was euch sicherlich am meisten interessiert, in der gegenüberliegenden Halle des Blutes wird Hieronymus gefangen gehalten.“

„Kleine Zwischenfrage, aber wo sind unsere Kameraden Dolon und Lia abgeblieben?“
„Nun, die beiden habe ich auf eine Ablenkungsmission geschickt.“
„Es wäre nett gewesen, wenn du uns das vorher gesagt hättest“, wirft Ryan ein.
„Ihr hättet vielleicht was dagegen gehabt.“ Das Myrkulskelett grinst uns dabei breit an.

„Wir müssen zu meinem Baby!“ Xana macht einen entschlossenen Eindruck und auch wir machen uns auf, ihr Kind zu retten. Die Türe beherbergt keine Fallen, ist aber unnatürlich warm. Vorsichtig öffne ich sie und blicke in die Zentralhalle, die in der Mitte offen ist und einen Wasserfall aus brennendem Blut malerisch über vier Stockwerke in die Tiefe fallen lässt. „Dieser Fluss aus Blut fließt zu der Residenz von Bhaal persönlich, der Residenz des Blutes“, erklärt uns das Myrkulskelett grinsend. Die Weihehalle zur Linken ist offen und beherbergt zwei betende Gestalten, die wir erstmal in Ruhe lassen. Vorsichtig versuchen wir an ihnen vorbei zu schleichen, was uns scheinbar auch gelingt.

Aber uns kommen geifernd zwei schwer gerüstete Wachen mit erhobenen Zweihändern entgegen, die fletschend ihre spitzen Vampirzähne entblößen. Verdammnis! Ich schieße drei flammende Strahlen auf sie ab, was einen schwer verwundet, so dass er von Holt und Ryan nieder gestreckt werden kann. Xana brutzelt den anderen schon mal gut vor, der dann wiederum von Ryan in eine kleine flauschige Wolke aus Nebel verwandelt wird, die eilig davon huscht. Natürlich wurde der Kampflärm von den beiden betenden Gestalten im Weiheschrein gehört. Einer rennt auf die Treppe zu, ich gebe ihm drei Strahlen aus Feuer auf den Weg, die ihn schwer verletzen, aber erst ein Pfeil von Holt streckt ihn nieder. Da muss noch irgendwo einer sein. Wir eilen zu dem Weihetempel und komme als erste an.

Vor mir steht ein alter Mann mit grauem Bart und einem stoßbereiten Dolch in der Hand. Ich kann ihn nicht richtig einordnen, aber ich spüre keine große Gefahr von ihm ausgehend. Etwas unschlüssig, wie ich dieses Problem handhaben soll, stecke ich mein Rapier weg und ziehe meinen Totschläger. Holt teilt nicht meine Skrupel und spaltet den alten Kerl in zwei Hälften. Verdammnis! Weitere Gegner tauchen erstmal nicht auf. Aber die Wolken der Vampire erinnern uns daran, dass wir nicht ewig Zeit haben, bis alle hierher unterwegs sein werden. Also beeilen wir uns, Hieronymus zu retten. Der kleine Sohn von Xana hat nun erstmal Vorrang. Ein Fluss aus Blut kommt unter der Türe zur Halle des Blutes heraus. Eine der Wachen hat einen Schlüssel dabei gehabt, den wir einfach mal probieren, nachdem ich keine Fallen entdecken konnte. Auf drei stoßen wir die Türe auf und waten durch Ströme von Blut in den Raum hinein. Auf einem Podest schlummert friedlich Xanas Baby, neben ihm steht ein fluchender Vampirmagier, der in einem Arkanen Buch wild hin und herblättert und wohl herauszufinden versucht, warum er bei all seiner Macht nicht in der Lage ist, ein kleines Kind zu töten. Drei weitere schwer gerüstete Gestalten stehen im Raum, die alle Zweihänder tragen. „Für Hieronymus!“
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 30. Oktober 2009, 11:00:40
24. Eleasias 734 TZ Das Jahr des prächtigen Hirsches Geheimer Tempel des Todesgottes zu Westtor

Der Vampirmagier sieht mir wie die größte Bedrohung aus, also bekommt er eine große Kugel aus Säure genau zwischen die Augen, weil mir ein weiterer Zauber erlaubt, eine vitale Stelle zu treffen, auch wenn er untot ist. Ha! Die Kugel sitzt haargenau, der Magier wird nach hinten geschleudert und verwandelt sich im Flug noch in eine Wolke. Ein Problem weniger. Xana eilt nach vorne und schlägt zwischen zwei der Wächter einen Lichtbogen, was einen stark mitnimmt. Einer der Wächter kommt zu mir und boxt mich, aber sein Hieb wird durch meinen flimmernden Schild abgelenkt. Holt rückt nach und versucht einen der Wächter zu hauen, aber sein mächtiger Zweihänder haut nur ein paar Splitter aus dem Boden.

„Tymora!“ Mit einem wuchtigen Hieb schlägt Ryan auf den Vampir ein und verdellt seine Rüstung ordentlich. Ich löse mich von meinem Gegner und brenne ihm eine weitere Kugel aus Säure, geformt aus meinem innersten Selbst, auf den Balg. Das hat der gespürt. Xana eilt mit Tränen in den Augen weiter auf das Podest zu und drückt dann ihren Sohn an die bebende, wohlgeformte Brust. Der Kleine wacht mit einem fröhlichen Glucksen auf, da jetzt seine Mama wieder da ist. Holt tut so, als ob er nach dem Vampir schlagen würde und kann von Glück sagen, dass er weder Xana noch mich bei seiner Rumfuchtelei trifft. Weia!

Nach unserem fulminantem Start schwächeln wir nun auf der ganzen Linie. Der Vampir, gegen den Ryan kämpft, entpuppt sich als ein Kleriker, der Holt kurzzeitig lähmt. Xana ist nun wieder motiviert mitzumachen und klärt das Problem mit einem Kugelblitz, so dass nur noch einer der finsteren Gesellen steht, gerade der natürlich, der die ganze Zeit nach mir haut. Aber da wir nun in der Übermacht sind, geht auch er schließlich den Weg aller Vampire, in dem er sich in eine Wolke verwandelt.

„Möge Tymora unsere Wunden heilen!“, ruft Ryan und tatsächlich schließen sich unsere Wunden nach und nach wieder. Xana knuddelt voller Begeisterung ihr Baby und schmust es ab. „Mama hat dich ja so vermisst!“ Auf einmal huschen Schatten über die Wände und wir hören dann ein langsames Klatschen.

„Also habt ihr Spinner es tatsächlich bis hierher geschafft“, hören wir Bekkas Stimme aus den Schatten hallen. „Aber eines kann ich euch verraten, euer Weg ist nun zu Ende.“

„Das glaubst auch nur du, Bekka! Merk dir diesen Tag, denn dies ist der Tag, an dem du gestorben bist“, schleudere ich ihr leicht wütend entgegen.
„Du wirst brennen! Schlampe!“, kreischt Xana und Hieronymus fängt an zu zappeln, als seine Mama ihn fest an sich drückt.
„Ich sehe schon, euren Optimismus und Irrglauben habt ihr immer noch.“
„Bevor wir dich töten, habe ich noch eine Frage, warum hast du Mili nicht auch mitgenommen?“
„Für meine Zwecke hat eine Geisel gereicht. Aber eines verspreche ich dir, wenn ich euch ausgeweidet habe, werde ich nach Chondathan eilen und dann werde ich mir deine Tochter schnappen!“
„Wie gut, dass du verlieren wirst. Tymora ist mit uns!“, rufe ich und mache mich kampfbereit. Aber Bekka lässt sich Zeit, sie tritt nicht aus den Schatten heraus.
„Beeilt euch!“, ruft Xana uns zu und ein Energiestoß durchfährt mich.
„Verdammnis! Ich habe leider kein Gebet memoriert“, jammert Ryan, der keine Buffs für uns übrig hat. Danke Ryan!

Als sich nach mehreren Herzschlägen rein gar nichts tut, wird mir klar, dass Bekka unsichtbar sein muss. Aber wie hat sie den Schattentrick dann nur hinbekommen? Illusion? Wie auch immer „Unsichtbares gesehen!“, rufe ich, da ich diesen Zauber extra für heute memoriert habe. Und tatsächlich, Bekka drückt sich gerade aus dem Raum heraus. Wie fies, uns unsere Zauber hochfahren lassen und dann einfach zu verschwinden. „Sie verlässt gerade den Raum! Hinterher!“ rufe ich und die anderen laufen los. Möge Tymora den Wagemutigen lächeln.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 02. November 2009, 12:43:46
24. Eleasias 734 TZ Das Jahr des prächtigen Hirsches Geheimer Tempel des Todesgottes zu Westtor

Sie flitzt in den Weiheschrein und ich verliere sie kurz aus den Augen. Als ich sie wieder im Blickfeld habe, ist sie weit über zwei Meter groß, mit dichtem Fell bedeckt, aus ihrem Rücken ragen Stacheln und ihre Hände sind zu grausamen Klauen geformt. Da wir ja so was in der Art erwartet haben, bleibt der Schock bei mir aus. Jetzt gilt es. Sie bearbeitet gerade Holt, der ihre Attacken sogar überlebt. Jetzt kommt es darauf an, Sieg oder Tod. Mit meinen Kräften sorge ich dafür, dass sie aus dem Gleichgewicht gerät, blähe die Säurekugel in meiner Hand zur maximalen Größe auf und schleudere sie ihr in der Höhe ihres Herzens in den Balg. Die Kugel reißt eine gewaltige Wunde und sie brüllt wütend auf.

[Kaira setzte ihre Kraft „Improvisierter Hinterhältiger Angriff“ ein, warf eine große Kugel der Säure, die sie maximierte und traf mit 99 Schadenspunkten. Das saß!]

„Brenne du Schlampe!“ Xana schießt eine Kaskade von sengenden Strahlen ab, wobei die meisten aber fehl gehen, da Bekka von einem recht fähigen Schutz umgeben zu sein scheint.
„Mächtige Magie sei gebannt!“ Ryan fuchtelt bestimmt mit seinem heiligen Symbol in ihre Richtung, aber nur ein einziger Zauber scheint zu verschwinden. Bekka ist nun verdammt sauer und saust in meine Richtung. Oh oh! Sie haut nach mir und trifft mich hart. Das hat auch gesessen. Autsch!

Mit mehreren Flick Flacks sause ich aus ihrer Reichweite und werfe ihr eine weitere Kugel, diesmal aber nur eine kleine, da ich keine große mehr memoriert habe, an den Kopf. Die Werwölfin folgt mir, wird unsichtbar und haut mich ein weiteres Mal. Dummes Kind, als ob sie mich mit so was auf dem falschen Fuß erwischen kann, wo doch meine Sinne so geschult sind, dass ich ihren Angriff erahnen und meinen Schild so weit hoch bringen kann, dass der größte Teil der Wucht des Angriffs aufgefangen wird. Die anderen tun ihr Bestes, sie zu verletzen, scheitern aber an ihrer Fähigkeit, nicht wirklich stofflich zu sein. Ich frage mich, wie sie das ohne Magie hinbekommt. Bekka scheint viel mehr zu sein, als eine mächtige Werwölfin, die zur Assassinin ausgebildet wurde.

Bekka saust nun von mir weg und rennt in Xana rein. Sie wirft die Halbelfe dabei um und die beiden wälzen sich als Knäuel ineinander verkrallt auf dem Boden. Die hübsche Halbelfe ist dabei bemüht, ihr durch das Vampirische Kraftfeld geschützte Baby aus dem Bereich der Klauen von Bekka zu halten.

„Verschwindet oder ich töte sie“, kreischt die schwer angeschlagene Bekka.
„Nichts da“, meint Holt und versucht mit dem Zweihänder zu zuschlagen. Wieder haben wir Glück, dass keine Umstehenden durch seine ungeschickten Schläge verletzt werden.
„Sprung!“, keucht Xana, aber sie kann sich nicht gut genug darauf konzentrieren. Aber einen Versuch war es Wert. Ryan holt mit seinem Streitkolben aus und trifft sie sogar.

„Flieg und Sieg!“ Eine weitere Kugel tötet Bekka, bevor sie die hübsche Xana zerfetzen kann. Tymora sei Dank. Bekka, der Schrecken meiner Alpträume ist nicht mehr. Ich sinke zu Boden, falte meine Hände und danke meiner Schutzgöttin, dass sie mir diesmal gelächelt hat. Dann ziehen wir die vor Anstrengung rot angelaufene Xana unter Bekka hervor. Holt will auf Nummer sicher gehen und schlägt der Werwölfin den Kopf ab. Wenigstens schnippelt hier niemand herum, um Trophäen oder andere eklige Erinnerungsstücke aus Bekka herauszuschneiden. Aber wir finden bei ihr ein paar magischer Armschienen, Handschuhe und ein Amulett um ihren Hals, das wir ja schon von Chondathan her kennen.

„Ah, sie ist tot und ihr habt das Baby. Diesen Teil der Abmachung habe ich nun erfüllt. Jetzt erfüllt den euren und besorgt mir den Ring.“
„Keine Bange, das werden wir hinbekommen.“
„Nun, leicht wird es nicht, denn der Engelsjäger beschützt ihn.“
„Engelsjäger?“ Wir schauen ihn groß an, da dieser Begriff keinem von uns etwas sagt.
„Seufz! Wisst ihr kurzlebigen Sterblichen eigentlich überhaupt irgendwas? Diese Jugend heutzutage. Hach! Seit Jahrzehnten sorgt dieser Champion Bhaals für Schrecken in den Celestischen Ebenen, indem er dort unbarmherzig Engel jagt und sie hier her bringt, wo sie den Fluss des Blutes speisen.“
„Dieser Engelsjäger scheint ja ein recht finsterer Zeitgenosse zu sein.“
„So kann man das auch ausdrücken.“
„Aber was ist er, ein Untoter?“
„Nein, nicht das ich wüsste.“
„Aber er macht das doch schon seit Jahrzehnten?“
„Er ist eben sehr alt.“ Wir schauen uns bezeichnend an. Nun gut, es wird Zeit, dass wir das ganze hinter uns bringen.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 04. November 2009, 13:46:53
24. Eleasias 734 TZ Das Jahr des prächtigen Hirsches Geheimer Tempel des Todesgottes zu Westtor

Da dieser Engelsjäger ein harter Brocken zu sein scheint, beschließen wir, unsichtbar das nächste Stockwerk zu durchschleichen, um weiteren Abnutzungskämpfen auszuweichen. Hier befindet sich die berüchtigte Nebenstelle des Hauptquartiers der Nachtmasken. Auf der einen Seite befinden sich Räume zum Training, zur Initiation und zum Arbeiten, was eine Assassinengilde darunter auch immer verstehen mag. Auf der gegenüberliegenden Seite befinden sich ein Schlafsaal, ein Essensraum und ein Gebetsraum für die Nachtmasken. Vor dem Teil mit dem Initiationsraum lungern zwei Halbwüchsige herum, es scheint sich um blonde Geschwister zu handeln, ein Bruder und eine Schwester, die beide Kurzschwerter und beschlagene Lederrüstungen tragen. Als wir sie in großer Entfernung passieren, schreckt der Junge auf und linst in unsere Richtungen. Er gibt seiner Schwester einen Stups und zeigt in unsere Richtung. Die beiden ziehen routiniert ihre Kurzschwerter, wobei ich sie auf etwa zwölf Jahre alt schätze. Das Mädchen hat zu flache Brüste, als dass sie je geblutet haben könnte.

Die Tür hinter ihnen wird schwungvoll aufgeworfen und ein Mann in beschlagener Lederrüstung tritt heraus. „Es ist soweit, heute werdet ihr Bhaal geweiht werden.“
„Meister, dort scheint was zu sein!“ Der Junge zeigt in unsere Richtung, das Mädchen schaut etwas zweifelnd zwischen den beiden hin und her. Der Mann kneift die Augen zusammen und starrt aufmerksam in unsere Richtung. Dann zuckt er mit den Schultern.
„Es sind Besucher in diesem Tempel, die machen unnötig Lärm, kommt nun.“ Der Junge schaut noch mal in unsere Richtung, leistet aber dem Befehl dann Folge, während das Mädchen sich sofort umdreht. Ich bin froh, dass ich mich nicht gegen Kinder zur Wehr setzen musste. Ein alter Mann reicht schon für heute, Kinder müssen nicht auch noch sein. Vorsichtig schleichen wir weiter und erreichen die nächste Treppe nach oben. Dort erwarten uns schon zwei weitere dieser brennenden Engel, die uns sofort sehen, als Ryan sich auch noch vergrößert. Irgendwie unnötig. Xana fängt an zu fliegen und beharkt die brennenden Engel mit eisiges Strahlen, indem sie sengende Strahlen mit ihrem magischen Stab in eisige umwandelt. Das tut denen richtig weh. Holt schafft es ausnahmsweise mal sein Ziele zu treffen und ich steuere auch noch den einen oder anderen präzisen Stich ein. Wieder vergehen die brennenden Engel in einer Entladung positiver Energie, die unsere Wunden wieder heilt.

In diesem obersten Stockwerk gibt es nur zwei Bereiche neben der offenen Zentralhalle. Zum einen den offenen Tempel der Drei, Bhaal steht überdimensioniert in der Mitte. Seine beiden dunklen Brüder eskortieren ihn links und rechts in einer Größe, die etwa Milis entspricht. Da muss wohl jemand was kompensieren. Bhaal galt schon immer als der schwächste der dunklen Drei, der die Brotkrummen aufsammeln durfte. Gegenüber und nun direkt vor uns befindet sich das innere Heiligtum, das von einem gewaltigen mit Reißzähnen bewehrten Totenkopf verschlossen ist. Zwischen den Reißzähnen fließt das brennende Blut hervor. Neben dem Totenkopf steht ein Gong. Ich suche kurz nach versteckten Mechanismen, finde aber nichts.

„Schätze mal, der Gong öffnet das Portal.“ Es gibt eine kurze Diskussion, die ich mit dem Fakt beende, dass ich den Gong einfach schlage. Und tatsächlich hebt sich der Schädel langsam an. Dummerweise manifestiert sich ein blutiger Schleim, der uns angreift. Verdammnis! Ich werfe einen Feuerball darauf, der aber fast wie erwartet keine Wirkung entfaltet. „Gegen Feuer ist es immun!“ Kommentiere ich das Offensichtliche. Xana jagt eine eisige Sphäre hinein, auf die der Schleim recht empfindlich reagiert. Das Ding schlurft nun aus dem blutigen Kanal und heizt uns wortwörtlich ein. Ich kann den beißenden Flammen nicht ausweichen und bekomme hässliche Brandwunden ab. Mit einigen geschickten Drehungen weiche ich zurück und hole Pfeile und Bogen aus meinem praktischen Rucksack. Es ist lange her, dass ich den benutzt habe.

Wir haben echte Probleme, diesen Schleim wegzubekommen, bevor der uns wegbrennt. Ich jage einige Pfeile in ihn, Xana beharkt ihn mit verschiedensten Zaubern und auch die anderen tun ihr bestes, um den blutigen, brennenden Schleim kaputt zu bekommen. Schließlich haucht auch dieses Ding sein Leben, oder wie auch immer man diese Form von Existenz nennen mag, aus. Aber wenigstens ist der Weg in das innerste Heiligtum nun frei, da der Schädel sich nach oben bewegt hat. Es ist ein sehr großer Raum, der etwa dreißig Schritt lang und fünfundzwanzig breit ist. Links und rechts sind je vier Spieße angebracht, auf denen Engel, vier davon sind noch lebendig, aufgespießt sind und in ewiger Agonie schreien. Ihr Blut speist den Blutfluss und fängt dort an zu brennen. Örks!

Im Zentrum des Raumes kniet ein uralter, gerüsteter Mann mit einem brennenden Bastardschwert. Er steht auf, als er uns sieht. „Sieh an, ungebetene Gäste. Es wird Zeit für euch zu sterben!“ Verdammnis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 06. November 2009, 15:11:08
24. Eleasias 734 TZ Das Jahr des prächtigen Hirsches Geheimer Tempel des Todesgottes zu Westtor

Der Mann muss wirklich uralt sein, scheint aber tatsächlich noch zu leben. Ich schätze ihn mal auf jenseits der Achtzig. „Großväterchen, solltet ihr euch nicht so langsam aufs Altenteil zurückziehen?“, höhne ich und trete bestimmt auf ihn zu. Er hebt grüßend sein brennendes Bastardschwert und der Tanz beginnt. Ich gebe ihm meine allerletzte Kugel zu schmecken, die ihn gut trifft. Holt stürmt auf ihn ein und trifft sogar, bekommt dafür aber einen wahren Schlaghagel zurück, von dem aber zum Glück nur die Hälfte trifft. Die Hiebe sind aber auch so hart genug. „Sein Schwert, seine Rüstung, sein Gürtel und sein Horn sind magisch“, ruft Ryan uns zu. Gut zu wissen. An seiner Hand trägt der alte Mann den Ring, auf den das Myrkulskelett so scharf ist.

Ich arbeite mich in den Rücken des alten Engelschlächters vor und ramme ihn mein Rapier zwischen die Schultern. Holt ist inzwischen schwer angeschlagen und Ryan versucht mit einem überheblichen Grinsen, ihn auf Entfernung zu heilen. Trotz Tymoras Lächeln schafft er es, den heilenden Strahl weit vorbei schießen zu lassen. Normale Leute wären einfach hin gelaufen und hätten ihn ganz normal von Hand geheilt.

Xana lässt ihr breites Spektrum an Sprüchen auf den alten Mann niederhageln, was den ordentlich mitnimmt. Holt rennt vor dem alten Mann weg und ich stehe ihm alleine gegenüber. Prima auch. Drei seiner Hiebe kann ich elegant ausweichen, aber der Vierte trifft mich außerordentlich hart und schlägt eine schlimme Wunde. Aua!

Aber lange macht es der Alte nicht mehr. Ryan heilt Holt und eilt mir zu Hilfe. Das erlaubt mir nun, einige wirklich präzise Schläge zu führen und der alte Mann wird zu Myrkul geschickt, der ihn wahrscheinlich in den Abgrund schickt, wo der Kerl wahrscheinlich gleich zu nem richtig fetten Dämon befördert werden wird, bei seinen wahrlich finsteren Taten durchaus möglich. Nun ja, ich ziehe dem Kerl den Ring vom Finger und merke, dass die Leiche anfängt, schwarze Rauchfäden abzusondern. Die Engel kreischen auf. „Er kommt! Er selbst kommt!“ Trotz der Doppeldeutigkeit dieser Worte bleibt jeder von uns ernst. Ryan verteilt schnell noch ein paar Heilzauber, als die Gestalt immer festere Konturen annimmt.

Es bildet sich ein Skelett in einem dunklen Umhang heraus. Es trägt eine mächtig böse aussehende Sense. Ein Feuerkranz umrahmt das grinsende Gesicht. „Zuviel der Ehre, dass Bhaal uns seinen Aspekt schickt“, meint Ryan und hält bleich sein heiliges Symbol umklammert. Ich taste fahrig nach dem meinem, führe es an Lippe, Stirn und Herz. „Tymora, lächle uns heute noch einmal.“

„Ihr habt meinen liebsten Diener getötet. Unzählige Engel hat er vernichtet, unselige Freude hat er mir bereitet. Für seinen Tod zahlt ihr den ultimativen Preis! Spürt nun meinen Zorn!“ Bhaals Aspekt lacht hässlich auf und vor Schreck sind Xana und Holt gelähmt. Verdammnis! Ausgerechnet Xana, wo meine Magie sich auf einen Vampirgriff reduziert hat. Mit Ryan nehme ich den Aspekt in die Zange. „Untote verletzlich! Griff des Vampirs!“ Ich ramme meine Faust in seine Rippen und entziehe im Essenz. Und damit war es das auch, was ich sinnvoll tun kann. Nachdem zuerst Ryan die Sense zu schmecken bekommen hat, dreht sich das Skelett zu mir um und nachdem ich dem ersten Hieb ausweichen konnte, trifft mich der Zweite und schwächt mich sehr stark. Autsch!

Ich taumle zurück und krame nach dem Weihwasser aus dem Tyrtempel. Die erste Phiole werfe ich zu kurz, aber die nächsten beiden treffen recht gut. So wird das aber nichts. Ryans dicke Rüstung bewahrt ihn halbwegs vor Schaden, schließlich löst er sich und bannt die Lähmung von Xana in einem Anfall von Genialität. Damit ist Xana, die noch ein paar ihrer tödlichen Sprüche auf Lager hat, wieder im Rennen. „Brenne! Brenne Doppelt!“ Sechs Strahlen fressen sich tief in Bhaals Aspekt und lassen seine Kutte brennen. Das gefällt dem Mistkerl gar nicht, aber Ryan blockt ihn weg, während er mächtige Heilmagie wirkt, die uns und die Engel stärkt, während sie Bhaal deutlich zusetzt. Da er nun in einer Ecke steht, ist Holt nicht länger gelähmt und stürmt mit seinem Zweihänder heran. Xana jagt eine weitere Welle Strahlen in den Körper des Skeletts und sein Körper vergeht.

Jetzt, wo die Gefahr vorbei ist, streckt das freche Myrkulskelett seinen Kopf herein. „Ah, ihr wart siegreich. Wenn ich nun den Ring haben dürfte?“ Ich werfe ihm zu und er fängt ihn überraschend geschickt auf. „Prima, dann werde ich euch den Weg nach draußen zeigen.“
„Zuerst müssen wir die Engel retten!“ meint Ryan bestimmt. Und das tun wir auch. Es ist nicht einfach, die noch vier lebenden Engel von den Pfählen, auf denen sie aufgespießt waren, herunter zu bekommen. Nach getaner Arbeit geben uns die netten Engel ein paar hübsche Geschenke.
„Ich bin Thadäus und überreiche euch diesen Celestischen Kettenpanzer. Möge er euch gute Dienste leisten.“ Toll, damit kann Lia bestimmt was anfangen.
„Ich bin Iriar, Aufrichterin der Gefallenen, und ich schenke euch diesen Heiligen Streitkolben.“ Klasse, damit kann Ryan echt was anfangen.
„Ich bin Voral, die Stimme der Stummen, und ich gebe in eure Hände diesen Stecken der Heilung.“ Super, genau das was wir jetzt brauchen. Ryan ist so nett und heilt damit meine vom Aspekt des Bhaal verursachten Schäden.
„Ich bin Irial, die Hoffnung von Iritial, und ich lege diese Heiligen Pfeile in eure Obhut.“ Nett, damit kann Lia und ich was anfangen.

„Es war uns eine Freude, euch helfen zu können.“ Von unten kommen Dolon und Lia etwas zerschlagen an. Ihre Ablenkung war wohl soweit erfolgreich, dass wir unsere Mission durchführen haben können. Nun hält uns nichts mehr an diesem verfluchten Ort.

Das Myrkulskelett führt uns zu dem Tempel der Drei, fuhrwerkt etwas am Altar herum und öffnet uns einen Geheimgang, der hier heraus führt. „Dieser Gang führt in die Kanalisation. Seid dort aber vorsichtig, dort treibt sich allerhand Abschaum jeglicher Art herum. Und vergesst nicht euren letzten Punkt in unserem Geschäft. Die Tempel der dunklen Drei werden bestehen bleiben.“
„Wir werden unser möglichsten tun.“
„Das solltet ihr in der Tat. Die Konsequenzen wären äußerst unerfreulich für euch.“ Das ist uns wohl allen klar. Wir betreten den dunklen Gang und harren der Dinge, die uns dort erwarten werden.

Gespielt am 25.06.2009
Spielleiter: Stefan
SC: Kaira 13 (Schurke 4/ Seher 1/ Unseen Seer 4/ Arkaner Trickser 4), Xana 12 (Hexenmeisterin 6, Unbändige Magierin 6), Ryan 12 (Kleriker 9, Schicksalswächter 3); Holt Brenal 11 (Kämpfer 6, Barde 5)
Erfahrungspunkte: für Stufe 11 3800 Stufe 12 3020 Stufe 13 2370
100 Xana, Ryan 50, Holt Brenal 100, Kaira 100, Myrkulskelett 50
Überwundene Gegner
4 Akolythen Mönche?
1 Experte (Alter Mann mit Dolch)
3 Vampirwächter
1 Vampir Kleriker
1 Vampir Magier
1 Bekka (Schurke 5, Assassine 5, Lykantroph, Phantom) HG 13
3 Knochenengel
1 Blutschleim HG 7 
1 Engelsjäger
1 Aspekt des Bhaal HG 13
Beute
6 Langschwerter
5 Zweihänder
200 GM vom Engelsjäger
Rüstungsarmschienen von Bekka 25000 +5 (Xana)
1 Resistenzamulett +3 9000 von Bekka (Kaira)
Ritterrüstung +2 5150 des Engelsjäger (Kaira)
Stärkegürtel +4 16000 des Engelsjägers (Ryan)
Horn des Guten/Bösen 6500 des Engeljägers  (Lia)
1 Celestische Rüstung 22400 (Lia)
1 Heiliger Streitkolben +1 16305 (Ryan)
1 Stecken der Heilung 29 (22) Ladungen (Gruppe)
20 Strahlende Pfeile +1 (Lia und Kaira)
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Topas am 06. November 2009, 15:25:30
Myrkulskelett 50?
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: endier am 09. November 2009, 08:36:27
Was macht Kaira mit einer Fullplate ? Nachher verkaufen ?
Eine Celestrial Armour ist richtig geil.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 09. November 2009, 12:50:58
@ Topas

Yup, Myrkulskelett 50 Punkte für gute Performance beim ewigen Grinsen.  :lol:

@ endier

Für was Kaira eine Ritterrüstung braucht? Na, um sich dahinter verstecken zu können.  :P Ne, die Beute wurde erst sehr viel später verteilt und da macht das dann viel mehr Sinn. Und ja, die Celesital Rüstung ist Geil. War lange Zeit am Überlegen, ob ich die 10% Fehlschlagschance in Kauf nehmen soll oder nicht. Aber ich kenne mein Würfelglück.  :boxed:

Kapitel 7
Die Schlacht um Westtor

24. Eleasias 734 TZ Das Jahr des prächtigen Hirsches Westtor Kanalisation

Der Gang mündet in eine Treppe, die über vierhundert Stufen nach oben führt. Der Tempel muss also ziemlich tief liegen. Die lange steile Treppe endet an einem Absatz, der zu einer verschlossenen Türe führt. Wachen sind keine zu entdecken, die Nachtmasken oder besser gesagt die Bhaalsanhänger scheinen sich hier sehr sicher zu fühlen, wenn sie den Haupteingang unbewacht lassen. Aber eine heimtückische magische Falle findet sich an der Türe, die in beide Richtungen funktioniert. Vorsichtig zerstöre ich das Siegel in dem ich die Magie kontrolliert abfliesen lasse und kann danach vorsichtig die Türe öffnen. Muffiger Geruch strömt uns entgegen, als wir das trockene Gangstück betreten, das sich hinter der Türe befindet, die automatisch ins Schloss zurück fällt. Schließlich erreichen wir einen träge dahin fliesenden Kanal, eine schmale Trittmauer für Wartungs- und Reinigungsarbeiten befinden sich links und rechts neben dem stinkenden Dreckwasser. Verschiedene Spuren sind auszumachen. Neben Ratten jeder Größe finden sich auch die Spuren eines Schleims, von großen Insekten und menschlichem Abschaums.

Ich orientiere mich in gegen der Fließrichtung und schreite voran. Schließlich sehe ich einen in Lumpen gehüllten Jungen, der vor uns weg läuft. Wir rennen hinter ihm her, aber nur Lia und ich sind geschickt genug, um auf dem schmalen Sims mit den kleinen wendigen Kerlchen Schritt halten zu können. Schließlich hat Lia den Jungen am Schlafittchen gepackt und wir reden mit ihm. Der kleine Bursche ist ziemlich verstockt und hat einen sehr seltsamen Dialekt. Hier unten scheint es richtige Klans zu geben, die hier im Untergrund leben. Scheint für manche die friedvollere Alternative zu sein. Der freche Junge erzählt uns, dass sie Zugänge zur Oberfläche zum größten Teil blockiert sind. Er willigt nach etwas hin und her ein, uns einen Aufstieg nach oben zu zeigen. Ich klettere hoch und untersuche die Sache. Der Kanaldeckel ist aus Eisen und man hat ihn beschwert. Da ist in der Tat kein Durchkommen. Aber der kleine aufgeweckte Bengel erzählt uns von einem freien Aufstieg nach oben. Er führt uns kreuz und quer durch das Labyrinth zu der Stelle, wo es nach oben gehen soll. Aber da der Schlingel den letzten Weg nicht mitkommen will, werde ich äußerst misstrauisch.

Wir beschließen eine kleine Pause zu machen und ich merke mir einige weitere Zauber, die in dieser Situation nützlich sein könnten. Ich aktiviere ein arkanes Auge und Xana sorgt mit einigen tanzenden Lichtern für ausreichend Beleuchtung. Mit kurzen Kommandos weise ich sie an, wo sie die Lichter hin zu schweben hat. Der angebliche Ausgang entpuppt sich als eine trocken gelegte Kaverne. Hier stapeln sich Müllberge und Leichen. Große Viecher, von denen ich denke, dass es Aaskriecher sind, halten sich an den Leichen gütlich, die nach dem Zustand der Verwesung wohl schon seit einigen Tagen hier liegen. Ich zähle etwa fünf von diesen Monstern und über ein Dutzend Leichen. Was ich aber nicht sehe, ist ein Ausgang. Als ich den Kleinen zur Rede stellen will, rennt er davon.

„Schätze mal, dass der Bengel hier uns zu einem kleinen Rachefeldzug missbrauchen will, einen Ausgang sehe ich nämlich nicht.“
„Könnte er unter einem der Müllberge versteckt sein?“ fragt Ryan.
„Nicht auszuschließen, da ein Potentieller Ausgang eher weiter oben liegen müsste, aber eher unwahrscheinlich.“
Wir besprechen uns kurz und beschließen dann, einfach mal nur zur Sicherheit nachzusehen. Holt und Dolon sichern tapfer nach hinten. Also rüsten wir uns so gut wie möglich zu einem weiteren Gefecht. Mit unseren Zaubern sieht es Mau aus, aber da ich mir ein paar weitere Zauber einprägen konnte, haben wir doch etwas Schlagkraft. Also rücken wir in die Kaverne vor und stellen uns zum Kampf. Es sind insgesamt fünf normale Aaskriecher und ein mutierter Aaskriecher. Lia zeigt, dass sie noch ein paar Zauber auf Lager hat und so ist das ganze recht schnell vorbei, auch wenn Xana, Ryan und Lia einiges abbekommen, da der Mutierte Aaskriecher es uns mit einem Feuerball zurückzahlt, der die drei voll erwischt, während ich gerade so unter die Flammen abtauchen kann.

Nachdem sich der Rauch verzogen hat, durchsuchen wir die Kaverne. Durch ein Magie entdecken fischen wir aus einem Müllberg einen alten purpurnen Umhang heraus, der mit schwacher Magie verzaubert ist. Könnte ein Schutzumhang sein. Wenigstens etwas. Aber trotz mehrfacher Untersuchung der Wände und der Decke soweit möglich findet sich kein weiterer Ausgang. Schon gar nicht an die Oberfläche. Der kleine Mistkerl hat uns wie von mir vermutet angelogen.

„Hier tut sich was! Kommt schnell nach oben“, ruft Dolon nach unten. Nun gut, nichts wie hoch. Vier in Lumpen gehüllte Männer bauen sich vor uns auf. Einer hält den Jungen fest. Sie sind der Meinung, dass dies hier ihr Territorium ist und wir hier nichts zu suchen haben. Da hat er recht, wir wollen hier wirklich keine Wurzeln schlagen. „Für Fünfhundert Goldmünzen führe ich euch zu einem sicheren Ausgang“, schlägt der Vermummte Anführer vor. Der spinnt wohl! Finsternis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 11. November 2009, 12:45:08
24. Eleasias 734 TZ Das Jahr des prächtigen Hirsches Westtor Kanalisation

Ich handele ihn auf 50 Goldmünzen jetzt und 50 Goldmünzen am Ziel herunter. Ryan grummelt zwar, dass wir mit den vier auch so klar gekommen wären, aber hinter ihnen lauern noch dutzende Andere, die wir nach und nach passieren. Schließlich landen wir an einem Aufstieg. Ich hole meine Glaskugel heraus und schaue nach, wie sicher der Platz über uns ist. Darüber liegt eine dunkle Seitengasse, die für unsere Zwecke wirklich geeignet ist. Unsere Führer bekommen ihr restliches Gold und ich klettere als erste nach oben. Ich vergewissere mich, dass sich hier keine Falle befindet und drücke dann den Deckel nach oben. Vorsichtig husche ich hinaus und drücke mich in eine Nische. Die anderen folgen mir mehr oder weniger gewandt nach oben. Ein Kind linst neugierig in die Gasse. „Guck mal Mama, da kommen Leute aus dem Gully!“ Das kleine Mädchen wird mit einem Ruck weitergezerrt und die Mutter senkt den Kopf, um zu zeigen, dass sie nichts sehen will. Nachdem alle draußen sind, schließen wir den Deckel wieder und eilen in die andere Richtung davon.

Jetzt haben wir das Problem, wie wir die Taverne zum wilden Stier finden wollen. Fragen können wir schlecht, da wir hier in einem Bezirk sind, in dem es keine Ausländer oder Besucher gibt. Zum einen würde so Frage Aufmerksamkeit erregen, zum anderen auch würde unser Dialekt uns verraten, da wir doch das eine oder andere Wort anders aussprechen oder benutzen. Da der innere Kreis immer noch so groß wie eine normale Stadt ist, schlage ich vor, dass wir uns trennen. Ich habe einen neuen Zauber, der es uns ermöglicht, über größere Distanzen sich zu unterhalten. So gehen wir in verschiedene Richtungen. Die erbeuteten schwarzen Roben aus dem Bhaalstempel scheinen eine recht abschreckende Wirkung zu haben, da keiner von uns angehalten wird. Schließlich finde ich eine Taverne, die als Schild einen Stier hat, aus dessen Nüstern Rauch kommt und eine aggressive Haltung eingenommen hat. Die Taverne ist zu dieser Zeit schon gut besucht, da wir es jetzt gerade mal knapp nach Zehn Uhr haben. Ich finde tatsächlich eine Bardin, die nur rote Sachen trägt. Das muss unsere Kontaktfrau Almara die Rote sein. Ich trete wieder nach draußen und schaue mich nach markanten Punkten um. Ich sehe die Zentrale Festung und beschreibe den anderen, wie die Türme von meiner Position aussehen und welche Wegmarken mir auf dem Weg aufgefallen sind.

Ich setze mich wieder hinein und nach und nach trudeln die anderen ein. Unsere Roben scheinen eine höchst einschüchternde Wirkung zu haben. So langsam dämmert mir, dass diese Kleidung wohl nur von wahren Bhaalsanhängern getragen wird und die sind nun mal nicht gerade dafür bekannt, ein geselliger Haufen zu sein. Lia weiß zu berichten, dass offizielle Ausrufer durch die Straßen ziehen, die von eine Hinrichtung von Pavanius dem Verräter um Zwölf Uhr Mittags auf dem Bertholdplatz verkünden. Für die Bewohner ist es Pflicht, dieser Hinrichtung bei zu wohnen. Verdammnis!

Nachdem es auch schließlich Ryan geschafft hat, die Taverne zu finden, nachdem er drei Mal dran vorbei gelaufen ist, sind wir versammelt. Unsere Kutten ziehen inzwischen viel zu viel Aufmerksamkeit auf uns, als uns lieb sein kann. Diese Roben scheinen wohl mehr als nur die Kleidungsstücke von Tempeldienern zu sein, wahrscheinlich ist das die offizielle Kluft von Priestern. Ich schreibe auf ein Stück Pergament eine kurze Botschaft und spiele sie gewand der Bardin zu. Wir verlassen daraufhin die Taverne und gehen hinter das Gebäude, wo wir uns der Kleidung entledigen. Nachdem wir wieder Zivil aussehen, kommt die rote Bardin aus der Taverne. Sie ist tatsächlich unsere Kontaktperson Almara die Rote und schimpft mit uns über unsere auffällige Verkleidung, da wir doch tatsächlich als leibhaftige Bhaalspriester verkleidet gewesen waren. Ups!

Sie hat seit Wochen kein Kontakt mehr zu den Purpurflammen gehabt, kann uns aber weiterhelfen. Almara führt uns zu ihrem Versteck, da sich unter einem Keller befindet. Hier schärften gerade ein Dutzend Freiheitskämpfer ihre Waffen. Die hübsche Bardin erklärt uns, dass Pavanius gerettet werden muss. Dieser Mann war einst ein hoher Vertrauter von Iyachtu Xvim und dessen oberster Steuereintreiber. Aber dieser Pavanius hat tatsächlich versucht, den Tyrannossohn zu töten, ist aber leider dabei gescheitert. Diese Tat verdient aber unseren Respekt und ich biete spontan an, dass wir gerne helfen würden. Besonders da dies für die wenigen Kämpfer ein wahres Himmelsfahrtskommando darstellt. Auch bekommen wir beschrieben, wie der Verräter hingerichtet werden soll. Allein schon die Beschreibung lässt mir beinahe das Heldenmahl wieder hochkommen. Obendrein soll dann anschließend auch noch seine Seele versteigert werden, so was ist wahrlich teuflisch und äußerst Verwerflich! Dolon und Holt werden den Haupttrupp unterstützen, während Xana, Ryan, Lia und ich ein Ablenkungsmanöver starten werden, in dem wir eine Statue von diesem aufgeblasenen Möchtegern Halbgott etwas Schänden, um Wächter und Truppen auf uns zu ziehen.

Vorher sehen wir uns noch die Pläne des zentralen Verteidigungsturmes an. Das Bauwerk hat keinerlei Fenster, es gibt einen von zwölf Wächtern gut bewachten Eingang. Es gibt noch die Möglichkeit, über die Müllrutsche aus der Kanalisation von unten her einzudringen. Wir gehen kurz unsere Möglichkeiten durch, wie wir uns reinbluffen könnten. Die Besatzung an sich besteht aus Goblins, einigen Konstrukten und einem Alchemisten, der das ganze steuert. Da der Kerl nie Frauenbesuch hat, fällt also Xanas spontane Idee, wir verkleiden uns als Freudenmädchen, ins Wasser. Auch die Möglichkeit als Bote ist nicht praktikabel, da wir höchstens so einen hinein bekommen. Teleportation oder Dimensionstor ist auch eher abzuraten, da dieses hier sehr schmerzhaft ist. Was also tun?
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 13. November 2009, 12:21:34
24. Eleasias 734 TZ Das Jahr des prächtigen Hirsches Westtor

Der Weg über die Kanalisation über die Müllrutsche scheint mir am sichersten sein. Wahrscheinlich wird dort ein Monster lauern, was sich vom Müll ernährt und die Rutsche wird Fallen aufweisen, aber damit werden wir fertig. Im Keller befinden sich angeblich jede Menge Goblins, aber die machen mir keine Angst, die Konstrukte die dort herumlaufen sollen, schon eher. Dann arbeiten wir uns nach oben, verrammeln von Innen die Türe nach Außen, kämpfen uns zum Kontrollraum durch, töten den Alchemisten und zerstören die Apparatur, welche die Verteidigungstürme steuert. Wäre jedenfalls mein Vorschlag.

Ryan meint, vielleicht am Fuße des Turmes mit einem Stein Verformen einen kleinen Tunnel in die Wand hinein graben, da es eine Stelle gibt, wo die Wanddicke des Turmes auf nur Anderthalb Schritt Entfernung schrumpft. Es gibt Zauber, die gegen so was schützen sollen und wir werden keine Möglichkeit mehr haben, dass zu überprüfen. Wenn es halt nicht klappt, wird es problematisch werden, da Erinnyen in der Nähe herumflattern.

„Diese bösen Teufelsdienerinnen sind dafür bekannt, dass man sie nur sehr schwer austricksen kann. Die könnten uns vielleicht sogar sehen, wenn wir unsichtbar sind“, warnt Xana. Der Schicksalswächter winkt ab. Es gibt eine Unfruchtbare Diskussion, wie wir vorgehen wollen, die wir aber aus Zeitgründen dann abbrechen, da wir unser Ablenkungsmanöver starten müssen. Die rote Bardin führt uns zu dem Platz, wo die Statue sich befindet. Iyachtu Xvim steht dort überlebensgroß in Stein gemeißelt. Seine Hände sind ausgestreckt und in seinen Handflächeln lodern grüne Flammen. Vor dem Sockel befindet sich eine gut gefüllte Opferschale, deren Plünderung mein Part sein wird. Xana wird eine benutzte Windel von Hieronymus auf die Statue werfen, Ryan ein Alchemistenfeuer, dass er schon seit Urzeiten mit sich herum schleppt. Ich klamüsere eine Fluchtrute aus und dann heißt es noch etwas warten, bis die Tempelglocken Mittag schlagen.

Der erste Schlag erschallt und wir machen uns an die Arbeit. Ich greife in die Schale und schiebe alles Gold, Silber und Kupfer in meinen praktischen Rucksack. Xana wirft mit einem kindlichen Jauchzen die Windel der Statue an den Schritt und Ryan das Alchemistenfeuer an den Kopf. Irgendwelche Anzeichen von Beschädigungen tauchen nicht auf, dafür fünf Lemuren und ein Bartteufel, die alle leicht verletzt sind. Wahrscheinlich durch den Effekt, der Teleportieren hier erschwert. Die erledigen wir so schnell, dass nach drei Herzschlägen keiner mehr von ihnen steht. Tja, mal sehen, was sie nun schicken werden. Die Luft flimmert und ein mächtiger Teufel taucht auf.

„Iiiiiks! Ein Hornteufel, eine absoluter Elitekämpfer! Die sind verdammt gefährlich!“ erklärt Xana mit hoher Stimme. Ryan stellt sich dem Ding in den Weg, während Xana ein „Beeilt euch!“ ruft. Ich werfe eine Kugel aus Säure dem Hornteufel an den Kopf, was es gar nicht mag. Lia spickt ihn mit Pfeilen, die obwohl sie treffen, kaum Schaden anrichten zu scheinen. Verdammnis! Ryan wird sofort von dem Ding aus den Neun Höllen umgehauen und bleibt gelähmt liegen. Gar nicht gut.

 „Verschwinden wir von hier!“ rufe ich und eile zu Ryan und versuche ihn vom Hornteufel weg zu zerren. Aber der Kerl ist in seiner massigen Rüstung einfach zu schwer. Verdammnis! Aber der Teufel hat zum Glück kein Interesse, Ryan fertig zu machen, sondern wirft lieber einen großen Feuerball nach uns. Ich werfe mich zur Seite und entgehe so dem Schaden. Die anderen erwischt es aber voll, besonders Ryan hat so steif wie ein Brett natürlich keinerlei Chance, dem verheerenden Schaden zu entgehen. Noch so ein Treffer und Ryan ist tot.

„Sprung!“ Ich riskiere alles und springe zu dem Punkt, wo die rote Bardin auf uns wartet. Der Sprung verläuft zäh und ist äußerst schmerzhaft. Aber lieber etwas bluten, als zu sterben. Autsch! Die anderen Mädels schaffen es dank Xanas Hast den Nachstellungen des Hornteufels und einiger vorwitziger Erinnyen zu entkommen. Glück gehabt!

Wir ziehen uns in die Kanalisation zurück. Almara führt uns durch dieses stinkende Labyrinth zu einem Unterschlupf im mittleren Kreis, da der Innere nun brodeln dürfte. Es ist ein kleines Gasthaus, in dem viele Familien zu leben scheinen. Alles freiheitsliebende Menschen, die sich dem Widerstand angeschlossen haben und auf eine bessere Herrschaft unter einem rechtmäßigen menschlichen Herrscher hoffen. Hier finden wir erstmal etwas Ruhe und schmieden weitere Pläne, oder besser gesagt, diskutieren über unsere beiden Möglichkeiten. Ryan und Lia sind für das oberirdische Steinverformen, Xana und ich für den Weg durch die Kanalisation. Ich sehe Oberirdisch einfach als Risikoreicher und Zauberfressender an, als unten, da der Turm auf einer steinernen Erhöhung steht, zu der wir hinfliegen müssen. Es gibt einiges hin und her und Ryan ist trotzig wie Mili, als sie noch kleiner war. Verdammnis! Schließlich gebe ich nach und wir einigen uns auf den oberirdischen Angriff. Das wird was werden. Möge Tymora den Wagemutigen ein weiteres Mal lächeln, denn wir gehen wahrlich ein großes Risiko ein.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 16. November 2009, 12:50:31
25. Eleasias 734 TZ Das Jahr des prächtigen Hirsches Westtor

Drohend ragt der dunkle Turm in der Mittagshitze flirrend vor uns auf. Erst wenn man davor steht, wird einem klar, wie hoch ein Zwanzig Schritt hoher steinerner Turm ist, der auf einer ebenso hohen felsigen Anhöhe steht. Bedrohlich brennt das Grüne Feuer über seiner Spitze. Vor dem Tor lümmelt das Dutzend schwer gerüsteter Wächter herum. Es ist früher Nachmittag, die Tempelgongs haben erst vor einer halben Stunde zum Mittag geschlagen. Dolon und Holt haben es nicht geschafft, zu uns zu stoßen, aber wenigstens war die Befreiung von Pavanius ein voller Erfolg. Diese Schlappe hat dem Tyrannossohn ordentlich wehgetan. Und das hier, wird ihm noch viel mehr wehtun. Das wird der Anfang von seinem Ende sein.

„Fliegen!“ „Seid nicht gesehen!“ „Luftweg!“ murmeln wir unsere Zauber und es geht los, als wir keine dieser nervigen Erinnyen mehr entdecken können, die hier überall herum flattern. So erreichen wir unbehelligt den Sockel des Turmes an der Stelle, wo die Wand am dünnsten ist.

„Ich rieche Menschen!“ ertönt eine Stimme in unmittelbarer Nähe. Verdammnis!
„Ungesehenes gesehen!“ Und tatsächlich, etwa in fünfzehn Schritt Entfernung krabbelt eine monströse unsichtbare Kreatur auf dem Felsen herum, näher kommend. „Teufel Fünfzehn Schritt vor uns!“
„Glitzerstaub!“ ruft Xana und die Konturen der Kreatur schälen sich für alle sichtbar heraus. Ich bin habe keine Ahnung, was das ist, aber es ist bestimmt nicht zum Gassie gehen hier draußen.

Lia fängt an, das Ding mit Pfeilen zu spicken, während der Schicksalswächter ein kleines Lehmmodell an die Wand klatscht und es tatsächlich schafft, eine schmale Röhre durch die Mauer zu treiben. Aber noch hat er keinen Durchbruch erzielt. Ich werfe eine Kugel aus Säure, geformt von meinem innersten Selbst, auf das Scheusal und flitze hinter Ryan, um wieder außer Reichweite von dem Ding zu kommen. Jetzt sind wir alle gut sichtbar, was den Teufel eh nicht gestört hat, da er uns zu riechen scheint.

„Doppelkugel, Flieg und Sieg!“ Xana hat genug von den Faxen von dem Ding und heizt ihm ordentlich ein. Lia lässt einen weiteren Pfeilhagel niederregnen und Ryan öffnet endgültig den Zugang zum Turm. Erinnyen, die mitspielen wollen, sind zum Glück noch nicht aufgetaucht, aber von drinnen ist ein schriller Ton zu hören und ich schätze mal nicht, dass der dazu dient, um anzukündigen, dass die Essenausgabe offen ist. Verdammnis!

Wir beeilen uns das Ding kaputt zu machen, was uns schließlich auch gelingt und Xana krabbelt als erste durch den Tunnel. Ich folge ihr und komme in einem zugestellten Lager heraus. Es ist verdammt eng und schon wir dünne Mädchen haben echte Probleme hier durch zu kommen. Schätze mal, dass hier sonst nur kleine Goblingehilfen herum wuseln. Die anderen beiden rücken nach und Ryan verschließt den Zugang. Das wäre geschafft.

Wir huschen durch das Lager und lauschen zu dritt an der Türe. Dahinter muss es nur noch von Goblins wimmeln. Auf drei öffne ich die Türe und wir stürmen in den Hauptraum des Erdgeschosses. Gerade fährt ein metallenes verstärkte Gitter nach unten und blockiert den einzigen offiziellen Ausgang nach draußen. Sehr gut! Ein gutes Dutzend Goblins rennt herum. Aber die interessieren weniger, da zwei Metallgolems hier stehen und sich zu uns umdrehen. Im Zentrum des Raumes ist eine Löwenstatue zu sehen, aus deren aufgerissnem Maul eine Röhre ragt. Zwei Goblins scheinen diese Apparatur zu bedienen. Xana jagt voller Begeisterung einen Kugelblitz in das Zentrum der Goblins und tötet alle im Umkreis, was nur noch die beiden Flanken übrig lässt. Ich erledige die linke Flanke, in dem ich die Goblins mit einem Feuerball röste. Zwei überlebende Goblins der rechten Flanke eilen zur zentral im Raum stehenden Löwenstatue, drücken an mehreren Hebeln. Die Apparatur schwenkt und aus dem Maul kommt einen Flammenlohe heraus geschossen, die heiß über uns hinüber fegt. Aua!

Die eisernen Konstrukte eilen auf uns zu und schlagen nach uns. Ryan blockt den einen, der andere spielt mit Lia fangen. Xana erledigt die Goblins an der Statue und eilt den letzten Überlebenden der rechten Flanke hinter her, die panisch in den Keller fliehen, welche die hübsche Halbelfe dann noch gnadenlos mit einer Sphäre in die Neun Höllen schickt. Die komischen Golems zerfallen schließlich unter unseren Hieben in Einzelteile, auch wenn ich einen Zauber aufwenden muss, um mechanische Schwachstellen zu entdecken. Das ging ja jetzt leicht als gedacht. „Ich glaube, da unten bewegt sich etwas sehr großes nach oben!“ ruft Xana und deutet auf die inzwischen von ihr geschlossenen Türe in den Keller. Verdammnis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: endier am 17. November 2009, 10:41:41
„Doppelkugel, Flieg und Sieg!“

Ich komme mir vor wie bei Sailormoon. Nix für Ungut. Weiter so  8)
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 18. November 2009, 14:38:16
Ach ja Sailormoon.  :thumbup:  Das waren noch Zeiten, als man in der AnimaniA Kontaktanzeigen wie solche laß: "Ich bin zwölf Jahre alt und steh voll auf SM." Wobei mit SM natürlich Sailormoon gemeint war.  :P

25. Eleasias 734 TZ Das Jahr des prächtigen Hirsches Westtor

Ich eile hinzu und verschließe die Türe, in dem ich Schloss mit meinem Dietrich manipuliere. Es kommt wirklich selten vor, dass ich mal zumachen muss. Xana kramt einen Kerzenstummel heraus und stopft es in das Schlüsselloch, bevor sie das Wachs der Kerze zum schmelzen bringt. Gute Idee. Aber die schweren Schritte lassen nichts gutes vermuten und als ein wuchtiger Schlag die Türe erzittern lässt, wird mir klar, dass dieses Wesen kein Schlüssel braucht, um Türen zu öffnen. Nach mehreren wuchtigen Schlägen fällt der Eindringling mit der Tür buchstäblich ins Haus und ein riesiges Wesen stapft in den Raum hinein. Es scheint zu leben, ist also kein Konstrukt, aber es trotzt jeder Beschreibung. Es ist grob Humanoid, seine überlangen Arme laufen in gewaltigen Krallen aus. Es hat ein viel zu gewaltiges Maul mit bösartig aussehenden Zähnen für seinen kleinen Kopf und seine Haut ist so buntschillernd, als hätte ein Kind mit Wasserfarben gespielt.

Da es gefährlich aussieht, jage ich ihm gleich mal ganz hinterhältig eine maximierte Kugel aus Säure zwischen die Augen, die immerhin einen ordentlichen Krater hinterlässt, wenn dieser Zauber wohl nicht seine ganze Wirkung entfalten konnte. Das was auch immer scheint einige Resistenzen drauf zu haben. Xana und Lia spulen ihr Programm ab, besonders Lia ist als Kriegsmagierin hoch flexibel im Wechsel mit den verschiedensten Energiearten. Allerdings bekommt Lia, bevor Ryan blocken kann, einen Gegenangriff ab, der ihr richtig weh tut. Finsternis!

Aber dann ist Ryan als menschliches Bollwerk da und entlastet Lia, die so zurück weichen kann. Eine weitere Salve Geschosse verschiedenster Art überlebt auch das Ding nicht und dieses Problem ist beseitigt. Vorsichtig linse ich die Treppe nach unten und sehe einen Goblin, der ebenfalls um die Ecke schaut. Ich zeige auf ihn und deute ihm mit einer nachdrücklichen Geste, zu verschwinden. „Buh!“ Er schluckt schwer und huscht eilig in sichere Deckung. Deutlich sind mehrere von uns weg rennende Schritte zu hören. Von denen haben wir nichts mehr zu befürchten, die haben verstanden. Es gibt eine kurze Diskussion, nachdem Ryan die schwersten Verletzungen wieder geheilt hat, ob wir das Erdgeschoss noch sichern sollen.

„Wir müssen den Turm abstellen, in dem wir den Alchemisten töten und die Steueranlage vernichten. Wir sind nicht hier, um den Turm auszuplündern oder zu sichern. Zeit ist ein wichtiger Faktor in dieser Mission, also weiter!“ Ich schreite die zentrale Treppe nach oben und halte an, als ich oben ankomme. Vor uns liegt ein kurzer Gang, der in einem Doppelportal endet, das zum Kontrollraum führt, wie wir aus Karten wissen, die uns die rote Bardin Almara gezeigt hat. Links geht eine Türe zum Speisesaal der Besatzung ab, rechts zu einem Arbeitslabor. Ryan schreitet frech an mir vorbei, bevor ich Fallen entdecken kann. Fallen löst der ungeduldige Schicksalswächter nicht aus, dafür wird die rechte Türe buchstäblich durchschritten und ein seltsamer Golem greift Ryan an. Ich schätze mal, dass ist ein Alchemisten Golem. Seine Attacken machen nicht nur physischen Schaden, sondern er versprüht auch grünes Feuer und Säure, besonders wenn er getroffen wird. Da ich mal schätze, dass er genau gegen diese Energiearten auch Immun ist, bleibt mir nichts anderes übrig, als Ryan moralisch zu unterstützen, da ich keine anderen Energiearten außer eben Feuer und Säure im Programm habe. Das muss ich demnächst unbedingt mal ändern. Lia und Xana dagegen feuern ein wahres Feuerwerk aus magischen Kugeln aus Elektrizität, Eis und Schall ab, während Ryan sich nach und nach gegen jede der vom Golem verwendeten Energiearten Immunisiert.

Irgendwann kapiert auch der dümmste Golem, dass es keinen Zweck hat, mit Ryan zu spielen und stapft auf uns zu. Aber bevor er wirklich gefährlich werden kann, Xana und Lia bekommen trotzdem einiges an Blessuren ab, geht der Golem vernichtet zu Boden. Wieder ein Problem weniger, in dem Raum wo der Golem war, sind noch drei vorwitzige Goblins, die mit magischen Strahlen um sich schießen. Wir machen einfach die Türe wieder zu. Zeit unsere Mission zu Ende zu bringen, nachdem unser Schicksalsbote fleißig den neuen Stab benutzt, um sich und die anderen wieder hoch zu heilen. Die Ladungen haben sich inzwischen halbiert. Das Doppelportal ist verschlossen, aber kann meinen inzwischen weit fortgeschrittenen Diebeskünsten nicht widerstehen.

Drinnen sehen wir einen großen Arbeitsraum, voll gestellt mit Werkbänken, Labortischen und Regalen an den Wänden, eine kalte Esse ist hinten in der Ecke zu sehen. Im Zentrum steht ein dickbäuchiger und glatzköpfiger Mann, der uns finster mustert. „Ungebetene Gäste! Ich sehe schon, ich muss an der Innenverteidigung noch etwas feilen!“

„Zeit zu sterben!“ mit diesen Worten laufe ich los, um die Distanz zu überbrücken. Ich werfe, als ich nah genug bin, meine zweite große Kugel, die aber an einem aufleuchtenden Kraftfeld harmlos abprallt. Hu?

„Ihr Narren! Tötet mich, und die Stadt wird tausendfach dafür bezahlen!“ Er eilt zu der Wand und stellt etwas mit einigen Hebeln an. Aus der Wand fährt ein Steinlöwe heraus, der eine Lohe Feuer über mich hinwegbranden lässt. Allerdings kann ich mich unter der Lohe hinwegducken. Da hat mir mal wieder Tymora gelächelt. Danke, meine Dame! Aber gerade als ich wieder auftauche, taucht eine Teufelin auf. Sie ist eindeutig weiblich, mit straffen Attributen der Weiblichkeit in der Größe gesegnet, die Männer ein zweites mal hinschauen lässt. Einer ihrer Arme endet in einer gefährlich aussehenden Sensenklinge und sie sieht nicht erfreut aus. Verdammnis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 20. November 2009, 15:19:32
25. Eleasias 734 TZ Das Jahr des prächtigen Hirsches Westtor

Ich gebe dem Magier Nachschlag in Form meiner letzten Kugel, die ich ihm genau auf die Höhe des Herzens in den Körper treibe. Das hat er deutlich gespürt, aber er lebt überraschenderweise noch. Zäher alter fetter Mistkerl! Seine Freundin aus der Hölle heult gequält auf und stürzt sich in meine Richtung, aber Ryan blockt sie ab, was ihm deutlich Blut kostet. Oh oh! Xana schafft Fakten, in dem sie den Magier tötet. In dem Augenblick bäumt sich der ganze Turm wie ein weidwundes Tier auf. Tische zerbrechen, Teile der Mauer brechen ein und zwei Elementare schweben über die Trümmer in diesen Raum hinein. In dem nun sichtbaren Raum ist ein grün brennender Riss im Gefüge der Welt zu sehen. Anders kann ich das nicht beschreiben. Laut Almaras Plänen ist das der so genannte Nexus, die Energiequelle. So langsam wird mir klar, woher die Verteidigungstürme ihre Energie beziehen, aus einer Elementarebene, die aus Säure und Feuer zu bestehen scheint. So einen Riss kann man schließen, in dem man die gegensätzliche Energie in sie schleudert. Diese Erkenntnisse erzähle ich den anderen, während ich der Sichel der Teufelin gerade noch so ausweichen kann, die sich wütend auf mich stürzt.

Ryan wirft sich begeistert auf die Teufelin und gibt ihr seinen neuen heiligen Streitkolben zu schmecken. Und der bekommt ihr gar nicht. So zieht er die ganze Aufmerksamkeit auf sich. So kann ich mir alle Zeit der Welt lassen und gebe ihr meinen geschärften Stahl wohl köstlich zu schmecken. Aber schließlich schickt der Schicksalswächter die Teufelin zurück in die Neun Höllen. Viel Spaß dort unten!

„Xana, du Elektrizität, als Gegenelement zur Säure, ich Eis gegen Feuer, auf drei!“ ruft Lia. Die beiden Frauen werfen gleichzeitig ihre Zauber, Xana eine Sphäre aus knisternder Elektrizität und Lia ein Sturm aus Eis. Der Riss bläht sich für einen kurzen Moment auf, weitere Teile der Außenmauer werden weg gerissen und dann implodiert der Riss und verschwindet. Ebenso verschwinden die beiden Elementare zurück auf ihre Ebene. Die grünen Feuer erlöschen und die Verteidigungstürme sind ohne Funktion. Damit ist die Stadt dem unausweichlichen Fall geweiht. Ich plündere schnell noch den Alchemisten, der wenigstens einen Stirnreif mit einem Halbmond, flankiert von zwei Sternen trägt, dazu zwei magische Ringe. Nichts wie raus hier, bevor der Turm in sich zusammen fällt.

Ich habe eine kurze Diskussion mit Ryan, ob wir den Weg über die nun offene Außenmauer oder die über die Kanalisation nehmen. Ryan meint tatsächlich, dass wir jetzt die Kanalisation nehmen sollen, wo er doch die ganze Zeit argumentiert hat, dass dies nur zu weiteren Kämpfen führen wird. Da weitere Beben den Turm durchlaufen und ich mal schätze, dass er wahrscheinlich gleich kollabiert, bin ich für den Riss in der Außenmauer. Da die Zeit drängt, setze ich mich durch. Wir springen heraus und ich wirke einen Federfall und schwebe sanft zu Boden. Erinnyen nehmen uns sofort unter Feuer und zwar wortwörtlich mit brennenden Pfeilen.

Jeder von uns bekommt einige schmerzhafte Treffer ab, zum Glück verfehlen uns die meisten Pfeile aber Haarscharf. Aber wir schaffen es, zur roten Bardin zu kommen, die uns in die Kanalisation führt. Sicher leitet sie uns in den Außenring, wo sich die Widerstandskämpfer, die Pavanius befreit haben, in der Markthalle verschanzt haben. Überall liegen Leichen, Holt und Dolon sind am Leben. Der Schlachtenrufer ist in seinem Element, dem wahren totalen Krieg! Ich beobachte, wie Tempus reiche Ernte einfährt und Myrkul und die Raben fett macht. Am späten Nachmittag gelingt der Durchbruch der Söldnertruppen der Purpurflammen und wir werden entsetzt. Die Purpurflammen persönlich, angeführt von ihrem Anführer, dem rechtmäßigen Herrscher von Westtor, Farnath II Ilistar gratuliert uns zu unserem Erfolg. Wir schließen uns ihnen an, aber Xana hat zu große Angst um ihren Hieronymus und wir lösen uns von ihnen, um den Jungen in Sicherheit zu bringen.

Im mittleren Ring ist noch alles Ruhig, die Häuser sind verrammelt und wir haben Probleme in das Haus zu kommen, wo sich noch der kleine Hieronymus befindet. Erst als Xana fast ausrastet, wird die Tür geöffnet und wir können eintreten. Die Leute sind voller Angst und ich bin hin und her gerissen zwischen der Möglichkeit beim Sturm auf den Palast mitzumachen oder diese Menschen zu beschützen. Ich stehe mit den anderen schon auf der Straße, werfe einen Blick zurück in die von Angst erfüllten Menschen, die uns Unterschlupf gewährt haben. Ich sehe in die Augen, der Töchter der Wirtin und ich weiß, dass kein Ruhm dieser Welt es Wert ist, diese Menschen Schutzlos zurück zu lassen. Auch Glücksbote Ryan ist dafür, lieber die Menschen zu verteidigen. Und so geschieht das letzte Kapitel über diesen Krieg ohne uns, aber mein Herz ist nicht traurig darüber, denn zum ersten mal in diesem Krieg habe ich das Gefühl, etwas menschlich Richtiges zu tun.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 23. November 2009, 15:16:08
26. Eleasias 734 TZ Das Jahr des prächtigen Hirsches Westtor

Der mittlere Kreis ist gestürmt und von den Söldnern geplündert, die schrecklichen Schreie der Vergewaltigten sind endlich verstummt, der zerstörerische Sturm des Krieges ist über das Viertel gefegt. Es gibt nur ein ungeplündertes Haus und das ist das, in dem wir Übernachtet haben. Keiner der Söldner hat sich getraut, sich an diesem Haus zu vergreifen, solange wir Wagemutigen noch da drin sind. Ich hoffe mal, dass der neue Herrscher über diese Stadt all dies Wert ist. Der Sohn des Tyrannos ist in die Hölle geflohen, als die Tore zu seinem Palast aufgebrochen wurden, So ein elendiger Feigling! Farnath II Ilistar ist auf dem Thron sein Vorfahren zurückgekehrt, als rechtmäßiger Herrscher über Westtor und seine umliegenden Länderreien. Den Preis haben die einfachen Bewohner Westtors gezahlt. Es sind immer die einfachen Menschen, die den ultimativen Preis bezahlen. Verdammnis!

Farnath II Ilistar begrüßt uns in seinem Thronsaal, wo Gestern noch Iyachtu Xvim saß. Der Empfang ist unseren Verdiensten angemessen. Ich bitte um ein intimeres Gespräch, da nicht alle Welt von unserem Geschäft mit Myrkul bezüglich der Tempel der dunklen Drei. Farnath II ist nicht begeistert, verspricht aber, unser Versprechen umzusetzen. Wir bekommen insgesamt dreißigtausend Goldmünzen aus der Schatzkammer Westtors und jeder ein Grundstück in der Stadt, was einst einem Günstling des Halbteufels gehört hat. Das hört sich gut an. Xana ergreift die Gelegenheit bei dem Schopf und fragt Kordan Schildstürmer, ob er nicht bereit wäre, ihren geliebten Serenius ins Leben zurück zu holen. Der mächtige Priester des Moradins fragt sie über die Umstände seines Todes und seines Lebens aus.

„Moradin hat mir meine Kraft nicht gegeben, um irgendwelche Gehilfen von Weinhändler ins Leben zurück zu rufen. Kaira Rhea ist eine würdige Kämpferin, eine Streiterin für das Gute, eine Stütze in der Schlacht, deswegen rief ich sie zurück. Aber euren Ehemann? Nein!“ Xana schaut ganz verdattert und bricht in Tränen aus. Ich nehme sie fest in den Arm und Tröste sie so gut wie ich kann.

„Kein Angst, Xana, Tymora hat mir nun die Möglichkeit gegeben, deinen Serenius zurück zu bringen. Ich übernehme das!“ verkündet Ryan und wirft sich in die Pose des Retters in der Not. So vollendet wie er das macht, muss er bestimmt Stundenlang vor dem Spiegel geübt haben. Da ist Xana aber richtig Froh! Ryan handelt noch einen Platz für seinen Tempel aus und wie er die notwendigen Mittel beschaffen kann. Auch übernimmt er einen Sitz im neuen Stadtrad, die wir auch angeboten bekommen. Aber nein, so was kann und will ich nicht. Die anderen ebenso wenig. Wir erledigen noch die restlichen Formalitäten und gehen dann. Xana setzt durch, dass wir noch das Handelshaus Janus besuchen gehen.

Wir finden das große Gebäude aufgebrochen und verlassen. Es sieht dabei noch nicht mal geplündert aus, da die sonst üblichen Trümmer von Kisten oder wertlosen Sachen, fehlen. Mit etwas herum fragen bekommen wir heraus, dass Janus seinen ganzen Besitz kurz nach dem Zeitpunkt verlegt hat, als die Konferenz in der Goldmünze war, welche den Beginn der Kampagne gegen Westtor anzusehen ist. Dieser gerissene Handelsherr hatte wohl einen Spion direkt an der Quelle. Ich sehe Xana prüfend an, aber sie scheint es nicht gewesen zu sein. Im Äußeren Kreis schlagen die Kompanien immer noch über die Stränge. Die haben keine Skrupel, Frauen auf offener Straße zu vergewaltigen. Der Geschmack des Sieges wird immer bitterer. Dolon versucht vergebens da etwas Einhalt zu gebieten. Das ist genau so aussichtsreich eine Herde durchgehender Schreckensbisons aufhalten zu wollen.

Wir gehen zurück zu dem Gasthaus, wo wir Quartier bezogen haben und ruhen uns aus. Wir organisieren uns einige Perlen und ich beginne die magischen Gegenstände zu untersuchen, die wir erbeutet haben. Da ist einiges feines dabei. Bekka trug Armschienen mit mächtiger Verzauberung, die sie gut schützten, welches nun Xana bekommt. Bekka noch ein schönes Amulett, welches einen vor jeder Art von Widrigkeiten schützt, welches ich beanspruche. Der Magier hatte einen hübschen Reif, der einen Konzentrierter macht und dazu noch den Anwender befähigt, den gerade gesprochenen Zauber im Gedächtnis zu behalten. So was ist äußerst praktisch, gehört nun auch mir. Einer der Ringe macht ein magisches Kraftfeld, dass einen verdammt gut schützt. Kein Wunder, dass ich da nicht mehr treffen konnte, dass will Xana haben. Der zweite Ring macht Feuermagie mächtiger, welcher Lia besonders gut nützt. Der Gürtel des Engelsjäger macht nun Ryan sehr viel Stärker, sein Horn erschafft einen Schutzkreis gegen gutes oder böses, welches Lia bekommt, seine Ritterrüstung schützt um einiges Besser als Normal, welche ich für mich beanspruche. Die Beute aus Köhlerheim dagegen entpuppt sich als recht enttäuschend. Kleinkram, der uns nicht wirklich interessiert.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 25. November 2009, 16:05:29
27. Eleasias 734 TZ Das Jahr des prächtigen Hirsches Westtor

Am nächsten Morgen bittet Ryan seine lächelnde Dame um die Wiederauferstehung und bekommt sie im Gebet gewährt. Feierlich schmücken wir einen Raum in dem Gebäude, dass Ryan nun besitzt. Xana bettet den Kopf ihres Mannes auf eine weißes Tuch und arrangiert liebevoll die notwendige Menge an Edelsteinen in Herzform um den Kopf. So freudig erregt habe ich sie schon lange nicht mehr gesehen. Ihre Reise durch Leid und Schmerz des Verlustes ihrer Lieben ist nun zu Ende. Tymora sei Dank.

„Bald kann ich meinen Geliebten wieder in die Arme schließen. Bald ist Papa wieder da!“ Liebevoll wiegt sie ihren Sohn in den Arm, der mit ihrem Haar spielt und einige Strähnen davon im Mund hat. Ach, ich wünschte, ich hätte auch einen liebevollen Ehemann und weitere süße Kinder. Ich muss mich endlich mal darum kümmern. Im Geiste gehe ich die unverheirateten Männer durch, die ich in den letzen Jahren kennen gelernt habe. Mein Mentor Kahn ist zu Alt, Hauptmann Bregg zu Arrogant, Wolfram Thorsten hat zu seltsame Arbeitszeiten, Thropp zu zwielichtig, Havard Repp ist ebenfalls zu alt. Bleibt eigentlich nur noch einer übrig. Ein erfahrener Abenteuer, ein weißer Priester, der mit beiden Beinen fest im Leben steht. Der dazu gar nicht mal so schlecht aussieht und einen recht ansehnlichen Körper hat. Der wäre was. Mili mag ihn auch. Hm, da sollte ich mich mal näher darum kümmern, ob er vielleicht Interesse an einer festen Beziehung mit einer gutaussehenden jungen Frau hätte.

„So, dann wollen wir mal. Aber vorher sollten wir noch was klar stellen. Dieser Zauber ist eigentlich nur für Gläubige meiner Dame bestimmt. Xana, für diesen großen Gefallen will ich, dass dein Sohn mindesten einmal jeden Zehntag meinen schönen Tymoratempel besucht.“ Ich glaub, ich hör nicht richtig. Xana schaut ihn groß an, nicht sicher, was sie da gerade gehört hat.
„Was soll das heißen? Was soll auf jetzt einmal diese Bedingung?“ Xanas Stimme ist unangenehm Hoch, dass ist bei ihr kein gutes Zeichen. Auch zieht schon die erste Träne ihre Bahn über ihre rote Wange. Sie war noch nie besonders Rational, wenn es um ihren geliebten Serenius geht. Ihre Liebe, Trauer und Eifersucht kennt bei Serenius keine Grenzen.
„Ich will das dein Sohn mindestens jeden Zehntag meinem Tempel besucht, so schwer ist das ja wohl nicht. Dieser Zauber ist etwas sehr besonderes und steht nun normalerweise nur wahren Gläubigen der lächelnden Dame zu. Ich tu dir also einen großen Gefallen und will das entsprechend von dir honoriert wissen.“
„Was hat das jetzt mit Hieronymus zu tun? Das ist etwas zwischen dir und mir. Von mir kannst du verlangen was du willst, aber nicht von meinem Sohn!“ Die letzten Worte schreit sie, ihre Wangen sind Tiefrot angelaufen und große Tränen kullern über ihre Wangen.
„Was soll jetzt dieser Aufstand? Das ist doch wohl nur eine Kleinigkeit! Ist das denn zuviel verlangt? Wenigstens bekommt er dann einmal in der Woche eine Erziehung jenseits von euch beiden Psychopathen.“ Ryan macht jetzt ebenfalls einen recht aufgebrachten Eindruck.
„Du bist doch so ein blöder Dämonenficker!“
Xana greift wütend nach dem Kopf ihres Mannes, verstaut ihn und mit zitternden Händen sammelt sie die Edelsteine wieder ein. Heulend läuft sie aus dem Raum und lässt mich mit einem verdatterten Ryan zurück.

„Du bist so ein dämlicher Idiot, Schicksalswächter Ryan! Was soll dieser Mist jetzt? Du weißt doch, wie mitgenommen Xana ist! Erst groß tönen, dass du das machst und dann im letzten Moment solche kleingeistigen Forderungen stellen! Du bist wie ein Teufel, der um eine Seele schachert. Xana ist deine Kameradin, eine Freundin, sie leidet unglaubliche Qualen wegen Serenius. Sie hat die letzten Tage die Hölle auf Erden erlebt. Ihr Mann wurde ermordet, ihr Sohn von einer Irren entführt! Was glaubst du, wie sie gelitten hat? Wir helfen einander, sie bezahlt das ja auch noch voll aus ihrem Anteil. Du hättest von ihr später fast alles haben können, ihre Dankbarkeit wäre grenzenlos gewesen. Aber jetzt hast du alles kaputt gemacht! Dummbatz!“

„Aber ich wollte doch nur….“ Seine weiteren Worte höre ich nicht mehr, da ich aus den Raum eile. Ich renne auf die Straße und finde Xana heulend auf dem Treppenabsatz hockend vor, den Kopf von Serenius umklammernd. Sie wippt vor und zurück, so langsam mache ich mir ernste Sorgen um ihre geistige Gesundheit. Ihre Art der Magieanwendung war noch nie wirklich rational und sehr starken Schwankungen unterlegen. Jeder Mensch, auch Halbelfen sind in meinen Augen vollwertige Menschen, kann nur ein bestimmtes Maß an Enttäuschungen und Leid ertragen. Die dritte Ablehnung ihren Mann ins Leben zurück zu holen, obwohl sie den notwenigen materiellen Preis zu bezahlen bereit ist, hat ihr schwer zugesetzt. Noch so etwas und sie zerbricht vollständig und irreparabel, dass fühle ich deutlich. Irgendwo hier in der Nähe gibt es einen unbewachten Drachenhort, da wir ja seinen Besitzer eigenhändig getötet haben. Bis jetzt hat noch niemand damit angegeben, ihn geplündert zu haben. Aber mit jedem Tag, der verstreicht, wird die Chance größer. Gier und Hilfsbereitschaft streiten kurz in mir, dann liegt Gier geschlagen auf dem Boden und Hilfsbereitschaft tanzt auf ihr herum. Xana ist meine beste Freundin und wenigstens ich sollte ihr ohne Vorbehalte in dieser schlimmen Stunde beistehen, Drachenhort hin oder her.

Ich setze mich neben sie, nehme die Halbelfe fest in den Arm und sage bestimmt zu ihr: „Wir brauchen diesen aufgeblasenen Popanz Ryan nicht. Dieser mächtige Zauber sollte vielleicht wirklich nur von einem Priester der Schutzgottheit von Serenius gewirkt werden. Die Kirche des Auppensers ist sicherlich nicht die Populärste auf Faerun, aber wenn es auf dieser Welt noch einen Hohepriester mit dieser Macht gibt, so werden wir ihn gemeinsam finden! Verzage also nicht, sondern sei stark. Für Hieronymus, für Serenius und für dich! Gemeinsam stehen wir das durch! Wir schaffen das! Wir werden einen mächtigen Auppenser Kleriker finden, der Serenius ins Leben zurück holen wird, dass verspreche ich dir. Und wenn es Monate dauern sollte, ihn zu finden.“

Gespielt am 08.08.2009
Spielleiter: Stefan
SC: Kaira 13 (Schurke 4/ Seher 1/ Unseen Seer 4/ Arkaner Trickser 4), Xana 12 (Hexenmeisterin 6, Unbändige Magierin 6), Ryan 12 (Kleriker 9, Schicksalswächter 3), Lia 12 (Waldläufer 5/ Kriegsmagier 6/Arkaner Bogenschütze 1), Es gab einen vorgezogenen Aufstieg von Xana und Ryan auf die 13 Stufe, um Serenius wiederzuerwecken, nachdem der Spieler von Dolon ja leider nicht anwesen war, um die Sache mit dem Heiler, seinen Augen und den Stein der Toten abzuhandeln. Und da dies der eigentlich letzte Auftritt vor deren Umzug war, musste eben etwas improvisiert werden.
Erfahrungspunkte: Stufe 12 5275 Stufe 13 4585
150 Xana, Ryan 75, Kaira 200, Lia 175
Überwundene Gegner
5 Aaskriecher
1 Aaskriecher Champion
5 Lemuren
1 Bartteufel
1 Unsichtbarer Teufel?
2 Konstrukte
13 Goblins
1 Experiment
1 Alchemiegolem
1 Sensenteufel ?
1 Alchemist
2 Elementare
Beute
211 GM aus der Opferschale
30000 GM aus der Beute von Westtor
Purpurner Schutzumhang +1 mit Fähigkeit, die Farbe zu wechseln Xana
Ring der totalen Abwehr 10000 Xana
Ring des mysthischen Feuers 7500 Lia
Stirnreif der Magier 5000 Kaira
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 27. November 2009, 14:06:09
Epilog

16. Marpenot 734 TZ Das Jahr des prächtigen Hirsches Chondath Akanagipfel

Der letzte Aufstieg ist so steil, dass wir von unseren Pferden absteigen und sie an den Zügel noch oben führen müssen. Obwohl die Luft hier oben Eiskalt ist, bin ich durch die Anstrengung richtig durch geschwitzt. Unser drahtiger einheimischer Führer, ein braungebrannter Mann mit grünen Augen und Kupferroten Haaren sieht noch nicht mal angestrengt aus, während Xana ebenfalls Tiefrote Wangen hat und sich den Schweiß von der Stirn wischt. Oben angekommen drehen wir uns um und genießen kurz die Aussicht, die sich uns bietet. Irgendwo da unten winzig klein von hier oben muss Rhent liegen, die nördlichste Stadt Chondaths. Bekannt für ihre Arena und berühmten Gladiatorenschulen. Unsere Suche nach einem geeigneten Hohepriester des Auppensers hat uns kreuz und quer durch Chondath geführt. Am Erfolgsversprechensten  hatte sich die Hauptstadt Arrabar angehört.

Nach dem Zwischenfall mit Ryan waren wir zurück nach Hause teleportiert. Mili war ganz aus dem Häuschen, dass ich endlich wieder da war und verdammt knatschig, dass ich sofort wieder aufgebrochen bin. Weia! Aber als Xana ihr dann erklärt hat, dass wir Serenius retten müssen, war sie doch recht einsichtig. Ich musste ihr aber versprechen, alle paar Tage zu Besuch zu kommen und nur für sie da zu sein. Dieses Versprechen gab ich ihr und hielt es auch. Schließlich kann ich inzwischen auch Teleportieren und habe so einige Nächte zu Hause verbracht. Wir schifften uns auf einen schnellen Segler ein, der uns binnen eines Zehntages ins Vilhongriff brachte. Arrabar liegt sehr weit im Süden und eine der ganz wenigen alten Städte, welche die allverschlingende Flutwelle der Elfen überstanden hat. Xana hat beim Anblick der Stadt geweint, weil sie doch gemeinsam mit Serenius mal seine alte Heimat besuchen wollte. Nun ja, Serenius ist ja mit dabei, auch wen das jetzt sehr Makaber klingt. Die Stadt wird von einem riesigen und prächtigen Palast beherrscht, wie es sich für eine Hauptstadt eines so wichtigen Reiches auch gehört. Wir merkten schnell, dass die Einheimischen auf uns Kolonisten herab blicken. Die halten uns für naive Landeier, dabei ist Chondathan nur wenig kleiner als Arrabar. Allerdings hat Auppenser hier nur einen ganz kleinen Schrein. Wirklich viel konnte der Laienpriester uns auch nicht weiter helfen. Aber wenigstens konnte er uns sagen, wo der nächste größere Tempel liegt und zwar in Illjak, die Küste hinauf.

Also die nächste Passage gebucht und dort hin gefahren. Und so ging es von Ort zu Ort, Schrein zu Schrein, Tempelchen zu Tempelchen. Wir reisten mit Schiffen, Booten und Pferden. Die Küste rauf und runter, immer ominöseren Gerüchten folgend. Irgendwie hatte ich mir das leichter vorgestellt. Auppenser ist wirklich nur noch ein Schatten seiner selbst, kaum jemand hat ihn noch als seine Schutzgottheit. Oft weinte sich Xana an meine Seite gedrückt in den Schlaf aus Trauer um ihren geleibten Mann. An manchen Tagen wünschte ich mir, dass wir eine andere Lösung gefunden hätten. Aber Ryan hat sich mal wieder als Vollidiot entpuppt, nachdem einige intelligente Aktionen von ihm die Hoffnung bei mir erweckt hatten, dass aus ihm mal noch ein aufrechter und kluger Streiter für das Gute werden könnte.

Sicherlich hätte Xana mit einer ruhigeren Reaktion ihm diesen Schwachsinn mit Hieronymus vielleicht noch ausreden können. Oder ich hätte noch mal zwischen den Beiden vermitteln sollen, aber in dem Moment war ich viel zu Sauer auf Ryan, um das zu versuchen. Schade auch, dass Dolon sich Rar gemacht hat, so dass wir nicht zu dem Heiler gehen konnten, um die Splitter des Steins von Myrkul zu bergen. Das hätte uns auch viel Ärger erspart. Aber wenigsten stehe ich ihr noch bei und helfe, ihren Mann zurück zu holen. Und das ohne eine Gegenleistung zu erwarten. Wäre es anders herum, würde sie das Gleiche für mich tun. Schließlich sind wir beste Freundinnen, die notfalls gemeinsam durch die Hölle gehen.

„Zum Kloster ist es nun nicht mehr weit. Keine Stunde mehr zu reiten“, unser Bergführer sagt das natürlich nicht so deutlich, da die hier oben einen sehr komischen Dialekt haben, der selbst für Chondathaner Muttersprachler nur schwer zu verstehen ist. Man könnte meinen, er würde eine ganz andere Sprache sprechen.
„Hoffentlich kann der Abt das, was man uns in Rhent erzählt hat“, murmelt Xana und bringt die Trage mit ihrem Baby, dass sie auf den Rücken geschnallt hat, in eine bequemere Position.
„Da es mehrere verschiedene Leute erzählt haben, die sich unter einander nicht gekannt haben, schätze ich mal unsere Chancen gut ein“, erkläre ich und werfe einen letzten Blick auf das Grandiose Panorama.

Teilweise leben diese Leute hier noch in der Vergangenheit. Manchmal konnte man wirklich den Eindruck gewinnen, der Untergang des alten Jhaamdaths und der Krieg gegen die Elfen wäre vor zehn Tagen gewesen und nicht vor zehn Jahrhunderten. Xana hat bald gelernt, ihre doch leicht spitzen Ohren zu verstecken und ihr Gesicht hinter einem Trauerschleier zu verstecken, um unnötige Ressistements nicht noch zu schüren.

Wir steigen wieder auf und reiten in eine Schlucht hinein, die sich zwischen zwei mächtigen Bergen gebildet hat. Der Pfad ist schmal und ein schmaler Bach rauscht an uns vorbei. Im Frühling dürfte dieser Bach ein reisender Fluss und die Schlucht unpassierbar sein. Dieses Kloster ist wahrlich abgelegen und wird nur von wenigen besucht, bei dem beschwerlichen Weg auch kein Wunder. Dieser schmale Pfad eignet sich hervorragend für eine Falle. Wenn unser Führer falsch spielt, wird er sich hier offenbaren. Wäre nicht das erste mal, dass Einheimische denken, dass sie mit zwei Frauen und einem Baby leichtes Spiel haben. Und Xana ist nicht in der Laune, Gnade walten zu lassen, so dass die Population an Gesindel in den letzten Zehntagen in einigen Regionen rapide abgenommen hat. Es ist schon erstaunlich, was sich manche Männer gegenüber allein reisende Frauen heraus nehmen. Die halten uns für schutzloses Freiwild, die nur darauf warten, in die Sklaverei verschleppt zu werden. Manch einer hat dies mit seinem Leben bezahlt Die Schlucht gabelt sich nun und wir folgen einem ansteigenden trocken Pfad. Die Wände sind hier behauen und zeigen religiöse Bilder und Motive des alten Pantheons. Wir sind auf dem richtigen Weg.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 30. November 2009, 12:46:11
16. Marpenot 734 TZ Das Jahr des prächtigen Hirsches Akanagipfel

Schließlich hört der Pfad auf sich durch die Höhe zu winden und läuft in einen kleinen, aber sehr steilen Talkessel aus, der tief im Schatten liegt. Wir passieren ein offenes, aber massives Tor, dass selbst einem Riesen widerstand leisten könnte. Viel Sonne bekommt man hier nicht ab und es riecht auch entsprechend etwas muffig. Aber was wirklich faszinierend ist, sind die aus dem massiven Felsen gehaunen Fassaden, Säulengänge und dahinter liegende Kammern. Der Hof ist penibel Sauber und wir fühlen uns wie Fremdkörper. Eine lebende Seele ist hier nicht zu sehen.

„Wir sind da“, erklärt unser Führer das offensichtliche, steigt von seinem Pferd ab und führt es zu einer Tränke. Wir tun es ihm gleich. Xanas grüne Augen huschen aufgeregt hin und her, während sie fahrig nach dem Behältnis greift, wo sich Serenius Kopf befindet. Der hat durch die Reise inzwischen ziemlich gelitten, da es teilweise recht schwer war, jemand zu finden, die Konservierung weiter aufrecht zu halten.

„Der große Eingang sieht viel versprechend aus, lass uns da nach sehen gehen“. Wir überqueren den Hof und tauchen ein in den spärlich beleuchteten Gang. Ist die Fassade ein Meisterwerk der Steinmetzkunst, ist der Innenraum einfach glatt aus dem Fels geschlagen worden. Kerzenhalter an den Wänden sind die einzigen Unterbrechungen der Monotonie dieses Raumes. Weiter hinten sitzen etwa zwei Dutzend Menschen in meditativer Haltung. Im Zentrum sitzt ein uralter Mann mit Schlohweißen langen Haaren und einem sorgfältig gestutzten Bart, gekleidet in einer einfachen Robe in der Farbe des Auppensers. Wohlerzogen knien wir vor ihm hin und warten, bis wir angesprochen werden. Schließlich öffnet der heilige Mann seine Augen und klare grüne Augen mustern uns. Xana fängt wieder an zu schluchzen und bevor sie sich vor lauter Aufregung verhaspelt, übernehme ich den ersten Teil des Gespräches.

Ich stelle uns vor und trage unser Anliegen vor. „Ihr Ehemann Serenius wurde durch tragische Verstrickungen von einer Werwolfphantom Assassine der Nachtmasken brutal in seinem Haus ermordet. Aus der Blüte seines Lebens lange vor seiner Zeit gerissen. Wir bitten darum, dass Serenius zurück ins Leben gerufen wird, auf dass er seinen Sohn aufwachsen sehen wird und sich um seine anvertraute Frau kümmern kann“. Der Abt bleibt unverbindlich und fängt an, uns auszufragen. Auch ich muss Rede und Antwort stehen. Über meine Kindheit, meine Familie, wie ich mit dem fiesen Jondan durchgebrannt bin, wie ich Mili empfangen, ihn zur Heirat gezwungen habe und wie er mich in meiner schlimmsten Stunde verlassen hat. Auch Xana muss viele Details über ihre Kindheit offenbaren, wie sie von anderen Kindern wegen ihrem Anderssein gehänselt worden war. Wie ihre Kräfte erwachten, ihre Liebe zu Serenius, unsere gemeinsamen Abenteuer. Auch solche Sachen, wie die längste Nacht und der dunkle König. Die Befragung dauert mehrere Stunden und schon bald fühle ich meine Beine nicht mehr.

„Könnt ihr den notwendigen Preis entrichten?“ Xana nickt und mit überraschend fester Hand öffnet sie das Beutelchen mit den Edelsteinen. Der heilige Mann nickt gefällig. „Auppenser wird danach noch eine Mission von dir oder deinem Mann einfordern, bist du bereit dazu?“
„Ich werde alles tun, um Serenius zu den Lebenden zurück zu holen.“ Der Abt klatscht leise in die Hände und seine meditierenden Mönche schrecken auf. „Brüder und Schwestern! Heute ist ein besonderer Tag, ein Gläubiger Auppensers wird zurück ins Leben gerufen werden. Bereitet alles Notwendige vor“. Für einen kurzen Moment gibt es ein kurzes geschäftiges treiben und wir werden in einen weiter hinten liegenden Teil der Höhle geführt, die sich in nichts von den anderen Teilen unterschiedet. Der Abt bestimmt einen Punkt, wo Xana die sterblichen Überreste von Serenius platziert. Als nächstes arrangiert der Hohepriester die Edelsteine um den Kopf und setzt sich dann in meditativer Haltung hin. Seine Anhänger tun es ihm gleich und bilden dabei ein kompliziertes mystisches Muster. Wir halten uns außerhalb der Anordnung und setzen uns dann Erwartungsvoll hin.

Die heilige Zeremonie wird durch einen Chorgesang eingeleitet, dann Predigt der Hohepriester, immer wieder von Gesängen unterbrochen. Es hat etwas wahrlich Erhebendes und die Höhle knistert förmlich vor mächtiger göttlicher Magie. Die ersten Edelsteine verschwinden einfach, dafür bilden sich an Serenius Hals weitere Wirbel, Schultern, Rippen, die Arme, das Becken, die Beine. Nach den Knochen bilden sich Organe, verbindendes Gewebe, Muskeln. Nach vielen Stunden, inzwischen ist es Nacht geworden, bildet sich Haut. Da Serenius nackt daliegt, kann ich eingehend seine Männlichkeit studieren, die sicherlich im festen Zustand wohl durchaus die Größe von Jondans erreichen könnte. Schließlich geht ein tiefer Atemzug durch Serenius Körper und der große starke Mann setzt sich etwas verwirrt aus der nicht vorhandenen Wäsche schauend auf. Xana quietscht höchst erfreut auf und stürzt sich glücklich auf ihren Mann. Es hat schon etwas komisches, wie sieh an ihrem nackten Mann klebt. Aber niemand lacht und ich bin einfach nur unendlich Froh, dass nach soviel Widrigkeiten Xana ihren geliebten Serenius wieder hat. Ich freue mich für Xana von ganzen Herzen, dass sie am Ziel angelangt ist. Möge ihr Glück ewig halten. Ihr vor Freude strahlendes Gesicht, ihre vor Liebe leuchtenden Augen und ihr glückseliges Lächeln sind für mich mehr Belohnung, als es je ein Drachenhort hätte sein können.

Ende

Kaira kommt wieder in
Der Test der Zeit
Teil VII
Chroniken der goldenen Kabale
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Topas am 30. November 2009, 19:33:43
Schönes Ende dieses Teils.

Aber sollte nicht besser die Höhle als die Hölle knistern? Wo kommt Serenius denn her?
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 02. Dezember 2009, 12:48:40
@ Topas

Irgendwie stehe ich jetzt voll auf dem Schlauch, was du genau meinst.  :blink:

Der Test der Zeit
Teil VII
Chroniken der goldenen Kabale

Prolog

28. Tarsak 735TZ Das Jahr des Propheten Kinds Mondtal

„Sprung!“ Mili quietscht laut auf, als wir in einem Augenblick eine Strecke zurücklegen, für die ich einst mit dem nichtsnutzigen Jondan fast ein halbes Jahr gebraucht habe. Sanfte Hügel mit kurzem Gras umgeben uns, vor uns liegt ein kleines Würfelförmiges Anwesen, mein Geburtshaus. Es ist immer noch von einer Dornenhecke umgeben, die Tore stehen offen, Rauch kommt aus dem Kamin, ist ja bald Essenszeit und meine Mutter kocht bestimmt das Mittagessen.
 
„Das ist ein Bauernhof?“ fragt mein Töchterchen etwas verzagt, da der hier so anders aussieht, als die, welche um Chondathan liegen.
„Das ist ein Wehrbauernhof. Diese Gegend ist noch recht wild, nicht so zivilisiert wie die Umgebung von Chondathan. Deswegen sind die Fenster erst im ersten Stock und nach außen nur wenig mehr als Schießscharten. Es ist ziemlich Dunkel in so einem Haus. Aber trotzdem kann es sehr gemütlich sein“ Ich spüre die tastende Hand von Milindra und halte sie fest. Mein Herzschlag hämmert bis zum Hals, meine Kehle ist trocken und meine Hände schweißnass. Ich rücke fahrig meinen Rucksack zurück und spreche ein schnelles Gebet an Tymora. Mili fällt mit ein und führt die gleichen Gesten aus, da sie auch silbernes Amulett mit dem Antlitz der Dame trägt. Das war ihr Geburtstagsgeschenk zum Sechsten. Auch trägt sie Lucrezias Amulett, da ich inzwischen das von Bekka trage, weil es einfach besser vor den Widrigkeiten des Abenteuererseins schützt.

„Deine Mama wird sich bestimmt freuen. Dein Papa auch“, versucht Mili mir Mut zu machen und sie ist es, die den ersten Schritt auf das Gehöft zu macht und an meinem Arm zerrt. Ich reiße mich zusammen und schließe auf. Langsam laufen wir Hand in Hand1 auf das Gehöft zu. Es wirkt so klein, so karg auf mich. Ein großer Hund, den ich nicht kenne, schlägt an und zerrt wie Wild mit gefletschten Zähnen an seiner Kette. Ein Junger Bursche ohne Schuhe und offenem Hemd kommt aus dem Eingangsbereich heraus gelaufen, er trägt eine Mistgabel in der Hand, kommt er doch aus dem Kuhstall. Es dauert einige Herzschläge, bis ich realisiere, dass es sich um meinen jüngsten Bruder Athuder handelt.
„Du bist groß geworden, Athuder.“ Als ich ihn zum letzten mal gesehen hatte, war er noch ein frecher Rotzbengel gewesen.
„Kenn ich sie, werte Dame?“
„Ich bins, Kaira!“
„Kaira? Wir dachten, du wärst tot!“ Er senkt die Mistgabel etwas und schaut mich kritisch an. Von hinten her kommen weitere Leute. Ich erkenne meine jüngste Schwester Elearie, auf dem Arm trägt sie einen Säugling, ein kleiner Junge hängt an ihrem Rockzipfel und schaut mich mit großen Augen und laufender Nase an. Und dann sehe ich meinen Vater heraushumpeln. Er ist Alt geworden, so schrecklich Alt.
„Kaira? Den Göttern sei Dank, du lebst noch!“ Er kommt auf mich zu und umarmt mich. Dann gibt es ein allgemeines großes Hallo.

„Wo ist Mutter?“ Betretenes schweigen antwortet mir.
„Sie ist letztes Jahr gestorben. Schweres Fieber, ging sehr schnell zu Ende mit ihr. Alle ihre Kinder waren da, na ja, bis auf dich halt.“ Ich höre den bitteren Vorwurf in seiner Stimme.
„Das tut mir Leid. Ich war sehr beschäftigt.“ Und das ist noch nicht mal gelogen. Die Welt vor den Tsochhari retten, Westtor befreien, Serenius wiederbeleben. Das hat alles viel Zeit gekostet.
„Und wer ist das kleine Fräulein bei dir?“
„Ich bin Milindra Rea, aber alle sagen nur Mili zu mir, Großvater.“ Sie macht dabei lächelnd einen höflichen Knicks. Das bricht das Eis und wir betreten den Hof. Es wirkt alles so Eng auf mich, so muffig. Ich hatte alles viel größer in Erinnerung. Zuerst muss ich erzählen, wie es mir ergangen ist. Ich schöne einiges, lasse das eine oder andere aus. Berichte aber Ausführlich von den Kämpfen gegen die Kreegoger, gegen die Tsochhari und die Befreiung von Westtor. Aber ich kann deutlich spüren, dass sie mir nicht so richtig glauben wollen. Aber dann komme ich zum eigentlichen Grund meines Besuches.

„Ich möchte euch zu meiner Hochzeit einladen, die bald stattfinden wird. Ich werde einen Glücksboten der Tymora heiraten! Und zwar den amtierenden Hohepriester zu Chondathan!“
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 04. Dezember 2009, 12:55:08
17. Kytorn 735TZ Das Jahr des Propheten Kinds Chondathan

Xana kann es nicht lassen und zupft zum hundertsten mal an meinem Hochzeitkleid herum, obwohl es eigentlich perfekt sitzt. Man könnte gerade meinen, es wäre ihre Hochzeit. Da es meine zweite ist, bin ich etwas ruhiger, auch wenn ich natürlich auch ziemlich hibbelig bin. Heute gehe ich ein weiteres mal den Bund der Ehe ein. Diesmal wird es besser sein, ich bin nicht schwanger, ich habe ihn nicht gezwungen, mich zu heiraten. Es fühlt sich einfach richtig an, auch wenn mein Bräutigam etwas älter ist. Es wird klappen! Es muss einfach! Möge mir Tymora in dieser wichtigen Angelegenheit lächeln.

Es klopft an der Tür und Serenius streckt nach einem kräftigen „Herein!“ aus Xanas Mund vorsichtig seinen Kopf herein. „Alles ist bereit! Die Gäste warten schon.“
„Gut, wir kommen!“ Ich stehe auf, nehme meinen Brautstrauß und es kann losgehen. Hieronymus schaut uns groß und meint, „Tante Kaia hübsch!“ So ein süßer kleiner Fratz, nur mit dem R hat er noch so seine Probleme. Draußen wartet schon die weiße Kutsche auf mich, obwohl es nicht weit ist zum neuen großen Tempel der Tymora. „Sprung!“ meint Xana und springt mit ihrer Familie schon mal vor.  Dort angekommen, wartet schon die Horde kleiner Blumenmädchen auf mich. Mili ist eine davon, die anderen sind ihre Cousinen, die wir, sprich Xana und ich gemeinsam mit Teleportation aus dem Mondtal hier her geschafft haben. Mein Vater in einem prachtvollen Gewand wartet schon auf mich, nimmt mich an den Arm und geleitet mich begleitet von herrlicher Musik durch die Reihen der Gäste zum Altar.

Dort wartet mein Bräutigam auf mich. Er trägt eine glänzende Ritterrüstung, mit einem weißen Wappenrock, auf dem das lächelnde Antlitz Tymoras golden prangt. Glücksbote Garn Larund, der amtierende Hohepriester zu Chondathan, so lange wie Ryan auf Missionarsreise ins ferne Kara-Tur ist. Sein Trauzeuge, Hauptmann Bregg hat sich ebenfalls in Schale geworfen, macht aber einen etwas verkatetern Eindruck. Der Junggesellenabschied am Tag zuvor war doch wohl etwas wilder. Xana, als meine Trauzeugin, steht ebenfalls in der Nähe des Altars. Serenius, der seinen Sohn auf dem Schoss hat, sitzt in der ersten Reihe der Gäste, direkt neben Dolon und Xanas Mutter. Auf der anderen Seite sitzt meine komplette Familie, also alle meine sechs Brüder mit fünf Frauen und einem guten Dutzend Kinder. Meine beiden verheirateten Schwestern samt Ehemänner und mit ihren fünf Kindern. Ein Teil der Mädchen hat begeistert Blumen auf den Weg geworfen und klettern nun zu ihren Eltern auf die Bänke. Von den Schildstürmern sind auch die restlichen überlebenden Mitglieder und deren Angehörigen. Garns Geschwister und deren Ehepartner mit Kindern sind ebenfalls da. Auch eine größere Ansammlung von Cousinen im Heiratsfähigen Alter. Magister Havard Repp hat sich leider nicht aus der Akademie locken lassen, aber seine Nichte Merelle und ihr Verlobter sind dafür da. Dazu noch einige Angehörige der Schildwacht, unter anderem Sonderermittler Wolfram Thorsten.

Das Hauptschiff des neuen Tymoratempels ist inzwischen fertig gebaut, die Deckenmalerei beendet, nur die Wandmalereien sind noch nicht fertig gestellt. Es ist ein wirklich schmucker Tempel geworden, welcher der lächelnden Dame wirklich Ehre macht. Die alternde Schreinvorsteherin vom Schrein am Thargrams Weg in der Innenstadt nimmt die Trauung vor. Ich bin wirklich froh, dass es nicht Ryan ist, der die Zeremonie vornimmt. Er ist sicherlich ein treuer Kamerad, aber es gab in der Vergangenheit einige Ereignisse, die ein sehr dunkles Licht auf ihn geworfen haben. Niemand ist perfekt, aber ich erwarte von einem Streiter des Guten, dass er nicht mit der ersten daher gelaufenen Sukkubus ins Bett hüpft und danach noch lauthals verkündet, wie Toll so eine Sukkubus vögeln kann. Verdammnis!

Die ältere Priesterin hält eine schöne Rede, die nicht zu lang, und auch nicht zu kurz ist. Man merkt ihr an, dass sie schon viele Paare verheiratet hat. Sie erinnert, dass man gemeinsam immer stärker ist, dass es gute wie schlechte Zeiten gibt, dass Liebe bedeutet, den anderen zu akzeptieren. Schließlich geben Garn und ich unsere Versprechen, tauschen die Ringe und küssen uns unter dem Jubel unserer Familien. Xana und Hauptmann Bregg setzen ihre Unterschrift unter die Heiratsurkunde und der offizielle Teil ist damit erledigt. Glücklich!

Der Rest des Tages ähnelt sehr Xanas Hochzeit, da wir auch die gleiche Wirtschaft genommen haben, weil sie einfach vom Tymoratempel aus gesehen sehr günstig liegt und eine gute Küche bietet. Den Brautstrauß fängt eine von Garns unzähligen noch unverheirateten Cousinen auf, was diese laut aufquietschen lässt.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 07. Dezember 2009, 14:43:35
Kapitel 1
Die Insel des Schreckens

5. Mirtul 737 TZ Das Jahr des Purpurnen Wurms Chondathan

Es ist ein recht trüber Tag, als Ryan und ich den Friedhof außerhalb der Stadt betreten. Der Schicksalswächter ist er seit einigen Tagen wieder in der Stadt. Über seine Reisen in den fernen Osten bleibt er äußerst Wortkarg. Aber schön war es wohl dort nicht, er macht einen ausgezehrten und etwas enttäuschten Eindruck. Zwischen den Zeilen kann ich lesen, dass der Sohn des Himmels ihn wohl nur als Marionette benutzen wollte und er nicht wirklich etwas erreicht hat. Bürgerkrieg herrscht nun dort in diesem so fernen Reich zwischen den Clans, was das auch immer bedeuten mag. Ich bin über seine Ankunft nicht besonders glücklich, da nun mein Ehemann nicht mehr der Tempelvorsteher der Gemeinde ist, wo Garn doch in den letzten Jahren so fleißig war, trotz dem anhaltenden Störfeuer des Waukeen Tempels, der uns das Leben recht schwer gemacht hat. Der Preis von Weihrauch und andere rituellen Materialien hat sich vervielfacht. Den Preisanstieg kann ich aber teilweise umgehen, in dem ich direkt in Arrabas in Chondath einkaufen gehe und so die Zwischenhändler, welche der Waukeenkirche hörig sind, umgehen kann.

Hier erlebten wir unser erstes gemeinsames Abenteuer, sechs lange Jahre ist das nun her. Viel ist geschehen, aus dem kleinen Zimmermädchen von damals ist eine respektable und vermögende Frau geworden, die ein eigenes Anwesen mit einem richtigen Magierturm besitzt. Mili ist jetzt acht Jahre alt und ein aufgewecktes Kind geworden. Ihr Brüderchen Alarion, benannt nach meinem Vater krabbelt inzwischen wie wild durch das Haus und ist sogar schon mal dem Kindermädchen entwischt. "Ganz die Mama," hat Garn dazu gemeint. Auch Xana hat einen zweiten Sohn bekommen, der genau so lebhaft wie der überaus freche Hieronymus zu sein scheint. Aber hier auf dem Tempelgelände des Myrkul scheint sich wenig getan zu haben. Auf einem halb eingesunkenen Grabstein hockt die unheimliche Müllerstochter und dreht ihre Sense hin und her. Sie blickt kurz auf, ignoriert uns dann aber, ich tu es ihr gleich.

Wir werden schon erwartet und in den Haupttempel eingelassen. Vier Tote sind hier aufgebahrt, niemand den ich kenne, wahrscheinlich wird demnächst hier eine Totenfeier abgehalten werden. Ein junger Priester, an seinem Gang erkenne ich das, da sich Myrkulpriester ja prinzipielle mit einer Schädelmaske maskieren, bringt uns zum Hohepriester des Tempels, der als Zeichen seiner Amtswürde einen Stab aus Menschenknochen trägt. Wir werden freundlich begrüßt, schließlich hat er uns ja auch gerufen und der Hohepriester erzählt mit hohl klingender Stimme, dass sie Toten, jammern, singen und sprechen. Aha?

„Unheilige Dinge geschehen, Goldene Dolche berauben die Toten, Schattengestalten huschen zwischen den Ebenen. Sie versuchen mit Gold Dinge zu kaufen, die man nicht kaufen kann. Eine finstere Kabale bedroht das Gefüge der Welt, so sprechen die Toten.“ OK, und was soll das bedeuten? Nun ja, Omen muss man eben selber deuten und bekommt sie nicht mit Auflösung geliefert.

Nun gut, wir bedanken uns für die Ominöse Warnung, mit der wir erst mal recht wenig anfangen können. Aber mich deucht, dass dies ein weiteres Abenteuer für die Wagemutigen bedeutet. Auf dem Rückweg regt Ryan an, die Wagemutigen, die sich noch in der Stadt befinden, zusammen zu rufen und seine Wiederkehr zu feiern. Nun, Lia ist in den Elfenlanden verschwunden und noch nicht wieder zurück gekehrt. Dolon war auch öfters auf Reisen, müsste sich aber wieder in der Stadt befinden. Xana geht voll in ihrer Rolle als Hausfrau auf. Gemeinsam haben wir eine Zeitlang versucht, einen kleinen Service aufzubauen, der eine direkte Teleportationsroute von Chondathan nach Arrabar aufrecht gehalten hat. Allerdings hat sich das nicht wirklich gelohnt, hat aber doch geholfen, unseren Lebensstandart zu verbessern. Mir ist es gelungen, mein Anwesen in Westtor sehr profitabel an den Mann zu bringen und in der Lagerstadt ein großes Grundstück zu erwerben, dass gar nicht weit von Xanas Haus und dem neuen Tempel der Tymora liegt. Viele der Söldnerkompanien sind abgewandert nach Westtor oder in andere Konfliktherde. Dadurch ist viel Raum frei geworden und inzwischen bauen auch andere angesehene Bürger aus der Mittelschicht dort ihre Anwesen. Und einige der Anlagen können sich durchaus mit den Palästen der Adligen messen, was natürlich deren Neid und Missgunst entfacht. Inzwischen ist eine Erweiterung der Nordmauer konkret im Gespräch, was mich natürlich äußerst freut.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 09. Dezember 2009, 14:46:36
5. Mirtul 737 TZ Das Jahr des Purpurnen Wurms Chondathan

„Dieser Dämonen du weißt schon, will tatsächlich, dass ich mit meinem geliebten Serenius und den Kindern ins Brunnenhaus gehe um mit ihm seine Wiederkehr nach Chondathan zu feiern? Von mir aus hätte er im fernen Osten bleiben können! Ich habe gehört, die Männer können sich dort so viele Frauen halten, wie sie verzahlen können. Das muss doch für ihn das Paradies auf Erden gewesen sein.“ Xana hat die bösen Worte, die zuletzt zwischen ihnen fielen, nie vergessen oder gar vergeben. Wir befinden uns in ihrem Wohnzimmer und ihr jüngster Sohn Callandros krabbelt forschend über den Teppich der maunzenden Katze aus der "goldenen Gelegenheit" hinter her, die über die ungeschickte Aufmerksamkeit des kleinen Rabauken gar nicht froh ist. In einer Ecke spielt Hieronymus konzentriert mit bunten Bauklötzchen und stapelt sie zu einem Turm.

„Es ist ja nicht nur Popanz Ryan, sondern auch Dolon ist wieder da. Und ich denke auch, dass es vielleicht an der Zeit ist, dass Geschehene neu zu bewerten. Verzeih ihm, denn er ist ein Trottel, der es nur gut meint, aber sich manchmal so absolut dämlich anstellt, dass seine eigentlich gute Absicht nach hinten losgeht. Und in meinem Herzen glaube ich auch, dass es letztendlich so besser war, dass Serenius von einem lebenden Heiligen seines Glaubens ins Leben zurück gerufen wurde, als von irgendjemand anderem. Sei er nun Tyr, Moradin oder Tymora Kleriker.“

„Im letzten Punkt hast du sicherlich Recht, aber Ryan hat mir in der schlimmsten Stunde großen Schmerz verursacht. Er hätte ja von mir haben können, was er will, aber nichts von meinen Kindern! Das war einfach nur erbärmlich mies und wirklich fies!“ Callandros hat es inzwischen aufgegeben, der Katze hinter her zu krabbeln und hat sich gefährlich nahe dem Bauwerk seines Bruders genähert und betrachtet das mit großen Augen.

„Ja, da gebe ich dir Recht. Erst als strahlender Held selbstlos was anbieten und dann im letzten Moment noch Bedingungen stellen. So was gehört sich einfach nicht, aber du kennst ihn ja. Was sich gehört oder nicht, so was ist für Ryan ein Buch mit Sieben Siegeln.“

„Hat man ja in der "goldenen Gelegenheit" gesehen. Nun gut, ich werde mit den Kleinen kommen. Schließlich haben wir ja immerhin einiges gemeinsam erlebt und manchmal hatte er ja durchaus auch lichte Momente.“ In dem Moment schnappt sich Callandros einen der bunten Bauklötzchen und der ganze Turm stürzt unter protestierenden Geschrei von Hieronymus ein. Dieser knufft sofort seinen Bruder, der das nicht witzig findet. Bevor die Situation eskaliert, lässt sie ihren Kleinsten zu sich hin schweben und nimmt ihn tröstend auf den Schoss. Da hat Xana nun was zu schlichten und verabschiede mich. Ich brauche gar nicht lange, um zu meinem neuem Haus zu gelangen, da ich nur knapp hundert Schritt von ihr entfernt wohne.

Mein Zuhause ist inzwischen ein herrliches Anwesen, umgeben von einer hohen steinernen Mauer. Das Hauptgebäude ist gemauert und ich habe zwei Stockwerke unter einem ausgebauten Dachstuhl mit richtigem Ziegeldach, auf dem typischen steinernen Wasserspeier kauern, wie es hier nun mal üblich ist. Der Hauptflügel besteht aus einem großen Empfangsraum mit offener Treppe nach oben und einer großen Kapelle zu Ehren Tymoras, die groß genug ist, um etwa Zwanzig Gläubigen Platz zu bieten. Die Wand trägt schon zum Teil Malereien, welche verschiedene Denkwürdige Szenen der Wagemutigen zeigen. Die Fenster sind aus buntem Glas.

Der linke Flügel beherbergt im Erdgeschoss ein großes gemütliches Wohnzimmer und ein gemeinsames Arbeitszimmer mit zwei Schreibtischen und Bücherregalen an den Wänden, die aber noch recht leer sind. An einer der Wände hängt ein schönes Bild meiner Familie. Mein Mann Garn nimmt in der prächtigen Ritterrüstung des Engelsjägers die rechte Seite ein, Mili steht in einem hübschen Kleid in der Mitte, wo sie lächelnd ein Blumenbuquet in der Hand hält. Auf der linken Seite sitze ich in einem grünen Kleid auf einem Stuhl und halte meinen kleinen Alarion. Im oberen Geschoss befindet sich unser gemeinsames Schlaf und mein Ankleidezimmer, die betuchte Frau von Welt hat so was halt. Der rechte Flügel wird von einem großen Speisezimmer, der Küche, der Speisekammer und einer Treppe zum Wein und Vorratskeller eingenommen. Darüber befinden sich die Zimmer der Kinder und der drei Bediensteten. Direkt neben dem Haupthaus ragt ein schlanker Magierturm auf, den ich im Stil eines Klingenturms habe errichten lassen, welches mit einer kleinen überdachten Brücke mit dem Haupthaus verbunden ist. Im Kellerraum des Turmes habe ich ein große Badebecken im Boden eingelassen, gespeist von einer eigenen kleinen Quelle. Das Erdgeschoss enthält einen Empfangsraum, wo ich Kunden berate, welche magische Dienste von mir kaufen. Im mittleren Raum habe ich ein kleines Alchemistisches Labor eingerichtet. Der Rest des Turmes ist fast leer. Ich versteh eh nicht so ganz, was an einem Turm so praktisches für einen Magier sein soll, aber es gehört aus mir nicht nachvollziehbaren Gründen zu unserem Berufsstand irgendwie dazu.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 11. Dezember 2009, 14:37:11
5. Mirtul 737 TZ Das Jahr des Purpurnen Wurms Chondathan

Ich war ein halbes Jahr für die Gemeinschaft der Fünf tätig gewesen, dass war direkt nach unserer Suche nach einem Hohepriester des Auppensers gewesen. Der Bruderschaft der ungesehen Seher war mit dieser Nebenaufgabe einverstanden, weil ich so tiefen Einblick in die Interna der Gemeinschaft der Fünf gewinnen konnte. Meine primäre Aufgabe war die Verwaltung mehrerer weit entfernter Kontore, die ich dann via Teleportation besucht habe. Abends bin ich dann zum mein kleinen Schätzchen zurückgekehrt und habe die Abende oft mit Spielen verbracht. War eigentlich eine recht öde Aufgabe, die nur durch einige Überfälle von Piraten oder Räuberbanden, die ich abwehren durfte, etwas aufgepeppt wurde. Wahrscheinlich war ich auch aus diesem Grund angeheuert worden. In der Zwischenzeit hatte ich dann etwas mit Glücksboten Garn angebandelt. Zuerst wusste der arme Tropf gar nicht, was ich von ihm wollte, aber das habe ich doch schnell klar gemacht.

Warum ausgerechnet Glücksbote Garn? Nun ja, ich werde nicht jünger, auf eine Versöhnung mit Jondan gibt es keine Hoffnung mehr, dazu ist der Kerl zu sehr ein Arschloch. Ich will eine richtige Familie, Mili braucht einen Vater und ich will auch noch ein paar Kinder haben. Aber nicht mehr als vier, zwei Mädchen und zwei Jungen halte ich für ein gutes Ziel. Ryan und Dolon haben sich in der goldenen Gelegenheit für alle Zeiten als potentielle Ehemänner disqualifiziert, als sie nicht nur mit den Sukkubi mitgegangen sind, sondern danach noch damit vor uns geprahlt haben. Das hat mehr als nur wehgetan. Auf einen Adligen brauchte ich auch nicht zu warten, als Tochter eines Freissassen mit unbekanntem Hintergrund war ich disqualifiziert, ganz abgesehen davon, dass ich geschieden bin. Das ich jemals in den Adelsstand erhoben werden würde, war auch fraglich. Manchem Abenteurer gelang zwar so ein Kunststück, aber das war eher selten. Ein Händler wäre natürlich eine Möglichkeit gewesen, aber ich kenne recht wenige unverheiratete Händler im akzeptablen Alter und die wo ich kenne, sind langweilige Pfeffersäcke oder schon viel zu Alt. Letztendlich blieb für mich nur noch ein akzeptabler Kandidat übrig, eben Glücksbote Garn. Er ist nur wenig Älter als ich, sieht eigentlich recht schnuckelig aus, ist ein erfahrener Abenteurer, ein Kleriker meiner Schutzgöttin und ich mochte ihn. Inzwischen habe ich ihn auch lieben gelernt, meinen süßen Brummelbär. Er ist ein guter Ehemann, ein liebevoller Vater und er ist aus dem Alter raus, wo man jeder Maid hinter her pfeift.

Dann habe ich den süßen Garn geheiratet und dieses Anwesen geplant und gebaut. Finanziert habe ich es mit dem günstigen Verkauf meiner Villa in Westtor, die ich als Beuteanteil noch bekommen hatte. Eine Zeitlang haben Xana und ich versucht, so etwas wie ein Post und Personenbeförderungsdienst zwischen den Kolonien und dem Mutterland Chondath aufzubauen. Aber wir hatten nur mäßigen Erfolg, hat aber wenigstens gereicht, um einen gehobenen Lebensstandard zu etablieren. Ich beschäftige nun eine leicht rundliche Köchin, ein fleißiges Zimmermädchen, ein nettes Kindermädchen und einen Halborkischen Pförtner, der sich auch um die Pferde und etwas um den Garten kümmert. Man kann sagen, Tymora hat mir wirklich gelächelt.

Letztes Jahr im Herbst habe ich dann Alarion geboren. Diesmal mit einem überaus besorgten Ehemann um mich herum, der besonders im letzten Monat der Schwangerschaft dachte, ich würde jeden Augenblick bei der leisesten Aufregung zerplatzen. Xana war nur kurz vor mir Schwanger geworden, so dass unsere süßen kleinen Stinkerchen nur drei Zehntage auseinander zur Welt kamen. Und was für ein süßes kleines Baby Alarion, benannt nach meinem Vater, doch ist. Er hat wuschlige rote Haare und grüne Augen. Inzwischen ist er entwöhnt und mein Kindermädchen sorgt sich um ihn, wenn ich mich um meine Geschäfte kümmere. Und davon habe ich einiges am laufen, schließlich bin ich immer noch eine Schwester in der Bruderschaft der ungesehen Seher und mit einem hochrangigen Priester der Tymorakirche verheiratet. Ich habe meinen Mann sehr bei seinen Projekten unterstützt, besonders dann, wenn die Waukeenkirche uns Knüppel zwischen die Beine geworfen haben. Irgendwie haben die den Bau des Tempels in Westtor als persönlichen Angriff aufgefasst. Auf alle Fälle habe ich das Kasperletheater wieder reanimiert und ein Dutzend Stücke geschrieben, die ich mit anderen wahren Gläubigen und manchmal sogar mit Xanas Unterstützung aufführe, die mit ihrer Magie für Spezialeffekte sorgte, da hat sie ja einiges drauf, wie tanzende Lichter und Glitzerstaub.

In den letzten Wochen meiner Schwangerschaft fand ich endlich die Muße, die Erlebnisse der Wagemutigen im Krieg gegen Westtor in Buchform zu bringen und es zu veröffentlichen. Ich habe mich dabei auf die Ereignisse um Köhlerheim beschränkt, also die beiden Schlachten und unseren Ausflug in die Schicksalswelt. Dabei nahm ich kein Blatt vor dem Mund und beschrieb dabei ausführlich die Leiden und Entbehrungen der geschundenen Zivilbevölkerung. In den normalen Berichten kommt das nämlich viel zu kurz. Verdammnis!

Schließlich gehen am frühen Abend unsere Familien, also Serenius, Garn, Xana, Hieronymus, Mili, Alarion und Xanas jüngstem Callandros, die letzten werden von uns Müttern getragen, gemeinsam zum Brunnenhaus. Hier hat sich wenig verändert. Der Teufel über dem Brunnen schaut genau so aus wie vor sechs Jahren. Renya Harloff, die Wirtin des Brunnenhauses hat inzwischen graue Strähnen im Haar, aber immer noch ein sonniges Gemüt und leitet erfolgreich ihre gut besuchte Schenke. Ryan und Dolon tauchen schließlich auch auf. Es ist irgendwie traurig, dass die beiden noch keine Familie gegründet haben. Xana verhält sich anfangs sehr abweisend gegenüber dem Hohepriester der Tymora, der mit seinen recht jungen Jahren doch weit aufgestiegen ist. Viel weiter jedenfalls als Dolon, der trotz seiner Erfahrung einen recht niedrigen Rang im Klerus bekleidet. Irgendwie fehlt da etwas das Interesse an einer Kariere. Aber dann taut Xana doch auf und wir lachen gemeinsam über die witzigeren Momente unserer Laufbahn als Abenteurer und Weltenretter. Der Schicksalswächter lässt sich nicht lumpen und übernimmt die Bezahlung des Gelages. Wir reden über alte Zeiten, während an anderen Tischen auch lustige Anekdoten erzählt werden.

„Der Kerl zog ein Messer, ein kleines Messer. Da lachte ich und fragte ihn, ob das alles wirklich ein Messer wäre. Nein, meint dieser, dass ist mein Nagelmesser, dass ist mein Messer! Dann zog der Kerl doch ne Klinge raus, die schon an ein Kurzschwert erinnerte. Ha, meinte ich, deins mag länger sein, aber ich hab zwei davon! Nun, da bin ich auf ihn losgegangen und das Blut spritzte zu allen Seiten. Mein Blut, da sein Messer halt doch länger war.“ Allgemeines Gelächter am Nachbartisch. Es ist abzusehen, dass Mili und Hero heute viele neue Worte lernen werden. Weia!

Unser Schicksalswächter kommt schließlich auf die sich umgreifende Gier zu sprechen, die er meint, in dieser Stadt um sich geht. Da erzählt er mir nichts neues. Diese Stadt Chondathan galt schon immer als äußerst arbeitsam und geschäftstüchtig. Man sagt, der erste Gedanke eines Chondathaners am Morgen würde dem Geld verdienen gehören und sein letzter Gedanke am Abend auch. Wenn ein Chondathaner Probleme hat, einzuschlafen, so zählt er im Geiste Goldmünzen und nicht Schafe, wie sonst überall in Faerun. Ich finde daran höchstens was im Bezug auf die Worte des Hohepriesters der Myrkulkirche beunruhigend, aber das was Ryan bemängelt, ist eigentlich der Normalzustand dieser Stadt.

Dolon rückt schließlich mit der Nachricht heraus, dass er vielleicht unsere Hilfe benötigen könnte. Sein Tempel hat ihn ausgeschickt, um mysteriöse Vorkommnisse auf der Insel Presbur zu untersuchen, in die wohl eine Söldnergruppe namens Romanti Zostaar aus Damara verwickelt ist. Eine gewisse Nira Ilvastan hat die angeheuert. Der Name der Söldnergruppe ist mir gänzlich unbekannt, aber die gute Frau Ilvastan ist an der Drachenküste und in den Kolonien wohl bekannt. Offiziell schimpft sie sich Geschichtsgelehrte, welche wissenschaftliche Ausgrabungen macht, was im Klartext bedeutet, dass sie unter dem dünnen Deckmäntelchen als Historikerin alte Gräber, Ruinen und Kultstätten plündert. Genau das eigentlich, was ich mir einst unter einem erfüllten Abenteuerleben vorgestellt habe.

„Das hört sich ja alles recht ominös an, ich denke, wir Wagemutigen sollten da mal  nach dem rechten sehen!“ meine ich schließlich nach kurzem überlegen. Vielleicht fällt ja was von der Beute an uns ab, wenn wir da mal nach dem rechten sehen. Ist jedenfalls mein erster Gedanke. Ich lasse zwar ungern meinen ganz Kleinen alleine, aber er ist entwöhnt und das Kindermädchen ist wirklich eine liebevolle Person. Und Garn ist ja auch noch da, der sich nur zu gerne um seinen Sohn kümmern wird.
„Mama! Will aber nicht, dass du wieder weggehst.“ Mili zieht einen Flunsch.
„Aber Onkel Dolon braucht unsere Hilfe und wenn jemand in Not ist, muss man ihn nun mal helfen. Das gehört sich einfach so. Außerdem bist du ja inzwischen ein großes Mädchen und Papa ist ja auch noch da. Und der kleine Alarion.“
„Na gut, aber versprich mir, dass du gesund nach Hause wieder kommst.“ Das tu ich doch nur zu gerne und gebe ihr einen dicken Schmatz. Nachdem dies geklärt ist, verbringen wir noch einen vergnüglichen Abend im Brunnenhaus. Ich setze mich schließlich ab und besuche die Bruderschaft der Seher. Zum einen, um mich abzumelden, zum anderen, um ein paar Nachforschungen anzustellen.

Über die Insel Presbur ist recht wenig bekannt. Sie ist schon seit langer Zeit besiedelt, war bisher aber immer unabhängig, da es außer Schafe und Gras nichts gibt, was auf der Insel gedeiht. Die Insel selbst ist etwa 400 Meilen von Chondathan in Richtung Pirateninseln gelegen, entfernt. Durch hohe Klippen und tückische Untiefen ist die Insel praktisch isoliert, Handel findet nur ganz wenig mit den Einheimischen statt, die Wolle gegen Waren tauschen. Der Austausch findet mit Ruderbooten an dem einzigen Punkt statt, wo Boote mit wenig Tiefgang bei Flut anlanden können. Bis ins 4. Jahrhundert unserer Zeitrechnung war die Insel immer wieder von Monstern heimgesucht worden, die wohl aus dem Unterreich kamen. Danach hat sich das aber gelegt. Hört sich nicht gerade berauschend an. Mal sehen, was und dort erwartet.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 14. Dezember 2009, 12:38:07
10. Mirtul 737 TZ Das Jahr des Purpurnen Wurms Presbur

Die See geht schwer und starker Regen trommelt auf das Deck des Zweimasters Ritterbar, welcher vom Tempel des Tempus unserer Expedition zur Verfügung gestellt wurde. „Bei diesem Wetter anzulanden ist reiner Wahnsinn!“ meint Kapitän Ernart, ein ergrauter Haudegen der Meere, der einen kompetenten Eindruck macht. „Da habt ihr Recht, bringt uns auf eine Viertel Meile heran und wir gehen über einen magischen Weg hinüber.“ Dunkel ragt die zerklüftete Steilküste vor uns auf. Ein wahres Trommelfeuer aus Blitzen geht auf die Insel hernieder. Erdstöße durchlaufen die Insel und Felsen krachen polternd ins Meer. „Wir werden drei Tage vor der Küste hier auf euch warten“, erklärt uns der Kapitän der Ritterbar zum Abschied.

Xana lässt uns einen Kreis bilden und wir springen auf die Insel. Wir kommen auf den Klippen oben an, der Regen schränkt unsere Sicht ziemlich ein, aber die Gruppe Menschen vor uns sehen wir trotzdem. Es handelt sich um eine Handvoll bewaffneter und eine Gruppe von etwa zwanzig in ärmliche Bauerntracht gekleidete Menschen. Einer der bewaffneten entpuppt sich als Holt Brennal, der nach der Kampagne gegen Westtor eben in dieser Stadt geblieben ist. Da ich von seinen Fähigkeiten nie wirklich überzeugt war, hält sich meine Freude in Grenzen.

Wenigstens kann er uns in etwa erklären, was sich auf der Insel zugetragen hat. Vor etwa vier Zehntagen ist er mit den Söldnern der Romanti Zostaar hier angelandet. Die Expedition hat gezielt alte Ruinen auf der Insel aufgesucht. Die Einwohner warnten sie, an den alten Ruinen Hand anzulegen, aber wegen ein Ammenmärchen wollten sie nicht auf ihre Beute verzichten. Schließlich kam es, wie es kommen musste. Die alten Hüter der Ruinen sahen nicht mehr länger Tatenlos zu, wie ihre heiligen Stätten aus reiner Gier geschändet wurden und schlugen brutal zurück. Bei den Hütern scheint es sich um ein Stamm Oger, angeführt von vier verbrüderten Oger Magi zu handeln und die entfesselten wortwörtlich die Elemente. Mit den Ogern wurden sie unter schweren Verlusten fertig, aber nicht mit den vier Brüdern. Nachdem eine Offensive gegen die Oger Magi fehlgeschlagen war, wurde beschlossen, die Insel zu evakuieren und zwar auch die Eingeborenen, die jetzt unter diesen widrigen Umständen besonders leiden müssen. Und wieder mal zeigt sich, dass bei allem der kleine Mann bezahlt. Verdammnis!

Nach kurzem hin und her schließen wir uns der Gruppe an, da sie direkt zu ihrem Hauptquartier auf der Insel marschieren. Wir Wagemutigen setzen sich an die Spitze und harren der Dinge, die auf uns niederprasseln werden. Und wir brauchen auch nicht lange zu warten, bis wir auf einen der wütenden Ureinwohner treffen. Es handelt sich hierbei um einen mehrfach gehörnten Oger Magi, der uns den Tod im Namen von Imex verspricht. Imex gilt in informierten Kreisen als ein Elementarprinz und ist für manche primitive Wesen durchaus so was wie ein Gott. Und der liebe Oger Magi hat auch ein paar seiner Freunde mitgebracht, die mit uns spielen wollen. Direkt vor uns manifestiert sich ein Feuersturm. Zur Linken und zur rechten erscheint je ein vierbeiniges Wesen, dass wie ein mutierter kleiner Drache wirkt. Dazu je noch ein Elementar und ein geschupptes rotes Wesen. Der Anführer steht leicht rechts und so sind wir beinahe umzingelt. Gerade noch rechtzeitig können wir verschiedene Schutzzauber hochziehen, bevor der Tanz beginnt.

Da wohl die Zeit für Verhandlungen nicht gegeben ist, beginne ich den Kampf, in dem ich einen der mutierten Drachen eine große Kugel aus Säure in der vermuteten Höhe des Herzens in den Balg treibe. „Flieg und Sieg!“ Die Bestie knickt sichtlich ein, aber Holt muss ihr noch den Gnadenstoß geben. „Möge Tymora den Wagemutigen beistehen!“ predigt Ryan und schwingt herausfordernd seinen neuen heiligen Streitkolben. Dolon rennt auf den linken Elementar zu und gibt ihm Windseher zu kosten, was den aber kalt lässt. Dann regnen erstmal Feuerbälle auf uns herab. Ich bin am hin und her springen und kann dem gerade so entkommen. Das rechte Feuerelementar kommt auf mich zu gerannt und eine Feurige Faust schlägt nach mir. „Geschützt vor Feuer!“ rufe ich noch und mein Mantel verhindert, dass ich in Flammen aufgehe. Das andere Drachenvieh speit eine Feuerlohe auf Xana, die aber gekonnt ausweicht und ihr Ring der Feuerresistenz tut das übrige, um aus diesem Inferno lebendig heraus zu kommen. „Beeilt euch!“ ruft sie uns enthusiastisch zu und ihre Magie lässt ihren Worten unsere Taten folgen. Die flammende Säule bewegt sich auf Ryan zu und verschlingt ihn. Elementare Kräfte zerren an ihm und schleudern ihn wild um die eigene Achse herum. Verdammnis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 16. Dezember 2009, 14:48:55
10. Mirtul 737 TZ Das Jahr des Purpurnen Wurms Presbur

Mit einem Flick Flack löse ich mich von dem Elementar, dass mich gehauen hat und laufe etwas auf den gehörnten Anführer zu. Ich bringe ihn gekonnt aus dem inneren Gleichgewicht und haue ihm mit voller Wucht eine maximierte große Säurekugel zwischen die Hörner. Ich treffe absolut präzise, die Kugel durchschlägt den Kopf und sprengt Regelrecht die Hintere Schädeldecke auf. Mit offenem Mund und gebrochenen Augen sinkt der gewaltige Oger Magi in die Knie und fällt dann um. Sein Gehirn hat sich vollständig aufgelöst. Volltreffer, Tymora hat mir mal wieder gelächelt.

(Das war eine maximierte große Säurekugel, die mit einer bestätigten 20 traf, was schon mal schlappe 156 Schadenspunkte verursachte, dazu kamen noch fast maximale 32 Punkte aus 6W6 Hinterhältigem Angriff, was zu sensationellen 188 Schadenspunkte mit einem einzigen Angriff führte. Happy!)

Holt rennt in das Elementar rein und bindet es erstmal, da er viele Spiegelbilder hat, wird er den Kampf wohl auch alleine durchstehen. Dolon und Ryan kabeln sich nun mit der flammenden Säule, die wohl doch irgendwie einen eigenen Willen zur Vernichtung zu haben scheint. Ryan ist es in der Zwischenzeit gelungen, aus dem Zentrum der Säule zu entkommen. Xana wirft eine eisige Sphäre zwischen Elementar und geschupptes Vieh auf meiner Flanke, was das geschuppte Monster dazu animiert, auf Xana, die viel zu Nahe bei den Zivilisten steht, einen Feuerball zu werfen. Etwa ein halbes Dutzend Siedler vergeht in der Flammenlohe, während Xana nur mit angesengten Haarspitzen daraus wieder erscheint. Dieser komische Feuersturm wird nun etwas kleiner, nachdem Ryan sich erfolgreich daraus hervor gekämpft hat. Dolon wechselt von seiner Streitaxt auf das Schwert des Blauen Ritters, eines mächtigen Zweihänders mit der Fähigkeit, Magie zu bannen.

Ich sause in Richtung Xana und heize dem komischen kleinen mutierten Drachen ordentlich mit einer kleinen Kugel aus Säure ein. Gefällt ihm gar nicht und die hübsche Hexenmeisterin lässt sich nicht lumpen und haut gleich mal sechs eisige Strahlen auf das Vieh drauf. Das ist zuviel für das Ding und zerplatzt regelrecht. Damit sind schon drei Gegner ausgeschaltet. Dolon und Ryan kommen aber bei dem Wirbelstürmchen aus lohenden Feuer und dem zähen Elementar einfach nicht weiter. Wenn was nicht ordentlich Böse ist, habe die echt Schwierigkeiten da was auszurichten. Besonders Ryan sieht mit seinem heiligen Streitkolben und dem recht mächtigen Stärkegürtel nur wenig Land. Holt prügelt sich mit mäßigem Erfolg immer noch mit dem Feuerelementar und seine Spiegelbilder schrumpfen recht schnell zusammen. Da sind die Männer der Gruppe wohl in die Blocker des Gegners hineingerannt und stecken jetzt fest.

Die beiden geschuppten Monster kommen näher und traktieren uns mit weiteren flammenden Strahlen. Das ist nicht gut. Aber Xana juchzt auf, da sie nun ein paar Ziele auf einer Linie hat. Dolon macht aber mit einem wahren Schlaghagel dem Vorhaben zunichte, in dem er endlich das Elementar totschlägt. „Überschlagblitz!“ ruft die hübsche Hexenmeisterin und die Feuersäule bricht endlich zusammen. Jetzt steht nur noch ein Elementar, das gerade das letzte Spiegelbild von Holt zerschlagen hat und zwei der Echsenartigen Wesen. Aber die sind auch nicht mehr wirklich ein Problem für uns. Innerhalb weniger Herzschläge fallen auch diese unserer Vergeltung zum Opfer. Es wäre ein Glorreicher Sieg, wenn mehr Zivilisten ihr Leben behalten hätten. Ich durchsuche schnell die Toten und finde nur beim Anführer was Wertvolles, nämlich ein Meisterhaft gearbeiteten Zweihänder in Ogergröße und einen brennenden Mantel, den ich vorsichtig zusammenlege.

Wir sammeln die Zivilisten ein, sprechen ein kurzes Gebet für die verstreuten und bis zur Unkenntlichkeit verbrannten Zivilisten, die ihr Leben bei diesem Überfall verloren haben. Für eine Beerdigung fehlt uns die Zeit, da drei weitere Oger Magi jederzeit auftauchen könnten. Möge Myrkul und ihre Schutzgottheiten ihnen gewogen sein. Ryan spricht noch seinen Segen und wir brechen auf zu der Hauptsiedlung dieser öden Insel. Der Marsch durch den strömenden Regen verläuft schweigend, der ununterbrochene Donner der Blitze schmerzt in unseren Ohren und es ist ein Wunder, dass wir nicht einmal auf unserer Wanderung getroffen werden. Schließlich erreichen wir eine halbwegs gesicherte Siedlung, in der sich dutzende von Zelten um ein paar Katen scharen, umgeben und einem improvisierten Wall. Nichts was einem ernsthaften Angriff standhalten würde, aber besser als gar nichts.

Wir werden dem Anführer der Romanti Zostaar vorgestellt, einem wackeren Haudegen in eisernem Brustpanzer, grauem Schnurbart und einem Grün leuchtenden Zweihänder. Er hat einen so starken Damara Dialekt drauf, dass ich schließlich in seine Sprache wechsle, um etwas Zeit zu sparen. Dabei bringt die Unterhaltung recht wenig, da er auch nur ein Befehlsempfänger ist, als werden wir zum Obersten Zahlmeister der Waukeen mit dem Namen Sorad Pahwi weiter gereicht, der auch gleich eine Konferenz in seinem prächtigen Zelt einberuft. Dort treffen wir auch Nira Ilvastan, die berüchtigtste Grabräuberin der Drachenküste. Sieht so aus, als wäre die Waukeenkirche der eigentliche Drahtzieher hinter diesem ganzen Dilemma.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 18. Dezember 2009, 14:43:48
10. Mirtul 737 TZ Das Jahr des Purpurnen Wurms Presbur

Die Frau ist ein paar Jährchen älter als ich, macht aber in ihrer schwarzen beschlagenen Lederrüstung einen wehrhaften Eindruck. Der eigentliche Anführer, Oberster Zahlmeister Sorad Pahwi ist recht Jung für seinen ausufernden Titel und macht einen aalglatten Eindruck. Schicksalswächter Ryan kann es nicht lassen und prescht sofort vor, in dem er den Zahlmeister mit Vorwürfen über das Verantwortungslose Verhalten der Expedition überhäuft. Daraufhin bekommen wir einen Vortrag über Wirtschaftskunde und Kosten Nutzen Analysen zu hören. Sicherlich recht interessant, aber Menschenleben sind nun mal nicht so einfach in Zahlen zu fassen. Ich versuche etwas zu bohren, ob etwas Besonderes gesucht worden ist, was aber abgestritten wird.

Dafür erzählt er uns, dass er die goldene Klinge führt und das mit Gold alles zu erreichen ist, was man nur will. Bei diesen Worten schauen Ryan und ich uns bezeichnend an. Goldene Dolche, die mit Gold Dinge kaufen, die nicht zu kaufen sind. Das waren die Worte der Toten, die uns der Hohepriester des Myrkultempels zu Chondathan übermittelt hat. Da werden wir wohl noch etwas auf den Zahn fühlen. Aber es gibt noch anderes zu bereden. Die Insel ist nicht zu halten und muss evakuiert werden. So wie es aussieht, geht die Bedrohung von vier Oger Magi Brüdern aus, welcher ein jeder eines der vier klassischen Elemente repräsentiert. Einen davon haben wir ja getötet. Der Oger Magi der Luft soll der Anführer sein. Es gibt eine hitzige Diskussion, ob wir die Oger und ihre Schergen aktiv jagen sollen oder ob wir uns auf Verteidigung der letzten Siedlung beschränken sollen.

Ich gebe zu bedenken, dass die Aggression eindeutig von den Menschen ausging. Immerhin lebten die Menschen und die Oger dieser Insel parallel drei Jahrhunderte in Frieden und wenn einige raffgierige Menschen nicht die Kultstätten der Oger entweiht hätten, wäre immer noch Frieden. Es ist sogar kurz eine Diplomatische Mission im Gespräch, aber die Rede ich sofort aus. Die Zeit für eine friedliche Lösung ist schon lange vorbei. Spätestens in dem Moment, wo wir einen der Anführer getötet haben. Nach etwas hin und her wird eine Strategie der Verteidigung beschlossen. Sogar Dolon ist dieser Meinung, was mich wundert, da Tempus doch lehrt, den Konflikt aktiv zu suchen. Nun ja, bin deswegen nicht sauer auf Dolon.

Xana und ich bieten an, wenigstens die kleinen Kinder schon mal zu Evakuieren. Nach kurzen Beratungen wird beschlossen, die Kinder direkt zum Tempel nach Westtor zu schaffen. Der Oberste Zahlmeister wird eine entsprechende Nachricht absetzen und uns ankündigen. Ich einige mich mit Xana auf einen Sprungpunkt, den wir gut kennen, nämlich das Haus, wo wir eine Nacht verbracht haben. Also suchen wir die erste Acht Kinder aus, darunter ein fast erwachsenes Mädchen als Anführerin und Hüterin der Kleineren und teleportieren fehlerfrei nach Westtor. Ohne Probleme kommen wir zu dem Imposanten Gebäude des neuen Tempels. An Gold mangelt es denen garantiert nicht, ist doch das gewaltige Kuppeldach mit Gold belegt. Ich muss neidvoll zugeben, daneben sieht der Tymoratempel, den Ryan ganz manierlich hoch gezogen hat, wie eine Bruchbude aus. Verdammnis!

Wir nutzen die Gelegenheit, uns von einem hochrangigen Kleriker den Tempel zeigen zu lassen und überzeugen uns, dass die Kinder gut untergebracht sind. Auch nehmen wir noch ein reichliches Mahl in deren opulenten Speisesaal ein. Selbst die Teller sind vergoldet, dass nenne ich mal verschwenderisch. Eins muss man denen von Waukeen wirklich lassen, die wissen, wie man Eindruck schinden kann. Nur Schade, dass dieses Gold mit dem Blut Unschuldiger bezahlt worden ist. Finsternis!

Xana teleportiert uns zurück und sie macht noch vier weitere Fuhren, so dass alle kleinen Kinder unter Zehn Jahren nun in Sicherheit sind. Jetzt müssen wenigstens nicht auch noch die ganz kleinen Bewohner dieses kargen Eilandes den ultimativen Preis für die Gier der Waukeen Kirche bezahlen. Und als kleinen Nebeneffekt haben wir auch dafür gesorgt, dass wieder etwas mehr Platz im Lager herrscht, so dass wir nun auch eine Unterkunft finden.

Natürlich bin ich Neugierig noch etwas über die wirklichen Hintergründe heraus zu finden. Ich setze Ryan darauf an, die gute Frau Ilvastan etwas abzulenken, so dass ich in ihr Zelt ungesehen hineinkomme. Sie geht recht nachlässig mit ihren Unterlagen um, wie ich bald feststelle. Als liegt kreuz und quer. Ich sichte die Unterlagen, hier und da eine Pseudowissenschaftliche Abhandlung über die geplünderten Kultstätten, wahrscheinlich als Nachweis für potentielle Käufer jenseits der Waukeenkirche. Nichts was wirklich weiter hilft. In einer Tasche finde ich schließlich eine Art Tagebuch, so wie ich es auch führe. Die Frau war in den letzten Jahr recht umtriebig, kein Wunder, dass sie sich den entsprechenden Ruf erarbeitet hat. Interessanter weise war in der Vergangenheit auch das Hydra Handelshaus mal ein Sponsor ihrer Ausgrabungen gewesen. Jaspar Janus hat ja nie ein Hehl daraus gemacht, dass er alte Gegenstände des untergegangen Jhaamdaths sammelt.

Diese Expedition ist von der Waukeen Kirche finanziert worden. Sie ist Hinweisen über Figürchen aus Diamant nachgegangen, die sie aber anscheinend nicht gefunden hat. Allerdings kam sie auch nicht dazu, alle potentielle Ausgrabungsstätten auszuplündern, da die Oger ihrer Expedition durch ordentlich eingeheizt hat. Und was auch noch interessant ist, dass die Gemeinschaft der Fünf sie für eine weitere Expedition in den kommenden Wochen schon fest gebucht hat, um was es sich genau dabei handelt, geht aus ihren Aufzeichnungen nicht hervor, der Ort scheint sich dabei aber an der Küste unserer Kolonie zu befinden. Interessant.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 21. Dezember 2009, 13:40:38
11. Mirtul 737 TZ Das Jahr des Purpurnen Wurms Presbur

Wir verbringen ein höchst ungemütliche Nacht auf der Insel, die zum Glück ohne Zwischenfälle von statten geht. Holt erzählt, dass er noch mal zu der Stelle zurück gegangen sei, wo der Überfall statt gefunden hat und dort beobachtet hat, wie die Leiche des von mir getöteten Anführers geborgen wurde und wie ewige Rache geschworen wurde. Weia!

Da ich gerne noch das Zelt des Zahlmeisters untersuchen würde, Gestern war dazu keine Gelegenheit mehr, bitte ich Ryan mal wieder den Zahlmeister abzulenken. Das mach Ryan gerne und verwickelt den Waukeen Priester gekonnt in eine Sinnlose Theologische Diskussion, von der ein Laie Ohrenbluten bekommt. Ich schleiche mich in das prächtige Zelt, dass mehr kosten dürfte, was diese Insel an einem Jahr an Wolle erwirtschaften kann. Auch die Einrichtung ist nur vom feinsten. Sein Reiseschreibtisch ist wertvoller als der, welcher bei mir im Arbeitszimmer steht. Und der war auch nicht gerade von der Stange. Hier ist alles ordentlich verstaut. Die zugänglichen Unterlagen behandeln Abrechnungen und Kostenanalysen dieses Unternehmens, was mir aber keinerlei neue Erkenntnisse vermittelt. Es gibt aber eine goldene Truhe, die mit einer magischen Falle gesichert ist. Ich verbringen Fünf Minuten damit, die magische Rune zu studieren. Schließlich komme ich zu dem Schluss, dass ich keine Möglichkeit habe, sie zu umgehen. Ich könnte sie zwar zerstören, aber damit wäre klar, dass jemand an der Truhe war. Mir ist das Risiko einer Eskalation in dieser prekären Situation einfach zu hoch, so dass ich mich einfach zurück ziehe. Ryan setzt trotz meines Zeichens, dass er aufhören kann, seine fruchtlose Diskussion mit der Konkurrenz fort. Ist wohl so ne Kleriker Sache, die ich nicht nachvollziehen kann.

Und gegen Mittag findet dann auch der lang erwartete Angriffe auf das Hauptlager statt. Auf einer Hügelkuppe erscheint ein weiter Oger Magus in Begleitung von zwei Erdelementaren, welche anfangen, das Lager mit Steinen zu bewerfen. Xana Revanchiert sich mit einem Kugelblitz, ich werfe einen Feuerball. Der Oger versinkt in der Erde, seine Elementare setzen die Bombardierung des Lagers fort. Holt spurtet mit seinem Bogen der Bedrohung entgegen. Hätte er einen Augenblick gewartet, hätte ich ihn direkt mit vor die Elementare nehmen können, so wie Dolon und Ryan. Wir kommen wenige Meter vor den Steinewerfern entfernt an. Nach einem kurzem Moment der Desorientierung greifen die beiden Kleriker je eines der Viecher an. „Bei Tempus! Nimm das!“ „Bei Tymora!“

Da die Elementare sich wohl einsam vorkommen, tauch zwei weitere seltsame Kreaturen auf, die keiner von uns irgendwie einordnen kann. Erdschlange würde vielleicht noch am ehesten passen. Da die Kleriker im Weg stehen, kriegen die erstmal die Haue ab. Diese Monster schlagen Wunden, die sich nicht mehr von alleine Schließen. Xana gibt uns aus der Ferne weitere Unterstützung in Form von Spähren oder Kugelblitzen, während Holt auf seltsamen Bahnen laufend uns langsam, aber sicher näher kommt. Ich lasse mich ein paar Meter zurück fallen und beginne Kugeln aus Säure zu werfen, damit bekomme ich den linken Elementar recht schnell weg. Auch der Rechte bricht unter dem kontinuierlichen Beschuss von Xana zusammen. Diese komischen Viecher bekommen nun unsere volle Aufmerksamkeit und plötzlich teilen die sich. Was nun los?

Aber ein paar Flammenschläge später stehen die auch nicht mehr. Wir warten auf die Ankunft des Elementarmagiers, aber der taucht nicht auf, nur Holt kommt irgend wann hechelnd an. Der war mal wieder eine große Hilfe. Finsternis!

Die Kleriker stoppen ihre Blutungen und wir bilden so etwas wie ein tief gestaffeltes Abwehrnetz. Aber als nach hundert Herzschlägen immer noch nichts passiert, wird uns klar, dass dieser Kampf siegreich zu Ende gegangen ist. Wir diskutieren kurz, ob wir doch nicht in die Offensive gehen wollen. Ich bin nach wie vor dagegen, da die ursprüngliche Aggression nach wie vor von der menschlichen Seite ausgegangen ist. Verdammte Kirche der Waukeen und ihr verantwortungsloses Verhalten. Wir ziehen uns schließlich wieder ins Basislager zurück. Xana und ich evakuieren weitere sechzehn Zivilisten von der Insel. So geht auch dieser ereignisreiche Tag zu Ende. Die Schiffe sind angeblich noch zwei Tage entfernt. Dolon gibt unserem Schiff bescheid, die Frist zu verlängern und noch ein paar Zivilisten im Notfall aufnehmen zu müssen.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Abbajan am 23. Dezember 2009, 11:41:43
Jippie! Rechtzeitig vor Weihnachten habe ich es geschafft, alle Seiten durchzulesen - Eine super Geschichte, klasse geschrieben und sehr spannend - weiter so ;)

Gruß
Abba
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 23. Dezember 2009, 17:24:38
Danke für das Lob!

13. Mirtul 737 TZ Das Jahr des Purpurnen Wurms Presbur

Endlich sind die Schiffe angekommen. Gestern wehrten wir in Nacht noch einen massiven Angriff von Wasserelementaren ab, die vom Himmel regneten. Zum Glück ging dieser Kampf auch recht einfach zu unseren Gunsten aus. Tymora hat uns mal wieder gelächelt und auch der Feindhammer war uns durchaus gewogen. Gegen Mittag brechen wir in einer viel zu lang gezogenen Linie auf. Dolon drängt massiv darauf, die Kräfte zu massieren, aber die Wege sind schmal und der Boden drum herum vom Dauerregen aufgeweicht, so dass wir zwangsläufig eine Linie bilden müssen. Kinder befinden sich zum Glück keine mehr auf der Insel, ebensowenig Alte und Verwundete oder Kranke, die sind schon alle von uns Evakuiert worden. Leider kann ich das einfach nicht so oft wie Xana, die in der Kunst einfach schon viel weiter vorangeschritten ist.

Wir sind vier Stunden unterwegs, um die etwa acht Meilen bis zur Küste zu schaffen, also schon später Nachmittag. An den Klippen sammeln sich die Menschen an der einzigen Stelle der Insel, wo sicher tief unten Ruderboote anlanden können. Es gibt einen sehr schmalen Pfad nach unten, wobei einige Stellen nur mit der Hilfe von Seilen überwunden werden können. Wir Wagemutigen übernehmen die Nachhut. Wenn dieser verdammte Regen nur endlich aufhören würde. Angeblich sollte man Überwurf Wasserdicht sein, stimmt aber nicht mehr. Inzwischen bin vollständig aufgeweicht und wünsche mir nichts sehnlicher, als ein trockenes Plätzchen an einem Kamin mit einem fröhlich vor sich hin brennenden Feuer.

Es ist früher Abend, als die letzten Zivilisten den Abstieg beginnen, diese Fuhre noch, und wir können von hier verschwinden. Auf einer Anhöhe in der Nähe tauchen drei der Oger Magi auf.
„Eure Stunde ist gekommen! Sterbliches Ungeziefer! Im Namen von Ogermach werde ich euch von dieser Insel tilgen!“
„Eure Stunde ist gekommen! Sterbliches Ungeziefer! Im Namen von Yang Si Bing werde ich euch von dieser Insel tilgen!“
„Eure Stunde ist gekommen! Sterbliches Ungeziefer! Im Namen von Imex und Alhydra werde ich euch von dieser Insel tilgen!“
„Wer so eine Ansage braucht, kann nichts drauf haben!“ versucht Dolon uns Mut zu machen.

Zwei Wolken schweben in großer Geschwindigkeit zu uns herab, dass sind wohl unsere ersten Gegner. Wir sprechen schnell noch einige Zauber, die uns stärken, da sind die beiden Sturmelementare auch schon da. Ich empfange sie gebührend mit einem Feuerball, Xana mit einem Hagel aus jede Menge Feuerstrahlen. „Möge der Feindhammer unsere Feinde zerschmettern!“ predigt Dolon und auch Ryan spricht noch einen Zauber „Glitzerstern flieg und sieg!“. Sieht irgendwie nicht sehr beeindruckend aus. Das erste Sturmelementar schießt einen Blitz durch Xana und Ryan, was beide ordentlich durchschüttelt, dann erschüttert gewaltiger Donner, der mich beinahe Taub werden lässt. Finsternis! Das hat jetzt ordentlich wehgetan. Der andere Sturmelementar prügelt böse auf Dolon ein, was diesen ziemlich verbeult. Das ist nicht gut. Xana feuert einem Hagel aus Strahlen auf den fiesen Elementar ab, der uns gerade so zugesetzt hat.

Wir müssen verhindern, dass der andere Sturmelementar das Gleiche macht, wie der gerade eben. Ich schwenke etwas aus, um einem potentiellen Blitz kein weiteres Ziel zu bieten und werfe eine maximierte Kugel nach dem Elementar, die präzise trifft. (Wieder eine zwanzig gewürfelt, aber Elementare sind ja leider gegen kritische Immun.) Dolon und Ryan lösen ihre Flammenschläge aus, was ordentlich Rumms macht. Aber leider steht der Sturmelementar noch. Ein Blitz schlägt mit einem verdammt lauten Knall da ein, wo ich gerade eben noch stand und der Donner lässt ein weiteres mal die Ohren klingeln. Zum Glück stehen alle noch, auch wenn Xana bedenklich wankt. „Brenne!“ brüllt sie und erledigt den Elementar. Das war jetzt verdammt knapp gewesen. Wir sind alle kurz vor dem Umkippen. „Möge Tymora uns lächeln!“ sagt Ryan und unsere Wunden schließen sich minimal. (7 Grad umgewandelt in Massen schwere Wunden heilen und 1 1 3 gewürfelt.)

Von ihrer Position aus mustern uns die drei Ogerbrüder gar finster, aber machen keine Anstallten näher zu kommen. Dolon zeigt Ryan, wie man das richtig macht und erzielt einen vergleichbaren Effekt. (Tägliche Kraft des Kriegspriester angewandt und eine 8 gewürfelt, was ebenfall 18 Punkte bei jeden SC geheilt hat) Ryan versucht es ein weiteres mal und hat wieder kaum Erfolg. Schließlich sind wir wieder alle Fit, aber die drei Elementaristen stellen sich nicht zum Kampf. Auch diesmal gehen wir nicht in die Offensive, sondern lassen sie ziehen. Als letzte verlassen wir das Schlachtfeld und finden uns wieder auf der Ritterbar wieder. Unsere Mission ist damit wohl erfüllt. Die Wagemutigen sind ein weiteres mal Siegreich aus einem Konflikt heraus gegangen. Aber ich spüre, dass der eigentliche Feind sich nicht auf dieser Insel befindet, sondern in den Tempel der Waukeen. Möge Tymora uns lächeln, denn wir werden jede Hilfe brauchen.

Gespielt am 23.08.2009
Spielleiter: Stefan
SC: Kaira 13 (Schurke 4/ Seher 1/ Unseen Seer 4/ Arkaner Trickser 4), Xana 13 (Hexenmeisterin 6,
Erfahrungspunkte: Stufe 12 5275 Stufe 13 4585, Dolon 12 (Kleriker 8/Kriegspriester 4), Holt 12 (Kämpfer 6/Barde5/Vigilant 1) Ryan 13 (Kleriker 9, Schicksalswächter 4),
150 Xana, Ryan 150, Kaira 100, Dolon 200, Holt 200
Überwundene Gegner
2 Spawn of Tiamat
2 Feuerelementare
2 Feuerwerfer ?
1 Feuersturmelemntar ?
2 Erdelementare
2 Belebte Wurzelmonster ?
2 Sturmelementare ?
1 Oger Magi Elementarist
Beute
1 brennender Umhang
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 25. Dezember 2009, 13:20:56
Kapitel 2
Als die Wagemutigen bis zum Hals in der Scheiße steckten

17. Mirtul 737 TZ Das Jahr des Purpurnen Wurms Chondathan

Nach einer Reise von vier Tagen kommen wir endlich wieder in Chondathan an. Wir begleiten Zahlmeister Sorad Pahwi in den Tempel der Waukeen, der sich in der Markthalle im Berg befindet. Es gibt scheinbar nur einen Zugang, der nur über eine schmale Treppe zu erreichen ist. Gut zu verteidigen, aber für die Gläubigen schwerlich zu erreichen. Ich möchte nicht dabei sein, wenn es mal nach einem Gottesdienst auf der Treppe zu einer Panik kommt. Das könnte wirklich übel werden.

Der Innenraum des Tempels ist verschwenderisch ausgestattet. Wandreliefs bestehen aus teilweise vergoldetem Elfenbein. Die Gewaltige Statue der Waukeen ist sicherlich nicht massiv aus Gold, aber die Schicht Gold ist mehr als nur Blattgold. Wir werden zu einem Bereich geführt, wo ich den gut gesicherten Tresor sehen kann. Das wäre wirklich mal eine Herausforderung für mich. Daraus wird eine Geldkassette voll mit Gold und Edelsteinen geholt und wir bekommen unsere Belohung, die 1500 Goldmünzen für jeden beträgt. Da schlägt mein Herz gleich viel höher. Wir verabschieden uns höflich und ich gehe zu mir nach Hause.

Mein Söhnchen Alarion quietscht vergnügt, als ich ihn innig herze. Mein Kleiner hat mir ja so gefehlt. Aber jetzt ist Mama ja wieder da. Mili ist noch in der Schule und Garn im Tempel. Kaum habe ich mich in meinem Wohnzimmer mit meinem kleinen Spatz bequem gemacht, meldet mir mein Zimmermädchen einen Gast und zwar eine Elfe namens Lia. Ich lasse sie herein bitten und begrüße sie innig. Drei lange Jahre war sie weg. Sie erzählt, dass sie bei ihrem Clan ihre arkane Ausbildung etwas fortgesetzt hat, aber hier hätte sich ja so viel verändert. Klar, ich habe geheiratet, habe ein erstklassiges Anwesen, einen unglaublich süßes Söhnchen bekommen und bin in der Tymora Gemeinde stark engagiert. Ich habe auf der Heimreise auch ein Stück für das Puppentheater geschrieben, wo durch verantwortungsloses Verhalten von Angehörigen der Waukeenkirche die Bevölkerung einer Insel in tödliche Gefahr gebracht wird, aber aufrechte Tymoragläubige retten die Bevölkerung und wenden das Böse ab.

Wie auch immer, Lia erzählt mir, dass sie nicht nur aus reiner Freundschaft hier ist. (Zur Erklärung, die Szene war ursprünglich für den Vigilanten Holt bestimmt gewesen, aber der Spieler hat sich nicht abgemeldet, so das der SL improvisieren musste und Lia den Part erledigen musste, was nicht wirklich gepasst hat.) Gestern Nachmittag hat sie von einer fremden jungen Frau ein Schriftstück überreicht bekommen, mit den Worten, sie soll darauf aufpassen. Am Abend hat Lia dann eine telepathische Botschaft erhalten, sie soll zum Osttor kommen. Das fand die Elfe offen, aber eine Wache wollte sie nicht passieren lassen, so umkletterte die Elfe das Hindernis. Draußen sah sie dann, wie die leblose Frau gerade von vier mit weißen Kapuzen maskierten Angreifern umringt war, welche sie durchsuchten und mitnehmen wollten. Lia begann einen Kampf mit denen, konnte einen töten, aber sie musste vor der Übermacht fliehen, da es sich bei den Angreifern um fähige Meuchelmörder mit vergifteten Waffen gehandelt hat. Allerdings konnte sie vorher sich noch überzeugen, dass sie Frau tot war und dass es sich bei dem toten Angreifer um einen rothaarigen Menschen gehandelt hat.

Die blauhäutige Mondelfe hat die Schriftrolle dabei, die allerdings nur leer ist. Mit Magie entdecken erkenne ich das Symbol der ungesehenen Seher und einen Text, der zusätzlich noch verschlüsselt ist. Ich brauche ein paar Minuten, um den Text in Reinschrift zu bringen. Es handelt sich um einen Standardbericht einer gewissen Jana, die in Westtor die Machenschaften der Waukeenkirche beobachtet hat. An einem nicht näher genannten Ort scheint diese Kirche ein geheimes Lager zu unterhalten. Unser bekannter Freund Sorad Pahwi hat mal wieder seine Finger darin, ebenso ein gewisser Drinlik, der in der Stadt Semra, das liegt in Chondath, lebt. Interessant!

Was mich wundert ist, dass Jana ihren Bericht nicht bei der Bruderschaft abgeliefert hat, sondern ihn Lia gegeben hat. Das ergibt nur dann Sinn, wenn sie gedacht hat, dass die Bruderschaft der Seher nicht das ist, was sie zu sein scheint. Ich beschließe mich mit Bruder Karn darüber zu unterhalten. Ich nehme meinen Kleinen einfach auf dem Rücken geschnallt mit und besuche das Haus der ungesehenen Seher im Adelsviertel. Bruder Karn hört sich meinen Bericht an, auch den über die Ereignisse auf Presbar. Sieht so aus, als wäre gerade die bis dato wenig beachtete Waukeenkirche ins Blickfeld der ungesehenen Seher gerutscht. Ich bekomme gleich mal den Auftrag herauszufinden, was es sich mit diesen Drinlik in Semra auf sich hat. Sieht so aus, als ob die Wagemutigen ein neues Abenteuer haben würden.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 28. Dezember 2009, 10:36:17
18. Mirtul 737 TZ Das Jahr des Purpurnen Wurms Semra

Dolon, Lia und ich kommen an einer belebten Kreuzung der Stadt heraus. Mit Teleportation sind Reisen in ferne Länder ja nun kein Problem mehr. Und da Xana und ich auf der Suche nach einem Hohepriester des Auppensers auch in dieser schmutzigen Stadt waren, kenne ich mich hier etwas aus. Ryan und Xana konnten leider nicht mitkommen, beide zu sehr mit persönlichen Angelegenheiten beschäftigt. So ein Tempel oder einen Haushalt zu führen ist nicht leicht. Semra gilt als die schmutzigste Stadt in ganz Chondath. Vor langer Zeit hat die Kanalisation aufgehört zu funktionieren und die Straßen dienen nun gleichzeitig als Kloake. Es stinkt hier bestialisch und verschiedene Krankheiten grassieren in der Stadt. Also suchen wir mal fix diesen Drinlik. Wir beginnen in den einschlägigen Etablissements dieser Stadt nachzufragen. Nach und nach bekommen wir folgendes heraus. Drinlik kommt ursprünglich von den Pirateninseln und ist dem Namensgebenden Gewerbe lange Zeit nachgegangen. Er scheint hier einen neuen Auftraggeber gefunden zu haben, jedenfalls hatte er auf einmal recht viel Geld in der Tasche. Wo er wohnt, scheint niemand zu wissen, was natürlich recht ärgerlich ist. Auch dass er seit drei Tagen von niemanden mehr gesehen wurde. Auch scheint er sich sehr für eine neue, hier in der Stadt grassierende Krankheit interessiert zu haben. Seltsam!

Nun gut, dann versuchen wir mal herauszufinden, was an dieser Krankheit so interessant ist. Im Ort gibt es einen Illmatertempel, der eigentlich nur aus einem Seuchenhaus zu bestehen scheint. Ein Priester erzählt uns, dass es eine neue nekrotische Krankheit gibt, dass so genannte gelbe Zysten Syndrom. Diese Krankheit lässt gelbe Zysten entstehen, die wenn sie aufplatzen, eine gelbe eiterartige Flüssigkeit aussondern. Das besondere an dieser Krankheit ist, dass sie nicht mit magischen Mitteln heilbar ist, selbst mit mächtiger magischer Heilung nicht. Verdammnis!

Diese Krankheit scheint magischen Ursprungs zu sein, da sie sich nicht von einem Angesteckten weiter verbreitet. Wie die Krankheit einen genau befällt, ist dem Priester unbekannt. Er gibt dem örtlichen Talonakult die Schuld daran. Talona ist die Göttin der Krankheit und deren Anbetung war schon im alten Jhaamdath weit verbreitet. Und in einer solch dreckigen Stadt ist es auch kein Wunder, dass immer wieder Seuchen und Krankheiten grassieren. Gegen die gelben Zysten hat bis jetzt nur ein Heiler am Hafen ein Gegenmittel gefunden. Wir beschließen, dem mal auf den Zahn zu fühlen.

Der Heiler namens Silbrecht entpuppt sich als ein schlaksiger, ausgezehrt wirkenden Mittdreißiger, der in einer sehr fleckigen Schürze bekleidet ist. Er betreibt ein improvisiertes Krankenhaus am Hafen. Seine Mittel besteht darin, dass er die Zyste mit einem brutal aussehenden Messer entfernt, allerdings überleben dass nicht alle Patienten. Wir reden etwas mit ihm, er wurde auch Drinlik eingehend befragt, konnte ihm aber auch nicht weiter helfen. Er hat ihn an einen Meister der arkanen Künste mit dem Namen Armis weiter empfohlen, der wohl in dieser Richtung schon Nachforschungen angestellt hat. Ich sehe schon, heute werden wir nichts anderes machen, als Leute zu befragen. Wir lassen uns den Weg beschreiben und gehen mal zu diesem arkanen Meister hin.

Der wohnt in einer etwas besseren Straße, wo allerhand magische Dienstleistungen angeboten werden. Meister Armis wiederum scheint etwas Ahnung von der Materie zu haben. Der verlauf der Krankheit ist wie die Ansteckung ominös, da der Krankheitsverlauf sehr unterschiedlich sein kann. Bei manchen scheint die Krankheit schon früh einfach zu stagnieren, während andere daran recht schnell sterben. Einer der ersten Patienten war ein gewisser Hauptmann der Stadtgarde mit dem Namen Relak Bathanis. Armis vermutet, dass es eine magische Seuche ist, die noch im alten Jhaamdath vom so genannten Arkanen Rat entwickelt wurde, der eng mit der Talonakirche verbunden war. Wir wechseln bezeichnende Blicke, da wir nur zu gut wissen, was er meint. Haben wir doch diesen Arkanen Rat persönlich kennen gelernt und deren Verderbtheit am eigenen Leib erfahren.

Das erklärt aber nicht, warum diese Krankheit jetzt wieder ausgebrochen ist und warum Drinlik nachgeforscht hat. Ist die Waukeenkirche an einer magischen Seuche interessiert? Kann ich mir nicht so ganz vorstellen. Ich versteh eh nicht, was außer der Unheilbarkeit der Krankheit diese Seuche zu einer Waffe macht, da sie nicht ansteckend zu sein scheint. Andererseits ist sie dadurch sehr steuerbar, ein starkes Druckmittel, da womöglich auch der Krankheitsverlauf ebenfalls steuerbar ist. Ich blick ehrlich gesagt überhaupt nicht mehr durch. Es war ein langer Tag und wir verabschieden uns von Meister Armis. Wir kehren in eines der besten Gasthäuser der Stadt ein und diskutieren über unsere Erkenntnisse. Unser nächster Name auf der Liste ist Hauptmann Relak Bathanis, einem der Ersterkrankten, den wir Morgen Früh aufsuchen werden.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 01. Januar 2010, 12:05:42
18. Mirtul 737 TZ Das Jahr des Purpurnen Wurms Semra

Nach einer ruhigen Nacht und einem ausgiebigen Frühstück machen wir uns auf die Suche nach Hauptmann Relak Bathanis. Wir finden ihm im örtlichen Gefängnis, wo der Hauptmann auch zu wohnen scheint. Er empfängt uns, während er mit nacktem Oberkörper auf einem Boxsack prügelt. Die Krankheit hat bei ihm deutlich einen Arm befallen, sonst scheint es ihm gut zu gehen. Er ist recht redselig und erzählt uns, dass er sich die Krankheit wohl bei den Kampfhunden eines gewissen Aran eingefangen hat, der solche Viecher züchtet. Semrische Kampfhunde sind recht berühmt für ihre Aggressivität. Drinlik hätte auch danach gefragt und später dann die Pläne des alten Aquädukts aus dem Archiv gestohlen. Warum, weiß er auch nicht. Jedenfalls wurde er seit dem Diebstahl nicht mehr gesehen. Um diese Informationen zu bekommen, muss ich wieder mal einiges an Gold löhnen.

Draußen bereden wir, was wir den Informationen anfangen können. Seiht so aus, als wäre Drinlik zu dem Aquädukt gegangen und bis jetzt nicht wieder gekommen. Was in aller Welt mag er da gesucht haben? Wir beschließen, der Sache auf den Grund zu gehen. Das Aquädukt befindet sich etwa vier Meilen vor der Stadt, die wir zu Fuß zurücklegen. Die ehemalige Baustelle ist nicht schwer zu finden. Lia findet einige Spuren, die in das innere des Berges führen, wo der Tunnel hinein führt. Scheint sich um Humanoide zu handeln. Vorsichtig dringen wir in die Dunkelheit vor. Nach wenigen Metern finden wir ein Sammelbecken, dass von einem Wasserfall gespeist wird. Hinter dem Wasserfall ist ein Tunnel zu sehen, der tiefer hinein zu führen scheint. Wir benutzen die Plane meines Zeltes, um trockenen Hauptes durch den Wasserfall zu kommen.

Der nachfolgende Tunnel windet sich tiefer in den Berg und wir kommen schließlich in einer größeren Kammer heraus, die natürlichen Ursprungs zu sein scheint. Es gibt mehrere Wege, die von hier weiter führen, einer davon liegt oberhalb dieser Kaverne und ist mit Fackeln erleuchtet. Vorsichtig schleichen wir hinein und es überrascht mich nicht wirklich als vor und hinter uns Fallgitter zu Boden krachen. Aus einem Nebengang kommen zwei monströse Otygs heraus gestürmt. Von oben lacht uns ein großer Humanoider mit Gelber Haut aus. Dolon meint, dass wäre ein Hobgoblin und die wären recht fähige Kämpfer.

„Menschen sind so Dumm! Immer wieder tapsen sie wie dumme Ratten in die Falle! Hier werdet ihr die gerechte Strafe erhalten, der heiligen Mutterzyste nachspioniert zu haben!“ Er unterstreicht seine Worte damit, dass er mit einer Armbrust auf Dolon schießt und auch trifft. So ein hinterhältiger Kerl. Ich stelle mich auf die Zehenspitzen, um mehr vom Gang hinter dem Absatz erkennen zu können, wo der Hobgoblin hinter dem Gitter steht, um uns einfach mit einem Dimensionstor dort hinein zu schaffen. In dem Moment erwischt mich ein Tentakel von einem der Otygs die schon viel Näher sind als gedacht. Der Tentakel reist mich von den Beinen, schleift mich durch die eklige Brühe, mit dem der Boden bedeckt ist und sein Maul schnappt nach mir. Iiiks!

„Sprung!“ Bevor sein Maul mich verschlingen kann, bewege ich mich durch die Dimension und komme in einer der Ecken des Raumes hinter einem Felsbrocken wieder heraus. Dolon wird ebenfalls von einem der Otygs in die Mangel genommen, setzt ihm aber vorher noch mit mächtigen Hieben zu, bevor er sich im Gewühl der Tentakel verheddert. Ein weiteres Monster kommt in mein Blickfeld, ein seltsamer aufgeblähter Parasit, der an einem verfaulten Oberkörper klebt. Die Überreste seines Darmes schlagen noch nach Dolon, bevor dieser sich verheddert.

Lia wirft als erstes einen tosenden Feuerball nach den Otygs und jagt dem einen danach noch eine Salve flammender Strahlen in den Balg. Dieser revanchiert sich, in dem er nun auch nach Lia schnappt. Dolon befreit sich aus dem Gewirr von Tentakeln und schlägt dem Ding noch ne heftige Wunde. Ich komme hinter dem Felsen hervor und jage dem Otyg wo Lia verschlingen will, eine Kugel aus Säure in den Balg. Leider überlebt er meinen präzisen Treffer. So was auch!

Lia strampelt vergeblich in den Fängen des Monsters und kommt nicht frei. Dolon versucht Lia herauszuschneiden, aber trotz tiefer Wunden, die er schlägt, bricht das Ding nicht zusammen. Die hier sind um einiges Zäher als das Exemplar, dass wir vor vielen Jahren unter Chondathan erlegt haben. „Brenne!“ rufe ich und versuche mit mehreren Strahlen aus Feuer beide Monster zu fällen. Das wo die inzwischen schwerstverletzte Lia hält, bricht tot zusammen und lässt die Elfe frei. Glück gehabt!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 04. Januar 2010, 11:32:25
18. Mirtul 737 TZ Das Jahr des Purpurnen Wurms Außerhalb Semras, Aquäduktbaustelle

Lia trinkt einen Heiltrank, während Dolon das nervige Parasitendings in Stücke haut. Ich puste den letzten Otyg auch noch um und stelle mich dann vor Dolon und Lia, weil die viel stärker verletzt sind als ich selbst. Aber der Hobgoblin hält den Geschosshagel mit seiner Armbrust weiter aufrecht, verfehlt aber seine Ziele. Die Elfe brät den Hobgoblin mit weiteren Strahlen schon mal vor und ich gebe ihm noch eine Kugel aus Säure auf den Weg. Dann ist der auch Geschichte. Dolon heilt uns halbwegs wieder hoch und ich spendiere zwei Ladungen aus meinem Gürtel jeweils einen der Beiden. Dann klettre ich zum Absatz hinauf. Hinter dem Gitter ist die Leiche des Hobgoblins und ein großer schwerer Hebel. Ich forme aus meinem Seidenseil ein Lasso und werfe es zum Hebel. Da dies recht knifflig ist, brauche ich mehrere Versuche, bis das Lasso auch richtig fest hält. Der Hebel ist sehr schwergängig und die andren müssen von unten mit ziehen, dass der Hebel zurück schnellt. Die Gitter heben sich und wir können passieren.

Der Gang hat einen dunklen Nebengang, den wir aber erstmal ignorieren, da wir Geräusche von gerade aus hören. Ich schleiche leise voraus und kann schließlich um eine Ecke linsend, eine Barrikade aus Speeren erkennen, welche den Gang blockiert, dahinter ist ein Hobgoblin zu sehen und mehrere zu hören. Die Barrikade dürfte schwer zu knacken sein, ich eile zurück und berichte, was ich gesehen habe. Wir überlegen, wie wir am besten vorgehen und beschließen dann, uns mal im anderen Gang umzusehen. Der führt nach etwa zwanzig Metern in zwei Räume, die offensichtlich als Schlaflager dienen. In jedem Raum sind auf zwei Schritt Höhe kleine Kriechgänge zu sehen. Ich klettere zu einem hoch und kann eine Bewegung erkennen, wie etwas von mir wegkrabbelt. Wahrscheinlich ein Hobgoblinkind, da viele der Lagerplätze recht klein sind.

Nun gut, ich lasse mich fallen und wir beraten. Wir kommen zu dem Schluss, dass wir von den Hobgoblin eigentlich nur eine Auskunft über Drinlik möchten und nicht hier sind, um sie auszurotten. Also gehen wir zurück zur Barrikade und machen dem Hexenmeister dahinter klar, dass wir nur reden wollen. Drinlik war in der Tat hier, aber der Prophet hätte ihn sich geschnappt und in die Stadt zurück mitgenommen. Der Hexenmeister scheint nicht sehr angetan zu sein von dem Propheten der Mutterzyste. Nach etwas hin und her bekommen wir in etwa folgendes heraus. Vor langer Zeit erschlug Tyrannos, als er noch als sterblicher Kämpe mit seinen beiden finsteren Kumpels durch die Land zog, den Antagonist des jhaamdathschen Pantheons, Borem vom See des kochenden Schlamms, Gott der Wut und des Hasses, der Aufopferung und der Hingabe. Da Götter nun mal nicht so einfach sterben, hinterließ der Miesepeter ein kleines Andenken an die späteren Generationen und zwar ein korrumpierendes Geschwür namens Mutterzyste. Dieses Ding scheint wohl für diese Krankheit verantwortlich zu sein und nicht wie allgemein vermutet, Talona. Tja, da würde ich mich aber als Göttin der Krankheiten verdammt mächtig darüber ärgern, dass ein toter Gott da echt die Nase vorne hat.

Dieser Prophet mit den Namen Kavagarash gehört also zum Kult der Mutterzyste und scheint gerade Semra zu unterwandern. Dieser Prophet kann die Infizierten bis zu einem gewissen Grad kontrollieren, wie er auch den Wuchs und Ausbruch der Krankheit etwas modifizieren kann. Er gibt uns den Rat, sich an den mächtigsten Infizierten zu halten, eben Hauptmann Relak Bathanis. Nun gut, damit wissen wir eigentlich bescheid. Finden wir den Propheten, finden wir Drinlik und den Propheten finden wir über Relak Bathanis. Eigentlich ganz einfach. Wir tun dabei so, als ob wir der Mutterzyste beitreten wollen, aber der Hexenmeister spielt auch ein doppeltes Spiel, wir sind seine Boten des Todes, um den Propheten los zu werden.

Wir eilen also zurück in die Stadt, auf dem Weg überlegen wir uns angestrengt, wie wir an Besten an den korrumpierten Hauptmann herankommen, ohne die ganze Stadtwache uns als Feind zu machen. Als wir das Stadttor passieren wollen, stellen wir fest, dass wir das wohl schon getan haben. Eine Gruppe von zwei Dutzend Gardisten umstellt uns mit drohend auf uns gerichteten Speeren. „Ihr verdammten Giftmischer! Im Namen des Landgrafs, ihr seid verhaftet! Legt die Waffen nieder oder ihr werdet sterben!“ Verdammnis! Das könnte verdammt blutig enden. In meinem Köpfchen überschlagen sich verschiedene Pläne und ich komme nur zu einem möglichen Ergebnis. Ich berühre schon Dolon und Lia, um uns in Sicherheit zu bringen, als Lia mir zuflüstert: „Das ist ein abgekartetes Spiel. Schau nur, wie einige der Wachen grinsen. Die wollen uns zum Hauptmann bringen, weil die denken, so müssen wir überlaufen.“ Klar, da scheint Lia recht zu haben. Ich entspanne mich und hebe die Hände. „Wir ergeben uns!“
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 06. Januar 2010, 12:18:15
18. Mirtul 737 TZ Das Jahr des Purpurnen Wurms Semra Gefängnis

Wir werden in den Keller des Gefängnisses zum Hauptmann geführt. Da die Stadt schon ein Krankheitspfuhl ist, gilt das für dieses Gefängnis natürlich ganz besonders. Wir treffen den Hauptmann in der schmutzigsten Folterkammer die ich je gesehen habe. Mit einem rostigen Messer ritzt er gerade seinen Namen auf die Bauchdecke einer braungebrannten Waldelfe, deren Beine mit den typischen Zysten bewachsen ist und die auf einem Gestell fixiert ist. Wir tun so, als ob wir das alles ganz Toll finden und der Hauptmann erklärt sich bereit, den Propheten zu uns zu führen, auf dass er uns mit einer mächtigen Zyste segnet, die uns übermenschliche Fähigkeiten verleihen wird.

Genau das was wir wollen, den Propheten. Wir machen böse Mine zum bösen Spiel und werden erstmal in eine Zelle gesperrt. Unsere Ausrüstung liegt schön nahe auf einem Tisch im Gang. Die Wache scheint uns zu durchschauen und einer der Wächter erklärt mir, was er alles mit mir anstellen wird, wenn der Prophet unser falsches Spiel durchschaut hat. Mir das Gesicht herunter zuschneiden ist noch der harmlosere Part seiner Gewaltphantasie. Oh, wie ich mich jetzt fürchte! Wir lassen zehn Minuten vergehen, dann schlagen Lia und ich gleichzeitig mit dem verabredeten Zeichen zu. Sie hätten uns nicht nur das Beutelchen mit den Komponenten, sondern auch fesseln müssen. So bekommen sie je drei flammende Strahlen verabreicht, was sie augenblicklich tötet. Mit meiner Magierhand hole ich den Schlüssel zu mir und lasse uns aus der Zelle heraus. Wir schnappen uns unsere Ausrüstung und befreien die Waldelfe Kina aus dem Nikkerymath, welche die Korruption der großen Mutterzyste hat untersuchen wollen. Dolon ist so nett sie so weit zu heilen, dass wieder alleine gehen kann. In einem Bottich weiter hinten schwimmen drei von diesen komischen Zystenwesen, mit denen Dolon kurzen Prozess macht. Kaum sind wir damit fertig, taucht der Hauptmann wieder auf. Leider ohne Prophet. Verdammnis!

Der Hauptmann verhöhnt uns, jedenfalls so lange, bis seine Krankheit vollständig ausbricht, er in unglaublicher Geschwindigkeit von wuchernden Geschwüren und aufbrechenden Zysten komplett bedeckt wird und dann einfach explodiert. Der Wucht der Explosion kann ich ausweichen, aber ich kriege einen großen Eiterbollen in den Mund. Iiiks! (Ausweichen geklappt, Zähigkeit mit einer 1 versaut) Mist! Was nun? Wir haben Glück, dass der Prophet ein überhebliches Arschloch ist und schickt uns eine geistige Botschaft, wo wir ihn finden können. Ist gar nicht weit von hier, müssen nur durch die Kanalisation zu ihm hin. Den Eingang finden wir hinter dem Gefängnis, wo sich die geschwächte Waldelfe versteckt. Wir gehen hinein und waten buchstäblich durch die Scheiße!

Schließlich erreichen wir eine große Kaverne, mit sechs seitlichen Zuflüssen. Vor dem uns gegenüberliegenden Abfluss hat aufgestauter Abfall eine Insel gebildet, wo sich mehrere Personen aufhalten. Da hätten wir zum einen den Propheten selbst, einen Hobgoblin der in einer Lederrüstung aus Menschen und Ghulhaut gehüllt ist. Auf dem Rücken trägt er einen Eitergelben Umhang und im Gesicht ein äußerst überhebliches Grinsen. Zu seiner Linken steht ein etwas älterer Mann, der Beschreibung nach muss es Drinlik sein, der uns auffordert, den Propheten zu töten. Weitere fünf Hobgoblins stehen auf der Insel herum, machen aber keinen motivierten Eindruck.

Während der Prophet uns verhöhnt und prophezeit, dass wir heute sterben werden, waten wir durch die Zähe Brühe näher auf ihn zu. „Der Feindhammer wird dich zerschmettern! Der Gerechte Zorn der Rechtschaffenen wird dich hinwegfegen!“ „Tymora wird uns lächeln!“ Ich küsse mein Amulett. „Die Schwertmaid wird dich ja so was von alle machen!“ Lia ist äußerst aufgebracht über die Behandlung der Elfe. „Die große Mutterzyste wird euch verschlingen!“ Damit ist die Zeit der Konversation vorbei. Jetzt werden die Waffen sprechen!

„Feindhammers Axt! Schlag zu!“ Dolon beschwört eine Axt aus reiner Energie, die auf das Ziel zuwirbelt, es trifft und das Trugbild in tausend Scherben zerspringen lässt. Hu? Nun gut, da ich kein Ziel habe und ich nicht mit einem Flächenzauber Drinlik oder die nur herum stehenden Hobgoblins treffen will, rufe ich „Beeilt euch!“ Damit kommen wir etwas schneller durch die Pampe. Lia wartet fliegend ab, ihre celestesche Rüstung erlaubt ihr diesen Trick, bis der Kerl sich zeigt, als er was hässliches auf uns zaubern will. Da spickt sie ihm mit einem Pfeil und der Prophet verliert tatsächlich seine Konzentration über diesen Zauber. Ha!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 08. Januar 2010, 11:53:20
18. Mirtul 737 TZ Das Jahr des Purpurnen Wurms Semra Kanalisation

Die Scheiße um uns herum kommt in Bewegung und ein untotes Wesen von beachtlicher Größe taucht auf. Es sieht aus wie ein untoter Riese mit einem viel zu großem Maul. Er schlurft auf Dolon zu und versucht ihn zu hauen und in einen Ringkampf zu zwingen, Dolon haut ihm ordentlich eins auf die Mütze und zwingt so die grabschende Hand zur Seite. Der Kriegspriester prügelt auf  das Wesen ein, der erste Hieb geht weit daneben, aber die anderen beiden treffen gut. (In diesem Kampf war in den nächsten Runden der erste Hieb immer eine 1.) Da ich den Propheten jetzt gut sehe, werfe ich ihm eine maximierte große Kugel aus Säure an den Kopf, nachdem ich ihn durch meinen Willen aus dem Gleichgewicht gebracht habe. Sie schlägt präzise auf Höhe seines Herzens ein, schüttelt ihn durch, aber er lebt noch. (100SP!)

Er grunzt auf und zaubert einen mir gänzlich unbekannten Zauber, der ihn in eine schleimige Hülle hüllt. Was bei Tymora ist das denn? Lia prüft die neue Panzerung mit magischen Geschossen, die gut einschlagen. Dolon prügelt sich weiter mit dem Untoten Dings, dass nun anstallten macht, auf Lia vorzurücken, während ich mich inzwischen bis auf die Insel aus Müll vorgearbeitet habe. „Säurehülle!“ Aktiviere ich meinen neusten Zauber, in dem ich eine kandierte Feuerameise esse. Eigentlich recht eklige Komponente. Iiiks! Aber jetzt bin ich recht gut geschützt und wuchte mich auf die Plattform hoch. Der Prophet grient in meine Richtung und meint geifernd „Die Zitze in dir möge aufbrechen!“ Eine unglaubliche Welle schmerzen breitet sich in meinem Unterleib aus, als meine Bauchdecke durchbrochen wird. Örks!

Lia testet seine Abwehr mit einer kleiner Kugel aus Säure, die gut einschlägt. (Kritischer Treffer mit fast Fünfzig Schadenspunkten) Dolon prügelt mit wuchtigen Hieben weiter auf das Ding ein, während das nach Lia schlägt. „Brenne!“ Ich teste sein Schild mit einer Salve von Strahlen, die aber an der Oberfläche der Hülle abprallen. Verdammnis! „Fliegt und siegt!“ Fünf magische Geschosse lösen sich aus seiner Hand, zwei prallen harmlos an meinem schon vor dem Kampf hochgezogenen Schild ab, die anderen keuchen erschreckt auf, da negative Energie sie zusätzlich noch schwächt. Finsternis!

Lia sieht gar nicht mehr gut aus und auch Dolon ist schon ziemlich angeschlagen. Ich bin nur Froh, dass wir nur zwei Gegner haben, da der Rest uns eher Furchtsam als Bedrohend aussieht. Wobei ich mich frage, welchen Zweck diese Hobgoblins hier haben. Zum Kämpfen scheinen sie nicht hier zu sein. Vielleicht will der Prophet sie im Notfall wie den Hauptmann opfern? Ob er das auch bei mir machen kann, kein schöner Gedanke. Der Hobgoblin Prophet der großen Mutterzyste muss sterben! Jetzt!

Lia gerät immer stärker in Bedrängnis und sieht auf einmal aus, als ob sie gleich sterben würde. Mit weiteren wuchtigen Hieben versucht Dolon den untoten Hulk endlich den Gar auszumachen und er schafft es sogar! „Stirb!“ Eine weitere Kugel aus Säure verlässt meine Hand und schlägt in den Propheten ein. Diesmal reicht es, um ihn vergehen zu lassen. Puh! Gerade noch rechtzeitig! Dolon heilt Lia in den Bereich der lebenden zurück, während ich mit Drinlik schnappe, bevor der verschwindet. Verschwinden ist ein gutes Stichwort. „Verschwindet!“ knurre ich die Hobgoblins an und mach eine entsprechende Geste, die beeilen sich, in alle Richtungen wegzuspritzen und so schnell sie können durch die Scheiße wegzuwaten. Ich sichere schnell die Beute bei diesem verdammten Propheten, sein Umhang, seine Rüstung und seine Armschienen wandern als magische Beute in meinen Rucksack.

„Gedanken seit gelesen!“ murmle ich dabei und richte dann meine Aufmerksamkeit auf den Kerl, dem wir das eigentlich indirekt alles zu verdanken haben. Drinlik denkt in dritter Person von sich, was mich ganz hibbelig beim verhör macht. Er scheint tatsächlich für die Waukeenkirche zu arbeiten und weiß auch von dem Versteck. Ein weiterer Name tauch auf, Kapitän Pada, ein berüchtigter Pirat von den Pirateninseln. Der Kapitän scheint mehr über die ganze Gelegenheit zu wissen. Nun gut, da Drinlik inzwischen Lunte gerochen hat, dass ich ihn magisch aushorche, blockiert mit seinen Geist mit einem debilen Kinderlied. Zeit zu verschwinden. Wir eilen aus dieser Brühe heraus und ich habe jetzt das Problem, dass sich so eine verdammte Zyste habe. So will ich nicht nach Hause gehen. Wir waschen uns mit von Dolon beschworenem Wasser, tarnen uns etwas und eilen zum Hafen zum Heiler Silbrecht. Für zehn Goldmünzen schneidet er mir in einer einstündigen Operation, die ich bei vollem Bewusstsein erlebe, gefesselt an den Operationstisch, auf ein Stück Holz beißend, die Zyste aus dem Bauch. Solche schmerzen hatte ich noch nie. Es tut so weh, so verdammt weh. Endlich ist der faustgroße Klumpen korrumpierten Gewebes aus mir herausgeschnitten. Danach pumpt Dolon mich voll Heilmagie, was das zerstörte Gewebe nun ersetzt, da die Korruption vollständig entfernt ist. Ohne seine Magie hätte ich das nicht überlebt. „Danke Dolon!“ „Bedenke, dass deine Kinder dafür meinen Exerzierplatz einmal jeden Zehntag besuchen müssen.“ Dabei äfft er die Stimme und die typische belehrende Pose von Schicksalswächter Ryan nach. Dafür gebe ich ihm einen freundschaftlichen Knuff und einen dicken Schmatz.

Als nächstes ist die Elfe dran. Ich weiß, welch schreckliche Schmerzen das verursacht, als er ihr die Beine aufschneidet und das verseuchte Fleisch wegschneidet. Ein Eimer füllt sich mit blutigen Fleisch und auch nur die Elfe überlebt diese Operation, nachdem Dolon genug weitere heilende Magie in sie hinein fließen lässt. Lia bezahlt den Heiler großzügig und übergibt auch an Dolon eine großzügige Spende von 400 GM. Ich kann da nicht so daneben stehen und spende dem Tempustempel auch gleich mal Fünfzig Goldmünzen für Not leidende Rekruten, die neue Waffen und Rüstungen brauchen, um in den heiligen Krieg ziehen zu können. Jetzt ist es aber Zeit zu verschwinden. Wir bilden mit der Elfe einen Teleportationskreis und bringe uns nach Hause.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 11. Januar 2010, 11:19:57
19. Mirtul 737 TZ Das Jahr des Purpurnen Wurms Chondathan

Wir kommen Zielgenau in den Garten meines Hauses an. Lia schlägt vor, ins nächste Badehaus zu gehen. „Brauchen wir nicht, ich habe unten im Turm ein von Grundwasser gespeistes Badebecken.“ Und so kann ich mit meiner neusten Errungenschaft angeben. Tief geht eine Treppe etwa fünfzehn Schritt durch das offene Gewölbe des Bades bis zum Grund. Das Becken ist kreisrund und von einem steinernen Absatz umrundet, wo sich eine Umlaufende Bank befindet, auf die man sich setzen kann. Das einzige Problem ist, dass dieses Wasser sehr kalt ist. Normalerweise heize ich es mit ein paar flammenden Strahlen auf. Lia darf das nun übernehmen und wir lassen uns dann nackt ins Wasser. Das tut gut! Der ganze Dreck und Blut wird abgewaschen. Wir packen die ganze schmutzige Kleidung in einen Korb und rufe nach meinem Dienstmädchen, die ich damit zum Wäsche waschen schicke.

Ich lasse neue Kleidung bringen, Sachen von mir für Lia und Kina, Sachen von Garn für Dolon. Ich biete meine Gästen an, die Gästezimmer unter dem Speicher zu benutzen, die beiden Elfinnen müssen sich halt eines teilen, da ich nur zwei Stück habe. Während die anderen sich ausruhen, mache ich einen Vorabbericht für meinen Orden. Wobei ich soviel eigentlich nicht herausgefunden habe. Bis auf diesen Namen, Pada. Bruder Karn ist trotzdem zufrieden. Dieser Pada ist kein unbeschriebenes Blatt. Er gehört zur Schwarzen Hand. Was ist das schon wieder? Werde ich wohl noch herausfinden. Sieht so aus, als würde diese ganze Sache eine viel größere Dimension haben, als gedacht. Karn hält es für bedenklich, dass die Wagemutigen in Semra als Giftmischer gesucht sind. Er wird zwei Agenten losschicken, um unseren Namen rein zu waschen und weitere Nachforschungen anzustellen. Wir Wagemutigen werden uns wohl um diesen Pada kümmern müssen und dort weitere Informationen heraus kitzeln. Hach, mal eine richtig schwierige Mission für mich. Endlich werde ich mal für voll genommen!

Zurück zu Hause lasse ich ein fulminantes Abendessen vorbereiten. Vergessen ist der Horror und die Schmerzen, die ich vor wenigen Stunden noch erlitten habe. Als Abenteurer muss man so was wegstecken können oder man hat den Beruf verfehlt. Nach dem Abendessen erzählen wir im Kreis der Familie von unserem Abenteuer. Natürlich in einer Kinderfreundlichen Version, auch wenn Mili sich bald immer öfters an den etwas grusligeren Stellen hinter einem Sitzkissen versteckt und sich an mich ankuschelt. Alarion interessiert das ganze nicht, sondern schaut die ganzen Fremden fasziniert von meinem Schoss aus an und gluckst ab und zu mal, als ob er verstehen könnte, von was wir gerade erzählen.

Wir lassen den Abend früh ausklingen und gehen ins Bett. Es dauert nicht lange, da klopft es an der Türe und Mili drängt sich zu uns ins Bett. Sie hätte Angst, wegen dem gruseligen Abenteuer, kann ich verstehen und sie schläft in unserer Mitte.

Am nächsten Morgen identifiziere ich nach dem Neumemorieren meiner Zauber noch vor dem Frühstück, was für Nettigkeiten wir da erbeutet haben. Der Umhang ist ziemlich fies, er scheint diese Zystenmagie zu verstärken, neben ein paar anderen Nettigkeiten, die recht praktisch wären. Aber dieser Gegenstand ist recht böse und ich beschließe ihm meinem Orden zu weiteren Forschungen zu überlassen. Kenne deinen Feind und so. Die Armschienen sind überaus praktisch, das sie arkane Energie in einen Schutz vor Schlägen und Treffern verwandeln und einiges von deren Wucht nehmen. Die Rüstung ist aus Haut von Ghulen und Menschen gemacht, ist recht mächtig verzaubert und erlaubt dem Träger, dreimal am Tag die lähmenden Kräfte eines Ghules einzusetzen. Beim Frühstück erzähle ich den anderen, was wir da erbeutet haben. Die Rüstung werden wir wohl der Myrkulkriche verkaufen, die dürfte wenig Skrupel haben, die einzusetzen. Keiner hat was dagegen, den Umhang den Sehern zu überlassen. Und die Armschienen kann ich auch gut gebrauchen.

Während sich Kina noch ausruht, reiten wir zum Myrkultempel und bringen das Geschäft unter Dach und Fach. Zwölftausend Goldmünzen Reicher verlassen wir den Tempel. Hat sich doch gelohnt. Dolon verabschiedet sich dann bald, während ich zum Haus der Seher eile, den bösen Umhang in deren Obhut überstelle und die beiden Agenten von meinen Erlebnissen berichte. Die beiden scheinen ein Pärchen zu sein und hören mir aufmerksam zu. Gemeinsam geht es dann zu meinem Garten und ich teleportiere mit Lia, Kina und den beiden ungesehenen Seher vor Semra. Da gibt es dann ein große Verabschiedungsszene und Kina dankt mir ganz herzlich dafür, dass ich zu ihr so Gastfreundlich war. Gar kein Thema, ich wünsche ihr eine gute Reise und wir küssen uns gegenseitig auf die Wangen. Möge Tymora ihr lächeln.

Gespielt am 19.09.2009
Spielleiter: Stefan
SC: Kaira 13 (Schurke 4/ Seher 1/ Unseen Seer 4/ Arkaner Trickser 4), Dolon 12 (Kleriker 8/Kriegspriester 4), Lia 12 (Waldläufer 5/ Kriegsmagier 6/Arkaner Bogenschütze 1)
EP: Stufe 12 2100 Stufe 13 1616 (100 Extra für jeden)
Überwundene Gegner
2 gepimpte Otygs
1 Zitzenschleim
1 Hobgoblin Krieger
1 Explodierender Hauptmann (OK, der hat uns gekriegt)
2 Wachen
1 Prophet Magier XX
Beute
1500 von der Waukeenkirche
1 Umhang (Böses Ding, zu Forschungszwecken der Bruderschaft überlassen)
1 Arkane Überlebensarmschienen Kaira
1 Ghulhautrüstung Lederrüstung +3, 3 Tag Lähmungsangriff, verkauft an die Myrkulkirche für 12000
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 13. Januar 2010, 11:30:00
Kapitel 3
Spaß auf den Pirateninseln

24. Mirtul 737 TZ Das Jahr des Purpurnen Wurms Pirateninsel Larosch

Nach vier langen Tagen kommt endlich Larosch in Sicht. Das ist eine der berüchtigten Pirateninseln und das mutmaßliche Hauptquartier der schwarzen Hand. Unsere Spur hat uns hierher geführt. Die Schwarze Hand ist eine Piratenbande mit Tradition, regiert von einem Rat aus Kapitänen, von denen Pada einer ist. Diese Gruppe ist bekannt, dass sich viele Nichtmenschen in ihren Reihen aufhalten. Das geht von Zwergen über Goblins bis hin zu wirklich exotischen Wesen. Die Pirateninsel Larosch selbst ist nicht besonders groß, man braucht aber trotzdem mehrere Stunden Marsch um vom einen Ende zum anderen zu laufen. Es gibt hier zwei Siedlungen mit Häfen. Wir laufen gerade in einem der Häfen ein. Hier liegen einige schnittige schnelle Schiffe vor Anker, welche von Piraten bevorzugt werden. Auf einem Trockendock liegen zwei Schiffe mit massiven Beschädigungen, als hätte ein riesiger Krake mit denen zerdrücken gespielt.

Nachdem wir unsere Kopfsteuer entrichtet haben, dürfen wir an Land. Es herrscht große Betriebsamkeit zwischen den Lagerhäusern, Schenken und Bordellen. Wir beginnen in einer Schenke, vor der ein rostiges Entermesser hängt mit unseren Ermittlungen. Aber bevor wir wirklich Fragen stellen können, sind wir schon mitten in einer Schlägerei. Fäuste fliegen ebenso wie Bierkrüge, Hocker und Holzteller mit und ohne Essen. Lia wird hart von einem der Krüge am Kopf getroffen, was eine ordentliche Beule verursacht. Ich kann den meisten Geschossen, wie auch Schlägen ausweichen und beschränke mich hier und da einen Tritt in eine höchst empfindliche Stelle auszuteilen. Schließlich eskaliert die Situation und ein schon älterer Mann windet sich mit einem Messer im Bauch auf dem Boden. Nun stürzt sich alles auf dem Messerstecher, da es hier wohl das ungeschriebene Gesetz herrscht, in einer Barschlägerei keine scharfen Waffen einzusetzen. Sie zerren den Stecher nach draußen und nach den Geräuschen zu urteilen, geht sie nicht gerade freundlich mit ihm um.

Ich knie mich neben dem Verwundeten und fasse an mein heiliges Symbol. „Möge Tymora deine Wunden schließen, alles wird gut!“ Mir ist es lieber, dass man mich für eine Tymorapriesterin hält, als dass ich einen Heilgürtel besitze. Die Wunde schließt sich und der alte Mann rappelt sich auf. Er ist natürlich äußerst Dankbar und wir kommen recht schnell ins Gespräch. Er ist ein Smutje, da er wohl inzwischen zu alt für andere Aufgaben ist. Auch scheint er mal einen seiner Kameraden über Bord geworfen zu haben, aus versehen versteht sich. Nun ja. Ich muss mir einiges Altherrengeschwätz anhören, bis ich langsam auf die Schwarze Hand und Kapitän Pada zu sprechen kommen kann. Pada befindet sich tatsächlich zurzeit auf der Insel und hält eine Auktion ab. Eine Auktion magischer Gegenstände. Der Ort würde etwa anderthalb Stunden Fußmarsch an der Südspitze der Insel liegen. Das ist perfekt!

Ich spendiere dem guten Mann noch ein Bier und wir machen uns auf dem Weg. Die Stadt ist ein chaotisches Gewimmel. Piratenbanden laufen breitbeinig durch die Straßen, immer auf Suche nach Ärger und einer Keilerei. Wir lernen schnell uns durch die Seitenstraßen zu bewegen, um Ärger auszuweichen. Schade, dass weder Dolon, Ryan noch Xana Zeit hatten, mit uns zu kommen. Ryan versucht verzweifelt die Finanzen seines Tempels in den Griff zu kriegen, Xana muss ich um ihre Kinder kümmern und Dolon hat kurzfristig verreisen müssen. Verdammnis. Jetzt muss ich allein mit Lia durch die Weltgeschichte reisen. Zum Glück wird sie umgänglicher, wenn die anderen nicht dabei sind. Die Elfe ist mal wieder als solche zu erkennen und niemand scheint daran Anstoß zu nehmen. Auf den Inseln sind die recht tolerant gegenüber anderen Volksgruppen. Wir schlagen einen Weg nach Süden ein. Hier und da sind befestigte Lager zu sehen, wahrscheinlich von einzelnen Piratenbanden. Deren Wächter mustern uns abschätzend aus der Entfernung.

Schließlich kommen wir in ein kleines Gehölz und eine Gruppe von sechs ungewaschenen Piraten hält uns auf.
„Ihr dürft hier nicht durch, hier ist das Auktionsgelände“, blafft uns deren Anführer an, ein Vierschrötiger Kerl mit bloßem tätowierten Oberkörper und nur noch einem Ohr, von dem ein großer Ohrring baumelt.
„Genau da wollen wir hin!“ meine ich so freundlich wie möglich, während Lia die Kerle wütend anfunkelt.
„Für weibliche Unterhaltung der Gäste ist schon gesorgt, sucht euch eine andere Arbeit.“
„Wir sind keine Huren, wir wollen an der Auktion teilnehmen.“
„Aha, wie lautet euer Name.“ Er zieht ein Pergament aus der Tasche und entrollt eine Art Liste.
„Gaia, dass ist Tia.“ Lüge ich frech, da ich unsere wahren Name nicht verraten will.
„Ihr steht nicht auf der Liste, verschwindet.“ Der Kerl kann tatsächlich lesen.
„Wir sollten aber darauf stehen.“ Seitlich stehen drei Büsche, die leider für eine Machtdemonstration brennen müssen, als ich sie mit drei flammenden Strahlen entzünde, gleichzeitig aktiviere ich meinen Stirnreif und behalte so den Zauber ins Gedächtnis. Die Piraten rücken etwas von uns ab.
„Wartet hier, ich frag Kapitän Pada, ob ihr zugelassen werdet.“ Der Matrose verschwindet für fünf Minuten, dann dürfen wir passieren. Na, dass war jetzt doch gar nicht so schwer.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 15. Januar 2010, 10:33:29
24. Mirtul 737 TZ Das Jahr des Purpurnen Wurms Pirateninsel Larosch

Wir werden zum Auktionsgelände geführt, was nichts weiter als eine Art Zeltplatz ist. In der Mitte ist ein freier Platz mit mehreren Feuern und Sitzgelegenheiten. Weiter hinten ist ein Hügel zu sehen, in dem ein großes Tor hinein führt. Ist das vielleicht das geheime Lager, weswegen wir hier sind? Möglich. Aber zuerst gilt mein Interesse den durchaus interessanten Gästen. Zum einen hätten wir den Gastgeber Kapitän Pada, der sich auf einem Thronartigen Sessel rekelt, seine vor Dreck starrenden Füße auf ein Podest ausgestreckt. Er ist ein älterer Mann mit bunten Klamotten, die einen schrecklichen Modegeschmack offenbaren. Neben ihm sitzt ein maskierter Maskekleriker, dann eine Gruppe aus vier goldberobten Händlern, welche die Barathische Bruderschaft repräsentieren, eine Händlergilde aus Thrumish. Zwei Dunkelelfen lungern hier auch noch herum. Ein Mann und eine Frau. Die Frau ist deutlich größer und stämmiger gebaut, aber sie scheint nicht die Herrin des Mannes zu sein, wie es Gerüchteweise ja bei Dunkelelfen der Fall sein soll. Ein Gaukler führt gerade ein paar Kunststücke vor und eine Bardin spielt ein schnelles Musikstück auf einer Fidel.

Kapitän Pada mustert uns interessiert und abschätzend. Ich muss zuerst beweisen, dass ich Geld dabei habe. Ich zeige ein paar von meinen Geldbeuteln, die ich für den Fall der Fälle immer mit mir in meinem praktischen Rucksack mitführe. Wir erhalten gönnerisch die Erlaubnis, an der Auktion teilzunehmen, auch wenn wir nicht das Recht erhalten, die Ware in Augenschein zu nehmen. Auch bekommen wir eingeschärft, nichts außer Erkenntnismagie hier zu wirken, dass würde üble Konsequenzen der Wächter dieses Ortes nach sich ziehen. Und mit Wächtern ist nicht der zusammen gewürfelte Haufen aus Schlägern und Piraten gemeint, die uns in Empfang genommen haben. Huldvoll werden wir entlassen und suchen uns eine freie Sitzgelegenheit. Kaum haben wir uns gesetzt, baut sich ein schlanker, schwer gerüsteter Kerl vor uns auf, dessen Proportionen der Glieder mir sagen, dass wir keinen Menschen vor uns haben. Nur seine intensiv leuchtenden Augen sind zu sehen, der Rest ist von einer silbermetallenen Rüstung bedeckt. Er stellt sich als Ilthor vor, ein Khaorti, und er droht uns, falls wir auf das Schwert Sembara bieten würden, wäre das unser äußerst schmerzhafter Tod.

„Ihr wisst schon, welchen Zweck eine offene Auktion hat?“ frage ich etwas verblüfft.
„Ja, dass ich das Schwert bekomme.“ Brüsk dreht er sich um und verschwindet. Was war das dann jetzt?
„Na, wenn haben wir denn da, die Wagemutigen!“ Ich falle beinahe vom Baumstumpf, hinter uns steht breit grinsend Vaslo Zar. Er trägt nun einen Bart, seine Bänderpanzer ist rostig, kommt davon wenn man nie die Blutspritzer abwischt, da Blut sehr gut Eisen rosten lässt.
„Pssst! Wir sind inkognito hier. Ich bin Gaia, sie ist Tia, kapiert?“
„Oha, eine eurer geheimen Missionen, lasst mich raten, ihr wollt das Lager leer räumen.“
„Nicht direkt, aber was verschlägt euch hierher?“
Wir halten etwas Smalltalk und Vaslo erzählt uns stolz, dass er im Norden war und den berüchtigten Grafri getötet und die Gemeinde Untal befreit hätte. Er ist nicht erfreut, dass ich als seine letzte uns bekannte Tat seinen Angriff auf das schwimmende Bordell von Lucrecia nenne. Und er wird richtig sauer, als er erfährt, dass wir in Westtor dabei waren. Grummelnd stapft der davon, er wäre auch gerne dabei gewesen, als Iyachtu Xvim vom Thron gestoßen wurde. Na ja, so Toll war das auch wieder nicht.

Endlich beginnt die Auktion des Tages. Wir sehen, wie sich das Tor vom Hügel öffnet und eine Gruppe heraus schreitet. Im Zentrum steht eine junge Frau mit goldenen Locken, deren Schönheit von Innen zu strahlen scheint. Sie trägt ein einfaches Gewand mit dem Symbol der Eldath. Auf einem samtenen Kissen transportiert die Schönheit einen Kieselstein. Ihr Name schein Sokasu zu sein, wie Kapitän Pada verkündet. Umringt ist sie von vier gehörten Gestalten, die etwa zweieinhalb Schritt hoch sind. Auf den Rücken tragen sie gewaltige Äxte. Im ersten Moment denke ich, es wären Minotauren, dann schätze ich sie eher als Ibixianer ein, Outsider.

Der Stein wird als Glücksstein angekündigt und das Anfangsgebot liegt bei schlappen zehntausend Goldmünzen. Ich raune Lia zu, die ja recht viel Geld hat, dass dieser Preis ein Schnäppchen ist. Die Elfe liefert sich daraufhin ein Duell mit einem Händler der Bruderschaft und mit Sechzehntausend bekommt sie den Stein für einen guten Preis. Ich muss ihr aber dafür noch etwas von meinem Gold leihen. So ein Stein hätte ich auch gerne. Verdammnis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 18. Januar 2010, 14:53:31
24. Mirtul 737 TZ Das Jahr des Purpurnen Wurms Pirateninsel Larosch

Als nächstes wird das Schwert Selmaron versteigert. Ein Langschwert, dass komplett aus Gold gefertigt zu sein scheint. Auf seiner Klinge leuchten einige Runen und man kann die Magie förmlich knistern sehen, die von ihm ausgeht. Das Anfangsgebot liegt bei Fünftzigtausend Goldmünzen und sofort bietet der Khaorti Ilthar diese Summe. Aber die Bruderschaft der vier Händler geht mit und ratzfatz ist der Preis bei Einhunderttausend Goldmünzen. Bei Einhundertzehntausend passt dann die Bruderschaft. Ein mentaler Schrei ertönt und eine Stimme bittet uns inständig, ihn zu retten. Das war wohl das Schwert. Da dieses Schwert wohl intelligent ist, erhöht Kapitän Pada das Mindestgebot kurzerhand auf Einhundertvierzigtausend Goldmünzen. Der geheimnisvolle Ilthar geht sofort mit und die Dunkelelfen steigen nun mit ein. Diesmal wird aber nur in tausender Schritten erhöht und für Einhundertfünfzigtausend bekommt Ilthar den Zuschlag.

Dieser beschwört ein paar Kristalle und übergibt sie dem Kapitän, der sie skeptisch mustert. Die blond gelockte Sokasu schüttelt bestimmt den Kopf und der Kapitän reicht sie dem Käufer zurück. Es entbrennt eine kurze Diskussion und dann brüllt Ilthar wütend auf. „Das werdet ihr alle noch bereuen! Dieses Schwert ist mein! Ich werde wieder kommen!“ Sein Kopf dreht sich einmal um 360 Grad und dann wirkt er einen Teleportationszauber und verschwindet einfach. Ein weiteres ploppen ist zu hören, als eine kurz aufblinkende Schemenhafte Gestalt ebenfalls wegteleportiert. War das ein Wächter?

Die Auktion wird neu verhandelt und diesmal erhalten die Dunkelelfen den Zuschlag. Sie überreichen ein Beutelchen, in dem der Kapitän zuerst etwas skeptisch hinein schaut, dann aber breit grinst. Sokasu linst auch hinein und nickt dann. Das jammernde Schwert wird nun den Dunkelelfen übergeben, die es schnell wegpacken. Ich sehe mich außerstande, dem Schwert beizustehen, nicht hier und jetzt. Ich habe eine andere Aufgabe zu erfüllen. Damit sind auch die Auktionen für heute beendet. Morgen werden noch einige Kleinigkeiten, wie ein Schwert und eine Rüstung versteigert werden. Und die Kreaturen. Welche Art von Wesen, bekommen wir leider nicht erzählt.

Nun werden Tische und Bänke aufgebaut und für die Kunden gibt es ein kleines Bankett. Ich komme mit einem der Händler aus Thurmisch ins Gespräch. Er macht mir das Angebot, dass intelligente Schwert für Hunderttausend Goldmünzen abzukaufen, falls ich es von den Dunkelelfen erwerben könnte. Ich kapier echt im ersten Moment nicht, was das Angebot soll, aber dann wird mir klar, was er mit den Preis in den Boden drücken meint. Nun, ich bin keine Mörderin und ich habe auch kein Interesse mich mit Dunkelelfen anzulegen, die als grausame und fähige Krieger gelten.

Nachdem die Dämmerung eingesetzt hat, lösen Lia und ich uns von Festgesellschaft, um ein wenig die Beine zu vertreten. Wir schauen uns den Hügel etwas näher an. Neben dem Haupttor, dass keinerlei Schloss trägt, gibt es eine kleinere Nebenpforte aus Eisen, ebenfalls ohne Schloss. Wenn man den Hügel umrundet, sieht man eine weitere offene Türe, die zu einem Hölzernen Anlegesteg führ. Auf einem Platz davor brennt ein Feuer und ein Horde Ibixianer lässt einen Schlauch mit offensichtlich berauschenden Inhalt kreisen. Da ist kein vorbei kommen, aber man könnte rein theoretisch hineinsehen. Da Lia ja fliegen kann, darf sie den Part übernehmen. Entdecken konnte sie nichts, dass Feuer blendet zu stark, aber ein kleines Schiff würde ankommen. Wir warten, bis es an den Kai anlegt, dann mache ich uns beide Unsichtbar und wir schleichen uns näher an. Still spreche ich einen Zauber, der mir erlaubt, die Gedanken zu erfassen.

Leider sind die, welche wirklich interessant wären, gegen meine Magie gefeit, denn niemand geringerer als Sorad Pahwi kommt an Land und wird von Sokusa herzlich empfangen. Goldlöckchen erzählt dem Zahlmeister zu Westtor, dass die Geschäfte durchwachsen laufen, einiges hätten sie unter Wert verkaufen müssen, aber das Schwert hätten sie gut los bekommen. „Jedes bisschen zählt,“ meint Pahwi. Dann erzählt die angebliche Eldathklerikerin, dass die Wagemutigen hier wären. Unser Ruf eilt uns manchmal einfach zu sehr voraus. Verdammnis. Sie meint, wir wären nur hier, um magische Gegenstände zu kaufen, aber Pahwi schätzt richtig ein, dass unsere Anwesenheit kein Zufall ist. „Die Wagemutigen stecken immer ihre Nase in Angelegenheiten, die sie nichts angehen. Verdammtes Abenteurerpack! Retschak soll unseren Gast so schnell wie möglich weg bringen.“ befiehlt er schließlich. Wer ist Retschak und wer ist dieser Gast? Goldlöckchen schaut auf einmal in unsere Richtung und kneift die Augen zusammen. Verdammnis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 20. Januar 2010, 14:56:16
24. Mirtul 737 TZ Das Jahr des Purpurnen Wurms Pirateninsel Larosch

Wir schleichen so vorsichtig und so schnell wie möglich zurück in eine feste Deckung. Dabei stolpern wir beinahe über Vaslo Zar, der durch das hohe Gras robbt. Wir machen ihm klar, dass es keine gute Idee ist, sich jetzt hier aufzuhalten und er läuft mit uns zurück. Der Garagospriester gibt zu, dass er an der Rüstung interessiert ist, die Morgen versteigert wird, er aber gerade etwas klamm ist, was bares Gold angeht. Er meint, wir hätten die gleichen Absichten in Bezug des Schwertes. Wir lassen ihm in den Glauben und machen aus, gemeinsam heute Nacht in das Lager einzubrechen, da er zu einem einen Lageplan hat und Graumannpaste für die Eisentür hat. Graumannpaste wird von Zwergen der Tiefen hergestellt und löst Metall auf. Sieht so aus, als hätten wir einen Plan.

Wir mischen uns wieder unter das Volk und tun so, als ob wir uns prächtig amüsieren. Dann torkeln wir zu unserm Zelt und legen uns scheinbar schlafen. Nach Mitternacht schleichen wir nun zu dritt zu der Eisentüre, welche Vaslo mit seiner Graumannpaste sozusagen öffnet, in dem er ein Loch hineinschmiert. Die Paste löst das Metall und bildet so eine Öffnung, wo wir bequem durchpassen. Dahinter liegt eine Gruft. Vier frische Leichen davon sind aufgebahrt. Eine davon ist Jana, die tote Seherin. Auf ihrer Leiche liegt ein Beutelchen mit Gold, um Myrkul gnädig zu stimmen und in ihrer Hand hat sie eine Schriftrolle auf der steht: „Milde sei mit den Unschuldigen“. Dazu ist es leider zu spät. Einer ihrer Mörder ist auch hier, bei ihm steht: „Gedenkt den Opfern des gerechten Krieges“.

Wir gehen weiter und treffen schließlich auf den Schlüsselwärter dieses Gebäudes. Das ist ein Art Golem, der einen Schlüssel trägt und in dessen Körper jede Mange Schlösser eingebaut sind. Er sieht uns genau so, wie wir ihn sehen können. Er dreht sich um, geht in den nächsten Raum in dem jede Menge Käfige stehen, führt seinen Schlüssel in eines der Schlösser auf seiner Brust und eine Käfigtüre öffnet sich. Der Golem stößt einen komischen Ton aus und aus dem Käfig krabbelt ein dreiarmiger Riese. In jeder Hand hat eine Keule und er scheint uns nicht zu mögen, denn er rennt brüllend auf uns zu.

„Garagos!“ brüllt Vaslo und stürmt dem Riesen entgegen. Ich begrüße das Ding mit drei flammenden Strahlen, Lia tut es mir gleich. Der Riese und Zar prügeln voller Begeisterung gegenseitig auf sich ein. Der Golem öffnet ein weites Türchen und eine Chimäre mit einem grünen Drachenkopf schleudert uns seinen Säureodem entgegen. Ich weiche aus, während Vaslos Dreckschicht stark angegriffen wird. Auf dem Torso des Schlüsselgolems prangt ein besonderes großes Schloss, schätze mal, dass man ihn damit außer Gefecht setzen kann. Also nichts wie hin, ich jage eine weitere Salve flammender Strahlen in den Riesen und der fällt um, als Vaslo ihm vorher noch einige stark blutende Wunden haut. Während Lia die Chimäre ablenkt, eile ich auf den Golem zu, aber ein weiteres Türchen geht auf und ein Landhai springt mich an. Iiiks! Ich aktiviere meine neuen Armschienen, in dem ich mein Telepathisches Band opfere, so bekomme ich nur einige Oberflächliche Kratzer ab. Puh!

Valso versucht dem Golem den Schlüssel aus der Hand zu schlagen, scheitert aber. Ich mache einige schnelle Flick Flacks am Landhai vorbei und hüpfe mit einem Dietrich in der Hand hoch zum Schloss und beginne es zu knacken. Aber der Golem haut mir so hart auf den Kopf, dass ich wegrutsche. Aua! (Konzentrationswurf auf die 26 um 1 versaut) Lia macht aus der Chimäre ein Nadelkissen, was diese schließlich mit ihrem Tod quittiert, nachdem sie Lia vorher noch auf die Hörner genommen hat. Ich reibe mein Köpfchen und nehme einen neuen Anlauf, wieder rammt die gewaltige Faust auf mich zu, aber diesmal aktiviere ich ein weiteres mal meine Armschienen und federe so den Schlag ab. Deshalb gelingt es mir, diesmal meine Arbeit zu beenden. Der Golem schaltet ab und wir können uns ganz dem Landhai widmen, mit dem Vaslo bis jetzt alleine gespielt hat. Auch der Landhai haucht sein Leben unter dem großen Zweihänder das Garagospriesters aus.

Wir warten kurz, aber niemand scheint auf den Lärm zu reagieren, den wir veranstaltet haben. Puh! Nun untersuchen wir die Schlösser und versuchen herauszufinden, mit welchem Schloss welche Tür geöffnet werden könnte. Dadurch das wir gesehen haben, welche Schlösser er schon benutzt hat und wie die verteilt waren, ziehen wir Rückschlüsse auf die weiterführenden Türen. Ich beginne ein Diagramm zu erstellen, in dem ich die Position der Schlösser auf der Brust mit den Schlössern im Lagerhaus abgleiche. Ich versuche den anderen zu erklären, wie das funktionieren könnte, aber Vaslos Verstand scheint dabei auszuklinken und er stiert ins Leere, während Lia mich nur total unverständlich anblickt. Nun gut, dann tu ich einfach das, was ich für richtig halte und führe den Schlüssel in das Schloss, von dem ich denke, dass es das richtige ist.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 22. Januar 2010, 14:07:46
24. Mirtul 737 TZ Das Jahr des Purpurnen Wurms Pirateninsel Larosch

Und tatsächlich öffne ich so die richtige Türe, geht doch. Wir kommen in den Gang, der zum Schatzraum führt. Aus dem hören wir Schreie und Stöhnen. Es gibt am Boden eine kleine vergitterte Öffnung, wo man hineinschauen kann, wenn man sich flach auf den Bauch liegt. Ich kann in die Schatzkammer hineinblicken und wen seh ich da? Unser Freund Drinlik, halb nackt auf einen Tisch gefesselt, während ein Magier um ihn herum schwebt und ihn untersucht. Wahrscheinlich ist das Retschak und der Gast könnte Drinlik sein. Wir sollten uns beeilen. Also eilen wir die Treppe nach unten und stehen vor einer weiteren verschlossenen Türe. Verdammnis!

Also zurück und das richtige Schloss ausgesucht. Vaslo bleibt zurück und zählt bis zwanzig, bevor er das Schloss dreht. Wir eilen zurück und stürmen dann in den Raum. Der Magier sieht uns seufzend an. „Die Wagemutigen! Eigentlich töte ich euch ungern, da ihr aufrechte Streiter für das Gute seid, aber leider geht es um so viel mehr, dass ich euch für die gerechte Sache zum höheren Wohl opfern muss.“ Ich werfe ihn zur Antwort meine maximierte große Kugel aus Säure auf den Schädel, welche aber von einer magischen Kraft aufgesaugt wird. „Dieser Zug war vorauszusehen und ich habe mich vorbereitet.“ Als Gegenschlag verabreicht er mir einen Kugelblitz. Weia! Ich weiche dem Geschoss gerade so aus, während Lia und der heranstürmende Vaslo die Sekundäreffekte abbekommen. Und der Kerl legt gleich noch mit einem Feuerball nach. He! Der kann ja richtig was. Wir haben es wirklich mit einem mächtigen Magier zu tun.

Vaslo setzt ihm nach, ich rufe aber erstmal „Beeilt euch!“ so dass sich alle schneller Bewegen können. Lia probiert die neuen Pfeile der Brillanz an ihm aus, was deutlich zu wirken scheint, während Vaslo ihm sein Schwert zu schmecken gibt. Er jagt zur Antwort uns einen Blitz durch und verschwindet dann einfach. He! Wieder scheint etwas schemenhaftes die Verfolgung aufzunehmen. Puh! Wir befreien Drinlik und plündern die beiden Kisten, die hier einsam herum stehen. Wir packen eine Brustplatte mit einem eingravierten Skorpion, ein blau leuchtendes Kurzschwert und ein Satz Wurfmesser. Dazu noch etwas um die Fünfhundert Goldmünzen und ein Beutelchen mit Edelsteinen.

Mit Drinlik im Schlepptau eilen wir nach oben, diesmal scheint jemand Alarm gegeben haben, denn im Käfigraum kommen uns zwei maskierte Kultisten und drei Ibixianer entgegen. Da Vaslo und Lia vorne stehen, bekommen die gleich mal die beiden wirklich schnellen Kultisten ab, die Kurzschwerter tragen. Damit stechen sie den beiden wirklich tiefe Wunden, Autsch. Im Gegenzug bruzelt Lia ihren Angreifer recht gut durch und ich gebe ihm Nachschlag, was ihn tot zusammen brechen lässt. Drinlik geht ein paar Schritte zurück und versteckt sich klugerweise. Vaslo grunzt nur und schwingt seinen Zweihänder zu einem wahren Schlaghagel. Nun sind aber Ibixianer ran und Lia bekommt eine weitere tiefe Wunde, die sie leicht schwanken lässt. ( O Lebenspunkte) „Säurehülle, schütze mich!“ rufe ich und stelle mich vor Lia. Vaslo haut den maskierten Schurken vor ihm endlich um und greift gleich den nächsten Gehörnten an. Guter Vaslo!

Ich bekomme einiges ab, gebe dem aber mit meinem Säureschild mehr zurück. Ha! Um ihm dem Rest zu geben, bringe ich ihn aus dem Gleichgewicht und jage ihm meine letzte Kugel aus Säure in die Höhe des Herzens. Der rote Gehörnte verdreht die Augen und kippt um. Ich weiche etwas nach hinten, aber der nächste Ibixianer holt mich mit seiner mächtigen Axt von den Beinen und für einige Herzschläge gehen bei mir die Lichter auf, dann holt mich Vaslo zurück. „Alles wird gut!“ ich heile mich ebenfalls noch etwas. Von draußen stürmt die nächste Welle auf uns ein. Wir rennen in die andere Richtung durch die Gruft, dabei haben wir nicht mal Zeit, die Gefallenen nach Beute zu durchsuchen. Verdammnis!

So schnell wie möglich rennen wir nach draußen und auf das Gehölz zu. Weitere Maskenträger scheinen aus dem Boden zu wachsen und setzen uns nach. Pfeile und andere Geschosse pfeifen haarscharf an uns vorbei. Dann sind wir im Wald und haben Unterholz als Deckung. Als ich denke, wir sind weit genug vom Lager weg, um aus dem Bereich der magischen Wächter zu kommen, lasse ich anhalten. „Schnell! Bildet einen Kreis!“ In dem Moment werden die Schatten lebendig und wir sind von Dunkelelfen umstellt. „Schön, dass ihr uns weitere magische Gegenstände frei Haus liefert!“ sagt der Dunkelelf, welcher das Schwert gekauft hat, über seinen gespannten Bogen hinweg. „Ich kann euch ans Licht führen, Brüder und Schwestern!“ ruft Lia, ganz die Elistraegläubige.
„Pah!“ meint der Dunkelelf und lässt seinen Pfeil von der Sehne schnellen.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 25. Januar 2010, 13:11:25
25. Mirtul 737 TZ Das Jahr des Purpurnen Wurms Chondathan

„Sprung!“ sage ich da nur und bevor die Pfeile in uns einschlagen, sind wir zurück in meinem Garten. Jetzt quetschen wir erstmal Drinlik etwas aus. Endlich kann ich Tacheles mit ihm reden. Er hat folgendes zu berichten. Er wurde von einer Schmugglerorganisation mit dem Namen „Hydra“ angeheuert, etwas über die Gelben Zysten herauszufinden. „Hydra“ ist eine schon seit längerem existierende Schmugglerorganisation, die über mächtige magische Unterstützung verfügt, Expedition finanziert, die magische Schätze ausbuddeln. Die Organisation ist eng mit Waukeen und Eldath verbandelt und haben gute Kontakte zu allen Göttern des ehemaligen Jhaamdathschen Pantheons.

Irgendwie muss ich bei „Hydra“ an das Symbol des Handelshauses Janus denken. Ob die da mit drin hängen? Möglich wäre es. Auf alle Fälle nahm dann Drinlik Kontakt mit dem „Propheten“ auf, der ihn glatt mit der Krankheit infizierte. Ein Umstand, den seine Auftraggeber wohl erhofft hatten. Nachdem der vor uns geflohen war, wurde er von Agenten der „Hydra“ eingefangen und auf die Insel verschleppt worden. Er kann uns noch sagen, dass die „Hydra“ ein Herz sucht. Mir fallen auf Anhieb mehrere legendäre Artefakte ein, die „Herz“ in ihrem Namen tragen. Und als Sahnehäubchen verrät er uns die Koordinaten des geheimen Lagers, dass sich unter dem Meer befindet.

Fünf Tage später befinden wir uns an Bord einer kleinen Schaluppe auch genau über diesen Punkt. Vaslo ist wieder mit von der Partie, während die anderen immer noch zu sehr beschäftigt sind, um mit zu kommen. Drinlik ist in Chondathan zurück geblieben, da er keine Lust hatte, an einem Tauchgang mit zu machen. Vaslo spricht ein „Wasser atmen“ auf uns und wir tauchen in die Tief der See. Auf dem Meeresgrund finden wir tatsächlich nach etwas suchen auch einen Eingang in ein Höhlensystem. Ein magisches Symbol schützt den Eingang, welches ich aber entfernen kann. Über eine magische Schleuse erreichen wir schließlich eine trocken Höhle, die in einen großen Raum mit vielen Schreibpulten führt. Auf denen arbeiten selbständig Federkiele und schreiben Zahlen in Bücher. Am ende des Raumes schreckt unser alter Bekannter Sorad Pahwi von seiner Lektüre eines solchen Buches auf.

„Die Wagemutigen! Ihr entwickelt euch so langsam zur Plage. Hört zu, meine Organisation verfolgt ein höheres Ziel. Dafür müssen wir ein paar Dinge tun, die nicht eure Billigung finden werden. Aber manchmal sind Opfer eben unvermeidlich. Ich gebe euch die Möglichkeit, lasst es hier und jetzt gut sein. Geht in Frieden, vergesst das alles hier. Oder schnüffelt weiter herum und lebt mit den Konsequenzen, die ein Krieg mit sich bringt.“
„Ähnliche Worte haben schon die Nachtmasken zu uns gesprochen. Wir leben noch, ihre Organisation ist so gut wie zerschlagen.“
„Wir sind nicht die Nachtmasken und vergreifen uns nicht an kleine Kinder.“
„Aber dafür an junge Frauen! Ihr habt Jana getötet, um eure Machenschaften zu verschleiern. So etwas ist unverzeihlich! Ihr habt diesen Krieg schon lange begonnen und ich werde ihn nicht heute für uns beenden.“
„Wie ihr wollt! Die nächste Begegnung wird nicht so friedlich ablaufen!“ Dann teleportiert er sich einfach weg. Hm, Waukeen scheint den Reisezyklus zu gewähren. Wir sind alleine mit den Büchern und nehmen sie in Augenschein. Schnell wird mir klar, dass es sich um Kassenbücher handelt. In einer  Regelwand stehen ein paar zentrale Bücher, die packe ich ein und teleportiere vor das Haus der Seher. Dort übergebe ich meine Erkenntnisse an Bruder Karn, der mit dem ganzen schon etwas mehr anfangen kann. Endlich scheine ich mal was wichtiges getan zu haben, denn über zwanzig Brüder und Schwestern stürzen sich auf die Bücher und werten sie aus.

Da ist eine recht umfangreiche Organisation am Werk, die exorbitante Summen hin und her bewegt. Das ganze ist wie ein Kraken, die Arme scheinen Kirchen wie die der Waukeen und Eldath zu sein, Handelshäuser wie die Gemeinschaft der Fünf und Piraten der Schwarzen Hand. Aber im Zentrum sitzt eine uns wohl bekannte Organisation, das Handelshaus Janus, ehemaliger Sitz in Westtor. Da sind keine guten Nachrichten. Verdammnis!

Gespielt am 03.10.2009
Spielleiter: Stefan
SC: Kaira 13 (Schurke 4/ Seher 1/ Unseen Seer 4/ Arkaner Trickser 4), Lia 12 (Waldläufer 5/ Kriegsmagier 6/Arkaner Bogenschütze 1),

EP: Stufe 12 2938 Stufe 13 1928
Überwundene Gegner
1 Chimäre
1 Landhai
1 Riese mit drei Armen
2 maskierte Schurken
3 Ibixianer
1 Retschack (Magier 14+) in die Flucht geschlagen
1 Schlüsselgolem aufgeschlossen 
Beute
1 Kurzschwert +2 der geisterhaften Berührung Kaira
50 Wurfmesser +2 je 25 Kaira und Lia
1 Brustplatte mit Vipernsymbol Lazlo Zar
507 Goldmünzen
Edelsteine im Wert von 600 GM
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 27. Januar 2010, 13:55:41
Kapitel 4
Der Rote Kreis

27. Mirtul 737 TZ Das Jahr des Purpurnen Wurms Trollberge

„Das sind also die Trollberge?“ frage ich, etwas enttäuscht, da ich eine wildere Landschaft erwartet habe.
„Das sind sie, Schwester Kaira, die Höhle des Roten Kreises befindet sich von hier aus im Süden. Ihr werdet das schon finden.“ Bruder Ilhran spricht eine weitere Formel und verschwindet mit einem Plopp. Lia schaut auf der von den Sehern kopierte Karte nach und versucht sich an markanten Landschaftsmarken zu orientieren. Dolon und ich sehen uns um, sehen aber nichts bedrohliches. Im Süden ragt ein kleines Gebirge auf, davor liegt ein karge hüglige Landschaft, durch die sich ein seichter Fluss schlängelt, denn wir noch überqueren müssen. Ich klettere auf einen nahen Hügel und packe mein Fernglas aus. Im Osten kann ich eine Gruppe mit fünf Steelen ausmachen. Im Westen eine mit Höhlen durchzogene Hügelkette. Im Norden wird das Land flacher und bewaldeter. Irgendwo in der Richtung müsste Westtor liegen.

Ich klettere runter und teile meine mageren Beobachtungen mit. Die Elfe hat inzwischen eine Route ausklamüsert und wir brechen auf. Wir suchen den alten und neuen Unterschlupf des Roten Kreises. Vor einigen Jahren hatten wir mal eine abtrünnige Paktiererin dieses roten Kreises gefangen genommen und hatten einen Kampf gegen einen Bartteufel. Dieser Rote Kreis nun ist auch in den Unterlagen aufgetaucht, die ich aus dem geheimen Lager mitgebracht habe. Zu diesem roten Kreis flossen einiges an Finanzmittel und das zeigt auch, dass die Hydra nichts gutes im Schilde führen kann, wenn sie sich mit Teufelspaktierern einlässt. Meine Kinder habe ich sicherheitshalber bei Xana untergebracht. Mili war sofort Feuer und Flamme, als ich eröffnet habe, dass sie ein paar Tage bei Tante Xana schlafen muss. „Tante Xana ist cool! Bei der ist immer was los und die kann so viele Tolle Sachen!“ Ich etwa nicht? Gestern habe ich Vaslo Zar und Drinlik nach Arrabar gebracht, wo sie weitere Informationen für uns sammeln werden, während wir Wagemutigen uns um den Roten Kreis kümmern.

Schließlich erreichen wir den seichten Fluss. Das Wasser ist klar, ich kann den steinernen Grund und einiges an Fischen sehen. An einer besonders flachen Stelle durchwate ich den Fluss. Vorsichtig arbeite ich mich zum gegenüberliegenden Ufer vor. Auf der anderen Seite springt hinter einem Felsen ein Ork mit einem gespannten Langbogen heraus. Die Pfeilspitze ist drohend auf mich gerichtet. „Verschwinde! Dass hier Graumähnenstamm Land. Du nix hier zu suchen haben. Geh!“ Endlich kann ich mal meine profunden orkischen Kenntnisse an den Mann bringen und erkläre ihm, dass wir nur durch und keinen Ärger wollen. Nach etwas hin und her kristallisiert sich heraus, dass er uns für Anhänger des roten Kreises hält. Ich versuche diesen Verdacht zu zerstreuen und die Lage wird brenzlig, als ein weiteres Dutzend Orks aus ihren Deckungen kommt. Hinter einem Hügel reitet ein sehr großer Ork auf ein unglaublich großem Reittier hervor. Er stellt sich als Kriegsherr Nazgul vor und wiederholt die Aufforderung, dass wir von hier verschwinden sollen.

Nach etwas hin und her kann ich sie überzeugen, dass wir den Roten Kreis vernichten wollen. Schließlich dürfen wir passieren und bekommen die Drohung zu hören, falls wir nicht den Roten Kreis auslöschen, wir ausgelöscht werden. Blub! Wir passieren die Gruppe, der sich inzwischen noch weitere Orks und auch Oger angeschlossen haben und eilen weiter auf den Trollberg zu. Gegen Mittag machen wir eine Rast, dass Dolon seine Gebete auffrischen kann, während wir anderen ein karges Mahl zu uns nehmen. Auf einmal bewegt sich ein großer Felsen in unser Nähe. Ein etwa drei Schritt großes Wesen richtet sich etwas verschlafen auf, streckt seine mit gewaltigen Muskeln bepackte Arme und schaut uns träge aus Acht Augen an. Es öffnet sein gewaltiges mit Reiszähnen bewehrtes Maul und scheint herzhaft zu gähnen. Dann trottet es uns total ignorierend einfach davon.

„Das war ein grauer Reiser“, doziert Lia und fügt hinzu „Diese Wesen sind recht friedfertig, solange man sie nicht reizt oder ihre Schutzbefohlenen bedroht. Diese Wesen sind dafür bekannt, dass sie manchmal Einzelpersonen oder Gruppen adoptieren.“ Wie gut, dass es uns nicht adoptiert hat.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 29. Januar 2010, 15:31:10
27. Mirtul 737 TZ Das Jahr des Purpurnen Wurms Trollberge

Schließlich brechen wir wieder auf und marschieren zu der Schlucht, in der sich am Fuße des Trollberges sich das Versteck des Roten Kreises befinden soll. Vor hundert Jahren hat eine Kampfgruppe der Ungesehenen Seher dieses Vipernnest von Teufelspaktierern ausgeräuchert. Inzwischen haben die Paktierer des Roten Kreises unter der Führung des neuen Anführers Abrax Thul hier neu eingerichtet, nachdem sie sich von den Tyrannosklerikern zu Westtor erst letztens sich eine heftige Abreibung eingefangen haben. Aus welchen Gründen auch immer.

Die Schlucht ist Dank Lia recht einfach zu finden und vorsichtig dringen wir in sie ein. Nach etwa einer halben Meile sehen wir das Eingansportal, auf dass ganz Unsubtil ein großer roter Kreis gemalt ist. Links und Rechts sitzen auf Thronen zwei dreiköpfige Skelette, die aber nur Menschengroß sind. Mein Plan wäre, wir gehen hin und schlagen sie zu klump. Dolon und Lia meinen aber, es wäre viel praktischer, wenn wir einfach mit einem Dimensionstor dort eindringen.

„Könnte sein, dass die gegen so was abgesichert sind. Wer solche Pakte schließt, ist meist versiert mit den Künsten der Magie.“
„Pah! Lassen wir es auf einen Versuch ankommen.“
„Außerdem sparen wir so Ressourcen, um den Anführern ordentlich später einheizen zu können.“
„Nun gut, wer wag gewinnt, auch wenn ich die Erfolgsaussichten auf weniger als 30% einschätze. Sprung!“

Ich bestimme einen Punkt der etwa vier Schritt tiefer und Fünfzehn Schritte hinter der Tür sein sollte. Es gibt einen Schmerzhaften Ruck und wir werden zurück geschleudert und landen direkt vor der Türe, zwischen den beiden Untoten. Um die Sache noch interessanter zu machen, tauchen zwei Teufel auf, die aussähen, als wären sie aus den Überresten von mehreren Teufeln zusammen genäht worden. Ich verkneife mir ein „Habe ich es nicht gesagt?“ sondern rufe „Friert ein!“ Mit meinen Händen forme ich einen Trichter und lasse einen Kegel reinster Kälte auf die Teufel niederfahren. Einer davon wird ordentlich durchgeschüttelt, der andere kriegt wenigsten oberflächlich ein paar Frostbeulen. Die beiden fangen an zu schreien und tun meinen Ohren furchtbar weh. Auch Lia schützt gepeinigt ihre Ohren, während Dolon gänzlich unbeeindruckt davon bleibt. Die Skelette bewegen sich und werfen weitere finstere Magie auf uns. Verdammnis!

Diese wird noch durch die unheilige Magie der Teufel verstärkt, so dass Lia und ich noch stärkere Schmerzen erleiden. Lia entfesselt einen Eissturm auf die Teufel, die sie wenigstens etwas durchschüttelt. Dolon lässt Windseher auf einen der Teufel niederfahren. Ich töte einen der Teufel, in dem ich ihn mit eine Säurekugel den Rest gebe. Die Untoten rücken näher und triezen uns nicht nur mit ihrer verderblichen Magie, sondern in dem sie uns auch mit ihren Schädelverzierten Stäben verprügeln. Dolon vollführt einen Rundumschlag, der leider kaum Schaden anrichtet. Es wird zu einem zähen Schlagabtausch, zum einen müssen wir hier siegen, zum anderen müssen wir unsere Magie einteilen. „Beeilt euch!“ Rufe ich, um Dolon mehr Schläge zu ermöglichen, während ich den Zauber dank meines Stirnreifes im Gedächtnis behalte. Lia feuert ihr magisches Arsenal in Form von Schallkugeln in den anderen Teufel ab.

Ich forme Kugeln aus Säure von meinem innersten Selbst, nachdem ich zwei weitere kleinere Kugeln abgefeuert habe. Wir brauchen einfach viel zu lange, um mit diesen Gegnern fertig zu werden. Schließlich gelingt es Lia, einen der Untoten zu vernichten und Dolon erledigt den letzten Teufel und Untoten in einem Aufwisch. Puh!

Das war jetzt recht zäh gewesen. Dolon heilt uns mühsam wieder hoch und ich heile Dolons letzte Wunde mit meinem Gürtel. Dann beginne ich das Tor vorsichtig zu untersuchen. Leider übersehe ich eine gemeine Falle (Suchen SG 34 mit 33 nicht geschafft) und werde vollständig von einer Welle schwarzer Energie überrascht, als ich das magische Schloss mit einer Art magischen Code knacken will. Ich knicke kraftlos ein und auch Dolon und Lia werden schwer in Mitleidenschaft gezogen. Verdammnis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Amurayi am 30. Januar 2010, 01:15:22
Ich mag diese kurze abhakten Sätze in Präsens. Erinnert mich an Pulp Noir Detektivfilme (oder Sin City), wo die Stimme des Protagonisten und seine Gedanken aus dem Off zu hören sind.

Liest sich gut! Weiter so!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 01. Februar 2010, 12:49:12
Danke fürs Feedback. Und weiter gehts.  :lol:

27. Mirtul 737 TZ Das Jahr des Purpurnen Wurms Trollberge

Es kostet einige Ladungen unseres Stecken der Heilung, bis wir wieder halbwegs hergestellt sind. Wenigstens bekomme ich nun das verdammte Tor auf. Ich habe ja erwartet, dass uns jetzt ein kampfbereites Empfangskomitee uns hinter dem Tor erwartet, aber nur gähnende Leere schreit uns entgegen. Nun ja, ist nicht so schlimm. Vorsichtig schleiche ich die Treppe nach unten, finde und löse auch keine weitere Falle mehr aus. Unten leuchtet gerade ein Pentagramm am Eingangsbereich auf und ein kleiner Imp erscheint in einer Schwefelwolke. Der kleine Kerl guckt sich etwas irritiert um und flattert dann in die Tiefe der Höhle, wo er dann Unsichtbar wird. „Ungesehenes gesehen!“ murmle ich leise und kann nun erkennen, dass der Imp um einen zentralen Tisch mit Zwölf Stühlen flattert. Also haben wir es wohl mit bis zu Zwölf Kultisten zu tun.

Ich taste mich tiefer in die Zentrale Halle vor. Laut unserem Plan gehen links Türen zur Bibliothek und Labor ab, die zu einem Schrein führen. Rechts geht es zu den Schlafsälen und dem Kerker. Geradeaus zu dem Heiligtum und Arbeitsbereich. Der kleine Imp wird auf aufmerksam und flattert schnüffelnd zu mir her.
„Iiiks! Du bist ja richtig gut. Bäääh!“ Meint er und schüttelt sich vor Ekel. „Ähm! Weißt du, ich bin ein großer mächtiger Teufel, der sich nur als Imp verkleidet hat. Ha! Bin nämlich voll der Oberteufel. Also geh mir aus dem Weg, du Abenteurerpack oder es setzt was!“
„Machmal halblang, kleiner Wicht! Oder ich mach einen festen Knoten in deinen Schwanz! Sag mir, was du hier zu suchen hast!“ Der Imp versteckt sofort seinen Schwanz hinter den Rücken und flattert unruhig auf und ab.
„Keine Ahnung. Oh! Da!“ Er zeigt hinter mir und entlockt mir nur ein müdes Grinsen. Dann täuscht er nach links an und fliegt rechts an mir vorbei, die Treppe nach oben. Nach wenigen Augenblicken höre ich einen harten Aufschlag, gefolgt von einem mehrmaligen Plumpsen und jeweiligen dazu gehörigen Schmerzensschreien. Das sagt mir, dass sich gerade das obere Tor geschlossen hat und ein ungeschickter Imp mit voller Wucht hinein geflogen ist. So ein Idiot! Wir lassen das kleine Ärgernis links liegen und orientieren uns erst mal.

Also auf zur Bibliothek. Das große Zimmer ist voller Regale, aber nur wenige Bücher stehen hier herum. An der Decke zanken sich ein halbes Dutzend Imps um ein Buch. Ganz am Ende steht ein Teufel im Advokatenanzug und blättert in einem dicken Schmöcker. Wir kommen ganz ungezwungen ins Gespräch, er heißt Ilvarex von der Valerax Bruderschaft und wäre so was wie der Verwalter und Aufzeichner von Verträgen und Pakten. Natürlich bietet er uns gleich mal welche an, paktiere jetzt und bezahle später. Ja, aber nicht mit uns. Ilvarex versichert, dass er Neutral ist und nur hier ist, um die Einhaltung von Verträgen zu überprüfen. Lia macht ihm nachdrücklich klar, dass, wenn er uns in die Quere kommt, er bald die Hölle für sehr lange Zeit nicht mehr verlassen kann.

Nachdem das geklärt ist, schauen wir uns etwas bei den Büchern um. Fast alle sind in irgendwelchen total unverständlichen Alphabeten geschrieben. Also recht uninteressant erstmal für uns. Wir gehen weiter in den Schrein, in dem die Statuen der Neun Herrscher der Hölle ausgestellt sind. Besonders genau sehe ich mir den Herrscher der Siebten Ebene an, ein Monster mit Fliegenkopf namens Beelzebub. Das ist wahrscheinlich der Kerl, der den dunklen König, Moloch, der Herr der Siebten, vom Thron gestoßen hat.

Weitere Erkenntnisse lassen sich hier nicht finden. Im Labor wird gearbeitet, aber wir beschließen, erstmal im Kerker nachzusehen, ob wir Gefangene befreien und damit eventuell Verstärkung bekommen können. Die Tür zum Kerkerbereich ist von Innen verriegelt, aber es gibt ein Vergittertes Sichtfenster. Also nehme ich meinen Spiegel und öffne mit meiner innersten Kraft das Schloss. Geschafft!

Innen sehen wir eine Folterkammer. Auf einer Streckbank wird gerade ein Mann von Fünfzig Jahren ausgepeitscht. Ein noch älterer Mann in Paktiererroben, da sie einen roten Kreis auf der Brust hat, überwacht die Auspeitschung, die von einem Golem in Form einer Rüstung ausgeführt wird. Die Verhandlungen sind kurz und unergiebig, dann sprechen Magie und Waffen. Lia erschießt den alten Mann mit drei Pfeilen. Da will wohl jemand unbedingt Ryan nacheifern. Die Rüstung, die mit Blut gefüllt zu sein scheint, ist da schon etwas härter. Ich spreche einen Zauber, die mir erlaubt, Konstrukte zu verletzten und haue dem Ding einer meiner mächtigen Säurekugeln um die Ohren. Der Golem klappt seine Peitsche in und gibt für jeden Arm eine separate Eisenkugel frei. Damit geht es auf uns los. Ich ducke mich und spüre den Hauch des Luftzuges, als die Kugel über mich an den Kettengeliedern gehalten hinweg pfeift.  Dolon gibt dem Ding mit ein paar herzhaften Schlägen den Rest. Ha, läuft doch wie am Schnürchen.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 03. Februar 2010, 12:27:12
27. Mirtul 737 TZ Das Jahr des Purpurnen Wurms Trollberge Versteck des Roten Kreises

Wir befreien den armen Mann von der Streckbank. Er heißt Gathas Schleifer, und sein Nachname ist auch seine Berufsbezeichnung, da er Edelsteinschleifer in siebter Generation ist. Er gilt als der beste menschliche Schleifer für Edelsteine an der Küste. Was wohl sein Verhängnis war, da er für einen ominösen Auftraggeber eine sehr diffizile Arbeit übernommen hatte, fünf magische Kristalle zu schleifen. Das hat er auch nach Anweisungen der Auftraggeber getan. Als er hier her geführt wurde, um seine Arbeit in vorbereitete Fassungen zu passen, erkannte er erst, für was die Kristalle dienen sollten und weigerte sich. Nach seiner Meinung würden diese Steine einen gefangen Teufel in ein Konstrukt binden. Was diese Maschine oder Konstrukt genau sein soll, ist ihm nicht ganz klar, aber alles was einen Teufel als Lotse braucht, kann nicht gut sein. Da bin ich ganz seiner Meinung.

Er kann uns sagen, dass der Anführer Abrax Thul eine untote Schlange ist, die über sehr große Arkane Macht gebietet. Nun ja, dann werden wir mal unsere Macht demonstrieren. Geschlossen rücken wir auf dass allerheiligste dieser Anlage vor und fahren nach und nach unsere Schutzzauber hoch. „Falsches Leben!“ „Zäh wie ein Ochse!“ „Schild!“ Spreche ich nach und nach. Dolon kleidet uns in Schutzgewänder und Lia beschwört sich ein Feuerschild, dass Kälte abhält, da die Skelette am Eingang auch Eismagie hatten. Ich halte das für einen taktischen Fehler, da die meisten gängigen Angriffszauber eher auf Feuerbasis arbeiten.

Ich trete das „Bitte nicht Stören, Beschwörung in Vollzug!“ Schild zur Seite und öffne mit einem Hebel, nachdem ich noch eine gemeine Falle an der Türe entschärft habe. Die Tür schwenkt auf und wir betreten den Raum. Im Zentrum steht ein mächtiger Beschwörungskreis, der mit drei Schutzkreisen umgeben ist. Links davon steht ein Wesen in einer magischen Schützhülle mit sechs Armen und einem Schnabel statt einem Mund. Zur Rechten steht ein Mensch, dessen rechte Seite von Metall ersetzt wurde. Und uns gegenüber ragt eine gewaltige Untote Schlange mit einem seltsamen Schädel auf. Alle drei sind nicht erfreut uns zu sehen und fangen an zu zaubern. Verdammnis!

Ich wirke mit dem Stecken des Feuers eine Flammenwand, die durch die Schlange und dem Golem durchgeht. Leider erlischt die Flammenwand im Bereich des Golems sofort wieder, aber die Untote Schlange zischt gepeinigt auf. Ha! Ich lasse mich zurückfallen, um den Gegner näher an uns zu locken und gehen an der Türe in Deckung. Dolon beschwört den Gerechten Zorn auf uns herab, während Lia eine Kugel auf den Halbgolem wirft, dass einzige was in dem großen Raum in Reichweite und nicht geschützt ist. Der Sechsarmige Schnabelmensch zaubert und aus allen Fingern von ihm kommen magische Geschosse. Die grünen Raketen zischen in je einer Salve auf Zehn Geschossen auf uns zu. Die Geschosse prasseln in mein grell aufleuchtendes Schild und bringen es bedenklich zum flackern, ehe es sich wieder stabilisiert. Dolon und Lia ergeht es nicht so gut. Jeder von ihnen wird ordentlich durchgeschüttelt. Finsternis!

Aber nicht genug, ein Feuerball wird von dem Halbgolem auf uns gewirkt und Lia fängt an zu brennen, als sie wie zur Salzsäule erstart einfach stehen bleibt. Dolons Haare werden nur leicht angesengt, während ich unter die Feuerlohe einfach hinwegtauche. Die Schlange wirkt äußerst finstere Magie auf Dolon, der mit schmerzverzerrtem Gesicht stehen bleibt. Nicht gut!

Ich bin hin und her gerissen, was ich tun soll. Renne ich jetzt gleich rein und heize der Untoten Naga, um so Wesen scheint es sich zu handeln, ordentlich mit einer Säurekugel ein oder warte ich noch und sorge dafür, dass wir alle schneller agieren können? Da ich Angst habe, mich jetzt schon exponieren, rufe ich „Beeilt Euch!“ Lia wirkt eine Sphäre und jagt sie in Richtung der Naga, die sogar recht ordentlich einschlägt. Der Sechsarmige schießt nun sechs Strahlen auf Lia und drei Strahlen aus Feuer auf Dolon ab. Der Tempuspriester kommt recht glimpflich davon, während Lia nun richtig in Flammen steht. Der Halbgolem kommt obendrein noch angestürmt und versenkt seine Axt in Lias Kopf. Mit gespaltenem Schädel sinkt die Elfe zu Boden. Sie ist Tod, bevor sie überhaupt den Boden berührt. Nein!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: endier am 04. Februar 2010, 08:32:59
Hui, das war wohl ein Crit. Mit einer Axt. Das tu weh.  :-X
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 05. Februar 2010, 11:39:00
Das war kein Kritischer, Lia hatte noch zwei Trefferpunkte, da hat der normale Schaden schon ausgereicht sie jenseits der -20 zu bringen.


27. Mirtul 737 TZ Das Jahr des Purpurnen Wurms Trollberge Versteck des Roten Kreises

Das war mein Fehler! Nein, verdammt noch mal! Das hätte nicht passieren dürfen. Dolon windet sich immer noch vor Schmerzen, kann sich aber vom Zauber befreien, der ihn gefangen hält. Ich eile nun in den Raum hinein, direkt vor dem Mörder von Lia und spreche zuerst „Untote verletzlich!“, dann „Säurekugel maximiert und flieg!“, dass reicht aus, um die untote Naga zu töten. Ein Problem weniger, leider zu spät um noch relevant zu sein. Dolon packt nun seinen Zweihänder und rennt mit einem wütenden Kampfschrei auf den Sechsarmigen los, den er einen sehr tiefen Schnitt in den Torso verpasst. Das Schnabelwesen rennt danach panisch aus dem Schutzfeld direkt auf mich zu. Der Halbgolem ignoriert mich und rennt auf Dolon zu, schafft es aber nicht zu treffen. Ich erledige den Sechsarmigen mit einer weiteren mächtigen Kugel aus Säure und renne dann zum Halbgolem, so dass ich ihn mit Dolon flankieren kann. Der Schlachtenrufer dreht sich zu seinem Angreifer um und brüllt „Tempus, gewähre mir meine Rache!“ Seine Arme schwellen an und mit drei Mächtigen Hieben schlägt er sehr tiefe Wunden in den Leib des Halbgolems, der tot zu Boden kracht. Der Sieg ist unser, doch der Preis war hoch. Mit Tränen in den Augen eile ich zur Elfe, aber aus gebrochenen Augen, die mich anklagend anzustarren scheinen, ist jeder Lebensfunke gewichen. Verdammnis!

Hier ist nichts mehr zu machen, also sichern wir uns die Beute, welche nicht gerade ergiebig ist und zum größten Teil aus höchst exotischen Schmuckstücken besteht, die kaum Kunden finden dürften. Aber der Sechsarmige hat eine leuchtende Scheibe dabei, die ich gleich mal konfisziere. Auf einmal manifestiert sich ein Abbild von Sorad Phawi. Er befielt Abrax Thul die Arbeiten an dem Apparat zu forcieren, da sie ihn bald benötigen werden. Da können die lange drauf warten. Und er gibt einen Mordauftrag in Arbeit an einen gewissen Spion namens Thropp, der in Chondathan zu Nahe an sie heran gekommen sei. Finsternis! Dann verschwindet das Abbild wieder. Ha, dass bringt einen neuen Spieler ins Spiel, nämlich meinen alten Freund Thropp. Darum kümmern wir uns später.

Wir gehen nun in den Arbeitsraum, nachdem Dolon seine Wunden halbwegs wieder geheilt hat. Hier werkelt eine kleine Division von Imps an einer seltsamen Konstruktion herum. Es ist ein Kasten, in den man hinein sehen kann, da die Platten, die ihn verschließen werden, noch nicht montiert sind. Das ganze Konstrukt ist mit unheiligen Symbolen verziert. Ich mach den Imps klar, dass sie gefeuert sind.

„Och, Menno! Immer diese fiesen Abenteuer! Wie will man da als ehrlicher hart arbeitender Imp noch eine Stelle finden, wenn andauernd daher gelaufene Abenteuer die Auftraggeber umbringen? Das macht doch keinen Spaß!“ Der Anführer wirft wütend seinen kleinen Hammer weg und seine Jungs verziehen sich. Im Labor finden wir fünf leuchtende Kristalle, die auch als Lampe taugen könnten. Die nehme ich doch gleich mal mit. Auf irgendwelche Gegner treffen wir keine mehr. Alle übrigen Kultisten und Paktierer scheinen das Weite gesucht zu haben. Leider ist dadurch fast keine Beute mehr zu machen. Wir holen unseren Handwerker, der teilweise die Schriftzeichen entschlüsseln kann und uns so hilft, eine Auswahl an verwertbaren Bücher zu treffen. Wir packen Lia in ein paar Laken und bauen eine Bahre, mit der wir sie vor das Tor tragen. Draußen erwartet uns schon Nazgul und seine Jungs. Der Orkhäuptling macht uns Klar, dass er die Leiche der Elfe möchte oder wir bekommen ein Problem. Ich sag darauf nur „Sprung!“ und wir verschwinden nach Chondathan. Leider weicht mein Sprung etwas ab, so dass wir vor der Straße von meinem Anwesen wieder heraus kommen.

Als erstes schaffen wir die Leiche von Lia in den Tempustempel, wo sie in der Kapelle der gefallenen Helden aufgebahrt wird, da Dolon den Zauber nicht gerade parat hat. Ich wiege von unseren Vorräten an Edelsteinen die notwendige Menge ab. Während Dolon bei seinen erfahreneren Kollegen Rat einholt, wie der Zeremonie am besten bewerkstellig, schaffe ich die Bücher zum Gildenhaus der Seher, samt den Übersetzer. Ich erstatte Bericht über die Vorkommnisse und mache mich dann auf die Suche nach Thropp. Als erste suche in die gute Frau Harloff, die Wirtin des Brunnenhauses auf. Ich erkläre ihr, wie dringend ich Thropp suche und sie erzählt mir, dass er sich am Hafen herumtreibt. Und ich erfahre auch, dass die Gemeinschaft der Fünf die berüchtigte Romanti Zostaar angeheuert hat, um ihre Lagerhäuser und Besitzungen zu schützen. Ich kann mir recht genau vorstellen, vor wem die sie beschützen, nämlich vor uns!

Ich irre eine Stunde durch den Hafen, bis ich endlich Thropp als Bettler verkleidet entdecke, wie er ein Lagerhaus der Fünf beobachtet. Leise schleiche ich mich zu ihm hin und schnippe ihn dann ans Ohrläppchen. „Ah! Hast du mich erschreckt! Ich hätte beinahe einen Herzinfarkt bekommen!“ Ich grinse breit und meine dann, „Wäre ich eine Assassine, wärst du jetzt tot! Der Zahlmeister Sorad Pahwi hat einen Mordauftrag für dich heraus gegeben. Und irgendwann wird dieser eingebildete Goldjunge merken, dass der Rote Kreis nicht mehr existiert. Lange Geschichte, kurze Botschaft, du bist hier nicht mehr Sicher!“

Gespielt am 17.10.2009
Spielleiter: Stefan
SC: Kaira 14 (Schurke 4/ Seher 1/ Unseen Seer 4/ Arkaner Trickser 5), Lia 12 (Waldläufer 5/ Kriegsmagier 6/Arkaner Bogenschütze 1) Dolon 12 (Kleriker 8/Kriegspriester 4)
EP: Stufe 12 2938 Stufe 14 1928
Überwundene Gegner
2 Patchwork Teufel
2 Dreiköpfige Untote Wächter
1 Blutgolem
1 Untote Naga
1 Zauberweber
1 Halbgolem Magier
Beute
Komische Schmuckstücke der Naga
Komische Schmuckstücke des Zauberwebers
Edelsteine im Wert von 300+GM
1 Sphäre
4 Leuchtkörper
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 08. Februar 2010, 14:47:38
Kapitel 5
Katastrophe in den Kavernen

28. Mirtul 737 TZ Das Jahr des Purpurnen Wurms Chondathan

Den gestrigen Nachmittag habe ich noch Thropp in Sicherheit gebracht und mir angehört, weswegen die Hydra ihn tot sehen möchte. Es scheint so, als gebe es in den Kavernen ein Geheimversteck, dass er entdeckt hat. Nun, als Kavernenwächter sind die Wagemutigen da wohl insolviert.

Den heutigen Morgen habe ich bei Xana verbracht und ihren Haushalt ordentlich durcheinander gewirbelt. Ein Mädchen und drei kleine Racker sind schon eine gewisse Belastung. Mili geht es gut und auch Atharion hat zufrieden vor sich hin gegluckst. Hat er bei Xana doch einen gleichaltrigen Kameraden, mit dem er um die Wette krabbeln kann.

Schlachtenrufer Dolon hat eine sehr schöne Wiedererweckungszeremonie abgehalten. Er hat das ganze sehr bewegend in Szene gesetzt. Eine große Gemeinde hatte der Zeremonie beigewohnt und priesen nun die Wunderfähigkeit von Schlachtenrufer Dolon in den höchsten Tönen. Die Elfe sieht aus wie Neu und scheint auch nichts durch ihren Tod verloren zu haben. Da hat sie aber noch mal Glück gehabt. Ich setze die andere ins Bild und wir brechen auf, um die Kavernen von Gesindel zu befreien.

Als erste sehen wir nach, wie es Sagrell geht, nachdem wir nicht mit ihm reden können, was sehr ungewöhnlich ist. Wir finden seine Kammer beschädigt, seine steinerne Staute liegt in Trümmern. Jemand hat mit einer Spitzhacke ganze Arbeit geleistet. Ist der alte Kavernenwächter nun endgültig Tod? Ist er zu Moradin gegangen? Oder „lebt“ er noch? Wir sehen uns außerstande, dass zweifelsfrei festzustellen. Ich merke, wie mir eine Träne über die Wange läuft, weil meinem Herz klar ist, was mein Verstand leugnet.

Thropp führt uns nun zu dem Geheimversteck, dass er beobachtet hat. Es hat eine Geheimtüre, die über eine Kombination von versteckten Schaltern geöffnet wird. Die Geheimtüre scheibt sich schließlich zurück und gibt eine nach unten führende Treppe frei. Sie ist ebenfalls zwergischen Ursprungs. Ich halte nach Fallen ausschau und bewege mich in der ersten Reihe neben Thropp nach unten. Schließlich hören wir Geräusche einer Mechanik und in unseren Lichtradius tritt eine bizarre mechanische Konstruktion mit sechs Beinen und vier schwingenden Schwertern. Es greift uns an. Ich bin einen Tick schneller und werfe ihm eine große Kugel aus Säure genau in eine Stelle, die hochempfindliche Mechanik enthält, die mir ein schneller Zauber enthüllt. Ich lasse mich etwas zurück fallen und überlasse es erstmal Dolon, dass er den Blocker spielt. Thropp ist zu langsam und bekommt eines der Schwerter über den Leib gezogen, kann sich aber vom Gegner lösen. Lia wirft eine weitere Kugel aus Säure, die aber recht wenig Effekt erzielt. Verdammnis!

Dolon versucht mit seinem Zweihänder Schaden zu verursachen, steckt aber deutlich mehr ein, als er austeilt. Ich schließe zu Dolon auf und gebe dem Ding eine kleine Schallkugel zu schmecken, die er gar nicht mag. Dafür kriege ich nun Haue, kann aber einiges dadurch kompensieren, dass ich einen mächtigen Zauber opfere und so durch meine Armschienen ein temporäres Energiefeld erschaffen kann, was die Wucht der Schläge etwas abbremst. „Nutzen wir die Tiefe des Raumes! Hoch zur Treppe!“ Ich turne von dem Ding weg.

„Hä?“ meint Dolon geht danach schwer getroffen zu Boden, da er sich nicht mehr vom Feind lösen kann. Finsternis! Also wieder zurück, das Ding endgültig kaputt gemacht und mit einem „Alles wird gut!“ Dolon wieder ins Leben zurück geheilt. Puh!

Der Schlachtenrufer ist etwas angesäuert, weil er die Taktik „Tiefe des Raumes nutzen“ für solche Situationen nicht angebracht hält. Verdammnis! Ich versuche die Adamantklingen zu bergen, aber mir fehlt zum einen das passende Werkzeug, zum anderen die notwendige Kraft die Halterung einfach abzubrechen. „Wir können die Klingen ja auch noch später bergen, der läuft uns ja nicht weg“, meint Lia. Nun gut, nachdem Dolon unsere Wunden behandelt hat, gehen wir weiter in die Tiefe. Schließlich kommen wir einer Halle heraus. In der Mitte steht die Statue eines Riesen, wild verteilt stehen sechs Konstrukte, die statt Waffen Werkzeuge haben. Alles macht einen unfertigen Eindruck, als hätten die Zwerge mitten in den Bauarbeiten einfach aufgehört. Vorsichtig beginne ich in den Raum einzudringen, da wird die Statue des Reisen lebendig. Verdammnis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 10. Februar 2010, 14:55:22
28. Mirtul 737 TZ Das Jahr des Purpurnen Wurms Chondathan Tempel des Grumbar

Auch einige der Konstrukte werden lebendig. Nun gut! „Welle aus Kälte!“ Ich flute den Raum mit einem mächtigen Kältezauber und der Riese bekommt einen Eiszapfen an die Nase geheftet. Lia wirft eine Sphäre aus Elektrizität hinein. „Tempus, gib mir deine göttliche Macht!“ ruft Dolon, Thropp turnt fix in Flankierungsposition. Na Prima! Damit unterbindet er weitere Flächenangriffe. Verdammnis!

Nun gut, ich turne durch die Arme des zupackenden Riesen und rufe „Griff des Vampirs! Sein Leben für mich!“ Allerdings fließt lächerlich wenige Energie auf mich über. Finsternis! Und ich werde ordentlich durchgehauen. Während nun Dolon seinen Zweihänder wild über den Kopf schwingend in den Nahkampf stürmt, turne ich zurück und rufe „Brenne!“ Drei Flammende Strahlen brennen sich in den Wanst des Riesen. Thropp wird von einigen Konstrukten angegriffen, kann sich aber geschickt immer durch die Bohrer und Schläge ducken. Lia spickt den Riesen mit Pfeilen, während ich eine weitere Kugel aus mächtiger Säure schleudere, die aber enttäuschend wenig Schaden macht. Endlich bricht der Riese unter den wuchtigen Schlägen von Dolon und den präzisen Angriffen von Thropp zusammen. Die restlichen Konstrukte schlagen wir nach und nach zu Schrott. Puh!

Nachdem Dolon uns ein weiteres mal geheilt hat untersuchen wir die Halle. Es scheint sich um einen Grumbartempel zu handeln, der aber nie fertig gestellt wurde. Ich öffne eine Tür, die nach Norden führt und treffe auf weitere Baumaschinen und kann sogar mit einer Reden, die mir einen Bauplan an die nächste Wand projiziert. Wir sind hier auf Ebene 3 und es gibt hier noch einen Wachraum und eine paar Gänge. Einer davon ist voll Fallen, auf und nieder stampfenden Blöcken und Feuerstößen. Da gehen wir mal lieber nicht rein, also bleibt nur die Türe, welche in den Wachraum führt. Dahinter scheint sich jemand zu befinden. Ich zaubere diesmal einen Schild, bevor wir die Türe aufmachen.

Dahinter sind fünf Wesen, die ich als Xorne Identifizieren kann. Wesen aus der Erdelementarebene. Und einen großen Anführer haben sie auch dabei, der gleich mal zwei Erdelementare beschwört. Ich knalle ihm eine Mächtige Kugel aus Säure an den Kopf, was ihn empfindlich zu treffen scheint. Die anderen Xorne stürzen sich auf Dolon, der sie stoisch empfängt und als Begrüßung zwei auf einen Streich erledigt. So muss das sein. Lia arbeitet sich in den Raum hinein und wirf eine Sphäre aus Elektrizität, die kaum Schaden zu machen scheint. Thropp begnügt sich damit, die Xorne mit Pfeilen zu spicken. Ich werfe einen beeindruckend heißen Feuerball, der die Xorne überhaupt nicht zu tangieren scheint, Verdammnis!

Während Lia sich auf Kugeln aus Säure versteift oder mit Pfeilen schießt, eile ich an Dolons Seite, werfe einen mit einer Kugel aus Säure um und will den nächsten flankieren und stelle fest, dass ich keine Empfindliche Stelle anvisieren kann. Blöd! Also turne ich wieder zurück und werfe ihn einfach mit einer Kugel aus Säure aus meinem innersten Selbst um. Ha! Lia spielt mit zwei Xornen Hasch mich und aktiviert eine kleine Klingenbarriere, die aber recht schwach wirkt. Ihr gelingt es immerhin einen der Xorne zu töten. Dolon kämpft nun mit dem Großen Xorn, der seine Erdelementare als mobile Deckung nutzt und den Schlachtenrufer auf Distanz hält. Ich schließe wieder zu Dolon auf und befinde mich nun genau wieder an der gleichen Stelle wie am Anfang des Kampfes. Ich bekomme eine Sichtlinie auf den alten Xorn und beharke ihn weiter mit Kugeln aus Säure. Meine letzten Harten Zauber will ich noch zurückhalten, da dies nicht alles sein kann, was uns dieses Goldene Kabale wohl für uns bereit hält. Schließlich gelingt es uns nach einer schieren Ewigkeit den alten Xorn nieder zu kämpfen. Dolon heilt uns ein weiteres mal und wir machen Bestandsaufnahme, was wir heute noch bewirken können. Unsere Ressourcen haben deutlich gelitten, aber ein Kampf ist noch drin.

Hier gibt es eine sehr stark gesicherte Türe, die sich hinter einem magischen Schutzfeld in den Farben des Regenbogens leuchtet. Dabei scheint es sich nicht wirklich um eine Regenbogensphäre zu handeln. Die Türe ist zu gut gesichert, nehmen wir einfach die andere, welche zu Ebene zwei führt. Die ist nur mäßig gesichert und wir betreten schließlich einen offenen Abgang nach unten. Hier scheint es sich um eine Meditationshalle zu handeln, die von Ibexianern als Schlafquartier benutzt wird. Wir sehen keines der Wesen, aber Exemplare ihrer spezifischen Waffen und genügend Fellbüschel um eins und eins zusammen zählen zu können. Es ist nur die Frage, wo die gerade stecken. Es gibt am Ende des Raumes eine weitere Türe mit einer solchen schillernden Sphäre. Ich will gerade einzelne Gepäckstücke näher untersuchen, als ich sehe, wie Thropp am Fuß der Treppe ein steinernes Symbol in eine Aussparung einführt und dann versteinert. Hä? Eine Welle von Magie breitet sich von ihm aus, verwandelt Dolon ebenfalls in eine Statue. Ich steh zu weit von Lia und Dolon entfernt um einen Teleportationskreis zu bilden. Ich will wenigstens Dolon retten, da er über das sinnvollere Konterpotential verfügt, werde aber ebenfalls von der Woge erfasst und versteinert. Lia ergeht es nicht anders. Verdammnis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: endier am 11. Februar 2010, 09:01:12
Hmmm, entweder ist das so geplant oder das war geade ein klassischer Wipe...
Hoffen wir, das die Versteinerung nur temporär ist.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 12. Februar 2010, 13:32:44
Zum Glück war das nur geplant, um etwas Zeit vergehen zu lassen.  :lol:

28. Mirtul 737 TZ Das Jahr des Purpurnen Wurms Chondathan Tempel des Grumbar

Was war das denn jetzt? Ich kann immer noch denken, habe aber keinerlei Funktion über meine Glieder. Nach einer scheinbar gefühlten Ewigkeit, wahrscheinlich waren es noch nicht mal Stunden, trampelt eine größere Horde der üblichen Verdächtigen durch mein Blickfeld. Angeführt wird der Haufen von Jaspar Janus in Begleitung seiner lieblichen „Tochter“. Als erstes befreit er Thropp, der sich darüber beschwert, dass die Opposition übertrieben war. Weniger wäre wirklich mehr gewesen. Thropp ist ein Verräter! Wie hatte ich nur so vertrauensselig sein können? Vielleicht, weil ich ihn schon seit vielen Jahren kenne, ihm mehrmals aus der Patsche geholfen hatte und er mir auch? Jaspar Janus baut sich vor uns auf, entschuldigt sich dafür, dass er zu solchen Maßnahmen gezwungen war. Aber das höhere Wohl ließe ihm keine Möglichkeit. Die Kräfte des Guten müssten gebündelt werden und unsere Aktivitäten würden nur nerven. Prima!

Deswegen müsste er uns für ein paar Jahre kalt stellen. Super! Er ist traurig darüber, diese Maßnahme ergreifen zu müssen, aber wir würden ihm keine Wahl lassen. Na Klar, jetzt sind wir wieder Schuld. Aber für das Gute mussten eben Opfer gebracht werden und in ein paar Jahren würde er uns aus unserer Lage befreien, wenn die Pläne verwirklicht worden wären. In ein paar Jahren? Verdammnis! Ich habe Kinder! Ich habe schon ein verdammt schlechtes Gewissen, dass ich sie ein paar Tage allein habe lassen müssen, aber Jahre? Nein!

Leider kann ich mich nicht dagegen wehren, ich bin vollständig hilflos. Einer der Ibixianer schwört Dolon noch ewige Rache für die Toten von der Auktion und er würde ihm die Fresse polieren, wenn er wieder ensteinert wäre. He, nur zur Info, die Ibixianer gehen nicht auf Dolons Rechnung! Blöd, dass ich nix sagen kann. Die Horde packt zusammen und Thropp bleibt alleine zurück. „Tut mir echt Leid, was ich euch angetan habe, aber es ist nur zu eurem Besten.“ meint Thropp ehrlich zerknirscht, was ihn aber nicht hindert, die Sphäre an der Türe zu deaktivieren und die gesamte Halle unter Wasser zu setzen. Verdammnis!

Ein paar glühende Runen an der Wand sorgen für ein ewiges Zwielicht. Langsam aber sicher realisiere ich, dass ich in ernsten Schwierigkeiten stecke. Schon bald verliere ich jedes Gefühl für Zeit und Raum. Irgendwann fangen an, kleine Fische in meinem Blickfeld zu schwimmen, die mit der Zeit größer werden, sich paaren und neue kleine Fische bevölkern das Becken. Wie schnell vergeht die Zeit, sind das Monate? Jahre? Jahrzehnte? Jahrhunderte? Was wird aus meinen Kindern? Wird Xana sich weiter um sie kümmern? Besonders die Gedanken an meine Kleinen nagen an mir, fressen mich innerlich auf. Ich verzehre mich nach ihnen, Altahrion ist doch noch so klein. Wäre ich doch nie Abenteuerin geworden. Im ewigen Zwielicht ist ein Leben als Zimmermädchen im Silberfisch gar nicht mehr so öde, wie es mir einst erschienen war.

Schließlich, nach gefühlten Jahrzehnttausenden wird die Eintönigkeit unterbrochen. In mein Blickfeld stapft ein gerüsteter Mann mit einem Korallenhelm, der ein Seil um mich bindet und ich spüre, wie ich Stück für Stück über den Grund des Beckens geschleift werde. Schließlich komme ich wieder an die Oberfläche und ein Stein wird über mir zerbrochen. Ich merke wie Gefühl in meine Glieder zurück kehrt und ich breche halb zusammen, während ich mühsam Luft hole.

„Geht es, Kaira?“ Es ist die Stimme von Vaslo Zarr und er scheint nicht besonders gealtert worden zu sein.
„Wie lange?“ platze ich heraus, erkenne meine Stimme selbst nicht wieder.
„14 Monate.“ Ich bin nicht sicher, ob ich froh sein soll, das ist deutlich kürzer als gefühlt, aber länger als ich befürchtet habe. Während ich langsam wieder mit meiner Umgebung klar komme, werden zuerst Dolon und dann Lia aus ihrer misslichen Lage befreit. Neben Vaslo sind noch Drinlik und der halborkische Barde Lasko hier. Die drei haben wohl einen Tipp bekommen, wo wir zu finden seien. Ryan scheint derweil jeden Stein nach uns umgedreht zu haben, in ein halbes Dutzend Verschwörungen reingetappt zu sein und hat viel Verwirrung gestiftet. Auch Xana war nicht untätig gewesen, aber auch sie hatte kein Erfolg, ebenso mein lieber Ehemann und die ungesehen Seher. Verdammt!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Amurayi am 15. Februar 2010, 10:28:06
Wow, coole Idee des Spielleiters! Man könnte ja soweit gehen und mal richtig 20-40 Jahre vergehen lassen. Dann muß sich sich mit den Kindern der Bösewichte herumschlagen. :)

Mit 14 Monaten habt ihr's ja noch soft erwischt. Hatte schon erwartet, dass ihr nun ins aktuelle Kampagnenjahr (1479) damit katapulltiert werdet.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 15. Februar 2010, 13:20:23
Das aktuelle Jahr wäre ein zu großer Schritt gewesen. Ich bin auch Froh, dass es nur 14 Monate waren. Nicht das Kaira sich auf einmal mit zwei pubertierenden Teenagern herum schlagen muss.  :lol: Ist ja nun mal so, dass sie ja auch selbst Kinder hat.

18. Flammleite 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Chondathan

Ich teleportiere in mein Anwesen und bohre etwas nach wegen dem ominösen Tippgeber, der nicht genannt werden will. Für was kann ich Gedanken lesen? Serenius spukt in ihren Gedanken herum. Ich erinnere mich, wie Xana vor Jahren den Verdacht geäußert hatte, dass Serenius mit dem Handelshaus Janus in Verbindung steht, da sein Profil auf das der von ihnen rekrutierten Agenten durchaus zutraf. Alte Heimat, Waise, Begabt. Damals hatte ich das für eher für einen Zufall gehalten, aber jetzt muss ich Xana wohl recht geben.

In dem Moment platzt auch schon der neue alte Laufbursche von Karn, mein Mentor bei den ungesehenen Seher herein, der hat wohl jeden Tag nachgesehen, ob wir zurück gekommen sind. Also begebe ich mich verkleidet erstmal zum Haus der ungesehenen Seher und werde mit einem großen Hallo begrüßt. Ich muss meine Geschichte ein halbes Dutzend Mal erzählen und werde dann auf den neusten Stand gebracht. Die Gemeinschaft der Fünf ist nach Westtor umgesiedelt, die Diebesgilde um die Schwarzpfeil herum ist erstarkt und Thropp ist bei denen dick drin.

Das komische Konstrukt beim roten Kreis sollte wohl als Seelenspeicher dienen. Und zwar für mehr als hundert Seelen. Aha? Ich habe immer noch keine Ahnung, für was das Ding gut sein sollte. Die Eldathpriesterin Sokasu hat das alte Chondath bereist und hatte das so genannte Licht von Elstrael dabei. Das hört sich recht Celesstisch an und scheint tatsächlich von den höheren Ebenen zu kommen. Es hatte das reinigende Licht und sollte Herzen erhellen, hat aber wohl zuviel Leute Blind werden lassen und Sokasu hatte die Reise abbrechen müssen. Da ist wohl was schief gelaufen.

Die Janus Kompanie gibt es seit dem Fall des alten Jhaamdath. Sie rekrutierte sich von je her aus Kriegswaisen und wurde von einem gewissen Janus gegründet, der wohl ein recht schlimmer Finger gewesen sein soll. Die Kompanie überdauerte seinen Tod und machte sich einen Namen. Sie schienen auch andere Ebenen bereist zu haben und verschwanden vor mehr als zweihundert Jahren von der Bildfläche, bereisten wohl andere Ebenen. Vor dreißig Jahren wurde schließlich das Handelshaus Janus von Jasper Janus gegründet und ebenfalls die Hydra.

Die Ibixianer scheinen Krieger aus den Ebenen zu sein, die sich als Söldner verdingen. Nun ja, nichts neues.

Der Magier Retschnak, mit dem wir auf der Pirateninsel zu tun hatten, ist ein ehemaliger Kollegiatsmagier. Aber schon vor mehr als zehn Jahren ausgeschieden. Kein Wunder, dass ich den nicht mehr kenne. Tja, und nun? Keine Ahnung!

Ich schleiche mich erstmal nach Hause zurück, wo inzwischen meine Köchin aufgetaucht ist. Ich schärfte der guten Frau ein, dass sie zu niemanden erstmal ein Wort über unsere Wiederkehr sagen darf. Das muss ein Geheimnis bleiben. Auch wenn ich mich nach meinen Kindern sehne. Problematisch ist Serenius. Zum einen hat er den richtigen Tipp für unsere Rettung gegeben. Auf der anderen Seite bedeutet es, dass er mit hoher Wahrscheinlichkeit zur Janus Kompanie gehört. Wie weit gehen seine Loyalitäten? Sollen wir ihn konfrontieren? Oder ihm einfach nur dankbar sein, dass wir nicht länger als Steinstatuen herum gammeln? Und was machen wir mit Thropp? Er war letztendlich auch nur ein Mittel zum Zweck. Und wir leben ja noch. Was sollen wir jetzt nur tun?

Gespielt am 31.10.2009
Spielleiter: Stefan
SC: Kaira 14 (Schurke 4/ Seher 1/ Unseen Seer 4/ Arkaner Trickser 5), Lia 13 (Waldläufer 5/ Kriegsmagier 6/Arkaner Bogenschütze 2) Dolon 12 (Kleriker 8/Kriegspriester 4)
EP: Stufe 12 2460 Stufe 13 2050 Stufe 14 1425 +150 wegen Nicht rumjammerns
Überwundene Gegner
1 Zwergenkampfkonstrukt
1 Riese
4 Baukonstrukte
5 Xorne
1 Alter Xorn mit
2 Erdelementaren
Beute
Nix
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 17. Februar 2010, 11:18:15
Kapitel 6
Raus aus dem Tempel, rein in den Tempel

23. Flammleite 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Chondathan

Die letzten Tage waren aufreibende, da Zargas mich mitten in der Nacht auf eine Mission geschickt hatte, unter der falschen Vorspiegelung der Tatsache, dass er angeblich Thropp gefunden hätte. Letztendlich war das eine Lüge gewesen, es ging darum, einen Krieg zwischen Elfen und Menschen zu verhindern. Ich traf einige recht skurrile Gestalten, Hatschieput, Siebter Erbe der vierten Dynastie aus Mulhorand, Gerotar, ein seltsamer Erdgenasi und verlässliche menschliche Kämpfer, wie Druss, der Barbar. Uns gelang es den Krieg zu verhindern, in dem wir ein Fort der Tyrannoskirche schleiften und eine Brut mit Hass infizierter Kreaturen von ihrem Schicksal erlösten und einige Tyrannoskultisten in die Hölle schickten. Hatschieput ging dabei leider drauf und wir bestatteten ihm im Feuer, während Druss nun daran interessiert war, die Hydraverschwörung mit aufklären zu wollen. (Dieses Abenteuer fand auf einer Con statt und ich hatte während der Sitzung nicht die notwendigen Notizen gemacht, da ich schlicht davon ausging, dass es keine Rolle in der Kampagne spielen würde. Allerdings rekrutierten wir dort zwei neue Spieler, die nun verstärkt auftauchen werden. Deswegen musste ich die Ereignisse nun doch noch erwähnen.)

In meinem Speisezimmer treffe ich mich mit Lia, Dolon und Druss wie Verschwörer und bereden unser weiteres Vorgehen. Nach etwas hin und her einigen wir uns darauf, Serenius etwas auf den Zahn zu fühlen. Vorher werden noch einige der neu erbeuteten Gegenstände hin und her geschoben, so dass alle etwas davon haben. Dann verkleiden wir uns und legen die knapp hundert Schritt zu Xanas Häuschen zurück. Serenius kommt gerade um die Ecke gebogen und ist gar nicht erfreut uns zu sehen. Er bugsiert uns in sein Haus und wir versammeln uns um den Wohnzimmertisch. Serenius ist erst seit kurzem Mitglied in dieser Organisation, ein Umstand, den er seiner Wiedererweckung zu verdanken hat, die Xana und ich eingefädelt haben. Dieser Dienst wurde von der Auppenserkirche eingefordert. Da dies letztendlich meine Idee gewesen war, ist das natürlich überaus Bitter zu erfahren. Verdammnis! Aber auf der anderen Seite, wären wir sonst wohl ewig als Steinstatuen dort unten gestanden.

Der Glatzkopf weiß recht wenig, die Hydra hat ein Hauptquartier unter der Kanalisation, aber er weiß nicht genau wo. Immerhin etwas. Serenius hat lange vorsichtig bohren müssen, um unseren Aufenthaltsort zu erfahren und sieht so nun seine Schuld gegen über mich als getilgt. Er warnt uns davor, Xana mit in die Sache zu ziehen. Als ob sie keine Wagemutige wäre. Aber mir ist wirklich lieber, wenn sie erst mal weiter auf meine kleinen Kinder aufpasst. Xana selbst ist mit den vier Kleinen unterwegs, Ausflug machen. Ich könnte warten, um sie wieder zu sehen. Aber das ist keine gute Idee. Auch wenn alles nach mir sich danach sehnt, meine Spätzchen zu knuddeln und zu wuddeln, erst muss die Hydraverschwörung beendet werden.

Nun gut, ab in die Kanalisation. Ich spreche Rarys Telepathisches Band auf uns und wir verteilen uns in der Kanalisation. Lia beim Grumbartempel, weil sie die Verschwörer mit der Örtlichkeit des Tempels in Verbindung bringt. Dolon beim Ralardsbaum, Druss im Hafen und ich in der Nähe der Altstadt. Ich finde ein paar Spuren und hole Lia her, um denen zu folgen. Leider entpuppt sich das als die Fährte von Stadtwächtern, die hier immer noch ihren Dienst tun. Druss stöbert ein paar Diebe auf, die durch die Kanalisation durch in ein Lagerhaus einbrechen wollen. Er tötet einen und der Rest flieht. Dolon findet einem korrupten Magister, der interne Dokumente weiter verkauft. Leider nichts, was uns weiter helfen wird. Dann treffen wir auf fünf Gnome und eine Frau, die eine große schwere Kiste trägt. Wie Mitglieder der Hydraverschwörung sehen sie nicht aus. Es stellt sich heraus, dass sie zum Clan der Glimmsteins gehören. Die Frau ist die Verkäuferin in der Werkstatt der Glimmsteins und für einen Menschen viel zu stark. Ich sehe sie mir durch die Brille an und stelle fest, dass sie ein Konstrukt sein muss, da sie weder lebt noch untot ist. Dieser Glimmstein macht auch vor nichts halt. Finsternis!

Es gibt ein kurzes hin und her, wer nun den Grumbar Tempel betreten darf. Da ich keinen Konflikt mit ihnen will, gebe ich ihnen eine Stunde Zeit. Nachdem diese Stunde verstreicht, ohne dass die gierigen Gnome zurück kommen, dringen wir in den Tempel ein. Irgendwie ironisch, dass wir an diesen Ort zurück kehren, wo wir doch so viel Zeit dort unfreiwillig haben verbringen müssen. Wir finden die Gnome an einer Pumpe stehend, wo die Verkäuferinkonstruktion gerade einen toten Fischmenschen anschleift; just in dem Raum, wo wir die ganze Zeit im Wasser standen. Die restlichen Gnome tauchen in einer höchst seltsamen Konstruktion einer metallenen Krabbe auf, in der gerade so drei Stück von ihnen Platz haben. Die Gnome haben wohl Probleme mit weiteren Bewohnern dieses Habitats. Nach etwas hin und her einigen wir uns darauf, dass wir ihnen helfen, für einen fairen Anteil von 50%.

Leider hat Dolon diesen Zauber nicht parat, der es ermöglicht, unter Wasser zu atmen. Da müssen wir wohl warten. Wir schlagen in diesen verfluchten Hallen ein Lager auf. Mal sehen, was der morgige Tag uns bringen wird. Irgendwie schon ironisch, dass wir hier übernachten, wo wir doch so lange hier gefangen gewesen waren. Verdammnis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 19. Februar 2010, 13:00:24
24. Flammleite 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Chondathan

Mit den entsprechenden Zaubern des Wasser Atmens und der Bewegungsfreiheit bewegen wir uns in das Wasser, in dem wir das letzte Jahr verbracht haben. Wir stiefeln ohne vom Wasser behindert in die Tiefe des Dungeons. Meine kleine Reparatureinheit kommt freudig angewuselt und ich sage ihm, dass erst mal wieder ins trockene klettern soll, nach dem er uns noch einen Plan der weiterführenden Räume gezeigt hat. Vor uns ist das Arsenal, dessen Türen keinen erkennbaren Mechanismus haben. Rechts von uns geht es zu der Stube des Schmiedemeisters, deren Weg wir einschlagen in der Hoffnung, dort einen Wegstein zu finden. Im nächsten Raum, der ehemaligen Wachstube erwarten uns zwei seltsame Fischmenschen und ein Panzerkrebs. Da sie so schön auf einem Häuflein stehen, koche ich sie mit einem Feuerball schon mal gut vor und die anderen geben ihnen den Rest. War jetzt gar nicht so schwer. Der nächste Raum wird schon schwieriger.

Dies ist die ehemalige Zählstube, der Stube des Schmiedemeisters vorgelagert. "Ich bin Selohkaren! Ich brauche neue Diener, bessere Diener! Ihr werdet Selohkarens neue Diener werden!" Ein mächtig großer Fisch mit drei rotglühenden übereinanderliegende Augen starrt uns an. Flankiert wird das Ding von zwei Panzerkrebsen und vier Fischmenschen. "Beeilt euch!" rufe ich unter Wasser und alle fühlen sich gleich viel hibbliger. Druss sprintet auf den ersten der Krebsen zu, Dolon folgt knapp hinter her "Tempus, gib mir deine Macht!". Lia wirft ne Sphäre aus Elektrizität. Ich flitze nun nach vorne tauche vor einer zuschnappenden Schere ab und weiche einem Tentakel des Selohkaren aus und wirke einen "Kegel aus Kälte! Friert weiter in der Achten Hölle!" den ich noch maximal verstärke! Ha, da schwimmen jetzt jede Menge Eiswürfelchen im Wasser.

Leider gelingt es dem Ding, Druss auf seine Seite zu ziehen und der Barbar greift mich an, während der Aboleth, um so ein Vieh handelt es sich bei dem Fisch, mich mit seinen Tentakeln schlägt. "Armscheinen, schützt mich!" Das rettet mir das Leben, so dass es viel von der Wucht der Schläge des Barbaren nimmt, so dass ich den furchtbaren Schlaghagel überlebe. Aber der Tentakel lässt meine Haut kribbeln. Iiiks! Das ist nicht gut! Dolon haut auf den Abolethen mit wuchtigen Schlägen ein, während Lia mit weiteren klug gesetzten Sphären das Kleinzeug uns von Hals schafft, sprich die komischen Fischwesen und die Panzerkrebse. Ich löse mich mit einer gelungenen Kombination von Manövern von meinen Gegnern, nachdem ich dem Abolethen eine von meinen Säurekugeln zu schmecken gegeben habe. Nun kommt Dolon die wuchtigen Schläge von Druss dem Barbaren ab und muss ziemlich bluten. Dieses Ding muss sterben! Jetzt! Nachdem Dolon seine Angriffe auf den Abolethen Konzentriert hat, werfe ich eine weitere Kugel aus Säure auf den Abolethen und töte ihn dann damit ziemlich gut. (Der Aboleth hatte noch zwei Lebenspunkte und bekam einen Schaden von 52)

Puh! Das war jetzt was gewesen. Da wo der Aboleth mich getroffen hat, ist die Haut ganz weiß und kalt geworden. Iiiks! Aber Dolon ignoriert diese Wunde erst mal, soll nicht so rumjammern meint er. He! Gar nicht nett von ihm. Hmpf! Druss ist wieder sich selbst und ich mache ihm keinen Vorwurf, weiß ich doch selber wie es ist, wenn man unter der Kontrolle eines anderen steht. Auf der Wand in der Zählstube stehen noch eingemeißelte Statistiken. Das wirklich überraschende ist, dass der letzte Eintrag gerade mal hundert Jahre alt ist, was nicht mit den Erkenntnissen über diesen Verlassenen Teil der Stadt übereinstimmen kann. Seltsam.

Die Gnome stapfen mit ihrem Eisenkrebs nun auch in den Raum und mühen sich ab, die Tür zur Stube des Schmiedemeisters aufzubekommen. Laut Plan gibt es noch einen anderen Zugang und den nehmen wir. Die Türe ist ziemlich gut gesichert, aber für mich nur eine angemessene Herausforderung. Ich öffne die Schlösser und wir kommen in die Stube. An einer Wand sind einige Hebel angebracht, die mit zwergischen Runen verziert sind. Hier stehen zwei Truhen, die mit jeweils zwei Schlössern gesichert sind. Die eine Truhe ist mit einer äußerst gemeinen Falle gesichert, die ich aber souverän entschärfte. Ebenso öffne ich die Schlösser, wobei ich bei einem ziemlich lange herumfummeln muss. Sechs Heiltränke und drei verschlossene Schriftrollenbehälter wechseln den Besitzer. Die andere Truhe hat keine Falle und die Schlösser haben mir gar nichts entgegen zu setzen. (Suchenwurf versaut, aber Schlösser ohne Probleme sofort geknackt.) Hier finden sich drei Kästchen mit Edelsteinen als Inhalt. Hat sich doch gelohnt.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 22. Februar 2010, 12:25:29
24. Flammleite 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Chondathan

Wir warten noch etwas bis die Gnome es endlich geschafft haben, die Türe zu öffnen und empfangen sie breit lächelnd. Das wurmt die Gnome ziemlich, dass wir einfach so in den Raum gelangt sind, ohne eine ihrer irren Erfindungen benutzen zu müssen. Manchmal geht es halt auch mit einfachem magischen Werkzeug. Die Gnome stürzen sich voller Begeisterung auf die Hebel und ziehen wie wild daran. Es gelingt ihnen, dass Wasser abfließen zu lassen. Meine Haut ist inzwischen großflächig durchsichtig geworden und reagiert empfindlich auf die Luft. Örks!

Dolon und Druss merken, dass sie keine Luft mehr atmen können. Als das Wasser nur noch knietief steht, gelingt es Lia, die Flutung zu stoppen. OK, wir müssen hier raus, da Dolon leider keine passenden Zauber hat, dieses Problem zu bekämpfen. Ich komme auf die Idee, die Kiste der Gnome als Badewanne zu missbrauchen. Die Konstruktfrau ist sogar in der Lage, die Kiste voll Wasser und uns drei halbwegs zu transportieren. Wobei der Weg über die Treppe auch für sie der Akt ist. Eigentlich könnten wir ja auch kurz aussteigen und einfach hoch laufen. Aber in dem Moment kommt keiner auf die Idee. Wir verlassen die Kanalisation über ein Treppe und müssen uns ein paar saudumme Sprüche der Kavernenwächter der Stadt anhören. Finsternis!

Da wir nicht mit dieser Kiste durch die Tore wollen, müssen wir dieses Problem wohl von der Triade richten lassen. Mal wieder lassen wir den Bischof aus den Bett werfen, der unser Problem auch mit mächtiger Heilungsmagie lösen kann. Dafür spende ich doch gerne mal kurz Fünfhundert Goldmünzen. Man gönnt sich ja sonst nichts im ewigen Kampf gegen das Böse. Jedenfalls sind wir nun alle wieder normal. Wir eilen zurück in die nun trocken gelegte Kaverne.

Nun erforschen wir den rechten Flügel. Die Türe war so gut verschlossen, dass hier alles trocken ist. Wir betreten die Schmiede der Gesellen und finden sie bis auf ein paar Werkzeuge leer vor. Also betreten wir die Schmiede der Meister. Druss wird durch unsichtbare Fesseln aufgehalten, gegen die er nicht ankommt. Wahrscheinlich liegt das an unseren "Zwerge Ehrenhalber Status", den wir durch unseren Dienst für die Kavernenwacht erhalten haben. Die Meisterschmiede entpuppt sich als recht großer Quadratischer Raum mit einem angeschlossenen nun leeren Rohstoffdepot. Die Geister der ehemaligen Schmiede scheinen noch hier zu spuken, denn wir können sie sehen und hören. Wir bekommen heraus, dass sich im immer noch geschlossenen Arsenal ab und zu sich eine Person mit Hilfe eine Wegesteines hinein und hinaus bewegt. Die einzige Möglichkeit die Türen sonst zu öffnen, ist, wenn ein Meisterstück ins Arsenal gebracht wird. Die ehrwürdigen Geisterzwerge würden ja gerne mal wieder was schmieden, aber sie haben weder Rohstoffe noch ein Feuer. Das Feuer der Esse müsste neu entfacht werden. Grinsend will ich schon die Esse anzünden, als wir erklärt bekommen, dass nur Feuer aus der Feuerebene heiß genug für diese Zwerge ist. Es gibt einen Schacht, der zu Dimensionstüren führt, welche eine Verbindung mit der Feuerebene haben. Wenn wir die öffnen, wäre die Esse wieder in Betrieb.

Wir sorgen dafür, dass Druss auch mitmachen darf und wir klettern unter mir als Führende nach unten. Kurz vor dem Boden des Schachtes ist ein Netz aus Feuer gespannt. Aus einer kleinen Höhlen kommt eine recht sympathische Stimme. Obwohl sie recht vernünftig anhört, sieht das nach ner Falle aus. Und um zu testen ob ich Recht habe, gehen wir auf darauf ein. Sie lockt uns in einen Gang, der unter Feuer steht und ich renne natürlich voll in drei Elementare ein. Ich aktiviere meine Säurehülle und Lia wirft eine Sphäre zwischen die Elementare und trifft sie so hart, dass einer der Elementare auch gleich umfällt, als der mich anschließend hauen will. Ha! Die Elementare sind nicht so das Problem, die Spinne aus Feuer schon. Leider ist die gegen meine hinterhältigen Angriffe immun. Blöd!

Trotzdem gelingt es uns mit gemeinsamer Kraft von Dolon und Druss die Spinne zu töten. Dolon und ich bleiben zurück, während die anderen schon hoch klettern. Dann zerschlägt Dolon mit einer Eisaxt die feurigen Netze, welche die Tore zur Feuerebene blockieren. Nach und nach wird es immer heißer. Bald kann ich den Feuerlohen nicht mehr ausweichen und muss von hier verschwinden, nachdem Dolon mir versichert hat, dass er das Feuer Dank der von Tempus gewährten Kraft widerstehen wird. Leider gelingt es mir erst im zweiten Anlauf dort hoch zu Teleportieren. Autsch! Ich habe mich ordentlich verbrannt und heile mich mit der letzten Ladung aus meinem Gürtel. Puh!

Dolon kommt auch gut durch gekokelt wieder angeklettert und wir machen uns vom Acker, um den Rohstoff zu besorgen. Wir teilen noch mit den Gnomen unsere Beute und gehen dann zu mir erst mal zu Regius Glimmstein, kaufen nach zähen Verhandlungen Zwergenstahl für einen Brustpanzer für unseren Druss, da wir selber alle über recht gute Rüstungen verfügen. Das übergeben wir dann den Meisterzwergen, welche sich mit großer Begeisterung auf das Material stürzen.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 24. Februar 2010, 12:10:42
25. Flammleite 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Chondathan

Nachdem Dolon noch einen Zauber gesprochen hat, der uns besser die Nacht schlafen lässt, erwachen wir vollständig geheilt am nächsten Morgen. Gegen Abend suchen wir die Schmiede ein weiteres mal auf. Die Zwerge sind gerade mit ihrer meisterhaften Arbeit fertig geworden. Der Brustpanzer ist ein wahres Meisterwerk mit zwergischen Runen verziert, der gerade auskühlt. Da hat Druss jetzt einen wirklich guten Schutz. Die Zwerge teilen uns mit, dass sich im Arsenal jemand aufhält. Bingo!

Wir eilen mit dem neuen Brustpanzer zum Arsenal und tatsächlich öffnen sich die ehrwürdigen Hallen für uns. Das Arsenal selbst ist bis auf die kunstvollen Waffen und Rüstungsständer in der Form von Zwergen leer. An den Wänden hängen kunstvolle Reliefs von Zwergen in der Schlacht, bei der Schatzsuche und was Zwerge sonst noch so treiben. Wir betreten den Raum und sehen einen angeheiterten Zahlmeister Sorad Pahwi. Er sieht uns und zieht ein Gesicht, wie Mili, wenn sie eine räudige Ratte sieht.

"Ihr schon wieder! Ich fasse es irgendwie nicht. Ihr seid schlimmer als der schlimmste Abschaum. Wann kapiert ihr endlich, dass dies für euch einfach zu groß ist? Wie könnt er es nur wagen, unsere Großzügigkeit so zu vergelten?"

"Wir wagen es und wir werden die Hydra Verschwörung stoppen! Was versprecht ihr euch nur von euren Untaten?"

"Untaten? Wir kaufen den Frieden! Vor gar nicht allzu langer Zeit kam Jaspar Janus zu mir, erzählte mir wahren Hintergründe all der Kriege der letzten Jahrhunderte und wie man das für einen unglaublich lächerlichen Preis beenden kann!"

"Und was ist dieser Preis?"
"Die Seelen von Fünfundzwanzigtausend Menschen. Ein Preis, der erst mal gezahlt werden muss." Er lacht und trinkt aus seinem Weinschlauch. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass er mit sich selbst nicht im reinen ist.
"Und wie hast du die Zwerge dazu gebracht, dir einen Wegstein zu geben?"
"Drunlak, die Legende des heiligen Landes der Zwerge in der Tiefe, dass voller legendärer Schätze ist. Aber was interessiert euch das noch? Heute ist der Tag, wo ihr Myrkul eure Sünden erklären müsst." Er zieht eine goldene Gliederpuppe aus seiner ebenfalls goldenen Toga und wirft sie zu Boden. Sofort wächst die zu einem gewaltigen Golem heran. Schluck!

Das Ding ist verdammt groß, aber ich spreche in schneller Folge "Konstrukte verletzlich!" und "Mächtige Säurekugel flieg und sieg!" Die Kugel haut auch mächtig rein, aber es ist nicht überraschend, dass sie noch steht. Ich weiche etwas zurück und überlasse den großen starken Männern das Spielfeld. "Rechtschaffener Zorn der wahren Gläubigen!" Ruft Dolon und die Macht von Tempus stärkt uns moralisch. Druss rennt mit seinem Zweihänder und seiner neuen Brustplatte auf den Priester zu und schafft es, mit großer Wucht daneben zu hauen. Lia feuert drei Strahlen auf den Priester ab, die aber zum großen Teil vom Golem geschluckt werden. Druss bekommt ordentlich Hiebe von dem Golem und Sorad Pahwi droht mit seiner Faust in unsere Richtung. "Blut zu Wasser!" ruft er und ich fühle mich auf einmal unglaublich groggy und schwach. Bei Tymora, was war das?

Auch die anderen sind ziemlich alle, aber wir dürfen jetzt nicht aufgeben. Ich werfe dem Konstrukt eine weitere Kugel um die Ohren, und Lia tut es mir mit einer leichten nach. Dolon wird durch einen heftigen Schlag des Golems gelähmt, während Druss auf Pahwi einprügelt. Aber auch dessen Wunden sind viel kleiner, als sie hätten sein dürfen. Verdammnis!

Dolon reist sich zusammen und stürmt auf den Priester mit ein, während Lia und ich dem Ding den Rest geben. Nach einem Schlaghagel von Druss sinkt Pahwi tot zu Boden. Außerdimensionale Türen öffnen sich und bedecken den Leichnam von Pahwi mit Gold. Schade, ich hätte ihn gern lebendig gefangen genommen. Schließlich war er nicht böse, sondern nur verblendet, da hätte man sicherlich noch was machen können, wenn wir die Wahrheit hinter diesem Deal heraus bekommen haben. Immerhin fallen uns so sechstausend Goldmünzen in die Hände, dazu noch ein goldener Morgenstern und eine goldene Toga. Die Überreste des Golems bestehen immerhin aus Gold und sind auch noch einiges Wert. Und natürlich haben wir nun einen Wegstein in unseren Händen. Nach kurzer Beratung hüllen wir Sawid Phawi in seine restlichen Gewänder und tragen ihn in die Vorratskammer der Gesellenschmiede. Ich spreche ein kurzes Gebet und bitte Waukeen um Milde, da Menschen nun mal Fehler machen und manchmal um Gutes zu tun, Böses machen. "Myrkul und Waukeen, seid seiner armen Seele bitte Gnädig."

Gespielt am 28.11.2009
Spielleiter: Stefan
SC: Kaira 14 (Schurke 4/ Seher 1/ Unseen Seer 4/ Arkaner Trickser 5), Lia 13 (Waldläufer 5/ Kriegsmagier 6/Arkaner Bogenschütze 2) Dolon 13 (Kleriker 8/Kriegspriester 5), Druss (Barbar 12)
EP: Stufe 12 3550 Stufe 13 2951 Stufe 14 2560 + 100 Kaira, 100 Dolon, 150 Druss, 50 Lia
Überwundene Gegner
6 Abscheuliche
3 Monsterkrebse
1 kleiner Aboleth
1 Feuerspinne
3 Feuerelementare
1 Goldener Beschützergolem
1 Hohepriester und oberster Zahlmeister der Waukeen zu Westtor Sorad Pahwi
Beute
Werkzeug im Wert von 1500
Edelsteine in Kästchen 2500
3 Sätze Zwergische Konstruktionszeichnungen
6000 GM von Sorad Pahwi
Goldener Morgenstern +2 der Blutung
Goldene Toga Mithral Kettenpanzer +2, Todesschutz, Unauffälligkeit
1 Wegstein
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 26. Februar 2010, 11:03:50
Kapitel 7
Sturm auf das HQ

26. Flammleite 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Chondathan

Nachdem ich die Gegenstände identifiziert habe, welche die Zwerge und Sorad Pahwi uns überlassen haben, brechen wir ein weiteres mal auf. Natürlich hat Dolon uns noch mit seiner heiligen von Tempus gegebenen Kraft von der Schwäche befreit, mit welcher uns der Zahlmeister geschlagen hatte. Die Brustplatte der Zwerge hat sich als besonders hart herausgestellt und lässt den Träger sich auch noch etwas schneller bewegen. Der Morgenstern verursacht stark blutende Wunden, die sich erst nach einer halben Minute wieder schließen. Die Toga ist ein Mithralkettenpanzer, welches einen vor hässlichen Effekten schützt.

In der Kanalisation finden wir vor dem Eingang zum Grumbar Tempel den Erdgenasi Gerator hocken. Diesen Erdgenasi habe ich erst kürzlich kennen gelernt und war dann einfach verschwunden, nachdem es einen Kampf gegeben hat. Ich sondiere seine Gedanken, während ich ihn zur Rede stelle. Das braunhäutige Wesen mit den schwarzen Augen erzählt, dass er von Glimmstein angeheuert wurde, hier nach dem rechten zu sehen. In Wahrheit soll er sich uns anschließen und nachspionieren, weil Glimmstein was von Schätzten haben will, die wir nicht abtransportieren werden können, wie zerschlagene Konstrukte der Zwerge und schweres Inventar aus den Zimmern. Der Gnom scheint wirklich für alles eine Wiederverwendung haben. Nun gut, ein großes Schwert, und Gerator trägt wirklich ein großes Schwert auf den Rücken, kann nie schaden, da er wohl nicht zur Hydra Verschwörung zählt.

Ich zeige ihm, wie die Geheimtüre aufgeht und rein mit uns. Der Apparat ist immer noch ein Schrotthaufen, auch wenn wieder mehr Stücke fehlen. "Vielleicht sollten wir hier nochmal die Tiefe des Raumes ausloten?" fragt Dolon etwas bitter. Ja, war ein Fehler, werde in Zukunft mehr darauf aufpassen, wann ich einen taktischen Rückzug einleite. Dank Wegstein können wir nun die magisch versiegelte Türe im Wachraum des Grumbartempels öffnen. Dahinter liegt ein Gang, der in einer reich verzierte Halle führt. Die Wände an südlichen Wand zeigen deutlich, dass dieser Weg in den Grumbartempel führt, alle anderen Wände sind eher profan mit zwergischen Darstellungen verziert. Gegenüber führt ein gewaltiges metallenes Tor nach Norden, dass aber verschlossen ist. Allerdings führen links und rechst fünf Schritt breite Treppen nach oben zu einem offenen Durchgang, aus dem leicht Licht scheint.

Vorsichtig  bewegen wir uns nach oben. Ich finde eine Falle und deaktiviere den Auslöser. Aber kaum bewegen wir uns darüber, klappen Sensen aus den Wänden und attackieren uns. Huh? Ich verstehe nicht ganz, wie die Fallen ausgelöst worden sind, wo ich doch den Auslöser blockiert habe. Wie es auch sei, wir sind oben auf der Empore in Sicherheit. Dahinter ein breiter Gang, der über eine Kreuzung in eine weitere Halle mit einer Empore und den gleichen Treppenaufbau führt. Nur ist diese Halle größer und zwei offene Ausgänge führen weiter nach Norden. Um ein Lagerfeuer sitzen eine Frau, die eine weiße Kapuze am Gürtel trägt und ein Mann, nach dessen Robe und Stab ich ihn mal als Magier einschätze. Drei Ibixianer sitzen bei ihnen. Ein Mann übt weiter hinten Messerwerfen und ein Ibixianer spielt mit einer Knochenflöte. Die haben uns noch nicht gesehen und ich eile zu den anderen zurück.

Die meisten sind für einen Überraschungsangriff, aber ich setze mich damit durch, dass wir zuerst mit ihnen reden und eine friedliche Lösung anstreben müssen. Sonst wären wir wie Räuber und Banditen, die einfach überfallartig irgendwo eindringen, um zu morden und zu plündern. Wir sind die Wagemutigen, die Krieger des Lichts, die Streiter des Guten. Es ist unsere verdammte moralische Pflicht, unsere Gegner auf ihren fatalen Irrtum aufmerksam zu machen und ihnen die Gelegenheit zu geben, ihren Fehler zu überdenken und zu korrigieren. Die anderen lenken schließlich ein und ich laufe offen auf die Empore hinauf und grüße die anderen. Die Ibixianer und die Menschen sind nicht erfreut mich zu sehen. Der Magier spricht mich sogar mit meinem richtigen Namen an. Nun gut, dann brauch ich mich schon mal nicht vorzustellen. Wie leider von mir nicht anders erwartet, hätte ich genau so gut auch gegen eine Wand sprechen können. Aber wer für das Gute kämpft, muss eben bereit sein, für seine Moral den taktischen Vorteil der Überraschung zu opfern und es hätte ja auch sein können, dass sie wirklich Vernunft annehmen. Die anderen von den Wagemutigen rücken nach und der Kampf ist eröffnet.

Die Vollstreckerin wird unsichtbar, der Magier hüllt sich in eine Sphäre der Unverwundbarkeit und ruft dem Messerwerfer zu: "Hol den Wächter!" Der Messerwerfer verdrückt sich augenblicklich, in dem er durch einen der Durchgänge wegläuft. Die vier Ibixianer stürmen heran, Dolon läuft links an mir vorbei, Druss rechts. Ich werfe einen Feuerball in die Massierung der Ibixianer, was wenigstens einen ankokelt. Ich folge Dolon, um die Vollstreckerin abblocken zu können, da sie mir weniger tun kann als Dolon. Lia wirft eine Sphäre auf den Ort, wo gerade der Feuerball eingeschlagen hat und verwundet die Ibixianer ein weiteres mal. Gerator eilt nach ebenfalls zur rechten Flanke und beschwört eine Hundeartige Bestie in die Rücken der Ziegenkopfkreaturen aus den finsteren Ebenen.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 01. März 2010, 15:44:26
26. Flammleite 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Chondathan

Dolon wird von einem der Ibixianer attackiert, dem ich eine kleine Säurekugel auf den Leib brenne, während es der Schlachtenrufer in einer Phase der Unkonzentriertheit es nicht schafft, den Krieger auch nur einmal zu treffen. Ich laufe derweil etwas weiter, um mich in Position zu bringen, um zum einen den Magier attackieren zu können oder alle anderen in den Bereich einer Hast zu bekommen. Druss und Gerator bekämpfen an ihrer rechen Flanke drei Ibixianer, während Lia versucht, den Magier mit Pfeilen zu spicken.

Die Vollstreckerin enttarnt sich schließlich und versucht Dolon zu treffen, was ihr immerhin einmal gelingt. Ich versuche sie mit einer großen Kugel ins Myrkul Arme zu treiben, aber leider treffe ich die Decke über ihr. (1 gewürfelt, war nicht die letzte an dem Tag) Lia röstet sie dafür mit drei flammenden Strahlen, was sie in die Flucht treibt. Lia rennt ihr kurz hinter her, erinnert sich dann aber scheinbar daran, dass es nicht klug ist, alleine einen Gegner in unbekanntes Terrain zu verfolgen. Dolon spielt weiter mit dem Ibixianer hau drauf und Druss schlägt zwei der Ibixianer vor ihm nieder und rennt in die Blase des Magiers. Während Gerotar sich mit dem letzten Ibixianer prügelt, steche ich auf den frechen Magier ein. Ich treffe gut, erledige ihn aber nicht. Dafür würgt er mir einen Zauber ein, der mich viel Blut verlieren lässt. Aua!

Aber Druss und Lia erledigen ihn schließlich und wir versammeln uns um Dolon, nachdem auch er den letzten Gegner umgehauen hat. "Tempus hat es wohl nicht gerne gesehen, dass wir zuerst eine friedliche Lösung angestrebt haben", erklärt er sein schlechtes Abschneiden in den Kampf. Ich verkneife mir dazu jede Antwort. Obwohl ich schwer angeschlagen bin, sind alle anderen, bis auf Lia, schwer verletzt. Ich heile mich zweimal mit meinem Gürtel und trinke einen viele Jahre alten mittleren Heiltrank, spreche ein weiteres falsches Leben auf mich und bin fast wieder Fit, als eine mächtig große Fleischkugel mit einem großen Maul, einem grotesk großen Auge und eine wuselten Haufen Augenstiele auf dem Schädel in Begleitung von zwei Ibixianer in den Raum einschwebt. Verdammnis, ein Betrachter!

Das Vieh ist verdammt schnell und jagt eine gewaltige Ansammlung von Strahlen in unseren Pulk. Sofort wird mein gerade gesprochener Zauber neutralisiert. He! Die anderen erwischt es ähnlich. Nur Gerotar kann mit seinen gezauberten Spiegelbildern die Strahlen neutralisieren. Ich revanchiere mich mit einer maximalen Säurekugel und lenke ihn dabei auch noch ab, so dass ich eine verwundbare Stelle anvisieren kann. Ich treffe gut und der Betrachter brüllt gepeinigt auf. (105 Schadenspunkte) Dafür habe ich nun seine Aufmerksamkeit erregt und ich bekomme gleich nochmal zwei Strahlen ab. He, das tut weh!

Und sogleich trifft mich noch ein grüner Strahl, den ich aber abschütteln kann und kleine Explosion schüttelt mich durch. Der Genasi scheint den Ernst der Lage nicht zu erkennen, und greift lieber einen Ibixianer an, aber Druss und Dolon prügeln sich mit Wonne mit dem übergroßen Knödel und hauen ihn in kleine Stücke. Hat er nun davon, die Mistkugel. Auch die beiden Ibixianer sind recht schnell tot. Puh! Das war jetzt hart. Dolon heilt uns ein weiteres mal wieder hoch. Nachdem wir alle wieder halbwegs Fit sind, gehen wir weiter nach Norden, da beide Ausgänge in die gleiche Halle führen, in der drei zwergische Herrscherstatuen stehen.

Da die linke weiterführende Türe offen stehen, gehen wir in einen prunkvollen Gang. Es gibt einen weiteren Abgang nach Norden, der aber von einem Farbwirbel blockiert wird, der mit einem massiven metallenen Gestänge verankert ist. Ich kann darauf die Rune von Glimmstein erkennen. Dieser Gnom verkauft seine Fallen auch an jeden. Vom Messerwerfer ist nichts zu sehen. Eine weitere Türe nach Westen, die mit einer guten Falle gesichert ist, die ich gerade so entschärfen kann. Dahinter liegt ein Schrein des Clangeddin Silberbart. Der Kriegsgott der Zwerge. Schlachtenrufer Dolon ist deswegen ganz aus dem Häuschen einen Tempel von einem Kollege von Tempus zu besuchen, wie er sich ehrfürchtig und begeistert ausdrückt.

Zwei weiterführende Türen interessieren mich mehr. Auch hier wieder sehr gute Schlösser, die mich aufhalten, ein weiterer Gang, zwei weitere Türen, mit weiteren Fallen, die trotz Entschärfens losgehen. Was ist hier nur los? Wir finden einen leeren Wachraum, zwei weitere Gänge und einen Trainingsraum der Zwerge. Diesen spähe ich vorher mit einem meiner Zauber aus und sehe unsere geflohene Vollstreckerin, dazu zwei ältere gerüstete Männer, ein jüngerer Mann und elf Jungendliche, die hier wohl Waffentraining erhalten. Die Janus Kompanie besteht nun mal aus Waisen und hier wird wohl die nächste Generation ausgebildet. Verdammnis!

Es gibt eine heftige Diskussion, wie wir vorgehen sollen. Alle außer mir sind fürs Stürmen. Aber ich halte dagegen. Ich werde nicht zulassen, dass Kinder Schaden nehmen könnten, sei es als Kollateralschaden oder weil sie aus falsch verstandener Pflichterfüllung uns angreifen und dabei sterben, weil hier einige recht rücksichtslose Wesen sich unter uns befinden. Wenn wir diese elf Leben Unschuldiger in Kauf nehmen, weil sie uns eventuell in den Rücken fallen könnten, dann sind wir nicht besser als unsere Gegner. Wenn wir hier Blut unschuldiger Kinder vergießen, wenn auch unabsichtlich, dann sind wir genau so wie unsere Gegner und das kann einfach nicht sein. Wir haben die Wahl sie zu schonen. Immerhin haben sie sich in diesen Raum verbarrikadiert und wenn sie uns hätten Angreifen wollen, hätten sie das getan, als der Betrachter uns attackiert hat, dabei hätten sie wohl die größten Chancen gehabt. Wahrscheinlich haben sie auch keine Möglichkeit aus dem Raum heraus, Kontakt mit anderen ihrer Organisation aufzunehmen. Sie sind isoliert und werden auf eigene Faust nicht handeln.

Wir einigen uns schließlich darauf, die Türen so lange zu blockieren, wie wir hier drin sind. Die erste Tür verbarrikadiert Druss Mühsam mit einer der Äxte, die wir den Ibixianern abgenommen haben. Es gibt noch eine weitere Türe von der anderen Seite. Hier findet sich eine weitere dieser nicht blockier barer Fallen und Druss bleibt nichts anderes übrig, als die Verletzungen in Kauf zu nehmen, welche die Blitzfalle verursacht. Ich kann nicht verstehen, wie diese Fallen noch funktionieren können, wenn sie schon deaktiviert sind.

Nachdem das erledigt ist, hören wir aus dem großen Raum, wo das Gefecht mit dem Betrachter stattgefunden hat, weitere Stimmen. Ich schleiche voraus und spähe die neuen Gegner aus. Es handelt sich um einen Krötenartigen Teufel, denn ich als Amnizu identifiziere und fünf seiner Schergen. Legionsteufel. Dolon meint dazu, dass diese Teufel sehr koordiniert vorgehen. Wir beschließen in die Offensive zu gehen, da wir hier Gegner vor uns haben, die es ohne Zweifel von dieser Ebene zu fegen gilt. Wir sprechen weitere Schutzzauber und im Schutz einer Sphäre der Unsichtbarkeit nähern wir uns den Gegner an. Die hören uns und gehen in Abwehrformation.

"Der rechtschaffene Zorn der wahren Gläubigen mag über uns kommen!" Ruft Dolon und stürmt unvorsichtiger weise nach vorne. Verdammnis! Die Legionärsteufel stürzen sich auf ihn und verletzen ihn schwer. "Beeilt euch!" rufe ich und Gerotar stürzt sich auf einen der Teufel bei Dolon. Druss rast wie ein Sprinter auf den Krötenteufel und gibt ihm seinen Zweihänder zu schmecken. Lia spickt die Legionärsteufel mit Pfeilen. Aber obwohl sie einen in ein Nadelkissen verwandelt, scheint das den nur wenig zu stören. Die scheinen sich die Wunden zu teilen. Die Kröte beschießt uns mit Feuerbällen, aber ich kann gut ausweichen. Ich eile zu der Kröte und meine starke mächtige Säurekugel flitzt mal wieder in die Decke. (Noch ne 1)

Dolon schlägt die Legionsteufel in einem wahren Schlaghagel fast zusammen, Gerotar legt nach und Lia vollendet. Druss schlägt den Aufseher zusammen und die Halle ist ein weiteres mal unser. Jetzt ist die Frage, wie gehen wir weiter vor. Zurückziehen oder sich hier ausruhen? Nach einigem hin und her einigen wir uns auf zurück ziehen.

Gespielt am 12.12.2009
Spielleiter: Stefan
SC: Kaira 14 (Schurke 4/ Seher 1/ Unseen Seer 4/ Arkaner Trickser 5), Lia 13 (Waldläufer 5/ Kriegsmagier 6/Arkaner Bogenschütze 2) Dolon 13 (Kleriker 8/Kriegspriester 5), Druss (Barbar 12), Gerotar (Fluchklinge 12)
EP: Stufe 12 2920 Stufe 13 2275 Stufe 14 2130 + 100 Kaira, 175 Dolon, 150 Druss, 75 Lia
Überwundene Gegner
5 Legionsteufel
1 Amnizu
1 Betrachter
6 Ibixianer
1 Magier
Beute
1 Nimmervoller Schriftrollenbehälter
3 Ausdauer des Ochsen Schriftrolle
6 Feuerbälle
1 Kampfstab +2
6 Meisterhafte Brustpanzer
4 Meisterhafte Äxte
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 03. März 2010, 15:00:43
Kapitel 8
Gegenschläge

27. Flammleite 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Chondathan

Am Nächsten frühen Nachmittag sind wir wieder mal unterwegs durch die Kanalisation. So langsam wird das zum täglichen Ritual. Ich frage mich, wann die goldene Kabale einen Gegenangriff starten wird. Druss und Lia haben sich gestern zu sehr verletzt und haben einen Tag Auszeit genommen. Wir, dass heißt Dolon, Gerotar und ich werden uns wohl auf eine kleine Aufklärungsmission beschränken müssen. Schließlich bemerken wir, dass jemand uns verfolgt. Gerotar versteckt sich in einer Nische und Dolon und ich laufen laut plappernd weiter, nachdem ich uns ein Telepathisches Band spendiert habe.

Der Erdgenasi wird natürlich sofort entdeckt und es gibt eine angeregte Diskussion. Der Verfolger entpuppt sich als ein Halbling, der auf einen Hund reitet und eine Ratte mit sich führt. Quirum, so nennt sich der Halbling, behauptet das er uns sucht, um sich bei der Schatzsuche anzuschließen, er hat sogar eine Karte von dem Gebiet, dass wir aufsuchen wollen. Es gibt nicht allzu viele Leute, die von der geheimen Zwergen Stadt wissen. Entweder er arbeitet für Regius Glimmstein, wie Gerator, den wir an der fast gleichen Stelle aufgegriffen haben. Oder eben für die goldene Kabale. Auf die Frage, von wo er schon von unserer Schatzsuche gehört hat, tischt er uns eine Fantastische Geschichte auf, dass ein Gewisser Rotauge von unser erzählt hat. Wer kennen ja einen gewissen Rotauge, Rotauge Parwas aus Westtor, den wir eben da erschlagen haben. Hat ihn jemand ins Reich der Lebenden zurück geholt?

Es gibt einiges hin und her, schließlich lassen wir ihn ziehen und begeben uns zum Eingang zum ehemaligen Zwergenbereich. Dort treffen wir den Halbling in eine Diskussion mit einer vermummten Gestalt wieder. Im Kanal steckt eine Art Banner, dass aus bunten Fähnchen und Totenschädel besteht, die an einem knorrigen Ast befestigt sind. Die Vermummte Gestalt entpuppt sich als ein Gnoll mit dem Namen Bentral. Er gehört zu den Nachtgreifern, einer Gruppe aus Assassinen, die wohl dafür angeheuert worden waren, um uns zu töten. Frech frage ich, wie viel wir wohl der goldenen Kabale inzwischen Wert sind. Der Gnoll will es uns nicht sagen, nun gut, dann werden wir eben seine Leiche befragen.

Der Kleine Halbling scheint auf unserer Seite zu sein, da er mit uns kämpft. Hat jedenfalls der Anschein. Aus dem Zwergengang tauchen noch zwei Orks auf, die jeweils zwei Kampfäxte führen, aus dem Kanal brechen zwei Wurzelmonster hervor. Die sind von der gleichen Art, welche der Ogermagi auf der Insel des Schreckens auf uns gehetzt hat. Die bekommen gleich mal einen Feuerball vom Halbling ab. Und noch ein kleiner Goblin saust aus seinem Versteck hervor und schießt auf Gerotar. Der Erdgenasi wird obendrein noch von eines der Wurzelviecher gepackt und fast verschlungen. Aber er kann sich befreien und kommt hinter einen der Orks wieder an Land. Sofort schlägt er mit seinem Zweihänder zu. "Tempus!" schreit Dolon und haut auf den vor ihm stehen Ork mit Windsäher ein.

Ich bin erst mal wie erstarrt. Aber dann kann ich mich von der Überraschung erholen und steche den vor mir stehenden Ork ab und turne in die Einbuchtung hinein, um außer Reichweite von den Wurzelviechern zu kommen, die nun Gerotar und den Halbling angreifen, der Halbling wird nun fast verschlungen, kann sich aber mit einem Dimensionstor daraus erretten. Der Goblin schießt einen Pfeil auf mich ab, der mit einem lauten Knall in mich einschlägt. Autsch, meine Ohren!

Ich werfe eine Kugel aus Säure dem Gnoll an den Kopf. Denkste. Die fliegt mal wieder Meilenweit daneben. (Meine Unglücksträhnte mit der großen Kugel der Säure setzte sich mal wieder fort.) Der Druide haut Gerotar und mir einen Überschlagsblitz um die Ohren. Aua, der arme Gerotar kriegt alles ab, während ich mich gewandt unter dem Blitz ducke. Dolon hat große Probleme mit dem letzten Ork, während Gerotar zu Boden geht, als die beiden Wurzelviecher ihn gemeinsam bearbeiten. Letztendlich schlägt Dolon den letzten Ork mit einem wahren Schlaghagel zu Brei und eilt dann zu Gerotar und lässt heilende Magie in ihn fließen. Ich lasse einen mächtigen Kältekegel auf den sich in ein Monster verwandelten Gnoll, dem Goblin und einem der Wurzelmonster hernieder fahren. Der Gnoll kippt steif gefroren um, das Wurzelmonster teilt sich und der Goblin spring gewandt zur Seite. Da habe ich wohl einen Kollegen vor mir.

Das andere Monster rückt auf und haut nun Dolon um. Verdammnis! Ich habe gegen die beiden Viecher alleine keine Chance, Gerotar heilt sich durch einen Griff des Vampirs bei einem der Viecher zusätzlich etwas hoch, aber kommt nicht auf die Beine. Also muss ich unter Feuer des Goblins stehend, mit dem bewusstlosen Dolon und Gerotar das weite suche. Ich laufe zu den beiden hin und berühre sie. "Kurzer Sprung! Fünfzig Schritt den Gang rauf!" Ich schaffe den Sprung und wir landen in halbwegs sicherem Abstand. Inzwischen hat der Halbling versucht, zu uns wieder zurück zu kommen, nachdem er sich mit eine Heiltrank wieder hoch geheilt hat. Aber die nachsetzenden Wurzelmonster attackieren ihn und zwingen ihn ein weiteres mal weg zu springen.

"Alles wird gut! Möge Tymora dir lächeln!" sage ich zu Dolon und kanalisiere genug Heilmagie in ihn, um den Schlachtenrufer wieder ins Reich der Lebenden zu kommen. Gerotar und Dolon kommen wieder auf die Beine, während die Feinde uns nachrücken. Nicht gut!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 05. März 2010, 15:01:41
27. Flammleite 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Chondathan

Ich empfange die nacheilenden Wurzelviecher mit einem Feuerball und das schon geteilte geht in Flammen unter. Das Andere wird zu Kleinholz verarbeitet, als Gerotar und Dolon mit weit ausholenden Hieben auf das Pflanzending so lange drauf hauen, bis sich da nichts mehr rührt. Dolon versetzt uns wieder in einen kampffähigen Zustand und wir treffen den Halbling mit seinem neuen Freund, den Goblin Assassinen vor dem Eingang. Der Halbling hat wohl den Goblin bezaubert. Nun ja, wir machen mit Quiram dem Halbling aus, nun gemeinsam weiter zu gehen, jedenfalls für heute. Wir teilen die Beute aus einem magischen Speer, einer magischen Fehlrüstung und 2000 GM in Edelsteinen Fair auf. Also 2000 GM ist unser Leben wert. Ich bin nicht sicher, ob ich diese Summe nun als wenig oder viel einschätzen soll. Denke aber mal, dass wir doch als recht gefährlich gelten müssen. Irgendwie macht mich das sehr stolz.

Natürlich haben die mein zurückgelassenes Seil mit Giftpräpariert und ich vergifte mich beim Versuch dieses Zeug herunter zu bekommen. Aber ich kann einen Teil der Wirkung widerstehen. Dolon hilft mir den restlichen Schaden zu überwinden. Gewandt klettere ich hoch, die anderen haben massive Probleme mit dem Hochkommen. Den Reithund von dem Halbling hoch zu bekommen wollen wir gar nicht erst reden. Während sich die Männer damit abmühen, beschwöre ich ein arkanes Auge und spähe mal etwas die Umgebung auf. Die Tür zum Trainingsraum ist nicht mehr verrammelt. Es hätte mich auch äußerst gewundert, wenn das anders gewesen wäre.

Im großen Raum, wo wir schon drei Kämpfe hinter uns gebracht haben, finde ich den Messerwerfer hinter einer der weiterführenden Zugänge lauern. Da der wahrscheinlich etwas hat, welches die Sphären von Regius Glimmstein deaktivieren kann, sonst wäre er ja nicht durch diese hindurch gekommen, müssen wir diesen Kerl unbedingt schnappen. Am besten Lebendig, da kann er uns noch ein paar Fragen beantworten. Wir machen den Plan, dass ich und der bezauberte Goblinschurke, der Drink heißt, dem Messerwerfer eins mit dem Totschläger über die Rübe geben. Nun gut. Vorsichtig laufen wir vor. Ich suche den Boden vor mir sorgfältig vor jedem Schritt ab, auf dass ich keine dieser gemeinen Fallen übersehe. Aber diesmal kommt der Tod von oben im Bereich der Balustrade des großen Raumes. Über uns brüllt eine gepanzerte Bestie so laut auf, dass mir das Blut aus den Ohren kommt. Verdammnis!

Während Gerotar und Dolon nach vorne kommen, eile ich zurück. Auch der kleine Goblin verkrümelt sich tapfer. Die Bestie fällt nun herab und offenbart sich in ihrer vollständigen Scheußlichkeit. Das Ding erinnert an eine zu groß geratene Kakerlake, die mit einem vollständigen Verschalung aus vernieteten Panzerplatten umhüllt ist. Ihre Zähne sind aus Stahl. So etwas wie Augen scheint es nicht zu haben, deswegen hat meine Illusion auch nichts gebracht. Finsternis. "Brenne!" rufe ich und meine drei Strahlen aus Feuer prallen harmlos ab. Verdammnis! Nun gut, dann eben Säure! Ich werfe eine Kugel und diesmal treffe ich sogar. Etwas davon scheint das Monster sogar zu spüren. Dolon kämpft tapfer, während Gerotar sich mit Panik im Gesicht abwendet und meint, er müsste den Rückwärtigen Raum sichern. (Der Spieler musste schnell zum Bahnhof).

"Beeilt euch!" ruft der Halbling und ich ziehe mein Schild hoch, und mit frisch gezogenem Kurzschwert eile ich zu Dolon, um ihn zu unterstützen. Dolon hat sich inzwischen in einen Riesen verwandelt und haut mit seinem gigantischen Zweihänder auf das schwer gepanzerte Vieh ein. Wir nehmen es gemeinsam in die Zange und mir gelingen mehrere Treffer an Punkten, wo ich wichtige innere Organe vermute. Schließlich bricht es unter Dolons wuchtigen Hieben und meinen gezielten Stichen zusammen. Gerotar scheint verschwunden zu sein. Nun gut. Dolon heilt uns alle wieder so weit hoch und eigentlich wäre es jetzt vernünftig, den Rückzug vorzubereiten. Aber Quarim meint, einen der Räume, wo wir noch nicht waren, könnten wir doch mal noch kurz unter die Lupe nehmen. In der Halle der Statuen gibt es noch einen Gang nach unten, eine ehemalige Versammlungshalle. Ich öffne nach sorgfältiger Untersuchung den Raum und belauschen ein Gespräch zwischen einem Teufel, den ich als einen Malebranch identifiziere, auch wenn mir nichts weiter zu seiner Art einfällt.

Der andere Sprecher ist ein berobtes älteres Mitglied der Goldenen Loge. Dieser fordert weitere Unterstützung für den Kampf gegen die berüchtigte Abenteurergruppe der Wagemutigen. Der Malebranch empfiehlt harte Gegenmaßnahmen in Form der Baratischen Jäger, für nur 20 Seelen. Ein wahres Schnäppchen, wie der Teufel versichert. Der Robenträger hat dagegen moralische Bedenken, deswegen gleich 20 Seelen zu opfern. Es gibt ein Gefeilsche um weitere Legionsteufel in großer Anzahl und der Malebranch meint, ein gewisser Ratschek wäre ein besserer Anführer für die Kabale als der Jetzige. Aha?
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 08. März 2010, 12:22:09
27. Flammleite 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Chondathan

Wir beraten uns kurz, was wir tun sollen, überprüfen unsere Ressourcen und kommen zu dem Schluss, dass wir einen harten Kampf noch durchstehen können. Notfalls habe ich noch ein Teleportationszauber übrig, falls es hart auf hart kommt. "Schild!" "Falsches Leben!" "Zähigkeit des Ochsen!" spreche in schneller Folge auf mich. "Seid gesegnet, ihr Streiter von Tempus!" "Seid geschützt, ihr Streiter von Tempus!" betet Dolon. "Beieilt euch!" ruft Quiram. So vorbereitet stürmen wir in den großen Raum. Ein weiterer berobter Kerl und zwei gepanzerte Kämpfer halten sich auch noch im Raum auf. Der Malebranch befindet sich in einem Beschwörungskreis und kann den offensichtlich nicht verlassen. Noch mal Glück gehabt.

Der Anführer in Robe kauft für drei Seelen die Dienste von drei Stahlteufeln, die eine Barriere zwischen ihnen und uns aufbauen. "Möge Tempus unseren Kampf weihen!" baut Dolon uns auf und bewegt sich in die Halle hinein. Ich schließe mich ihm an und werfe eine Kugel der Säure auf einen der Berobten, die ihn hart trifft. Quarim wirft einen Feuerball in die Menge, die aber nur bei den Menschen Schaden hinterlässt. Der Goblin schleicht sich zu den Bankreihen und geht dort in Deckung. Die Stahlteufel erhalten weitere Verstärkung und Rücken in einer breiten Schlachtreihe auf uns zu. Sie schlagen nach uns und ich bekomme einen schmerzhaften Treffer ab. Autsch! Außerdem fangen sie an schrecklich falsch zu singen. Iiiks!

Dolon schlägt einen von ihnen windelweich und ich turne um ihn herum und steche von hinten zu, drehe die Klinge zweimal um und lasse den Teufel in eine stinkende Schwefelwolke verschwinden. Quiram hat sich inzwischen bis zum Podest am Ende des Raumes vorgearbeitet und den Anführer mit drei Flammenstrahlen getötet. Drink feuert auf den anderen, der anfangs einen Feuerball auf uns geworfen hat und legt ihn sogar um. Wird danach aber von einem der gepanzerten Kämpfer so schwer verwundet, dass er Fersengeld gibt. Aber ein Befehl von Quarim bringt ihn auf Linie zurück.

Dolon sieht sich der alleinigen Aufmerksamkeit der Stahlteufel ausgesetzt, die ihn schwer zusetzen. Ihm gelingt es einen weiteren zu Fall zu bringen, nachdem ich den mit einem Vampirgriff schon einiges an leben abgezogen habe. Ich versuche die Teufel auf mich zu ziehen, aber sie lassen sich nicht von meinen Beleidigungen aus der Ruhe bringen. Der Schlachtenrufer heilt sich zum Teil, leider um danach in einen wahren Stahlgewitter zu vergehen. Finsternis! Ich turne um die Teufel herum und berühre Dolon. "Alles wird gut!" Mir gelingt es ihn zu stabilisieren, aber leider bleibt er bewusstlos. (Er war auf -9, der Gürtel gab nur 8 Lebenspunkte zurück)

Der Halbling hat einen der Panzerkämpfer für sich gewonnen und den anderen in die Flucht geschlagen. Die Stahlteufel umzingeln in einer Eckformation nun mich. Drink und der Panzerkämpfer bewegen sich in Positionen, die mir erlauben, meine Gegner in die Zange zu nehmen. Als die Stahlteufel auf mich einprügeln, aktiviere ich meine Armschienen und Opfere den Zauber Hellsehen, so dass ein unsichtbares Kraftfeld den Schlägen einiges an Wucht nimmt. Ich revanchiere mich mit einem weiteren Vampirgriff und lasse einen weiteren Schlaghagel über mich ergehen, den ich dank aufgegebener Hast gut überstehe.

Dann steche ich mit zwei hervorragend gezielten Stichen zwei der angeschlagenen Teufel ab und verwunde den dritten leicht. Aber der wird von zwei Wellen magischer Geschosse von Quarim und den vereinten Kräften von uns auch noch besiegt. Endlich kann ich Dolon einen Heiltrank einflößen, so dass er wieder auf die Beine kommt. Diese Schlacht wäre siegreich geschlagen und Quarim hat einen weiteren Verbündeten. Nachdem Dolon sich etwas geheilt hat, gehen wir zum Malebranch in seinen Kreis.

Der Kerl stellt sich als Liram vor, Sklavenmeister dieses Gebietes. "Chondathan ist so wichtig, dass es einen eigenen Sklavenmeister aus den neun Höllen dafür gibt?" meine ich erstaunt. Da lacht der Teufel herzhaft. "Nein, du dummes Kind. Ich bin Sklavenmeister dieser Ebene." Ups! "Ich dachte, ihr hättet mehr drauf. Nachdem ich euch kämpfen hab sehen, wundert es mich, warum meine Kunden solche Probleme mit euch haben. Ihr könnt doch rein gar nichts!"
"Immerhin haben wir fünf Stahlteufel besiegt", erwidere ich etwas eingeschnappt. Da lacht der Teufel nur noch lauter. Es gibt einiges hin und her, wirklich neues tun wir nicht herausfinden, aber er bietet uns den einen oder anderen Deal für unsere Seelen an. Besonders Dolons Seele findet er interessant, weil sie so befleckt ist. Wie gut das Ryan nicht hier ist, sonst würde der Malebranch noch einen Orgasmus des Bösen bekommen. Liram bietet auch etwas für Quirams Sklaven, aber das Gespräch würge ich schnell ab. Mit Teufeln redet man nicht über Geschäfte. Wir plündern noch schnell die Leichen und ziehen wir uns ein weiteres mal zurück. Mal sehen, was der nächste Vorstoß uns bringen wird.

Gespielt am 26.12.2009
Spielleiter: Stefan
SC: Kaira 14 (Schurke 4/ Seher 1/ Unseen Seer 4/ Arkaner Trickser 5), Dolon 13 (Kleriker 8/Kriegspriester 5), Gerotar (Fluchklinge 12), Quarim (Hexenmeister 12)
EP: Stufe 12 2930 Stufe 13 2500 Stufe 14 1883 + 100 Bonus für jeden
Überwundene Gegner
5 Stahlteufel
2 Magier der goldenen Kabale
2 Ritter der goldenen Kabale
1 Goblin Schurke
1 Gnoll Druide
2 Wurzelmonster
2 Waldläufer Orks
1 Eiserner Jäger
Beute
1 Speer
1 Fellrüstung
1 Beutel mit Edelsteinen Wert 2000GM
Pseudomagischer Tand für 400GM
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 10. März 2010, 15:08:59
Kapitel 9
Neue Erkenntnisse

28. Flammleite 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Chondathan

Unser neuer "Freund", der Halbling verabschiedet sich schnell und zieht mit seinen beiden neuen Freunden von dannen. Am nächsten Morgen taucht auch Druss wieder auf, hatte eine unangenehme Begegnung mit dem Talynsteinklan. Die haben ihn etwas zusammengestaucht wegen seinem Brustpanzer, der deutlich die alten Runen trägt, aber ganz neu zu sein scheint. Auf alle Fälle hat der Zwergenklan ihn ausdrücklich davor gewarnt, nochmal in den ehemaligen Zwergenstützpunkt einzudringen um Schätze zu stehlen. Die Zwerge vom Talynsteinklan sehen das immer noch als ihren ureigensten Besitz an. Einmal Zwerg, immer Zwerg, nach diesem Motto. Nun gut, da werden wohl keine zwergischen Schätze in der Stadt verkaufen. Als Versöhnungsgeschenk beschließe ich, beizeiten den Zwergen ihre alten Konstruktionspläne zukommen zu lassen. Aber sonst werden wir uns nicht von diesen kleine Barttragenden Dickköpfen von unserer Mission abbringen lassen. Es gilt immer noch die Welt zu retten. Oder so ähnlich.

Lia taucht auch wieder auf, hatte für die Tellynans einen Dämon im Wald erlegen müssen. "So nennt man das bei den Elfen das also", meine ich nur dazu. Nun gut, auf ein neues, auch wenn es so langsam peinlich wird. Wir haben uns zweimal schwer angeschlagen zurück ziehen müssen. Entweder wir erledigen diesen Stützpunkt jetzt endgültig oder wir machen uns nur noch lächerlich. Verdammnis!

Ohne Probleme erreichen wir das nicht mehr so geheime Versteck, öffnen die Tür und ich entschärfe die dahinter liegende Falle. Puh! Diesmal habe ich eine Strickleiter mitgenommen, um den Aufstieg zu erleichtern. Dummerweise höre ich schon die Stimmen unserer Gegner in der Halle, wo wir schon so oft gekämpft haben. Diesmal haben sie das Seil angeschnitten, so dass ich einen Wurfhaken hoch werfen muss. Gleich beim ersten Versuch bleibt er hängen und die anderen kommen nach und nach diesmal ohne Probleme hoch gehangelt. Lia und ich schleichen uns vor und spähen vorsichtig aus, was unsere lieben Gegner von der Janus Kompanie da mal wieder treiben.

Grem, der Messerwerfer hat mal wieder das Kommando. Begleitet wird er von einem Vollstrecker mit zwei Kurzschwerter. Zwei Ibixianer schieben eine gewaltige Kiste vor sich her, die Sichtschlitze in den Seitenwänden hat. Ein weiterer Ibixianer führt einen schwer gepanzerten Troll an der Kette. Diesen Grem müssen wir unbedingt schnappen, da er den Schlüsselstein tragen muss. In meinem Köpfchen manifestiert sich ein gewagter Plan. Ich spreche ihn kurz durch und wir sprechen leise die entsprechenden vorbereitenden Zauber. Mit Druss sause ich mit einem Dimensionstor hinter die feindlichen Linien. Lia schreitet auf die Balustrade und wirft eine Elektrische Sphäre in den Raum welche einen Ibixianer etwas ankratzt, während Grem und der Vollstrecker elegant die Lücken nutzen und unverletzt bleiben. Dolon und Gerotar stürmen den Gegnern je auf einer Seite der Treppe entgegen. Die Erdgenasi beschwört noch eine Hundebestie, welche sich dem von der Kette gelassenen gepanzerten Troll entgegen stellt. Grem versucht natürlich wie üblich zu fliehen, wird aber von Druss abgefangen und ich nehme ihn in die Zange, was aber nicht viel bringt und mein Vampirgriff verpufft ohne Wirkung, da ich es nicht schaffe, ihn zu treffen. Finsternis! Der Vollstrecker wird unsichtbar.

Dolon rückt weiter vor und wird von zwei Ibixianer angegriffen, beide Seiten schlagen sich tief blutenden Wunden und schenken sich nichts. Dem Schlachtenrufer gelingt es aber mit der Zeit, beide nieder zu kämpfen. Gerotar und sein Hund nehmen es mit dem gepanzerten Troll und den verbleibenden Ibixianer auf. Lia gibt Unterstützungsfeuer. Grem bricht aus, rennt aber zum Glück in den Raum zurück zu der Kiste. Ich gebe ihm noch einen Schlag mit, was ihn aber nicht wirklich stört. Druss nimmt sofort die Verfolgung auf, kann aber nicht verhindern, dass Grem an der Kiste herum nässelt. Ich eile ebenfalls hinter her und bringe mich in Position, ihn entweder anzugreifen oder anderen beizustehen. Lia feuert drei flammende Strahlen ab, unterlässt es aber ihren Feuerring zu aktivieren, so dass Grem schwer angekokelt  stehen bleibt. Obendrein öffnet er noch die Kiste und ein überaus seltsames Ding kommt heraus. Es hat einen Kugelförmigen Körper, drei Beine und drei Trompetenartige Aufsätze. Ist das ein mutierter Xorn? Als ob das nicht genug Ärger wäre, greift der Vollstrecker mich noch an. He!

Keine Ahnung was es ist, aber es beginnt mit seinen Trompeten die Luft und alles andere um ihn herum anzusagen. Ich kann mich ganz knapp nicht auf den Beinen halten und werde in das Ding gesaugt. Ich scheine zu schrumpfen, je näher ich dem umgekehrten Blasebalg komme und werde schließlich eingesaugt. Verdammte Finsternis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 12. März 2010, 15:28:53
28. Flammleite 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Chondathan

Ich lande in einer Leere voller Leichen, zwei bewegungsloser Feuerelementare und einem blauen seltsamen Ding. Grem und der Vollstrecker leisten mir Gesellschaft. Ich kann nicht reden, nicht atmen, mich nicht frei bewegen und Grem und der Vollstrecker haben nichts besseres zu tun, als mich mit Wurfmessern zu beharken. Autsch! Ich versuche den Wegstein zu entdecken, den Grem an seinem Körper haben muss. An seinem Gürtel sind mehrere Beutel angebracht, in dem er sich befinden muss. Ich will gerade mit meinen Übernatürlichen Fähigkeiten den Gürtel stibitzen, als wir in den Realraum zurück geschleudert werden. Es ist nur wenig Zeit vergangen. Druss hat das Xorntropetensaugermonster erschlagen. Der Schlachtenrufer kämpft noch mit einem Ibixianer und bei Gerotar Explodiert gerade der Troll, welcher noch den beschworenen Hund in den Tod reißt.

Da ich mehr als nur wütend bin, vernichte ich Grem mit einer Säurekugel. Hat er nun davon, wehrlose kleine Mütter mit Messer zu bewerfen, wenn sie sich nicht wehren können. Der Vollstrecker versucht zu fliehen, wird aber von Lia erledigt. Druss stürzt sich auf den nächsten Feuerelementar und schlägt ihn zurück in seine Ebene. Ich spiele derzeit etwas Hasch mich mit dem komischen Eismonster, Teufel, Dämon, was weiß ich denn was für ein Vieh das ist, was mich vergeblich mit kleinen Kältekegeln abzukühlen versucht. Nach und nach kämpfen wir gemeinsam die Gegner nieder und stehen nun in einem Feld voll Leichen, welche das Trompeten Dings bei seinem Tod ausgespuckt hat.

Da kommt einiges in meinen Rucksack. Es wird eine Weile dauern, bis ich die ganzen Sachen untersucht haben werde. Auf alle Fälle haben wir nun den Schlüsselstein. Es kommt mal wieder die Meinung auf, dass wir erst noch den letzten Raum untersuchen sollen, den wir noch nicht auf dieser Ebene durchsucht haben, der auch so zugänglich ist. Nun gut, schauen wir halt nach. Es ist eine Halle, die bis auf die Statuen von vier Zwergen eigentlich leer ist. Da ich nicht tiefer rein will und der Raum auch leer zu sein scheint, gehen wir endlich in den Bereich, der bis jetzt von dem Glimmstein Spezial Kraftfeldwirbel gesperrt war. Wir kommen in eine Halle, wo laut Karte der Treppenaufgang sein sollte, ist nur massiver Stein zu sehen. Der Raum wird von vier verschieden farbigen Leuchtkugeln erhält, die Frei über dem Boden schweben. Seltsam.

Vorsichtig taste ich mich in den Raum hinein, überall Fallen oder einen Hinterhalt befürchtend. Die Kugeln scheinen mir für Leuchtkörper etwas überdimensioniert zu sein, was mich misstrauisch macht. Aber welche Bedrohung von ihnen ausgehen soll, kann ich auch nicht sagen. Als ich mich auf etwa zehn Meter der Treppensäule genähert haben, fangen die Kugeln an zu flackern und vereinigen sich im Blitzgewitter zu einem gewaltigen Humanoiden Monster von etwa Acht Metern Höhe. Finsternis!

"Beeilt euch!" rufe ich und versetze mich und die anderen in einen hibeligen Zustand. Druss und Gerotar stürmen in das Monster hinein und schlagen Kaskaden von Funken aus dem Ding. Dolon bittet Tempus um heiligen Beistand, Lia fängt an verschiedene Schadensarten an dem Ding auszuprobieren. Ich schau mal, ob Säure wirkt und die wirkt recht gut. Die elfische Kriegsmagierin findet heraus, dass es gegen Kälte am empfindlichsten ist und ich turne an den anderen vorbei und jage einen maximierten Kältekegel in den Balg von dem Ding. Ha! Das tut dem ordentlich weh und der wirft nen großen Stein nach mir, der mich ziemlich schmerzhaft trifft. Autsch! Ich flitze einfach mal um die nächste Ecke der Säule, wo mit das Ding nicht mehr sehen kann. Ätsch!

Dafür kriegen die anderen ordentlich Prügel, was nicht so gut ankommt, dass ich mich außer Reichweite begeben habe. Ich flitzte zurück und brenne dem Ding eine weitere Säurekugel auf den Pelz. Der Riese flackert und teilt sich. Seine Essenz erscheint nun als vier Elementare, die an den Punkten herauskommen, wo die Kugeln waren. Nun bin ich von den anderen abgetrennt und mir stehen zwei sehr wütende Elementare gegenüber. Gerotar beschwört einen weiteren Hund, welcher sich mit einem der Elementaren balgt. Das andere, ein Luftelementar greift mich hart an bringt mich schwer in Bedrängnis. Mir bleibt nichts anderes übrig, als hinter die Linien zurück zu teleportieren, was recht schwer geht und ich weitere Wunden davon trage. Die Jungs schlagen sich Tapfer mit den Elementaren herum, während wir Mädels unser ganzes Programm an Zaubern in sie verschießen.

Schließlich ploppen nach und nach die Elementare und wir bleiben Siegreich zurück. Was für ein harter Kampf! Dolon hat einige Probleme uns halbwegs wieder hoch zu heilen. Aber schließlich sind wir alle wieder halbwegs Fit. Nun untersuchen wir die Säule, auf der vier Sätze stehen. Oder besser gesagt zwei, der erste ist immer gleich: Kein Feind soll diese Kammer stürmen. Die anderen lauten:
In der Tiefe liegt das Dunkel.
Die Kavernen sind erfüllt von Übel.
Der Klan ist in Gefahr.
Der Feind ist auf dem Marsch.

Das mit den Kavernen hört sich interessant an. Also sage ich laut: "Die Kavernenwacht begehrt zu passieren!" Tatsächlich verschwindet der Text. Das war ja jetzt einfach.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 15. März 2010, 12:50:54
28. Flammleite 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Chondathan

Allerdings rührt sich bei den anderen Schriftzügen nichts, egal was wir sagen oder ausprobieren. Auch der Wegstein hilft nicht weiter. Aber da in der einen Halle, in die ich nicht tiefer hinein wollte, vier Statuen stehen, gibt es vielleicht noch andere Hinweise zu erlangen. Also nix wie hin. Fallen sind in dem Raum zum Glück keine, aber eine der Statuen wird lebendig. Es ist eine Zwergin mit Grubenlampe und Spitzhacke mit dem Namen Beltana. Sie ist von den Tiefenwarten und will uns partout nicht aufnehmen, so wie Sagrell uns zu Kavernenwächtern gemacht hat. Dazu müssten die Klanbewahrer ihr OK geben und das werden die niemals tun, da ist sich Beltana sicher. Menno! Und nun? Wir diskutieren eine halbe Ewigkeit, was wir jetzt noch für Optionen haben. Ohne die Treppe haben wir nur wenig Möglichkeiten, also passieren wir den zweiten Wirbel und öffnen eine versperrte Türe, dahinter sind zwei Wächter, einer schießt schnell hinter einander zwei Bolzen auf mich ab, der andere schreit, dass sie einen Panzertroll brauchen. Ein dritter armer Tropf öffnet den Käfig, nur um Augenblicke später von dem überaus aggressiven Panzertroll zerrissen zu werden. Gerotar stellt sich dem Troll in den Weg, während ich den Armbrustschützen mit der Hilfe von Druss attackiere. Wir haben recht schnell die Oberhand, Troll und einer der Wachen stirbt. Zum Glück können wir einen der Wächter nach einer kurzen Verfolgungsjagd überwältigen. Endlich haben wir jemanden, den wir ein paar Fragen stellen können.

Da es im Nebenraum weitere Trolle gibt, drohen wir ihm, ihn den Trollen zum Fraße vorzuwerfen. Die Drohung wirkt und wir bekommen ein paar dürftige Informationen. So wie es aussieht, leidet die Janus Kompanie unter einem Blutwahn, den sie erst vor fünfzehn Jahren unterdrücken konnten, nachdem sie ein maskierter menschlicher Auftraggeber von diesem Fluch befreit hat. Wobei neue Rekruten auch zuerst darunter leiden. Ich kapier nicht ganz, warum das so ist, scheint etwas mit der Rekrutierungsmethode des Kompanie zu tun zu haben. Das sie Waisenkinder rekrutieren wissen wir ja schon länger, aber die Kompanie selber sorgt dafür, dass die Kinder zu Waisen werden, in dem sie die Eltern im Blutrausch abschlachten. Hört sich für mich ziemlich krank an.

Viel mehr weiß er auch nicht und wir sperren in mit Vorräten versehen in eine der Zellen in einem Nebenraum. Nun nehmen wir uns die Halle des Herdfeuers vor, wohin der Wächter hatte fliehen wollen. Ich spähe den Raum mit meiner Magie aus. Zwei Pilzmenschen umsorgen zwei auf Betten gefesselte Männer. In einer Gruppe stehen der uns schon bekannte Magier Retschak mit zwei Robenträger im Gespräch vertieft in einer Ecke. Damit werden wir fertig. Ein letztes mal fahren wir unsere Zauber hoch und stürmen dann in den Raum. Ein kurzer Kampf entbrennt, einer der Robenträger wird von uns erledigt, nachdem er einen Feuerball auf uns wirft, den Dolon zum Opfer fällt. Autsch! Die Pilzmenschen und ein Berobter fliehen. Retschak flieht letztendlich in einen Energiekäfig, den wir nicht durchdringen können. Mit einem "Alles wird gut" bringe ich Dolon wieder auf die Beine, da hat Tymora ihm aber trotz allem noch gelächelt.

Nun gut, dann reden wir eben. Endlich finden wir jemand, der in redseliger Laune ist. Alles fing vor langer Zeit mit dem berüchtigten Golgothan Codex an. Das Buch, dass sich einst in Luvius Besitz befunden hatte und um dessen Besitz ich beinahe mit Lia hatte kämpfen müssen. Das Buch aus dem Nikkerymath, mit dem Einband aus Laub, dass Luvius in der Vergangenheit dem Klingenherrscher Dahlien gestohlen hatte. Dieses Buch raubte Dahlien von den Elfen des Nikkerymath und las es. Dieser Codex war von einem Orakel geschrieben worden und beschrieb den Krieg zwischen Menschen und Elfen, der bald stattfinden würde und wie wir heute ja wissen, auch geführt wurde.

Wir bekommen die schon bekannte Geschichte über die Zeitreisenden zu hören, erst Luvius, wie er das Buch stahl und wir, welche die Information über die Geschichte im Speicherkristall des zerstörten Verhörgolems hinterließen und so Dahlien die Gewissheit gaben, dass der Codex die Wahrheit sprach. Also entfesselte er die Hunde des Krieges und baute sich die Waffe, welche ihn laut Codex von den Elfen des Nikkerymath für alle Zeit befreien würde. Diese Waffe war ein Halbgott, der Sohn des Auppensers mit einer Feenprinzesin. Das Kind mit dem Namen Harvan wurde von Dahlien daraufhin gejagt. Bekannterweise brannte ja der Hain von Tremel ab, als Dahlien dies versuchte und die Jermadans wurden verflucht. Schließlich wurde Harvan gefangen genommen und der Klingenmeister baute aus ihm seine Waffe. Er trennte den Jungen in drei Teile, Herz, Seele und Gebeine. Das Herz pflanzte er in einen gigantischen tönernen Golem, mit der furchtbaren Macht Seuchen zu verbreiten. Diese Waffe nannte er nach dem legendären Boren vom kochenden See, dem bösen Gott des Jhaamdathschen Pantheon. Boren verbreitete viele Seuchen und wurde schließlich von drei Abenteurern vernichtet, die einen Dolch hatten, der Götter töten konnte. Was sie mit dem Herz taten, ist unbekannt. Diese drei finsteren Gesellen waren jene, die heute als Tyrannos, Bhaal und Mirkul berühmt und berüchtigt sind. Verdammnis.

Die Gebeine wurden der Jhaamdathschen Geheimpolizei zur Verwahrung gegeben, den ungesehenen Sehern. Der Arkane Rat bekam die Seele, gab sie wohl aber an den dunklen König weiter. Oha! Mal wieder unser alter Bekannter Moloch, Herr der Siebten, der Schattenprinz, der Schmerz in meinem Hintern. Verdammnis!

Wie auch immer, nach dem Ende von Borem vom kochenden See blieb eine von Hass zerfressene Zyste seines Körpers zurück, die noch immer für Krankheit sorgt. Und dafür, dass der Hass niemals ruht. So langsam wird mir klar, warum die Leute den Krieg dort immer noch nicht vergessen haben. Und diesen Zysten sind auch nach Myth Drannor gelangt und breiten sich von dort nun weiter aus. Na Prima! Um die weitere Ausbreitung zu verhindern, muss Harvan wieder zusammen gesetzt werden. Und der dunkle König will dafür nur schlappe fünfundzwanzigtausend Seelen haben. Wo Herz und Gebeine sind, haben sie noch nicht mal die entfernteste Ahnung. Prima auch. Wer weiß, was die dunklen drei mit dem Herzen angestellt haben. Von damit Fußball spielen bis hin zum verspeisen ist bei denen alles möglich. Finsternis!

Tja, das war jetzt recht erhellend und so wie es aussieht, müssen wir die Lage wohl nun neu Bewerten. Mal sehen, was sich da noch in Erfahrung bringen lässt. Wir machen einen zehntägigen Waffenstillstand aus und ziehen uns grübelnd zurück. Jetzt gilt es erst mal ein paar Sachen in Erfahrung zu bringen.

Gespielt am 11.01.2010
Spielleiter: Stefan
SC: Kaira 14 (Schurke 4/ Seher 1/ Unseen Seer 4/ Arkaner Trickser 5), Dolon 13 (Kleriker 8/Kriegspriester 5), Gerotar (Fluchklinge 12),
EP: Stufe 12 3720 Stufe 13 2730 Stufe 14 2170 + 200 Lia, 150 Dolon, 150 Druss
Überwundene Gegner
3 Ibixianer
1 Heldenstaubsauger
1 Grem Messerwerfer
1 Vollstrecker Schurke
2 Wachen
1 Mulitelementar
6 Elementare
1 Eismonster
2 Panzertrolle
Beute
1 magischer Dolch +1 der Wiederkehr und Magiestörung
1 Mitrhalkettenhemd +3, Zähigkeitsrettungswürfe +5
Magische Wurfdolche mit Korken
2 Runenstein für Glimmstein Falle
Edelsteine im Wert von 400
3 Meisterhafte Axt Ibixianer
3 Meisterhafte Brustharnische Ibixianer
2 Magische Kurzschwerter
1 MHF Kettenhemd
1 Glimmstein Spezial Trank
1 Magisches Langschwert
2 Ritterrüstung
1 MHF Schild
1 Magischer elfischer Köcher
1 Umhang magisch
1 Köcher mit magischen Bolzen
60 Goldmünzen bar
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Topas am 15. März 2010, 15:11:58
Was für ein seltsames Ding war denn der Heldenstaubsauger?  :boxed:
Wie immer schön geschrieben.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 17. März 2010, 12:38:17
@ Topas

Der Heldenstaubsauger war das Ding, was Kaira eingesaugt hat. Keine Ahnung, wie dieses Vieh in Wirklichkeit heißt.

Kapitel 10
Spurensuche in der alten Heimat

28. Flammleite 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Chondathan

Während die anderen zu meinem Anwesen marschieren, schleiche ich mich mal wieder in das Adelsviertel. Ich finde Karn in der Bibliothek und setze ihn über die neusten Erkenntnisse ins Bild. Das meiste war ihm schon mehr oder weniger bekannt. Finsternis. Aber nähere Details soll ich doch mit den Ältesten abklären und er zeigt mir den Weg in die Okulare Bibliothek, die nur noch ein trauriger Schatten einstiger Pracht ist. Eine weitere unscheinbare Türe und eine Treppe führt uns zu dem Abgrund in dem Achteckigen Raum, durch dem ein geländerloser Weg über den Abgrund führt. In der Mitte ist ein Plattform, auf die man sich stellen kann. Aus dem Abgrund ragen auf jeder Seite sechs Säulen hoch, auf dem die Ältesten stehen. Ich gebe einen Überblick auf die neusten Verwicklungen mit der Hydra. Besonders die Fünfundzwanzigtausend Seelen könnten das Gleichgewicht gefährlich kippen. Eine solche Menge an Seelen, die nicht für die Hölle vorgesehen waren, würden Moloch erlauben, ein gewaltiges Heer aufzustellen.

Das darf auf keinen Fall passieren. Nun gut, ich werde aufgefordert, die restlichen Wagemutigen her zu bringen. Karn fragt mich, ob man ihnen voll Vertrauen kann.
"Nicht allen von ihnen kann ich vollständig vertrauen, fast jeder hat seine eigenen Herren, denen sie auch dienen."
"Dann werde ich Vorsichtsmaßnahmen ergreifen."

Zu Hause fragt Gerotar, ob er überhaupt noch in dieser Runde willkommen ist, da er eigentlich ursprünglich nur an den Schätzen der Zwergengewölbe interessiert war. Nun, gute Frage. Ich frage Dolon und Lia, was sie dazu meinen. Ihre einhellige Meinung ist, ein weiteres Schwert können wir immer gebrauchen. Wohl wahr. Ich mach Gerotar klar, dass ich ihn nicht weiter traue, als wie ich ihn werfen kann, so lange er noch in Glimmsteins Diensten steht. Er verspricht, die Arrangement so schnell wie möglich zu lösen. Auch Druss ist dabei, seine Mission ist noch nicht erfüllt. Nun gut, dann auf zu dem Haus der Seher. Ich schleuse unsere Neuzugänge unsichtbar in das Adelsviertel. Immer diese Umstände.

Wir kommen ohne Probleme zu den Ältesten. Vorher werden alle noch mal eindringlich davor gewarnt, dort unten bei den Anführern der ungesehenen Seher irgendwelche Magie zu wirken. Ein weiteres mal werde ich in Begleitung der restlichen Wagemutigen zu den Ältesten vor gelassen. Wie üblich stehen sie im Schatten auf ihren Säulen, nur Schemenhaft zu erahnen. Sie erzählen uns aus dem Dunkel heraus, dass die ungesehenen Seher tatsächlich einst die Gebeine hatten, aber leider wurden diese bei einem Ritual, welches den Ältesten die Unsterblichkeit bringen sollte, geraubt. Bisher war die Suche vergeblich, auch wenn unzählige Generationen von Agenten meines Ordens sie gesucht haben. Die Spuren führen ins alte Jhaamdath.

Wenn wir die Gebeine hätten, könnten wir mit der Hydra in Verhandlungen treten, um sich entweder mit ihnen gütlich zu einigen, so dass sie von ihrem verwerflichen Geschäft mit dem dunklen König absehen oder sie eben aus ihrem Versteck zu locken. Uns mit den Zwergen zu einigen, die Gänge wieder zu öffnen dürfte weit schwieriger sein als das. Zwerge sind nun mal nicht gerade für Kompromissbereitschaft oder eiliges Handeln bekannt. Selbst wenn sie es erwägen würden, müssten sie wohl Tage, wenn nicht gar Zehntagelang darüber Diskutieren. Und soviel Zeit haben wir eventuell nicht mehr.

Den Aufenthaltsort des Herzens herauszufinden wäre auch noch eine Möglichkeit. Die finsteren Drei wollen nicht gerne an ihre Zeit als Sterbliche erinnert werden und haben deshalb dafür gesorgt, dass alle Aufzeichnungen und Lieder über ihre Zeit als sterbliche Helden vernichtet oder vergessen worden sind. Es gibt nur noch ein einziger Ort, wo es eine lückenlose Geschichte des Tyrannos gibt, von seiner Geburt bis heute. Das wäre die Kathedrale des Aufstiegs, die irgendwo im Norden liegen soll, gut versteckt vor neugierigen Augen. Herein zu kommen ist schwierig. Für mich hört sich das wie eine richtige gute Herausforderung für die Wagemutigen an. Aber die Ältesten haben schon einen Plan für uns. Es gibt im alten Jhaamdath drei Agenten, zu denen sie den Kontakt verloren haben. Diese drei waren recht vielversprechend und ihre letzten Berichte sprachen von deutlichen Fortschritten in der Suche.

Ein gewisser Kiran Els war in Sapra auf der Insel Ilghon stationiert. Ein wichtiger Handelshafen und gilt als das jhaamdathsche Äquivalent zu Westtor. Produziert wird dort nur wenig, sondern eher umgeschlagen und das ohne größere Störung der Herrscher dieser Stadt, so lange sie einen fairen Anteil für das Wegsehen bekommen. Eine Rebellengruppe namens "Rote Masken" könnte uns eventuell weiterhelfen. Wir bekommen sechs Tavernen und Schenken genannt, wo sich Mitglieder dieser Gruppe herum treiben können.

Eine Agentin mit dem Namen Lithara Breitenfels war in Semra stationiert. Ihr Netzwerk wurde liquidiert und sie ist verschwunden. Da wir mit Semra, dieser wortwörtlichen Scheißstadt keine guten Erinnerungen verknüpfen, kommt die ganz unten auf unsere Liste.

Als drittes gebe es noch einen Meltaran Bravin in der Stadt Minph, die ganz im Süden liegt und das Tor zur Shaar darstellt, der gewaltigen Steppe im Süden, welche sich dort wie ein Meer aus Gras erstrecken soll. In der Shaar selbst gibt es nur Löwenzentauren und wilde Stimme von Reiterbarbaren. Aber dahinter gab es reiche Handelsnationen, welche wundersame Gegenstände herstellten. Nun gut, da ich schon mal mit Xana in Minph gewesen war, ist das unsere erste Anlaufstelle.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 19. März 2010, 13:51:48
30. Flammleite 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Chondathan

Gestern haben wir uns etwas ausgeruht und ich habe die Gegenstände identifiziert, welche wir letztens bekommen haben. Lia hat jetzt einen Köcher, in dem sehr viele Pfeile, einige Kurzspeere und mehrere Bögen bequem Platz haben. Gerotar hat einen Mantel bekommen, welcher ihm besser vor magischen Einflüssen schützt. Auch hat er von Regius Glimmstein ein paar Handschuhe gekauft, welche ihm etwas stärker machen sollen. Nun ja, ich möchte nicht wissen, was die für Nebenwirkungen haben. Den Rest haben wir verkauft, bis auf den Dolch, von dem wir noch nicht wissen, wie Sinnvoll wir den einsetzen können.

"Sprung!" Wir landen am Hafen von Minph, genau da, wo ich hinwollte. Die anderen lösen sich aus dem Teleporterkreis und schauen sich um. Ich frage mich zu einem gewissen Barthukal Frell durch, welcher ein Kontaktmann von dem Ungesehenen Seher Meltaran Bravin war. Wir finden ihn in seinem Kontor, ein älterer dürrer Mann um die fünfzig mit schon grauen Haaren und buschigen Augenbrauen. Er weiß, dass Bravin etwa zehn Meilen nördlich von hier entfernt einen alten Magierturm bezogen hat. Von dem eingefallenen Bauwerk an der Küste wollte er wohl die Schiffe beobachten, die ein und ausfahren. Nun gut. Wir bekommen eine halbwegs brauchbare Wegbeschreibung und brechen Richtung Norden auf.

Der Weg ist ungepflastert und staubig. Schnell wird es richtig warm und wir sind froh, dass wir uns mit ausreichend Wasser und Proviant eingedeckt haben. Schon bald wird es richtig einsam und Schilder warnen von räuberischer Bedrohung. Vor vier Jahren bin ich mit Xana hier auch durch gekommen und damals waren auch schon Räuber aktiv gewesen, auch wenn die Steckbriefe inzwischen andere waren. Schließlich erreichen wir ein Wäldchen und schlagen uns schließlich querfeldein durch die dicht stehenden Bäume. Schließlich bekommen wir mit, wie nördlich von uns jemand flankiert. Sofort machen wir uns Kampbereit und verstecken uns so gut wie es geht. Dolon versucht sich dabei hinter einem Bäumchen zu verstecken, dass kleiner als er ist.

Letztendlich taucht zwischen den Bäumen eine dunkel berobte Gestalt auf, die schweres Gepäck mit sich herum trägt. Sie sieht uns und will abhauen. Gerotar gelingt es, die Frau zu stellen. Es handelt sich um eine Halbelfe mit dem Namen Mana. Sie ist es wirr im Kopf, kann uns aber zu dem Turm führen. Aber sie warnt uns vor den giftigen geflügelten Schrecken. Wir verhalten uns bei der Annäherung entsprechend vorsichtig und es stellt sich heraus, dass Lindwürmer den Turm, oder besser gesagt die Ruine als Nistplatz ausgekoren haben. Auch erzählt sie uns, dass der Mann da drin schon längerer Zeit nicht mehr da wohnt. Freunde hätten ihn geholt. Wer, warum und wann wird aus ihren Worten nicht klar, da sie keinen Begriff für Zeit mehr zu haben scheint. Alles was länger als Gestern passiert ist, ist lang her. Wir beraten kurz, ob wir die Lindwürmer töten sollen, aber ich bin dagegen, da wir nicht hier sind, um zu kämpfen. Während Mana im Unterholz kauert, rennen wir zu der noch intakten und angelehnten Eingangstür des Turmes zu. Einer der Lindwürmer stürzt sich auf Dolon, aber der duckt sich unter den zugreifenden Klauen der Bestie hindurch. Ohne Blessuren erreichen wir den Eingang und stürzen uns in die Dunkelheit. Der Raum im Erdgeschoss hat eine Treppe nach oben, aber nichts, was ins Fundament führt. Sehr verdächtig. Es gibt eine offen stehende Kiste und zwei verschlossene. Ich öffne die erste, in dem ich das Schloss knacke. Darunter finde ich ein paar Lederrollen, Farben wie sie für magische Siegel verwendet werden, ein Brandeisen zum Lederrollen beschreiben. Tja, nicht gerade ertragreich. Also suche ich genauer und es überrascht mich nicht wirklich, in der Kiste einen doppelten Boden zu finden. Heraus kommt ein Schreibset und ein paar Unterlagen über Schiffsnahmen, deren Heimathafen, vermutete Fracht und Ziel. Dazu noch ein paar lederner Handschuhe. Hm. Auch nicht das, was ich erhofft habe.

Die restlichen Kisten und Fässer entpuppen sich als leer. Die Treppe nach oben führt wohl in den Brutraum der Lindwürmer, also für uns Tabu. Ich bin nicht hier um die Babys einer Mutter abzuschlachten, auch wenn einige in der Gruppe das durchaus in Erwägung ziehen. Als erste schaue ich unter dem Treppenbogen nach, ob ich nicht eine Luke nach unten finde und wenig überraschend ist dort eine. Vorsichtig zerstöre ich die Runen auf der Oberfläche der Klappe und knacke ein anspruchsvolles Schloss. Eine kleine Leiter führt in den Keller. Der ist recht klein, aber mit einer detailreichen und aufschlussreichen Karte behangen. Akribisch sind dort Routen, Stützpunkte und Handelsstädte von Schmugglern vermerkt. Darunter auch eine Gruppe von Alkohol schmuggelnden Zentauren. So was auch.

Die Karte ist sicherlich höchst interessant, wenn man sich für Schmuggler interessiert, aber über die Gebeine steht nichts darin. Allerdings ist eine Elfensiedlung in der Nähe und Mana hat behauptet, die Freunde die Bravin begleitet hätten, wären Elfen gewesen. Das dürfte unser nächstes Ziel sein. Ich hänge Karte und Legende dazu ab und rolle sie zusammen. Ich untersuche akribisch die Wände und finde ein weiteres Versteck. Es enthält die Verzauberungsformel von Handschuhen und Stiefeln. Aber nichts über verschollene Gebeine.

Ein weiteres mal rennen wir unter den Krallen der Lindwürmer hindurch und nur Dolon wird getroffen, gibt es aber dem Vieh voll zurück. Ohne weitere Zwischenfälle wenden wir uns nach Norden und werden schließlich von einem Pfeil vor Lias Füße gestoppt. Ich rufe in den Wald, dass wir nur reden wollen und der Schütze lässt sich blicken. Ein einzelner Elf redet mit uns. Bravin ist verstorben und andere hätten schon seinen Nachlass abgeholt. Eine der Menschen hätte eine grün leuchtende Schwertkling statt einer linken Hand gehabt. Waren das Agenten der Hydra oder eine weitere Partei? Einige wenige Gegenstände wären noch da, die er uns gibt. Ein Mantel, in dem es ein Geheimfach gibt, der aber nur einen Ring enthält, der wie eine Schlange geformt ist und ein Kettenhemd. Leider keine weiteren Informationen. Verdammnis!

Uns wird auch ein Besuch des Ortes verwehrt, wo die Leiche des ungesehenen Sehers begraben wurde. So wird das wohl nichts. Nach kurzer Beratschlagung einigen wir uns darauf, als nächste Sapra aufzusuchen. Ohne Probleme kommen wir in die Stadt zurück und suchen uns eine Unterkunft. Ich lasse noch etwas Gold springen und bringe in Erfahrung, dass von der andere Gruppe nichts in Erfahrung zu bringen ist, außer dass sie hier in der Stadt waren, sich umgehört haben und einen nördlichen Akzent sprachen, also wohl am ehesten aus den Kolonien kamen.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 22. März 2010, 21:47:54
1. Elesias 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Chondathan

Am nächsten Tag teleportieren wir nach Rhent, der nördlichsten Stadt Jhaamdaths und buchen dort eine Passage nach der Insel Ilghon, wo die Handelsstadt Sapra liegt. Ohne Zwischenfälle erreichen wir am nächsten Tag die Insel. Die Stadt Sapra ist einen kleinen Berg hoch gebaut und von mehreren Stadtmauern um geben. Auf den beiden höchsten Ebenen wohnen die, wo Geld haben, dass kann man an den großen steinernen Gebäuden sehen. Je weiter unten, desto schäbiger wirkt alles. Im Hafen herrscht ein beständiges und geschäftiges Treiben. Schiffe aller Nationen des Sternenmeers liegen hier an den Kais vertäut. Auch Piratenschiffe der schwarzen Hand. Und hier werden offen Sklaven verkauft und verschoben. Ein deutlicher Bruch der Gesetze dieser einst stolzen Nation. So etwas ist nicht Recht!

Wir suchen eine der Tavernen auf, die uns die Ältesten genannt haben, um mit den roten Masken in Kontakt zu treten. Die Springende Forelle ist ein äußerst schäbiger Bau aus Luftgetrockneten Ziegeln. Die Wände sind so mit Pamphleten jeder Art zugekleistert, dass man kaum die normale Wand sehen kann. Es ist später Nachmittag und die Taverne gut besucht. Ich setze mein strahlendes Lächeln auf und spendiere der Klientel eine Runde. Allerdings nehmen nur wenige mein Angebot an. Einer davon setzt sich an unserem Tisch und fängt an uns auszufragen. Ich gebe an, meinen Cousin Kiran Els zu suchen, dessen Erbe ich zu überbringen habe, da sein Vater, mein Onkel gestorben sei. Der Kerl verspricht, sich für uns umzuhören. Allerdings möchte er, dass wir für ihn Ware in die Stadt schmuggeln, es wären nur zwei Kisten, die vor den Stadttoren vergraben sind. Die Stelle wäre mit einem hölzernen Kreuz markiert. Die sollen wir zur Taverne Weiße Wand bringen. Das hört sich so sehr nach einer Falle an, dass sogar Druss das sofort schnallt. Entweder ist er ein Spitzel oder es eine Aufgabe, um uns das Vertrauen der roten Masken zu erarbeiten. Ich gehe darauf ein und wir schauen uns erst mal diese Weiße Wand an.

Schnell wird klar, dass unser Kontakt ein Spitzel ist, denn im Vorhof der Taverne wimmelt es von Geheimpolizei. Wir haben zwar die Schmuggelware nicht dabei, aber sonst doch einiges an unverzolltem in unseren Rucksäcken. Er fängt an in meinem nimmervollen Rucksack herum zu kramen und findet eine der vergifteten Wurfpfeile von Gren. Verdammnis!

Die Lage eskaliert recht schnell und hole mir eine blutige Nase. Dolon flippt beinahe aus, als man Tempus einen lächerlichen und unbedeutenden  Gott nennt. Es gibt ein kurzes Gerangel und mit einem einzigen Streich fällt Dolon drei seiner Angreifer, als er die Kräfte von Windsäher aktiviert. "Ups!" meint Dolon und beeilt sich die in ihrem Blut liegenden sofort wieder zu heilen, da wir hier nicht als Mörder gesucht werden wollen. Nun, wenigsten ergibt sich hier die Möglichkeit über Bande gespielt mit den Roten Masken in Kontakt zu treten. Nachdem die anderen Geheimpolizisten und Wächter ihre Beine in die Hand genommen haben und ich unser Zeug zusammen gerafft habe, schreibe ich mit dem Blut der Verletzten eine scheinbare Botschaft der Roten Masken auf die weiße Wand. Jetzt werden sie uns aufsuchen, da bin ich sicher.

Wir machen und Unsichtbar von dannen, während eine halbe Armee den inzwischen leeren Hof stürmt. Zuerst nehmen wir uns den Spitzel vor, in dem Lia ihren Ring benutzt und sich in einen Menschen verwandelt. Sie führt ihn zu uns und ich drohe im furchtbarste Vergeltung an, wenn er uns nicht hilft, Kiran Els zu finden. Dolon, Druss und Gerotar bemühen sich besonders finster dabei zu gucken, während ich mit ihm rede. Zum Abschluss zupfe ich ihm ein paar Haare aus. "Damit kann ich dich überall finden, egal in welch finsteres Loch du dich auch verkriechen magst. Und werden furchtbare Dinge geschehen. Furchtbar!" Ich betone das letzte Wort und versuche wirklich bedrohlich zu wirken. Er verspricht, Himmel und Hölle in Bewegung zu setzen, Kiran Els Aufenthaltsort heraus zu finden. Wir lassen ihn ziehen.

In der gelben Schaluppe beziehen wir Quartier, in der Vorratskammer für sagenhafte Zwei Goldmünzen pro Person und das ist der Preis, den ich herunter gehandelt habe. Um Mitternacht tauchen dann endlich die Roten Masken auf. Die sind erst mal Stinksauer auf mich, weil ich ihren Namen missbraucht habe. Ich entschuldige mich für meine scheinbare Unachtsamkeit und rede mit ihnen Tacheless. Kiran Els ist vor einigen Tagen verhaftet und zum Tode durch verhungern verurteilt worden. Er hängt in einem Hungerkäfig auf dem Hinrichtungsplatz in der zweiten Ebene. Ich handle noch aus, dass wir Morgen Früh noch zu seinem ehemaligen Unterschlupf gebracht werden. War doch jetzt gar nicht so schwer mit den Roten Masken in Kontakt zu treten.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 26. März 2010, 10:51:01
2. Elesias 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Chondathan

Am Morgen werden wir von einem kleinen Jungen abgeholt, der überaus nervös ist. Überall scheint er einen Hinterhalt zu vermuten. So was auch. Schließlich erreichen wir eine heruntergekommene Mietskaserne im ersten Ring. Kiran Els hat unter dem Dach gewohnt und jemand hat seine Behausung mit der Axt durchsucht. Da was zu finden wird nicht leicht werden. Die anderen tun so, also ob sie nach potentiellen Angreifern Ausschau halten würden, während ich mich an die Arbeit mache. Die Kammer ist schon regelrecht zerlegt worden und so ziemlich jedes potentielle Versteck ist schon wortwörtlich abgeklopft worden, wie regelrechte Löcher in den Wänden um im Boden beweisen. Aber wir ungesehenen Seher sind nun mal besser als der durchschnittliche Schurke oder Geheimniskrämer. Wir sind die Messlatte, an denen sich alle anderen Messen müssen. Und wahrlich, finde ich schließlich drei Schriftrollenbehälter. Vorsichtig öffne ich den ersten. Es ist eine Übersicht über die Hierarchie in dieser Stadt, die von einem Geheimrat regiert wird. Das Geflecht ist recht groß und viele Namen sind nur mit Kürzeln versehen. Aber dahinter sind noch weitere Blätter und kaum habe ich mir das nächste angesehen, explodiert es auch schon. Verdammnis!

Leider verbrennen die meisten Bögen und ich kann nur Fragmente retten. Letztendlich spielt das eh keine Rolle, da diese keine Hinweise zu den Gebeinen enthält. Auch die nächsten beiden Behälter fördern diesbezüglich nichts erhellendes zu Tage. Auch diese Blätter sind gesichert, aber ich kann die Magie der Runen abfließen lassen. Auch die beschäftigen sich mit der Herrscherstruktur dieser Stadt. Nichts über die Gebeine. Finsternis

Leider haben wir keine neuen Erkenntnisse erlangt. Ich gebe dem kleinen eine Goldmünze für seine Mühe und tätschle ihm zum Abschied noch sein Köpfchen. Mit einem Dimensionstor bringe ich uns in eine Gasse in der Nähe des Hinrichtungsplatzes und gehe mit Lia den Platz ausspähen. Hier hängen sechs eiserne Käfige in luftiger Höhe mit Ketten an einem hölzernen Gestell, zum Boden sind es mindesten drei Schritt abstand. Vier der Käfige sind besetzt, drei Männer, eine Frau, die eine Diebin laut Schild zu sein scheint. Zwei sind Mörder und einer ist ein Aufwiegler, dass muss unser gesuchter Seher sein. Bewacht wird der Platz von Acht gerüsteten Wachen und einem Wesen, dass wie ein Grauer Reiser aussieht. Das sind magische Bestien, die wohl ursprünglich magische Leibwächter waren, nun aber in freier Wildbahn anzutreffen sind. Manchmal schließen sie sich einem anderen Wesen an und beschützen es von da an, ob das Wesen das nun will oder nicht. Dieser hier ist an den Boden gekettet und sieht nicht aus, als ob er gute Laune hätte. Hinter dem Platz ist das Gerichtsgebäude, in dem weitere Wachen eine Stube haben. Etwa hundertfünfzig Schritt die Straße herunter ist eine Garnison der Stadtwache. Kein Ort, wo man länger kämpfen sollte.

Mit den Informationen kehren wir zurück und schmieden einen Plan. Ich werde die Hauptlast tragen. Dolon gibt mir den Zaubern Windwandeln, ich mache mich unsichtbar und fliege zu dem Käfig hin. "Ich bin hier um dich zu retten, Bruder Kiran. Die ungesehenen Seher schicken mich, nicht zappeln!" flüstere ich.
"Ist gut, Schwester!" Ich berühre ihn. "Sprung!" Wir kommen in der Nähe heraus, wo die anderen schon warten. Wir bilden einen Teleportationskreis und schon sind wir im Adelsviertel in Chondathan. So fix kann das gehen. Leider will Bruder Kiran nicht sofort zurück ins Hauptquartier, also suchen wir eine Taverne in der Innenstadt auf. Während der Ungesehene Seher sich satt isst, erklärt er uns, dass er den Ältesten nicht traut. Diese Suche nach den Gebeinen geht schon seit Jahrhunderten und unzählige Seher wären deswegen verheizt worden. Das ist nichts neues. Er zeigt sich recht Unkooperativ und will, dass wir ihm helfen, einen der Oberschurken der Stadt Sabra mit ihm zusammen erledigen.

Es geht dabei um einen äußerst finsteren Nekromanten und Sklavenhändler. Er kauft lebende Menschen auf und verwandelt sie in Untote. Kommt mir etwas unpraktisch vor, da tote Sklaven doch bestimmt zuhauf auf den Transport stattfinden und wo ein Markt ist, da ist die Ware nicht fern. Auch bei einem solch verwerflichen Markt. Wie auch immer, dieser Nekromant Renabus Ardo ist ein Schandfleck für die Menschheit, ein böses Übel, dass vernichtet werden muss. Erst wenn dieser Mistkerl endgültig das Zeitliche gesegnet hat, wird er uns eine Erkenntnisse bei seiner Suche nach Harvins Gebeinen helfen. Nun gut, dass werden wir wohl dann Morgen erledigen müssen, da ich keine Teleportationszauber mehr habe.

Gespielt am 23.01.2010
Spielleiter: Stefan
SC: Kaira 15 (Schurke 4/ Seher 1/ Unseen Seer 4/ Arkaner Trickser 6), Dolon 13 (Kleriker 8/Kriegspriester 5), Gerotar (Fluchklinge 12), Druss 13 (Barbar), Lia 13 (Waldläufer 5/ Kriegsmagier 6/Arkaner Bogenschütze 2)

EP: Stufe 13 820 Stufe 15 602 + 75 Lia, 300 Dolon, 150 Druss, 150 Kaira, 75 Gerotar
Überwundene Gegner
Einige Stadtwachen
Beute
Ein Paar Handschuhe des Titanen (Druss)
Ein Gegengiftring (Gerotar)
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 29. März 2010, 12:37:40
Kapitel 11
Die Höhle des Nekromanten

3. Elesias 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Chondathan

Am nächsten Tag teleportieren wir uns kurz nach Mittag wieder nach Rhent, der nördlichsten Stadt Chondaths. Wir kommen in Docks des Hafens heraus. Einige Passanten starren uns überrascht an, als wir plötzlich mitten unter ihnen auftauchen. Aber da Magie nun mal etwas alltägliches ist, wird unser kommen einfach akzeptiert und die Leute kümmern sich um ihre eigenen Geschäfte. Wir fragen uns am Hafen durch und mieten schließlich eine kleine Schaluppe für fünf Goldmünzen am Tag mit drei Mann Besatzung. Ein älterer Seebär und seine zwei jungen, aber schon erwachsenen Söhne.

Das kleine Schiff schneidet Pfeilschnell durch die Wellen und kurz vor der Dämmerung tauchen die Klippen von Ilghon in Sicht. Schon bald sehen wir den Punkt, wo darunter das geheime Lagerhaus den gefürchteten Nekromanten Renabus Ardo liegt. Auf den Klippen sind zwei Späher auszumachen. Einige kleine Gehöfte krallen sich in die Wand des aufragenden Berges der zerklüfteten Insel. Klippen und Untiefen sind vor der Küste auszumachen. Ohne erfahren Lotsen ist eine Annäherung nicht möglich. Wir segeln erst mal vorbei, wenden außer Sichtweite und als es finster Nacht ist, kreuzen wir ein weiteres mal vor den Klippen. Dolon gibt uns die Eigenschaft unter Wasser zu atmen und wir springen ins Meer, nachdem wir uns angebunden haben.

Der Grund des Meeres ist ebenfalls sehr zerklüftet und ein vorankommen auf dem Grund ist eine wahre Plagerei. Lia führt uns im Schein eines magischen Lichtes an die Küste und schließlich finden wir den von Kiran Els beschriebenen Unterirdischen Zugang zum Versteck des Nekromanten. Der ungesehene Seher ist auch mit dabei, auch wenn ich ihm davor gewarnt habe. Nekromanten sind keine einfache Aufgabe. Durch eine schmale Höhle bewegen wir uns in einen Bereich, der in einer Höhle liegt. Teile der Wände sind behauen und am Ende ist eine Rutsche zu sehen, die wohl zur Entsorgung des Mülls dient. Der Müll besteht aber in diesem Fall aus einem Berg abgenagter Knochen. Weiter hinten in der Höhle stehen unbeweglich zwei aufrechte Trollskelette. Meine magische Brille zeigt mir, dass sie untot sind und nicht einfach nur Statuen. Auch die am Boden liegenden Knochen pulsieren vor untoter Energie. Ich warne leise die anderen und Dolon spricht einen Zauber, der uns vor Entdeckung vor Untoten schützt.

Vorsichtig schleichen wir auf den Festen Grund und ziehen unsere Waffen. Einer der Knochen ist ein gewaltiger Drachenschädel und Lia kann es nicht lassen, zu ihm hinzuschleichen und an den Zähnen zu zerren. Die Frau ist eindeutig eine Drachenzahnfetischisten. Natürlich ist es kein Wunder, als die Augenhöhlen des Drachenschädels anfangen in unheiligem Licht zu glühen. Ein Beben geht durch die Höhle, als die Knochen sich zu einer Schlange zusammensetzen und der Drachenschädel den Kopf der Schlange bildet. Nicht gut!

Dolon macht als erster Bekanntschaft mit den äußerst finsteren Kräften der Schlange, denn nach einem höchst brutalen Treffer verformen sich seine Knochen und verkrüppeln ihn. Verdammnis! "Beeilt euch!" rufe ich und gehe etwas zurück, während alle einen Energieschub bekommen. Lia wirft einen Feuerball auf die Trollskelette, was Kiran Els dann auch macht. Eines der Monster geht brennend zu Boden. Das Andere greift Druss an, wird von ihm aber innerhalb kürzester Zeit in kleine Stücke geschlagen. Ein Knochendrache wird von der Schlange beschworen, welcher Gerotar und Druss ordentlich einheizt. Dolon taumelt schwer getroffen zurück und kramt nach einer Schriftrolle, die ihn wieder herstellt. Dafür wird nun Gerotar leicht verkrüppelt. Ich werfe der fiesen Schlange eine meiner mächtigen Säurekugeln an den Kopf, was ihr gar nicht gut bekommt. Lia tut es mir mit kleinen Kugeln gleich.

Mit brutalen Hieben zerschlägt Druss, der nun wirklich sauer ist, den Knochendrachen in kleine Handliche Stücke, während Gerotar sich sehr schwer mit der Schlange tut. Ich beende mit einer weiteren mächtigen Säurekugel das Trauerspiel. "Flieg und Sieg!" Und tatsächlich zerbricht nun die Schlange in tausend Einzelteile und die Knochen verlieren ihre unheilige Energie. Das ging gerade noch mal gut. Mit einigen geringeren Genesungen wird Gerotar halbwegs wieder hergestellt. Dolon verteilt etwas Heilmagie, während ich beginne eine der Wände nach einer Geheimtüre zu durchsuchen.

"Geht das bei euch Wagemutigen immer so zu?" fragt Kiran Els, nachdem er sich näher getraut hat. Er ist sichtlich über diesen Kampf erschüttert. Ja, der war auch ziemlich hart. Aber Druss konnte mit seinem Zweihänder gut dagegen halten und auch ich habe einiges an Schaden bei dieser finsteren Kreatur verursacht. Es war ein guter Kampf gewesen, denn wir leben alle noch.
"Ja, so was passiert uns andauernd." Ich finde einen versteckten Mechanismus und ein magische Falle, die ich vorsichtig zerstöre, in dem ich die Magie harmlos durch ein einritzen des Bindungssiegels abfließen lasse. Mal sehen was uns hinter dieser Türe erwartet. Kiran Els hat eine Karte von diesem Areal gefunden und uns zur Verfügung gestellt. Laut dieser Karte befindet sich dahinter der Laborkomplex bestehend aus einer Galerie, was das bei Nekromanten auch immer bedeuten mag, dem Hauptlabor und dem Präparationsraum.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 31. März 2010, 14:37:27
3. Elesias 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Ilghon Lager des Nekromanten

Nachdem alle anderen zu mir aufgeschlossen haben, öffne ich den Raum. Die Galerie entpuppt sich als eine Art Ausstellungsraum für die verkauften Produkte des Nekromanten. Leichen liegen in aufgeschnittenen und konservierten Zustand in Schaukästen. Totenschädel an den Wänden singen dunkle Hymnen zu Ehren von Orcus. Davon kriegt man nicht nur im übertragen Sinn Ohrenbluten. Mit Runen gravierte Skelette tragen Bücher oder putzen. Ein Mann mit vertrockneter Haut, eingefallenen Augäpfeln die Rot von unheiliger Energie glühen und mit zerfallenen, ehemals teuren Roben bekleidet, sieht uns überaus finster an.

"Äh! Abenteurerpack! Alle Jahre wieder die gleiche Geschichte."
"Ich nehme an, wir haben das Vergnügen mit Renabus Ardo?"
"Das ist mein unnützer Neffe. Ich bin Ibranus Ardo, merk dir meinen Namen, denn ich werde euer Tod sein. Oder besser gesagt, euer Untot!" Da lacht er äußerst gehässig auf und der Nettigkeiten sind wahrlich genug ausgetauscht. Zeit Magie und Waffen sprechen zu lassen.

Druss reagiert als erster und haut mit einem einzigen Hieb eines der Skelette in Stücke. Die halten wohl echt nicht viel aus. Da sie wohl hauptsächlich zum reine machen da sind, ist das auch nicht so verwunderlich. Lia zerbruzelt ein zweites mit drei brennenden Strahlen. Und ich schleudere eine mächtige maximierte Kugel aus Säure dem Lich genau zwischen die Augen. "Untote verletzlich! Flieg und Sieg maximiert!" (117 Schadenspunkte) Das kommt dem Leichnam nicht so gut und er beschwört ein unglaublichen magischen Krach, der uns alle durchschüttelt. Dolon und Druss werden von den Beinen gerissen knallen gegen die Gegenüberliegende Wand. Der Schlachtenrufer gibt dem Nekromanten aber vor noch was zu denken auf dem Weg. Die Einrichtung des Ganges verschiebt sich deutlich. Gerotar beschwört eine Höllenbestie hinter den Nekromanten, der sich auf eines der Dienerskelette stürzt. Irgendwann sollte ich Gerotar in die Grundlagen der Taktik einweihen, dass man sich zuerst um das Primäre Ziel kümmert, dass einen wirklich töten kann, dann erst um die Dienerkreaturen, die einem nur etwas weh tun. Denn diese Skelette können nichts weiter als uns mit Hageln aus magischer Geschosse eindecken, die uns nicht wirklich gefährlich werden können, da sie viel zu wenig magische Energie in sich tragen. Schließlich bricht der Nekromant im Kreuzfeuer unser Magie zusammen. Der explodiert in viele kleine Stücke. Knochenschrappnelle durchschneiden den Raum und tun mir ordentlich weh. Aua!

Etwas angeschlagen kümmere ich mich nun mit um die restlichen Skelette. Eines bruzel ich weg, die anderen werden von Druss und Gerotar zu Klumpp gehauen. Einen Nekromanten hätten wir, blöd nur, dass es nicht der richtige war. Finsternis! Von dem Kerl ist recht wenig übrig geblieben. Es findet sich in den Trümmern noch ein Stirnreif mit Rubinen und Armschienen aus Bronze. Da werde mal wieder einiges zu identifizieren haben. Nachdem dieser seltsame Galerie keine weiteren bösen Überraschungen mehr bereit hält gehen wir mal in den Präparationsraum. Hier stehen zwei Lesepulte mit zwei dicken Schwarten mit nekromantischen Inhalt. Dahinter ist ein Bannkreis, wo ein Engel in einem Käfig gefangen gehalten wird. Sein Leib ist aufgeschnitten und teilweise sind Organe entfernt worden. Er bittet uns um seinen Tod. Bevor ich ihn erlöse, frage ich ihn nach seinen Namen. Ivriel lautet dieser. Nun gut, er schenkt uns das letzte seiner Kraft und einige der tieferen Wunden schließen sich wieder. Dann töte ich ihn so schmerzlos wie möglich und seine Überreste verwandeln sich in einen leuchtenden Nebel, der sich verzeiht.

Der Raum hat nichts weiter interessantes mehr zu bieten, also gehen wir in das Hauptlabor. Nach der Entschärfung der obligatorischen magischen Falle betreten wir einen Raum mit Pentagramm, zwei Arbeitstischen und drei Truhen. In der ersten finde ich jede Menge Heiltränke, die wir unter uns aufteilen. Die leichten werden sofort von Druss, Dolon und Gerotar getrunken. Dazu finde ich noch ein großes Schild mit dem Wappen des Lathanders und ein kleines mit dem von Torm. Die nächste Kiste enthält drei Streitkolben und mehrere zusammengelegte Umhänge mit den Wappen guter Gottheiten. Die dritte schließlich enthält Schädel, auf jedem ist der Name von guten Gottheiten geschrieben, darunter auch der von Tymora. Mich packt ein heilige Wut über diesen Frevel. Diese Schädel sind die Überreste von guten Klerikern. Verdammnis!

Nachdem wir diese geborgen haben, machen wir uns auf, den richtigen Herrn dieses finsteren Ortes zu finden. Eine weitere entschärfte Falle später sind wir im Raum der Wachen, der aber bar jeder Art von Posten ist. Nur ein einige Ausrüstungsgegenstände liegen hier herum. Auf dem Tisch ist eine Schüssel mit abgenagten Knochen zu sehen. Menschlichen Knochen. Wir hören von hier aus das schreien von verzweifelten und verängstigten Menschen. Vorsichtig nähern wir uns einer angelehnten Tür und riskieren einen Blick in das Gefangenlager. Die Wachposten sind keine Menschen, sondern Grule. Bääh!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Amurayi am 31. März 2010, 22:40:41
Wie oft spielt ihr denn in der Woche und wie lange?
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 02. April 2010, 12:58:00
Alle 14 Tage am Samstag und etwa 5 bis 8 Stunden, je nach Leistungsfähigkeit. Ein Kapitel entspricht einer Sitzung.

3. Elesias 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Ilghon Lager des Nekromanten

Da ich eine Massierung von den Wachen sehe, die weit genug von den Käfigen entfernt sind, werfe ich einen Feuerball in sie hinein. Lia tut es mir gleich und schon gehen die ersten Gegner verkohlt zu Boden. Der Schlachtenrufer spricht einen Zauber auf sich, während Druss und Gerotar sich auf die nächsten Grule stürzen. "Beeilt euch!" rufe ich und nun stürzt sich auch Dolon auf den nächsten Gegner, während Lia einen mit einem Pfeilhagel erschießt.

"Kämpft ihr Hunde! Orcus sieht zu!" brüllt einer der Grule und wedelt mit einem heiligen Symbol. Ha! Uns sehen aber die guten Götter zu und bevor die Grule überhaupt wissen wie es ihnen geschieht, sterben sie unter den wuchtigen Hieben der Waffen unserer Nahkämpfer, während ich den Kleriker schon mal mit drei Strahlen vorbrate. Lia gibt ihm den Rest und der letzte Grul rennt panisch davon, wir rennen ihn hinter her und ich halte die anderen davon ab, ihn zu töten, da ich will, dass der uns zu seinem Meister führt. Den finden wir im nächsten Raum, der ebenfalls voll Sklavenpferche ist.

Diesmal haben wir den leibhaftigen Renabus vor uns, dessen Augen auch in unheiligen Licht glühen. Etwa acht Grulwachen sind verteilt im Raum und ein großer Zombiereise ist ebenfalls anwesend. Ich werfe einen Feuerball in die Massierung und treffe zwei der Wächter und ihren Herrn. Lia macht es ähnlich, so dass schon eine der Wachen brennend zu Boden geht. Unsere Nahkämpfer stürmen in die Wachen, bleiben alle aber in ihren Gegner stecken und werden teilweise ebenfalls angegriffen. Als nun die Wachen viel Näher zueinander stehen, werfe ich einen meiner neusten Zauber. "Kugelblitz!" Die primäre Explosion jagt in den Riesen, die kleinen in die umstehenden Wachen. Nur ein angeschlagener Grul geht zu Boden, alle anderen stecken den Treffer zu meiner Überraschung recht gut weg. Verdammnis!

Der Nekromant hat was gegen den vorpreschenden Druss, und zwar schnell gezauberte magische Geschosse und eine hin und her rollende Kugel aus Elektrizität. Die tut dem Barbaren ordentlich weh auf seinem langen Weg durch die Wachen zu dem finsteren Nekromanten. Dolon hat ernste Schwierigkeiten auf seinen Weg nach weiter vorne und es ist wenig überraschend, dass der Riese ihn angreift. Lia gerät ebenfalls in Bedrängnis und wehrt sich mit einer Feuerexplosion. Da ich jetzt alle meine Flächenzauber rausgehauen habe und der Nekromant zu weit für eine kleine Kugel steht, spreche ich meine Säurehülle und turne durch den vor mir stehenden Grul durch. Der Riese dreht nun um und will mich beißen. Iiiks! Der hat vielleicht mal einen Mundgeruch! "Schutz!" rufe ich und opfere meine Wahre Sicht, so bekomme ich nur ein paar blaue Flecken ab, während meine Säure den Riesen stark verätzt. Tja, da hätte er wohl etwas mehr aufpassen müssen. Dolon fällt ihm in den Rücken und schlägt mit Windseher eine tiefe Wunde.

"Untote Verletzlich!" Rufe ich und springen an den Riesen hoch und weide ihn buchstäblich aus. Örks! Die stinkenden Gedärme klatschen zuerst zu Boden, dann der ganze Riese. Inzwischen haben Druss und Gerotar den Nekromanten erreicht und teilen wuchtige Hiebe aus. Dolon schließt sich dem Reigen an, während Druss schwer verletzt Abstand von dem verletzten Nekromanten nimmt, bevor dieser Explodiert. Schließlich bin ich es, die mit meinen letzten "Untote Verletzlich!" und einer kleinen Säurekugel ihn aus dem Gleichgewicht bringe und ihn die Kugel genau zentriere. Das haut ihm den Kopf von den Schultern und er explodiert. Dolon steckt die Explosion weg wie ein Mann, während der Erdgenasi schwer getroffen zu Boden geht. Der Schlachtenrufer heilt ihn, während ich die Beute vom Leichnam berge.

So wie es aussieht haben wir den Nekromanten bei einem Gespräch mit einem gewissen Gultara unterbrochen, der sich innerhalb einer mit einem Schutzkreis gesicherten Höhle befindet, die ich im ersten Moment für ein Portal halte. Von diesem Wesen ist nicht wirklich viel zu sehen, da in der Höhle dichter Nebel wabert, aber Dolon meint, das Ding hätte viele Mäuler. Wie auch immer, für ein Leben würde er uns verraten, wo sich die Seelengefäße der beiden Leichname befinden. Ha, da kennt er die Wagemutigen aber schlecht. Die finden wir auch so. Während die einen die ganzen Sklaven aus den Käfigen lassen, untersuche ich den letzten noch nicht untersuchten wichtigen Raum, nämlich das Lager. Hier finden sich Vorräte für die Sklaven, aber auch ein Kassenbuch. Die schwarze Hand ist ein bevorzugter Handelspartner des Nekromanten. Auch lässt sich aus den Unterlagen ersehen, dass der Marktpreis für Sklaven in den letzten Jahren stark gestiegen ist. Um das zwanzigfache Teilweise. Druss meint, dass hätte bestimmt etwas mit den fünfundzwanzigtausend Seelen zu tun. Kann durchaus sein, dass Sklaven dafür gekauft worden sind. Ein Seelengefäß findet sich hier nicht. Nun, dann eben die Labore und die Galerie. Nach mehreren Stunden, wo sich wirklich jede Ritze abgesucht habe, ist nichts zu finden gewesen. Akribisch gehe ich Raum für Raum durch. Letztendlich bleibt nur noch die mit dem Schutzkreis versehene Kaverne übrig. Na Toll!

Wir gehen unsere Zauber und Ressourcen durch. Bei mir sieht es mau aus. Ein kleiner Kampf ja, aber gegen einen unbekannten Gegner sieht es finster aus. Dolon hat auch nicht mehr besonders viel auf Lager und alle unsere Kämpfer sind massiv verletzt. Es dauert eine gewisse Zeit, bis sich die Leichname wieder zusammen setzen. Also können wir durchaus uns hier ausruhen und regenerieren. Allerdings ist durchaus mit Gegenangriffen zu rechnen. Nun, wir sollten auch die Sklaven heraus schaffen. Inzwischen ist draußen die Sonne aufgegangen. Ein großes Ruderboot liegt am Kai vor dem Haupteingang der Höhle vertäut. Damit bekommen wir vielleicht zwanzig Leute heraus und dann? Nein, diese Menschen unterliegen unserer Verantwortung, auch wenn keiner dieser braun gebrannten Menschen eine verständliche Sprache zu sprechen scheint. Sie könnten aus Chult sein, oder Dambrath, oder Lapaliya. Keine Ahnung, jedenfalls sind sie nicht aus den Herzlanden oder dem Norden.

Da müssen wir uns wohl ein Schiff chartern. Ich nehme Kiran mit, Fliege mit ihm unter die Klippen und teleportiere uns dann auf das Schiff zurück, nachdem ich es sehen kann. Der alte Mann bekommt beinahe einen Herzinfarkt, als er uns sieht. Nachdem ich alles erklärt habe, setzen wir alle Segel und fahren nach Rhent zurück. Ich hau mich aufs Ohr und kuriere mich aus. Am späten Nachmittag erreichen wir die geschäftige Stadt und Kiran kennt einige kleine Kapitäne, welche bereit sind, ein kleines Risiko auf sich zu nehmen. Nun, mein Kollege wird wohl den Rest gebacken bekommen. "Sprung!"

Gespielt am 06.02.2010
Spielleiter: Stefan
SC: Kaira 15 (Schurke 4/ Seher 1/ Unseen Seer 4/ Arkaner Trickser 6), Dolon 13 (Kleriker 8/Kriegspriester 5), Gerotar (Fluchklinge 12), Druss 13 (Barbar), Lia 13 (Waldläufer 5/ Kriegsmagier 6/Arkaner Bogenschütze 2)

EP: Stufe 13 3260 Stufe 15 2795 + 225 Lia, 75 Dolon, 225 Druss, 225 Kaira,
Überwundene Gegner
Knochenschlange
2 Trollskelette
1 Nekromant Onkel
1 Nekromant Neffe
6 Runenskelette
17 Ghrule
1 Ghrul Orcus Kleriker
Beute
Bronze Armschienen (KO +2 und Rückschlageffekt bei kritischem Treffer) Dolon
Kopfreif mit Rubinen und Bronze (Ch +2 In +4) Lia
Schriftrollenbehälter
Schriftrollen mit Zaubern (verschiedene Nekromantiezauber, verkauft)
6 Tränke Mittlere Wunden verursachen
2 Zauberbücher (Alle Nekromantensprüche bis Grad 7.)
3 Schriftrollen mit falschem Leben (aufgebraucht)
Robe
Amulett (der zweiten Chance) Zurückgestellt
Ring (Magierring III) Kaira
Ring (Schutzring +2) Druss
Umhang (Heilumhang für Barbaren) Druss
5 Kritische Wunden Heiltrank
1 Schwere Wunden Heiltrank
3 Mittlere Wunden Heiltrank
8 Leichte Wunden Heiltrank
Überreste von Klerikern
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 05. April 2010, 13:05:32
Kapitel 12
Die Höhle des Nekromanten Teil II

4. Elesias 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Ilghon

Ich verspringe mich etwas und knalle vor einer Klippe ins Wasser. He! Ich springe regelrecht aus dem Wasser und klammere mich an den Felsen der steil aufragenden Klippe fest. Mühsam klettere ich daran hoch und komme schließlich oben an. In der Nähe ist eine Anhöhe mit einem Wäldchen und ich orientiere mich. Ich bin definitiv auf Ilghon, wenn auch etwa fünf Meilen von der Höhle entfernt. Da muss ich wohl laufen, da ich meinen zweiten Teleportationszauber lieber noch aufsparen möchte. Schließlich finde ich das verlassene Spähernest über dem Eingang der Höhle. Dort entdecke ich eine Steighilfe und somit kann ich ohne Probleme die Steilküste nach unten klettern. Das Tor ist verschlossen, ein zweites kleines Ruderboot liegt vertäut an der Pier. Von wem das wohl ist? Sieht verdammt nach Ärger aus. Finsternis!

Ich klopfe an der Türe und muss etwa fünf Minuten warten, bis Druss mir aufmacht. Er sieht etwas verschlafen aus. Nach und nach tauchen auch die anderen auf, Gerotar hat einen äußerst bescheuert aussehenden Schlapphut auf dem Kopf. Ich bekomme von allen mehr oder weniger gleichzeitig erzählt, was passiert ist. Kaum haben sie sich aufs Ohr gehauen, kamen drei Untote hier herein spaziert und hatten eine Kiste mit zwei abgeschlagenen Menschenköpfen dabei. Diese Untoten hatten blaue Haut und konnten Kältezauber wirken. Bekleidet waren sie mit schwarzen ledernen Mänteln und diesen Hüten. Klar, ich würde mir auch einen Hut aufsetzen, den ein Untoter getragen hat, die riechen ja so gut und faulen gar nicht vor sich hin. Iiiks!

Dolon zaubert ein Heldenmahl für uns, kann er seit heute, und wir lassen es uns munden. Es ist etwas anders als das von Ryan. Hier kann man im Hintergrund Schlachtenlärm hören, die Bedienung ist eine gerüstete Valkyre und wir trinken aus richtigen Trinkhörnern süßen Met. Hm, dass schmeckt. Danach fühlen wir uns alle gestärkt. Inzwischen sind auch die Schiffe angekommen und wir evakuieren erst mal die Sklaven. Arme Menschen. Dann kümmern wir uns um diesen Widerling Gultara, der in seiner mit Nebel verhangenen Höhle hockt und uns mit dummen Sprüchen nervt.

"Na, wollt ihr mein Angebot annehmen?"
"Nein, wir haben ein viel besseres Angebot für dich. Du rückst die Seelengefäße heraus und verschonen dich."
"Ha, kommt und holt mich!"
"Tymora wird uns beschützen. Mich ganz besonders, dank dieser Magie! Schild! Zäh wie ein Ochse! Böses kann mir nichts anhaben!"
"Tempus! Geschützt seinen wir! Gesegnet unser Werk!"

Mit gezogenen Waffen rücken wir in gestaffelter Aufstellung vor. Kaum habe ich als erste den Schutzkreis durchbrochen, brüllt das Wesen auf und sein stinkender Atem treibt uns zurück. Gerotar, Dolon und Druss haut es um, während wir schwachen Mädels gewandt auf den Beinen bleiben. Das Ding stürmt auf mich zu. "Iiiks! Magie, schütze mich!" Ich aktiviere meine Armschienen und verabschiede mich von meinem wahren Blick. Dafür wabert ein Schutzfeld um mich herum und nimmt dem Biss vieles von seiner Wucht. Ein weiterer Angriff prasselt unsichtbar auf mich ein und schüttelt mich durch. Erst jetzt kann ich es richtig erkennen. Das Ding ist riesig und besteht aus groben Glieder die wie von einem Knetmännchen wirken. Seine Haut ist grün und verfault. Ein verdreckter Lendenschurz vermag seine deformiertes Gemächt nicht zu bedecken. Iiiks, wie eklig! Seine geschlitzten Pupillen glühen vor grünem Feuer.

"Beeilt euch!" rufe ich und tänzle mit einem Flick Flack vor ihm weg. Die Jungs stemmen sich wieder hoch und prügeln auf das Ding ein. Lia versucht einen ihrer Zauber, kommt aber nicht durch. Ich setze mich etwas ab, habe nun freies Schussfeld. "Untote verletzlich! Mächtige Kugel flieg und sieg maximiert!" Mit einem mentalen Schubs bringe ich das fette Ding aus dem Gleichgewicht und zentriere ihm eine mächtige Kugel aus Säure genau zwischen die Hörner. Das hat gesessen! (117 Schadenspunkte) Druss schlägt tiefe Wunden in den Balg von Ding und auch Dolon lässt seinen Zweihänder tanzen. Nur Gerotar hält sich etwas zurück und schnitzt nur etwas oberflächlich herum. Lia wirft ne kleine Kugel drauf, die aber nur eine Oberflächliche Wunde verursacht. Das Monster haut begeistert auf Dolon herum, aber seine dicke Rüstung bewahrt ihn zum Glück vor dem schlimmsten.

"Kleine Kugel Flieg und Sieg!" Ich treffe, aber die Kugel macht nur eine weitere kleine Delle, wie die von Lia. Verdammnis! (Nach 15 Schadenspunkten hatte es noch 2) Druss holt zum letzten mal aus und mit einem wuchtigen Hieb reißt er dem Ding die Bauchdecke auf. Stinkende Gedärme ergießen sich auf dem Boden und die Untote Bestie vergeht. Puh!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 07. April 2010, 12:38:26
4. Elesias 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Ilghon

Das war jetzt ein hartes Stück Arbeit gewesen. Dolon kümmert sich um die Verletzten und wir marschieren dann kampfbereit in den mit Nebel verhangenen Raum. Wer weiß, ob da noch alles lauert. Am Ende davon befindet sich ein Regal mit fünf Urnen und zwei Kisten. Davor spannt sich ein Energiefeld. Weitere Gegner tauchen zum Glück nicht auf. Ich schaue, ob man das irgendwie deaktivieren kann, aber ich finde weder einen Ausschalter, noch eine Möglichkeit das zu bannen. Mit körperlicher Gewalt kommen wir auch nicht weiter. Da der Raum dahinter eng ist, gehe ich mit Dolon und einem Dimensionstürchen dahinter. Der Raum ist mit einer Todeswolke gefüllt, aber unser Heldenmahl sorgt dafür, dass hinterhältiges Gift in egal welcher Form uns nichts anhaben kann. Glück gehabt! Danke Tempus, Danke Dolon, Danke Tymora!

Als erstes deaktiviere ich die hässlichen Fallen an den Kisten und öffne die erste. Ein wildes Sammelsurium an abartigen Komponenten befindet sich darin. Kinderherzen und das Gehirn eines Paladins sind die Spitzen des schlechten Geschmacks. Angeekelt packe ich diese Dinge ein, um sie beerdigen zu lassen. Die zweite Kiste enthält dreizehn Bücher, fünf davon sind mit einer Aura des bösen versehen. Die wandern auch in meinen Beutel. Das Regal ist wirklich gut geschützt mit sich überlappenden Runen. Es dauert eine Weile, bis ich sie entwirrt habe und dank Dolons Hilfe gelingt es mir auch, sie zu deaktivieren. Puh!

Mit den Urnen in unserem Besitz teleportiere ich auf die andere Seite. Geht doch! Jetzt ist die Frage, was machen wir mit den Urnen? Es sind wahrscheinlich die Gefäße, aber fünf, statt der erwarteten zwei. Vielleicht findet sich in den Büchern einen Hinweis. Alle die wo lesen können, schnappen sich einige. Meines verfehlt etwas das Thema, aber nach einem Anflug von Ekel lese ich interessiert weiter. Es geht darum, wie man mit einigen exotischen Komponenten Zauber verstärken kann. Zuerst kommt mir das ganze ziemlich abstrus und widerwärtig vor, aber je mehr ich lese, desto nachvollziehbarer wird es. Wenn man Finger anderer Leute opfert, kann man besser treffen, ein Kinderherz erlaubt es mit einem Viertel Wahrscheinlichkeit die Magie etwas anzuheben. Das meiste ist mir zu zufällig, aber ich beginne fleißig Notizen zu machen bei den Sachen, die garantiert etwas bringen.

"Was machst du da?" Die dämliche nervige Lia meint mal wieder, sich einmischen zu müssen. Heute ist eine der Tage, wo mir die Elfe besonders auf den Geist geht.
"Siehst du doch, ich lerne mich zu verbessern."
"Findest du es nicht böse, wenn man solche Sachen verwendet?"
"Gut, Böse, was spielt das für eine Rolle, wenn es funktioniert?" Da ich eh keine Ruhe mehr finde weiter zu lernen, klappe ich das Buch zu und verstaue es in meinem Rucksack, bevor die Elfe es mir wegnehmen kann.

Die letzten Sklaven sind nur auf offener See und Kurs auf Rhent. Nun ist für uns an die Zeit die Gefäße zu zerstören. Wenn ein untoter Leichnam kommt, wird er uns eben kennen lernen. Ich schlage allerdings vergeblich auf die blöde Urne ein, viel zu fest gebaut. Dolon ist so Nett und zerschmettert sie schließlich mit der Axt. Fünf Probleme weniger. Wir evakuieren und auf dem Schiff suche ich mir ein ruhiges Plätzchen um in Ruhe weiter die interessanten Geheimnisse der schwarzen Magie zu erkunden. Wenn man genauer nachdenkt, ist vieles viel einfacher, wenn man nicht so viel Rücksicht auf andere nimmt.

Lia beginnt wieder zu nerven, meint das Buch wäre Böse und müsste vernichtet werden. Böse und Gut sind inzwischen Konzepte, die mir gerade total am Arsch vorbei gehen. Und wenn sie nicht bald aufhört zu nerven, kann sie nach Hause schwimmen! Es gibt ein langes hin und her, was wir nun mit den Büchern machen sollen. Einige, wie Lia und Druss meinen, dass wir sie vernichten müssen. Schwachsinn! Alles was uns besser macht, erlaubt uns, diese Mission erfolgreich zum Ende zu bringen. Wobei mir so langsam gar nicht mehr einleuchten will, warum wir das überhaupt wollen. Was kümmert mich der Hass und Krankheiten anderer Leute? Soll doch die Zyste gedeihen, Hauptsache ich kann dabei meinen Reibach machen. Im Krieg kann man sehr viel verdienen. Früher hatte ich aus irgendwelchen Gründen eine Abneigung gegen Krieg entwickelt. Was kümmert mich das Leiden der kleinen Leute? Sie sind schwach, sollen sie doch die Zeche bezahlen.

Die Elfe geht sogar soweit, mir das Buch aus den Händen reisen zu wollen. Wir zerren etwas daran herum und schließlich habe ich die Oberhand. Ich verstaue es wieder und setze durch, dass es in die Bibliothek der Ungesehen Seher gebracht werden wird. Die anderen meinen in Rhent am Abend den Kiran Els noch Gold wegen den Sklaven geben zu müssen. Was kümmert mich das? Soll er sich doch um das Pack alleine kümmern. Aber das fällt mir ein, wir hatten ja noch eine Vereinbarung. Mal sehen, was er uns über die Gebeine zu berichten weiß.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 09. April 2010, 12:26:04
4. Elesias 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Rhent

Enttäuschend wenig, wie sich schnell heraus stellt. Wirklich intensiv hat er nicht danach gesucht, der faule Sack! Er verweist uns an Leithara Breitenfels in Semra. Sie wäre da weiter gewesen. Wir würden sie wohl im Dunstkreis einer Hundearena finden. Na Prima. Wir sollen wie üblich vorsichtig sein, denn die Breitenfels würde sich dort mit zwielichtigem Magiergesindel herum trieben. Verdammnis!

Das einzige was er noch weiß ist, dass die Triade vielleicht hinweise hätte in ihren Archiven, da die Gebeine wahrscheinlich vom Arkanen Rat gestohlen worden waren und das während der sogenannten Promenade der Gerechtigkeit, sprich einen Kreuzzug der Kirche des Tyr, diese Organisation zerschlagen wurde. Vielleicht wissen die Angehörige der Triaden über ein Versteck. Das ist natürlich jetzt ziemlich vage, da die Organisation der Triade immerhin drei Götter und ziemlich viele Organisationen umfasst. Das einzige was er noch weiß, ist, dass dieser komische einarmige Knilch, welcher uns in Minph zuvor gekommen ist, ein ehemaliger Henker aus Procambur ist, der den Namen Johran Ellis trägt. Und er würde zur Organisation der Schwarzpfeil gehören. Schwarzpfeil? Die Nachfolgerin von Luvius dem Schneider? Vor vielen Jahren haben wir uns mal mit ihr unterhalten, als sie Schwanger aus dem Exil gekommen war. Was hat die jetzt damit zu tun?

Wir verabschieden uns und es geht zurück nach Chondathan. Wir kommen im Park im Adelsviertel heraus. Die Wachen nerven und ich muss mich zurück halten, ihnen nicht Manieren beizubringen. Unhöfliches Pack. Wir kommen zum Anwesen der Ungesehen Seher und gehe zu Karn. Ich zeige ihm in der Bibliothek begeistert die Bücher, welche wir von den Nekromanten erbeutet haben. Mein Ausbilder wirkt schnell sehr reserviert und fasst die Bücher nur mit spitzen Fingern an. Was soll das jetzt heißen, die Bücher wären gefährlich? Die enthalten wirklich interessantes Wissen. Und was heißt da, die müssten erst mal katalogisiert werden? Kann ja wohl  nicht wahr sein!

Ich bin ziemlich sauer, als Karn mich zu den Ältesten schleppt. Auf dem Weg dorthin kommt mir Doktor Mar´Harvus entgegen. Dieses blöde Ding macht mich darauf aufmerksam, dass wir noch ein Geschäft am Laufen hätten. Ich sehe momentan gar nicht ein, was das mit mir zu tun hat. Das war Xanas Problem und das der anderen. Nicht meines, verdammt noch mal ich will zurück zu den Büchern! Jetzt!

Die Ältesten hängen scheinbar an meinen Lippen und sind sehr erfreut über die neusten Informationen. Klar, die müssen ja auch nicht zurück ins stinkende Semra, wo Lia, Dolon und ich wegen Giftmischerei gesucht werden. Schließlich werde ich entlassen und will unbedingt zu den interessanten Büchern zurück, die aber inzwischen weg gebracht worden sind. Karn vertröstet mich auf später. Verdammnis!

Nun gut, ich gehe zurück zu den anderen und Karn gibt uns noch eine kleine Belohnung. Schätze das mal auf grob 4200 Goldmünzen. Wir haben ja einiges an Beute bekommen und hole mir die entsprechenden Komponenten, um die zu identifizieren. Wir gehen noch in der Kathedrale vorbei und geben dort die hässlichen Komponenten zum Beerdigen ab. Die eine oder andere wäre vielleicht nützlich gewesen, aber wirklich brauchbar erscheint mir nichts davon. Im Buch standen noch ein paar andere interessante Sachen drin, aber nichts davon lässt sich mit dem Müll hier bewerkstelligen. Dafür kriegen wir auch acht Heiltränke. Immerhin besser als gar nichts. Ich schenke ihm noch die ganzen Schädel der toten Priester, da ich zu faul bin, die jetzt bei jedem Tempel einzeln abzuladen. Wer bin ich denn?

Zu Hause liegt mir Garn in den Ohren, ich müsste mich mehr um unsere Bälger kümmern. Kann ja wohl nicht sein, was soll ich noch alles tun? Die nächsten Tage sind für mich wie die Hölle, alles zehrt an mir, die finsteren Bücher ein weiteres Mal zu lesen. Da ist so viel wichtiges und nützliches Wissen zu finden. Ich sehe meine Kinder seit über einem Jahr zum ersten mal wieder und kann mich kaum darüber freuen. Alarion kann gehen und plappert schon, aber ich kann nur an diese verdammten Bücher denken. Jedenfalls anfangs, dann treten diese Schriften immer mehr in den Hintergrund. Ich beschäftige mich erst mal damit, die ganzen magischen Gegenstände zu identifizieren, da sind sehr viele coole Sachen vorhanden.  Bis für Gerotar sind für jeden äußerst praktische Sachen dabei. Dolon bekommt Rückschlagarmschienen, die ihn auch noch Zäher machen. Lia bekommt einen Stirnreif, der sie hübscher und klüger macht, besonders das letztere hat sie verdammt nötig. Druss einen Mantel, mit dem er sich zweimal am Tag im Rausch des Kampfes heilen kann und einen Schutzring mit mittlerer Verzauberung. Ich bekomme einen Ring, der meine Arkane Macht im dritten Kreis der Macht verdoppelt. Holla, dass ist vielleicht mal nützlich. Feuerbälle, Hibbelig werden und noch viel mehr! Dazu noch viele Nekromantenzauber, die je öfters ich sie mir durchlese, um so Menschenverachtetender werden, bis auf ein paar Ausnahmen. Nun ja.

Auch besuchen wir in Westtor einen freischaffenden Verzauberer namens Xargo, welcher Dolons Rüstung verbessert, meine Ebenso und auch meine Handschuhe und meinen Reifen, was all mein Geld kostet. Gerotar kauft sich Stiefel, die ihn geschickter und zäher machen. Die ganzen Verzauberungen kosten ihre Zeit und wir machen einfach so lange mal Urlaub. Das haben wir uns auch verdient. Ich besuche mit meinen beiden kleinen Kinder meinen Vater im Mondtal und verkaufe gleichzeitig auch die Fellrüstung für einen guten Preis.

Dann machen wir einen Abstecher ins stinkende Semra. Wir brauchen etwa zwei Stunden, bis wir uns zu Leithara Breitenfels durchgefragt haben. Wir finden sie in einer Hundearena in einem Keller. Sie hockt dem Klima entsprechend leicht bekleidet und mehr als nur ein wenig durch eine Wasserpfeife bedusselt neben einem fetten Kerl, der hier den großen Macker macht. Beinahe kriege ich mit ihm in die Haare, da der Kerl ziemlich frech ist und darauf pocht, dass wir ihn wie einen großen Fürsten behandeln. Ich kann mich gerade noch so zusammen reißen, um ihn nicht in Stücke zu sprengen. Jedenfalls bekommen wir schließlich die Bestätigung, dass wir wohl bei den Schwarzpfeilen suchen müssen. Gefällt mir nicht, aber uns bleibt wohl keine andere Wahl. Wir haben ein neues Ziel, die Diebesgilde der Schwarzpfeil.

[Warum Kaira auf einmal ihre Weltsicht ändert? Das Buch was sie gelesen hat war so böse, dass ihre Gesinnung in Gefahr geriet. Kurzzeitig wurde sie Chaotisch Neutral, nachdem ich den Rettungswurf knapp verfehlt hatte. Aber da sie von den Büchern getrennt wurde, normalisierte sich ihre Gesinnung wieder.]

Gespielt am 20.02.2010
Spielleiter: Stefan
SC: Kaira 15 (Schurke 4/ Seher 1/ Unseen Seer 4/ Arkaner Trickser 6), Dolon 14 (Kleriker 8/Kriegspriester 6), Gerotar (Fluchklinge 12), Druss 13 (Barbar), Lia 13 (Waldläufer 5/ Kriegsmagier 6/Arkaner Bogenschütze 2)

EP: Stufe 13 2250 Stufe 14 2065 Stufe 15 1625 + 75 Lia, 225 Dolon, 300 Druss, 225 Kaira,
Überwundene Gegner
Gultara
3 Vollstrecker
Beute
4200 GM
5 ganz arg böse Bücher
8 nicht so böse Bücher
8 Heiltränke
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 12. April 2010, 13:34:39
Kapitel 13
Gargylen!

14. Elesias 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Chondathan

Wir machen uns also auf die Suche nach dem Versteck der Schwarzpfeil Diebesgilde. Schnell merken wir, dass da nichts zu holen ist. Inzwischen sind wir zu bekannt und die Leute haben Angst, dass es auf sie zurück fällt, wenn eine Horde blutrünstiger Abenteurer durch das Gildehaus der Schwarzpfeile marodiert. He! Das sind aber ziemlich gemeine Unterstellungen, was ich da von verschiedenen Leuten zu hören bekomme. Wie auch immer. Wir wollen eigentlich nur reden, also gehen wir zum Wirt der blutigen Gabel und machen regelrecht einen Termin mit denen aus.

Am Abend treffen wir uns mit ihnen. Genauer gesagt treffen wir uns mit Thropp. Nicht genau die Art Gesprächspartner den man für ein unverfängliches Gespräch möchte. Lia reagiert entsprechend verbal beleidigend. Thropp gibt sich aber souverän. Meine negative Gefühle gegen über ihn gehen eher in Richtung Enttäuschung und Trauer. Ich hatte einst gedacht, er wäre ein Freund, ein netter Kerl und mein Lehrmeister für die tiefen Geheimnisse des Handwerks eines Diebes. Leider arbeitet er für die falsche Seite. Als erstes warnt er uns, dass wir nicht in den Dunstkreis der schwarzen Hand weiter eindringen sollen. Einige unserer letzten Aktionen wären bei denen nicht so gut angekommen. Tja, das ist in der Tat ein Problem der Wahrnehmung. Der dickliche Mann bietet uns eine Zusammenarbeit in einem gemeinsamen Rahmen an. Er bleibt sehr vage und als er uns noch um drei Tage vertröstet, wird mir klar, dass gerade jetzt was im Busch ist. Haben sie das Versteck des Arkanen Rates schon gefunden?

Wir verabschieden uns unverbindlich und ich gehe zuerst mal zurück ins Haus der Seher und berede mich mit Karn. Auch er meint, dass wir darauf nicht eingehen sollen, schließlich würde eine Zusammenarbeit zu diesem Zeitpunkt unsere Position nur schwächen. Es ist wohl angebracht eine harte Linie zu fahren. Er wird noch heute einige Akolythen aussenden, um die Informationen zu beschaffen, die wir nicht bekommen konnten. Verdammnis! Da dies Krieg bedeutet, beschließe ich meinen Kleinen ins Haus der Seher zu bringen, um sie aus der Schusslinie zu nehmen. Mili quengelt, da dies für sie bedeutet, dass sie unter Aufsicht wieder lernen muss, was vielleicht gar kein so schlechter Nebeneffekt ist, da Tante Xana in dieser Beziehung leider etwas nachlässig war. Für die Halbelfe ist die Kunst eine instinktive Erfahrung, keine Wissenschaft wie für mich, die auf feste Formeln und Ritualen aufbaut. Und so was lernt man eben aus Büchern, so trocken diese Art von Literatur auch ist.

Am nächsten Morgen hat sich herausgestellt, dass die Schwarzpfeil Diebesgilde etwas größeres plant. Sie haben ein Wirtshaus im Schlammstadtviertel mit dem Namen Rostnagel in Beschlag genommen und scheinen von dort eine größere Aktion zu planen. Gerotar hat auf einem nächtlichen Streifzug einen Gnom mit dem Namen Nagi aufgegabelt, welcher auch ein persönliches Interesse am Rostnagel hat. Darin soll sich ein Erdgenasimagier mit dem Namen Quiram befinden, der einige abscheuliche Verbrechen wider der Natur im Wald begangen haben soll. Die Rede ist von Experimenten mit Chimären. Nun gut, soll er sich halt uns anschließen, da der Gnom als Druide über Heilmagie verfügt, ist das vielleicht kein schlechter Gedanke.

Der Rostnagel verfügt über ein Obergeschoss und einen ausgebauten Dachstuhl, die linke Seite grenzt an einer mit einem Lattenzaun abgegrenzten Gasse, die wahrscheinlich zum Hinterhof führt. Rechts ist ein Stall, dessen Tore halb offen stehen. Hinten grenzt das Gebäude an ein anderes Haus an und teilt sich mit dem Stall eine Mauer. Unten sind keine Fenster, im ersten Stockwerk sind alle vergittert. Die vom Dachboden sind verriegelt. Als erstes gehe ich mit Lia die Hintergasse ausspähen, nachdem ich uns beide Unsichtbar gemacht habe. Hinter dem Zaun, der leicht zu überklettern ist, sind jede Menge Drähte gespannt, die ich gewandt umgehe. Hinten gibt es eine kleine Türe, die in die Küche führt. Wir kehren zurück und ich lasse ein arkanes Auge durch das Haus schweben. Unten befinden sich im Schankraum etwa zwanzig finstere Gesellen, die zu so früher Stunde schon im Wirtshaus herum gammeln. Aber das ist nur der erste oberflächliche Eindruck, dann wird klar, dass die keine Kunden sind, sondern sie etwas bewachen. Ich lasse mein Auge die Treppe hoch schweben, löse dabei einen Alarm aus und finde das Zimmer des Genasi Magiers, der darin einen magischen Kreis auf den Boden gezeichnet hat. Komische rohe Tonfigürchen stehen darin herum. Was in aller Welt ist das denn? Finsternis?

Um die Ecke kommt ein weiterer Mann in Roben, welcher mein Auge zu sehen schient und mit einem Fingerschnippen bannt er meine Magie. He! Nun, da ist eine halbe Armee drin versammelt. Ich muss einigen Leuten klar machen, dass wir in einer Stadt sind und wir nicht einfach so am helllichten Tag diesen Ort stürmen können, ohne dass die Schildwacht davon Wind bekommt. Also verkleiden wir uns vorher erst mal ein wenig. Gerotar verwandle ich in eine Mumie, oder einen bandagierten Aussätzigen. Er sieht darin total bescheuert aus und ich habe ihm eigentlich auch nur die Verkleidung verpasst um zu sehen, ob er mitmacht.

Wieder rücken wir auf den Rostnagel vor, überwinden Unsichtbar, diesmal gesponsert von Gerotar, den Zaun. Ich mach den Weg frei und entschärfe eine gemeine Schnappfalle an der Hintertür. Dann sprechen wir unsere Schutzzauber. "Schild! Zäh wie ein Ochse! Geschützt vor Böses!" Wie gut das Dolon uns schon am Morgen ein Heldenmahl verpasst hat. Dummerweise werden wir schon mehr oder weniger erwartet, als ich vorsichtig die Türe öffne. Verdammnis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 14. April 2010, 13:09:31
15. Elesias 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Chondathan

"Alarm! Die Wagemutigen greifen uns an!" brüllt der Wirt dieses Etablissements, der in der Küche steht. Prima! Soviel zu meinen Verkleidungskünsten. Heul! Druss spurtet in den Raum und haut den Wirt ordentlich mit seinem Zweihänder. Ich gehe in die Mitte des Raumes und rufe "Beeilt euch!" Vom Schankraum quellen jede Menge zwielichtiges Gesindel in die Küche. Druss hält das Zentrum und schlägt sich dort recht gut durch die Masse der Angreifer. Dolon sichert eine Flanke zeigt den Kerlen, wo beim Feindhammer der Hammer hängt. Gerotar schließt zu Druss auf und fuchtelt wenig beeindruckend mit seinem Zweihänder herum. Von oben kommt der Magier und grillt uns mit zwei Feuerbällen, die sehr kurz hinter einander einschlagen. Der erste erwischt mich kalt, aber unter dem zweiten kann ich abrollen.

Weitere Wellen von Mördern kommen in den Raum. Ich werfe einen "Kugelblitz! Brutzel sie weg!", der alle Gegner etwas anschlägt. So können Dolon und Druss sich durch die Reihen der Feinde mähen. Der Gnom tut so, als ob er mit seinem Wurfpfeilchen, die er in der Hand hält und die immer wieder zu ihm zurück kommen, irgendetwas bewirken. Nachdem die meisten Feinde gefallen sind, versuchen die restlichen zu fliehen, was den meisten leider auch gelingt. Einer von ihnen bleibt zurück und brüllt uns an. "Das ist als das Wort der Wagemutigen! Ihr elendigen Verräter und Lügner!" Das ist eindeutig die Stimme von Thropp.

"Ich will ihn lebend!" verlange ich und lasse meine Blicke Bände sprechen. Wehe, wenn einer ihm auch nur ein Haar krümmt! Der Magier geht schließlich zu Boden und mir gelingt es mit Dolons Hilfe den fliehenden Thropp zu überwältigen und zu fesseln. Die anderen sichern inzwischen das Erdgeschoss und rennen dann nach oben. Auf dem Dachboden ist ziemlicher Lärm. Der Magier hat leider nur einen magischen Stab dabei, denn ich mitnehme. Nach dem Gepolter von oben ist dort einiges im Gange und so wie es aussieht ist meine Hilfe erforderlich.

Oben auf dem Dachstuhl lauern fünf lebendig gewordene Wasserspeier und der Erdgenasi Magier auf uns. Druss stellt sehr schnell fest, dass seine Waffe gegen diesen Gegner fast vollständig nutzlos ist. Dolon wirft eine Säule auf Feuer auf den Magier, die ihn dafür ordentlich durchschüttelt. Da setze ich gleich mal ein Feuerball hinter her, welche zwei Gargyle und den Magier treffen. Leider bleibt der Effekt hinter meinen Erwartungen zurück. Während Lia und Gerotar sich um die restlichen drei Gargylen kümmert. Eile ich durch die feindliche Linie und gebe dem Magier und seinen beiden Gargylen ordentlichen Nachschlag mit einem maximierten Kältekegel. Endlich gehen die drei zu Boden. Puh! Der Magier röchelt noch, bevor er zu Erde zerfällt: "Ihr seid zu Spät! Meine Mission ist vollendet!" Hö?

Die restlichen Gegner sind auch schnell beseitigt. War ja jetzt gar nicht so schwer. Der Rostige Nagel ist unser und wir sind mal wieder unseren Ruf gerecht geworden, alles kaputt machen zu können, was man uns entgegen wirft. Erst jetzt wird klar, dass es draußen einen ziemlichen Aufruhr gibt. Oh oh! Das wird doch nicht wegen uns sein? Finsternis!

Ich öffne eines der mit Fensterläden verschlossene Fenster und spähe nach draußen. Über den Dächern rauschen jede Menge Gargylen, stoßen herab und kommen wieder hoch. Unmittelbar zu attackieren scheinen sie nicht. Ich kann mir keinen Reim drauf machen. Ein Ablenkungsmanöver? Aber für was? Nun gut, halten wir uns an den Plan und verschwinden erst mal von hier. Wirkliche Informationen bekommen wir hier wohl keine mehr, da es sich hier nur ein paar gefälschte Masken der Nachtmasken finden lassen. He, die klauen hier unsere guten Ideen.

Auf dem Weg zu meinem Anwesen, den wir Unsichtbar zurück legen, sehen wir, wie eine der geflügelten Bestien einen Menschen nach unten wirft. Leider ist er zu weit entfernt, als das ich eingreifen könnte. Der arme Kerl ist tot, als wir ihn erreichen. Es handelt sich um einen der maskierten Büßer des Illmathers, welche hier in der Stadt sich um die Siechenden und Kranken kümmern. Die Gargyle trägt mit besonderer Sorgfalt seinen Rucksack in Richtung der Stadt. Da dies äußerst verdächtig ist, verwandelt sich Nagi in einen Vogel und Lia aktiviert ihre Rüstung. Beide Fliegen den Monster hinter her, vorher spreche ich aber noch "Geistige Verständigung durch Gedanken!" So können wir uns auch über längere Distanzen unterhalten.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 19. April 2010, 11:04:26
15. Elesias 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Chondathan

Auch Dolon und Druss eilen nun in Richtung Targrams Weg, wo die Gargylen laut Lia die Kathedrale der Triade attackieren, während Gerotar und ich den inzwischen wieder zu Bewusstsein gekommenen Thropp in meinen Vorratskeller einsperren. Ich versuche die Informationen aus Thropp zu bekommen, die ich brauche, um diesen Angriff zu verstehen. Aber er gibt sich selbstbewusst und meint, "Nicht mal du kannst mich innerhalb einer Stunde zum reden bringen. Und danach ist es zu Spät!"

Gerotar meint, er würde vielleicht was heraus finden, wenn man ihn nur ließe. Manche scheinen einfach nicht zu kapieren, dass der Zweck niemals die Mittel heiligt. Sonst könnten wir uns gleich der Hydra anschließen, wenn wir so denken würden. Wir lassen Thropp alleine und wuchten einige schwere Säcke mit Zwiebeln, Erdäpfeln und Mohrrüben auf die Luke. Der geschickte Dieb wird sich aus seinen Fesseln winden, aber es fehlt ihm an Muckis, um die Klappe mit diesem Gewicht oben drauf hoch zu wuchten.

Lia meldet, dass am Hafen ein weiterer Pulk Gargylen versammelt, sie aber noch mit einer Übermacht von Gargylen beschäftigt ist. Dolon und Druss prügeln sich mit weiteren Bestien im Targrams Weg. Auch hier versuchen sie Büßer des Illmathers zu überfallen. Dann liegt es wohl an Gerotar und mir, das Problem am Hafen zu lösen. Gerade mit dem schwächsten Nahkämpfer der Gruppe. Das wird was werden. Hoffentlich enttäuscht das Klümpchen Erde mich nicht.

"Sprung!" Wir kommen an der Kaianlage im Hafen heraus, die in der Nähe von der Position liegt, die Lia uns beschrieben hat. Über uns kreisen sechs Gargylen, jede zu weit entfernt, um mehr als eine mit einem Feuerball zu grillen. Was interessanter ist, in einer Gruppe zusammen stehen Lisa Janus, die zaubernde Tochter von Jasper Janus, der Henker Johran Ellis und drei maskierte Vollstrecker um den ausgeplünderten Rucksack und Lisa hält ein kleines Gefäß aus Glas in den Händen. Das Gefäß ist länglich, gefüllt mit einem bleichen Pulver und verschlossen mit einer gelben Kappe aus Metall. Ich übermittle die Daten der Gruppe.

"Könnte sich in dem Gefäß die Gebeine befinden?" fragt Lia, die immer noch mit einigen Gegnern kämpft.
"Unwahrscheinlich, dazu ist es zu klein." Da passt niemals ein selbst ein zermahlenes Knochengerüst eines Jugendlichen rein. Aber vielleicht ein Teil davon? Die Büßer sind Nachfahren des Arkanen Rates, die mit ihrer gemeinnützigen Arbeit die Schuld ihrer Ahnen abarbeiten wollen. Eine Buße, für die unaussprechlichen Verbrechen während der Zeit des Elfenkrieges. Könnte es wirklich sein, dass diese Nachfolgeorganisation die ganze Zeit die Gebeine hatte? Versteckt in kleinen Gläschen in ihren Rucksäcken? So betrachtet, ist Lias Verdacht nicht von der Hand zu weisen. Die ganze Zeit waren die Gebeine damit vor unseren Augen. Verdammnis!

Aber ich habe nun andere Probleme, als darüber zu philosophieren, ob der Arkane Rat die Gebeine von Harvin nun in kleine Teile getrennt hat oder nicht. Denn da kommt nun der Henker, drei maskierte Vollstrecker und zwei Wellen von Gargylen auf mich zu. Das wird knapp, aber machbar, hätte ich Druss oder Dolon auf meiner Seite. Der Genasi ist einfach meine letzte Wahl in dieser Beziehung. Nun gut, man muss mit dem auskommen, was man zur Verfügung hat. Während Gerotar seine Überlebenschancen erhöht, in dem er Spiegelbilder beschwört, werfe ich dem Henker eine Kugel in den Balg, nachdem ich ihn aus dem Gleichgewicht gebracht habe. Sie haut zwar ordentlich rein, tötet ihn aber nicht. Verdammnis! Im Gegenzug haut uns Lisa Janus einen Feuerball um die Ohren, der mir aber nichts tut. Dann hüllt sie sich in ein Schutzfeld und zaubert verschiedene Zauber, mit denen sie wohl Hilfe herbei ruft. Verdammnis.

Gerotar gerät recht schnell in Bedrängnis, als zwei der Vollstrecker und der Henker auf ihn losgehen. Seine Spiegelbilder schrumpfen in großer Anzahl. Ich werde von einem Vollstrecker attackiert, der mich aber nicht trifft. Zwei der Gargylen landen, ich empfange sie mit einem Feuerball, den auch alle Angreifer von Gerotar abbekommen. Die weichen aber gekonnt aus, nur die Gargylen werden etwas leicht angeröstet. Ich behalte den Zauber mit Hilfe meines Helmes im Gedächtnis. Das sieht nicht gut aus. Besonders da vier weitere Gargylen zur Landung ansetzen. Das sieht ganz und gar nicht gut aus.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 21. April 2010, 13:44:05
15. Elesias 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Chondathan

Ich zaubere mir ein paar Spiegelbilder und überlebe so die allgemeine Aufmerksamkeit, die mir so langsam von allen Seiten zuteil wird. Während Gerotar mal an jenem, mal an diesem herum kratzt, wird er ordentlich verdroschen. Lang wird es der Erdgenasi nicht mehr aushalten. Innerhalb kürzester Zeit schmelzen auch meine Spiegelbilder dahin, kann aber viele der Schläge dadurch kompensieren, dass ich meine Haut dank meiner Arkanen Armschienen härte und so nicht mal Kratzer abbekomme. Mit einem weiteren Feuerball verletzte ich die zweite Welle an Gargylen, aber Gerotar geht nun zu Boden und mir bleibt nichts anderes übrig, als das Schlachtfeld zu räumen, da die anderen einfach nicht schnell genug herkommen können. Mit dem bitteren Geschmack der Niederlage im Mund turne ich zu dem am Boden liegenden Genasi, berühre ihn und sage "Kleiner Sprung nach Norden, Bekkas Geschäft." Wir landen dort in dem verlassenen Bäckerladen, wo einst die Assassine Bekka gearbeitet hat und ich rufe die anderen, dass wir uns hier treffen. "Alles wird Gut!" In Gerotar kommt wieder Leben. Mit einem fähigeren Kämpfer wie Dolon oder Druss an meiner Seite würden sich im Hafen jetzt die Leichen stapeln, aber so?

Nach und nach treffen die anderen ein. Nach ein paar Heilzaubern von Nagi und Dolon geht es allen wieder besser und wir eilen zu einer weiteren Konfrontation in den Hafen. Wir können sehen, wie die Vollstrecker und der Henker mit Hilfe von Gargylen ausgeflogen werden. "Finsternis!" knurre ich zwischen meinen geschlossenen Zähnen hervor, denn ich bebe vor Wut. Diese Niederlage hätte nicht sein müssen! Finsternis! Die Milch ist verschüttet, zwecklos nun deswegen zu heulen. Ich beruhige mich und bin Froh, dass niemand von uns gestorben ist. Wir haben uns getrennt und das hätten wir nicht tun dürfen. Verdammnis!

Wir eilen nun zum Siechenhaus, dass schwer beschädigt ist. Ein harter Kampf hat ihr Stattgefunden, aber dieses Haus war besser beschützt als es den Anschein hatte. Wir bekommen den obersten der Büßer zu fassen, ein alter dürrer Mann in den typischen Roben und er redet mit uns Tacheles, nachdem wir erzählen, was wir am Hafen gesehen haben. Er erzählt uns wenig Neues, die Büßer sind eben die Nachfolger des Arkanen Rates und die Hüter der Gebeine von Harvin, des drei geteilten Halbgottes. Um die Gebeine besser schützen zu können, wurden sie zermahlen und in vierundzwanzig Behälter gefüllt. Der Hydra gelang es heute sechs Stück davon zu erbeuten. Vier befinden sich hier in diesem Raum. Ich erzähle einfach die Wahrheit, wenn auch nicht alles. Ich kann ihn überzeugen, die vier Gefäße zu bekommen, die sich hier befinden. Immerhin ein erster Schritt, um zu verhindern, dass die Hydra sie bekommt. Es gibt eine kurze Diskussion, wie die Behälter am besten verteilt werden und wer sie trägt. Kurzerhand würge ich sie ab und schaffe Fakten, in dem ich alle Behälter an mich nehme und sie ohne Umschweife im Haus der Seher abliefere. Auf den Straßen herrscht immer noch Panik, Leute irren hin und her und starren nach oben. Dummerweise sind ja auf jedem Haus mindesten drei oder vier Statuen von Gargylen in voller Lebensgröße angebracht und starren finster wie auf der Suche nach Opfer nach unten. Wer davon ist echt, und wer nur eine Statue?

Zum Glück kommen wir ohne Zwischenfälle bei den Sehern an. Gerade ist so gut wie keiner zu Hause. Nur zwei Akolythen sind vor Ort. He, so habe ich mir das nicht gedacht, als ich meine Kinder hier her gebracht habe. Karn taucht recht schnell auf und ich verkünde ihm die Frohe Kunde, dass wir vier Gefäße haben. Die schlechte Nachricht ist natürlich, die Hydra hat sechs Stück in ihrem Besitz und wir sind nun wieder im Krieg mit ihnen. Aber das war wohl unvermeidlich. Ich hoffe nur, dass es nicht in einem Meer aus Blut enden wird und das ich das richtige getan habe, die Gefäße meinem Orden abzuliefern. Einige Leute haben mich ja deutlich davor gewarnt, den obersten Anführern zu vertrauen. Aber ich bin nun mal eine ungesehene Seherin und ich stehe zu meinem Orden, egal welche Einwände Druss oder Lia da vorbringen. Aber ein gewisser Zweifel nagt doch in mir, dass die Ältesten vielleicht doch eher ihr eigenes Schicksal im Fokus haben und nicht das der Welt. Da fällt mir ein, dass wir noch Thropp in unserer Gewalt haben.

Der Kerl ist richtig verschwitzt von den Versuchen aus dem Kerker herauszukommen, als ich die Klappe aufmache. Wir unterhalten uns ein wenig. Thropp ist leider von der Richtigkeit seiner Mission vollständig überzeugt. Aber ich mag Thropp noch immer, egal was er getan hat. Ich versuche ihn von meinem Standpunkt zu überzeugen, dass es auch eine andere Möglichkeit gibt, an die Seele von Harvin zu kommen. Schließlich muss die ja irgendwo sein und nur Moloch und seine finsteren Legionen stehen uns im Weg. Auch wenn es Schatten sind, dass Licht wird ihnen schon heimleuchten. Da fängt Thropp an zu lachen und kriegt sich kaum mehr ein. Was war jetzt so lustig daran? Versteh ich nicht! Auf alle Fälle setze ich durch, dass wir Thropp laufen lassen, auch wenn Lia einen zerknirschte Eindruck macht. "Ich hoffe, wir sehen uns lange Zeit nicht wieder und wenn dann doch, dann als Freund!" Ich gebe ihm zum Abschied die Hand und geleite ihn nach Draußen. Schon bald ist der kleine etwas füllige Mann im Schatten der nächsten Gasse verschwunden. Hoffentlich war das kein Fehler.

Gespielt am 6.03.2010
Spielleiter: Stefan
SC: Kaira 15 (Schurke 4/ Seher 1/ Unseen Seer 4/ Arkaner Trickser 6), Dolon 14 (Kleriker 8/Kriegspriester 6), Gerotar (Fluchklinge 12), Druss 13 (Barbar), Lia 14 (Waldläufer 5/ Kriegsmagier 6/Arkaner Bogenschütze 2/ Mystischer Ritter 1)

EP: Stufe 13 2960 Stufe 14 2260 Stufe 15 1802  + 200 Lia, 50 Dolon, 150 Druss, 100 Kaira, Gerotar 50, Nagi 50.
Überwundene Gegner
1 Erdgenasi Magier
1 Magier
1 maskierter Vollstrecker
10 + Gargylen
10 + Schergen der Hydra
Beute
1 magischer Hammer (verkauft)
1 Kettenhemd +2 (verkauft)
1 Stab der Feuerbälle
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 23. April 2010, 13:33:29
Kapitel 14
Der Tag, an dem Kaira die stärkste Wagemutige war

15. Elesias 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Chondathan

Das war jetzt alles nicht so glorreich. Der Makel der Niederlage knabbert an mir. Es wurmt mich ungemein, dass wir die Hydra mit ihrer Beute haben ziehen lassen müssen. Ich lasse den Kampf mehrmals Revue passieren und gehe die einzelnen Schritte im Geiste durch. Wahrscheinlich hätte ich aggressiver und gezielter vorgehen müssen. Finsternis! Und ich hätte besser mit meinen Zaubern in den ersten Kämpfen haushalten sollen. Aber danach ist man ja immer schlauer.

Gerotar, der den Glauben an die Erdmutter verloren und zum Tempusglauben konvertiert ist, und der Schlachtenrufer brechen auf, um mit Templern des Tempustempel die Zugangswege der Stadt abzureiten und dabei noch maskierte Büßer einzusammeln und ihnen Geleitschutz zu geben. Das ist sicherlich eine gute Idee. Um mein Anwesen zu sichern, besorge ich mir einen Wachhund. Der Verkäufer will mir anfangs irgendwelche reisende Bestien andrehen. Ne, brauch ich nicht, ich hab kleine Kinder. Schließlich bekomme ich einen kleineren Wachhund, der Kinderlieb sein soll. Hoffe ich zumindest. Mili wird die Ehre haben, sich einen Namen für den Hund auszudenken, da er noch keinen hat.

Bei mir zu Hause ziehen wir uns in den Turm meines Anwesens zurück, der durch das am leichtesten zu verteidigende Segment meines schicken Anwesens ist. Im ersten Stock machen wir es uns gemütlich und schließlich taucht auch mein geliebter Ehemann auf, der sich nicht wirklich wundert, dass wir in den letzten Vorkommniesen der Stadt verwickelt sind. Ich fühle mich richtig groggy und habe eine unruhige Nacht, auch wenn wir nicht überfallen werden.

Am nächsten Morgen fühle ich mich richtig zerschlagen und schlurfe nach oben, um  die letzten erbeuteten Gegenstände zu identifizieren. Der Streithammer hat die Verzauberung Zerschmettern und Zertrümmern, macht ganz viel Autsch wenn man mal richtig gut trifft. Das Kettenhemd ist nur leicht verzaubert, der Stab kann Feuerbälle wirken und hat noch zwölf Ladungen. Nichts was mich wirklich vom Hocker haut, wird aber die Kasse bei Gelegenheit wieder auffüllen. Ich fühle mich richtig entkräftet, nachdem ich die Sachen fertig identifiziert habe. Mein Haut ist ganz ausgetrocknet und ich meine Kopfhaut juckt. Ich fahre mir durchs Haar und Sand rieselt zu Boden. Was ist das denn? Woher kommt der Sand? Ich nehme eine Bürste und kämme mir die Haare aus, aber es rieselt immer mehr Sand zu Boden. Und meine Bürste ist voll von meinen Haaren. Iiiks!

Voller Panik laufe ich zu Garn, der mich untersucht. Er meint, der Sand käme von mir und spricht mehrere mächtige Zauber wie Fluch brechen oder Magie bannen auf mich. Ich spreche ebenfalls ein Magie bannen auf mich, aber nichts wirkt. Verdammnis! Was passiert nur mit mir? Hat mich gestern irgendetwas erwischt? Bei den anderen ist alles normal, nur ich scheine von diesem Phänomen betroffen zu sein. Nun gut, ich beschließe mich an seine Exzellenz, Erzbischof Ulmar Jarven des Tyr, Stimme der Gerechtigkeit zu Chondathan, Oberhaupt der Triade, zu wenden. Wenn jemand über die notwendige Heilmagie verfügt, mich zu retten, dann er. Lia und Druss beschließen, dass Haus der Seher aufzusuchen und dort um Hilfe für mich nach zu fragen. Vielleicht weiß ja einer meiner Kollegen, was mich plagt. Finsternis!

Garn hilft mir liebevoll den beschwerlichen Weg zur Kathedrale zu bewältigen. Inzwischen bin ich bekannt genug, um ohne große Worte gleich zum Bischof Ulmar Jarven vorgelassen zu werden. Der Mann ist nicht begeistert über meinen Zustand und ist äußerst frustriert, als mächtige Magie bei mir fehlschlägt. So langsam bekomme ich es richtig mit der Angst zu tun. Ich will nicht zu Staub zu verfallen. Verdammnis! Ich versuche die letzten Ereignisse zu rekonstruieren, aber mit will nichts einfallen, was uns weiter helfen könnte. Alles was ich gemacht habe, haben auch die restlichen Wagemutigen getan. Ich kann mir einfach keinen Reim machen. Garn und Bischof Jarven tuscheln in einiger Entfernung von mir aufgeregt miteinander. Das sie flüstern und ihre besorgten Mienen verraten mir, dass sie beide keine Ahnung haben, was mit mir los ist. Aber große Angst um mich haben. Wirklich nicht gut. In mir wird die Angst immer stärker. Ist das mein Ende? Als ob mein Tod nicht schon schlimm genug wäre, kommt Lia blutüberströmt zurück und zwar mit ihrem eigenen Blut. Was nun los? Die Elfe verkündet die nächste Hiobsbotschaften.

"Das Haus der Seher ist angegriffen worden. Der Großteil der Seher löst sich ebenfalls in Sand auf. Und die Angreifer sind die Leute des verrückten Wissenschaftlers Mar'Harvus!" Verdammnis! Meine Kinder befinden sich dort! Eine neue Energie durchströmt mich. Wehe, die haben sich an meinen Babys vergriffen. Das Multiversum ist nicht groß genug, um sich vor meiner Rache zu verstecken. "Ach ja! Druss hat es übrigens auch erwischt!" merkt Lia abschließend an. Finsterste Verdammnis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 26. April 2010, 13:13:20
16. Elesias 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Chondathan

Verdammnis! Gerotar und Dolon sind noch immer unterwegs und wir haben unseren einzigen Nahkämpfer den wir zur Verfügung haben, gerade eingebüßt. Aber jetzt ist keine Zeit zum Trauern, keine Zeit zum jammern, es geht um meine Kinder. So schnell wie ich kann, eile ich mit Lia, die netterweise vom Bischof wieder geheilt worden war und mit meinem geliebten Ehemann Garn ins Adelsviertel. Der Angriff auf das Anwesen hat schon Kreise gezogen. Zwei tote Schildwächter liegen vor dem Eingangstor, weitere riegeln die Straße ab.

"Aus dem Weg! Da drin sind meine Kinder!" Ohne weitere Umschweife winkt man uns durch, manchmal ist es praktisch, einen gewissen Ruf zu haben. Im kleinen Garten liegt ein toter Seher, er sieht aus, als ob er aus Sand geformt wäre. Welch finstere Magie mag da nur am Werk sein? Was hat Mar'Harvus davon, wenn er die Seher angreift? Arbeitet er auch für die Hydra? Käuflich ist er ja, dass wissen wir ja selbst zu genüge. In der Eingangshalle wartet G-19 auf uns. Ich verliere nicht viele Worte und werfe ihm eine Kugel an die Rübe. "Flieg und Sieg!"

Das tut ihm ordentlich weh, aber nicht weh genug. Lia brät ihn schon mal etwas vor, während Garn sich auf den Mistkerl stürzt, nachdem er von Tymora sich "Göttliche Macht!" erbeten hat. Und die lächelnde Göttin erhöht sein Flehen nur zu gerne. Druss ist nicht zu sehen, aber eine Blutlache, aus der eine Schleifspur in die Tiefe des Hauses führt. Kein gutes Zeichen. Aber erst mal müssen wir uns um G-19 kümmern, der beteuert, wie Leid es ihm tut, uns töten zu müssen, da er uns echt mag. Leider hat er nun mal diese Aufgabe übertragen bekommen und es steht uns frei zu verschwinden. "Nicht ohne meine Kinder!"

Schließlich bricht G-19 zusammen, lebt aber noch, auch wenn Garn ihm das Rückgrat zerbrochen hat. Mir ist es egal, ob er lebt oder stirbt, nur meine Kinder sind wichtig. Ich eile in das eigentliche Haus. "Mili! Alarion!" rufe ich laut, ich kriege eine schwache Antwort von der Treppe, dort finde ich einen schon fast versandeten Karn. Er meint, die Kinder wären oben auf dem Dachboden und ein Monster wäre bei ihnen. Verdammnis! Ich sause nach oben, Lia und Garn hinter mir lassend und stürme in den Dachboden. Alarion sitzt heulend neben der Türe, die Hände vor das Gesicht gelegt. Im Raum verteilt sind die Überreste einiger Dienerkreaturen des wahnsinnigen Wissenschaftlers. Mili hock quietsch vergnügt auf einer Kiste und hinter ihr steht ein gewaltiger, in Schatten gestaltgewordener Schrecken. Es gleicht jenem Schatten mit dem grinsendes Gesicht, welches Mili früher einmal gemalt hat. Sie hat ihn gut getroffen. Denn er grinst wirklich und in seinem Mund ragt einsam ein einzelner Schneidezahn.

"Du kannst jetzt wieder gehen, Herr Fröhlich, dass ist meine Mama!" ruft sie erfreut. Der Schatten grinst mich an und wird durchscheinend. Sieht so aus, als ob der Schatten meine Kleinen beschützt hätte. Ich schnappe mir zuerst Alarion und drücke ihn fest an mich, dann Mili. Was bin ich froh, dass es den beiden gut geht. Schon beinahe das schlimmste habe ich befürchtet, aber meine Babys haben das alles unbeschadet überstanden, jedenfalls körperlich. Alarion lässt sich gar nicht mehr beruhigen, der arme kleine Bub! Mili scheint sich groß keine Sorgen gemacht zu haben, schließlich war ja Herr Fröhlich bei ihr und der beschützt sie. Ich mustere die Überreste der Dienerkreaturen und komme zu dem Schluss, dass er nicht unser einstiger Beschützer gewesen sein kann. Wahrscheinlich war es doch Bekka gewesen, die damals uns einige Unannehmlichkeiten aus der Welt geschafft hat. Finsternis.

Ich lasse Garn die Kinder herausschaffen und rede erst mal mit Karn. Er sieht nicht gut aus, sein Verfall ist schon ziemlich weit fortgeschritten. Und er kann sich halbwegs zusammen reimen, was passiert ist. Die Alten haben Mar`Harvus beauftragt, dass Ritual für ihre Unsterblichkeit schon jetzt umzusetzen. Da die vorhandenen Gebeine nicht ausreichen, wird die restliche Energie von den Sehern bezogen. Diese Worte erschüttern mich bis ins Mark. Diese Wahnsinnigen alten Säcke konnten nicht abwarten! Sie wollen ihre Untergebenen einfach opfern. Was hab ich nur getan? Ich dachte, ich täte das Richtige! Alle haben mich gewarnt, aber ich wollte nicht hören, es einfach nicht wahr haben. Man hat die Seher und mich verraten! Für mich stürzt eine Welt zusammen. Die Ungesehenen Seher waren die Leute, für die ich Jahrelang spioniert habe, für die ich gekämpft und geblutete habe. Und für was? Das ein paar alte Säcke ihre Unsterblichkeit erlangen können? Hätten sie nicht noch etwas warten können? War das alles nur der Mittel zu dem Zweck, die Gebeine wieder zu bekommen? Verdammnis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 28. April 2010, 12:21:57
16. Elesias 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Chondathan

Das Kind ist in den Brunnen gefallen, über das wie und warum kann man lange jammern. Jetzt gilt es zu retten was noch zu retten ist. G-19 hat praktischerweise die Wegesteine für die Okulare Bibliothek bei sich. Ich schnappe mir die, ordne sie an und trete als erstes durch das Dimensionstor. Mal wieder lande ich in der Bibliothek. Sie ist Dunkel, nur ein schwacher ferner Lichtschein erhellt die Reihen zerfallender Bücher in den steinernen Regalen. Lia und Garn tauchen auch auf. Wir rücken, nachdem wir alle möglichen Schutzzauber hoch gefahren haben, in Richtung des Lichtscheines vor.

Mar`Harvus steht an einem Arbeitstisch im Zentrum der Bibliothek. Insgesamt sieben Behälter mit Gebeinen des Harvan stehen auf dem Tisch. In der Luft schweben leuchtende Kristalle, die wohl Energie sammeln. Da drin steckt die Lebensenergie der Seher. Um den Doktor stehen drei seiner Klingenwächter herum. An einer Wand ist Druss gekettet. Obwohl er mit Blut überströmt ist, scheint es ihm sehr gut zu gehen. Der wahnsinnige Wissenschaftler scheint Druss für eines von seiner obskuren Experimenten geheilt zu haben.

"So sieht man sich wider, Mar`Harvus!"
"Sieh an, die Wagemutigen. Ich habe schon befürchtet, dass ihr herkommen würdet um mich zu nerven."
"Was bist du eigentlich?" Wie immer bin ich neugierig, selbst in einer solchen Situation.
"Ich bin ein Zern! Das am höchsten entwickelte Lebewesen im Multiversum!"
"Aha! Nun gut, du Zern! Da du so hochentwickelt bist, kannst du sicher meinen Worten folgen. Zwei Möglichkeiten, entweder du kehrst das Ritual freiwillig um, und rettest damit die Seher. Oder wir prügeln so lange auf dich ein, bist du das Gleiche unfreiwillig tust. Kapiert? Gut, dann wähle dein Schicksal!"

"Ihr unwürdigen Wichte werden meine Experimente nicht stören! Ich muss weiter forschen, für die Wissenschaft. da kann ich solch kleingeistige Störenfriede wie euch Würmer nicht dulden! Klingenwächter! Vernichtet sie!" Ich werfe mit einem "Flieg und Sieg!" eine maximierte Kugel aus Säure ihm den Körper. Oder besser gesagt, ich probiere es. Im letzten Moment flammt ein Schutzschild auf und lenkt meine Kugel ganz knapp vorbei. Finsternis! (Durch die drei negativen Stufen, die mich das Ritual gekostet hat, habe ich den Wurf genau um 1 auf die 20 versaut. Neeeeeiiiiiiin!")

Das war jetzt finsterste Verdammnis! Nun gut, dann flitze ich schnell zu Druss an der Wand und beginne ihn zu befreien. Ich hole mein magisches Werkzeug aus meiner Tasche, aktiviere es mit einem meiner Zauber und befreie recht fix Druss von den Ketten. Währenddessen spielen Garn und Lia hasch mich mit Mar`Harvus, dem wahnsinnigen Zern. Der Mistkerl umgibt sich mit einem Kreis aus Blitzen und schleudert immer einen davon auf mich oder Lia. He! Ich bin doch keine Schießbudenfigur! In schneller Folge sausen mehrere Blitze auf mich zu, die ich nur dadurch ausweiche, dass ich mich fix weg ducke oder zur Seite hüpfe. So was ist echt gefährlich!

Noch bevor ich fertig bin, wird Garn in eine Glasstatue verwandelt. "Finsternis! Das ist mein Ehemann, du verdammter Wahnsinniger!" Dafür wird er büßen! Endlich ist Druss frei und spurtet zu seinem Schwert. Die Klingenwächter traktieren uns währenddessen die ganze Zeit mit ihren Klingenarmen. Allerdings bin ich recht gut gegen sie geschützt. Dank meines Schildes kann ich die meisten Treffer abgleiten lassen, aber so langsam sollte ich wieder in die Offensive gehen. Lia hat inzwischen ihr halbes Repertoire an Kampfsprüchen an dem guten Doktor ausprobiert. Im Gegensatz zu seinen Dienerkreaturen scheint er nicht gegen Magie geschützt zu sein. Soviel zum Thema optimierter Körper. Ich jage einen Feuerball die Ansammlung Gegner, was wenigstens etwas Schaden verursacht. Aber das wird nicht reichen. Druss klopft nun ordentlich auf den Wissenschaftler ein und ich gebe ihm den Rest, in dem ich ihn aus dem Gleichgewicht bringe und mich selbst etwas heile, in dem ich ihm einen Vampirgriff verabreiche, den ihn zuckend zu Boden stürzen lässt. Seine Klingenwächter geben den Geist auf und fallen in sich zusammen. Puh!

"OK, kehrst du nun das Ritual um oder müssen wir dich töten?"
"Ähm, nun gut, ihr habt gewonnen. Ich ergebe mich."
"Etwas spät, mein Freund!" knurre ich. "Als erstes wirst du Garn wieder in Fleisch verwandeln, dann wirst du das Ritual umkehren! Sonst ist ein Leben verwirkt! Hast du das verstanden, Zern?"
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 30. April 2010, 11:31:34
16. Elesias 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Okulare Bibliothek

Nachdem der Doktor sich selbst wieder halbwegs regeneriert hat, befreit er zuerst Garn aus seiner misslichen Lage.
"Oh seht, einer der Kristalle ist voll! Welch Energie. Für einen ist das die Unsterblichkeit! Wer will sie haben?" Beifall heischend schaut er uns an.
"Auf den Kosten der anderen? Hast du immer noch nichts dazu gelernt? Kehre das Ritual um, jetzt!"
"Na gut! Ist zwar Verschwendung, aber wenn ihr wollt." mault er enttäuscht. Und endlich bequemt sich dieses seltsame Wesen dazu, dieses schreckliche Ritual zu verschieben. Ich fühle mich bald besser und wieder viel vitaler. Ich hoffe mal, dass viele der Seher noch gerettet werden konnten. Hoffentlich hat Karn, mein Mentor das überlebt. Jetzt ist nur noch die Frage, wie wir heraus kommen.

"Meine Auftraggeber werden von diesem Umstand ganz und gar nicht begeistert sein! Und an denen müsst ihr vorbei, wenn ihr hier wieder raus wollt."
"Jetzt tu nicht so, als ob du selbst einfach so verschwinden könntest."
"Diese Wesen sind hier unsterblich, also müsst ihr sie hier heraus schaffen, um sie besiegen zu können." Er gibt uns eine Urne, mit der wir angeblich die Alten Meister hier heraus schaffen können, wenn wir ihre Körper dort hinein packen. Ich weiß nicht so recht. Wir heilen uns so gut es geht, fahren unsere Zauber hoch und gehen nach unten. Die sechs Alten Meister stehen wie üblich unbeweglich auf ihren Sockeln in der Finsternis. Leider wird unser Licht soweit absorbiert, dass wir nicht erkennen können, wer da nun eigentlich steht. Die Alten Meister sind natürlich ziemlich ungehalten, schimpfen mich eine Verräterin, weil ich mich nicht zum höheren Wohl hab Opfern wollen. Es entbrennt eine kurze hitzige Diskussion zwischen den Meistern und mir. Sie sind der Meinung, dass der Zweck die Mittel heiligt. Sie müssen so schnell wie möglich in ihren alten Zustand versetzt werden, sprich lebendig, aber unsterblich, um der Hydra entgegen treten zu können. Der restliche Orden ist dabei nur dazu da, sie mit der notwendigen Energie zu versorgen, um das Ritual zu vollenden. Irgendwie ist ihre Argumentationskette die Gleiche wie der Hydra. Auch sie wollen für ein höheres Wohl Unschuldige opfern. So etwas ist einfach nicht richtig. Finsternis!

Schließlich kehren wir um und durchsuchen die Bibliothek nach ihren Überresten, um eine direkte Konfrontation zu umgehen. Aber leider finden wir nix! Verdammnis! Nun gut, dann eben auf die harte Tour, durch meine Perlen der Macht hole ich mir zwei wichtige Zauber wieder, die mich etwas schützen und zäher machen. Aber vorher schicke ich noch eines meiner arkanen Augen los, finde aber nur heraus, dass was massives auf den Sockeln stehen muss. Der Plan ist simpel, auf die Plattform drauf springen und dann drauf hauen. Einfach Pläne sind immer die besten Pläne. Diesmal halten wir uns nicht mit reden auf, sondern ich hüpfe mit einem guten Anlauf auf die Plattform und will den Ältesten herunter kicken. Ich hau auf Stein. Autsch! Das hat jetzt echt weh getan.

Auf den Plattformen stehen nichts weiter als Statuen. Hä? Wo sind die Ältesten? Die Ältesten sind der Staub, der hier überall herumliegt und die formen sich zu Staubmenschen. Oder besser gesagt, zu Menschen aus Staub. Einer springt mir hinter her und haut mich. He! Sein Schlag ist nicht besonders hart, aber er schwächt mich. Uff! Während Druss und Lia eine Angriffslinie bilden, hält sich mein Ehemann in den Hintergrund. He, kann ruhig auch etwas Einsatz zeigen. "Fliegen!" rufe ich und hebe ab, während Druss und Lia sich den anderen Staubmenschen stellen. Ein weiterer springt zu mir herüber, aber ich bin schwupps außer Reichweite. Druss haut einen zu Staub, aber kaum ist er zerfallen, steht der schon wieder auf. Der Trick dabei ist, die Dinger zu zerbröseln und ihre Überreste dann innerhalb von acht Herzschlägen in die Urne zu packen. Also gar nicht mal so kompliziert. "Beeilt euch!" Rufe ich meinen Verbündeten zu, während Druss sich zuerst durch die Staubmenschen wie eine Sense durch das hohe Gras fährt. Aber die stehen auf, bevor Lia auch nur mehr als nur einen in die Urne schaufeln kann. Und auch Druss wird getroffen und wird mit jedem eingesteckten Treffer schwächer. Es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit. Nach und nach schaufelt Lia die Überreste der Ältesten in die Urne, aber auch sie wird arg gebeutelt. Mir gehen mit der Zeit die Zauber aus. Ich hülle mich in meine Sphäre aus Säure, um meine Kameraden zu entlasten, aber die Ältesten fallen nicht auf den Trick herein. Druss taumelt inzwischen bedenklich und kann kaum noch sein Schwert heben, Lia bewegt sich wie eine alte Frau, die von ihrem eigenen Kettenhemd fast zu Boden gezerrt wird.

Ich spreche meinen letzten Offensivzauber und schicke den letzten der Ältesten zu Boden. Lia schlurft heran und schaufelt ihn in den Urne. Und damit sind die Ältesten besiegt. Jetzt kommt Mar'Harvus von oben angestiefelt und streckt seinen Kopf herein.

"Ah, wie schön, ihr habt sie besiegt. Ich gehe dann mal, vielleicht sehen wir uns ja mal wieder."
"Hoffentlich nicht!" Er stapft an uns vorbei, in Begleitung seiner drei Klingenwächter, die wieder einsatzbereit sind. Ich bin sehr froh, dass es nicht zu einer weiteren Konfrontation mehr kommt, da ich keinerlei Offensivmagie mehr habe und ich gerade die stärkste der Wagemutigen bin, obwohl ich nur noch halb so Fit bin wie vor dem Kampf. Kaum sind wir die Treppe hoch, die Urne hoch zu schleppen geht schon selbst zu zweit über unsere Kräfte, stolpern wir in einen Trupp Schildwächter. Sieht so aus, als hätte dieser Vorfall schon weite Kreise gezogen. Ich bleib auf die Fragen, von wo wir in drei Teufels Namen gerade herkommen recht vage. Aber leider wurden wir gesehen und ich kann mich drauf einstellen, dass das Ganze noch Konsequenzen von oben haben wird.

Wir schleppen uns zur Triade und während wir wieder aus alte Stärke gebracht werden, erzähle ich dem Bischof, was sich Furchtbares vorgetragen hat. Ich dumme naive Nuss habe tatsächlich meinen Vorgesetzten vertraut. Niemals hätte ich gedacht, dass sie so wenig Vertrauen in uns haben, dass wir das mit den Gebeinen gebacken bekommen. Verdammnis. Die überlebenden Seher sind alle in die Pfennigfeste gebracht worden. Geheimbünde sind nun mal nicht gerne gesehen und da lag sicherlich viel Beweismaterial herum. Es wird schwer werden, den Bund wieder zur alten Stärke zu bringen. Falls das ganze hier uns nicht den Todesstoß versetzt hat. Wir sind ohne Führung, das Hauptquartier ist aufgeflogen, der Großteil der Brüder und Schwestern sind schwer verletzt und einige sind tot. Finsterste Verdammnis!

Vor meinem Anwesen steht ein Zwerg auf einem Hammer gestützt. Er ist vom Talynsteinklan und ein Bewahrer der Zwerge mit dem Titel Ogran und Namen Eldris wünscht uns zu sprechen. Wir sollen bei nächster Gelegenheit mal beim Zahlhaus uns blicken lassen. Nachdem der Zwerg seine Botschaft verkündet hat, zieht er von dannen. Typisch Zwerg, nicht mal ein Pergament ist ihnen eine Nachricht wert. Im Anwesen verstecke ich die Urne und versehe sie mit einem Warnhinweis. Dann heule ich mich erst mal in Garns Armen aus. Danach rede ich ein ernstes Wörtchen über Herr Fröhlich mit Mili, dabei gibt sie mir die Antworten, die ich immer den Leuten gebe, wenn sie mir predigen, ich soll vorsichtig mit etwas sein. Hoffentlich wird meine Kleine durch dieses Ding nicht korrumpiert. Finsternis!

Gespielt am 20.03.2010
Spielleiter: Stefan
SC: Kaira 15 (Schurke 4/ Seher 1/ Unseen Seer 4/ Arkaner Trickser 6), Druss 13 (Barbar), Lia 14 (Waldläufer 5/ Kriegsmagier 6/Arkaner Bogenschütze 2/ Mystischer Ritter 1)
EP: Stufe 13 5385 Stufe 14 3900 Stufe 15 2563 
Überwundene Gegner
6 Älteste der Seher
1 G-19
1 Mar Harvus
Beute
1 Urne mit den Überresten der Ältesten
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 03. Mai 2010, 15:37:03
Kapitel 15
In der Festung der Zwerge

17. Elesias 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Chondathan

Wir verbringen ungestört eine Nacht und beschließen dann zum Zahlhaus der Zwerge zu gehen. Mal sehen was dieser Ogran Eldris von uns will. Das Zahlhaus ist noch verrammelt und zu. Passt gar nicht zu den sonst geschäftstüchtigen Zwergen. Ich klopfe einfach mal frech an und ein älterer Zwerg in einem guten Gewand öffnet uns. Es ist selten, einen ungerüsteten Zwerg zu sehen. Ich bemerke ein roten Fleck auf seinen Ärmel, ist das etwa Blut? Bei dem Zwerg handelt es sich in der Tat um Ogran Eldris, der höchst erfreut ist uns zu sehen. Er bittet uns rein und führt uns in ein Zimmer, in dem ein wüstes Gelage stattgefunden hat. Schäumendes Bier steht noch auf dem Tisch, darum liegen acht regungslose Zwerge. Auf dem ersten Blick sehen sie zur Besinnungslosigkeit betrunken aus. Auf dem zweiten Blick erkenne ich, dass sie alle mausetot sind.

"Das ist das Werk der Wagemutigen", seufzt Ogran Eldris und zeigt uns einen blutigen Dolch. "Bedauerlich, aber höchst notwendig."
"Schild!" meine ich und lege Hand an mein Kurzschwert.

"Keine Sorge, ich will euch nichts tun. Lasst mich erklären, was sich hier zugetragen hat." Zusammengefasst erklärt er uns folgendes. Abbathor, der zwergische Gott der Gier hat die Talynsteins fest im Griff. Die Gier und die Anhäufung des Reichtums haben bizarre Formen angenommen. Nicht tolerierbare Riten würden vollzogen werden. Menschenopfer! Der König ist nur noch von Priestern des Abbathor umgeben, die ihn ununterbrochen Gift ins Ohr tröpfeln. Niemand sonst hat mehr Zugang zu ihm. Und dieser Gruppe sind wir ein Dorn im Auge. Ogran Eldris und diese Acht Zwerge wurden ausgesandt um uns zu töten. Eldris selbst war die letzten Jahrhunderte auf Handelsreisen, hat den Klan in verschiedenen Städten vertreten und ist nun zurück gekehrt. Und es entsetzt ihn, was aus seinen Leuten geworden ist. Die Krankheit der Gier ist schon so tief im Fleisch des Klans hinein gewachsen, dass es nun äußerst drastischer Maßnahmen bedarf, sie zu entfernen. Er braucht Spezialisten von außerhalb, sprich uns, welche die Klanhallen infiltrieren und die verdammungswürdigen Machenschaften der Abbathorpriesterschaft ans Licht zerren. Nur so kann der Klan gerettet werden. Dazu müssten wir uns aber als Sklaven in die Minen einschleusen. Ich wusste, dass diese Sache einen gewaltigen Haken hat. Und da wir unsere Ausrüstung nicht mitnehmen können, müssen wir sie ihm anvertrauen. Das ist harter Tobak. Wie bekommt man die Ausrüstung eines Abenteurers? In dem man darum bittet.

Bevor es soweit kommt, stelle ich erst mal ein paar Fragen. Nach etwas hin und her bekomme ich heraus, dass der Talynstein wohl intensiv mit der Hydra Geschäfte macht, auch wenn Ogran Eldris nur die verschiedenen Tarngeschäftspartner kennt, wie die Waukeenkirche, die Gemeinschaft der Fünf und die schwarze Hand. Von denen beziehen sie auch viele Sklaven. Mehr als die Minen eigentlich benötigen. Und die Fluktuation ist gewaltig gestiegen. Das lässt uns aufhorchen. Werden etwa hier die Seelen für den dunklen König geerntet? Ich plaudere etwas aus den Nähkästchen und kläre den Ogran etwas über die Machenschaften der Hydra auf. Ich reiße kurz den Hintergrund an, mit Harvan als zerbrochenen Gott und die Zyste des Hasses. So wie es aussieht hängt die ganze Sache Fatal zusammen. Was mit dem Talynstein Klan passiert, ist isoliert betrachtet für mich fast uninteressant. Aber in dem Zusammenhang mit der Hydraverschwörung können wir nichts anderes tun, als uns in die Höhle des Löwen zu begeben und zwar ohne Waffen. Verdammnis.

Wir brauchen uns eigentlich gar nicht groß zu beraten, uns bleibt gar nichts anderes übrig, als uns in Bakaar einschleusen zu lassen. Allerdings kann Ogran Eldris unsere Ausrüstung auf die Insel schaffen. Für uns selbst hat er nur den Rat, uns in Westtor ins Gefängnis werfen zu lassen, die sind dafür bekannt, dass sie regelmäßig Gefangene verkaufen, die normalerweise direkt an die Zwerge verkauft werden. Da wird mal wieder viel von uns verlangt. Finsternis!

Nun gut, wir haben keine Alternativen, aber wir müssen erst noch ein paar Vorbereitungen treffen. Da ist die Frage, wohin mit den Gefäßen mit den Gebeinen? Mitnehmen können wir sie nicht, den Zwerg anvertrauen will ich auch nicht, also müssen sie hier bleiben. Aber wer ist Kompetent genug, darauf aufzupassen? Wir werden die sieben Gefäße aufteilen, Fünf werden wir der Triade zur Aufbewahrung überlassen. Je eine dem Tymora und Tempustempel. So werden wir nicht alle auf einmal verlieren, wenn es der Hydra gelingt, sie aufzuspüren. Mich von meinen kleinen Rackern zu verabschieden fällt mir mal wieder unglaublich schwer. Wie gerne würde ich einfach daheim bleiben und das tun, Magierinnen von Welt so tun. Aber nein, ich muss mal wieder die Welt retten und meine kleinen Schätzchen ganz alleine lassen. Und es ist nicht wirklich beruhigend zu wissen, dass meine Tochter einen solch mächtigen Leibwächter hat. Verdammnis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 05. Mai 2010, 15:33:19
17. Elesias 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Chondathan

Nachdem das geklärt ist, sammeln wir unsere Ausrüstung ein und besorgen uns gebrauchte, um damit im Westtor aufzufallen. Mit einem überaus mulmigen Gefühl übergebe ich dem Zwergen Eldris unser ganzer Zeug. "Gut drauf aufpassen!" meine ich dazu nur. Ich fühle mich richtig nackt ohne meine ganzen Magischen Gegenständen. Und ich habe nicht wirklich wenig davon.

Dann bilden wir einen Teleportationskreis und ich springe mit den anderen nach Westtor. Wir überlegen kurz, wie wir es anstellen können, auch wirklich verhaftet zu werden. Einbruch bei einem Adels oder Handelshaus fällt flach, deren Wachen bringen uns entweder um oder nehmen uns selbst gefangen. Nein, wir brauchen etwas, was uns sofort in das städtische Gefängnis bringt und was liegt da Näher, einem schon inhaftierten Häftling befreien zu wollen? Der prominenteste Häftling ist der Hafenwürger, einen Serienmörder, der Westtor die letzten Wochen in Angst und Schrecken versetzt hat. Nun gut, dass ist unser Mann. Wir einigen uns auf folgende Geschichte, ein berüchtigter Wissenschaftler mit dem Namen Mar`Harvus hat uns beauftragt, den Hafenwürger zu beschaffen, um ihn untersuchen zu können. Dafür gibt es fünfzig Goldmünzen. Was besseres fällt mir nicht ein, den anderen auch nicht, also fragen wir uns zum Gefängnis durch, welches im ersten Mauerkreis sich befindet. Trutzig erhebt sich das Gebäude vor uns. Zwei bewachte Tore führen hinein. Keck marschiere ich zu einem hin und verlange meinen Verlobten, den irren Hafenwürger zu sprechen. Meine Kameraden stelle ich als meine Schwester und meine beiden Brüder vor. Gerotar ist mein Cousin, in Wahrheit nur ein Findelkind, gehört nicht wirklich zur Familie.

Wir geben unsere billigen Waffen ab und werden tatsächlich in die Tiefen des Gefängnis geführt. Es geht über mehrere Treppen und verschlossenen Türen nach unten. Schließlich erreichen wir das dritte Untergeschoss. Dort toben in einem Käfig ein komisches Vieh, dass nur aus einem Pelzknäuel und einem Maul zu bestehen scheint. Zwei meiner Zauber gehen verloren. Verdammnis! Die Wachen werden misstrauisch und fragen nach, ob jemand von uns magisch aktiv ist. Nö, nicht das wir wüssten. Vielleicht reicht ja die Fremdartigkeit von Gerotar aus, um das Vieh verrückt zu machen. Die Wächter akzeptieren diese Ausrede und wir werden unbehelligt weiter in die Tiefe des Gebäudes geführt. Schließlich erreichen wir die Zelle von dem Hafenwürger. Der ungehobelte Kerl, der nicht nur menschliches Blut in den Adern fließen hat, tobt in seiner Zelle. Zum Glück ist der mit vier dicken Ketten angekettet. Was für eine Bestie. Nun gut, Zeit eine gute Show zu liefern. Ich kicke den Veteranen um, der hier unten das sagen hat. Der Kerl könnte uns wirklich verletzten und vielleicht auch die Vorführung durchschauen, deswegen trete ich ihm so gegen das Kinn, dass er bewusstlos umfällt. Tschuldigung!

Druss schnappt sich dem sein Schwert, ich dessen Dolch. "Wir müssen den Würger heraus holen, kämpft die Waffen nieder, ihr Hunde!" Rufe ich und helfe Gerotar die zweite Wache nieder zu ringen. Druss und Dolon verteidigen die Eingangstür. Trillerpfeifen hallen durch die Gänge und ziemlich viel Getrampel kommt uns entgegen. Perfekt. Der Kommandant des Gefängnisses taucht auf und wir nehmen die Verhandlungen auf. Wir haben zwei Geiseln und stellen uns furchtbar ungeschickt an. Jedenfalls ergeben wir uns schließlich und lassen uns gefangen nehmen. War jetzt gar nicht so schwer ins Gefängnis zu kommen.

Wir kommen in Einzelzellen und werden nach und nach verhört. Ich packe scheinbar eingeschüchtert sofort aus und erzähle Tränenreich, wie ich von einem gewissen Mar`Harvus angeheuert wurde, diese Abscheulichkeit für hundert Goldmünzen zu befreien. Meine unfähigen Handlanger versprach ich aber nur fünfzig Goldmünzen. Die nehmen unsere Geschichte für bare Münze und schon am nächsten Tag werden wir zu zehn Jahren Kerkerhaft verurteilt. Das ging ja jetzt alles nach Plan. Alle Faktoren, die wir beeinflussen konnten, haben wir zu unserem Gunsten hin gedreht, jetzt müssen wir nur noch warten, bis wir in die Sklaverei verkauft werden. Und das dauert vier lange Tage. Noch nie war mir so langweilig! Was könnte ich alles nützliches tun und lernen. Aber nein, ich muss hier vor mich her gammeln. Gar nicht Toll. Ich mache mir Sorgen um meine Kleinen, auch um die Ungesehenen Seher. Gerade jetzt wäre eine Intervention meinerseits sicherlich notwendig gewesen, aber leider bin ich gerade verhindert.

Schließlich werden wir bei Nacht aus unseren Zellen auf ein Schiff im Hafen gezerrt. Es heißt die Rothänder. Den Namen merk ich mir. Es ist qualvoll eng unter Deck in den Sklavenquartieren. Ich hoffe nur, dass wir nicht sonst wo verkauft werden. Weitere fünf Tage später werden an Deck gezerrt. Wir sind in der Hafenanlage von Bakaar. Das Ziel unserer Reise.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 07. Mai 2010, 15:23:51
27. Elesias 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Bakaar

Der Händlerkapitän hält uns noch eine kurze Rede über Sühne und Ausgleich an der Gesellschaft und den Göttern. Besonders den Göttern, denn mit unserem Leiden erkaufen wir uns für unsere Seelen ein besseres Schicksal. Ich frage diesen bonierten Frömmler nach seinen Namen und präge ihn mir gut ein. Sein Name lautet Artenus, den alle nur den Frommen rufen. "Deinen Namen werde ich den Göttern nennen", meine ich und beschließe, wenn das alles Vorbei ist, werde ich ihn für seine Götterlästerlichen Reden eine überaus weltliche Strafe angedeihen lassen. Was bildet sich dieser Mistkerl ein, uns solche Predigten zu halten, während er seinen Geldbeutel mit unrechtermäßigt erworbenen Gold füllt? Sklaverei ist verboten und verwerflich, da gibt es keine Ausreden.

Wir werden vom Schiff auf ein steinernes Kai getrieben, wo schwergepanzerte Zwerge uns schon erwarten. Die Oberaufseherin ist eine Zwergin mit dem Namen Tenna, die eine Geißel dabei hat, über die unablässig elektrische Entladungen knistern. Holla! Das Kai führt tiefer in die Festung und wir werden durch ein Tor getrieben. Alles ist zwergisch perfekt gebaut. Die Mauern sind fugenlos und aufwendig verziert. Wir sind etwas zwanzig Sklaven, umringt von einem Dutzend Wachen. Schließlich landen wir in einer Art Fahrstuhl, der uns von einem Zahnradwerk getrieben etwa sechzig Schritt in die Tiefe führt. Ein weiteres Tor später sind wir in einer ausgebauten natürlichen Höhle. Unter einem zehn Meter hohen Absatz befindet sich das offene Lager der Sklaven. Am Ende der Höhle gibt es einen kleinen See, der voll von reich verzierten Kisten ist, die sich bis knapp unter die Oberfläche regelrecht drin stapeln. Davor breiten sich Lager aus Stroh und einzelne Lagerfeuer aus. Es gibt nur eine Rampe, die nach unten führt. Darunter werden wir getrieben und passieren ein Eisenbeschlagenes Tor, welche die Rampe vom Rest der Höhle abtrennt.

Der Absatz führt sich bis zum See am Rand der Höhle entlang und sechs Zwerge bilden dort oben eine Postenkette. Ich kann ein weiteres Tor dort droben sehen, das gerade geöffnet wird. Mehrere Kleriker des Abbathor rollen einen Wagen mit einer reich verzierten steinernen Kiste herein, auf dem ein gefesselter Sklave liegt. Dieses Gefährt rollen sie bis über die Klippe, die über dem kleinen Teich ragt. Im Teich selbst sind schon dutzende, wenn nicht gar hunderte dieser seltsamen Kisten zu sehen.

"Abbathor! Nehme unser Opfer an und segne den Klan mit Reichtum und Macht!" Ein besonders prächtig gekleideter Kleriker zückt einen Dolch und einen Edelstein. Den Dolch rammt er in die Brust des Mannes und öffnet den Brustkorb. Zwei Gehilfen klappen die Brust auf und der Hohepriester versenkt den Stein in den offenen Brustkorb. Dann sinkt die Leiche in die Kiste hinab und der Deckel schnappt zu. Darauf kippen die Kleriker die Kiste in den Teich, so sie platschend knapp versinkt. Viel Platz haben die da nicht mehr. Neugierig gehe ich etwas näher und versuche mir einen Überblick zu verschaffen, wie viele Kisten da wohl liegen. Ich schätze mal über hundertfünfzig. Hundertfünfzig Menschopfer und jeweils ein Edelstein, der nicht gerade billig aussah. Trotz der schrecklichen Szene rechnet mein Köpfchen ganz unabhängig von meinen schockierten Gefühlen die Summe des Schatzes zusammen, der hier liegt. Und noch einen wütenden Gott mehr oder weniger macht den Kohl nicht Fett, besonders wenn wir mit seinen Klerikern Schlitten fahren gehen. Finsternis!

Kaum ist die Vorführung beendet, werden wir schon zu einem Arbeitseinsatz eingeteilt. Wieder durch das Tor zurück über die Rampe, diesmal geht es in einen Gang, in dem es drei Tore gibt. Nach den Runen zu urteilen und deren Anordnung, scheint es sich um richtige Portale zu handeln. Keine Ahnung, wo wir genau landen, es ist auf alle Fälle eine Smaragdmine. Wir müssen weit durch enge niedrige Gänge laufen. Auf vier Sklaven kommt nur ein Aufseher, aber wo sollten wir auch schon hin fliehen?

Ich schätze mal, dass wir vier Kilometer laufen, dann erreichen wir eine Stelle, wo noch nicht alles abgebaut ist. Die starken Männer dürfen Pickel schwingen, ich schaffe es einen Platz bei denen zu ergattern, welche die Steine sortieren, also die Smaragde erkennen und vom Schutt trennen. Trotzdem schlaucht das ganze schon. Ich bin echt Froh, als wir nach einer halben Ewigkeit zusammenpacken und gehen.

Endlich kommen wir wieder im Sklavenlager an und ich kann mich etwas umhören. Es gibt hier nicht nur menschliche Sklaven, sondern auch eine Höhle voll Oger, welche wohl zusätzliche Wächter sind. Diese Zwerge sind wahrlich tief gesunken, sich mit Ogern einzulassen. Zwei gepanzerte Gestallten mit gewaltigen Keulen bauen sich vor uns auf und machen klar, dass sie hier die Chefs sind. Gerotar, der etwas langsam im Denken ist, macht eine dämliche flapsige Bemerkung und kostet eine Keule. Das gibt ne dicke Beule, hat er aber sich selbst zuzuschreiben. Ich krieg zu hören, dass von den dreizehn Ogern nur drei Weibchen sind und die restlichen Oger ohne Partnerin sich mit Menschenfrauen paaren. Örks!

Eine der Anführerinnen der Sklaven ist Tini, eine Frau die sich mit dem falschen Adligen angelegt hat. Kommt vor. Sie erzählt mir, dass der Älteste ein gewisser Merl ist. Den Namen kenn ich doch. Ups, dass war einer der Leutnants von Luvius und war für das Geldeintreiben zuständig. Wir haben seinen Leibwächter Lamar getötet, diesen Halbgolem. Lang ist das her. Ich habe gewusst, dass er auf die Festungsinsel der Zwerge geschickt wurde, aber ich dachte, der Kerl wäre schon längst wieder draußen und hätte sich verduftet, immerhin hatte er nur zwei Jahre bekommen und wir sind 731 TZ mit ihm zusammen gerasselt. das war vor sieben langen Jahren. Wie schnell die Zeit vergeht. Das verkompliziert die Sache etwas. Aber zum Glück haben wir uns nicht besonders nah gestanden, als er uns damals angegriffen hatte. Feige mit seiner Armbrust hat er uns beharkt und war schön zurück geblieben. Der Drecksack. Erkannt hätte ich ihn auch nicht, als Tini ihn mir zeigt. Ein alter Mann, mit einer halbzerbrochenen Brille. Ein Schatten von einst. Trotzdem nehme ich mir vor, auch aus dieser Richtung auf der Hut zu sein.

Aber Tini hat noch mehr zu berichten, es gibt einen sogenannten Schwarzen Raum. Ab und zu werden Sklaven dorthin geführt und bis jetzt ist noch nie jemand von dort gekommen. Allein der Name Schwarzer Raum verhießt schon mal nichts Gutes. Und es werden nur besonderes Sklaven dorthin geführt, die besondere Kriterien zu erfüllen scheinen, da nur gewisse Leute auserwählt werden. Vielleicht diejenigen, deren Seele nicht für die Hölle oder Abgrund bestimmt ist? Durchaus möglich. Wir kommen der Sache näher.

Vor dem nächsten Arbeitseinsatz kann ich mich drücken. Die Männer aber nicht. Schließlich kommen sie bewaffnet wieder zurück. Ich bekomme aus ihren drei Geschichten folgendes zusammen gereimt. Sie waren in einer anderen Mine, wurden von komischen Wesen überfallen, die einige Sklaven mit genommen haben, darunter auch Merl. Sie mit ihren Pickeln hinter her und haben drei dieser Wesen getötet. Trafen dann aber auf einen gewissen Xial, einem Priester von Ibrandul, welcher sich zur Aufgabe gemacht hat, die Sklaven zu befreien. Aha? Jedenfalls haben die drei den Aufsehern dann die Geschichte vom Pferd aufgebunden, dass sie die Monster vertrieben hätten, aber die Sklaven wären tot. Und es wären Mitglieder der Tiefenwacht aufgetaucht, die ein paar kräftige Burschen für einen Außeneinsatz brauchen. So so. Tiefenwacht hört sich schon mal gut an. Wenn wir weiter gegen die Hydra vorgehen wollen, müssen wir von den Mitglied werden. Hm, hört sich an, als würde es weiter gehen. Ich frage mich nur, wann Ogran Eldris sich endlich blicken lässt. Ich habe genug davon, mich als Sklavin auszugeben. Es wird Zeit, das Köpfe rollen.

Gespielt am 03.04.2010
Spielleiter: Stefan
SC: Kaira 15 (Schurke 4/ Seher 1/ Unseen Seer 4/ Arkaner Trickser 6), Druss 13 (Barbar), Lia 14 (Waldläufer 5/ Kriegsmagier 6/Arkaner Bogenschütze 2/ Mystischer Ritter 1), Dolon 14 (Kleriker 8/Kriegspriester 6)
EP: Stufe 14 1883 Stufe 15 1663 Kaira 225, Dolon 225, Druss 150 
Überwundene Gegner
Uns Theaterreif von Wachen überwältigen lassen. ;)
Beute
Nada
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 10. Mai 2010, 11:04:00
Kapitel 16
Zwergenaufstand

29. Elesias 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Bakaar

Zum Glück müssen wir nicht allzu lange warten, bis wir zu unserer neuen Aufgabe von den Zwergen gerufen werden. Wir bekommen von einem langbärtigen Tiefenwart erklärt, dass in der Goldmine sich Formianer herumtreiben. Ich werfe Dolon einen bezeichnenden Blick zu, da wir beide schon einmal mit diesen Wesen gekämpft haben. Damals ging es darum, den Tiefenbaum zu vernichten. Lange ist es her. Ich versuche vergeblich einen Schluck eines alkoholische Getränkes zu ergattern, als Komponente für den Zauber, der mich vor Verletzungen schützt. Schade.

Wir werden von dem Tiefenwart und einigen Klanzwergen in die Goldmine geführt. Der von den Formianern verseuchte Abschnitt befindet sich hinter mehreren Portalen. Ich habe keine Ahnung, auf welche Ebene wir uns nun eigentlich befinden, aber der Verdacht liegt nahe, dass wir nicht mehr unter Faerun sind. In der Mine finden wir Überreste von etwa einem Dutzend Sklaven und mehreren menschlichen bewaffneten, wahrscheinlich sind wir nicht die ersten Sklaven mit Waffen, die hinein geschickte werden. In einiger Entfernung hören wir es klicken und klacken. Geräusche, die offensichtlich die Formianer verursachen. Da Dolon und ich ja schon mal mit ihnen zusammen gearbeitet haben, gelingt es uns vielleicht auch hier ein Arrangement zu treffen, aus den beide Seiten einen Vorteil ziehen können.

Wir bewegen uns in Richtung der Geräusche, die näher kommen. Wahrscheinlich haben sie uns gehört. "Hallo Formianer! Wir würden gerne mit euch reden!", rufe ich, als genau ein Dutzend kleiner Exemplare auf uns zu krabbelt. Die wollen nicht reden und greifen an. Ich bin schneller als sie, stürme auf den ersten zu und steche ihn fast ab. Dann umzingeln mich die anderen und ich habe große Probleme, mich ihnen zu erwehren. Die beißen mich ziemlich gemein! Wie fies von ihnen. Die drei Männer stürmen unter lautem Tempusgebrüll heran und hauen mehr oder weniger elegant zu. Ich hole mir meine verlorene Lebensenergie durch einen Vampirgriff wieder und breche dann aus der Umzingelung aus, indem ich mich gewandt durch ihre Reihen schlängle. Gerotar beschwört seinen Hundebestie und versperrt ihnen so den Rückweg.

Langsam aber sicher arbeitet Druss, Dolon und Gerotar sich mit wuchtigen Hieben durch die Reihen der Ameisenwesen. Ich flitze zurück und versuche Lücken zu finden, in dem ich sie empfindlich treffen kann. Leider agieren sie so flink, dass ich sie nicht richtig treffen kann. Auch fängt ein Gift von ihnen in mir zu wüten an. Auch Druss bekommt einen Giftbiss ab, dessen Gift er erliegt. (1 gewürfelt, beim zweiten Wurf später genauso.)

Schließlich sind nur noch ganz wenige um, die sich nun nicht mehr gegenseitig decken können und ich kann endlich wieder meine präzise Angriffe ansetzen. Schließlich waren wir Siegreich und ich habe mich durch meinen Vampirgriff selbst so gut geheilt, dass ich deswegen medizinische Hilfe in Anspruch nehmen muss. Wegen dem in mir wütenden Gift jedoch schon. Dolon heilt uns die erlittenen Blessuren und wir schauen uns weiter um. Weitere Formianer sind nicht zu finden. Wir finden sechs enge Zugangslöcher in diesen Minenabschnitt. Die sind zu eng für die Männer und ich will nicht alleine da drin herumkriechen.

Da vier der Löcher recht nah beieinander liegen und zwei recht entfernt, bringen wir diese zwei Gänge zu Einsturz. Danach ruhen wir uns noch etwas aus und gehen dann zurück zu den Zwergen. Die beschauen sich unsere Arbeit und die Sklaven werden in die Mine hineingetrieben. Wir dürfen nun aufpassen, dass keine weiteren Formianer auftauchen und die Sklaven töten. Ich verstecke mich in eine Nische und passe auf, dass uns niemand überrascht. Bis zum Ende des Arbeitseinsatzes passiert aber nichts.

Die Zwerge lassen uns unsere Bewaffnung, als wir im Sklavenlager wieder zurück sind. Durch unseren neuen Status sind wir nun Isoliert von den anderen Sklaven, die uns äußerst misstrauisch betrachten. Jedenfalls haben wir bei den Zwergen einen guten Eindruck hinterlassen. Von Orlan Eldris ist immer noch nichts zu hören. Wir sind jetzt in einen kritischen Zeitpunkt angelangt. Leise diskutieren wir unsere Lage. Gerotar unkt, dass Eldris uns verraten haben könnte. "Wenn es so wäre, dann hätten die Zwerge uns schon längst umgebracht", erwidere ich darauf. Ich befürchte eher, dass Orlan Eldris selbst in Schwierigkeiten ist und deswegen es nicht gebacken bekommt, uns hier heraus zu holen. Sieht so aus, als ob wir auf uns allein gestellt sind. Nun gut, dann wird es Zeit, etwas zu unternehmen. Möge Tymora den Wagemutigen lächeln, denn wir riskieren wahrlich viel.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 12. Mai 2010, 13:24:03
30. Elesias 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Bakaar

Am nächsten Tag laufen einige Abbathor Priester durch das Sklavenlager und es nicht wenig überraschend, dass wir den schwarzen Strich bekommen, der uns für die Schwarze Kammer bestimmt. Damit ist es nun amtlich, die Zwerge werden in Massen sterben. Unser Plan ist simpel, wir töten die Wachen, welche die Sklaven bewachen, stürmen dann die Wachstube und machen den Fahrstuhl zu. Simpel und gefährlich. Aber da wir die Erfahrung gemacht haben, dass Pläne eh nie den Feindkontakt überleben, planen wir auch nicht mehr groß in die Zukunft.

Wir dürfen als erste hinein und so wie es aussieht, waren die Formianer fleißig am graben. Über uns knirscht es bedenklich. "Raus hier!" rufe ich und wir rennen zurück. Hinter uns stürzt die halbe Höhle ein und aus der Staubwolke heraus greifen uns ein weiteres Dutzend dieser kleinen Mistkerle an, diesmal begleitet von zwei großen und einem, der einen humanoiden Oberkörper hat. Wir stellen uns am Eingang des Portals mit einigen anderen Zwergen zum Kampf. Die Welle brandet an uns heran und zerbricht. Einer der Zwerge geht zu meiner Freude zu Boden, der Rest hält stand und wir treiben die Angreifer zurück in den Tunnel. Weitere Zwerge kommen und es werden schnell zu viele. Unser schöner Plan ist damit erst mal zunichte. Gerotar fragt mich mit einigen Gesten tatsächlich, ob wir angreifen sollen. Nein, das ist noch zu früh, jetzt nicht.

Der Tiefenwart schaut sich die Sache an und meint, es wäre nun an der Zeit in die Offensive zu gehen, da der Einsturz einen für uns gehbaren Gang frei gelegt hat. Na Prima. Und als kleine Verstärkung werden uns sechs Oger vom Schädelbrecherklan mit gegeben. Als ob wir nicht schon genug Probleme hätten. Oberhalb des Einsturzes ist ein Schacht, den wir hochkommen müssen. Es ist nicht leicht, dort oben ein Seil zu befestigen, aber nach einigen Versuchen gelingt es mir, einen Vorsprung zu treffen. Ich klettere als erste hoch und binde das Seil richtig fest. Ein Oger folgt mir, dann wieder einer meiner Kameraden. Die Oger sind sehr darauf bedacht, immer in Überzahl zu sein. Nun, ihr Misstrauen ist nicht von ungefähr. Finsternis!

Der Gang ist ziemlich groß, ich kann bequem drin stehen, die Oger müssen aber krabbeln. Ich gehe als Kundschafterin voraus und entdecke sogar eine Falle. Um etwas Vertrauen zu gewinnen, mache ich den Oger darauf aufmerksam. Schließlich geht es eine Schräge nach unten und wir betreten wohl den eigentlichen Bau den Formianer. Vorsichtig nehmen wir Aufstellung es gibt einen großen Gang, der gerade aus weiter führt und einen kleinen, der seitlich absticht. Von dort heraus kommen seltsame Geräusche, die wir nicht einordnen können. Es liegt natürlich an uns, dort mal nachzusehen. Irgendetwas schreit uns auf einer Sprache entgegen, die ich als Terranisch identifiziere. Alle schauen Gerotar an, der nur mit den Achseln zuckt. Er kann kein Terranisch, hat er nie gelernt, unser Erdklümpchen. Na Prima.

Vorsichtig arbeiten wir uns weiter vor. Schließlich kommen wir in eine natürliche Höhle heraus, in der ein Schlammfluss fließt, der sich von einer Seite durch eine Art Schlammfall in die Höhle ergießt. Dahinter ist ein mit Kristall umrahmter Gang zu sehen, der von zwei mächtigen Wesen flankiert wird, die zum großen Teil aus Kristall zu bestehen scheinen. Sogar ihre Bärte sie aus diesem Material. "Sprecht ihr Zwergisch?" rufe ich ihnen zu, aber die Reaktion kommt vom Schlammfluss. Während die Kristallriesen stoisch auf ihrem Posten stehen, formt sich aus dem Schlamm ein großes Wesen aus genau diesem Material. Zuerst quatscht er uns wieder auf Terranisch an. "Wir verstehen diese Sprache nicht, trotz Erdklümpchen in unserer Mitte."

"Äh, was für eine Schande für ein Halbblut, nicht mal die eigene Sprache zu können", antwortet nun der Schlammmensch auf Zwergisch, was auch Gerotar nicht verstehen kann. Wir bekommen nach etwas hin und her heraus, dass wir uns hier auf der Erdebene befinden und zwar im Reich von Iwax dem Großen. Und Iwax ist nicht begeistert, dass die Zwerge sein Gold klauen. Ich schlage eine Allianz vor, gemeinsam können wir die Oger und die Zwerge töten. So langsam habe ich von dem bärtigen Sklavenhaltergesindel die Nase gestrichen voll. Das Schlammwesen versinkt im Fluss und kommt nach mehreren Minuten wieder. Iwax hat zugestimmt, die Formianer werden an unserer Seite kämpfen. Wir planen sie im Zentrum der Königinnenhöhle dann gemeinsam anzugreifen. "So soll es geschehen!"
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 17. Mai 2010, 10:54:59
30. Elesias 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Erdebene, Domäne des Iwax

Wir marschieren zurück zu den Ogern und berichten, dass wir die Höhle gesäubert haben. Nachsehen können sie ja mit ihren großen Körpern nicht. Gemeinsam stoßen wir nun in die Hauthöhle der Formianer vor. Dort liegt ihre Königin. Oder besser gesagt, dass was von ihr übrig ist. Kaum sind wir in die Höhle, greifen die Formianer von allen Seiten her an. Wir Wagemutigen stürzen uns auf den Anführer.

"Menschendingen kann man nicht trauen!", brüllt der Oger und haut mir sein Bastardschwert und seinen Stachelschild um die Ohren, nachdem ich ihn zweimal schnell hintereinander in den Unterleib gestochen habe. Es entbrennt eine wilde Keilerei und der Oger steigert sich in Rage. Oh oh, dass lässt nichts Gutes erwarten. Auch Dolon ist ein schlechtes Gefühl bei der Sache deutlich anzusehen. Ich heile mich etwas durch einen weiteren Vampirgriff. Das war jetzt der zweite, einen habe ich noch. Aber wenigstens kann ich hier noch zaubern. Aber nach einigen heftigen Hieben von Druss bricht der Oger schließlich tot zusammen. Die restlichen Oger werden von Formianern regelrecht begraben. Das wäre geschafft.

Dolon heilt uns ein wenig und wir krauchen zurück zum Eingang. Den Wachen am Tor erzählen wir die Story vom Pferd. Der Tiefenwächter macht sich mit sechs Klankriegern und uns auf den Weg, um die Geschichte von den ausgerotteten Formianern zu überprüfen. Besonders sauer stößt ihm auf, dass keiner der Oger mit zurück gekehrt ist, aber wir nur leichte Blessuren davon getragen haben. Schließlich kommen wir wieder in der großen Halle an. Die Formianer sind leider nicht besonders leise und da der Anführer der Oger deutlich von Hieb und Stichwaffen erledigt wurde, da bringt es auch nichts das ich noch aus meinem innersten selbst eine Kugel aus Säure forme und nach einem kleinen Ablenkungsmanöver auf den Oger werfe. Einer der Zwerge hat eine Sturmlaterne dabei, die ein magisches Licht ausstrahlt, was die Formianer auf Distanz hält. Die Zwerge sind nicht so dämlich wie sie aussehen und realisieren, dass wir sie in einen Hinterhalt gelockt haben. Nun gut, Zeit ehrlichen Stahl sprechen zu lassen.

Ich brenne einem der Zwerge drei flammende Strahlen auf den Pelz, der obwohl sein Bart Feuer fängt, dass ganze lebend wegsteckt. Verdammnis! Sofort habe ich die vollständige Aufmerksamkeit aller Zwerge. Na Prima. Zwergische Kampfäxte schlagen mir mehrere Wunden. Nun gut, während die Männer begeistert auf die Zwerge einhauen, Dolon versucht vergeblich die Lampe des Tiefenwartes zum erlöschen zu bringen, maximiere ich meinen letzten Vampirgriff und bringe einen anderen Zwerg aus dem Gleichgewicht. Das bringt die Wunden wieder dazu sich zu schließen. Und weiter geht es. Mir gelingt es die beiden von mir angeschlagenen Zwerge zu töten, während Druss sich durch die restlichen Zwerge schlägt. Da können Dolon und Gerotar noch einiges lernen.

Um den Tiefenwart tut es mir Leid, aber die Zeit für Gnade ist abgelaufen, spätestens seit man uns für die Schwarze Kammer markiert hat. Können sich bei Orlan Eldris bedanken. Und bei den Abbathor Klerikern. Schließlich sinkt auch der letzte Zwerg zu Boden, die Laterne schließt sich und die Formianer trauen sich endlich aus ihrer Höhle heraus. Vielen Dank für die tolle Unterstützung. Nun denn, Dolon heilt uns und wir handeln einen Schlachtplan mit den Ameisen aus. Wir nutzen die Gelegenheit ein Heldenmahl zu uns zu nehmen. Das stärkt uns für den weiteren Kampf ungemein. Kurz vor dem Portal ziehen wir unsere Schutzzauber hoch. "Schild!" Dann stürmen wir heraus und überraschen vier Zwerge. Unsere Verbündeten rauschen an uns vorbei und nehmen die Rampe ein und nehmen sich die fünf Wächter vor, die auf dem Absatz lauern.

Die vier Zwerge kämpfen Tapfer, aber unserem Gerechten Zorn, gesponsert von Tempus, haben sie nichts entgegen zu setzen. Nachdem diese vier Krieger gefallen sind, stürmen wir nun auch die Rampe hoch und bringen einen Gegenangriff zum stoppen, denn die Aufseherin Tenna anführt. Ich stürze mich auf einen der Zwerge und bringe ihm eine tiefe Wunde bei. Druss und Gerotar beschäftigen Tenna, während Dolon mit mir die Flanke schützt. Schwer getroffen taumelt Tenna zurück und schleudert mit ihrer Peitsche einen Blitz auf uns. Ich hüpfe gerade so zur Seite, während Dolon gerade so noch getroffen wird, aber Druss bekommt die volle Ladung ab. Der Barbar setzt nach und schlägt die Zwergin zu Brei. Die restlichen Zwerge halten stand und teilen heftig aus, bevor auch sie nach und nach tödlich getroffen zu Boden sinken. Wie gut, dass einige einen Heiltrank dabei haben, den wir begierig schlürfen. Normale Magie funktioniert hier nicht, sogar unsere gesprochenen Zauber hören nach und nach auf zu wirken. Nach zwei Heiltränken haben sich meine Wunden wieder geschlossen. Auf zum Aufenthaltsraum der Wachen!

Wir stürmen in den Raum der neben dem Fahrstuhl liegt. Die Plattform des Fahrstuhls ist nicht unten, nicht gut! Fünf weitere Wachen stehen uns im Aufenthaltsraum gegenüber, vier sind fertig gerüstet, einem letzten wird gerade die Rüstung angelegt. "Ergebt euch und ihr werdet leben!" rufe ich, aber die Zwerge wollen nicht hören. Nun gut, dann sollen sie eben fühlen. Angriff! Druss entpuppt sich immer mehr als der Joker in diesen Gefechten. Er braucht keine Magie oder andere Mätzchen so wie wir, um zu Höchstleistungen aufzufahren. Jeder Hieb hinterlässt eine klaffende Wunde und ich kann da einfach nicht mithalten, auch wenn ich meine Gegner flankiere und in aller Ruhe ihre anatomisch verletzlichen Punkte treffe. Mehrmals werde ich hart getroffen und mein leben beginnt aus mir zu fließen. Schließlich steht nur noch ein einziger Zwerg, der mich aber niederstreckt, bevor er fällt. Verdammnis!

Gespielt am 10.04.2010
Spielleiter: Stefan
SC: Kaira 15 (Schurke 4/ Seher 1/ Unseen Seer 4/ Arkaner Trickser 6), Druss 14 (Barbar), Gerotar 13 (Hexenklinge), Dolon 14 (Kleriker 8/Kriegspriester 6)
EP: Stufe 14 3275 Stufe 15 2116 Kaira 150, Dolon 225, Druss 150, Gerotar 75
Überwundene Gegner
18 Arbeiter der Forimanier
1 Ogerbarbar
1 Tiefenwächter
1 Oberaufseherin Tenna
6 Klankrieger
15 Aufseher
Beute
Tennas Peitsche
200 GM in Schmuck
5 Heiltränke
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 21. Mai 2010, 10:36:20
Kapitel 17
Die Rückkehr der Schlampe aus der Hölle!

30. Elesias 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Bakaar

Ich wache wieder auf, als Dolon mich in der Goldmine wieder heilt. Autsch! Das hat echt weh getan. Nach einer Minute sind wir Dank Tempus Gnade wieder halbwegs in der Lage, eine weitere Runde mit den Zwergen zu wagen. Wenn wir jetzt nicht durchbrechen, schaffen wir es nie mehr. Also los, wer wagt, gewinnt. Möge Tymora uns diesmal etwas mehr lächeln.

Wir eilen zurück zur Rampe, wo sich eine weitere Welle von Zwergen eingefunden hat. Die Formianer ist es gelungen, die verbleibenden Wächter zu vernichten, aber diese neue Gruppe reibt gerade die letzten Krieger auf, die verbliebenen Formianer rennen in alle Richtungen davon. Diese Zwerge sind prächtiger gerüstet als die Aufseher. Auch diese haben die obligatorischen zwergischen Streitäxte. Es handelt sich um eine Rotte aus sechs Zwergen und einem siebten äußerst schwer gepanzerten Zwerg, dessen Rüstung mich Fatal an die der zwergischen Dispater Paktierer erinnert, die wir bei der Schlacht um  die Stahlmühle während dem Krieg um Westtor getroffen haben. Allerdings ist sein Turmschild nicht in der typischen Form dieser verderbten Paktierer geformt. Und ich kann mir halbwegs denken, woher dieser Zwerg diese Rüstung hat. Am Ende hatten wir den menschlichen Meisterschmied den Fremden zur Bewachung und Transport übergeben. Eigentlich sollte der Kerl den Purpurflammen übergeben werden. In mir reift nun die Gewissheit, dass der Paktierer niemals dort angekommen ist. Verdammnis!

Diese Gruppe ist uns über, also lassen wir uns in Richtung der Goldmine zurück fallen, wo ich auf Magie zurück greifen kann. Die Zwerge rücken geordnet vor, lassen sich aber viel Zeit dabei. Sie haben sie, wir nicht. Finsternis. Schließlich marschieren sie in Formation in die Goldmine und wir stellen uns zum Kampf. Druss blockt die Angreifer und lässt sich von ihnen umzingeln. Ich werfe dem schwergerüsteten meine Säurekugel entgegen und treffe ihn trotz der massiven Rüstung ziemlich gut. Dolon und ich beginnen nun ebenfalls die Zwerge zu flankieren, nachdem Dolon in uns den Zorn der Rechtschaffenen ein weiteres mal geweckt hat. Diese elendigen Sklavenbetreiber werden für ihre Untaten büßen. Mit wuchtigen Hieben schlägt Druss die  normalen Zwerge einen nach den andere Tod. Ich unterstütze ihn so gut wie kann mit meinem Kurzschwert. Dolon versucht den schwergepanzerten Zwerg gegenüber Druss zu flankieren, aber seine wuchtige Hiebe machen seine Klinge nur schartig und nur wenig Blut fließt beim Zwerg. Diese Panzerung ist wirklich äußerst massiv.

Schließlich steht nur noch wie ein unverrückbares Bollwerk der schwerstgepanzerte Zwerg. Ich flankiere ihn mit Dolon, der seine Position wechselt, aber mein Kurzschwert wird bei meinen vergeblichen Versuchen die Rüstung zu durchbrechen, stumpf. Finsternis! Schließlich sind es die wuchtigen Hiebe von Druss, der den Zwerg fällt. Diese Schlacht wäre gewonnen. Dolon heilt uns ein wieder mal, meint dann aber, für Heute würde er nur wenig mehr tun können. Auch meine Zauber sind erbärmlich zusammen geschrumpft. Viel ist da nicht mehr zu machen. Aber jammern hilft nichts, Taten schon. Also rücken wir wieder auf die Rampe zu. Auf dem Weg dorthin treffen wir auf Tini und Merl, die gerade auf Spähmission sind. Merl fragt, wie wir die Sklaven retten wollen. Dazu haben wir ehrlich gesagt keinen Plan. Der ehemalige Dieb ist entsetzt, da er meint, die Zwerge würden die Sklaven vernichten, egal ob sie an unserer Aktion beteiligt waren oder nicht. Das war mir nicht klar gewesen. Verdammnis!

Aber Tini weiß Rat, wenn wir die verbleibenden Zwerge beschäftigen, würden die Beiden die Tore öffnen und die Zwerge in die Sicherheit der Saphierminen geleiten. Nun gut. Zum dritten mal stürmen wir nun die Rampe hoch und greifen die nächste Gruppe von Zwergen an. Diesmal sind es aber nur drei Stück, von denen einer sich uns in den Weg stellt, während die anderen uns mit Bolzen aus schweren Armbrüsten eindecken. Obendrein fährt gerade der Fahrstuhl herab. Nicht gut. Es ist nicht schwer, den einzelnen Zwerg nieder zu kämpfen, aber die Armbrustschützen decken uns mit ihrem präzisen Feuer ein. Merl und Tini befreien derweil erfolgreich die Sklaven. Die Oger wollen zuerst querschießen, aber Dolon baut sich drohend am Rand auf, nachdem auch die Armbrustschützen das Zeitliche gesegnet haben und macht den Ogern klar, dass sie auch nur Sklaven sind und die Zwerge auch sie töten werden. Fluchend fliehen die Oger nun mit.

Der Fahrstuhl kommt nun unten an und eine Phalanx aus Äxte schwingenden Zwerge rückt geordnet in geschlossenen Reihen wie in einer Schlacht auf uns zu. "Für den Clan!" brüllen sie dabei und schlagen ihre Äxte auf die Schilde. Es müssen zwanzig Stück sein. Fünf Mann breit, vier Reihen tief. Auf den Schilden glänzt in Gold das Clanzeichen der Talynsteins. Gegen die haben wir keine Chance, nicht ohne vernichtende Massenzauber. Verdammnis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 24. Mai 2010, 11:37:14
Aufgrund von Materialmangel wird es in Zukunft nur noch jeden Montag und Freitag ein Update geben.

30. Elesias 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Minen von Bakaar

Uns bleibt nichts anderes übrig, als die Tiefe des Raumes zu nutzen, sprich wir ziehen uns geordnet zurück und decken die Flucht der Sklaven so gut es geht. Da die Rampe zu eng ist, um in Formation vorzurücken, gibt das uns genug Zeit in die Saphiremine zu gelangen, während die Zwerge nun plänkelnd die Rampe hinunter laufen und sich an deren Fuß wieder neu zu formieren. Xial, der Priester des Ibrandul, auf den Druss, Dolon und Gerotar getroffen waren, ist nun zur Stelle und gibt Anweisung, die Runen auf dem Portal auf dieser Seite zu zerstören. Mit wuchtigen Hieben zertrümmern die starken Männer die Runen und das Portal erlöscht. Ich bin über den Ausgang der Schlacht nicht zufrieden, da wir unser Primäres Ziel, einen Vorstoß in die Tiefen der Festung nicht erzwingen konnten. Wir haben gewonnen und doch verloren. Verdammnis.

Wir ziehen uns in eine Höhle zurück, in der Xial schon alles für eine Massenevakuierung vorbereitet hat. Decken und Vorräte aus Bergsalz warten auf die Sklaven, die ihr Glück kaum fassen können. Ein kleiner klarer See versorgt uns mit frischem Wasser. Die Oger beziehen drohend einen Teil der Höhle für sich. Xial vertraut uns an, dass er die Oger so schnell wie möglich entwaffnen will, bevor diese auf die Idee kommen, die befreiten Sklaven als Proviantpakete auf zwei Beinen zu betrachten. Aber erst mal müssen wir uns ausruhen und neue Kräfte sammeln. Ach, wie ich meine Ausrüstung in einer solchen Situation vermisse. Oder mein Zauberbuch, um meine Zauber aufzufrischen. Ich bete zu Tymora, dass wir bald wieder unsere Gegenstände wieder finden. Wahrscheinlich wurden die Machenschaften des Orlan Elris entdeckt und er sitzt jetzt richtig tief in der Patsche, falls er nicht schon längst tot ist. Verdammnis!

Voller Sorgen schlafe ich ein. Ich träume von meinen kleinen Lieblingen, die wieder mal ganz ohne mich zurechtkommen müssen. Und von den Sehern, die auch am Rande der Auslöschung stehen, während ich hier mit den Zwergen Katz und Maus spiele. Alles läuft gerade aus dem Ruder. Aber was für Alternativen habe ich schon? Ich bin auserwählt diese Probleme zu lösen. Ich bin Tymoras Spielstein in einem gewaltigen Spiel und ich habe meine Rolle zu erfüllen, egal was ich lieber täte. Jedenfalls hoffe ich das, es wäre schrecklich, wenn dies alles gänzlich Sinnlos wäre.

Nachdem wir aufgestanden sind und Dolon Tempus um neue Zauber gebeten hat, stellen wir uns dem Ogerproblem. Xial demonstriert die Vernichtungskraft seiner Degastramen, Monster die Schallwellen durch ihre Trompetenförmigen Mäuler werfen können, an einigen Steinformationen. Ich mach den Dickwänsten klar, dass sie entweder ihre Waffen freiwillig bei bester Gesundheit ablegen oder wir sie ihnen aus ihren kalten Händen entwinden werden. Nach etwas hin und her und dem unsubtilen Hinweis, dass ihre Kameraden die uns begleitet haben, in dieser Beziehung auch störrisch gewesen waren und Druss den Ogern seinen mächtigen frostklirrenden Zweihänder gezeigt hat, legen sie fluchend ihre Waffen ab. Druss große Waffe hat sie letztendlich am meisten überzeugt. Puh!

Nun gut, und jetzt? Wir erklären dem Kleriker Xial unser Problem. Ich erzähle nicht alles, aber genug um ihm klar zu machen, um wie viel es hier geht. Xial hat eine von Ibrandul gewährte Gabe, durch die Erdebenen zur reisen. Eine äußerst praktische Fähigkeit. Er kann uns zu den Kavernen der Festung bringen, die wiederrum uns ermöglichen, in die Quartiere der Wissensbewahrer zu gelangen, zu denen Orlan Eldris ja gehört. Das hört sich gut an, worauf warten wir da noch?

Xial packt ein paar Kristalle aus und legt sie zu einem komplizierten Muster aus. Ich kann deutlich die Arkane Ausrichtung dieses Musters erkennen, ein wirklich kraftvolle Transportmagie. Wir werden in eine andere Höhle bewegt und Xial beschreibt uns den Weg. Unser einziges Problem wird sein, an den Wächter der Kavernen vorbei zu kommen. Nun, wir sind Probleme gewohnt. Wir folgen Xials Beschreibung durch dieses Labyrinth aus Höhlen, geschlagenen Kanälen und Verbindungstunneln, bis wir den Wächter erreichen, der auf einer Insel in einem Unterirdischen Fluss thront, so wie Sagrall einst in seinem Gewölbe ewige Wacht gehalten hat.

Ich spreche ihn auf zwergisch an und mach ihm klar, dass wenigsten Dolon, Lia und ich Kavernenwächter sind. Die Steinfigur stellt sich als Barkach vor, dem ehemaligen Lehrmeister von Sagrall. Er beklagt den Zustand des Clans der Talynsteins, wenn schon Menschen und Elfen deren Aufgaben wahr nehmen müssen. Wahrlich finstere Zeiten für diesen Clan. Er ist über die finsteren Zustände informiert und fordert von uns allen Ernstes, den König seines Klans zu töten, wenn er nicht von dem verdorbenen Glauben an den tausendfach verfluchten Abbathor ablässt. Nun gut, so soll es sein, bei Tymora! Tod den bösen Göttern und ihren verdorbenen Dienern! Keine Gnade, kein Erbarmen, denn das kennen sie auch nicht.

Barkach beschreibt uns den Weg, den wir zu nehmen haben. Ich frage ihn, ob eine zerstörte Statue eines Kavernenwächters wieder repariert werden kann. Leider nicht, Sagralls Seele ruht nun bei Moradin. Ich spreche ein kurzes Gebet und bitte den Zwergenschöpfer, seinen treuen und tapferen Diener in seinen Hallen mit einem großen Krug kühlen Zwergenbiers willkommen zu heißen.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 28. Mai 2010, 15:37:34
1. Eleint 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Kanäle von Bakaar

Der Weg zu den Hallen der Klanbewahrer führt uns durch einen engen Kanal, durch den wir waten müssen. Das Wasser ist eiskalt und schon bald klappern meine Zähne. Brrr! Schließlich erreichen wir einen Absatz, wo das Wasser in die Tiefe schießt, um in einem Becken gesammelt zu werden. Das Becken findet sich schon am Rand der Halle des Wissens. Gut, wir sind am Ziel. Ich gleite als erste nach unten und lasse mich ins trockene schwingen. Gewand komme ich auf, rolle mich ab und schleiche an die nächste Wand. Ich bin klatschnass und hinterlasse entsprechend eine feuchte Spur auf dem Boden. Vorsichtig kundschafte ich den Gang aus. Ich entdecke gar nicht weit entfernt zum Abgang zu den Klanhallen eine Gruppe aus sechs Zwergen, die zwergischen Hellebarden bewaffnet sind und die goldene Rüstungen tragen. Holla, die Zwerge haben hier wirklich zu viel Gold. Sie scheinen auf jemanden zu warten. Hm, ich eile zurück und gehe in die andere Richtung. Ich bekomme gerade mit, wie ein Zwerg ein Beutel mit Kristallen an der Zählstube abgibt, die mit einer massiven Türe gesichert ist. Ich schleiche weiter und passiere eine Andachtshalle für das zwergische Pantheon. Die Halle liegt im Dunkel und mit entsetzen registriere ich, dass die Statuen von Moradin, Clanggedin Silberbart und wie sie auch alle heißen mögen, mit einer dicken Staubschicht bedeckt sind. Verdammnis!

Ich schleiche weiter und passiere den Werkstattbereich der Schleifer, wo ein Zwerg gerade einen Kristall schleift, der sehr groß ist. Weiter hinten sehe ich wie gerade die Quartiere der Klanbewahrer durchsucht werden und ein Nimmervoller Beutel herumgezeigt wird, der verdächtig nach dem von Orlan Eldris aussieht. Da ist unsere Ausrüstung drin! Ich eile sofort zurück zu den Anderen und winke sie her. Druss klettert gewandt nach unten, während Dolon kopf über ins Becken platscht und prustend wieder hoch kommt. Druss und ich legen unsere Zeigefinger an die Lippen und Dolon kraucht unterdrückt fluchend ans Ufer. Wir eilen nun demjenigen entgegen, der unsere Ausrüstung trägt und stellen ihm vor der Zählstube einen Hinterhalt.

Wir überwältigen den Zwerg, bevor dieser Alarm schlagen kann. Mit bebenden Händen hole ich mein Zauberbuch heraus, streichle den Einband, auf dem das Gesicht einer Katze geritzt ist und schmiege meine Wange daran. "Mein Schatz!" juble ich verhalten. Derweil geht die Türe zur Zählstube auf und ein alter Zwerg linst heraus, Dolon und Druss schubsen ihn in die Stube und ich eile hinter her und schließe die Türe hinter uns. Hier liegen Edelsteine und Rubine im Wert von über fünfzehntausend Goldmünzen herum. Die werden gleich mal konfisziert. Der Zwerg schreit Zeter und Mordio. Ich frage ihn nach dem Schicksal von Orlan Eldris aus. Wie vermutet wurde er vor ein eineinhalb Tagen von den Zwergenkönig einbestellt und ist seitdem nicht wieder gesehen worden. Der alte Zwerg vermutet, dass Eldris wohl nach der Audienz von den Hohepriester des Abbathor in Gewahrsam genommen wurde. Und Gewahrsam bedeutet Kerker in den Schatzkammern, dem bestbeschützten Ort in der ganzen Festung. Verdammnis!

Nun gut, wir Wagemutigen werden sich dieses Problem annehmen. Dummerweise sage ich das Laut. Autsch! Nun gut, da ich den alten Zwerg nicht töten will, lasse ich ihn schwören, dass die Nachtmasken hier waren. Zeit zu verschwinden, bevor jemand über den toten Zwerg stolpert. Während des Gesprächs haben wir unsere Ausrüstung wieder an uns genommen. Das einzige was von meiner gewohnten Ausrüstung fehlt, sie mein praktischer Rucksack und mein magischer Schriftrollenbehälter, da diese sich nicht mit einem Nimmervollen Beutel vertragen. Aber ich fühle mich jetzt wieder wie ein kompletter Mensch mit meinen magischen Gegenständen. Hach!

Wir schleichen uns wieder zurück zum Zugang und klettern hoch. Durch das eiskalte Wasser waten wir zurück zu der Stelle, wo Xial uns erwarten wird. Ich setze mich dort hin und präge mir meine Zauber ein. Jetzt kann es los gehen! Nur wenig später erscheint auch Xial. Da leider die wirklich wichtigen Sektionen der Festung mit der Kanalisation nicht verbunden sind, müssen wir den Weg über die Goldminen gehen und uns wieder mal durch unsere Freunde, die fehl geleiteten Zwerge kämpfen. Das wird was werden, aber leider müssen wir da durch, sonst wäre alles andere bisher erreichte total Umsonst gewesen.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 31. Mai 2010, 10:45:41
1. Eleint 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Bakaar

Xial bringt uns in die Goldmine und ich mache uns alle Unsichtbar. Wir fassen uns an die Hände und beginnen einfach an den Zwergen in der Vorhalle vorbei zu rennen. Die hören uns, aber sie können sich nicht einigen, woher die Geräusche nun eigentlich genau kommen. Wir rennen die Rampe hoch, überqueren die Brücke und stehen schließlich vor dem Eingangstor, der indirekt zum Tempel über die Schmieden führt. Wir werden sichtbar und die Zwerge wissen nun, wo wir stehen. Ich suche nach Fallen, kann aber nichts finden. (1 beim Suchen gewürfelt und mit 26 findet man halt keine magischen Fallen) Als ich an den Haltering ziehe, löse ich eine magische Rune aus und eine Feuerlohe zischt heran, unter die ich mich durch ducken kann. Endlich öffnet sich die Türe und wir sausen hinein. Bevor die Zwerge uns erreichen, schlagen wir die Türe zu. Es gibt hier einen massiven Riegel, den ich zuerst mit Dolons Hilfe hoch heben will. Aber das Teil ist so schwer, dass sich auf meiner Seite nichts rührt, während der Schlachtenrufer seine Hälfte hochwuchtet. Nun gut, ich tausche mit Druss die Plätze und die beiden starken Männer verriegeln die Türe.

Zwerge hämmern von außen gegen die Türe, aber diese Tore sind von äußerst stabiler zwergischer Art und  nicht mal Zwerge werden ohne schweres Gerät diese Türen durchbrechen. Wir haben etwas Zeit gewonnen. Wir laufen durch den Wachraum, der neben einem steinernen Tisch und ebensolchen Stühlen. An einer Wand sind Waffen aufgereiht, hauptsächlich schwere Armbrüste und Munition, dazu noch einige Speere. Hinter dem Wachraum geht eine Treppe in die Tiefe. Wir laufen die Treppe herunter, die gar nicht mehr enden will. Wir laufen geschlagene zwanzig Minuten, bis wir endlich ein gewaltiges Doppelportal erreichen, auf dem eine Abbildung von Abbathor zu sehen ist. Ich suche nach Fallen und finde wieder keine, kaum versuche ich die Türe zu öffnen, da stehe ich in einer Feuerwolke. Huch! Ich springe zur Seite und entkomme so unverletzt dem Flammeninferno. Heut ist echt nicht mein Tag!

Ich öffne die Türe nun ganz und sehe eine gewaltige Werkstatt. An den Wänden reihen sich links und rechts je drei Hochöfen auf. Ambosse, Gießformen und Werkbänke stehen im Raum. Aber statt Zwerge arbeiten tätowierte Menschen an den Ambossen, die mich Fatal an das Aussehen der Fremden erinnern. Die "Fremden" waren diese seltsamen Söldner, welche im Krieg um Westtor an unserer Seite gekämpft haben. An der Decke hängen an schweren Ketten mächtige steinerne Schmelzbottiche. Zwei schwer gerüstete Zwerge sind wohl die Aufseher. Ich stürme auf einen zu und ramme ihn mein Schwert zwischen die Rippen. Sie überraschen uns, in dem sie die scheinbar Willenlosen Arbeiter auf uns hetzen. Nun gut! "Beeilt euch!" rufe ich und die Männer stürmen nach vorne. Ein wildes Handgemenge entwickelt sich, als die Hämmer schwingenden Arbeiter auf uns einschlagen. Jetzt wo sie so schön beieinander stehen, demonstriere meine arkane Macht! "Blitze seid gerufen!" Ich erwische alle bis auf einen, die ordentlich durchgeschüttelt werden. Druss und Dolon laufen zu Höchstform auf, als sie die nur mit Lederschürzen gepanzerten Männer abschlachten, die aber absolut Furchtlos sind. Als wären sie Maschinen, keine Menschen mehr. Die beiden Zwerge sind hart in Nehmen, wie auch im austeilen. Aber schließlich gehen auch sie zu Boden, nachdem sie uns noch mit Blitzen beworfen haben, die in Wurfspeeren gebunden waren. Fünf Stück dieser Blitzspeere sind noch übrig, als wir sie durchsuchen.

Am Ende dieses Raumes ist eine weitere Türe, die in eine weitere Schmiede mit Hochöfen führt. Nur sind hier weniger Arbeiter, dafür aber eine ummauerter Raum auf einer Empore. Dieser Raum sieht irgendwie unheimlich aus. Instinktiv weiß ich, dass dies dahinten die schwarze Kammer sein muss. Ein Hohepriester mit zwei Wachen tritt gerade dort heraus und ein unheimlicher Donner ist aus der Kammer zu hören. Links und Rechts neben der schwarzen Kammer stehen zwei Zwergischen Eisengolems der Bauart, die uns beinahe schon vor über einem Jahr in dem verlassenen Zwergentempel getötet hätten. Nicht gut. Da sind zwei weitere Klanwachen und fünf Arbeiter eher von geringer Bedeutung. Und wir treffen einen alten Bekannten wieder, der an einen Amboss mit magischen Ketten gebunden ist. Der Dipater Paktierer von der Stahlmühle. Entsprechend sauer ist der immer noch auf uns und zeigt uns das mit der Beschwörung einer Erinnye. Verdammnis! Ich hasse diese Schlampen aus der Hölle, hat so eine verdammte Höllenhure uns doch beinahe bei der Stahlmühle umgebracht. Finsterste Verdammnis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 03. Juni 2010, 11:12:20
Da ich die nächsten Tage auf dem Nordcon bin, heute schon das Update für Freitag.

1. Eleint 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Schmieden von Bakaar

"Beeilt euch!" Rufe ich im Angesicht dieser Übermacht und flitze hinter einem der Arbeitstische in Deckung. "Heiliger Zorn der Rechtschaffenen! Möge der Feindhammer uns in diesem Kampf beistehen", ruft Dolon und hebt seinen Zweihänder in die Höhe. Dann bricht die Hölle über uns herein. Zuerst schlägt eine Feuerseule zwischen Dolon und Druss ein, dann kippt einer der Behälter, gesteuert von den Arbeitern, seine heiße Flüssigkeit über uns aus. Ich hüpfe kurzerhand auf den Arbeitstisch, aber Druss und Dolon sehen danach gar nicht mehr gut aus. Druss muss sich sogar einen seiner Heiltränke hinter die Binde kippen. Zwei der Arbeiter greifen mich mit ihren mächtigen Hämmern an, aber ich turne gewandt mit einem Flick Flack zwischen ihnen hindurch. Ich sehe zwei weitere Behälter in unsere Richtung wandern, der erste ist zu Nah, aber der zweite befindet sich mitten über einen Pulk Arbeiter und Zwerge, den ich mit den Worten der Macht "Kipp du Ding!" seinen Inhalt über diese Ansammlung Gegner klatschen lasse. Das hat denen jetzt richtig weh getan. Dolon heilt sich erst mal selbst, dann bricht eine weitere Höllenladung an flüssigen Metall, Feuer und dazu noch eine Unheilige Wolke, gesandt von der Höllenschlampe über sie hinein. Irgendwie kommen die beiden nicht in die Gänge. Druss nimmt sich eines der Arbeiter an, die mich angegriffen haben und schlägt ihn wutentbrannt in zwei Hälften.

Die Konstrukte, die Zwerge und einige Arbeiter rücken auf uns zu und bilden eine perfekte Linie. Tja, da sause ich doch in ihre Flanke und rufe "Kegel der Kälte, frier sie ein!" Dazu maximiere ich ihn noch, was die Zwergenwachen und die Arbeiter tötet, die Konstrukte mit Raureif überziehen lässt und auch der Hohepriester und seine Leibwache werden mit Raureif überzogen. Diese marschieren nun in meine Richtung. Dolon beschwört eine Klingenbarriere, die einen der Wächter dann auch tötet, als er trotzdem durch läuft. Die Konstrukte und die Höllenschlampe macht das gar nix aus. Verdammte Dinger!

"Feuerball!" ich erledige damit die zweite Welle der Arbeiter und die verbleibende Leibwache, während der Kleriker sich mit mächtiger Magie wieder heilt. Das kann sich noch ziehen. Dolon und Druss stellen sich den Konstrukten zum Kampf und die beiden Männer stecken mehr ein als sie austeilen. Eines von diesen Dingern hätte uns schon einmal beinahe getötet und zwei davon sind wirklich eine harte Nuss, besonders wenn man die restliche Opposition noch bedenkt, die aber inzwischen auf den Hohepriester und die Erinnye zusammen geschrumpft ist.

Ich turne hinter die Linien hindurch und komme mit einem Salto auf die Beine. Aus der Drehbewegung heraus rufe ich "Mächtige Kugel flieg und sieg!" Tatsächlich zerfällt eine der Maschinen, bevor sie Druss töten kann, der schon aus bedenklich vielen Wunden blutet. Der arme Kerl. Die Schlampe aus der Hölle bringt sich mit ihren Wolken aus negativer Energie immer wie in Erinnerung, aber die andere Feinde sind einfach schlimmer, auch wenn sie besonders mir zusetzt.

"Konstrukte Verletzlich, Aus dem Gleichgewicht, Mächtige Kugel flieg und sieg!" sage ich schnell hinter einander und sorge dafür, dass die letzte Maschine auseinander fällt, während Dolon und Druss sich kaum noch auf den Beinen halten können. Dolon kippt sogar kurz um, aber die heilende Magie seiner schwarzen Ritterrüstung hält ihn am Leben. Auch Druss kippt um, wird aber von Dolon wieder geheilt. Beide Männer auf dem Boden und der Hohepriester des Abbathor holt mit seinem Kolben aus, um Dolon zu töten. "Brenne!" Brülle ich, zwei Strahlen gehen in meiner Panik vorbei, aber der dritte trifft und holt den Kleriker von den Beinen. (Zwei Einser beim treffen, der dritte Würfel zeigte gerade mal eine drei. Der Kleriker hatte noch 22 Lebenspunkte, aber dann zeigten die vier W6 6, 6, 6, 5 an und Dolon war mit seinen noch verbliebenen fünf Lebenspunkten gerettet.)

Druss rappelt sich wieder auf und stürzt sich schreiend auf Erinnye, die ihn verführerisch anlächelt. Aber sein Zorn ist zu stark, um sich von ihrer durchaus attraktiven Hülle blenden zu lassen. Was würde ich für einen solch Vorbau und knackigen Hintern geben! Aber ich habe genug von ihren Faxen und zentriere ihr eine kleine Kugel aus Säure, die aber kaum Schaden macht. Verdammt, dass hätte mir klar sein müssen. Nun ja, Dolon hat die Ehre, die Erinnye zurück zur Hölle zu schicken. Aus Wut werfe ich dem verdammten Paktierer ein gutes Dutzend Werkzeuge äußerst üble Beschimpfungen an seinen Kopf. Dank seiner Superrüstung bekommt er keine Verletzungen, aber es tut verdammt gut sich an ihm abzureagieren. Verdammter Dreckskerl! Er geht hinter seinem Amboss in Deckung und macht sich ganz klein. Ich hätte nicht übel Lust, ihn ebenfalls zur Hölle zu schicken. Aber er ist unbewaffnet und ich mach mir doch nicht die Finger schmutzig. Finsternis!

Dolon spendet großzügig seine Heilmagie und wir ziehen kurz Zwischenbilanz. Einen harten Kampf halte ich noch durch, dann ist Essig. Dolon ist da mit mir einer Meinung, also weiter. Die schwarze Kammer ragt drohend vor uns auf. Wir erleichtern die Zwerge noch um ihre Wertgegenstände, bevor diese in falsche Hände fallen. Wieder mal deaktiviere ich die Falle an der reich verzierten Türe, in dem ich sie auslöse. (Ja, wieder ne 1) Verdammt!

Der Innenraum ist recht spartanisch eingerichtet und es gibt nur einen Gegenstand. Ich bin nicht sicher, was dieses am Boden gekettete etwas ist. Eine Maschine? Ein Lebewesen? Gerade eben fahren zwei Gitter auseinander und geben ein gewaltiges Maul frei. Das Etwas macht einen Rülpser und ein nackter Mensch wird uns vor die Füße gespuckt. Der Körper ist mit Tätowierungen bedeckt. Der Mann steht auf und geht ohne nach rechts oder links zu sehen an uns vorbei. Hinten an dem Etwas ist eine Schale angebracht, in der sich nun eine Larve befindet, also eine menschliche Seele. Hier werden also wohl unter anderem die fünfundzwanzigtausend Seelen für Moloch raffiniert. Finsternis!

Was immer dieses Ding aus sein mag, wir zerstören es. Lange müssen wir es mit verschiedensten Mittel bearbeiten, dann zerbricht es endlich. Die schwarze Kammer hat ihren Schrecken verloren, aber in mir ist ein nie gekannter Zorn. Haben mir die Zwerge anfangs leid getan, sind diese stämmigen Wesen doch der Inbegriff von Fleiß, Handwerkskunst, Schmiedearbeiten und Standhaftigkeit, so ist in mir noch der Wille, diesem Treiben ein Ende zu bereiten. So etwas tut man einfach nicht. Mit grimmigen Minen richten wir unseren Blick auf die Türe, die zu den Hallen des Königs führt.

Gespielt am 24.04.2010
Spielleiter: Stefan
SC: Kaira 16 (Schurke 4/ Seher 1/ Unseen Seer 4/ Arkaner Trickser 7), Druss 14 (Barbar), Dolon 14 (Kleriker 8/Kriegspriester 6)
EP: Stufe 14 4650 Stufe 16 2766
Überwundene Gegner
7 Klankrieger
1 Dispatergerüsteter Zwerg
5 Klanbewahrer
2 Zwergenkonstrukte
1 Erinnye
18 Fremde
Beute
15000 GM in Edelsteinen
Fünf  Blitzspeere
Schmuck
1 Beutel Edelsteine
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 07. Juni 2010, 11:01:59
Kapitel 18
Die fünf Kammern des Schreckens

1. Eleint 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Schmieden von Bakaar

Bevor wir nach unten gehen, trenne ich mit Hilfe der starken Männer die Adamantennen Klingen der Konstrukte ab, diesmal lasse ich mich nicht von irgendjemand aufhalten wie beim letzten Mal. Was du heute kannst plündern verschiebe nicht auf nächstes Jahr. Zum Glück drängen immer noch keine Zwerge uns nach und ich öffne die Türe mit dem Schlüssel des Hohepriesters, nachdem ich eine weitere Falle entschärft habe, die nur gegen Nichtzwerge wirkt und zwar diesmal ohne sie dabei auszulösen. Wieder mal erwartet uns eine schier unendlich erscheinende Treppe, der flache Stufen kontinuierlich in die Tiefe führen. Ich habe keine Ahnung, wie viele hundert Meter wir uns inzwischen unter der Erde befinden, aber da dies die zweite lange Treppe ist, der Fahrstuhl uns knappe Siebzig Meter uns in die Tiefe gefahren hat, schätze ich mal, dass wir inzwischen eine halbe Meile unter dem Meer sind.

Schließlich hören wir Stimmen und ich schleiche mich vorwärts. Am Ende der Treppe kann ich einen Kreisrunden Raum von etwas über zwanzig Meter Durchmesser erkennen. In der Mitte des Raumes schwebt ein Kristall über eine Art Brunnen und ist mit Ketten fixiert. Wobei der Kristall aus eigenem Antrieb zu schweben scheint und die Ketten dazu dienen, ihn an Ort und Stelle zu halten. Um den Brunnen sind sechs schwer gerüstete Zwerge postiert, die Aufmerksam auf das Treiben um sich herum starren. Und wahrscheinlich auch auf die anderen Eingänge, die hier hinein zu führen scheinen. An den Wänden stehen Regale voll mit Büchern und Schriftrollen. Im Raum verteilt stehen mehrere Schreibtische, auf denen sich Bücher stapeln und insgesamt zwölf Gelehrte arbeiten, die von jeweils einen Assistenten unterstützt werden. Einige Gelehrte rufen sich immer wieder Zahlen zu und einer schreibt diese in ein Buch. Ich bin nicht sicher, was ich hier sehe, aber wahrscheinlich ist das hier so was wie die zentrale Buchhaltung der Talynsteins, wo alle Transaktionen und Geschäfte vermerkt werden. Die Gehilfen bewegen sich etwas unbeholfen und als ich mit meinem Fernrohr nachsehe, erkenne ich, dass sie goldene Augen haben. Damit meine ich, dass sie keine Augen haben, sondern anstelle davon Kugeln aus Gold. Meine Brille offenbart mir, dass es sich um Untote handelt. Verdammnis!

Gegenüber steht auf einem Sockel ein drei Schritt hoher goldener Zwerg. Das kommt mir äußerst verdächtig vor. Wahrscheinlich ist das ein verdammter Golem oder so was in der Art. Vorsichtig schleiche ich zurück und setze die anderen ins Bild. Da wir keine Alternativen haben, gehen wir zum Angriff über. Kaum sehen uns die Gelehrten, hauen die durch die Ausgänge ab. Die Gehilfen machen stoisch ihre Arbeit weiter und reagieren nicht auf uns. Die sechs Wächter laufen auf uns zu, während einer der Schreiber in Deckung geht und Befehle brüllt. Wahrscheinlich ist er der Chef von dieser Abteilung.

Ich werfe einen Feuerball auf die Ansammlung Zwerge vor uns und röste sie schon mal vor. Einer der untoten Gehilfen fängt Feuer und brennt regungslos vor sich her. Druss und Gerotar bilden eine Abwehrlinie vor mir und empfangen die Zwerge mit einem Schlaghagel aus ehrlichem Stahl. Schnell hinter einander lese ich noch zwei Schriftrollen ab, die weitere Feuerbälle produzieren. Zwei Zwerge gehen zu Boden, dann greift der Chef der Buchhalter in seine Tasche und fördert einen blau leuchtenden Kristall zu Tage, den er zerbricht und alle Wunden der Zwerge heilen wieder. Ach Nö!

Die Zwerge sickern durch unsere Reihen und bedrohen schließlich auch mich. Da ich kaum noch Zauber habe, gehe ich in den Nahkampf und gebe ihnen meinen ehrlichen Stahl zu schmecken. Allerdings muss ich mehrmals hin und her Turnen, bis ich sie mit einem der Männer flankieren kann und so eine verwundbare Stelle heraussuchen kann, wodurch ich mein Schwert rammen kann. Nach und nach kämpfen wir die Zwerge nieder, die verbissen bis zum letzten Mann kämpfen. Als letztes schnappt sich der alte Zwerg eine herum liegende Axt eines gefallenen Krieger und stürmt mit hoch erhobener Waffe auf uns zu. Jedenfalls zwei Schritte, dann bleibt er keuchend stehen und stützt sich auf die Axt ab. "Wenn ich nur dreihundert Jahre jünger wäre, ihr verdammten Diebe, würdet ihr Pack heute euer rotes Wunder erleben."
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 11. Juni 2010, 10:01:51
1. Eleint 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Buchhaltung von Bakaar

So wie es aussieht ist da tatsächlich die Buchhaltung von Bakaar. Wir entwaffnen den Alten und nehmen ihm obendrein noch drei von diesen Heilkristallen ab. Der komische Kristall in der Mitte ist eine Art Speicher für Wissen. Natürlich habe ich nichts besseres zu tun, als das mal auszuprobieren. Ein wilde Flut von Bildern stürmt auf mich ein. Schon bald wird mir klar, dass die Verschwörung der Abbathorkleriker sich nicht nur auf den Talynstein Klan alleine erstreckt, sondern auch auf andere. Ich sehe, wie Fremde, also die entseelten menschlichen Sklaven auf anderen Ebenen Plünderungsfeldzüge durchführen. Wie es weitere Minen gibt und sechs schwarze Kammern. Zwei davon stehen auf der ersten Ebene der Hölle, drei im Abgrund und eine befindet sich in einer Taschendimension. Finsternis!

Ich dachte, mit der Zerstörung der schwarzen Kammer in der Schmiede hätten wir das Problem gelöst. Aber dieses Problem ist nicht zu lösen, jedenfalls nicht von uns alleine. Finsternis. Ich sehe, wie Zwerge viele Geschäfte mit Teufeln machen, dazu dienen die Larven. Nicht gut. Jedenfalls machen die Zwerge damit viel Gold. Schließlich löse ich mich von dem Kristall und stelle den Buchhalter zur Rede. Ich habe eine Grundsatzdiskussion mit ihm über Gier, Gold, Ehre, Anstand und Fleiß. Der Kerl ist ziemlich verstockt, was ja auch kein Wunder ist, immerhin diskutiere ich mit einem Zwerg und das bringt genau so viel, wenn ich auf eine Wand einreden würde. Was wir noch heraus bekommen ist, dass es noch fünf Kammern und ihre Wächter darin zu überwinden gibt, bis wir zum König vorstoßen können. Es gibt auch einen Weg um die Königshalle herum direkt zu den Schatzkammern. Aber wir müssen ja zu dem König.

Einer der Gehilfen hat eine fatale Ähnlichkeit die Orlan Eldris. Verdammnis, die haben ihn zum Zombie gemacht. Das gibt Rache. Ich bekomme noch heraus, dass die Larve in unserem Besitz etwa tausend Goldmünzen Wert ist, weil sie eine recht mickrige Seele ist. Ich überschlage kurz die Summe und komme zu dem Schluss, dass für fünfundzwanzigtausend Seelen demnach mindestens fünfundzwanzigmillionen Goldmünzen notwendig sind. Kein Wunder, dass die Hydra so scharf auf Gold ist. Diese Summe ist der reine Wahnwitz. Und dafür Seelen zu kaufen ist genau so verrückt. Da Orlan Eldris jetzt tot ist, bricht eine kurze Diskussion aus, ob wir überhaupt weiter machen sollen. Aber letztendlich haben wir keine Wahl. Wollen wir die Hydra schwächen, müssen wir dieses Problem ein für allemal lösen. Ganz abgesehen davon, dass den Abbathorklerikern das Handwerk zu legen ist, schon allein um Orlan Eldris Andenken zu wahren.

Da wir noch für einen Kampf genug Power haben, gehen wir gleich mal zur Eingangstür zu den fünf Kammern des Schreckens. Schon vor der Tür spricht uns die goldene Statue an, auf dessen Sockel folgendes steht: "Ich bin der Wahrer der Pforte!" Und natürlich macht der uns gleich mal Dumm an. Wir bekommen das übliche bla bla zu hören. Gehen wir da rein, werden wir sterben, weil wir ja keine Chance haben. Alle scheinen uns immer Warnen zu wollen. Nun ja, wir sie die Wagemutigen und wir haben schon mehr als einmal das Unmögliche vollbracht. Wenn nicht wir, wer dann?

Also drauf und der Golem versucht nach uns zu hauen. Bevor der richtig ausholen kann, hat er schon von mir einen Säurekugel an den Kopf geschleudert bekommen, was er deutlich spürt. Gerotar und Druss gehen ihn im Nahkampf an. Die Flammenaura von Gerotars großem Schwert verschließt die Wunden schon fast wieder so schnell, wie er sie geschlagen hat. Auch Druss hat mit seinem stählernen Schwert deutliche Probleme, da durch zu kommen. "Beeilt euch!" rufe ich ihnen zu, so dass sie nun viel schneller die Zweihänder schwingen können. Druss Muskeln schwellen deutlich an und er haut mit großer Begeisterung auf das Ding drauf. Ich jage eine kleine Kugel noch mal hinter her und schließlich sinkt der Goldgolem zu Boden. Druss und Gerotar haben einige Blessuren abbekommen und ich habe kaum noch Zauber. Zeit und uns zurück zu ziehen. Der Buchhalter glotzt uns immer noch an und ich prüfe seine Gier, in dem ich ihn mit Goldklumpen aus dem Golem bewerfe. "Renne! Wenn du nicht mit Gold gesteinigt werden willst", rufe ich ihm zu und nach der ersten Beule, die ihm ein Goldklumpen verpasst, hastet er auch von dannen. Von wegen Gier ist gut, ein wahrer Abbathoranhänger hätte sich mit Gold steinigen lassen. Tod, aber reich.

Wir ziehen uns durch ein Portal zurück, auf dessen Bogen "Waschküche" steht. Wir landen tatsächlich in einen Bereich, wo es einige Wasserbecken gibt. Es ist eine höchst unwürdige Vorstellung, bis wir dort hoch gekraxelt sind. Wir folgen einem Kanal, bis wir eine trockene Stelle erreichen, die groß genug für ein Lagerplatz ist. Es war ein langer Tag und die letzten Heilzauber werden verteilt. Lia übernimmt die erste Wache und wir betten uns zur Ruhe.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 14. Juni 2010, 14:40:46
2. Eleint 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Kavernen von Bakaar

Frisch ausgeruht und mit neuen Zaubern versehen machen wir uns mal wieder auf dem Weg. Natürlich haben sich weitere Zwerge in der runden Kammer versammelt. Ein hochrangiger Klanbewahrer gibt gerade Befehle, was zu tun ist. Sie bilden Suchtrupps und schwärmen aus. Zum Glück nicht in die Waschküche. Der Klanbewahrer geht durch die Türe, die zu den Fünf Kammern des Schreckens führt, welche den König von der Außenwelt beschützen. Nun gut, sechs schwer gerüstete Zwerge bleiben zurück und bilden vor dem Tor eine Phalanx. Gehen wir es an. Mit einem gut gezielten Feuerball eröffne ich das Gefecht, Druss und Gerotar rücken verhalten vor. Erdklümpchen zaubert und auf einmal gibt es viele von ihm. Die Zwerge rücken scheinbar weiter zusammen und machen nichts weiter. Nun gut, da ich denke, dass wir in den Kammern eher auf mächtige Einzelgegner treffen werden, jage ich gleich noch einen zweiten Feuerball hinter her. Zwei Blitzspeere kommen mir entgegen geschleudert, aber ich weiche gekonnt aus. Druss und Gerotar greifen nun an. Druss zertrümmert gleich mal einen von denen sein tolles Turmschild und gibt ihm gleich noch eins auf den Weg. Das mögen die gar nicht. Gerotar rückt weiter verhalten vor und die Zwerge rücken nun ebenfalls vor. Die Typen sind echt zäh, da muss ich wohl doch mehr Ressourcen aufwenden als gedacht. "Beeilt euch!" rufe ich und die beiden legen nun richtig los. Aber die Zwerge sind kaum zu treffen. Nun gut, da Gerotars Spiegelbilder schnell zusammen schrumpfen auch Druss einige Blessuren davon trägt, spreche ich meinen nächsten Zauber.

"Blitze fliegt und siegt!" Ein wahres Gewitter geht auf sie nieder und die ersten sinken endlich zu Boden. Das sollte eigentlich reichen. Ich rücke weiter vor und decke die Zwerge mit kleinen Kugeln aus meinem innersten Selbst ein, während Gerotar und Druss die Zwerge Stück für Stück totschlagen. Schließlich sinkt auch der letzte Zwerg zu Boden. Mutige zähe Kerle, Schade, dass sie auf der falschen Seite stehen. Solche Verbündete wünscht man sich an seiner Seite und nicht zum Feind. Ich deaktiviere die obligatorische Falle, die dadurch ausgelöst wird, dass ein Nichtzwerg die Türe berührt und ziehe die Türe auf. Dahinter liegt eine lange und breite Säulenhalle. In der Mitte thront auf einem Podest ein ungerüsteter Zwerg umgeben von einer mächtigen Leibwache. Gerotar stürmt sofort nach vorne und haut durch einen der Zwerge einfach durch, dabei löst er eine Blitzfalle aus, die ihn etwas grillt. Ich eile ihm hinter her und rufe "Kegel aus Kälte!" Eine Woge von Kälte zischt über die Zwerge hinweg und hat genau Null Auswirkungen. Verdammt, das ist alles nur ein dämliches Trugbild.

Hinterrücks versucht etwas mich zu piksen, aber da müssen die schon früher aufstehen, um mich überraschen zu können. Ich sause mit einigen Flick Flacks zwischen zwei Säulen und rufe "Unsichtbares gesehen!" Tatsächlich offenbaren sich vier unsichtbare Pirscher in dem Raum. Na prima. Gerotar schafft es tatsächlich sich so zu Positionieren, dass er jede paar Augenblicke ein Blitzgewitter abbekommt. Schließlich realisiert er, dass er ungünstig steht und läuft dann gemächlich an den Pirschern so vorbei, dass sie die ganze Zeit auf ihn einprügeln können. Unser Erdklümpchen muss es wohl auf die harte Tour lernen, dass man vor Gegner nicht einfach so vorbeischlappt. Wenn er weiter so ungeschickt kämpft, wird das noch ein böses Ende mit ihm nehmen.

Druss hat auch zwei dieser Wesen gegen sich und hämmert mit voller Wucht auf sie ein. Mal um mal schlägt er große Kerben in den Boden, aber wenn er mal trifft, dann aber richtig. Gerotar fuchtelt etwas unkoordiniert herum und tut so, als würde er zum ersten mal gegen unsichtbare Gegner kämpfen. Ich tu mich auch recht schwer gegen diese Wesen, da sie keine Anatomischen Punkte aufweisen, wo ich wirklich etwas ausrichten könnte. So ist es fast allein Druss sein Verdienst, dass die Viecher schließlich drauf gehen. Das war jetzt kein wirklich Ruhmreiches Gefecht. Kann also nur noch besser werden. Dolon heilt uns etwas hoch und wir gehen zur nächsten Türe, während die anderen einen gesunden Sicherheitsabstand zu mir halten, deaktiviere ich die obligatorische Falle.

Auf der Türe steht diesmal: "Ich bin das Feuer der Klanschmieden, meine Glut soll nie erlöschen." Das hört sich schon mal nicht so gut an. Nun, testen wir es aus, ob wir nicht den richtigen Feuerlöscher dabei haben.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 18. Juni 2010, 14:42:48
2. Eleint 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Kavernen von Bakaar

Wir machen das Türchen auf und sehen uns zwei riesigen Feuerelementaren gegenüber. Dahinter stehen zwei Zwerge mit seltsamen Armbrüsten. Die Armbrüste haben keine Führungsschienen, sondern Rohre. Was bei den neun Höllen ist das wieder für eine niederträchtige Teufelei? Da ich gegen Feuerelementar recht wenig ausrichten kann, flitze ich auf einen der Zwerge zu und haue ihm eine kleine Säurekugel um die Ohren, die präzise trifft. Druss nimmt den linken, Gerotar den rechten Feuerelementar. Eigentlich wäre es klüger gewesen, die Kräfte zu bündeln und auf einen gemeinsam zu hauen. Aber die Jungs sind selber groß, die werden schon wissen, was sie machen. Die Elementar prügeln auf Druss und Gerotar ein, während die Zwerge verschiedenfarbige Kugeln in ihre Waffen laden. Einer macht einen Feuerball auf Druss, der anderen zwei Flammenlanzen auf mich. Autsch! Das hat weh getan!

Ich revanchiere mich, in dem ich einen der Zwerge mit einem Vampirgriff etwas Lebensenergie auf mich transferiere. Das hat er jetzt voll verdient. Der nimmt etwas Abstand von mir und versucht den gleichen Trick gleich nochmal. Aber diesmal trifft er nicht. Ätsch! Gerotar wird mehrmals von seinem Elementar hart getroffen und fängt an zu brennen. Das sieht nicht gut aus. Druss hält sich wacker und lasst sein Schwert, dass von Rauhreif überzogen ist, mit großen Erfolg auf seinen Feuerelmentar nieder sausen.

Um die Zwerge endlich in die Hölle zu schicken, in der sie unzweifelhaft landen werden, aktiviere ich meine brennenden Strahlen. "Brenne!" rufe ich und muss erkennen, dass die Rüstung der Zwerge sie vor Feuer schützt. Verdammnis! Gerotar geht kurz daraufhin zu Boden. So verkokelt er aussieht, kann er nicht mehr am Leben sein. Wäre jedenfalls besser für ihn, tot zu sein. Nun gut, dass sieht jetzt nicht gut aus. Zeit meinen letzten Joker zu zünden. Ich erinnere mich an den Kältekegel und bekomme das Elementar und einen der Zwerge in den Wirkungsbereich, ohne Druss zu gefährden. Um ganz Sicher zu gehen, rufe ich: "Maximierter Kegel aus Kälte, Jetzt zurück in meine Erinnerung!" Das Elementar vergeht und der Zwerg verwandelt sich in eine Statue aus Eis, die umkippt und in Tausend Teile zerspringt. Druss hat seinem Elementar so eine druff, dass es platzt. Danach ist auch der letzte Zwerg auf den Weg in die Hölle, um seine hoffentlich gerechte Strafe zu bekommen.

Gerotar ist wirklich Mausetot. Nun, da bleibt wohl nix anderes übrig, als in die Kasse zu greifen und ein paar Edelsteine herauszurücken. Heute ist wohl nicht unser Tag. Dolon hat ja inzwischen etwas Erfahrung und bringt Erdklümpchen fix zurück ins Leben. So, lange genug Pause gemacht, weiter geht’s.

Auf der Türe zum nächsten Raum steht diesmal: "Ich bin der Schild des Glaubens, meine Überzeugung wird nicht wanken." Nun, dann werden wir gleich mal testen, wie Zäh der Kleriker ist. Nachdem ich die obligatorische Rune als Pflichtübung ausgelöscht habe, öffne ich die Türe. Eine weitere gewaltige Säulenhalle erwartet uns. Hinter einem Altar steht ein schwer gerüsteter Hohepriester des Abbathor, der uns ein paar äußerst böse Worte an den Kopf wirft. Na, wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen. Flankiert wird er von zwei Kriegern in diesen Super Diaspater Rüstungen. Na Toll, dass wird wieder ne zähe Sache werden. Ich sause als erste in den Raum und hau dem Kerl gleich mal eine von meinen schmackhaften grünen Kügelchen um die Ohren. "Mächtige Säurekugel flieg und sieg!" Die kriegt er voll zentriert.

Druss und Gerotar stürmen je auf einen von den Leibwächtern zu. Irgendwann sollte ich für eine klare Zielverteilung sorgen. Die Blechbüchsen interessiert eh keiner, sondern der Kleriker, der drei Sterne aus Energie über sich formiert. Was ist das denn? Ich kann mich dunkel daran erinnern, dass Ryan da mal was erzählt hat. Aber mein Gedächtnis lässt mich da im Stich. Nachdem ich dem Altar umkreist habe, zentriere ich dem Mistkerl eine weitere Kugel, nachdem ich ihn aus den Gleichgeweicht geschubst habe. Einer der Sterne leuchtet auf und die Kugel kommt auf mich zurück geflogen. Autsch!

Für einen kurzen Moment gehen bei mir die Lichter aus und dann sehe ich Druss, wie er über mir steht und einen Heiltrank in mich hineinschüttet. Ich rapple mich wieder auf und rufe "Beeilt euch!" In dem Moment erlöscht einer der Sterne bei dem Priester, aber nichts negatives passiert. Gut! Druss haut nun seinen Zwerg das Schild kaputt, und dann auch ihn, während Gerotar sein Schwert an der Rüstung seines Gegners schartig haut. Ich schlucke noch einen weiteren Heiltrank, der den Großteil meiner Wunden schließt und ich bin Fit genug, mit wieder mit dem Hohepriester zu prügeln. Ich sause zu ihm hin und rufe "Griff des Vampirs, deine Lebenskraft gehört mir!" Leider kriege ich recht wenig von ihm abgezogen. Tymora! Warum hast du mich verlassen? Der Hohepriester grabscht nach mir, aber sein Zauber hat keine Auswirkung.

Druss haut mehrmals auf den Priester drauf und der fällt nun endlich um. Ich eile nun Gerotar zur Hilfe und ramme mein Schwert durch eine Lücke in die Rüstung des Zwerges, was aber nur wenig bringt. Der Hohepriester rührt sich einen kurzen Moment wieder, aber Druss schlägt ihn innerhalb einer Runde zurück in die Hölle. Aufgestanden wird hier nicht mehr! Schließlich gelingt es uns auch den letzten Zwerg zu töten. Wenn wir so weiter machen, wird es bald keinen Klan mehr geben, den der König noch regieren kann.

Nachdem Druss einen dieser leuchtenden Kristalle zerbrochen hat und wir wieder Fit sind, gehe ich zur nächsten Türe. Auf ihr steht in großen zwergischen Runen geschrieben: Ich bin der Jäger in der Tiefe, mein Leib wird nicht brechen. Mal sehen, was sich hinter dieser Türe wohl befinden mag.

Gespielt am 08.05.2010
Spielleiter: Stefan
SC: Kaira 16 (Schurke 4/ Seher 1/ Unseen Seer 4/ Arkaner Trickser 7), Druss 15 (Barbar), Gerotar 13 (Hexenklinge)
EP: Stufe 14 4666 Stufe 15 3751 Stufe 16 2766
Überwundene Gegner
6 Klankrieger
1 Gelehrter
2 Dispatergerüstete Zwerge
1 Hohepriester des Abbathor
6 Zwergische Verteidiger
2 Zwergenschützen
2 riesige Feuerelementare
1 goldener Golem
4 unsichtbare Pirscher
Beute
2 große Edelsteine
8 große Adamantklingen
Fünfzehn Blitzspeere
Schmuck
Goldklumpen
3 Heilkristalle
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 21. Juni 2010, 10:57:45
Kapitel 19
Ein König zu töten!

2. Eleint 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Dritte Kammer des Schreckens

Nachdem ich die obligatorische Falle gefunden habe, lausche ich kurz an der Türe und höre ein seltsames monotones Wummern. Ich kann das Geräusch nicht einordnen, auch keiner der Anderen. Nun gut, auf drei öffne ich die Türe und eine weitere Säulenhalle hart unser. In der Mitte ist in einem Energiefeld ein gewaltiges vierbeiniges Wesen gefangen, könnte ein Golem sein. Wenn auch ein seltsamer Golem, mit einem Stierkopf und vier Hämmerarmen. Noch rührt sich das Wesen nicht in dem Energiefeld, aus dem das wummernde Geräusch kommt. Vorsichtig orientiere ich mich seitwärts und erkenne, dass der Bereich hinter den Säulen mit Fallen vermint ist. Umgehen ist wohl nicht möglich, wir teilen uns in drei Gruppen. Lia bleibt zurück, Dolon und Gerotar nehmen die linke Flanke, Druss und ich die rechte. Kurz bevor wir es passieren, erlöscht das Schutzfeld. Oh oh!

Gerotar stürmt sofort drauf los, seine Waffe schlägt aber nur Funken an der Oberfläche. Mit einem gewaltigen Brüllen stürmt es über Gerotar und Lia hinweg und bleibt erst am Eingang wieder stehen. So ein Mistding. Verbeult und zerschlagen mühen sich die beiden Nichtmenschen wieder auf die Beine. Druss rennt mit einem Kampfschrei auf den Lippen zwischen den herumwirbelnden Hämmern hindurch und lässt seinen Zweihänder sprechen. Auch Dolon lässt sich nicht Lumpen und greift mit dem Namen Tempus auf den Lippen tapfer das Ding an. Ich werfe dem Koloss eine kleine Säurekugel in den Wanst, die immerhin ein kleines Loch hinein ätzt. Lia macht das gleiche wie ich. "Kleine Kugel flieg und sieg!"

Das Ding orientiert sich um, dabei dreht es sich nicht um, sondern sein Kopf fährt klickend zu seinem Hinterteil und versucht mit auf die Hörner zu nehmen. He! Ich weiche mit einem Hechtsprung aus, während Gerotar und Druss unter die Beine kommen. Während die drei Männer nun mit aller Kraft auf dem Ding herum schlagen, werfe ich in schneller Folge meine letzten Säurekugeln, zuerst eine weitere kleine, dann noch eine große. Schließlich bricht dieser mächtige Golem zusammen, nachdem er noch einmal mit jedem seiner Hämmer zugeschlagen hat und mächtige Wunden in die Körper der Männer geschlagen hat. Nach einer Runde mit Heiltränken schaue ich mir die Tür zur nächsten Kammer an. Nach dem ich die obligatorische Falle entschärft habe, lese ich, was auf der Türe steht.

"Ich bin die Axt, die den König beschützt. Kein Feind des Klans soll an mir vorbei kommen." Wenn das mal keine Ansage ist. Also machen wir die Tür auf und stehen fünf Zwergen gegenüber. Von Links nach Rechts steht ein leichtgerüsteter, zähnefletschender muskelbepackter Zwerg mit einer gewaltigen Zweihändigen Axt. Dann eine Zwergin mit Axt und kleinem Schild. In der Mitte steht ein Goldgerüsteter Zwerg, den wir als den obersten der Klanbewahrer kennen, auch er trägt eine zweihändige Axt. Der vierte Zwerg im Bunde hat einen Bogen aus Stein und der fünfte scheint ein Magier zu sein. Nun, dass dürfte nicht leicht werden. Ich habe einen kurzen verbalen Schlagabtausch mit dem Klanbewahrer. Er labert von Abbathor, der Ehre der Gier. Ich erzähle davon, dass Abbathor reines Gift ist und wir nicht länger zulassen werden, dass die Talynsteins von diesem finsteren Gott missbraucht werden. Damit sind genug Worte gewechselt und ehrlicher Stahl wird nun argumentieren.

"Beeilt euch!" ruft Dolon und lässt uns hibbelig werden. Inzwischen hat er diese Gabe von Tempus gewährt bekommen. So ein Kriegspriester des Tempus hat schon einige Tricks drauf. Dolon geht einige Schritte nach vorne und wird dann von dem wild schnauben links stehenden Zwerg angegriffen. Seine mächtige Axt schwingt im hohen Bogen auf Dolon ein und schlägt ihm eine tiefe Wunde. Autsch! Gerotar und Druss stürzen sich nun wild brüllend auf den Barbarenzwerg und prügeln auf ihn ein. Lia legt drei Pfeile in ihren Bogen ein entfesselt so einen Schlaghagel auf die Priesterin. Ich lenke den Gegner etwas ab und werde unsichtbar. Ich eile auf der rechten Flanke dem Magier entgegen, welcher uns mit zwei Feuerbällen beharkt, die mir aber nicht weh tun. Der Bogenschütze schießt auf Lia und trifft sie einmal ziemlich hart.

Unsichtbar laufe ich auf den Magier zu und ramme ihn mit voller Wucht mein Kurzschwert zwischen die Rippen. Sofort eilt der Klanbewahrer mit seiner großen Axt in meine Richtung und ich werde sichtbar. Nicht nur das, jede Art von Magie geht bei mir verloren. Verdammnis! Ein Antimagisches Feld geht von der verdammten Rüstung aus und sein große Axt haut mich ganz schön. Autsch! Aber nicht nur ich habe ein Problem, sondern auch Gerotar. Der Zwergenbarbar schäumt richtig, als er mit wuchtigen Schlägen auf Gerotar einschlägt. Zweimal dringt die Axt besonders tief in sein Fleisch und er fällt mal wieder Tod um. So langsam wird das zur traurigen Gewohnheit. Verdammnis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 24. Juni 2010, 21:05:17
2. Eleint 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Vierte Kammer des Schreckens

Damit steht es 1:0 für die Zwerge. Nicht gut! Dolon und Druss sorgen kurz darauf für den Ausgleich, was zu einem 1:1 führt, aber erst mal hält noch der Barbarenzwerg stand, ist ein echt zähes Kerlchen. Auf Zeit spielen ist nicht. Lia kabelt sich mit der Klerikerin und sorgt dafür, dass diese sich gegen Feuer immunisiert. Danke Lia! Wo ich doch gerade in ihre Richtung turnen wollte,  um brennende Strahlen abzufeuern. Nun gut, ich löse mich mit einem Flick Flack vom goldgerüsteten Zwerg brate dem Bogenschützen drei flammende Strahlen über, die er aber gut wegsteckt. Der spickt weiter Lia mit Pfeilen, so dass die Elfe immer mehr einem Nadelkissen gleicht. Der Klanbewahrer hampelt wieder in meine Richtung und schlägt auf mich ein. He, das ist echt gemein! Ich löse mich schließlich auf alt bekannte Art wieder von dem Zwerg und heile mit einem Heilkristall alle, die noch stehen. Für Gerotar ist jede Hilfe leider zu spät.

Druss schnappt sich den Bogenschützen, während Lia nun den Magier mit Pfeilen spickt, so dass er umfällt, während Dolon nun die Klerikerin beschäftigt. Der goldene Zwerg haut ein weiteres mal auf mich ein und ich löse mich von ihm in Richtung der Klerikerin und gebe ihr mein Kurzschwert zum kosten. Wenn der Mistkerl mir weiterhin folgt, negiert er die Klerikerin. Der Klanbewahrer geht nun auf Druss los, während dieser den Bogenschützen umhaut, der sich schließlich mit seiner Axt wehren muss. Lia versucht den goldenen Zwerg umzuschießen, aber ohne ihre magischen Verstärkungen scheint sie nichts gebacken zu bekommen, so dass schließlich Druss für Fakten sorgt. Dolon und ich kämpfen schließlich auch die Priesterin nieder und sorgen so für den 1:5 Endstand. Sieht so aus, als wären wir im Finale. (Solche Vergleiche kommen eben, wenn man nebenher Fußball guckt). Gerotar ist definitiv Tod, da hilft nix mehr. Nun gut, dafür bekommen wir einiges an Zeug. Leider können wir die Antimagische Rüstung nicht mitnehmen. Dafür alles andere schon. Darunter sind ein paar nette Gegenstände. Leider war mal wieder der Preis ziemlich hoch. Dolon kommt auf die Idee, die Falle mit Hilfe des antimagischen Feldes zu neutralisieren, so dass wir unbehelligt die letzte Türe öffnen können. Eine kurze Treppe führt uns in die Tiefe. Die Wände sind Zwergischen Heldenepen verziert. Sprich Zwerge in Kämpferpose vermöbeln Ungeziefer des Unterreiches.

Schließlich erreichen wir ein offenen Säulendurchgang, der zu einem Gang führt. Gegenüber ist ein weiteres Tor, das reich verziert ist. Links und rechts geht ein Gang wohl um die vor uns liegende Halle herum. Das muss der Thronraum sein. Nun gut, wir sind am Ziel. Rast können wir uns keine gönnen, also weiter! Ich entschärfe eine weitere gemeine Falle und wir öffnen die Tür, nachdem wir die letzten Defensivzauber hoch gefahren haben. Hinter der Tür ist ein ovaler Raum, in dem in der Mitte ein ebenfalls ovaler Planungstisch steht. Dort ist die Küste des Drachenmeers und des westlichen Teil der See des Sternenregens nachmoduliert. Kleine Figürchen stehen dort auf dem Tisch und zeigen verschiedene Aktionen des Klans in diesem Bereich an. Nach der Anzahl der Miniaturen zu urteilen habe die einige Eisen im Feuer.

Es geht natürlich weiter in einen von zehn Kohlebecken erleuchteten Thronraum. Die Flammen der Kohlebecken leuchten Blau. Auf einem hohen Podest thront der Thron. Nach der Höhe des Podestes zu schließen, muss hier wohl jemand etwas kompensieren. Darauf sitzt ein Zwerg mit langem Bart, dessen Lippen so vor Hass verzerrt sind, dass seine Zähne uns anfletschen. Eine gewaltige Zweihändige Axt liegt in seinen Händen. Wir haben den König und seine zwei Leibwachen, wiedermal zwei besonders stark gerüstete Zwerge, vor uns. Weiter hinten in der Halle drücken sich ein paar Abbathorkleriker herum.

"Der ehrwürdige Orlan Eldris schickt uns, König der Talynsteins. Kehre ab von dem Irrglauben an Abbathor und besinne dich auf den Glauben deiner Ahnen. Lass nicht zu, dass dieses Gift, was die Worte dieser hinterlistigen Kleriker dir in dein Ohr flüstern, dein Handeln bestimmt. Lass ab von diesem Wahnsinn!" versuche ich den König klar zu machen, dass es nicht in Gewalt enden muss.

"Ihr Diebe! Ihr Huren! Ihr seid Abschaum! Dreck! Dessen Atem diese heiligen Hallen verpestet! Für euch gibt es nur den Tod!" Diese Antwort lässt nicht unbedingt Kompromissbereitschaft oder gar ein einlenken vermuten. Wir tauschen gepflegt noch ein paar Beleidigungen aus und lassen dann ehrlichen Stahl sprechen. Die Halle unterdrückt unsere Magie. Eigentlich wäre es klüger, den König in den Planungsraum hinaus zu locken. Aber leider haben die anderen nichts für subtile Pläne übrig. Nun gut. Lia hat ihren Bogen und ich ein Schwert. Da Dolon und Druss sich auf den König stürzen, kümmere ich mich um eine Wache und visiere eine vitale Stelle an. Meine Klinge verschwindet bis zum Heft im Körper des Zwerges, aber trotzdem tu ich ihm nicht wirklich weh. Verdammte dicke Rüstung!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 28. Juni 2010, 12:59:37
2. Eleint 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Thronsaal von Bakaar

Ich löse mich von der Wache, mache einen Flick Flack und flitze in den Rücken den König. Seine Rüstung ist massiv, trotzdem finde ich eine Schwachstelle. Der König schwingt brutal seine Axt einmal im Kreis und schlägt uns alle schwere Wunden. Kämpfen kann dieser hasserfüllte Zwerg, der noch immer uns geifernd verflucht. Ich steche ein weiteres Mal zu, aber es ist verdammt schwer ihn gut zu treffen. Möge Tymora mir lächeln und meine Hand führen. Dieser Gegner vor mir ist nicht nur sehr gut gepanzert, sondern auch ein sehr fähiger Krieger, besonders Druss hat er im Visier. Ein wahrer Schlaghagel geht auf Druss her nieder und dessen Muskeln schwellen bedrohlich an.

Da wir in der Übermacht sind, auch wenn Lia sich auf das Schießen aus Entfernung begnügt, bekommen wir langsam die Überhand. Schließlich bricht der König im Schlaghagel zusammen, die zwei Wachen sind nun rasend vor Zorn. Die Krone des Königs rollt von seinem Kopf. Die Krone besteht aus Diamanten und Edelsteinen, die miteinander so verfügt sind, dass sie eine Krone bilden. Mühsam mit zusammen gebissenen Zähnen versucht der König mit letzter Kraft nach der Krone zu greifen. Seine schwieligen Händen umklammern mit letzter Kraft die Krone. "Meine!" ist sein letztes Wort, dann fährt seine verdorbene Seele ins Abbathor Reich, wo immer auch das liegen mag.

Ich versuche eine der Wachen zu unterlaufen, damit der nicht mit seiner überlangen zweihändigen Axt im Vorteil ist. Druss kümmert sich um den anderen und geht durch einige unglückliche Treffer zu Boden. Schnell breitet sich unter ihm eine viel zu große Blutlache aus. Die Wache vor mir geht mit Lias Pfeilen gespickt zu Boden und ich eile zu dem, den Dolon bekämpft. Gemeinsam kämpfen wir auch ihn nieder. Leider funktioniert in diesem Raum keine Magie. Zuerst versuchen Dolon und Lia seine Blutung auf konventioneller Art zu stillen, aber da nun Druss Muskeln am abschwellen sind, können sie die Wunde nicht schließen. Nun gut, so schnell wie möglich raus aus dem Raum. Dolon und ich packen je ein Bein, Lia versucht seinen Kopf zu heben. Boah! Ist der Kerl vielleicht mal schwer! Mir fährt ein Schmerz ins Kreuz, als ich mit aller Macht an ihm zerre. Der rettende Strategieraum könnte auch auf Selune sein, soweit scheint er entfernt. Ich bin schweißgebadet und Lia schnauft hörbar, als wir den Körper von Druss endlich aus dem Raum geschafft haben. Eine breite Blutspur markiert unseren Weg.

Dolon will gerade seine Magie beginnen, als Druss seinen letzten Atemzug tut. Wieder ist ein Wagemutiger gefallen. Verdammnis! Die Abbathorpriester haben inzwischen das Weite gesucht, so dass wir drei die einzigen Lebenden in den beiden Räumen sind. Lia geht zur Saaltür und verriegelt diese. Wir sehen, dass der Durchgang gegenüber mit einer massiven Steinwand blockiert wurde. Sieht so aus, als ob sich der Bereich hier von der restlichen Festung abgekoppelt hat. Soll uns recht sein. Zwei Leichen haben wir nun, um die wir uns kümmern müssen. Das Gerotar gleich zweimal hinter einander stirbt, ist schon bitter. Mir fällt ein, dass die Klerikerin in der fünften Kammer einen Schriftrollenbehälter dabei hatte. Ich öffne ihn und schau mir gemeinsam mit Dolon und Lia die Schriftrollen an. Die beiden haben massive Probleme die Formeln in zwergischen Runen zu erfassen, während ich mit einem Blick erkenne, was darauf steht. Wir haben drei Schriftrollen mit Tote erwecken gefunden. "Da hat Tymora uns doch noch gelächelt", verkünde ich mit einem freudigen Lachen.

Wir baren die beiden Leichen unserer gefallenen Kameraden ordentlich auf und Dolon lässt es sich nicht nehmen, einen kleinen Feldgottesdienst zu organisieren. Das kann der Schlachtenrufer Dolon Braska inzwischen ziemlich gut. Er bittet Tempus, die Seelen unserer Kameraden wieder in ihre Körper zurück zu lassen und schon nach kurzer Zeit schließen sich ihre Wunden und die Beiden sind wieder voll da. Puh!

Da wir alle ziemlich erschöpft sind, beschließen wir uns hier erst einmal einzuigeln und auszuruhen. Etwas Pause haben wir uns redlich verdient. Ich zeichne noch die ganze Strategiekarte ab und vermerke, wo die Talynsteins ihre gierigen Klauen überall drin haben. Dann lege ich mich hin und bin sofort eingeschlafen.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 02. Juli 2010, 00:03:18
3. Eleint 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Thronsaal von Bakaar

Nach einer erholsamen Nacht memoriere ich meine Zauber nach und fühle mich gleich viel besser. Wir warten, bis Dolon seinen Gott anrufen kann und sprechen vorher durch, was wir für Schutzzauber brauchen. Der Schlachtenrufer ist äußerst spendabel, Druss, Gerotar und ich bekommen in Genuss eines Schutzzaubers gegen Feuer und einen, der uns besser Magie widerstehen lässt. Das wird uns gut schützen, hoffe ich zumindest. Ich kann leider diesbezüglich nichts beisteuern, da mein Zauberbuch leider viel zu wenige Schutzzauber aufweist. Daran muss ich noch mal was ändern. Sobald ich mal wieder richtig viel Geld habe. Und die Schatzkammern sind vor uns. Mal sehen, was sich dort abstauben lässt.

Da wir das schlimmste befürchten, fahren wir teilweise schon viele Zauber innerhalb des Strategieraumes hoch und bereiten uns auf den finalen Kampf gegen die Hohepriester des Abbathor vor. Der Weg ist aber Frei, keine Horden wütender Zwerge erwarten uns. Die Mauer im Durchgang versperrt immer noch den Rückweg. Aber verschiedene Runen sind inzwischen erloschen. Scheint so, als ob man von außen versucht würde, die Sperre aufzuheben. Also viel Zeit haben wir nicht mehr, den Abbathorklerus zur Hölle zu schicken. Wir nehmen den rechten Weg. Die Wände sind mit Reliefs verziert, die wohl die heldenhafte Suche nach Drunlak, dem legendären Schatzhort der Zwerge zeigt. Vorsichtig spähe ich nach Fallen und entdecke schließlich auch eine vor dem Abgang zur Schatzkammer, die ich gut entschärfen kann. Ich rücke langsam auf das nächste Tor vor, über dem passenderweise "DRUNLAK" steht. Eine weitere Falle entschärfe ich, dann bin ich am Tor. Das sieht aus wie ein gewaltiges Zwergengesicht. Überraschenderweise finde ich keine Falle und drücke dann den offensichtlichen Öffnungsmechanismus. Knirschend öffnet das Zwergengesicht seinen Mund und gibt so den Durchgang frei.

Dann feuert es vier feurige Kugeln ab, drei davon fliegen an mir vorbei auf die weit hinter mir wartende Gruppe, die andere schlägt vor meinen Füßen ein. Iiiks! Ich weiche gerade so noch aus, während die Feuerresistenz der anderen geprüft wird. Ups, da habe ich wohl was übersehen. Wenigstens fährt das Gesicht ganz auf und ich rücke weiter vor. Dahinter liegt mal wieder eine Treppe in die Tiefe, die aber nicht besonders weit ist. Eine weitere entschärfte Falle später erreiche ich einen langgezogenen Raum, der in einem überstehenden Halbrund endet, der von einem gewaltigen, fast drei Meter hohen Altar dominiert wird. Darauf schwebt eine gewaltige Hand aus Gold, deren Finger sich leicht bewegen. Schon von dieser Seite des Raumes kann ich die Bösartigkeit dieses Artefakts spüren. An den geraden Wänden sind auf jeder Seite fünf Altäre, auf denen die Leichen der geflohenen Abbathorpriester vor sich hin glimmen. Örks! Die haben ihre eigenen Leute bei lebendigen Leib verbrannt! Finsterste Verdammnis!

Vor dem Altar befinden sich zum einen ein Hohepriester und drei seiner Gehilfen, dazu noch zwei dieser schweren Klanbewahrer Wachen. Da die Explosion der Feuerfalle nicht gerade leise gewesen war, haben wir keinerlei Überraschungsmoment auf unserer Seite, also winke ich die anderen her und in einer Reihe rücken wir vorsichtig vorwärts. Ich richte meine Sinne auf den Boden vor mir, kann aber nichts verdächtiges entdecken. Der Hohepriester beschimpft uns auf das übelste. Natürlich ist er ziemlich erbost, dass wir den Zwergenkönig getötet haben. Tja, jetzt müssen sie sich einen Neuen suchen, denn sie mit ihrem Gift der Gier verderben können. Wir geben ihnen natürlich Kontra! Und wie, da klingeln denen aber die Ohren. Und Tymora ist mit denen, die was riskieren.

Während Dolon brüllend nach vorne läuft, um dem Hohepriester seine bösen Worte mit seinem Schwert zu vergelten, rufe ich "Beeilt euch!" Leider löst der Schlachtenrufer eine Falle auf seinem Weg aus, die ihn mit negativer Energie erfüllt. Nicht gut. Leider setzt sich die Falle sofort zurück und wir auch durch die Sturmangriffe von Druss und Gerotar ausgelöst. Über dem Hohepriester erscheinen drei magische Sterne. Och nö! Immer diese Konterzauber. Lia versucht ihr Glück mit brennenden Strahlen bei einem der Gehilfen, stellt aber fest, dass die sich ähnlich wie wir auf so etwas gut vorbereitet haben. Die zwei Klanwachen stürzen sich ins Getümmel, einer konzentriert sich auf Druss, der andere trifft trotz Spiegelbilder mehrmals Gerotar. Die Gehilfen lassen zweimal die Faust sich zusammen ballen und der Wunsch, viel Gold zu sammeln manifestiert sich in mir ziemlich stark, kann mich aber noch gerade so zusammen reißen.

Ich gehe etwas die Kante an der Falle entlang, bis ich einen der Gehilfen im Blickfeld habe. "Aus dem Gleichgewicht! Maximierte Kugel flieg und sieg!" rufe ich und töte damit einen der Gehilfen, bevor dieser wie die anderen seine Heilmagie einsetzen kann. Ein Problem weniger.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 05. Juli 2010, 15:06:08
3. Eleint 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Abbathor Schatzkammer von Bakaar

Lia wirft im Vertrauen auf die von Dolon verliehene Zauberresistenz auf Gerotar eine elektrische Sphäre in seine Ecke und schüttelt erfolgreich einige der Kleriker durch. Besonders der Hohepriester wird getroffen, aber sofort von einem der Gehilfen wieder hoch geheilt. Auch die tiefen Wunden, welche Druss und Dolon ihm beigebracht haben, schließen sich augenblicklich. Nun ja, dass wird sich noch ziehen. "Magische Geschosse!" rufe ich und werfe vier auf einen Gehilfen und den fünften auf den Hohepriester, welches er leider durchlässt und nicht mit einem seiner Sternchen abwehrt. Verdammt! Das kann er wohl steuern, was zurück geworfen wird und was nicht.

Aber ein weiterer heftiger Schlaghagel von Druss schickt auch diesen Hohepriester in die Hölle und Dolon schickt einen weiteren Gehilfen hinter her. Auch Lia spickt einen mit Pfeilen und eine der Wachen ergibt sich. Die andere kämpft verbissen weiter und wird schließlich nieder gemacht. Ich entschärfe die gemeine Falle vor mir und überquere das Schlachtfeld. Die überlebende Wache heißt Matin und wir reden etwas mit ihm. Er gehört zu denen, die schon immer dem treiben der Abbathorkleriker ablehnend gegenüber gestanden haben. Aber da der König den Glauben letztendlich befohlen hat, und das Wort eines Zwergenkönigs für seine Untertanen absolutes Gesetz ist, konnte er nichts anderes tun als gehorchen. Eine ziemliche Zwickmühle für ein solch autoritätsgläubiges Volk wie die der Zwerge.

Matin erzählt uns vom Herz der Habgier, ein Artefakt des Abbathors, welches sich in der dem Tempel anschließenden Schatzkammer befindet. Das und diese Hand des Mammon würden dafür sorgen, dass der Abbathorklerus so die Talynsteins hatte korrumpieren können. Nun gut, dann werden wir das wohl mal entfernen. Ich lasse mich von Dolon hochheben und klettere auf den Altar. Hm, ich stupfe einfach mal die Hand an und auf einmal wird alles viel einfacher. Was stehen wir hier noch rum, wenn eine Schatzkammer in der unmittelbaren Nähe darauf wartet von mir um ihren Inhalt befreit zu werden? Ich springe mit einem Salto nach unten und laufe leicht beschwingt schon mal los. Gold! Gold! Gold!

Das ist das, was mich am Fuß der Treppe erwartet. Auf dem Weg nach unten erkenne ich eine Fallgrube und markiere mit Kreide die äußere Kante und den sicheren Weg drum herum. Matin warnt uns noch vor den Wächtern in der Schatzkammer, die mit viel Gold bezahlt worden waren. Was genau dort unten lauert weiß er nicht. Das werden wir wohl gleich herausfinden. Ich taste mich vorsichtig weiter vor und erfasse den Glanz, der mir entgegen strahlt. Gold! Gold! Gold!

Das müssen Millionen sein! Millionen von Goldmünzen. Der Raum ist gewaltig, dreißig auf dreißig Schritt und der Boden ist komplett mit Goldmünzen bedeckt. Nicht nur ein oder zwei Münzen hoch, sondern so, dass die Treppe mit Goldmünzen überspült ist. Gold! Gold! Gold! Ich bin geblendet und kann keinen klaren Gedanken mehr fassen. "Möge Tempus deine geistige Umnachtung heilen!" sagt Dolon und legt seine große Hand auf mein Köpfchen. Endlich kann ich wieder einen klaren Gedanken fassen. Zuerst müssen die Wächter weg, dann können wir ans einsacken gehen. Mitten im Raum steckt in einem Sockel ein großer goldener Dolch, eher schon ein Kurzschwert. Das wird das Herz der Habgier sein. Eine schöne Waffe, würde sich gut an meiner Seite machen. Gegner sind keine zu sehen. Ich versuche zu erfassen, wie viel Gold sich wohl hier befinden mag. "Das müssen Millionen sein! Wisst ihr was das bedeutet? Eine Million ist eine Zahl mit sieben Stellen!" Druss schaut mich verständnislos an. "Viele?" meint er dazu nur. Ich nicke ihm freundlich zu und er strahlt.

Als ich mich bücke, um ein paar Goldmünzen aufzuheben, um sie tiefer in den Raum hinein zu werfen, werden die Goldberge lebendig. Gewaltige Leiber schälen sich aus dem Gold heraus und richten sich zu ihrer stolzen Größe auf. Drei Drachen befinden sich in Dreiecksformation, wobei die Spitze uns gegenüberliegend ein Kristalldrache macht. Links von uns befindet sich ein Amethystdrache, rechts ein Smaragddrache. Tja, niemand hat behauptet, es würde Leicht werden. Verdammnis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 09. Juli 2010, 09:48:36
3. Eleint 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Abbathor Schatzkammer von Bakaar

Ich bin mal wieder wie erstarrt, als die Ereignisse sich überschlagen (die fünfte Initiative und die fünfte Fünf! Zwar immer noch ne fünfzehn, aber trotzdem irgendwie symptomatisch). Gerotar rennt zum Smaragddrachen und schlägt daneben. Dann pustet der Kristalldrachen uns seine Odemwaffe aus Licht entgegen. Ich kann gerade so noch die Augen schließen, bevor ich geblendet werde, was Dolon und Gerotar passiert. Verdammnis! Druss sprintet zum Kristalldrachen und zeigt Erdklümpchen, wie man einen Zweihänder richtig anfasst. Leider kann Gerotar wegen seiner temporären Blindheit von dieser Demonstration der Schwertkunst nichts erkennen. Ich visiere den Lila Drachen links von mir an und rufe "Maximierte Kugel flieg und Sieg!" Ich treffe ihn auf der Höhe des Herzen und tu ihm ordentlich weh. Lia macht es mir mit einer kleinen Kugeln nach. Dolon ruft "Beeilt euch, Tempus sieht diesen Kampf!" Der Amethystdrache entfesselt eine Linie aus Energie, welche Dolon und Gerotar betreffen. Autsch! Dann kommt noch der Smaragddrache, obwohl ich seiner Druckwelle ausweiche, bekomme ich einen Hörsturz. Verdammt! Ich kann mich nicht mal mehr selbst fluchen hören. Es ist, als ob ich unter Wasser wäre. Mist!

Während Gerotar und Dolon durch ihre Blindheit stark eingeschränkt sind, sorgt Druss für ordentlich Dampf. Ich versuche den Ametystdrachen ein weiteres Mal mit einer Kugel zu treffen, aber ich scheine den Zauberspruch nicht richtig aufzusagen. Verdammnis! Auch Gerotar fuchtelt nur Effektlos mit dem Schwert herum, Dolon heilt sich etwas hoch, Lia wirft ne weitere Kugel. Der Amesthystdrache wirft eine Art Edelsteingranate nach mir, die mich aber nicht richtig trifft, tut trotzdem weh. Der Kristalldrache und der Smaragddrache machen das gleiche Spielchen mit ihren Odemwaffen wie zuvor. Zum Glück stehe ich inzwischen zu weit hinten, um davon betroffen zu werden. Als ich wieder mich gesammelt habe, versuche ich den Drachen mit Flammenstrahlen zu brutzeln, aber auch hier spreche ich etwas falsch aus. Gerotar orientiert sich in den Rückwärtigen Raum und heilt die vorne Stehenden mit dem letzten Heilungskristall. Leider stehe ich zu weit hinten, um davon Profitiren zu können. Nun gut, ich muss näher zum Feind, um meine übernatürliche Fähigkeit einsetzen können, um aus meinem innersten Selbst eine Kugel aus Säure zu formen. Während Dolon ein Predigt über die Tugenden des Tempus hält, arbeite ich mich die Treppe hinunter bis in die Nähe des Ametyhstdrachen. Dann fokussiere ich eine Kugel, die ihn wirklich ordentlich trifft. Wenigstens etwas. Lia versucht sich inzwischen als Bogenschützin und trifft sogar Halbwegs mal was. Der lilafarbene Drache gibt schließlich als erster den Geist auf. Meine Flanke ist damit erst mal gesichert.

Es passiert so viel um mich herum an verschiedenen Kampfschauplätzen, dass ich durch meine Taubheit gar nicht richtig mehr registriere, was genau um mich herum vorgeht. Gerotar kehrt wieder zurück zu dem Smaragddrachen, um ihn etwas zu beschäftigen, während Druss, nun Unterstütz von Dolon, den Kristalldrachen langsam niederkämpft, nachdem Lia noch versucht hat, mit einem zerbersten den Kristalldrachen zu schädigen. Aber da der Drache zwar kristallfarbene Schuppen hat, und nicht wirklich aus Kristall besteht, zerspringt nur eine kleine Schuppe. Der Smaragddrache verschwindet einfach. Interessant, unsichtbar kann der auch werden. Ich kontere, in dem ich "Unsichtbares gesehen" rufe und diesmal spreche die Laute richtig gut aus. Dolon und Druss kümmern sich nun ebenfalls um den Smaragddrachen.

"Mächtige Kugel flieg und Sieg!" Rufe ich, ohne mich selbst zu verstehen und brate dem Drachen nochmal eins auf den Leib. Damit ist der Drache auch erledigt. War ja jetzt gar nicht so schwer. Dolon heilt uns und endlich kommt mein Gehör wieder. Voller Eifer macht sich Lia daran, das Herz der Habgier vom Sockel zu nehmen. Ich würde ja erst mal die fähige Kundschafterin vorschicken, um die Falle zu finden. Bis jetzt habe ich noch jede Falle gefunden, spätestens wenn ich sie mit meinen Bemühungen sie zu finden, auslöse. Es ist deswegen wenig überraschend, als eine unsichtbare Hand die Klinge vor der Elfe wegzieht.

"Habt ihr lächerlichen Sterblichen wirklich geglaubt, dass würde so einfach werden? Dies ist einer meiner heiligsten Orte!" Juhu! Ich kann wieder hören! Aus Gold formt sich ein Aspekt des Abbathors. Aber nicht genug, es manifestieren sich um uns herum sechs weitere Gestalten aus Gold.

"Gut gemacht, Lia!" rufe ich der Elfe zu und mache mich kampfbereit. Wäre ja auch zu einfach gewesen, wenn nur drei Erwachsene Drachen unsere Gegner gewesen wären. Verdammnis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 12. Juli 2010, 12:15:56
3. Eleint 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Abbathor Schatzkammer von Bakaar

Gerotar handelt als erste und findet den richtigen Aspekt des Abbathors und gibt ihm sein Schwert zu kosten. Ich werfe ihm einen Kettenblitz an die Rübe, was er mit einem schwungvollen Sprung abschüttelt, aber zwei seiner goldenen Statuen werden in Mitleidenschaft gezogen. "Beeilt euch!" ruft Dolon und lässt uns alle Hibbelig werden. Lia versucht sich als Bogenschützin und stellt fest, dass ihre Pfeile lustige Ping Geräusche auf der harten Panzerung des göttlichen Aspekts machen. Und wir stellen fest, dass Abbathor in der Lage ist, die gleichen fiesen Tricks wie ich zu benutzen. He, dass ist aber echt unfair. ;) Besonders da er seine Position einfach mit seinen Statuen tauschen kann.

Druss knöpft sich eine der Stauten vor und haut sie zu klump. Ist natürlich auch eine Möglichkeit. Dolon stürmt in eine weitere Statue und erwischt den richtigen Abbathor Aspekt. Ich werfe dem Mistding gleich mal ne große Kugel an die goldene Rübe. Die spürt er, war leider nur meine Letzte für Heute. Verdammnis! Lia probiert einen Feuerball und schmilzt mehrere Statuen damit an, mach ihr dann gleich mal nach, während Druss eine weitere Statue in kleine goldene Splitter zerlegt, nachdem diese vor uns schon etwas vorgeschmolzen wurde. Schließlich steht nur noch eine der Statuen vor uns.

"Ihr glaubt doch nicht wirklich, dass ihr mich so einfach schlagen könnt?" höhnt er und aus ihm werden zwei. Verdammt! Nun gut, ich schicke ihm einen Kettenblitz entgegen, aber beide goldene Statuen hüpfen anmutig zur Seite. Lia jagt einen Blitzstrahl durch und die Stauten drehen ihrer gewaltigen Masse hohn sprechend mit einer Pirouette aus dem Bereich. Finsterste Verdammnis! Aber ein Versuch war es wert gewesen. Nun gut, dann eben mit ehrlichem Stahl! Nicht das ich da groß was ausrichten kann. Schließlich fällt der erste der Stauten um und wird wieder zu einem ganz normalen Haufen von Gold.

"Ihr wagt es?" Diesmal ist deutlich Angst aus seiner Stimme zu hören. Tja, es kommt wohl nicht so oft vor, dass sterbliche seinem Aspekt in den Hintern treten. Diese Erfahrung hat ja auch schon der Popanz Bhaal machen müssen, dass mit den Wagemutigen nicht zu spaßen ist. Schließlich zerspringt auch diese Statue wieder zu den Goldmünzen, aus dem er sich geformt hat, nachdem Druss ihm ordentlichen eine druff gegeben hat. Ich liebe diese Wortspiel.

Wir warten kurz, ob noch eine weitere üble Überraschung hier lauert, aber das scheint zum Glück wohl alles gewesen zu sein. Puh! Da hat Tymora uns mal wieder gelächelt. Wir räumen eine der Schatzkisten aus, in dem wir jede Menge Gold in den Nimmervollen Beutel füllen und mit meiner Gabe hebe ich das Schwert ohne es zu berühren hinein. Danach suche ich den Raum nach magischen Gegenständen ab. Hier und da ist auch ein verzauberter Gegenstand zu finden, mal mit wirklich nützlichen Zaubern. Da ist eine Vase, welche die Blumen frisch hält, die man da rein steckt. Eine kleine Statue sorgt für frische nach Sommerwiese duftende Luft. Und noch ein paar andere solch nützlicher Dinge wandern in unseren Beutel. Lia kann es mal wieder nicht lassen und nimmt Trophäen von den Drachen. Ich find seit dem Besuch bei Familie Graul, wo Möbel aus Menschen herum standen, solche Dinge nur noch eklig. Hach, ich muss mich echt zusammen reißen, um nicht die ganze Schatzkammer mit nach Hause zu nehmen. Soviel Gold! Soviel Leid, um diesen Schatz zu erringen. Aber viel mehr fassen die Beutel schon nicht mehr. Verdammnis!

Nun gut, die starken Männer, also Dolon und Druss, tragen die Kiste mit dem Herz der Habsucht nach oben. Dort bringen wir Seile an die Hand des Mammon an und ziehen diese hinter uns her. Auf der Höhe der Thronkammer stehen in einem diskutierenden Pulk etwa zwanzig bis dreißig Zwerge. Wir reihen uns mal Vorsichtshalber in Schlachtposition auf. Auch die Zwerge wuseln durcheinander und bekommen aber keine wirklich sinnige Formation hin. Einer der Zwerge, der vergleichsweise Jung zu sein scheint, tritt vor und stellt sich als Lethan vor. Er ist neben Matin der erste vernünftige Zwerg, der uns begegnet. Einige ältere Zwerge murren zwar etwas, weil ein Kurzbart, Lethans Bart reicht tatsächlich nur knapp bis über den Gürtel, das reden mit den Räubern übernimmt, werden aber nicht handgreiflich.

Wir schließen so etwas wie einen Waffenstillstand und jedenfalls ich stecke meine Waffe wieder weg. Es gibt viel zu klären und wir werden eingeladen, in den Gästequartieren der Festung noch für eine Nacht zu bleiben. Nun gut, daran soll es nicht scheitern. Um die Hand Mammons erst mal zu neutralisieren, schieben wir sie in den Thronsaal mit dem antimagischen Feld.

Dann werden wir nach oben geführt, in den oberirdischen Teil der Festung. Die haben hier tatsächlich Gästequartiere für menschengroße Besucher. Erst mal nehme ich ein ausgiebiges Bad und bin bald wieder vollständig erfrischt. Während meine eigentliche Kleidung gereinigt wird, stellt man mir eine bequeme Tunika zur Verfügung. Wir nehmen gemeinsam ein Mahl mit Lethan ein und begeben uns dann zur Ruhe.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 15. Juli 2010, 18:49:42
4. Eleint 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Gästequartiere von Bakaar

Nach einer ereignislosen Nacht in der Festung der Zwerge zu Bakaar wird ein großes Frühstück aufgetischt. Danach erscheint Lethan und nimmt die Gespräche mit uns wieder auf. Auch andere Zwerge, mit viel längeren Bärten, die von Grau durchzogen sind, kommen zu uns. Darunter ist sogar ein sehr dünner Priester des Moradins, der einen länglichen Gegenstand auf einer Kommode abstellt, der verhüllt ist. Nachdem wir uns gestärkt haben, erzähle ich den Hintergrund zu unserem Hiersein. Gestern habe ich zwar auch schon einiges erzählt, aber diesmal ist es eine zusammen hängende Geschichte, Orlan Eldris uns angesprochen hat und wie wir uns als Sklaven auf die Insel eingeschmuggelt haben.

Dann ist Lethan an der Reihe. Der König hat keine Erben und es muss mit einem komplizierten Verfahren ein neuer König bestimmt werden. Das wird also noch eine Weile dauern, besonders in Bezug auf die Diskussionsfreudigkeit der Zwerge. Die Talynsteins scheinen sich jedenfalls nun vom Abbathorglauben abgewandt zu haben und werden wohl sich wieder auf ihre alten Götter besinnen. Ich bringe das Schicksal von Orlan Eldris zur Sprache. Vielleicht kann man ja ihn noch mal zurück holen, da ja noch viel Arbeit auf ihn wartet. Lethan verspricht, alles Zwergenmögliche in dieser Sache zu unternehmen.

Dann kommen wir auf die Hydra und ihre finsteren Machenschaften zur Sprache. Lethan hat Aufzeichnungen gefunden, worin die Abbathorkleriker die Stadtgewölbe der Hydra für Hinweise über das legendäre Drunlak überlassen haben. Diese Information hatten wir ja schon. Mit dem Siegelstein des Goldgerüsteten obersten Klanbewahrer können wir sein Siegel brechen. Auch werden Angehörige der Tiefenwacht und der Wissensbewahrer die anderen beiden Siegel brechen, so dass wir in die untere Ebenen vordringen können. Mir graut es innerlich jetzt schon, dort wieder einsteigen zu müssen. Dieser Abschnitt war bisher nicht besonders Ruhmreich gewesen, auch wenn es noch keines unserer Leben gekostet hat.

Und dann bekommen wir noch folgendes erzählt. Die Talynsteins haben einst vor dem Fall von Myth Drannor dort in deren Untergrund herum gebuddelt und versiegelte Kammern der Elfen angebohrt. Unter anderem fanden sie dort die Hand Mammons und einige höchst illustre Wesen. Einer davon war ein gewisser Moloch, ein gefallener Erzteufel. Wobei gefallen hier bedeutet, dass er von seiner Ebene gekickt wurde. Und dieser Moloch wurde in die Gefängnisebene der Gewölbe verlegt, wo die Hydra jetzt ihr Hauptquartier hat. Verdammnis! Jetzt wird uns klar, wie sie mit Moloch zusammen getroffen sind. Ist jetzt natürlich die Frage, ob sie den Teufel schon frei gelassen haben oder der noch eingekerkert auf seine Fünfundzwanzigtausend Seelen wartet. Finsterste Verdammnis!

Die unteren Gewölbe sind ähnlich wie die Königskammer hier auf der Festung aufgebaut. Sprich wir dürfen uns durch weitere Kammern kämpfen und mit gemeinen Fallen auseinander setzen. Nun, dass dürfte eine Herausforderung ganz für unsere Kragenweite sein.

Dann bereden wir noch, wie wir am besten mit der Hand des Mammons verfahren. Auf der Insel lassen können wir es nicht, ich bin dafür, dass wir die Hand der Triade übergeben. Lia wirft ein, dass sie der Triade nicht traut. Klar, sind ja auch nur Menschen. Stattdessen schlägt Lia vor, dass wir die Hand in den Goblinkopf in Gruft des Schreckens stopfen. Erstens passt die da nicht rein, zweitens ist das ein quasi göttliches Artefakt. Dürfte also nicht so leicht sein. Wir einigen uns schließlich auf die Triade.

Dann tritt der Moradinpriester an uns heran und präsentiert die Axt des Königs. Ihr Name ist Branak, die Klinge der Ewigkeit. Und diese Klinge ist beseelt. Sie würde gerne in den Händen eines würdigen und ehrenhaften Kämpfers geführt werden, bis ein neuer König gefunden ist. Das werden dann wohl die Männer unter sich ausmachen dürfen.

Und als letzter Punkt, der angesprochen wird, unser allseits geliebter Landgraf wünscht uns auf seinem Schloss zu sprechen. Oh oh! Was wird uns denn diesmal vorgeworfen? Verdammnis!

Gespielt am 13.06.2010
Spielleiter: Stefan
SC: Kaira 16 (Schurke 4/ Seher 1/ Unseen Seer 4/ Arkaner Trickser 7),
Druss 15 (Barbar),
Dolon 15 (Kleriker 8/Kriegspriester 7)
Lia 14 (Waldläufer 5/ Kriegsmagier 6/Arkaner Bogenschütze 2, Mystischer Ritter 1)
Gerotar 13 (Hexenklinge),
EP: Stufe 14 4830 Stufe 15 3450 Stufe 16 2600 + 75 Kaira, 150 Dolon, 225 Druss, 150 Gerotar
Überwundene Gegner
Schlächterstein Moloch
1 Klanbewahrer Anführer
1 Klerikerin
1 Zwergenbarbar
1 Zwergen Bogenschütze
1 Zwergen Magier St. 13
1 Zwergenköning
2 königliche Leibwächter in schwerer Rüstung
2 (1) Elitewache
1 Hohepriester des Abbathor
3 Kleriker des Abbathor St. 11
1 Smaragddrache
1 Amethystdrache
1 Kristalldrache
1 Aspekt des Abbathor
Beute
1 Meisterhafte Axt des Klanbewahrers
Amulett des Klanbewahrers, Schlüsselstein für Zwergengewölbe unter Chondathan
Steinerner Langbogen Inak-Zhur, das Licht der Tiefe, Langbogen +3, Lebensraub, Bereitschaft, Aufflammend
1 Ehlonas Köcher
10 Zwergische Heiltränke (5 verbraucht, 1 Jeder)
Zwergische Ritterrüstung +2
Zwergische Ritterrüstung +3
Zwergische Ritterrüstung +1
MHF Rüstung des Barbaren
Kleiner Stahlschild +5, Kiar-Hadal, Energieimmunität, Verschwimmen
Nimmervoller Schriftrollenbehälter
Schutzarmschienen +5
Stirnreif des Intelekts +2
Zweihändige Axt +3 Inakel, Scharf 19-20 x3, Vampir
2 x Schutzring +2
Ring der geheimen Gedanken
Kurzschwert +3 Herz der Habsucht, Flimmerschlag 10/Tag, Scharf
Zweihändige Axt +4 Branak, Klinge der Ewigkeit, Blindsicht 1Tag/Minute, Intelligent
50000 Goldmünzen (10K für jeden)
50000 GM in Edelsteinen (10K für jeden)
Schrifrollen:
3x Tote erwecken (2 verbraucht)
3 x Genesung
6 x Kritische Wunden heilen
2 x Spätzündender Feuerball St 13
2 x Überschlagsblitz St 13
3 x Magie Bannen St 13
1 x Feuerball St 10
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 19. Juli 2010, 11:23:04
Kapitel 20
Mal wieder zurück in die Zwergenhallen!

10. Eleint 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Chondathan

Die letzten Tage waren recht geruhsam. Sozusagen die Ruhe vor dem Sturm. Wir haben die Beute aufgeteilt und kräftig eingekauft. Ich habe einen neuen schicken Umhang nach der neusten Modefarbe aus Westtor, so dass ich nun ein Tymoragefälliges Glücksamulett tragen kann, dass mich auch etwas weißer macht. Auch bin ich jetzt etwas zäher, nachdem ich meine hübschen Arkanen Schutzarmschienen verzaubert habe lassen. Druss hat einen breiten Gürtel, der ihn Stark wie ein Wolkenriese macht. Auch habe ich einige neue Zauber gelernt, da ich jetzt viel Geld habe. Aber kaum habe ich viel Geld, schon ist es wieder weg. Würde da nicht ein Berg voll Gefahren im Hintergrund lauern, würde ich das viele Gold viel Gewinnbringender anlegen. Aber so bleibt mir nichts anderes übrig, als mich für das äußerste zu rüsten.

Die ruhigen Tage sind vorbei, als der Landgraf einen Boten schickt, der uns ausdrücklich klar macht, dass wir im Schloss zu erscheinen haben und zwar so schnell wie möglich. Zwanzig Schildwächter unterstreichen diese Forderung wenig subtil. Wenigstens kann ich mich noch etwas in Schale werfen, war gestern erst beim Friseur und diesmal machen wir alle einen halbwegs passablen Eindruck. Ich hoffe nur, dass unser Auftritt nicht wieder so peinlich wird wie vor einigen Jahren, da ging ja einiges schief. Aber da diesmal Ryan nicht dabei ist, dürfte wohl alles gut gehen. Hoffe ich zumindest.

Der Landgraf, ein kleiner, etwas fülliger Mann begrüßt uns überschwänglich und freundlich. Er redet nicht lange um den heißen Brei herum und kommt recht schnell zum eigentlichen Anliegen. Der Landgraf möchte wissen, was sich auf Bakaar zugetragen hat und warum etwa siebzig Zwerge haben sterben müssen. Wir dürfen uns an einen Tisch setzen und die sechs Herzöge, die trotz ihres trabenden Titel im Rang unter dem Landgrafen stehen, setzen sich dazu. Man überlässt das Reden mir und ich hole weit aus. Dabei beschränke ich mich auf das wesentliche, erzähle von der Gefahr, die von der Mutterzyste ausgeht, erkläre, wie sie entstanden ist und was dazu notwendig ist, die Sache wieder gerade zu biegen. Ich lasse viele Details aus, welche unsere Infiltration nach Bakaar betreffen. Ich verknüpfe die ganze Sache mit der Hydraverschwörung, erzähle von Moloch und wie der unter der Stadt wohl in einem Kerker hockt. Das gibt einen ziemlichen Wirbel und nicht jeder glaubt uns. Der Landgraf macht einen besorgten Eindruck und er scheint die Gefahr wenigstens ernst zu nehmen, die von einem ehemaligen Erzteufel ausgeht, der in einem Kerker direkt unter seiner Stadt hockt. Die Zwerge des Talynsteinklans werden viel erklären müssen. Ich mach klar, dass die wahren Schuldigen schon alle von uns in den Abgrund geschickt worden sind. Es macht also wenig Sinn, die jetzigen Zwerge für die Untaten weniger Verblendeter zu bestrafen.

Es gibt eine kurze heftige Diskussion, wer sich nun um das Kerkerproblem dort unten kümmern soll. Nun ja, ich kenne da ganz rein zufällig ein äußerst kompetente Abenteuergruppe, die schon sehr viele als unmöglich gehaltene Dinge geschafft hat. Einer der Herzöge fragt mich doch tatsächlich, wer diese Wundergruppe sein soll! "Na, die Wagemutigen!" verkünde ich selbstbewusst in die Stille und es gibt eine kurze heftige lautstarke Diskussion, aber der Herrscher der Stadt spricht sich für uns aus und wir bekommen den offiziellen Auftrag uns darum zu kümmern. Der Landgraf verspricht dafür zu sorgen, dass wir die volle Unterstützung der Stadt und aller ansässigen Tempel genießen werden, dass hört sich gut an. Er empfiehlt uns tatsächlich den Tyrannostempel, dass hört sich gar nicht gut an. Wir bekommen erklärt, dass sich die Kleriker des Tyrannos sich in der letzten Zeit sehr um das Allgemeinwohl verdient gemacht hätten und deshalb sein vollstes Vertrauen. Ich wiegle sofort ab, da ich auf keinen Fall einen Tyrannoskleriker in der Nähe haben will. Schon gar nicht in Anbetracht dessen, dass Dolon eine Rüstung trägt, die einst einem ihrer Hohepriester gehört hat.

Schließlich werden wir entlassen und ich atme auf, als wir draußen sind. Letztes Mal hatten wir uns ja nicht gerade mit Ruhm bekleckert, da besonders Ryan sehr unverschämt gewesen war. Aber der ist leider in letzter Zeit so mit dem leiten des Tempels beschäftigt, dass er für so profane Dinge wie das retten unserer Welt einfach keine Zeit mehr hat. Mit Xana war ich Gestern kurz auf einem Inselausflug, wo wir nebenher noch ein uraltes Rätsel gelöst. Dabei haben wir noch ein versunkenes Piratenschiff gefunden und etwas Beute gesichert, darunter ein netter Ring, welcher eine Waffe zu Adamantit macht, falls ich mal mein arkanes Arsenal verschossen habe, kann ich dann noch mit meinem Kurzschwert wenigstens etwas ausrichten, wenn es mal wieder gegen fiese Konstrukte geht. Lia hat gleich zwei neue Langschwerter und ein Amulett, dass sie besser hören und gucken lässt. Xana wollte nichts von dem ganzen, auch die Nonne Shyan nicht, die schon mal mit uns ein Abenteuer bestritten hat, wollte lieber, dass ihr Anteil an die Triade gespendet wird. Wir beschließen, dass wir am nächsten Tag die Sache mit dem Zwergengewölbe in Angriff nehmen werden.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 22. Juli 2010, 13:11:43
11. Eleint 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Chondathan

Nachdem wir ein gutes Frühstück zu uns genommen haben, genauer gesagt ein Frühstück für Helden von Tempus gespendet, brechen wir langsam auf. Es dauert eine Weile, bis ich mich von meinen Lieben verabschiedet habe. Ja, Mama muss mal wieder die Welt retten. Irgendjemand muss es ja tun. Wir kennen den Weg ja schon und kommen ohne Probleme dort an. Vor dem nicht mehr so geheimen Eingang finden sich neue Fußspuren. Lia ist sich nicht sicher, ob es sich um Kinder, Halblinge oder Gnome handelt. Gnome ist wohl am wahrscheinlichsten, vielleicht hat Glimstein noch eine Expedition nach dort unten geschickt. Oder es sind neue Rekruten für die Janus Kompanie? Nun wir werden es sehen. Ich öffne routiniert die Geheimtüre und suche nach weiteren hinterhältigen Fallen. Es ist schon bittere Routine, wie wir uns an den zerfallenden Leibern, von unserer Hand schon vor schier langer Zeit niedergestreckt, voran arbeiten um hinter dem Grumbar Schrein die Klanhallen zu betreten.

Wir klettern routiniert an einem von mir hochgeworfenen Seil nach oben. Lia und ich schleichen voran, um die eigentliche Klanhalle zu inspizieren. Dort haben sich Pilzwesen niedergelassen. Mykonieden. Da diese Pilzwesen als nicht aggressiv gelten, setze ich durch, dass wir erst mit ihnen reden, bevor wir sie angreifen. Tatsächlich ist eine etwas seltsame Kommunikation über eine Sporenwolke und gehörte Gedanken möglich. Wir dürfen passieren. Na bitte, man muss nicht immer alles gleich umbringen. Wir bekommen noch heraus, das neue Mitglieder der Janus Kompanie die Hallen durchquert haben. Das waren also die kleinen Spuren. Zuerst aber gehen wir zu der steinernen Tiefenwartin und zeigen ihr unsere zwergischen Insignien die wir von dem Klanbewahrer abgenommen und den Feindspähern bekommen haben. Auch mischt sich Branak, die vorlaute Axt, die nun Druss leihweise bekommen hat, bis ein neuer würdiger Zwergenkönig ihn einfordert, ein. Diese überaus stolze Axt will aber mir nicht ihre Geschichte erzählen, da nach seiner engstirnigen Meinung nur Zwergenchronisten würdig sind, seine Abenteuer aufzuzeichnen. Pah!

Nun haben wir alle drei Schlüsselsteine und gehen zu der versiegelten Säule. Dort finden wir zwei Wachen der Hydra, die uns unbehaglich entgegen blicken. Wir reden kurz mit ihnen und machen klar, dass der Waffenstillstand keine Bedeutung mehr hat. Was sie tun, kann nicht toleriert werden. Fünfundzwanzigtausend unrechtmäßige geerntete Seelen in der Hölle verschieben dort zu viel, was auch wieder diese Ebene negativ beeinflussen kann und wohl auch wird. Ganz abgesehen davon, dass dafür Menschen umgebracht werden, allein das ist schon Grund genug, diesem widerwärtigen Treiben einhalt zu gebieten. Wir lassen die Wachen unbehelligt zu ihrem Krankenquartier zurück weichen und lösen die Siegel. Vorher aber hält Branak, die vorlaute Axt einen Vortrag über die Gefahren, die uns in der Kerkerebene erwartet. Das hört sich an wie das Wer ist Wer der bösesten Wesen der Ebenen. Die unangefochtene Nummer eins ist natürlich Moloch, die ewige Nervensäge, die Essenz meiner Albträume, dass penetrante Ärgernis in meinem Leben, gleichauf mit Jondan, meinem Ex-Ehemann. Nummer zwei ist ein Drache, und zwar ein Regenbogenfarbendrache, der Champian der Tiamat, Vater aller Bruten der Tiamat mit dem Namen Thragnarox. Eigentlich ist es mir egal wie er heißt, ich will nur wissen, wie ich ihn töten kann. Gar nicht, wenn er stirbt, wird Tiamat einen neuen Champion ernennen können und Bruten würden Faerun überschwemmen. Na Prima! Wir sollen ihn nur wieder einkerkern, falls er dort unten frei herum läuft. Auf der Kerkerebene gibt es eine Ausrüstung zum Einfangen solch renitener Wesen. Wenigstens etwas.

Nummer drei ist ein untoter Riese, der nicht tot zu kriegen ist. Also auch nicht von seinem untoten Dasein befreit werden kann. Der Kerl heißt Abraxa. Nun gut, wäre nicht das erste Mal, wenn wir etwas vollbringen, was vor uns noch keiner geschafft hat. Xix ist die Nummer vier des Reigen des Schreckens. Das ist ein pervertiertes Zentralgehirn eines Gedankenschinderklans. Ich bin nicht sicher, was ich mir darunter vorzustellen habe, dass kann mir auch Branak nicht so richtig erklären. Auch den dürfen wir nicht töten, da er sonst als Geist entfleucht. Prima. Ein Kerl namens Bakaoor, genannt die Fessel des Fleisches trägt ein Wesen aus einer unendlich fernen Ebene in sich. Warum muss ich jetzt gerade nur an Mag tun Gatha denken? Mag gar nicht daran denken. Örks! Das war die Nummer fünf.

Nun, eine Wasserelementarin mit dem Namen Illurien spukt dort unten auch herum. Sie ist auf den Diebstahl von Wissen, Erfahrung und Erinnerungen spezialisiert. Keine Ahnung, wie das die hinbekommt. Auf alle Fälle hat man sie wohl mal erwischt, diese Nummer sechs. Nummer sieben sind unsere alten Bekannten aus Jhaamdath, die Klingenherrscher in den Spiegeln. Und die Nummer acht ist der Schlüsselmeister, der an Runen gebunden ist und von bösartiger Neugier erfüllt ist. Und als ob das nicht reichen würde, sind noch etwa zwei bis drei Dutzend weitere üble Wesen dort interniert. Das wird ein Spaß werden. Ein Abenteuer, wie es auch oft den Barden besungen wird und ich werde unsere glorreichen Kämpfe für die Nachwelt erhalten. Auf das jeder weiß, dass sich Vier Helden, eine beseelte Axt und ein Erdklümpchen der ultimativen Gefahr gestellt haben, um die Welt von dem Übel der längsten Nacht, Molochs und der Mutterzyste zu befreien. Also, worauf warten wir noch?
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 26. Juli 2010, 14:36:23
11. Eleint 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Zwergengewölbe

Ich packe meine neue Lupe heraus, die es mir ermöglicht, besser Fallen zu finden. Schon recht schnell finde ich eine Trittplatte, die ich blockiere. Dolon ist neben mir, die anderen folgen in zwölf Meter Abstand. Dann werden die Keile herausgedrückt, welche den Mechanismus blockieren soll und meine Kameraden bekommen tief blutenden Wunden von aus den Wänden schnellenden Sensenklingen. Das fängt ja schon mal wieder gut an. Diese verdammten Fallen schaffen es hier in diesem Gewölbe sich wieder selbstständig innerhalb kürzester Zeit wieder zu reparieren und scharf zu stellen. Das geht nicht mit rechten Dingen zu! Branak meint, dass im Maschinentrakt dieser Ebenen die Fallensteller ihre Werkstatt haben. Wenn es einen Hinweis zu finden gibt, wie das hier von statten geht, dann dort. Nun gut, dann nichts wie hin. Wir laufen vorsichtig weiter und Dolon heilt etwas die von den scharfen Sensenklingen der hinterhältigen Falle geschlagenen Wunden.

Schließlich erreichen wir die nächste Ebene des Zwergengewölbes. Ein alter Bekannter schlurft zu uns her. Wie üblich sind seine Augen mit der Binde bedeckt und er stützt sich auf einen magischen Stecken. Es ist Jaspar Janus, das Oberhaupt der Janus Kompanie und der Hydra Handelsgesellschaft. Er seufzt theatralisch und macht eine weit ausholende Geste.

"Ihr legt es wirklich darauf an, mich zu ärgern, nicht wahr? Ihr habt es endgültig geschafft, es gibt nun keine Gnade mehr für euch. Eure Aktionen haben uns um Jahre zurück geworfen. Wenn ihr nicht mehr seid, wird diese Welt eine bessere sein", erklärt uns großspurig der alte Mann.

"Dieses Kompliment kann ich nur zurück geben. Kriegswaisen zu missbrauchen! Pfui, sage ich dazu nur. Dann dieses Geschäft mit fünfundzwanzigtausend Seelen. Das ist etwas, was wir als gute Menschen und nicht so gute Erdklümpchen nicht zulassen können, nicht zulassen werden. Lass ab von diesem Wahnsinn! Noch ist es nicht zu spät!" Erwidere ich mit fester Stimme.

"Ha, genug der Worte. Ich erwarte euch im Abbathor Schrein, dem tiefsten Punkt dieses Komplexes. Wenn ihr es bis dorthin schafft, werde ich mich zum Kampf stellen und werdet von meiner Hand sterben! Aber jetzt dürft er erst mal mit diesen beiden Schnuckelchen vorlieb nehmen." Er macht mehrere Gesten und aus der Tiefe des Raumes kommen zwei gewaltige Hydren angestapft. Ich zähle schnell die Köpfe und komme bei jeder auf Zwölf. Holla! Aus den Mäulern der rechten Hydra kommen Rauchwölkchen, während bei der anderen die Luft gefriert. Das ist übel. Feuer und Eis! Mit einer weiteren Geste verschwindet er. Wir bleiben mit den beiden Hydren zurück.

Nun gut, konzentrieren wir uns alle erst mal auf eine. Ich renne in den Raum hinein und zentriere der eisigen Hydra eine meiner Säurekugeln in den Balg. "Flieg und Sieg!" "Beeilt euch!" Ruft Dolon und deckt meine Flanke vor der Angreifenden Hydra ab, die mit ihrem eisigen Atem versucht uns zu erfrieren. Ich tauche gewandt zwischen den hin und her zuckenden Köpfen hindurch und weiche dem Kältehauch aus, während sich auf Dolons schwarzer Rüstung ein Raureif bildet. "Tempus" brüllt Druss und erreicht mit einem Schritt nun die Hydra, die direkt vor uns steht. Mit wuchtigen Hieben trennt er mehrere Köpfe ab. Wow! Druss haut mal wieder wirklich feste druff! Dann stapft die Feuerhydra heran und überschüttet Gerotar, Dolon, Druss und mich mit Feuer. Lia die etwas zur Seite gegangen ist und die Eishydra mit ein paar flammenden Strahlen gebraten hat, ist zum Glück außer Reichweite.

Gerotar versucht nun die Feuerhydra beschäftigt zu halten, was ich für einen großen Fehler halte. Aber manche Wesen scheinen wohl nicht in der Lage zu sein, aus ihren Fehlern zu lernen. Wie heißt es so schön, Erfahrung sind die Summe der Fehler, die wir überlebt haben. Das Erdklümpchen hat die letzten Fehler ja leider nicht überlebt und scheint auch daraus nichts gelernt zu haben. Ich konzentriere mich und rufe dann mit einer weitausholden Geste meinen neusten, neu erworbenen Zauber. Ich habe aus den letzten Schlachten gelernt. "Feuerschild auf alle! Kalt!" Da ich denke, dass die Flammenhydra länger als die Eishydra leben wird, die schon so hart von Druss angegangen ist. Ich sause nun gewandt an zuschnappenden Köpfen und stampfenden Beinen an das andere Ende der Hydra und versuche sie gegenüber Druss zu flankieren, was mir aber nicht gelingt, da mich immer eines ihrer noch verbleienden Köpfe im Blickfeld hat.

Druss und Dolon hauen nun gemeinsam auf die Feuerhydra ein und geben ihr einiges zu denken, als sie ihr Kopf auf Kopf mit ihren neuen großen Äxten weg schlagen. Gerotar macht derweil eine traurige Gestalt, zaubert seine Spiegelbilder und schafft es gerade noch sich schwer verwundet von der Hydra zu lösen. Lia feuert nun eine Flammenkugel ab, die aber nicht wirklich eine tiefe Wunde reißt. Ich springe ein paar Meter zurück und jage durch beide Hydren einen Blitzstrahl hindurch, was die Hydra endlich killt. Ein Problem weniger, aber ein genau so großes hart schon unserer und das konzentriert sich nun darauf, den armen Druss in Stücke zu reißen. Finsternis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 29. Juli 2010, 18:08:44
11. Eleint 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Zwergengewölbe

Aber der Barbar ist ein zäher Bursche und hält Blutüberströmt stand. Und seine Rache ist fürchterlich. Abgeschlagene Köpfe der Hydra fliegen in alle Richtungen. Trotzdem wird der Barbar nicht nochmal so einen Angriff überstehen. Ich renne zu ihm hin und werfe auf dem Weg dorthin meine mächtigste Punktwaffe. "Aus dem Gleichgewicht! Mächtige Kugel flieg und sieg maximiert!" Das haut auch die stärkste Hydra um. Puh! Das war ein knapper Sieg und es hätte leicht auch zwei zu zwei stehen können. Verdammnis!

Ich sinke auf die Knie und danke, dass ich diesen Kampf dank Tymoras lächeln unverletzt überstanden habe. Dolon ist nicht glücklich, so viel Heilmagie sprechen zu müssen, da wir gerade mal die Treppe geschafft haben und sonst nichts. Nun gut. Jammern hilft nichts und sobald alle wieder halbwegs auf dem Damm sind, weist uns Branak mit einer Karte den Weg zu der Unterkunft der Maschinengilde. Ich entschärfte einige gemeine Runen, trotzdem werden von zwei Statuen mit magischen Geschossen eingedeckt. Schnell in den nächsten Raum. Lia besteht darauf, dass wir zuerst die in der Karte verzeichnete Wachstube in Augenschein nehmen. Als ich nach der obligatorischen Falle die Türe öffne, sehen wir drei metallene Zwergenkrieger. Auf einmal hat die Elfe keine Lust mehr, den Raum näher zu inspizieren und ich mach die Tür wieder zu. Vor uns gabelt sich der Gang in drei Gänge, die alle an einer Türe enden. Hier ist der Plan ungenau. Die intelligente Axt erzählt, dass der Weg immer ein anderer ist. Nun gut, ich gehe in den mittleren Gang, deaktiviere eine Runenfalle und bemerke eine weitere Falle, die mit der Türe gekoppelt ist. Nachdem ich das Schloss geöffnet habe, gehe ich aus dem Gang hinaus und öffne die Türe mit einem Zauber. Die Vorsicht zahlt sich aus, denn die komplette Decke kommt herunter. Nun, da hat mir die Dame mal wieder gelächelt, in dem ich vorher mein Gehirn eingeschaltet habe. Die Decke fährt nach kurzen Augenblicken wieder hoch und zeigt, das hinter der Türe nur Stein ist. Da geht es gar nicht weiter. Nun gut, dann eben den linken Gang. Hier sehe ich, dass sich kleine Löcher im Stein befinden. Wieder setze ich meine magischen Fähigkeiten ein und genieße dann das Schauspiel, als hunderte kleiner Pfeile hin und her schießen. Leider auch hier Fehlanzeige.

Nun gut, dann eben den rechten Gang. Ich stehe kurz vor ihm, als er sich verschiebt. Nach etwas hin und her finden wir heraus, dass man mit diesem Gang an die Seite hinein fahren kann, wo es weiter geht. Lia bleibt zurück, da es nicht möglich ist, den Gang alleine in die richtige Stelle zu fahren. Aber ich entdecke eine geheime Türe, die man nur von Innen öffnen kann. Das Schloss ist gut, aber ich bin besser. Ich öffne die Türe und sehe Lia im Kampf gegen ein Wesen, dass wie ein Riese in Elfenrüstung aussieht. Zwischen ihr und uns befindet sich eine Barriere aus Klingen. Der metallene Riese leuchtet leicht grünlich und ist mit einer Stachelkette bewaffnet. Lia kämpft mit schäumenden Mund und drischt mit einem ihrer neuen Langschwerter ohne sichtbare Resultate auf das Ding ein. Durch die Klingenbarriere ist es uns nicht möglich, Lia sofort zu helfen. Nach und sammeln sich die Männer vor mich zu einer Linie und ich spiegele uns mit einer Dimensionstür hinter dem Ding. Augenblicklich fangen Dolon und Druss an zu toben. Als Dolon nach mir haut, aktiviere ich meine Arkanen Armschienen und speise sie mit den Zauber Magie analysieren, so schlägt Dolon mir nur eine oberflächliche Wunde. Die Kette schlägt nach mir und prallt an meinem Schutzfeld an. Druss haut mit einem gewaltigen Hieb nach mir, der mich beinahe tötet, aber mit letzter Kraft bleibe ich aufrecht stehen. (Druss hat einen kritischen Schaden gewürfelt und Kaira 83 Schadenspunkte reingewürgt, dank der Schadensreduzierung der Armschienen von 12/- kamen nur 71 durch und in dem Moment hatte Kaira noch 72 Lebenspunkte.)

Autsch! Das hat jetzt richtig weh getan. Blut spritzt aus mir heraus und ich taumle mühsam nach hinten weg. Ich konzentriere mich auf mein innerstes und bringen zum letzten Mal heute eine mächtige Kugel aus Säure zustande. Ich treffe das Ding schwer, aber noch steht es. Nur Gerotar ist vom allgemeinen Wahnsinn nicht betroffen. Mit mächtigen Hieben haut er das Mistding schließlich doch noch um, steht jetzt aber zwischen den immer noch tobenden Dolon und Druss. In den letzten Tagen habe ich zwei Schriftrollen mit Nebelwand angefertigt. Eine habe ich Dolon gegeben, falls ich jemals Amok laufen würde, so wie Lia, Druss und auch Dolon. Die andere Nebelwandschriftrolle habe ich selber noch und fordere diese aus meinem Nimmer vollen Schriftrollenbehälter an. Mit einer schnellen Bewegung rolle ich das Schriftstück aus und intoniere "Schwaden erscheint". Und tatsächlich bildet sich ein Teppich aus Nebel und verhüllt das weitere blutige Geschehen. Die toben noch etwas in dem Nebel, dann beruhigt sich das ganze. Derweil heile ich mich etwas und hadere mit dem Schicksal. Wäre Xana hier gewesen, hätte sie die Situation klären können, da sie eine Zaubercombo hat, um ihre streitlustigen Söhne zu trennen, die auch gegen Amoklaufende Barbaren, Kriegspriester und Elfinnen hilft. Verdammnis. Gerotar rettet sich aus dem Nebel und packt tatsächlich eine Ration aus und isst ungerührt eine Knackwurst. So eine Hilfe weiß man einfach zu schätzen. Derweil gehe ich verzweifelt mein Repertoire durch und versuche eine Möglichkeit zu finden, der Sache einhalt zu gebieten. Bevor mir was einfällt, ist Lia tot und die anderen beruhigen sich wieder. Verdammnis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 02. August 2010, 13:50:02
11. Eleint 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Maschinistengewölbe

Wir ziehen nun die tote Lia aus dem Nebel und Erdklümpchen hat nichts besseres zu tun, als dämliche Kommentare abzugeben. In der letzten Zeit sammeln sich die Toten in dieser Gruppe. Dolon ist so Nett und heilt uns alle etwas wieder hoch und die schrecklichen Schmerzen, die Druss in mir verursacht hat, klingen zu einem nervigen Pochen ab. Leicht frustriert zieht Dolon eine Schriftrolle mit Tote erwecken aus seinem neuen Nimmervollen Schriftrollenbehälter. Wir sprechen mehrere Gebete und Lia kommt zurück ins Reich der Lebenden.

Vier Tote innerhalb der letzten Tage geben mir so langsam zu denken. So sollte das nicht laufen. Vielleicht sollten wir mal kritisch unsere Fähigkeiten betrachten und vielleicht unsere Rollen in der Gruppe neu definieren. Durch die Mutterschaftspause von Xana, die über ein solides Repertoire und gesunde Mischung an Zaubern verfügt hatte, fehlt uns jemand, der die Gruppe unterstützt. Auch der Wegfall von Ryan, der sich nur noch um seinen Tempel zu kümmern scheint, hat eine nicht zu füllende Lücke hinter lassen. Weder kann ich Xana auch nur annähernd ersetzen, noch ist Dolon im Falle von Ryan dazu in der Lage. Die Beiden war jeweils Experten in ihrem Gebiet, ohne jetzt auch nur den Hauch einer Ahnung von etwas anderem zu haben, auch wenn Ryan das nie wirklich begriffen hat. Dolon und ich hingegen können auf mehreren Gebieten brillieren, sind dafür aber jeweils einem Experten von gleicher Erfahrung deutlich unterlegen.

Mit Druss haben wir einen sehr kompetenten Nahkämpfer in unseren Reihen gewonnen, der besonders mit seiner Axt gewaltige Wunden haut, wie ich nur an meinem Körper bestätigen kann. Er teilt jedenfalls verdammt viel mehr aus, als er einsteckt. Und dass kann ich von Gerotar nicht behaupten. Zweimal bei normalen Kämpfen zu sterben ist peinlich. So etwas ist sonst noch niemand passiert.

Xana ist dreimal gefallen. Einmal habe ich sie hinterrücks umgebracht, als ich unter der Kontrolle des Gehirn im Glas war. Beim zweiten Mal starb sie, als Ryan an dem Fahrstuhlschloss herum gespielt hat und sie nicht schnell genug aus dem Raum kam. Beim dritten mal tötete sie ein Drache mit einem gemeinen Zauber. Ich bin zweimal gestorben. Einmal, als dieses komische Schädeldings meine Seele ausgesaugt hatte. Das zweite mal im Hexenkessel, niedergestreckt von der Generalin von Westtor, die mich besonders gut getroffen hatte, gerade in dem Moment, wo ich den Rückzug antreten wollte. Eine Verkettung unglücklicher Umstände und auch Versäumnissen anderer Gruppenmitglieder, da Ryan an diesem Tag sich in den Kopf gesetzt hatte, unbedingt Soldat spielen zu müssen und seine Pflichten als Kleriker und Heiler sträflich vernachlässigt hatte. Dolon starb als erster in der Gruppe durch zwei mächtige Hiebe von diesem Ogerberserker, von denen mich schon ein einziger Hieb auf der Stelle getötet hätte. Druss starb, weil wir keine Magie einsetzen konnten und wir ihn einfach nicht schnell aus dem Raum hinaus bekamen. Lia starb beim ersten mal durch ihre Entscheidung, ein warmes Feuerschild zu benutzen und kein kaltes. Und dadurch, dass ich die dumme Idee hatte, das Schlachtfeld kontrollieren zu wollen, was nachweißlich total in die Hose ging. Dadurch trage ich durchaus ein Teil an der Schuld ihres Todes. Und auch jetzt kann ich ihr keine Schuld an ihrem Tod geben, dass hätte jedem passieren können und auch mich hätte es beinahe erwischt. Aber Gerotar ist zweimal in Situationen gestorben, die nicht wirklich außergewöhnlich waren. Es war kein Magieloser Raum, kein gewaltiger aufgeputschter Oger, kein gemeiner Trick, kein Fehler im Aufbau des Schlachtfeldes. Situationen durch die ein Nahkämpfer einfach durch muss. So langsam komme ich immer mehr zu dem Schluss, dass Gerotar eine gefährliche Schwachstelle in der Gruppe ist. Wir kämpfen inzwischen gegen Feinde, die unglaublich mächtig sind. Ein Fehler kann tödlich sein. Ich hoffe mal, dass Gerotar nicht eines Tages unser aller Tod sein wird.

Wenigstens ist jetzt der Durchgang zu den Maschinistenhallen offen. Dolon hat nicht mehr allzu viele Heilzauber, für Einzelziele habe ich auch nicht mehr viel übrig, aber fast alle meine ganzen Massenzauber habe ich noch. Also weiter! Wir kommen zu dem Ausstellungsraum der Maschinistengilde. Hier sind in einer Vitrine einige Stücke erlesener zwergischer Handwerkskunst zu sehen. Sicherlich interessant für jemanden, der sich für so was interessiert. Neben der Vitrine sind mal wieder gemeine Fallen zu erkennen. Links und Rechts gehen Türen ab, die wiederrum gut gesichert sind. Vielleicht kann man ja hier die Falle umgehen. Ist immerhin ein Versuch wert. Im ersten Moment scheint hier ein Haufen Gerümpel gelagert zu werden. Ausstellungsstücke, die keiner mehr sehen will oder irgendwann wieder gezeigt werden sollen. Auf dem zweiten Blick erkenne ich das Ganze als Illusion. Der Raum ist eine einzige Falle. Und obendrein hören wir in unserem Gehirn eine blechern klingende Stimme und das klicken von Zahnrädern. "Eindringlinge durchbrechen äußeren Perimeter. Verteidigung wird eingeleitet." Verdammnis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 05. August 2010, 14:38:24
11. Eleint 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Maschinistengewölbe

Ich lotse die Gruppe über die Falle hinweg und schon marschieren drei zwergische Konstrukte in die Halle. Lia und ich werfen unsere kleinen Flächenzauber drauf und bevor sie uns erreichen, sind sie nur noch qualmende Schrotthaufen. Haben sie nun davon. "Verteidiger wurden besiegt. Erbitte Verstärkung." Das wird sich wohl noch ziehen. Der weiterführende Gang hinter der Ausstellungshalle gabelt sich, der linke führt in die ehemalige Brauerei, der rechte in die Fallenwerkstatt. Ich entdecke jeweils eine Druckplatte, die eigentlich leicht zu überspringen sein sollte. Ich mach den Anfang und die anderen folgen mir. Dolon übertritt und löst die Feuerballfalle aus. Nachdem alle die Flammen ausgeklopft haben, meint Dolon lapidar, "Ach so, die Platte, ich dachte, auf der anderen wäre die Falle."

Nach wenigen Metern erreichen wir die Werkstatt. Die steht voller Gerümpel, die eine einzige gewaltige Falle bilden. Druss schlägt vor, den Weg mit einem arkanen Auge zu erkunden. Vielleicht nicht seine schlechteste Idee. Recht schnell wird mir klar, dass es keinen richtigen Auslöser gibt, viele Wege sind Sackgassen, die zu wirklich ekligen Fallen führen. Aber ich finde einen Weg und rüste mich mit einigen Zaubern aus, die mich schützen werden. Also gehe ich als erste, und markiere für die anderen eine halbwegs sichere Passage durch diesen Irrgarten des Wahnsinns. Die mechanische Stimme ruft eindringlich nach Verstärkung, die aber zu unserem Glück nicht kommt. Ich mache ein paar flapsige Bemerkungen in Richtung der Stimme, die recht beleidigt ankündigt: "Schadenspotential wird um 20% gesteigert". Mehr oder weniger unbeschadet kommen wir an eine Treppe. Die ist eine einzige Falle wie es aussieht. Es gibt aber nur einen Auslösemechanismus. Als Kundschafterin gehe ich vor und ich bin nicht wirklich überrascht, als die Treppe einklappt und zu einer schmierigen Rutsche wird. Mein Kleinster hätte bestimmt einen großen Spaß an eine solche Rutsche. "Flieg!" rufe ich und fliege so gerade über die Fallgrube hinweg, in der sich Sperre befinden. Da rein zu fallen tut bestimmt weh.

Lia und ich richten eine Luftpost ein und tragen Dolon und Druss zu der Türe, während Gerotar tapfer nach hinten sichert (Der Spieler musste früher gehen). Kaum sind wir vor der Türe, da meint die mechanische Stimme: "Zentraleinheit bietet strategische Kooperation mit Eindringlingen an. Zentraleinheit ist bereit, alle Fallensysteme für Eindringlinge zu deaktivieren." Genau das würde ich auch sagen, wenn eine Truppe gewaltbereiter Abenteurer direkt vor meiner Haustür aufmarschieren würden. Ich versuche irgendwelche Garantien zu erhalten, bekomme aber keine wirklichen. Da heißt es wohl vertrauen. Druss meint, dass es durchaus auf einen Versuch ankommt. Nun gut, ich halte mich für gut geschützt, um so einen Versuch zu überleben. "Falls du ein falsches Spiel spielst, wirst du mich richtig kennen lernen", drohe ich der Stimme.

Schon die erste Falle, die inzwischen wieder geschlossene Falltüre öffnet sich, als Dolon und Druss drauf stehen. Leider kann ich sie nicht richtig packen, so dass sie fast bis zum Boden durchsacken. Gemeinsam hieven wir die Männer wieder nach oben. "So viel zur strategischen Kooperation", meine ich lapidar und beginne die Fallen der Türe zu zerstören und das Schloss zu öffnen. Die ehemalige Lagerhalle der Maschinistengilde ist jetzt ein vierstufige Festung, in deren oberstem Zentrum die Zentraleinheit sitzt. Ich hatte ja den Verdacht, dass wir eine Ding aus Mechanus vor uns haben. Aber irgendwie scheint es kein Externar, sondern ein Konstrukt zu sein. Ich flieg voraus über die erste Ebene und über die zweite, aus der Flammen heraus schießen, denen ich gerade so gewandt ausweiche. Dann jage ich einen mächtigen Blitz in diesen Kasten, was ihn gequält aufschreien lässt. Lia feuert eine Sphäre hinein. Dann kommt ein Orkan auf und Lia und ich, da wir ja gerade fliegen, knallen voller Wucht gegen die Wand. Autsch!

Dolon und Druss beginnen sich langsam voran zu arbeiten und heilen sich mit ihren Mitteln. Ich bleibe an der Wand kleben und feure einen Säuresturm auf das Ding ab. Lia jagt ne weitere Sphäre hinein. Der Wind verflacht und auf dem Ding öffnet sich ein Deckel und eine Salve von Armbrustbolzen fliegt auf uns zu. Huch! Einer trifft mich sogar. Dolon und Druss beginnen mit ihren Sturmlauf die Hindernisse hinauf. Sie stolpern durch die Flammen der zweiten Ebene und werden von Sensen in der dritten Ebene empfangen. Der Kriegspriester wird besonders hart getroffen und bleibt blutend stehen. (Dolon hatte danach nur noch 1 Lebenspunkt.) Ich eile zu ihm und trage ihn schnaufend hinauf, während er sich heilt und auch die Heilkräfte seiner Rüstung aktiviert. Druss ist nun oben und mit mehreren wuchtigen Hieben zerschmettert er dieses Ding. Die Stimme verlöscht und wir haben die Fallen damit soweit überwunden, dass ich sie nur noch einmal entschärfen muss, um sie permanent zu deaktivieren. Dieser Sieg war knapp errungen. Da wir keinen weiteren Kampf mehr durchstehen, beschließen wir hier zu übernachten. Wir holen Gerotar, verrammeln das Tor und richten oben unser Lager ein. Wir verstauen unsere Extradimensionalen Gegenstände in den Trümmern des Dinges und ich zaubere einen Seiltrick, der uns weiteren Schutz gewähren wird. Nachdem Dolon die letzten Zauber verteilt hat, zwei kriegt er durch meine nicht gebrauchten Perlen wieder und ich auch die letzte Ladung aus meinem Gürtel, betten wir uns zur Ruhe. Sorgenvoll schlafe ich ein, da ich nicht denke, dass es jemals wieder so einfach werden wird wie heute. Verdammnis!

Gespielt am 26.06.2010
Spielleiter: Stefan
SC: Kaira 16 (Schurke 4/ Seher 1/ Unseen Seer 4/ Arkaner Trickser 7),
Druss 15 (Barbar),
Dolon 15 (Kleriker 8/Kriegspriester 7)
Lia 15 (Waldläufer 5/ Kriegsmagier 6/Arkaner Bogenschütze 2, Mystischer Ritter 2)
Gerotar 13 (Hexenklinge),
EP: Stufe 14 2850 Stufe 15 2350 Stufe 16 2040 + 150 Kaira, 150 Dolon, 150 Druss, 150 Lia
Überwundene Gegner
1 Pyro Hydra HG 13
1 Cyro Hydra HG 13
1 Kerkerkern HG 14
1 Rage Walker HG 14
3 Konstruktzwerge HG ?
Beute
Nix
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 09. August 2010, 12:49:21
Kapitel 21
Kleinzeugs macht auch Mist!

12. Eleint 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Maschinistengewölbe

Während meiner Wache mache ich mir Notizen für mein nächsten Buch: Die Wagemutigen gegen die Hydra. Dolon, Druss und Gerotar schlafen überaus unruhig und scheinen von Albträumen gequält zu werden, während Lia sich ganz entspannt ihrer Traumruhe hingibt. Die Elfe hat die Ruhe weg. Wir lassen uns viel Zeit, Dolon heilt nach dem er von Tempus neue Zauber gewährt bekommen hat, die restlichen Wunden. Wir klettern aus dem extradimensionalen Raum und nehmen ein Frühstück für Champions ein. So gestärkt machen wir uns auf den Rückweg. Zur Halle der Treppe entschärfe ich einige gemeine Fallen, die jetzt aber auch ausgeschaltet bleiben. Dieses komische Kerkerkernwesen hat als keinen Kollegen. Glück gehabt!

Um etwas aufzuklären, schicke ich ein arkanes Auge los. Auf der Treppe selbst, welche die Ebenen der Zwergenansiedlung verbinden, sitzt ein seltsamer Spinnendrache, er hat den Schädel eines Drachen, aber die Beine einer Spinne. Seltsames Wesen. Ich lasse mein Auge etwas in die Bereiche schweifen, wo wir noch nicht waren. In der ehemaligen Waffenkammer wuseln vier blaue Drachenkreaturen herum, die wie Nashörner aussehen, um dessen Hörner Blitze zucken. Ein gewaltiger blauer Riese mit Drachenschädel und ebenso großem Schwert in der einen und einem Schild aus einem Drachenschädel in der anderen, scheint der Chef dieses Haufens zu sein. Im nächsten Raum, der Halle des Feuers, wo Kossuth und den Schmiedegöttern der Zwerge gehuldigt wurde, planschen vier Salamander in einem brennenden Becken. Am anderen Ende sitzt gelangweilt eine gewaltige rote Kröte und sieht Träge dem Spiel der Salamander zu. Weitere Räume sind für mein Auge leider nicht zugänglich. Verdammnis!

Also lenke ich mein Auge zurück in den Treppenschacht und lasse es nach unten fliegen. Ich krieg beinahe einen Drehwurm, durch die vielen Windungen, durch die ich fliegen muss. Schließlich bin ich unten in der Ebene der Zellen angekommen. Eine gewaltige Türe, auf der Zwerge mit Spitzhacken abgebildet sind, schmückt die Tür zu den Minen. Die andere Türe ist ein grimmiges Zwergengesicht, welche zu den Gefängniszellen führt. Dorthin wollen wir ja. Der Raum selbst ist mit Es überzogen und zwölf kleine weiße Drachenkreaturen flitzen hier herum. Beaufsichtigt werden sie von einem großen Drachenhybriden, der statt Füße seltsame auswüchse hat, mit dem er auf dem Eis gleiten kann. Holla!

Viel Feind, viel Ehr. Das wird heute noch ein langer Tag. Mein Auge erlischt und wir beraten uns kurz. Neben uns ist noch eine weitere Türe, die zu den Unterkünften der Maschinisten führt. Leider ist die mit einer äußerst gemeinen und komplizierten Falle versehen, die mir etwas weh tut, als ich sie ausversehen entlade. Verdammnis! Dahinter befindet sich ein total zertrümmerter Raum, in dem sich Leichen von blauen Drachenchimären und zwei Riesen befinden. Unter einem der Riesen findet sich eine gut gearbeitete Keule aus Drachenknochen, die Dolon für die Waffensammlung des Tempustempel gleich mal mitnimmt.

Wir rücken nun gegen die Waffenkammer vor. Ich vergrößere Druss, so dass er nun wirklich eindrucksvoll aussieht. Vorher schützt uns Dolon noch gegen Elektrizität. Kaum machen wir die Türe auf, stürmen uns auch schon die vier Nashorndrachen entgegen. Lia und ich geben ihnen Saures mit Feuerbällen, während Dolon einen der angeschlagen blauen Nashörner den Rest gibt. Nach den äußerst harten Kämpfen der letzten Tage scheint es diesmal recht einfach zu sein, mit diesen Gegner fertig zu werden. Der große Drachenriese rückt nun auf Dolon vor und trifft ihn mit seinem gewaltigen Bastardschwert hart. Druss stürmt neben dem Rhinodrachen und dem Riesen, haut zuerst das Rhino um und gibt dann dem Riesen noch eines mit der groben Kelle. Auch Gerotar haut einen der kleinen um. Lia erschießt den letzten der Rhinodrachen und spickt dann den Großen mit Pfeilen. Ich geb dem mit drei flammenden Strahlen nachschlag. Dolon und Druss hauen den Kerl schließlich aus den Latschen. War jetzt mal recht einfach.

Nun gut, im nächsten Raum warten die Feuersalamander und der gelangweilte Frosch. Sehr kollegial scheinen die nicht zu sein, da sie bis jetzt nicht eingegriffen haben. Da Vorsicht die Mutter der Porzellankiste ist, schützt Dolon uns gegen Feuer und wir marschieren in den Feuerschrein. Die Salamander schauen uns neugierig und wachsam an, machen aber keine Anstalten ihr Feuerbecken zu verlassen. Die rote Kröte schaut uns äußerst gelangweilt an. Uns gelingt es nicht zu erkennen, was das für ein Wesen ist. Ich frage ganz frech, ob er ein roter Slaad ist. Nö, so ein niedriges Wesen ist er nicht, will aber auch nicht verraten, was er ist. Nach etwas hin und her bekommen wir heraus, dass er ein Gefangener war und sich hier jetzt etwas ausruht, bevor es nach Hause geht. Da er meint, die Stadt über uns in Ruhe zu lassen, ziehen wir uns zurück, obwohl wir gut vorbereitet sind.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 12. August 2010, 12:13:32
12. Eleint 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Zentraltrakt des Zwergengewölbes

Dann auf zu der schwarzen Spinne. Die sieht uns ganz ruhig zu, wie wir auf sie zumarschieren. Dann feuert sie zwei Klebebälle ab, einer trifft mich, der andere Gerotar. Verdammnis. Als ob das nicht fies genug wäre, fallen von der Decke drei in schwarz gekleidete Drachendinger herunter. Sie werden unsichtbar und greifen Gerotar, Dolon und Lia an, als ob sie wüssten, wo sie mit ihren fiesen hinterhältigen Tricks Erfolg haben und wo nicht. Wahrscheinlich alles eine Frage der Erfahrung und Beobachtungsgabe. In der Hoffnung meine Fesseln zu verbrennen, jage ich drei brennende Strahlen in die Spinne. Eine davon trifft besonders präzise. Ha, dass tut dem Monster richtig weh. Die nächste Salve der Drachenspinne treffen Dolon und Druss, während Druss sich lässig daraus befreit und mit großen Schritten zu der Bestie mit über dem Kopf erhobenen zweihändigen Axt Herausforderungen brüllend zuschreitet, tritt Dolon auf der Stelle und versucht mit mäßigem Erfolg seinen Angreifer los zu werden.

Ich schlüpfe aus diesen hässlichen, klebrigen Fäden und eile Dolon zur Hilfe. Druss lässt mehrmals seine intelligente Axt wirbeln und hackt die Drachenspinne in handliche Stücke. So langsam haben wir Oberwasser. So ist dann nur noch eine Frage der Zeit, bis wir diese andauernd unsichtbar werdenden Ärgernisse in Form dieser gar nicht so großen Drachendinger endlich ins Jenseits schicken. Zähe Burschen, muss man ihnen lassen. Einen benutze ich mit einem Vampirgriff noch mich etwas selbst zu heilen, da die Blessuren von Gestern immer noch etwas weh tun. Damit hätten wir das Treppenhaus in unsere Gewalt gebracht, der übrige Bereich bleibt ruhig. Wir beschließen, den nächsten Bereich noch etwas aufzuklären. Nach der obligatorischen Falle linsen wir im nördlichen Bereich in die Trainingshalle der Krieger. Darin ist ein rothäugies Wesen der Rasse der Baxor damit beschäftigt, sich mit seinen vier Waffen, für jede Hand eine, sich ebensolch vielen steinernen Übungskonstrukten zu erwehren. Dolon weiß zu berichten, dass die Baxor eng mit dem Garagosglauben verknüpft sind und oft als Gesandte verwendet werden. Furchtlose Krieger, die den Kampf über alles lieben. Wahrscheinlich war er ein Insasse des Gefängnisses. Nach kurzer Diskussion lassen wir ihn in Ruhe. Gerotar fragt dämlich, wer dieser Garagos eigentlich ist und bekommt dann von Druss einen Schlag auf den Hinterkopf, da unser Erdklümpchen doch in genau dieser einen Arena gekämpft hat, welche dem Garagostempel gehört. Dummbatz!

Wir arbeiten uns vorsichtig auf die Halle des Wissens vor. Oben auf der Balustrade gibt es ein gewaltiges Lesepult, nur das dazugehörige Buch ist verschwunden. Unten können wir einen Raum sehen, in dem mehrere leuchtende Wissenskristalle von der Decke hängen. Auf dem Boden haben sich Wasserpfützen gesammelt. Ich halte die anderen zurück weiter zu gehen und betrachte äußerst misstrauisch die Pfützen. Eine der berüchtigten Gefangenen war ein Wasserelementar, Illurien, die Diebin des Wissen. Und die sollen wir nicht töten, weil sie so viel weiß und der Talynstein Klan nach wie vor von diesem Schatz an Erkenntnissen interessiert ist, die sich in Illuriens Gehirn befinden, oder was auch immer ein Wasserelementar zum Denken und Speichern von Wissen benutzt.

Vorsichtig ziehen wir uns zurück und meiden so weitere Kämpfe in diesem Stockwerk. Es ist nicht unsere Aufgabe, uns mit jedem hier anzulegen. Erst mal sollen wir den Kerker aufsuchen und die Notfallausrüstung aufnehmen, um die gefährlichsten Gefangenen die wir nicht töten dürfen, wieder in ihre Zellen zurück zu schaffen. So beginnen wir den langen Abstieg in die Kerkerebene. Kurz bevor wir die Vorhalle erreichen, ziehen wir unsere Schutzzauber hoch. Ich spendiere meinen Kameraden ein warmes Schild, so dass wir gegen Kälte geschützt sind. Durch unsere nicht ganz so leise Zauberei sind die Gegner schon vorgewarnt und wir werden von den kleinen Viechern, die durch mein magisches Auge viel größer gewirkt hatten, mit einem Sturm aus kleinen Kältekegeln erwartet, dank des warmen Schildes kommt nur recht wenig durch. Unserem Plan folgend, rufe ich "Wand der Energie!" und trenne so den großen und drei weiter hinter stehende kleine weiße Bestien von uns ab. Leider ist ein etwa zwei Schritt hoher Spalt geblieben, da meine Macht nicht ausreicht, die Wand über die ganze Breite bis zur Decke zu ziehen. Die kleinen Flattern mit ihren Stummelflügelchen einfach über meine Mauer hinweg. He! Der große nimmt anlauf und kommt mit seinen seltsamen Stummelbeinen die wie Kufen aussehen mit großer Fahrt über die Eisfläche angesaust, springt ab und quetscht sich durch den Spalt. Na so was auch!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 16. August 2010, 11:50:32
12. Eleint 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Eingangsbereich zum Kerker des Zwergengewölbes

Druss, Dolon und Gerotar stürzen sich wild brüllend auf die Horde und richtet unter den kleinen weißen Viechern ein Regelrechts Blutbad an. Lia schnippt schnell einen Feuerball noch eine Ansammlung und wärmt sie für unsere Nahkämpfer schon vor. Auch ich werfe eine Elektrische Sphäre und gebe einigen den Rest. Dann kommt die zweite Welle mit dem großen und den drei Kleinen. Ich empfange den großen mit einer maximierten Kugel aus Säure und bringe ihn dazu noch aus dem Gleichgewicht. Das Ding fällt einfach tot um. Die haben wir wirklich ziemlich überschätzt. Aber lieber einen Gegner überschätzen und ihn dann mit Leichtigkeit besiegen, als einen Gegner zu unterschätzen und dann die Leichen einzusammeln. Auch die letzten wenigen Überlebenden kleinen Monster werden von uns regelrecht massakriert, dann gehört der Vorraum zum Kerker uns. Nach Osten geht ein Tor, auf dessen steinernen Türflügel je ein überdimensionaler Zwerg mit einem Pickel zu sehen ist, zu dem Minenbereich. Im Westen geht ein steinernes Portal, das aus einem Zwergengesicht zu bestehen scheint, zu dem Kerkerkomplex.

"Wer hier passieren will, muss drei Rätsel lösen!" Juhu, dass ist mal wie in den Geschichten. "Sag an, wir sind bereit."
"Glaubst du wirklich mit so einem Elfenkram könntet ihr passieren? Pah! Das war ein Witz! Gesindel wie ihr habt hier nix zu suchen. Ab mit euch!" grollt die Stimme. Da bin ich aber voll reingefallen. Wie gemein!

"Gemach, alter Freund, diese hier sind auf Geheiß des Talynstein Klans hier um das zu richten, was der Klan verbockt hat. Also lass uns passieren oder bei Moradin, ich stutz dir den Bart!" brüllt Branak, die königliche Axt in Druss kräftigen Händen. Es gibt einen kurzen gebrüllten Disput zwischen Zwergenaxt und Zwergentor, dann dürfen wir passieren.

Dahinter erwartet uns ein ziemlich dunkler Bereich, der nur mäßig erhält wird. Mir gefällt das nicht, besonders da der Weg sich auf einmal zu winden beginnt und wir deutlich aufwärts gehen. Laut unseren Karten müssten wir nach wenigen ebenerdigen Metern den eigentlichen Kerker erreichen. Stattdessen befinden wir uns nun in einer gewaltigen Halle, gehen einen gewunden Weg ohne Seitenbegrenzung aufwärts. Schließlich stehen wir vor einem leibhaften Schloss aus Schatten. Na, wenn das mal nicht der falsche Weg ist. Ein livrierter Diener begrüßt uns im Namen seines Herrn Kultuma. Im Innenhof stehen schicke prächtige Kutschen mit eingespannten Pferden, was noch viel irritierender ist. Wir werden durch eine Halle hindurchgeführt, in der alle paar Metern zwischen Säulen mächtig gerüstete Krieger stehen. Ich fasse eine der Säulen an und bin der Meinung, dass sie nicht real sind. Tatsächlich kann ich meine Hand hineindrücken, auch wenn ich widerlich zähen Widerstand spüre. "Schattenebene!" meine ich dazu.

Wir werden in einen sehr düsteren Ballsaal geführt, wo sich scheinbar dutzende von Menschen aufhalten. Ein gutaussehender Mann kommt uns freudig entgegen und begrüßt uns herzlich auf seinem bescheidenen Anwesen, als ob wir willkommene und lang erwartete Gäste wären. Ich knickse verhalten, als er sich galant verbeugt. Hier stimmt so einiges nicht. Ich schätze unsere Chancen ab, hier einen Kampf zu beginnen. Allerdings kann ich nur meine Stärke einschätzen, die meisten Kampfzauber habe ich noch, ebenso die Schutz und Unterstützungszauber, auch bei Dolon sieht es ähnlich aus. Lia hat auch noch genug, um einen ernsten Kampf bestreiten zu können. Nach kurzem hin und her kristallisiert sich heraus, das Kultuma ein Teufel sein muss, da er seinem Herrn Moloch schon seit unendlichen Zeiten dient. Einen richtigen Zeitbegriff scheint er nicht zu haben. Ich bin nicht sicher, ob ein Kampf ratsam ist, aber mein Bauchgefühl rät mir dazu. Allerdings will ich es nicht erzwingen. Nach etwas hin und her lässt dieser Kultuma passieren, wenn wir dafür sorgen, dass nicht mehr allzu viele Bittsteller seinen Herrn in seiner Zelle nerven. Gerotar erweist sich als regelrechtes Diplomatiegenie. Nun ja, ich schätze trotzdem, dass ein Kampf zwischen diesem Hofmeister des Moloch und uns unausweichlich sein wird. Aber vielleicht ist heute nicht der Tag dafür, aber er wird kommen. Wir gehen und landen schließlich nach wenigen Schritten hinter dem Tor zum Schloss in den Kerkerbereich.

Dort erwarten uns nun grüne kleine Drachenviecher. Sechs kleine und ein großer Geflügelter. Lia schießt den Geflügelten ab, die Kleinen haben nicht wirklich viel drauf. "Beeilt euch!" rufe ich gleich am Anfang, um die anderen die Möglichkeit zu geben, in schneller Folge drauf zu schlagen. Druss und Dolon schlagen die drei auf ihrer Flanke zusammen, bevor die mucken können. Gerotar stürmt auf die andere und schlägt einen eine Wunde. Ich eile zu ihm und steche einen weiteren an. Dolon stürmt ebenfalls heran und haut einem eine mächtige Wunde. Gerotar holt zu einem wahren Schlaghagel aus und tötet in einem Aufwasch alle drei die vor ihm stehen. Damit ist dieser Bereich gesichert.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 19. August 2010, 19:30:18
12. Eleint 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Kerker des Zwergengewölbes

Hier gibt es noch einen Zugang zu der ehemaligen Wachstube, die vollständig verwüstet ist und mit abgenagten Knochen bedeckt ist. Hier haben wohl die grünen Minidrachen ihr Lager aufgeschlagen. Wie üblich finden wir gar nichts, was irgendwie auch nur im entferntesten Wertvoll gewesen wäre. Am Ende des Eingangsraumes ist eine schwere metallene Türe, die über einen Mechanismus in diesen Raum hineingeschoben werden kann. Der Hebel sieht so aus, als ob keine Falle daran gekoppelt wäre. Nun gut, ich ziehe ihn und der massive Türblock gibt zögerlich den Weg frei zu dem eigentlichen Gefängnistrakt. Dahinter ist das Hauptbüro des Oberaufsehers, in dem sich die Notfallausrüstung befindet, die wir brauchen, um gewisse Gefangene zurück in ihre Zelle zu schaffen.

Das Zwergentor hat uns noch erzählt, das Xix, dass Gedankenschindergehirn vor ein paar Tagen ihn passiert hat und in den Zwergenminen verschwunden ist. Druss ist der Meinung, dass dieses Ding wohl dafür verantwortlich ist, dass einige in der Nacht keine Ruhe finden. Das ist natürlich ein guter Grund, um ihn einzufangen und wieder einzusperren. Leider stehen uns einige fies aussehende Viecher im Weg, als wir den Bereich betreten. Diesmal sind es rote Drachenbestien aus der Brut der Tiamat. Zwei der Feuerballschleuderer sind uns noch gut von der Insel des Schreckens in schlechter Erinnerung. Dazu noch zwei große rote Viecher, die entfernt an Schweine erinnern. Keine Ahnung, was das für Monster sein könnten. Und ganz hinten steht noch ein geflügelter Grüner herum. Na, dann wollen wir mal wieder.

Dolon stürmt sofort auf eines der Schweinedrachen zu und haut dem seine neue Zwergenaxt um die Ohren. Er trifft und versenkt sie ziemlich tief in den hinein. Ich spurte hinter her und kühle den Raum mit einem wohlplatzierten Kältekegel, der haarscharf an Dolon vorbei saust. Die Kälte bekommt denen überhaupt nicht. Würde wohl keinem besonders gut bekommen. Lia wird gleich vom grünen geflügelten Drachendingens angegriffen und bekommt einen tiefen blutigen Schnitt verpasst. Die Viecher sind gefährlich. Die Schweinedrachen auch, denn die haben Feuerstrahlen, die sie verschießen können. Damit heizen sie Dolon und Druss ziemlich ein, der einen recht abgekämpften Eindruck macht. Die kleineren Viecher, die wir schon auf der Insel des Schreckens bekämpft haben, versuchen die Schutzzauber von Dolon und Lia zu bannen. Mistdinger! Besonders bei Dolon sind sie erfolgreich und tragen fast alle seine Schutzzauber ab. Während Lia versucht den Geflügelten abzuschießen wird mir klar, dass die in perfekten Abständen für einen Kettenblitz stehen. Da lächelt mir Tymora heute aber besonders schelmisch.

"Kette aus Blitzen! Schlagt ein!" Es gibt eine mächtige Entladung, der Schweinedrache vor Dolon, der geflügelte Grüne und einer der kleinen Gemeinen gehen zu Boden. Druss sprintet auf einen der anderen Kleinen zu und rammt ihn ungespitzt in den Boden. Das tat weh! Kann ich ein Lied davon singen, da ich weiß, wie weh so eine Axt tut, wenn sie ins Fleisch eindringt. Autsch! Jetzt ist nur noch eines der Drachenschweine da. Dolon und ich kümmern uns darum. Ich aktiviere den Flimmerschlag des Herz der Habsucht, meines neuen goldenen Kurzschwertes und tief dringt es in die Haut der komischen Drachenbrut der Tiamat ein. Der Schlachtenrufer haut ebenfalls drauf, bringt es aber auch nicht zu Fall. Lia spickt es mit Pfeilen und schließlich bricht es zusammen. Gerotar, der kurz austreten war, gesellt sich wieder zu uns. Vor uns liegt nun die Tür, die zum Büro des Oberaufsehers führt. Der Kleriker des Tempus heilt jene, die etwas abbekommen haben und dann gehen wir vorsichtig in Richtung der Türe. Mal sehen, was uns heute noch so alles widerfährt.

Gespielt am 11.07.2010
Spielleiter: Stefan
SC: Kaira 16 (Schurke 4/ Seher 1/ Unseen Seer 4/ Arkaner Trickser 7),
Druss 15 (Barbar),
Dolon 15 (Kleriker 8/Kriegspriester 7)
Lia 15 (Waldläufer 5/ Kriegsmagier 6/Arkaner Bogenschütze 2, Mystischer Ritter 2)
Gerotar 14 (Hexenklinge),
EP: Stufe 15 1501  Stufe 16 1275 + 225 Kaira, 150 Dolon, 75 Druss, 75 Lia, 225 Gerotar
Überwundene Gegner
4 Bluespawn Ambusher
1 Bluespawn Godslayer
1 Blackspawn Stalker
3 Blackspawn Ninjas
12 Whitespawn Hordeling
1 Whitespawn Icekidder
6 Greenspawn Leaper
2 Greenspwan Razorfiend
2 Redspawn Arcanist
2 Redspawn Firebelcher
Beute
1 Übergroßes Bastardschwert von Godslayer
1 Übergroße Keule
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 23. August 2010, 11:05:04
Kapitel 22
Im Kerker der Zwerge!

12. Eleint 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Kerker des Zwergengewölbes

Die Türe ist fest von innen verriegelt, was auch nicht wirklich anders zu erwarten war. Es gibt neben der Türe einige Fenster aus einem sehr festen Glas, wahrscheinlich Glasstahl. Was ja auch Sinn macht, wenn man bedenkt, dass wir uns einem Zwergenkerker für hochgefährliche Wesenheiten befinden. Die Türe ist von außen nicht zu öffnen, also suche ich nach einem alternativen Weg hinein und finde schließlich eine Geheimtüre, die obendrein noch mit einer Falle gesichert ist. Ich entschärfe die Falle und öffne die Türe. Wir betreten den fast leeren Raum des Oberaufsehers. Auf einem Sockel steht ein steinerner Wächter, der sich zu uns umdreht. Er stellt sich als Jalan Talynstein vor und ist hoch erfreut, dass wir hier sind, um die Gefangenen zurück in ihre Zellen zu schaffen. Leider ist das nicht so einfach getan, wie Branak uns hatte weiß machen wollen. Es ist eher so, dass man für jeden Gefangenen etwas ganz besonderes braucht. Den Untoten Riesen kann man nur in seine Zelle zurück verfrachten, in dem man ihn seinen Kopf abschlägt und den dann mit einem Käfigkonstrukt zurück in die Zelle transportiert, da von dem Schädel starke negative Kräfte ausgehen, welche die Gesundheit von Lebewesen stark beeinträchtigt. Dieses Konstrukt bekommen wir in Bakaar. Nun gut, um Xix einzufangen, brauchen wir  fünf spezielle Psionische Kristalle, die wir um das Gehirn herum legen müssen. Dazu müssen wir es obendrein noch ablenken. "Draufhauen ist immer eine gute Ablenkung", verkündet Druss die allgemeine strategische Idee zu diesem Thema. Hat er nicht ganz unrecht, unser Haudrauf.

Um den Drachen Thragnarox in seine Zelle zu verfrachten, müssen wir aus den fünf Schädeln seiner Brutersten einen Stab anfertigen, der ihn bannt. Na Prima, soweit zum Thema der Notfallausrüstung, die hier bereit liegt. Branak gibt sich zerknirscht, dass seine Informationen wohl seit Jahrhunderten überholt sind. Nun, sieht so aus, als ob wir wohl zurück nach Bakaar müssen. Im Aufseherraum gibt es eine große Steinplatte mit einem Relief, der einzige Ort in den Zwergengewölben, der bewusst, von der Anitteleportationsmagie ausgelassen worden ist. Nun gut, so kommen wir wenigstens ungesehen hinaus und wieder herein. Das sind gute Nachrichten. Weniger gute Nachrichten sind, dass wir unbedingt nachsehen sollen, ob Illurien, die Wissensdiebin noch in ihrer Zelle ist. In ihrem Verließ gibt es einen Strudel, der sie gefangen hält. Wenn wir den wieder anwerfen, wird sie eventuell wieder eingesaugt. Das einzige gute ist, der Schlüsselmeister ist wohl noch mit seiner Rätselkiste beschäftigt welche ihm die Zwerge vor Jahrhunderten zum knobeln gegeben haben. Irgend eine krude Art von Magie sorgt dafür, dass der Kerl davon nicht loskommt und wir sollen ihn bloß nicht dabei helfen. Nun ja, dass ist erst mal genug des guten für heute.

Da wir auf der anderen Seite laute Geräusche gehört haben, spähe ich einfach mal mit meinem Zauber den nächsten Raum aus. Dort bereiten gerade fünf Tiamatspwan Dinger einen Hinterhalt vor. Gerotar beginnt damit, einen unsinnig komplizierten Plan auszuarbeiten, wie wir den Hinterhalt umgehen. Tja, da muss unser Erdklümpchen noch viel lernen. Ich frag den Wächter Jalan Talynstein, wie schmerzhaft es ist, durch die Wand zu teleportieren. Für die kurze Strecke hält sich das in Grenzen, also bilden wir einen Teleportationskreis und schreiten durch das Dimensionstor hindurch. Wir landen inmitten der Dinger und werfe dem ersten weißen Vieh gleich mal drei flammende Strahlen an den Kopf. Das tut dem ordentlich weh, Lia streckt ihn mit drei Pfeilen gleichzeitig endgültig nieder und die anderen gehen in Position, um die restlichen Gegner anzugreifen. Es gibt noch ein weiteres Vieh mit einer Stachelkette, zwei blaue, die an Hunde erinnern und einen roten, der etwas einen Stier ähnelt. Ich eile zu einem von den blauen Hunden und gebe ihm eine Kugel aus Säure aus meinem innersten selbst an den Kopf, auch diesen schießt Lia nieder und den rückwärtigen Bereich hätten wir gesäubert. Auch die anderen drei Kreaturen gehen recht schnell kaputt.

"Ein guter Kampf", meint der Schlachtenrufer und betrachtet zufrieden die dahin geschlachteten Kinder der Tiamat.
"Fast schon etwas zu einfach, dass dicke Ende kommt bestimmt noch", unke ich unbehaglich. Und tatsächlich ist eine zarte Melodie aus einer Flöte zu hören, die lieblich den düsteren Raum durchwebt. Neugierig folgen wir dem Lied und sehen zwei gewaltige Wolfsartige Wesen auf uns zu kommen. Statt normale Schweife haben sie Keulenartige Auswüchse als Schwänze. Auf einem von diesem Wölfen sitzt ein bleiches Wesen mit total schwarzen Augen und spielt auf einer großen kunstvoll gefertigten Flöte.
"Ah, die Wagemutigen nehme ich an?" begrüßt er uns mit einem strahlenden Lächeln, dass nichts Gutes verheißen mag.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 26. August 2010, 11:05:49
12. Eleint 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Kerker des Zwergengewölbes

"Ja, das sind wir, mit wem habe ich das Vergnügen?" antworte ich etwas irritiert.
"Oh, meinen Namen könnt ihr nicht aussprechen, dass ist auch nicht nötig, dass ihr ihn euch merkt, denn jetzt ist die Stunde eures Todes gekommen. Ich hoffe mal, dass ihr nicht so langweilig seid wie das Vieh, dass ich sonst so jage."
"Seid versichert, dass dies euer letzter Kampf sein wird. Aber ich wüsste gerne, was die Hydra euch für unseren Tod versprochen hat." Letztendlich kann es nur die Hydra sein, die einen Kopfgeldjäger hier herunter lässt.
"Einhundert Seelen!" Holla, wir sind im Wert gestiegen. Die letzte Truppe hatten sie gerade mal Zweitausend Goldmünzen bezahlt, was wohl der Vorschuss gewesen war. Aber einhundert Seelen hatten einen Goldwert von mindesten einhunderttausend Goldmünzen. Irgendwie macht es mich stolz, dass die Hydra solche Summen bereit ist zu bezahlen, um uns zu töten. Nun ja, genug der Worte, möge die bessere ungesehene Seherin gewinnen. Die Hunde sind verdammt schnell und sogleich ist unser Erdklümpchen in Bedrängnis, was mich nicht wirklich überrascht.

Die Hunde und der Flötenspieler haben einiges mehr drauf, als die Tiamatdinger von vorhin. Der Flötenspieler spielt eine kurze Melodie, die aber nicht wirklich zieht und benutzt dann seine Flöte als Blasrohr, dessen Geschoss mich trifft. Das Projektil morpht sich zu einem Heuschreckenschwarm und ich steh mitten drin. Örks, mir wird so schlecht! Ich ziehe eine Flammenwand mit dem Stab des Feuers um die etwas zu rösten, was aber recht wenig Effekt zeigt. Verdammnis! Druss schnappt sich das Reiterlose Wölfchen und zeigt Branak, wie ein Mensch zu kämpfen vermag. Erdklümpchen beschwört seinen Höllenhund, der gleichmal richtig saures bekommt, nachdem sein Herrchen schon gut durchgekaut wurde. Dolon ist gezwungen zum Erdklümpchen zu laufen und ihn wieder etwas zu heilen. Lia probiert ihr Zauberrepertoire an den Viechern mit mehr oder weniger großem Erfolg aus. Scheint so ziemlich alles halbwegs zu wirken.

Druss bekommt recht schnell die eine Bestie in Stücke gehauen und auch Dolon bewegt sich nun in Position, um dem Ding saures zu geben. Dabei bekommt er zwei Konterschläge ab, bevor er überhaupt was machen kann. Gerotar macht es ihm sogleich mit dem gleichen Resultat nach und schon wieder ist Erdklümpchen kurz vor dem umfallen. Ich bewege mich aus dem hässlichen Schwarm heraus und eile den anderen zu Hilfe. Der weiße Kerl versucht uns weiter zu bezaubern und schließlich fallen Lia, Dolon und Druss singend in die Melodie mit ein. Was nun los? Wenigstens ich kann mich der Beeinflussung entziehen und jage dem Mistkerl, der mir seinen Namen nicht nennen wollte, weil ich den nicht aussprechen kann, eine mächtige Kugel aus Säure zwischen die Augen. Das mag er gar nicht und er kippt tot um. Seine seltsame Flöte fällt zu Boden und auch sein Tierchen wird nun von Dolon, Druss und Gerotar singend kaputt geschlagen. Puh!

Ein Problem weniger. Der Kampf hat jetzt einiges an Kraft gekostet, aber ein Gefecht ist noch drin, nachdem Dolon uns hochgeheilt hat. Wir gehen in die Richtung, wo der Regenbogendrache Thragnarox, der Champion der Tiamat und Vater aller Bruten, seine Zelle hat. Hier sind die Wände durch Kratzspuren aus wirklich großen Krallen beschädigt. Der große Drache wird wohl nicht mehr in seiner Zelle hocken. Nun ja, ich lausche an der Türe, die zu dem Komplex mit seiner Zelle führt und kann einiges an Krach hören. Die Falle an der Türe ist mit tiefen Krallenspuren ausgelöscht worden. Auf drei machen wir die Türe auf und stehen einer Armee gegenüber. Und das Beste ist, keiner von diesen vielen Viechern ist einer Brutersten. Verdammnis.

Uns stehen drei Göttermörder, drei geflügelte grüne Schrecken, zwei blaue Nashornviecher, zwei der schwarzen Ninjas und zwei weiße mit Stachelketten gegenüber. Viel Feind, viel Ehr. Ich schleudere einen Säuresturm in das Zentrum des Raumes und treffe fast alle von diesen Dingern. Das tut einigen richtig weh. Lia entfacht kurz hinter mir einen Schneesturm, welcher den Weg nun versperrt. Leider sehen wir nur noch recht wenig. Die kleinen schwarzen Ninjas kommen aus dem Schneesturm heraus und werden Unsichtbar, Dolon und Gerotar werden hart getroffen. Die drei grünen geflügelten Schrecken fliegen einfach über den Sturm drüber und zwei gehen hinter uns. Verdammnis!

Durch den Schneesturm können wenigstens die großen einfach so nachrücken, so dass wir uns erst mal etwas Zeit erkauft haben. Lia und ich kümmern uns um die beiden hinter uns, während Dolon uns beschleunigt. "Flimmerschlag!" Mein erster Stich trifft die Leber von dem grünen Schrecken, aber die beiden anderen Stiche treffen leider nur Oberflächlich. "Brennt!" ruft Lia und röstet die Dinger schon mal vor. Die Männer bilden eine Schlachtreihe und deren grüner Schrecken ist bald Geschichte. Die zwei Weißen rücken nach und Gerotar schafft es mal wieder umzufallen. Wird so langsam zur unliebsamen Angewohnheit. Finsternis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 30. August 2010, 11:59:47
12. Eleint 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Kerker des Zwergengewölbes

Wir geraten ziemlich schnell unter Druck. Lia und mir gelingt es den Rücken frei von Geflügel zu räumen, während Druss in der Front die Ketteschwinger abserviert, zieht Dolon eine Steinwand hoch. Keine Sekunde zu früh, denn einer der blauen Göttermörder taucht aus dem Schneesturm auf und haut sofort ein Loch in die eigentlich massive Wand. Verdammnis! Sofort rückt einer der Ninjas nach bringt Druss in Bedrängnis. Ich aktivere meinen Gürtel und rufe "Alles wird gut!" So ist das Erdklümpchen wieder dem Tod von der Schippe gesprungen. Dolon heilt ihn ein weiteres mal hoch und beschwört dann einen kleinen Feuerelementar, um uns zu helfen. Eigentlich hätten mehrere kommen sollen, aber nur einer scheint den Ruf des Schlachtenrufers vernommen zu haben. Nun ja, man muss mit dem auskommen, was man hat. Der Göttermörder vergrößert die Breche und ein weiterer Ninja rückt nach. So langsam wird es eng. Da Gerotar nicht aufstehen kann, ohne gleich wieder eins aufs Maul zu bekommen, gehe ich ein paar Schritte zurück und tausche dann mit ihm den Platz als ich die magische Worte rufe "Platz getauscht!". So kann er in aller Ruhe aufstehen und einen Heiltrank schlürfen.

Der Göttermörder hat inzwischen die ganze Steinwand mit wuchtigen Schlägen pulverisiert und rückt nach. Zum Glück machen sich seine Kollegen noch rar. Ich bekomme sein mächtiges Schwert ab, kann aber ein Teil der Wucht mit meinen Armschienen abfangen. Aua! Auch Dolon und Druss bekommen eins auf die Rübe. Tut uns allen nicht gut. Lia schießt die Ninjas nach und nach trotzt ihrer Unsichtbarkeit zu klump und punktet da, wo Druss und Dolon kläglich versagt haben. Aber wenigstens können wir den Göttermörder gut sehen und der bekommt von mir nun das ganze Programm an Zaubern an die Rübe geworfen, die ich noch übrig habe, was hauptsächlich große Kugeln sind. Schließlich bricht er zusammen und wir beschließen diesen Kampf hier abzubrechen, bevor die restlichen Göttermörder hier noch auftauchen. Also setzen wir uns zum Raum des Oberaufsehers ab und verriegeln beide Türen sehr sorgfältig von Innen. Das war jetzt hart und wir sind nicht wirklich unter unserem Ziel weiter gekommen. Dolon spricht seine letzten Zauber, aber wir sind immer noch alle schwer verletzt. Ich hoffe mal, dass Jalan Talynstein, der steinerne Aufseher sich nicht irrt in Bezug auf das Relief. Wir stellen uns drauf und halten uns an den Händen. Dann rezitiere ich die arkane Formel "Sprung!" und wir landen in meinem Garten. Es ist später Nachmittag und meine kleinen Spätzchen tollen im Garten. So Mama ist mal ausnahmsweise zu Hause, wenn auch ziemlich zerschlagen. Ich hoffe mal, dass die Hydra mich hier in Ruhe lässt und gehe zu meinem Ehemann, den ich im Tymoratempel treffe. Der ist so lieb und heilt meine schlimmsten Wunden. Danke schön!

Nachdem ich wieder richtig Fit bin, besorge ich mir einen neuen Zauber mit dem Namen Schildträger, mit dem ich Dolons Schild verzaubern kann, so dass er besonders gut geschützt ist. Auch tausche ich ein altes Rapier gegen eine Perle der Macht ein, so dass ich diesen Zauber mehrmals wiederholen kann, falls das notwendig sein sollte. Auch besorge ich fünf Stäbe mit Leichte Wunden heilen, drei bekomme ich von der Triade, einen vom Tempustempel und einen vom Garagostempel. Der Hohepriester ist höchst erfreut, dass sich eine Wagemutige in seine edlen Hallen verirrt. Wir plaudern etwas, auch über Vaslo Zarr, der sich irgendwo im alten Jhaamdath herumtreibt und noch nach Spuren sucht. Ich bin sicher, dass er inzwischen tolldreiste Abenteuer erlebt.

Der Rest des Abends verbringe ich im Kreis der Familie und gehe früh ins Bett, auch wenn ich erst spät zum schlafen komme. Am nächsten Morgen fahren wir mit der ersten Fähre nach Bakaar. Wir werden ohne Probleme zum Kronrat vorgelassen, die immer noch über die Thronfolge diskutieren. Da scheint es wohl um viele Detailfragen zu gehen. Zwerge eben. Wir tragen unser Anliegen vor und bekommen einen Transportgolem für den Riesen, einen Beutel mit Psionischen Kristallen für Xix und eine Tiefenwartin mit dem Namen Altea mit, welche die notwendigen Kenntnisse hat, den Stab der Kontrolle über Thragnarox herzustellen. Auch wird uns ein Arbeitstrupp der Zwerge begleiten, welche die alten Schmieden beim Grumbarschrein wieder in Besitz nehmen wird. Als kleine Aufwandsentschädigung werden uns magische Waffen und Rüstungen angeboten. Nun ja, da sag ich mal nicht nein. Kurzschwerter kann man nicht genug haben. Das Herz der Habsucht werde ich wahrscheinlich nicht ewig benutzen können.

Mit großem Gefolge setzen wir über und erreichen ohne Probleme die Kavernen. Der Schmiedekomplex ist sicher. Von den Geisterzwergen erfahren wir, dass eine freche Wasserlementarin hier gewesen ist und Stunk gemacht hat. Aber die Geisterzwerge haben sie wortwörtlich aus ihren heiligen Schmieden getreten. Gut zu wissen.

Unser nächstes Ziel wird wohl dann der untote Riese sein. Diesmal benutzen wir die Treppe, nachdem ich die Falle darauf nun endgültig entschärft habe. Da der Kerkerkern zerstört ist, kann sich die Falle nicht mehr einfach so zurück setzen. Die Mykoniden geben sich friedlich und der Weg nach oben ist erfreulicherweise für uns frei. Ich gehe voran und entschärfe eine weitere Falle. Oben angekommen landen wir in den Hallen der Schürfer. Überall sind Statuen und Reliefs mit den Abbildungen von Prospektoren und Minenarbeitern des Talynsteinklans. Irgendjemand haben diese Darstellungen offensichtlich nicht gefallen, denn der Großteil von ihnen liegen zerschmettert in Trümmern. Wir rücken in Linie in die Richtung vor, woher wir ein lautes Brüllen hören. Wir kommen in eine Halle voller Trümmer, sogar mehrere Stützpfeiler liegen in Trümmern auf dem Boden. Hinter einer dieser Pfeiler machen wir eine Bewegung aus und ein Untoter mit einer verdreckten Kapuze richtet sich auf. Jedenfalls wäre es für seinen Zustand besser, wenn er untot wäre. Ein Kugel Säure, geformt aus meinem innersten Selbst, drei brennende Strahlen von Lia und ein wuchtiger Hieb von Druss und der ehemalige Vollstrecker der Hydra fällt in zwei Hälften zu Boden. Für ein Zombie war der recht zäh. Wir philosophieren kurz darüber, was für Untotenart das nun eigentlich genau war, als wir deutliches Gebrüll aus dem Nebenraum hören. Wir haben wohl wichtigeres zu tun, als darüber zu quatschen, was für ein zäher Untoter das nun war. Ich weise Altea an, hier mit dem Transportgolem zu warten und ja nicht zu kommen, bevor wir sie rufen.

Geschlossen rücken wir in den Nebenraum vor. Hier tobt der verfaulte Riese, der zwei große Morgensterne aus Knochen in den Händen hält. Ohren scheint er keine zu haben und sein Schädel ist vollständig kahl. Er ist in Begleitung von einem Dutzend dieser Überzombies und zwei untoten Tiamatkreaturen. Das sind nach einem Haufen Arbeit aus. Sofort brandet eine Welle dieser zähen Zombies an unseren Verteidigungswall. Der Riese, seine beiden Bestien und sechs weitere Zombies bilden die zweite Welle. In die schleudere ich meinen maximierten Säuresturm, Lia wirft einen Feuerball. Das fetzt ganz schön rein. Die erste Welle wird durch einem Schlaghagel von Druss und Gerotar dezimiert, während Dolon uns alle etwas beschleunigt. Ich jage einen Feuerball hinter her, Lia genau so und die erste Welle wird vollständig von den vorne stehenden Jungs ausgelöscht. Nun ist der Weg frei für die beiden untoten Bruten. Sie greifen an, aber sie scheinen nicht gerade die besten Kämpfer zu sein. Ich beschwöre einen Kettenblitz und Lia wirft mal wieder ihren Lieblingsfeuerball in die Menge. So vergehen die beiden Bruten und die zweite Welle und der Riese kommen nun mit uns in Kontakt. Der Riese bleibt dabei nicht untätig und bannt mal ganz gemein zum einen die Auswirkungen unseres Heldenmahls. Außerdem stößt er andauernd sehr weh tuende Wolken negativer Energie aus. Allzu viel Zeit sollten wir uns mit dem nicht lassen. "Untoten verletzlich! Aus dem Gleichgewicht! Mächtige Kugel aus Säure flieg und sieg." Das mache ich zweimal hinter einander, was dem Riesen ordentlich weh tut. Der Riese revanchiert sich, in dem er mit seinen beiden Morgensternen ordentlich fest auf Druss herum schlägt, während Dolon sich strategisch geschickt im Hintergrund hält und mächtige Anti Untotenmagie beschwört. Seine Strahlen versengen den Riesen ziemlich.

Dieses Monster ist aber verdammt zäh! Finsterste Verdammnis! Schließlich geht er doch unter den wuchtigen Hieben von Druss dem starken Barbaren zu Boden, während die Zombies nun nach und nach von uns endgültig totgeschlagen werden, um das mal so auszudrücken. Schließlich steht keiner dieser fiesen Untoten mehr und das Schlachtfeld ist unser. Bedauerlicherweise gibt es nichts zu plündern. Ich winke die Zwergin Altea her, während Dolon ein Akt der göttlichen Stärke begeht und den Riesen mit seiner Axt Inakel einfach köpft. So schnell wir können, verfrachten wir den abgeschlagenen Kopf in den Transportkäfig des Golems. Das war doch jetzt gar nicht so schwer! Mal sehen, wie wir uns bei den anderen kämpfen schlagen werden.

Gespielt am 25.07.2010
Spielleiter: Stefan
SC: Kaira 16 (Schurke 4/ Seher 1/ Unseen Seer 4/ Arkaner Trickser 7),
Druss 15 (Barbar),
Dolon 15 (Kleriker 8/Kriegspriester 7)
Lia 15 (Waldläufer 5/ Kriegsmagier 6/Arkaner Bogenschütze 2, Mystischer Ritter 2)
Gerotar 14 (Hexenklinge),
EP: Stufe 15 2316  Stufe 16 2150 + 75 Kaira, 225 Dolon, 225 Druss, 75 Lia,
Überwundene Gegner
2 Bluespawn Hunde???
1 Bluespawn Godslayer
2 Blackspawn Ninjas
3 Greenspwan Razorfiend
3 Whitespwan Kettenschwinger
2 Keulenhunde
1 Flötenspieler???
1 Redspawn Feuerbulle
1 Deathbringer Untoter Riese
13 aufgemotzte Zombies
Beute
Nada!
Nix!
Null!
;)
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 02. September 2010, 11:49:40
Kapitel 23
Die Quintessenz des Wahnsinns!

13. Eleint 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Zwergengewölbe

Frohgemut machen wir uns auf den Weg nach unten. Druss und Gerotar bilden die Vorhut, Dolon, Altea und der Golem bilden das Zentrum, Lia und ich bilden die Nachhut. Wir erreichen die schier endlos nach unten führende Treppe und folgen ihr. Es ist für mich recht ungewohnt, mal nicht ganz vorne zu stehen und schon laufen wir kurz vor dem Ende der Treppe in einen Hinterhalt.

"Thoon! Thoon! Thoon!" hören wir aus verschiedenen Richtungen und dann lösen sich aus Schatten an den Wänden fünf mit äußerst geschmacklosen Lederrüstungen, die teilweise aus Hautstücken durchaus intelligenter Wesen bestehen, gerüstete Gedankenschinder. Iiiks! In den Händen halten sie Speere, deren Spitze denen einer gezackten Glefe gleicht. Wild zucken die kleinen Nasententakel der Wesen hin und her. Da kann einen echt Angst und Bange werden. Ausgerechnet jetzt bekommt der Untote Riese einen Regenerationsschub und die Gitterstäbe des Käfigs knirschen bedenklich. Der Schlachtenrufer und die Zwergin rufen ihre Götter an und machen sich daran den Riesen zurecht zu stutzen. Währenddessen werden die Illtihden Unsichtbar und versuchen ihre Speere in unsere Körper zu rammen. Das ist nicht Nett!

Der starke Barbar Druss und Erdklümpchen bekommen gleich drei Stück ab, zwei greifen unsere Nachhut an, dass Zentrum bleibt unbehelligt, da dort alle mit diesem verdammten Stück Fleisch beschäftigt sind. Die Gedankenschinder werden wieder sichtbar und ich brate einen schon mal mit drei Flammenden Strahlen vor. Lia spickt einen anderen mit Pfeilen. Nachdem sie mitbekommen haben, dass ich nicht so einfach zu überraschen bin, nehmen die etwas Abstand, werden wieder Unsichtbar und beharken uns mit seltsamer Magie, die einen Lähmen kann, wie Gerotars Schicksal zeigt. Aber an allen anderen prallt diese verderbliche Hexerei einfach ab. Druss lässt seine Axt tanzen und haut die Illthiden auf seiner Seite nach und nach in Stücke. Um besser sehen zu können, rufe ich "Ungesehenes gesehen!" und jage anschließend einen Blitzstrahl durch sie hindurch. Beide hüpfen einfach hoch, schlagen einen Salto und landen unbeschadet wieder auf dem Boden. Verdammnis! Nur ich sollte diesen Trick beherrschen dürfen. Finsternis! Während weiter Welle auf Welle dieser finsteren Gedanken Beeinflussung auf uns nieder prasselt, röste ich einen weiter, treffe ihn aber nur mehr schlecht als recht. Also ab in den Nahkampf, als auch Lia sich ins Getümmel stürzt. Ich weide den einen Regelrecht aus und erledige dann den letzten mit einer Säurekugel. Erdklümpchen kommt so langsam wieder zu sich, nachdem Druss die ganze Arbeit alleine an seiner Front verrichtet hat. Dolon und Altea haben den Untoten Riesen inzwischen wieder zusammengestutzt und wir können endlich weiter, nachdem wir die obskure Ausrüstung der Illthiden geborgen haben. Dolon meint, die Rüstungen müssten ausgestellt werden als mahnendes Beispiel dafür, wie man nicht herum laufen sollte. Der Schlachtenrufer heilt uns wieder soweit, dass sich die meisten Wunden schließen.

Wir machen uns wieder auf den Weg und erreichen endlich die Vorhalle zum Kerker. Kaum sind wir unten angekommen, als von überall leise "Thoon! Thoon! Thoon!" Singsang entgegen kommt. Die Perspektive kippt und alles wird durchscheinend. Tentakel kommen aus dem Boden, Wänden und der Decke. Verdammnis! Aber sie sind nicht stofflich, sondern durscheinend und obwohl sie uns berühren, sogar durch uns hindurch gehen, hat dass alles erst mal keinen Effekt. Das unheimliche "Thoon!" Geschrei wird lauter und lauter, bald dröhnen die Ohren davon. Alles kippt und ich tauche ins Dunkel des Wahnsinns.

Nach Äonen der Finsternis und bunten Farben, der Stille und des infernalischen Lärms, der Ruhe und des Sturms, werde ich stofflich in der Welt des Wahnsinns. Ich liege auf dem Boden, auf Haut, Haaren und Augen, über mir ist Haut, die Wände sind aus Haut, fleischige Tentakel ragen hervor, Augen blinzeln blind sehend vor sich geschlossen hin. Ergibt dieser Satz einen Sinn? Nein? Das ist auch kein Wunder, denn nichts ergibt hier einen Sinn. So eine Umgebung kann, darf einfach nicht existieren. Ich richte mich auf, einfacher als es gehen sollte. Zwei weitere Tentakel sprießen aus meinem Rücken und helfen mir beim aufstehen. Hu?

Lia kommt vorbei, verschwindet, will was sagen, kommt drei Meter weiter wieder heraus. Die Elfe macht einen etwas sprunghaften Eindruck, denn alle sechs Sekunden wird sie einfach um mehrere Meter versetzt. Sobald sie in meine Nähe kommt, schlagen meine Tentakel nach ihr, gerade so kann sie unter Protest ausweichen, dann ist sie wieder ein paar Meter außer Reichweite gesprungen. Dolon ist überhaupt nicht mehr zu sehen. Druss hat nur noch einen richtigen Arm, der andere ist mit seiner Axt verschmolzen und Branak gibt auch keine Kommentare mehr ab. Gerotar verschwindet von Zeit zu Zeit einfach für mehrere Herzschläge und taucht dann wieder auf, als wäre nichts geschehen. Auch Altea und der Golem mit dem verderblichen Inhalt sind verschwunden. Willkommen in der Sphäre des Wahnsinns!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 07. September 2010, 01:08:46
13. Eleint 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Welt des Thoon

Als nach mehreren Minuten wir immer noch diese Probleme haben, beschließen wir etwas dagegen zu tun. Wahrscheinlich sind wir in die Gedankenwelt von Xix hinein gezogen worden. Entweder liegen wir Bewusstlos herum und wir haben eine Art gemeinsame Vision, oder wir sind in eine bizarre Paralellwelt gezogen worden. Wahrscheinlich müssen wir diesem Superhirn Xix eins auf die Mütze geben, um diesen Zustand zu beenden. Zum Glück haben wir ja die fünf Kristalle dabei, um Xix zu betäuben. Das Tor zu den Minen besteht nun aus einem übergroßen, scheinbar lebenden Zwergengesicht. Dies geht auf und drei Gestalten kommen uns entgegen. Einer ist eine riesiges Schneckenartiges Etwas, dass ein Gesicht wie die Parodie eines Menschen hat. Das Schneckendings wird von zwei Konstrukten flankiert, die entfernt an übergroße Zwerge erinnern. Die Schnecke begrüßt uns als neue Ernter der Quintessenz. Das hört sich nicht gut an. Für so etwas sind wir nicht zu haben, wir wollen verdammt noch mal zurück. Und wieder normal werden. Dieses meist recht unangenehme Sachen, die uns passiert sind, werden von der Schnecke als gesegnete Geschenke des Thoon bezeichnet. Nun, ich will diese Tentakel nicht haben. Nach etwas hin und her werden die Verhandlungen abgebrochen.

Die beiden Konstrukte greifen uns an. Der eine fängt von sich aus an zu brennen, der andere bekommt große lange Beine und versucht mich anzugreifen. Ha! Da muss der früher aufstehen. Während die Schnecke einfach abhaut, hauen wir die beiden Konstrukte kaputt. War jetzt nicht so schwer, nichts wie hinter her. Leider schließt sich das Tor aus Fleisch, bevor wir die Schnecke erreichen können. Verdammnis! Nachdem alle friedlichen Methoden versagt haben, das Tor zu öffnen, haut Druss es einfach in Stücke. So geht es natürlich auch. Inzwischen ist die Schnecke über alle Berge.

Ein Gang aus Fleisch erwartet uns. Zum Glück ist er breit genug, so dass ich die anderen nicht andauernd mit meinen Tentakeln hauen muss. Diese ganze Umgebung ist einfach nur noch eklig. Mehrere Minuten folgen wir den sich hin und her windenden Gang, der Gesang mit dem ewigen "Thoon" wird lauter. Gerotar macht, solange er mal wieder da ist, dämliche Witze darüber, "was den nun zu tun sei". Ich find das nicht witzig, die ganze Situation ist reiner Wahnsinn. Der Kampf gegen den Riesen hat mich schon einiges an Ressourcen gekostet. Um nicht ein weiteres mal ohne Vorbereitung in einen Kampf zu stolpern, schicke ich ein arkanes Auge vor. Ich sehe eine gewaltige Halle aus Fleisch, an den Wänden winden sich übergroße Zwerge und scheinen diese "Thoon" Rufe von sich zugeben. Ganz hinten ist ein Tor, dass wie der Kopf eines gewaltigen Gedankschinders aussieht. Normalgroße lebende Exemplare in schwerer Rüstung stehen vor dem Tor und scheinen eine Art Gottesdienst abzuhalten. Einer von diesen Wesen scheint ein Kleriker zu sein. Prima auch. Aber mit fünf Hirnfressern sollten wir fertig werden.

Nachdem wir uns etwas magisch vorbereitet haben, gehen wir es an. Wir rücken breit gefächert vor und tun so, als ob wir neue Erntehelfer wären. Natürlich fällt der Bluff recht schnell auf, weil wir weder Quintessenz noch die entsprechenden Geräte dabei haben. Nun gut, dann los. Unsere Offensive bricht in dem Moment zusammen, als Druss gelähmt wird. Ich beschwöre einen Säuresturm und verätze vier von den fünf Gedankenschindern recht ordentlich. Gerotar beschwört seinen Hund, welcher Druss beschützt, bevor der selbst gelähmt wird, Gerotar erwischt es schließlich ebenfalls, nachdem er einen der Ilthiden erledigt hat. Nun gut, dann eben anders. "Mächtiger Feuerelementar, erscheine und kämpfe für mich!" rufe ich und ein mächtiger großer Feuerelementar erscheint und haut gleich mal einen Gedankenschinder um. "Viel Spaß beim Lähmen, ihr Tentakelköpfe!"

Leider erwischt es nun auch Lia, die gelähmt hin und her teleportiert. Nun gut, dann bleibt das eben bei mir hängen. Gibt schlimmeres. Ich werfe schnell hinter einander drei kleine Säurekugeln, da ich dank meines arkanen Stirnbandes den Zauber jeweils im Gedächtnis behalte. Mein Elementar erschlägt zuerst den Kleriker, dann einen weiteren der Gedankenschinder, schließlich gehe ich in den Nahkampf und mit Hilfe meines brennenden Freundes steche ich die restlichen ohne größere Probleme nieder. Ich bedanke mich bei meinem neuen Kumpel aus der Feuerebene und entlasse ihn aus seinem Dienst. Nachdem wieder alle Fit sind, plündern wir die Leichen. Beim Kleriker finden wir eine kleine Phiole mit einer Regenbogenfarbigen Flüssigkeit darin, wahrscheinlich ist dies eine Probe dieser ominösen Quintessenz. Es gibt in dieser großen Halle vier weitere Abgänge und dieser gewaltige Gedankenschinderschädel, der einen weiteren Abgang versperrt. Leider bekommen wir das Tor nicht so einfach auf, da müssen wir uns wohl was einfallen lassen. Verdammnis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 09. September 2010, 11:09:27
13. Eleint 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Welt des Thoon

Wir folgen einfach der schleimigen Spur der Übergroßen Schnecke durch einen der anderen Tunnel, der nur aus Augäpfeln zu bestehen scheint. Örks! Dieser Ort ist wirklich zum wahnsinnig werden. Schließlich kommen wir zu einer Höhle, die ebenfalls aus Augen besteht. Hier sind zwei kleinere riesige Schnecken zu sehen. Sie haben zwei große Konstrukte, zwei kleine Konstrukte und einige ganz kleine Wesenheiten die Schweben und nur aus einem Auge zu bestehen scheinen, dabei. Wir kommen erst mal ins Gespräch und tun mal wieder so, als ob wir Quintessenz ernten wollen, aber nicht genau wissen, wie man das macht. Wir bekommen einen Speer überreicht, der im Schaft eine seltsame Apparatur hat, die mich mit seinen Schläuchen und Speicherphiole an Apparaturen aus einem magisches Labor erinnert. Die Spitze besteht aus einer überdimensionierten Nadel, die innen hohl ist.

Um diese ominöse Quintessenz besser aufspüren zu können, bekommen wir ein "Auge" geschenkt, dass uns dabei helfen soll. Das "Auge" ist eines dieser schwebenden kleinen Konstrukte, auf dessen Unterseite kleine mechanische Tentakel sich befinden. Ich bedanke mich artig, während Lia sich dem Speer annimmt. Wir laufen zurück in die Halle der toten Illtihden, dass Auge zeigt uns an, dass man hier durchaus noch ernten kann. Nach fünf Stichen ist die Phiole zu zehn Prozent gefüllt. So wie es aussieht, muss man wohl insgesamt fünfzig Lebewesen ernten, um die voll zu bekommen. Prima auch. Wenn wir die Phiole voll haben, werden wir das Tor passieren können, jedenfalls haben die kleineren großen Schnecken das uns so gesagt. Nun gut, dann ernten wir mal die Schnecken, die auf dem Rücken kleine Behälter voll von diesem Zeug mit sich herum tragen. Also zurück in die andere Höhle. Ich vergrößere Druss, so dass er nun mehr Reichweite und etwas mehr Rumms hat. Wir bauen uns mal wieder in breiter Schlachtlinie auf und ich tue unsere finstere Absicht kund, indem ich einen Kältekegel wirke, welche mal alle etwas Schock gefriert. Sofort stürmen die Konstrukte auf uns zu, was nicht besonders stört. Dafür sind die kleinen Augen schon etwas gefährlicher, denn sie können Blitzstrahlen werfen. Und da wir ja schön in einer Reihe stehen, machen die das auch gleich drei mal. Wie gemein! Ich bin nur noch am hin und her hüpfen, Druss schüttelt es mehrmals stark durch und seine Haare stehen zu Berge. Armer Kerl!

Die Schnecken speien jeweils ein weiteres Kampfkonstrukt aus, dass sich begeistert in den Kampf stürzt. Verdammnis! Ich reagiere darauf, in dem ich einen weiteren Säuresturm entfessele. Die anderen werden in Einzelgefechte mit verschiedenen Konstrukten verstrickt, während ich in Bewegung bleibe und das Zentrum mit zwei Feuerbällen aus dem Stecken des Feuers röste. Wenigstens eine der Schnecken geht zu Boden. Währenddessen geht Druss, durch die ganzen Blitze sichtlich geschwächt, zu Boden. Gerotar tut mal was Sinnvolles und bringt den Barbaren mit einem Heiltrank zurück auf die Beine. Lia kann sich von ihrem Gegner lösten und rammt den Speer in den überlebenden. Dieser Stich lohnt sich, da sich die Phiole um zehn weitere Markierungen füllt. Dann bricht die Schnecke tot zusammen, die andere schon tote Schnecke steuert leider nur eine Markierung bei, jetzt brauchen wir nur noch Vierundreißig Opfer. Da die anderen schwer angeschlagen sind und über keinerlei Heilmagie mehr verfügen, führe ich zuerst einen Eiertanz auf, um Druss zwei Ladungen von meinem Gürtel zu geben, ohne ihn mit meinen Tentakeln zu verletzen. Da dies leider nicht ausreicht, um die Kampfkraft der Gruppe aufrecht zu erhalten, verteile ich mehrere schwere und kritische Heiltränke an diejenigen, die Heilung benötigen. Nur ein schwerer und der letzte der Zwergentränke halte ich erst mal zurück. Dolons Abwesenheit wird uns in diesem Moment wirklich schmerzhaft bewusst.

"He! Ihr da! Kommt mal her!" ruft eine Stimme aus der tiefe der Höhle. Neugierig, dass schlimmste erwartend, kommen wir näher. Aus der Wand ragt ein Zwerg, der ein Kettenhemd aus Knochen und Fleisch trägt, mit dem er wie auch mit der Wand verwachsen zu sein scheint. Der Kerl ist etwas durch geknallt, versorgt uns aber mit dringend gebrauchten Informationen. Es gibt mehrere Möglichkeiten sehr schnell an Quintessenz zu kommen. Der Erbauer, dass ist die große Schnecke, kümmert sich nur noch um Quintessenz und huldigt Thoon nicht mehr ausreichend, findet der Zwerg, der ebenfalls süchtig nach dieser Substanz zu sein scheint. Wie auch immer, wenn wir die Oberschnecke umnieten, bekommen wir unsere Eintrittskarte zu Xix. Also nix wie hin. Ich schleiche etwas voraus, um mir die Sache anzusehen. Der Erbauer ist in Begleitung eines großen Gedankenschinderfleischgolems, jedenfalls halte ich das Wesen bei ihm für ein solches Ding. Zwei Augen, zwei kleine und zwei große Konstrukte befinden sich ebenfalls in dem Raum, der wie eine Mund wirkt. Also der Boden ist wie eine große Zunge und die Wände wirken wie Zähne und ein Rachen. Das ist ja mal wieder verdammt eklig. Iiiks!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 13. September 2010, 17:15:51
13. Eleint 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Welt des Thoon

Ich entwickle einen simplen Plan, die anderen sind einverstanden. Unsichtbar nähern wir uns dem Ziel und ich sperre die Superschnecke und den unheimlichen Hulk mit einer Energiewand in den hinteren Bereich des Rachens ein. Gerotar und Druss schwärmen aus und kämpfen gegen die Konstrukte, während Lia so schnell wie möglich nachrückt. Der Hulk läuft stur mehrmals wütend gegen die Wand, während der Superschnecke ein Konstrukt nach dem anderen auskotzt, um es mal salopp auszudrücken. "Beeilt euch!" rufe ich und gehe etwas Zentral, während Lia, Druss und Gerotar sich auf ihre eigene Weise um die Konstrukte kümmern. "Flammendes Schild!" und so wird es nun schwierig für die fiesen Konstrukte, ungestraft auf uns einzuprügeln. Gerotar schafft es mal wieder einen Haufen Wunden einzufangen. Schließlich geht auch das letzte der Konstrukte zu Boden, ich lege die letzten beiden Heiltränke auf den Boden, die jeweils Gerotar und Lia schlürfen. Lia schafft es dabei vorher noch in einen leeren Glasbehälter zu Teleportieren, die hier herum stehen. Keine Ahnung, was diese etwa drei Schritt durchmessenden durchsichtigen Behälter für einen Zweck haben.

Wir bringen uns schließlich in Position und die Mauer fällt. Druss hämmert den Hulk beinahe schon mit der ersten Serie von Attacken um, leider steht dieser Riese danach wütend vor sich hin schäumend noch und versucht es Druss mit gleicher Münze heim zu zahlen. Gerotar beschwört einen Hund und rennt von Spiegelbilder umgeben auf die Superschnecke zu. Natürlich trifft er nicht und wird im Gegenzug von einem der größeren Konstrukte beinahe zu Brei gehauen, dass sich wohl von seinen Spiegelbildern einfach nicht täuschen lassen will. Ich brenne dem Erbauer meine letzte große Kugel auf den Pelz, die ein schönes großes Loch verursacht. Lia röstet ihn etwas und arbeitet sich hin und her teleportierend auf die riesige Schnecke zu.

Unser Erdklümpchen zieht sich jammernd zurück und ich flankiere nun mit Lia da Ding, die begeistert ihren Speer in den Balg hinein rammt, während ich ihn etwas ansteche. Lia pumpt einiges an Quintessenz ab und die Phiole ist voll. Das wäre wohl unsere Eintrittskarte zu Xix. Nachdem die Schnecke verendet ist, haut Druss auch den Hulk endgültig um und kümmert sich noch etwas um das Kleinzeug, was hier herum wuselt. Der Rest ist nicht mehr so das Problem und die verbliebenen Konstrukte gehen dank der brachialen Gewalt von Druss zu Bruch. Das war es dann wohl. Meine Zauber sind so ziemlich aufgebraucht, heute sollten wir uns keinen Kampf mehr liefern.

In einem dieser Glaszylinder finden wir Dolon, der mit sich selbst im Zwiegespräch vertieft ist. Wie das geht? Nun, dem Schlachtenrufer ist ein zweiter Kopf gewachsen, mit dem er streitet. Na so was auch. Da habe ich es mit diesen nervigen Tentakeln doch noch richtig gut getroffen. Dolon hat noch ganz wenig Magie übrig, die er zögerlich verteilt, da er jeden Schritt erst mit sich selbst ausdiskutieren muss und sein anderer Kopf andauernd beim zaubern rein quatscht. Nachdem wir uns etwas umgesehen haben, einige dieser komischen Schwertäxte der Konstrukte an uns genommen haben, ziehen wir uns von hier zurück.

In einer schwer zugänglichen Nebenhöhle schlagen wir unser Lager auf und erholen uns mehr oder weniger von den Strapazen der letzten schweren Kämpfe. Es ist lange her, dass ich fast alle meine Zauber aufgebraucht habe. Ich übernehme die zweite Wache, Druss wirft sich hin und her und murmelt "Thoon! Thoon! Thoon!" vor sich hin. Aus meinem praktischen Rucksack nehme ich meinen Spähkristall und schau mal, was mein kleines freches Töchterchen gerade so treibt. Es scheint später Nachmittag zu sein, Mili spielt mit Rocky, dem eigentlich bissigen Wachhund und ein paar Kindern aus der Nachbarschaft, die ihre unmittelbare Spielgruppe bilden. Mein kleines Söhnchen steht am Rand, wird aber von Mili entweder ignoriert oder mit einem geknurrten "Verschwinde, Kleiner!" weg gescheucht. Hm, da muss ich wohl was unternehmen, damit mein Kleinster auch ein paar gleichaltrige Spielkameraden abbekommt. Ab und zu kommt Lia vorbei teleportiert und ich habe Mühe, meine Tentakel aus ihrer Nähe zu halten. Wie gut, dass ich kein Mann bin, sonst wäre der letzte Satz eindeutig doppeldeutig gewesen. Hihi!

Schließlich ist auch meine Wache zu Ende und ich wecke die beiden Dolons auf, leise vor sich hin streitend die Wache übernehmen, während ich mit großen Abstand zu den anderen mich zur Ruhe begebe. Möge Tymora mir auch morgen lächeln.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 16. September 2010, 14:37:42
13. Eleint 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Welt des Thoon

Nach mehr oder weniger geruhsamer Nachtruhe memoriere ich meine Zauber nach. Ich habe kein wirklich gutes Gefühl. Dolon, unser unverrückbarer Fels in der Brandung der Schlacht, unser unnachgiebiger Anker im Sturm des Kampfes hat offensichtlich eine gespaltene Persönlichkeit, manifestiert in zwei sich ewig streitenden Köpfen. Wenigstens bekommen die beiden Schlachtenrufer es gebacken, uns ein feines Frühstück aufzutischen. Ich sitze diesmal ganz am Rand und meine ewig um sich schlagenden Tentakel gehen mir genau so tierisch auf den Geist, wie die hin und her teleportierende Lia, der ewig mit sich selbst streitende Dolon und Gerotar, der manchmal einfach verschwindet. Dies ist wahrlich die Welt des Wahnsinns. Ein reines Wunder, dass ich nicht schon wahnsinnig geworden bin. Oder bin ich es etwa schon und bilde mir das alles nur ein? Ein erschreckender Gedanke. Finsternis

Nachdem wir uns ausgiebig gestärkt haben, packen wir zusammen und beginnen mit unserem Marsch auf das Gedankenschinder Tor in der großen zentrale Halle, wo wir mit den fünf Ilthiden gekämpft haben. Wenig überraschend sind die Leichen der Gedankenschinder verschwunden. Lia präsentiert die Phiole mit Quintessenz und die Nasententakel des überdimensionierten Ilthidengesichtes geben den Weg durch einen weiteren Gang aus Fleisch frei. Der Gang ist ziemlich düster, trotzdem schicke ich vorsichtshalber eine Auge zum ausspähen aus. Anfangs ist es mehr ein blindes vorantasten, dann wird es etwas heller, als ich es einen Schlund herunter schicke, wo die Wände in grünen und lila Runen leuchten. Die Runen selbst sind einer mir gänzlich unbekannten Art, wahrscheinlich sind das entweder Zeichen aus dem Alphabet der Gedankenschinder oder von Thoons Anhängern. Verworren sind sie dafür wahrlich genug. Alle paar Meter sind unbeleuchtete Abgänge zu sehen. Darin huschen Schemen hin und her, die ich schließlich als herunter gekommene Gedankenschinder ausmache. Irgendwie erinnern sie mich in ihrem Gebaren an Säufer, die auf einen Schluck Alkohol aus sind. Ich versuche sie zu zählen und höre damit jenseits der Dreißig wieder auf. Das könnte zu einem Problem werden. Schließlich erreicht mein Sensor einen Achteckigen Raum, mit einem ebensolchen Becken im Zentrum. Dieser Raum ist ausnahmsweise mal Fleischlos.

Dann durchbrechen mehrere Tentakel die schillernde Oberfläche der Flüssigkeit, mit der das Becken im Zentrum des Raumes gefüllt ist. Kurz darauf wuchtet sich ein gewaltiges Hirn aus dem Bassein. Mehrere große Tentakel dienen als Beine. Das Ganze ist echt übel zu betrachten, besonders da ich weitere Sinneseindrücke übermittelt bekomme, die ich gar nicht übermittelt bekommen sollte. Ich breche den Zauber ab, aber da setzen schon ganz arg schlimme Kopfschmerzen ein. Verdammnis!

Zum Glück hat Lia noch einen Trank dagegen, den ich begierig herunter stürze. Ja, das hat gut getan, da fühle ich mich doch gleich wieder geistig Fit. Ich erzähle den anderen, was finsteres ich da unten gesehen habe. Der Plan ist simpel, wir marschieren so schnell wie möglich durch, riegeln den Eingang hinter uns ab, um die Gedankenschinder zu blocken. Dann lenken die anderen Xix ab, während ich die Kristalle um ihn herum arrangiere. Simpel, aber praktikabel. Also, auf was warten wir noch?

Mutig rücken wir bis zum Schlund vor und umstellen ihn, auf mein Kommando springen wir herunter und ich rufe "Leicht wie eine Feder!" Langsam gleiten wir nach unten und kommen Butterweich auf. Gerotar macht mal wieder einen auf Nachzügler und braucht etwas, bis er endlich wieder erscheint. Mit gezogenen Waffen rücken wir vor und sichern nach allen Seiten. Hier und da kommt ein Gedankenschinder hervor und krächzt "Quintessenz!" Die sind wirklich wie Säufer, die einen Schluck Gebräu erbetteln wollen. Irgendwie eklig. Ohne uns von dieses Kreaturen großartig stören zu lassen, erreichen wir schließlich den Achteckigen Raum. Wir sprechen ein paar Zauber, um uns zu schützen. Kaum habe ich die Energiewand hinter uns gezogen, als schon das Gehirn aus dem Becken heraus auftaucht.

"Beeilt euch!" Rufe ich und spurte auf das Becken zu. Ich laufe die Treppe hoch und postiere mich auf den Rand. Die Tentakel des Gehrins prügeln auf mich ein. "Geschützt!" Meine arkanen Armschienen leuchten auf und absorbieren den meisten Schaden. Obendrein werde ich noch mit Säure bekleckert. Verdammnis! Das Gehirn ist nun halb draußen aus seinem Becken. Die anderen rücken nun nach und tun ihr Bestes, es abzulenken, bzw. dieses Ding zurück in sein Becken zu treiben, in dem sie drauf hauen. War ja auch so ausgemacht. Ich hoffe alle erinnern sich, dass wir Xix nicht töten sollen, weil sonst was dann passieren könnte. Den ersten Kristall positioniere ich da wo ich stehe und gehe dann einen Schritt zurück und spreche einen Zauber, der mir Schutz vor Säure gibt. Hoffentlich geht das gut.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 20. September 2010, 12:41:29
14. Eleint 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Welt des Thoon

Da es nun mehrere Ziele hat, verteilt das Ding nun seine Attacken, hält aber seine Position. Nun gut, ich springe vom Beckenrand herunter und umrunde es weiträumig um nun vor ihm auf dem Boden einen Kristall zu legen. Das Vieh ändert nun seine Taktik und ihm gelingt es Druss und Gerotar zu beeinflussen. Erdklümpchen zieht sich aus der Affäre, in dem er einfach mal wieder verschwindet. Druss macht einen verwirrten Eindruck, haut dann aber mit voller Wucht auf Xix ein. Irgend eine grünliche Flüssigkeit spritzt nach allen Seiten und danach sieht Xix ziemlich mitgenommen aus. (Druss stand unter dem Zauber Verwirrung, würfelte Angriff auf das nächste Ziel und machte zwei kritische Treffer mit jeweils über siebzig Schadenspunkte) Das gefällt Xix ganz und gar nicht und verzieht sich in sein Becken. Puh!

Lia kommt etwas näher und hebt den Kristall vom auf, um ihn auf den Beckenrand zu legen, während ich den nächsten Kristall lege. Gerotar bleibt verschwunden, während Druss der Elfe hinter her rennt und ihr mit seiner Axt eine neue Frisur verpasst. Dann verschwindet die Elfe und landet mit ihrer verdammten Teleportationsmagie im Becken voll Quintessenz. Sie geht sofort unter und verschwindet einfach. Verdammnis!

Mir gelingt es den nächsten Stein zu legen, da taucht die Ausrüstung von Lia am Beckenrand auf. Die Elfe ist auf Püppchengröße geschrumpft, hat Stacheln und eine wirre Frisur. Dann verschwindet sie wieder ein weiteres mal ins Becken, kaum dass sie sich aus ihrer Rüstung geschält hat. Wenigstens liegt der Kristall am Beckenrand. Und Xix taucht wieder auf, vollständig geheilt. Natürlich bekomme ich jetzt eine volle Ladung an Tentakeln ab, da ich ja immer noch dämlich auf dem Beckenrand stehe. Aber meine Arkanen Armschienen lassen mich den Schlaghagel vollständig unbeschadet überstehen, nachdem ich die magische Energie einer meiner Zauber in die schönen Schienen fließe lasse. Ich strecke dem Gehirn die Zunge heraus und positioniere den dritten Kristall um ihn herum. Dann auch den nächsten, während sich das Spielchen wiederholt. Druss kriegt einen Rappel und springt Xix an. Jetzt hängt Druss an seiner Axt, die im Hirn steckt, an dem Monster herum. Finsternis!

Ich flitze nun zu Lias Kristall, die Elfe bleibt nun verschwunden, schnappe ihn mir und bringe ihn in Position. Druss reißt sich derweil los, springt mit einem großen Satz über den Beckenrand und läuft schreiend bis zur äußersten Ecke. Irgendwie hasse ich diesen fiesen Zauber absolut. Vor langer Zeit sind mal Xana und ich hysterisch durch die Kanalisation gerannt, heute kann ich darüber lachen. Xix startet zum letzten Mal einen Angriff auf mich, dann schließt sich der Kreis der Kristalle und ein leuchtendes Kraftfeld baut sich auf, welches das tobende Gehirn gefangen hält. Das leuchten wird immer intensiver, dann verschwimmt alles und ich stürze zu Boden.

Es ist wie beim Aufwachen aus einem Albtraum, das Gefühl des Fallens, dann das der Desorientierung. Wir sind in einem dunklen Raum, das Becken hat keine Flüssigkeit mehr, darin lieg Xix fast regungslos. Hier und da zuckt ein Tentakel. Die Kristalle leuchten schwach und erhellen den Raum ausreichend genug, um Lia zu erkennen, die sich nackt gerade wieder aufrappelt. Meine Tentakel sind weg, Dolon hat nur noch einen Kopf, Druss ist nicht mehr mit seiner Axt verwachsen. Nun gut, damit dürfte alles geregelt sein. Wir sind wieder in der Realität zurück gekehrt. Aber wie kriegen wir das verdammte Hirn nur da raus? Verdammnis!

Lia beeilt sich, in ihre Kleidung zu schlüpfen und wir schauen, dass wir hier wieder raus kommen. Die Gedankenschinder sind noch zu hören, aber wir sehen keine, als wir vorsichtig uns durch die Gänge bewegen. Gerotar und ich klettern den Schlund hoch, den man hier ganz gut hochklettern kann. Dann holen wir nach und nach die anderen mit einem Seil hoch. Wir kommen in die große Halle, die jetzt einfach wie eine große steinerne Halle aussieht. Irgendwie bin ich froh, wieder in der realen Welt zu sein. Altea finden wir mit dem Golem im Treppenraum. Sie ist erfreut, uns wieder zu sehen und gemeinsam stutzen wir den verdammten untoten Riesen zurecht. Mit vereinten Kräften schaffen wir ihn in seine Zelle. Der Golem lässt den Gefangenen frei und augenblicklich schlagen sich dutzende von Ketten in sein Fleisch, die alle am Ende spitze, mit wiederhaken versehene Haken haben. Das tut bestimmt weh, wenn man so was ins Fleisch getrieben bekommt.

Das Problem wäre erledigt, auf zu Xix. Zum Glück kann der Golem klettern, so ist es kein Problem, das Gehirn in den Käfig zu verfrachten und ihn in Richtung Gefängnis zu schleifen. Die Kristalle nehme ich wieder an mich. Ich hoffe nur, dass wir die nicht noch einmal brauchen werden.

Gespielt am 21.08.2010
Spielleiter: Stefan
SC: Kaira 17 (Schurke 4/ Seher 1/ Unseen Seer 4/ Arkaner Trickser 8),
Druss 15 (Barbar),
Lia 15 (Waldläufer 5/ Kriegsmagier 6/Arkaner Bogenschütze 2, Mystischer Ritter 2)
Gerotar 14 (Hexenklinge),
EP: Stufe 15 3800  Stufe 17 3025 + 150 Kaira, 225 Druss, 225 Lia,
Überwundene Gegner
Xix
5 Gedankenschinder Schurke
1 Gedankenschinder Kleriker
4 Gedankenschinder Kämpfer
2 Quintessenz Kleinsammler
1 Quintessenz Großsammler
7 Augen
1 Gedankenschinder Hulk
5 große Konstrukte
4 kleine Konstrukte
Beute
5 Hautrüstungen
5 bizarre Speere
5 Rüstungen
5 verschiedene Nahkampfwaffen
16 Schwertäxte
6 Phiolen
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 23. September 2010, 12:24:31
Kapitel 24
Jailhouse Dragon!

14. Eleint 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Zwergengewölbe

Ohne weitere Zwischenfälle kommen wir zum Gefängnis zurück und verfrachten Xix mit dem Golem in seine Zelle, die ebenfalls ein Becken mit einer schillernden Farbe enthält, die sehr stark nach Alkohol stinkt. Ich atme auf, als der Golem Xix in das Becken versenkt. Die Tentakel fangen an zu zucken, bevor das Gehirn gänzlich im Alkohol versinkt und schlagen wild um sich. Wie gut, dass keiner von uns in Reichweite dieser Dinger befindet. Dann glühen Zwergenrunen an den Wänden auf und die Tentakel ziehen sich vor Schmerz windend zurück ins Becken, in dem Xix nun untergeht.

"Puh! Tymora sei Dank, ein großes Problem weniger, zwei der gefährlichsten Gefangenen sind zurück in ihrer Zelle. Ich würde sagen, schnappen wir uns heute noch den Champion der Tiamat, da ich noch über eine große Auswahl an Zaubern verfüge", sage ich und verriegle die Gefängnistür hinter mir.
"Tempus ist mit denen, die den offenen Konflikt suchen", erwidert Dolon, was wohl Ja bedeutet. Auch die anderen geben ihre Zustimmung. Da machen die Wagemutigen ihren Namen mal alle Ehre. Aber zuerst verfrachten wir Altea und den Transportgolem im Raum des Aufsehers, da ich die Zwergin nicht im Gefecht sehen will und der Golem sollte nicht beschädigt werden.

Vorsichtig schleichen wir uns in den Vorraum von Thragnarox Zelle, die übersät mit den Kadavern unseres letzten Vorstoßes noch ist. Einige der Kadaver sind halb aufgefressen, Kannibalismus scheint wohl unter den Bruten der Tiamat verbreitet zu sein. Die eigentliche Zelle des Champion der Tiamat ist bar jeden Lebens. Weitere tote Göttermörder und tote Brut unterschiedlichster Farbe liegt hier herum. Wir waren das nicht, sieht eher so aus, als hätten sie sich gegenseitig getötet. Ganz hinten steht ein Gestell, auf dem jemand aus toten Göttermördern eine Rüstung zu basteln scheint. Wir schauen uns den Plan des Gefängnis an und kommen zu dem Schluss, dass der Drache eigentlich nur noch im Hinrichtungsraum sein kann, falls er nicht schon ganz entkommen ist. Also bewegen wir uns dort hin und treffen davor auf eine weitere Gruppe von Tiamatbrut, die aus drei kleinen weißen Kettenschwingern, einer schwarzen Spinnenbrut, zwei Feuerball werfenden Drachenzentauren und einem blauen Nashorn besteht. Diese verdammte Brut wächst schneller nach als wir sie in den Abgrund oder Hölle zurück schicken können. Nun gut, dann haben wir hier wohl eine kleine Aufwärmübung zu absolvieren. Möge Tempus uns beistehen und Tymora uns lächeln. Der Beistand von Tempus manifestiert sich darin, dass wir gegen alle Elemente eine gewisse Resistenz erlangen, bis auf Kälte.

Gerotar und Lia kümmern sich um eine zweite Gruppe von kleinen weißen Viechern, die hinter uns auftauchen, Dolon, Druss und ich kümmern uns um die stärker wirkende Truppe vor uns. Als erstes heize ich denen mit einer Elektrischen Sphäre ein, die ich so werfen kann, dass ich alle bis auf den blauen, der wahrscheinlich eh dagegen Immun ist, erwischen kann. Keiner fällt tot um, aber alle sehen etwas angeschlagen aus. Dolon ruft Tempus an und schreit dann so laut, dass meine Öhrchen klingeln "Beeilt euch!" Druss wartet erst mal ganz cool ab, bis das blaue Nashorn wild schnaufend herangestürmt kommt, dass versucht, Dolon aufzuspießen. Aber der Schlachtenrufer wehrt den Angriff schon beinahe lässig ab. Druss zeigt dem Nashorn wie man richtig zuschlägt und schon fällt es auch nach mehreren Treffern, wo sein Blut bis an die viele Meter hohe Decke spritzt, in mehreren Teilen zerteilt auf dem Boden. Kraft hat der Druss, dass kann man wirklich sagen. Einer der Kettenschwinger will Druss zeigen, dass auch eine Brut der Tiamat zuschlagen kann, aber das Ergebnis entlockt dem Barbaren noch nicht mal ein Grunzen. Die Spinnenbrut wirft eine Säurekugel auf uns, die aber zu schwach ist, unseren magischen Schutz zu durchdringen, die einprasselnden Feuerbälle der Zentauren ebenso. Die restlichen weißen rücken gegen uns vor. Ich bewerfe einen davon mit einer kleinen Kugel aus Säure, die ich aus meinem innersten selbst forme. Die beiden Männer erschlagen die beiden verbleibenden Weißen und wir gehen nun in die Offensive.

Als erstes kümmern wir uns um die Spinne, die nur wenig Widerstand zu leisten vermag. Die verbleibenden Zentrauen liefern einen Wettlauf mit uns zu der Hinrichtungskammer, den sie aber ganz klar verlieren. Wie üblich können wir hier keine Beute machen und so lauschen wir an der verschlossenen Tür. Ohne Anstrengung hören wir einiges Gebrüll von da drinnen. Sieht so aus, als hätten wir das Lager des Champions der Tiamat gefunden. Wir einigen uns auf einen groben Schlachtplan und wo wir uns gestaffelt zurück ziehen, wenn es mal wieder zu viele sein werden. Lia und Gerotar jagen durch das Gefängnis immer noch die weiße Tiamatbrut, so dass es an uns drei sein wird, dieses Problem zu erledigen. Ich vergrößere Druss auf die Größe eines Ogers, Dolon tut das gleich mit sich selbst. Dann packt er sein Schild aus, dass ich kurz bevor wir die Tore aufziehen, so verzaubere, dass es ihn nun selbstständig schützt. Mit einem Ruck öffnen die Männer die Tore und uns erblickt die Hölle auf Faerun. Verdammnis, sind das mal viele!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 27. September 2010, 14:45:06
14. Eleint 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Zwergengewölbe

Es ist ein großer Raum, der sich da vor uns ausbreitet. Im Zentrum wird er von einem Schritt hohem Podest dominiert, auf dem sich eine bizarre Hinrichtungsmaschine der Zwerge befindet. Ganz am Ende des Raumes ist der riesige Thragnarox in bunt schillernden Schuppen in den Farben des Regenbogens zu bewundern. Aber irgendwie habe ich ihn mir noch größer vorgestellt. Er überragt nur wenig seinen blauen Brutersten, der ein besonders großes Exemplar von einem Göttermörder ist. Sein knöchernes Schwert schillert in den Farben aller Elemente. Der macht mir schon beinahe mehr Angst als sein Papa oder Mama oder was auch immer man Thragnarox bezeichnen möchte. Ein geflügelter Razorfang ist der Bruterste der Grünen. Ein besonders hässliches Spinnendings ist wohl der Bruterste der Schwarzen. Ein weißer Skater ist der Bruterste der weißen Brut. Der Erste der Roten ist ein Schwein. Jedenfalls hat das Ding eine gewisse Ähnlichkeit damit, auch wenn es natürlich viel größer ist. Ich bin total überfordert, diese Dinger im einzelnen zu klassifizieren. Ist ja auch egal wie sie heißen, Hauptsache sie fallen tot um. Ein blaues Maulwurfding ist ein weiterer Gegner, mit dem ich gar nichts anfangen kann. Fünf kleine Grüne und Weiße runden die Gegner Anzahl ab.

"Wir drei gegen siebzehn von euch ist total Unfair, wollt ihr nicht zuerst Verstärkung rufen?", schreie ich ihnen entgegen. Hoffentlich hört man meine Angst aus meiner bebenden Stimme nicht zu sehr heraus. Alles in mir schreit danach, sich einfach umzudrehen und zu fliehen. Aber Tymora lächelt den tapferen und mutigen. Nichts kann den aufhalten, der alles wagt.
"Gesprochen wie eine wahre Tempusgläubige!", gibt Dolon seinen Senf dazu.

"Nicht schon wieder! Ihr bekommt meine erstgeborene Brut nicht! Tötet sie! Zerreißt sie in tausend Stücke, schlingt sie herunter und trampelt auf ihren Gedärmen herum! Mich als Türwächter zu missbrauchen! Dafür werden sie leiden!" Thragnarox hat entweder ein verdammt langes Gedächtnis oder wir sind nicht die ersten, die auf diese Idee kommen. Und was meint er mit Türwächter? Seine heranstürmende Brut erinnert uns daran, dass jetzt nicht die Zeit ist, über Rätsel nachzudenken.

Um die Sache etwas auszugleichen, beschwöre ich einen mächtigen Erdelementar direkt vor dem Göttermörder, um ihn etwas aufzuhalten, was mir allerdings nur wenige Sekunden gelingt, da dieses Ding einen verdammt harten Schlag hat. Autsch! Dem möchte ich nicht im Weg stehen. Finsternis!

"Tempus wird uns den Sieg schenken, denn wir trotzen einer gewaltigen Übermacht in einer offenen Schlacht! Niemand wird sich uns in den Weg stellen und Überleben! Tempus will es!" predigt Dolon und reckt Inakel, seine magische Axt in die Höhe. Druss wird leider von einem klebrigen Ball getroffen, welche die Spinnenbrut auf ihn abfeuert. Aber Druss zerreißt seine Fesseln gerade noch rechtzeitig, um die erste der schwarzen Brut ungespitzt in den Boden zu rammen, da der Feind nun in breiter Front angreift. Der grüne Flieger steigt in die Lüfte und landet zwischen mir und den Männern, nachdem er vorher noch seinen Odem auf uns verschwendet hat. Wird schon sehen, was er davon hat. Kaum ist er gelandet, da hauen ihn Druss und Dolon ihn auch schon in handliche Stücke. Sein Kopf rollt mir vor die Füße, dass war Nummer eins.

"Schild aus Feuer, schütze uns vor Kälte!" rufe ich.
"Tiamat, steh meinen Kindern bei, schütze sie vor diesen schändlichen Kreaturen!" ruft der Champion der Tiamat nach seiner Mama. Ha!

Die Spinnenbrut arbeite sich vor und beschießt uns mit Säure, das Feuerschweinchen jagt Feuerbälle zu uns hinüber. Aber der Großteil perlt zum großen Frust von Thragnarox einfach an uns ab. Tja, ein guter Schutz vor Elementen ist in dieser Situation einfach Gold wert. Mal sehen, wie gut die Kinder der Tiamat gegen Säure geschützt sind. "Säuresturm! Fahre nieder!" Bis auf den blauen Maulwurf perlt mein Zauber an allen Brutersten ab. Nicht gut, besonders da der Göttermörder nach dem Ende meines Elementar auf unsere Linie zu stapft. Finsternis!

Aber Druss haut dem so eine druff, dass der große Blaue in sich zusammen bricht. Holla! Papa heult entnervt auf, dass seine Kinder so schnell sterben. Ich jage eine Blitz durch die schön aufgereihten kleinen Brutlinge, aber nur einer geht zu Boden, da mein Blitz kaum Energie entwickelt. Verdammnis! Aber die beiden Männer töten die kleinen nun im Handumdrehen und wir rücken vor. Als erstes stirbt die Spinne, nachdem ich mich an ihr noch mit etwas Lebensenergie aufgeladen habe. Den weißen Brutersten haut Druss schon beinahe im Vorbeigehen um, der blaue Maulwurf hat auch nichts seiner Zwergenaxt entgegen zu setzen. Branak singt schon beinahe vor Freude bei jedem Hieb, der Fleisch zerschneidet, Sehnen trennt und Knochen zertrümmert. Als letztes stirbt das Schweinchen, während Thragnarox tobt, aber seine Position hält. Als wir das Schweinchen töten sehe ich auch warum. Er steht in einer Art Bannkreis aus Knochen geformt. Fünf Schädel bilden die Ecken eines Pentagramms und jeder dieser Schädel trägt die Rune der Tiamat. Sieht so aus, als hätte jemand ein ähnliches Ritual an ihm vollzogen, dass wir auch vorhaben. Und ich kann mir in etwa vorstellen, wer dafür verantwortlich ist. Nun, da seine Brut tot ist, speit er uns seinem Odem entgegen. Wir hüpfen wild herum, während wir die Schädel nehmen und dann mit ihnen aus seiner Reichweite verschwinden. Dabei droht uns und unseren Nachfahren Thragnarox ganz schlimme Dinge an, die ich hier nicht wieder zu geben wage. Weia!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 30. September 2010, 14:35:55
14. Eleint 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Zwergengewölbe

Ohne Zwischenfälle erreichen wir den Aufseherraum und Altea macht sich mit großem Elan daran, die Schädelplatten aus den abgeschlagenen Schädeln der Erstgeborenen zu trennen. Währenddessen heilt Dolon seine und Druss Wunden mit der von Tempus gewährten Magie. Die Zwergin ist äußerst geschickt bewandert und nach nur einer Stunde hat sie die Platten komplett zusammen. Dann nimmt sie einen mitgebrachten Stab und wirkt etwas Runenmagie und setzt die Platten symmetrisch an dem Stab zusammen. Damit kann man nun dem Drachen Befehle geben. Dieser Trick stammt von Klerikern der Tiamat, die gerne Drachen nach ihrer Pfeife tanzen lassen. Nun, dann lassen wir mal den Drachen tanzen. Mit dem Stab in der Hand schreite ich flankiert von Dolon und Druss zurück in die Hinrichtungskammer. Thragnarox tobt, als er uns wieder sieht und seine Sprache und Wortwahl nötigt mich schon beinahe, ihm den Mund mit Seife auszuwaschen. Pfui!

Ich teste den Stab, in dem ich ihn auf einen Bein stehen lasse. "Musst du immer übertrieben?" knurrt Dolon. "Ich musste ihn etwas tun lassen, was er nie freiwillig tun würde, nicht mal um uns zu täuschen", erwidere ich und kicke nun einzelne Elemente des Bannkreises zur Seite.
"Folge uns, ohne etwas zu zerstören!" befehle ich und lotse ihn zurück in seine Zelle, in der er keine Brut erschaffen kann. Ich stelle ihn in die Ecke und lasse ihn bis tausend zählen, während wir hinter ihm die Türe verriegeln und die Schutzrunen aktivieren. Puh! Damit wäre auch dieser dicke Brocken abgehakt.

Danach sehen wir nach, ob Bakoor, die Fessel des Fleisches sich noch in seiner Zelle befindet. Vorsichtig lugen wir hinein und sehen in einem Bannkreis eine an den Boden fest genietete Rüstung, dessen Arme ebenfalls an der Rüstung unverrückbar befestigt sind. Ein weiterer weißer Kreis ist in der Zelle, wahrscheinlich kann man sich auf diese Distanz dem Gefangenen ungefährlich nähern. An einer Wand hängt ein Haken, den ich nehme und damit das Visier hochklappe. Darin befindet sich tatsächlich ein Wesen, dass versucht mit mir ein Gespräch anzufangen. Aber ich bin nicht zum reden hier und klappe das Visier wieder herunter. Der Gefangene ist noch da und wir machen einen weiteren Haken auf der Liste.

Der nächste Posten ist Illurien, die Wasserelementardiebin des Wissens. Vor ihrer Zelle sind Wasserpfützen, die nichts Gutes erahnen lassen. Ihre Zelle ist bis auf einen Teich mit einem Wirbel leer. Hm? "Illurien! Ich weiß, dass du da bist! Zeig dich!" Ich habe ihn Wahrheit keine Ahnung, ob sie wirklich hier ist, aber aus dem Teich bildet sich die Gestalt einer Frau, die schicklich ein Kleid aus Wasser trägt. Ihr Gesicht hat keine spezifischen Sinnesorgane, nur einen Mund zum reden. So wie es aussieht, ist sie den Gezeiten Untertan, mal zwingt der Wirbel sie ins Becken, mal kann sei frei herum laufen. Für ihre Freiheit bietet sie uns Informationen an, egal zu welchem Thema. Das merken wir uns mal unverbindlich und gehen wieder.

Als wir in der Haupthalle sind, meine ich eine Bewegung im Augenwinkel wahrzunehmen, kann aber nichts entdecken. Weder Erkenntnismagie noch ein genaues Suchen bringt Resultate zu Tage. Aber wir haben ja noch die Schattenlampe und tatsächlich erscheint im Lichtstrahl zwei Gestalten, die aussehen wie Goblinhalblinge in Tarnmänteln. In ihrem breiten Gesicht befindet sich eine überdimensionierte Knollennase und ihre Haut ist grau. Die kenn ich doch? Klar, dass sind Angehörige vom dunklen Volk, den unbedeutenden Schergen des Arkanen Rates im alten Jhaamdath. Die kleinen Kerle ziehen ihre Waffen als wir sie in die Enge treiben. Aber zuerst reden wir mit ihnen. Sie selbst scheinen sich als Diener des Moloch zu betrachten und ich schätze mal, sie spionieren uns aus oder versuchen mit uns zu der Zelle des Moloch zu gelangen. Ich versuche Informationen aus ihnen heraus zu kitzeln und ihnen rutscht auch etwas über die längste Nacht heraus, die sie schon sehnsüchtig erwarten und wo wir unser Fett weg bekommen werden. Nachdem sie wohl alles gesagt haben, was sie freiwillig sagen, beginne ich anzugreifen. Dolon und Druss zögern zuerst, da sie es nicht gewohnt sind, dass die Aggression von mir ausgeht. Auch wenn augenblicklich keine Gefahr von ihnen ausgeht, so sind sie doch Spione von Moloch und egal was sie nun letztendlich heraus gefunden haben, dieses Wissen werden sie ins Grab nehmen. Nach einem kurzen Kampf untersuche ich die Leichen, sie haben gut gefertigtes Diebeswerkzeug dabei, dass richtige für kleine Hände. Mili ist bald alt genug, um gewisse Dinge zu lernen. Nicht das ich möchte, dass sie in meine Fußstapfen tritt, aber wie sagte doch mein Vater einst so treffend: Liebe Mädchen kommen auf die Ebene ihrer Schutzgottheit, kluge Mädchen kommen überall hin, und wenn sie dafür einen Dietrich brauchen.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 04. Oktober 2010, 15:03:20
14. Eleint 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Zwergengewölbe

Wir schleppen die Leichen der kleinen Kreaturen in den Aufseherraum und gehen dann sehen, was die Klingenherrscher so treiben. Wir finden sie in ihrer Zelle an den Wänden hängend. Alle sechs sind noch da und mein Spiegelbild sieht gar nicht glücklich aus, neben diesen Kreaturen zu stehen. Wir plänkeln etwas herum und tauschen Beleidigungen aus. Dabei bekomme ich heraus, dass Spiegel genau so durchlässig wie die Oberfläche von Wasser sein kann. Ich mustere böse mein böses Spiegelbild, dass bei diesen Worten in meine Richtung feixt. Die Klingenherrscher sind noch da und mehr wollten wir eigentlich gar nicht wissen. Als letztes suchen wir Moloch auf. Laut Plan sind es nur wenige Schritte bis dorthin, aber letztendlich ist ein gefühlter Kilometer.

Der abgesetzte Erzteufel ist eine Wolke aus Schwärze in einem Käfig aus Licht. Hinter diesem Käfig sehen wir eine Gruppe vom Dunklen Volk, dass sich aber von uns absetzt, als sie uns bemerken. Ich denke mal, sie sind auf die Schattenebene gewechselt und entziehen sich so meinem gerechten Zorn. Moloch ist in Redseliger Stimmung und wartet voller Freude auf seine fünfundzwanzigtausend Seelen, ein Preis, der nicht verhandelbar ist. Er braucht diese Seelen um Söldner in der Hölle anzuheuern, um seine ureigenste Ebene zurück zu erobern. Ob Asmodeus diesem Treiben so tatenlos zusehen wird? Ich habe keine Ahnung, da Ebenen nie wirklich im Gegensatz Xana mein Fachgebiet gewesen war. Wir kommen auf die längste Nacht zu sprechen, etwas, was seine Diener bei der Stange hält, auch wenn er wohl selbst recht wenig davon hat. Aber Teufel lügen, wenn sie den Mund aufmachen. Sag ich ihm auch und er erwidert "Dämonen lügen, Teufel sagen immer die Wahrheit." Klar, würde ich auch sagen. Wir plaudern etwas über die Janus Kompanie und Jasper Janus, der im Abbathorschrein hinter der Hinrichtungskammer auf uns wartet. Selbst wenn wir ihn töten und die Hydra zerschlagen, wird das die Auslieferung der Seelen nur unwesentlich verzögern. Die Hydra hat sich eh als schwach erwiesen, da sie ja nicht in der Lage ist, mit uns popligen Abenteurern fertig zu werden. Für Moloch scheint das alles nur ein Spiel zu sein, selbst die Hydra ist nur ein Bauer auf seinem Spielbrett, dass ganze Welten umfasst. Auch wir Wagemutigen sind nur ein Spielstein im ewigen Kampf zwischen Gut und Böse, aber wir sind ein wichtiger Stein auf dem Brett und vielleicht das Zünglein an der Waage. Auf alle Fälle gibt es noch einen weiteren Stein auf diesem Brett, der gerade in den Fokus rückt. Der maskierte der Mann, der vor vielen Jahren an die Janus Kompanie heran getreten ist und sie von ihrem Blutrausch soweit geheilt hat, dass sie zu einem Bauer in diesem Spiel wurden. Wer wohl dieser maskierte Mann ist? Moloch lacht mich aus, dafür müsste ich schon etwas bezahlen, wie wäre es mit seiner Freiheit? Als kleines Dankeschön obendrauf könnte er mir alles geben, was ich begehre, Macht, Reichtum, ewiger Ruhm. Tja, dass alles und noch viel mehr. Kaufe jetzt, bereue später in der Hölle. Ne, nicht mit mir. Ich habe schon einen Vertrag mit meinem Gewissen, meine Seele gehört Tymora, jetzt und in aller Ewigkeit.

Moloch ist in keiner guten Laune, als wir ihn verlassen. Er droht mir gar finstere Dinge an, muss er wohl, schließlich ist er ein Erzteufel und hat einen Ruf zu verlieren. Muss schon peinlich sein, zuerst gestürzt, gejagt durch die Ebenen und dann in eine Zelle in einem Zwergengefängnis gesperrt. Allein, nur mit seinen finsteren Plänen beschäftigt. Ich schätze mal, so ein Hanswurst wird auch mit fünfundzwanzigtausend Seelen in petto untergehen. Wer kann so einen armen Tropf schon wirklich respektieren? Armes Würstchen!

Vor seiner Zelle sind Bannrunen mit Säure ausgelöscht worden, gefällt mir gar nicht. Wir kehren zurück in den Aufsichtsraum und nötigen Altea noch mal mit uns mit zu kommen. Ich zeige ihre die ausgelöschten Runen. Sie meint, es braucht mehr als etwas Säure um die verwobene Magie des Runen zu zerstören. Aber eine Schwächung ist das schon und steter Tropfen höhlt den Stein. Wir haben recht viel unseren Ressourcen für heute schon verbraucht und eine Niederlage gegen die geballte Macht der Hydra ist durchaus eine Möglichkeit. Dieses frische Wissen um einige Dinge darf nicht verloren gehen. Also sammeln wir auch Lia und Gerotar ein, die inzwischen auch die letzte Brut aufgescheucht und erledigt haben, ein. Gemeinsam stellen wir uns auf das Relief und springen nach Bakaar. Leider komme ich nicht am Hafen heraus, sondern irgendwo drinnen. Autsch! So langsam wird das echt peinlich. Ich brauche unbedingt den unfehlbaren Teleportationszauber.

Wenigstens werden wir sogleich zum Rat der Zwerge vorgelassen, die diesmal recht Froh über eine Unterbrechung zu sein scheinen. Sieht so aus, als ob sie nicht viel weiter gekommen wären mit der Frage, wer nun den Thron besteigen soll. Nun denn, ich berichte über die neusten Entwicklungen, dass alle Gefangenen auf der Liste mehr oder weniger in den Zellen sind. Ich kläre über Illuriens zustand auf, dass der Wirbel verstärkt werden muss. Und darüber, dass die Runen an Molochs Zelle zerstört werden und kleines Volk dort ungehindert ein und aus geht. Die Zwerge versprechen ohne große Diskussion sich darum zu kümmern, sobald die Hydra aus den Hallen vertrieben ist. Nun, der Finale Kampf steht kurz bevor. Leider haben sie immer noch keine Heiltränke übrig, aber dafür werden alle Blessuren geheilt. Ich brauch zum Glück nichts, da ich sehr viel Lebensenergie von der Spinnenbrut gezogen habe, deren Überschuss sich so langsam wieder abbaut. Auf alle Fälle brauchen wir vor dem hoffentlich finalen Kampf gegen Jasper Janus noch einige Heiltränke, falls was schief läuft. Möge Tymora uns lächeln.

Gespielt am 18.09.2010
Spielleiter: Stefan
SC: Kaira 17 (Schurke 4/ Seher 1/ Unseen Seer 4/ Arkaner Trickser 8),
Druss 16 (Barbar),
Dolon 15 (Kleriker 8/Kriegspriester 7)
EP: Stufe 15 3750  Stufe 16 3033 Stufe 17 2005
Überwundene Gegner
1 Bluespawn Rhino
1 Bluespawn Maulwurf ?
1 Bluespawn Godslayer Erstgeborener
1 Blackspawn Spinnenvieh
1 Blackspawn Spinnenvieh Erstgeborener
5 Greenspwan Kleinvieh
1 Greenspwan Razorfiend Erstgeborener
3 Whitespawn Kettenschwinger
1 Redspawn Feuerball Zentaurus
5 Whitespawn Kleinvieh
1 Whitespawn Erstgeborener
1 Redspawn Feuerschwein Erstgeborener
2 Schurken ? des Kleinen Volkes
Beute
2 Ausrüstung von Schurken des dunklen Volkes
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 07. Oktober 2010, 14:10:15
Kapitel 25
Jasper Janus

14. Eleint 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Chondathan

Wir segeln mit einem kleinen Schiff zurück nach Chondathan. Wie schön diese Stadt vom Meer an diesem herbstlichen Tag im Sonnenlicht glänzt. Nun gut, eigentlich glänzen tut sie nicht wirklich, aber dies ist nun meine Heimatstadt und jeden Tag riskiere ich mein Leben, um sie vor dem Bösen zu beschützen. Diese Stadt mit all ihren Menschen und natürlich meine Familie. Wieder an Land gehen wir zur Kathedrale der Triade. Dort kaufen wir uns ein paar Heiltränke, um die katastrophalen Verluste von unserem Kampf gegen Xix, dass verrückte und drogensüchtige Gedankenschinderhirn zu kompensieren. Heiltränke kosten verdammt viel Geld und ich kann mir gerade einen mittleren leisten. Weia, was bin ich Pleite!

Gerotar geht erst mal seine eigenen Wege, während ich mich um meine Familie kümmere und mit Mili ein paar ernste Worte über die Rolle einer großen Schwester und über die Behandlung kleiner Brüder wechsele. Kleine Brüder nerven nicht nur, sondern sie sind auch ein Quell der Freude, wenn man sich etwas um sie kümmert. Sie ist etwas verstockt, aber ich denke mal, ich habe ihr was zum denken gegeben. Ich gehe früh ins Bett und komme mal wieder spät zum schlafen, schließlich hat man als Ehefrau auch einige Pflichten zu erfüllen. Am nächsten Morgen nehmen wir eine normales Frühstück ein, denn Dolon lässt sich entschuldigen, wichtige Tempelgeschäfte. So was auch, lässt uns einfach gegen den finalen Kampf gegen Jasper Janus hängen. So was ist nicht Tempus gefällig. Ich überzeuge Garn uns etwas zu unterstützen. Nicht gerade mit Begeisterung zieht er seine Rüstung an, die wohl etwas eingegangen ist. Hmpf! Ich halte in unserer Hauskapelle einen kleinen Gottesdienst ab, während Garn sich noch in seine Rüstung quält. Wir brauchen heute das Lächeln der Tymora ganz besonders, da wir gegen das Oberhaupt der Janus Kompanie kämpfen werden. Dies wird ein harter Kampf werden und ich bete darum, dass wir gar nicht erst kämpfen müssen und vielleicht Jaspar Janus davon überzeugen können, dass der Zweck nicht mit Mittel heiligt.

Nachdem ich mich intensiv von meinen Kindern verabschiedet habe und sie in Obhut des Kindermädchens lasse, bilden wir einen Teleportationskreis und springen in das Zwergengewölbe zurück. Diese Abkürzung in die Wächterkammer des Aufsehers ist schon praktisch. Erspart uns den demütigenden Weg andauernd rein und raus zu laufen. Ausnahmsweise komme ich mal wirklich am Zielpunkt an und erspart mir die Peinlichkeit ätzender Kommentare meiner Kameraden. Die Zellen sein Ruhig, keine weiteren Aktivitäten, erzählt uns der Ahnenwächter. Ob das kleine Volk hier noch herum treibt, kann der Ahne nicht sagen, da diese Wesen sich außerhalb seiner Wahrnehmung bewegen. Aber ich nehme es mal schwer an. Aber davon lassen wir uns auf unserem Weg nicht aufhalten.

Das Tor zum Abbathorschrein ist natürlich gut gesichert, aber die Rune kann mich nicht mehr wirklich schrecken, als ich sie im richtigen Winkel anritze und die Magie in einem lustigen Wölkchen aus Energie abfließen lasse. Das Schloss ist sehr anspruchsvoll, aber kann mich nicht wirklich aufhalten. Ich öffne vorsichtig die Türe und winke die anderen aus ihrer Deckung heraus, die sie wohlweislich bezogen haben. Vor uns ist der dunkle Vorraum zum Schrein, der größer als meine Hauskapelle ist. Im Zentrum steht ein metallener Würfel von einer Kantenlänge von einem Meter. Es ist ein leises Ticken zu hören und deutlich kann ich mehrere sich bewegende Zahnräder erkennen. Was bei den Neun Höllen von Baator ist das denn für ein Ding? Eine Uhr? Eine Höllenmaschine? Ein Gefängnis mit einem Zeitschloss? Aber was gefährliches kann es beinhalten, dass in einem Kubikschritt passt?

Wir rätseln was das für ein Ding sein kann, aber niemand hat eine wirklich brauchbare Idee. Nun, ich gehe vorsichtig um das Gehäuse im maximalen Abstand herum. Die Zahnräder beginnen sich auf einmal sehr schnell zu drehen und ein Mechanismus wird entriegelt. Der Würfel fällt auseinander und darin dringt Schwärze heraus, die sich rasend schnell ausbreitet. Was ist das denn? Etwa ein schwarzer Blob? Gerotar rennt mit Tempus Namen auf seinen Lippen darauf zu und haut rein. Ja, es ist ein schwarzer Blob, den jetzt stehen zwei davon herum. Wenn man so jemand wie Erdklümpchen in der Gruppe hat, braucht man keine Feinde mehr. Nun gut, Lia benutzt ihr Gehirn und jagt drei verstärkte brennende Strahlen in dem Balg eines dieser Dinge. Die scheinen ihm weh zu tun und teilen tut er sich auch nicht. Druss packt einen seiner Blitzspeere der Zwerge heraus und jagt ihn durch beide direkt nebeneinander stehende durch. Ich spreche einen Feuerball und versuche Abstand zu gewinnen. Der frisch geformte Blob schleimt auf mich zu und eine gewaltiger Hammer aus ekligen Schleim kommt auf mich zugeschossen. Finsternis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 11. Oktober 2010, 12:31:35
15. Eleint 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Abbathorschrein

Im letzten Moment lächelt mir die Dame, denn die Schleimkeule verfehlt mich ganz knapp, während Gerotar nicht nur hart getroffen, sondern obendrein auch noch in den Schleimwürfel hinein gesaugt wird. Örks, ist das eklig. Lia wirft ungerührt einen Feuerball auf die Würfel, während Druss einen weiteren Speer schleudert. Eigentlich eine gute Idee, ich rufe "Blitz!" und jage durch beide Würfel einen Strahl hindurch, er beide deutlich durschüttelt. Mit langen Schritten laufe ich weiter auf meine Kameraden zu und ein weiteres mal saust die mächtige Schleimkeule an mir vorbei. (Der MW um Kaira zu treffen wäre 3+ gewesen.) Lia erledigt mit weiteren Strahlen den Blob, welcher das Erdklümpchen in seinen Fängen hat. Bleibt nur noch einer übrig, der nun sich Gerotar schnappt, der einen Trank schluckt und einfach verschwindet. Hä? Wie er hat er das gemacht. Ist es etwa das gleiche Phänomen wie Xix verrückter Welt? Mir schwant ein böser Verdacht, dass da jemand etwas Quintessenz zurück gehalten hat und nun durch die Zeit springen kann. Und dann denke ich an die heruntergekommenen Gestalten, welche nach Quintessenz süchtig gewesen waren. Ich hoffe mal, Gerotar weiß, was er da tut, auch wenn ich das nicht wirklich glaube.

Ein Blitzspeer und drei meiner Flammenden Strahlen später ist auch der zweite Blob Geschichte. Das hat jetzt ganz schön Ressourcen gezogen, besonders da Gerotar schwer verletzt wieder auftaucht, sein Schwert und Rüstung haben einiges abbekommen, sind aber nicht unrettbar verloren. Branak erzählt uns von einem Geheimgang, der vom Refugium über den Schrein und Schatzkammer führt. Nun gut, suchen wir diesen Gang. Die Türe zum Refugium ist gut gesichert, aber kein wirkliches Hindernis mehr. Übung macht halt den Meister. Der Raum ist leer und staubig, Druss und Lia sind etwas paranoid und versuchen zu erkennen, ob diese kleine Halle in letzter Zeit betreten wurde, können aber nichts verdächtiges feststellen. Geschwind finde ich die Geheimtüre, entschärfe eine ganze Batterie heimtückischer Fallen und öffne die Türe. Lia und ich schleichen voraus. Über dem Schrein sind viele kleine Löcher in dem Gangboden eingelassen, durch die man nach unten sehen kann. Im Schrein befindet sich ein regelrechtes Lager, das gerade panisch abgebrochen wird. Einer hat sogar eine Wäscheleine mit frisch gewaschener Wäsche zwischen zwei Statuen aufgehängt. Ich kann meinen alten Freund Thropp sehen, der die Leute antreibt. Wahrscheinlich hat das öffnen des Würfels hier einen automatischen Alarm ausgelöst.

Der Gang geht weiter zu einem Raum mit Hebeln, Symbole zeigen an, wo sie etwas auslösen. Da ich die widerwärtige Hinterhältigkeit Abbathors schon zur Genüge kennen gelernt habe, schätze ich, dass mit diesen Hebeln Fallen ausgelöst werden. Lia ist ganz erpicht darauf, auszuprobieren was passiert. Aber solange sich dort unten noch Zivilisten befinden, werden wir diese Hebel nicht ausprobieren. Es gibt noch einen zweiten Gang, der zu einer Kammer über dem Schatzhort des Schreins führt. Darin sehen wir Lisa und Jasper Janus im Gespräch vertieft. Dieser Ausspähpunkt über der Schatzkammer erlaubt es, den ganzen Raum zu überblicken. Auf einem Sockel ruht von einem zweifachen Schutzkreis umgeben eine Rotschwarze Kugel. Keine Ahnung, was das sein könnte. Lia vermutet, dass es ein Gefäß zur Seelenaufbewahrung sein könnte. Vielleicht in komprimierter Form. Die Teufelspaktierer vom Roten Kreis hatten ja schon an einem Gefäß gebastelt, was sie aber Dank uns nie hatten fertigstellen können, vielleicht ist das hier ein Ersatz dafür. Aber das ist jetzt nicht von Belang, Jaspar Janus schon. Thropp kommt herein und berichtet, dass der Aufbruch schleppend voran geht und das die Ibixianer darauf bestehen, um ihrer Ehre willen uns im Kampf gegen über zu treten und sich weigern, mit den anderen zum Chondalwald zu fliehen. Das ist von hier aus aber eine ziemlich große Strecke. Irgendwie bezweifle ich, dass sie die auf konventionellem Weg zurück legen werden.

Wir gehen zu den anderen zurück und berichten, was wir erfahren haben. Es gibt eine kurze Diskussion, wie wir am besten vorgehen und ich setze mich mit meinem Vorschlag durch, einfach mit einem Dimensionstor in die Schatzkammer zu springen, egal ob das nun weh tut oder nicht. Damit haben wir das Überraschungsmoment auf unserer Seite und vermeiden vorerst einen Kampf gegen die Ibixianer. So tun wir das auch. Gegen einen wirklich mächtigen Magier haben wir noch wirklich gekämpft, besonders gegen einen, der uns schon lange wahrscheinlich beobachtet hat und viel über unser typisches Vorgehen weiß. Ich bete zu Tymora, dass ich ihn von unserem Weg überzeugen kann und wenn nicht, dass wir in der Lage sein werden, ihn zu töten.

Nachdem wir einige Schutzzauber hochgezogen haben, springen wir nach unten. Es ist schlimmer als befürchtet und wir setzen uns nur ganz langsam wieder zusammen, was Jasper Janus die Möglichkeit gibt, sich vorzubereiten. Lisa ist nicht zu sehen, er ist ganz alleine mit uns. Zeit, die Verhandlungen zu eröffnen.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 14. Oktober 2010, 12:28:02
15. Eleint 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Abbathorschrein Schatzkammer

"Sieh an, die Wagemutigen, wie immer zur schlechten Zeit. Und wie immer erstaunt ihr mich, ich hätte nicht gedacht, dass ihr mit den Insassen des Zwergengefängnisses überhaupt fertig werden würdet. Ihr seid wirklich herausragende Streiter für das Gute. Es ist wirklich bedauerlich, dass wir auf verschiedenen Seiten stehen", erklärt Jasper Janus und schaut uns durch seine Augenbinde unergründlich an.

"Auch ich bedauere sehr, dass es so weit kommen musste. Aber wir können nicht akzeptieren, dass mit einem Erzteufel verhandelt werden muss und schon gar nicht das der Preis in Form von Fünfundzwanzigtausend Unschuldiger gezahlt werden muss", erkläre ich meinen Standpunkt.

"Unschuldiger? Das sind die verkommenen Seelen von Vergewaltigern, Mördern und Verbrechern. Sie verdienen dieses Schicksal."
"Ihr greift trotzdem ein in das Gefüge der Welt mit solchen Geschäften. Diese Seelen gehören den Schutzgottheiten und den Ebenen dieser Wesen."
"Ich bin unendlich betrübt, dass Tyrannos, Maske und anderen finstere Götter auf ein paar Seelen verzichten müssen." Hat er eigentlich gar nicht so unrecht, aber ich bezweifle, dass diese Seelen alle böse waren. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man auf diesem Markt wirklich so zimperlich ist.
"Wie auch immer, Moloch ist ein Erzteufel und denen kann man nicht wirklich trauen, was ihr tut, ist schlichtweg nicht richtig."
"Als Teufel ist er an ein sehr kompliziertes Gesetz gebunden, an das er sich halten muss."
"Teufel sind dafür bekannt, dass sie einem das Wort im Mund herum drehen. Wenn er eine Lücke findet, dann wird er sie nutzen. Es muss einen anderen Weg geben, um an die Seele von Harvan zu kommen. Irgendwo muss sie sein und irgendwer wird wissen wo."

"Das ist alles einfach zu unsicher. Glaubt ihr nicht, wir hätten alle anderen Möglichkeiten nicht geprüft? Es gibt keine Alternativen. Die Krankheit breitet sich aus. Semra ist verloren, die ersten Zysten bilden sich in den Kolonien. Die Zeit läuft uns davon und ihr seid nicht ganz unschuldig an dieser Situation. Aber selbst wenn ihr mich tötet, gibt es noch immer unseren Gönner und Auftraggeber. Wo ich vielleicht scheitern werde, wird er Erfolg haben. Ihr kennt ihn übrigens noch aus dem alten Jhaamdath. Aber ich sehe, wir werden uns wohl nicht im Guten einigen können." Aus dem alten Jhaamdath? Das war vor mehr als tausend Jahren. Etwa Dahlien selbst? Aber nein, den haben wir nie persönlich kennen gelernt. Mir fällt auf, dass mir nicht bekannt ist, wann Dahlien, der mächtigste Herrscher Jhaamdaths eigentlich gestorben ist. Er verschwand zu dem Zeitpunkt der Welle, über seinen Verbleib ist nichts bekannt. Wir fallen auf die Schnelle nur den Hofmeister Mathras und den Schattenschmied Telex ein. Oder der Archivar Merkuv? Den Magier Deflan haben wir damals getötet, was aber nicht ausschließt, dass er wiederbelebt wurde. Da bleiben echt viele potentielle Verdächtige übrig. Verdammnis!
"Sieht ganz so aus, ich bedauere aus tiefsten Herzen, dass es soweit kommen muss. Ich wünschte, wir würden hier uns nicht gegenüberstehen."
"Dann lasst uns das unvermeidliche hinter uns bringen!"

Nun gut, die Verhandlungen sind gescheitert, mir war es nicht möglich, ihn umzustimmen. Dann eben leider mit Gewalt. "Maximierte Säurekugel flieg und Sieg!" Ich werfe sie und die Kugel fliegt leider knapp an ihm vorbei. He! Gerotar rennt auf ihn zu, aber sein Schlag prallt ab. Hu? Lia schießt drei brennende Strahlen ab, die sogar treffen. Puh! Druss rückt nach, kommt aber nicht zum Schlag. "Zeitstop!" Der Magier ist auf einmal in eine schillernde Sphäre gehüllt und von einem Kreis von Blitzen umgeben. Das wird haariger als gedacht. Tymora, beschütze deine kleine Gläubige, denn sie hat keine Ahnung, was sie da wirklich tun kann. Ich zücke eine Schriftrolle mit Magie bannen, aber ich komme nicht gegen seine Magie an. Nicht gut.

Gerotar und Druss stürmen gegen ihn an, erreichen aber wieder nichts. Druss fängt obendrein an zu tanzen und wird durch Blitze ziemlich verletzt. Lia schützt sich mit einem Feld aus Feuer und mein Mann geht tapfer in Deckung. Man merkt gar nicht, dass Garn mal ein erfahrener Abenteurer war. Der Dienst im Tempel hat ihn schwach gemacht. So langsam wird mir klar, dass wir keine gute Figur in diesem Kampf abgeben. Er weiß alles über uns und wir fast nichts über ihn. Finsternis. Ich schütze uns mit einem Feuerschild, da eine kleine rote Kugel sich manifestiert, die wie ein spätzündender Feuerball aussieht. Verdammnis. Gerotar bekommt einiges von den Blitzen ab und nimmt vernünftigerweise Abstand, während Druss immer mitgenommener aussieht und das liegt nicht an seinem seltsamen Tanz. Finsterste Verdammnis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 18. Oktober 2010, 16:32:03
15. Eleint 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Abbathorschrein Schatzkammer

"Garn! Kümmere dich um Druss, der macht es nicht mehr lange." Um mich vor Schaden zu schützen, versuche ich Jasper mit einem Vampirgriff anzugrabschen, was mir auch gelingt. Leider richte ich nicht wirklich viel an und als ich den Zauber wiederholen will, gleitet meine Hand an ihm ab. Verdammnis! Garn erreicht Druss und heilt ihn etwas, dann explodiert der Feuerball in einer Schallexplosion, welche Jasper ausnimmt. Der Kerl hatte einiges drauf. Garn und Druss werden ordentlich durchgeschüttelt und beide rennen in die nächste Deckung. Obendrein zieht Janus eine Antimagische Sphäre hoch, die ihn vor Lia komplett schützt, was diese frustriert aufheulen lässt. Das sieht nicht gut aus. Druss und Garn sind schwer verletzt. Gerotar heilt sich etwas abseits mühsam mit kleinen Heiltränken hoch. Lia ist neutralisiert, da sie weder mit Magie noch mit ihren Pfeilen etwas ausrichten kann, da bleibt eigentlich nur noch ich übrig. Möge die Göttin mir die Schnelligkeit und Gewitztheit geben, mit diesem Problem fertig zu werden. Bitte!

Nun gut, ich hoffe mal, dass die Schutzsphäre nicht meine große Kugel der Säure neutralisiert. Nein, tut sich nicht, dafür ein anderer Zauber. Menno! Der ist wirklich gut vorbereitet. Er beginnt nun mich mit fiesen Zaubern zu beharken, vor denen ich keinen Schutz habe, aber die Dame lächelt mir heute wahrlich. Obendrein zieht er seine Augenbinde hoch, seine Augen sind reines Licht und blenden mich. Bunte Punkte tanzen in meinen Augen und behindern mich leicht. Verdammt, was sind das für Augen? Oder besser gesagt, was für ein Wesen ist Jasper Janus eigentlich?

Mit wachsender Panik suche ich hektisch im Geiste mein zur Verfügung stehendes Grimoire durch. Flächenzauber fallen flach, da immer irgendjemand meiner eigenen Gruppe im Weg steht und die meisten davon sind kurz vor dem sterben. Zu hohes Risiko einen meiner eigenen Leute zu töten. Nun gut, mir fällt nur noch ein mächtiger Zauber ein. "Kugelblitz!" Und tatsächlich schlägt mein Zauber voll durch und Janus kippt tödlich getroffen um. Das war knapp, danke Tymora für den Geistesblitz in letzter Sekunde.

"Schade, ich hätte es gerne noch gesehen…" haucht Jasper Janus und mir schwant nichts Gutes bei seinen letzten Worten. Ich schaue, was von seiner Ausrüstung magisch ist, was ein Ring, eine Umhang, seine Robe und wenig überraschend seine Augenbinde ist. Seine Augen sind Kohlestücke, die ihre gesamte Leuchtkraft verloren haben. Hm, was war das nur? Wir finden auch sechs Gefäße mit den Gebeinen von Harvan. Und was mag diese Rotschwarze Kugel auf dem Podest nur sein. Sie strahlt sehr mächtige Magie aus, der Schutzkreis ist nach Innen wie nach außen gerichtet und verfügt über starke Abwehr und Kampfsigel, die einen unbedarften Eindringling töten würden. Hinter einem anderen Podest finden wir die noch fehlenden Gefäße von den Gebeinen des Halbgotten Harvan, da hingeschlachtet vom Klingenmeister Dahlien. Damit wären wir einen großen Schritt weiter gekommen.

"Ist das bei euch eigentlich immer so, dass ihr euch mit Erzmagiern anlegt?" fragt mich Garn etwas aufgebracht.
"Das ist unser täglich Brot", meldet sich Lia ungefragt zu Wort.
"Nun ja, normalerweise ist es nicht so schlimm", stelle ich richtig.
"Was soll ich nur unseren Kindern erzählen, wenn du eines Tages nicht mehr zurück kommst?"
"Das Mama jetzt ein Engel ist." Irgendwie finden das alle anderen furchtbar komisch, besonders Lia kugelt sich vor Lachen.
"He! Das mein ich ernst! Mein Körper ist wenigstens nicht von Kräften des Abgrundes korrumpiert und meine Seele ebenso wenig", revanchiere ich mich und sehe besonders Lia bezeichnend an. Damit ist das Thema erst mal vom Tisch.

Ich hohle meinen Gold eingefassten Rubin heraus und untersuche die magischen Gegenstände, der Ring und Umhang sind von Defensiver Magie beträchtlicher Macht. Fast das mögliche Maximum beinhalten sie. Die Robe schützt und verfügt obendrein noch über einen Kraftverstärker. Die Binde ermöglicht selbst in totaler Dunkelheit neun Schritt weit zu sehen. Auch hat er noch zwei kritische Heiltränke dabei. Die Kugel selbst wiedersetzt sich meinen Bemühungen zu erkennen, was sie eigentlich ist. Da kann es nur noch ein Artefakt sein. Interessant, warum es sie noch hier? Und was bewirkt sie? Wir beschließen sie erst mal hier zu lassen, heilen uns soweit hoch, dass wir einen Kampf bestehen können und öffnen die Schallisolierten Türen zum eigentlich Abbathorschrein.

Die letzten Flüchtlinge verlassen panikartig den kleinen Saal, als sie uns ansichtig werden. Die Ibixianer, die vor dem anderen Tor Aufstellung bezogen haben, werden auf uns aufmerksam und kommen wutschnaubend auf uns zu. Der Anführer macht einen äußerst wütenden Eindruck und schreit uns an, dass wir sie in ihrer Ehre verletzt hätten. Oh oh! Der sieht wirklich verdammt Sauer auf uns aus. Möge Tymora uns vor seinem sinnlosen Zorn beschützen.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 21. Oktober 2010, 14:56:20
15. Eleint 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Abbathorschrein

"Wenn wir euch irgendwie zu Nahe getreten sind, möchte ich mich dafür entschuldigen. Es gibt keinen Grund für weiteres Blutvergießen." Da fängt der riesengroße gehörte Kerl erst richtig an mich anzubrüllen. Finsternis! Ich wollte doch mich nur entschuldigen. Sieht so aus, als würde es wohl nicht ohne Blutvergießen gehen. Sofort werde ich von einem der Ibixianer bedrängt, aber er schlägt weit daneben. Puh! Ich löse mich mit mehreren Flick Flacks von ihm und beschwöre einen mächtigen Sturm aus Säure, welche die meisten von ihnen erwischt. Lia wirft einen Feuerball in ihr Zentrum und versucht sich danach zurück zu ziehen. Wir bilden am Eingang eine Kampflinie, wobei Garn sich vornehm zurück hält. Der Große Anführer hat besonders Druss auf dem Kieker, während der Schamane fröhlich Schutzzauber spricht. Nicht gut. Ich turne durch die Kampflinie und steche einen der Ibixianer von hinten nieder, während sich deren Reihen schnell lichten. Endlich hat mal Erdklümpchen einen Gegner der ihn nicht überfordert. Druss und der Häuptling schenken sich nichts, aber schließlich geht der Häuptling schwer getroffen zu Boden.

"Nur mit Magie kannst du gewinnen, Schwächling!" brüllt der rote Riese ein letztes mal, bevor er stirbt.
"Es ist nicht nur Magie, aber ja, die hilft auch", erklärt Druss ungerührt und reißt Branak aus dem Leib des toten Ibixianers. Der Rest ist schnell erledigt. Sie waren wirklich keine Herausforderung für uns. Genau genommen sinnloses Blutvergießen, jedenfalls für uns, für sie war es wahrscheinlich so ein Ehrencodex Ding. Wir heilen uns etwas und beschließen uns noch etwas in Richtung des ominösen Auftraggebers vorzuarbeiten. Hinter dem Abbathorschrein finden wir ein Treppenhaus, dass nach oben führt. Dahinter eine gut gesicherte Türe, die zu der Ehrenhalle der Zwerge des Talynstein Clans führt. Das Schloss ist äußerst kompliziert und ich brauche mehrere Minuten bis ich es geöffnet habe. Tja, ich bin eben die Wegbereiterin. Die anschließende Halle ist reich mit Reliefs verziert, welche Zwerge bei heroischen Taten zeigen. Für jemand, der die Legenden des Talynsteins kennt, sind die bestimmt interessant, für mich sehen sie nur aus wie eine Aneinanderreihung von Heldentaten ohne jeden Zusammenhang. Wie auf einem Schachbrett sind die Statuen vergangener zwergischer Helden des Talynstein Klans zu sehen. Branak, Druss intelligente Axt kommt ins Schwärmen und ist etwas traurig darüber, dass von ihm kein Abbild zu sehen ist.

"Du warst mal ein richtiger Zwerg?" fragt Druss ganz erstaunt und auch ich bin überrascht.
"Natürlich war ich das!" erwidert Branak deutlich über die Frage erbost. Das hätte ich jetzt nicht gedacht. Sieht so aus, als ob man nur dann hier verewigt wird, wenn man wirklich Tod ist. In eine Axt eingeschlossen zu sein, scheint nicht unter die zwergische Definition von Tod zu fallen.

Schon bald wird klar, dass wir hier nicht alleine sind, denn eine der Statuen kracht auf uns hernieder. Aber wir sind alle geschickt genug, um ihr auszuweichen. Wer das getan hat, ist nicht zu entdecken. "Ungesehenes gesehen!" rufe ich und tatsächlich kann ich ein riesiges Wesen auf vier Beinen und einem Horn auf dem Kopf ausmachen. Sein Körper ist seltsam durchsichtig, wie aus Kristall. Ich kann es nicht einordnen. Finsternis.

"Strahlen aus Feuer!" Drei brennende Strahlen treffen es und tun ihm weh. Druss und Gerotar stürmen auf die Einschlagstelle meiner Strahlen zu. Gerotar, der als erster ankommt, wird beinahe auseinander gerissen. Autsch, dass Ding ist stark und verdammt gefährlich. Druss versucht es zu treffen, aber irgendwie schlägt er immer daneben. Dabei ist das Monster so verdammt groß! Da es aus Kristall ist, versuche ich mal eine Schallkugel, sie trifft zwar gut, bewirkt aber nichts außergewöhnliches. Hm. Während die Nahkämpfer keine besonders gute Figur machen, trifft auch Lia nicht besonders gut. Nun gut, dann eben eine mächtige Säurekugel, die gut trifft. Ich rücke nach, um mich dem Vieh als Ziel anzubieten, das Erdklümpchen wie auch Druss schon schwer angeschlagen sind, während ich mich noch bester Gesundheit erfreue. Da ich dem Ding weh getan habe, versucht es sich an mir zur revanchieren. Seine beiden Klauen zucken vor und ich opfere etwas arkane Macht um mich zu schützen. Es tut trotzdem verdammt weh, als es mich trifft. Aua! Und dann reißt es noch an mir herum. Das tut wirklich weh.

"Hat gar nicht weh getan!" antworte ich voll kindlichen Trotzes und halte meine Tränen zurück. Na warte, das gibt Rache! "Große Kugel flieg und Sieg!" Ist zwar meine letzte große Kugel aus Säure, aber wenn ich uns so ansehe, werden wir wohl eh nun den Rückzug antreten müssen. Mit voller Wucht schlägt die Kugel in das Ziel vor mir ein und tötet ihn. Das komische Wesen löst sich innerhalb kürzester Zeit auf, während Gerotar hektisch versucht, etwas Substanz von dem Ding zu retten. Ich habe immer noch keine Ahnung, was das gerade für ein Wesen war. Was immer es auch war, es ist nun tot. Jetzt ist nur noch die Frage, suchen wir den unbekannten Auftraggeber und Gönner der Janus Kompanie jetzt auf oder erst später?

Gespielt am 02.10.2010
Spielleiter: Stefan
SC: Kaira 17 (Schurke 4/ Seher 1/ Unseen Seer 4/ Arkaner Trickser 8),
Druss 16 (Barbar),
Lia 15 (Waldläufer 5/ Kriegsmagier 6/Arkaner Bogenschütze 2, Mystischer Ritter 2)
Gerotar 14 (Hexenklinge),
EP: Stufe 15 4200  Stufe 16 3380 Stufe 17 2900 + 150 Kaira, 150 Druss, 225 Lia, 75 Gerotar
Überwundene Gegner
1 Schwarzer Blob
1 Jasper Janus
1 Ibixianer Schamane
1 Ibixianer Häuptling
5 Ibixianer Axtkämpfer
1 PSI Konstrukt
Beute
1 Schutzring +4
1 Resistenzumhang +4
1 Robe der Arkanen Macht
1 Augenbinde mit 9m Blindsicht
2 Flaschen Kritische Wunden Heiltrank
1 Beutel mit Edelsteinen ca. 5000 GM
7 Äxte
7 Kettenhemden
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 25. Oktober 2010, 17:50:20
Kapitel 26
So sieht man sich wieder!

15. Eleint 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Zwergenfestung Ruhmeshalle

Wir beschließen weiter zu machen, Lia fällt ein, dass sie noch viel mehr Zauber kann, also worauf warten wir dann noch? Die Ruhmeshalle der Zwerge endet an einem großen Portal, die Türen sind aus Stein, plastische Zwergenköpfe sind eingemeißelt und scheinen Teil einer ausgeklügelten Falle zu sein. Aber nicht ausgeklügelt genug für mich. Schließlich habe auch dieses Hindernis geöffnet und ein langer Gang ist vor uns zu sehen. Vorsichtig taste ich mich von Falle zu Falle, entschärfe sie und rücke weiter vor. Als ich schon das Ende erahnen kann, beginnt der Gang einzustürzen. Aber es kommt nicht einfach die Decke herunter, sondern die Steine fallen Stück für Stück ins Bodenlose. An fallenden Steinen vorbei springe ich von noch stehendem Segment zu Segment zurück zum Eingang. Geradeso kann ich mit einem gewaltigen Sprung die Kante erreichen, während hinter mir die letzten Steine ins Bodenlose zu stürzen scheinen. Aufschlagsgeräusche gibt es keine zu hören. Wir spähen ins Dunkel und Lia wirft einen Brocken mit einem Lichtzauber nach unten. Schon wenige Herzschläge später ist das Licht verschluckt, aber ein Aufprall ist nicht zu hören. Wir beraten uns kurz und beschließen, dass Lia mit ihrem Flugzauber einfach mal in den Abgrund hinein fliegt. Zur Sicherheit binden wir sie fest.

Tapfer fliegt die Elfe ins Reich der Schatten und wird schon kurz darauf von etwas großem fliegenden attackiert. Als ob Lia nicht selbst fliegen könnte, wird sie mühsam von Gerotar und Druss eingeholt. Ich brenne derweil dem Ding mal drei Strahlen aus Feuer auf den Pelz. Kaum haben wir Lia drin, greift es Gerotar an. Wir ziehen uns etwas in die Halle hinein zurück und ich jage ihm eine kleine Säurekugel aus meinem innersten Selbst entgegen, die ziemlich gut reinhaut. Das Monster, dass im Licht nun wie eine viel zu große deformierte Fledermaus aussieht, folgt mir und versucht mich zu beißen, was ihm auch gelingt. Autsch! Aber dann kommt Druss von der Flanke und haut es kaputt. Es verwandelt sich in eine schwarze Zähfliesende Flüssigkeit, die an den Pudding meiner Mutter erinnert. Ich knete aus den Resten einen Ball und werfe ihn. Fliegen tut er auch nicht besonders gut. Nach etwa einer halben Stunde setzt sich der Gang langsam wieder zusammen, nachdem wir erfolglos nach einem Geheimgang gesucht haben. Schließlich ist der Gang wieder Fest und ich gehe vorsichtig hinein. Diesmal bleibt der Gang fest, ich entschärfe weitere Fallen und gelange an ein Portal, dass mit protzig mit Gold verkleidet ist. Natürlich sind auch hier wieder gemeine Fallen versteckt, aber die schaffe ich auch noch, wenn auch mit Mühe.

Dahinter liegt eine weitere große Kammer, die nun wie ein Museum wirkt. An der Wand hängen große Bilder des alten Jhaamdath, darunter ein Portrait von Dahlien mit Kristallschwert und ein Landschaftsbild mit dem Klingenturm. Außerdem hängen dort richtige Kristallschwerter. Auf dem Boden ist ein Pentagramm gemalt, eindeutig ein Beschwörungskreis um Teufel zu beschwören. Die notwendigen Utensilien liegen bereit daneben. Auf Tischen liegen noch einige alte Gegenstände. Eine alte steinerne Maske hängt zwischen den Bildern, die mir seltsam vertraut vorkommt.

"Das ist doch die Maske von diesem Zeremonienmeister vom Klingenturm. Wie hieß der gleich nochmals?" spricht die Elfe aus, was ich denke.
"Mathras, so hieß der. Sieht so aus, als ob der ominöse Gönner wäre."
"Aber der muss jetzt verdammt alt sein."
"Vielleicht ist er ja durch ein Zeitportal gefallen", unke ich und Lia fällt in mein Lachen ein. Hier gibt es noch weiteren Kram aus dem alten Jhaamdath, dass wir erst mal ignorieren, da es noch eine weiterführende Türe gibt. Ausnahmsweise ist die mal nur angelehnt und ich spicke durch den kleinen Spalt nach unten. Eine Treppe und davon abgehende Durchgänge sind zu sehen. Und ich kann deutliche Schritte und Geräusche hören, als ob jemand Sachen nehmen und hin und her tragen würde. Vorsichtig öffne ich die Türe soweit, dass ich durchschlüpfen kann und schleiche nach unten. Dort sehe ich einen weiteren Raum, drei schon fast leer geräumte Arbeitstische, einen Eselskarren und ein Ding, dass ich nicht richtig einordnen kann.

Dieses Ding ist ein großer sich drehender Zylinder mit seltsamen Symbolen. Hab so Zeichen schon mal gesehen, kann es aber nicht richtig einordnen. Vor dem Zylinder ist ein fest stehender Durchgang aufgestellt. Ist das ein Portal? Drei blaue humanoide Wesen ohne Gesichter schleppen Bündel zu einem Karren vor dem ein Wesen gespannt ist, bei dem es sich um einen infernalischen Schreckensesel handeln könnte. Von Mathras ist nichts zu sehen, weiter scheint ist hier nicht zu gehen, die Durchgänge auf der Treppe führen nur in leere Kammern. Ich erstatte den anderen Bericht und wir eilen nach unten. Da ich das schlimmste erwarte, schütze ich mich mit einem Schild und vergrößere Druss. Kaum sind wir dort, rottet sich auf dem Boden liegender Staub zusammen, auf dem ich vorher gar nicht geachtet habe und bildet eine humanoide Form. Das ist wohl das, was Mathras nun ist. Verdammnis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 28. Oktober 2010, 11:55:21
15. Eleint 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Zwergenfestung Schatzkammer

"Ah, die Wagemutigen, dann ist also Jasper Janus tot. Das habe ich beinahe gefürchtet, auch wenn ich geglaubt habe, er wäre stark genug, euch endlich zu vernichten. Aber er war schon immer schwach. Schon vor langer Zeit gab ich ihm den Befehl, euch zu töten, sobald ihr zurück von der Zeitreise seid. Aber er dachte, er könnte euch auf die richtige Seite ziehen. Dieser sture Narr!" Mathras Stimme hört sich ganz normal an, während er nur aus Staub zu bestehen scheint. Die wohl gleiche Existenzform, welche die Alten der Ungesehenen Seher hatten. Finsternis!

"Er wollte nicht auf uns hören. Dabei wollen wir doch nur, dass ihr keine verdammten Geschäfte mit einem verfluchten gestürzten Erzteufel macht!"
"Manchmal muss man eben Böses tun, um Gutes zu erreichen. Dafür darf man halt nicht zimperlich sein. Wisst ihr, warum so viel Böses in der Welt ist? Weil zu viele den leichten Weg gehen, glauben, sie könnten mit ihren halbherzigen Maßnahmen etwas erreichen. Nur nicht die Hände schmutzig machen."
"Das mit den 25000 Seelen ist ja wohl der leichte Weg. Ich bin sicher, dass es noch andere Möglichkeiten gibt, Harvans Seele von Moloch zu bekommen." Mathras lacht mich aus.
"Was glaubt ihr eigentlich, was ihr seid, mir Vorhaltungen machen zu können? Wenn es einen anderen Weg gebe, glaubt ihr nicht, ich würde ihn beschreiten? Habt ihr auch nur den Hauch einer Ahnung, wie schwer es ist, so viele Seelen zu sammeln? Leichter Weg! Ihr habt gar nichts verstanden!"
"Wir haben genug verstanden, dass ihr mit einem gestürzten Erzteufel Handel treibt, im Seelen für eine Armee überlassen wollt, ganz vergessen davon, dass ihr ihn auch noch frei lassen wollt. Jeder Teufel ist einer zu viel. Verdammnis! Dieses Ding könnte diese Ebene verheeren mit der längsten Nacht!"
"Schwachsinn! Der Vertrag sieht vor, dass Moloch zurück nach Maladoni geht und seinen kleinen Krieg führt, wo viele Teufel sterben werden. Also was soll daran nun so verwerflich sein?"
"Aus Böses kann nur Böses erwachsen. Das Gegenteil von gut ist oft nur gut gemeint. Deswegen gibt es so viel Leid in dieser Welt. Dahlien wollte sicherlich auch nur das Beste für sein Volk und ihr wisst genau, wie es ausgegangen ist. Ihr seid es, der nicht verstehen will!"
"Je länger wir darüber diskutieren, desto schneller kann sich die Krankheit ausbreiten. An Janus seid ihr vorbei gekommen, aber ich setze eurem Treiben nun ein Ende!"

Damit ist wohl alles gesagt. Gerotar beginnt ihn weiträumig zu umgehen, da er nicht als erster mal wieder an den Feind möchte. Tja, voreilig sein hat seine Nachteile. Da Mathras so schön frei vor mir steht, rufe ich "Kältekegel!" und stellte fest, dass dies keinerlei Auswirkungen auf ihn hat. Hu?
"Ihr wollt Moloch bekämpfen und fangt so an? Da hat wohl jemand überhaupt nichts begriffen", verspottet er mich. Hm, auf alle Fälle ist er gegen Kälte Immun, ist nicht so schlimm, da ich eh keinen einzigen weiteren Kältezauber mehr habe. Erschreckenderweise habe ich bald überhaupt keine Zauber mehr. Druss läuft zu ihm hin und haut ihn, trotz des harten Treffers ist kaum eine Resonanz zu spüren. Holla, der ist verdammt gut geschützt. Lia wirft eine große Kugel aus Feuer nach ihm, die ihn wenigstens etwas zu tangieren scheint. Das wird genau so eine Zähe Angelegenheit wie gegen Jasper Janus, dass sehe ich schon kommen. Finsternis! Möge Tymora den Wagemutigen lächeln, denn wir fordern gerade das Schicksal heraus.

Obendrein teleportiert er einfach von seiner Position weg, seine Wunden sind verschwunden, als er an anderer Stelle wieder auftaucht und seine Psionischen Kräfte an uns ausprobiert. Ein Effekt ist keiner auszumachen, da wir gegen seine finsteren Künste durch den göttlichen Schutz, den Harvans Knochen uns geben, gut geschützt sind. "Beeilt euch!" rufe ich und beschleunige die anderen. Der Kampf wird mal wieder sehr frustrierend für uns. Lia verballert ihre ganzen Kugeln und wir stellen fest, dass er sich dadurch nach und nach gegen jede Energie recht effektiv zu schützen vermag, so wie es Dolon meist auch für uns vermag. Lia greift schließlich zwangsweise auf Zauber der schwächsten Art zurück, was dann auch nichts mehr bewirkt, ebenso wenig ihre Pfeile. Als Mathras mal frei steht, jage ich ihm meinen letzen Säuresturm entgegen, der im Gegensatz zu meiner Elektrischen Sphäre, die ihm auch nichts anhaben konnte, wenigstens etwas durschüttelt. Druss schlägt kurz darauf mit einem gewaltigen Hieb auf ihn ein, was der ehemalig Hofmeister deutlich zu spüren scheint.

"Eure Kampfkünste sind gar nicht mal so schlecht, aber ich habe jetzt keine Zeit mehr, mit euch zu spielen!" Mit einigen Gesten aktiviert er das nun immer schneller um sich drehende Ding und ein Kraftfeld erscheint im Portal, durch das er einfach geht. Er ist uns entkommen, kurz bevor er uns vernichten konnte. Das war jetzt ein verdammt hart erkämpftes Unentschieden und ging gerade noch mal gut. Uff!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 01. November 2010, 16:50:08
15. Eleint 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Zwergenfestung Schatzkammer

Tja, und nun? Wir betrachten kritisch das Portal und diskutieren, was wir tun sollen. Keiner hat besonders große Lust, einfach so dahinter her zu springen. Mathras kann durch seine Erscheinungsform in wohl so ziemlich jeder Lebensfeindlichen Umgebung überleben. Wir nicht. Außerdem haben wir nun wirklich so gut wie keine Zauber mehr. Aber dafür haben wir einen Eselskarren voll Zeug. Die drei Humanoiden stehen einfach reglos im Raum herum. Wahrscheinlich die psionische Form eines unscheinbaren Dieners. Wir plündern nach kurzer Durchsicht die verpackten Bündel auf dem Wagen. Es handelt sich hauptsächlich in Unterlagen, geschrieben einmal in der Schrift des alten Jhaamdath und in einer Schriftsprache, die mir seltsam bekannt vorkommt, aber auch Lia kann sie nicht einordnen. Auch finden wir weitere Antiquitäten, die wir natürlich auch mitnehmen, ebenso die Gegenstände ein Stockwerk weiter oben. Es finden sich noch fünf Kristallschwerter. Nicht wirklich brauchbar, aber ein schönes Andenken oder Spende.

Angeschlagen ziehen wir uns zurück ins Zwergengefängnis. Unterwegs schauen wir uns noch mal die Kugel in ihrem Schutzkreis an und verschließen die Kammer dazu. Dann teleportieren wir nach Hause. Meine Kleinen sind noch begeistert am spielen und haben uns noch groß gar nicht vermisst. Waren ja auch diesmal nicht besonders lange weg. Gerotar verschwindet mal wieder, während Druss, Lia und ich zum Zahlhaus der Zwerge gehen, um Bescheid zu sagen, dass die Mission soweit erfüllt ist. Die wichtigen Gefangenen sind wieder in ihren Zellen, die Janus Kompanie dürfte die Gewölbe inzwischen verlassen haben. Alles andere ist nun nicht mehr unser Problem. Dann gehen wir den Oghma Tempel, die einzige Bibliothek, die uns noch offen steht, da die der Seher versiegelt und die des Kollegiat nur den wahren Mitgliedern offen steht. Verdammnis!

Der oberste Bibliothekar kann die unbekannte Schrift als Bathoranisch identifizieren, also die Sprache der Hölle. In diesen Schriftstücken scheint es um den Seelenhandel zu gehen, also Orte, wie man sich verhält und wie man große Mengen davon sammelt. Sieht so aus, als hätte Mathras den Seelenhandel wohl größtenteils selbst gemeistert. Und nach diesen Unterlagen geht hervor, dass er knapp 19000 Seelen schon zusammen hat. Puh! Ich dachte schon, er wäre weiter. Die Zwerge waren wohl die Hauptlieferanten, aber es gibt auch viele kleine Mengen von Paktierern und Teufeln. Aber eigentlich sind wir ja hier, um etwas über die Rotschwarze Kugel herauszufinden. Wir haben nur vage Hinweise und Kugeln in Artefaktform sind nicht gerade selten. Wir sind den restlichen Tag beschäftigt, bis wir endlich einen kleinen Abschnitt darüber finden. Ein Namenloser Teufel hat einst diese Kugel hergestellt und dem ersten Jasper Janus übergeben. Das Ding nennt sich "Kugel der Herrschaft" und scheint diesen Blutrausch auszulösen. Darin ist eine Beschreibung, wie die Janus Kompanie ein Dorf überfällt, alle Erwachsenen tötet, die Kinder fliehen zuerst, kommen aber dann freiwillig zurück und schließen sich Dank der Magie den Söldnern als neue Rekruten an.

Am nächsten Tag forschen wir weiter und besuchen auch die Zwergengewölbe noch einmal, zum einen um die ausgeliehenen Waffen abzugeben, ich behalte aber erst mal mein Herz der Habsucht, bis die versprochene Waffe fertig ist. Und ich bin auch nicht sicher, dass ich dieses Artefakt ohne Gegenleistung zurück gebe. Die Waffe ist recht mächtig und ich würde sie gerne noch etwas behalten. Ohne Probleme kommen wir in die Zwergengewölbe und in die Bibliothek. Lia schafft es, dass sie geistig etwas von den Sinneseindrücken der Kristalle benebelt wird, während Gerotar und ich uns an die Suche nach Informationen begeben.

Über Moloch finden wir nur wenig neues heraus. Hier ist seine gesamt Geschichte aus Zwergensicht noch einmal geschildert. Moloch wird von Triel, einem aus Stolz gefallenen Engel von der siebten Ebene mit dem Namen Maldomini vertrieben, damals die Ebene der Finsternis, heute die des Verfalls, weil Triel von Asmadeus mit einem Fliegenkopf gestraft wurde und jetzt nicht so sehr auf sein äußeres mehr achtet. Was natürlich Ironisch ist, da Triel aufgrund seiner Eitelkeit und Stolzes gefallen ist. Triel nennt sich nun Balzebub. Die Zwerge fanden Moloch in den Kerkern von Myth Drannor, kein Wort darüber, wie er dort hinkam. Sie packten ihn in ein neues Gefängnis, in dem sie die positive Ebene anzapften. Die damaligen Zwerge mahnen dauerhafte Bewachung in den Unterlagen an. Das sollten wir ihnen noch mal nahe legen, dass sie das auch tun.

Die Unterlagen über Illurien, die diebische Wissensräuberin aus der Wasserebene sind da schon umfangreicher. Dieses Wesen sammelt Wissen und zerstört danach die Quellen, um sich ein Exklusivrecht zu sichern. Außerdem ist sie in der Lage, dass Wissen von Toten zu extrahieren. Wahrscheinlich ein effektiveres mit Toten sprechen. Sie handelt mit verbotenem Wissen, tötet aber auch öfters unvorsichtige Kunden. Diese Frau ist mir nicht sympathisch. Verdammnis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 04. November 2010, 11:35:55
16. Eleint 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Zwergengewölbe Bibliothek

Die Unterlagen über die Kathedrale des Aufstiegs, einem unserer nächsten potentiellen Zielen ist äußerst Lückenhaft, jemand scheint dort gezielt Wissen gelöscht zu haben. ich habe mal rein Instinktiv Illurien in Verdacht. Weiteres interessantes Wissen lässt sich nicht extrahieren, also gehen wir nochmal zu dem Portal und untersuchen die Zeichen. Mit unserem neues Wissen können wir feststellen, dass es wohl nach Maladomini führt. Aber wir können nicht sagen, ob es dort auch ein Portal zurück gibt. Kritische Sache das. Wir waren schon im Abgrund, hatten aber einen kompetenten Führer in Form von Idi Adanich dabei. Der war kompetent und kannte sich aus. Wir wissen über die Ebene Maladomini wenig mehr als den Namen und wer jetzt dort herrscht. Ohne Vorbereitung sollten wir dort nicht hingehen. Als Alternative hätten wir noch die Kathedrale des Aufstiegs, um von dort aus dem Herz von Harvan nach zu spüren. Ähnlich gefährlich. Tja, uns bleibt halt nichts erspart. Dies ist einer der Momente, wo mich der Mut verlässt im Angesicht der Gewaltigkeit unserer Aufgabe. Und ich habe keine Ahnung, ob wir wirklich das richtige tun. Moloch muss auf gehalten werden, die Zysten müssen aufgehalten werden. Knifflige Situation. Was ist richtig, was ist falsch?

Wir brauchen Informationen! Mehr Informationen! Also setze ich mich mit der Agenda durch, erst mal Informationen zu sammeln. Wir haben noch Mathras Unterlagen, die wir übersetzen müssen. Und da ist noch das Problem mit meinen Sehern, um die ich mich in den letzten Wochen so wenig habe kümmern können. Die nächste Tage bin ich zwar oft zu Hause, habe aber viel zu tun. Ich heuere Serenius an, die psionischen Kristalle für eine Provision zu verkaufen, da er die besseren Kontakte hat. Auch die Antiquitäten bringe ich an den Mann, Lia behält die steinerne Maske von Mathras, ich das Portrait von Dahlien, dass mich daran erinnert, dass große Menschen große Fehler machen können, wenn sie glauben, dass Richtige zu tun. Diese Lektion werde ich hoffentlich beherzigen auf meinem Weg. Dem Tymoratempel spende ich ein Glasfenster in Wert von zweitausend Goldmünzen, da mir die Göttin letzter Zeit so oft gelächelt hat. Es ist ein schönes Fenster, meine Familie und ich sind am Rand abgebildet.

Die Unterlagen sind eine Art Tagebuch von Mathras. Er analysiert daran den Untergang von Jhaamdath und seine Rolle darin. Letztendlich werden die uns bekannten Ereignisse aus seiner Sicht geschildert. Wie Dahlien den Kodex erhält, wie er Harvan gefangen nimmt, ihn aufteilt und die Waffe baut. Wie die Flutwelle alles vernichtet. Auch hier wird nicht erwähnt, was aus Dahlien wurde. Das wäre mal interessant gewesen. Auf alle Fälle überlebt Mathras und erkennt die Gefahr, die von den Zysten ausgeht, dieser Prozess hat also schon damals angefangen. Dann ist zu lesen, wie er eine psionische Abart des Leichnams entwickelt und schließlich die Staubform meistert. Ist selbst für mich teilweise schwer zu verstehen, auf alle Fälle braucht auch er ein Seelengefäß. Es wird also verdammt schwer sein, ihn endgültig zu töten, wenn wir keine andere Wahl mehr haben. Schließlich hat er die Janus Kompanie rekrutiert und begonnen, mit Moloch zu verhandeln. Anfangs wollte der Teufel viel mehr haben, aber Mathras hat ihn auf die bekannten fünfundzwanzigtausend und seine Freiheit herunter gehandelt. Wobei durchscheint, dass Moloch auch so rechnet, frei zu kommen. Interessant. Die rotschwarze Kugel verschwindet in den Ebenen und sucht sich einen neuen Herren, wenn man versucht, sie zu zerstören. Gut zu wissen. Was auch interessant ist, Mathras hat eine Notfallmaßnahme ersonnen, um Moloch zu knechten, falls der Teufel falsch spielt. Leider steht nirgends, was das sein soll. Finsternis! Außerdem war er wohl öfters in Maladomini unterwegs, um Handel zu treiben.

Um mehr Informationen über Maladomini zu bekommen, gehen wir drei zum Kollegiat. Fragen kostet nichts. Es ist lange her, dass ich vor diesen ehrwürdigen Mauern stand. Ich find es immer noch ärgerlich, dass wir Kollegiatsmitglieder, die nicht im Kollegiat leben wollten, einfach komplett ausgeschlossen wurden. Frech klopfe ich an und zähle bis achtzig, als der Sehschlitz mit einem Ruck zur Seite geschoben wird. Menschliche Augen starren mich an. Wo ist der Halbork abgeblieben? Verdammnis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 08. November 2010, 19:28:42
22. Eleint 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Kollegiat

"Wir würden gerne Magister Harwath  Repp sprechen", erkläre ich. Wortlos wird der Schieber wieder zurück geschoben. Ich zähle bis dreihundertachtzig, als uns von gleich drei menschlichen Wachen geöffnet wird.
"Mitkommen!" werden wird angeherrscht. Der Pförtner mag gewechselt haben, die Freundlichkeit bleibt die Gleiche. Es ist schön, wenn es wenigstens eine Konstante im Leben gibt und wenn es die Unfreundlichkeit des Kollegiatspersonal gegenüber Besuchern ist. Der Boden ist nun mit roten Teppichen bedeckt. Alles wirkt aufgeräumter, sauberer, aber auch unpersönlicher und kälter. Drei Schüler kommen uns in einheitlichen Rot Schwarzen Roben entgegen. Sie halten ihre Köpfe gesenkt und ignorieren uns vollständig.

An Harwaths Repp Bürotür ist ein goldenes Schild mit dem Namen "Lektor Repp" angebracht. Wirklich Nobel. Das Büro dahinter ist bis unter die Decke mit Regalen vollgestellt. Ein Rabe flattert herum und beäugt uns krächzend aus der sicheren Höhe eines Regals. Harwath Repp selbst ist nun richtig schlank, schon beinahe asketisch. Er ist freundlich, aber doch distanziert. Wir halten etwas Smalltalk, wobei er alles persönliche abwimmelt und sich hinter Arbeit und Studien versteckt. Dann kommen wir zum eigentlichen Kern unseres Anliegen, Maladomini. Lektor Kessev wäre der Experte darin. Das war mein ehemaliger Nekromantielehrer, der sich mit Mili angefreundet hatte. War der nicht schon tot?

Ist er auch, aber nur weil jemand tot ist, heißt das noch lange nicht, dass er nicht mehr arbeiten könnte. Nun ja, da ist wohl was Wahres dran. Das Büro von Lektor Kessev ist mit zwei Schlössern gesichert und es scheint, dass Neugierige aus und Kessev eingesperrt sind. Das Büro ist genau so eingerichtet wie früher, nur steht nun ein Käfig aus Spulen in einer Ecke. Harwath spricht einen Zauber und elektrische Blitze zucken die Spulen auf und ab und machen einen Geist sichtbar. Es ist eindeutig Kessev. Armer Kerl!

Allerdings weiß er tatsächlich einiges über die Ebene von Maladomini zu erzählen. Die Hauptstadt der Ebene des Verfalls ist Malagorth, wo Balzebub in dem Palast des Unrats residiert, der wortwörtlich ein Scheißhaufen ist. Örks! Schwarmteufel, also Wolken teuflischer Fliegen sind besonders übel, da sie ziemlich krankheitserregend sind, falls meine eine Begegnung mit ihnen überlebt. Sonst laufen dort sehr viele menschenähnliche Teufel herum, besonders Erinyen sind dort zahlreich. Besondere Orte sind der ewige Karneval, ein Erholungsort für erfolgreiche Teufel, Orphalion, eine Politik Universität und Grenpoli zu nennen. Grenpoli ist ein Ort, welcher von Flüchtlingen aller Ebenen aufgesucht wird, weil es dort keine Gewalt gibt. Konflikte werden über Intrigen und Wortspiele ausgetragen. Und dort scheint es auch einen regen Handel zu geben.

Es gibt ein Umfangreiches Gesetzeswerk, dass ich ausgeliehen bekomme. Die Gesetze unterscheiden sich im wesentlichen darin, dass man immer für seine Taten verantwortlich ist, es gibt keine Anstiftung oder gar mildernde Umstände deswegen. Und Teufel lügen! Sie schließen Verträge, aber auf den Wortlaut kommt es an. Interpretationen legen sie gerne zu ihren Gunsten aus. Verdammnis! Nun gut, vielen Dank für die Hilfe. Wir verlassen diesen Ort und ich atme auf, als ich wieder vor der Türe stehe.

Über die verbleibenden Seher finde ich heraus, dass sie vom Landgrafen in seinen Zwinger verlegt worden, also der Festungsanlage hinter der Klingenfeste. Näheres weiß aber keiner meiner Kontakte, egal ob bei der Schildwacht oder dunkleren Kanälen wie Renja vom Brunnenhaus. Finsternis! Ich beschließe, einfach den Landgraf direkt darauf anzusprechen. Da wir ja in seinem Auftrag unterwegs waren, ist es vielleicht Zeit, Bericht zu erstatten. Also gehen Druss, Lia und ich hin und erbitten eine Audienz, die uns auch gewährt wird. Dafür brauchen wir noch nicht mal so lange zu warten.

Der Landgraf ist höchst erfreut über unsere Erfolge zu hören. Die Zwergengewölbe sind wieder sicher, die wichtigsten Gefangen versorgt. Wir bekommen zehntausend Goldmünzen für unsere Mühen. Ich führe das Gespräch auf die Ereignisse im Adelsviertel und was aus den Leuten wurde, die damals verhaftet wurde. Der Graf bleibt vage, die Personen würden verhört werden und am Ende würden sie hingerichtet werden. Geheimbünde die sich in interne Angelegenheiten mischen kann man eben nicht dulden. Finsternis!

Der Landgraf beschließt spontan zu unseren Ehren einen Ball zu geben. Oh! Das ist Toll! Ein neues Kleid muss her, eine neue Frisur, meine Haare sehen vielleicht mal wieder aus. Und eine Kutsche muss ich mieten. Und nebenbei meine Kameraden von den Sehern befreien. Tymora! Bitte lächle deiner Dienerin, denn einen Fehltritt kann ich mir nicht leisten.

Gespielt am 16.10.2010
Spielleiter: Stefan
SC: Kaira 17 (Schurke 4/ Seher 1/ Unseen Seer 4/ Arkaner Trickser 8),
Druss 16 (Barbar),
Lia 16 (Waldläufer 5/ Kriegsmagier 6/Arkaner Bogenschütze 2, Mystischer Ritter 3)
Gerotar 14 (Hexenklinge),
EP: Stufe 15 2375  Stufe 16 1825 Stufe 17 1566  + 150 Kaira, 150 Druss, 225 Lia, 75 Gerotar
Überwundene Gegner
1 Schwarzer Schrecken?
1 Mathras (Leichnam)
Beute
Antiquitäten 15000GM
Psionische Kristalle 13500GM (1500 GM Provision für Serenius)
Schriftrollen und Schriftstücke aus dem alten Jhaamdath
5 Kristallschwerter +1 (jeder eins) 1500GM verkauft
10000 GM Belohnung
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 11. November 2010, 15:22:54
Kapitel 27
Der Ball des Landgrafen!

22. Eleint 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Chondathan

Das ist natürlich jetzt eine harte Nuss, die es zu knacken gilt. Nun gut. Bevor wir uns an die Befreiung der inhaftierten Seher machen können, brauchen die später Geretteten dann ein neues Versteck, da ja leider der Stadtsitz des Adligen konfisziert worden ist. Mein Haus will ich dazu nicht hergeben, aber wir haben noch eine andere Option, die wir genau für solche Situationen im Auge behalten haben. Vor vielen Jahren hatte diese Stadt eine Rylkar Plage, dass waren diese seltsamen Feuerresistenten Riesenratten, die wir gelöst hatten. Dabei fanden wir das Versteck eines Dunkelzwerg Sklavenhändlers in den alten Minen des Tarsus, des Berges neben Chondathan. Also gehen wir dort hin und schauen mal nach, ob das Versteck noch sicher ist. Wer weiß, was sich da inzwischen alles eingenistet haben kann. Auf dem Weg dorthin gabeln wir Dolon auf, der seine geheime Mission für den Tempel erledigt hat.

Da wir schon lange nicht mehr in den Minen waren, verlaufen wir uns mehrmals, finden aber schließlich den geheimen Eingang zum Versteck des Dunkelzwerges. Innen drin haben sich neue Mieter in Form von Kakerlaken eingenistet. Sie sind so groß wie mein Wachhund, aber nachdem wir etwa dreißig von ihnen erschlagen haben, halten diese einen großen respektablen Abstand zu uns. Wir gehen nach unten und schauen nach, ob der Fluss noch sprudelt. Tut er nicht. Das Becken ist trocken und darin räkelt sich eine gewaltige Mutterschabe, die größer als eine Kuh ist. Das ist ja eklig. Mal sehen, ob sie schwimmen kann. Leider sind die Hebel stark beschädigt, aber nichts, was man nicht mit etwas Werkzeug und Material beheben könnte. Leider ist das entsprechende Equipment hier nicht vorhanden. Wir verlassen die Minen und suchen einen Händler in der Lagerstadt auf, wo wir das notwendige Zeug für eine Reparatur bekommen.

Zurück im unteren Flussraum werden wir von zwei gewaltigen Kakerlaken Zusammenballungen angegriffen. Iiiks! Die formen sich zu humanioden Wesen, die nach uns schlagen. Dolon setzt seine Kräfte ein und lässt uns alles viel schneller erledigen. Als erstes entfessle ich einen gewaltigen Säuresturm, aber beide Kakerlakenhaufen weichen agil aus. He. Aber Mama setzt das doch schon etwas mehr zu. Die wenigen Verluste werden durch neue Kakerlaken ersetzt. Lia wirft einen Flammenlohe, die einige von diesen Dingern richtig gut durchbrät. Der Geruch nach verbranntem Chitin liegt in der Luft. Druss stürm in eines der Viecher und haut es ordentlich. Bekommt auf dem Weg aber noch eine drauf, nachdem er schon vorher mehrere Hiebe abbekommen hat. Das andere Ding attackiert mit mäßigem Erfolg Dolon, der sich mit einem Schlaghagel abreagiert und es weg haut.

"Kegel aus Kälte!" rufe ich und friere Mama und überlebenden Haufen etwas ein, während Lia es mit einem Flammenstrahl wieder auftaut. Druss aktiviert seine Waffe und beginnt das überlebende Vieh zu umgehen. Dolon greift das Ding an und verletzt es schwer. Ich werfe eine Elektrische Sphäre ins Zentrum und auch der zweite Haufen bricht zusammen. Die wenigen Überlebenden Kakerlaken rennen zu ihrer Mutter und tragen sie weg. Nun gut, damit wären sie wohl vertrieben. Eine Verfolgung unterlassen wir, da wir diese Dinger hier ja nur raus haben wollten und mit ihrer Flucht unser Ziel erreicht ist. Dolon heilt diejenigen, die etwas abbekommen haben und ich repariere den Mechanismus. Danach fluten wir das Becken und machen etwas sauber, legen ein Lager an und bunkern ein paar Vorräte.

Die erste Hürde wäre genommen, als nächsten brauchen wir einen Weg hinein in den Zwinger. Fragen wir am besten Renya Harloff, die Wirtin des Brunnenhauses. Vor sieben Jahren trafen wir uns dort, eine kleine Gruppe Menschen, Elfen und Halbelfen. Jung und wagemutig. Ist es wirklich schon so lange her? Sieben Jahre? Wie die Zeit vergeht. Damals war Mili noch ein kleines Kind, dass immer ihre kleine Ente hinter her zog, jetzt ist sie ein kleiner Wildfang und schon bald in dem Alter, wo aus Kindern gar nicht mehr so kleine Rebellen werden. Ich wünschte, ich könnte mit ihr mehr Zeit verbringen. Aber wieder mal muss ich Leben retten. Wird das jemals aufhören?

Renya spielt Karten, als wir das Brunnenhaus betreten. Es ist Schade, dass wir meist nur hier her kommen, wenn wir was brauchen. So auch diesmal. Die gute Frau Harloff führt uns in die Dachstube, wo wir ungestört reden. Der Zwinger des Landgrafen ist natürliche eine Klasse für sich, noch besser bewacht als die Pfennigfeste. Und die war ja schon eine Herausforderung, deren Meisterung wir Monate gebraucht haben. Es gibt wohl zwei Organisationen, die etwas darüber wissen könnte. Zum einen die Diebesgilde der Schwarzpfeil. Zum anderen der Masketempel. Mit keiner von beiden Organisationen sind wir besonders grün. Der Masketempel ist mir aber äußerst unsympathisch, besonders da der wohl noch den Zehnt verlangen könnte, aus all meinen kleinen Beutezügen. Nein, das kommt gar nicht in die Tüte. Maske ist mir suspekt. Dann lieber die Schwarzpfeil, mit der hatten wir direkt noch nie wirklich Ärger.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 15. November 2010, 14:48:16
22. Eleint 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Chondathan

Da ich nicht unbedingt in der Diebesgilde erkannt werden möchte, tarne ich mich entsprechend als ungesehene Seherin aus den Kernlanden, genauer gesagt aus dem guten alten Arras. Ich übe mich etwas in dem dortigen Dialekt und gehe dann zur Goldmünze, dem inoffiziellen Hauptquartier des Schwarzpfeil Diebesgilde. Es ist früher Abend und schon einiges los. Zwei bullige Schränke verwehren mir den Weg nach oben, zum Hinterzimmer, wo die Offiziere der Schwarzpfeil Diebesgilde Hof halten. Ich müsste das erst mit einem Kerl aushandeln, der hier die Glücksspiele überwacht. Nach kurzem Gespräch führt er mich nach oben. Die Schwarzpfeil ist etwas älter geworden, ihr kleiner Sohn thront neben ihr und tut auf wichtig. Früh übt sich, wer mal Gildenmeister sein will. Ich schau ihn mir genauer an und versuche zu erkennen, ob er Lucius dem Schneider ähnlich sieht, kann aber keine signifikanten Merkmale feststellen.

Meine Tarnung wird leider recht schnell unter allgemeinen Gelächter erkannt. Finsterste Verdammnis! Ich mache böse Mine zum bösen Spiel und halte meine Tarnung zum Trotz aufrecht. Wenigstens werden wir sehr schnell Handelseinig, auch wenn ich nicht das bekomme, was ich eigentlich wollte. Sie haben tatsächlich eine Möglichkeit, in den Zwinger hinein zu kommen, aber die wollen die uns nicht verraten. Ihr Gegenangebot ist, die Schwarzpfeilgilde wird die überlebenden Seher herausholen, wenn wir im Gegenzug eine Organisation namens Apokryptos davon überzeugen, sich in Chondathan anzusiedeln. Die befinden sich zurzeit in Westtor und wären einen Vereinigung aus Apothekern und Alchemisten. Das ist die Vorleistung, bei Übergabe wären noch 3000 Goldmünzen fällig. Das es nicht ganz billig werden würde, war mir klar gewesen. Das wird mein Budget ziemlich angreifen, aber nun gut, sie sind meine Leute und ich verdanke ihnen viel. Am Geld soll es also nicht liegen. Wir brauchen aber noch einen Sündenbock, wir gehen verschiedene Fraktionen durch, einigen uns dann auf die Vollstrecker der Janus Kompanie, von dem ich noch eine Kapuze herumliegen habe. Das wäre also geklärt.

Ich sage den anderen Bescheid, was Sache ist und wir beschließen, noch heute nach Westtor aufzubrechen. Inzwischen sind auch schon die offiziellen Einladungen für den Empfang beim Landgrafen eingetroffen. Mili ist ganz aus dem Häuschen, da muss ein neues Kleidchen und Schuhe her; und eine Überarbeitung der Frisur ist ebenso fällig. Und ich muss das in die Hände des Kindermädchens legen, während ich nach Westtor muss, um diesen Geheimbund von Apothekern zu finden. Ich hoffe mal, dass sich dahinter keine Giftmischer verbergen. Wie heißt es so schön, alles ist Gift, nur die Dosierung macht es erträglich.

Gerotar ist nicht auffindbar, was mir gerade recht ist, hier geht es um Subtilität. Also bilden Druss, Dolon, Lia und ich einen Teleportationskreis und teleportieren nach Westtor. Aber wir kommen nicht vor dem Tymoratempel in Westtor heraus, sondern an einer ungepflasterte Straße, mitten unter schäbigen Häusern. Wir sind irgendwo anders heraus gekommen. Delzoun, wie nach kurzem Nachfragen heraus finde. Das ist etwa fünfzig Kilometer von Westtor entfernt. Ups! Nun schlecht, dann eben noch einmal. Diesmal kommen wir in Westtor heraus. Geht doch!

Wir beginnen einschlägige Schenken abzuklappern. Aber kaum jemand hat je vom Apokryptos gehört. Diese Vereinigung ist sehr nebulös und keiner weiß, wo die zu finden sind. Na Prima. Schließlich haben wir einen Namen, Selveran, ein kleines Handelshaus, die scheinen mal Kontakt mit denen gehabt zu haben. Leider ist es jetzt spät in der Nacht und nicht die beste Zeit, einfach mal vorbei zu schauen. Also suchen wir uns ein nettes Gasthaus und schlafen den kurzen Rest der Nacht. Nach dem wir nicht überfallen oder sonst wie gestört worden sind, Westtor ist einfach nicht mehr das, was es mal war, nehmen wir ein kräftiges Frühstück zu uns. Der Kontor des Handelshauses ist geschlossen wegen Familiärer Angelegenheiten. Nun, dann gehen wir eben zum Familienanwesen außerhalb der Stadt. Das sind schlappe fünf Kilometer Fußmarsch. Och! Irgendwie bin ich so etwas gar nicht mehr gewöhnt, am Tag an der Oberfläche mich zu Fuß fortzubewegen.

Endlich sind wir dort und finden heraus, dass heute die Verlobung von der jüngsten Tochter des Hauses gefeiert wird. Wir kommen als alte Veteranen um den Krieg um Westtor mit dem Hausherrn ins Gespräch. Er ist ziemlich reserviert uns gegenüber, will uns aber zuerst zeigen, was diese Vereinigung für ihn getan hat. Der Mann mit Stock führt uns an die Küste und ein Pier. Dort hängt eine große Glocke, die er mehrmals schlägt. Es dauert eine Weile, dann taucht eine Art Meerjungfrau auf. Das ist seine älteste Tochter, die an einer magischen Krankheit litt. Ein Fluch, den niemand zu brechen vermochte und welche ihr das Atmen immer unmöglicher machte. Nur die Leute von Apokryptos konnten ihr helfen und gaben ihr Kiemen. Das Mädchen macht einen gelösten und glücklichen Eindruck. Wir werden eingeladen, den Morgen auf dem Fest zu verbringen, was wir annehmen. Dann verrät er uns noch seinen Kontakt zu dieser Geheimgesellschaft, nachdem wir schwören, dass wir nicht vorhaben, ihn zu Schaden. Zum einen gäbe es da eine Parfümmischerin namens Irella, zum anderen ein Händler mit dem Namen Karatall. Ist ja immerhin schon mal eine konkrete Fährte.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 18. November 2010, 16:20:16
23. Eleint 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Westtor

Wir verbringen einen vergnüglichen Vormittag auf der Verlobungsfeier und müssen Kriegsanekdoten zum besten geben. Dolon ist da Feuer und Flamme, ich muss da eher immer an das Leid der unbeteiligten Zivilbevölkerung denken. Und wie wir die letzten Stunden in Westtor verbracht haben, in einem Haus verbarrikadiert, um die dortigen Leute vor Plünderung, Schändung und Mord zu bewahren. Krieg schmeckt nur jenen süß, die nie von ihm gekostet haben.

Als nächstes suchen wir Irella auf, die einen sehr noblen Laden im zweiten Ring hat. Wir bekommen einen Termin und nutzen die Zeit noch einen Schneider aufzusuchen und dort einen weiteren Termin auszumachen. Morgen ist ja schon das Fest und wir müssen uns noch hübsch machen. Dann gleich noch einen Friseurtermin ausgemacht. Die Parfümmischerin ist eine kultivierte Dame mittleren Alters, die sehr charmant und zuvorkommend ist. Während wir plaudern, kaufe ich ein wirklich wohl duftendes Parfüm in einem leuchtenden Kristallflakon. Kostet nur 390 Goldmünzen. So rein zufällig kommen wir auf das Apokryptos zu sprechen. Nach etwas hin und her können wir uns darauf einigen, dass sie diesen Leuten eine Botschaft über unser Gesprächsbegehren schicken wird. Immerhin etwas.

Danach geht es zum Schneider, der sich als ein alter Bekannter aus Chondathan entpuppt. Er nimmt mal wieder nur mit den Augen maß und ich bin um 500 Goldmünzen ärmer. Für die Frisur gehen noch mal fünfzig drauf, was ja ein richtiges Schnäppchen ist, der Schuhmacher schlägt noch mal mit 300 Goldmünzen zu buche. Empfänge entpuppen sich als teure Angelegenheit. Bis wir alles zusammen haben, ist es wieder Abend und die Männer sehen richtig geschafft aus.

Noch keine Nachricht, wir beschließen bis Morgen früh zu warten und dann den Händler aufzusuchen. Nach einer weiteren ruhigen Nacht in dem einst ach so berüchtigten Westtor sind wir immer noch ohne Ergebnisse. Die Zeit läuft uns davon. Also gehen wir zu diesem Händler Karatall, welcher mit seltenen Antiquitäten aus dem alten Jhaamdath aus zweifelhafter Quelle handelt. Deswegen wollten wir ihn nicht als erstes besuchen, da er sehr nach Hydrazugehörigkeit riecht. Aber jetzt gehen uns die Optionen aus. Sein Kontor steht direkt an einem Pier. Wir finden den fetten Kerl hinter seinem wuchtigen Schreibtisch sitzend. Sein Sohn wurde in etwas verwandelt, was grob einem Steingolem ähnelt. Äußerlich ein Mensch, aber alles an ihm ist grau, sogar die Pupillenlosen Augen. Wie eine lebendig gewordene Statue. Das soll Schutz vor psionischen Kristallen bieten, deren Berührung allein schon zu höchst unangenehmen Nebenwirkungen führen kann. Schön, dass wir heute zum ersten mal davon hören. Der Händler will 5000 Goldmünzen für das Arrangieren eines Treffens. Spinnt wohl! Nach einer zehnminütigen äußert hitzig geführten Verhandlung einigen wir uns auf 2500 Goldmünzen.

Wir warten knapp zwei Stunden, werden dann von seinem unheimlichen Sohn in die Krypten der Stadt geführt, da Westtor keinen wirklichen Friedhof hat. Die Toten werde direkt unter der Stadt in weitläufigen Katakomben begraben. Wir werden in eine Gruft mit der Sarkophagen geführt. Am Ende steht vor der Wand ein Mensch in über den Kopf gezogener Kapuzenrobe. Nach seiner Stimme ist es ein Mann. Ich trage mein Anliegen vor und nach etwas hin und her meint er, dass er uns eine Botschaft seiner Anführer zukommen lassen wird. Ich mache ihm klar, dass der Faktor Zeit entscheidend ist und wir bis zur vierten Mittagsstunde eine Entscheidung erwarten.

Also hohlen wir erst mal unsere ganzen Einkäufe ab und warten dann wie auf glühenden Kohlen. Tatsächlich taucht kurz vor Ablauf eine Frau auf, deren Gesicht zur Hälfte mit einer eisernen Maske bedeckt ist. Ihre Augen sind Stahlblau und ihr Haar eine rote Mähne. Sie wird als Botschafterin der Apokryptos fungieren. Nun gut, dann hält uns nichts mehr. Ich bete zu Tymora, dass wenigstens einmal es mir gelingt, fehlerfrei nach Chondathan zu teleportieren. Wir kommen zielgenau in der Nähe der Goldmünze heraus. Ich trenne mich von den anderen und führe verschleiert die Frau zur Goldmünze. Die Schwarzpfeil ist leider nicht da, aber wohl entscheidungsfähige Offiziere. Nach einer kurzen Unterredung bekomme ich das OK, der Deal steht. Sie werden in zwei Tagen zuschlagen. Dafür brauchen wir dann ein Hieb und Stichfestes Alibi. Und mir fällt da auch schon etwas ein, was über jeden Zweifel erhaben ist.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 22. November 2010, 13:08:07
23. Eleint 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Chondathan

Jetzt heißt es erst mal ab nach Hause und sich in Schale werfen. Mili ist genau so aufgeregt wie ich und zappelt nur herum. Ich habe alle Mühe, sie daran zu hindern, ihr neues Kleidchen zu ruinieren. Ach, wie süß sie darin aussieht, wie eine kleine Prinzessin. Garn wirft sich ebenfalls in Schale, nur spannt seine festliche Robe etwas, ist wohl wie seine Rüstung etwas eingegangen. Eine Mietkutsche holt uns ab und fährt uns bis zum Zwinger. Die ganze Zeit überprüfe ich meine perfekt sitzende Frisur im Spiegel, wobei mein böses ich mir wie üblich böse Faxen schneidet. Der Tag wird kommen, da hol ich mir dieses Ding im Spiegel und mach es alle.

Der Zwinger ist festlich beleuchtet und die Festhalle ist dekorativ geschmückt. Wir sind mit bei den ersten, obwohl wir pünktlich sind. Die Herzöge und der Landgraf sind noch nicht da, auch keiner der hohen Adligen. Ich sehe manch bekanntes Gesicht aus der Zeit, als die Gemeinschaft der Fünf noch Feste gegeben hat und wir eingeladen gewesen waren. Mili rennt aufgeregt hin und her, bis ich sie irgendwann einfange und sie dazu verdonnere, an meiner Seite zu bleiben, kommen doch jetzt so langsam die wichtigen Leute. Sie sollen schließlich eine liebe und wohlerzogene Mili kennen lernen, vielleicht schafft ja meine Kleine irgendwann den Sprung in höhere Kreise. Vielleicht werde ich irgendwann noch für meine großen Verdienste um die Stadt noch in den Adelsstand erhoben. Davon träumen darf man ja.

Schließlich tauchen auch die Herzöge und der Landgraf auf. Dieser eröffnet dann endlich den Ball und die Musik spielt richtig auf. Mili ist ganz aus dem Häuschen, als sie zum Tanzen aufgefordert wird. Hoffentlich zahlen sich die nicht ganz billigen Tanzstunden für sie nun aus. Ich tanze etwas mit Garn, dann mit einigen anderen wichtigen Herren. Unter anderem mit dem neuen Herzog, der für die Stadtwache zuständig ist. Nach dem peinlichen Zwischenfall mit der Herzogin, die ja pikanterweise nackt und gefesselt vom Meisterdieb Ricardo zurück gelassen wurde, als die grüne Kugel aus der Pfennigfeste verschwand, musste die Herzogin schließlich zurück treten. Ihr Nachfolger ist etwas aufgeschlossener meinen Verbesserungsvorschlägen und wir machen einen Termin in zwei Tagen aus. Wenn das mal nicht das perfekte Alibi ist?

Als Höhepunkt tritt der Barde Laslo auf, begleitet von zwei Flötenspielerinnen. Er singt von unserem Kampf gegen den blauen Ritter, als wir gegen Mak Thuun Ngatha gekämpft hatten. Allerdings hat er uns dazu nie befragt, so hat die Weise die er vorträgt, so gut wie gar nichts mit den damaligen Ereignissen um die Tsochari zu tun. Dann kommt die Ballade um die Kreeg Oger, die schon viel näher an der Wahrheit liegt, habe ich doch unsere Abenteuer zu Papier gebracht. Und so wie es aussieht scheinen diese Werke nicht nur unsere Feinde zu lesen. Dann kommt noch die Schlacht um Köhlerheim zum tragen, die war ja auch wirklich episch. Damals bin ich zum letzten Mal gefallen. Hach, das ist auch schon wieder länger her, dass ich mal Tod war. Ich hoffe dieser Zustand hält noch lange an.

Danach dankt der Herzog uns ganz offiziell für unsere Verdienste um das Zwergengefängnis und das wir die Stadt viel sicherer gemacht haben. Zum Abschluss gibt es noch eine Spendensammlung für Notleidende Wagemutige, wo immer hin noch einmal satte Sechsundzwanzigtausend Goldmünzen zusammen kommen. Und dann werden uns noch die Zwergenwaffen überreicht. Ich bekomme ein hübsches Kurzschwert, dass mir erlaubt, einen Zauber darin zu speichern und es hat die Gabe, dass ich immer wenn ich das Schwert in der Hand halte, alles Unsichtbare erkennen kann, dazu kann ich noch körperlose Wesen ohne Probleme treffen. Herr Fröhlich, nimm dich in Acht!

Lia bekommt einen heiligen Langbogen, der jede Art von Tarnung oder Hindernis ignoriert und seine Pfeile als magische Energie abfeuern kann. Druss bekommt ein Berserkerschwert, welches sich dem Gegner anpasst. Sehr praktisch so etwas. Der Kriegsrufer bekommt ein Unerbittlich scharfes Schwert. Und unser Erdklümpchen schließlich bekommt ein Schwert mit einem Gewitterausbruch und Rückschlag. Na, ich weiß nicht, ob das jetzt so ein Segen ist. Leider muss ich dafür das Herz der Habgier zurück schicken, was mir sehr schwer fällt. Aber aus so einer Waffe die einst ein finsterer Gott geschaffen hat, kann nur wenig gutes erwachsen. Dieses Schwert ist schon etwas feines, jetzt brauche ich nur noch einen passenden Namen dafür, der sich noch heraus kristallisieren muss. Schließlich geht auch dieses rauschende Fest zu Ende und wir fahren nach Hause. Mili ist zwar todmüde, trotzdem vollkommen aufgedreht. Sie summt die ganze Fahrt über im Halbschlaft die Musik, zu der sie so schön getanzt hat. Ja, ein schöner Abend. Das ist einer der Momente, wo ich mich in meinen Tun bestätigt fühle.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 25. November 2010, 12:51:18
25. Eleint 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Chondathan

Ohne Probleme werden wir am Abend, zwei Tage nach dem Fest, zur Pfennigfeste durchgelassen. Der Herzog erwartet uns schon und ich unterbreite ihm meine Verbesserungsvorschläge. Zum einen die Schildwacht zwei zu teilen. Einmal für Wachdienste, also Tore bewachen, durch die Stadt patrouillieren, Streit schlichten, Randalierer zur Räson bringen. Dann eine Schildwacht, die sich nur mit der Aufklärung von Verbrechen beschäftigt. Und das diese Leute kein verdammtes Schild mit sich herum schleppen müssen, sondern ein sehr kleine Version davon als Erkennungszeichen.

Wir haben auf dem Fest von einem Waukeenpriester namens Bruder Karvas erfahren, dass die Schwarze Hand in der letzten Zeit sehr aktiv geworden ist und finstere Rituale der Menschenopferung betreibt. Ich kann mir in etwa vorstellen warum, die brauchen die sechstausend fehlenden Seelen. Der Herzog ist über die Piratenplage beunruhigt. Es gibt zwar Abwehrtürme am Hafen, aber einer massiven Landung einer Flottille von Piratenschiffen hat Chondathan kaum etwas dagegen zu setzen. Der Landgraf hat mehrere Schiffe im Auftrag gegeben und Dolon erklärt sich bereit, dass sein Tempel ein Teil der Ausbildung der Seesoldaten übernehmen wird. Das ist ein äußerst vernünftiger und weitblickender Vorschlag.

Mitten im Gespräch werden wir unterbrochen, eine Angehörige der Schildwacht flüstert aufgeregt in das Ohr des Herzoges, der uns daraufhin leider mehr oder weniger heraus wirft. Das waren wohl die Schwarzpfeile, welche meine Freunde von den Ungesehenen Seher befreit haben. Hoffe ich zumindest. Wie auf Holzkohlen sitzend warte ich auf Nachricht, als es dann schließlich an der Haustür klopft. Na Prima, toller Wachhund. Ein junges Mädchen erklärt mir mit Schalk in den Augen, dass die Schwarzpfeile erfolgreich waren und ich nun die letzte Rate zu bezahlen habe. Aber sicher doch. Die kleine Diebin von vielleicht Fünfzehn Jahren wird von der Nacht verschluckt. Hach, vor Zehn Jahren war ich auch mal so Jung und dachte, die Welt würde mir gehören und ich wäre unsterblich. Inzwischen bin ich etwas klüger und weiser geworden. Alleine eile ich durch die Nacht zur Goldmünze.

In einem Nebenraum sitzen die sieben überlebenden Seher. Karn und Alura sind auch darunter. Was bin ich Froh, sie lebendig und nur mit einigen Oberflächlichen Kratzern versehen zu sehen. Hab ein ziemlich schlechtes Gewissen, mich erst so spät um sie gekümmert zu haben. Aber zuerst kam die Zwergeninsel dazwischen, dann das einsperren der Gefangenen, dass nicht verschoben werden konnte. Karn dankt mir überschwänglich, auch die anderen sind sehr Froh, den Kerkern entkommen zu sein. Ich bezahle die Schwarzpfeil aus und ich bereue keine Goldmünze. Damit ist auch das erledigt. Ich mache uns alle Unsichtbar und führe meine Gruppe zu den Minen. Acht sind jetzt noch übrig, viele waren wir noch nie. Ein weiteres Bollwerk des Guten ist gefallen, auch wenn die Alten, die Anführer der Seher, vielleicht nicht die nettesten Zeitgenossen gewesen waren. Diese alten Narren! Warum hatten sie nicht mehr Geduld? Hätte jetzt dieser Monat des mehr Wartens so viel ausgemacht nach über tausend Jahren? Was für ein Wahnsinn! Was für eine Verschwendung! Verdammnis!

Ich überlasse Karn weitere anderthalbtausend Goldmünzen als Startkapital und bringe meine Leute auf den neusten Stand. Das wir die Gebeine nun haben und das Mathras hinter der ganzen Sache steckte. Und das er in der Hölle ist, mit Neunzehntausend Seelen und die restlichen wohl gerade zusammen kauft. Wie üblich bekomme ich zu hören, dass ich vorsichtig sein soll. Wenn ich das wirklich sollte, dann würde ich doch das alles gar nicht tun? Nun ja, ich überlasse ihnen meine Unterlagen, so dass die nicht verschollen gehen, falls mir dort unten was passiert. Ist ja durchaus möglich, dass wir scheitern. Der letzte Kampf gegen Mathras war nicht wirklich glorreich. Nun denn, auf geht’s.

Zum Abschied drücke ich noch jeden meiner Brüder und Schwestern und ich wünschte, ich könnte bei ihnen bleiben und ihnen über die nächsten Tage helfen. Natürlich lasse ich auch die Zugangssteine der Okularen Bibliothek bei ihnen. Dann gehe ich zum Tempel der Tymora, der Still und leise nur von ein paar Kerzen erleuchtet dasteht. Ich versinke im Gebet, zum einen aus Dank für die Rettung meiner Organisation, zum anderen um meine Seele zu reinigen und zu stärken, um den Verführungen und Gefahren der Hölle zu widerstehen. Normalerweise können sie mich nicht versuchen, denn jemand, der sein Leben im Dienst des Guten gestellt hat und sich so seiner Schutzgöttin verschrieben hat wie ich, der braucht um sein Seelenheil nicht zu fürchten. Aber vielleicht finden diese teuflischen Teufel ja einen Schwachpunkt, den ich noch nicht kenne. Also bete ich um den Willen, die Weisheit, die Gewitztheit den gefahren und falschen Versprechungen der Teufel zu widerstehen. Mein Herz ist rein, lass nur Tymora rein!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 29. November 2010, 15:04:04
26. Eleint 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Chondathan

Wir schließen die letzten Vorbereitungen ab, kaufen Proviant und Wasserschläuche ein. Auch besuche ich den Bischof der Triade in seiner Kathedrale und berichte von Moloch, Mathras und der Hydra. Erzbischof Ulmar Jarven, Stimme der Gerechtigkeit zu Chondathan, zeigt sich zum einen darüber erfreut, dass die Hydra aus der Stadt verschwunden ist, äußert aber seine Sorge über das Potential von Neunzehntausend Seelen in den falschen Händen. Wenigstens bekommen wir etwas Rabat, als wir noch zwei Stäbe des leichten Wunden Heilens kaufen. Dank Dolons fehlen waren die letzten Abenteuer doch recht kostenintensiv, was Heilmagie anbelangt.

Nachdem der Schlachtenrufer seine Mittagsgebete beendet hat, kann es losgehen. Ich verabschiede mich noch von meiner Familie, die ich mal wieder allein lassen muss. Verdammnis! Ich will meine Kinder aufwachsen sehen, ihnen eine gute Mutter sein. Aber nein, ich muss in die Hölle und einen wahnsinnigen Leichnam aufhalten. Finsternis. Von wegen, wir gehen den leichten Weg! Es zerreißt mein Herz, meine Tochter und meinen kleinen Sohn mal wieder alleine zu lassen. Ach!

Aber je schneller wir diese Sache erledigen, umso schneller ist das beendet. Also bilden wir einen Kreis und teleportieren zurück in das Zwergengefängnis. Hier halten nun zwergische Wachen wacht. Wir nehmen die Schattenlaterne und schauen bei Moloch nach. Auch hier sind Wächter, die Runen sind immer noch beschädigt. Moloch schmollt in seiner Zelle, während ich mich mit einem der Zwerge unterhalte. Er teilt mir mit, dass die Reparatur in Gange ist. Aber so etwas dauert seine Zeit. Und Zwerge haben ihre ganz andere Begrifflichkeit von Zeit wie ein Mensch. Auf der anderen Seite ist es ja gut, wenn sie besonders Sorgfältig arbeiten, aber ich habe Angst, dass es vielleicht zu Spät sein könnte, bevor sie mit einem perfekten Ersatz fertig werden. Wir verabschieden uns von den Zwergen und schauen nach, ob Jasper Janus noch dort liegt, wo wir ihn erschlagen haben. Tut er, da die Türe noch so ist, wie wir sie zurück gelassen haben. Wir diskutieren kurz, was wir mit der Leiche machen. Ich wäre ja für ein ordentliches Begräbnis, da er ja immerhin ein Mensch war und durchaus für das Gute gekämpft hat, wenn auch mit den falschen Mitteln. Lia würde ihn ja direkt in die Esse werfen. Feuerbestattung. Geht’s noch?

Schließlich lassen wir ihn einfach so wie er gerade ist und versiegeln die Türe. Das Portal wird von Lia aktiviert, während ich noch darüber rätsle, wie man das am besten anstellt. Ich habe kein gutes Gefühl, als ich schließlich als die letzte durch das Portal trete. Wir wissen nicht, ob es einen Weg zurück gibt. Und uns durch sechs Ebenen auf die erste zurück zu kämpfen dürfte Problematisch sein. Angeblich gibt es ein Treppenhaus, dass alle Ebenen miteinander verbindet oder Portale, aber die erst mal und Führer finden, dürfte schwer werden.

Wir landen in einer groben Höhle, also eher eine Mine, die in einen Hügel getrieben wurde. Selbst unter der Erde ist es warm. Könnte darin liegen, dass die Hölle ein heißer Ort ist. Ich schleiche bis zum Ausgang und schau nach draußen. Eine Hügellandschaft im satten Rot vor rotem Himmel breitet sich aus. Unrat ist keiner zu sehen. Dafür ein Halbling, der Dreck aus seinen Fußsohlen puhlt und zwei Legionsteufel. Wie ein Gefangener sieht der Halbling nicht aus. Ich kann diese Gruppe nicht Sinnvoll einordnen und ziehe mich zu den anderen zurück. Wir diskutieren kurz, wie wir am besten vorgehen. Das einfachste dürfte sein, wir fragen einfach mal ganz freundlich, wo wir hier eigentlich sind.

Also marschieren wir aus der Höhle. Der Halbling steht auf und sieht uns prüfend an, dann wird er immer größer und verwandelt sich in einen verdammt großen Teufel, mit einer rauchenden Kette in der Hand. Ich glaub, ich hab schon mal was von denen gehört. Ich schätze ihn mal als verdammt gefährlich ein. Verdammnis!

"Die Wagemutigen, nehme ich mal an?"
"Und wenn es so wäre?"
"Dann töte ich euch und kassiere das Kopfgeld."
"Was sind wir inzwischen wert? Der letzte hat was von hundert Seelen gefaselt."
"Hundert Seelen? Verdammt! Da werde ich wohl nachverhandeln müssen."
"Wie wäre es, wenn du das erst mal im Voraus machst. Nicht das du dich unter Wert verkaufst, Teufel!"
"Haha, netter Versuch, aber genug geschwafelt, jetzt ist ein guter Zeitpunkt zum sterben. Und zwar für euch!" Der Teufel pfeift und auf einmal ploppen zehn weitere Legionsteufel vor uns auf. Nicht gut!

Ich entfessle einen Säuresturm, dem die Legionsteufel gewandt ausweichen und auch der Hornteufel macht eine unbeeindruckte Mine! Verdammnis! Dolon spendiert uns eine Hast, während Lia sich mit einem Kreis aus magischen Klingen umgibt. Der Teufel macht eine eindeutige Angriffsgeste und setzt einen Feuerball zwischen uns, dem ich elegant ausweiche. Die Legionsteufel ploppen vor uns auf und versuchen mich zu hauen. Da ein wahrer Klingensturm auf mich niederprasselt, aktiviere ich meine Armschienen und komme so ohne Blessuren aus dem Kampf. Druss lässt wie rasend mit wuchtigen Hieben sein Schwert auf und nieder fahren und die Legionsteufel fallen einfach um. (Zwei Kritische waren doch etwas zu viel für die Kerlchen).

Dolon versucht nun einen Sturmangriff, wird aber vom großen Teufel abgefangen und gelähmt. Ich gehe etwas zur Seite und bringe das Ding aus dem Gleichgewicht und brutzle ihm eine mächtige Säurekugel auf den Pelz. Lia beschießt ihn mit Pfeilen aus göttlichem Licht und Druss haut ihm sein Schwert um die Ohren. Das Ding revanchiert sich mit einem entsprechenden Schlaghagel auf den Barbaren, was diesen durchaus verletzt. Aber ich gebe dem Teufel Nachschlag und er fällt tot zu Boden.

"Etwas anderes habe ich auch nicht erwartet", meint des Teufels Advokat Xelfex (aka Ilvarex vom roten Kreis, hab den Namen früher falsch geschrieben) von der Valerax Bruderschaft mit einem breiten Grinsen. Das gut gekleidete Teufelchen tritt aus seinem Versteck hervor und grinst uns Gewinnbringend an. Sieht so aus, als hätten wir einen unvertrauensvollen Führer für die Hölle gefunden. Finsternis!

Gespielt am 30.10.2010
Spielleiter: Stefan
SC: Kaira 17 (Schurke 4/ Seher 1/ Unseen Seer 4/ Arkaner Trickser 8),
Druss 16 (Barbar),
Lia 16 (Waldläufer 5/ Kriegsmagier 6/Arkaner Bogenschütze 2, Mystischer Ritter 3)
Dolon 16 (Kleriker 8/Kriegspriester 8)
EP: Stufe 16 2100 Stufe 17 1775 
Überwundene Gegner
2 gemorphte Kakerlaken
12 Legionsteufel
1 Hornteufel
Belohnung
1 Adamant Kurzschwert +2 mit Zauberspeicher und Ätherischem Schnitter (Kaira)
1 Komposit Langbogen +2 Suchen, Göttlich, Magische Energie (Lia)
1 Zweihänder +3 Berserker, Verwandlung (Druss)
1 Zweihänder +2 Unerbittlich Scharf (Dolon)
1 Zweihänder +3 Rückschlag, Blitzausbruch
26000 GM Belohnung vom Ball
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 02. Dezember 2010, 15:15:03
Kapitel 28
Willkommen in der Hölle!

26. Eleint 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes 7. Ebene der Hölle

Ich halte etwas Smalltalk und versuche dem Advokatenteufel ein paar Informationen aus der Nase zu ziehen. Es ist schier eine Ewigkeit her, dass wir Xelfex in der Bibliothek des roten Kreises in dieser Einöde südlich von Westtor angetroffen haben. Wie die Zeit vergeht. Auf alle Fälle sind wir etwa vier Tagesreise von diesem ominösen "Grenpoli" entfernt. Und falls wir mal Rechtsbeistand brauchen, so sollen wir nur dreimal Xelfex rufen, dann kommt er und vermittelt uns einen seiner kompetenten Kollegen. Er selbst hat schon ein Mandat für die Janus Kompanie und ist deswegen für uns wegen Interessenkonfliktes nicht abkömmlich. Wow, ein Teufel, der mal die Wahrheit sagt. Damit verabschiedet er sich aus und wir plündern in aller Ruhe die Teufel. Leider finden wir nichts wirklich wertvolles. Die Stachelkette ist wohl magisch, aber leider viel zu groß.

Schließlich brechen wir auf und folgen einfach dem kleinen Weg. So wie es aussieht, scheint es hin und wieder Verkehr auf der Straße zu geben. Wahrscheinlich endet hier mehr als nur ein Portal. Schließlich steigen wir einen etwas höheren Hügel hoch. In der Ferne sehen wir einen vertrockneten Wald, in dem üblichen Rotbraun dieser Landschaft. Hinter dem Wald gibt es ein Dorf mit Schwarzhäutigen geflügelten Teufeln. Das Dorf ist um einen verfallenen Tempel herum gruppiert. Ich hoffe mal, dass wir da nicht unbedingt durch müssen. Es gibt eine kurze Beratung, ob wir um den Wald herum oder lieber hindurch gehen sollen. Da wir keine Memmen sind, nehmen wir den direkten Weg durch den Wald. Auch hier ist alles kränklich und zerfallen. In der Nähe scheint sich etwas durch das Unterholz zu bewegen, aber wir werden nicht angegriffen.

Nach einiger Zeit kommen wir an einen gesunden Baum vorbei, an dem seltsame Früchte wachsen. Rot wie Mondtäler Äpfel, aber von der Größe von Honigmelonen. Hm, die sehen lecker aus. Die Neugier brennt in mir, was das wohl für Früchte sind. Aber der allgemeine Tenor ist, den Baum erst mal in Ruhe zu lassen, auf dem Rückweg kann ich mich ja dann den Forschungen widmen. Nun ja, ich sehe bei diesem Baum nicht so das Gefahrenpotential, will mir aber auch kein "Hab ich es nicht gesagt" für die nächsten Stunden anhören müssen. Also gehen wir unverrichteter Dinge weiter.

Wir passieren weitere Bäume dieser Art und treffen schließlich auf einen liegengebliebenen Wagen, an dem sich sechs Teufel zu schaffen machen. Einer ist wohl der Chef, den er schwingt eine Peitsche und macht den anderen Beine. Ich bringe die anderen dazu, ihre Waffen nicht ganz so bedrohlich zu halten und wir marschieren dann vorsichtig auf die Gruppe zu. Nach etwas hin und her kommen wir mit den Leuten ins Gespräch, da wir uns als unbedarfte Händler auf dem Weg nach Grenpoli ausgeben. Der Sklaventreiber heißt Trifaxus und scheint eine Art Obsthändler zu sein. Ortanfrüchte heißen diese Melonengroßen Äpfel und ihre Ernte scheint nicht ganz ungefährlich zu sein. Aber wenn man weiß, wie man damit umgehen muss, ist es gar nicht so schwer. Leider verrät er uns seinen Trick nicht. Der Teufel Trifaxus ist auf dem Weg nach Grenpoli und will seine Wahre an den Flickenbrei im Lumpenviertel verschachern. Hier gibt es wenig Nahrungsmittel und die Flüchtlinge müssen ja auch was essen. Da kommen dann Leute wie er ins Spiel, welche die Nahrungsmittel nach Grenpoli schaffen, wo der Flickenbrei, eine Organisation der dort ansässigen Händler im Lumpenviertel, wo die Flüchtlinge dahin vegetieren, die Früchte dann verkauft.

Wir versprechen, einander zu helfen. Er scheint mich für die Chefin zu halten, denn er bezeichnet die anderen als meine Diener, dass geht mir runter wie Sahne. Als erstes reparieren wir den Wagen und gehen dann gemeinsam weiter. Es gibt eine Abzweigung, welche uns am Dorf vorbei führt. Trifaxus scheint auf die Dorfbewohner nicht gut zu sprechen sein, verrät aber nicht, was er für Probleme mit denen hat. Auf alle Fälle ist es hier nicht so ungefährlich, wie es den Anschein hat. Wir werden mal wieder vor diesen Schwärmen gewarnt, die besonders Nachts aktiv zu sein scheinen. Aber wie man mit denen am beste fertig wird, kann Trifaxus auch nicht wirklich verraten.

Wir kommen wieder auf offene Ebene, verdorrtes Gras und Büsche soweit das Auge reicht. Schließlich wird es Dunkler und wir schlagen ein Lagerplatz an dem Ort auf, den Trifaxus vorschlägt. Ich frage, was an dem jetzt besser ist, als an dem Fleck dort weiter hinten. Nichts, ist wohl eine Bauchentscheidung von diesem Teufel. Kaum haben wir es uns so richtig gemütlich gemacht, als dass Licht recht schnell schwindet und alles in Stockdunkle Nacht taucht. Wir machen ein Lagerfeuer und auf einmal hören wir ein ziemlich starkes Schwirren. Zwei Schwärme gefährlicher Höllenviecher kommen sehr schnell auf uns zu. Der Händler versteckt sich mit einem Quieken unter seinem Wagen, seine Sklaven verteilen sich um ihn herum und schützen ihn so mit ihrem Leben. Na Toll, bei Gegenseitiger Hilfe dachte ich an etwas anderes. Finsternis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 06. Dezember 2010, 14:21:02
Tag 1 in der 7. Ebene der Hölle, auf dem Weg nach Grenpoli

Wir nehmen eine Abwehrstellung um das Feuer herum ein und beide Schwärme rauschen mitten unter uns rein. Der Schwarm besteht aus kleinen Kinderpuppengroßen geflügelten Wesen, die mich an die Erzählungen dunkler Feen erinnern. Sie krallen mit schmutzigen Fingern nach uns und diese kleinen Teufel können das schmerzhaft gut. Verdammnis!

Ich schlüpfe aus dem Schwarm und werfe eine Elektrische Sphäre auf einen von ihnen, da ich beide nicht erwischen kann, ohne Kameraden in Mitleidenschaft zu ziehen. Der ist ziemlich angeschlagen und Lia gibt ihm den Rest. Auch der zweite Schwarm hat unserer Magie nichts entgegen zu setzen. Das ging ja noch mal gut. Einige wenige Überlebende der kleinen Teufel fliegen panisch von uns weg. Nachdem der Spuk fast genauso schnell wieder vorbei ist, wie er angefangen hat, kommt Trifaxus unter seinem Karren hervor gekrochen. Wenigstens ist er etwas beeindruckt und bietet an, die ganze Nachtwache zu übernehmen. Sehen wir wirklich so blöd aus? Sage ich ihm natürlich nicht ins Gesicht, sondern nur durch die Blume. Er lacht und meint dann, dass wir gar nicht so dumm sind, wie wir aussehen. Wir teilen Wachen ein und ich übernehme die erste, ich verbringe die Zeit damit, meine Aufzeichnungen auf den neusten Stand zu bringen. Ein Ausflug in die Hölle muss für nachfolgende Generationen dokumentiert werden.

Schließlich begebe ich mich zur Ruhe und schlafe recht schnell ein. Als ich aufgeruht aufwache, ist es immer noch Nachts. Wir finden heraus, dass der Nachtzyklus hier Sagenhafte Achtzehn und der Tagzyklus Zweiundreißig Standardstunden  dauert. Prima! Leider lässt sich unser Reisegefährte nicht dazu verleiten, früher weiter zu reisen. Wäre zu gefährlich, meint er. Aber wenigstens schaffen wir es ihn zu überzeugen, dass wir auf dem Wagen etwas Platz schaffen können, damit jeweils zwei mit darauf sitzen können. Ich merke mir neue Zauber und danach schlagen wir sinnlos die Zeit tot.

Endlich graut der Morgen und ich beschwöre mir ein Pferd. Wer hat, der hat halt. Nach mehreren Stunden biegen wir auf eine gepflasterte Straße ein. Jeder Pflasterstein ist ein Buchstabe und die bilden Sätze. In der der Gesamtheit ist es der Gesetzestext der siebten Hölle. Na Prima. Ab und zu kommen uns andere Händler entgegen. Wir sind wohl in der langweiligsten Gegend der Hölle gelandet. Eine eintönige Landschaft rot in rot zieht sich von einem Horizont zum anderen. Die Zeit zieht sich ewig dahin und ich kippe beinahe vor Müdigkeit mehrmals vom Sattel. Gegen Abend erreichen wir ein kleines Dorf am Wegesrand, dass sogar ein Wirtshaus hat. Zwei Legionsteufel sind die Rausschmeißer und der Wirt schient eine Art mutiertes Hundertmaul zu sein. Die Masse besteht aus einer Ansammlung von Mündern, Glubschaugen und Tentakeln, mit denen er Gläser mit einer Bierartigen Flüssigkeit von der Theke aus bequem quer durch den Raum servieren kann. So eine Gestalt spart Personal ein. Ich frage mal ganz lieb, wie viel ein Zimmer kostet. "Fünfhundert Goldmünzen münzen." Meint das Ding, jeweils das letzte Wort wiederholend. Spinnt wohl! Sag ich ihm auch und wir werden hochkannt herausgeworfen. Nun gut. Abseits errichte ich einfach mit Magie eine Hütte. "Ich lieg oben!" meine ich und klettere auf eines der Doppelstockbetten hoch. Wir halten abwechselnd Wache, schlafen und dösen die lange Nacht hindurch.

Am nächsten Morgen brechen wir auf und ich beschwöre weitere Pferde, so dass niemand mehr zu Fuß gehen muss. Ein weiterer Langweiliger Tag erwartet uns, durch die gleiche eintönige Landschaft. Die Dämonen müssen bescheuert sein, so etwas erobern zu wollen. Macht echt keinen Sinn. Nach weiteren endlosen Zweiundreißig Stunden Marsch bricht die nächste Nacht an. Ich fall fast tot ins Bett, so Müde bin ich. Schließlich werde ich in der Nacht geweckt, ich wäre dran.

"Ist irgendetwas besonderes vorgefallen", frage ich Lia, die verneint, dabei aber etwas komisch wirkt. Ich spähe durch alle Fenster, nichts zu sehen. Dann setze ich mich an den Tisch und bringe meine Beobachtungen zu Papier. Nicht das es viel zu schreiben gäbe. Schließlich höre ich ein Flüstern, "Kaira, wir werden dich bald holen!" Hä?

Ich schau mich um, kann niemanden sehen. War das ein schlechter Scherz von einem meiner Kameraden? Aber die scheinen alle zu schlafen. Ich spähe in die Nacht hinaus, nichts zu sehen. "Licht!" auf einen kleinen Stein wirke ich den Zauber und lasse den mit Magierhand hin und her fliegen. Nichts ungewöhnliches zu entdecken. Nun gut, ich wecke die anderen, Lia und Dolon, die Beide vor mir Wache gehabt hatten, waren auch von körperlosen Stimmen belästigt worden. Haben aber Beide nicht für nötig befunden, etwas zu sagen. Finsternis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 09. Dezember 2010, 15:36:54
Tag 3 in der 7. Ebene der Hölle, auf dem Weg nach Grenpoli

Mit gezogenen Waffen machen wir einen Ausfall nach draußen und finden…. Nichts! Wahrscheinlich Schatten. Moloch hat immer noch Diener auf dieser Ebene, wie Trifaxus uns erzählt hat. Besonders in dem Wald, aus dem wir gekommen sind, waren die Nachts äußerst Zahlreich. Unverrichteter Dinge ziehen wir uns wieder in die Hütte zurück. Mehrmals werden wir in der Nacht noch von ihnen belästigt, aber zum Kampf stellen tun die sich nicht. Seltsam, warum sind sie auf einmal so Frech? Ich ahne nichts Gutes.

Wir brechen auf, sobald es wieder Morgen ist und wir reisen weiter nach Grenpoli, dass wir im laufe des Tages auch endlich erreichen. Die gewaltige Stadt ist von einer rissigen Mauer umgeben. Da klafft einiges auf. Es gibt nur ein eigenes Tor. Um die Stadt herum ist ein Zeltlager, dass einen recht unordentlich Eindruck macht. Besonders der Straße entlang und vor einigen der breiten Risse massieren sie sich, während andere Flächen gänzlich ungenutzt sind. Ich sehe in der Struktur wenig Sinn, bis mir Trifaxus erklärt, dass hier Kopfgeldjäger kampieren. Innerhalb der Stadt ist keine Gewalt oder Waffen erlaubt. Außerhalb schon.

Und da innerhalb der Stadt keine Teleportationsmagie erlaubt ist, muss man mindestens hundert Meter außerhalb der Mauer sein, bis diese funktioniert. Das ist ein Problem. Und das nächste Problem ist, dass Waffen, die man hinein zu bringen versucht, automatisch nach Hause teleportiert werden. Das verkompliziert die Sache ungemein. Verdammnis!

Das bedeutet, dass wir uns ohne Waffen nach Hause durchschlagen werden müssen. Nicht gut! Es gibt eine kurze Diskussion, wie wir am Besten das umgehen können. Derweil kommen wir der Stadt immer näher. Der Händler bleibt erst mal zurück. Auf einem Holzpodest sind Köpfe ausgestellt, zum Verkauf wie es aussieht. "Eventuell Kopfgeld ausgesetzt" steht darüber. Aha? Ein Teufel spricht uns an, als wir etwas verloren herum stehen. Wir geben uns als Kopfgeldjäger aus, die einen gewissen Mathras suchen. Wir versuchen den Teufel auszufragen, aber der will erst eine Belohnung dafür, am besten eine Seelenlarve. Haben wir leider nicht, Gold oder magische Gegenstände will er nicht. Er fragt uns nach unsere Namen. "Ich bin Laira, dass ist Kia", stelle ich mich und Lia vor.

Der Teufel lacht uns aus und meint, einen bescheuerteren Versuch seinen Namen zu vertuschen hat selten erlebt. Bei seinen Worten stürzt sich sein Kompagnon, ein großer geflügelter Dämon vom Himmel herab. Na Prima. Ich empfange ihn mit einer maximierten Säurekugel, Lia beteiligt sich mit einer Energiekugel. Der kleine Teufel jagt uns einen Feuerball entgegen und lässt danach Dolon ziemlich dumm aussehen, da er ihn mit fieser Magie ein Teil seiner geistigen Gesundheit raubt. Der fliegende Teufel bohrt seine Hörner in mich, ein Teil des Schadens lasse ich von meinen Armschienen ableiten. Autsch, allerdings bohren sich seine Hörner trotzdem noch ziemlich tief schmerzhaft in mein Fleisch. Gerotar und Druss stürzen sich auf den geflügelten Teufel, währen Dolon mit dem anderen kleinen hinterhältigen Teufel kämpft, ihn aber nicht wirklich trifft. Ich geb dem großen eine weitere Kugel zu schmecken, die ihm ziemlich wehtut. Schließlich haut Gerotar ihn vollständig um. Sein kleiner Freund versucht in einem Anfall von gesundem Teufesverstand zu fliehen, wird aber von Druss geköpft.

Der Kopf rollt genau vor die Füße weiterer Teufel, die zwar froh sind, Konkurrenz los zu sein und dazu noch höchst erfreut, potentielles Kopfgeld zu kassieren. Ohne großes Palaver stürzen sich nun fünf weitere Teufel mit langen Speeren mit Widerhaken auf uns. Diese Hordenteufel sind in schwere Rüstungen gehüllt, die mit ihrer Haut vernietet sind. Das muss doch weh tun! Jedenfalls stürzen sie sich frohgemuht auf uns, aber sie haben einfach nicht die Klasse, mit uns fertig zu werden. Ich schüttle sie etwas mit einer Sphäre aus Elektrizität vor und die Jungs zeigen, dass ihre Schwerter große Wunden schlagen können. Nach und nach sterben diese namenlosen Teufel einen Sinnlosen Tod. Weitere Teufel formieren sich um uns herum, zwei Erinyen flattern dazu noch über uns.

Es gibt eine kurze heftige Diskussion, was wir tun sollen. Durchbrechen, Standhalten oder Zurück ziehen. Ich setze mich mit der Option Standhalten durch. Noch sind wir stark an Magie, bis auf Gerotar relativ unverletzt und agil. Wenn wir genug von ihnen töten, wird dem Rest klar werden, dass wir zu niedrig datiert sind und sich leichtere Ziele sorgen. Und falls es nicht klappt, können wir uns immer noch per Teleportation zurück ziehen. Wir können mehrere Defensivzauber hochfahren und bilden dann eine Art Kreis. Etwa ein Dutzend schwer gerüsteter Tieflinge und einige schwer gepanzerte Teufel mit langen Speeren umzingeln uns. Das könnte eng werden. Verdammnis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 13. Dezember 2010, 22:56:46
Tag 4 in der 7. Ebene der Hölle, auf dem Weg nach Grenpoli

Einer der Tieflinge mit einem Helm, durch dem seine Hörner ragen, spricht uns an. Wir unterhalten uns friedlich und die Lage entspannt sich. Wir geben uns ein weiteres mal als Kopfgeldjäger aus, welche einen Leichnam namens Mathras verfolgen. Die kennen den Tatsächlich. Ist vor Wochen hier in die Stadt marschiert und seitdem nicht mehr herausgekommen. Ich bin etwas irritiert, da Mathras eigentlich erst vor etwas einem Zehntag hier erschienen sein kann. Selbst wenn man in Betracht zieht, dass er hierher teleportiert ist. Die Zeit verläuft hier anders, ohne irgendwelche nachvollziehbaren Gesetze zur Außenwelt. Mir fallen da ein paar gruselige Geschichten an, von Ebenenreisenden, die nur kurz weg waren und erst nach Jahrzehnten wiederkamen, aber für sie nur wenige Tage vergangen waren.

Wir können unsere Feinde plündern und haben nun drei Seelenlarven, von denen wir eine bei dem Tiefling gegen einen Lagerplatz und Informationen tauschen. Mathras ist in der Stadt ein gern gesehener Gast bei den Leuten, die dort etwas zu sagen haben. Es wird nicht leicht werden, an ihn heran zu kommen. Keine Kampfmagie, keine Waffen und wir sollen gegen einen Unsterblichen Leichnam antreten. So langsam kommt mir das ganze wie eine Selbstmordmission vor. Obendrein werden ja unsere Waffen automatisch nach Hause Teleportiert werden, sobald wir das Tor passieren. Prima, dass bedeutet, wir sind nicht nur Waffenlos in der Stadt, sondern auch in der Hölle. Im Lumpenviertel hat ein Kerl namens Parvos das sagen, wenn man in anderes Viertel muss, dann geht das nur über ihn. Die Tyrannoskirche hat einen Tempel in dem Viertel, durch Armenspeisungen sind sie dort recht Populär. Falls man dort übernachten möchte ist das Fremdenhaus ein Örtlichkeit mit gutem Preis Leistungsverhältnis. Die bevorzugte Währung dort sind Seelen, mit Gold und magischen Gegenständen kommt man dort nicht weit. Nahrung ist natürlich auch eine gern gesehene Währung. Natürlich tritt man da mit dem Flickenbrei in Konkurrenz. Leider reichen unsere eigenen Vorräte nicht mehr allzu lange, da wir nur für knapp einen Zehntag kalkuliert haben. Und jetzt sind wir schon beinahe diese Zeitspanne in der Hölle. Dolon kann natürlich Lebensmittel erschaffen, aber das schmeckt nicht so gut und dürfte die Tyrannoskirche auf dem Plan rufen. Egal was wir machen, mit irgendjemand werden wir es uns versauen. Verdammnis.

Ich beschwöre uns erst mal einen Unterschlupf und wir unterhalten uns über unsere nächsten Schritte. Es gibt eine äußerst zähe Diskussion darüber, wie wir am besten rein und wieder raus kommen. Einige Probleme waren uns im Vorfeld nicht bekannt, wie der Verlust unserer Waffen und die ganzen Kopfgeldjäger um die Stadt herum. Ebenso das Grenpoli obendrein innen auch noch hermetisch abgeriegelte Bezirke hat. Wir bereden mehrere Möglichkeiten Waffen hinein und auch hinaus zu schmuggeln. Es gibt einen Zauber, der eine Truhe auf der Ätherebene platziert, wo man Sachen für knapp sechzig Tag lagern kann. Leider sind die Abmessungen der Truhe nicht so Toll, Zweihänder oder Langbögen passen da nicht wirklich hinein. Kurzschwerter und Kampfäxte wie Windsäher schon. Daraufhin wird Lia richtig hysterisch und fragt ernsthaft, was Kurzschwerter den überhaupt ausrichten. Wenn sie das noch nicht gemerkt hat, dann weiß ich auch nicht. Die Möglichkeit mit der Kiste wird als zu teuer in Bezug auf die uns zu bietenden Optionen angesehen. Sehe ich zwar etwas anders, aber wer lauter ist, hat wohl bei den Elfen recht.

Letztendlich einigen wir uns darauf, dass wir Lebensmittel im großen Stil, sprich etwa zwei Zentner Fleisch und Spirituosen einführen. Druss meint, Wein und Bier verkauft sich auch immer gut. Beim Rückweg müssen wir einfach nur schnell genug rennen oder fliegen, bis wir den Sperrkreis durchbrochen haben und dann wegteleportieren. Na, ich weiß nicht, ob das so einfach wird. Aber schließlich sind wir ja die Wagemutigen. Da nun ein grober Plan vorhanden ist, sprich mit ausreichend Lebensmittel versehen um dort drinnen agieren zu können, suchen wir Mathras und sehen dann weiter. Gefällt mir nicht einen Leichnam unbewaffnet gegenüber treten zu müssen, aber die anderen sehen darin nicht so das Problem. Nun gut, ich hohle meinen Ausspähkristall heraus und spähe meinen lieben Ehemann aus. Er ist im Tempel, einige Schildwächter stehen um ihn herum und verlangen, dass der Tempel mehr Kleriker für die nächtlichen Patrouillen abstellt. Aha? Warum das denn?

Nachdem die Schildwächter abgezogen sind, wirke ich einen Zauber, mit dem ich mich mit Garn verständigen kann. Er ist ziemlich überrascht, mich zu hören. Wir sind inzwischen seit 26 Tagen fort und es hat sich einiges geändert. Schatten machen die Stadt unsicher, denn Moloch ist aus dem Gefängnis ausgebrochen und viele der zwergischen Wächter sind im Abwehrkampf gefallen. Verdammnis!

Das sind keine guten Nachrichten. Das wirft eigentlich alles über den Haufen. Trotzdem lasse ich Garn die Lebensmittel kaufen und wir teleportieren hin, als Garn schließlich das Portal öffnet. Ich umarme ihn stürmisch und drücke mich an ihn. Was habe ich mein kleines Dickerchen doch vermisst. Jetzt ist die Frage, wollen wir weiter unseren Plan verfolgen oder lieber nach Chondathan zurück kehren und Moloch stellen?

Gespielt am 20.11.2010
Spielleiter: Stefan
SC: Kaira 17 (Schurke 4/ Seher 1/ Unseen Seer 4/ Arkaner Trickser 8),
Druss 16 (Barbar),
Lia 16 (Waldläufer 5/ Kriegsmagier 6/Arkaner Bogenschütze 2, Mystischer Ritter 3)
Dolon 16 (Kleriker 8/Kriegspriester 8)
Gerotar 15(16) (Hexenklinge)
EP: Stufe 16 1900 Stufe 17 1490  + 150 Kaira, 225 Druss, 150 Lia, 225 Dolon
Überwundene Gegner
2 Dunkle Feen Teufelsschwärme
1 Amitzu
1 Geflügelter Teufel
5 Hordenteufel
Beute
3 Seelenlarven
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 16. Dezember 2010, 13:10:25
Kapitel 29
Zur Hölle damit!

Tag 4 in der 7. Ebene der Hölle, auf dem Weg nach Grenpoli

Es gibt eine kurze Diskussion darüber, was jetzt geschickter wäre, Moloch auf unserer Ebene stoppen oder Mathras, bevor er die Seelen zusammen hat und sie dem ausgebrochenen Exerzteufel übergeben kann. Das ist keine leichte Entscheidung. Beides ist wichtig und trennen können wir uns nicht. Jedenfalls wäre das nicht wirklich praktikabel. Mein Herz schreit, dass ich Moloch bekämpfe, allein schon um meine Kinder zu beschützen. Mili hat da einen sehr dunklen Freund und ich kann mir nicht denken, dass dies eine wirklich positive Freundschaft ist. Mein Verstand sagt mir, dass wir Mathras stoppen müssen, bevor er die Seelen Moloch übergeben kann. Schließlich einigen wir uns darauf, dass wir Mathras weiter verfolgen, auch wenn wir keinen wirklich sinnigen Plan haben, wie wir das überhaupt anstellen sollen. Werden wir wohl dort sehen.

Also teleportieren wir zurück in die Hütte, nachdem wir Garn den Großteil unserer Waffen übergeben haben. Dann begeben wir uns zum Stadttor. Die Tore stehen weit offen. Der Tordurchgang ist reich verziert mit Darstellungen von Teufeln in Rednerposen. In Bathorianisch steht darunter, was für Teufel das sind. Aber da niemand das von uns lesen kann, haben wir keine Ahnung, wer das sein mag. Ein Ring von Augen ist im Torbogen eingemeißelt, die ein deutlich spürbares Feld abstrahlen. Wir werden in Licht gebadet und auch die letzten Waffen verschwinden von uns. Am Ende des Torweges steht ein großer dürrer Teufel mit blauer Haut hinter einem Podest. Er preist Grenpoli als Stadt des Friedens, der Politik und der Redegewandtheit. Die Stadtherrin heißt Mysdemns und residiert im Regierungsviertel im Zentrum der Stadt, wo sich filigrane Türme in die Höhe schrauben. Wir haben uns umgehend im Lumpenviertel bei einem gewissen Parvos zu registrieren und es ist uns verboten, den Weg dorthin zu verlassen.

Wenn es weiter nichts ist? Ungehindert betreten wir die Stadt. Alles macht einen vergänglichen Eindruck. Einstige Pracht liegt in Trümmern, monumentalen Statuen fehlen Armee, Teile des Torsos sind beschädigt. Fassaden von herrschaftlichen Residenzen bröckeln ab. Gelangweilt wirkende Teufel blicken uns träge nach. Irgendwie habe ich mir die Hölle immer dynamischer, schrecklicher, furchterregender vorgestellt. Dies ist die Ebene der Trägheit und des Verfalls, seine Bewohner scheinen dies hier nur zu gut widerzuspiegeln. Das Lumpenviertel ist von einer weiteren hohen Mauer umgeben, die einen neueren und intakten Eindruck macht. Hinter einem weiteren Tor werden von einem fetten roten Teufel registriert, der nebenher noch Sklaven zu verkaufen scheint. Wir melden uns unter unseren richtigen Namen an, geben aber als Beruf Händler an. Schließlich haben wir ja Lebensmittel dabei. Der Teufel warnt uns, damit einfach so hausieren zu gehen. Dazu sollten wir lieber Parvos konsultieren. Nun gut, machen wir.

Wir finden diesen Parvos im Osten des Viertels in einem Haus, dass mehr wie eine Festung wirkt. Zwei Rote Ashabai halten am Eingang Wache und winken uns durch. Ein kleiner schwarzer Imp lotst uns durch das Erdgeschoss des Hauses. Als erstes fällt mir auf, dass die hier nichts von Sauberkeit zu halten scheinen. Die Teppiche sind Handbreit mit Staub bedeckt und es gibt deutliche Spuren darin zu sehen. Die Wände sind mit ausgeblichenen Kunstwerken bedeckt, die ohne Geschmack einfach zusammen getragen worden sind. Eine weitere Tür führt uns in eine Art Thronsaal ohne Thron. Parvos entpuppt sich als eine filigran wirkende Qualle in einem vier Meter hohen Glaszylinder, der mit einer grünen blubbernden Flüssigkeit gefüllt ist. Keine Ahnung, was das wieder für eine seltsame Rasse ist. Finsternis!

"Ah, die Wagemutigen, ihr habt euch ja wirklich Zeit gelassen", empfängt Parvos uns telepathisch. Leugnen ist wohl Sinnlos.
"Unser Ruf eilst uns voraus. Dann weißt Du sicherlich auch, was wir hier wollen", antworte ich ihm bewusst.
"Ihr wollt Mathras, aber ihr kommt hier nicht mehr aus dem Viertel raus, solange ich hier das sagen habe." Und genau das ist das Stichwort, denke ich leicht gehässig, meine Gedanken dabei so gut wie möglich abschirmend. "Und wagt ja nicht, hier Lebensmittel zu verkaufen. Das ist mein Geschäft. Genießt euer kurzes unwürdiges Leben in diesen Mauren und wagt es ja nicht, gegen die Ordnung aufzulehnen." Das werden wir noch sehen, denke ich und wir werden unter Gelächter seiner Leibwächter, vier rote Asahabai und zweier Hordenteufel hinaus geworfen. Nun, wir werden wieder kommen und dann werden wir ja sehen, wer zuletzt lacht. Denn wir sind die Wagemutigen und wir haben keine Angst vor übergroßen Kraken in viel zu kleinen Aquarien.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 20. Dezember 2010, 14:51:31
Tag 4 in der 7. Ebene der Hölle, Grenpoli, Lumpenviertel

Als erstes brauchen wir eine Unterkunft, also fragen wir uns zum Fremdenhaus durch. Das liegt recht Zentral und sieht auch nicht heruntergekommener aus, als andere Häuser in dieser Gegend. Davor schenkt ein Teufel stinkende Suppe in Schüsseln und bietet sie für lau an. OK, dass können wir nicht unterbieten. Die Suppe stinkt dafür auch ziemlich. Örks! Ich will gar nicht wissen, was da drin ist.

Der Schankraum des Fremdenhauses ist gut mit Menschen und Tieflingen gefüllt. Einige Menschen wiesen durchaus Mutationen auf, wie Schuppenhaut, Hörner, Schwänze. Der Wirt hat teilweise Schuppenhaut und stellt sich als Gordog vor. Wir kommen ins Gespräch und treffen auf einen verwandten Geist. Einst hatte Gordog auf Seiten der Teufel im Blutkrieg gekämpft, hatte aber die Rechnung ohne den Wirt gemacht, wie man so schön sagt. Jedenfalls wird der Rücktransport in die höheren Ebenen nicht automatisch gewährt und er hatte nicht genug Höllenübliche Währung, um das zu bewerkstelligen. So blieb er hier und übernahm das Wirtshaus. Er erzählt uns, dass die Hölle körperlich und geistig korrumpiert. Das nenne ich mal ehrlich, besonders wenn man bedenkt, dass wir gerade auch über einen Wechsel der Machtstrukturen reden. Pravos ist auch ihm, Gordog ein Dorn im Auge. Unter einem anderen Teufel wären seine Geschäfte leichter. Es gibt einige Teufel, die scharf auf diesem Posten sind. Allerdings wäre es nicht klug, sich als deren Handlanger zu verdingen. Hat der Abenteurer seine Arbeit getan, so wird er in den Säuregruben enden. Lästige Zeugen und so. Also müssen wir über Bande spielen, sprich, einen der Konkurrenten von Pravos einen letzten vernichtenden Schlag ermöglichen, ohne dass wir direkt in Erscheinung treten.

Wir beginnen wirklich schon verdreht zu denken. Ganz anders als sonst, wo wir zu den Problemen hingehen, mit ihnen reden und sie dann meist totschlagen, wenn sie unseren Argumenten nicht folgen wollen. Hier muss man anders handeln. Pravos hat als mächtigen Verbündeten die Tyrannoskirche. Beide profitieren voneinander und helfen sich aus. Die Tyrannoskirche von Pravos zu entfremden, würde ihn deutlich schwächen. Sein anderes Standbein im Viertel ist der Flickenbrei. Die versorgen die Menschen unentgeltlich mit Nahrung. Nicht aus reiner Menschenliebe, sondern hungernde Menschen neigen dazu zu revoltieren und jede Revolte lässt einen Stadthalter nicht gut aussehen. Wenn wir den Flickenbrei für einige Zeit außer Kraft setzen, könnte das äußerst negative Folgen für unseren Freund Pravos haben. Nun, sieht aus, als hätten wir einen Plan. Gordogs Unterstützung kostet uns fünfzehn Kilo von unsren Vorräten, dafür bekommen wir sein Töchterchen Jenna als Fremdenführerin gestellt.

Jenna ist ein aufgewecktes Mädel von etwa Achtzehn Jahren in einer mit Hörnchen überzogenen Lederrüstung. Sie hat als höllische Mutation grün leuchtende Augen ohne Pupille oder Iris. Auch ihr Haar ist Grün, leuchtet aber nicht.  Als erstes schauen wir uns mal die Tyrannoskirche an. Die befindet sich in einem umgebauten Wohnhaus. An der Front ist ein überdimensionierter Panzerhandschuh angebracht. Vor dem Haus sind zum einen ein Galgen, an dem Häretiker abhängen und zum anderen ein Podest, auf dem ein Kleriker des Tyrannos predigt, aufgebaut. Der kündigt für den nächsten Gottesdienst ein Wunder seines Gottes an. Leider ist der erst in ein paar Stunden. Nun gut, sehen wir uns einfach mal ein wenig im Lumpenviertel um. Wir finden einen Markt, an dem sogar magische Gegenstände verkauft werden. Für Vierzig Kilo tausche ich einen Perle der Macht ein, die mir erlaubt, Zauber des Vierten Grades zu wiederholen. Holla, da soll doch mal einer sagen, die Dame würde mir hier nicht lächeln. Dolon tauscht einen alten Schutzring gegen eine Perle des zweiten Grades ein. Auch kein schlechter Tausch.

Wir kommen gerade noch rechtzeitig in den Gottesdienst. Der Innenraum ist recht schmucklos. Es gibt ein Podest mit einem Altar. Jede Wand hat eine Tür, davon aber nur eine bewacht ist. Die Gläubigen haben sich auf den Boden zu knien. Finde ich unmöglich, aber um nicht aufzufallen, knie ich mich auch hin. Dann bekommen wir erst mal das übliche Tyrannos Bla bla zu hören. Dann wird es etwas konkreter, als einige Konvertiten Söldnerkontrakte für den Blutkrieg unterzeichnen. Ist natürlich auch eine Möglichkeit von hier weg zu kommen. Und am Ende kommt dann noch das Wunder. Eine Leiche in schwarzer Rüstung wir hinein getragen.

"Das ist Grevius der Große! Ein geweihter Kleriker des Tyrannos! Er kämpfte sich durch drei erfolgreiche Kampangen des Blutkrieges und durch zwei der materiellen Ebene. Ungezählt sind seine Heldentaten, gewaltig seine Verdienste." Nun folgt eine Auflistung einzelner Heldentaten, die ihn bei vernünftiger Rechtssprechung sofort an den Rallardsbaum gebracht hätten. Am Ende der Predigt beginnt der Kleriker damit, Diamantstaub zu verteilen. Im ersten Moment glaube ich, dass er eine wahre Auferstehung wirkt, aber das Ritual weicht schließlich immer stärker davon ab. Der Leichnam beginnt sich verändern. Knochen wachsen aus seinem Körper, bilden richtige Kämme und Stacheln. Ich schau durch meine magische Brille, der Kerl steht schleißlich lebendig wieder auf, dass Ding vor uns lebt und ist kein Untoter. Wir sind gerade Zeuge verdorbener und doch sehr mächtiger Magie geworden. Verdammnis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 23. Dezember 2010, 11:44:17
An dieser Stelle möchte ich allen treuen Lesern ein frohes Weihnachtsfest wünschen.  :wub:

Tag 4 in der 7. Ebene der Hölle, Grenpoli, Lumpenviertel

Der Kleriker kündigt im Laufe der nächsten Tage weitere Wunder dieser Art an. Wahre Gläubige können so ihrem Gott mehr als nur ein Leben lang dienen. Draußen weiß Jenna zu berichten, dass die Leichen von Parvos in die Stadt geschmuggelt worden sind und in einem seiner Lager deponiert sind. Der Verlust, bzw. der Austausch der Leichen, würde die Tyrannoskirche öffentlich blamieren und das Verhältnis zu Parvos würde sich zwischen diesen beiden Fraktionen verschlechtern. Also worauf warten wir dann noch?

Als erstes schauen wir uns dieses ominöse Lager an, dass nichts weiter als ein mit einer primitiven umsäumter Palisade quadratischer Pferch ist. Eine Rotte Imps und ein großer Gorrilaähnlicher Teufel mit einer Schweineschnauze halten Wache. Die Palisade ist gerade mal zweieinhalb Schritt hoch. Kann man also bequem überklettern. Nun brauchen wir nur noch ein paar Leichen, um den Austausch vornehmen zu können. Lia schlägt allen ernstes zu, selber welche zu produzieren. Die Hölle schient schon auf Lia abzufärben oder einfach das zum Vorschein zu bringen, was eh schon immer in ihr war. Druss lehnt das rigoros ab und ich pflichte ihm da nur zu gerne bei. Wie auch immer, Lia bemerkt zwei vorwitzige Imps, die uns zu folgen scheinen. Mir sind schon einige Imps aufgefallen, aber für mich sehen die alle gleich aus. Aber Lia ist sich sicher, dass es immer die zwei gleichen Teufelchen sind, die ab und zu durch unser Gesichtsfeld flattern. Das müssen Spione von Parvos sein und deswegen müssen sie weg.

Wir beschließen, diese Imps in die Kanalisation zu locken und dort fertig zu machen. Jenna warnt uns, dass es dort äußerst gefährlich sei, da dort geistig instabile Teufel hausen würden, die sich aus dem normalen Hierarchiesystem ausgeklinkt hätten. OK, dann müssen die wahrlich durch den Wind sein. Nun ja, aber wir haben keine andere praktikable Möglichkeit, die Imps sonst los zu werden. Die junge Frau meint, dass sie uns in Fremdenhaus erwarten wird, falls wir die Sache überleben. Sie zeigt uns vorher noch, wo wir einen bequemen Einstieg finden. Auf dem Weg dorthin schnappen wir uns ein paar Knüppel. Primitiv, aber besser als gar nichts.

Ich mache Licht und steige als erstes hinunter. Wasser fließt hier kaum, dafür gibt es ziemlich viel Unrat hier unten. Wir biegen um eine Ecke, die anderen drücken sich in Nischen, während ich laut plappernd weiter gehe, um die fehlenden Geräusche zu überdecken. Die Imps flattern tatsächlich in unsere Falle. Ich zücke meinen Totschläger und eile zurück, während die Imps total überrascht sind. Ich versuche einem eine kleine Kugel aus Säure überzubraten, aber die Magie verpufft komplett. Das Verbot von Kampfzaubern scheint durch die Stadt selbst aufrecht erhalten zu werden. Finsternis!

Lia macht einen Windstoß und einer der Imps trudelt genau auf mich zu. Ich hole mit meinen Totschläger aus und klatsche den Imp wie bei Schlagball gekonnt gegen die nächste Wand. "Hauslauf!" rufe ich begeistert, während der kleine Teufel betäubt die Wand herunter rutscht. Der andere flattert panisch davon, biegt um die nächste Ecke und quietscht erschreckt auf. Dann ist zu hören, wie Fleisch zerfetzt wird. Oho?

Nach nur einem Augenblick kullert, krabbelt, trampelt eine Gestalt wie aus einem Albtraum um die Ecke. Das Ding scheint aus hunderten von Armen zu bestehen, die aus einem zentralen Körper wachsen, der eine seltsame Fressöffnung hat. Und es ist verdammt groß, füllt den ganzen Gang aus. Sofort machen wir kehrt und rennen so schnell wir können davon. Dolon stolpert auf der Flucht und wird von dem Ding einfach überrollt. Finsternis!

Wir kehren um und versuchen Dolon die Zeit zu verschaffen, wieder aufzustehen. Jetzt überrollt es auch uns, gerade so kann ich seinen zupackenden Armen entkommen. Jetzt sind wir alle wieder auf der gleichen Seite und ich ziehe eine Energiewand hoch. Das Ding trommelt wütend mehrere Sekunden mit seinen Armen gegen die Wand, sieht die Erfolglosigkeit seiner Bemühungen ein und rennt davon. Wahrscheinlich um uns zu umgehen. Nichts wie weg hier. Ich renne voraus bringe die anderen dazu, mir zu folgen. Wir kommen an dem einem gegen die Wand geklatschten Imp vorbei, der jetzt nur noch blutiger Matsch ist. Damit sind beide Spione erledigt und wir können schwören, dass wir sie nicht umgebracht haben. Wir kommen zum Ausgang und machen das wir hinaus kommen. Jenna hatte Recht, dort unten ist es verdammt gefährlich. Verdammnis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 28. Dezember 2010, 22:11:50
Tag 4 in der 7. Ebene der Hölle, Grenpoli, Lumpenviertel

Die Spione sind wir los und gehen frohgemuht ins Fremdenhaus. Jenna erwartet uns dort schon freudig überrascht über unsere vollständige wiederkehr aus der Kanalisation und führt uns in ein neues Quartier, eine verlassene Wohnung in einem generischen herunter gekommenen Wohnhaus im ach so Heimligen Lumpenviertel. Die Grünhaarige verlässt uns, um sich etwas nach älteren Leichen umzusehen. Nach knapp einer Stunde taucht sie wieder auf und führt uns in ein anderes heruntergekommenes Haus. Dort verteilen wir ein paar Lebensmittel als Belohnung und nehmen ein Pärchen mit, das wohl Selbstmord begangen hat und schon seit einigen Wochen dort herum zu gammeln scheint. Wir stecken sie in Druss seinen Beutel und verteilen die dort transportierten Lebensmittel auf meinen Rucksack und Lias Beutel.

Nachdem wir die Dämmerung abgewartet haben, eilen wir zu dem Pferch. Als erstes sollten wir den mal ausspionieren. Unterwegs zischen uns Schatten zu, dass sie uns bald holen werden. Nur zu, versucht es, aber nur nicht hier! Jedenfalls werden wir nicht weiter belästigt und ich steige auf, um das Laber auszuspionieren. Je höher ich komme, desto schneller bewegt sich alles um mich herum. Ich sie die anderen in rasender Geschwindigkeit hin und her wuseln. Ich muss mich in eine Zeitblase hinein bewegt haben. In dieser Dimension der Hölle gibt es solche Blasen, welche einen entweder abbremsen oder enorm beschleunigen, während ein paar Meter weiter alles gewohnt weiter läuft. Mir bleibt nichts anderes übrig, als auf das Beste zu hoffen und spähe den umzäunten Lagerplatz aus. Die Imps wuseln fast nur am Tor herum und scheinen dort irgendetwas höchst komplexes zu spielen. Einer von ihnen scheint das Spiel zu leiten, die anderen haben seltsame geometrische Körper, die sie ab und zu werfen und dann das Ergebnis unter großes Geschrei diskutieren. Die Schweineschnauze pennt vor seinem Trog. Perfekt. Ich eile nach unten und brauch für diese Aktion, die für mich keine Minute gedauert hat, geschlagene sechs Stunden. Finsternis!

Wir schleichen uns zur Rückseite und ich mache uns alle Unsichtbar. Dolon schafft es leider nicht über die Palisade und macht obendrein noch einen Imp auf sich aufmerksam. Allerdings schaffte es Dolon ziemlich gut den Betrunkenen zu mimen, der im Suff gestürzt ist und der Imp schnattert nur ein paar Beleidigungen hinter ihm her, bevor der kleine Teufel zu seinen Kameraden zurück kehrt, die lauthals über Regeln ihres undurchsichtigen Spieles zu diskutieren scheinen. Das hält sie so beschäftigt, dass wir uns in aller Ruhe umsehen können. Schweineschnauze schnarcht derweil friedlich vor sich hin. Wir finden einen Haufen kopfloser Leichen, Rohmaterial für den Brei, der hier ausgegeben wird. Örks!

Aber die eigentlichen Leichen finden wir vorerst nicht. Schließlich bleiben nur noch zwei Kisten direkt neben Schweineschnauze übrig. Und die sind auch noch vernagelt. Nun gut, da müssen wir wohl improvisieren. Ich beschwöre Still einen Seiltrick und wir ziehen die Kisten in die Extradimensionale Blase. Dort heble ich die Kisten auf und wir entkleiden die Leiche, bevor wir ihr den Kopf abreisen. Eine ziemlich eklige und anstrengende Sache. Dann tragen wir sie zu Druss, der etwas außerhalb wartet und tauschen die Leichen aus. Tragen diese dann wieder zurück in die Extradimensionale Blase und kleiden sie dort an. Dann Kiste zu und wieder vernagelt. Auch mit der zweiten Kiste klappt das ohne Probleme. Nur einmal schreckt der Teufel kurz aus seinem Schlaf, stiert mit seinen Äuglein durch die Gegend, holt sich einen Schapf aus seinem Trog und schläft dann weiter. Puh!

Vorsichtig verlassen wir den Lagerplatz und überklettern ein weiteres mal die Palisade. Das hat ja jetzt Prima geklappt. Wir bewegen uns unbehelligt zurück zu unserem Versteck. Einen Schritt in die richtige Richtung haben wir getan. Aber wir gehen wir jetzt weiter vor? Jenna weiß Rat. Parvos hat einen Koch, welcher für ihn den Brei zu bereitet, mit dem er die Armen füttert. Wenn wir den erledigen, wird es für einige Tage nicht ausreichend Brei geben. Wahrscheinlich ist da mehr drin als nur die Reste von Leichen. Nun gut, aber wie kommen wir da rein? Wie jeder Unterweltboss hat auch Parvos einen geheimen Fluchttunnel in die Kanalisation. Ich habe ein Deja vu. Manche Dinge ändern sich eben nie. Wahrscheinlich ist der Fluchttunnel von diesem Krakenwesen nichts weiter als eine Wasserspülung wie im Haus reicher Leute. Irgendwie eine belustigende Vorstellung. Aber Spaß beiseite, wir haben ja alle gesehen, mit welch großer Effizienz wir gegen die Kanalbewohner vorgehen können, nämlich gar nicht. Jedenfalls nicht ohne Waffen. Mal wieder ist Jenna unsere Rettung. Waffen kann man hier durchaus erwerben. Zwar nur primitive, aber das eine oder andere Kurzschwert, eine Axt oder ein Zweihänder würde uns schon viel weiter helfen. Aber das werden wir Morgen machen, denn so lang die Nacht auch noch sein mag, ich bin Hundemüde. Also gehen wir erst einmal schlafen und harren der Dinge, die noch auf uns zukommen werden.

Gespielt am 11.12.2010
Spielleiter: Stefan
SC: Kaira 17 (Schurke 4/ Seher 1/ Unseen Seer 4/ Arkaner Trickser 8),
Druss 16 (Barbar),
Lia 16 (Waldläufer 5/ Kriegsmagier 6/Arkaner Bogenschütze 2, Mystischer Ritter 3)
Dolon 16 (Kleriker 8/Kriegspriester 8)
EP: Stufe 16 2800 Stufe 17 2500  + 225 Kaira, 225 Lia, 150 Dolon
Überwundene Gegner
1 Hundertarm Ding
Indirekt 2 Imps
Beute
Nix

So, dass war die letzte Sitzung, wir spielen erst wieder am 8. Januar, bis dahin ist Winterpause. Guten Rutsch ins neue Jahr und man liest sich dann wieder.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 24. Januar 2011, 12:26:14
Wir kamen wieder etwas zum spielen, also geht es erstmal wieder wie gewohnt weiter. Viel Spaß!


Kapitel 30
Waffenhandel in der Stadt der Diplomatie!

Tag 5 in der 7. Ebene der Hölle Grenpoli Lumpenviertel

Durch die Länge der Nacht kann ich lange genug schlafen, um mich wirklich erholt zu fühlen. Für Leute, die Nachts bevorzugt arbeiten, wie mein früherer Berufsstand, sind solch lange Nächte eine wirkliche Bereicherung der Lebensqualität. Ich überarbeite vollständig die Liste meiner memorierten Zauber und komme zu einer recht einmaligen Auswahl an nützlichen Unterstützungszaubern, die ich meist für Kampfzauber vernachlässige. Auch habe ich über Nacht die notwendige Einsicht erlangt, mehr Zauber merken zu können als jemals zuvor. Ab und zu taucht dieses Phänomen auf. Wie aus heiterem Himmel kann ich auf einmal viel mehr als vorher. Wahrscheinlich ist dies ein Schubweise einsetzender Reifeprozess. Wie auch immer, jedenfalls kann ich mir jetzt auch zwei neue äußerst praktische zauber merken, an denen ich schon lange arbeite, Fehlerfreies Teleportieren, endlich keine peinlichen Situationen mehr und den äußerst dekadenten Zauber mit dem Namen "Herrliche Herrenhaus". Letzteres lässt mich bei Bedarf ein Taschendimension beschwören, in dem sich ein Herrenhaus befindet, voll mit Dienern und einem Ballsaal.

Schließlich trudelt Jenna wieder ein und meint, sie hätte die entsprechenden Leute gefunden. Nun gut, worauf warten wir dann noch? Vertrauensselig tappen wir hinter Jenna durch die verruchte Höllenstadt hinterher. Auf dem Weg dorthin treibt sie uns hektisch in eine Seitengasse. Keine Sekunde zu spät, denn eine Wolke hektischer Abishai stürzt sich auf ein Wohnhaus in der Nähe. Die Teufel fangen an, dieses mit großem Elan zu reparieren. Wehe dem, der ihnen im Weg steht, der wird kurzerhand mit eingebaut.

"Was zur Hölle hat das denn schon wieder zu bedeuten?" frage ich etwas konstatiert.
"Von Zeit zu Zeit brechen die Teufel in hektischer Aktivität aus und reparieren ein zerfallendes Gebäude. Nach welchen Gesetzen sie dabei vorgehen, ist unbekannt. Man nimmt an, dass dies eine Manifestation der Ordnung ist, welche die Trägheit der Ebene hin und wieder durchbricht. Dann verfallen die Teufel in einen Schaffensrausch und setzen Dinge instand. Nach einer ständig wechselnden Zeitspanne versinken die Teufel danach wieder in die hier typische Lethargie", erklärt uns Jenna. Ich mache mir sofort entsprechende Notizen für mein Buch über die Reise in diese Hölle. So ein Thema ist immer interessant.

Schließlich führt uns Jenna in eines der unzähligen verfallenen Gebäude. Wir betreten eine Art Schenke, die sich in einem übergroßen Wohnzimmer befindet. Etwa Zwanzig Leute befinden sich darin. Der Anführer, ein massiger Kerl in mit einem Oberkörper aus Muskeln, die selbst Druss erblassen lassen, ist der Anführer. Er nennt sich Ardo. In seinem linken Augen quetschen sich zwei Augäpfel, also zwei Pupillen, was ihm ein etwas grusliges Aussehen gibt. Die Gezeichneten, alle weisen mehr oder schwere Zeichen des Lebens in der Hölle auf, sind mit primitiven Waffen bewaffnet, kaum mehr als Werkzeuge.

"Ah, die Wagemutigen. Zwanzig Seelen hat Parvos auf euch ausgesetzt. Und jetzt erklärt mal, was uns davon abhalten soll, sie uns zu nehmen."
"Zwanzig Seelen? Wie erbärmlich. Hundert Seelen waren wir schon Wert und wir sind nicht schlechter geworden", bemerke ich scheinbar furchtlos dazu. Wir sind ihnen im Verhältnis 1 zu 4 unterlegen, sind unbewaffnet und haben keine offensive Magie. Aber wir haben schon andere widrige Umstände überstanden, da mach ich mir wegen ein paar Höllengezeichneten keine allzu großen Sorgen.

"Ihr Materier seid immer so großkotzig. Glaubt wohl, nur weil ihr dort oben auf der materiellen Ebene eine große Nummer seid, könntet ihr hier eure Kauleiste breit aufreißen."
"Nun, wir haben unseren Ruf durch harte und ehrliche Arbeit auf den Schlachtfelder Faeruns verdient. Die Ruhmeshalle des Tempus zu Chondathan ist voll mit unseren Trophäen," erklärt Schlachtenrufer Dolon selbstbewusst.
"Schon viele haben uns unterschätzt", füge ich hinzu, "Und die betrachten nun alle die Radischen von unten. Zwanzig Seelen sind der Ärger nicht Wert, den wir euch bereiten werden."
"Mit Zwanzig Seelen können wir hier alle mehr als zwanzig Jahre in Saus und Braus leben."
"Tote können mit Seelen nichts anfangen. Aber wir sind nicht hier, um uns zu streiten oder fest zustellen, wessen Anhängsel länger ist." Männer haben manchmal die ungute Tendenz Streit nur deswegen vom Zaun zu brechen, um festzustellen, wer der Bessere ist. Für solch einen Mist haben wir keine Zeit. "Seht meine Macht und erbebt!" erkläre ich, um die Diskussion zu beenden und beschwöre den Eingang zu einer Taschendimension. Sieht natürlich nicht beeindruckend aus, der Inhalt hinter der fast unsichtbaren Türe schon.

"Folgt mir und wir reden mit vollen Magen weiter", schlage ich vor und gehe durch die Tür. Dahinter erwartet mich ein opulent eingerichtetes Empfangszimmer. Eine Treppe führt in den gewaltigen Speisesaal, wo über zweihundert Personen schlemmen können. Nach kurzem Zögern kommt Ardo mit seiner Elite hinter her und sieht sich misstrauisch die Sache an. Nachdem er von ein paar Speisen hat probieren lassen, schickt er einen Mann zurück, der weitere Gäste holt. Nach und nach füllt sich der Raum mit hungrigen Familien, während wir in einem Nebensaal Geschäfte machen. Fünf Kilo Lebensmittel pro Waffe, dass ist sein Preis. Nun gut, unsere Vorräte schrumpfen bedenklich, aber ist wohl nicht zu ändern. Jenna bekommt einen Dolch, ich ein Kurzschwert, die anderen nehmen Schwerter, etwas anderes haben sie Leider nicht. Wäre ja auch zu schön gewesen.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 27. Januar 2011, 13:12:10
Tag 5 in der 7. Ebene der Hölle Grenpoli Lumpenviertel

Ich fühle mich doch gleich viel wohler, mit dem Kurzschwert im Rucksack. Als nächstes besuchen wir den Tempel des Tyrannus und schauen dem Gottesdienst zu. Am Ende sollen die beiden Leichen ausgewählter Diener wieder erweckt werden. Gespannt schauen wir zu, wie das schief geht. Und wie es schief geht. Der Zauber schlägt nicht nur fehl, sondern die Erde fängt an zu beben, dass ganze Haus wackelt. Wir beeilen uns raus zu kommen. Leider stürzt das Gebäude nicht vollständig ein, auch wenn der Gebetsraum stark in Mitleidenschaft gezogen wird. Da Tyrannus sich nicht allein auf unsubtile Zeichen verlässt, verkündet er lautstark, dass er äußerst unzufrieden mit der Leistung des örtlichen Klerus ist. Das kapiert nun wirklich jeder und nachdem der ganze Spuk vorbei ist, schwören die Jungs im Namen ihres finsteren Gottes feierlich Rache. Und wir wissen ja schon, wer die abbekommen wird. Jedenfalls hat Parvos seine wichtigsten Verbündete verloren, Zeit sich um den Flickenbrei zu kümmern.

Jenna führt uns zu einem Eingang nahe der Kanalisation. Wie üblich, will sie nicht mit runter, ist ja auch kein Wunder, wenn man bedenkt, was für Ungeheuer dort unten ihr Dasein fristen. Uns plagen solche Ängste weniger. Ich führe die Gruppe bis nahe an den Eingang und schleiche vor, um den Eingang auszuspionieren. "In Dunkelheit sehen!" zaubere ich still, um mich in der totalen Dunkelheit zurecht zu finden. Der Eingang zum Haus des Parvos ist bewacht. Ein Infernalischer Gorillon sitzt vor dem Gitter am Ende der Rampe, die zum Keller des Anwesen führt, und spielt mit Knochstückchen eine Wurfspiel. Ich versuche durch das Gitter zu sehen und sehe einem Amizu und zwei primitive Dienerteufel beim Müll sortieren. Es scheint zwei weiter führende Ausgänge zu geben. Mit dieser Information schleiche ich mich zurück und sage den anderen Bescheid.

Es gibt eine kurze Diskussion, wie wir das am besten anstellen. Wir müssen verhindern, dass jemand Hilfe holt, also müssen die drei Teufel im Raum isoliert werden. Das kann ich mit einer Energiewand bewerkstelligen, aber dazu muss ich in den Kellerbereich sehen können und da ist der Affe im weg. Verdammnis. Also versuchen wir die Affen hier her zu locken. Ich simuliere die Geräusche von Eindringlingen. Leider brüllt der Affe nur und trommelt offensichtlich mit allen seinen vier Fäusten auf seine Brust, um die mutmaßlichen Störenfriede zu verscheuchen. Das nenne ich mal eine verdammt miese Arbeitsmoral. Finsternis!

Nun gut, dann eben ein neuer Plan. Die anderen geben mir einen kurzen Vorsprung und ich schleiche mich unsichtbar an den großen Affen an. Der kann mich weder sehen noch hören, leider scheint seine Nase fein genug zu sein, um mich hier unten riechen zu können. Nun gut, ich flitze geschickt einfach durch ihn hindurch, eine seiner wirbelnden Pranken trifft mich dennoch. Autsch! Allerdings gelingt mir der Durchbruch und ich bin am Gitter. "Wand fest und stark!" rufe ich und eine Wand blockiert beide Ausgänge. Ha!

Druss und Dolon stürzen sich auf den Affen und geben ihm saures. Besonders Druss sorgt für ordentlich große Wunden. In Nullkommanix ist diese Höllenbrut erledigt. Ich öffne das Gitter, in dem ich mit einem starken Telekinetischen Schub einen Hebel umlege und das Gitter fährt nach oben. Der Amizu versucht panisch noch zum Hebel hin zuspringen, aber wir sind durch, bevor sich das Gitter wieder senkt. Zu langsam!

Die drei minderwertigen Teufel in dem Raum fallen unseren rechtschaffenen Zorn zum Opfer und der erste Schritt ist getan. Der Amizu trägt einen Ordner mit Arbeitsanweisungen mit sich herum, die wir nur Bruchstückhaft lesen können. Viel interessanter ist die Karte, die an dem Ordner hängt. Der Raum mit dem Flickenbrei befindet sich nur eine Tür weiter und zwar die große Tür links von uns aus gesehen. Es gibt noch eine kleine Tür, die mit einem kurzen Gangsystem verbunden ist, die zu einer Treppe nach oben führt. So wie es aussieht, dem einzigen Zugang nach oben. Abgesehen von durchsichtigen Wasserleitungen, die sich durch das Gewölbe ziehen. Dadurch scheint sich Parvos bewegen zu können. Hoffentlich macht er in den nächsten Minuten keinen Rundgang durch sein Anwesen. Könnte peinlich für uns werden.

Wir beseitigen unsere Spuren, in dem wir die Leichen in die Kanalisation schaffen, wo hoffentlich bald die hier ansässigen Bewohner die Beweise in Dung verwandeln. Dazu müssen wir den Teufelsaffen in Handliche Stücke zerlegen, was zum Glück die beiden Männer übernehmen. Eine wirklich widerliche Arbeit. Örks!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 31. Januar 2011, 14:47:25
Tag 5 in der 7. Ebene der Hölle Grenpoli Lumpenviertel

Als nächstes erforschen wir das Gangsystem, zu dem die kleine Tür im ersten Kellerraum führt. Es gibt tatsächlich eine Treppe nach oben, die nur mit einer Tür gesichert ist. Dann sehen wir uns die nächsten verschlossenen Durchgang an, welche in den Raum mit den Flickenmeister führt. Ich hohle eine kleine Glaskugel aus meinem Komponentenbeutel und spähe durch einfach durch das feste Hindernis. Ich sehe ein Wesen in einem Energiekäfig, dass zusätzlich durch ein massives Eisengestänge festgehalten wird. Das Ding besteht aus Tentakeln, an denen spitzen sich Mäuler befinden. Irgendwie erinnert es mich mit seinem Unförmigen Leib an eine gigantische Kreuzung eines Otygs mit einem Hundertmaul. Örks!

Es gibt eine Rampe, die über die Konstruktion führt. Von dort aus kippen Abishai Leichenteile von Menschen, Teufel und anderer Kreaturen auf den Käfig. Tentakel schnappen gierig nach den Überresten, zerreisen sie buchstäblich in der Luft. Alles was das Wesen frisst, kommt nach kurzer Zeit als Brei durch seinen Anus wieder heraus, an dem eine Rinne anliegt, welchen den Kot in eine Wanne gleiten lässt, die außer Reichweite der Tentakel steht. Der Flickenbrei besteht also im wesentlichen aus den verdauten Überresten intelligenter Wesen. Mir wird richtig schlecht. Würg!

Nachdem ich mich halbwegs wieder beruhigt habe, betrachte ich den Rest des Raumes. Der Raum ist in etwa Kreuzförmig, wobei in der Mitte der Energiekäfig mit dem teuflischen Scheißerchen steht, um die Sache auf den Punkt zu bringen. Vier rote Abishai und ein großer geflügelter Teufel, so ein Exemplar hat uns schon vor den Stadttoren angegriffen, als Aufseher schmeißen den Laden. Es gibt drei Türen, eine in diesen Gang wo wir stehen, einen in den Nebenraum, wo wir eingedrungen sind und einen weiteren, der zu dem so genannten Stall führt. Keine Ahnung was da drin ist, aber noch mehreren Räumen kommt man zwangsläufig wieder in diesen Gang. Wir beschließen, den Durchgang für den Raum, in dem der Müll gelagert wird und zur Rampe führt, zu verschleißen. Dazu benutzen wir eines meiner Seile, die wir mehrmals durch die Ringe an der Tür ziehen. Ich hätte gerne etwas massiveres benutzt. Leider taugt sonst nichts wirklich dafür als Riegel zu dienen. Das sollte halten, hoffe ich zumindest.

Wir halten den Schlachtplan simpel, alles töten was drin ist und lassen keinen entkommen. Das ist wie in den unkomplizierten alten Zeiten, nur das wir diesmal den Versuch zu Verhandeln von vorne herein unterlassen. Das ist ein Todeskommando, Verhandlungen oder Gefangene sind keine uns zur Verfügung stehende Option. Wir ziehen verschiedene Schutzzauber hoch, ich vergrößere Druss und stürmen dann in den Raum.

"Beeilt euch!" rufe ich und mache alle hibbelig. Dann räume ich den Türbereich und stelle mich umgeben von acht Spiegelbildern neben die Tür. Dolon spricht ein kurzes Gebet, dass uns Glück zu bringen vermag. Druss überrascht uns, indem er eine summendes Feld beschwört, dass ihn beschützt. Was in den Neun Höllen ist in den Barbaren gefahren? So kenne ich Druss gar nicht. Auch er scheint sich weiter entwickelt zu haben und ein paar neue Tricks einer ganz neuen Art gelernt zu haben. Sieht so aus, als wäre er unter die Psioniker gegangen. Holla!

Die Teufel lassen sich nicht bitten und drei der roten Ashibai greifen mich vehement an. Meine Spiegelbilder werden aber stattdessen in Mitleidenschaft gezogen. Der letzte Ashibai stürzt sich auf Druss, während sich der große um Dolon bemüht und recht erfolgreich dabei zu sein scheint. Ich trickse mich zwischen den Teufeln hindurch und nehme einen von ihnen in die Zange. Hat er nun davon, ich stoße eine recht tiefe Wunde. Der Schlachtenrufer wirkt unkonzentriert und zerteilt hauptsächlich die Luft mit wuchtigen Hieben. Was sich aber als raffinierte Finten entpuppt, schließlich trifft er den roten empfindlich. (Drei Attacken in Folge mit einer Vier daneben, dann eine bestätigte Zwanzig mit dem letzten Schlag). Druss macht es kurz und schmerzhaft, erledigt mit zwei harten Hieben einen vorwitzig vorgestürmten Ashibai, der von mit abgelassen hat und schlägt dann mit großer Wonne auf den großen Geflügelten ein. Zwei der Roten hängen an mir dran und schlagen meine Spiegelbilder nach und nach kaputt.

Der Schlachtenrufer ist weiter unter seiner Form, während Druss in seiner großen Gestalt nachdrücklich für Fakten schafft und einen Teufel nach den anderen zerlegt. In Ermanglung kleiner Teufel lege ich mich mit dem großen an. Leider schrammt mein Schwert nur Oberflächlich auf seiner harten Haut. Von allen Seiten bedrängt, verlässt dem Großen den Mut und versucht durch die versperrten Durchgang zu fliehen. Der riesige Teufel prallt ab und Druss holt ihn ein. Mit einem wuchtigen Hieb schlägt Druss ihn tot. Der letzte der kleinen Teufel hat genug und versucht zu fliehen. Ich stürme ihn hinter her, überhohle ihn und treibe ihn mit einem "Wind komm und hilf mir!" zurück in Richtung des nachfolgenden Druss, der ihn mit einem wuchtigen Hieb in zwei Hälften teilt. Das Problem wäre erledigt. Wir verfüttern die Ashibai an den Flickenbrei. Aber der Große ist zu schwer und lässt sich kaum zerteilen. Verdammnis!

Wenn der Teufel nicht zum Flickenbrei geht, dann bringen wir den Flickenbrei zum Teufel. Wir öffnen uns zuerst eine Fluchtroute, dann banne ich nach mehreren Erfolglosen Versuchen den Energiekäfig, was mich meine letzte Rolle kostet. Verdammnis! Druss und Dolon zerstören mit hier herumliegenden Werkzeug das Eisengestell, welches das Ding gefangen hält. Leider lässt das Ding den toten Teufel liegen, während wir vor ihm fliehen. Das war nicht ganz der Plan, aber wohl nicht zu ändern. Wir hängen diese schreckliche Bestie ab und steigen wieder nach oben. Wir treffen Jenna im Fremdenhaus und beschließen, erst mal für einige Stunden abzuwarten. Jetzt gilt es, den richtigen Moment zu erwischen, wo wir Parvos den Todesstoß geben.

In einem leer stehenden Gebäude quartieren wir uns ein. Lia bringt zur Sprache, dass Jenna vielleicht in der letzten Phase kalte Füße bekommen könnte und das sicherlich schnell in die Höhe schnellende Kopfgeldes vielleicht doch vorziehen könnte. Da Elfen ja als äußerst hinterhältig gelten, halte ich Lia für eine Expertin auf diesem Gebiet. Und da überdies diese Gedankengänge durchaus logisch sind, stimme ich ihr zu. Wir verlassen den Keller und quartieren uns in einen Raum im ersten Stock ein, der nach hinten hinaus geht. Ich zaubere einen Seiltrick, wo wir uns zurück ziehen, während unsere Nimmervollen Beutel und Hewards praktischen Rucksack verstecken müssen. Mal sehen, wie die Sache sich entwickelt.

Gespielt am 08.01.2011
Spielleiter: Stefan
SC: Kaira 18 (Schurke 4/ Seher 1/ Unseen Seer 4/ Arkaner Trickser 9),
Druss 17 (Barbar 16/Psioniker 1),
Dolon 16 (Kleriker 8/Kriegspriester 8)
EP: Stufe 16 2130 Stufe 17 1504  Stufe 18 1200
Überwundene Gegner
1 Infernalischer Gorillon
4 Rote Abishai
1 Geflügelter Teufel
1 Amizu
2 Nubiripo
Beute
Nix
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 03. Februar 2011, 14:43:18
Kapitel 31
Offener Kampf in der Stadt der Diplomatie!

Tag 5 in der 7. Ebene der Hölle Grenpoli Lumpenviertel

Und die Sache entwickelt sich nicht gut. Am Nachmittag hören wir Stiefelgetrampel und raue Männerstimmen. Es hört sich an, als ob eine halbe Hundertschaft den Keller durchsuchen würden. Da dies Physikalisch gar nicht möglich ist, sind die Kerle nur verdammt laut. Da unsere Beutel und der Rucksack nicht besonders gut versteckt sind, beschließen wir, dieses Quartier zu räumen. Also klettern wir aus der Extradimensionalen Tasche heraus und schnappen unser Zeug. Nachdem wir alles wieder verstaut haben, springen wir in zwei Etappen nach unten. Damit sich niemand verletzt, wirke ich zweimal den Zauber Federfall. Ich unterdrücke die Geräusche mit meinem Stab des Stillen Zauberns. Unten im Hinterhof angekommen, mache ich uns alle Unsichtbar, leider trägt der Schall im Hof ziemlich weit und ein verdammter Wachposten ruft seine Spießgesellen herbei. Als die um die Ecke biegen, beschwöre ich eine schmierige Oberfläche, was drei von vier Kerlen gegen die nächste Wand befördert. Das hat weh getan, ha!

Der wo stehen geblieben ist, sieht aus wie ein verdammter Priester des Tyrannos und der bannt mir mal kurz die Unsichtbarkeit weg. Wie gemein! Aber für was kann ich perfekt flimmern? Tja, diese friedliebende Stadt ermöglicht mir, viele Zauber zu nutzen, welche sonst von Kampfzaubern verdrängt werden. Ich gebe dem fiesen Kleriker mein Kurzschwert zu kosten. Druss unterstützt mich, während die anderen sich einer weiteren, hinter uns erscheinenden Angriffslinie stellen. Die Gasse zum engen Hinterhof ist schmal, die Dächer hängen weit über, so dass wir erst mal unbehelligt von Erinnyen agieren können. Druss setzt dem Kerl ziemlich zu, während die anderen Schläger versuchen in die Zange zu nehmen. Aber der psionische Barbar kann dank seiner überragenden Gewandtheit und Kampferfahrung über diese dilettantischen Versuche seine anatomisch empfindlichen Stellen zu treffen, nur lachen. Und er zeigt ihnen, wie man mit wenigen Hieben fiese Kleriker weg haut. Leider heilt sich diese fiese Kleriker unsportlicherweise, da dreht Druss voll auf und ich gebe dem Kerl den Rest.

"Aufhören! Oder die Kleine hier stirbt!" Am Ende der Gasse zum Hinterhof hat sich eine weitere Angriffswelle versammelt und sie haben Jenna. Zwei muskelbepackte Schränke halten sie zwischen sich. Die Höllengeborene ist blutüberströmt und sieht aus, als wäre sie mit einem Brandeisen gefoltert worden. Sie hat uns tatsächlich verraten, aber erst nachdem man sie brutal gefoltert hat. Schweine!

Tja, ich wechsle mit Druss einen Blick, wir können die kleine Jenna hier nicht hängen lassen. Eine Befreiungsaktion hat keinen Aussicht auf Erfolg, da wir ohne Magie sie da nicht schnell genug heraus bekommen und sie hat schon offensichtlich viel erleiden müssen. So strecken wir die Waffen. Irgendwie dämlich, aber ich bringe es nicht übers Herz die junge Fremdenführerin zu opfern. Wir werden unserer Ausrüstung beraubt und halbnackt zu Parvos in sein Hauptquartier befördert. Das ist vielleicht mal peinlich.

Der Krakenteufel ist höchst erfreut, dass er uns nun in seine schmierigen Tentakel hat. Die Aktion, Tyrannos Tempel und ihn zu entweihen hat wohl nicht so ganz geklappt. Heilige Gespräche können nervig sein. Bäh!

Wir bekommen einiges über Gerechtigkeit und Wahrheitsfindung zu hören. Besonders ein Vortrag über einen Gegenstand mit dem Namen Hand von Karthos. Wer in dessen Anwesenheit lügt, stirbt. Ist ja mal echt fies so was. Aber erst mal werden wie eingelagert. Lia und Dolon kommen offiziell ins Gefängnis, Gerotar an den Pranger und wir in den Keller für eine Spezialbehandlung. Jenna wird separat im Obergeschoss untergebracht, zur späteren Belustigung der hier anwesenden Bart und Kettenteufel. Und von Kettenteufeln weiß ich ja aus eigener Erfahrung, was für perverse Kerle die sind. Verdammnis!

Zwei Bartteufel und drei Grimassen schneidende Imps eskortieren uns in den Keller. Wir werden in Bereiche geführt, die wir noch nicht verwüstet haben. Zum einen in den sogenannten Thronraum, der zur Hälfte ein Aquarium ist, dann den mit einer hinterhältigen Runenfalle gesicherten Ritualraum. Hier befinden sich mehrere Tankbehälter, welche mit dem Haussystem von Parvos Residenz verbunden sind. Durch diese Röhren bewegt sich dieser Krakenteufel. Eines der Behälter wird mit einem Handrad von den Bartteufel geöffnet. Dieser erklärt uns grinsend, dass die Flüssigkeit in den Rohren aus dem Fluss Styx kommt, welcher praktischerweise die gesamte Hölle durchfließt und alle neun Ebenen miteinander verbindet. Die Seelen der Sterblichen treiben darin und verlieren ihr ganzes Wissen. Und das gleiche wird auch uns widerfahren. Aber in diesem Tank wird das Wissen nicht vergessen, sondern extrahiert und kann so untersucht werden. Finsternis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 07. Februar 2011, 14:25:35
Tag 5 in der 7. Ebene der Hölle Grenpoli Lumpenviertel

Das können wir natürlich zulassen. Wäre ja noch mal schöner, dass die unsere Erinnerungen in Gläser umfüllen. Damit können die viel zu viel Schindluder treiben. Zwei Bartteufel und drei Imps gegen uns zwei? Fairer wird es wohl nimmer mehr. Ich zaubere eine Ablenkung und während mein Abbild noch koket versucht, die Bartteufel zu verführen, schleiche ich mich an eine der Vitrinen, die an der Wand steht. Darin ist eine Keulenförmige Kragenfigur ausgestellt, die mich irgendwie an verdrehte Tsochhari Kunst erinnert. Ich schlage die Vitrine ein, nehme die Keule und zieh sie dem nächsten Bartteufel über den Schädel. Voll auf die Zwölf! Druss lässt sich nicht lumpen und schnappt sich eine Glasscherbe. Der folgende Kampf ist Zäh und hässlich. Bald wird mir klar, dass ich die Krakenkeule lieber Druss geben sollte, aber das wird mir erst klar, nachdem ich die beiden Bartteufel hinterrücks gemeuchelt habe. Um die Imps besser jagen zu können, tausche wir die Waffen und Druss spielt mit den kleinen frechen Teufel das gute alte Schlagball, was ich als Kind so gerne gespielt habe. Heimlauf!

Den letzten inzwischen gar nicht mehr feixenden Imp muss ich mit einem Windstoß von der Decke pflücken, der genau auf Druss zufliegt. Es gibt ein sattes Klatschen, als die Keule den weichen Leib dem Imp trifft. Der fliegende Teufel kracht gegen die Wand und hinterlässt einen schmierigen Fleck. Das Problem wäre erledigt. Als nächstes untersuchen wir den Raum näher. Es gibt eine weitere Vitrinen, wo sich ein seltsames Metall hin und her bewegt. Werde nicht ganz schlau daraus. Wirklich sinnvolles Werkzeug oder Waffen finden wir hier nicht, dafür eine Art Steuerungskonsole für das Röhrensystem. Es scheint Telepathisch zu funktionieren und hat mehrere Funktionen, von denen einer einen Sog erzeugt, der nach der Ikonographie dem Tentakelteufel gefährlich werden kann. Das sind gute Nachrichten. Aber ob ihn das umbringen wird? Wohl eher nicht. Auf alle Fälle brauchen wir Werkzeug, wenn wir hier was Manipulieren wollen. Also begeben wir uns auf die Suche. Erst mal muss ich die Fall an der Eingangstür zum Ritualraum entschärfen. Leider habe ich kein Werkezeug. Verdammnis!

Aber der Bart der Bartteufel ist hart wie Adamant. Ich versuche eine Strähne davon weg zu schneiden, klappt aber nicht so richtig. Am Ende bin ich gezwungen, den toten Teufel den kompletten Bart mit dem Gesichtsfleisch daran, herunter zu schneiden. Örks! Das ist eine ziemlich blutige und auch eklige Angelegenheit. Aber manchmal muss man eben zu solchen Maßnahmen greifen. Ist ja nicht so, dass er noch Leben würde. Mit dem Bart gelingt es mir, die Rune zu zerkratzen und die Magie harmlos verpuffen zu lassen. Wir schleichen uns zuerst zu dem Raum, wo der Müll sortiert wird. Dort sind hinter der Tür laute Geräusche zu hören. Druss rät davon ab, dort einfach hinein zu gehen. Wenn Parvos nicht vollständig verblödet ist, wird er die Wachen in dem Raum verstärkt haben. Nun gut, Druss könnte durchaus recht haben, also lasse ich es sein, dort hinein zu gehen. Auch bei der Tür, hinter dem sich der Flickenbrei befand, scheint emsiges Treiben zu herrschen. Jedenfalls brüllt ein Aufseher laute Befehle und lässt die Peitsche knallen. Nach dem Hämmern zu urteilen, ist dort ein ganzer Trupp beschäftigt. Wahrscheinlich rote Abishai. Auch das ist uns zu heiß.

Also suchen wir in der anderen Richtung. Dort gibt es ein Futterlager. Tatsächlich finden wir darin zwei große Käfige mit infernalischen Riesenratten, die wohl darauf warten, von bösen Abenteurern beschworen zu werden. Oder um im Nebenraum verfüttert zu werden. Auf alle Fälle finden wir hier einiges an Werkzeug. Schwer bepackt gehen wir in den Ritualraum und entwickeln einen wagemutigen Plan. Wir schütten das flüssige Metall in das Becken, fluten es und bringen so das Zeug in den Kreislauf des Rohrsystems. Ich hoffe, dass Parvos das merkt und nachschauen kommt. Dann hauen wir einfach die Rohre links und rechts von ihm Kaput, die ein Versiegelungssystem haben, damit nicht das ganze Anwesen bei einem Rohrbruch unter Wasser gesetzt wird. Bei den Nebenwirkungen von diesem Zeug sicherlich eine gute Idee. Dann haben wir den Teufel in der Falle, schlagen das letzte Rohrstück kaputt und das war es dann mit diesem Krakenteufel. Um nicht im Wasser des Styx stehen zu müssen, basteln wir und mit Eimern provisorische Steighilfen. So sind wir vor der Erinnerung nehmenden Flüssigkeit geschützt. Der Plan hat große Lücken und birgt ein gewaltiges Risiko. Aber wir sind die Wagemutigen und die Dame lächelt denen, die was riskieren. Als erstes muss ich die komische metallene Flüssigkeit aus der Vitrine ins Becken bekommen. Beim Abschöpfen trifft mich ein kleines Tröpfchen der Flüssigkeit, die sofort einzieht. Mit erschrecken sehe ich, wie sich meine Venen schwarz Färben. Verdammnis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 10. Februar 2011, 15:30:45
Tag 5 in der 7. Ebene der Hölle Grenpoli Lumpenviertel

Zum Glück stoppt die Färbung am Oberarm. Puh! Ich hoffe mal, dass Dolon das weg bekommt. Da auch nach einer Minute nichts weiter schlimmes passiert, beruhige ich mich halbwegs wieder. Nun gut, ich stelle den Eimer mit dem Zeug in das leere Becken und wir lassen dort das Wasser des Styx ein. Kurze Zeit später sehen wir, wie das flüssige Metall sich im Rohrsystem ausbreitet und beginnt, die Struktur des Glases anzugreifen. Oh oh! Da wir nicht wollen, dass wir vom Wasser des Styx Nass gemacht werden, machen wir, dass wir aus dem Raum kommen. Und nun? Hochgehen und schauen, was wir noch für Unsinn anstellen können.

Kurz vor der Treppe nach oben, kommen uns einige Kettenteufel entgegen, die von einem infernalischen vierarmigen Gorillon angeführt werden. Gerade so können wir uns in einen Abstellraum unter einem Möbelstapel flüchten. Die Teufel eilen an uns vorbei und verschwinden in Richtung Ritualraum. Gut, Parvos scheint schon das Zeug zu spüren. Also Gift kann es nicht nur sein. Etwas ängstlich schaue ich auf meinen Arm. Hoffe mal, dass Dolons Macht und Heiligkeit dafür ausreicht, dass Zeug aus mir heraus zu bekommen.

Wir schleichen uns nun unbehelligt nach oben und können gerade noch ein interessantes Gespräch zwischen dem Anführer der örtlichen Tyrannoskirche und Parvos mit anhören. Im Lumpenviertel rumort es, da die Leute langsam anfangen, Hunger zu bekommen. Und wie heißt es so schön, kein Gott kann einen hungrigen Mann aufhalten. Allerdings hat Parvos schon einen teuflischen Plan, dem entgegen zu wirken. Er hat Kultisten des roten Kreises bestochen, eine Bestie im Lumpenviertel auszusetzen, welche zum einen Fleisch in Form von Leichen produzieren wird und dadurch auch die Anzahl der Versorgenden drastisch reduzieren wird. Tja, manche Wesen lösen eben alles mit Gewalt. Finsternis!

Der Hohepriester trollt sich, um seine Anhänger einzusammeln und für etwas Ordnung zu sorgen, solange der Rote Kreis braucht, die Bestie in das Viertel zu schaffen. Danach tauch Parvos ab, wahrscheinlich merkt er, dass dort unten etwas nicht stimmt. Um die Konzentration des Metalls zu erhöhen, schlägt Druss die Verbindung in diesem Raum entzwei. So kann der Krakenteufel nicht mehr in höhere Gefilde fliehen. Nach sechs wuchtigen Hieben bricht das Rohr entzwei. Leider springt der Barbar nicht schnell genug weg und wird von einigen Tropfen des Wasser des Styx getroffen. Er weiß noch, wer er ist, aber irgendwie sieht er etwas überdreht aus. (Weisheitsschaden 7 Punkte).

In einer Ecke steht unsere Ausrüstung, die wir zu uns nehmen. Puh! Alles noch da! Da fühle ich mich doch gleich wieder viel besser. Ich heile mit meine praktischen Heilgürtel meine Wunden aus dem Kampf mit dem Imps, dann kann es weiter gehen. Jenna muss hier noch irgendwo sein und zwei weitere Verbindungen des Rohrsystems nach oben. Wir umgehen einen Wachraum voller Teufel und kommen schließlich an eine massive versperrte Türe. Ich höre, wie jemand am Schloss von der anderen Seite herum kratzt.

"Jenna? Bist du das?" flüstere ich durch das Schlüsselloch.
"Kaira?" antwortet es nach kurzem zögern.
"Ja, ich bin es. Druss ist auch das. Geh von der Tür weg, ich mach sie auf." Mit meinem Dietrich ist es ein leichtes, dass grobschlächtige, aber nichts desto trotz hochwertige Schloss zu knacken. Hinter der Tür ist tatsächlich Jenna und eine Folterkammer mit mehreren Streckbänken, Kohlebecken voll glühend heißer Eisenstäbe und Zangen. Dazu noch einige höchst ekelerregende Instrumente der teuflischen Wahrheitsfindung. Neben einer der Streckbänke liegt ein toter Teufel mit einer blutigen Schürze bekleidet. Seine Krallenhände sind in irgendwie in sein Gesicht gelandet und sind tief eingedrungen.

"Wie hast du das denn hinbekommen?" frage ich etwas überrascht. Jenna sieht gar nicht so stark aus.
"Alles eine Frage der Geschicklichkeit", meint sie etwas nebulös und verzerrt ihr verletztes Gesicht zu so etwas wie ein Lächeln.
"Alles wird gut! Möge Tymora deine Wunden heilen!" rufe ich aus und heile sie etwas. In diesem Raum befindet sich noch eine der Röhren. Klar, unser Teufelchen will ja zusehen, wie Gefangene die Wahrheit der Ordnung zu Liebe gestehen. Zeit das Rohr hier zu zerstören. Da es hier lange Ketten und Streckbänke gibt, ermöglicht uns das, das Rohr mittels Mechanik zu zerstören. Druss schaut erstaunt zu, wie ich etwas konstruiere, dass in der Lage ist, das Leitungsrohr zu zerquetschen. Natürlich muss der Barbar trotzdem seine mächtigen Muskeln anschwellen lassen, um ans Ziel zu kommen. Aber diesmal wird niemand Nass, als das Rohr nachgibt und die nächste Versiegelung anspringt. Laut Plan gibt es nur noch ein weitere Verbindung, die wir in einer Abstellkammer voll Gerümpel finden. Diesmal baut Druss eine Art Ramme und zerstört so die Leitung. Damit wäre Pravos im Keller isoliert und falls er noch nicht tot ist, können wir ihn nun bequem erledigen, da er nur noch in der untersten Ebene sich bewegen kann.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 14. Februar 2011, 13:16:06
Tag 5 in der 7. Ebene der Hölle Grenpoli Lumpenviertel

Also schleichen wir uns ein weiteres Mal nach Unten. Es ist schon beinahe gespenstisch still in dem Anwesen. Aber ich bin Froh, dass wir uns nicht mit Legionen von Teufeln herum schlagen müssen. Unbehelligt kommen wir wieder in den Keller, auf dem sich schon Pfützen von Wasser sammeln. Blöd. Aber zum Glück kann ich fliegen und kläre mal auf. Die Tür zum Thronraum ist angelehnt und ich kann gut hören, was darin gesprochen wird.

"Was machen wir nun, Boss?" fragte eine Stimme, wohl die eines Kettenteufels.
"Wenn ich das nur wüsste", grollt eine Stimme zur Antwort. Das hört sich ganz und gar nicht nach Parvos an. Ich riskiere einen Blick und sehe den Krakenteufel auf dem Boden liegen. Seine Untergebenen umringen ihn Ratlos, während der noch vor sich hinzuckt und dann sein unheiliges Leben aushaucht. Hat er nun davon, sich den Wagemutigen in den Weg zu stellen. So wird es allen ergehen, die uns von unserer heiligen Mission abhalten, die Welt zu retten. Schade, dass wir das hier nicht als Warnung für alle Teufel publik machen können.

"Das Problem ist erledigt, wir können gehen", verkünde ich den Beiden anderen bei meiner Rückkehr. Wir beeilen uns, den Keller zu verlassen. Ich hole mit der neuen Perle der Macht den Zauber zurück, mit dem wir uns Unsichtbar machen können und schleichen an den Wachen vor dem Haus vorbei, zwei gelangweilt wirkende Imps, die kurz davor zu stehen scheinen, einfach in Schlaf zu versinken. Diese Ebene macht selbst hyperaktive Teufel müde.

Jenna beschreibt uns den Weg zu dem Gefängnis, wo Lia und Dolon gefangen gehalten werden und wir machen uns auf den Weg dahin. Das Gefängnis ist an der Stadtmauer, bewacht von schwer gerüsteten Teufeln. Es scheint dort gerade ein Gerangel um Zuständigkeiten zu geben, weil einige Erinnyen mit ihnen lauthals diskutieren. Da ich kein Batorianisch verstehe, kann ich auch nicht verstehen, um was genau geht. Jedenfalls ziehen die sechs Erinnyen aufgebracht wirkend von dannen. Das Gefängnis hat ein Flachdach und bietet sich damit an, von dort geknackt zu werden. Da ich noch Fliegen kann, schwebe ich nach oben und lasse in einem unbeobachteten Augenblick ein Seil herunter, an dem Druss hochklettern kann. Es gibt eine gut gesicherte Luke nach unten, mehrere magische Siegel sorgen für die notwendige Privatsphäre. Aber ich kleine Chaotin habe mich von so etwas noch nie aufhalten lassen. Und Schwupps sind wir drin, bevor eine nervige über uns fliegende Erinnye dies Werk bemerken kann.

Eine steinerne Treppe führt nach unten und wir haben den Weg zu einer Großraumzelle gefunden, wo jede Menge Gefangene an den Wänden gekettet sind. Als Wächter fungiert ein Betrachter, um dessen Augenstiele Bänder angebracht sind. Was ist das denn? Ein Modebewusster Betrachter? Der Betrachter schwebt in der Mitte des Raumes und scheint tödlich gelangweilt. Hm, was tun? Vielleicht können wir ihn ja bestechen oder austricksen.

"He du! Komm mal her!" rufe ich dem Betrachter leise zu. Der schreckt auf und wendet sich mit seinem Hauptauge uns zu. Nun etwas wacher kommt er auf uns zu geschwebt.
"Was seid ihr den für welche?" fragt er etwas überrascht.
"Wir sind Sklavenhändler und würden gerne unter der Hand zwei der Sklaven kaufen", meint Druss und versucht äußerst fies zu grinsen, was er sogar recht gut hinbekommt.
"Hm, dummerweise darf ich das nicht, ich bin da etwas angebunden."
"Hä?"
"Seht ihr die Ringe um meine Augen? Die zwingen mich dazu, dass zu tun, was meine Meister mir auftragen. Wenn ich gegen ihre Befehle verstoße, dann zerreißt es mich."
"Das ist natürlich blöd, aber wie wäre es, wenn wir was dagegen unternehmen könnten?"
"Und wie wollt ihr das anstellen?'"
"Lass mich mal deine Bänder untersuchen, vielleicht kann ich ja was drehen!" Nach etwas hin und her wendet er sein Hauptauge ab und ich analysiere die Struktur der Bänder. Da es zehn Stück sind, ist das ziemlich verworren, aber ich steig durch. Allerdings traut der Betrachter mir nicht und verlangt, dass Druss, während ich an den Bändern herumfummle, seinen Kopf zwischen die Zähne des Betrachters liegt, so dass wenn es ihn doch zerreißt, er die Freude hat, noch einen von uns mitzunehmen. Nach etwas hin und her überlasse ich Druss die Entscheidung, ob er dieses Risiko eingehen will. Da er heute äußerst kindisch drauf ist, lässt er sich darauf ein.

Ich spreche ein Gebet an meine Göttin, bitte sie um eine ruhige Hand und genug magisches Verständnis, um die Bänder lösen zu können. Dazu küsse ich mein heiliges Symbol aus Silber, dass ich einst von meinem Vater zum Geburtstag geschenkt bekommen habe. Mit magischer Energie verstärkt löse ich Band für Band, bis ich an den letzten komme.
"Achtung! Nicht erschrecken, gleich gibt es eine magische Verpuffung", warne ich den Betrachter vor und zerstöre das letzte Band. Ein Blitz zuckt zur Decke und der Betrachter beißt reflexartig zu. Allerdings ist Druss gewandt genug, um schnell genug seinen Kopf aus dem Maul zu bekommen, dass er nur ein paar Haare verliert.
"Welchen Teil von " Achtung! Nicht erschrecken, gleich gibt es eine magische Verpuffung " hast du nicht verstanden?" frage ich empört.
"Tschudligung! War nur ein Reflex." Er zuckt mit den Augenstilen, wahrscheinlich die Art der Betrachter mit der Schulter zu zucken. "Ha, ich bin Frei. Aber wie komme ich hier jetzt raus?" Ich habe da schon einen Plan. Aber zuerst befreie ich Dolon und Lia. Die anderen Sklaven wollen natürlich auch Frei sein. Nun gut, nach kurzem Überlegen gewinnt mein gutes Herz und ich befreie alle. Dann erkläre dem Betrachter meinen Plan. Während dieser sich durch den Boden mit Auflösungsstrahlen vorarbeitet, versucht Dolon mich zu heilen. Meine Wunden verschwinden, aber das Teufelszeug ist immer noch in meinen Adern. Verdammnis!

"Ihr seid ziemlich gierig", findet der Betrachter, als er die ganzen Sklaven betrachtet.
"Nun, der Weg durch die Kanalisation ist sehr gefährlich", antworte ich ominös.
"Clever! Du bist echt nicht so blöd wie du aussiehst", meint die fliegende Kugel und tut so was wie grinsen. "Klar, die sind als Fütterung für die Bewohner dort unten gedacht. Warum kämpfen, wenn man ihnen einfach genug von dem gibt, was sie wollen?" findet er und macht sich daran, weiter in die Erde zu bohren. Schließlich kommen wir unten an und ich setze mich als Kundschafterin an die Spitze des Zuges, während der Betrachter exakt zwölf Schritt hinter mir bleibt.
"Die Kugel hat Erfahrung mit Kundschaftern", sagt Druss mit einem breiten Grinsen. Mal sehen, ob wir unsere Schäfchen durch dieses Labyrinth bekommen.

Gespielt am 22.01.2011
Spielleiter: Stefan
SC: Kaira 18 (Schurke 4/ Seher 1/ Unseen Seer 4/ Arkaner Trickser 9),
Druss 17 (Barbar 16/Psioniker 1),
EP: Stufe 17 2000  Stufe 18 1800
Überwundene Gegner
1 Parvos
1 Tyrannos Kleriker Stufe 1X
2 Bartteufel
3 Imps
Beute
Ein Bart eines Bartteufels
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 17. Februar 2011, 12:29:12
Kapitel 32
Manöver in der Stadt der Diplomatie!

Tag 5 in der 7. Ebene der Hölle Grenpoli Lumpenviertel

Der Betrachter errichtet nach und nach ein Schutzfeld aus Sklaven um sich herum und findet schließlich, dass es hier unten in der finsteren Kanalisation unter Grenpoli ganz Toll ist. Ich erwäge für einen kurzen Moment die Möglichkeit, die Menschen gewaltsam zu befreien, aber es gilt unsere Mission im Auge zu behalten. Also lassen wir das und trennen uns friedlich von Korgos dem Betrachter. Ich lotse die anderen schließlich wieder sicher an die Oberfläche und treffen uns mit Jenna. Gerotar ist nicht zu finden, wahrscheinlich hat die Tyrannoskirche ihn in ihren Krallen. Verdammnis!

Nun gut, Jenna hat andere Neuigkeiten, ein wichtiger Teufel mit Aussicht auf die Nachfolge des jüngst verschiedenen Parvos bittet zur Audienz. Jenna rät uns vorsichtig zu sein. Ja, klar, Vorsicht ist mein zweiter Name. Verdammnis! Wir sind die Wagemutigen, nicht die Vorsichtigen. Wenn wir das wirklich wären, dann hätte ich schon längst meine Abenteurerkarriere an den Nagel gehängt und würde das Leben daheim mit meinen beiden Kindern genießen. Die mir beide sehr fehlen.

Der neue Teufel nennt sich Kulgarion, ein Händler, der die hier typischen Handelsgüter Sklaven, Seelen und anderer Mist zwischen den Ebenen hin und her verschiebt. Wir treffen ihm im zweiten Geschoss eines herunter gekommenen Wohnhauses. Kulgarion entpuppt sich als Gelugon. Gegen diese Teufelsart aus der eisigen Achten Ebene haben wir schon im Krieg von Westtor gekämpft. Begleitet wird er von einer uns gänzlich unbekannten Art von Teufeln, die wie übergroße Grashüpfer aussehen, die einen Schlapphut auf ihren Kopf ohne sichtbare Sinnesorgane tragen. Sie verfügen über einen engen dreieckigen Mund als einziges Merkmal einer Öffnung auf ihrem sonst glatten Gesicht. Das wirkt schon ziemlich bizarr. Finsternis!

Der Gelugon hat uns folgenden Deal anzubieten, Mysdemn, die gerechte und bösartige Herrscherin von Grenpoli will ein Manöver abhalten, um die neuen Halbteufel der Tyrannoskirche zu testen. Und Kulgarion ist eher von der konservativen Fraktion und will nicht, dass sterbliche Kultisten sich in die ureigensten Geschäfte der alteingesessenen Teufel einmischen. Da könnte ja jeder kommen. Wie auch immer, dieses Manöver wird drei Tage dauern und verschiedene Szenarien umfassen. Dabei werden Statisten gebracht, sterbliche Statisten mit einer Seele. Und da kommen wir ins Spiel. Der Eisteufel hat die Möglichkeit uns als seine Leute dort einzuschleusen und unsere Aufgabe wird sein, die Halbteufel des Tyrannos scheitern zu lassen. Dafür dürfen wir das Lumpenviertel verlassen und dürfen uns dann als seine Gefolgsleute auch außerhalb des Lumpenviertels aufhalten. Sollten wir scheitern, werden wir schmerzen jenseits unserer Vorstellungskraft erleiden. Klar, was anderes darf man ja von einem Teufel auch nicht erwarten. Verdammnis!

Da sich unsere Interessen hier überschneiden, machen wir ein Geschäft. Tja, auch wir machen manchmal mit dem Teufel ein Geschäft. Nachdem das geklärt ist, führt uns einer der Grashüpfer hinaus. Wir lassen aber zuerst noch unsere Waffen und celestischen Dinge in einem sicheren Versteckt zurück. Am Tor gibt es einigen Auflauf, Anhänger der Tyrannoskirche machen dort etwas Ärger, aber dank dem Grashüpfer kommen wir ungeschoren an ihnen vorbei. Ich strecke den Kultisten meine Zunge heraus um ihnen zu zeigen, dass ich keine Angst vor ihnen habe und das sie eher mich zu fürchten haben.

Nun haben wir endlich mal die Gelegenheit mehr von Grenpoli zu sehen. Auch in den anderen Vierteln herrscht Verfall und Lethargie. Ab und zu sind neu renovierte Häuser zu sehen, aber sonst wirkt alles genau so herunter gekommen wie im Lumpenviertel. Die Architektur wird allerding zur Stadtmitte hin etwas verspielter. Hier stehen Türme, die wie Speere wirken und viel zu dünn sind, um die auf ihnen sich türmenden massiven Strukturen tragen dürften. Schließlich erreichen wir die Arena, die ein gewaltiges Oval umfasst und etwa dreißig Schritt in die Höhe ragt. Die Außenfassade besteht aus Nischen, die von Säulenbögen gestützt sind. Darin befinden sich meist stark beschädigte Statuen von Teufeln jeder Art.

Wir werden in die Katakomben der Arena geführt, wo wir die letzten zu vergebenden Rollen bekommen. Druss wird eine männliche Konkubine, was dem Barbaren die Schamesröte auf das Gesicht treibt. Lia und Jenna sind Dienerinnen, Dolon und ich Adlige. Kaum haben wir uns umgezogen, so werden wir auch schon in die Arena getrieben. Auf den Tribünen haben sich unzählige Teufel eingefunden. Viele davon sind von einzigartigem Aussehen und lassen sich nicht wirklich klassifizieren. Auf einem Podest thront in mitten zweier flankierender Teufel die Herrin der Stadt. Mysdemn ist eine Erinnye, mit einem äußerst gewagten Kleid "bekleidet", die sich lasziv auf ihren Thron flegelt.

Sie hält eine kurze Rede und erklärt Sinn und Zweck dieser Übung. Und die Regeln. Es wird ein Königshof simuliert und die neuen Halbteufel, die sich in Verkleidung unter uns befinden, sollen den König zu einer für die Hölle genehmen Entscheidung bringen. Unsere Aufgabe ist es dann demnach, den König zu einem gegenteiligen Entschluss zu bringen. Ein mächtiger Illusionist wird in die Arena getrieben, der verdächtig nach dem Sklavenhandelnden Zirkusdirektor aussieht, den wir vor vielen Jahren unverrichteter Dinge aus Chondathan vertrieben haben. So ein Zufall aber auch. Erstaunlich, was man alles in der Hölle treffen kann.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 21. Februar 2011, 12:27:29
Tag 5 in der 7. Ebene der Hölle Grenpoli Arena

Und schon tauchen wir hinab in die Illusion eines Königshofes. Wir befinden uns nun im Zentrum einer gewaltigen von Säulen getragenen Halle. Am einem Ende gibt es den Thron auf dem sich der Statist setzt, der den König spielt. Der Statist ist ein freundlich wirkender älterer Herr mit gepflegtem Vollbart. So werden auf Holzschnitte immer der freundliche Großvater dargestellt, der in mitten seiner Enkel Schwänke aus seinem langen und erfüllten Leben zum Besten gibt.

Es gibt einen Krieg gegen die Elfen und die Orks des Grauklauenstammes bieten ein Bündnis an, da sie über mächtige Blutmagie verfügen. Nach und nach treten die drei Beraterfraktionen des Königs vor. Es ist mehr als nur ein Zufall, dass der erste Berater der Fraktion des "Arkanen Rates" angehört. Sein Aussehen hat allerdings rein gar nichts mit den fiesen Schattenmagiern des alten Jhaamdaths zu tun. Der ist natürlich Pro Bündnis. Alles was Elfen tötet, ist gut. Auch Blutmagie.

Dann tritt ein "Klingenherrscher" auf den Plan, der in einem Spiegel gefangen ist. Ach ne! Der spricht sich gegen ein Bündnis aus. Orks kann man nicht trauen, recht hat er. Als nächstes bringt ein Diener mit einem silbernen Tablett eine Notiz der "Ungesehenen Seher", welche sie noch unentschlossen zeigen. Der König bittet sich zwei Stunden Bedenkzeit aus, damit seine Berater ihre Position überdenken können. Eine einfache Mehrheit reicht. Also müssen wir dafür sorgen, dass der "Arkane Rat" auf eine ablehnende Position einschwenkt, die Klingenherrscher ihre Haltung beibehalten und die ungesehenen Seher sich für uns entscheiden. Also worauf warten wir noch?

Nachdem wir die Stimmung etwas im Publikum für unsere Position bereitet haben, suchen wir als erstes den "Arkanen Rat" auf. Dort treffen wir auch auf einen der getarnten Tyrannos Halbteufel, da er vehement unserer Position widerspricht. Allerdings gelingt es Druss und mir den "Arkanen Rat" umzustimmen mit dem Argument, wenn diese Orks Erfolgreich sein werden, der "Arkane Rat" als schwach da stehen wird. Überflüssig, um es auf den Punkt zu bringen. Das zieht natürlich, welcher machtgeiler Zauberwirker will schon als überflüssig dastehen?

Als nächstes läuft uns der Ex-Zirkusdirektor über den Weg. Und das wohl nicht ganz unzufällig. Er hat uns sogleich erkannt. "Kompetente Abenteurer bleiben einem im Gedächtnis. Aber ich will nicht über alte Kamellen reden. Eines meiner letzten Geschäfte ging etwas daneben", er zeigt auf seinen Sklavenring am Hals. "Und ich habe festgestellt, dass Sklave zu sein, nicht wirklich spaßig ist. Wie auch immer, der Foltermeister der Arena hat den Schlüssel für dieses Reif und den brauche ich, wenn ich hier weg will. Und da ihr so kompetent seid, werdet ihr den mir besorgen. Dafür lasse ich euch gut dastehen und werde alles in meiner Macht tun, dass die Illusion euch beschützt. Solltet ihr mich hängen lassen, tja, dann werde ich alles tun, dass ihr schlecht ausseht und eine hässlichen und äußerst schmerzhaften Todes sterben werdet." Wir machen einen Deal aus, Schlüssel und eine Passage in unsere materielle Ebene gegen seine Unterstützung während des Manövers. Als Vertrauensvorschuss wird er uns ab jetzt unterstützen. Allerdings sollten wir bis Morgen ihm den Schlüssel besorgen.

Bevor wir uns zu den "Klingenherrschern" begeben können, läuft uns anschließend Mathras über den Weg. Dieses Szenario ist von der allseits geleibten Mysdemn etwas abgeändert worden. Die Teufelin scheint über einen höchst seltsamen Humor zu verfügen. Mathras sieht so aus, wie wir ihn aus dem alten Jhaamdath her kennen. Begleitet wird er von einem kleinen Pagen.

"Darf ich vorstellen, Darmschlinger."
"Kein sehr netter Name für einen kleinen Jungen."
"Das ist ja auch nicht seine wahre Gestalt. Er ist Kopfgeldjäger und meine Versicherung. Sollte mir hier etwas passieren oder mich in den nächsten drei Monaten belästigen, so wird dieser nette Teufel hier einen Kontrakt eingehen, der fünftausend Seelen Wert ist. Die bekommt er, wenn er eure Köpfe bei der Valerakbruderschaft abliefert."
"Fünftausend Seelen! Wir sind Fünftausend Seelen wert? Das sind mindestens fünf Millionen Goldmünzen! Ihr seid Wahnsinnig!" Meine Stimme gleicht mehr einem hysterischen Kreischen. Da wird mir regelrecht schwindelig.
"Also, seid schön brav, nervt mich nicht und wir haben alle was davon. Ich behalte meine Seelen und ihr euer Leben", meint er mit einem diabolischen Grinsen.
"Und du glaubst, dass du es mit uns aufnehmen kannst?" frage ich den Jungen, nachdem ich mich wieder beruhigt habe.
"Oh ja, ich habe etwas Erfahrung in diesem Metier."
"Wieviele Engel hast du noch gleich getötet?" betätigt sich Mathras als Stichwortgeber.
"So um die Drei…..tausend!" meint er genüsslich. Ich will schon frecher weise fragen, wie viele davon wohl Archons gewesen waren, verkneife mir aber die Frage, da ich so ein Wesen nicht unbedingt so verärgern möchte, dass er mich aus einer Laune heraus umbringt.
"Und wie viele Menschen?"
"Nach der ersten Million war es mir zu mühsam sie weiter zu zählen. Das einzige gute an Menschen ist ihr leckerer Darm. Der schmeckt wirklich würzig."
Örks! Mir wird ja so was von schlecht bei dieser Aussage.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 24. Februar 2011, 14:58:51
Tag 5 in der 7. Ebene der Hölle Grenpoli Arena

Nachdem Mathras mit seinem Lakai abgezogen ist, lässt er uns bestürzt zurück. War das ein Bluff? Wahrscheinlich werden wir das bald heraus finden. Nachdem wir uns von unserem Schock erholt haben, begeben wir uns zu den Klingenherrschern. Vor dem Spiegel steht ein Tisch, an dem ein Mann sitzt. Wir kommen ins Gespräch und er erzählt uns, dass ein wohl einer der Tyrannosteufel in den Spiegel getreten ist. Dabei bietet er uns den Wein an, dem er schon deutlich zugesprochen hat. Leider habe ich kein Gift entdecken mehr auf Lager, so dass ich meinem Näschen vertrauen muss. Da der Kerl scheinbar den gleichen Wein trinkt, lasse ich ihn mir schließlich munden. Er schmeckt süß und schwer, so wie ich ihn mag.

"Wirklich vorzüglich!" meine ich, dann explodiert der Schmerz und winde mich Blut spuckend am Boden. Die Adern meiner Haut platzen auf und das künstliche Metallzeugs schießt heraus und durchbohrt den Vergifter vor mir. Obendrein kommt noch ein Halbteufel hinzu, aber die Illusion reagiert auf unsere Misere und die königlichen Wachen tauchen auf und machen mit der Tyrannusbrut kurzen brutalen Prozess. Uff! Das hat weh getan. Aber wenigstens sind zwei der Dinger aus dem Spiel und ich bin mein Metallzeug los geworden. Da spucke ich gerne etwas Blut. Örks! Mir ist trotzdem schlecht. Der Ex-Zirkusdirektor schaut kurz nach dem rechten und sorgt dafür, dass der gegnerische Agent im Spiegel einen Horrortripp auf der Spiegelebene erlebt. Jetzt müssen wir nur noch die ungesehen Seher finden. Leider haben die keine Kennzeichnung wie in der Realität und wir müssen einfach streuen.

Schließlich sind die zwei Stunden um und die drei Beraterfraktionen lehnen einstimmig das Bündnis mit den Orks ab. Der König verkündet seine Entscheidung und damit haben die Halbteufel dieses Szenario verloren. Die Illusion verblast und die Herrin der Stadt verkündet das Ende des ersten Tages und ihre Enttäuschung über das Versagen der Tyrannoskreaturen. Der erste Teil unserer Mission ist erfüllt. Wir müssen unsere schicke Kleidung wieder abgeben. Druss ist nur zu froh, die enge Seidenkleidung los zu werden. Dann werden wir in einen Zellentrakt verbracht, wo wir mit einem Balzebub Kultisten eine Zelle mit Pritschen teilen. Es gibt trockenes Brot und Pöckelfleisch als Abendbrot. Endlich komme ich zur Ruhe und kann Acht erholsame Stunden schlafen. Aber bevor ich memorieren kann, werden wir schon wieder aus Zelle gescheucht.

Ein kleiner wichtigtuerischer Imp verkündet lautstark, dass sein Herr eine Sonderaufgabe hat und wir lange genug gefaulenzt haben. So können wir den Trakt verlassen. Lia meint, dass es vielleicht Sinnvoll wäre, die örtliche rechtliche Fakultät aufzusuchen um nachzusehen, ob wir Mathras vielleicht mit Paragraphen und Gesetzen schlagen können. Na ja, vielleicht finden wir ja ein Gesetzbuch +5, mit scharfen Argumenten und elektrisierender Rede. Ich halte davon wenig, werde aber überstimmt. Nun gut. Die Fakultätsbibliothek ist die zweitgrößte Rechtsbibliothek aller Ebenen und Welten überhaupt. Sie befindet sich in einem gewaltigen Fensterlosen Gebäude, dass von notdürftig geflickten Säulen gestützt wird. Als erstes suche ich mir eine ruhige Ecke und lerne einige Kampfzauber auswendig, da innerhalb der Arena Kampfmagie funktioniert und wir gegen den Kerkermeister vorgehen müssen. Wieder mal heißt es, keine Zeugen, keine Spuren, keine Hinweise.

Nachdem ich eine ausgewogene Auswahl an Tarn und Kampfzaubern auswendig gelernt habe, tu ich so, als ob ich die anderen bei einer Suche nach passenden Gesetze unterstützen würde. Inzwischen hat sich die allgemeine Erkenntnis, sprich die meine, durchgesetzt, dass uns das grundsätzliche juristische Wissen fehlt. Jede Anklage kann Mathras durch irgendwelche Lücken in den Gesetzen einfach wieder entkräften. Das hat so keinen Sinn. Der freche Imp wartet am Eingang auf uns und wir unterhalten uns etwas mit ihm. Er findet, dass wir ziemlich nach Gut sein stinken. Und das Gute immer so moralisch einschränkend sind. Immer sind so misstrauisch, was den Seelenhandel betrifft. Tja, warum bloß nur?

Es gibt in dieser Stadt einige Vergnügungsbetriebe, aber ich brauche nur an die Goldene Gelegenheit denken und ich brauche nicht noch eine Hinterlassenschaft der männlichen Mitglieder aus den tiefen Ebenen, die mir in einigen Jahren den Tag vermiesen werden. Allerdings kennt der Imp ein paar Händler für magische und andere interessante Gegenstände. Das hört sich schon besser an, auch wenn wir, bzw. ich nicht so flüssig bin. Ganz abgesehen davon, dass man hier eh wieder nur mit Seelen weiter kommt. Verdammnis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 28. Februar 2011, 14:56:24

Tag 5 in der 7. Ebene der Hölle Grenpoli Arena

Wir lassen uns zurück zur Arena begleiten und schicken den Imp dann kurz davor weg. Anstandslos kommen wir an den Wachen vorbei und schleichen uns dann zu der Kerkersektion der Arena, die sie aussieht, wie eine auf der Materiellen Ebene eben auch. Dreckig! Das Türschloss besteht aus einem Teufelsgesicht mit offenem Maul. Die Nadelspitzen Zähne sind fiese Fallen, die ich vorher blockiere, bevor ich das Schloss knacke. Die Dame lächelt mir und die Tür geht ohne Probleme auf. Dahinter ist sofort ein Folterraum. Zwei Türen gehen von hier ab, eine Gegenüberliegende große, eine kleinere auf der rechten Seite. In der linken Raumhälfte stehen zwei Säurebecken, voll blubernder Säure. Darüber hängt ein Käfig, in dem sich eine leuchtende Kugel befindet. Oh oh, ein kleiner Archon aus den oberen Säulen. Wie kommt der den hier hinein?

Während die anderen ihn sofort befreien möchten, bin ich etwas zurück haltend. Zum einen, ihn mitzunehmen wird einen Haufen Ärger mit sich bringen und ich will sicher sein, dass er das auch Wert ist. Sein Name ist Jotus, welcher gemeint hat, seine Fähigkeiten wären ausreichend, sich in dieser Umgebung zurecht zu finden. Selbstbewusstsein hat das Kügelchen ja. Seine Geschichte ist halbwegs schlüssig, also öffne ich den Käfig mit Hilfe meiner Kräfte. Die kleine Kugel flitzt froh heraus. Er wirkt etwas verletzt und spende ihm eine Ladung aus meinem kleinen Stab der Heilung. Dann bringe ich ihn dazu, in meinen Rucksack zu fliegen. So, dass Problem wäre gelöst. In dem Raum steht noch ein Tisch mit einem Haufen archetypischer und weniger typischer Foltergeräte. Davon schnappe ich mir ein scharf aussehendes Messerchen. Die Männer halten sich an grobe kleine Äxte. In einem Bolleroffen stecken einige glühende Eisenstangen und Zangen. Die kleine Türe führt nur in einen Raum, wo weitere ekliges Werkzeug aufbewahrt wird. Die große Tür führt in einen Gang, von dem auf der linken Seite zwei Türen abgehen und in einer offen liegenden Treppe endet. Wir rücken so leise wie möglich vor. Dolon klappert natürlich wieder so laut, als ob Mili mit einem Kochlöffel auf einen Topf hauen würde. Seufz!

Hinter der ersten Tür sind schmerzerfüllte Schreie zu hören. Die Schreie eines Menschen. Da eine Gefangenenbefreiung einen Schwanz an Problemen nach sich zieht, bin ich dafür, erst mal weiter zu gehen und die obersten Foltermeister zu suchen. Die Schlüssel sind unser Ziel, nicht jedes arme Schwein zu befreien, dass hier gefangen gehalten wird. Natürlich will auch ich helfen, aber ich sehe eben die Probleme, wohin mit dem Gefangenen, wenn er frei ist? Die anderen blenden das aus und so werde ich überstimmt. Nun gut, ich knacke das Schloss und wir stürmen hinein. Im Raum befindet sich eine aufgestellte Streckbank, auf dem ein nackter Mann mit einer auffälligen Tätowierung gefoltert wird. Die Tätowierung ist eine Sonne und er scheint ein Lathanderpriester zu sein. Sein Folterer ist eine graue, zweieinhalb Schritt hohe Kreatur, die eine Kette auspackt und damit herum wirbelt.

Dolon und Druss stürmen hinein, ich turne hinter her, werde trotzdem mehrmals von der wirbelnden Kette getroffen und ramme dem Ding dann mein Messerchen in den verlängerten Rücken. Tut weh, nicht? Lia wirft eine Kugel magischer Energie, die aber nur eine äußerst kleine Wunde reist. (Fast nur Zweier gewürfelt, eine Vier war das höchste). Schließlich trenne ich ihm die Fußsehnen durch und Druss schlägt ihm den Schädel ein. Das Problem ist erledigt und was machen wir jetzt mit dem armen Lathander Priester? Der fleht uns an, seinen Herrn Morgenrufer Vhor´tal zu helfen, nachdem Druss und Dolon ihn aus seiner misslichen Lage befreit haben. Sein Leben ist verwirkt, wie auch seine ganze Existenz, da er nun gefallen ist. Er bittet darum, im Kampf als Ablenkung in Ehren sterben zu dürfen. Mir tut das Herz weh, aber diese Lösung ist wohl sicherlich praktikabel.

Die nächste Tür führt nur in eine leere Folterkammer. Die Treppe nach unten in einen wirklich großen Raum. Am gegenüberliegenden Ende steht eine Diabolische Maschine. Darauf ist eine Mann mit einer ebenfalls auffälligen Sonnentätowierung gespannt. Er ist mit Ketten gefesselt und hängt über eine Phalanx von Spießen, die heiß zu sein scheinen. Die Teufel lassen ihn gerade herunter und drücken ihn regelrecht auf die Nadelspeere. Dann ziehen sie ihn wieder hoch und die Wunden schließen sich augenblicklich. Wir fackeln nicht lange und ich werfe eine Kugel auf den größten von Folterknechten, den ich für den Sklavenmeister der Arena halte. Man merkt, dass ich schon ganz aus der Übung bin, denn ich verfehle den riesigen Kerl um eine halbe Meile. Finsternis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 03. März 2011, 15:20:19
Tag 5 in der 7. Ebene der Hölle Grenpoli Arena

Das fängt ja schon mal gut an und wird gleich noch besser, als der heranstürmende Druss auf einmal wirkt, als hätte er einen Vierzig Kilometer Lauf in voller Rüstung hinter sich. Na Prima. Dolon versucht die Stimmung mit einer flammenden Ansprache zu heben, die uns in gerechten Zorn versetzt. Lia beschränkt sich darauf aus sicherer Entfernung die Artillerie zu spielen. Was vielleicht gar nicht so unvernünftig ist. Jedenfalls treffen ihre Kugeln besser al meine. Die beiden kleineren Folterknechte schließen zu ihren Herrn und Meister auf und speien eine dunkle Rauchwolke, die auf Dolon und Druss keine erkennbaren Auswirkungen hat. Nun gut, ich werfe eine weitere Säurekugel auf den Anführer, welche diesmal ordentlich trifft, (66 von 90 möglichen Schadenspunkten) und turne ins Zentrum des Geschehen. Ich flankiere nun mit dem Schlachtenrufer einer der Schergen und dieser aktiviert seinen Löwenhelm. Leider trifft er nicht besonders gut mit seiner Axt, die in seinen Händen wie ein Spielzeug wirkt.

Lia versucht einen Blitzstrahl auf einen der freistehenden Folterteufel und die Entladung scheint ihm wirklich richtig weh zu tun. Das überrascht mich, dass jetzt diese hochgewachsene schlanke Teufelsart empfindlich dagegen ist. Oder besser gesagt die gleichen Auswirkungen wie ein sterbliches Wesen ausgesetzt ist. Hätte ich jetzt nicht gedacht. Der oberste Sklavenmeister ist so hart gepanzert, dass selbst die wuchtigen Schläge des Barbaren kaum wirklich Schaden macht. Ich gebe dem Schergen mehrere schmerzhafte Stiche und turne dann zu dem massigen Sklavenmeister, um Druss zu unterstützen. Leider gelingt es dem Schlachtenrufer des Tempus nicht, den Schergen zu erledigen. Im Gegenteil, der entzieht Dolon gezielt die verlorene Lebensenergie. Dafür schafft es der Barbar, nachdem er sich zusammen gerissen hat, den Teufel vor ihm mit mehreren wuchtigen Hieben zu töten. (Zwei Zwanziger in Folge mit dreifachem Schaden tut weh)

Nun gut, ich flitze zum anderen Schergen wieder zurück und pikse ihn ein wenig, während Lia den letzten Schergen mit einer Kugel schwer anschlägt, dem dann Druss den Rest gibt. Während Dolon sich noch immer warm schlägt, schlitze ich den Teufel der Länge nach auf. Das gibt auch ihm den Rest. So, der Sieg ist unser. Während Lia und ich die Leichen nach brauchbarem Zeug durchsuchen, lassen die Männer den gefolterten Lathander Priester nach unten.

Morgenrufer Vhor´thal bittet uns nun, dass wir ihn töten und sein Herz zu einem Lathandertempel der materiellen Ebene schaffen. Das wäre die einzige Möglichkeit aus der Hölle heraus zukommen, da seine überaus heilige Aura sonst für jeden Teufel deutlich schon auf große Entfernung zu spüren ist. Er hat noch ein großes Schicksal vor sich und es wäre wichtig, dass er hier um jeden Preis heraus kommt. Scheint allerdings nichts mit der längsten Nacht zu tun zu  haben. Leider gibt es in Chondathan keinen Tempel des Lathanders. Den einzigen den ich kenne ist in der alten Heimat, in Arras. Ich kann mich erinnern, mit Xana damals an so einen Tempel dort vorbei gelaufen zu sein. Der Tempel von Arras kennt er ebenfalls und ist ihm genehm. Gut. Ich bitte ihm um Verzeihung und töte ihn so schmerzlos wie möglich. Dann entferne ich sein Herz, dass regelrecht zu glühen scheint. Achtung! Heiß!

Ich muss es mit eine Zange anfassen, weil es mir sonst die Hände verbrennt. Zum Glück habe ich noch eine metallene Schatulle, wohin ich das Herz hineinlege. Dann umwickle ich die Schatulle mit mehreren Lagen Kleidung und stopfe es zu dem etwas verwirrt wirkenden Archon in meinen Rucksack. Wir lösen die Überreste von dem Morgenrufer im Säurebad auf, so dass er nicht durch finstere Rituale noch geschändet werden kann. Jetzt ist es Zeit für den gefallenen Priester, seine Schwäche mit seinem Tod zu sühnen. Ich mache uns restliche Unsichtbar und warte, bis der Kleriker die allgemeine Aufmerksamkeit der Wachen hat. So schleichen wir uns zurück in unser Quartier. Der Kultist döst auf seiner Pritsche. Wir müssen das Herz, den Archon und die Schlüssel verstecken. Und als ob das nicht schwierig genug wäre, haben wir noch einen Zeugen. Lia ist schnell dabei vorzuschlagen, ihn einfach zu beseitigen. Die wohl typische elfische Lösungsstrategie um mit Problemen mit Menschen fertig zu werden. Außerdem könnte ein Mord genau so auffällig sein. Aber ich habe nach kurzem Überlegen einen Plan.

Ganz offen beschwöre ich ein prächtiges Herrenhaus und lade den namenlosen Kultisten ein, mit uns zu speisen. Etwas misstrauisch folgt er uns in die Taschendimension. Erst als wir anfangen zu essen, nimmt er verhalten ein paar bissen von dem äußerst vorzüglichen Essen zu sich. Ein in dieser Umgebung sicherlich sinnvolles verhalten. Nachdem er aber kein Gift spürt, langt auch er richtig zu. Ich entschuldige mich zwischen dem zweiten und dritten Gang und eile zurück in die Zelle. Ich beschwöre einen Seiltrick in die Ecke und deponiere darin Jotus den Archon, das Herz des Vhor´tal und den Schlüsselbund des Sklavenmeisters. Ich hoffe mal, dass die Teufel nicht in der Lage sind, dieses Versteck zu finden.

Kaum bin ich zurück und wir mitten im dritten Gang, als es draußen an meiner extradimensionalen Türe klopft. Ein wütender Amizu und zwei Ortusteufel begehren Einlass. Klar, wir haben ja nichts zu verbergen. Sie stellen alles auf den Kopf und verlangen schließlich unsere Rucksäcke zu sehen. Der Amizu ist ermüdend gründlich, findet natürlich nichts. Wütend und haltlose Drohungen ausstoßend zieht er schließlich unverrichteter Dinge von dannen. Ich erlaube es mir, zu grinsen. Tja, um mich zu erwischen, muss er früher aufstehen.

Gespielt am 05.02.2011
Spielleiter: Stefan
SC: Kaira 18 (Schurke 4/ Seher 1/ Unseen Seer 4/ Arkaner Trickser 9)
Druss 17 (Barbar 16/Psioniker 1)
Lia 16 (Waldläufer 5/ Kriegsmagier 6/Arkaner Bogenschütze 2, Mystischer Ritter 3)
Dolon 16 (Kleriker 8/Kriegspriester 8)
EP: Stufe 16 2850 Stufe 17 2375  Stufe 18 2025 Kaira 225, Druss 225, Lia 150
Überwundene Gegner
3 Paindevil
1 Super Paindevil
Beute
1/2 Flasche vergifteter Wein
1 Archon
1 Flammendes Herz
1 Schlüsselbund
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 07. März 2011, 13:23:46
Kapitel 33
Dreimal sterben ist wie keinmal sterben!

Tag 6 in der 7. Ebene der Hölle Grenpoli Arena

Wir gehen danach noch etwas in den prächtigen Einzelzimmer schlafen. So kommen wir zur Ruhe und können uns von den Strapazen der Hölle erholen. Ich liebe diesen Extradimensionalen Service. Wie konnte ich bis jetzt nur ohne diesen praktischen und nützlichen Zauber auskommen? Zum Frühstück gibt es endlich mal wieder ein äußerst praktisches Heldenmahl. Da fühlt man sich gleich gestärkt und zu neuen Schandtaten bereit. Unfreundlich werden wir schließlich zu dem zweiten Manöver gerufen. Ein aufgeregter Amizu erklärt uns schon vorab um was es genau geht.

Es hat gerade eine Schlacht zwischen Menschen auf der einen und Orks, Gobos und Oger auf der anderen stattgefunden und es wird über einen Waffenstillsand verhandelt. Wir sollen keinen Unsinn machen, den Befehlen unserer Vorgesetzten gehorchen und nicht desertieren. Hört sich ja gar nicht so kompliziert an. Wir bekommen militärische Ausrüstung wie Wappenröcke, Rüstungen und Waffen wie Speere und Langschwerter gestellt. Andere Waffen haben die nicht vorrätig. Da nehme ich doch glatt einen Speer. Lang ist es her, da habe ich so eine Waffe geführt. Wie schnell die Zeit doch vergeht. Der Wappenrock mit einem seltsamen verdrehten Wappen schlackert ziemlich an mir und ist auch viel zu lang. Irgendwie scheinen die hier unten in der Hölle nichts in meiner Größe zu haben. Verdammnis!

Wir werdend draußen in die Arena getrieben, wo die Zuschauerränge zu einem Drittel gefüllt sind. Das sind doppelt so viele wie Gestern. Mysdemn, die ungerechte und bösartige Herrscherin von Grenpoli räkelt sich mal wieder auf ihren pompösen überdimensionierten Thron. Diesmal ist sie deutlich verärgert über die Versager von der Tyrannoskirche. Sie erklärt die letzten Details. Das Ziel der Halbteufel ist, dass die Schlacht in diesem Szenario auch am nächsten Tag weiter geht. Also ist es unser Ziel, genau das zu vereiteln. Wir müssen nur dafür sorgen, dass die verfeindeten Parteien Frieden schließen.

Und schon wirkt Quyrion der versklavte Zirkusdirektor seine umfangreiche Illusion. Wir finden uns in einem Feldlager wieder. Vor uns erstreckt sich ein offenes ebenes Tal voller Toter. Menschen, Orks, Goblins und Oger soweit das Auge reicht. Rechts und links sind bewaldete Hügelkuppen zu sehen, welche das Schlachtfeld begrenzen. Ganz hinten am Tal das Feldlager der Goblinoiden, von einer Palisade und in die Erde gerammte angespitzte Pfähle geschützt. Dagegen ist das Lager der Menschen sträflich offen. In der Mitte ragt das Zelt des Generalfeldmarschalls auf, der in einer kurzen Rede verkündet, dass er Morgen Früh Friedensverhandlungen eröffnen wird. Schnell kristallisiert sich heraus, dass nicht alle seine führenden Offiziere der gleichen Meinung sind. Irgendwie erinnert mich das an das gestrige Szenario.

Ein gewisser Oberst Adrena ist für eine Fortführung der Schlacht. Der Oberst Efrin für einen Waffenstillstand. Und Oberst Jathos hält sich bedeckt. Als erstes inspizieren wir ein wenig das Lager. Befestigungen sind kaum vorhanden. An der linken Flanke stehen offen zwei große Zelte für die Verwundeten in unmittelbarer Nähe des Waldes. Auf unserem Rundgang fällt mir auf, dass ein kräftig gebauter Kerl mit schwarzen Haaren und braunen Augen uns zu verfolgen scheint. Ist das einer der drei Tyrannosteufel? Finsternis!

Wir behalten ihm erst mal im Auge, da läuft uns auch schon Quyrion, der Zirkusdirektor, über den Weg.
"Habt ihr was für mich?" fragt er verstohlen.
"Zufällig haben wir gefunden, was ihr begehrt", antworte ich ominös. Er bugsiert uns in eines der Zelte mit den Verwundeten. Er versichert, dass diese Illusion nicht zu durchdringen ist, auch nicht von den scharfen Augen der Erinnyen. Also wandert der Schlüssel zu ihm und er gibt uns ein paar Tipps. Es sind wieder drei Tyrannosteufel im Szenario versteckt. Nach dem gestrigen Debakel hat er ein paar Details verändern müssen. Die Kämpfe sind hier tödlich. Je länger ein Kampf dauert, desto härter schlagen die Gegner zu. Gut zu wissen.

Einer der Tyrannoslakaien ist in der Horde als Offizier, einer hier als Offizier, die Position des dritten ist ihm nicht bekannt, aber wahrscheinlich auch hier im Lager der Menschen. Der Kriegslüsterne Adrenna könnte einer sein, oder der unentschlossene Jathog, meint Druss. Wahrscheinlich hat Druss damit sogar recht, beides möglich. Ganz teuflisch wäre es natürlich, wenn der scheinbar friedliebende Efrin einer wäre. Vermutungen anstellen ist müßig, da werden wir wohl vor Ort nachsehen müssen. Just in dem Moment kommt der verdächtige Kerl ins Zelt gestolpert. Er hat eine kleine Schatulle in der Hand und kommt auf uns zu.
"Die Tyrannoskirche schickt mit euch zu töten", eröffnet er uns. Finsternis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 10. März 2011, 12:32:28
Tag 6 in der 7. Ebene der Hölle Grenpoli Arena

"Aber das habe ich nicht vor!" beschwichtigt er und ich werfe eine Münze. "Ein Penny für deine Gedanken!"
"Meine Name ist Johann Selcher, ich komme aus dem schönen Sealgaunt in den Kolonien. Einst war ich dort Templer des Tempus, bis meine Kampfgruppe der Stahlklauen von einer überlegenen Streitmacht der Tyrannoskirche aufgerieben wurde. Ich geriet in Gefangenschaft und wurde hier her in die Hölle verschleppt", erzählt er, seine Gedanken sind im Einklang mit seinen Worten. Ich kann keine Lüge erkennen und die kurzen Impressionen aus Sealgaunt die ich erhaschen kann, stimmen mit meinen Erinnerungen an diese Stadt überein.

"Heute machte mir die Tyrannoskirche ein Angebot, dass ich nicht ablehnen konnte. Sie gaben mir das hier, dass sie von irgend einer Paktierergruppe erbeutet haben." Mit einem Codewort öffnet er die Schatulle, darin ist eine Kugel aus Glas. Was zur Hölle ist das denn?

Quyrion, der Sklavenhandelnde Zirkusdirektor, betrachtet die Kugel eindringlich und meint dann sichtlich beeindruckt. "Wow! Ein Spyrax!"
"Ein Spyrax!" In meiner Stimme klingt etwas Hysterie mit, da ich was mit der Bezeichnung anfangen kann.
"Ein Spyrax?" Die anderen können damit nichts anfangen.
"Ein Spyrax ist ein sehr mächtiges Wesen, dass in der Lage ist, die Ebenen zu wechseln. Wenn er stirbt, reißt er ein Loch ins Gefüge der Welt und erschafft ein Portal. Wenn man die richtigen Rituale kennt, kann man den Ort bestimmen." Das hört sich gut an, weniger gut, dass dieses Wesen über viele mächtige Kräfte verfügt. Ich bin wirklich Froh, als die Schatulle wieder verschlossen wird. Somit wäre wohl dieser Vergeltungsangriff der Tyrannoskirche abgewehrt. Mal sehen, was sie uns als nächstes auf den Hals hetzen werden.

Aber wir konzentrieren uns lieber auf unsere momentanen Probleme. Die beiden große Zelte mit den Verwundeten liegen ungeschützt an der Flanke. Und was sabotiert mehr Friedensverhandlungen als ein Massaker an Verwundeten? Nicht viel mehr. Also ist das hier ein neuralgischer Punkt, den es zu schützen gilt. Wir organisieren uns klimpernden Schrott und bauen im Nahen Wäldchen eine Alarmanlage auf. Das sollte reichen. Wir lassen Templer Johann in der Nähe zurück, um darauf aufzupassen.

Dann versuchen wir etwas über die Obristen heraus zu finden. In das Zelt von Oberst Jathog kommen wir gar nicht erst hinein, da die zwei Wachen uns davor abblocken. Ich bleib stur und es sind schließlich die anderen, die mich von ihnen wegzerren, bevor die Lage eskaliert. Bei Oberst Efrin rennen wir dagegen offene Türen ein, der scheint wirklich voll auf der Friedenslinie zu sein. Nach dem Gespräch mit ihm bin ich sicher, dass es sich bei ihm garantiert um keinen Teufel handelt. Bei Oberst Adrena beißen wir auf Granit, der ist voll auf Kriegslinie. Ich bin nicht sicher, ob er der Tyrannosteufel ist, aber wahrscheinlich ist es wohl doch Jathog, zu dem wir keinen Zugang bekommen haben.

Wir überlegen gerade, wie wir clever zu Jathog vordringen ohne einen Kampf auszulösen, als uns Johann alarmiert. Lia und Jenna bleiben zurück, während wir ins Wäldchen vorrücken, um den vermeintlichen feindlichen Spähtrupp abzufangen. Irgendwie komme ich mir bei den ganzen großen breitschultrigen Männern wie ein Halbling unter Menschen vor. Alle sind mehr als ein Kopf größer als ich.

Im Wald ist es Dunkel und ich zaubere Dunkelsicht auf mich. Da kann ich schon viel mehr sehen. Schließlich treffen wir im Unterholz auf die feindliche Einsatzgruppe, die sich aus vier Orks, einem Goblin und einen Oger zusammen setzt. Irgendwie bin ich nicht ganz bei der Sache, denn ich komme ziemlich ins Hintertreffen. Templer Johann spricht ein Gebet an Tempus, während Dolon und Druss die linke Flanke halten. Ich werde vom Schamanen mit einem heftigen Zauber attackiert, vor dem ich mich nur mit Not und Mühe schützen kann. (Brauch eine 5, würfle eine 4. Amulett aktiviert und Wurf wiederholt mit genau auf 5. Täglicher Wiederholungswurf damit aufgebraucht.) Johann wird von zwei Orks angegriffen, die aber nicht wirklich durchschlagend mit ihren beiden Schwertern treffen. Ich weiche nach rechts aus um den Schamanen besser ins Blickfeld zu bekommen. (Schwerer Fehler, hätte mich auch mittig orientieren können.) Ich schubse ihn ein wenig aus dem Gleichgewicht und rufe "Kugel flieg und sieg!" (Hätte gleich maximieren sollen, aber ist ja nur ein Goblin, was kann der schon groß aushalten?) Ich treffe, aber nicht besonders gut. Der schmächtige Goblin steht noch. Verdammnis! Im Gegenzug trifft mich ein schmerzhafter Zauber und alles wird Dunkel um mich herum. (Wieder 5 gebraucht, 4 gewürfelt. Bin auf Hälfte der Lebenspunkte reduziert und betäubt. Ork bei Johann macht Anderthalbmeter Schritt und Coup de Grace, hat zwar wenig gewürfelt, aber mit einer gewürfelten Drei auf Zähigkeit war halt Exitus!)
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: endier am 10. März 2011, 15:58:25
Hab deine Ausführungen nicht ganz verstanden. Du bist/warst Stunned und hast einen CdG gefressen und den Save vergeigt ?  :boxed: Da hast du aber einen schlechten Save bei Fo, wenn eine 3+ Boni nicht ausreicht um 10+ Schaden zu knacken...
So weit ich weis ist man nicht helpless, wenn man stunned ist. Siehe hier (http://www.d20srd.org/srd/conditionSummary.htm#stunned)

Ansonsten aber eine gut erzählte Geschichte. Bitte weiter so.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 17. März 2011, 11:40:15
Hab deine Ausführungen nicht ganz verstanden. Du bist/warst Stunned und hast einen CdG gefressen und den Save vergeigt ?  :boxed: Da hast du aber einen schlechten Save bei Fo, wenn eine 3+ Boni nicht ausreicht um 10+ Schaden zu knacken...
So weit ich weis ist man nicht helpless, wenn man stunned ist. Siehe hier (http://www.d20srd.org/srd/conditionSummary.htm#stunned)

Ansonsten aber eine gut erzählte Geschichte. Bitte weiter so.

OK, hast Recht. Da haben wir im Eifer des Gefechtes die Zustände Betäubt und Bewußtlos verwechselt.  :boxed:
Und ja, der Zähigkeitsrettungswurf ist der niedrigste Wert bei Kaira.  :oops:

Tag 6 in der 7. Ebene der Hölle Grenpoli Arena

Ich wache an einem Ort auf, der einen grauen Himmel hat. Vor mir steht ein gewaltiger Barbar und ein Zwerg mit goldenen Zähnen, die er gefährlich fletscht. Wer ist das denn schon wieder? Wage kommen die mir bekannt vor.

"Schön dich wieder zu sehen!" blafft der schwarzgekleidete Hüne mich an.
"Wer bei den Neun Höllen warst du schon wieder?"
"Frem der Schlächter!" brüllt er mich an. Ach ja, lang ist es her. Das war vor der Schlacht von Köhlerheim gewesen, als die Söldner der Fremden zu Frem dem Schlächter überliefen. Der Zwerg mit den goldenen Zähnen war deren Anführer gewesen. Das war an dem Tag, wo die berüchtigte Assassine Bekka Serenius, Xanas Ehemann, Tharador den Weinhändler und viele andere getötet hatte. Und obendrein noch den kleinen Sohn der hübschen Hexenmeisterin entführte. Da war seine Tötung eher zweitrangig. Ich weiß gar nicht mehr, wer schließlich den Barbaren getötet hatte, Dolon oder ich. Er scheint wohl der Meinung zu sein, ich wäre es gewesen. Und das bedeutet, ich bin wohl tot. Verdammnis! Ist schon länger her, dass ich gestorben bin. Aber immer ein äußerst schlechtes Ereignis.

"He, lasst die Kleine in Ruhe!" ruft eine weitere Stimme und Vaslo Zar tritt hinzu.
"Du bist auch tot?" hauche ich erschreckt.
"Ja, Leider, bei Drinlik ist die Krankheit ausgebrochen und die hat ihn kontrolliert. Kam mir nicht gut. Falls ihr irgendwo meine Leiche findet, wäre Nett, wenn ihr mich in die Welt der lebenden zurück holt."

"Klar, ist Ehrensache!" meine ich dazu und hoffe nur, mich daran später zu erinnern. Die anderen konnten sich nie erinnern, was da abging. Kaum denke ich das, verschwimmt alles vor meinen Augen und es ist wieder illusorische Nacht. Schlachtenrufer Dolon hat mich zurück geholt. Danke schön!

Irgendwas wichtiges habe ich gerade erfahren, weiß aber beim besten Willen nicht mehr, was es war. Der Kampf ist vorüber, der feindliche Vorstoß ist abgewehrt. Und ich bin gefallen, erledigt von einem Goblin! Was für eine Schande! Ich, die mächtige Magierin, die geschickte Trickserin, erledigt von einem popligen Goblin! Ich könnte mich echt darüber aufregen? Was habe ich falsch gemacht, dass die Mächte des Schicksals so hassen? Ich hätte mich mittig halten sollen, dann wäre so was nicht passiert. Hätte in der Nähe von Druss und Dolon bleiben müssen, die hätten noch was drehen können. Verdammnis!

Passiert ist passiert. Jammern über verschüttete Milch bringt die nicht wieder, hat meine Mutter immer gesagt. Recht hat sie! Diese Aufgabe hätten wir erledigt, einer der Orks war der Knochenteufel, jetzt müssen wir nur noch zwei erledigen.

Im Lager herrscht helle Aufregung, Oberst Efrin ist ermordet worden. Ich drängle mich durch die Traube von Soldaten und kann seine Leiche inspizieren. Tot, definitiv. Sein Mörder ist ein Schattenwesen, dass sich gerade auflöst. So etwas muss beschworen werden. Also suchen wir mal den Rufer. Schnurstracks laufen wir zu Oberst Jathogs Zelt, der uns um am verdächtigsten vorkommt. Während die drei Männer mit großem Krafteinsatz die Wachen ablenken, husche ich zwischen ihnen hindurch. Es hat seine Vorteile deutlich kleiner als diese Hünen zu sein. Während alle Welt auf sie achtet, kann ich ungestört vorbei schleichen. Ha!

Der Oberst ist nicht erfreut mich zu sehen. Der Tisch im Zentrum ist mit einer Decke abgedeckt. Sehr verdächtig. Männer benutzen so was wie Tischdecken nie freiwillig! So was kenne ich von zu Hause zur Genüge. Ich zieh kurzerhand die Decke herunter. Darunter kommt ein Beschwörungskreis und verschiedene, äußerst verdächtig aussehende Bücher zum Vorschein. Erwischt!

Der mutmaßliche Teufel zieht sein Schwert, dessen Klinge grünlich feucht schimmernd. Gift! Schlussfolgere ich blitzschnell und bin nun sicher, den Tyrannosteufel vor mir zu haben. Die Männer sind draußen, ich bin allein, also pumpe ich ein maximiertes Säuregeschoss zwischen seine teuflischen Augen. Der Kopf zerplatzt in einem äußerst befriedigenden Geräusch und die Leiche gibt zu erkennen, welch widerwärtigem Ursprung sie ist. Das war der zweite Teufel, fehlt noch einer! Finsternis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 21. März 2011, 11:33:09
Tag 6 in der 7. Ebene der Hölle Grenpoli Arena

Es gibt ein kurzen Disput, aber Dolon kann die aufgebrachte Menge beruhigen und den Mörder von Oberst Efrin präsentieren. Wir teilen dem General unseren Verdacht mit, dass sein Leben gefährdet ist. Da wohl nur noch sein Tod die Verhandlungen endgültig unterbinden kann. Er teilt uns zu seiner Leibwache ein und wir bekommen einen Zettel für den Quartiermeister mit, auf dem wir bessere Waffen bekommen.

"Waffen auf Rezept!" meint Dolon vergnügt, der diesen Umstand deutlich genießt. Der Quartiermeister entpuppt sich als unser allgemein beleibter Zirkusdirektor. Für die großen Jungs gibt es große Zweihänder, für kleine Mädchen gibt es hier noch nicht mal einen Loli. Verdammnis! Kein Kurzschwert, kein Rapier. Nichts wirklich brauchbares. Also bleib ich bei meinen Speer. Der tut es auch.

Wir halten den Rest der Nacht wache, kein Attentäter taucht auf. Der Morgen graut und wir machen uns auf zu den Friedensverhandlungen mit der Horde. Oberst Adrena und vier Mann seiner Leibwache kommen mit. Der General wird von zwei Adjutanten und dem Standartenträger begleitet. Der Standartenträger ist der gleiche Mann, welcher schon im gestrigen Szenario den König gemimt hatte. Wer davon ist nur der Teufel? Der General, den Standartenträger und den Oberst können wir wohl ausschließen. Er versteckt sich entweder bei den Adjutanten oder der Leibwache von Adrena. Tippe mal auf die Leibwache von Adrena.

Da vielleicht jemand eine magische Falle auf dem Weg zur Mitte des Tales platziert haben könnte, eile ich ein paar Schritt voraus, um alles vorher absuchen zu können. Zum Glück findet sich nichts dergleichen. Dafür die schrecklichen Überreste des Krieges. Hier sieht es wirklich sehr authentisch aus. Der Sklavenhändler muss mindestens ein Schlachtfeld mal aus nächster Nähe gesehen haben. Wahrscheinlich hat er es geplündert. Schließlich erreichen wir ohne Zwischenfälle die Mitte und bleiben stehen.

Die Delegation der Horde wird von einem schwer gepanzerten Ork angeführt. Begleitet wird er von einem Goblin Schamanen. Voller Hass betrachtete ich diese Ausgeburt des Bösen. Als Leibwächter dienen drei gewaltige Oger. Oberst Adrena versucht verzweifelt auf den General einzureden, die Verhandlungen abzubrechen und zum Angriff zu blasen. Der General wiegelt ab und die beiden Anführer begrüßen sich mit markigen Worten. Der Oberst wird immer nervöser und seine Leibwache beginnt in die Breite auszufächern. Druss dreht sich ganz zu ihnen um und stellt sich demonstrativ zwischen die Fronten. Dem Standartenträger wird das ganze etwas unheimlich und er sondert sich ein paar Schritte ab, um bei einem Kampf nicht im Weg zu stehen. Da dies die perfekte defensive Position ist um auf eine Bedrohung egal aus welcher Richtung zu reagieren, stelle ich mich nur einen Schritt neben ihn. Nachdenklich mustere ich den Standartenträger. Wäre das nicht die perfekte Tarnung für einen Attentäter?

Tatsächlich fängt der alte Mann mit dem weißen Bart an zu murmeln. Arkane Formeln!
"Der Attentäter!" brülle ich, zeige auf den Alten Mann und schon fliegt ihm eine Kugel an den Kopf. Die anderen sind wie erstarrt, während der alte Mann Magie auf mich wirkt, die aber an mir abperlt. Zur Antwort gebe ich ihm die letzte Kugel zu schmecken, die ihn umwirft. Das war der letzte Teufel. Ha! Nachdem das geklärt ist, werden die Friedensverhandlungen abgeschlossen und die Illusion verblast.

Die Teufel buhen uns aus und werfen Gegenstände in Arena. Leider sind es weder Blumen noch Goldstücke, sondern eher harte Trümmerstücke oder eklige Dinge, die auf uns niederprasseln. Tja, wenn sie Blut sehen wollen, brauchen sie nur herunter zu kommen und sich zum Kampf stellen. Feiges Teufelspack! Die meisten Teufel schwingen sich enttäuscht über die fehlende Show, bzw. Blut, in die Lüfte. Mysdemn sieht nicht amüsiert aus.

"Was für eine Enttäuschung! Die Testobjekte haben ein zweites Mal auf der ganzen Linie versagt! Macht es da überhaupt noch Sinn, ein drittes Manöver abzuhalten?" Wütend stapft sie in Begleitung ihrer Leibwache von dannen. Ich muss an mich halten, ihr nicht die Zunge heraus zu strecken. Blöde Kuh!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 24. März 2011, 17:05:19
Tag 6 in der 7. Ebene der Hölle Grenpoli Arena

Wir müssen die Waffen und die Wappenröcke wieder abgeben und werden danach in die Zellen zurück geführt. Es kostet etwas Mühe, in unsere bevorzugte Zelle zurück zu kommen. Als erstes erneuere ich den Seiltrick, was jetzt ohne Probleme geht, da wir keine lästigen Zeugen mehr haben. Dann zurück ins Herrenhaus und wir weiblichen Mitglieder der Gruppe gehen erst mal im Spa entspannen. Danach essen wir eine Kleinigkeit und schon wird wieder mal rüde an die Türe geklopft. Ein aufgedonnerter Amizu steht in Begleitung einiger Wachen vor der Türe und will, dass wir raus kommen. Seine Herrin Mysdemn will uns unverzüglich sehen. Nicht mal schick machen dürfen wir uns. Finsternis!

Wir werden durch die Arena zu den Privatgemächern der Erinnye geführt. Sie hält Hof in ihrem marmornen Thronsaal. Wiedermal hockt sie auf einem Thron, der auf einem übertrieben hohem Podest steht. Die Frau hat irgendetwas zu kompensieren.  Interessanter sind die vier Leibwächter, die wir mal aus der Nähe sehen. Das sind gar keine Teufel, sondern Menschen. Ihre Rüstungen zeigen Gravierungen auf, die sie zu den Westtorer Baronien verweisen. Und zerstörte Symbole des Torms. Im ersten Moment denke ich, dass sie die Paladinen des Torms ausgezogen haben. Dann wird mir klar, dass sind wahrscheinlich ehemalige Paladine des Torms, die noch ihre alte Rüstung tragen. Gefallene Paladine, nun finstere Streiter. Zum ersten mal sehe ich solch schreckliche Leute aus nächster Nähe. Verdammnis!

Ich knickse höflich vor Mysdemn, was diese mit einer äußerst abschätzigen Bemerkung quittiert. Diese Frau sitzt auf einem verdammt hohen Ross. Aber je höher man sitzt, desto tiefer kann man fallen. Das hat mir der heutige Tag deutlich gezeigt. Wie auch immer, sie macht uns für die Fehlschläge der Tyrannosteufel verantwortlich. Was wir? Ich bin etwas zurückhaltend deswegen. Dann fragt sie uns offen heraus, was zum Teufel wir überhaupt hier zu suchen haben. Können wir nicht den Abgrund verwüsten und dort für Unordnung sorgen? Würden wir ja gerne, aber ich gebe offen zu, dass wir Mathras wollen. Leider geht sie auf mein angedeutetes Angebot nicht ein. Könnte ja auch so einfach sein. Wir kriegen Mathras, erledigen ihn und sie ist uns für alle Zeit los. Besonders da wir dann gegen Moloch vorgehen werden, was ja wohl auch in ihrem Ureigenen Interesse sein dürfte. Moloch wird wahrscheinlich seine eigenen Leute auf so einen Posten hieven. Würde also nur gewinnen.

Sie erklärt uns, dass wir Mathras gefälligst in Ruhe lassen sollen und aufhören, hier Unordnung zu machen. Die Teufelin findet uns amüsant, aber das kann sich schnell ändern. Mit Ermahnung, ja Vorsichtig zu sein, wirft sie uns hochkant hinaus. Ich muss mir auf die Unterlippe beißen, um mein Klappe zu halten. Kaum sind wir vor unseren Zellen, kommt der unverschämte Imp und fordert unsere Herausgabe. Der Amizu notiert sich natürlich den Namen desjenigen, der uns angefordert hat. War ja klar.

Wenigstens kommen wir so raus. Diesmal führt der freche vorlaute arroganten Imp, der unbedingt mit Meister angesprochen werden will, uns zu einem Händler für Informationen, Edelsteinen, Magischen Gegenständen und obskuren Zutaten. Das Haus des Wissens nennt sich diese Örtlichkeit. Der Laden findet sich hinter einer unscheinbaren Türe. Und diese Türe führt in einen etwa dreißig Meter langen Gang, an dessen Ende eine weitere Türe ist. Öh? Nach meinem räumlichen Verständnis ist das unmöglich. Wir haben wohl gerade das teuflische Äquivalent zu einem prächtigen Herrenhaus betreten.

"Was wollt ihr?" fragte eine Körperlose Stimme.
"Magische Gegenstände und Informationen", erwidere ich.
"Da seid ihr richtig und was bietet ihr?" Wir sind am Ende des Ganges angekommen und vorsichtig geworden suche ich nach Fallen. Nichts zu finden, also schaue ich mal neugierig was hinter der Türe ist. Ein weiterer Gang. Wie Lustig! Nach etwas hin und her bieten wir schließlich den Spirax an. Mir ist nicht wohl dabei, ein Wesen dieser Vernichtungskraft einem Teufel zu übergeben. Aber wenigsten kommen wir jetzt in einen gewaltigen Verkaufsraum hinaus, eher schon eine Halle. Darin steht in der Mitte einsam und alleine ein mit mehreren Schritten Länge immer noch ein großer Verkaufstresen, wirkt aber in den Weiten der Halle lächerlich klein. Dahinter steht ein hochgewachsener Teufel, dessen Gesicht von einem gewaltigen breiten zahnreihenbewährtem Maul dominiert wird. Der Externar nennt sich Halgrim.

Für den Spirax schinden wir Informationen über Mathras, einen Weg ihn in die Pfanne zu hauen, Magische Gegenstände im Gegenwert von Fünfzigtausend Goldmünzen und Diamanten im Wert von zehntausend Goldmünzen heraus. Die magischen Gegenstände sind ein Versetzungsumhang, ein Ring der Feuerresistenz und eine Ritterrüstung der Gedankenleere. Rüstung und Mantel bekommt Johann, den Ring hätte gerne Druss. Die Edelsteine bekommt Dolon, da er diese ja benutzen wird.

Über Mathras erfahren wir hauptsächlich das schon gehörte. Er ist ein geschätzter Gast von Mysdemn, er ist Reich und hat einen Pakt mit der Valerakbruderschaft. Diese Bruderschaft unterhält eine Seelenbank, Zinsen gibt es dabei aber nicht. Mathras hat sich gut abgesichert, da er die Gesetze der Stadt gut kennt. Jetzt kommt aber der Clou. Es gibt neben den jetzigen Gesetzen auch uralte Gesetze aus der Zeit, als Moloch noch der Erzteufel dieser Ebene war und die gelten immer noch. Und gegen die hat er sich nicht geschützt, weil die nicht offen zugänglich sind, sondern in den verschlossenen Gewölben der Bibliothek vor sich hin schimmeln. Wir brauchen den Bibliothekaren nur zu sagen, dass wir von ihm kommen, dann werden Zugang erhalten. Allerdings lauern dort unten noch Gefahren auf uns in Form von Schatten. Prima! Und das ohne Magie und Waffen. Klar, einfacher geht es echt nicht mehr.

Und dazu noch die Problematik, selbst wenn wir was finden, mit dem wir Mathras konfrontieren können, wir haben keine Ahnung, ob es keine aktuellen Gesetze gibt, die das wiederrum aushebeln. So langsam blicke ich Ansatzweise hinter dieser teuflischen Justiz. Und genau das ist das Stichwort. Wir brauchen dann am Besten einen guten Rechtsanwalt der uns berät und den Prozess ins Rollen bringt. So was kostet nicht viel. Nur zwei bis drei Seelen. Und leider haben wir keine und auch nicht daran gedacht in diesem Geschäft eine heraus zu schlagen. Verdammnis!

Gespielt am 19.02.2011
Spielleiter: Stefan
SC: Kaira 18 (Schurke 4/ Seher 1/ Unseen Seer 4/ Arkaner Trickser 9)
Druss 17 (Barbar 16/Psioniker 1)
Dolon 16 (Kleriker 8/Kriegspriester 8)
Johann 16 (Kämpfer 6/ Frommer Templer 10)
EP: Stufe 16 3400 Stufe 17 2900  Stufe 18 2475 Kaira 75, Druss 225, Dolon 150, Johann 150
Überwundene Gegner
3 Tyrannosteufel
3 Illusion Orks Schurke ?
1 Illusion Oger
1 Illusion Goblin Schamane HG 15
Beute
Diamanten im Wert von 10 000 GM
1 Ritterrüstung +2 der Gedankenleere (Johann)
1Schwächerer Versetzungsumhang (Johann)
1 Ring der Feuerresistenz 20 (Druss)
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 28. März 2011, 13:24:30
Kapitel 34
Die Totgeweihten grüßen dich, Kaiserin Mysdemn!

Tag 7 in der 7. Ebene der Hölle Grenpoli Arena

Nun gut, wenigstens haben wir jetzt eine theoretische Möglichkeit, Mathras in die Bredouille zu bringen. Und ich erinnere mich an einen gewissen Awaxial, den wir vor unendlich langer Zeit im Kreegogerwald aus der Patsche geholfen haben. Damals hat er uns einen minderen Dienst aufs Auge gedrückt, nachdem wir ihn damals aus diesem magischen Steuerdings für den Staudamm befreit hatten. Hätte nie gedacht, dass ich eines Tages darauf zurück kommen werde. Ich bespreche mich kurz mit Dolon und Lia, ob wir diesen Gefallen nun einlösen sollen. Die anderen sind meiner Meinung, wenn nicht jetzt, wann dann?

Also rufe ich dreimal Moraxus, dass war der Teufel, der den Gefallen abwickeln würde. Tatsächlich erscheint nach wenigen Augenblicke aus einer Flammenlohe einer dieser gelackten Advokatenteufel. Er hat kleine Hörnchen, Ziegenbeine und ein Schwänzchen wie alle aus seiner Zunft. Dieser Moraxus hört sich an, was wir von ihm wollen. Er schnippt kurz mit den Fingern und zwei Imps ploppen auf, welche Schriftrollen tragen. Er wählt eine aus und entrollt sie. Des Teufels Advokat findet die entsprechende Vereinbarung, die wir vor etwa fünf Jahren mit Awaxial getroffen haben. Für den Minderen Gefallen wird er uns in die Katakomben begleiten und eine Anklageschrift aufsetzen. Alles weitere wird aber kosten. Nun gut, machen wir uns mal keine Gedanken über ungelegte Eier und blenden die späteren Probleme erst mal aus. Jenna geht schnell unsere Ausrüstung holen, die wir in den finsteren Gewölben sicherlich gut gebrauchen können.

Wir müssen etwas vor der Bibliothek die Zeit totschlagen. Ich memoriere derweil einige neue Zauber. Schließlich kreuzt Jenna wieder auf, mit unseren Waffen im Gepäck. So können wir nun gut gerüstet die Bücherei betreten. Ich spreche den Bibliothekar an, der etwas gereizt auf meine Anfrage reagiert, die unteren verschlossenen Gewölbe zu betreten. Aber er scheint an einen Pakt gebunden zu sein und gibt Zähneknirschend Auskunft. Die Wegbeschreibung ist ziemlich umfangreich. Drei Abschnitte gerade aus, dann rechts, drei Kreuzungen überqueren, dann links, zwei Kreuzungen, Abbiegen nach rechts und dann immer geradeaus, bis man nicht mehr weiter kommt. So machen wir das auch. Der Weg endet an einer schwarzen Tür aus Schatten. Wir sind hier ziemlich einsam, hierher an den Rand scheint sich sonst keiner zu verirren.

Die Tür hat zum Glück keine Falle, dahinter ist ein dunkler Gang, der sofort in eine sich nach unten windende Wendeltreppe übergeht. "Licht!" Hier sind wirklich Schatten am Werk, denn mein magisches Licht leuchtet so schwach wie eine Kerze im Wind. Langsam rücken wir im Gänsemarsch in die Tiefe vor. Den Teufel halten wir schön in der Mitte. Schließlich öffnet sich die Treppe zu einem großen Raum, die an einem Schattenportal endet. Vorsichtig nähere ich mich dem Portal, auf dem leuchtende violette Runen zu sehen sind. Kaum stehe ich dicht davor, als sich ein Schneckenkopf durch den Schatten schiebt. Im allerersten Moment bekomme ich einen gewaltigen Schreck, weil ich denke, da steht Leibhaftig der Erzteufel Balzebub vor mir. Aber es handelt sich hierbei zu unserem Glück nicht um den gefallenen Engel Triel, sondern um einen Türschleicher. Unser Advokat Moraxus macht sich gleich mal unentbehrlich, in dem er die Riesenschnecke mit der Nennung einiger Paragraphen verscheucht. Gesetze sind doch für was gut, wenn man auf der richtigen Seite davon steht. Ha!

Hinter dem nun geräumten Portal gibt es zwei Wege, einmal Geheimnisse, zum anderen Archiv. Jedenfalls steht das auf den Hinweisschildern, die uns Advokat Moraxus übersetzt. Die anderen sind ganz begeistert von der Rubrik "Geheimnisse", so dass wir das Archiv erst mal ignorieren. Der Weg geht über eine schmale Abzweigung, nach rechts ab. Nach wenigen Metern entdecke ich eine sehr gut getarnte Illusionsfallgrube. Also eine Fallgrube, die durch eine Illusion geschützt ist. Der Spalt ist zu breit, wie ich mit "Magie sei entdeckt" erkennen kann. An der Wand steht Lektion 1, Schwerkraft kann tödlich sein. Mir gefällt das nicht. Statt hinüber zu fliegen, klettere ich mit vielen Wandhaken an der Wand entlang. So können die anderen mir dann gesichert folgen. Templer Johann klettert gewandt trotz seiner Ritterrüstung über den Abgrund. Dolon hat so seine Problemchen und rutscht dreimal ab. Jedes Mal schlägt er von Druss gesichert laut dröhnend gegen die Wandung des Schachtes. Irgendwie erinnert mich das an Glockenschläge.

"Ist das die Art dem Tempusklerus Mittags zum Gebet zu läuten?" frage ich scherzhaft, nachdem Dolon es endlich geschafft hat, wohlbehalten hinüber zu klettern.
"Das ist nicht lustig, Kaira!" grummelt Dolon etwas eingeschnappt. (MW war für Dolon 5, aber 2, 1, 2 waren halt deutlich darunter)
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 31. März 2011, 12:24:07
Tag 7 in der 7. Ebene der Hölle Grenpoli Bibliothek der Rechtswissenschaften

Als nächstes läuft unser Advokat einfach über die Illusion. Kleine Flammen züngeln am Boden, dort wo er auftritt. Sein überhebliches Grinsen wird ihm aus dem Gesicht gewischt, als die Illusion nachgibt und er nach unten rauscht. Ich will ihm noch mit einem Federfall beistehen, bin aber zu langsam. Einen kurzen Moment steht der Advokatenteufel fluchen neben uns. "Bei den Neun Höllen! Welch hinterhältige Falle. Einfach Flugzauber zu bannen, wie bösartig!"
"So richtig teuflisch, nicht wahr?" Jetzt ist es an mir, zu grinsen. Hat schon seinen Grund, warum ich mich da hinüber gehangelt habe.

Nachdem wir diese Falle überwunden haben, geht es weiter eine Treppe hinunter in einen Raum mit mehreren Alkoven, in denen Vasen und grobe Statuen stehen. Das ganze Strahlt vor Magie und Öffnungen kurz unter der Decke lassen nichts Gutes vermuten. Das ganze Gangsegment schreit nach Falle, aber ich kann den Auslöser nicht entdecken. Verdammnis!

Wahrscheinlich ist der magisch. Nach kurzen Überlegungen kommen wir auf folgenden Plan, ich spreche ein Spruch der Magiebannung auf diesen Bereich und wir rennen einfach hindurch. Und sogleich setzen wir den Plan in die Tat um. "Magie gebannt! Los!" Wir rennen so schnell wie möglich durch diesen Abschnitt. Aus den Öffnungen unter der Decke sickern kichernd Schatten heraus, die uns aber nicht attackieren. Jedenfalls sind wir schnell genug auf der anderen Seite und öffnen ein unverriegeltes Portal. Dahinter liegt ein ovaler Raum, der von vier mächtigen Säulen gestützt wird. Im Zentrum steht etwa auf einem halben Schritt höhe schwebend eine violette leuchtende Kugel von eineinhalb Schritt Durchmesser. Ein äußerst bizarres Wesen aus Schwärze, dass einen großen Kugelförmigen Kopf mit nur einem Auge hat. Seine Extremitäten sind kurze Tentakel, mit denen einige mit der Kugel verwachsen scheinen. Das Ding stellt sich als "Wissenshüter" vor. Jeder darf die Kugel benutzen um Geheimnisse zu erfahren, dafür muss er aber seine eigenen Geheimnisse offen legen.

"Kommt gar nicht in Frage, damit wüsste ja Moloch, was wir wissen." lehne ich Kategorisch ab.
"Und? Weiß er das nicht auch so schon?" wendet Druss ein.
"Nicht alles! Hoffe ich zumindest. Nein, wir geben mehr auf, als das wir gewinnen."
"Ich könnte ja diesen Part übernehmen, da ich ja kaum etwas weiß", wirft Templer Johann ein.

Das ist ein Argument, also lassen wir es ihn versuchen. Er soll so viel wie möglich über das Herz und die Seele von Harvan heraus finden. Und über die längste Nacht. Also greift der schwarzhaarige Mann an die Kugel und seine Hände versinken darin. Schließlich wird er immer tiefer in die Kugel gezogen. Aber er schafft es wieder sich zu lösen, auch wenn er ziemlich erschöpft wirkt. Und ist im ersten Moment nicht mehr ansprechbar. Sein Geist scheint weggetreten zu sein, da er auf keinen Umwelteinfluss mehr reagiert. Dolon repariert das mit seiner Magie und stellt Johanns geistige Gesundheit wieder her.

Er hat folgende Dinge herausgefunden. Das Herz befindet sich in einer Höhle auf dem Grund des dortigen Teiches und ist mit einem Dolch durchbohrt. Die Höhle ist von mutierten Goblins bewohnt und befindet sich in einem Wald. Juhu! Bleiben ja nur noch tausende mögliche Kandidaten übrig. Aber besser als gar nichts. Die Seele befindet sich in einem purpurnen See. Keine nähere Angabe. OK, wenn wir mal an einen purpurnen See vorbei kommen, werden wir da mal nachsehen. Und die längste Nacht ist die, wo die Sonne zum Mond wird und dann erlischt. Auch sehr hilfreich. Obendrein hat Johann sich noch über Mysdemn schlau gemacht. Die Frau ist verrückt. Kein Scheiß! Dazu muss ich echt nicht meine Geheimnisse teilen, um das zu wissen. Sie ist körperlich eher schwach, ist ja auch nur eine weiter entwickelte Erinnye. Allerdings ist sie eine Hexenmeisterin und berüchtigt für ihre Beherrschungsmagie. Sie liebt es Priester und Paladine guter Götter zu verführen. Sie schickt ihnen falsche Visionen und lockt sie so her, sperrt sie in ihren Turm, als ihre Hauptresidenz und erzieht sie dann um. Ich kann mir grob vorstellen, wie sie das macht. So eine verdammte Schlampe aus der Hölle! Finsternis!

Im Arenabereich gibt es ein mit Fallen gesichertes Portal und Johannes kann uns den Weg weisen, wenn es hart auf hart kommt. Wenigstens eine brauchbare Information. Druss meint, dass man vielleicht noch etwas über Mathras herausfinden könnte. Nach etwas hin und her macht er das sogar selber. Bei ihm dauert das nicht so lange und ist danach sofort wieder ansprechbar. Und er hat mal ein paar wichtige Sachen heraus gefunden. Mathras Seelengefäße sind drei psionische Kristalle, die in seiner Brust verankert sind. Wenn man diese zerschlägt, wird seine Lebensenergie vernichtet. Auch ist er gegen stumpfe Waffen empfindlicher als gegen andere Waffen. Man kann seine Staubgestallt mit einem simplen Ritual unterbinden, dass ich ausführen kann. Dadurch kann er dann nicht mehr seine Lebenskraft regenerieren. Das sind verdammt gute Nachrichten. Damit haben wir endlich eine Chance gegen diesen Mistkerl.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 04. April 2011, 16:07:40
Tag 7 in der 7. Ebene der Hölle Grenpoli Bibliotheksgewölbe der Rechtswissenschaften

Nachdem wieder alle Dank Dolon wieder vollständig von den Nebenwirkungen der Kugel genesen sind, machen wir uns auf, das Archiv aufzusuchen. Wir rennen ein weiteres Mal durch den Gang mit den Schatten, die uns aber nur verhöhnen. Ohne weitere Zwischenfälle erreichen wir die Halle des Archivs. Hier sind auf kleinen Tischen ähnliche Kugeln zu sehen, wie im Raum der Geheimnisse. An den Wänden reihen sich Regale auf, die teilweise zerstört sind. Mitten in der Bibliothek ist ein Stapel aus Trümmern und Büchern aufgeschichtet. Darauf thront ein seltsames Wesen mit einem großen Kopf mit ebenso großem Maul, dass gerade ein Buch verspeist. So kann man natürlich auch Wissen aufnehmen. Das Ding redet mit uns macht seinen Standpunkt klar, dass dies alles ihm gehört und wir zu verschwinden haben.

"Wie heißt du überhaupt?"
"Geht dich gar nichts an!"
"Gehtdichgarnichtsan ist aber ein selten dämlicher Name, den sich da deine Eltern ausgedacht haben", merke ich dazu an. Leider lässt sich das Ding dadurch nicht provozieren und die anderen haben keine große Lust, dieses unverschämte Monster in seiner dunklen Schranken zu weisen. Nun gut, dann verkrümeln wir uns eben so weit wie möglich vor dem Ding. Es gibt einige Nebenräume, die allesamt ebenfalls verwüstet sind. Schließlich finden wir einen unbeschädigten Raum, der durch ein undurchdringliches Kraftfeld geschützt ist. Ich glaube eine Bewegung in der Tiefe des Raumes ausmachen zu können.

"He, bist du der Bibliothekar? Ich sehe dich!" Rufe ich in den Raum hinein. Aber erst als unser Advokat dem Ding gut zuredet, zeigt es sich. Wieder mal so ein Schattenwesen. Wir werden nun eingelassen und unser Advokat sichtet in rasender Schnelle die Unterlagen. Dazu schnippt er ein paar wusselige Imps herbei, die ihm dabei helfen. Schließlich hat er drei teuflische Ansatzpunkte gefunden, Mathras mit Hilfe von Paragraphen einzuheizen.

"Zum einen wäre da der Soltemritus. Um einen Streit beizulegen, darf jederzeit ein Teufel einen anderen zu einem Zweikampf heraus fordern. Das würde auch hier funktionieren." Wir diskutieren kurz die Chancen durch, welcher einer von uns allein gegen Mathras hätte. Mir würde die Offensivkraft fehlen, Druss und Johann der defensive Schutz. Dolon könnte es vielleicht wagen, da er sich gut schützen und dabei auch die notwendige Stärke entwickeln kann, Mathras eins auf die Mütze zu geben. Aber ich würde bei einem Kampf nicht unbedingt auf Dolons Sieg wetten, also hören wir uns erst mal die Alternativen an. Vielleicht gibt es da eine bessere Lösung als das.

"Zum zweiten gebe es das Kaskusverfahren. Ein Richter spricht ein Urteil nach Gutdünken. Aber meistens zum Nachteil aller Parteien." Ne, kommt nicht in die Tüte. So masochistisch oder verzweifelt sind wir nun doch nicht, uns einem sadistischen Teufel auszuliefern.

"Und zum dritten wäre da die Griskardklausel. Zwei Parteien kämpfen mit so vielen Verbündeten der gleichen Art gegeneinander, die man innerhalb einer kurzen Frist aufbieten kann. Und da Mathras ein Untoter ist und Untote hier sehr selten sind, wird er nicht allzu viele Verbündete haben. Besonders da er selbst kein Untotes Gefolge dabei hat." Das hört sich verdammt gut an. Wir sprechen kurz eine mögliche Strategie durch, wie wir das bewerkstelligen können. Wir brauchen dazu aber richtig gute Waffen, nicht der Schrott, den wir hier haben. Da der Kampf in der Arena stattfindet, bekommen wir die Waffen zurück, welche wir beim Tor abgenommen bekommen haben. Dummerweise waren das auch nicht gerade die hochwertigsten Waffen. Jenna meint, im Lager der Kopfgeldjäger kann man Waffen kaufen. Und zwar für Gold. Aber wird das reichen? Wir kämpfen gegen einen extrem gefährlichen Gegner. Letztes mal waren wir ausgepowert, fast bar jeder Magie und wir wären beinahe umgekommen. Ist jetzt halt die Frage, ob es ausreichen wird, uns so gut wie möglich zu schützen. Oder ob wir das Beste brauchen, was wir haben. Nach einigem hin und her kommen wir zu dem Schluss, dass wir unsere eigenen Waffen brauchen. Nun gut ich packe meinen Kristall aus und schau mal, was mein geliebter Ehemann gerade macht.

Ich finde ihn in der "Goldmünze", der berüchtigten Wirtschaft wo die neue Diebesgilde von dieser Schwarzpfeil residiert. Allerdings sind keine Schurken zu sehen, sondern nur ein Haufen schwergerüsteter Krieger und Kleriker verschiedenster Religionen. Es scheint gerade so etwas wie eine Strategiebesprechung statt zu finden. Das sieht irgendwie nicht gut aus. Mit fällt nur logischer Grund ein, warum eine Strategiebesprechung an einem Ort wie die Goldmünze stattfinden muss. Die ummauerte Stadt von Chondathan ist gefallen! Verdammnis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 07. April 2011, 15:09:29
Tag 7 in der 7. Ebene der Hölle Grenpoli Bibliotheksgewölbe der Rechtswissenschaften

"Pst! Ich bin´s, Kaira!" schicke ich Garn eine Botschaft. Der reagiert augenblicklich und sucht ein stilles Örtchen auf, um zu reden. Ich vermittle ihm, dass wir unbedingt unsere guten Waffen brauchen und er das Portal öffnen soll. Leider kann ich ihn nicht fragen, was passiert ist. Das wäre damit dann in die Wege geleitet. Unser Advokat setzt noch kurz eine Streitschrift auf und meint, dass er unseren Fall auch weiterhin Pro Bono vertreten wird, da die Griskardklausel spannend zu werden verspricht. Nun gut, brauchen wir uns schon nicht um eine arme Seele zu bemühen.

Jenna und ich machen uns dann schließlich auf dem Weg, aus der Stadt auszubrechen. Die restlichen Wagemutigen lenken derweil unseren Fremdenführer, den arroganten Imp ab. Jenna führt mich auf Schleichwegen zu einer Bresche in der Stadtmauer. Ich mache uns Unsichtbar und wir klettern durch die Bresche und einigen kruden Halbteufel, die deutlich Orkblut in sich haben und hier Wache stehen. Eklig!

Ich begleite Jenna zu Waffenhändlern, die sie kennt und mit denen ihr Vater öfters Geschäfte macht. Dann springe ich in die Höhle und muss nur wenige Höllenminuten warten, bis sich das Portal öffnet. Ich schreite hindurch und bin aus der Hölle entkommen. Mein Mann steht vor mich und ich falle ihm um den Hals. Keine Ahnung wie lange wir jetzt getrennt waren. Etwa zwanzig schwer gerüstete Kämpfer des Tempus und Helmtempels, so wie der Triade haben ihn begleitet. Er hat einfach mal alles an Waffen eingepackt, die bei uns zu Hause so herum lagen. Und das sind eine erschreckende Menge. Ich suche die Waffen aus, von denen ich weiß, wie effektiv sie sind.

Derweil erzählt Garn, was alles schlimmes der Stadt widerfahren ist. Moloch hat die längste Nacht über Chondathan verhängt. Es gibt nur noch Nacht innerhalb von 50 Meilen um die Stadt herum. Das kleine Volk, von den Einheimischen inzwischen Teufelshalblinge genannt, terrorisiert die Bevölkerung aus den Schatten heraus. Moloch hat sich in der Feste breit gemacht, der Landgraf ist in seiner Gewalt. Das Kollegiat hält sich aus allem heraus, hat sich eingeigelt und um ihre Privatsphäre zu schützen, einen schwarzen Drachen als Wächter eingestellt. Der alte Halbork war wohl denen nicht mehr gut genug. Um die Katastrophe komplett zu machen, sind Piraten der Schwarzen Hand angelandet, ihre Schiffe ankern im Hafen. Die Kernstadt ist also komplett verloren, die Bevölkerung drängt sich in der Lagerstadt.

"Wenigstens geht es den Kindern gut", seufze ich. Garn schaut mich darauf sehr komisch an. "Was ist mit den Kindern? Alarion? Mili? Ist was mit Mili und ihrem Schattenfreund?"
"Es ist nicht der Zeitpunkt, dich damit zu belasten."
"Nicht der Zeitpunkt? Nicht der Zeitpunkt?" Ich werde gleich so hysterisch wie Xana in solchen Situationen. Nach etwas hin und her rückt Garn mit der Sprache heraus. Mili und Alarion befinden sich in den Klauen von Moloch. Verdammnis! Alles in mir will sofort dort hin und diesem gefallenen Erzteufel zurück in die Hölle treten, wo ich gerade her komme. Finsternis! Aber zuerst muss ich diesen Mist dort beenden.

"Gnade Tymora denen, die es wagen, sich mir in den Weg zu stellen. Den ich werde keine Gnade kennen, kein Mitleid, keine Vergebung, sondern nur vollständige Vernichtung! Moloch, ich werde dich vernichten, egal was es kostet, egal wie lange es dauert, deine Existenz ist so gut wie beendet. Das schwöre ich bei meiner Göttin Tymora!" Puh! jetzt fühle ich mich gleich etwas besser. Trotzdem lasse ich mich erst mal von Garn trösten. Unsere armen Kinder, Spielbälle des Schicksals. Es war nur eine Frage der Zeit, bis es mich so treffen würde wie Xana. Und ich weiß, wie schwer die Halbelfe hatte leiden müssen. Und wie viele bittere Tränen sie vergossen hat. Bekka hat für ihre Verbrechen bezahlt und Molochs Ende wird nicht so sauber sein, wie das von der Werwölfin.

Dann ist es an mir zu erzählen, was wir zur Hölle denn nur in der Hölle treiben. Spontan wollen alle mit, um Mathras in den Hintern zu treten. Aber die werden auch hier gebraucht. Letztendlich begleiten mich nach etwas Ruhe und Muse neu zu memorieren mich fünf Streiter für das Licht. Da wären Schlachtenrufer Morgan von Tempus, ein Helmkleriker mit dem Namen Lurgan und drei seiner Templer. Mehr kann ich auch nicht Teleportieren. Nachdem ich mich von Garn verabschiedet habe und versprochen habe, so schnell wie möglich wieder zurück zu kommen, schreite ich ein weiteres mal durch das Portal in die siebte Hölle. Verdammnis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 11. April 2011, 20:57:43
Tag 7 in der 7. Ebene der Hölle Grenpoli

Wir kommen wieder in der Höhle in der siebten Hölle heraus. Ich setze die anderen über meinen Plan in Kenntnis, mache uns Unsichtbar und teleportiere in den Zeltplatz der Waffenhändler. Jenna langweilt sich schon, hat aber nicht lange warten müssen. Hier vergeht die Zeit halt doch anders. Ich mache die Höllenberührte auf uns aufmerksam und ich sorge mit einer Nebelwand für die notwendige Ablenkung, in der wir dann schon fast unbehelligt das Tor erreichen. Unsere ganzen Waffen werden uns genommen, als wir durch das Höllentor treten. Ich mach uns sichtbar und muss mir was von dem Beamtenteufel anhören. Mit Erstaunen stellt er fest, dass ich schon mal passiert habe.

"Kaira Larund und Freunde, wir sind Statisten in der Arena, also wenn ihr uns bitte durchlassen würdet?" fordere ich keck und tatsächlich werden wir anstandslos durch gewunken. Ha! Und genau so bluffe ich uns in die Arena hinein. Wie gut das Teufel Menschen kaum auseinander halten können. Ich setze die anderen schließlich über die neusten Entwicklungen ins Bild. Wir werden heute noch Mathras erledigen, uns hinaus kämpfen und dann werden wir Moloch demonstrieren, dass die Materielle Ebene kein Ort ist, wo seinesgleichen geduldet werden.

Wir ruhen uns aus und ich hole schon mal den kleinen Archon Jotus und das Herz von Vhor´tal aus meinem Versteck. Ich hoffe nur, dass Jotus auch wirklich das ist, was er vorzugeben scheint. Nicht das dies Darmschlinger in einer Verkleidung ist. Schließlich hätte er durchaus unseren Deal mit dem Zirkusdirektor belauschen und unsere Strategie voraussehen können. Oder Jotus ist wirklich nur ein harmloser kleiner Archon aus den oberen Ebenen.

Schließlich ist es nur noch kurze Zeit bis zum Mittag und dem dritten Manöver. Wir nehmen ein Heldenfrühstück zu uns und ich verteile schon mal Reihum Schutzzauber. Jeder kann selbst festmachen, was er denn gerne haben möchte. Auch schütze ich meine empfindliche Haut vor Feuer, Elektrizität und Säure. Schlachtenrufer Dolon verstärkt unsere Rüstungen und da werden wir schon hergeholt. Der Amizu ist etwas nervös. Es geht das Gerücht, dass es diesmal zu einer Schlacht kommen soll und das Überlebende nicht vorgesehen sind. Tja, da haben wir aber was dagegen.

"Eure Majestät, Mysdemn, hört mich an. Ich berufe mich auf die Griskardklausel und reiche folgende Streitschrift gegen Mathras ein!" Rufe ich und fordere zugleich unseren Rechtsbeistand herbei. Mathras sitzt in der Nähe von Mysdemn und holt sich sofort seinen Rechtsbeistand auf seine Seite. Auch ploppt ein Advokat bei der Herrscherin dieser Stadt auf. Es gibt eine kurze Diskussion zwischen den Rechtsanwaltsteufeln und sie stimmen schließlich darin überein, dass diese Klausel rechtens ist.

"Ihr habt zehn Minuten um euch vorzubereiten. Vielleicht wird die Sache halbwegs lustig." beschließt die irre Teufelin. Mathras ist über diese Entwicklung nicht erfreut und beschimpft uns entsprechend.
"Du hast es nicht anders gewollt! Und wegen dir hat jetzt Moloch meine Tochter!" schimpfe ich zurück. Wegen diesem Schwachkopf sitzen wir hier immer noch fest, während Moloch sonst was mit meinen Kindern anstellt. Finsterste Verdammnis! Die Tyrannoskirche zeigt sich spendabel und stellt Mathras ganz ohne Hintergedanken je drei Mumien und Schreckgespenster zur Verfügung. Ich weise Jenna und unsere fünf Mitstreiter an, die zweite Reihe zu bilden und die Flanken zu sichern. Sich dabei aber möglichst aus der Unmittelbaren Gefahrenzone heraus zu halten. So langsam empfinde ich die Anwesenheit der zusätzlichen Streiter eher als Belastung, da ich nicht für ihre Sicherheit garantieren kann und mir wohl berechtigte Sorgen über ihr Überleben mache.

"Du traust uns auch gar nichts zu", mault Schlachtenrufer Margon und hat damit sicherlich nicht so unrecht. Schließlich geht es hier gegen ein äußerst üblen Leichnam.
"Ich will nur nicht, dass hier jemand wegen uns verletzt wird", wiegle ich ab. Als ob sie kleine Kinder wären. Aber im Moment fehlt es mir an der Feinfühligkeit, da ich immerzu an meine Kinder denken muss, die gerade sonst wie traumatisiert, wenn nicht gar viel schlimmeres werden. Das macht mich rasend vor Zorn und Ungeduld.

Schließlich nehmen wir Aufstellung. Dolon ist das Zentrum der ersten Reihe, Druss nimmt die linke, Johann die Rechte Flanke. Ich stehe hinter den beiden Riesen, da ich Dolon und Druss vergrößert habe. Jenna steht hinter mir in der dritten Reihe. Der Schlachtenrufer und der Helmpriester flankieren mich weiträumig, während die drei Templer sich mit Jenna in der dritten Schlachtreihe befinden. Gegenüber nehmen die Untoten Aufstellung, seine Gehilfen bilden die erste Reihe, er steht im Zentrum der zweiten und schaut uns überaus finster an. Genau so finster starre ich zurück. Dann gibt Mysdemn das Startzeichen und die Gerechtigkeit kann ihren gerechten Lauf nehmen.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 14. April 2011, 14:43:21
Tag 7 in der 7. Ebene der Hölle Grenpoli Arena

Johann spricht ein Gebet und bitte Tempus um seinen Beistand. Schlachtenrufer Dolon heiligt die Waffe von Druss, einem gewaltigen Streitflegel, wie auch Dolon gerade einen hat. Johann hat einen gewaltigen zweihändigen Hammer um die Untoten zu zerschmettern. Da komme ich mir mit meinem schönen Adamantenen Kurzschwert wie mit einem Zahnstocher bewaffnet vor. Druss beschwört ein Schild, dass ihn schützt. Dann bin ich dran. "Mathras spüre meinen Zorn! Säuresturm, komm über dich und deine verdammte untote Brut mit maximaler Kraft!" Ich sammle arkane Energie und entfessele die Hölle über ihn und seine finsteren Gesellen. Einer der Schreckgespenster steht zu weit weg, aber ich erwische zwei von ihnen und alle Mumien. Mein Sturm vernichtet sie augenblicklich, nur Mathras ist davon nicht betroffen. War ja irgendwie klar, aber wenigstens sind seine fiesen Verbündeten nun futsch.

Der Mistkerl wirft irgendeine fiese Eiskugel auf Dolon, Druss und mich. Druss wird davon Ohnmächtig. Oh nö! Den Schlachtenrufer und mich schüttelt es nur ordentlich durch. Klar, Kälte war jetzt eines der wenigen Elemente, gegen das ich nicht geschützt bin. Verdammnis. Dann versucht Mathras noch irgendetwas bei Johann, was aber keine Auswirkung hat. Mathras ändert etwas seine Position, was ihn aber zu Nahe an den Templer bringt. Mit einem Kampfschrei spurtet er los, springt hoch in die Luft, den Hammer beidhändig über den Kopf erhoben, nur um den Leichnam haarscharf zu verfehlen und den Hammer in den Staub der Arena zu rammen.

"Beeilt euch im Namen von Tempus!" ruft Dolon und rückt verhalten vor, um den ohnmächtigen Druss vor dem letzten Untoten zu schützen. Ich rücke ebenfalls vor und zentriere Mathras eine Säurekugel, um den Schutz des Leichnams abzutragen. Leider stelle ich fest, dass man diese Art von Schutz so nicht abtragen kann. Verdammnis! Psionik scheint doch um einiges anders zu funktionieren wie vergleichbare klerikale oder arkane Magie. Finsternis!

Mathras wirft wieder eine Eiskugel, die mich voll erwischt, aber nicht ohnmächtig werden lässt, dann probiert er den gleichen Trick nochmal bei dem Templer, was wieder keinen Effekt hat und springt dann weg in Richtung Dolon, gedeckt von seinem letzten untoten Diener, der nun Johann angreift. Er trifft ihn ordentlich. Der Schlachtenrufer stürmt mit einem zornigen Schrei auf den Lippen in Mathras hinein und schmettert seinen Streiftflegel mit großer Wucht auf den Schädel des Leichnahms. Staub wölkt auf. Ha, das hat gesessen!

Druss eilt an Dolons Seite und haut daneben. Mist! Ich versuche den Untoten zu erledigen, treffe aber nur den Arenaboden, da dieses Wesen einfach immateriell wird, als ich es treffe. Verdammnis! Mathras verwandelt sich in eine Staubwolke und schwebt durch die beiden Riesen hindurch. Der Schrecken versucht Johann zu attackieren, ist aber erfolglos. Dafür wird es im Gegenzug von Johann erledigt. Damit wäre die letze Dienerkreatur Geschichte. Sehr gut.

Der Schlachtenrufer schlägt durch die Sandwolke, ohne dass er einen Effekt erzielt. "Kaira! Das Ritual!" ruft Druss und erinnert mich daran, dass ich ja diesen Mistkerl in seine normale Form zwingen kann. "Untoter Sand, form dich fest!" rufe ich und manipuliere das Gewebe so, dass Mathras zurück gezwungen wird. Er wirft mir einen äußerst giftigen Blick zu. Dann manifestiert eine Kraftwelle sich um ihn herum, die uns wie ein eisiger Wind durchfährt. Autsch!

Außerdem beschwört er ein magisches Band zu dem Schlachtenrufer Morgan. Was zur Hölle ist das denn? Johann bringt sich verhalten in Position, Schlachtenrufer Dolon dreht sich um und haut Mathras seinen Flegel um die Ohren. Leider sorgt das magische Band dafür, dass die Wucht des Angriffs sich zum großen Teil auf seinen Kollegen überträgt. Das kann ich ja jetzt gar nicht zulassen.

"Magie sei gebannt!" rufe ich laut und trage alle Schutzzauber von Mathras ab. Ätsch! Darauf hat Druss nur gewartet und schmettert Mathras seinen Flegel auf den Leib. Knochen brechen und seine Kristalle werden sichtbar. Gut, dann haben wir ihn gleich. Diesmal sind wir besser vorbereitet als letztes mal. Mit einem weiteren Hieb schlägt Druss auf einen der offenliegenden Kristalle, der deutlich einen Sprung bekommt. "Das ist dein Ende, Mathras!"

"Nein!" ruft der Untote und erhebt sich in einer gewaltigen Windhose in die Luft. Was zur Hölle ist das jetzt schon wieder? Dann detoniert die Welt in einem Meer aus Licht und mein Körper wird ausgelöscht. Na Toll, schon wieder tot.

Ich liege auf dem Rücken auf einem harten Boden und starre auf eine steinerne Decke. Hä? Ich richte mich auf und sehe die anderen. Wir befinden uns in einem Thronsaal, wie er im Klingenturm aussah. Mathras erscheint, hat seine steinerne Maske auf uns sieht uns betreten an.

"Tja, dass wollte ich jetzt wirklich nicht, aber es sieht so aus, als würden wir jetzt alle in einem Seelengefängnis festsitzen. Aber das wird nicht allzu lange dauern, dann werden wir in Energie umgewandelt werden und vergehen." Na ganz große Klasse. "Aber vielleicht kann ich noch etwas daran ändern. Ich habe nun endgültig versagt. Jetzt müsst ihr dieses Problem mit euren Mitteln aus dem Weg schaffen."

Gespielt am 05.03.2011
Spielleiter: Stefan
SC: Kaira 18 (Schurke 4/ Seher 1/ Unseen Seer 4/ Arkaner Trickser 9)
Druss 17 (Barbar 16/Psioniker 1)
Dolon 17 (Kleriker 8/Kriegspriester 9)
Johann 16 (Kämpfer 6/ Frommer Templer 10)
EP: Stufe 16 2700 Stufe 17 2183  Stufe 18 1825 Kaira 150, Druss 225, Dolon 150, Johann 75
Überwundene Gegner
Mathras
3 Mumien
3 Schreckgespenster
Beute
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 18. April 2011, 13:17:18
Kapitel 35
In Mathras seinem Verstand!

In Mathras seinem Verstand

Probleme ohne Ende. Ich seufze und setze mich auf. So langsam zerrt es an den Nerven, immer wieder zu sterben. Dabei muss ich doch meine Kinder aus den bösartigen Fängen von diesem überaus fiesen Moloch retten. Verdammnis! Aber Jammern und sinnieren über trübe Aussichten hilft mir hier nicht weiter. Also ran an die Arbeit. Mathras erklärt uns, dass wir uns hier in seinem Verstand befinden und wir in seinen Erinnerungen verschiedene Kristalle finden können, die ihm ermöglichen, uns neue Körper zu erschaffen und unsere Seelen zurück zu schicken. Sieht nach einem Plan aus. Worauf warten wir dann noch?

Kaum haben wir uns aufgerafft, kommt von oben ein zweiter Mathras uns entgegen. So wie es aussieht, hat sich Mathras Verstand in mehrere Teile geteilt. Wir haben "Antrieb" bei uns und das was nun vor uns steht, ist "Zweifel". Und "Zweifel" hat einige Bedenken, was die Durchführbarkeit der ganzen Sache angeht. Aber "Antrieb" ist optimistisch, dass auch zu schaffen. Da wir keine Zeit zu verlieren haben, lassen wir "Zweifel" einfach links liegen und kümmern uns um die Dinge, die wir lösen können. Mathras "Antrieb" führt uns ein Stockwerk tiefer. Hier ist alles schon etwas ungeordneter und entspricht nur noch grob dem originalen Klingenturm des alten Jhaamdaths. Hier gibt es drei Türen, die zu den entscheidenden Punkten aus Mathras Vergangenheit führen. Da wären "Handeln" und die Lehren, die er daraus gezogen hat. Als zweites gibt es "Konsequenzen" und die letzte wäre "Entscheidungen".

Wir wählen Konsequenzen, weil das laut Mathras dies der gefährlichste Abschnitt ist. Also gehen wir den mit den noch vorhandenen Ressourcen an. Der Kampf gegen diesen Leichnam hat viele Slots für Schutzzauber gefressen, so dass ich kaum über Angriffspotential verfüge. Zwei Säurestürme, zwei große Kugeln und das wäre alles. Verdammnis! Ich fühle mich so richtig nackt.

Nach der Tür der "Konsequenzen" geht es über eine Treppe in die Tiefe. Wir kommen in einem breiten Gang und plötzlich manifestiert sich aus dem Nichts ein psionisches Konstrukt in der Form eines Nashorns. Verdammnis! Gegen so ein Ding haben wir schon mal gekämpft. Ich zentrier ihm sofort eine Kugel aus Säure in den Balg, was in Ordentlich trifft. Druss und Johann stürmen gegen das Vieh, aber beide Attacken prallen am dem Ding ab. Im Gegenzug schlägt das riesige Konstrukt nach Druss und verwundet ihn ziemlich schwer. Ich werfe eine weitere Kugel, während die Jungs das Ding in die Zange nehmen. Druss fängt nun an, große Brocken aus dem Ding mit seinem adamantenen Zweihänder heraus zu schlagen, während Johann keine glückliche Figur macht. Um die Jungs etwas stärker zu machen, unterstütze ich sie mit einem "Beeilt euch!". So bewegen sie sich schon etwas schneller, trotzdem haben sie große Mühe das Ding zusammen zu schlagen. Schließlich stürmen die Templer des Helms auch heran und zerschlagen es schließlich.

Der Gang macht einen Knick nach links und wir kommen in einem Strategiezimmer heraus. Sechs Generäle stehen um Tisch herum, auf dem die Miniaturlandschaft des Vhiloon Reach moduliert ist. Kleine Figuren scheinen Armeen zu repräsentieren, die dort auf magischem Weg hin und her marschieren. So wie es aussieht, sind das die tatsächlichen Marschbewegungen, die mit einer Art seltsamer Erkenntnismagie übertragen werden. Da die Miniaturen sich sichtbar mit bloßem Auge bewegen, scheint die Szene in Zeitraffer zu laufen. Die Anwesenden nehmen keinerlei Notiz von uns, also ignorieren wir die Generäle auch. Es gibt hier drei Abgänge. Wir nehmen den mittleren, der uns durch einen Gang mit Sanduhren führt, die sich an den Wänden entlang auftürmen. Einige sind zerbrochen und ihr Sand bedeckt den Boden. Schließlich kommen wir in einem runden Raum hinaus. Der Boden ist hier komplett mit tiefem Sand bedeckt. Auf sechs Säulen stehen die Anführer der Ungesehenen Seher, die sich um einen imaginären Mathras gruppieren.

Die Seher diskutieren gerade mit dem damaligen Mathras über die Tücken der Zeit, des Älter werdens und den Ausweg über die Knochen Harvans, die Unsterblichkeit versprechen. Besonders da die Lage gerade äußerst prekär ist, da die elfische Flutwelle schon auf dem Weg ist. Diese verdammten alten Narren! Natürlich faseln sie noch vom Golgothan Codex, der wohl offensichtlich einige falsche Passagen enthielt und darüber, dass die Welle bald hier herein bricht. Hier nahm ihr Irrsinn also den Anfang. Sie haben die Knochen Harvans in Gläser abgepackt und schließlich nimmt auch Mathras das scheinbare Geschenk der Unsterblichkeit an. Es ist für uns nicht sehr überraschend, als diese sich in Sand auflösen. Allerdings ist es für uns eine äußerst böse Überraschung, als der bis dato ruhig daliegende Sand sich zu bewegen anfängt. Im Zentrum entsteht ein regelrechter Strudel und beginnt uns einzusaugen. Verdammnis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 21. April 2011, 12:38:46
In Mathras seinem Verstand

Druss ist am gefährdetsten, da er schon beinahe direkt am entstehenden Strudel im Zentrum des kreisrunden Raumes steht. Auch Dolon und Lia zieht es recht schnell ins Verderben. Ich kann mich gerade so aus dem unmittelbaren Gefahrenbereich retten. Aber der Strudel weitet sich rasend schnell aus und reißt schließlich uns alle mit. Finsternis!

Schließlich falle ich und während ich in Richtung Boden sause, wird mir klar, dass wir uns in einem gewaltigen Stundenglas befinden. Also in einer gigantischen Sanduhr. Ich drehe mich im Flug und rolle mich gekonnte beim Aufprall ab, so dass ich nur einige Oberflächliche Abschürfungen davon trage. Dolon und Lia sind vollständig verschüttet. Wir sollten uns beeilen, sie da wieder heraus zu hohlen. Während die anderen mit improvisierten Grabungsutensilien buddeln, hohle ich meine Schaufel aus meinem praktischen Rucksack und beginne zu graben. Mit vereinten Kräften gelingt es uns schließlich Lia und Dolon zu bergen. Den Schlachtenrufer hat es besonders schwer erwischt. Sofort versuche ich ihn wieder zu beleben, scheitere aber an meinen geringen Kenntnissen in dieser Richtung. Schließlich gelingt es dem Kleriker des Helm unseren armen Dolon wieder zu beleben. Der Kriegspriester hustet noch einiges an Sand aus, aber sonst scheint es ihm wieder halbwegs gut zu gehen.

Und wir finden bei dem ganzen herum buddeln auch noch einen roten Kristall. Das wäre wohl der erste. Eine Tür taucht nun an der Wand auf, womit wir auch aus dieser Erinnerung entfliehen können. War ja jetzt gar nicht so schwer, Hust! Also gehen wir zurück in den Strategieraum und nehmen die nächste Türe, die uns zu einem Bereich mit der Überschrift "Wahl der Mittel" führt. Zuerst kommen wir in einen verwaisten Thronraum, mit einem Thron aus einem einzigen psionischen Kristall. Hier saß einst Dahlien, wenn er denn im Klingenturm anwesend war. Leider war er das wohl nicht so oft. Finsternis!

Es geht dahinter weiter und wir kommen in einem kreisrunden Labor des Arkanen Rates heraus. In der ersten Ebene stehen die typischen seltsamen Maschinen, welche der Arkane Rat so gern damals gebaut hatte. Darüber ziehen sich gewaltige Regale die Wände hoch bis in Bereiche, die man von hier aus gar nicht mehr erkennen kann. Sicherlich nicht gerade Praktisch, aber der Arkane Rat war schon immer etwas schrullig. Wir bekommen eine Szene zu sehen, wo Mathras eine leuchtende Kugel an Molochs Spießgesellen übergibt. Die leuchtende Kugel ist Harvans Selle. Finsternis! Es ist irgendwie eine Ironie des Schicksals, dass ausgerechnet Mathras die Seele an den gestürzten Erzteufel übergibt. Wo er doch nun fünfundzwanzigtausend Seelen dafür besorgen muss. Und dabei gescheitert ist.

Das Bild verschwimmt und wir bekommen in der nächsten Szene zu sehen, wie Schattendiener eine rostige Sense dem Rat und Mathras übergeben. Das ist die Sense der Seuchen, ein wertvolles Artefakt der Talanokirche. Daraus kann nur böses erwachsen. Und die nächste Szene zeigt, dass mein gesunder Menschenverstand noch funktioniert. Die Sense hat ganze Arbeit geleistet. 100 mal 100 Elfen sind verreckt, dafür aber auch 1000 mal 1000 Menschen. Ein akzeptabler Preis, wie die Spinner des Rates meinen, die alle selbst von Seuchen gezeichnet sind. Auch Mathras ist gezeichnet. Auch diese Szene verschwimmt und wir dürfen gegen die Sense kämpfen, welche eine hässliche Wolke ausstößt, die einen schwächt. Ich verkrümle mich und überlasse den Jungs das Feld. Druss und Johann schlagen die Sense dann auch innerhalb weniger Augenblick zu Klumpp. Besonders Druss lässt seine gewaltigen Muskelberge dabei anschwellen und hämmert mit voller Wucht das Ding um. Schließlich zerbricht die Sense und ein einzelner Kristall bleibt zurück. Jetzt wissen wir, woher die ganzen Seuchen letztendlich kamen. Und wieder mal hatte Moloch seine gierigen Schattenkrallen in der Sache stecken. Der Mistkerl war deutlich mehr involviert als bisher gedacht.

Damit bleibt noch eine Episode bei den Konsequenzen übrig. Das ganze steht unter dem Motto "Niederreißen was wir erbauten". Wir tauchen ein in einen Gang voll Schatten. Wir kommen in einer Gefängniszelle wieder heraus. Drei Gefangene liegen auf steinernen Liegen und deren Gedanken bzw. Erinnerungen werden von Kristallgolems extrahiert. Haben wir ja schon einmal mitbekommen. Aber nun bekommen wir zu sehen, was danach mit den Verhörten passiert. Die sind total apathisch und werden auf einer Trage zu einem weiteren Raum gebracht. Wiedermal können wir die Ursprünge sehen, nämlich einen Prototyp einer Seelenextraktionsmaschine, wie wir sie bei den Zwergen gesehen haben. Finsternis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 25. April 2011, 13:09:30
In Mathras seinem Verstand

Der Gefangene wird in die Maschine geschoben und die Seele wird extrahiert. So haben wir das hier ja schon bei den Zwergen gesehen, aber der Körper kommt nicht einfach wieder heraus, sondern wandert in einen weiteren Behälter. Dort wird weiteres mit ihm angestellt und am Ende wird ein Mitglied des sogenannten kleinen Volkes geboren. Daher kommen die also. Produkte einer Maschine, die Menschen nicht nur ihre Seele raubt, sondern den Körper auch noch verändert. Es überrascht mich nicht zu erfahren, dass Moloch der Konstrukteur dieser Höllenmaschine ist. Dieser gefallene Erzteufel hat es Faustdick hinter seinen schwarzen Ohren und ich fiebere dem Augenblick entgegen, wo ich ihn vernichten werde. Jemand muss dafür sorgen, dass diese mannigfaltigen Verbrechen ultimativ gesühnt werden.

Wir gehen weiter und sehen im nächsten Raum, wie Mathras das Herz von Harvan den sechs Klingenmeistern gibt, die schon in ihren Spiegeln dahin vegetieren, in die Dahlien sie gesperrt hat. Und nun setzen sie ihren ureigensten Plan um und bauen mit dem Tongolem, der das Herz von Harvan trägt, die ultimative Waffe. In der nächsten Szene sehen wir wie Mathras sich bei den Klingenherrschern darüber beschwert, dass der Golem nicht nur Elfensiedlungen zerstört, sondern auch die menschlichen. So wie alle tollen Waffen hat auch dies einen großen Hang dazu, unverhältnismäßig hohen Kollateralschaden anzurichten. Und das war den sechs bösartigen Spießgesellen in den Spiegeln nicht nur klar, sondern sogar ausdrücklich erwünscht. Und was sie auch bewusst herbeiführten, war die gesamte Vernichtung ihres ehemaligen Reiches. Wenn sie darüber nicht herrschen dürfen, dann soll gefälligst auch niemand anderes darüber herrschen. Solche Mistkerle! Finsternis!

Wir bekommen nun eine große Beobachtungskugel zu sehen, wo wir das wüten des Golems, nun besser bekannt als "Borem vom kochenden See" eine menschliche Siedlung verwüstet und dabei von Goblins und Orks unterstütz wird. Und genau diese unbesiegbare Kampfmaschine wird die Elfen schließlich dazu veranlassen, als letztes Mittel die Flutwelle auszulösen und so den bösartigen Plan der Klingenherrscher zu vollenden. Spielen über Bande sozusagen. Unsere Aufgabe ist es nun, den Kristall aus dem schlammigen Körper des Golems zu klauben, der regelrecht dampft. Ich stochere zuerst mit meiner Schaufel etwas darin herum, da ich durch die Kugel greifen kann. Nach einigen Augenblicken brennt einfach der Stil der Schaufel ab. He! Nun gut, mit meiner Spitzhacke und dann mit meinem Vorschlaghammer gelingt es schließlich den Kristall zu lokalisieren. Leider brennen mir die Stiele der Werkzeuge vorher ab, bevor ich ihn heraus ziehen kann. Druss ist mutig oder verrückt genug, vielleicht auch beides, den Kristall aus dem Golem heraus zu ziehen. Er fängt sich nur ein paar Brandblasen ein, da er durch einen magischen Ring sehr gut gegen Hitze geschützt ist.

Damit wäre auch diese Aufgabe erledigt. Und wir hätten den Abschnitt mit den Konsequenzen damit beendet. Auf zu Entscheidungen. Wieder mal laufen wir durch einen Gang und kommen in einer unter Wasser stehenden Halle heraus. Darin steht in der Mitte ein gewaltiger Sarkophag aus Riesenknochen, dessen Deckel aus mehreren Riesenschädeln besteht. Mathras erklärt uns, dass der Sarkophag des Lebens ist. Nur wer wirklich sterben will, wird darin das ewige Untotsein finden. Darin hat er die Flutwelle überlebt und es hat Jahrhunderte gedauert, bis er daraus befreit wurde. Wir dürfen durch den Bereich waten und verlassen den Saal auf der gegenüberliegenden Seite, die uns mal wieder in einen Runden Raum führt. Hier stehen Acht Statuen im Kreis. Mathras aktuelle Verbündete.

Der erste ist ein Zwerg mit Zähnen aus Gold. "Gold!" sagt er passenderweis, als wir näher treten. Der Zwerg repräsentiert den Talynsteinklan. Von ihnen hat er viele unschuldige Seelen mit Gold erkaufen können.

Der zweite ist ein Mann in einer Toga. "Der größte aller Handel!" Er repräsentiert den Waukeenklerus. Einige von ihnen waren bereit aus religiösen Gründen ihm zu helfen. Sie organisierten alles und waren für die Logistik seiner Unternehmungen zuständig. Ein wichtiges Bindeglied zwischen seinen ganzen Operationen.

Der dritte im finstern Bunde ist eine wabernde schwarze Masse aus Schatten. "Mein Weg zurück!" sagt er und outet sich damit als Moloch. Ein wahrlich finsterer Bundesgenosse. Und damit der direkte Weg, sich unsere unerbittliche Feindschaft zu sichern. Hätte Mathras die Finger davon gelassen, vielleicht würden wir alle noch Leben.

Der vierte ist ein männlicher Kultist des roten Kreises. "Macht dem arkanen Rat!" Na Toll, aus dieser Richtung kamen die also. Sie haben für Mathras die Seelenmaschinen nach den Plänen von Moloch konstruiert.

Der fünfte ist ein Pirat der schwarzen Hand. "Der Wille des Meisters!" sagt er zu uns. Ist er damit dann wohl definitiv ein Erfüllungsgehilfe von Moloch. Keine wirkliche Überraschung, liegen ihre Schiffe doch im Hafen von Chondathan. Ich freue mich schon darauf, diese finsteren Gesellen in die Hölle oder Abgrund zu schicken.

Die sechste Figur ist eine Frau, nämlich die vermeintliche Eldath Priesterin Soukaso. "Der Aufbruch des Lichtes!" Wenn man bedenkt, dass sie ein Artefakt herumzeigt, dass Blind machen kann, bekommt der Ausspruch doch gleich eine andere Dimension. Mir wird nicht ganz klar, warum Mathras sich gerade mit dieser Nudel verbündet hat. Irgendwie mag ich dieses Wesen nicht.

Die siebte Statue zeigt Jaspar Janus. "Vergebung!" sagt er zu uns. Eigentlich sollten wir das sagen, da wir ihn getötet haben. Eines der Dinge, die mir wirklich leid tut. Ich wünschte, es hätte eine andere Möglichkeit gegeben.

Und die letzte Figur ist die eines Ibixianers. Die haben uns auch einen Haufen Ärger bereitet. "Ein Ruhmreicher Tod!" ist sein Motto. Das überrascht mich nun wirklich nicht.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 02. Mai 2011, 10:48:22
In Mathras seinem Verstand

Mathras erzählt uns, dass die Ibixianer einer äußerst aggressiven Kriegerrasse aus den Ebenen sind. Aber da sie so aggressiv und obendrein noch sehr stolz sind, neigen sie dazu, wegen jeder eingebildeten Beleidung einen Streit vom Zaun zu brechen. Und wenn man das oft genug macht, schafft man sich genug Feinde, die einem irgendwann tierisch einen auf den Deckel geben. Und den Ibixianer ist das passiert. Sie haben jemand so sauer gemacht, dass er ihre ganzen Weibchen erschlagen hat. Wie sich das anhört, irgendwie krank. Jedenfalls haben wir wohl die letzten ihrer Art umgebracht. Und das hört sich auch Krank an. Finsternis!

Um hier an den Kristall zu kommen, müssen wir mit einer der Fraktionen einig werden. Na Toll. In die engere Wahl fallen wohl Zwerge, Gold ist bezahlbar, Jaspar Janus, weil der und so vertraut ist und die Ibixianer, weil wir wahrscheinlich gegen die nur kämpfen müssen. Druss entscheidet sich spontan für Jaspar Janus. Ich habe da nicht so ein gutes Gefühl im Bauch. Nennen wir es einfach mal weibliche Intuition. Genau genommen habe ich bei allen ein verdammt mieses Gefühl. Warum muss es immer nur so kompliziert sein? Verdammnis!

Nun gut, nach etwas hin und her einigen wir uns auf Jaspar Janus. Druss schlägt ein und bekommt den Stein. Dafür müssen wir nur den Orb der Herrschaft zerstören und die Auflösung der Kompanie verkünden. Hä? Ich dachte das geht nicht, weil der sofort durch die Ebenen flutscht, sobald man das versucht. "Geht doch", erklärt uns Mathras Unheilverkündend, "man muss dazu nur die gesamte Kompanie vorher ausrotten."

Eh! Das geht ja mal gar nicht! Wir bringen die armen Schweine doch nicht alle um, besonders da die Rekruten noch halbe oder gar ganze Kinder sind. Aber vielleicht finden wir ja noch eine Möglichkeit. Und das Beste ist, wir haben jetzt ein Geas auf uns liegen, diese Aufgabe innerhalb eines Jahres zu erfüllen. Ich könnte ja so was von kotzen! Ne, wir müssen nicht nur Moloch aus unserer schönen Stadt kicken, nebenbei die Piraten vertreiben und am aller wichtigsten, meine kleinen Kinder befreien. Nein, da gibt es ja noch einen Gott, der wieder zusammen gesetzt werden will. Und jetzt noch das! Irgendwo hört der Spaß echt auf! Fehlt eigentlich nur noch eine Sturmflut, einen Vulkanausbruch und ein Erdbeben, die wir aufhalten müssen, um das Paket komplett zu machen. Wir hätten wohl doch lieber etwas anderes gewählt. Obwohl, wer weiß was die anderen "Unmögliches" von uns gewollt hätten. Lebendig zu werden hat einen verdammt hohen Preis.

Nun ja, wenigstens haben wir den Kristall, fehlen ja nur noch ein paar weitere. Von der Halle mit dem Sarkophag gibt es noch einen weiteren Abgang, den wir nun gehen. Wir kommen in einer richtigen Landschaft heraus. Spätsommer, die Ernte steht kurz bevor, wird aber nie eingeholt werden, denn die Häuser der Bauern brennen gerade ab und ihre Überreste sind im Dorf verstreut. Mathras steht auf einem Hügel über dem Dorf und hält den dämlichen Orb der Herrschaft in seinen Händen. Ich hasse das Ding jetzt schon Abgrundtief. Jedenfalls stehen etwa vierzig Kinder um ihn herum, die mit Blut bespritzt sind. Mathras erklärt, dass die Raserei nun heute zu Ende ist. Mir wird nicht ganz klar, wie er das jetzt nun genau angestellt hat, den Aspekt habe ich nie ganz verstanden und irgendwie geht der mir Echt gerade auch total an meinem immer noch knackigen Hintern vorbei. Ich will hier nur noch raus. Dieser Trip in die Hölle dauert schon viel zu lange und so langsam fehlt mir die Geduld. Nach der Showeinlage bekommen wir ohne was zu tun den Kristall, geht doch.

Wenigstens haben wir diesen Wahnsinn nun abgeschlossen und gehen zurück in den großen runden Raum im Zentrum. Mathras II erwartet uns dort schon und erklärt uns, dass diese Aktion Mathras Seele vernichten wird, also unsere Körper wieder zu gewinnen.

"Ja, und?" frage ich und die anderen schauen mich irritiert an. Meine Kinder sind in tödlicher Gefahr und in so einem Moment spielen moralische Überlegungen keine wirklich große Rolle mehr.
"Na, dadurch entgehen wir unserer ewigen Strafe!" erklärt und Zweifel rechthaberisch. Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass es dafür eine gerechte Strafe gibt, was Mathras in seinem Irrweg alles angestellt hat. Aber wir können die Sache wieder gerade biegen, hoffe ich zumindest. Mein nächstes Ziel ist erst mal die Rettung meiner Kinder aus den schattigen Klauen von Moloch. Dieser Scheißkerl wird noch was erleben. Verdammnis! Wir lassen Zweifel links liegen und schaffen lieber Fakten, statt über verschüttete Milch zu lamentieren.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 05. Mai 2011, 15:51:13
In Mathras seinem Verstand

Wir gehen jetzt in den Bereich mit der Überschrift "Weg ohne Rückkehr". Mal sehen, was sich dahinter verbirgt. Natürlich erst mal der obligatorisch gemauerte Gang, der uns in ein weiteres Besprechungszimmer führt. Die Wände sind mit steinernen Masken verziert, eine Hommage an die vorangegangenen Zeremonienmeister des Klingenturms. Ein ungesehener Seher und ein Mitglied des Arkanen Rates sind mit Mathras anwesend. Es geht dabei um Harvan, der sich in diesem Hain der Feenkönigin befindet und es wird gerade beschlossen, den Jungen gewaltsam da heraus zu holen, um ihn eben zu dieser Super Waffe gegen die Elfen zu machen. Weil die Elfen nämlich gerade anfangen Stunk zu machen, da wegen dem Flottenbauprogramm die Elfenwälder abgeholzt werden. Und natürlich lässt sich Mathras breit schlagen, das zu veranlassen, weil Dahlien gerade mit anderen Dingen beschäftigt ist, wahrscheinlich die Welt retten oder so was in der Art. Außerdem steht das ja alles im Codex und wenn es gelingt, mit Harvans Hilfe die ultimative Waffe zu bauen, brechen für das glorreiche Jhaamdath noch prächtigere Zeiten an.

Wir gehen weiter und kommen in dem Feenhain heraus, der gerade brennt. Mathras persönlich schnappt sich den Jungen, während die Jermadans, Elfen und Feen abgeschlachtet werden. Wir werden ebenfalls in die Kämpfe involviert und werden von fünf brennenden Leichen angegriffen. Na Prima auch. Ich jage ihnen einen Säuresturm entgegen, mit denen ich vier erwische. Johann und Druss bilden eine Abwehrlinie, aber einer schlüpft durch, der mich versucht zu beißen. Mistding! Ich weiche gekonnt aus und werfe ihm eine Kugel aus Säure an den Kopf, die er gut wegsteckt. Druss läuft zu Höchstleistung auf, während Johann wieder keine besonders eindrucksvolle Vorstellung seiner Waffenkünste gibt. Mili würde sagen, er kämpft wie ein kleines Mädchen. Na ja, Druss rettet mit seinen schwellenden Muskeln mal wieder den Tag und schlägt die Dinger gekonnt zu Brei. Leider beißt mich doch noch einer von diesen Dingern und ich vergesse zwei Meiner Zauber. Verdammnis! Ausgerechnet mein letzter Säuresturm geht so flöten. Aber wenigstens können wir so einen weiteren Kristall ergattern.

Im nächsten Zimmer sehen wir die Flutwelle auf den Turm zustürzen. Mathras beschwört gerade Dahlien, sich in Sicherheit zu bringen, aber der größte aller Jhaamdathschen Herrscher der letzten fünftausend Jahre schaut nur apathisch aus dem Fenster. Irgendwie habe ich mir Dahlien größer vorgestellt, aber er ist nur ein normal großer Mensch mit den typischen roten Haaren und grünen Augen, die so für unser Volk typisch sind. Er hat sein mystisches Schwert "Asagahan", die Klinge der Zeitalter gezogen. Das ist das mächtigste Psionische Artefakt aller Zeiten, die Summe der Schwerter der alten Herrscher, die von Dahlien mit der Hilfe von Mathras in die Spiegel gebannt worden sind. Diese Klinge ist ein äußert bösartige Waffe mit einem eigenen Bewusstsein, dass die Seelen derer verschlingt, welche es tötet. Und was macht Dahlien, als sein Reich untergeht? Fliehen? Standhaft bleiben? Eine Lösung suchen? Nein! Er stürzt sich einfach in sein eigenes Schwert! Verdammnis!

Das ist also aus dem Klingenmeister Dahlien geworden, er hat sich in sein eigenes Schwert gestürzt. War das Feige? Oder verdammt mutig? Er hat aufgegeben, er hat nicht weiter gekämpft, er hat sich seinem Volk verweigert. Finsternis! Er ist der vielleicht mächtigste Psioniker der je gelebt hat und von so einer ollen Flutwelle lässt er sich ins Bockshorn jagen? Ich bin enttäuscht, so abgrundtief enttäuscht. Dahlien ist der größte Held meines Volkes und er begeht in dem Moment Selbstmord, wo sein Volk im am dringendsten Gebraucht hätte. Das erschüttert mich wirklich und ich fange an hemmungslos zu weinen. Es dauert eine Weile, bis ich diese schreckliche Wahrheit verkraften kann. Nun ja, wenigstens kriegen wir einen weiteren Kristall. Ich wische mir die Tränen aus den Augen und mache tapfer weiter.

Es gibt noch einen weiteren Abschnitt unter dem Moto "Diktat der Logik". Ausnahmsweise mal wieder ein eckiger Raum. Im Zentrum steht eine von diesen Seelentrennerdinger. Die Führungsriege der Ungesehenen Seher und des Arkanen Rates hat sich mal wieder eingefunden. Auf einer Trage liegt Regungslos der kleine Harvan. Die Elfen greifen gerade an, weil sie keinen Bock mehr haben zuzusehen, wie ihre heiligsten Haine geschändet werden. Und der Codex hat ja die Lösung Parat. Mathras wagt dort einzuwenden, dass Harvan ja nur ein Kind ist. Aber in dem Krieg würden nun viele Kinder von Elfenhand sterben, da ist es doch viel besser eines zu opfern um zehntausende zu retten. Dieser Argumentation folgt schließlich auch Mathras und Harvan wird getrennt. Für den Frieden und zum Wohl des Reiches. Verdammnis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 09. Mai 2011, 14:37:10
In Mathras seinem Verstand

Wir verbleiben in dem Raum und dürfen nun gegen diese Teufelsmaschine antreten. Darin befindet sich irgend eine Augenlose Kreatur, die verdammt groß ist. Ich habe Drachen gesehen, die waren kleiner als dieses Ding da drin. "Seid mit Feuer geschützt!" rufe ich und gebe uns allen eine kalte Flammende Aura. Das ist einer der wenigen Zauber, die noch übrig sind. Johann arbeitet sich seitlich zu der Höllenmaschine vor. Das rettet ihm das Leben, denn das Ding schießt eine Säurelohe entgegen, die ziemlich hässlich bei all jenen reinhaut, die nicht so einfach darüber springen können wie ich. Schade, dass es nicht Feuer speit. Druss lässt sich vom Schlachtenrufer heilen und rennt dann zu dem Vieh hin. Mit einem wuchtigen Hieb zentriert er ihm gleich mal eins auf die übergroße Rübe. Ha, dass hat gesessen!

Ich bewege mich vorsichtig zu dem Ding hin und weiche seinen Hieben aus. Die Tempusgläubigen versuchen es mit mäßigem Erfolg tot zu schlagen. Bei so vielen Muskeln sollte eigentlich ein besseres Resultat heraus kommen. Ich schubs das Ding mal etwas aus dem Gleichgewicht, wirke ein "Leicht zu treffen!" und steche zweimal zu. Mein zweiter Angriff geht leider vollständig schief, dafür trifft der erste tief. Ha, das hat sich gereimt. Etwas Blut spritzt, dafür schnappt es sich dann Druss und mich, Johann hat ihn einfach noch nicht so richtig verletzt. Die Tentakel winden sich um mich und heben meinen Körper zum Maul hoch. Örks, hat das Ding vielleicht einen Mundgeruch!

"Sprung!" sage ich da einfach und lande neben dem Schlund der Höllenmaschine. Das Ding speit einen Säureschwall und Druss bekommt einiges ab. Allerdings kann sich der Barbar aus dem Klammergriff befreien und landet zielsicher auf seinen Beinen. Die komische augenlose Bestie mit dem großen Maul und den zwei Tentakeln gebe ich einen Vampirgriff zu schmecken, welchen ich vor scheinbar Urzeiten in mein adamantenes Kurzschwert gespeichert habe. Das heilt den Großteil meiner Wunden und setzt dem ordentlich zu. Genau genommen geht es daran sogar noch endgültig ein, da ich es noch etwas geschubst und so aus dem Gleichgewicht gebracht habe. Geht doch auch mit köpfchen und fiesen Tricks. Damit hätten wir nun auch den letzten der Kristalle erobert.

Damit hätten wir nun genug, um wieder weltliche Körper zu bekommen. Damit endet unsere Reise mit Mathras. Es ist Schade, dass es so hat enden müssen. Warum war er auch nur so verstockt? Gemeinsam hätten wir die Sache wirklich Sauber über die Bühne bringen können, ohne jetzt finstere Packte schließen zu müssen.

"Apropos Pakt. Da gibt es ja noch das Thema Darmschlinger. Ich hoffe mal, der hat noch nicht unsere Spur aufgenommen?" Ich muss da an Justus denken. Jemand der wie ein kleines Kind herum laufen kann, der kann sich sicher auch in eine kleine leuchtende Kugel verwandeln. Zum Glück scheint Darmschlinger noch nicht aktiviert zu sein und wahrscheinlich wird er den Kontrakt auch nicht erfüllen, weil Mathras ihn dazu gezwungen hat. Nun ja, Fünftausend Seelen sind ein gutes Argument, doch den Kontrakt zu erfüllen. Deswegen bohre ich noch etwas weiter. Darmschlinger ist ein Höllenschlundteufel. Oh nein, ein Höllenschlundteufel! Mir bleibt auch gar nichts erspart. Verdammnis!

Irgendwie habe ich das Gefühl, dass wir früher oder später noch über Darmschlinger stolpern werden. Ich hoffe nur, wir werden dann nicht auf dem falschen Fuß erwischt werden. Nun ja, Druss erkundigt sich, ob die Seelen auch sicher gebunkert sind. Mathras meint, dass sie vorerst wohl dort Sicher sein werden. Er hat gewisse Vorkehrungen getroffen, dass die ganzen Seelen nicht einfach einem anderen Teufel zugeschlagen werden können. Na ja, hoffe mal, dass daraus nicht auch noch ein Problem erwächst. Nun ja, es ist wohl nun an der Zeit, Abschied zu nehmen. Es ist wirklich Schade, dass es so hat Enden müssen. Verdammnis!

Ich kehre als erste zurück und lande nackt in einem Lagerraum, der voller Fässer und Kisten ist. Gar nicht weit entfernt unterhalten sich zwei Hornteufel auf Batoranisch, verlassen aber dann den Raum, ohne mich zu entdecken, da ich sofort in Deckung gehuscht bin. Auf einem Tisch liegen unsere Sachen. Ich stürze mich auf meine Kleidung und bin so schon schicklich gekleidet, als Druss als nächster auftaucht. Da ich mit den ganzen Kisten eine gute Ablenkung habe, kümmere ich mich erst mal darum, nachdem ich mein ganzes Zeug wieder an die richtigen Stellen verteilt habe. Den Archon Justus und Herz des Lathanderklerikers finde ich leider nicht. Verdammnis, müssen wir die beiden etwa auch noch mal befreien? Mir bleibt wirklich nichts erspart.

Als kleine Entschädigung finde ich in einer der Kisten ein paar Edelsteine und auch einige wertvolle Gewürze. Wenigstens eine kleine Beute. Nach und Nach tauchen alle wieder auf und wir sind schließlich zu neuen Schandtaten bereit, es ist nur die Frage, ob wir noch über genug Offensivmagie verfügen.

Gespielt am 02.04.2011
Spielleiter: Stefan
SC: Kaira 18 (Schurke 4/ Seher 1/ Unseen Seer 4/ Arkaner Trickser 9)
Druss 17 (Barbar 16/Psioniker 1)
Johann 16 (Kämpfer 6/ Frommer Templer 10)
EP: Stufe 16 2533 Stufe 17 2066  Stufe 18 1666
Überwundene Gegner
1 fettes Konstrukt
1 Schlangending
5 komische verbrannte Dinger
Beute
Gewürze
Edelsteine im Wert von 800 GM
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 12. Mai 2011, 12:55:59
Kapitel 35
Raus aus der Hölle!

Tag 7 in der 7. Ebene der Hölle Grenpoli Arena Privatbereich von Mysdemn

Nach etwas hin und her einigen wir uns darauf, dass wir erst mal rasten, um unsere arkane Schlagkraft aufzufrischen. Selbst Lia verfügt kaum noch über Zauber. Ich beschwöre ein Herrenhaus und wir gehen alle hinein und ich mache den Eingang unsichtbar. So können uns keine rechthaberischen Teufel stören. In aller Ruhe überlegen wir unser weiteres Vorgehen. Zum einen müssen wir den Archon Justus und das brennende Herz des Lathanderklerikers Morgenrufer Vhor'tal wieder finden und da ist noch Gerotar. Es ist äußerst ärgerlich, dass ich die beiden Sachen nicht schon früher in Sicherheit geschafft habe, als ich die Waffen geholt habe. Da hatte ich wohl einen Hirnbrand. Verdammnis!

Wie auch immer, wir gehen schließlich zur Ruhe und ich schlafe äußerst unruhig. Viel geht mir durch den Kopf. Meine Kinder, unsere Aufgaben, da summiert sich immer mehr zusammen. Finsternis. Nach einer viel zu kurzen Ruhephase bereite ich mich für ein letztes Gefecht auf dieser Ebene vor. Mal sehen, ob wir unser Erdklümpchen irgendwie aufspüren können. Allerdings muss ich sagen, mir liegt Justus mehr am Herzen. Diese arme kleine Kugel war so knuddelig. Also versuche ich sie mit einem Ausspähen zu finden. Leider Fehlanzeige, mein Sichtkristall bleibt leer, was Schlimmes vermuten lässt. Finsternis.

Nun gut, wir packen zusammen und brechen auf. Der nächste Raum ist leer, was Teufel uns sonstiges Geschmeiß anbelangt. Dafür ist hier eine Art Rechnungsbuch zu sehen. Ich schau mir mal die letzten Einträge an, natürlich auf Bathorianisch geschrieben. Ich rätsle etwas daran herum, bis ich auf die Idee komme, einfach mal Jenna zu fragen, ob sie das richtig lesen kann. Die grünhaarige Frau kann ein paar Worte entziffern. Justus und das Herz wurden einem Teufel mit dem Namen Jotang übergeben. Jotang heißt so viel wie Madenfresser, man kann es auch frei mit Darmschlinger übersetzen. Finsterste Verdammnis!

Dies Höllenschlundscheusal hat sich an meinem Justus vergriffen. Oh nein! Das ist meine Schuld, hätte ich doch nur was bei der Arbeit gedacht. Mir wird schwer ums Herz. Der arme kleine Archon! Wie kann das Schicksal nur so fies sein? Nun gut, Jammern hilft nichts, wir müssen weiter schauen, vielleicht können wir noch das Herz finden, wenn wir Darmschlinger auftreiben können. Ich entschärfte die Falle an der Lagertür und knacke das Schloss. Ein Blick durch die Tür macht mir klar, dass wir hier in den Gemächern von der Teufelin Mysdemn sind, da wir hier schon einmal waren, um einen Anschiss abzuholen. Gegenüber geht es ganz hinaus, rechts und links erstreckt sein ein düsterer Gang. Zwei Hornteufel mit Stachelketten laufen gerade an uns vorbei. Ich schleiche hinter ihnen her und kann mit Jennas Hilfe ein Gespräch von ihnen mit einem Amizu belauschen, der von drei Imps umkreist wird.

So wie es aussieht, verlangt Mysdemn einen Ortus unverzüglich zu sehen. Ein Ortus ist ein Wächterteufel. Ein kleiner Imps saust eilig an uns vorbei und verschwindet durch eine Impklappe in der Wand, um seinen Botengang auszuführen. Ich bin nicht ganz sicher, was ich davon halten soll und lasse mich zurückfallen. Ich berichte von dem Gehörten und es gibt eine kurze Diskussion über unser weiteres Vorgehen. Sollen wir zurück in die Stadt um Gerotar suchen? Wir haben Null Ansatzpunkte. Weiter hier herum schleichen? Da ist immer noch das Herz, was wir brauchen. Jenna meint, es wäre durchaus möglich, Darmschlinger zu finden und vielleicht auch Gerotar. Vielleicht zwei Tage, oder auch mehr. Wir  haben keine zwei Tage in der Hölle, jetzt da wo Moloch in Chondathan frei herumläuft. Letztendlich einigen wir uns auf die minimalste Lösung, uns hier weiter umzusehen. Da gibt es noch den Gang, der im Süden vom immer noch herumstehenden Amizu und die Hornteufel blockiert wird. Also sehen wir mal nach, was Richtung Norden zu finden ist.

Nach dreißig Meter führt der Gang nach einer Biegung in eine Aufenthaltshalle für Finstere Streiter. Hier hocken fünf gefallene Paladine, schärfen ihre Schwerter und schwatzen miteinander. Und nun? Angreifen und durchkämpfen? Ist das dienlich? Wir kommen so nicht weiter. Vielleicht weiß der Amizu wo sich Darmschlinger aufhält, da er hier so etwas wie der Majordomus zu sein scheint und vielleicht auch die Übergabe an dieses Scheusal geleitet hat. Just in dem Moment kommt auch der Ortus und wir beschließen alle in einem gemeinsamen Aufwisch zu erledigen. Einer der Kleriker spricht eine Stille in den Bereich im Süden, wo wir uns auf die Teufel stürzen. Möge Tymora uns lächeln!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 16. Mai 2011, 15:50:06
Tag 7 in der 7. Ebene der Hölle Grenpoli Arena Privatbereich von Mysdemn

Uns gelingt es den Feind zu überrumpeln. Mit einer großen Sphäre erledige ich die drei Imps und schlage den Amizu und einen der Hornteufel an. Unsere Begleiter geben uns Deckung, während Druss und Johann sich je auf einen dieser großen Teufel stürzen, ums sie in Schach zu halten. Und natürlich ums sie zu vernichten. Da wir schon einmal gegen einen solchen Teufel gekämpft haben und ihn recht schnell besiegen konnten, unterschätzen wir dieses infernalische Duo etwas. So beschränke ich eine Säurekugel aus meinem innersten Selbst zu formen und einen der beiden zwischen die Hörner zu werfen, da er immer noch blöd aus der Wäsche guckt. Beide Vorkämpfer haben deutlich zu knabbern, besonders da die Stachelketten vor dunkler Energie rauchen. Schnell geraten Druss und Johann in Bedrängnis, besonders Johann, der von der unheiligen Energie gelähmt wird. Nicht gut. Ich fahre nun deutlich stärkere Geschütze auf. "Große Kugel flieg und sieg!" rufe ich und schmetterte einen der Hornteufel einen höchst Säurehaltigen Nachschlag in den Körper. Ha!

Der Amizu hat derweil nichts Besseres zu tun, als Feuerbälle zu werfen, da er außerhalb der Stille steht. Drecksack! Nicht das es mir groß was ausmacht, ich husche immer wieder geschickt zu den Punkten, wo sich Lücken auftun und senge mir nicht mal die Haare an. Johann wird schließlich von einem Schlaghagel durch die Stachelkette niedergestreckt. "Macht die Stille aus!" rufe ich und Dolon erreicht gerade so noch Johann, bevor dieser Verblutet. Nun gut, dann eben die grobe Kelle. Ich strecke den Hornteufel mit einem weiteren Säuregeschoss nieder, nachdem ich ihm mental geschubst habe. Ha, dass hat er sich jetzt aber verdient. Druss legt nun richtig los und tötet seinen Hornteufel mit einem wahren Schlaghagel. Auch der Ortus Wächter stirbt und ich halte dem zurückweichenden Amizu mein Kurzschwert vor das Gesicht.

Der Teufel gehört zur vernünftigen Sorte und nach kurzem hin und her kommt er mit den notwendigen Informationen rüber. Der berüchtigte Darmschlinger ist zurzeit Gast in der Hauptresidenz von Mysdemn und die ist eine verdammt harte Nuss zu nehmen, besonders da wir dort auf dem Weg keine Kampfmagie anwenden können, hier dagegen schon. Der Majordomus kommt selber auf die Idee, dass er ja den Höllenschlundteufel hierher zitieren kann. Mysdemn ist launisch und so ein Befehl würde keinen Argwohn erwecken. Gut, soll er ihn herschicken. Wir machen einen Vertrag, sein Leben gegen seine Hilfe. Keine falschen Spielchen, sonst jagen wir ihn über alle Ebenen bis zum bitteren Ende. Und das meine ich ernst. Der Teufel macht den Eindruck, dass er nicht falsch spielen wird und wir lassen ihn gehen, damit er einen Boten schicken kann. Wir orientieren uns und gehen zu dem Empfangsraum, wo die Herrscherin von Grenpoli uns nach dem zweiten Turniertag zusammen geschissen hat. Unhöfliches Miststück. Ich hoffe, dass wir ihr noch begegnen, da ich nicht übel Lust habe, ihr so auf ihren überaus wohlgeformten Hintern zu hauen, dass sie eine Höllenwoche lang nicht mehr so lasziv auf ihren Thron sich räkeln kann.

Der Thron selbst ist mit hübschen Kristallen geschmückt und ich stelle fest, dass in ihnen Magie gespeichert ist. Einmal ein Säuresturm, zum anderen drei Mal kritische Wunden heilen. Wir einigen uns auf eine Grobe Aufstellung. Druss nimmt die linke Flanke, Johannes die Rechte. Dolon, Lia und ich bilden das Zentrum auf dem Thron. Alle anderen gehen hinter dem Thron vorsorglich in Deckung. Ich setze mich ganz frech auf den Thron und versuch auch so lasziv auszusehen, wie diese Teufelin. Gelingt mir allerdings nicht, da ich eher wie ein Kind auf einem zu großen Möbelstück wirke.

Ich spendiere jedem eine Energieresistenz seiner Wahl. Da ich durch meine Drachenhaut schon gegen Feuer geschützt bin, wähle ich Säure, da ich einfach mal davon ausgehe, dass Typ einfach nur ätzend ist. Als letztes vergrößere ich Druss und Johann, da sie den Nahkampf führen. Vorher gebe ich Johann noch ein paar magische Gegenstände aus Gerotars Besitz, da er diese offensichtlich gerade nicht benötigt. Da wären ein Umhang und ein paar praktische Stiefel. Außerdem spendiert Druss ihm seinen Zweit-Zweihänder. Wir müssen nich lange warten und der Höllenschlundteufel poltert in den Empfangssaal. Er ist wenig überrascht uns zu sehen.

"Schade, dass ich keine 5000 Seelen für Euch sterblichen Dreck bekomme. Aber ich verrate Euch ein Geheimnis. Euch töte ich ganz für umsonst!" schmettert der über drei Schritt große in Flammen stehende Teufel mit seiner piepsigen Kinderstimme. So was aber auch. Irgendwie will die nicht recht zu seiner imposanten Erscheinung passen. Das Monster sieht so aus, wie man sich so einen richtigen Teufel vorstellt. Rote, in Flammen stehende Haut, Hörner auf dem Kopf und gewaltige gezackte Schwingen, dazu noch ein spitzer Schwanz und Hufe. Mistding elendiges.
"Rück Justus und das Herz des Morgenrufer Vhor'tal heraus und wir werden dich verschonen!" donnere ich vom Thron herunter.
"Die kannst du in meiner Scheiße suchen! Wobei Beide nicht besonders lecker waren!" Justus ist vernichtet. Oh, nein! Das tut mir in der Seele weh.
"Dafür wirst du büßen, Scheusal!" knurre ich voll rechtschaffenen Zorn erfüllt und mit Tränen in den Augen.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 19. Mai 2011, 14:42:37
Tag 7 in der 7. Ebene der Hölle Grenpoli Arena Privatbereich von Mysdemn Thronsaal

Der Teufel ist ganz schön fix und wirft mir zuerst einen Feuerball und dann einen Meteorschwarm um die Ohren. Ich gleite durch die Hitze des Feuerballs und nur die Aufschlagswucht der Meteore schüttelt mich etwas durch, der Rest perlt an meiner Resistenz ab. Ha, da muss er früher aufstehen. Dafür erwischt es die arme Lia ganz arg, die nur zwei Schritte neben mir steht und all das auch abbekommen hat, was mir nichts getan hat. Hätte sie mal Feuer als Resistenz gewählt, dann würde sie jetzt nicht wie ein gerupftes Hähnchen auf dem Bratspieß aussehen. Er ist genau in Reichweite für meinen Kältekegel. "Kegel aus Eis, macht ihn fertig!" Ich forme einen Trichter mit beiden Händen und mache eine schiebende Bewegung. Mächtige magische Energie kanalisiert sich und friert die flammende Bestie etwas ein. Das hat gesessen.

Die beiden Jungs in den Flanken warten noch etwas ab, Druss beschwört aber ein Schild, Lia schützt sich mit einem kalten Flammenschild. Dolon feuert uns an. Der Teufel schreitet unbeeindruckt weiter in Richtung Thron und wirft einen Feuerball auf Lia und mich. Wir drehen im Beide eine lange Nase. Darmschlinger macht noch irgendetwas, was keinen sichtbaren Effekt hat. Ich aktiviere den Kristall im Thron und lasse einen Säuresturm auf das Scheusal herabregnen, der ordentlich reinhaut. Druss und Johann stürmen heran und nehmen ihn in die Zange. Druss trifft, Johann nicht. Lia wirft eine Kugel aus Energie. Und da sie sich bei den Hornteufeln schon verausgabt hat, war es das erst mal mit mächtiger magischer Unterstützung ihrerseits. Verdammnis!

Der Höllenschlundteufel haut Druss links und rechts eine ordentlich rein. Dazu krallt sich sein Schwanz den Johann und fängt an ihn zu würgen und durchzuschütteln. Hm, sieht so aus, als wären unsere Nahkämpfer schon beim ersten Kontakt in verdammt großen Schwierigkeiten. Auf einem anderen Schlachtfeld  hätte ich Externare Hilfe beschworen, aber so sieht es mit Blockern halt mau aus. Finsterste Verdammnis!

Und weil das Ding damit noch nicht ausgelastet ist, spricht der noch ein paar äußert blasphemische Worte. Da fangen meine Ohren wortwörtlich an zu bluten. Der Barbar lässt sein Schwert fallen und schaut äußerst verwirrt aus der Wäsche. Oh oh! Das ist nicht gut! Gar nicht gut. Mir ist etwas schwindlig durch die bösen Worte, aber ich reiße mich zusammen und schreie: "Maximierte Kugel flieg und sieg!" Und da der Teufel den armen Johann würgt, ist der etwas abgelenkt und ich treffe ihn gut. Ha ha! Das ist die Macht des Guten und der gerechte Zorn der Gläubigen der Tymora! Rache für den armen Justus!

Lia versucht in ihrer Verzweiflung tatsächlich magische Geschosse zu wirken, die aber an seiner Zauberresistenz scheitern. Wundert mich ehrlich gesagt nicht, die Elfe hat zu oft ihre Magischen Studien vernachlässigt und einfach nicht auf der Höhe die sie sein könnte. Und das rächt sich in solchen Situationen einfach bitterlich. Druss und Johann geraten in starke Bedrängnis, da entfessele ich ein mächtigen Kettenblitz, welchen dem Scheusal das verdiente Ende beschert. Das war die himmlische Strafe von der lächelnden Dame für all seine widerlichen Verbrechen. Ha! Der arme Justus ist damit gerächt.

Ich zücke mein Kurzschwert und schneide den heißen Leib der Bestie auf, während Lia ihrer elfischen Abstammung gerecht wird und an dem Teufel herum schnippelt um Trophäen zu nehmen. Merkt diese Frau nicht, dass sie damit immer ihrer Beute und Feinden ähnlicher wird? Auch dieses Scheusal ist mit abgeschnittenen Dingen wie Köpfe und Körperteilen behangen. Wer Trophäen nimmt, wird eines Tages selbst eine werden. Deswegen beschränke ich mich damit, die Gedärme nach den Überresten des flammenden Herzen des Morgenrufers und des armen Archons zu suchen. Das Herz finde ich, es sieht aus, als hätte jemand darauf herum gekaut und dann an einem Stück herunter geschlungen. Hoffentlich lag das diesem Mistding auch ordentlich schwer im Magen. Von Justus ist nichts mehr übrig, da muss ich um den armen kleinen tapferen Archon weinen.

Es dauert seine Zeit, bis ich wieder soweit da bin, dass wir weiter machen können. Ich verpasse den Überresten, die immer noch brennen, einen Herzhaften Tritt. Drecksding! Als nächstes heilen die drei wo am meisten was abbekommen etwas durch die Kristalle in Mysdemns Thron, dann breche ich die Kristalle heraus. Gerade als ich dabei bin, macht es "Puff" und unser alter Freund Xelfex taucht aus einer Schwefelwolke aus.

"Öh, es ist nicht das, nach was es aussieht", meine ich leicht rot werdend. Verdammt, Zeugen jetzt sind unpraktisch.
"Wegen diesem Schnick Schnack bin ich nicht hier. Ihr seid schwer zu finden, aber wie es auch sei, die "Wagemutigen" sind in Mathras seinem Testament berücksichtigt worden."
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 23. Mai 2011, 15:06:45
Tag 7 in der 7. Ebene der Hölle Grenpoli Arena Privatbereich von Mysdemn Schatzkammer

"Ach?" meine ich unverbindlich.
"In der Tat! Sie können ein sehr wertvolles Erbe antreten, genau genommen handelt es sich um 18922 Seelen." Wow, wir sind unermesslich Reich und verdammt bis in alle Ewigkeit wenn wir dieses Erbe einfach so antreten. Erst mal reden wir alle durcheinander, bis wir uns halbwegs auf eine Linie einigen.
Wir müssen einen Vertrag mit unserem Blut unterschreiben, passt mir zwar nicht, aber es gibt dafür keine Alternative. Wenn wir das Erbe nicht antreten, werden es andere tun und mit den Seelen Schindluder treiben. Xelfex will uns gleich mit ein paar Interessenten zusammen bringen. Ne, das erst mal wohl nicht. Die Seelen sollen sortiert werden, nach ihren Schutzgottheiten und Ebenen, wo sie eigentlich hingehören. Die meisten Larven enthalten Seelen, die künstlich gewonnen wurden und unrechtmäßig hier unten sind. Die Guten werden auf alle Fälle in ihre Ebenen geschickt werden. Über die anderen entscheiden wir später.

"Die bösen jetzt einfach zu Versklaven ist auch nicht richtig", merkt Druss an. Da hat er recht.
"Stimmt! Aber ich bin dafür, dass wir uns zuerst um die Guten kümmern. Über die anderen entscheiden wir später", meine ich und damit kann auch Druss leben. Möglicherweise müssen wir im äußersten Notfall vielleicht auf ein paar Seelen zurückgreifen, da will ich nicht vollkommen Pleite dastehen. Allerdings erhält Schlachtenrufer Dolon von Tempus keine Verfügungsgewalt, weil er schon Blutsbande zum Abgrund hat.
"Hä? Das würde ja dann auch Lia betreffen", merke ich irritiert an, da sie ja auch wie alle der damaligen Wagemutigen bis auf meine Wenigkeit bei der alten Vettel Zelamis einen äußerst dämonischen Deal in Bezug auf verschiedene Körperteile hatte.

"Nein, doch nicht wegen diesen Nichtigkeiten. Blutsbande, wegen seinem Kind, genauer gesagt seiner Tochter, im Abgrund." Das haut mich jetzt doch um, auch wenn es nicht unerwartet kommt. Xana würde jetzt zu Recht aufquietschen: "Hab ich es nicht gleich gesagt?" Und nicht nur sie. Daraus konnte ja nichts Gutes erwachsen. Goldene Gelegenheit, für Succubi und Dämonen, nicht für Menschen. Aber Männer haben ja drei Gehirne, eines im Kopf und zwei in dem kleinen Säckchen unter ihrem Fortpflanzungsorgan. Und die zwei kleinen sind in vielen Dingen einfach die Dominierenden. Da ist wohl alle Hoffnung verloren. Xelfex verabschiedet sich und verschwindet in seiner stinkenden Wolke. Das wäre wohl erledigt, ich hoffe mal, meine Dame versteht, warum ich das tun musste.

Dann gehe ich zur nächsten Tür, entschärfe die Falle, knacke das Schloss und achte darauf, dass niemand dahinter steht. Vorsichtig öffne ich die Tür und die Luft ist rein. Ein weiterer Gang, der zu einem zum uns schon bekannten Aufenthaltsraum der Finsteren Streiter führt, zum anderen zum Spiel und Speisezimmer von Mysdemn. Und zu ihrer Schatzkammer. Als erstes besuchen wir ihre Schatzkammer. Es wird Zeit, dass wir mal wieder etwas Beute machen.

Die Schatzkammer ist gut gesichert, aber nicht gut genug für mich. Hinter der Tür ist hauptsächlich wertloses Zeug gestapelt, sprich wertloses Zeug für Teufel. Wir füllen die Beutel erst mal mit jeder Menge von einem goldenem Service. Das sind locker flockig zwanzigtausend Goldmünzen. Der Rest ist Leider nicht so interessant. In einem zweiten Raum finden wir eine Kiste voll esoterischer Komponenten wie Teufelsblut, was ein hochwirksames Gift ist, Engelstränen, was fiese kristalline Wurfgeschosse sind und Innereien von Engeln und Teufeln. Wahrscheinlich Zauberkomponenten für wahrlich finstere Zauber. Dazu noch ein prächtiges Schwert, wahrscheinlich eines Engels und dazu noch eine Brosche in der Form eines Skarabäus.

Jenna ist ganz scharf auf das ganze esoterische Zeug und so schenken wir ihr das ganze Teufelszeug, während wir die Engelssachen mitnehmen, um sie in Würde zu bestatten. Als nächstes gehen wir ins Spielzimmer, aus dem schon gar schreckliche Schreie zu hören sind. Ich entschärfe die obligatorische Falle und knacke das Schloss. Das "Spielzimmer" entpuppt sich als Folterkammer. Auf einer Streckbank hängt unser geschätzter Zirkusdirektor und wird gerade mit äußerst hässlichen Stich- und Schneidinstrumenten gepiesackt. Seine Folterknechte sind Menschen in Ritterrüstungen, ein älterer Mann, eine Frau und ein jüngerer Mann. Die sehen nicht gerade erfreut aus, als wir in das Zimmer gehen.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 26. Mai 2011, 14:21:02
Tag 7 in der 7. Ebene der Hölle Grenpoli Arena Privatbereich von Mysdemn Spielzimmer.

"Einen wunderschönen Tag wünsche ich Ihnen, meine Dame, meine Herren!" meine ich höflich, aber die kommen einfach mit gezückten Zweihändern auf uns zu. Ich glaub, dass soll wohl heißen, dass sie nicht mit uns reden wollen. Na gut! Wer nicht höfflich sein will, muss sterben. Lia und ich eröffnen den Reigen mit je einem Blitzstrahl, der zwei von ihnen ordentlich erwischt. Das war mal ein guter Anfang. Lia wird sofort heftig attackiert, während die mich links liegen lassen. He, ich bin auch noch da!

Die Elfe wird äußerst schwer verwundet und taumelt angeschlagen zurück, während Druss in die Bresche springt und nun ebenfalls aggressiv angreift. Da jetzt die finsteren Streiter schön auf einen Haufen stehen, kriegen sie gleich mal einen Säuresturm verpasst. Ha, dass saß! Die Frau kippt um, nachdem Druss denen mal gezeigt hat, was ein richtiger Zweihänder ist. Der Finstere Streiter bringt sie mit einem Zauber wieder zurück. He! Die können das auch!

Dummerweise kriegt noch Johann ziemlich dick eins auf die Rübe und kippt um. Verdammnis! Also nix wie hin und ihn mit einem "Alles wird gut" wieder auf die Beine bringe. Jetzt gerät aber Druss stark in Bedrängnis und kippt schließlich einfach um. Öh! He, was ist jetzt nur los? Wir sind vier gegen drei und wir kriegen eins auf die Mütze? (Durch die berechtigte Annahme, dass wir noch auf Mysdemn treffen würden, hielt ich meine stärksten Zauber noch zurück. Das wurde hier zum Verhängnis, da ich die Finsteren Streiter sträflich unterschätzte. Ich habe auch diesen Kampf nicht richtig dokumentiert, da ich ihn für ein kleines Warm up hielt.)

Nun gut, dass schreit mal wieder nach Rache! Lia brutzelt mit brennenden Strahlen einen von ihnen weg, ich hau die Frau von den Beinen mit einer Säurekugel und schließlich geht auch der gefallene Tormkleriker zu Boden. Puh! Zum Glück holt der Schlachtenrufer Morgan von Tempus den armen Druss wieder zurück. Ja, dass Abenteurerleben ist gefährlich. Wir plündern die finsteren Streiter und den gefallen Kleriker aus und befreien dann den Zirkusdirektor aus seiner misslichen Lage. Nicht so aufrechte Menschen hätten diesen Mistkerl und Kindersklavenhändler sicherlich einfach hängen lassen. Aber er hat mein Wort und das halte ich! Auch gegenüber einen Sklavenhändler!

Der Ex-Zirkusdirektor ist höchst angetan, wieder frei von Ketten zu sein. Nett wie ich bin, biete ich ihm etwas Heilung an, was er aber Dankend ablehnt. Nachdem Johann wieder richtig Fit ist, kann es weiter gehen. Es gibt hier noch eine Käfigzelle, die aber leer ist, dahinter ist der Speisesaal der Teufelin zu sehen. Dort ist ein relativ einfaches Service gedeckt, auf dem die Überreste der "Leckereien" liegen, welche Mysdemn wohl regelmäßig zu sich nimmt. Mir wird allein beim Anblick dieser Speisen schlecht. Örks!

Da es hier nichts mehr zu holen gibt, knacke ich das nächste Schloss, nachdem ich die obligatorische Falle entschärft habe. Diese Mysdemn ist etwas paranoid, wie es mir scheint. Könnte natürlich auch eine direkte Auswirkung dieser anheimelnden Umgebung sein. Hier muss man ja einen Knacks bekommen. Auf dem Gang schwebt ein Imp vor dem großen prächtigen Tor, das zu Mysdemns Privatgemächer führt. Der kleine geflügelte Teufel sieht uns groß an.

"Wir wollen zu Mysdemn, wir sind die angekündigte Delegation, also mach Platz bevor du meinen Zorn zu spüren bekommst", herrsche ich den kleinen Kerl unwirsch an. Sein Blick wechselt Wieselschnell zwischen mir und meinen Begleitern.

"Alarm! Eindringlinge! Rette sich der Imp!" brüllt die Kreatur hysterisch auf und flitzt davon. Schade, mein Bluff scheint offensichtlich nicht gewirkt zu haben. Achselzuckend sehe ich ihm kurz hinter her, wie er um die nächste Kurve rast. Vielleicht wäre es klüger gewesen, ihn gleich zum Schweigen zu bringen. Aber irgendwie bin ich nicht hier, um jeden Teufel zu töten, sondern nur die, welche es wert sind. Und eine gewisse teuflische Mysdemn gehört dazu. Das Portal ist mit einer wahrlich hinterhältigen Falle versehen, schon beinahe teuflisch. Es handelt sich um mehrere miteinander verwobene Symbole. Verdammnis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 30. Mai 2011, 12:42:48
Tag 7 in der 7. Ebene der Hölle Grenpoli Arena Privatbereich von Mysdemn Spielzimmer.

"Alles mindestens zwölf Schritte Abstand halten!" befehle ich und konzentriere mich auf meine Aufgabe. Ist gar nicht so einfach, die Sigel aufzutrennen und ihre verderbliche magische Energie verpuffen zu lassen.

"Könnt kommen!" rufe ich fröhlich, als mein Meisterstück gelungen ist. Das war jetzt nicht einfach. Übermütig werfe ich das kleine Hämmerchen in die Luft, bevor ich ihn wieder auffange und ihm Werkzeuggürtel verstaue. "Schild!" zaubere ich noch, bevor es losgeht.

Auf drei öffne ich das Portal und wir stürmen in zwei Reihen hinein. Unsere Begleiter vom Tempus und Helmtempel bilden die zweite Reihe, welche das Tor verrammeln, nachdem wir durch sind um schon in der Ferne heran trampelnde Teufelshorden etwas aufzuhalten. Mysndemns Privatgemächer sind mit Tand überladen. Zwischen hässlichen Totenschädel sind niedliche Figürchen und kunstfertige Kästchen zu bestaunen. Einiges ist durchaus geschmackvoll, anderes nur noch geschmacklos. Örks!

Der Raum ist recht groß, die Wände sind mit verschnörkelten Stuck überladen. Manchmal ist weniger mehr. Auf einem riesigen Bett, da können mindestens zehn Paare voneinander ungestört ihren Spaß haben, liegt die Schlampe Mysdemn mit drei Kerlen. Manche kriegen einfach nicht genug. Einer der nackten Männer ist an Ketten gefesselt. Die anderen Beiden springen Nackt vom Bett runter und krallen sich ihre Zweihänder. Ihre Körper sind mit schrecklichen Narben und nicht weniger hässlichen Tätowierungen überzogen. Iiiks!

Die Teuflin schnappt sich ein mächtiges Bastardschwert von der Wand und schon geht es los. In der Mitte des Raumes steht ein großer Tisch mit Gerümpel drauf. Einiges davon sieht aus wie Dinge, die man "In Ermangelung eines besseren" nennt. So was hatte ich auch mal, nur wirkt der winzig gegen diese Exemplare. Besonders da einige eher an eine geballte Faust erinnern. Dazu noch Dinge, die man wirklich nur noch als Pervers bezeichnen kann. Iiiks!

Auf alle Fälle trennt dieser Tisch das heimische Schlachtfeld in zwei Teile und man kann entscheiden, links oder rechts daran vorbei zu gehen. Finsteren Streiter blockieren den rechten Zugang, ihre Herrin rückt verhalten nach. Sie scheint etwas auf Johannes zu zaubern, was aber keinen erkennbaren Effekt hat. "Säuresturm, verliehe meinem Zorn Gestalt!" rufe ich und bin mal ziemlich ätzend. Die Finsteren Streiter, Mysdemn, die Teppiche und den Stuck nimmt es ziemlich mit. Ich könnte Innenarchitektin werden. Ha!

Lia schützt sich mit einem Feuerschild. Druss und Johann stürmen voran und machen die rechte Seite dicht. Es entbrennt ein heftiges Handgemenge zwischen den Finsteren Streiter und den beiden Tempus Anhängern. Da die Streiter nicht gerüstet sind, ist sie niederzukämpfen nicht so das Problem, wäre da nicht Mysdemn und ihre finsteren Künste. Sie verhext Druss so, dass er nur noch da steht und vor sich hinmurmelt. Diesen Zustand kenne ich von Xana gut genug. Verdammnis!

Allerdings wächst unser sklavenhandelnder Zirkusdirektor über sich hinaus und tötet mit einem Phantom einen der finsteren Streiter. Holla! Das war jetzt nicht schlecht, da wir ja wissen, wie zäh diese Burschen sein können.

"Beeilt euch!" rufe ich und springe auf den Tisch. Lia schafft es einen der Streiter zu erschießen. Da es ungesund ist, jetzt in der Nähe von Druss zu stehen, nimmt Johann etwas Abstand und umkreist Mysdemn. Lia wechselt die Position und ist jetzt ebenfalls jenseits der Barriere. Mysdemn versucht in meinen Gedanken herumzustöbern, aber ich kicke mental die Schlampe aus meinen Gedanken hinaus. Nicht mit mir!

Druss erinnert sich, warum er hier ist und stürmt auf die Teufelin zu und gibt ihr einen ordentlichen Schlag auf ihre Ballons. Dafür schlägt sie mit ihrem Schwert Johann aus den Latschen. Das Schwert bleibt in ihm stecken, als zu Boden geht. Nicht schon wieder! Ich springe vom Tisch, husche durch die Herrscherin dieser Stadt hindurch und rufe: "Alles wird gut!" Ich pumpe zwei Ladungen in ihn hinein, stehe auf der Klinge des Schwertes und trete Johann so, dass die Klinge hinaus flutscht. Ich stehe jetzt auf dem Schwert, was Mysdemn wütend macht. Ich habe die vollständige Aufmerksamkeit unserer fast nackten Gegnerin. Sie versucht mit zu boxen und zu beißen.

"Du blöde Kuh kämpfst wie ein kleines Mädchen!" verspotte ich sie und kicke das Schwert außer ihrer Reichweite zu Lia, die von einem Zauber der Hexenmeisterin getroffen wurde, der sie ziemlich schwachsinnig aussehen lässt. Ja, da ist durchaus ein Unterschied zu ihrem normalen Zustand festzustellen.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 02. Juni 2011, 14:45:35
Tag 7 in der 7. Ebene der Hölle Grenpoli Arena Privatbereich von Mysdemn Schlafzimmer.

Mit zwei Flickflacks turne ich in die Ecke, während Johann sich verzweifel aufrappelt und versucht aus der Reichweite von diesem Miststück zu kriechen. Druss popelt in der Nase und ich darf einem weiteren Schlaghagel von dieser Schlampe ausweichen. Ein Schlag trifft mich, aber ich blocke ihn mit meinen Armschienen, was zwar die magische Energie meiner Arkanen Augen aufsaugt, mich aber fast tangiert. "Geisterhieb!" rufe ich und steche ihr dreimal tief in den Unterleib. Sie kreischt erbost auf. Damit zieht sie die Aufmerksamkeit von Druss auf sich, der sie nun mit mehreren Hieben schwer trifft. Lia feuert kichernd ihre Pfeile ab. "Zock, zock, zock, zock, zock!" kommentiert sie dämlich grinsend ihr tun.

Mysdemn blutet nun aus einigen tiefen Wunden und so langsam wird ihr die Sache hier offensichtlich zu bunt. Sie dreht an ihrem Ring mit einem übertrieben großen blauen Edelstein am rechten Ringfinger und das Bett fängt an zu brennen. Hä? Der arme Kerl darauf, der sich schreiend in seinen Ketten windet, verbrennt innerhalb kürzester Zeit zu Asche, was so riecht wie auf einem Grillfest. Örks!

Aus dem Bett heraus formt sich ein Portal. Sie versucht in die Richtung durchzubrechen. Ich schlage nach ihr, treffe sie aber nur noch oberflächlich. Nun gut, dann eben mit der groben Kelle, da ich nicht zulassen kann, dass sie uns jetzt entkommt, wo das Portal aktiviert ist. Zeit meine letzte verbliebene Säurekugel zu werfen. "Flieg und sieg!" rufe ich und erledige so Mysdemn, die tot zu Boden geschleudert wird. Inzwischen wird die Lage am Tor brenzlig.

"Weg da!" rufe ich unseren Verbündeten zu und forme eine Energiewand, als eine Teufelshorde durch das zertrümmerte Tor bricht. Heulend prallen die Teufel gegen die Barriere. Wir plündern die Leichen und an den hier herum stehenden Gegenständen. Da wird einiges in unsere Nimmervollen Beutel hinein geschaufelt. Dann versuche ich aus dem Portal schlau zu werden, wohin es uns den führt. Im Bettgestell gibt es einige Raster zum verschieben. Nach einigen Versuchen habe ich Faerun gefunden. Aber keine Ahnung, wo wir dort genau landen werden. Ich scheuche zuerst die anderen durch und greife mir noch alles, was nicht Niet und Nagelfest ist. Erst als die Barriere zusammenbricht, weil die Wirkungsdauer abgelaufen ist, springe ich durch das Portal.

Ich lande in einer sehr flachen mit verdorrtem hohen Gras bewachsene Landschaft, es ist warm und nach dem Sonnenstand zu urteilen, früher Nachmittag. In der Nähe weidet eine Herde seltsamer Rehe. Bin nicht sicher was das ist und Lia rennt begeistert einem Schmetterling hinter her. Ich hoffe, der Zauber hält nicht zu lange mehr an. Wir bilden einen Abwehrkreis um das Portal, dass schließlich einfach kollabiert. So wie es aussieht, waren die Teufel nicht motiviert genug, uns zu folgen und ihre Herrin zu rächen. Sondern sie haben das Portal einfach abgestellt, um nicht von uns weiter belästigt werden zu können.

Ich sinke auf die Knie, küsse mein heiliges Symbol mit lächelndem Antlitz der Dame und versinke im Gebet. Meine Dame hat mir heute wieder mal gelächelt und mich beschützt. Leider hat das nicht für Justus gereicht. Und auch nicht für Gerotar. Ein ganz klein wenig habe ich schon ein schlechtes Gewissen, dass wir einen Bekannten zurück gelassen haben. Für mich war er nie ein Wagemutiger, dazu war er einfach zu wenig Mensch oder Elf. Lia fängt sich schließlich wieder und schaut etwas verdutzt aus der Wäsche.

Es kommt zu einer kurzen Diskussion wo wir sein könnten. Schließlich kommen wir zu dem Schluss, dass wir uns wahrscheinlich in einer der Shaars befinden. Für die anderen bekannten Steppen ist es hier einfach für diese spätherbstliche Jahreszeit schlicht zu heiß. Und nun? Wir müssen meine Kinder retten, dass steht ganz oben auf der Liste. Aber wir sind zu viele, um einfach nach Hause zu teleportieren. Unser Zirkusdirektor verabschiedet sich und bedankt sich noch mal brav bei uns. Ich ermahne ihn, sich in Zukunft vielleicht ein anderes Geschäftsfeld zu suchen. Schließlich hat er einiges als Illusionist drauf und ich behaupte einfach mal, dass man auch als ehrlicher Zirkusdirektor viel gutes Geld verdienen kann. Er bietet uns sogar an, vielleicht in Zukunft für seine Unternehmungen zu arbeiten. Ich lehne dankend ab, wir haben eine verdammt lange Liste abzuarbeiten, da haben wir keine Zeit für die nächsten dreißig Jahren für etwas anderes.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 06. Juni 2011, 15:58:09
22. Uktar 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes

Nachdem der Zirkusdirekter sich buchstäblich in Luft aufgelöst hat, besprechen wir unser weiteres Vorgehen. Zuerst bringe ich die Helm- und Tempuskleriker samt ihrer Templer zurück nach Chondathan, dann komme ich zurück und wir übernachten hier. Dann springen wir nach Arras im Süden von Jhaamdath und liefern das Herz des Morgenrufers Vhor'tal ab und gewinnen vielleicht sogar sofort noch einen schlagkräftigen Verbündeten gegen das Ekelpacket Moloch. Hört sich doch nach einem äußerst vernünftigen Plan an. Am liebsten würde ich sofort in die Stadt teleportieren und Moloch in kleine handliche Stücke hauen. Aber leider ist das nicht nur höchst unvernünftig und selbstmörderisch, sondern auch in unserer momentanen Verfassung nicht zu schaffen.

Wie gut, dass ich inzwischen Fehlerfrei Teleportieren kann, so komme im mit den fünf Klerikern in der Goldmünze heraus. Die Stube ist gerammelt voll, mein Mann ist aber nicht zu sehen. Es gibt ein großes Hallo, als wir so unvermutet auftauchen. So wie es aussieht, ist Garn im Tymora Tempel. Wie praktisch, dass der außerhalb der eigentlichen Stadt steht. Der Schlachtenrufer Morgan von Tempus begleitet mich, während sich Helmkleriker Lurgan und seine drei Templer sich gleich hier von mir verabschieden.

Es ist stockfinstere Nacht, obwohl es eigentlich gerade mal Nachmittag ist, als wir die Goldmünze verlassen. Nicht einmal die Sterne leuchten. Wahre Finsternis! Die Lagerstadt ist mit Menschen überlaufen. Überall sind Zelte zu sehen und ein Durchkommen ist nur durch drängeln und schubsen zu erreichen. Um das Nordtor herum ist eine Barrikade errichtet worden, die von einigen Schildwächtern bewacht wird. Die Wehrgänge sind unbesetzt, das Tor offen. Ein mir vollkommen unbekannter Hauptmann namens Wolan stellt sich mir vor und will mich sofort zu einer Strategiebesprechen schleppen. He! Erst mal sind die restlichen Wagemutigen noch gar nicht da und momentan habe ich andere Probleme. Ich fertige ihn recht schroff ab, da ich noch ein paar Dinge zu erledigen habe. Kann ja nicht sein, dass ich mich um jedes Problemchen gleich kümmere.

Mein Anwesen ist still und dunkel, da es ja nicht weit entfernt vom Tempel erbaut ist. Das Gras im Garten ist niedergetrampelt, aber mich wundert, dass hier noch keine Flüchtlinge kampieren. Ich schau kurz hinein, niemand da, noch nicht mal das Personal. Alles macht einen schlampigen und herunter gekommenen Eindruck. Ich bekomme heraus, dass wir heute den 22. Uktar haben und somit die sieben Tage in der Hölle siebenundfünfzig Tage auf Faerun entsprochen haben. Verdammnis!

Auf der Treppe des Tymora Tempels läuft mir der sorgenvoll aussehende Ryan über den Weg. Die Lage ist verzweifelt, die Stadt geräumt. Etwa sechzig Schiffe der Schwarzen Hand liegen im Hafen und viertausend Mitglieder der Piratenbande treiben sich in der Unterstadt herum. Dazu noch das kleine Volk in unbekannter Anzahl. Als kleine Aufmerksamkeit wuseln auch noch gewaltige Turmhohe Schatten durch die Straßen. Na Prima!

Ich verabschiede mich von Ryan und finde endlich meinen Garn. Was habe ich ihn doch vermisst! Ich falle in seine Arme und lasse mich von ihm herumwirbeln. Hach, tut das gut. Dann drücken wir uns ganz fest aneinander. Garn hat abgenommen, die Rüstung passt ihm wieder wie angegossen. Liebe geht halt doch durch den Magen. Ich brauche für zukünftige Aktionen den Zauber "Personen verkleinern", falls ich mal wieder viele Personen transportieren muss. Da das Kollegiat abgeschottet ist und wohl doch eher von einem Schattendrachen beschützt wird, bleibt nur ein Magier mit dem Namen Zacharias. Der ist ein Chaosmagier und ehemaliger Insasse des Irrenhauses, wo einst diese Sektierer uns so viel Ärger bereitet haben. Das ist genau die Art von Magier die man in einer solchen Situation an seiner Seite wünscht.

Auf dem Weg dorthin erzählt mir Garn, dass Moloch ein Gesprächsangebot geschickt hat und zwar an die "Wagemutigen". Er sichert uns freies Geleit zu. Wahrscheinlich will er mit uns nun in Verhandlungen treten. Ob er schon weiß, dass Mathras vernichtet ist? Wäre im Bereich des Möglichen und will nun über uns an die vielen Seelen heran kommen. Auf der einen Seite bin ich Froh, dass er sich gesprächsbereit gibt, aber ich mache mir wirklich große Sorgen um Mili und den kleinen Alaraion. Verdammnis!

Der Magier Zacharias residiert in einem der Baracken auf dem Gelände des Tempustempel und entpuppt sich als ein ziemlich kruder Typ. Er hat einen bunten Bart, der unterschiedlich Lang ist und deutlich von Brandflecken gezeichnet ist. Eines seiner Augen gelben Augen ist deutlich größer als das andere, trägt eine altmodische Robe und auf dem Kopf einen zerknautschten spitzen Hut, der so aussieht, als hätte jemand ausgiebig darauf gesessen. Er ist ein Mann vieler Worte, rückt aber mit seinen Zauberbüchern heraus. Meine sind ja sicherlich nicht gerade der Inbegriff der Ordnung und hatte damit schon einigen Ärger auf dem Kollegiat, aber das hier ist wirklich Chaotisch. Die Zeilen gehen teilweise kreuz und quer, bevor sie die Kurve machen. Die Größe schwankt von fast so groß wie die Seite bis zu kaum zu erkennen. Am Rand hat er ein Daumenkino gemacht über einen hüpfenden Ball. Lustig!

Aber ich krieg den Zauber schließlich in eine Form kopiert, mit der ich was anfangen kann. Da ich hier etwas Ruhe und Muße habe, identifiziere ich gleich mal den ganzen magischen Kram, den wir da erbeutet haben. Das beste Stück ist das Engelschwert, dass ziemlich mächtig ist und einige Spezialfähigkeiten hat, die wie für den Templer Johannes gemacht sind. Auch die restlichen Sachen sind nicht zu verachten. Wenigsten hiermit hat sich der Trip in die Hölle gelohnt.

Gespielt am 23.04.2011
Spielleiter: Stefan
SC: Kaira 18 (Schurke 4/ Seher 1/ Unseen Seer 4/ Arkaner Trickser 9)
Druss 17 (Barbar 16/Psioniker 1)
Lia 16 (Waldläufer 5/ Kriegsmagier 6/Arkaner Bogenschütze 2, Mystischer Ritter 3)
Johann 16 (Kämpfer 6/ Frommer Templer 10)
EP: Stufe 16 7233 Stufe 17 6333  Stufe 18 4200 Kaira 150 Lia 150 Druss 225 Johann 75
Überwundene Gegner
2 Kettenschwinger Teufel
1 Wächterteufel
3 Imps
Darmschlinger (Höllenschlundteufel)
Mysdemn (Erynnien Hexenmeisterin)
1 gefallener Kleriker des Torm
2 gerüstete Finstere Streiter
2 nackte Finstere Streiter
Beute
27 Seelenlarven
Engelsschwert Zweihänder +3 +1W6 Feuerausbruch 3W6 + Niederstrecken +2/+2 +1 Anwendung
Engelstränen
Teufelsblut
Schutzskarabäus 1 Runde Unverwundbarkeit, Schnelle Aktion (Johann)
3 Ritterrüstungen +3 (Garn, Tymoratempel, Tempustempel gespendet)
3 Zweihänder +3 Profan (verkauft für je 32K GM an Tyrannostempel)
1 Meisterhafter Zweihänder
Gürtel mit Tränken für finstere Streiter (vergraben)
Schmuck und Münzen 600 GM
Schutzring +3 (Johann)
Fanatiker Ring, persönliche freiwillige Dominanz (Handelsgüter)
Chameleon Ring, Verstecken +10, Beliebig oft Selbstverkleidung (Druss)
Schmuckringe ? GM
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 09. Juni 2011, 14:42:37
Test der Zeit Band X
Die Chroniken der längsten Nacht

Kapitel 1
Heimkehr!

22. Uktar 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Chondathan

Nachdem ich meine Geschäfte im Tempus Tempel und dem Chaos Magier erledigt habe, erkundige ich mich bei Garn, ob er weiß, wo sich die Erlanns aufhalten. Die Erlanns haben mir vor einem Jahrzehnt aus der Patsche geholfen, als ich im Silberfisch meine kleine Mili geboren habe, just in dem Moment wo mich mein treuloser Ehemann hatte sitzen lassen. Damals war ich Mittellos und diese lieben Leute haben sich so rührend um mich gekümmert, mir vertraut. Jetzt ist es ein guter Zeitpunkt, Gutes mit Gutes zu vergelten. Also mache ich sie ausfindig und gebe ihnen eines meiner geräumigen Gästezimmer. Das alte Ehepaar, inzwischen sind sie um die fünfzig und nicht mehr die jüngsten, sind mir äußerst Dankbar. So wie ich ihnen auch immer noch Dankbar bin.

Dann besuche ich noch schnell Xana, die ihr Haus auch voller Flüchtlinge hat. Ihre Mutter ist eingezogen und noch ein paar deren Bekannte und entfernte Verwandte. Not lässt alten Groll schnell vergessen. Natürlich erzähle ich der hübschen Halbelfe von unseren neusten Abenteuern und von dem "Missgeschick", dass Dolon ereilt hat.

"Hab ich es nicht gesagt?" meint die unbändige Hexenmeisterin genüsslich. Ja, da waren wir uns schon damals einig, dass daraus nichts Gutes erwachsen wird. Wir stellen Vermutungen an, wie Dolons Töchterchen wohl aussehen wird. Ob es Hörnchen am Kopf, allerliebste Fledermausflügelchen auf dem Rücken und ein kleines Schwänzchen haben könnte. Die Halbelfe hat ein sehr profundes Wissen über die nicht ganz so netten Ebenen und plaudert etwas aus dem Nähkästchen. Und Ryan betrifft das ja auch. Aber mein Mitleid mit den Beiden hält sich in enge Grenzen. Eigentlich sind sie erwachsene Männer und sollten wissen, was aus solchen Momenten erwachsen kann.

Schließlich verabschiede ich mich von Xana, es ist schon spät. Mein Herz wird wieder schwer, als ich die längste Nacht um mich herum betrachte. Ich blicke in die Richtung, wo im Dunkel verhüllt die Festung des Landgrafen liegen muss. Wahrscheinlich ist dort mein kleines ungezogenes Töchterchen und mein kleiner lieber Sohn in Gefangenschaft. Noch länger kann ich meine Tränen nicht zurück halten und weine zusammengekauert auf der Treppe von Xanas Häuschen. Das tut so weh, so unendlich weh.

Schließlich beruhige ich mich wieder, wische die Tränen ab und konzentriere mich. Mit einem Gedankenbefehl bin ich zurück in der Shaar. Meine Kameraden haben sich auf einen Hügel zurück gezogen und rasten dort. Ich zaubere einen Seiltrick, da drin ist es einfach viel gemütlicher. Wir verbringen eine ruhige Nacht in der Steppe. Am nächsten Morgen präge ich mir neue Zauber ein und wir springen nach Arrabas, der neuen Hauptstadt des alten Restjhaamdaths. Hier habe ich einen Tempel des Lathanders gesehen, weiß aber nicht mehr, genau wo. Es scheint auch wieder Ewigkeiten her zu sein, als ich mit Xana durch das Mutterland aller Kolonien gereist bin, um einen Hohepriester des Ausspenser zu finden, der heilig genug war, den armen Serenius wieder zu erwecken. Genau genommen sind ja auch ein paar Jahre vergangen. Wie schnell doch die Zeit vergeht.

Am Hafen herrscht rege Betriebsamkeit, Marktstände bieten ihre Waren feil. Die Nahrungsmittel werden mit Eis frisch gehalten. Interessant, ich habe keine Ahnung, woher die das Eis in rauen Mengen haben. Aber wir sind nicht hier, um Eis zu kaufen, sondern um das Herz abzuliefern. Ich frag mich durch, bis wir einen Lathandertempel gefunden haben. Der befindet sich in einem etwas schlechteren Viertel und scheint in einem normalen Wohnhaus hinein gebaut worden zu sein. Sprich, das Erdgeschoss ist ein großer Raum mit einem Altar und ein paar Sitzbänken. Ein Gottesdienst wird gerade noch abgehalten, um die Morgensonne zu begrüßen.

Wir warten, bis die Zeremonie beendet ist und sprechen dann den Kleriker dieses Tempels an. Er ist nicht heilig genug, um den toten Vhor'tal wiederzuerwecken. Aber vor kurzem war ein Wanderpriester hier, der mächtig genug ist. Der Kleriker mit den Namen Morgenrufer Loran zieht sich kurz zurück, um Kontakt mit dem mächtigen Priester aufzunehmen. Wir setzen uns so lange hin und warten. Ich bin still und in mich gekehrt. Hoffentlich bekommen wir mit Vhor'tal einen Verbündeten, der uns gegen die längste Nacht hilft.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 13. Juni 2011, 10:58:20
23. Uktar 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Arrabas

Nach einer Viertelstunde bekommen wir das Einverständnis, den heiligen Mann mit dem Namen Morgenrufer Heradales aufzusuchen. Der örtliche Tempelvorsteher Loran überreicht mir eine Haarlocke, mit dem ich dann den Morgenrufer Heradales mit Hilfe meines Ausspähkristalls aufspüren kann. Er sitzt auf einem Wegstein und scheint zu warten. Ich springe kurz hin und hole ihn her. Der Kleriker ist schon etwas älter, vielleicht so Mitte dreißig und machte einen netten Eindruck. Im Tempel des Morgenfürstes packe ich das Herz von Vhor'tal aus. Hat es bis jetzt immer geglüht, so ist seine Hitze inzwischen erloschen. Verdammnis!

Das ist nicht gut! Nur alle fünfzig Generationen wird ein Auserwählter des Lathander geboren. Vom letzten sind nach so langer Zeit keine Aufzeichnungen vorhanden. Morgenrufer Vhor'tal war der Hoffnungsträger einer ganzen Generation, er war für großes bestimmt. Aber eine hinterlistige Intrige von Mysdemn hat ihn zu einem verhängnisvollen Kreuzzug in die Hölle verleitet und alle seine Anhänger sind dabei umgekommen. Und jetzt hat er obendrein auch noch seine Kräfte verloren. Finsternis!

Trotz der schlechten Vorzeichen beginnt Morgenrufer Heradales das Ritual. Dazu wird das nun erkaltete Herz in eine Feuerschale in die pralle Sonne gelegt. Dann beginnt der Kleriker des Lathander seine Zeremonie. Er verstreut massig Diamanten in die Feuerschale und schließlich bildet sich ein menschlicher Körper, der über der Schale schwebt und das Herz geht darin auf. Irgendwie verdammt Schade, dass ich ihn nicht früher aus der Hölle geschafft habe. Denn das was da nun vor uns steht, ist nur noch ein normaler Mensch, kein göttlich beseeltes Wesen, wie wir es in der Hölle getroffen haben. Ich habe den Verdacht, dass er uns womöglich keine allzu große Hilfe mehr sein wird. Finsterste Verdammnis.

Von Helfern gestützt humpelt er in den Tempel. Momentan können wir hier leider nichts weiter machen und machen aus, dass wir in ein oder zwei Tagen noch mal vorbei schauen werden. Wir reisen mit einem Gedankenschlag weiter nach Westtor. Die Stadt ist abgeschottet, wegen den vielen Piraten in Chondathan. Die Stadt erinnert mich nun eher wieder an alte schlimme Zeiten unter dem Sohn des Tyrannos. Wir schauen bei unserem magischen Händler vorbei und geben in paar Sachen im Auftrag, nachdem wir einige Gegenstände verkauft haben. Ich werde nun etwas stärker, klüger und besser auf andere Wesen wirken. Dazu verstärke ich meine Rüstung etwas. Lia kauft sich Stiefel, die sie verdoppeln und dann verschwinden lassen. Hu? Dazu lässt sie sich noch etwas hübscher machen. Dolon lässt seine Armschienen etwas verstärken, so dass er nun zäher ist. Auch kauft er sich ein Buch, dass ihn stärker macht. Druss lässt seine zwergische Rüstung etwas verbessern und sorgt auch sonst für etwas besseren Schutz. Nachdem das erledigt ist, suchen wir ein Badehaus auf und lassen es uns gut gehen.

Die Nacht verbringen wir in einem schönen Wirtshaus und ich genieße trotz aller Sorgen den Aufenthalt. Manche Dinge darf man nicht über das Knie brechen. Am nächsten Morgen versuche ich Vaslo Zarr aufzutreiben, allerdings bleibt mein Kristall leer. Verdammnis! Wehrt sich der Kerl oder ist er auch tot? Gar nicht auszudenken. Wir beginnen in einigen der berühmteren Bibliotheken nach Möglichkeiten zu suchen, den verdammten Orb der Herrschaft über die Janus Kompanie zu zerstören, ohne die ganze Kompanie ausrotten zu müssen. Allerdings wird bald klar, dass dort nichts zu holen ist. Wahrscheinlich brauchen wir einen wirklichen Experten dafür. Aber nebenbei erwerbe ich noch einen Zauber, der mir erlaubt, so ziemlich alles aufzuspüren. Gleich mal kopieren und Morgen dann gleich ausprobieren.

Danach suchen wir uns einen ruhigen Raum in unserem Wirtshaus und rufen Xelfex. Der Teufel kommt wie gerufen und wir fragen, was es kosten würde, den Orb der Herrschaft von einem Experten aus den Ebenen untersuchen zu lassen, um einen Weg zu finden, ihn zu zerstören. Das würde schlappe drei Seelen kosten. Wir haben ja Dank Darmschlinger einen Vorrat von 27 Seelen und dieser Preis scheint mir akzeptabel. Schlachtenrufer Dolon Braska will natürlich auch mehr über sein Töchterchen im Abgrund wissen. Eine solche Recherche würde auch schlappe drei Seelen kosten. Nun gut, damit sind wir einverstanden. Eine Seele jetzt, die anderen beiden bei Ablieferung des Berichtes. So langsam wird Seelenhandel zur unliebsamen Angewohnheit. Unsere Seelen in der Hölle werden immer noch sortiert, was auch noch einige Zeit in Anspruch nehmen wird. Nun gut, damit haben wir es nicht eilig. Xelfex verschwindet wieder in seiner obligatorischen Schwefelwolke. Mal sehen, was uns die Zukunft bringt.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 16. Juni 2011, 15:38:23
25. Uktar 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Westtor

Am nächsten Tag mache ich unseren alten Freund Blutschnitter Vaslo Zarr von Garagos ausfindig. Der arme Kerl liegt ermordet in einem Druidenkreis aus drei Menhiren. Wir Teleportieren hin und kommen in auf einer Lichtung, umgeben von uraltem Wald heraus. Vaslo Zarr ist schon stark verwest und ausgetrocknet. Sein Arm mit dem Zweihänder liegt abgetrennt neben ihm. Sein Hinterkopf ist zertrümmert, wahrscheinlich die Todesursache. Hier liegen noch drei weitere tote Goblins herum. Sie sind stark deformiert und mutiert. Sieht so aus, als hätten wir den einen Goblinstamm gefunden, den wir suchen. Jener, welcher das Herz besitzt.

Lia ist der Meinung, dass die Schriftzeichen auf den drei Menhiren des Ritualplatzes Altelfischen Ursprungs sind. Allerdings kann sie diese nicht entziffern. Auf alle Fälle war das einst ein sehr heiliger Ort, der aber wohl nicht mehr oft von Elfen besucht wird. Sonst wären die Leichen schon längst entfernt worden. Jedenfalls sind wir hier wohl einen entscheidenden Schritt auf der Suche nach Harvans Herz. Schade, dass wir jetzt dafür keine Zeit haben. Moloch und die längste Nacht warten schon auf uns.

Wir sammeln die sterblichen Überreste von Vaslo Zarr ein und packen ihn gut ein. Dann geht es zurück nach Westtor und wir holen unsere magischen Gegenstände ab. Hach, ich fühl mich gleich mal viel besser. Dann geht es weiter nach Chondathan, in die längste Nacht. Zuerst verteilen wir die Lebensmittel und dann liefern wir die Leiche ab. In der Arena läuft gerade die Grundausbildung neuer Rekruten, die sich ziemlich ins Zeug legen. Wir lotsen einen der Ausbilder, ein schwer gerüsteter Kleriker des Garagos zu uns und zeigen ihm den toten Vaslo Zarr. Der Priester geht seinen Vorgesetzen holen, der schon zu solch früher Stunde mehr als nur ein wenig angeheitert ist. Verdammnis!

"Ah sieh an, wenn das nicht unser geliebter Blutschnitter Vaslo Zarr ist. Für den normalen Tempeldienst war er sich ja zu fein. Immer auf Abenteuersuche gehen, das hat man gern. Und wenn man tot ist, kommt man heulend zurück und will wiederbelebt werden." Der Hohepriester greift nach den Kopf des toten Kameraden und hebt ihn hoch, der sich nun prompt vom Torso löst. Nun hat er den abgetrennten Kopf von Vaslo in der Hand und tut so, als ob er mit ihm reden würde.

"Na, Vaslo, wie sieht es aus, wirst du in Zukunft das tun, was man Dir sagt?" Der Priester lässt den abgetrennten Kopf nicken. Ich schüttele nur den Kopf, überzeuge mich, dass Vaslo wirklich wiederbelebt werden wird und wir verschwinden dann. Das war jetzt wirklich bizarr. Als nächstes besuchen wir die Goldmünze, welche ja inzwischen als provisorisches Hauptquartier dient. Wir Wagemutigen sind nun offiziell zurück und zu neuen Heldentaten bereit. Die Lage ist düster, verdammt düster. Finsterste Verdammnis!

Das Kollegiat hat sich abgeschottet, jeder der sich dem Gebäude nähert, wird von Gargylen zerrissen. Und dann ist da noch dieser Schattendrache, falls jemand an den Gargylen vorbei kommt. Es ist nun die Frage, sind die im Kollegiat neutral oder auf der Seite von Moloch? Hat dieses komische Ei sie vielleicht alle korrumpiert, die wir vor vielen Jahren von der "Blutstrotzer" weg gebracht haben? Ich meine, vorher waren die auch schon komisch, seit dieser neue Rektor sich da Dick gemacht hat. Da ist alles den Bach herunter gegangen.

Von Norden her marschiert eine Armee Goblins auf die Stadt zu. Wahrscheinlich wollen die hier plündern, da die meisten Bürger nun im offenen Feld hausen müssen. Palisaden sind im Bau, aber es ist fraglich, ob die wirklich ausreichenden Schutz vor einer marodierenden Armee von Goblins bieten werden.

Die Stadt ist besetzt, aber nicht vollständig abgeriegelt. Regelmäßig dringen Patrouillen der Schildwacht in die Stadt ein und sehen nach, was sich darin tut. Einige Sturköpfe unter den Bürgern weigern sich beharrlich, die Stadt zu verlassen. Neben Turmhohen Schatten macht hauptsächlich das kleine Volk einen Haufen Ärger. Die sind es, welche die Patrouillen angreifen. Es gibt die Vermutung, dass sie sich in den Zwergengewölben eingenistet haben. Oh nein, nicht schon wieder dort hinunter! Das zieht sich wirklich. So langsam kann ich diese Gewölbe nicht mehr sehen. Und Moloch hat einen weiteren Boten geschickt, dass er uns sehen will. Nun gut, dann werden wir ihn mal besuchen. Mal sehen, was er für meine Kinder haben will, dieser verdammte Drecksack aus der Hölle! Finsterste Verdammnis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 20. Juni 2011, 12:17:19
25. Uktar 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Chondathan

Wir marschieren geschlossen zum Tor, dass von einer Barrikade umgeben ist. Templer Johannes klingt sich vorher aber aus und übergibt uns die fünf Knochenbehälter, die einst Harvan gehört haben. Wir verteilen diese einfach auf uns verbliebene Wagemutige. Jenna bietet sich an, für uns spionieren zu gehen. Ich gehe darauf ein und leihe ihr eines von meinen Kurzschwertern, dass wie mein von Zwergen geschmiedetes Adamantenes Kurzschwert "Schattenseher" gut darin ist, Körperlose Wesen zu treffen. So ist es also nicht verwunderlich, als Jenna auf einmal einfach verschwindet. Hoffentlich weiß die Höllengeborene, was sie tut. Auf alle Fälle habe ich ihr eines meiner Zimmer angeboten und auch die Möglichkeit, bei mir zu wohnen und zu leben. Jenna wird es nicht leicht haben, sich in dieser Stadt, die für ihre Fremdenfeindlichkeit berühmt ist, sprich, jeder der nicht rote Haare und grüne Augen hat, ist automatisch ein Fremder. Und Fremde sind hier nur so lange willkommen, wie sie die Börsen der Städter mit Gold füllen.

Die Stadt selbst ist eine Geisterstadt. Nirgendwo regt sich hinter dem Tor mehr leben. Die Häuser sind verlassen und leer. Die Stille verstärkt die Wirkung der Dunkelheit noch. Es ist wirklich bedrückend. Auf halbem Weg können wir dann am Hafen vier Lagerfeuer ausmachen, dort kampieren die Piraten. Schließlich taucht hinter einer Häuserecke einer dieser gewaltigen Schatten auf.

"Der Meister erwartet Euch schon sehnlichst. Beeilt Euch!" fordert er mit Grabesstimme. Sonst sehen wir keine lebende oder tote Seele, bis wir zur Pfennigfeste kommen. Die Zugbrücke ist herunter gelassen, die Tore sind Speerangelweit auf und unbewacht.

"Hach, wie ist es einfach, nun in die Pfennigfeste hinein zu kommen", bemerke ich säuerlich. In mir streiten sich verschiedene Gefühle. Ich sehne mich nach meinen beiden kleinen Kindern. Was für ein schreckliches Leid sie ertragen müssen. Aber in mir ist der Zweifel, die Angst, eine wirklich furchtbare Angst, dass Mili vielleicht freiwillig hier ist. Ich konnte ihr nie die Freundschaft mit Herrn Fröhlich ausreden, bis es zu spät war. Verdammnis! Aber was hätte ich den tun sollen, um diesen verdammten Schatten von ihr fern zu halten? Es scheint keine wirkliche magische Möglichkeit zu geben und Mili war wohl von ihrem coolen Freund zu begeistert, um sich von ihm zu distanzieren. Finsternis!

Wir durchqueren die leere Pfennigfeste und betreten den gepflasterten Weg zum Regierungssitz. Der Hohlweg ist von beiden Seiten ummauert und eine Todesfalle. War er anfangs leer, sickern nun plappernde Schatten aus den Wänden und umringen uns. Sie heißen uns willkommen, ihr Meister wartet schon. Die Tore der Festung des Landgrafen öffnen sich und wir betreten den Palast. Hier sind noch bleiche menschliche Diener zu sehen, die keinen glücklichen Eindruck machen. Wir werden in eine Festhalle geführt, wo unter anderem auch der Landgraf an einer langen Tafel sitzt. Er sieht nicht gut aus, ist aber noch am Leben. Seine Frisur ist wirr, aber er scheint bei klarem Verstand zu sein. Sonst scheint einiges an Gesindel hier zu sein. Hauptsächlich Piraten der schwarzen Hand. Aber unter anderem auch der Herzog, der für die Steuern zuständig war. Verdammnis!

Einer der Piraten stellt sich als Awakus vor. Er macht auf freundlich, will ein geschäftliches Bündnis mit uns eingehen und wirft eine schwarze Perle uns zu. Die fällt auf dem Boden, da niemand sie auffängt. Er meint, damit könnten wir ihn kontaktieren, einfach zerbrechen. Nun gut, ich heb sie mal auf und steck sie ein. Dann werden wir zu Moloch durch geschleust, der schon in einem Nebenraum sehnsüchtig aus uns wartet.

Moloch, der Exilant, der ehemalige Herr der Siebten Ebene der Hölle, der schrecken in der Finsternis, der Grund, warum Menschen die Dunkelheit fürchten, entpuppt sich als eine schwarze Kugel, aus der ein Wald von zuckenden Tentakel ragt. Er erinnert mich etwas an seine Diener in der Bibliothek. Er ist auf alle Fälle hocherfreut uns zu sehen.

"Meine Kinder! Ich will sie sehen! Sofort!" verlange ich. Moloch lacht mich aus und macht mir klar, dass ich nicht in der Position bin, Forderungen zu stellen, er dagegen schon. Die anderen reden beruhigend auf mich ein und ich reiße mich soweit zusammen, um ihn nicht anzugreifen. Gewalt ist im jetzigen Stadium keine Lösung. Aber letztendlich wird der Konflikt mit ihm unausweichlich sein. Finsternis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 23. Juni 2011, 13:10:15
25. Uktar 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Chondathan

Moloch gefällt sich daran, sich als neuer universeller Herrscher über die Stadt zu präsentieren. Nicht das er wirklich Interesse an der Stadt hat, auch wenn er weitreichende Pläne damit hat. Er findet, die See des Sternenregenes braucht eine starke Nation, welche die See und die angrenzenden Küsten kontrolliert. Das würden zukünftig die Piraten der schwarzen Hand sein, mit dieser expandierenden  Stadt als Heimathafen. Und seine Untergebenen haben damit schon angefangen, sprich sie besetzen Fischerdörfer und erreichten Stützpunkte. Na Prima!

Und dann kommt Moloch darauf zu sprechen, warum wir hier sind. Er will die Knochen und das Herz von Harvan, da ihm ein Halbgott sicherlich mehr Macht in seine schwarzen Tentakel gibt als die fünfundzwanzigtausend Seelen, die er von uns eh nie bekommen hätte. Moloch erwartet nicht sofort eine Antwort von uns und wir dürfen gehen. Finsternis!

In mir brodelt es, da steht das Ding, was meine Kinder entführt hat und ich kann nichts tun! Das ist äußerst frustrierend. Ganz abgesehen davon, dass es keine Option ist, diesem Wahnsinnigen Erzteufel einen Halbgott in die schwarzen Tentakel zu geben.

Wir durchqueren die Festung und laufen dem Schatzkanzler, sprich Herzog Olidam, in die Hände. Er hält das Ganze für eine neue Chance für die Stadt. Expansion mit den Mitteln der Hölle zum Nulltarif für die Seelen der Menschen. So drückt er sich natürlich nicht aus, aber der Grundtenor seiner Rede ist so. Er scheint definitiv Pro-Moloch zu sein. Wahrscheinlich ist er zu sehr Bürokrat und Steuereintreiber und zu wenig Mensch, um die Bösartigkeit dieses Wesens zu erkennen. Moloch interessiert nur Moloch und sonst nichts.

Wir verlassen die Festung und ich fange an zu weinen. Alles ist so verfahren. Wie sollen wir nur gegen dieses Ding aus der Hölle kämpfen und meine Kinder retten? Momenten fällt mir nichts ein. Die Dunkelheit legt sich schwer auf mein Gemüt. In der Altstadt werden wir von der Stimme Karns angesprochen. Mein Mentor bei den Ungesehenen Seher hat neue Informationen für uns, aber hier haben die Wände Ohren, also verabreden wir uns auf später.

Jenna ist noch nicht wieder aufgetaucht, als wir die Stadt unbehelligt verlassen. Wir gehen zurück zur Goldmünze und erstatten Hauptmann Wolan und der Führungsriege einen Bericht über unser Treffen mit diesem abgehalfterten Erzteufel und unsere Eindrücke dazu. Es sieht wirklich übel aus. Die Menschen im Raum sind erst mal entsetzt über die Ankündigung, dass Moloch unser geliebtes Chondathan zu einem zweiten Westtor machen will. Dort haben illustre Herrscher ja einen prägenden Eindruck hinterlassen und man muss zugeben, der Einfluss von Westtor war unter diesen Herrschern auch nicht gerade gering. Aber auf der anderen Seite, wer will schon einen Drachen, Vampir, Leichnam oder Halbgott als Herrscher haben? Jedenfalls kein normaler geistig gesunder Mensch.

Nun ja, die Lage ist verzweifelt und ja, auch Hoffnungslos. Jedenfalls stürmen da gerade ziemlich viele Probleme auf uns ein. Geknickt gehen wir auseinander, verabreden uns aber am Abend noch zu einer Patrouille in die Stadt, die wir mit der guten Frau Rotwall gemeinsam absolvieren werden. Wir trennen uns erst mal und jeder geht seinen eigenen Geschäften nach. Dolon und Druss gehen zum Tempustempel, Lia in den Wald um sich mit Zargas ihrem Rabenboten kurz zu schließen und ich treffe mich mit Karn.

Mein Lehrmeister bei den Ungesehen Seher ist schon im Bilde, was wir in der Goldmünze besprochen haben. Soweit zum Thema, der Raum ist gegen Ausspähungsmagie geschützt. Wie auch immer, die ungesehenen Seher waren in den letzten Tagen und Wochen nicht untätig. Das kleine Volk hat normal große Vorgesetzte. Das haut mich jetzt nicht gerade vom Hocker. Schön, sie sind nicht alle klein und nun? Was nutzt uns das? Karn weiß das auch nicht, aber vielleicht ergibt sich ja aus dieser Information noch etwas. Das Kleine Volk schickt Boten durch das westliche Tor mit unbekanntem Ziel auf die Reise. Diese Boten tragen Schriftrollenbehälter bei sich. Vielleicht können wir mehr in Erfahrung bringen, wenn wir einen von ihnen erwischen.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nightmoon am 23. Juni 2011, 14:02:11
Der erinnert ziemlich an den Moloch, von dem man auch in Niobes Geschichte lesen kann. Woher kennt man diesen dunklen, tentakeligen Moloch?
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 27. Juni 2011, 14:01:34
Moloch wird offiziell in einigen Hintergrundbüchern zu den unteren Ebenen erwähnt. Er ist offiziell ein entmachteter Erzteufel, aber sonst sind laut SL recht wenige Details ausgearbeitet. Er hat dieses Wesen schon vor vier Jahren entwickelt und hat sich nicht durch andere inoffizielle Pupblikationen beeinflussen lassen.

25. Uktar 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Chondathan

Wir treffen uns mit der regulären Patrouille der Schildwacht unter dem Kommando von Meisterin Rotwall vor dem Stadttor und Lia weiß zu berichten, dass die Piraten in einem Dorf mit dem Namen Bathos eine Art Seedrachen an Land gebracht haben. Das hört sich ganz und gar nicht gut an. Piraten in der Stadt, auf der See und an unseren Küsten, Goblins im Norden, die auf uns zu marschieren. Das Kleine Volk, dass sich ebenfalls in der Stadt mit den großen Schatten fest gesetzt hat. Dazu ein unberechenbaren Kollegiat mit einem Schattendrachen. Ganz zu schweigen von einem gefallenen Erzteufel in der Festung der Stadt. Fehlt eigentlich nur noch ein Erdbeben, eine Sturmflut, ein Vulkanausbruch und ein kollabierendes Kollegiat, um die Sache abzurunden. Tymora! Steh mir bei in dieser meiner finstersten Stunde in der längsten Nacht meines Lebens!

Dazu gibt es in der Stadt noch einen Kerl mit dem Namen Kornad Vilax. Ein Anhänger einer obskuren Gottheit mit dem Namen Sagathus. Nie davon gehört. Wir dringen ein weiteres Mal in die Stadt ein, dieses Mal mit gezogenen Waffen. Jenna ist immer noch nicht wieder aufgetaucht. Ich hoffe mal, der Kleinen geht es gut. Ohne Feindkontakt erreichen wir den Rallardsplatz, auf dem Rallardsbaum hängt noch eine verfaulte Leiche eines Gehängten. Alles ruhig, wir gehen weiter zu einem der Labore des Regius Glimmsteins. Das befindet sich in einer Gasse und ist mit einem massiven Stahltor gesichert, dass mit einer obskuren Maschine mit vielen Läufen, Hebeln, Spitzen und anderen Mordinstrumenten auf Rädern das Tor mit Ketten öffnet. Eine Ansammlung verbissen aussehender Gnome bedient die Apparaturen, während der Golem, der wie eine junge Frau aussieht, dass Gefährt hin und her schiebt.

Regius Glimmstein finden wir unten im Keller, wie er gerade die Leiche eines Mitgliedes des Kleinen Volkes seziert. Zu seinem Glück ist das kleine Wesen schon tot. Ich teile dem etwas verrückten Gnom mit, was wir über das kleine Volk wissen. Regius bestätigt, dass sie keine Seele haben. Interessant. Entweder sind diese Exemplare unsterblich durch die Umwandlung und es handelt sich immer noch um die Generation aus dem alten Jhaamdath. Oder sie haben einfach keinen göttlichen Funken in sich, selbst wenn sie sich auf natürliche Weise reproduzieren. Wobei mir auffällt, dass ich mich an kein einziges weibliches Exemplar dieser Rasse erinnern kann. Allerdings ist auch möglich, dass sie ihre Frauen zu Hause lassen. Wie auch immer, Regius meint, dass normal große Wesen ihre Anführer zu sein scheinen. Auch das wissen wir schon. So gehen wir nur um wenige Erkenntnisse reicher.

 Da ich mir Sorgen um die gute Frau Renya Harloff mache, die Wirtin des Brunnenhauses, welche die Wagemutigen einst vor über sieben Jahren zusammen geführt hat, machen wir einen Abstecher zum Brunnenhaus. Dort ist alles ruhig. Drei Leichen liegen auf dem Innenhof mit dem Dämonenbrunnen auf dem Boden vor dem Brunnenhaus. Kenne keinen von ihnen. Das Brunnenhaus war verbarrikadiert, ist aber aufgebrochen worden. Weitere Leichen oder lebendige Personen treffen wir darin nicht an. Es ist noch nicht alles geplündert, aber vieles fehlt. Es ergibt sich keinerlei Hinweis, wo sich Renya aufhalten könnte. Wahrscheinlich muss ich das mit magischen Mitteln herausfinden.

Unverrichteter Dinge ziehen wir wieder ab, um diesen Kornad Vilax etwas auf dem Zahn zu fühlen. Er wohnt gar nicht weit entfernt vom Silberfisch. Kaum sind wir da, geht auch schon die Tür auf und drei Gestalten in Roben kommen heraus. Zwei davon scheinen weiblich zu sein, ich kann einen roten Haarschopf erkennen, bevor er unter der Kapuze des Mantels verschwindet. Hm, wir trennen uns hier von der Patrouille und folgen diesen verdächtigen Gestalten durch die ewige Nacht in das Gassengewirr des Hafenviertels. Hier kenne ich mich aus, habe Jahrelang dort gelebt, bevor ich zu meinem Anwesen in die Lagerstadt umgezogen bin. Durch diese Gasse ist früher Mili als Kleinkind gerannt oder ich habe sie an der Hand geführt. Ach, wie vermisse ich meinen kleinen aufgeweckten Spatz. Ich darf gar nicht darüber nachdenken, in welch hässlicher Lage Mili und Al sich gerade befindet. Verdammnis!

Schließlich verschwindet das Trio in einem von zwei wirklich großen Männern bewachtem Haus. Die Typen sehen aus, als wäre der eine oder andere Oger oder gar Riese unter ihren Vorfahren. Finsternis!
Das Haus ist etwas seltsam aufgebaut. Ein großer Vorbau vorne, nach dem Schild zu urteilen ein Tischler. Dahinter ist ein Wohnhaus. Wir umgehen weiträumig die Wachen und sehen uns im hinteren Teil des Hauses um. Ich spähe die Räumlichkeiten mit einem Hellsehen aus. Drei Räume, eine Treppe nach oben. Mittig sitzt ein Mann neben einer Kerze und scheint zu dösen. Das sehen wir uns doch gleich Mal näher an.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 30. Juni 2011, 12:34:47
25. Uktar 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Chondathan

Das Schloss an der Tür ist ein Witz und keine Herausforderung für mich. Wir sehen uns kurz um, finden aber keinen Weg zum anderen Teil des Hauses mit der Werkstatt. Also fragen wir einfach ganz frech den alten Mann etwas aus. Die Tischlerwerkstatt ist in einem alten Schmugglertunnel aufgebaut, der zum Hafen führt. Inzwischen sind da ein paar äußerst obskure Gestalten eingezogen. Magierpack oder so was in der Art. Interessant.

Da wir uns nicht mit den Wachen prügeln wollen und einfach uns unverbindlich umsehen wollen, wirke ich ein Dimensionstor und schauen nach. Wir landen in einem Arbeitsraum, das Mädchen ist schon nicht mehr zu sehen. Wir werden allerdings recht schnell von einem Mann mit Knallroter Haut entdeckt und zur Rede gestellt. Daraufhin geben wir uns als die Wagemutigen zu erkennen. Wir sind hier über das Hauptquartier des Apokryptos gestolpert, die wir selbst als Preis für einen Dienst der Diebesgilde der Schwarzpfeil aus Westtor hier her geschafft haben. Hatte damals schon kein gutes Gefühl und als wir nach unten geführt werden, wo sie ihr neustes Produkt vorstellen, wird mir klar, dass ich damals nicht Falsch lag.

Inzwischen sind noch ein paar weitere Mitglieder zu uns gestoßen, darunter die Frau mit der Metallmaske und ein alter Mann, welcher der Anführer zu sein scheint. Sie führen uns in einem weiteren Raum, wo sich ein großer Käfig befindet, in dem sich ein junger Mann aufhält. Er wirkt seltsam, als wäre die Haut straff über sein Gesicht gezogen und seine Augen sind vollständig schwarz.

"Das ist ein Halbschatten, ein Mensch-Schatten-Hybrid. Diese neue Art von Rasse passt sich perfekt der längsten Nacht und damit den neusten Lebensumständen in dieser Stadt an. In Westtor hatten wir gerade den Mensch-Teufel-Hybrid perfektioniert, als irgendwelche dämlichen Abenteurer die Herrschaftsverhältnisse umgekippt haben. Verdammte Narren!" Ich glaub, ich hör nicht recht.

"Seid ihr den Wahnsinnig?" ereifere ich mich. "Das ist Blasphemie! Narretei! Moloch muss weg und er wird aus dieser Ebene gekickt werden, bevor dieses Jahr um ist! Jeden Versuch, sich an diese Umstände anzupassen, statt sie zu bekämpfen, ist reiner Wahnsinn!"

"Ich seh schon, mit euch dämlichen Abenteurerpack kann man nicht vernünftig reden. Eure Fadenscheinige Moral steht euch im Weg. Ihr erkennt nicht, wo man sich anpassen muss, statt dagegen wie ein unreifes Kind gegen Windmühlen zu kämpfen. Tötet diese Narren!" befiehlt der alte Mann.

"Polarstrahl! Frier ihn ein!" rufe ich und wirke einen meiner neusten Zauber. Ich treffe verdammt gut, allerdings steht der alte Mann danach noch. (103 Schadenspunkte).
"Haltet sie auf, ich leite die Evakuierung ein!" ruft der alte Mann und verschwindet einfach mit einem Teleportationszauber. He!

Der rote Magier wirft einen maximierten Feuerball und die Frau erschöpft unseren armen Dolon mit einem orangenen Strahl. He! Dolon ist nicht erfreut darüber und haut der Frau seinen Windseher über auf den Kopf. Die stählerne Maske zerbricht und darunter kommt eine kristalline Struktur zum Vorschein. Interessant. Lia wirft eine Feuerkugel auf den Magier und auf einmal stehen dort zwei Gestalten. Hä? Zwei weitere Magier verschwinden einfach mit einem Dimensionstor und so stehen wir nun drei gegen drei. Ich versuche Dolon wieder zu beschleunigen, in dem ich rufe "Beeilt euch!", was leider aber keinerlei Effekt auf den Schlachtenrufer hat. Ich hüpfe durch den Raum und flankiere nun die Frau, um Dolon das Treffen zu erleichtern. Der Zweigeteilte Magier beharkt uns nun mit mehreren Zaubern gleichzeitig. Verdammnis! Obendrein kommt auch noch eine der oben stehenden Wachen. Finsternis.

Lia probiert ihre neuen Stiefel aus und versucht den roten Magier mit einem Bombardement an Kugeln zu vernichten. Dummerweise trifft sie nicht wirklich gut. (Das ganze Gefecht war von 1er geprägt, was die Sache sehr Zäh werden ließ. Auch griffen wir zu unkoordiniert an, statt uns auf ein Ziel zu konzentrieren. Der lange Aufenthalt und die Einschränkung vieler Zauber hat uns nicht gut getan und wir brauchen definitiv wieder Zeit, um zu alter Stärke zurück zu kommen.) Lia bekommt es dafür gleich doppelt dick ab und sie verschwindet schwerst verwundet. (Auf unter dreißig Leben durch maximierten Blitz, 1er beim Rettungswurf). Ich beiß mich bei der Magierin fest und versuche sie mit einem Vampirgriff in den Griff zu bekommen. Durch ihre kristalline Körperstruktur scheint sie keine empfindliche Anatomie mehr zu haben. Nicht gut! Nun bekomme ich die volle Aufmerksamkeit des roten Magiers zu spüren und muss ziemlich dafür leiden, dass Lia nicht mehr da ist für ein paar Sekunden. Dann taucht sie wieder auf und macht verhalten weiter. Da nun eine Wache hereinstürmt, bin ich gezwungen seinen Weg zu der schwer angeschlagenen Lia zu blocken und entfessle einen gewaltigen Säuresturm, der aber nicht den gewünschten Effekt bringt. Nun, dann muss ich wohl die Prügel kassieren, die ich mit meinen arkanen Armschienen etwas dämpfen kann.

Ich schubse nun den Mistkerl und erledige den Rest mit einer Säurekugel. Lia und Dolon bekommen es endlich gebacken ihre Gegner nieder zu ringen und wir haben gewonnen. Die beiden Magier haben einiges an magischer Ausrüstung dabei, unter anderem vier magische Ringe und zwei Amulette. Nach etwas hin und her befreien wir den Halbschatten, den ich im ersten Impuls am liebsten im Käfig gelassen hätte. Aber ich bin ja so mitleidig und lasse den Hybriden dann heraus. Hoffentlich bereue ich diesen Schritt nicht. Auch stellen wir fest, dass Heilmagie nur sehr bedingt wirkt, auch mein Heilgürtel und der Stab haben nur einen sehr geringen Effekt. Verdammnis!

Gespielt am 14.05.2011
Spielleiter: Stefan
SC: Kaira 19 (Schurke 4/ Seher 1/ Unseen Seer 4/ Arkaner Trickser 10)
Druss 18 (Barbar 16/Psioniker 2)
Lia 17 (Waldläufer 5/ Kriegsmagier 6/Arkaner Bogenschütze 2, Mystischer Ritter 4)
Dolon 17 (Kleriker 8/Kriegspriester 9)
(Falls sich jemand wundert, was aus Gerotar und Johann wurde. Der Spieler von Gerotar arbeitet nun meistens Samstags und kann deswegen nicht. Der Spieler von Johann findet D&D zu kompliziert. Andauernd neue Angriffs und Schadensboni auszurechnen war ihm zu anstrengend. Am Ende hat er mir dann sein Grundbuch geschenkt.)
EP: Stufe 17 2762  Stufe 18 2300 Stufe 19 1700 Kaira 150 Lia 150 Dolon 150
Überwundene Gegner
1 Magierin
1 Magier
1 Wächter
Beute
Ring +2
Ring +2
Ring des Wasseratmens
Ring der schwachen Kälteresistenz
Amulett +2 Natürliche Rüstung
Amulett +2 Natürliche Rüstung
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 04. Juli 2011, 14:09:10
Kapitel 2
Drachenjäger!

25. Uktar 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Chondathan

Nun gut, wir ziehen uns erst mal zurück, nachdem wir alles oberflächlich durchsucht haben. Hier und da findet sich der eine oder andere Gegenstand, der in meinen Rucksack wandert. Da wir schwer angeschlagen sind, beschließen wir, uns erst mal auf keine weiteren Gefechte einzulassen. Unbehelligt erreichen wir die gute frau Rotwall, die uns entsetzt mustert, da wir ziemlich durch den Wind aussehen. Gemeinsam bewegen wir uns Richtung Nordtor. Dort hat sich ein Pulk vom kleinen Volk versammelt. Da wuseln sicherlich mal kurz dreißig bis vierzig von diesen kleinen Gestalten durcheinander. Vier Anführer scheinen darunter zu sein, also diese größeren Exemplare. Aber das reden übernimmt ein gebeugter und offensichtlich sehr alter Angehöriger des Kleinen Volkes.

Er macht deutlich, dass wir hier nicht willkommen sind. Diese Stadt ist nun die ihre, die lange verheißene neue Heimat. Einst waren sie im alten Jhaamdath niedrige Sklaven, hier werden sie nun Herren sein, sobald Moloch weiter in die Hölle gezogen ist. Ach? Da haben wir aber noch ein kleines Wörtchen mitzureden. Sollen sie doch im alten Klingentrum wohnen, wenn sie Kompensation wollen. Unter Wasser lebt es sich auch für Seelenlose Kreaturen wie die vom kleinen Volk nicht besonders bequem, aber das ist ja wohl wirklich nicht mein Problem. Der alte kleine Mistkerl droht uns mit den "Hundert Helden", die uns heimsuchen und töten werden, falls wir irgendwelche Dummheiten versuchen. Sollten wir ohne den ausdrücklichen Befehl von Moloch die Stadt betreten, werden sie uns töten. Oder besser gesagt, es versuchen. Ich weiß nicht, wie oft ich in den letzten sieben Jahren mit Tod, Folter, Vernichtung und schlimmeren bedroht worden bin, da lass ich mich von so einem abgebrochenen Gartenzwerg nicht ins Bockshorn jagen.

Die Bande kleiner Mistkerle verzieht sich und wir passieren das Nordtor. Mit nun neuer Kunde gehen wir zur Goldmünze und erstatten Bericht. Wir schildern die Lage, was die Spinner vom Apokryptos und die Mistkerle vom kleinen Volk vorhaben. Zwei weitere Punkte, auf einer langen Liste von Fraktionen, die wir über kurz oder lang vertreiben oder gar vernichten müssen. Unsere Aufgaben werden einfach nicht weniger. Hauptman Wolan sortiert etwas und setzte erst mal folgende Prioritäten. Erstens, mal im der Küstensiedlung Halfarn nach dem Rechten sehen. Dort soll sich dieser Wasserdrache herumtreiben. Halfarn liegt knapp 120 Meilen von hier im Westen und die Küstenstraße läuft dort durch zerklüftetes Gelände genau durch die Ortschaft. Die Topographie dieser Gegend macht ein umgehen der Ortschaft für Warentransporte äußerst schwierig. Dadurch wird der komplette Warenverkehr über Land aus dem Westen in Richtung Chondathan abgewürgt. Nicht das es viele Landkarawanen gibt, da der schwere Warenverkehr eh über Schiffe abgewickelt wird. Aber durch den blockierten Hafen erlangt nun eine sichere Landverbindung nach Cormyr eine äußerst wichtige strategische Bedeutung. Es wird uns nahe gelegt, mal nach dem Rechten zu schauen. Vielleicht können wir dort was drehen.

Und da ist natürlich die längste Nacht. Bekommen wir die weg, ist schon viel gewonnen. Das ist uns auch klar, aber mit einem Magie bannen ist es halt nicht getan. Ich habe keine Ahnung, wie man so ein Phänomen hervorruft. Einst haben elfische Hochmagier eine längste Nacht beendet, also muss es möglich sein. Aber selbst Lia hat da keine Ahnung. Vielleicht eine gute Idee, mal bei ihren Leuten nachzufragen. Könnte ja sein, dass es noch Aufzeichnungen davon gibt.

Kaum entlassen, stolpern wir unten im Schankraum über Morgenrufer Vhor'tal. Auch er hat ein paar Neuigkeiten. Da er sich mit der Materie hier etwas auskennt, schließlich hat er als Auserwählter des Lathander einen tieferen Einblick in die Hintergründe, hat er etwas wichtiges in Erfahrung bringen können. Mit dem Licht von Ellistriel, welches von der verschrobenen Eldathklerikerin Sokasu von der Lichtebene gestohlen wurde, könnte man eventuell die längste Nacht beenden. Jedenfalls ist dieses Artefakt die beste Chance, die wir diesbezüglich haben. Und Vhor'tal weiß auch, wo sich diese Sokasu aufhält, nämlich in einem Gebirgszug in der Nähe des Chondalwald, dass einst das legendäre Elfenreich von Nikkerymath beherbergt hat. Aber der Drache hat erst mal Priorität und wir vertrösten den Morgenrufer auf Übermorgen. Er ist damit einverstanden, da er selbst noch ein paar Vorbereitungen treffen muss. Nun gut, ich tu noch was Gutes, in dem ich ein Herrenhaus beschwöre und so einigen Leuten ein opulentes Mahl beschaffe. Die wo nichts mehr abbekommen, sind entsprechend stinkig, aber da kann ich leider nichts machen.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 07. Juli 2011, 15:50:49
26. Uktar 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Chondathan

Ich verbringe die Nacht geborgen in den Armen meines Mannes, an dessen Schulter ich mich erst mal ausheule. Alles ist meine Schuld! Hätte ich einfach nur diesen dämlichen Moloch umgehauen, als er noch im Gefängnis war. Da wären wir ihn für lange Zeit los geworden und hätten in Ruhe seine vollständige Vernichtung planen können. Wir hätten nur Mathras eine Zeitlang ignorieren müssen. Das ist alles so niederschmetternd. Meine Kinder sind sonst wo und ich bin total verzweifelt, auch wenn ich für den Rest der Welt eine optimistische Fassade aufrecht erhalten muss.

Versuche nach unruhigem Schlaf als erstes meine Kinder zu finden, aber mein Zauber schlägt fehl. Verdammnis! Aber innerlich habe ich nichts anderes erwartet, aber versuchen habe ich es einfach müssen. Ich treffe mich mit den anderen, also Dolon und Druss, im Tempel. Als nächstes suchen wir uns jemand, der sich lebhaft an Halfarn erinnert. Wir finden einen Händler der schon mal dort war und uns eine plastische Beschreibung des Ortes liefert. Also bilden wir einen Teleportationskreis und reisen in einem Wimpernschlag dort hin. Wir kommen im grellen Tageslicht heraus und sind erst mal geblendet. Nachdem wir uns an das normale Tageslicht wieder gewöhnt haben, erkennen wir mit Schrecken, dass wir direkt vor einer Palisade herausgekommen sind, welche das Dorf bis zum Strand umschließt. Auf der Palisade stehen mehrere finster drein blickende Gesellen, die gerade hektisch ihre Armbrüste laden und auf uns anlegen. Ups!

"Alle Unsichtbar!" wir tarnen uns so und orientieren uns in den Rückwärtigen Raum, bevor die Piraten auf uns schießen können. Dort finden wir bewaldete Hügel, in die wir uns schlagen. Das Tor wird aufgerissen und mehrere Trupps Piraten kommen heraus gestürmt. Allerdings sind sie nicht übermäßig motiviert uns zu finden und belassen es dabei, wichtigtuerisch auf und ab zu stolzieren. Wir arbeiten uns auf einen Hügel vor und legen uns so hinter die Kuppe, dass wir das Dorf und die Umgebung betrachten können. Ich zieh mein Fernrohr aus und blicke hindurch. Das Dorf ist klein, hat vielleicht etwa über zwanzig schäbige Katen und ein größeres Versammlungshaus, wahrscheinlich Schenke, Schrein und Rathaus im einem Gebäude vereint. Im Zentrum wird gerade ein quadratisches Fundament ausgehoben. Nach der Größe zu urteilen, soll das wohl mal ein Turm werden. Na, ich würde einen Wachturm auf einen Hügel bauen. Aber ich bin ja nur eine Frau, was weiß ich schon von militärischen Dingen?

Auf Rede im Meer vor dem Dorf liegen drei größere Schiffe. Zwei Zweimaster, ein Dreimaster, typische flache Bauform des See des Sternenregens für schnelle Schiffe, mit wenig Stauraum. Im Klartext, Piratenschiffe, die schwerfällige Händler ausmanövrieren und dann entern. Wir stellen Vermutungen an, wie viel Besatzung da wohl zusammen kommt. Unsere Schätzungen schwanken zwischen 150 und 250 Mann. Also nehmen wir einfach mal den Mittelwert von 200. Eine ordentliche Anzahl, für jeden so was um die 66. Den Drachen sehen wir nicht. Ich schätze mal, dass eines der Schiffe weniger als 300 Meter vom Ufer entfernt liegt, also in optimaler Feuerballreichweite. So ein brennendes Schiff könnte sie durchaus wütend machen und die Sache beschleunigen. Und ich kann das auch alleine machen, da Dolon und Druss einwende wegen vielleicht zu schneller Reaktion des Feindes haben. Schließlich bin ich auf dieser Ebene wieder hochmobil. Hach, wie ich das in der Hölle vermisst habe, notfalls einfach verschwinden zu können.

Hinter uns raschelt es verdächtig, da nähert sich jemand auf äußerst dilettantische weise. Druss hört es ebenfalls, während Dolon noch immer ganz fasziniert auf die Schiffe blickt. Mit so einem Helm auf dem Kopf wie Dolon hört man auch nicht mehr allzu viel.

"Da ist jemand hinter uns, wir nehmen ihn in die Zange, Druss links, Dolon Zentrum und ich rechts!" zische ich den anderen leise zu. Auf drei springen wir auf, machen unsere Waffen kampfbereit und kreisen den doch etwas dilettantischen Schleicher ein Es handelt sich um einen hochgewachsenen Chondathaner mit den für unser Volk so typischem rotem Haar, hat aber wie meine süße Mili blaue Augen.

"Wer bist Du? Was willst Du?" frage ich ihn.
"Seid gegrüßt, ich bin Harun Waldmann. Und ich tu das gleiche wie ihr hier, ich sehe mich hier um", erklärt uns der Kerl mit ruhigen Worten. Er trägt eine stark beschädigte und nur oberflächlich reparierte Rüstung. In der Hand hat er einen Zweihänder, der allerdings frisch gesäubert und sorgfältig poliert aussieht.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 11. Juli 2011, 12:56:51
26. Uktar 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes In den Hügeln um Halfarn

Nach etwas hin und her kommt heraus, dass er im Auftrag des Myrkultempels hierher unterwegs ist. Aha? So wie er uns erzählt, haben die ihn ins Leben zurück geholt, als er in den Gassen von Chondathan gegen Schergen des Kleinen Volkes gefallen ist. Da ich erst kürzlich von einem Goblin gemeuchelt worden bin, halte ich mich mit Bemerkungen über die Größe von Gegnern und ihre scheinbar mindere Gefährlichkeit zurück.

Er erzählt uns, dass er vor ein paar Stunden einen Trupp Piraten, die Holzfäller bewacht haben, in den Wäldern hat verschwinden sehen. Das ist natürlich auch ein Ansatzpunkt, um näher an Informationen heran zu kommen. Nach etwas hin und her willige ich ein, eben den Holzfällertrupp zu überfallen. Druss fängt an, Spuren zu suchen und wird schließlich fündig. Der Barbar überrascht mich immer wieder mit neuen praktischen Fähigkeiten. Wir hören, wie sie Holz schlagen, bevor wir sie sehen. Ich schleiche als Kundschafterin mal vor. Ich sehe zwölf Holzfäller, bewacht von Neun mit Brustplatten gepanzerte Piraten mit Schwertern und Armbrüsten bewaffnet. Angeführt wird der Haufen von einem jungen Schnösel in Ritterrüstung. Der Holzfällerkarren wird von einem großen Milworn gezogen, einem genügsamen Pflanzenfresser, der gerne als Arbeitstier eingesetzt wird. Aber er gilt als leicht reizbar. Das Vieh hat die Größe eines Elefanten und ein riesiges Maul. Die Haut sieht verdammt zäh aus.

Am Wagenrad des Karens ist ein vielleicht sechzehn Jahre altes Mädchen angekettet. Sie trägt abgetragene und leicht verschmutzte Kleidung, macht aber einen ordentlichen Eindruck. Mir ist nicht ganz klar, warum das Mädchen am Wagen gekettet ist. Vielleicht für eine Vergewaltigung zwischen durch? Allerdings sieht das Mädchen nur eingeschüchtert aus, aber nicht panisch vor Angst. Hm? Ich werde nicht ganz schlau draus und ziehe mich erst mal zurück. Das Mädchen verkompliziert die Sache natürlich ungemein, wenn dieser Milworn sich bewegt, zieht er zwangsläufig den ganzen Wagen mit und das Mädchen ist an dessen Speichen gefesselt, das könnte sie äußerst schwer verletzen. Verdammnis.

Wir halten kurzen Kriegsrat. Da ich mir zutraue, mit meinen Fähigkeiten das Mädchen loszuketten, entscheiden wir uns für einen Angriff. Mit einem einfachen Zauber schicke ich dem Kind die Botschaft, dass sie sich nichts anmerken lassen soll, wenn gleich die Fesseln fallen sollten. Sie macht einen eingeschüchterten und verwirrten Eindruck. Aus ihrem leisen Gestammel entnehme ich, dass sie als Geisel dabei ist und ihre Familie etwas abbekommt, falls sie flieht. Ich versuche sie zu beruhigen und zu überzeugen, dass nichts Schlimmes passieren wird. Mit einer verbesserten Unsichtbarkeit schleiche ich mich in das Lager und nähere mich dem Mädchen. Ich öffne auf knapp Neun Schritt Entfernung das Kettenschloss und bevor ich mit ihr die Position tauschen kann, macht sie die Ketten wieder fest. Was soll der Mist? Finsternis!

Es gab mal eine Zeit, da hätte ich darauf Rücksicht genommen. Aber durch falsche Rücksichtnahme sind meine Kinder entführt und wahrscheinlich verloren. Die Zeit des Krieges ist gekommen und wenn jemand eine goldene Brücke einreißt, muss die Person auch bereit sein, die Konsequenzen zu tragen. Nun gut, da ich nicht will, dass sie von einem durchgehenden Milworn zu tote geschleift wird, schleiche ich mich tiefer in das Lager und versuche die Haltegurte unten durchzuschneiden. Das dämliche Vieh wittert mich und versucht auf mir herum zu trampeln. Na Prima! Nun gut, dann eben anders. Ich spreche ein Fliegen auf mich, dessen Sätze des Zaubers ich mit einem Stab der Stille unterdrücke. So fliege ich über dieses Dinge und schneide ihn los. Das bleibt natürlich nicht unbemerkt und ich brülle "Angriff!" um die anderen herzuholen. Dann werfe ich einen Kugelblitz und schlage schon mal ein halbes Dutzend Piraten an. Danach fliege ich den andere entgegen.

"Beeilt euch!" ruft Dolon, der noch außerhalb der Angriffsreichweite ist und nun energisch vorrückt. Druss aktiviert einen psionischen Schild, während Harun uns den Segen des Tempus gibt. Schade, dass wir heute noch kein Heldenmahl gegessen haben. Der Schnösel zieht einen Zauberstab und brutzelt mir eines äußerst schmerzhaft über. (Kritischer Treffer). Autsch! Obendrein brennen noch meine Haare! Iiiks!

Sofort kommt die Retourkutsche von mir und ich decke ihn mit insgesamt sechs Strahlen aus Feuer ein, was ihn ziemlich hinterhältig röstet. Hat er nun davon, der Bastard, einfach meine Frisur brennen zu lassen. Allerdings wollten wir ihn als Gefangenen haben, da er wichtig zu sein scheint und einen Ring hat, mit dem er sprechen kann. Aber ich bin nicht in der Stimmung, Rücksichtsvoll zu sein, nachdem er zumindest einen Zauberstab hat. Finsternis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 14. Juli 2011, 12:30:54
26. Uktar 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes In den Hügeln um Halfarn

Nach etwas hin und her kommt heraus, dass er im Auftrag des Myrkultempels hierher unterwegs ist. Aha? So wie er uns erzählt, haben die ihn ins Leben zurück geholt, als er in den Gassen von Chondathan gegen Schergen des Kleinen Volkes gefallen ist. Da ich erst kürzlich von einem Goblin gemeuchelt worden bin, halte ich mich mit Bemerkungen über die Größe von Gegnern und ihre scheinbar mindere Gefährlichkeit zurück.

Er erzählt uns, dass er vor ein paar Stunden einen Trupp Piraten, die Holzfäller bewacht haben, in den Wäldern hat verschwinden sehen. Das ist natürlich auch ein Ansatzpunkt, um näher an Informationen heran zu kommen. Nach etwas hin und her willige ich ein, eben den Holzfällertrupp zu überfallen. Druss fängt an, Spuren zu suchen und wird schließlich fündig. Der Barbar überrascht mich immer wieder mit neuen praktischen Fähigkeiten. Wir hören, wie sie Holz schlagen, bevor wir sie sehen. Ich schleiche als Kundschafterin mal vor. Ich sehe zwölf Holzfäller, bewacht von Neun mit Brustplatten gepanzerte Piraten mit Schwertern und Armbrüsten bewaffnet. Angeführt wird der Haufen von einem jungen Schnösel in Ritterrüstung. Der Holzfällerkarren wird von einem großen Milworn gezogen, einem genügsamen Pflanzenfresser, der gerne als Arbeitstier eingesetzt wird. Aber er gilt als leicht reizbar. Das Vieh hat die Größe eines Elefanten und ein riesiges Maul. Die Haut sieht verdammt zäh aus.

Am Wagenrad des Karens ist ein vielleicht sechzehn Jahre altes Mädchen angekettet. Sie trägt abgetragene und leicht verschmutzte Kleidung, macht aber einen ordentlichen Eindruck. Mir ist nicht ganz klar, warum das Mädchen am Wagen gekettet ist. Vielleicht für eine Vergewaltigung zwischen durch? Allerdings sieht das Mädchen nur eingeschüchtert aus, aber nicht panisch vor Angst. Hm? Ich werde nicht ganz schlau draus und ziehe mich erst mal zurück. Das Mädchen verkompliziert die Sache natürlich ungemein, wenn dieser Milworn sich bewegt, zieht er zwangsläufig den ganzen Wagen mit und das Mädchen ist an dessen Speichen gefesselt, das könnte sie äußerst schwer verletzen. Verdammnis.

Wir halten kurzen Kriegsrat. Da ich mir zutraue, mit meinen Fähigkeiten das Mädchen loszuketten, entscheiden wir uns für einen Angriff. Mit einem einfachen Zauber schicke ich dem Kind die Botschaft, dass sie sich nichts anmerken lassen soll, wenn gleich die Fesseln fallen sollten. Sie macht einen eingeschüchterten und verwirrten Eindruck. Aus ihrem leisen Gestammel entnehme ich, dass sie als Geisel dabei ist und ihre Familie etwas abbekommt, falls sie flieht. Ich versuche sie zu beruhigen und zu überzeugen, dass nichts Schlimmes passieren wird. Mit einer verbesserten Unsichtbarkeit schleiche ich mich in das Lager und nähere mich dem Mädchen. Ich öffne auf knapp Neun Schritt Entfernung das Kettenschloss und bevor ich mit ihr die Position tauschen kann, macht sie die Ketten wieder fest. Was soll der Mist? Finsternis!

Es gab mal eine Zeit, da hätte ich darauf Rücksicht genommen. Aber durch falsche Rücksichtnahme sind meine Kinder entführt und wahrscheinlich verloren. Die Zeit des Krieges ist gekommen und wenn jemand eine goldene Brücke einreißt, muss die Person auch bereit sein, die Konsequenzen zu tragen. Nun gut, da ich nicht will, dass sie von einem durchgehenden Milworn zu tote geschleift wird, schleiche ich mich tiefer in das Lager und versuche die Haltegurte unten durchzuschneiden. Das dämliche Vieh wittert mich und versucht auf mir herum zu trampeln. Na Prima! Nun gut, dann eben anders. Ich spreche ein Fliegen auf mich, dessen Sätze des Zaubers ich mit einem Stab der Stille unterdrücke. So fliege ich über dieses Dinge und schneide ihn los. Das bleibt natürlich nicht unbemerkt und ich brülle "Angriff!" um die anderen herzuholen. Dann werfe ich einen Kugelblitz und schlage schon mal ein halbes Dutzend Piraten an. Danach fliege ich den andere entgegen.

"Beeilt euch!" ruft Dolon, der noch außerhalb der Angriffsreichweite ist und nun energisch vorrückt. Druss aktiviert einen psionischen Schild, während Harun uns den Segen des Tempus gibt. Schade, dass wir heute noch kein Heldenmahl gegessen haben. Der Schnösel zieht einen Zauberstab und brutzelt mir eines äußerst schmerzhaft über. (Kritischer Treffer). Autsch! Obendrein brennen noch meine Haare! Iiiks!

Sofort kommt die Retourkutsche von mir und ich decke ihn mit insgesamt sechs Strahlen aus Feuer ein, was ihn ziemlich hinterhältig röstet. Hat er nun davon, der Bastard, einfach meine Frisur brennen zu lassen. Allerdings wollten wir ihn als Gefangenen haben, da er wichtig zu sein scheint und einen Ring hat, mit dem er sprechen kann. Aber ich bin nicht in der Stimmung, Rücksichtsvoll zu sein, nachdem er zumindest einen Zauberstab hat. Finsternis!

26. Uktar 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes In den Wäldern um Halfarn

Der Milworn wird ziemlich unruhig ob des ganzen Trubels um ihn herum und verlässt sein Geschirr verwirrt. Dummerweise hindert ihn einer der Piraten daran weg zu laufen und bringt ihn obendrein auch noch unter seiner Kontrolle. Druss und Dolon stürmen nun auf die ersten Piraten zu. Der Schlachtenrufer verwundet einen schwer, aber Druss erledigt diesen und den nächsten gleich mit einem mächtigen Hieb. Hossa!

Die Piraten decken uns nun in eine Salve von Geschossen ein, während der Milworn auf die beiden Männer in der Front zuläuft und über sie drüber trampelt, obendrein wird Druss noch in sein Maul befördert, während Dolon ihm eins auf die Nase gibt. Das hat gesessen. Das wirklich schlimme daran ist, dass auch das dumme Mädchen in seinem Weg lag, die sich nun schreiend mit zerschmetterten Beinen auf dem Boden windet. Hat sie nun davon, mir nicht zu vertrauen. Sie hat entschieden und trägt nun die Konsequenzen für ihr närrisches Verhalten. Mit einem gebrüllten "Stirb" läuft der Templer auf die nun außer Rand und Band geratene Bestie zu und versucht sie mit einem mächtigen Hieb nieder zu strecken. Klappt nicht so ganz, aber immerhin schon ein guter Anfang.

"Strahl aus Kälte!" rufe ich und gehe mal gleich in die Vollen. Leider kann das Vieh mich auch aus einiger Entfernung wittern, so dass ich nicht ganz genau zielen kann. Der Strahl trifft trotzdem gut, hat aber nicht die erhoffte Wirkung. Verdammnis! Allerdings gelingt es Dolon und Harun nun das Vieh nieder zu kämpfen. Die Piraten, ihres Anführers und stärksten Verbündeten beraubt, machen es den Holzfällern gleich und fliehen in den Wald. Dolon und mir gelingt es aber noch je einen von ihnen gefangen zu nehmen und zu betäuben. Dann eile ich zu dem dummen Mädchen und heile es mit meinem Gürtel. Dann löse ich ihre Fesseln und sie rennt nach Hause, bevor die Piraten ihre Familie umbringen. Nun gut, wir haben zwei Gefangene, die wir nun befragen können.

Ich wecke einen von ihnen auf, der sich ziemlich verbockt gibt. Templer Harun gelingt es aber, ihn mit seiner Präsenz soweit einzuschüchtern, dass der Pirat ein paar Informationen preisgibt. Außerdem stellt der Templer mit einem Zauber sicher, dass alle Lügen des Gefangenen erkannt werden können. Der Kapitän, Onkel des von mir abgeschlachteten Schnösels, hat einen magischen Gegenstand, um einen grünen Meerdrachen zu versklaven. Der Drache ist höchst praktisch darin, gegnerische Besatzungen zu meucheln, so dass die Piraten ganz locker das Menschenleere Schiff dann entern und ausplündern können. Auch er kennt die genaue Anzahl der Piraten im Dorf nicht, vielleicht zweihundert, aber auf keinem Fall viel mehr. Also bestätigt er unsere Schätzung. Sie sind hier, um sich für immer einzurichten und den Handelsverkehr der Küstenstraße nach Cormyr kontrollieren und Zölle erheben zu können. Nur Zöllner und Steuereintreiber sind noch lukrativere Jobs als Pirat und viel ungefährlicher. Da hat er wohl recht.

Ich plündere die Leichen und verstaue alles, dann setzen wir uns zusammen und beratschlagen unser weiteres Vorgehen. Eigentlich haben wir nun unsere Mission erfüllt, findet jedenfalls Druss. Ich dagegen meine, dass wir uns noch um den Drachen zu kümmern haben. Während wir noch diskutieren, kommt der Drache angerauscht. Oh oh!

Er landet und nebelt uns mit seinem giftigen Atem ein. Hach, wie wäre ein Heldenmahl heute Mittag doch praktisch gewesen! Ich kontere, in dem ich einen maximierten Kältekegel auf das Vieh werfe und mich dann seitlich zu ihm hin bewege. Druss stürmt auf ihn zu und versucht dessen Halskette zu zerschmettern. Dolon macht uns schneller und Harun heilt sich erst mal selbst. Druss bekommt nun einiges vom Drachen ab. Just in dem Moment taucht wie aus dem nichts ein blonder Magier auf und beharkt unseren Druss! Gar nicht nett von dem! Also nichts wie hin um dem Drachen geturnt und ich schubse den komischen Magier. "Flieg und Sieg!" rufe ich und beschwöre eine Säurekugel. Der Kerl ist von einem Schattenfeld umhüllt, aber meine Kugel trifft trotzdem. Ha, dass saß!

Druss gelingt es das Amulett zu zerschlagen und ruft: "Halt ein, Drache, wir sind nicht deine Feinde!" Der Drache brüllt verwirrt auf und haut trotzdem Reflexartig auf den Barbaren. Dolon heilt uns alle mit seiner mächtigsten Heilmagie und lässt auch die Wunden des Drachen verschwinden. Derweil kämpfen wir den verfluchten Schattenmagier nieder, der mir irgendwie bekannt vorkommt. Aber woher nur? Aus dem Klingenturm? Arkaner Rat? Roter Kreis? Kollegiat? Ja, Kollegiat, ein Jahrgang hinter mir, ein Student von Harvard Repp. Verdammnis! Wir halten den elendigen Verräter am leben, während der Drache sich nun endlich beruhigt. Nachdem wir den Schattenmagier mit dem Namen Sag Thorat zu einem handlichen Paket verschnürt haben, reden wir mit dem Drachen, der den Namen Zaszuwik trägt. Er ist versklavt worden und will sich nun rächen. Da haben wir wohl einen gemeinsamen Feind. Allerdings traue ich dem Drachen nicht weiter, als wie ich ihn werfen kann.

Ich lasse die beiden Gefangenen frei, so wie ich es versprochen habe, schließlich halte ich mein Wort und ich erachte es als strategischen Vorteil, dass die Piraten das auch wissen. Harun ist der Meinung, dass dies ein Fehler ist, zwei Kämpfer mehr für die Piraten der schwarzen Hand. Ich sehe das anders, da mein Betrachtungsrahmen viel größer ist. Diese beiden Piraten werden nun überall erzählen, dass man mit uns reden kann und das ist viel Wert. Oder vielleicht bringt ihr Kapitän sie auch um, dann haben wir aber auch nichts verloren.

Der Drache Zaszuwik verwandelt sich in eine Schlange und mit den Gefangenen teleportieren wir zurück nach Chondathan vor der Goldmünze. Wir werden komisch angestarrt, als ich mit der Schlange, die sich um meinen Körper gewunden hat und dem Gefangenen auftauchen. Unserem Hauptmann Wolan erstatten wir Bericht und übergeben den Gefangenen, der behauptet, auf eigene Rechnung zu arbeiten. Aber so wie ich das Kollegiat inzwischen einschätze, arbeitet dort keiner mehr Selbstständig. Aber wir müssen uns Klarheit verschaffen. Mir fällt ein uraltes Gerücht ein, dass ich noch während meiner Studienzeit gehört habe. Einige der verstorbenen Kollegiatsmitglieder hat man in speziellen Grüften ganz unten bestattet, wo sie für immer eingesperrt sind, da einige die unangenehme Eigenschaft hatten, etwas untot zu sein. Und diese Grüfte sollen auch von Myrkulpriestern regelmäßig besucht worden sein, um die Untoten etwas zu beruhigen und sie in ihren Grüften zu halten. Allerdings benutzten die nicht den Haupteingang, sondern einen eigenen Weg vom Myrkultempel aus, der ja am Fuß des Berges liegt, auf dem das wuchtige Hauptgebäude des Kollegiates steht. Aber zuerst werden wir uns um das Licht von Ellestriel kümmern.

Gespielt am 28.05.2011
Spielleiter: Stefan
SC: Kaira 19 (Schurke 4/ Seher 1/ Unseen Seer 4/ Arkaner Trickser 10)
Druss 18 (Barbar 16/Psioniker 2)
Dolon 17 (Kleriker 8/Kriegspriester 9)
Harun 17 (Krieger 6/ Gesegneter Templer 10/ Gotteskrieger 1)
EP: Stufe 17 3850  Stufe 18 2910 Stufe 19 2138 Kaira 75 Harun 150 Dolon 150 Druss 225
Überwundene Gegner
1 Schattenmagier
1 Piratennachwuskapitän
4 Piraten
1 Milworn
1 Drachenschlange
Beute
Ring +2
Ring des Zauberschutzes
Botschaftsring
Gegengiftring
Amulett +2 Natürliche Rüstung
Amulett der Weisheit +2
Zauberstab Brennende Strahlen Stufe 7 12 Ladungen
Schattenzauberstab
Schwarzer Obsidianstein
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 18. Juli 2011, 15:21:44
Kapitel 3
Urlaub bei den Konkordanten!

27. Uktar 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Chondathan

Ich verbringe eine trostreiche Nacht in den Armen meines Mannes. Es tut gut, in seinen starken Armen zu liegen und mich an seiner Schulter ausheulen zu können. War es unsere Schuld, mein Schuld, dass Moloch frei gekommen ist? Hätten wir einfach Mathras ignorieren und uns lieber auf Moloch konzentrieren sollen. Im Nachhinein betrachtet wäre eine strenge Bewachung von Moloch von unserer Seite und eine konsequente Verfolgung des kleinen Volkes die bessere Entscheidung gewesen. So konnte dieser gefallene Erzteufel durch die unzulängliche Bewachung der Zwerge entkommen, während wir in der Hölle fangen mit Mathras gespielt haben. Letztendlich war diese Episode fast sinnlos, da Moloch gar nicht mehr auf die Seelen scharf ist. Nun ja, jetzt können wir Moloch nur noch mit aller härte bekämpfen, um meine Kinder zu retten, oder im schlimmsten Fall, zu rächen.

Am nächsten Morgen mache ich mich frisch, memoriere neue Zauber in meinem Turm und hole meinen Spähkristall heraus. Gerotar ist leider in der Hölle zurück geblieben und auch wenn ich wenig für das Erdklümpchen empfinde, so ist er doch ein Kampfgefährte. Also versuche ich ihn zu finden. Der Zauber klappt, wenn auch etwas zäh. Ich sehe Gerotar an einen Pranger stehen. Er ist mit schweren Ketten gefesselt und nackt. Sein Körper zeigt die Spuren von Folterungen ritueller Art. Auf seiner Brust steht Häretiker. Er lebt aber noch, wird wohl aber als Ritualopfer für Tyrannos vorbereitet. Verdammnis!

Allerdings wird die Verbindung nach einem kurzen Moment massiv gestört, besser gesagt, da kommt etwas äußerst dunkles auf mich zu. Sofort unterbreche ich die Verbindung von meiner Seite aus, bevor die finstere Wesenheit mich erreichen kann. Verdammnis! Was war das jetzt? Ein endgültiges Aufspüren konnte ich verhindern, aber mein Standort dürfte auf diese Region eingegrenzt sein. Gerotar befand sich nicht in der Hölle, sondern irgendwo im Norden. Ich tippe auf die Kathedrale des Aufstiegs von Tyrannos. Sieht ganz so aus als ob wir diesen finsteren und verfluchten Ort nun doch noch aufsuchen müssen. Einst wollten wir ja hin, um den Aufenthaltsort von Harvans Herzen zu finden, der sich in einer Höhle, bewacht von mutierten Goblins befindet. Wir wissen ja in etwa, wo die sich befinden müssen, wenn auch nicht wirklich genau.

Ich eile nun zum Tempustempel, da wir uns dort verabredet haben. Während wir ein Heldenfrühstück zu uns nehmen, berichte ich den anderen von meinem Erlebnis und das Erdklümpchen noch lebt. Aber darum können wir uns zurzeit einfach nicht auch noch kümmern. Vhor'tal, Druss, Dolon, Harun und ich bilden einen Teleportationskreis, um zu einem Dorf zu teleportieren, dass in der Nähe des Zielortes ist. Damals haben Xana und ich dort einen heiligen Priester des Auppensers gesucht, aber das Gerücht hatte sich als falsch herausgestellt, wie so viele Spuren damals. Dank mächtiger Teleportation brauche ich keine Angst zu haben, irgendwo anders heraus zu kommen.

Denkste! Ich stelle mir den Platz vor dem Wirtshaus vor, in dem wir damals übernachtet haben. "Sprung!" rufe ich und spüre augenblicklich, dass etwa eingreift. Wir landen auf einer grünen Wiese, dass Gras reicht mit bis über die Hüften. Bunte Schmetterlinge flattern erschreckt vor uns weg. Auf der nördlichen Hemisphäre von Faerun ist Spätherbst, da steht das Gras nicht mehr so im Saft und Schmetterlinge fliegen dort auch nicht herum. Auch ist es viel zu warm für kurz vor Winteranfang. Wir stehen vor einigen Hügeln und können nicht besonders weit sehen. Die Sonne ist recht bleich und scheint sehr Nah zu sein.

"Verdammnis! Wo bei den Neun Höllen sind wir hier nur gelandet?" fluche ich lauthals und mache mich Kampfbereit, da ich ein eingreifen finsterer Mächte vermute.
"Ihr seid in Sicherheit! Euch erwartet ein friedliches Leben auf dieser Ebene, als Gefangene der Konkordanten. Euer Weg der Zerstörung des Gleichgewichts endet hier!" donnert eine Stimme und die gewaltige Gestalt eines Engels mit Teufelhörnern und roter Haut wird sichtbar. Das Ding ist verdammt groß, hat die Flügel eines Engels und auch ein bauschiges Gewand, auf dem Splitter zerbrochener Waffen aufgenäht sind. Er hat rote Haut und den gehörnten Schädel eines Teufels. "Ich bin Ordus, euer Wärter."

"Hä?" Fragen wir perplex im Chor. Ordus erklärt uns, dass wir mit unseren Aktionen das Gleichgewicht stören. Zwar nur Marginal, aber jemand der uns nicht zu mögen scheint, ist zu den Konkordaten heran getreten und hat für einen Gefallen unsere Einkerkerung gefordert. Allerdings will er nicht sagen, wer das war. Finsternis. Sofort fangen wir an darüber zu diskutieren, wer uns so aus dem Weg räumen würde und genug Macht, Ressourcen und Einfluss hat, so etwas anzuleiern. Moloch kann es nicht sein, da er noch was von uns will. Aber wer käme sonst noch in Frage?
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 21. Juli 2011, 15:29:58
Unbekannte Zeit Kerkerebene der Konkordaten

Die Tyrannoskirche? Möglich, haben die ziemlich verärgert, auch wenn so etwas nicht unbedingt ihr Stil ist, die möglichen Ressourcen hätten sie jedenfalls. Der rote Kreis? Sauer genug dürften die sein, haben aber meiner Meinung nach nicht die Mittel. Die Reste der Januskompanie? Wäre nicht ihr erster Zug in dieser Richtung, schätze aber einfach mal, dass sie nicht die Mittel haben, um für die Konkordanten wichtig genug zu sein. Das Kollegiat? Durchaus möglich, da wir vorhaben, ihnen demnächst einen nachhaltigen Besucht abzustatten. Macht und Ressourcen sind ja ausreichend vorhanden. Der Apokryptos? Wir haben ihnen heftig zugesetzt, schätze sie als ziemlich einflussreich ein, kommen mit Kollegiat und Tyrannoskirche in die Top 3 der üblichen Verdächtigen. Natürlich könnten wir auch wegen Vhor'tal hier sein, aber da er seine Kräfte verloren hat, ist das eher unwahrscheinlich.

Wir versuchen Ordus umzustimmen, in dem wir drohen, fluchen und schmeicheln. Bringt alles nichts, auch wenn wir unbedeutende sterbliche Lichter sind, müssen wir zum höheren Wohl des Gleichgewichts aus dem Spiel genommen werden. Finde ich nicht gut, meine Kinder müssen noch gerettet werden, alles andere ist für mich nur Theorie. Der Engelteufel lässt uns schließlich einfach stehen und wir gehen mal auf den Hügel und sehen unsere neue Heimat an. Wir sind in einer hügeligen Landschaft voll wehendem Gras. Wir sehen in der Nähe einen See und etwa in einer Meile Entfernung sind einige Menhire zu sehen, die einzigen Steine in unserem gesamten Blickfeld. Bevor wir loslaufen, rufe ich drei mal Xelfex und unser Notar kommt in seiner üblichen Schwefelwolke. Ich versuche herauszufinden, ob wir Rechtsmittel einlegen können. Das wohl eher nicht, da die Konkordaten nicht wirklich Teufel sind und nicht so viel auf Gesetze der Hölle geben. Allerdings könnte Xelfex für uns bei ein paar wichtigen Leuten vorsprechen, die für einen kleinen bescheidenen Obolus an Seelen für uns intervenieren würden. Ich behalte die Option mal im Hinterkopf und frage, wie das Aussortieren der Seelen vorankommt. Etwa fünftausend Seelen gehören guten Wesen, der Rest ist doch eher böse. Also sinkt unser Budget auf maximal dreizehntausend Seelen, wobei ich dies nur als allerletzte Option in der Hinterhand haben möchte. Auf alle Fälle soll der Transfer der guten Seelen nach den oberen Ebenen zu ihren Schutzgottheiten schon mal vorbereitet werden. Dies ist Fix und darüber gibt es nichts zu diskutieren. Harun ist natürlich etwas neugierig, wer oder was dieses Wesen denn nun ist.

"Unser Interebenen Rechtsbeistand, Notar und Advokat. Weitgereiste Abenteurergruppen wie die Wagemutigen brauche so was", erkläre ich lapidar. Und das war jetzt noch nicht mal gelogen.

Ohne Zwischenfälle erreichen wir die Obelisken und können eine kleine Gestalt dazwischen ausmachen, die sich versucht zu verstecken. Wir stellen uns vor und verkünden, in friedlicher Absicht zu kommen. Schließlich kommt vorsichtig ein kleines Erdmännchen heraus, dass kleiner als ein Halbling ist und irgendwie aus Erde und andere Komponenten aus dem Erdreich zu bestehen scheint. Das Kerlchen stellt sich als Xaxovich vor. Er scheint schon seit Äonen hier gefangen zu sein. Da er unsterblich ist und angeblich keine Nahrung braucht, kann er hier ewig leben. Vor uns waren schon viele hier und die meisten haben versucht, Dummheiten zu machen. Letztendlich sind alle gescheitert, entweder von den Repräsentanten des Guten, Bösen, Chaos oder Ordnung umgebracht oder von Ordus persönlich erschlagen worden. Die Ebene braucht das Gleichgewicht, wird es gestört, werden die Strukturen durchlässig, was Ordus zu verhindern mag, in dem er die Verursacher der Störung erschlägt. Was bis jetzt jedes Mal geklappt hat. Finsternis.

Der Repräsentant des Guten ist die Sonne am Himmel, das Böse lauert unter der Oberfläche, das Chaos ist im See und die Ordnung haust über dem höchsten Hügel, wo wir vorher schon waren. Nun gut, wir beraten uns kurz und beschließen, uns nach und nach mal mit diesen Repräsentanten kurz zu schließen. Mit Dolon fliege ich zur Sonne hinauf. Die Sonne besteht aus einer etwa zehn Schritt durchmessenden Kugel aus Licht, die von vielen kleinen weiteren Kugeln umschwirrt wird, die Seelen der guten Wesen, die hier gestorben sind und nicht zu ihren Göttern kommen können. Wir werden mit einem Chor piepsiger Stimmen begrüßt, die unverständlich durcheinander reden.

Die Sonne begrüßt uns als erfolgreiche Streiter des Guten, die das Böse konsequent bekämpft haben. Wenigsten einer vermag mal unsere Leistungen richtig zu würdigen. Leider ist das Gute ziemlich fatalistisch eingestellt. Hier sind sehr viele Böse Seelen gefangen und eine Zerstörung der Ebene, die für eine Flucht notwendig ist, würde diese freisetzen. Ist natürlich blöd, aber wir haben einen Erzteufel in den Schattenhintern zu treten, um meine beiden Kinder zu befreien. Das Gute geht davon aus, dass andere unser Werk fortsetzen werden und unsere Anwesenheit deswegen nicht zwingend erforderlich ist. Verdammnis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 25. Juli 2011, 13:55:02
Unbekannte Zeit Kerkerebene der Konkordaten

Unverrichteter Dinge fliegen wir wieder nach unten. Das war wohl nix. Also gehen wir zum Chaos im See. Wir waten vorsichtig hinein und ich schlage mehrmals auf die Wasseroberfläche, um auf mich aufmerksam zu machen. Das Wasser teilt sich und wir laufen auf dem Grund in die Mitte des Sees. Dort bilden sich unzählige Augen und Münder, die uns anstarren. Das Chaos hat schon mehr Interesse daran, von hier wegzukommen und ist für den notwendigen Rabatz zu haben, um Ordus hier her zu zitieren um ihn angreifen zu können.

Die Männer meinen, wir sollten uns vielleicht noch mit der Ordnung und dem Bösen kurz schließen. Sie sind selber groß, also halte ich Abständ, während sie auf den Hügel gehen, um mit der Ordnung zu reden. Die Ordnung manifestiert sich als gigantisches schwebendes Uhrwerk, dass zwei Gesichter hat. Allerdings wollen die was für ihre Hilfe haben, nämlich, in dem wir ein Teil der Ordnung hier heraus in unsere Ebene schaffen. Nach etwas hin und her kommen wir zu dem Schluss, dass dies keine für uns Praktikable Option ist. Wir sind alle chaotischen Göttern verbunden und eine falsche Einstellung kann teilweise höchst massive Konsequenzen nach sich ziehen. Also sagen wir der Ordnung danke und wir sind nicht interessiert.

Als letztes graben Dolon und Druss ein Loch mit meinem Werkzeug. Es dauert nicht lange, da stoßen sie auf das Böse in Form eines gigantischen Tausendfüßlers. Iiiks! Ist das Ding hässlich! Das Böse ist ganz wild darauf, uns zu helfen, um eine Chance zu bekommen, von hier zu verschwinden. Allerdings wollen die noch einen fetten Gefallen für ihre aktive Hilfe. Es gibt einen Turm aus Stein, der nur von sterblichen Wesen betreten werden kann. Dort gibt es einen Wächter, den wir töten müssen und einen Gefangenen mit dem Namen Flüsterer. Den Namen kenne ich, ein Geistwesen, dass ähnlich wie ein Teufel Seelenpakte gegen geheimes Wissen anbietet. Wir lehnen dankend ab, da wir so einen Preis niemals bezahlen werden.

Nun gut, wir beschließen nochmal das Erdmännchen Xoxovich zu befragen, wie die Kämpfe so abgelaufen sind. Das kleine Kerlchen ist ziemlich missmutig, meint aber, dass Ordus keine Schwächen hat. Zauber machen ihn wenig aus und die meisten sterben zu schnell, als dass sie ihn ernstlich verletzen würden. Während wir reden, erspähe ich ein paar Gegenstände innerhalb seines Steinkreises. Dabei kommt heraus, dass er doch wohl etwas Nahrung braucht und die von den gefallenen Gefangenen nimmt. Sprich die Toten sind seine Nahrung. Örks!

Ich schwatze ihm ein paar Gegenstände ab, die er eh nicht braucht und die er ja gleich wieder bekommt, wenn wir im Kampf gegen Ordus sterben sollten. Eines ist ein feines Unterhemdchen, das feminin geschnitten ist und gleich meines ist. Es nimmt Schlägen etwas die Wucht, kann aber von Chaoten durchdrungen werden. Nun gut, damit kann ich leben. Harun ergattert einen Umhang, der ihn einmal am Tag durch ein Dimensionstor fortbewegen lässt. Nicht schlecht. Druss bekommt ein Horn der Fülle, was ein praktisches Heldenmahl am Tag macht. Nur Dolon geht leer aus, da er mit einem Schleier nicht wirklich etwas anfangen kann.

Wir stellen uns im Kreis auf und diskutieren eine Strategie aus und welche Schutzzauber wir sprechen. Dank Heldenmahl sind wir ja schon mal vor Gift geschützt. Ich schütze uns vor Feuer, da dieser Teufelsengel vielleicht ähnlich fiese Sachen wie das Höllenschlundscheusal drauf hat. Nun gut, wir sprechen unsere Gebete, auch wenn hier uns unsere Schutzgottheiten auf keinen Fall hören können. Auf zum Sieg!

Wir rufen das Böse und kaum ist draußen, erklären wir ihm auch schon den Krieg! Damit hoffen wir das Gleichgewicht zu zerstören und Ordus auf den Plan zu rufen. Ich zentriere ihm eine Säurekugel zwischen die Augen, die dieses Ding ordentlich trifft. Harun und Druss greifen mit je einem wuchtigen Hieb das Ding an. Besonders Harun trifft ordentlich. "Möge der Rechtschaffene Zorn der Rechtgläubigen uns leiten!" ruft Dolon und entfesselt den Zorn, der uns ermöglicht, viel besser zuzuschlagen. Tja, dass hier eingekerkerte Böse kann sich schon mal auf die Prügel seines Lebens gefasst machen.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 28. Juli 2011, 14:22:18
Unbekannte Zeit Kerkerebene der Konkordaten

Das Böse keilt wütend zurück, kann aber nicht wirklich viel Schaden verursachen, da es sich nicht auf einen konzentriert. "Beeilt euch!" rufe ich, da auch Dolon in Schlagdistanz ist. "Für Tempus! Tod dem Bösen!" rufen die Jungs und demonstrieren wie man das Böse regelrecht ausweidet. Hossa! Was für ein Anblick, drei Zweihänder herumwirbeln zu sehen, die dabei große Brocken von Fleisch, Muskeln und ekligen inneren Dingen durchtrennen. Gewaltige Ströme von schwarzem Blut fließen in regelrechten Sturzbächen zurück in den Boden. Wütend brüllt das Ding auf revanchiert sich, in dem es Harvan beißt, der die größten Wunden gerissen hat (Kritischer Treffer mit Niederstreckenangriff), aber der Streiter Tempus widersteht dem widerwärtigen Gift des Bösen.

Ich flitze auf die andere Seite, um den Jungs das Treffen zu erleichtern und rufe "Griff des Vampirs" und greife an eine Stelle, die ich für äußerst empfindlich halte. Das Resultat ist nicht gerade berauschend. Aber die Jungs hauen nun das Ding nun endgültig um. Es bricht zurück in sein Loch und die Ebene wird erschüttert. Es bebt und kracht und wir haben alle Mühe, uns auf den Beinen zu halten. Risse entstehen, die aber sofort mit Schutzwänden versiegelt werden, welche Ordus spricht, der einfach plötzlich auftaucht. Der Teufelsengelhybrid ist nicht sehr erfreut über unsere Aktion. Etwas anderes war ja wohl auch nicht zu erwarten.

"Närrische Sterbliche! Glaubt Ihr Würmer wirklich mich besiegen zu können? Das hat noch nie jemand geschafft!" schmettert er uns entgegen.
"Wir waren schon oft die Ersten, die etwas geschafft haben!" antworte ich voller Selbstvertrauen. Er steht der Rettung meiner Kinder im Weg und die Liebe einer Mutter zu ihren Kindern ist einer der elementaren Grundkräfte des Universums, deren Macht unaufhaltsam ist.

Ich flitze auf knapp acht Schritt Entfernung zu ihm hin. "Strahl aus ultimativer Kälte! Vernichte ihn maximiert!" Ich treffe präzise auf der Höhe seines Herzen. Ich durchstoße sein Gewand, aber sein Körper nimmt keinerlei Schaden. Verdammnis!

"Wunden werdet geheilt!" ruft Harun und heilt sich etwas selbst. Vhor'tal greift nun ebenfalls an, wenn auch nur mit mäßigem Erfolg. Dolon heilt ihn ein weiteres mal, dann spricht Ordus Worte von solch Abscheulichkeit aus, dass mir das Blut aus den Ohren läuft und ich für einige Sekunden erschüttert über solch Blasphemie bin. Dann spricht er weitere finstere Worte, welche die anderen verlangsamt, mich aber nicht weiter betrifft. Druss greift ihn nun an, während Dolon nun ruft "Beeilt Euch!" und ebenfalls aufrückt. Harun reißt sich zusammen und spricht "Stark wie ein Bär!" um den Verlust seiner Kraft auszugleichen, welche das Diktat der Ordnung bei ihm hinterlassen hat. Leider bannt der Mistkerl das gleich sofort wieder. Ich eile hinter ihn und piekse ihn mit meinem Schwert dahin, wo es wirklich weh tut, was er gar nicht toll findet. Sofort dreht er sich zu mir um und versucht mich zu hauen. "Sechster Kreis der Macht!" aktiviere ich meine Armschienen, aber diese finstere Kreatur trifft nur die Luft um mich herum. Ätsch!

Die Kreatur verfügt über eine äußerst zähe Panzerung, auch wenn nur ein Hemdchen trägt. (RK 43!!!) Und austeilen kann er auch verdammt gut, sobald er mal trifft. Und nachdem er mir fast meine ganzen Zauber mit einer äußerst lässigen Geste weggebannt hat, sind alle meine Schutzzauber abgetragen und habe nur noch die von Dolon! He, das ist ja mal verdammt Hinterhältig! Nun gut! Ich opfere einen weiteren hier vollständig nutzlosen Angriffszauber, um mich etwas zu schützen und werde noch von den überzähligen Energiereserven meines Vampirgriffs soweit geschützt, dass ich keine Wunde davon trage. Ich "heile" mich mit einem Vampirgriff wieder etwas hoch. Die Jungs haben massive Probleme mit dem Treffen, da seine Haut so undurchdringlich ist und wenn sie mal treffen, nur oberflächliche Wunden hinterlassen. Selbst Druss Schwert, welches sich fast jeder Art von Reduzierung widersetzen kann, ist hier vollständig unbrauchbar.

"Rüstung wirkungslos!" Rufe ich und ramme ihm mein Schwert viermal in die Leistengegend. Ha! Das saß! Er bricht tot zusammen und weitere Risse entstehen. Die Ebene löst sich auf. Hoffentlich führt uns dieser Riss in unsere Heimat. Ich springe als zweite, da Druss einfach schneller laufen kann als ich. Dann bin ich am leuchtenden Riss, sehe noch, wie das Erdmännchen die Gelegenheit beim Schopf packt und ebenfalls auf den Riss zu rennt. Dann springe ich hinein uns stürze ins Blaue Nichts. Verdammnis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 01. August 2011, 13:10:06
29. Uktar 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes See des Sternenregens

Ich rieche die salzige Luft eines Meeres, auf dessen Oberfläche ich gerade zustürze. Unter mir kracht Druss mit einem gewaltigen Platscher in das Wasser ein. "Leicht wie eine Feder!" rufe ich und mein Fall wird sanft abgebremst. Harun saust nun sich überschlagend sinnlos mit seinen Armen rudernd an mir vorbei und hämmert mit einer gewaltigen Fontäne in das Meer. "Fliegen!" rufe ich, dass ich spontan Zaubere und so mich gerade noch abfangen kann, während Dolon an mir vorbei segelt und vor dem Wasseraufschlag noch ruft "Wasser sei geatmet!". Druss, der noch relativ leicht gerüstet ist, kämpft sich zurück an die Wasseroberfläche und tritt Wasser. Vhor'tal kann sich auch gerade so an der Wasseroberfläche halten, nachdem er auch vom Himmel herunter gefallen ist.

Ich steige etwas höher und versuche eine Küstenlinie oder etwas Ähnliches zu finden. Wir scheinen auf dem offenen Meer zu sein, Land oder ein Schiff ist nicht zu sehen. Allerdings kann ich eine Untiefe in etwa zweihundert Meter ausmachen. Besser als gar nichts. Als ich knapp über die Wasseroberfläche fliege, beschwöre ich ein Wasserelementar, welcher Dolon und Harun einsammelt. Nachdem ich alle vier auf einem Fleck zusammen habe, springe ich mit ihnen auf die Untiefe, wo die großen Kerle noch stehen können, während ich da gnadenlos untergegangen wäre. Wir beraten uns kurz, wohin wir versuchen sollten, hinzuspringen. Unser ursprüngliches Ziel? Chondathan? Druss schlägt vor, bei unserem eigentlichen ursprünglichen Plan zu bleiben. Nun gut, probieren wir es aus, als letzte Möglichkeit können wir uns über einen Seiltrick retten.

"Sprung!" Wir landen tatsächlich auf einem Feld in unmittelbarer Nähe des Dorfes. "Juhu!" quietsche ich begeistert, sinke auf die Knie und tätschle den Boden. Erst durch das Fehlen desgleichen lernt man so etwas Banales wie feste Erde unter den Füßen wirklich schätzen. Aus der Stadt kommt ein Büttel mit einem Stock, der uns gleich mal klar macht, was er von Abenteurerpack hält. Der Mann ist mutig, da er sich eigentlich denken sollte, dass Leute, die aus dem Nichts zu kommen scheinen, den fünften Kreis der Macht gemeistert haben und so ein Dorf innerhalb einer Minute den Erdboden gleich machen könnten, wenn sie den wollten. Aber wir sind ja die Guten und nichts liegt uns ferner als Ärger zu machen. Verdammnis!

"Ärger? Wir machen niemals Ärger! Guter Meister Dorfbüttel!" erkläre ich scheinbar unterwürfig und muss mir ein Grinsen verkneifen. Manche Leute denken einfach, wenn sie ein Abzeichen tragen, können sie mit jedem reden, als wären die kleine Jungen, die nackt im Schlamm spielen und Lärm machen. Er zieht zufrieden von seiner Macht berauscht von dannen und wir gehen ins Wirtshaus, wo ich mich erst mal umziehe und mich wasche. Meine Kleidung hat doch etwas abbekommen und da tut frische Kleidung not. Während ich mit Druss schließlich nach einer guten Mahlzeit aus frischgemachter heißer Fischsuppe und knusprigem Brot von heute Morgen aufbrechen, um ein paar Pferde für unsere Reise zu organisieren, bleiben die restlichen Jungs zurück, während ihre Wäsche am Kamin zu trocknen aushängt. Die ersten Bauern wollen uns nur ihre Schindmähren andrehen, aber wir lassen nicht locker und organisieren uns schließlich fünf annehmbare Reitpferde, die einen fünfzig Meilen Ritt überleben, ohne auf halber Streck an Altersschwäche zu krepieren.

Als wir schließlich zurück kommen, stehen die drei Männer, also Schlachtenrufer Dolon Braska von Tempus zu Chondathan, Templer Harun von Tempus zu Chondathan und der Auserwählte des Lichtes, Morgenrufer Vhor'tal vom Morgenfürst Lathander im Mittelpunkt des Interesses. Geschmacklos liegt der abgeschlagene Kopf eines Trolles auf dem Tisch. Die drei Rabauken hatten doch glatt nichts Besseres zu tun gehabt, als in die das in der Nähe liegende Labyrinth des Trollkönigs zu marschieren und alle Bewohner dort umzubringen. Während Druss und ich arbeiten müssen, haben die den ganzen Spaß. Finsterste Verdammnis! Nach kurzer Beratung beschließen wir heute noch Strecke zu machen und gleich aufzubrechen. Wir packen zusammen, besorgen bei den freundlichen Ortsleuten etwas Proviant und reiten nah genug am Dorfbüttel vorbei, um ihn etwas mit Schlamm zu bespritzen. Andere Magerinnen meines Kalibers hätten ihn in seine Einzelteile zersprengt. Aber so eine bin ich ja zum Glück nicht.

Die Landschaft ist die eines normalen Waldes, in dem Fortstwirtschaft betrieben wird. Anfangs reiten wir noch an einigen Katen am Wegesrand vorbei, wo Schweinehirten, Köhler, Jäger und Holzfäller ein karges Leben am Rande der Wildnis fristen. Dann wird der Wald schmaler und das Unterholz dichter. Ich reite voran, die anderen folgen mir. Die Sonne geht schon bald unter, aber im Schein magischen Lichtes bewegen wir uns weiter vorwärts, bis es etwas drei Stunden vor Mitternacht ist. Wir suchen uns einen Lagerplatz mit einem Respektablem Abstand zu einer Wassertränke und ich zaubere einen Seiltrick, so das wir sicher und ungestört die Nacht darin verbringen können. Ich halte die erste Wache und notiere mir emsig die letzten Abenteuer in mein Tagebuch.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 04. August 2011, 12:50:41
30. Uktar 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Wildnis der nördlichen Ausläufer des Chondalwaldes

Nach einer ereignislosen Nacht machen wir und nach Sonnenaufgang wieder auf dem Weg. Die Landschaft wird zerklüfteter und hügeliger. Entsprechend langsamer kommen wir voran, aber die Karte von Vhor'tal ist sehr nützlich und ich suche uns einen sicheren Weg. Schließlich erreichen wir den Hügel, in dem die wohl selbsternannte Eldathklerikerin Sokasu ihr Quartier bezogen hat. Wir umrunden halb den Hügel und sehen oben ein schimmerndes Licht. Da der Hügel steil und ein Aufstieg für die Pferde eine Plackerei gewesen wäre, lassen wir sie hier zurück. Vorsichtig sondieren wir das Gelände. Wir legen nach kurzer Beratung fest, dass wir uns an unser Standardverfahren halten werden. Erst freundlich fragen, dann drauf schlagen, falls fragen nichts bringt.

Ohne aufgehalten zu werden kommen wir zu dem Eingang der Höhle, aus der ein intensives Licht schient. Davor stehen zwei schwer gepanzerte Wächter in Ritterrüstungen. Allerdings tragen sie keinerlei Helm, was auch nicht nötig ist, da die beiden Wächter keine Köpfe haben. Stattdessen haben sie Kugeln aus Licht. Sinnesorgane sind nicht auszumachen.

"Seid gegrüßt, Wächter dieses Ortes. Ich bin Kaira Larund von den Wagemutigen. Das sind meine Weggefährten und Schlachtenbrüder Druss, Schlachtenrufer Dolon Braska von Tempus, Templer Harun von Tempus und der Auserwählte des Lathander, Morgenrufer Vhor'tal. Wir würden gerne mit eurer Herrin Sokasu über das Licht von Ellistriel sprechen." trage ich mein Anliegen vor. Die beiden Wächter gebieten uns, hier zu warten und gehen in die grell erleuchtete Höhle. Nun gut, wir setzen uns in der Nähe hin und vespern erst mal ein ausgiebiges Heldenmahl, wenn es eben mal wieder etwas länger dauert.

Nach einer gefühlten Ewigkeit kommen die beiden Wächter zurück und verbieten uns, die Höhle zu betreten, das ihre Herrin nicht mit uns sprechen will. So geht das aber nicht! Wir bauen uns vor ihnen auf und diskutieren das mit den Wächtern aus. Die Angst um das Leben meiner Kinder gibt mir die notwendige Feinfühligkeit, um die beiden Wächter dazu zu bringen, uns durchzulassen, dass wir selbst mit ihr sprechen dürfen. Geht doch! Allerdings hat Schlachtenrufer Dolon dabei die Moderation übernommen und viele gute Argumente mit eingebracht (Diplomatiewurf mit dreifacher Unterstützung 42!)

Wir dringen in der üblichen Formation in das Labyrinth hinein. Die Wände sind aus reflektierendem Kristall, welche das strahlende Licht aus dem Innern millionenfach zurückwerfen. Schließlich kommen wir in eine Kaverne, in der eine Leuchtkugel in flirrenden Regenbogenfarben Hof hält.

"Unreine Wesen! Erklärt Euch!" schmettert uns Sokasus Hofmeister entgegen. Auch hier ist einiges an Überzeugungsarbeit notwendig, dass wir als Menschen nun mal ab einem gewissen Alter zwangsläufig unrein sind. Wir sind keine geschlechtslosen Engel und unsere Art muss sich nun mal reproduzieren. Das ist eigentlich natürliches und hat nichts Unreines. Wieder zieht das Argument mit meinen Kindern, um auch dieses Hindernis aus dem Weg zu räumen. Wir dürfen passieren und betreten eine Treppe, die aus Kristallen besteht und im Zickzack nach oben läuft. Wir brauchen fast eine Viertelstunde, bis wir in eine weitere Lichterfüllte Halle herauskommen. Im Zentrum steht eine gewaltige Kugel aus Licht, in der sich Sokasu befindet, die sich äußerst eingeschnappt zeigt, als sie unsereins ansichtig wird.

"Seid gegrüßt, ehrenwerte Klerikerin der Eldath, Friedensbringerin Sokasu! Wir benötigen das Licht von Ellistriel, um die längste Nacht zu beenden und den gefallenen Erzteufel Moloch in seine Schranken zu weißen!" verkünde ich respektvoll unser Anliegen. Die nächsten zehn Minuten müssen wir uns Sokasus Gejammer über die Unzulänglichkeit der Menschen anhören. Sie wollte ihnen das Licht schenken, aber was tun die Menschen? Nur weil ein paar Unreine erblinden jagt man sie aus den Städten! Unerhört so etwas! Alles Gutes was sie erreichen wollte, wurde von uns oder anderen unreinen uneinsichtigen Menschen sabotiert. Das wir uns nun mit der längsten Nacht herumschlagen müssen, geschieht uns gerade recht. Dies wird die Menschen lehren, was es für Konsequenzen hat, sich dem Licht zu widersetzen. Verdammnis auch!

Durch den Tod des letzten Lichtträgers Jaspar Janus ist das Licht obendrein geschwächt. Es wird schreckliche Konsequenzen haben, wenn es ein weiterer sterblicher aufzunehmen versucht. Vhor'tal tritt vor und erklärt sich bereit, dass Licht zu tragen. Dafür sei er geboren und auserwählt worden. Auch wenn er nun einen Großteil seiner Kräfte verloren hat. Im Magen von einem mächtigen Teufel zu landen ist wahrlich nicht Gesundheitsfördernd. Es gibt einiges hin und her, wo wir erklären, dass Menschen nicht perfekt sind, dass sie unrein sind. Das sie niemals wirklich Weiß und ebenso absolut Dunkel sind. Menschen haben Fehler, aber auch stärken. Ihr Leben ist kurz und mühlselig. Familien müssen gegründet und ernährt werden. Manchmal ist da eben eine gewisse moralische Flexibilität notwendig. Das ist die Natur des Menschen. Wir sind keine Engel! Aber auch keine Teufel! Und wenn Jaspar Janus nicht das Richtige mit den total falschen Mitteln versucht hätte, wäre das alles hier gar nicht nötig gewesen. Aber einem Erzteufel 25000 Seelen, davon mindesten 5000 Unschuldiger, ist nicht akzeptabel. Auch wenn man vorhat, den Erzteufel danach ein weiteres Mal eins aufs Maul zu geben. Jedenfalls schien das wohl einst der Plan gewesen zu sein.

Es ist äußerst mühsam, Sokasu zu überzeugen. Wahrscheinlich liegt es eher daran, dass sie nur noch von dieser schmutzigen Ebene weg will und uns so das Licht überlässt. Morgenrufer Vhor'tal tritt hervor und nimmt das Licht in sich auf. Er muss nun ständig die Augen geschlossen halten. Ich gebe ihm die Binde von Jaspar Janus, so dass er noch was "sehen" kann. Nun gut. Wir bedanken uns artig bei Sokasu, froh, dass wir sind nicht haben töten müssen. Manchmal geht es eben auch ohne Gewalt. Ich wünschte, wir hätten Jaspar Janus von unserem Weg überzeugen können. Aber dazu ist es Leider nun zu Spät.

Wir kehren unbeschadet aus dem Höhlensystem zurück und steigen zu den Pferden zurück. Wir binden sie los und jagen sie davon. Nun sind sie frei, da wir nicht vorhaben, Zeit mit Zurückreiten zu verschwenden. "Sprung!"

Gespielt am 11.06.2011
Spielleiter: Stefan
SC: Kaira 19 (Schurke 4/ Seher 1/ Unseen Seer 4/ Arkaner Trickser 10)
Druss 18 (Barbar 16/Psioniker 2)
Dolon 17 (Kleriker 8/Kriegspriester 9)
Harun 17 (Krieger 6/ Gesegneter Templer 10/ Gotteskrieger 1)
EP: Stufe 17 3350  Stufe 18 2950 Stufe 19 2125 Kaira 225 Harun 75 Dolon 225 Druss 75
Überwundene Gegner
1 Inkarnation des Bösen in Form eines Wurmes HG 20
1 Ordas der Konkordant
Beute
1 blauer Umhang des Scharlatans 1/Tag Dimensionstor Stufe 9 (Harun)
1 Schuppenschleier Schadensreduzierung 15/magisch Immun gegen Drachenangst (verkauft)
1 Hemdchen des Unvermeidbaren Schadensreduzierung 3/Chaos (Kaira)
1 Horn der Fülle 1/Tag Heldenmahl (Druss)
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 08. August 2011, 15:10:04
Kapitel 4
Wiedertreffen mit einem alten Bekannten!

30. Uktar 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Chondathan

Diesmal kommen wir Zielgenau da heraus, wo ich auch hin will, vor der Goldmünze in der Lagerstadt. Wenig überraschend ist es finster um uns herum. Einige Leute glotzen uns dämlich an, als ob sie noch nie teleportierende Abenteurer gesehen hätten. Wir erstatten bei Hauptmann Wolan Bericht und präsentieren unsere neue Waffe gegen Moloch, unseren Lichtträger Vhor'tal. Damit hätten wir wenigstens ein Mittel gegen die längste Nacht in der Hand. Da wir keine Zeit verlieren wollen, brechen wir sofort zum Myrkultempel auf. Dort berichten wir dem Hohepriester des Tempels, dass wir das Problem mit den Seelenhandel erledigt haben. Ich formuliere es natürlich viel blumiger, dass die goldenen Dolche nicht mehr das kaufen können, was es nicht für Gold zu kaufen gibt. Schließlich war er es, der uns dieses Abenteuer zum Teil eingebrockt hat.

Es gibt in der Tat einen Zugang zu den Katakomben und wir bekommen die Erlaubnis, sie zu benutzen. Allerdings hat das Kollegiat einen mächtigen Untoten aus den Grüften des Tempels geraubt und zwar den Sarg mit Totenrufer Mehrat. An dessen angeketteten Sarg sind wir an unserem aller erstem Abenteuer vorbei gelaufen. Das war jetzt vor knapp sieben Jahren, Mili war noch ein Kleinkind und alles erschien mir so einfach, so klar mein Weg zum Abenteuerleben und Reichtum. Inzwischen bin ich nicht mehr sicher, ob es wirklich eine gute Idee gewesen war, damals zu Renya Harloff zu gehen und diesen Auftrag anzunehmen. Sicher, dass Abenteurerleben hat mich reich gemacht. Ich habe ein herrschaftliches Anwesen, ein gutes Auskommen und einen stattlichen Mann. Aber meine Kinder sind entführt, meine Stadt unter Fremdherrschaft und ich bin inzwischen dreimal gestorben. Tja, man kann halt nicht alles haben und alles was man tut, hat Konsequenzen. Jedenfalls mehr oder weniger.

Außerdem habe ich ein von Totenrufer Mehrats geheimes Labor in der Stadt ausgeräumt, auch eines meiner ersten Abenteuer ganz ohne Wagemutigen. Der Untote Wächter war ziemlich hart gewesen, dieses gehäutete Ding hätte mich beinahe Umgebracht. Verdammnis! Aber das ist lange her. Totenrufer Mehrat ist jedenfalls eine lokale Berühmtheit. Der berüchtigtste Nekromant der letzten Jahrzehnte aus dem Kollegiat, vielleicht sogar der schlimmste in der Geschichte dieser altehrwürdigen Institution überhaupt. Und irgendetwas sagt mir, dass wir ihn über dem Weg laufen werden. Verdammnis!

Wir werden von Wachen in die Katakomben des Tempels geführt und über mehrere Gänge und fest verschlossene Tore kommen wir zu dem Bereich, der zum Kollegiat führt. Wir werden dort eingeschlossen, damit nichts in die Katakomben entwischen kann, falls wir versagen sollten. Eine Wache wird zurück gelassen, falls wir wieder hinaus wollten. Nicht das wir einen Türöffner bräuchten, kann ich alles auch ohne Schlüssel. Wir stehen vor einer steilen breiten Treppe die an einem wirklich beindruckenden ehernen Portal endet. Dort sind ein Geflecht von Schutzrunen zu sehen, die mich von ihrer Stärke, Intensität und Verschachtelung wirklich beeindrucken. Das ist einer wahren Meisterin im Fallenentschärfen wahrlich würdig. Ich bete intensiv zu Tymora und führe mein heiliges Symbol in Form einer Münze an meine Lippen, Stirn und Brust. Auch Tempus bittet seinen Gott um Beistand. Ich opfere zusätzlich einen meiner Zauber, um mein Werkzeug aufzuladen. Vorsichtig, nachdem meine Kameraden sich respektvoll mehr als Fünfzehn Schritt zurück gezogen haben, beginne ich die Verbindungen zwischen den Runen zu unterbrechen, bevor ich die einzelnen Runen ihrer Magie beraube.

Nachdem das geschafft ist, beginne ich das wirklich komplizierte Schloss zu knacken, was mir aber ohne Probleme gelingt. So, dass wäre geschafft, ich öffne einen Spalt weit die Türe und linse in den dahinterliegenden Saal. Der Achteckige Raum hat etwa einen Durchmesser von nicht ganz dreißig Schritt und ist mit Acht Säulen abgestützt. Alles ist mit polierten Metallplatten ausgelegt, die schon als Spiegel gelten dürften. Ich winke die anderen her und dringe vorsichtig in den Raum ein. Gegenüber, im Norden und im Süden liegt je eine Türe. Nach unserem Plan führt die im Süden zu den Katakomben, die gegenüber zur Haupthalle und die im Norden zu einer Art Abstellkammer. Die Platten sind fast fugenlos verlegt, trotzdem vermeine ich etwas darunter fließen zu sehen. Vor mir fließt schließlich flüssiges Metall aus dem Boden und formt sich zu einem gewaltigen Humanoiden Körper aus flüssigem Metall. Ein Arm endet in einer mächtige Streitaxt.
"Ich bin der Wächter dieser Hallen, geht oder sterbt!" donnert er mir entgegen.
"Nein! Du kannst gehen oder sterben!" Antworte ich und bewege mich rückwärts, um mit den großen Jungs in unserer Gruppe eine Abwehrlinie zu bilden.
"Dann sterbt!" meint er und der Kampf beginnt.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 11. August 2011, 15:11:30
30. Uktar 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Kollegiatsgrüfte

"Mächtige Schallkugel flieg und sieg!" ruft Lia und schleudert einen Teil ihrer Arkanen Macht dem Axtgolem entgegen. Die trifft und hinterlässt einen kleinen Krater, der Wellen schlägt, bis er unter dem flüssigen Metall ersetzt wird.

"Golem verletzlich! Mächtige Säurekugel flieg und sieg!" schmettere ich und verursache einen richtig großen Krater, was das Ding wirklich wütend aufheulen lässt. Ha! Das hat gesessen! Harun geht verhalten vor, Dolon ruft "Beeilt euch!" und lässt uns hibbelig werden. Druss greift brüllend an und schlägt einen tiefen spalt in den Leib des Dinges. Im Gegenzug verschwinden einige seiner magischen Runen von der Waffe. Verdammnis!

Das Ding prügelt ziemlich heftig auf Druss ein, der das aber gut wegsteckt. Obendrein reckt es seinen linken Arm und vier Sigel auf dem Boden leuchten auf. Jede beinhaltet wohl eine Regenbogensphäre. Ich steh hinter einer der Säulen und bekomme deswegen nichts ab, die anderen werden etwas verätzt oder verbrannt, bei Lia passiert erst gar nichts.

"Mächtige Schallkugel, huch!" Lia bekommt einen Schluckauf und verfehlt die riesige Gestalt mit ihrem Zauber. Finsternis. Ich zeig der Elfe, wie man das richtig macht und verursache einen weiteren Krater in dem flüssigen Metall. Harun greift nun voll an und unterstützt seinen ersten Hieb mit einem lauten Kampfschrei. Er haut ordentliche Krater rein, die sich aber schnell wieder schließen. Obendrein verschwinden die Runen seiner Waffe vollständig. Dolon versucht es dem Templer gleich zu tun, scheitert aber an der zähen Haut des Dinges. Dafür zeigt Druss, wie man einen Zweihänder richtig führt. Der Flüssigmetallgolem revanchiert sich entsprechend bei Druss, was dem Barbaren aber nicht wirklich zu kümmern scheint. Lia probiert es nochmal mit einer Kugel und trifft diesmal, ich ein drittes mal hinter einander. Dieses Ding zieht ganz schön an meinen Spruchvorräten. Und das ist der erste Wächter. Finsternis.

Die drei Männer schwingen mit wilden Hieben ihre mächtigen Zweihänder und diesmal trifft auch Dolon richtig gut. Schließlich beendet Druss den Schwertreigen und das Teil fließt zu Boden.

"Der erste Wächter ist besiegt. Ich rufe den zweiten Wächter!" Furchtsam blicke ich zuerst nach Norden, zu der Tür nach der Abstellkammer, aber die bleibt zu. Das Unheil kommt aus dem Zentrum, die drei Männer müssen zurück springen, als dort eine Bodenklappe aufgeht. Nur Harun ist zu langsam und wird schmerzhaft zu Boden geschleudert. Aus dem Untergrund heraus erhebt sich ein Sarg, der mit mächtigen Ketten gehalten werden. An genau diesem Ding sind wir vor über sechs Jahren bei unserem ersten gemeinsamen Abenteuer vorbei gelaufen. Ich erinnere mich, als wäre es Gestern gewesen. Etwas klickt, dann rasselt die schwere Kette aus den Fugen und gibt den Sarg frei. Finsternis!

Wir sammeln uns Richtung Eingang und bereiten weitere Zauber vor, die uns schützen, heilen oder stärker machen. Mit Schild und Drachenhaut fühle ich mich nicht wirklich besser. Aber besser als gar nichts. Zum Glück haben wir am Morgen noch ein Heldenmahl zu uns genommen und sind so gegen Giftige Substanzen geschützt. Auch können wir so den Anblick von Totenrufer Mehrat ertragen, der umhüllt von schmutzigen Nebeln aus dem Sarg auftaucht. Von ihm ist nur noch ein Schädel mit rot leuchtenden Augenhöhlen ohne Kiefer übrig. Trotzdem hat er immer noch eine große Klappe.

"Frei! Endlich frei! Ich danke Euch, meine neuen treuen Diener! Kommt her und ich schenke euch die Unsterblichkeit, auf das ihr mir bis in alle Ewigkeit dienen könnt!" Nun ja, dass ist nicht genau das, was ich mir für meine Zukunft erstrebe. Auch die anderen lehnen dieses einseitige Angebot ab, an Totenrufers Mehrat Seite die Ewigkeit zu erleben.

"Untote verletzlich! Säurekugel flieg und sieg!" besiegle ich unsere Ablehnung. Die Kugel trifft, zerplatzt aber harmlos an seinem Schädel. Hö?
"Im Namen Temups! Stirb!" brüllt Harun und schmetter dem Ding seinen Zweihänder auf die Rübe. Er trifft, ein Riss entsteht und Harun fängt an wie wild herum zu tanzen. Hä?
Lia probiert eine Schallkugel aus, die aber keinen spürbaren Effekt hat. Hu?
Dolon schleudert einen mächtigen Zauber gegen Untote, der rein gar keine Auswirkungen hat. Weia!
Druss rennt ebenfalls vor und hämmert mit voller Wucht mit seinem Zweihänder auf den Schädel. Kleine Knochensplitter fliegen weg und auch Druss windet sich in einem seltsamen Tanz. Verdammnis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 15. August 2011, 13:31:10
30. Uktar 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Wächterraum der Kollegiatsgrüfte

Totenrufer Mehrat zaubert etwas, kann aber keine wirklichen Auswirkungen erkennen, da ich weder seine Worte verstehen kann noch zwangsläufig Gesten erkennen kann. Finsternis!
Nun gut, dann eben anders. "Mächtiges Untoten zerstören!" rufe ich, in dem ich meinen offenen Slot opfere und dem Kerl ordentlich eines zentriere. Das saß! Lia aktiviert einen Lichtzauber, denn sie in den nächsten Runden dann ohne nennenswerten Effekt auf den Untoten schleudert. Dolon aktiviert seine mächtigste Kraft und heilt alle Wunden, aber der Schädel schüttelt den Effekt mit einem Grinsen ab. Finsternis! Diesmal schleudert der Schädel zwei Blitze aus schwarzer Energie, welche bei den tanzenden Druss und Harun Lebenskraft entzieht und diese einfach auf ihn transferiert. Blutige Verdammnis!

Ich versuche es noch mit einem Kugelblitz bei ihm, der zwar einschlägt, aber keinerlei Effekt hat. Dolon probiert einen Flammenschlag aus, trifft aber letztendlich nur mich. Da ich nicht darauf vorbereitet war, kriege ich einiges ab. Autsch! Das Ding fängt nun an, Lia und mir Lebenskraft zu entziehen. Meine mächtigsten Zauber gehen mir aus dem Gedächtnis. Nun gut, vielleicht Nahkampf, ich hole mir mit einer Kugel der Macht mein Untote verletzlich zurück. Weitere Stufen werden entzogen, aber Dolon flankiert nun den Schädel mit mir und ich versuche dem Mistding eins ordentlich rein zu würgen. Leider ratscht mein Kurzschwert nur über den Schädel und hinterlasse nicht mal einen Kratzer. So langsam wird es eng, da besonders Lia ziemlich verbraucht aussieht und ihre Zauber ziemlich mickrig wirken. Also noch mehr als Sonst.

"Sammeln! Wir ziehen uns zurück." Es gibt einiges hin und her Geschiebe, bis wir die Tänzer soweit gepackt haben, dass auch sie mit genommen werden. "Sprung!" Das Gewölbe ist gegen Teleportation geschützt und es ist äußerst schmerzhaft zu entkommen. Allerdings landen wir Punktgenau im Tempustempel und eine Schar von Klerikern kümmert sich um unsere Blessuren. Und davon haben wir einige. Verdammnis!

Das war ja jetzt ein Kampf. Nachdem wir geheilt und wieder Fit sind, gehen wir in Dolons Klause und besprechen unser weiteres Vorgehen. Druss berichtet, dass er unter dem Schädel von seiner Position aus ein paar Runen hat sehen können. Ich gebe ihm mein Notizbuch und einen Griffel, damit er mir sie aufzeichnen kann. Zum äußersten konzentriert malt Druss die Runen auf. Einige können so definitiv nicht stimmen, aber die anderen scheinen Verankerungs- und Verstärkungsrunen zu sein. Wahrscheinlich sind sie der Anker für seine starken arkanen Kräfte. Es gibt einen Zauber, der Runen und Buchstaben austilgt. Leider habe ich den nicht vorrätig. Auch gibt es einen Zauber der mir ermöglicht, dies über Entfernung zu tun, da ich sonst den Schädel anfassen müsste und wir haben alle gesehen, was passiert. Damit könnte ich ihn schwächen. Dann noch ein paar Zauber von "Mächtiges Untotes Kropszeug schwächen" hinter her und der berüchtigte Totenrufer Mehrat ist Geschichte. So könnte es durchaus klappen.

Also breche ich auf und suche erst mal den Chaosmagier Zacharias auf, der diesen Zauber leider nicht vorrätig hat, da er ihm immer zu akademisch war. Etwas für Turmhocker und nicht für so einen Praktiker für ihn von Belang. Nun gut. Ich suche Meisterin Rotwall auf, die ich an der Barrikade finde. Sie hat tatsächlich diesen Zauber in ihrem Zauberbuch aufgeschrieben und ich kann ihn von ihrem kopieren. Das ist wirklich glücklich. Als nächstes gehe ich in meinen eigenen Zauberturm und lerne den Zaubergeisterhand, der im Zauberbuch des Nekromanten steht, das ich vor mehreren Monaten erbeutet habe. Garn kommt vom Dienst zurück und wir verbringen zusammen traurig die Nacht. Meine armen kleinen Kinder! Wann sehe ich sie endlich wieder?

Heute ist Mondfest, der Tag, wo an die Toten gedacht werden. Wir warten bis zum Nachmittag, frühstücken für Helden und brechen dann gut vorbereitet auf. Heute ist im Myrkultempel sehr viel los und wir haben Mühe durchzukommen. Trotzdem zünde ich eine Kerze für meine Mutter an. Möge sie in Frieden ruhen.

Diesmal begleitet uns die Müllerstochter, da Harun gestern noch alles dem Hohepriester gesteckt hat. Die Bleichgeschminkte Müllerstochter haben wir auch schon bei unserem ersten Abenteuer gesehen. Und sie ist immer noch nicht von dieser Welt. Sie spricht lieber mit imaginären Toten als mit den Lebenden. Wir bekommen den freundlichen Hinweis, ihr nicht zu Nah zu kommen, wenn sie anfängt mit ihrer Sense zu tanzen. Das werde ich mir merken.

Mit ihr als Verstärkung rücken wir wieder vor. Wir laufen bis zu den ehernen Toren des achteckigen Wächterraumes. Die gegenüberliegende und südliche Tür sind zertrümmert. Ich schicke ein arkanes Auge vor. Ich flitze durch die gegenüberliegende Türe und komme in die große Haupthalle. Im Norden gibt es eine Tür, die nach oben ins Kollegiat führt, gegenüber führt eine in den Myrkulschrein, der leer ist. Auf dem Altar steht: Keine Macht birgt ewiges Leben. Da ist was dran. Die Opferschale ist ebenfalls leer. Meine Auge flitzt zurück in die Haupthalle, die mit Blitzen durchzogen ist, die von Telsaspulen von der Decke durch den Raum geblitzt werden. Eine Tür weiter geht es in die Halle der Direktoren, wo in Nischen die Schädel der Direktoren liegen und ihre Geister herumlungern. Ein Tür weiter ist das total zerstörte Präparationslabor, dass bis auf die Trümmer leer ist. Durch eine Tür im Norden komme ich in ein Nekromantisches Labor, wo Totenrufer Mehrat gerade einem Leichnam die Lebensenergie aussagt. Ein weiterer Leichnam liegt zerstört am Boden. Mehrat hat ganze Arbeit geleistet. Verdammnis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 18. August 2011, 12:53:22
Mondfest 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Wächterraum der Kollegiatsgrüfte

Wir sprechen die ersten Zauber und ich schütze alle gegen Elektrizität und einen Schild auf mich. Ebenso eine Drachenhaut. Dann laufen wir durch die große Halle mit den Telsaspulen zu der Halle der Direktoren. Dort fährt uns einer der Geister an. Der ehemalige Direktor gehört eher zu den konservativen und mäkelt an meiner fehlenden Robe herum, die ich als Kollegiatsmitglied eigentlich tragen sollte. Immer diese verstaubten Vorschriften. Leider sind wir nicht zum reden hier. Der Direktor mit dem Namen Rochtal erzählt uns noch, dass er seit 200 Jahren, solange ist er schon hier, noch nie solch einen Aufruhr hier unten erlebt hat. Dieser Totenrufer hat die meisten Geister einfach absorbiert und ist jetzt noch stärker als vorher. Nun ja, niemand hat gesagt, dass es einfach werden würde. Dolon und Harun schenken uns einen Schutz vor negativer Energie und es kann los gehen, nachdem ich noch eine Geisterhand beschworen habe.

Wir rücken vor in den Raum mit dem Totenrufer, der inzwischen auch letzten Leichnam absorbiert hat. So ein Fresssack. Natürlich verhöhnt er uns, bevor wir loslegen. Lia beginnt den Reigen und spricht einen Lichtzauber, der besonders gegen Untote gut wirkt. Druss wartet, bis Dolon ihm sein Schwert verzaubert hat und greift dann an. Er trifft gut, fängt dann aber wieder an zu tanzen. Die Totentänzerin Müllerstochter geht tänzelnd vor und zieht dem Schädel eines mit ihrer Sense drüber. Sie fängt nun an wie wild im Kreis herum zu wirbeln und ihre Sense zieht dabei tödliche Kreise. Ich eile mit einem respektablen Abstand an ihr vorbei und schau mir den Schädel mal von unten etwas genauer an. Tatsächlich, da sind Runen aufgemalt. Ich spreche ein Austilgen, was große Stücke aus seinem Schädel splittern lässt. Holla! Dieser Zauber ist deutlich effektvoller, als ich dachte. Dummerweise habe ich ihn nur zweimal memoriert. Der Schädel heult wie ein kleines Mädchen und ruft einen Schwarm Geister zu Hilfe, welche die Totentänzerin und mich umschwirren. He!

Harun geht verhalten vor und versucht die Totentänzerin mit dem Zauber Bärenstärke zu helfen. Schafft das auch, kommt aber in den tödlichen Wendekreis ihrer Sense. Autsch, das hat sichtlich weh getan. Der Totenrufer versucht uns nun großflächig die Lebensenergie auszusaugen, allerdings sind wir diesmal darauf vorbereitet. Ha! Geht doch! Lia wirft eine Sphäre auf den Mob, die mich auch trifft, aber diesmal bin darauf vorbereitet und erleide dadurch keine schmerzhaften Verletzungen. Druss tanzt immer noch, die Müllerstochter wirbelt wie in Ekstase immer noch auf einem Fleck herum und senst durch die Geister wie auch durch den Schädel. Allerdings auch durch unseren Templer. Ich jage mein letztes Austilgen in die Runen und bringe den Schädel ein weiteres Mal zu splittern. Wenn ich etwas dabei gedacht hätte, wäre jetzt mein Arkaner Stirnreif zum tragen gekommen. Aber ich bin nach wie vor auf den ursprünglichen Plan fixiert, Runen auslöschen, dann ihn mit mächtigen Untote auslöschen vernichten. Der Schädel absorbiert seinen eigenen Schwarm Geister und repariert sich so das gröbste wieder weg. He!

Die nächsten Sekunden lassen wir eine ganze Batterie an Zaubern auf ihn niederhageln, die alle an seiner Widerstandskraft abprallen. Auch meine Mächtige Untote schwächen Zauber prallen ohne Wirkung an ihm ab. Verdammnis! Nun gut, ich hole mit einer Perle der Macht eines meiner Austilgen zurück. Währenddessen bannt diese hinterhältige Ratte erst alle meine Schutzzauber, dann auch die von Lia! He!

Nun gut, dann eben noch mal ein Austilgen! Ich eile wieder heran, schau unter ihm nach und tilge weitere Runen aus. Diesmal zerplatzt der Schädel einfach in viele kleine Bruchstücke, die anschließend akribisch von der Müllerstochter aufgelesen werden. Puh! Das war ein Kampf, mir ist noch ganz schwindelig nur vom zusehen der Pirouetten, welche die Totentänzerin ununterbrochen gedreht hat. Der Totenrufer ist besiegt! Wir haben einen der berüchtigtsten Nekromanten der Kolonien erledigt! Das ist der Stoff, aus dem die Legenden sind! Das ist der Augenblick der Unsterblichkeit. Noch in tausend Jahren wird man von diesem Kampf erzählen, wenn es mir gelingt, meine Abenteuer nieder zu schreiben. Die Wagemutigen haben am Mondfest des Jahres des segelnden Mannes, 738 Jahre noch Errichtung des stehenden Steines den berüchtigten Totenrufer Mehrat besiegt.

Temper Harun ist der Meinung, das wir uns jetzt nach diesem harten Kampf ausruhen sollten. Papperlapapp! Das war gerade das aufwärmen. Die wirklich harten Kämpfe erwarten uns noch. Wir sehen uns hier etwas um. Hier wurde intensiv geforscht, aber das Equipment ist zerstört, die Unterlagen zu umfangreich und speziell, als sie vor Ort zu gewichten. Nun ja, auch die Überreste der Leichname haben nichts magisches dabei. Finsternis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 22. August 2011, 12:34:31
Mondfest 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Halle der Direktoren Kollegiatsgrüfte

Wir kehren zurück zur Halle der Direktoren und fragen einfach mal Direktor Rochtal nach der längsten Nacht. Es gab in der Tat zu seiner Zeit ein Spezialist für dieses Thema. Wenn wir seinen Schädel hierher bringen, können wir ihn ein paar Fragen stellen. Da Lia und ich nicht unbedingt ohne Schutz durch die Wand aus Blitzen wollen, gehen Druss und Harun suchen. Nach einigen Minuten kehren sie zurück und wir können das alte Kollegiatsmitglied befragen.

Der manifestierte Geist heißt Seltal und kann folgendes berichten. Für die längste Nacht ist eine große Öffnung zur Schattenebene notwendig. Je größer die Öffnung, umso größer die Ausdehnung. Allerdings braucht es einen großen Anker mit mächtigen Kräften dafür. Zerstört man diesen Anker, ist die längste Nacht gegessen. Wir philosophieren darüber, was wohl der Anker sein könnte, eventuell das Eidings, was wir einst von der Blutstrotzer gesehen hatten? Das müsste rein theoretisch hier noch irgendwo sein, da das Kollegiat das Schattenei damals nach der Versenkung des Schiffes geborgen hat. Ich hoffe nicht, dass es das war, hieße es doch, dass wir selbst das Böse in das Kollegiat gebracht haben. Verdammnis!

Wir bedanken uns für die Informationen und rücken durch den Raum mit den Blitzen durch. Dadurch dass die großen Jungs Blitzableiter spielen, kommen wir kleinen Mädels ungeschoren davon. Das eherne Tor nach Norden ist ohne Schloss, von Innen verriegelt. Dann eben Dimensionstor dadurch. Tut natürlich weh, aber geht nicht anders. Hinter dem Tor ist eine gewaltige staubige Wendeltreppe nach oben zu sehen. Der Riegel ist mit einem Vorhängeschloss gesichert, dass massiv gegen Magie gesichert ist, also Klopfen bringt hier gar nichts. Gegen einen Simplen Dietrich ist das Schloss aber nicht gefeit. Mit so was hab ich einst als Zehnjährige geübt. Hach, wie nostalgisch! Dieses Mondfest hat es wirklich in sich. Ich öffne das Schloss und zieh den Riegel, lasse aber die Tür geschlossen. So können wir im Bedarfsfall schnell wieder raus.

Als erste steige ich die Wendeltreppe nach oben. Alle paar Windungen gehen Türen ab, die teilweise so aussehen, als hätte man sie seit Jahrzehnten nicht mehr geöffnet. Nach meinem Wissen sind hier Labore untergebracht und viele gehören längst verstorbenen Mitgliedern. Manche werden reaktiviert, andere bleiben einfach verschlossen weil sie zu gut geschützt sind oder niemand an diesem Labor interessiert ist. Wenn wir nichts wichtigeres zu tun hätten, könnte man hier sicherlich das eine oder andere wertvolle finden. Schließlich hören wir hinter einer Türe weiter oben Stimmen. Neugierig wie wir sind, verharren wir und ich schleiche vor um besser lauschen zu können. Hinter einem kleinen Gang befindet sich hier eine neue Zaubermatrix. Die alte wurde ja damals von Mag Thun Gata so stark beschädigt, dass eine neue her musste. Auch das ist schon beinahe wieder eine Ewigkeit her.

Nun näher heran kann ich zwei Stimmen unterscheiden. Einmal eine junge dynamische, welche ein Ritual abhalten will, die Matrix mit Schattenmagie anzureichern. Eine alte zögerliche, die genau davon abrät, weil die Risiken undkalkulierbar sind. Nun, ich schließe mich mal ganz spontan der Meinung des alten Mannes an. Das ist reiner Wahnsinn und wir werden das stoppen. Ich winke die anderen her und wir poltern in den Raum mit der Matrix. Der Saal ist nicht so groß wie die alte Matrix, aber mindesten fünfundzwanzig Schritt im Quadrat groß. Im Zentrum ist ein Brunnen mit einem Durchmesser von sechs Schritt eingelassen, der vor magischer Energie wabert.

Wir halten uns nicht groß mit Verhandlungen auf. Harun macht einen Sturmangriff und haut den Magier ordentlich eins rein. Leider absorbiert ein schwarzes Kraftfeld einiges von der Aufschlagswucht. Lia wirkt Flammende Strahlen auf den Magier, die ordentlich reinzuhauen scheinen. Dagegen ist er nicht so gut geschützt. Gut zu wissen. Dafür kriegen wir vier hinten stehenden eine Kugel aus Schattenenergie ab, die uns erschöpft und schwächt. Ui! Dazu steigen auch noch gleich riesige Schattenelementare aus der Matrix hervor und manifestieren sich um uns herum. Ach nö! Dolon wirkt einen mächtigen Lichtzauber auf eines der Schattenelementare, was dies gar nicht mag. Ha!

Da ich den Kampf gegen den Schattenmagier schnell beenden will, mache ich Nägel mit Köpfen. Ich schubse ihn und rufe dann "Schnelles Brennen!" Drei Flammende Strahlen hämmern in ihm hinein. "Säurekugel flieg und sieg!" gibt es gleich mal Nachschlag und der Kerl kippt um. So, hat er nun davon, verdammter Schattenmagier. Druss manifestiert vor sich ein Schild und blockt dann einen der Elementare. So haben nun Druss, Dolon und Harun je eines der Dinger gegen sich. Nun ja, eigentlich wäre es besser, wenn wir uns auf eines konzentrieren würden. Harun greift seines mit großem Erfolg an und verursacht große klaffende Wunden. Lia wirft auf das von Dolon einen Kugel aus magischer Energie, was gut trifft. Die Elementare prügeln auf die Jungs ein, machen aber nicht wirklich viel Schaden. Ja, davon kann ich ein Lied singen. Elementare sind gute Blocker, keine wirklichen Kämpfer. "Beeilt euch!" unterstützt uns Dolon eifrig. Ich werfe eine Säurekugel, treffe aber nicht. Verdammnis! Druss schützt sich mit seinen Psionischen Fähigkeiten gegen Kälte.

Harun schlägt das seine tot und bewegt sich Richtung das von Dolon, welches gleich noch von Lia eins mit einer weiteren Kugel bedient wird. Dolons Schläge scheinen eher Luft als das Vieh zu treffen, was ihn lauthals fluchen lässt. Der alte Magier ist einer ungünstigen Situation und ich versuche ihn aus der Gefahrenzone zu teleportieren, was er aber nicht zulässt. Verdammnis! Nun gut, dann begebe ich mit zu Druss seinem Elementar und stelle mich so hin, dass ich ihn flankiere. Die Matrix spuckt derweil viel zu viele bunte Lichter aus. Da gerät gerade etwas massiv aus dem Gleichgewicht. Nicht gut. Druss prügelt auf das Elementar nun mit großer Wucht ein und verursacht einiges an Schaden. Dolon und Harun prügeln ihres nun auch zu Brei, nachdem Lia es ein weiteres mal mit einer Kugel getroffen hat. Ich piekse etwas auf ihn ein, kann aber so gut wie keinen Effekt erzielen. Dafür haut es Druss nun endgültig zu klump. Geht doch!

Dann explodiert die Zaubermatrix, bevor wir von hier verschwinden können. Ich werde von der bunten Druckwelle gegen die nächste Wand geschleudert und falle in tiefe Schwärze. Als ich wieder zu mir komme, befinde ich mich in einer gewaltigen Hand und werde von eine irre aussehenden Riesen durch riesige Gänge von schier unendlicher Ausdehnung getragen. Das heißt, ich bin auf die Größe eines kleinen Püppchens geschrumpft. Verdammnis!

Gespielt am 25.06.2011
Spielleiter: Stefan
SC: Kaira 19 (Schurke 4/ Seher 1/ Unseen Seer 4/ Arkaner Trickser 10)
Druss 18 (Barbar 16/Psioniker 2)
Dolon 17 (Kleriker 8/Kriegspriester 9)
Harun 17 (Krieger 6/ Gesegneter Templer 10/ Gotteskrieger 1)
Lia 17 (Waldläufer 5/ Kriegsmagier 6/Arkaner Bogenschütze 2, Mystischer Ritter 4)
EP: Stufe 17 4100  Stufe 18 3280 Stufe 19 2650 Kaira 225 Harun 75 Dolon 150 Druss 150 Lia 150
Überwundene Gegner
1 Wächterkonstrukt
1 Mehrat Totenrufer
1 Schattenmagier
3 Schattenelementare
Beute
Nix
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 01. September 2011, 10:33:45
Frisch zurück vom Urlaub und weiter geht es.

Kapitel 5
Püppchen!

Mondfest 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Kollegiat

Ich werde in der mächtigen Hand auf und ab geschleudert. Mühsam versuche ich zu erkennen, wo meine Kameraden sind. Dolon ist in der Hand mir gegenüber. Druss und Harvan stecken im Gürtel, Lia schneidet sich gerade aus einem Sack am Gürtel heraus und klettert am Magier herum. Wir müssen uns vereinen, um fliehen zu können. Ob wir in dieser Größe eine Teleportation in diesem Bereich überleben können? Schließlich ist hier alles verdammt gut gesichert und es gibt ziemliche schmerzen, es trotzdem zu versuchen. Ich habe die Vision von Blutnebel vor meinen Augen und unterlasse deswegen jeden Versuch in dieser Richtung. Da ich keine Chance sehen, da erst mal sauber raus kommen, unterlasse ich es, mich aus der Hand des offenbar geistig nicht mehr sehr stabilen Magiers zu winden.

Schließlich hält der verrückte Magier an einer Tür im Erdgeschoss des Kollegiates an. Auf der Tür ist ein Messingschild, auf dem steht "Professor Harring". Den Namen kenne ich doch? Klar, bei ihm hatte ich als Scholarin einen Vormittagskurs über die Einführung in Schlicke und Schleime und was man alles für eklige Dinge damit anstellen konnte. Der Professor betritt sein geräumiges Labor. Im Zentrum steht eine Versuchseinrichtung bestehend aus einem Labyrinth aus Glas, in dem er normalerweise die nicht vorhandene Intelligenz von Schleimen demonstriert, die trotzdem in der Lage sind, Beute zu jagen. Neben der Tür steht ein großer Arbeitstisch, an dem ein Brenner einen Topf mit undefinierbarer Flüssigkeit am köcheln erhält. Da hält jemand nichts von Sicherheitsvorschriften, offene Flammen in Laboren unbeobachtet zu lassen war zu meiner Zeit noch eine Widrigkeit, für die man suspendiert werden konnte. Weiter hinten reihen sich an einer Wand mehrere Fässer auf, in denen verschiedenartige Schleime für die Experimente aufbewahrt werden. Harring stürmt begeistert auf das Glas Labyrinth zu und wirft mich und Dolon kurzerhand in den Irrgarten. Wir passieren eine Membrane und sind gefangen. Gewand rolle ich mich ab um den Aufprall zu mildern, ziehe mir aber trotzdem noch ein paar blaue Flecken zu. Dolon schwebt leicht wie eine Feder herunter. Ich will meinen eigenen Federfall für Höhen aufsparen, die wirklich für mich gefährlich sind. Druss zappelt sich frei und fällt zwischen die Versuchsanordnung, Harun wird ausversehen in Richtung des Labortisches geschleudert und saust direkt durch die offene Flamme des Kochers. Lia gelingt es erst mal zu entwischen und aktiviert ihre Rüstung, mit der sie fliegen kann.

Der Magier regiert etwas zerstreut, kratzt sich an den Kopf, als wüsste er nicht mehr, was er eigentlich tun wollte. Schließlich läuft er zu den Fässern und zapft einige Schleime von einem Fass in einen Eimer. Da wir nicht hier sein wollen, wenn irgendwelche ätzende Schleime auf uns nieder regnen, spricht Dolon einen Zauber, der ihn leicht macht und will ein Seil hoch tragen. Dummerweise hält die Membrane von dieser Seite aus dicht, so dass der Schlachtenrufer dagegen knallt und wieder zurück geschleudert wird. Das tat sichtlich weh. Autsch!

Nun gut, wir müssen hier raus. Lia benutzt den Zauber zerbersten, um das Glas zu sprengen. Es entstehen Risse, aber die gehen nicht tief genug. Auch leuchten unten an der Versuchseinrichtung verschiedene Runen auf und die Risse beginnen zu verschwinden. Nun gut, dann mit vereinten Kräften. Ich friere das Glas ein und Dolon haut mit Windseher mit voller Wucht drauf, während Lia ein weiteres Zerbersten spricht. Nun werfe ich eine Säurekugel, Lia spricht zum dritten Mal ihren Zauber und Dolon schmettert ein Öffnung in die Wandung, die groß genug ist, dass wir durch kommen. Ich lasse Dolon den Vortritt, da ich auch mit verbessertem Flimmern da heraus kommen kann. Kaum ist Dolon durch, wird das Loch schon kleiner und der Magier kommt mit einem Eimer in der Hand aufgeregt heran gelaufen. Dummerweise kippt der Eimer beinahe um, als der Professor ihn abstellt. Geradeso kann er ihn noch halten, aber einige Schleime fallen heraus und kriechen unter die Versuchseinrichtung, die in einer Senke steht. 

Darum kann ich mich nicht kümmern, sondern hechte gerade noch so durch das immer enger werdende Loch und falle ein Stück in die Tiefe. Der Magier will nach uns greifen, grabscht aber daneben. Derweil kriechen weitere Schleime aus dem Eimer und beschäftigen den zerstreuten Professor. Finde ich schon etwas derb, dass der Mistkerl uns für Schleimfutter hält. Gekonnt arbeiten Druss, Dolon, Lia und ich uns nach unten, bis wir in der verdreckten Senke landen. Von Harun ist nichts zu sehen. Drei Schleime schleimen emsig auf uns zu. Nicht gut!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 05. September 2011, 10:39:24
Mondfest 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Kollegiat Labor des Professors Harring

Da Schleime Magierangelegenheit sind, rücken Lia und ich vor. Lia eröffnet den Reigen der Vernichtung mit einem Feuerball. Die Schleime sind ungeheuer agil und weichen recht gewandt aus. Verdammnis! Die Schleime rücken verhalten vor, Geschwindigkeit ist nicht so ihr Ding. Schlachtenrufer Dolon schreit "Beeilt euch!" und schon sind wir viel schneller. Druss packt einen der Blitzspeere aus und wirft ihn, was aber recht wenig Resonanz bei den Schleimen auslöst. "Sturm aus Säure!" piepse ich und ein kleines Inferno bricht unter der Versuchsanlage aus. Nicht nur wir sind geschrumpft, auch unsere magische Energie. Der verrückte Professor ertastet Druss, den er raus zieht. Verdammnis!

Lia wirft eine Sphäre und wird daraufhin von einem der Schleime eingeschleimt. Iiiks. "Rächender Zorn!" ruft Dolon und gibt dem Schleim Saures, der Lia geschleimt hat. Druss versucht sich aus dem Griff des Professors zu befreien, was ihm auch gelingt. "Elementar aus Feuer! Greife an!" rufe ich und ein gar putziges Minielementar erscheint, welches Lia unterstützt und gleich einen der Schleimbollen zusammen haut. Gleich darauf jagt Lia einen Blitz durch die verbliebenen Gallerte, was die ziemlich wütend macht. Einer der Schleime greift mich an und haut mich beinahe um. (Kritischer Treffer, stand noch mit 9 Lebenspunkten.) Verdammnis!

Dolon springt mir zur Hilfe und blockt den Schleim. Druss fällt auf die Versuchseinrichtung und poltert laut in Richtung unserer Senke. Sieht schmerzhafter aus, als es ist. Mein Feuerelementar haut etwas auf den Gallert herum, während ich mich absetze und etwas hoch heile. Lia wirkt einen weiteren Blitz und das zweite Amorphe Ding gibt den Geist auf. Als letztes tötet Dolon noch das, was mich beinahe umgebracht hätte. Nun sind wir wieder alle vereint und der Schlachtenrufer heilt mich ein weiteres Mal.

Der zerstreute Professor sammelt inzwischen die herausgelaufenen Schleime wieder ein. Jedenfalls versucht er es mit nicht gerade berauschendem Erfolg. Harun ist inzwischen von dem Tisch geklettert und ist neben eines der Beine von diesem in Deckung gegangen. Wir krabbeln aus der Senke heraus und ich mach uns Unsichtbar. Gemeinsam rennen wir mit der Hast beschleunigt zwischen den Schleimen hindurch und vereinen uns mit Harun wieder. Jetzt sind wir wieder alle zusammen. Wir verstecken unsere Rucksäcke und Nimmervollen Beutel hinter einem Tischbein an der Wand und ich wirke dann einen Seiltrick. So schnell wie möglich klettern wir hinein und ziehen das Seil heraus. Nun sind wir außerhalb der Reichweiter der längsten Nacht und Heilzauber wirken wieder normal. So kann Dolon uns wieder richtig heilen. Der Tag war lang und wir brauchen neue Zauber, also schlafen wir eine Runde.

Nach einer geruhsamen Nacht spähen wir vorsichtig aus unserem Versteck heraus. Der Magier krabbelt mit einer großen Lupe in der Hand auf dem Boden hin und her und späht in alle Ritzen. Das hat schon etwas Komisches an sich.

"Ich muss sie finden! Die Versuchsobjekte! Nicht auszudenken, was sie alles in meinem Kopf anstellen können. Oder sind sie schon drin? Ah! Ich kann Stimmen hören, die mich rufen! Ah", brabbelt er zusammenhangslos vor sich hin. Er ist immer noch schwachsinnig, so wie wir immer noch klein sind. So langsam mache ich mir Sorgen über unseren Zustand. In dieser Größe können wir normal große Spinnen und vielleicht noch Ratten bekämpfen, keine wirklichen Bedrohungen. Ich schau mich weiter um, aber außer der Tür gibt es keinen Weg nach draußen. Ich strecke meinen Kopf wieder nach Innen und fange an, meine Zauberliste durchzuschauen und eine praktische Kombination zu entwickeln, mit der wir hier raus kommen.

"Der Verrückte ist gerade nach draußen gegangen", meint Druss und klettert ganz raus, auch die anderen eilen hinter her.

"Haut am besten ein kleines Loch in die Tür!" rufe ich ihnen hinter her und lerne weitere Zauber, habe ja einiges gestern verbraucht. Schließlich bin ich fertig und große Aufregung herrscht im Raum. Der verrückte Magier ist wieder da und hat ein Schmetterlingsnetz mitgebracht. Und da drin steckt nun Dolon, der wild mit seiner Axt um sich schlägt, um das Netz zu zerteilen. Ich bin sicher, Dolon schafft es da wieder raus. Die Tür, unser einziger Weg in die Freiheit, ist zwar zu, aber nicht verschlossen. Das ist unsere Möglichkeit, da die anderen es nicht geschafft haben, ein Loch in das dicke Material der Türe zu schlagen. Ich fixiere die Türklinke, rufe "Ferne Kraft, bewege diese Klinke!" und konzentriere mich auf die Magie. Mit purer Willenskraft drücke ich die Klinke nach unten und ziehe dann mit aller Macht daran. Millimeter um Millimeter öffnet sich die schwere Tür, bis der Spalt groß genug ist, um auch Druss einen Durchgang zu ermöglichen. Dolon hat es inzwischen geschafft, sich aus dem Netz heraus zu hauen und schwebt zu Boden. Dort fängt der Magier an, ihn tot trampeln zu wollen. Verdammnis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 08. September 2011, 10:06:39
1. Nachtal 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Kollegiat Labor des Professors Harring

"Beeilt euch!" rufe ich laut und flitze los, um dem armen Dolon zu helfen. Lia fliegt herum und beharkt den Professor mit ihren kleinen Pfeilchen, die wie Mückenstiche wirken dürften. Ich eile herbei und rufe "läuft wie geschmiert" und der Verrückte gleitet wirklich auf den kleinen rutschigen Fleck aus und knallt zu Boden. Hat er nun davon, wie ein Irrer herum zu springen. Während der Magier sich stöhnend aufrichtet und sich sein schmerzendes Gesäß reibt, sausen wir alle so schnell wie möglich durch den engen Türspalt. Kaum ist der Letzte von uns durch, knallt die Tür auch schon hinter uns zu.

Puh! Das war jetzt knapp gewesen. Alle versammeln sich um mich herum und ich mache uns Unsichtbar. Wir drücken uns an die Wand, da wird die Tür auch schon aufgerissen und der Magier kommt heraus gestürmt. Fluchend fängt er an, nach uns Ausschau zu halten. Eine weitere Tür weiter hinten öffnet sich und ein Kollegiatsmagier versucht heraus zu finden, was unser Verrückter hier macht.

"Ich suche meine Versuchsobjekte, sie haben menschliche Formen, diese Größe", er deutet mit Daumen und Zeigefinger unsere jetzige Höhe an, "Und ihre Stimmen sind in mir."
"Aha?" meint darauf hin sein Kollege unverbindlich und verschwindet sofort wieder, bevor er vielleicht noch um Hilfe gebeten wird. Derweil fangen wir an, Abstand zu gewinnen. Und nun? Wir beraten uns kurz und beschließen, uns an unseren alten Freund Harvard Repp zu wenden. Wenn wir noch einen Freund hier haben sollten, dann er. Sein Büro war ein Stockwerk höher und wir eilen zur Treppe. Von dort geht es dann erst mal viele Stufen nach oben. Lia, Druss und ich klettern jeweils ungesichert hoch und helfen dann unseren beiden kleinen Dosen mit einem Seil nach oben. Ich fange an diese Stufen zu hassen.

"Ha, jetzt sind wir auf Stufe 50!" verkündet schließlich Druss. In der Tat, wir sind endlich auf dem ersten Stockwerk über dem Erdgeschoss angekommen. Das war vielleicht mal anstrengend. Da wir alle Hunger haben, suchen wir uns eine Nische und verstecken uns hinter dem Sockel einer Büste eines schon lange toten Direktors. Dort nehmen wir erst mal ein zünftiges kleines Heldenmahl zu uns und gleich geht es gestärkt weiter.

Die Gänge sind staubig und verlassen. An den Wänden hängen immer noch die uralten Wandteppiche, die einem Geschmack von vor zweihundert Jahren entsprechen. Hier und da ist eine kleine Schauvitrine mit für Scholaren sicherlich interessanten Gegenständen ausgestellt. Schließlich taucht kurz vor der Biegung, die zum Gang zum Büro von Harvard Repp führt eine Gestalt auf. Wir gehen in Deckung uns sehen doch tatsächlich den alten Magier des Apokryptos vorbei marschieren, der an der Tür zum Arbeitszimmer von unserem "Freund" Repp klopft. Eine Akolythin streckt ihren Kopf durch die Tür und bedeutet den Alten zu warten. So wie es aussieht, können wir uns einen Kontaktaufnahme mit Repp wohl sparen. Wir huschen von Deckung zu Deckung näher zum Büro hin, um vielleicht noch was erlauschen zu können. Auf dem Weg kommt Harvan ins Stolpern und verursacht ein infernalisches Scheppern, welches auch der alte Mann noch hören kann. Verdammnis! So was sollte in einer solchen Situation einfach nicht passieren. Der Alte schaut konzentriert ins unsere Richtung, wird zum Glück aber durch die Akolythin abgelenkt, die ihn nun hinein bittet. Leider sind wir zu weit entfernt, um durch den Spalt hindurch huschen zu können.

Nachdem die Tür sich geschlossen hat, eilen wir hinter her und versuchen etwas zu erlauschen. Leider ist die Tür magisch gesichert und keinerlei Geräusch dringt nach draußen. Ich schätze mal, da kann ich auch mein magisches Hellsehen oder Hellhören gleich von vorne herein sein lassen. Nun gut, ich habe noch die Möglichkeit, mich einfach durch die Tür hindurch zu flimmern. Ich mach den anderen klar, dass sie sich keine Sorgen machen müssen und flimmere dann durch die Tür durch, nachdem ich den entsprechenden Zauber gewirkt habe. Das Arbeitszimmer ist immer noch so überladen wie eh und je. In einer Ecke lümmeln sich zwei Magier und eine Magierin, sprich die Akolythin welche die Empfangsdame mimt, und betrachten eine Kugel mit schwarzen Schatten. Scheint sich um eine Art Ausspähkristall zu handeln, der statt klarer Bilder Schatten projiziert. Wahrscheinlich eine Art Ausspähmagie für Schattenmagier.

Der Anführer des Apokryptos setzt sich vor den überladenen Schreibtisch von Harvard Repp und die beiden scheinen sich schon von früher zu kennen. Ich arbeite mich zu einem Bücherregal vor, klettere daran hoch und verstecke mich in der Tiefe zwischen zwei sich zueinander geneigter Bände. Mein Flimmern hört auf und ich habe einen guten Überblick aus den Schatten heraus auf die Szenerie. Und was ich nun zu hören bekomme, lässt meine Ohren schlackern. Es ist schlimmer, als ich wahrhaben wollte. Verdammnis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 12. September 2011, 10:23:04
1. Nachtal 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Kollegiat Arbeitszimmer von Harvard Repp

"Die Wagemutigen müssen endlich weg! Sie haben zwei meiner besten Leute getötet, wichtige Arbeitsutensilien gestohlen und das Versuchsobjekt befreit. So kann das nicht weiter gehen! Wir brauchen weitere Versuchsobjekte" beschwert sich der alte gemeine Kerl über uns. Ha, den haben wir doch ganz schön stark in die Suppe gespuckt, auch wenn der Kampf mehr als nur ausgeglichen war. Etwas mehr Druck und wir hätten vom Schlachtfeld fliehen müssen. Kämpfe gegen Magier sind nicht wirklich unsere Stärke, wie ich offen zugeben muss.

"Nun, die Anpassung muss freiwillig geschehen. Wir werden nie das Vertrauen der Bevölkerung erringen können, wenn wir dafür Menschen töten."
"Aber mit Tieren allein kommen wir nicht weiter."
"Übt Euch lieber in Geduld. Wenn Ihr zu viel Staub aufwirbelt, könnten noch weitere Abenteurer auf Euch aufmerksam werden, auch wenn wir die Wagemutigen aus dem Spiel nehmen."
"Hat sich da schon was getan?"
"Wir arbeiten mit Hochdruck daran. Zurzeit scheinen sich die Wagemutigen an einen Ort aufzuhalten, der stark gegen Erkenntnismagie geschützt ist. Selbst mit unseren Mitteln können wir sie nicht aufspüren. Sobald wir sie haben, füttern wir sie über eine Person, der sie vertrauen, mit falschen Informationen über die Kinder von Kaira Larund. Das wird sie für Monate aus dem Spiel nehmen und wir können in aller Ruhe unser Projekt zu Ende führen. Wir müssen dabei äußerst vorsichtig vorgehen, sonst rufen wir noch Moloch auf den Plan."
"Gut, nehmt sie aus dem Spiel und alles wird sich zum guten wenden. Ich verlasse mich auf Euch. Einen weiteren Rückschlag werde ich nicht mehr kompensieren können." Der Alte steht auf, verabschiedet sich und geht. Das war jetzt wirklich harter Tobak. Harvard Repp seiht ihm kurz nachdenklich nach und fängt dann an, ein paar ausfürhliche Notizen in einem offenes Buch zu schreiben.

Er ruft seine Akolythin zu sich her, die ihm berichtet, dass die Suche nach den Wagemutigen immer noch nichts ergeben hat. Dann meint er, dass er die nächste halbe Stunde nicht gestört werden darf und holt drei Steine aus einer Schublade, die dann um seinen Kopf herum zu kreisen beginnen. Ionensteine? Oder eher Telepahtiesteine? Wohl eher letzteres. Er sackt in sich zusammen und schließt die Augen. Ich überlege, ob ich seine Gedanken lesen soll, komme aber zu dem Schluss, dass er sich wahrscheinlich dagegen abgesichert hat und ich in meiner Körpergröße keinen Rückschlag ausprobieren möchte. Aber was im Buch steht, würde mich schon interessieren. Alle Anwesenden scheinen weggetreten zu sein, also klettere ich geschwind das Bücherregal nach unten und flitze zum Schreibtisch. Dort klettere ich die Schubladenreihe hoch und krabble dann zum Buch und linse auf die Seite.

Es scheint Schwierigkeiten mit dem dunklen Volk zu geben, da sie sich nicht nur in den Gängen der Zwergensiedlung festsetzen, sondern auch Häuser besetzen. Solange sie aber nicht revoltieren, sind sie ein eher untergeordnetes Problem, dass spätestens mit dem Weggang von Moloch endgültig gelöst werden kann. Ich blättere mit durch einige Seiten, was jeweils recht mühsam ist. Einmal schreckt einer der Magier hoch und späht in meine Richtung. Ich werfe mich hinter dem Buch in Deckung und riskiere nach einer schier endlosen Minute einen Blick. Da der Kerl wieder Regungslos dasitzt, scheint er wohl wieder seine Aufmerksamkeit auf die Kugel gerichtet zu haben.

Ich lese verschiedene Einschätzungen über die Versorgungslage der Piraten, die sich durch neue Stützpunkte nun selbst versorgen können. Und dann stolpere ich über einen weiteren Absatz über das dunkle Volk. Offensichtlich scheinen sie einen neuen Extractor zu bauen. Damit können sie neue Mitglieder ihres Volkes reproduzieren. Sie scheinen wirklich keine Möglichkeit zu haben, sich in auf biologischer Basis zu vervielfältigen. Kein Wunder, dass diese kleinen Kreaturen immer so griesgrämig aus der Wäsche gucken.

Dann ein Bericht über verschiedene Gruppierungen innerhalb der Lagerstadt. Sie scheinen wohl mehrere aktive Spione zu haben. Außerdem gibt es mehrere verschiedene Meinungen zum neuen Direktor, also dem komischen Schlangenauge. Aber von wirklichem Widerstand dagegen scheint keine Rede zu sein. Hm. Dann Notizen über das Sonderprojekt, um die Wagemutigen los zu werden. Nichts wirklich Neues zu finden. Als letztes lese ich noch von einem Sonderprojekt im Observatorium, wo ständig mindestens sechs Kollegiatsmitglieder an einer dauerhaften Verankerung arbeiten. Und so wie ich das Gelesene interpretiere, arbeiten sie an einer permanenten Verankerung der längsten Nacht auf dieser Ebene. Verdammnis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 15. September 2011, 10:17:47
1. Nachtal 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Kollegiat Arbeitszimmer von Harvard Repp

Die halbe Stunde ist inzwischen fast abgelaufen, also schlage ich die Seiten wieder zurück und klettere nach unten. Kaum bin ich dort, regt sich Harvard Repp wieder und ich eile mit einem weiteren Flimmern durch die Wand davon. Dolon berichtet mir aufgeregt, dass er Jenna gesehen hat. Verdammnis! Sie ist ganz frei hier herum gelaufen. Bedeutet das nun, dass sie zur Doppelagentin wurde oder dass es ihr gelungen ist, sich hier erfolgreich als unsere Agentin einzuschleichen? Ich traue ihr ehrlich gesagt eher ersteres zu, auch wenn letzteres auch noch im Bereich des Möglichen liegt. Wir haben ihr nichts Böses getan und standen immer für sie ein. Auch in der Hölle war sie recht loyal zu uns. Ich will sie also ohne einen konkreten Beweis nicht verdammen, aber wirklich vertrauen kann man ihr auch nicht. Das kann man niemanden, der aus solch Gefilden kommt.

Ich berichte den anderen, was ich heraus gefunden habe. Dazu setzen wir uns unter die Bank und diskutieren die neusten Erkenntnisse durch. Das Kollegiat scheint kein unmittelbarer Gefolgsmann von Moloch zu sein. Aber sie sind definitiv auch nicht gegen ihn. Obendrein versuchen sie die längste Nacht zu verankern. Also sind sie als feindlich einzustufen. Verdammnis!

Nun gut, jetzt sollten wir versuchen, unseren Zustand zu beenden. Ich habe so langsam satt in der Größe einer kleinen Püppi herum zu rennen. Also ab zur Bibliothek! Die ist natürlich im zweiten Stock und eine weitere Besteigung des Treppengebirges erwartet uns. Ich führe die anderen zur Bibliothek oder besser gesagt zu dem Regal, dass vor der Tür steht, die zur Bibliothek führt. Finsternis! Was hat das wieder zu bedeuten? Nun gut, die Männer beginnen emsig ein Loch zu schlagen, während wir schwachen Mädels wache halten. Schließlich ertönt eine Explosion und Schreie sind zu hören. Die Türe erwärmt sich kurz, dann kühlt sie wieder ab. Wir werden nicht ganz schlau daraus und schließlich erzielen wir einen Durchbruch. Dolon schaut als erster rein und meint: "Die Bibliothek ist zerstört und voller Geister!"

Ich drängel mich durch, um selbst einen Überblick zu bekommen. Alles ist Dunkel, also sage ich "Licht" und schieße einen leuchtenden Pfeil ins Dunkel. Die Regale sind Leergeräumt, teilweise verbrannt, auch wenn es wohl nur wenige Bücher erwischt hat. Dolon redet mit dem Geist des Bibliothekars, der aber der Meinung ist, dass alles in Ordnung ist. Was immer hier geschehen ist, Informationen bekommen wir hier keine mehr. Nun gut. Dann müssen wir zurück in die Gruft und uns mit den dortigen Geistern beratschlagen. Schließlich sind dort Jahrhunderttausende von Jahren an magischer Forschung versammelt.

Der Abstieg ist mühsam. Ich kann ja runterspringen und mich abrollen, Dolon kann runter schweben, aber alle anderen haben ein echtes Problem. Die Treppe scheint sich ewig zu ziehen und wir müssen mehrmals eine Pause einlegen. Auf dem Weg nach unten können wir durch die offene Türe in den Raum hinein schauen, wo einst die Matrix gestanden hatte. Dort kniet ein alter Bekannter, der Halborkische Pförtner und schruppt an den Fleck herum, welcher der Schattenmagier hinterlassen hat. Wenigstens scheint er noch zu leben, auch wenn er nun kein Pförtner mehr ist. Schließlich stehen wir vor dem gewaltigen Portal, welches wir zwar entriegelt, aber nicht geöffnet hatten. Nun gut, ich vergrößere Druss und lasse ihn nach oben Fliegen. Er ist nun Groß und Stark genug, um die Türe aufzustemmen, in dem er sich am Riegel abstütz. Geht doch!

Wir eilen durch die Halle der Direktoren und klagen Rochtal unser Leid. So ein magisches Phänomen ist immer interessant und bald haben sich Kapazitäten aus tausend Jahren der Forschung um uns versammelt und diktieren uns eine Liste mit den Materialien herunter, die sie benötigen. Ich schwinge die gewaltige Feder mit beiden Händen auf einem normal großen Stück Papier. Das rollen wir zusammen und tragen es mühsam durch die Gänge, bis wir auf die Wache treffen. Die hat sehr viele Witze auf Lager, welche auf unsere prekäre Lage anspielen. Ich glaube, ich muss nicht erwähnen, wie wenig ich darüber lachen kann. Wir werden in den Tempel gebracht und schicken nach Xana, die nach einer halben Stunde kommt und am liebsten ihre ganzen Zauber an uns ausprobieren möchte. Ne, lieber nicht. Sie teleportiert weg, um die ganzen Sachen zu besorgen. Nach mehreren Stunden erscheint sie mit Serenius im Schlepptau, der auch einige Witze über unseren Zustand macht.

Die ganzen Materialien werden ins Laber geschafft und wir sind nun für viele Stunden Versuchsobjekte, bis wir schließlich wieder normal groß sind. Wir bekommen noch den Tipp, Kessev aufzusuchen. Nun gut, dann auf ein neues!

Gespielt am 09.07.2011
Spielleiter: Stefan
SC: Kaira 19 (Schurke 4/ Seher 1/ Unseen Seer 4/ Arkaner Trickser 10)
Druss 18 (Barbar 16/Psioniker 2)
Dolon 18 (Kleriker 8/Kriegspriester 10)
Harun 17 (Krieger 6/ Gesegneter Templer 10/ Gotteskrieger 1)
Lia 17 (Waldläufer 5/ Kriegsmagier 6/Arkaner Bogenschütze 2, Mystischer Ritter 4)
EP: Stufe 17 2730  Stufe 18 2300 Stufe 19 1853 Kaira 300 Dolon 75 Druss 75 Lia 150
Überwundene Gegner
3 "Riesen"Schleime
Beute
Nix
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 19. September 2011, 15:00:51
Kapitel 6
Nicht ohne meine Tochter!

1. Nachtal 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Kollegiat

So langsam aber sicher fange ich an Treppensteigen abgrundtief zu hassen. Teleportationsmagie verweichlicht wirklich, denn meine Beine fangen schon bald an zu schmerzen. Nun gut, die Kletterei als kleine Püppchen war sicherlich viel anstrengender, trotzdem beginne ich jede Stufe bald mit einem Namen zu versehen von den Leuten und Wesen, die ich im Laufe meiner Abenteurerkarriere getötet habe. Und da kommt eine verdammt große Menge zusammen. Schließlich erreichen wir mal wieder die erste Ebene des Kollegiates. Ich höre schon auf größerer Entfernung, wie zwei schwatzende Magierinnen uns nähern. Ich hole mir die große Unsichtbarkeit zurück und spreche diese lautlos mit Hilfe meines Steckens, den ich geschwind aus meinem Rucksack ziehe. Die beiden Magierinnen kommen näher.

"Weißt du was ich am meisten vermisse? Den Geschmack von Äpfeln. Das fehlen von Essen sicherlich allgemein, aber Äpfel im ganz besonderen", meint eine der Magierinnen, die vor uns in dem Moment das Treppenhaus betreten.
"Ich vermisse den Schlaf, das Träumen. Irgendwie hat das immer zum Leben dazu gehört", erwidert die andere Frau. Ich zücke geschwind meine Brille und sehe mit erstaunen, dass Beide noch lebendig sind. Hä?

Sie steigen weiter schwatzend die Treppe hoch und verschwinden dann aus unserem Sichtfeld. Wir warten zwei Minuten und gehen dann hoch ins erste Stockwerk des Gebäudes, wo sich Kessevs Büro befindet. Der Gang ist wieder mal leer und undbevölkert. Wir huschen auf dem dicken Teppich mit nur wenigen Geräuschen entlang und kommen schließlich vor Kessevs Büro an. Dort ist ein Warnschild mit der Aufschrift angebracht: "Betreten nur in Begleitung von Meistern gestattet!" Es gibt kein Schild oder Schloss, dass mich noch aufhalten könnte. Die Falle ist primitiv und auf Magie ausgelegt, dass Schloss selbst hält keine drei Herzschläge stand. Vorsichtig öffne ich die Tür, der Raum ist leer und staubig. Wir huschen hinein. An einer Wand steht die Apparatur, die ich mit dem Umlegen eines großen schweren Hebels aktiviere.

Kessevs Geist erscheint in dem offenen Sarkophag. Ich erzähle im Schluchzend, dass Mili entführt wurde, was er allerdings schon weiß, denn Mili ist durch ihre angeborene Schattenaffinität wirklich der Anker der längsten Nacht und befindet sich im Observatorium auf der Schattenebene. Da hatte Druss wirklich recht mit seiner instinktiven Vermutung. Verdammnis!

Mein armes kleines Mädchen! Mein süßes Töchterchen! Mein unschuldiges Kind! Diese verdammten Bastarde! Dafür werden sie bezahlen! Ich habe keine Ahnung, was mit toten Schatten passiert, aber ich weiß, dass dieser Ort, wo er immer auch sein mochte, bald von vernichteten Schatten überlaufen wird. Kessev erzählt uns, dass er hier den Großteil seines Lebens verbracht hat. Schattenmagie war früher verboten zu erforschen, aus gutem Grund würde ich sagen. Nur den Direktoren war es erlaubt und die wenigsten haben sich je damit beschäftigt. Allerdings hat Kessev auch in diese Richtung geforscht. Das Schattenei von der Blutstrotzer war in Wahrheit das Gefängnis für einen Schattenteufel mit dem Namen Kultuma, den wir schon im Zwergengefängnis oder besser gesagt auf dem Weg dorthin einen Besuch in seinem Schattenschloss abgestattet haben.

Kultuma ist ja wie bekannt einer der ersten Diener des Moloch und war für die Schwarze Hand bestimmt. So wie es aussieht, haben die Magier vom Kollegiat das Schattenei aus der gesunkenen Blutstrotzer geborgen, die wir damals verbrannt und damit auch versenkt haben. Obwohl die Kollegiatsmagier vorsichtig gewesen waren und Kultuma in einen Bannkreis gesperrt hatten, gelang es dem Schatten die schwarze Hand zu kontaktieren. Der jetzige Direktor Ignatzius Reth ist in Wahrheit ein Mitglied der Schwarzen Hand. Es war der dunkle Einfluss von Kultuma, welcher Reth auf den Posten des Direktors gehoben hat, in dem er Kessev und Harvard Repp korrumpierte. Das erklärt nun einiges. Reth hat mit Hilfe von Kessev einen Extraktor gebaut und damit die Seelen aller Kollegiatsmitglieder extrahiert, um die leeren Körper mit Schatten zu ersetzen. Alle die sich gewehrt hatten, wurden entweder gezwungen die Prozedur über sich ergehen zu lassen oder wurden liquidiert. Finstere Verdammnis!

Kessev wurde liquidiert, nachdem er die Konsequenzen seiner Handlungen verstand und dagegen aufbegehrte. Repp wurde als einer der ersten Extrahiert und seine Seele ersetzt. Die Seelen befinden sich als Larven im Büro des Direktors. Die Gesamtsituation ist nicht wirklich rosig, aber Reth ist sehr arrogant und erwartet keinen wirklich ernsthaften Angriff von Innen heraus. Nun, da wird wohl jemand bald erkennen, dass er sich geirrt hat.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 22. September 2011, 15:06:34
1. Nachtal 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Kollegiat Meister Kessevs Büro

Durch die angeborene Affinität von Mili hat diese schon früh einen mächtigen Schatten angezogen. Wer dieser Schatten nun eigentlich genau ist und wie der zu Moloch steht, kann Meister Kessev nicht sagen. Auf alle Fälle dient sie nun als Verankerungspunkt für die Längste Nacht und wahrscheinlich wurde für das notwendige Ritual ihre Seele extrahiert und mit einem Schatten ersetzt. Verdammnis!

Alarion ist übrigens auch hier irgendwo untergebracht. Mein armer Sohn! Allerdings haben sie kein wirkliches Interesse an ihm und dient nur als Druckmittel gegenüber mich. So was gemeines aber auch. Sich hinter kleinen Kinder verstecken wollen. Finsternis!

Auf alle Fälle müssen der Direktor und Kultuma sterben. Der Direktor, weil er den Schlüssel für das Portal besitzt, dass auf die Schattenebene führt, wo sich der Teil des Observatoriums befindet, dass für uns wichtig ist. Kultuma, weil er den Anker, sprich Mili, bewacht. Dann müssen wir Informationen finden, wie wir das Ritual der Verankerung aufheben können, entweder in der Bibliothek oder im Büro des Direktors. Dort befinden sich wahrscheinlich auch die extrahierten Seelen der Kollegiatsmagier. Aber wo in aller Welt befindet sich Alarion? Das Kollegiat ist riesig, unzählige Räume, unzählige Labore, davon viele gar nicht auf dieser Ebene. Nun, da werden wir wohl den Direktor mal danach fragen müssen. Sieht so aus, als hätten wir eine Aufgabe und den Weg, die zu lösen.

Dolon merkt an, dass es kurz vor Mittag ist und Zeit seine Zauber zu memorieren. Nun gut. Von hier aus kriegt er aber keinen Kontakt zu seinem Gott. Im Keller gibt es einen Myrkulschrein. Da wir hier fertig sind, verlassen wir Kessevs Büro, nachdem ich diese infernalische Maschine wieder abgestellt habe. Ungestört schleichen wir mal wieder bis in den Keller und kriechen unter den blitzenden Entladungen in den Katakomben hindurch. Im Myrkultempel bekommt Dolon kalte Füße, da seine Gebete auch von Myrkul empfangen werden könnten und die Beiden haben ja noch eine Rechnung wegen den Steinen in seinen Augen offen. Keine gute Idee für Dolon hier zu beten. Nun gut, dann müssen wir eben zurück in die Stadt laufen. Der einsame Wächter im Gang zum Myrkultempel hat ein paar dämliche Kommentare parat, die ich ihm aber abschneide. Wir schreiten zu Fuß zurück zur Lagerstadt. Es ist richtig ungewohnt zu laufen. Ach, was sind wir doch verwöhnt durch meine Transportmagie.

An der Palisade fängt uns eine Bettlerin ab. Jedenfalls ist die Frau wie eine Bettlerin gekleidet, Druss gibt ihr gleich mal ein Silberstück, während ich sie mit gerunzelter Stirn anblicke. Bettler stinken normalerweise, die Frau sieht eher so aus, als hätte sie sich abgetragene Kleidung angezogen, um auf einem Maskenball ein ausgefallenes und preiswertes Kostüm zu präsentieren. Tatsächlich scheint es sich um eine Priesterin der Umberlee zu handeln, wie sie lachend gesteht und meine scharfe Beobachtungsgabe lobt.

Sie findet gut, dass wir den Piraten der Schwarzen Hand einhalt geboten und ihnen den Drachen abgeluchst haben. Die Frau will ihren Namen nicht nennen, aus welchem Grund auch immer. Vom Alter her könnte sie sogar die Hohepriesterin des Tempels von Umberlee sein, aber ich habe sie nie gesehen, da ich mit der königlichen Schlampe nicht unbedingt etwas zu tun haben möchte. Auf alle Fälle scheint sie uns als Verbündete zu betrachten und die Piraten der Schwarzen Hand als Häretiker, welche sich vom wahren Glauben aller Seefahrer an Umberlee abgewandt haben. Solch ein Verhalten kann nicht geduldet werden. Allerdings scheinen die Piraten durch Moloch einen so potenten Schutzherr zu haben, der durchaus in der Lage ist, den Dienern Umberlees Paroli bieten zu können. Und die königliche Schlampe, wie Umberlee auch respektlos genannt wird, will wohl keins ihrer wertvollen Spielzeuge bei dem Versuch opfern, eines der Piratenschiffe zu zerstören. Schatten können schon eklige Gegner sein, wenn man nicht das passende Gegenmittel hat. Und dieses Gegenmittel scheinen wir zu sein. Der Tempel wird uns auf alle Fälle bei gegebener Zeit unterstützen. Nun gut, wir sind nicht wirklich in der Lage in dieser Situation den moralischen heraushängen zu lassen, um die freiwillige Unterstützung einer bösen Gottheit abzuschlagen. Wir verbleiben trotzdem unverbindlich, werden aber wohl den Tempel aufsuchen, bevor wir aktiv gegen die schwarze Hand vorgehen werden, aber das ist erst mal ein weit unten stehender Punkt auf unserer Liste. Meine Kinder zu befreien steht ganz oben.

Während Dolon und Harun in den Tempus Tempel gehen, um zu beten, gehen wir anderen drei in die Goldmünze um von den letzten Ereignissen zu berichten. Hauptmann Wolan ist sehr beunruhigt über unsere Nachrichten. Das Kollegiat sind Diener Molochs und der Schatten. Allerdings gibt es eine gute Nachricht, die Stahlklauen, eine Eliteformation des Tempus Tempel, hat sich auf dem Weg gemacht, um der Stadt zu helfen. Und wir können wahrlich jede kompetente Hilfe gebrauchen.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 26. September 2011, 14:20:32
1. Nachtal 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Chondathan

Anschließend gehen wir ebenfalls zu dem Tempel. Die beiden Recken beten im Hauptraum. Ich suche mir ebenfalls ein Plätzchen, um ein paar Gebete an Tempus zu sprechen, schließlich ist das hier ein Krieg und ich würde doch ganz gerne diesen Konflikt gewinnen. Schließlich geht es um mein kleines Töchterchen und natürlich auch um diese Region. Allerdings kommt just in dem Moment Jenna in den Raum hinein. Ich stehe auf und atme tief durch. Gleich wird sich zeigen, ob Jenna eine gewitzte Doppelagentin für uns oder eine miese kleine Verräterin ist. Mein Herz will mir weismachen, dass sie noch auf unserer Seite steht, während mein Verstand Herz auslacht und es einfach besser weiß. Sie ist eine Höllengeborene und Moloch ist ihr Näher, als uns lieb sein kann.

Wir versammeln uns um sie und begrüßen sie wie eine lang vermisste Gefährtin, die ihren Weg zurück gefunden hat. Und dann erzählt sie uns die Story vom Pferd. Kein Wort über das Kollegiat, sie war nur in der Stadt und es war sehr schwierig sich dort unerkannt zu bewegen. Jenna bestätig auf Nachfrage, dass sie wirklich nur in der Stadt war und sagt uns damit, dass sie eine verlogene Verräterin ist. Die grünhaarige Frau erzählt, dass mein armer kleiner Sohn in einem Lagerhaus in der Stadt gefangen gehalten wird. Nun, das erscheint mir nicht als die Möglichkeit, uns für Monate aus dem Spiel zu nehmen, aber wahrscheinlich ist das eine wirklich üble Falle. Ist nur die Frage, ist mein Sohn wirklich dort oder ist das auch eine Lüge. Jenna lügt so gut, so dass ich das nicht wirklich entscheiden kann. Verdammnis!

Ich seufze tief und frage sie dann ins Gesicht: "Wie viel war dein Verrat dem Kollegiat wert und warum hast du uns verraten? Haben wir dich nicht immer gut und fair behandelt? Hast du nicht einen Anteil bekommen? Haben wir dich nicht wie vereinbart mitgenommen? Habe ich dir nicht die Hand gereicht und einen Platz in meinem Haushalt angeboten?" In meinen Worten schwingt deutlich die von mir empfundene Bitternis mit, auch wenn Verstand mir klar macht, dass eine andere Reaktion von ihr auch nicht wirklich zu erwarten war.

Jenna wirft uns vor, sehr naiv zu sein. Diese Stadt wird von einem ehemaligen Erzteufel regiert und gegen die kann man nicht gewinnen. Sie hat nur das naheliegenste getan und sich der Siegerseite angeschlossen. Alles andere zählt für die Höllengeborene nicht. Wir entwaffnen sie und ich hole mein wertvolles Schwert zurück, dass ich für diese Mission übergeben habe. Unschlüssig halte ich das Schwert in der Hand und sehe dann Jenna an.

"Du kannst gar nicht ermessen, wie enttäuscht ich von dir bin. Ich habe dir die Hand in Freundschaft gereicht und du spuckst auf mich. Habe ich nicht bewiesen, dass ich vertrauenswürdig bin und meine Versprechen halte? Wir werden Moloch besiegen, wir werden diese Stadt befreien, wir werden das Böse vertreiben! Und du hättest an unserer Seite sein können. Auf der Seite des Guten, auf der Seite der Sieger! Aber du hast deiner Abstammung alle Ehre gemacht und das macht mich so unendlich traurig!" Bekümmert stecke ich mein Schwert zurück und sehe Dolon an. "Sperr sie in den tiefsten Kerker, den ihr habt."

"Aber wir haben hier auf dem Tempelgelände gar keinen Kerker", meint Dolon überrascht. Tatsächlich scheint es in der ganzen Lagerstadt keinen sicheren Ort zu geben, wie wir auf Nachfrage bei verschiedenen Stellen erfahren. Es gibt eine kurze heftige Diskussion, was wir mit Jenna tun sollen. Die Vorschläge reichen vom aussetzen in der Mutmaßlichen Shaar, also dem Ort auf Faerun wo wir herausgekommen sind, über aussetzen an der Küste von Chondath bis hin zum Einkerkern in der Goldmünze.

"Ist Aussetzen und Einsperren genug Strafe für diesen Verrat?" fragt Harun.
"Was würdest du den Vorschlagen?" frage ich, da Harun sich noch wirklich an der Diskussion beteiligt hat. Aber da hat er nicht wirklich eine Antwort. Schließlich setze ich mich damit durch, dass wir nach Westtor teleportieren, sie bis zur Befreiung der Stadt dort der Triade zur Aufbewahrung geben und dann entscheiden, was wir mit ihr tun. So ist sie aus dem Spiel und kann uns nicht weiter Schaden. Außerdem können wir einige magische Gegenstände eintauschen und Harun vielleicht noch etwas besser ausrüsten, da er über sehr wenig Equipment verfügt.

Jenna zickt zum Glück nicht herum und wir landen in Westtor vor dem Tempel der Triade. Schicksalsergeben lässt die Höllengeborene sich hinein führen. Wir übergeben sie dem hiesigen Hohepriester und ich weise nachtrüglich darauf hin, dass Jenna sehr geschickt ist, was das entkommen von Kerkern ist. Der Kleriker lacht nur und meint, sie hätten ausreichend Erfahrung mit Tieflingen. Ich weise ein weiteres Mal darauf hin, dass sie eine Höllenberührte und sehr gefährlich ist. Da wir sie nicht umgebracht haben, sagt Jenna zum Abschied: "Das mit deinem Sohn stimmt, er ist wirklich in dem Lagerhaus, auch wenn das ganze eine Falle für euch ist. Er ist der Köder." Das ist natürlich jetzt wirklich bitter zu hören. Was soll ich jetzt nur tun? Meinen Sohn in der Stadt oder meine Tochter im Kollegiat retten? Die Rettung des einen Kindes bedeutet womöglich den Tod des anderen. Verdammnis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 29. September 2011, 13:05:13
1. Nachtal 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Chondathan

Während wir zu unserem bevorzugten Händler gehen, diskutieren wir die ganze Lage aus. Mili ist wahrscheinlich zu wichtig, um sie einfach zu töten. Aber einfach Frontal in eine Falle laufen ist auch nicht gerade verführerisch. Ich bin nach wie vor der Meinung, dass wir die Sache im Kollegiat lösen müssen und dann sofort in die Stadt hinein, um Alarion zu befreien. Das wird eine ziemlich heftige Aufgabe werden. Ich verfüge über mein komplettes Arsenal an Kampfzaubern, nur bei einigen wegbereiteten Zaubern sieht es mau aus.

Wir werden persönlich vom Ladeninhaber empfangen und verkaufen den Großteil der erbeuteten Sachen der letzten Wochen. Den Großteil des Erlöses geben wir Harun, der sich davon einen Stärkegürtel anfertigen lassen wird und gleich mal ein paar Armschienen, um seine Ausdauer zu erhöhen, kauft. Ich kaufe mir eine weitere Perle der Macht, muss mir aber Dolon ein wenig Geld dafür noch leihen. Finsternis!

Wir kaufen noch eine Schriftrolle für Teleportation und reisen zurück nach Chondathan. Wir sammeln Vhor'tal ein, der gegen Direktor Reth und Kultuma mit seinem Licht unsere Geheimwaffe sein wird. Er meint, der Einsatz des Lichtes greift seine Lebensessenz an und das Hauptziel wäre Moloch. Aber wir müssen zuerst die längste Nacht beenden und diese beiden Ziele werden sonst nicht zu knacken sein. Wir eilen zurück zum Myrkultempel und wieder mal treten wir gegen unseren neuen Erzfeind an, unendliche Stufen, die sich nach oben drehen. Schließlich sind wir nach einer Ewigkeit oben im dritten Stockwerk, wo sich die Labore und Büroräume der Direktoren befinden. Ich spendiere jedem eine Resistenz gegen Kälte und spreche einige Schutzzauber auf mich.

Der Gang vor uns ist vollständig in Dunkelheit gehüllt. Wir lassen Vhor'tal vorgehen und bilden eine Reihe, wo jeder die Schulter des Vordermannes berührt. Das muss äußerst lächerlich wirken, aber zum Glück kann uns ja keiner sehen. Schließlich bleibt der Morgenrufer stehen und meint "Hier stimmt was nicht!" Wie abgesprochen macht Lia Licht und erhellt die Szenerie. Wir befinden uns ein einem etwa Acht Meter breitem Gang. Große Bilder sind an den Wänden angebracht, in denen Schatten wabern. Vor den Bildern kniet jeweils ein gefesselter und geknebelter Magier des Kollegiates. Vor uns steht ein Teufel mit bloßem Oberkörper und einem riesigen Geweih, das ihm aus dem Kopf ragt. Er hat ein mächtiges Langschwert in der Hand. Seine Beine sind im Gegensatz zu seiner muskelbepackten Oberkörper schwer mit übereinander liegenden Panzerplatten geschützt.

"Ha, da wagen es doch tatsächlich sterbliche hier einzudringen. Ich bin Axuswick und ich bin euer Tod!" ruft er uns zu.
"Da liegt ein Missverständnis vor, wir sind hier, um friedlich mit Direktor Reth zu reden. Wir erbitten eine Audienz bei ihm."
"Da müsst ihr euch schon eine bessere Ausrede ausdenken."
"Was sind das für Gestalten?" Ich zeige auf die Knieenden links und rechts neben uns.
"Das sind Büßer und sie nehmen nun die Weisheit der Schatten auf. Aber genug geplaudert, Zeit für euch zu sterben."
"Ich brauch unbedingt eine Verzauberung, die mir für jede Todesdrohung eine Goldmünze bringt, dann wäre ich inzwischen unermesslich reich!" meine ich nur dazu und der Kampf beginnt.

Er lässt es gemächlich angehen und bannt die Schutzzauber von Dolon und Harun. Fängt ja prima an. Druss stürmt brüllend auf ihn zu, das Langschwert des Teufels zuckt vor und hinterlässt eine schlimme Wunde bei Druss, der sich sofort dafür revanchiert. Lia ruft "Energiekugel flieg und sieg!", sie trifft und macht eine hübschen Krater in diesen Muskelberg. "Tempus, gewähre mir deine Gunst!" ruft Dolon und bewegt sich verhalten vor. "Säurekugel flieg und sieg!" rufe ich und treffe ziemlich gut. Ha, das hat gesessen! Harun stürmt ebenfalls auf den Teufel zu, kassiert einen Gegenschlag und revanchiert sich dann ziemlich heftig, da er eine empfindliche Stelle zu treffen scheint.

"Ihr scheint ja echt was drauf zu haben, da brauche ich wohl etwas Verstärkung", verkündet der Teufel und beschwört kurzerhand einen riesigen Schattenelementar und Teleportiert Richtung Lia. Holla? Das Schattenelementar attackiert erfolgreich Dolon. Druss wendet sich dem Elementar zu und trifft es zweimal ordentlich. Lia wirft einen Energieball auf den Teufel geht einen Schritt nach hinten. "Beeilt euch!" ruft Dolon und lässt uns alle schneller werden. Was der Teufel kann, kann ich schon lange. "Erdelementar erscheine und hau deinen Kollegen aus der Schatteneben!" Ein riesiges Elementar kommt aus dem Boden heraus und donnert seine mächtigen Fäuste in die Schattenmasse. Harun dreht sich wütend um und greift den Teufel an, muss aber durch einen Konterschlag durch, der ihn ernstlich verwundet. Vor lauter Schmerzen verliert sein Schlag an Wucht und prallt ab. Finsternis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 03. Oktober 2011, 13:00:02
1. Nachtal 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Kollegiat Gang der Direktoren

Axuswick greift nun die Elfe an und verwundet sie mit drei schweren Treffern schwer. Die Elfe schwankt bedenklich. Obendrein bannt der Teufel noch einige Zauber, die auf Druss liegen. Das Schattenelementar greift weiterhin Dolon an und trifft ihn zweimal ordentlich. Lia versucht mit einem Dimensionstor zu entkommen, springt aber viel zu kurz. Das könnte ins Auge gehen. "Tempus, gewähre mir das heilige Schwert!" ruft er und sein Schwert erstrahlt im reinigenden Licht. Da der Mistkerl von einer gehörten Abscheulichkeit vor mir steht, versuche ihn mit einem Vampirgriff Lebensenergie abzusaugen. Was allerdings nicht gelingt, da seine magische Abwehr ziemlich heftig ist. Harun schlägt mehrmals erfolgreich auf den Teufel ein.

Der Teufel mit dem Hirschgeweih springt Lia hinter her und erschlägt sie mit einem mächtigen Hieb, ein Großteil seiner Wunden schließen sich wieder. Finsterste Verdammnis! Ich habe es kommen sehen. So ein Mist! Obendrein schlägt er noch auf Druss ein und verwundet ihn ebenfalls äußerst schwer. Diesen Schlaghagel hätte ich nicht überlebt und ich bin noch unverletzt. "Werdet alle geheilt" ruft Dolon, da Druss und Harun schwerst angeschlagen sind, während ich noch nichts abbekommen habe. Auch Dolon war schwer verletzt. Für die arme Lia kommt leider jede Hilfe zu spät. Verdammnis aber auch!

"Stirb!" rufe ich und werfe einen maximierten Polarstrahl auf den fiesen Teufel, den ich obendrein noch aus dem Gleichgewicht bringe. Aber in der längsten Nacht kann mir meine Göttin nicht lächeln und ich überwinde die Magieresistenz dieses Finsterlings wieder nicht! Aber wenigsten hat Harun Glück, der unbehelligt durch den Abwehrschlag stürmt und den Teufel schwer verletzten kann.

Der Teufel greift nun mich an, drei schwere Hiebe treffen mich, bei einem kann ich verhindern, dass er mich kritisch trifft, in dem ich mit einem Moment der Eingebung schwerer zum treffen mache. Auch aktiviere ich meine Armschienen des Schutzes, welches einige der tödlichen Wucht auffängt, die auf mich nieder prasselt. Das staucht mich ziemlich zusammen und einen weiteren derartigen Angriff überlebe ich auf keinen Fall. Druss schlägt das Schattenelementar tot. Dolon stürmt in den Nahkampf, bekommt aber mehr ab als das er austeilt. "Flieg und Sieg!" rufe ich, aber ich bin zu dämlich zum treffen, dabei steht der Mistkerl doch vor mir. Nun gut, ich mache mehrere Flick Flacks und bewege mich hinter mein Elementar, das nun den Teufel attackiert und ihm ein blaues Auge verpasst. Ha, Volltreffer!

Harun haut nun ordentlich auf den Teufel ein, was den veranlasst, aus dem Kampf herauszuspringen und einen der Kollegiatsmagier zu köpfen. Wieder schließt sich ein Teil seiner Wunden, wenn auch nicht so viele wie beim Tod von Lia. Druss greift an und teilt mehr aus, als das er durch den Konterschlag einsteckt. Ha! Druss haut eben immer feste druff! Dolon arbeitet sich ebenfalls an den Feind heran, trifft aber nicht. Ich werfe eine weitere Kugel und treffe endlich mal ordentlich. Mal ausnahmsweise getroffen! Geht doch. Auch Harun haut ihn ein weiteres mal. Der Teufel verprügelt nun Dolon ganz heftig, so das der tödlich getroffen umkippt, aber seine schwarze Rüstung, die ich ihm geschenkt habe, bewahrt ihn vor Lias Schicksal. Glück gehabt!

Druss haut nun massiv auf den Teufel ein und schlägt einige Wunden. Ich räche Lias Tod mit einer weiteren Säurekugel, die ihn zwischen die Augen trifft. "Nicht jetzt vor dem vollständigen Sieg meines Meisters!" sind die letzten Worte des Teufels, bevor er aus dieser Ebene verbannt wird. "Grüße Balzebub von uns! Dein Meister wird dir folgen!" rufe ich ihm noch zu. Scheißkerl!

Harun bring Dolon wieder auf die Beine, der sich schnell komplett heilt. Der Teufel hinterlässt nur sein vor schwarzer Energie nur so brummendes Schwert zurück, dass ich lieber nicht anfasse. Zu viele schlechte Erfahrungen in den letzten Jahren mit solch finsteren Überbleibseln. Ich danke mein Erdelementar für seine Dienste und schicke es zurück auf seine Ebene. Zu früh, wie sich im nächsten Augenblick heraus stellt. Während wir noch unsere Wunden lecken, öffnet sich die Tür des Meisterbüros von Meister Reth und seine Stimme ertönt.

"Die Wagemutigen! Wie äußerst lästig ihr doch seid. Mein armer Leibwächter hat euch Pack wohl  nicht aufhalten können. Nun, ich habe ein gutes Angebot für Kaira. Ihr kleiner Sohn stirbt, wenn ihr nicht sofort verschwindet! Eine Botschaft von mir und der Kleine ist Teufelsfutter!" Finsterste Verdammnis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 10. Oktober 2011, 08:55:06
1. Nachtal 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Kollegiat Gang der Direktoren

In dem Büro herrscht absolute Finsternis. Es ist nicht mal gesagt, dass er dort drin ist. In mir überschlagen sich die Gedanken. Mein armer kleiner Alarion! In tödlicher Gefahr! Aber wir sind soweit gekommen und wir sind an einem wichtigen Teilziel. Und für eine Botschaft braucht es Zeit! Ich gehe im Geiste meine Zauber durch. Ich habe leider alle meine Säurekugeln verbraucht, aber ich habe noch einige heftige Massenzauber auf Lager. Und auch noch einige Flammende Strahlen. Außerdem haben wir Vhor'tal auf unserer Seite und mit dem Licht von Ellistriel haben wir eine Chance, den Mistkerl schnell zu töten. Falls er überhaupt da drin ist. Ich riskiere das Leben meines Kindes, wenn ich jetzt den Angriff weiter vorantrage. Aber ziehen wir uns zurück, war der Tod der Elfe sinnlos und wir werden nie wieder so leicht bis hierher vorstoßen.

Langsam rücken wir auf das Büro vor, Harun und Druss beziehen links und rechts der Tür im toten Winkel Aufstellung. Dolon und ich flankieren den in der Mitte stehenden Vhor'tal. Wer wagt, gewinnt. Wenn ich versage, stirbt mein Sohn, wenn ich gewinne, war das die halbe Miete, ein wichtiger Schritt in die einzig richtige Richtung. Moloch muss weg, und dazu muss die längste Nacht weg. Und dazu müssen wir meine Tochter befreien.

"Auf mein Kommando aktivierst du das Licht von Ellistriel. Dann stürmen wir rein und töten ihn!" raune ich den anderen zu, als wir in Position sind. Volles Risiko, denn die Dame lächelt denen, die bereit sind, alles zu riskieren. Auch das Leben des eigenen Sohnes. Möge ich richtig liegen und es mir gelingen, den gemeinen Direktor Reth zu töten. Der Kerl war mir ja auf den ersten Blick unsympathisch gewesen und manchmal haben Vorurteile eben ihre Berechtigung.

"Jetzt!" meine ich und das Licht erstrahlt. Auch mit geschlossenen Augen und dem Arm vor dem Gesicht bin ich noch geblendet, als Vhor'tal seine Binde kurz lüftet. Der Direktor schreit gequält auf. Er ist also da drin. Tymora sei Dank. Ein Zentnerschwerer Stein fällt mir vom Herzen. Wir haben die Überraschung auf unserer Seite. Ich öffne die Augen und blinzle die Lichtpunkte weg. Keine zehn Schritt von mir entfernt steht der Direktor in seiner Robe. Flankiert wird er von zwei riesigen Wesen, die Stacheln auf ihrer gepanzerten Haut tragen, vier Arme haben und äußerst gefährlich aussehen. Ihre zähe Haut scheint massiv gepanzert zu sein.

Ich werfe einen Säuresturm ins Büro, welcher ihn und seine riesigen Spießgesellen trifft. Das hat gesessen, Druss und Harun laufen in den Raum hinein und nehmen den Direktor in die Zange, können aber sonst nichts mehr weiter tun. Dolon schießt mit Lias Bogen auf den Direktor, verfehlt das stehende Ziel aber. "Schwules Teil", meint der Schlachtenrufer geringschätzig.

Jetzt liegt es an mir, aus der Überraschung des Einsatzes des Lichtes dem Direktor den Rest zu geben. Entweder Scheißkerl stirbt oder mein Sohn. Da setze ich doch alles daran, dass der Direktor das zeitliche segnet. "Schnelle Flammenstrahlen!" Einer der Strahlen trifft ihn ziemlich genau auf Höhe des Herzens und brennt ein tiefes Loch hinein. Auch wenn etwas an seinem Schutz hängen bleibt, das hat ihm sichtlich weh getan. "Kettenblitz!" Eine mächtige Entladung fährt in ihn hinein und grillt sein verdorbenes Fleisch. Seine Augen springen aus ihre Höhlen und werfend kochende Blasen. Ha! Das hat der Drecksack nun davon, sich hinter einem kleinen Jungen zu verstecken. Mein Sohn ist gerettet und dieser Bastard von der schwarzen Hand ist tot. Druss greift nun das linke Ding an und vermöbelt es ordentlich, Harun macht es auf der rechten Seite dem Barbaren nach. Aber was ist das? Der Leichnam des Direktors fängt an zu rauchen und ein schwarzer Schatten manifestiert sich. Finsterste Verdammnis!

Das Vieh bei Harun weicht zurück und bombardiert uns mit explodierenden Panzerplatten von seinem Körper, die in feurigen Explosionen vergehen und einen Hagel von Splittern über uns hinwegfegen lassen. Die beiden Jungs werden ordentlich getroffen, während ich von dem ganzen Spektakel unbehelligt bleibe. Das andere schlägt auf Druss ein und verletzt ihn ordentlich. "Sonnenstrahlen!" Dolon beschwört einen Lichtzauber und beharkt den Direktor damit, was dem ordentlich weh zu tun scheint.

"Flammenstrahlen!" rufe ich ein weiteres mal und brutzel das Schattending schon mal an. Druss und Harun nehmen das Schattending in ihre Mitte und zerfetzen es regelrecht. Das hat gesessen! Jetzt sind nur noch die beiden riesigen Monster übrig, die gar nicht glücklich über das zweifache Ableben ihres Meisters sind. Entsprechend wütend decken sie uns nun mit ihren Wurfgeschossen ein und ein wahres Inferno prasselt auf uns ein.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 13. Oktober 2011, 11:41:00
1. Nachtal 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Kollegiat Büro des Direktors

Nach dem sich der Rauch verzogen hat, steht Druss noch recht gut da, aber Harun ist schwerst angeschlagen und hält sich gerade noch so auf den Beinen (1 Lebenspunkt!). Dolon wirft einen weiteren Sonnenstrahl und ich einen Flammenstrahl auf eines der Dinger. Druss gibt dem den Rest, während Harun sich vorsichtig zurückzieht und vom Morgenrufer etwas geheilt wird. Der Schlachtenrufer feuert einen weiteren Sonnenstrahl auf das verbliebene Ding ab, ich gebe ihm Nachschlag und Druss gibt ihm den Rest. Puh!

Das ist der Sieg, mein Sohn vorerst gerettet. Wir machen die Türen hinter uns zu und ich beschwöre einen Seiltrick, so dass wir der längsten Nacht entkommen und unsere Wunden heilen können. Jeder  hat einiges abbekommen und Dolon bekommt viel Arbeit. Zum Glück haben wir ja die Stäbe der leichten Wunden heilen und so sind wir bald wieder fit. Danach untersuche ich die Leiche des Direktors und berge eine magische Robe, zwei Ringe, ein Amulett und ein Stecken. Leider kann ich diese Gegenstände heute nicht mehr identifizieren. Als wichtiges fördere ich noch einen schwarzen Kristall zu Tage, von dem ich denke, dass er der Portalschlüssel ist, der uns auf die Schattenebene bringen wird. Der übergroße Arbeitstisch von Direktor Reth ist mit Unterlagen und losen Blättern übersät. Bei einigen handelt es sich um Auszüge aus dem Golgothan Codex. Hm, interessant, es handelt sich um Abschriften der Kopie, welche die ungesehenen Seher angefertigt haben. Da die Okulare Bibliothek nie in feindliche Hände fiel, bedeutet das, dass unter den Sehern ein Spion war oder im schlimmsten Fall immer noch ist. Anders kann ich mir nicht erklären, wie diese Schriftstücke sonst hier gelandet sein könnten. Niemand kann man heutzutage mehr trauen. Ich seufze schwer. Finsternis!

Besonders die Abschnitte, die sich mit der Teilung von Harvan befassen finden sich hier gehäuft. Wahrscheinlich wollte Reth herausfinden, wie man ihn wieder zusammen setzen kann. Leider findet sich hier nichts über das Ankerritual und wie man dies wieder rückgängig machen kann. Die Schubladen fördern ein paar Utensilien zur Herstellung von Schriftrollen zu tage, die ich gleich mal zur Weiterverwendung an mich nehme. Aber auch hier nichts über Verankerungsrituale. Ich gehe die Bücherregale ab, die wenigsten Bücher sind beschriftet, alle ordentlich aufgereiht und hier ist es so sauber, dass nicht zu erkennen ist, ob eines der Bücher in letzter Zeit öfters benutzt worden ist. Verdammnis!

Angeblich sollen sich hier ja eventuell noch die extrahierten Seelen befinden, aber davon ist auch nichts zu sehen. Also beginne ich akribisch erst mal den Schreibtisch zu untersuchen. Tatsächlich finde ich einen unsichtbaren Schalter, der ein Regal aus dem Boden fahren lässt. In dem großen Regal sind Unmengen von Gläsern untergebracht, die alle ein Namensschild tragen und eine Seelenlarve enthalten. Als erstes sehe ich das von Harvard Repp. Großzügig verpacken wir die wertvollen Gläser in unsere Rucksäcke und Nimmervollen Beutel. Schließlich habe ich ein Glas in der Hand, auf der Miliandra Larund steht, dass ist die Seele meiner Tochter. Also haben diese Schweinhunde auch die ihre extrahiert. Finsterste Verdammnis!

Ich fange an zu weinen und Tränen laufen über meine Wangen. Mein armes kleines Baby! "Hab keine Angst mein Schatz, Mama wird alles wieder richten." Ich küsse das Glas, welches die Seele meines Kindes enthält. Ich wickle das Glas besonders sorgfältig ein und verstaue es in meinem Rucksack. Das war jetzt wirklich bitter zu erfahren, auch wenn wohl nichts anderes von diesen Kreaturen zu erwarten war. Ich hoffe nur, wir finden auch Hinweise, wie man diesen Vorgang umkehren kann. Wir kommen zu der Erkenntnis, dass wir das hier wohl weniger erfahren werden, sondern wohl eher in der Bibliothek der Meister. Vorher sollten wir aber vielleicht noch nach den gefesselten Magier schauen, vielleicht können wir so wertvolle Verbündete gewinnen.

Wir kehren in den breiten Gang der Direktoren zurück und haben nun die Muse, uns einen Gefangenen mal näher anzusehen. Er ist an Händen und Füßen gefesselt, geknebelt und noch mit einer Augenbinde versehen. Hinter ihm sind Tentakel aus Schatten zu sehen, die ihn berühren und aus einem der großer Bilder kommen, das hinter ihm hängt. Druss schnappt sich sein Seil, macht ein Lasso daraus und wirft es dem Magier über den Körper. Dann zieht er beherzt, der gefesselte Mann fällt um und wir über dem Boden geschleift. Die Tentakel bleiben haften und obendrein kommt Bewegung ins Bild. Der Schatten flutscht aus dem Bild heraus und verlangt mit Grabesstimme zu wissen, was dieser Unsinn soll! Verdammnis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 17. Oktober 2011, 11:43:04
1. Nachtal 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Kollegiat Gang der Direktoren

"Es ist genug, wir übernehmen nun auf Befehl des Direktors Reth!" herrsche ich ihn einfach an. Der Schatten scheint mich zu mustern, wobei ich nicht wirklich sicher bin, wo seine Sinnesorgane überhaupt sitzen.

"Du riechst schlecht! Gar nicht nach Schatten. Du riechst nach gutem! Das ekelt mich an! Brüder, wir werden angegriffen!" Nun denn, nach reden war mir eh nicht mehr zu mute. Weitere Schatten treten aus den Bilderrahmen. Zeit zum handeln. Ich husche hinter den Schatten, mit dem wir geredet haben.
"Untote verletzlich!" rufe ich laut und steche präzise mit einem Kurzschwert zu. Der Schatten stirbt nach zwei heftigen Treffern und löst sich auf. Viel halten die zum Glück nicht aus. Aber die Masse macht es eben.
"Im Namen des Tempus, vertreibe ich euch Bruten aus dem Schattenreich!" er hält sein prächtiges Symbol hoch und das flammende Schwert leuchtet grell auf. Drei der Schatten vergehen ins Nichts. Ha, das hat gesessen! Allerdings greifen nun alle verbliebenen Schatten Dolon an. Finsternis! Ihre Hiebe gleiten einfach an Dolons Rüstung vorbei und auf einmal sieht er sehr geschwächt aus. Verdammnis!

Harun eilt zur Hilfe und schlägt einen der finsteren Gesellen aus dem Schattenreich tot. Druss nimmt die andere Flanke und eifert Harun nach. Geht doch! Ich flitze hinzu und jage einen Blitz durch die drei in Reihe stehenden Kreaturen. Allerdings treffe ich nur eines von ihnen und das auch nicht besonders gut. Schade! Dolon wankt zurück und ruft "Schutz vor Tod!" und seine Rüstung leuchtet auf. Die Schatten folgen, können ihn aber nicht mehr verletzen. Puh!

Harun und Druss schlagen einen weiteren tot. Ich werfe eine Kugel aus Säure und vernichte den von mir schon angeschlagenen. Das wäre erledigt. Dolon muss von den anderen gestützt werden, da er sich in der schweren Rüstung kaum bewegen kann. Sie tragen ihn mehr in den Seiltrick als das er wirklich geht. Dort heilt er seine Verletzungen und ist bald wieder vollständig genesen. Nun befreien wir die Magier und stellen fest, dass sie überhaupt nicht Ansprechbar sind. Als Verbündete werden sie für uns keinerlei Nutzen haben. Wir führen sie ins Büro des Direktors und setzen sie dort hin.

Nach diesem kleinen Intermezzo rücken wir nun endlich in Richtung Bibliothek der Direktoren vor. Auf dem Weg dorthin passieren wir die Halle der Sterne. Hier stand früher ein wuchtiges Modell unseres Sternensystems, dass durch einen Mechanismus beweglich war und zur Veranschaulichung bestimmter wichtiger Planetenkonstellationen diente. Jetzt steht hier ein großer Tisch mit einem Modell der Stadt. Allerdings hat das recht wenig mit der bestehenden Stadt zu tun, sondern wohl mit der Zukünftigen. Flankiert wird die riesige Stadt von zwei absurd hohen Türmen, wo heute das Kollegiat und die Burg des Landgraften steht. Die Befestigungsanlagen umfassen nun auch die Lagerstadt und wo mein herrliches Anwesen mit dem verspielten Magierturm stehen sollte, steht eine Reihenhaussiedlung. Finsternis!

Auch sind alle Tempel des Targramsweg entfernt worden. Es ist schwer, sich zu Recht zu finden, da die ganze Straßenführung, die organisch gewachsen ist, nun durch ein Schachbrettmuster ersetzt wurde. Im Zentrum stehen zwei mächtige Gebäude, zum einen der Hohe Tempel des Molochs, zum anderen die Halle der Erlöserin. Erlöserin? Da wird do nicht etwa Mili gemeint sein. Ich untersuche das Gebäude, dessen Dach man abnehmen kann auf weitere Hinweise. Leider lässt sich daraus nichts Weiteres ableiten.

"Eine Stadt ohne richtige Tempel, welch eine Blasphemie!" grummelt Schlachtenrufer Dolon zurecht und Templer Harun stimmt ihm zu. Da rennt er bei uns offene Türen ein. Falls dies das Utopia sein soll, was Moloch hier verwirklichen will, sieht das verdammt schlimm aus. Das Kollegiat arbeitet Hand in Hand mit Moloch bei der Verwirklichung einer alles beherrschenden Metropole für den See des Sternenregens. Und allein schon vom geordneten Anblick dieser Strukturen dreht sich bei mir der Magen um. Verdammnis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 20. Oktober 2011, 12:36:13
1. Nachtal 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Kollegiat Halle der Sterne

Wir wenden uns von dem Tisch ab und betreten den Gang zur Bibliothek der Direktoren. Ich gehe vorsichtig voraus und entdecke bald eine ziemlich hinterhältige Falle auf dem Boden. Eine Beschwörungsfalle, die irgendetwas sehr mächtiges rufen wird, falls sie jemand einfach passiert. Vorsichtig ritze ich die Runen an und zerstöre das Symbol. Vorsichtig gehe ich weiter vor, aber keine weitere Falle offenbart sich mir. Erst an der Tür ist wieder eine sehr komplexe magische Falle zu finden, die wirklich sehr fies ist. Da muss ich erst mal überlegen, wie ich da am besten vorgehe. Aber nach mehreren Minuten des Nachdenkens entdecke ich einen Schwachpunkt im Muster der Symbole und setzte dort an. Vorsichtig zerstöre ich das erste magische Symbol, in dem ich die Magie an einer der Schnörkel anritze und kontrolliert ablaufen lasse. So entwirre ich nach und nach die Falle, bis auch das letzte Element zerstört ist. Ich lausche an der Tür und kann hören, wie sich darin etwas sehr großes zu bewegen scheint. Finsternis.

Die anderen rücken nun ungefährdet nach und ich mache die anderen auf die Gefahr hinter der Tür aufmerksam. "Schild!" schütze ich mich und dann öffnen wir die Tür. Die Bibliothek ist voll von Büchern, aber was unsere Blicke fängt sind die mächtigen Tentakel, die sich durch den Raum winden. Allerdings enden diese mächtigen Tentakel in den absurd schmächtigen Körper einer Frau, deren Arme und Beine fehlen und durch diese Dinger ersetzt wurden.

Die Frau erkenne ich als Navanthi, die mit mir im gleichen Schlafsaal genächtigt hatte, als ich hier meine Ausbildung absolviert hatte. Sie war immer sehr zurück haltend gegenüber mir gewesen. Eine Tochter aus gutem Hause, die sich einer alleinerziehenden Mutter aus den Tälern sich äußerst überlegen gefühlt hat. Solch eine Strafe hatte sie für ihre Hochnäsigkeit aber dennoch nicht verdient. Entweder war sie unwillig dem neuen Kurs gegenüber und an ihr wurde ein Exempel statuiert oder sie wurde für ihren wahren Glauben mit diesem wichtigen Amt und einer mächtigen Körperform belohnt. Schwer zu sagen, aber so langsam tendiere ich das Schlechteste zu vermuten, da dies nach meiner gewonnen Lebenserfahrung die meist richtige Vermutung ist. Irgendwie verdammt traurig, viele unserer vermeintlichen Freunde und Verbündete haben sich im Nachhinein als Feinde oder Verräter heraus gestellt. Jenna reiht sich da nur in eine schon vorhandene Gruppe ein.

"Die Bibliothek der Direktoren steht nur den Meistern und dem Direktor offen, Kaira Rhea", erklärt meine ehemalige Kommilitonin Naseweis und spricht mich mit meinem alten Namen an.
"Direktor Reth ist tot und nun bin ich die neue Direktorin!" bluffe ich frei ins Blaue. Leider wird die Hierarchie einer solchen Organisation nicht daraus ausgerichtet, wer seinen Vorgänger erschlagen hat. Was in diesem Fall natürlich äußerst bedauerlich ist.

"Ich wurde über diesen Wechsel der Führungsspitze nicht informiert. Seine Stellvertreter waren Meister Kessev und Meister Repp. Ich werde sie kontaktieren um den Wechsel der Führungsebene zu verifizieren", verkündet Navanti und verschwindet einfach. Verdammnis! So war das nicht geplant. Was machen wir nun? Ich versuche das Register zu finden, aber es scheint keines vorhanden zu sein. Wahrscheinlich ist Navanti nicht nur die Wächterin, sondern auch die Bibliothekarin samt Register. Sie kommt recht schnell zurück.

"Meister Kessev bestätigt euren Status, Meister Repp dementiert. Meister Repp ist auf dem Weg hierher um die Lage zu klären." Finsternis! Unsere Ressourcen reichen nicht aus, um zuerst das Ding hier drin zu bekämpfen und obendrein noch unseren alten Freund Harvard Repp. Wir verlassen unverrichteter Dinge die Bibliothek und eilen zurück in den Gang der Direktoren. Noch einmal werde ich eine Botschaft nicht verhindern können und stelle mich auf harte Verhandlungen ein. Ein wichtiges Teilziel haben wir durchaus erreicht. Wir haben den Schlüssel zur Schattenebene und die Seelen der Magier, von der Milis ganz zu schweigen. Zu wissen, wie der Anker zu lösen ist, hätte diesen Angriff zum vollständigen Erfolg werden lassen, da wahrscheinlich externe Komponenten nötig sind und die wir mit einem weiteren Besorgungsgang dann erst besorgen werden müssen. Aber das ist leider nicht zu ändern.

Harvard Repp spricht uns aus dem Dunkel heraus an. Es ist nicht ersichtlich, wie viele Leute hier sind. Er bietet uns freien Abzug an und das ich meinen Sohn abholen kann. Wir beratschlagen kurz und kommen einstimmig über ein, dass ein weiterer Kampf den Tod meines Sohnes bedeuten würde und wir genug erreicht haben. Ein Kampf zu diesem Zeitpunkt ist sinnlos geworden, ein Sieg bedeutet nur den Tod meines Sohnes und danach werden uns die Ressourcen fehlen, mit Navanti fertig zu werden. Von weiteren Kämpfen auf der Schattenebene abgesehen. Rückzug mit all unserer Beute erscheint hier eine sinnige Option. Ich schinde noch eine Teleportationsschriftrolle heraus. Mal sehen, was die Zukunft uns bringt.

Gespielt am 23.07.2011
Spielleiter: Stefan
SC: Kaira 19 (Schurke 4/ Seher 1/ Unseen Seer 4/ Arkaner Trickser 10)
Druss 18 (Barbar 16/Psioniker 2)
Dolon 18 (Kleriker 8/Kriegspriester 10)
Harun 17 (Krieger 6/ Gesegneter Templer 10/ Gotteskrieger 1)
Lia 17 (Waldläufer 5/ Kriegsmagier 6/Arkaner Bogenschütze 2, Mystischer Ritter 4)
EP: Stufe 17 2900  Stufe 18 2420 Stufe 19 2011 Kaira 300 Dolon 75 Druss 75 Lia 150
Überwundene Gegner
1 Teufel
1 Schattenmagier
2 riesige explodierende Viecher
8 Schatten
Beute
1 Schutzring +3 Dolon
1 Ring des schwächeren Energieschutzes Druss
1 Amulett der Natürlichen Rüstungsklasse +4
1 Robe der Erzmagier (Böse)
1 Stecken der Schattenmagie
Satz goldener Teufel
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 24. Oktober 2011, 11:00:43
Kapitel 6
Milis Rettung, der zweite Versuch!

1. Nachtal 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Kollegiat Halle der Sterne

Ich untersuche die Rolle nach finsteren Überraschungen, aber die Rolle ist sauber. Nun gut, wir versammeln uns, halten uns an den Händen und ich rezitiere das Wort der Macht "Sprung!". Das Kollegiat verschwindet und wir landen vor dem Lagerhaus. Wenig überraschend kommen wir in Finsternis heraus, nur wenig erhält von unseren magischen Lichtern. Vor uns ragt eines der typischen Lagerhäuser auf. Es ist etwa zwanzig Schritt breit, vierzig lang und acht hoch. Es hat ein mit Tonziegeln bedecktes Dach. Gargylen drohen von oben herunter, aber es handelt sich nur um die typischen Steinfiguren dieser Stadt, wie sie auf jedem Dach zu finden sind. Unter dem Giebel ist ein Kranbalken zu sehen, die Luke ist verschlossen. Im zweiten Stockwerk scheinen sich Schreibstuben für die Verwaltung zu finden, da verschlossene Fenster zu sehen sind. Der Haupteingang besteht aus einem zweiflügeligen Tor, breit genug für einen Lastkarren, dass ebenfalls verschlossen ist.

Wir gehen um das Lagerhaus herum und erreichen einen umzäunten Hinterhof. Das Schloss ist gut gesichert, aber keine Herausforderung für mich. Der schmutzige Hof ist mit leeren Holzkisten und Fässern vollgestellt. Wir sehen uns etwas um und verscheuchen drei Mitglieder des kleinen Volkes. Am liebsten würde ich sie vernichten, diese unheilige Brut. Aber wir sind nicht hier, um diese kleinen widernatürlichen Kreaturen zu jagen. Sondern um meinen kleinen unschuldigen Sohn aus den Klauen des Bösen zu befreien. Die Hintertür ist offen und wir dringen mit gezogenen Waffen ein. Aus den Schatten manifestiert sich eine mir unbekannte Magierin. Sie erwartet uns schon.

"Tja, leider können wir die Falle nicht entschärfen. Wir haben fünf Formianische Riesen angeheuert und ihre Lebensessenz mit einem Tor zum Abgrund gekoppelt. Sterben sie, wird der ganze Bereich in eine Ebene des Abgrundes gezogen. Dummerweise sind diese Kreaturen sehr starrsinnig und beharren auf die Erfüllung ihres Vertrages. Da kann ich leider nichts machen", erklärt die Magierin ohne eine Spur falschen Bedauerns. Finsternis!

Die Frau verschwindet wieder und wir planen unseren nächsten Zug. Mit Energiewand und Steinmauer werden wir die Riesen einfach einsperren. Ein Energiekäfig wäre natürlich praktischer, habe ich aber nicht zur Verfügung. Nach der Festlegung einer groben Taktik rücken wir in einer Linie vor. Die Falle ist im Zentrum des Lagerhauses aufgebaut. In einem kleinen Käfig, der mit einer dicken Kette am Dachquerbalken festgemacht ist, befindet sich mein kleiner Sohn. Er steht unter einem Zauber, der ihn beruhigt und er findet es lustig, den eisernen Käfig hin und her schaukeln zu lassen. Ich kann vier Riesen sehen, sollten es nicht fünf sein?

"Wand aus Energie! Sperr die Riesen ein!" rufe ich und zwei von diesen riesigen Formianer sind erst mal aus dem Spiel. Ich höre eine brüllende Stimme, die versucht meine Magie zu bannen, kann den Verursacher aber nicht sehen. (Hier vergaß der SL, dass Kaira mit ihrem Kurzschwert automatisch Unsichtbare sehen kann.) Dolon versucht einen weiteren Riesen, der in der linken Ecke steht, mit einer Steinmauer einzumauern, was aber nicht so ganz klappt, da seine magische Kraft einfach nicht ausreicht, die Mauer hoch genug zu machen. So klettert der Kerl einfach da raus. Einer der Formianer greift die Energiewand an, prallt aber nur zurück. Der Andere sieht das und rennt einfach gegen die Bretterwand daneben, die schon deutlich nachgibt. Der letzte der Formianer haut nach mir und trifft mich ziemlich hart. Autsch!

Druss greift den Mistkerl an und gibt ihm sein Schwert zu schmecken. Ich eile weiter und pralle beinahe gegen einen unsichtbaren Magier, den ich bis jetzt trotz seiner gewaltigen Größe glatt übersehen habe. Verdammte Finsternis! Ich röste ihn schon mal ein ganz klein wenig vor. Sofort schlägt der Mistkerl nach mir und trifft mich zweimal ordentlich. Mit meinen Armschienen kann ich ein Teil des Schadens abfangen, fühl mich nun aber gar nicht mehr so gut. Aber wenigstens bin ich jetzt fast unter dem Käfig. "Mama!" ruft mein kleiner Sohn freudig aus und winkt mir begeistert zu.

"Tempus! Gewähre mir die Macht, alle leichten Wunden zu heilen!" ruft Dolon aus und einige der Wunden schließen sich wieder, die ich gerade erlitten habe. Druss und Dolon rücken nun in den Fokus der beiden Riesen, die angreifen können und bekommen ordentlich etwas ab, während die anderen beiden Riesen weiter durch die Wände brechen. Einer schafft es schon, die Wand einzureisen und läuft schon zur nächsten. Druss revanchiert sich für seine Wunden mit wuchtigen Treffern, die dem Riesen sichtlich zusetzen. Noch so ein Schlaghagel und der Riese ist Geschichte. Nur blöd, dass sich hier ein Portal befindet und zwar direkt über dem Käfig mit meinem Sohn. Daraus kommt ein ziemlich kalter Luftzug, der bestialisch nach Verwesung stinkt. Verdammte Finsternis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 27. Oktober 2011, 11:55:03
1. Nachtal 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Chondathan Hafenviertel Lagerhaus

Um weiteren Schaden zu vermeiden, vervielfältige ich mich, aber der Riese scheint mich trotz des hier herrschenden Gestankes riechen zu können. Trotzdem trifft er mich nicht so richtig. Noch mal Glück gehabt. Aber auch Dolon scheint von dem Gestank irritiert zu sein und trifft nur stinkende Luft. Einer der Riesen bricht nun durch die Gangwand und bedroht den Rücken der beiden Männer. Druss und Dolon stecken wieder ein, Druss erledigt im Gegenzug den Riesen im Zentrum. Durch das Portal geht ein merklicher Ruck und es wird größer. Der Gestank wird stärker. Nicht gut.

Ich heile ein Teil meiner Wunden mit einem Vampirgriff und versuche einen Weg zu finden, meinen Kleinen da raus zu holen. Der Riese wirkt eine kleine Salve magischer Geschosse, die aber in meinem Schild stecken bleiben. Ha, hätte er mal besser in Zauberkunde aufgepasst. Dolon tötet den zweiten Riesen und das Portal öffnet sich nun richtig. Haarige Fleischbrocken fallen heraus und klatschen mit einem widerlichen Geräusch auf dem Boden. Iiiks! Und die Dinger fangen an zu  kriechen und sich zu vereinigen. Die Riesen zeigen sich davon recht unbeeindruckt. So langsam wird mir klar, dass diese Riesen nicht aus einem verqueren Ehrencodex oder Blutlust hier sind, sondern wohl eher bezaubert worden sind. Finsterste Verdammnis!

"Tötet besser keine weiteren! Das Tor ist schlecht austariert! Der nächste öffnet es vollständig!" brülle ich meine Erkenntnisse und starre wortwörtlich in den Abgrund. Die Männer benutzen nun die breiten Seite ihrer Schwerter, um sich die Riesen zu erwehren. Druss zertrümmert eine der Keulen der Riesen mit einem besonders mächtigem Hieb, was diesen aber nicht daran hindert, mit Fäusten auf Druss einzuprügeln. So langsam habe ich einen Plan, wie ich meinen Sohn da weg bekomme.

"Kleiner Sprung zum Deckenbalken!" ich springe auf den Querbalken, um dem die Kette gewickelt ist. Beinahe verliere ich die Balance, kann mich aber gerade so noch halten. Nachdem ich mich orientiert habe, sinke ich in die Knie, umklammere mit den Beinen den Balken und lasse mich herunter gleiten. Kopfüber hänge ich nun herunter und zücke meinen Dietrich. Zum Glück ist das Schloss nicht mit einer Falle gesichert, da mir schlicht die Zeit fehlt, sie zu finde und entschärfen. Ich öffne das Vorhängeschloss und die Kette beginnt sich langsam abzurollen. Ich lasse mich fallen, drehe mich im Flug und halte mich an den Käfigstreben fest, die allerdings eine kurze schmerzhafte elektrische Ladung abgeben.

"Leicht wie eine Feder", rufe ich und wir landen sanft auf dem Boden. Sofort prügelt der Magier wieder auf mich ein, kann aber den Großteil seiner Schläge gewandt ausweichen oder wenigstens einen Teil mit meinen Armschienen kompensieren. Um den Käfig zu tragen, fehlt mir die Kraft, aber über den Boden ziehen kann ich ihn noch. Zwei kämpfende Reisen versperren mir den Rückweg, die aber nun nach und nach betäubt werden. Aber der Magier gibt nicht auf, sondern setzt mir nach, während ich den schweren Käfig hinter mir herziehe und dabei hin und her hüpfe, um schwerer getroffen zu werden. Schließlich legen auch Druss und Dolon mit Hand an und gerade als wir losstürmen wollen, denn das verdammte Portal hat sich weiter geöffnet und ein wahrer Hagel von Fleischbrocken hat eingesetzt, schnappt sich der verrückte Riese das Ende der Kette und hält sie fest. Aber mit einem gewaltigen Ruck reißen wir sie ihm aus den Händen und rennen aus dem Raum hinaus.

Die ganzen Fleischbrocken vereinigen sich zu einem riesigen großen Schleimbrocken und verschlingen den Riesen. Hat er nun davon für seinen Starrsinn. Finsterste Verdammnis! Wir verlassen das Lagerhaus und ich entschärfe weitere Fallen am Käfig und öffne schließlich das Türchen vom Käfig. Ich schnappe mir meinen kleinen Sohn und drücke ihn an mich. Empört quietscht er auf, als ich ihn wohl etwas zu stark drücke. Tränen der Freude laufen über mein Gesicht. Mein lieber Sohn ist wieder bei mir. Ich hoffe nur, dass er wirklich noch er selbst ist. Nicht das sie auch noch seine Seele extrahiert und diese mit einem Schatten ersetzt haben. Aber zum Glück gibt es keinerlei Anzeichen dafür. Wir marschieren nun in enger Formation in Richtung Tagramsweg. Ich habe meinen Sohn auf meinem linken Arm, in der rechten Hand halte ich mein Schwert. Ich habe nur noch sehr wenige Kampfzauber auf Lager und eine weitere Begegnung mit dem Schatten oder dem kleinen Volk würden wir wohl  nicht überleben. Aber die Göttin lächelt uns und wir erreichen die Kathedrale der Triade. Hier halten Paladine in glänzender Rüstung wacht. Auch vor dem Festungstempel des Tyrannos ist eine Phalanx dunkler Krieger aufgezogen, die grimmig in die Dunkelheit starren.

Ohne Umstände werden wir eingelassen und sofort umsorgt. Nachdem wir etwas zur Ruhe gekommen sind, erstatten wir dem Bischof Bericht. Seine Exzellenz, Erzbischof Ulmar Jarven, Stimme der Gerechtigkeit zu Chondathan, sieht übermüdet und sorgenvoll aus. Kein Wunder, denn die Stadt ist in großen Schwierigkeiten. Er reagiert äußerst empört auf die Schilderung des zukünftigen Tagramsweg und das Vorhandensein von nur noch zwei Tempeln. Wir gewähren ihm und einigen Archivaren Einblick in die erbeuteten Aufzeichnungen des Direktors Reth. Auch bunkern wir hier die 68 Seelenlarven der Kollegiatsmagier. Wir bekommen ein sicheres Quartier zugewiesen. Schon bald sinke ich mit meinem Sohn im Arm in einen tiefen erholsamen Schlaf. Mal sehen, was der nächste Tag uns bringen wird.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 31. Oktober 2011, 13:08:05
2. Nachtal 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Chondathan Kathedrale der Triade

Am nächsten Morgen sind die Gelehrten der Triade fertig mit ihrer Analyse der erbeuteten Abschriften des Direktors Reth aus dem Kollegiat. So wie es aussieht, will Moloch sich mit Harvan verschmelzen, um so den göttlichen Funken zu bekommen. Damit würde er von Gebeten und dem Glauben potentieller Gläubiger unmittelbar profitieren. Er wäre damit ein richtiger Gott, der dann auch Klerikale Zauber gewähren kann. Das würde die Ordnung der Götter nachhaltig stören. Gefallene Erzteufel haben nicht das Recht, so etwas zu tun. Aber das wäre ja nicht der erste massive Rechtsverstoß von Moloch, schließlich ist auch das Rauben von Seelen diesen Wesen durch einen uralten Vertrag verboten. So ist es kein Wunder, dass die Hölle diese Missgeburt ausgespuckt hat. Aber durch den Schutz der längsten Nacht ist Moloch zurzeit vor Repressalien der Götter geschützt. Es wird immer wichtiger, diesen Zustand zu beenden. Dolon, Druss und ich beschließen die Sache noch heute zu beenden.

In einem Ritual wird auch Lia wieder zu den Lebenden zurück gerufen. Damit wären wir wieder komplett und zu allem bereit. Ich identifiziere noch die erbeuteten Gegenstände, Druss bekommt einen Ring, der ihn vor allen Energien ein wenig schützt, Dolon einen etwas stärkeren Schutzring als seinen bisherigen. Wir frühstücken ein Heldenmahl und brechen dann auf. Schatten aus dem Dunkel verhöhnen uns, werfen uns vor, nicht Moloch zu dienen. So unrecht haben sie nicht. Hier und da ist kleines Volk zu sehen, was uns aber nicht zu nahe kommt. Sie wollen, dass wir sie sehen und verstehe die Warnung. Allerdings entkommen wir unbehelligt in die Lagerstadt. Dort liefere ich meinen kleinen Spatz bei seinem Vater im Tempel ab. Ich erstatte Garn, meinem geliebten Ehemann Bericht. Mili ist entseelt und ihr Körper dient als Anker. Das sind wahrlich furchtbare Nachrichten.

Aber wenigstens ist mein Sohn nun in Sicherheit. Ich hoffe mal, dass die Mauern des Tymoratempels die Schatten draußen halten werden. Ryan bietet seine Hilfe an, aber wir lehnen ab. Das ist unser Problem und falls wir scheitern, braucht die Stadt eine zweite Chance. Wir brechen auf und erreichen unbehelligt den Myrkultempel. Nach dem üblichen verbalen Geplänkel mit den Wachen betreten wir die Katakomben und kommen unbehelligt bis in den Friedhofsbereich des Kollegiates. Aber der Weg nach oben ist gründlich versperrt. Nach dem ganzen Dreck und Geröll zu urteilen, haben sie den untersten Abschnitt des Zugangs zum Einsturz gebracht. So wie es aussieht, haben sie kein Bedarf mehr an ihren Toten und haben dieses Sicherheitsleck nachhaltig geschlossen. Verdammnis.

Druss meint, dass es vielleicht noch andere Wege hinein gibt. Glaub ich zwar nicht, aber Fragen kostet ja bekanntlich nichts. Also gehen wir die Toten befragen. Ich hatte Recht, es gibt keine weiteren Zugänge mehr. Jedenfalls keine Weltlichen. Allerdings könnten wir mit dem Schattenschlüssel auch von hier in die Schattenebne eintreten und unseren Weg finden, da die Direktoren über entsprechende Macht verfügen. Nun gut, dann werden wir wohl dieses Risiko eingehen. Natürlich werden wir wie üblich gewarnt, dass so etwas auch gefährlich ist. Klar, aber schließlich sind wir immer noch die Wagemutigen und nicht die Vorsichtigen.

Schließlich baut sich ein Weg in die Schatten vor uns auf. Wir betreten einen schmalen Gang, der aus Schatten besteht. Hier gibt es keine richtigen Farben, nur verschiedene Schattierungen von Grau und Schwarz. Auch wir verlieren fast jegliche Farbe und wirken nur noch stumpf. Schließlich erreichen wir eine Treppe, dass Schattenabbild meines alten Erzfeindes. Ich hasse diese Wendeltreppe wahrlich abgrundtief. Flüsternde Stimmen sind zu vernehmen und schließlich bauen sich vier Schatten vor uns auf. Sie verhöhnen uns, bevor sie uns angreifen. Diese vier hasserfüllte Kreaturen werden recht schnell von uns erledigt, da sie nicht wirklich mehr eine Gefahr für uns darstellen. Eine Übung, um etwas die Muskeln zu lockern.

Dieser leichte Sieg lässt uns unvorsichtig werden. Schließlich betreten wir die Kammer der Sterne, die Eingangshalle zum Observatorium. Aber wir werden schon erwartet. Um uns ist ein Kreis aus drei Magiern und drei Männern in normaler Kleidung, die ich nicht ganz einordnen kann. Kollegiatsmagier sind das keine, da die niemals ohne ihre geliebte Robe herum laufen würden. Kämpfer sind es auch keine, da sie keine Rüstung tragen. Eventuell gehören sie zu den Leuten, die für die etwas heimlichere Arbeit prädestiniert sind. Die Anführerin des Haufens ist eine ehemalige Kommilitonin von mir. Sie war mehrere Lehrjahre über mir und so etwas wie eine Aushilfslehrerin. Die rothaarige Frau war immer sehr hochnäsig zu mir, weil sie aus den besser begüterten Kreisen aus der Altstadt von Chondathan stammte, während ich nur ein Landei aus den Tälern war. Mal sehen, ob diese versnobte Person mir nun gewachsen ist.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 03. November 2011, 10:06:22
2. Nachtal 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Kollegiat Halle der Sterne

Sie haben das Modell der Stadt weggeschafft und Platz für den Kampf geschaffen. Ein äußerst kalter Nebel hängt hier im Saal, der äußerst unangenehm ist. Obendrein verhindert die eingeschränkte Sicht, dass ich präzise zielen kann. Wir halten uns nicht groß mit Worten auf. "Brenne Schlampe!" brülle ich und wirke einen schnellen Flammenstrahl, der Briani durchschüttelt. Ich setze eine Säurekugel hinter her, die aber fehl geht, da die versnobte Hexe von einem Feld aus Schatten umgeben ist. Verdammnis! So ein Pech aber auch. Die Schattenassassinen greifen Druss und Dolon an. Druss kann darüber nur Müde lächeln, aber Dolon wird schwer getroffen, hat aber unverschämtes Glück, dass der andere nicht trifft.

Dolon verschafft sich wegen der hier vorherrschenden Kälte einen Schutz dafür, nach dem er einen Schritt nach hinten gewichen ist. Druss macht zwei Schritte mit seinen magischen Stiefeln und haut einen der drei Magier mit einem wuchtigen Schlaghagel aus den Stiefeln. Holla! Druss hat es immer noch voll drauf. Ein Problem weniger. Der andere Magier macht eine Art Schattensturm auf Druss, dessen Auswirkungen auch Dolon und mich noch erreichen. Scheint so eine Art Kettenblitz aus verdammten Schatten zu sein. Der Kältenebel zeigt so langsam Wirkung, kann uns aber nicht wirklich tangieren.

Ich versuche einen Kälteschild für alle hoch zu ziehen, aber die blöde Briani bannt mir den Zauber einfach weg. He! Ich erinnere mich, dass sie schon immer als sehr fähige Bannmagierin galt. Miststück! Ich jage eine schnelle Säurekugel auf den Schattenmagier, der uns gerade den Schattenkettenblitz um die Ohren gehauen hat, verfehle ihn aber Fatal. Was ist nur los mit dem achten Kreis der Macht? Er bringt mir einfach kein Glück!

Einer der Assassinen greift nun mich mit seiner Schattenwaffe an, aber die Wunde ist nur oberflächlich. Dolon und Druss werden härter getroffen. Dolon greift im Gegenzug seinen Angreifer an und gibt ihm alles dreifach zurück. Der Barbar greift nun Briani, die gerade einen weiteren Eisball gezaubert hat, an, aber ihr Schattenfeld schützt sie ausreichend genug, dass sie noch auf den Beinen bleibt. Der Magier macht einen weiteren Schattenkettenblitz auf uns, was mich nicht sonderlich tangiert, den armen Druss schon eher. Ich greife nun ebenfalls Briani an, aber mein Schwert vermag es nicht ihren Schutz aus Schatten zu durchdringen. Verdammnis.

Die Assassinen verschwinden einfach, entweder um ihre Wunden zu lecken, Verstärkung zu holen oder einen weiteren fiesen Angriff aus den Schatten heraus vorzubereiten. Dolon und Druss sind von Pech verfolgt. Vielleicht sollten wir mal alle Tymora ein wirklich großes Geschenk machen, um sie gnädig zu stimmen. Ein weiterer Eisball fliegt uns um die Ohren. Ihre Stärke ist offensichtlich das Kontern von Magie, nicht das wirken. Der Magier wirkt weitere finstere Magie, die allerdings ohne Wirkung bleibt.

Dem Schattenassassinen gelingt es nun mich zu überraschen und ich muss meine Armschienen aktivieren, um mich zu schützen. So langsam geht es an meine Substanz. Dolon greift nun ebenfalls Briani an, aber auch Dolons Schwert wird meist von den Schatten abgelenkt und der einzige Treffer richtet nicht so viel Schaden an, um Briani ins Schattenreich zu verbannen. Druss erledigt sie stattdessen nun endgültig und spaltet ihren Rotschopf. Ihre Untergebenen sind über den Verlust ihrer Anführerin sichtlich erschüttert und ergreifen das Hasenpanier. Holla, können die schnell rennen. Wir unterlassen eine Verfolgung und nutzen unsere Zeit lieber uns in einem Seiltrick zu heilen. Dann rücken wir in Richtung der Labore der Direktoren vor. Vorher plündern wir noch die Toten, Briani hat neben der obligatorischen Ringe noch drei seltsame Kristalle bei sich. Die Dinger sind Schwarz und aus einem Material, dass ich nicht zuordnen kann.

Nach den obligatorischen Fallen und Schutzsiegeln schauen wir zuerst im Lager der Direktoren nach. Der etwa sechs auf sechs Schritt kleine Raum ist sichtlich leer geräumt worden. An einer Wand reihen sich Kristalle auf, die jeweils mit einer Plakette versehen sind, die Namen von Händlern, Handwerkern, Bürgern, Adligen und Schildwächtern aus Chondathan tragen. Seltsam. Im Zentrum steht so ein Ding, wie wir es schon in der Hölle in der Bibliothek gesehen haben. Diesmal werde ich es sein, die ihre geistige Gesundheit riskieren muss. Ich lege meine Hände auf die Kugel und sinke in die Kugel ein.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 07. November 2011, 14:24:58
2. Nachtal 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Kollegiat Lager der Direktoren

Die Schatten verhöhnen mich, flüstern mir Lügen mit schmerzhaften Wahrheiten zu. Aber mein Geist bleibt stark und ich finde heraus, wie der Anker zu lösen ist. Der einfachste Weg, ist ihn zu töten. Klar, aber das ist nicht akzeptabel. Ein anderer Weg ist, ihn einfach von der Schattenebene zu entfernen. Das sollte nicht so schwierig für uns sein, schließlich sich wir die guten Helden und sind für solche Situationen ja da. Um Mili ihre Seele zurück zugeben, muss sie nur einfach wieder in den Extraktor gesteckt werden und die Seele dazu gegeben werden. Als nächstes frage ich nach den Kristallen. Das sind gestohlene Schatten von Menschen, damit kann man die ursprünglichen Besitzer sehr leicht beeinflussen. Kein Wunder also, dass das Kollegiat so gut über die Lage in der Lagerstadt Bescheid weiß. Um die Schatten zu befreien, muss man den Kristall nur neben dem Menschen, den er ursprünglich gehört hat, zerschmettern. Hört sich einfach an.

Die Schatten flüstern mir zu, dass sie noch so viel Wissen haben, dass sie nur zu gerne mit mir teilen möchten. Aber ich widersetze mich ihren honigsüßen Einflüsterung und löse mich von der Kugel. Ich stürze zu Boden und kann keinen klaren Gedanken fassen. Dolon taucht auf und seine Worte ergeben keinen Sinn. Erst nachdem er etwas Diamantstaub über mich verstreut habe, bin ich wieder da. Puh, dass war jetzt ziemlich hart gewesen. Finsternis!

Ich erkläre den Beiden, was ich heraus gefunden habe. Wir schauen noch kurz im Labor den Extraktor an. Diese Maschine sieht anders aus als die von den Zwergen und das nicht nur, weil mächtige Tentakel aus ihr heraus ragen. Diese Maschine kann mit ihrer Umgebung interagieren und sie tut es auch, indem sie mit mehreren Magiern verbunden ist. Mehr wollten wir gar nicht wissen und untersuchen noch schnell zwei weitere Lagerräume, die nur noch Staub enthalten. Wir kommen an einer Gedenktafel vorbei, in der alle Namen vermerkt sind, die im Kampf für das Kollegiat gefallen sind. Zwei neue Namen sind mit dem heutigen Datum versehen, einer davon ist von Briani. Die Tafel muss irgendwie magisch mit den Lebensessenzen der Kollegiatsmagier verbunden sein.

Da wir keine Zeit zu verlieren haben, betreten wir das Schattenportal in der Halle der Sterne. Es öffnet sich und ich kann ein klägliches "Mami!" hören. Das war eindeutig Milis Stimme. Es gibt für mich kein Halten mehr und wir stürmen in die Schattenebene. Angeblich ist diese Ebene ein halbwegs exaktes Abbild der realen Ebene. Aber die Treppe führt uns in ein Labyrinth und nicht in das Observatorium. Wir folgen der Stimme und kommen in einem Thronsaal heraus. Auf einem Podest sitzt meine heulende Tochter. Links und Recht von Turmhohen Wächtern aus Schatten und Stacheln flankiert. Kultuma, der finstere Scherge des Moloch in der dekadenten Kleidung eines adligen Snobs prostet uns zu. Dann verschwindet die Illusion und wir stehen in einer Wüste aus trostlosen Schatten. Irgendwie komme ich mir verschaukelt vor. Ein weiteres Tor erwartet uns und wir sind nach dem Durchschreiten nur noch zu dritt. Nicht das Vhor'tal oder die anderen zwei sich bisher hervor getan hätten.

Wir landen in einem üppig dekorierten Ballsaal, prächtig gewandete Adlige tanzen zu der Musik, die ein Orchester auf einer Empore spielt. Mili sitzt an einer überladenen Tafel und ist quietsch vergnügt. Kultuma ist wieder an ihrer Seite und heißt uns willkommen. Irgendwie glaube ich nicht daran, dass hier irgendetwas real ist. Und tatsächlich rotten sich die Adligen zu drei Anhäufungen zusammen. Die Farben verblassen und wir stehen gegen eine kleine Armee. Da Dolon uns vor betreten der Schattenebene gegen Todesmagie geschützt hat, können die Schatten uns wenig anhaben. Nachdem wir eine der Anhäufung zerstört haben, schickt Kultuma gut gelaunt uns gleich sechs Schattenelementare entgegen. Ich kontere mit einem Feuerelmentar. Es ist ein recht zäher Kampf gegen diese Ansammlung von Gegnern. Aber da wir sehr gut gegen ihre Angriffe geschützt sind, gelingt es uns sie mit einigen Zaubern und ehrlichen Stahl zu vernichten. Spöttisch applaudiert uns Molochs Diener zu.

"Ihr amüsiert mich immer wieder", kommentiert er das sinnlose Sterben seiner Diener. "Ihr dürft nun gegen mich antreten, in einem Duell, einer gegen einen!" Der Ballsaal verschwindet und ich bin auf einer staubigen Straße. Um mich herum ist ein lichter Laubwald. Die Straße führt einen Hügel hinauf, auf der ein Burgschloss thront. Die Türme sind so verspielt, dass sie keinen wirklichen militärischen Nutzen haben. Das hier ist alles nicht real. Ich gehe den Weg hoch und komme zu einer Gruppe von Adligen. Kultuma ist in ihrer Mitte und in einer schweren Rüstung gehüllt. In der einen Hand trägt er einen Anderthalbhänder, in der anderen ein schwerer Schild aus Stahl.

"Gib mir meine Tochter oder stirb!" brülle ich ihm entgegen.
"Nur über meine Leiche, meine Liebe!" meint er ihm ruhigen Tonfall und lässt das Visier seines Löwenhelms zuschnappen.
"Möge das Duell beginnen!" meint einer der Adligen, der genau so aussieht wie einer der Adligen, die sich in ein Schattenelementar verwandelt haben. Sind das Abbildungen realer Personen aus Kultumas Vergangenheit? Müßig darüber nachzudenken, da der Kerl schon brüllend auf mich zustürmt. Mit einer maximierten Kugel aus Säure versuche ich ihn zu stoppen. Obwohl ich ihn mittig treffen, scheint ihm das Ganze nicht wirklich aufhalten zu können. Ich aktiviere einen Zauber, der mich kurzfristig vor den vernichtenden Hieb schützt. So gelingt es mir, ihm auszuweichen. Sein Schwert saust an mir vorbei und reißt Steinsplitter aus dem Boden. Ich schubse ihn und ramme mein Schwert zwischen die Rippen. Obwohl ich seine Rüstung ignoriere, treffe ich nur einmal. Er schlägt nun ebenfalls nach mir, aber mir gelingt es die Wucht seiner Hiebe mit meinen Armschienen zu dämpfen. Ich versuche ein weiteres mal ihn zu schubsen, aber seine Rüstung lässt mir keine Lücke. Weitere Hiebe treffen mich. Um mich zu heilen, jage ich ihm einen Vampirgriff durch den Leib, der ihn tötet und mich heilt. Puh, Glück gehabt!

Die Adligen applaudieren mir affektiert und die Szene verschwindet. Dolon und Druss tauchen an meiner Seite auf. Wir sind nun im Observatorium auf der Schattenebene. Da wo einst das Teleskop stand, ist ein gewaltiger Thron zu sehen. Darauf sitz verloren Mili in einem dunklen Kleid. Ihre Haare wirken stumpf und fettig. Ihre Augen sind grau und ihr Gesicht ohne jede Regung. Ihre Seele ist ja nicht mehr in ihr, sondern dies ist nur die von einem Schatten okkupierte Hülle. Links und rechts stehen gewaltige Turmhohe Schatten, gegen die selbst die mächtigen Dinger in Chondathan wie Zwerge wirken müssen. Kultuma ist am Fuße des Thrones auf der höchsten Ebene des Podestes zu sehen. Wie üblich trägt er seine affektierte Snobkleidung und hat ein Weinglas in der Hand. Davor haben sich Legionen aus Schatten zusammen gerottet. Teilweise sind riesige Schattenelementare darunter. Viel Feind viel Ehr. Als ob das nicht reichen würde, schwebt Moloch höchst selbst über allem. Finsterste Verdammnis!

"Ihr sterblichen Narren! Glaubt ihr wirklich, ihr könnt euch mir widersetzen? Ich bin ein Erzteufel und spiele dieses Spiel seit Äonen. Das was nun passiert, habt ihr euch selbst zuzuschreiben!" Er schwebt hernieder und seine Tentakel zucken vor. Finsterste Verdammnis!

Gespielt am 30.07.2011
Spielleiter: Stefan
SC: Kaira 19 (Schurke 4/ Seher 1/ Unseen Seer 4/ Arkaner Trickser 10)
Druss 19 (Barbar 16/Psioniker 2/Ilthidentöter 1)
Dolon 18 (Kleriker 8/Kriegspriester 10)
EP: Stufe 18 3900 Stufe 19 2850
Überwundene Gegner
1 Briani
1 Schattenmagier
1 Schattenassassine
4 Schatten
3 Schattenmobs
6 riesige Schattenelementare
1 Kämpfer HG 19
Beute
1 Ring
1 Amulett
1 Ring
1 Schriftrollenbehälter mit
500 Goldmünzen
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 10. November 2011, 15:08:18
Kapitel 7
Das wahre Böse lauert in einem selbst!

2. Nachtal 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Schattenebene über dem Kollegiat

Moloch schwebt nach seiner Rede zu uns herab und der Kampf ist sehr kurz, da er zuerst unser ganzen Schutzzauber regelrecht zerfetzt und uns dann mit seinen Tentakeln recht fix verprügelt. Mit jedem Hieb fühle ich mich schwächer, bis ich einfach zusammenbreche und nichts mehr tun kann. Mili ist so Nah und doch so unendlich weit von mir entfernt. Ich bin gescheitert, dieser Kampf war nie zu gewinnen gewesen. Es bricht mir das Herz, meine kleine Tochter so sehen zu müssen. Diese Schattenaffinität hat sie bestimmt von meinem Ex, diesen untreuen Jondan Rhea.

Auch die anderen werden niedergestreckt und die Wagemutigen sind besiegt. Mir ist klar, dass dies das Ende ist. Aber viele Heldengruppen sind schon sinnloser gefallen als wir. Hier ging es nicht um Ruhm, um Schätze, um ein abstraktes Ziel. Hier ging es um Mili, um unsere Familien, um unsere Heimat. Wir haben alles gegeben, gut gekämpft, aber der Feind hat diesen Zug vorher gesehen, da so eine Tat nicht wirklich überraschend kam. Der Anker ist das strategischste Ziel in diesem Krieg und Mili ist der Anker. Schließlich lässt Moloch von uns ab, menschliche Dienerkreaturen kommen und tragen uns zurück in unsere Ebene, in das Labor, wo der Extraktor steht. Nach und nach werden wir hineingeschoben. Das Innere sieht aus wie das Maul einer Kreatur. Vielleicht es das auch. Und es tut unglaublich weh, als mir die Seele entrissen wird. Das ist schlimmer als sterben und ich falle schier eine Ewigkeit in das Nichts.

Dann sehe ich eine höchst seltsame blaue Umgebung, ich bin in einer seltsamen Säulenhalle, wo alles feste Strukturen aus Wasser zu bestehen scheinen. Ein höchst verstörender und seltsamer Anblick. Mein suchender Blick fällt zuerst auf Karn in seinem braunen Kapuzenanzug, dann auf Glücksbote Ryan von Tymora, der mich groß anglotzt. Wo kommen die denn auf einmal her? Erst jetzt fällt mir auf, dass ich total nackt vor ihnen stehe. Iiiks! Ich verschränke die Beine und bedecke die Brust vor den Augen dieses Lüstlings. Finsternis!

Und wen sehe ich da noch? Illurien, dieses seltsame weibliche wissenssuchende Wasserelementar, das im Gefängnis der Zwerge war und mit Wissen handeln wollte. Sieht so aus, als wäre es nun endlich frei gekommen. Verdammnis! Aber sie scheint auf unserer Seite zu sein, jedenfalls hilft sie uns. Um welchen Preis aber, dass bekomme ich nicht heraus. Aber mir schwant irgendwie schon was böses. Verdammnis!

Nach und nach tauchen auch die anderen Wagemutigen wieder auf, nachdem Illurien ihre Seelenlarven in ein Becken geworfen hat, in dem sich dann unsere Körper wieder formen. Wir bestehen aus Wasser, auch wenn ich mich ganz normal fühle und meine Haut, Fleisch und die Knochen darunter sich ganz normal anfühlen.

Karn erzählt uns, dass unsere Seelenlarven auf ein magisches Kampfschiff der Piraten gebracht werden sollten. Aber der ungesehene Seher hat mit Hilfe von Schicksalswächter Ryan und den Tempuskriegerorden der Stahlklauen den Seidenschleier überfallen, wo unter anderem unsere Larven aufbewahrt wurden und diese gegen andere Seelen ausgetauscht. Da hat unser Glücksbote ja mal was richtig Gutes getan. Glück gehabt!

Leider hält dieser Körper aber nur drei bis vier Tage, dann verfließt er wieder zu Wasser. In dieser Zeitspanne muss es uns gelingen, unsere eigenen Körper wieder zu erlangen. Unsere Körper sind mit unseren Schatten besessen und damit vom Bösen erfüllt. Damit will Moloch uns perfekt unter Kontrolle halten. Und unsere bösen Körper scheinen sich Moloch in den Dienst gestellt zu haben. Außerdem hat er jetzt die Knochen von Harvan, dem Halbgott, Sohn des Auppensers und Halbbruder von Dahlien, dem Klingenmeister des alten Jhaamdaths. Das sind bittere Nachrichten, der Preis unseres Scheiterns. Letztendlich läuft Karns wahrlich wagemutiger Plan darauf hinaus, dass wir uns unsere Körper schnappen, zurück in einen Extraktor packen, unsere Seele dazu tun und uns wieder vereinen. Das kleine Volk hat so ein Teil und würde dies für uns zur Verfügung stellen.

"Und warum sollten sie das tun?" frage ich etwas verblüfft.
"Na ja, sie wollen unter der Stadt in den ehemaligen Zwergengewölben wohnen bleiben, wenn Moloch besiegt wurde. Sie sind äußerst unzufrieden mit der momentanen Entwicklung und haben sich deswegen von ihrem Gebieter entfremdet", erklärt Karn.
"Und ich habe ihnen versprochen, dass sie in der Kanalisation und Zwergenfestung das Wohnrecht erhalten werden", fügt Ryan hinzu.
"Du hast was?" frage ich entsetzt.
"Ich habe ihnen in Namen der Wagemutigen für ihre Hilfe versprechen müssen, dass sie die Zwergengewölbe und die Kanalisation behalten dürfen, wenn Moloch besiegt wurde."
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 14. November 2011, 13:01:14
5. Nachtal 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Illuriens Ebene "Quelle der Tränen"

"Äh!" Mehr fällt mir darauf im ersten Moment zu antworten nicht ein. "So was kannst du doch gar nicht versprechen! Die Kanalisation gehört der Stadt, die Zwergengewölbe den Zwergen! Da ist ein Gefängnis mit äußerst gefährlichen Gefangenen darunter! Es steht doch gar nicht in unserer Macht, das zu verhandeln!" lege ich dann nach einigen Sekunden los. Ich höre mich schon beinahe so keifend wie Xana an, wenn sie auf hundert kommt. Ich bin wirklich froh, dass meine Seele gerettet wurde und wir die Möglichkeit bekommen, unsere Körper zurück zu bekommen, aber dieses Versprechen ist wie ein Mühlstein um den Hals und wir befinden uns schon im freien Fall auf dem Weg ins Hafenbecken, um es mal deutlich auszusprechen. Egal was wir machen, letztendlich werden wir immer mehr in die Scheiße gedrückt. Zuerst unsere Niederlage, der Verlust der Knochen und nun das. Ich könnte heulen. Finstere Verdammnis!

Aber letztendlich ist das letzte Wort darüber noch nicht gesprochen und wir werden wohl erst mal gute Miene zum bösen Spiel machen müssen. Manchmal muss man eben Kompromisse mit dem Bösen eingehen und Kröten schlucken, dass das wahre Böse vernichtet werden kann und dazu ist es noch ein langer Weg. Hat Mathras einst auch so gedacht? Angefangen Kompromisse einzugehen, um das Böse zu bekämpfen? Mich schaudert es bei diesen Gedanken.

Karns äußerst wagemutiger Plan geht aber noch weiter. Wir sollen dann als "böse" Schergen des Moloch weiter für ihn arbeiten und wohl das Herz von Harvan finden. Und wir sollen das wirklich tun. Es gibt die Möglichkeit, das Herz soweit zu manipulieren, dass Molochs Ritual nach hinten los geht und er verletzlich werden wird. Vielleicht nur für sehr kurze Zeit, aber wenn wir dann zuschlagen, haben wir eine Chance ihn mit dem Licht von Ellistriel zu vernichten. Um die Sache noch einen Tick schwieriger zu machen, hält Kultuma den Morgenrufer Vhor'tal, den Träger des Lichtes, gefangen. Puh! Probleme über Probleme. Das ist einer der Momente, wo ich mich nach einem normalen Leben sehne. Warum bin ich nur von zu Hause weggelaufen? Warum habe ich mir nicht einfach einen gutaussehenden strammen Bauernburschen mit Aufsicht auf einen eigenen Hof geschnappt und ihn geheiratet? Ich müsste nur von morgens bis abends arbeiten, mich um mittlerweile vier bis fünf quirlige Kinder kümmern und mir nur über ganz profane Dinge Sorgen machen. Aber das Schicksal hat es anders gewollt und jetzt muss ich mich mit nichts geringerem als die Wiedergeburt eines kindlichen Halbgottes und die Vernichtung eines ehemaligen Erzteufels kümmern. Finsterste Verdammnis auch!

Nun gut, wer wagt gewinnt. Ich hoffe Tymora sieht irgendwie, wie wir ihr Credo leben. Illurien führt uns über ein Portal in die Zwergengewölbe, wo wir vom kleinen Volk aus "Restbeständen" toter Abenteurer und Söldner uns versorgen können. Ich schnappe mir ein magisches Kurzschwert und einen Totschläger. Eine wirklich passende Rüstung für mich ist leider nicht darunter.

Wir bekommen von Karn noch ein paar Dinge, wie praktische Tränke, einen Komponentenbeutel, ein Amulett das Ausspähung erschwert und einen kleinen Schutzring. Ich kann mir den Zauber "Magierrüstung" aus Karns Zauberbuch kopieren. Inzwischen kann ich es mir einfach nicht mehr leisten, dass ich bei einem wichtigen Zauber patze, weil mich die Rüstung in meiner Beweglichkeit einschränkt. Wir suchen uns ein stilles Örtchen und überlegen uns, wie wir uns selbst besiegen können. Wir kommen schnell zu dem Schluss, dass wir uns separieren müssen, weil wir gegen die versammelten Wagemutigen keine Chance haben, da unsere bösen Gegenstücke die gesamte gute Ausrüstung haben. Und das wird nicht so einfach werden.

Auf alle Fälle müssen wir uns gut gegen Säure schützen, wenn mein Böses Ich loslegt, kann das schnell sehr übel für alle beteiligten werden. Druss könnte durch seine Fähigkeit, zum einen sehr starke Verletzungen wegstecken zu können und gleichzeitig verdammt gut austeilen zu können, ebenfalls zu einem Problem. Dolon ist ähnlich gefährlich, da er sich selbst gut heilen und dann auch noch recht gut austeilen kann. Harun und Lia sind weniger das Problem. Harun hat recht wenig gute Ausrüstungsgegenstände, kann sich aber mit einem Dimensionstor aus dem Staub machen. Lia teilt zu wenig aus, aber auch sie kann sich aus der Affäre ziehen. Wird also nicht wirklich leicht werden, bei keinem von uns.

Wir arbeiten mehrere Strategien aus und memorieren entsprechende Zauber, dann legen wir uns schlafen. (Hier fällt mir gerade auf, dass Kaira gar nicht hätte memorieren können, da ihre Zauberbücher auch bei der bösen Kaira waren. Ups!). Am nächsten Mittag bringt Karn uns die Frohe Kunde, dass er die bösen Wagemutigen auf dem Landsitz der Adelsfamilie Oggnatan Lokalisert hat. Die alte Familie der Oggnatans wird eine verhängnisvolle Nähe zum Malarglauben nachgesagt. Es gibt dunkle Gerüchte, dass auf deren stark bewaldeten Anwesen Jagden nicht nur auf exotische und gefährliche Raubtiere und Monster durchgeführt werden, sondern auch auf Menschen. Allerdings konnte letzteres nie stichhaltig bewiesen werden. Auf alle Fälle scheinen sie nun die Nähe von Moloch zu suchen, sonst wären die bösen Wagemutigen nicht dort, um bei einer Konferenz teil zu nehmen. Nun gut, dieser Platz ist so gut wie jeder andere.

Illurien, dieser seltsame weibliche Wasserelementar erschafft ein Portal, durch das wir auf das Anwesen reisen. Wir kommen in einem äußerst dunklen Wald heraus, Ryans Münze sorgt mal wieder für Licht. Es ist seltsam, den Glücksboten wieder in unseren Reihen zu finden. Bis jetzt waren seine Pflichten im Tempel immer wichtiger gewesen. Nun ja, es ist gut, in wieder an unserer Seite zu wissen. Wir rücken langsam vor und können schließlich einen Blick auf das Anwesen der Oggnatans mitten in einer großen Lichtung werfen. Das Hauptgebäude besteht aus einem wuchtigen Bau mit einem befestigten Obergeschoss. Ein massiver Festungsturm rundet den abweisenden Bau ab. Das ist mehr eine Festung, als ein Herrensitz. Rechts sind in hundert Meter Entfernung die Pferdeställe zu sehen, links in fünfzig Meter Entfernung die Hundezwinger. Einige Wachen lümmeln vor dem Haupttor herum. In dem Moment kommt der böse Harun um die Ecke und beginnt eine der Söldnerwachen zu drangsalieren. Perfekt!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 17. November 2011, 12:28:31
5. Nachtal 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Landsitz der Oggnatans

Ich verwandle mit einem Zauberstab den Karn mir überlassen hat den guten Harun in einen schlampig wirkenden Söldner, der mit einer Flasche in der Hand nun am Rande der Lichtung herum wankt. Sofort wird der böse Harun auf diese Nachlässigkeit einer Wache aufmerksam und stampft wütend auf den verwandelten guten Harun zu. Der torkelt scheinbar erschreckt in den Wald und der Böse macht sich an die Verfolgung.

"Wag ja nicht vor mir wegzulaufen, du verdammter Wurm!" brüllt der böse Harun und rennt an mir vorbei. Ich springe auf und gebe ihm eines mit meinem Totschläger über die Rübe. Auch die anderen stürmen aus ihren Verstecken und ein wahrer Schlaghagel kracht auf den verdutzen bösen Harun herunter. Bevor er Gelegenheit auch nur Piep zu sagen, ist er schon ohnmächtig. Das ging ja recht fix. Illurien öffnet ein Portal und der gute Harun wirft den betäubten bösen Harun über die Schulter und schleppt ihn durch das Portal.

Nach knapp zwanzig Minuten kommt er wieder. Harun hat die Erinnerungen seines bösen Gegenparts aufgesogen und weiß, dass Dolon die Führung der Wagemutigen an sich gerissen hat und gerade in der Haupthalle eine Militäraktion plant. Druss hat sich mit der Schwester der Hausherrin auf ihr Zimmer zurück gezogen und wir wissen alle, was dies bedeutet. Lia hängt bei den Ställen mit ein paar Lykanthropen ab und fachsimpelt über die Feinheiten der tödlichen Jagd. Und Kaira befindet sich in der Familiengruft der Oggnatans und versucht ihren Ehemann zum Übertritt zum Bösen zu überreden. So was aber auch. Finsterste Verdammnis!

Ryan regt sich über den Umstand aus, dass Garn es tatsächlich gewagt hat, seinen Posten im Tempel zu verlassen. Ich schau ihn in die Augen und erhebe meine Hand mit dem Ehering. "Dieser Ring zwingt einen Mann zu ewigen Knechtschaft", verkünde ich die elementare Wahrheit über die Ehe, die er als Junggeselle nicht verstehen kann. Jede Frau weiß, wie sie ihren Mann unmissverständliche Wünsche zukommen lassen kann. Jedenfalls meistens. Bei Jondan war ich noch zu jung und unreif, um diese Macht zu begreifen. Und vielleicht gehört Jondan zu der Art Mann, der sich niemals einer Frau wirklich unterwerfen wird, solange er so leicht Alternativen bekommen kann. Und diese zu finden und aufzutun war er wirklich gut. Hat ja auch bei mir Anfangs hervorragend geklappt. Aber das sind alte Kamellen und wir sollten uns schnellsten um die böse Kaira kümmern, bevor diese verdammte Schlampe sich an meinen Mann vergreift. Garn teile ich mit niemand, nicht mal mit mir selbst. Finsternis!

Also gehen wir in Richtung der Gruft, die noch jenseits der Hundezwinger liegt. Eine Wache steht vor dem Eingang der Gruft, die sich gleich mal unser Harun annimmt. Er lenkt die Wache ab, während wir hinein schleichen. Die Gruftwände sind gemauert, fast jeden Schritt gibt es eine Nische, in der ein Vorfahr der Oggnatans bestattet ist. Die Nischen sind nicht chronologisch gefüllt worden, in manchen sind auch mehrere Adlige beerdigt worden. Die ältesten Daten sind kurz nach Gründung der Kolonie beerdigt worden, diese Familie gehört zu den Siedlern der ersten Stunde. Eine Schande, dass sie sich mit solch finsteren Mächten einlassen. Ich kann mich aus der Ferne reden hören, auch Garn kann ich verstehen. Leise rücken wir vor. Wie gut, dass ich nicht die beste Lauscherin bin. Schließlich teilt sich der Gang bei einer Kreuzung. Die Abgänge rechts und links verschwinden im Dunkel, die vor uns knickt nach sieben Schritt nach links ab. Von dort kann ich mich hören. Hier bereiten die anderen einen Hinterhalt vor und ich schleich voraus.

Ich kann in einem etwa sechs mal sechs Schritt großen Raum einen Sarkophag erkennen. Daneben sitzt mein armer Ehemann an einen Stuhl gefesselt. Vor ihm steht mein böser Körper und versucht gerade, meinen standhaften, mutigen und wunderbaren Garn auf die Seite der Finsternis zu ziehen. Aber mein tapferer Gemahl hält meinem bösen Ich stand. Wie ich ihn dafür liebe! Am liebsten würde ich hinein stürzen und ihn herzen. Aber erst muss mein böses Ich erledigt werden. Eigentlich schon seltsam, momentan laufen zwei böse Inkarnationen von mir herum. Eine ist direkt vor mir, die andere ist in der Spiegelwelt gefangen. Ein Schattenmagier steht neben Kaira und die bereden gerade, was sie mit meinem Garn machen sollen. So wie es aussieht, soll er wohl auch in den Extraktor gesteckt werden. Verdammnis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 21. November 2011, 12:43:39
5. Nachtal 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Familiengruft der Oggnatans

Der Magier verschwindet und die böse Kaira bleibt allein zurück, dass ist die Gelegenheit. Ich schleiche zu meinen Kameraden und bespreche kurz meinen wagemutigen Plan. Dann klettere ich an die Decke und werfe kleine Steinchen herunter. Die böse Kaira hört nun auf, mit Garn zu schimpfen und schleicht mit gezogenem Kurzschwert unter mir hindurch. Ich lasse mich von oben herunterfallen und haue mir selbst auf den Schädel, was aber nicht besonders weh tut, da ich gegen solche Überraschungen einen siebten Sinn habe.

Die anderen kommen aus ihren Verstecken. Die dämliche Lia feuert tatsächlich einen Regenbogenstrahl auf mein böses ich ab, aber die schwächliche Magie Lias kann die böse Kaira locker abschütteln. Dolon spricht ein Wort der Macht und blendet mein böses Ich, während Ryan einen Dimensionsanker wirft. Druss versucht mein böses Ich zu packen, aber er scheitert. Holla! Mein böses Ich kontert mit einem Säuresturm, der aber keinen Schaden anrichtet, da alle gegen diese Art von Magie geschützt sind. Mit drei wuchtigen Schlägen auf mein armes Köpfchen schicke ich mich selbst ins Reich der Träume. Das hat bestimmt weh getan. Ich öffne mit einen von Karns ausgeliehenen Steinen ein Portal zur Wasserebene und von dort zu den Zwergenhallen.

Dolon hilft mir, mich selbst in den Extraktor zu schaffen. Dann muss meine Seele aus dem jetzigen Körper geschafft werden. Ich warne das kleine Volk, wenn sie dabei zu schmerzhaft vorgehen, wird das Konsequenzen haben. Allerdings scheinen sie die Botschaft nicht verstanden zu haben. Denn es ist ein äußerst unnötig schmerzhafter Vorgang, als mich mit ihren kleinen Messern aufreißen. Sie reißen mir die Seele aus der Brust und das nächste was ich registriere, ist unglaublicher Schmerz der durch meinen Körper schießt und viele kleine Hände, die mich aus den Höllending ziehen. Ich habe meinen Körper und meine Seele wieder. Und meine ganze magische Ausrüstung, da fühle ich mich doch gleich wieder wie ein richtig kompletter Mensch.

Fremde Erinnerungen stürmen auf mich ein, die Erinnerungen meines bösen Ichs oder meines Schattens. So wie es aussieht, hat mein böses Ich recht schnell Gefallen daran gefunden, sehr schnell und problemlos in der neuen Gesellschaftsordnung aufsteigen zu können. Das endlich meine Verdienste mit Titel, Land und Macht honoriert werden. Ja, das sind Punkte, die an mir nagen. Manche Dinge kann man nicht aus eigener Kraft erreichen, wenn die politische Führung einer Stadt sie einem nicht gewähren will. Wobei ich eigentlich mit meinem Leben und Status als Abenteuerin jetzt und magische Transportunternehmerin später recht zufrieden bin. Leicht verdientes Geld ohne viel zeitlichen Aufwand. Die Schattenmagier im Kollegiat haben mir angeboten, Schattenmagie zu lehren. Aber mein böses Ich hatte wie auch ich kein Interesse auf diese zweite Wahl umzusteigen. Mystra schenkt uns das Gewebe, dass uns Zauberwirkern die Kunst erlaubt. Für was auf die minderwertige Kopie umsteigen, wenn das einzig wahre Gewebe einen umgibt?

Und dann war da natürlich der Status von Mili, der mein Herz nun schwer werden wir. Sie ist die Erlöserin, die weltliche Vertreterin von Moloch. Und ich wäre damit Königin Mutter. Kein Wunder, dass sie mein böses ich so schnell herum bekommen haben. Königin Mutter! Dieser Titel hat was. Aber viel lieber bin ich nur Mutter von Miliandra Rhea und Alarion Larund. Das reicht mir. Was ich wirklich begehre ist Zeit, die ich mit meinen Kindern verbringen kann, sie ungestört aufwachsen zu sehen. Was würde ich nur dafür geben, einfach nur wie eine normale Hausfrau mit ihren Kindern zusammen leben zu können? Alles! Oder wenigstens fast alles. Verdammnis!

Es hat lange gedauert, bis ich verstanden habe, dass Familie das wichtigste im Leben ist. Nicht das erschlagen von Monstern, das anhäufen von Schätzen, dass erringen von unsterblichen Ruhm. Wie wird die Nachwelt mich sehen? Als furchtlose Abenteuerin, die hoffentlich letztendlich Moloch vom Thron gestoßen und die Stadt befreit hat? Als verantwortungslose Rabenmutter, die ihre Kinder allein gelassen hat, um in der Weltgeschichte herum zu reisen und Beute zu machen? Diese Fragen sind müßig und jetzt ist es erst mal an der Zeit, die anderen zu befreien. Dolon heilt auf Illuriens Ebene meine Wunden und frisch und gestärkt kehre ich zurück. Ich setze Garn vollständig ins Bild und bitte ihn, den gehorsamen Ehemann zu spielen, den Gemahl der Königin Mutter. Es wird ihm nicht leicht fallen, mir genau so wenig. Ich mache die anderen Unsichtbar und stürme schienbar wütend mit dem geknickten Garn im Schlepptau zurück in Richtung Stallungen, wo schon die böse Lia auf uns wartet. Wobei ich mich Frage, wie groß der Unterschied wohl zwischen den Beiden sein wird. Finsterste Verdammnis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 24. November 2011, 12:17:48
5. Nachtal 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Anwesen der Oggnatans

Lia hängt mir ihren neuen Freunden herum und reagiert gewohnt unwirsch, als ich sie darum bitte, ein paar verdächtige Spuren anzusehen. Die Elfe mault etwas, kommt dann aber missmutig und nicht gerade motiviert mit. Ich zeige ihr die Spuren, die der böse Harun bei der Verfolgung des guten Haruns gemacht hat. Sie erkennt die Stelle, wo der Hinterhalt stattfand und schon macht sie Bekanntschaft meinem Totschlager. "Darf ich vorstellen, dass ist Herr Süße Träume!"

Es dauert nicht lange, bis Lia betäubt zu Boden sinkt. Lia packt die Böse Lia und nach zwanzig Minuten gibt es nur noch eine Lia. Nun gut, das war der leichte Teil. Ich verwandle Dolon, Druss, Ryan und Karn in Söldner und wir marschieren einfach ohne Umstände zur Hintertür. Ich weiß, wo mein Zimmer dort ist, oder das der bösen Kaira eben war. Dort parke ich die anderen, wo sie einen Hinterhalt vorbereiten. Ich schnauze im bösen Kaira Stil einfach das nächste Dienstmädchen barsch an, wo den im Namen Molochs dieser verdammte Barbar Druss steckt. Verschüchtert zeigt mir das arme Ding den Weg. Mir tut das Mädchen leid, solch Dienstherren zu haben. Zwei Wachen stehen vor der Tür der jungen Adligen. Weiter die böse Kaira mimend, trample ich einfach in das Zimmer. Druss sitzt nackt auf dem Bett, die ebenfalls nackte Frau in etwa meinem Alter kniet hinter ihr und scheint ihm auf den ersten Blick den Nacken zu massieren. Auf dem zweiten sehe ich, dass sie ihn mit einem Messer bedroht. OK, was tu ich nur? Dem bösen Druss helfen? Der Frau helfen?

"Ähm, ein Bote von Moloch ist mit neuen Befehlen eingetroffen. Unser neuer Anführer will uns alle in meinem Zimmer sehen, sofort!" sage ich mein einstudiertes Sätzchen auf und Druss nimmt mir die Entscheidung ab. Blitzschnell dreht er sich um, riskiert einen tiefen Schnitt in den Hals und entwaffnet die junge Frau. Die kreischt wütend auf, dann schmerzerfüllt, als er sie einfach an den Haaren gepackt hinter sich herzieht. Autsch, dass muss verdammt weh tun. So an den Haaren zu ziehen, wirklich barbarisch, der böse Druss ist wirklich durch und durch ein gemeiner Kerl! Die Wachen wissen auch nicht so ganz, was sie von der Situation halten und tun das, was gute Soldaten machen. Sie rennen zu ihrem Vorgesetzten, um sich neue Befehle für diese Situation geben zu lassen. Das verschafft mir etwas Zeit, die Sache zu regeln. Nur mit einem Zweihänder bekleidet läuft Druss durch die Gänge und ich muss sagen, dass was da zwischen seinen Beinen hängt, kann mit dem Teil von meinem Ex mithalten und der war der Bestbestückte Mann den ich kenne. Nicht das ich viele Männer kennen würde.

Druss bemerkt die Falle erst, als es zu spät ist. Ich winde ihm die Haare der Frau aus der Hand, werfe ihr meine Bettdecke über und zerre sie nun aus meinem Raum, während die anderen sich auf den bösen Druss stürzen. Da er keine Rüstung hat, denke ich mal, dass sie den Barbaren in dem Zustand auch alleine nieder gekämpft bekommen. Die können so was. Hoffe ich zumindest.

"Was soll das? Erkläre dich?" Die weinende Frau beschimpft mich als Götzendienerin und ich zeige ihr daraufhin den Anhänger von Tymora, den ich einst zum Geburtstag geschenkt bekommen habe. Ich führe ihn an mein Herz, meine Lippen und meine Stirn.
"Möge Tymora dich und mich beschützen. Hier jetzt und immerdar", spreche ich eine heilige Formel. Die Frau schaut mich äußerst misstrauisch an. "Es ist kompliziert, vertrau mir, dass wir Gutes vorhaben, auch wenn wir so tun, als ob wir Götzendiener des widerwärtigen Molochs wären", raune ich ihr zu, als eine ganze Abteilung Söldner die Treppe hochtrampelt. Die Hausherrin ist etwas älter als ihre Schwester, aber noch in den besten Jahren. Alexa Oggnatan heißt die gute Frau und ist äußerst erbost über die Behandlung ihrer Schwester, die den lieblichen Namen Penea trägt. Ich wiegle die Sache ab und behaupte einfach, wir würden uns schon darum kümmern. Nach etwas hin und her kriege ich die Situation unter Kontrolle und bringe die weinende Frau zurück in ihr Zimmer. Dort setze ich sie so weit wie nötig ins Bild. Wir können jede Unterstützung gebrauchen, aber keine weiteren Störungen oder Verkomplizierungen. Zu behaupten, ich wäre mit der Situation total überfordert, ist gelinde gesagt, stark Untertrieben. Mir wird so langsam klar, dass wir es mit einem Feind zu tun haben, den man nicht einfach so totschlagen kann, wie wir das bisher meist gehandhabt haben. Dieser Mummenschanz dauert noch nicht mal einen halben Tag und schon geht der mir richtig an die Substanz. Finstere Verdammnis!

Nachdem ich mich Paneas Oggnatans voller Unterstützung versichert habe, kehre ich in mein Zimmer zurück und schleppe auch gleich die äußerst schwere Ausrüstung des Barbaren mit. Was der alles für schweres Zeug dabei hat, da hebe ich mir ja beinahe einen Bruch. Druss taucht wenig später wieder mit seiner Seele auf und wir können uns nun um Dolon kümmern. Wir einigen uns darauf, den bösen Dolon unter dem Vorwand einer Gruppenbesprechung hier hoch zu locken und ihn dann nieder zu knüppeln. Dummerweise bricht gerade jetzt wieder Tumult im Haus aus.

"Vaslo Zar ist mit ein paar Abenteurern auf das Anwesen vorgedrungen. Jetzt kann ich ihm zeigen, wer das größere Schwert hat. Ha, einfach schwimmende Bordelle versenken und mir keinen Ruhm übrig lassen. Das hat man gern!" brüllt der böse Dolon und ich seufze. Warum sollte auch mal irgendetwas einfacher werden?
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 28. November 2011, 14:41:31
5. Nachtal 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Anwesen der Oggnatans

Wohl nicht mehr in diesem Leben. Es kostet einige Mühe, die anderen Anwesenden, hier ist einiges an höherrangiges Kropszeug aus den Reihen des schattigen Bösen versammelt, davon abzuhalten, um mit uns auf Vaslo Zar Jagd zu machen.

"Vaslo Zar gehört mir persönlich, meine Gefährten reichen für den Rest", verkündet der böse Dolon selbstsicher und freut sich wie ein kleiner Junge auf eine zünftige Rauferei mit einem unterlegen Gegner. Er hat aber nichts dagegen, dass ich als schwächliches Mädchen zwei Söldner zu meinen Schutz mitnehme, nämlich den getarnten guten Dolon und Schicksalswächter Ryan. Ich kann einen der drei Lykanthropen abwimmeln, mitzukommen, aber die anderen Beiden sehe ich nicht und die scheinen uns zu flankieren. Wir folgen einer groben Beschreibung durch den Wald und erreichen ein hohes Ufer. Unter uns, in etwa drei Schritt Tiefe, plätschert ein flacher Bach dahin. Gerade eben versucht der schwer gerüstete Blutschnitter Vaslo Zar von Garagos in Begleitung von vier Kämpfern das Gewässer zu überqueren. Der guckt ganz schön blöd aus der Wäsche, als der den stark tätowierten bösen Dolon ansichtig wird.

"Ha, nun kreuzen sich unsere Schwerter ein weiteres Mal. Früher taten wir es als Stellvertreter unserer schwächlichen Götter. Aber ich habe mich nun weiter entwickelt und meine Macht ist gewachsen. Wer braucht schon Götter, wenn man so einem großartigen Herrn wie Moloch dient?" höhnt Dolon und wirbelt voller Enthusiasmus seinen Zweihänder durch die Luft.

"Dann stimmen die Gerüchte also, die Wagemutigen sind zum Schattenteufel übergelaufen", meint Vaslo traurig, der jetzt nur neun Schritt vor dem bösen Dolon steht. Etwa zehn Schritt zur unser linken und zwölf Schritt zu unserer Rechten haben sich zwei gewaltige Werwölfe aus dem Unterholz hervor gearbeitet. Wir stehen im Zentrum, der böse Dolon ist nur drei Schritt von uns entfernt.

"Genug der Worte! Stirb!" brüllt der böse Dolon und der Kampf beginnt. Lia wirft einen Regenbogenstrahl auf den Werwolf und versteinert ihn. Hola! Dann ruft der gute Dolon ein mächtiges heiliges Wort, dass er mit Tempus gegebenen Kräften noch viel stärker macht und der böse Dolon wankt und scheint Taub zu sein. Auch Vaslo Zarr und seine Spießgesellen werden ziemlich mitgenommen. Auch der zweite Lykanthrop macht erst mal nichts mehr. Diese Magie haut echt rein. Respekt!

Harun greift den Werwolf mit seinem Zweihänder an und verletzt ihn ordentlich. "Maximierte Säurekugel flieg und sieg!" rufe ich und treffe den bösen Dolon verdammt hart. (120 LP) Ich überlege sofort noch nachzusetzen, unterlasse dass aber lieber, da ich ihn nicht töten möchte. Glücksbote Ryan hüllt sich in eine heilige Aura, Druss greift den Lykanthropen an, haut aber voller Elan daneben. Lia wirft eine Feuerkugel auf Dolon und trifft ihn ebenfalls hart. "Beeilt euch!" Ruft der gute Dolon und macht uns hibbelig. Harun schlägt dem Werwolf schwere Wunden, fällt ihn aber noch nicht. Ich eile neben den bösen Dolon und bereite mich vor, ihn anzugreifen, sobald Ryan nachgerückt ist. Der böse Dolon heilt sich fast wieder komplett. Druss und Harun gelingt es den Werwolf mit wuchtigen Hieben ihrer Zweihänder auszuschalten. Lia wirft mal wieder einen Feuerkugel auf den armen bösen Dolon und der gute Dolon haut den bösen Dolon die flache Seite seines Zweihänders auf den Kopf, rutscht dann aber an der Hangschräge aus. Ryan und ich geben nun dem bösen Dolon saures und er fällt bewusstlos zu Boden. Geschafft!

Während der gute Dolon und Ryan den bösen Dolon zum Extraktor schaffen, erkläre ich Vaslo Zar halbwegs, was Sache ist. Er verspricht Stillschweigen zu wahren und verschwindet dann mit seinen Kameraden in den Wald. Das wäre erledigt. Es dauert nicht lange, da taucht Dolon wieder auf. Er ist gar nicht glücklich über die neuen Tätowierungen, der er nun trägt. Aber wenigstens haben wir alle unseren Körper wieder. Wir beseitigen die Leichen und machen uns dann auf den Rückweg. Mal sehen, was die Zukunft uns noch für Schrecken bringen wird. Auch wenn wir einen wichtigen Schritt weiter gekommen sind, graut es mich doch vor den Schwierigkeiten, die vor uns liegen. Was für furchtbare Dinge werden wir wohl tun müssen, um Moloch zu Fall zu bringen? Und wird es uns gelingen, dies lange genug vor den neugierigen Schattententakel des Moloch zu verstecken? Wir haben ihn einmal unterschätzt, ein zweites mal sollte uns das nicht passieren. Ich brauch unbedingt ein paar Zauber, die im Kampf gegen Körperlose Kreaturen helfen, zum anderen, welche die Ausspähung unserer Aktivitäten erschweren oder noch besser, unmöglich machen.

Gespielt am 13.08.2011
Spielleiter: Stefan
SC: Kaira 20 (Schurke 4/ Seher 2/ Unseen Seer 4/ Arkaner Trickser 10)
Druss 19 (Barbar 16/Psioniker 2/Ilthidentöter 1)
Dolon 18 (Kleriker 8/Kriegspriester 10)
Harun 18 (Krieger 6/ Gesegneter Templer 10/ Gotteskrieger 2)
Lia 18 (Waldläufer 5/ Kriegsmagier 6/Arkaner Bogenschütze 2, Mystischer Ritter 5)
Ryan 18 (Kleriker 9/Schicksalswächter 9)
EP: Stufe 18 4075 Stufe 19 2833 Stufe 20 2000
Kaira 75, Dolon 225, Druss 225, Harun 300, Ryan 150
Überwundene Gegner
Die bösen Wagemutigen
2 große Lykanthropen
Beute
Uns selbst ;)
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 01. Dezember 2011, 17:09:08
Kapitel 8
Auf Teufel komm raus!

5. Nachtal 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Anwesen der Oggnatans

Wir sorgen noch dafür, dass die toten Werwölfe nicht so einfach mit billigen Zaubern befragt werden können. Dann kehren wir zum Anwesen der Oggnatans zurück. Dort hat sich schon eine kleine Truppe weiterer Streiter des Bösen versammelt, um uns zur Hilfe zu kommen. Unwirsch fahre ich die Leute an, dass wir so etwas nicht nötig haben. Dolon fällt es sichtlich schwer, das fiese Arschloch weiter so heraus hängen zu lassen. Ich begleite ihn zu dem Meeting und lasse mich ins Bild setzen, was denn eigentlich genau geplant ist. So wie es aussieht, haben sich hier insgesamt sechs Adelsfamilien versammelt und kommen auf eine Offensivkraft von etwa dreihundert Mann. Es stehen zwei Szenarien im Raum. Die einen befürworten, dass mit dieser Streitmacht umliegende Adelssitze besucht werden sollen. Jede Familie die sich nicht dem Bösen ergibt, soll ausgelöscht werden, der Besitz unter den sechs Adelsgeschlechtern hier aufgeteilt werden. Szenario zwei befürwortet einen Angriff auf die Lagerstadt, um die "Rebellen" auszumerzen. Auch sollen so Kandidaten für die vakanten Posten der Herzöge in Stellung gebracht werden. Die Diskussion darüber was am sinnvollsten ist, scheint sich schon seit Stunden im Kreis zu drehen, da Anhänger und Gegner der Pläne sich in der Waage halten. Ich zieh mich bei der ersten Gelegenheit zurück und berate mich mit meinem Ehemann Garn, wie wir weiter vorgehen sollen.

Da Garn der Priester einer guten Gottheit ist und er auch nicht wirklich ein brauchbarer Schauspieler ist, wird seine Anwesenheit unsere Mission nur gefährden. Wir kommen zu dem Schluss, dass es besser ist, ich schaffe ihn und meinen Sohn nach Arabas. Dort hat Garn noch ein paar Kontakte, die in der Lage sind, ihn zu verstecken. Arabas ist weit genug weg, um aus der Schusslinie zu sein, aber Nah genug, um ihn jederzeit wieder holen zu können. Kurz entschlossen verkleiden wir uns, teleportieren in die Lagerstadt in der Nähe des Tempels und dringen heimlich in ihn ein. Ryan wuselt schon wieder darin herum, da Karn vor einer Stunde ihn zurück gebracht hat. Je weniger wissen, was Sache ist, ignorieren wir ihn. Mein lieber kleiner Sohn schläft in einer kleinen Kammer. Wie süß er im Schlaf ist. Ich wünschte, ich könnte ihn jeden Tag so sehen. Aber leider ist das momentan nicht möglich. Ich packe seine wenigen Sachen zusammen und teleportiere ihn dann mit Garn in die Hauptstadt der alten Heimat. Dort trennen sich nach einem Tränenreichen Abschied unsere Wege. Hoffentlich werden wir uns wieder sehen.

Ich teleportiere zurück ins Anwesen der Oggnatans und verbringe eine unruhige Nacht. Am nächsten Morgen bekommen wir Besuch von Harvard Repp und zwei seiner Akolythen. Da wir, als wir noch böse waren, ihm recht viel erzählt haben, weiß er von dem Problem mit dem "Orb der Herrschaft", den wir zerstören müssen, um das Geas zu erfüllen, dass wir uns im Mathras seinen verdrehten Verstand eingefangen haben. Der frisch gebackene Direktor des Kollegiates hat eine einfache Lösung gefunden, wie wir den Orb zerstören können, ohne dabei Zeit verschwenden zu müssen, in dem wir die ganze Kompanie auslöschen. Das einzige was wir tun müssen, ist ein Fressbeutel zu besorgen und die Kugel darein zu stecken. Da diese Monster jenseits der bekannten Ebenen hausen, kann der Orb von dort nicht entkommen. Leider hat Repp keinen Beutel, aber ich weiß, wo noch einer herumliegt. Vor sieben Jahren haben wir ja mal diesen Abbathorschrein unter der Stadt gefunden, wo es diese Schatzkammer gab, in dem Xana ihren Arm an einen Fressbeutel verloren hat. Und der verdammte Beutel müsste dort immer noch herum liegen.

Da dies geklärt ist, verabreden wir uns mit Repp gegen Mittag am Silberfisch. Die drei Magier teleportieren wieder weg und Lia schlägt vor, wenn wir eh schon mit Repp in die Zwergenfestung müssen, können wir ihn dort überwältigen und ihm seine Seele zurück geben. Das ist natürlich Risikoreich, aber wenn es uns gelingt, den Direktor des Kollegiates auf unsere Seite zurück zu holen, haben wir einen mächtigen Verbündeten gewonnen. Und einen ernstzunehmenden Feind weniger. Das ist mal ein wirklich guter Vorschlag von Lia und wir beschließen, es zu tun.

Wir bilden einen Teleportationskreis und landen im Hinterhof von den drei Fässern. Die drei Gargylen stehen einsam und verlassen da. Diesmal sind die Fallen keine wirkliche Herausforderung mehr. Vor sieben Jahren war das noch anders gewesen, aber inzwischen habe ich sehr viel Erfahrung sammeln können. Wir steigen die schmale Wendeltreppe herunter und kommen in den Raum mit dem Wasserbecken, wo einst eine Schlange gehaust hat. Inzwischen scheint ein neuer Mieter Einzug gehalten zu haben, den wir finden Kot und abgenagte Knochen. Der neue Bewohner scheint entweder nicht gerade hier zu sein oder ist schlau genug, sich nicht mit uns anzulegen. Da hat aber jemand Glück gehabt.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 05. Dezember 2011, 13:07:04
6. Nachtal 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Chondathan Abbathorschrein Eingangshalle

Das Steinportal zu Lucius Schatz ist verschlossen, aber da wollen wir ja auch gar nicht hin, sondern nehmen den offenen Zugang, der zu dem uralten Abbathorschrein führt. Die Geheimtüre ist schnell wieder gefunden und geöffnet. Die Fallen auf der Truhe haben sich schon längst wieder reaktiviert, aber es ist ein Klacks, die ein weiteres Mal zu entschärfen. Der verfluchte Beutel ist noch da und ich nehme ihn mit. Druss meint, noch einen Stein rein werfen zu müssen, um zu sehen, ob der Beutel noch funktioniert. Der Stein verschwindet, aber keiner ist so Dumm, da noch einmal hinein zu greifen.

Dolon und Harun brechen alleine zur Kathedrale der Triade auf, während wir Däumchen drehen. Es ist besser, wenn nicht unser ganzer Haufen sich dort drin blicken lässt. Nach etwa anderthalb Stunden kommen die Beiden mit den Seelen von Repp und seinen Akolythen zurück. Gut, damit lässt sich arbeiten. Wir brechen nun zum Silberfisch auf, wo eine Akolythin namens Jinai uns schon erwartet. Sie holt Repp und den anderen Akolythen mit dem Namen Nilax. So können wir nun in die Kanalisation aufbrechen und zu den Zwergengewölben laufen. Das kleine Volk tut so, als ob es nicht über unser erscheinen erfreut wäre, leistet allerdings keinen Widerstand. Ich hasse diese kleinen Viecher ohne Seele wirklich abgrundtief. Es nagt an mir, dass Ryan ihnen im Namen der Wagemutigen versprochen hat, sich hier ansiedeln zu dürfen. Manchmal gibt es eben keine Alternativen, aber ich frage mich, ob dieser Preis nicht doch zu hoch ist. Müßig darüber nachzudenken, während wir die gewohnten Gänge abschreiten, in denen wir so oft gekämpft haben. Und aus denen wir uns so oft haben zurück ziehen müssen. Verdammnis!

Schließlich erreichen wir die ehemalige Schatzkammer und es ist mal wieder an mir, die Tür zu öffnen. Die Siegel haben sich wieder reaktiviert und sind deutlich schwerer zu knacken als die Fallen im Abbathorschrein. Aber auch diesmal versage ich nicht und öffne die Tür. Vor uns liegt nun der Orb, während in einer Ecke immer noch die Leiche von Jaspar Janus vor sich hin verwest. Schade, dass wir ihn haben töten müssen, ich bedauere immer noch, dass es keine andere Lösung gegeben hatte. Die anderen warten draußen, während Harvard Repp und ich die Schutzkreise gemeinsam analysieren und dann außer Kraft setzen. Zuerst den äußeren, dann den Inneren. Es ist regelrecht lächerlich einfach, die Kugel über den Beutel zu stülpen und die Sache ist erledigt. Ich merke keinen Unterschied, aber das Geas ist auch erst zum Teil erfüllt. Der andere Teil bestand daraus, die Geschichte der Janus Kompanie und ihre Auflösung zu veröffentlichen. Ich packe den Beutel wieder in einen Sack und werfe ihn mir über die Schulter. Es ist schon ein seltsames Gefühl, dass Maul eines extradimensionales Monsters mit mir herum zu tragen.

Nun ist es aber Zeit, dass wir uns um Harvard Repp und seine beiden Spießgesellen kümmern. Kaum sind wir draußen, da fallen wir über die drei her. Harun und Druss überwältigen die beiden Akolyhten, ich haue Repp zweimal eins mit meinem magischen Totschläger über die Rübe und knocke ihn so aus. War schon beinahe zu einfach. Dann verfrachten wir Harvard Repp und seine Seele in den Extraktor und wir haben unseren alten Freund wieder. Seine Akolythen dagegen sind immer noch auf Molochs Seite, nicht nur weil ihre Seele extrahiert war, sondern aus dumpfer persönlicher Überzeugung, dass der gefallene Erzteufel die Zukunft in Chondathan und an der See der Gefallenen Sterne ist. Das kleine Volk wird sie erst mal für uns verwahren.

Repp ist ziemlich durch den Wind und verflucht seine Dummheit, sehenden Auges in die Dunkelheit gefallen zu sein. Das kann schließlich jedem mal passieren, auch wenn man Intelligent und über viel arkane Macht verfügt. Viele haben schon geglaubt, mit dem Feuer spielen zu können und haben sich doch trotz aller Vorsichtsmaßnahmen verbrannt. Das wahre Böse agiert meist subtil und vorsichtig, bis die schleichende Korrumpierung einen wie ein Spinnennetz gefangen hält und man keinen Ausweg mehr hat. Tja, Repp ist wieder der Alte. Ach, wie ich meinen Lehrmeister vermisst habe. Gleich mal drücken und ihm einen dicken Schmatz auf die Wange geben.

Leider hat Direktor Repp schlechte Nachrichten für uns. Nach der Vernichtung des Orbs müssen wir nun beweisen, dass wir wahre Anhänger Molochs sind. Der Umberleetempel hat vor der Küste sechs Seedrachenschlangen zusammen gezogen, um die Flotte der Piraten zu vernichten. Und es ist nun unsere Aufgabe, diese Seedrachen zu vernichten oder zu vertreiben. Na Prima. Ein Problem erledigt, schon offenbart sich das nächste. Finsterste Verdammnis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 08. Dezember 2011, 13:14:05
6. Nachtal 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Chondathan Zwergengewölbe

Wir sollen uns deshalb beim Schwarzen Pada auf seiner Schwarzen Königin melden. Die Schwarze Königin ist eines von vier Kommandoschiffen der schwarzen Hand. Neben dem Schwarzen Pada gibt es noch Zephana die Seelenlose, eine Tiefling, welche das Golemschiff Roter Reißer kommandiert. Der Vampir Leman Thai herrscht über die Schattenjäger, ein Schiff, dass von unheiliger Nekromantischer Macht zusammen gehalten wird. Und der vierte im Bunde ist Abraxas Kugan, Kapitän der Seelenräuber, die aus den Überresten von Dämonen zusammen gebaut wurde. Die Schwarze Königin besteht angeblich aus Schattenstahl, einem schier unzerstörbaren Werkstoff. Viel Feind, viel Ehr.

Die Schiffe sind selbstredend gegen Teleportationsmagie geschützt. Außer man hat einen Teleportationsstein, der einem erlaubt, auf ein solches Schiff zu teleportieren. Repp hätte einen für die Roter Reißer, wenigstens etwas. Nun, mal sehen, wie wir das mit dem Schwarzen Pada am Besten handhaben. Wir beschließen, die Drachen zu einem Schaukampf zu überreden. Mit diesem Plan im Hinterkopf, marschieren wir zum Hafen. Dort werden wir von einer Gruppe finsterer Gesellen in Empfang genommen. Wir versuchen auch hart und finster auszusehen. Viele von den Piraten haben Scheusalblut in sich, Tieflinge und anderes Gesocks ist in der Überzahl. Verdammnis!

Ein schwarzes Ding nimmt sich unser an. Ich habe keine Ahnung, ob das eine Missgeburt aus zu vielen Mischungen ist oder Angehöriger einer mir unbekannten Rasse. Er hat auf alle Fälle eine verdammt große Klappe mit scharfen kleinen spitzen Zähnen, dass ich ihm nur zu gerne stopfen würde. An irgendjemand muss ich irgendwann meinen aufgestauten Frust auslassen. Der Mistkerl zitiert ein junges Mädchen mit einem symmetrischen Gesichtstattoo herbei, welche uns auf das Schiff teleportiert.

Die Schwarze Königin besteht aus einem äußerst seltsamen Material. Repp hat uns davon ja erzählt, aber es mit eigenen Augen zu sehen ist doch etwas ganz anderes. Es sieht aus wie Glas und ist teilweise absurd dünn und doch so stabil wie der beste Stahl. Die Besatzung besteht aus Leuten, die mich durch ihre Tätowierungen fatal an die Fremden erinnern. Und auch hier sind Tentakel wie an dem Extraktor im Kollegiat zu sehen. Das bedeutet, die Schwarze Königin verfügt ebenfalls über eine solch unheilige Maschine. Verdammnis!

Wir werden unter Deck zu den Gemächern des Anführers geführt. Der Raum in dem er sich aufhält, ist schwarz in schwarz. Schwarze Teppiche an Boden und Wänden. Schwarze Samtkissen sorgen für etwas Bequemlichkeit. Ein Scheusalmädchen spielt auf einer Flöte, die so gar nicht sein kann, so verdreht windet diese sich. Der Schwarze Pada nimmt uns auf der Schwarzen Königin in Empfang. Der Kerl ist zweieinhalb Meter groß und hat immer noch eine dicke Lippe. In seiner Position und in diesem Moment kann er sich das wohl leider auch leisten. Wir bekommen Helme gestellt, mit denen wir unter Wasser atmen können. Und auch ein paar Minuten, um uns auf dem Kampf vorzubereiten, dann springen wir ins Wasser. Hier unten sollen die Drachen irgendwo sein.

Wir lassen uns auf dem Grund sinken und schon bald taucht eine gewaltige Schlange auf. Ich winke ihr freundlich zu und signalisiere Verhandlungsbereitschaft. Der Drache ist so Nett, mich anzuhören. Weitere Drachen kommen hinzu. Nach etwas hin und her kommen wir zu einer Übereinkunft. Sie werden uns einen Schaukampf liefern und sich dann an einen Punkt zurück ziehen, der zwei Tagesreisen für sie entfernt ist. Dafür müssen wir bei Umberlee schwören, dass wir die vier Kapitäne bis Mittwinter töten. Zuerst wollen sie, dass wir die Schiffe bis zum Jahreswechsel versenken. Aber das können wir nicht alleine, aber die Kapitäne bis Mittwinter zu töten schon. Bis dahin sind es noch Fünfundfünfzig Tage. Die Kapitäne müssen eh weg, um die Struktur der Schwarzen Hand zu zerstören. Ohne die vier Großkapitäne wird die Schwarze Hand aufhören zu existieren und jede Piratenbande wird nur noch für ihr eigenes Wohl kämpfen. Das liegt auch in unserem Interesse, also schwöre ich leichten Herzens auf eine finstere Göttin. Sollten wir das bis Mittwinter nicht geschafft haben, sind wir sowieso schon tot.

Dann liefern die Drachen uns einen recht heftigen "Schaukampf". Wir lassen die See kochen und schäumen. Anschließend pflügen die Drachen sichtbar wie in wilder Flucht von dannen. Mit einigen Blessuren kommen wir zurück an Bord und lassen uns als Sieger feiern. Dieser Punkt wäre jetzt abgehakt. Mal sehen, wann Moloch uns endlich auf die Suche nach dem Herzen schicken wird.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 12. Dezember 2011, 22:40:39
7. Nachtal 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Adelssitz der Oggnatans

Am nächsten Tag lässt Penea Oggnatan uns wissen, dass ihre verkommene Schwester Alexis plant, einen der Dunklen Acht zu beschwören und sich mit ihm zu verschmelzen. Ich muss die kleine freche Adlige das zweimal wiederholen lassen, bevor ich meinen Ohren wirklich traue. Die Dunkle Acht ist die oberste strategische Führungsriege der Teufel für die Blutkriege, welche seit Äonen die Ebenen erzittern lassen. In diesem dunklen Konflikt zerfleischen sich die Legionen der Teufel und die Horden des Abgrundes in einem ewigen Krieg. Einem der Generäle scheint es wohl dort zu langweilig geworden und will zu Moloch überlaufen. Ich habe keine Ahnung, was sich dieser Teufel davon verspricht, freiwillig ins Exil zu gehen. Auf alle Fälle können wir auf keinen Fall zulassen, das Moloch eine solch starke Verstärkung bekommt.

Die gute Penea hat auch schon einen Plan, dies zu verhindern und zwar so, dass es keine Zeugen gibt. Da bin ich mal gespannt, da man Teufel eigentlich nur auf ihre Heimatebene vollständig vernichten kann. Ihre finsteren Vorfahren besaßen einst einen mächtigen Zweihänder mit dem Namen "Todeswerk", ein ewig blutende Klinge, welche in der Lage ist, die Seelen derer zu fressen, die es tötet. Das ist natürlich Blasphemie. Aber auch eine Möglichkeit den Teufel loszuwerden. Und vielleicht auch damit Moloch zu töten. Verdient hätte er es auf alle Fälle. Dieses Schwert befindet sich praktischerweise hier im Keller. Allerdings ist dieser Keller seit einem kleinen "Unfall" versiegelt, weil ein Vorfahr von ihr etwas beschworen hat und es nicht mehr loswurde. Wahrscheinlich befindet sich das Ding immer noch dort unten. Nun ja, irgendeinen Haken muss die Sache ja haben, sonst wäre unser Leben viel zu einfach.

Also bereiten wir uns vor und dringen über Geheimgänge, die das ganze Haus wie ein Labyrinth durchziehen, in den versiegelten Keller vor. Die Versiegelung besteht aus einer verschlossenen Klappe mit ein paar Runen. Die Klappe geht nach unten auf und auch nachdem ich das nicht gerade komplizierte Schloss geknackt habe, lässt sie sich nicht öffnen. Mit mehreren harten Tritten prügle ich die Klappe auf. Dickes Eis hatte im Weg gestanden. Der Keller ist erleuchtet und voller Eis, der das Licht reflektiert. Wir klettern auf den glatten Boden und hören eine herrliche Singstimme. Dieses Lied ist so herrlich, dass wir unbedingt sehen müssen, wer das singt. Auf dem Weg dorthin fallen wir in eine vereiste Grube und ich habe Probleme, da wieder heraus zu kommen. Ich muss unbedingt sehen, wer dieses herrliche Lied singt und mir gelingt als dritte wieder heraus zu kommen. Druss und Dolon sind hinter mir, Harun und Lia vor mir.

Da ist ja die Sängerin. Sie ist eine wunderschöne Frau in einem prächtigen Pelzmantel. Ihre Haut ist leicht bläulich, ihre Haare weiß wie Schnee. Und ihre Stimme äußerst lieblich. Leider hat sie nichts Gutes im Sinn und greift uns mit Kälte und finsterer Magie an. Wir haben uns schon vorher gegen Kälte geschützt und sind deswegen ziemlich gegen ihre Kältemagie gefeit. Aber sie hat noch ein paar andere fiese Tricks drauf und ihre Eisklingen, die sie umschwirren schneiden schmerzhaft durch unser Fleisch. Außerdem setzt sie die anderen fast permanent mit ihrer Magie außer Gefecht, nur ich kann handeln, zuerst heile ich mich etwas mit einem Griff des Vampirs, dann bruzel ich sie etwas durch und gebe ihr noch eine einer meiner schnellen Säurekugeln auf dem Weg. Ha, das hat gesessen. Endlich reißt sich Druss mal zusammen und haut sie mit einem Schlag um. Das wäre erledigt. Dolon ist so Nett und heilt uns ein wenig und wir durchsuchen den Keller.

Hier ist alles mit Schnee und Eis bedeckt, was das Laufen nicht gerade angenehm macht. Es ist die Frage, war diese komische Hexe die einzige Bedrohung? Schließlich kommen wir in eine Art Beschwörungsraum mit einem Blutbecken. Mit gezogenen Kurzschwert bin ich ja in der Lage, Unsichtbares zu sehen und damit kann ich ein seltsames Wesen erkennen, dass hinter dem Becken kauert. Es scheint nur aus Klingen zu bestehen. Es jammert leise vor sich hin, dass dies herrliche Lied verstummt ist. Sieht so aus, als wäre die Eishexe nicht das einzige Problem hier unten.

"Wer bist du?" frage ich in der Hoffnung, uns vielleicht so einig werden zu können. Fragen kostet ja bekanntlich nichts.
"Mein Name ist viel zu schön für dich hässliches Wesen!" geifert es mich an. He, ich bin nicht hässlich! Finsternis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 15. Dezember 2011, 15:32:14
7. Nachtal 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Adelssitz der Oggnatans Versiegelter Keller

Nun, damit sind der unfreundlichen Worte genug gewechselt und wir greifen an. Lia geht tapfer vor und brüllt es an, was ihm ordentlich weh tut. Harun bewegt sich so schnell vor, wie er nur kann. Allerdings zu Nah an den Feind, um danach einen Sprungangriff machen zu können. Ich eile ebenfalls nach vorne und rufe "Säurekugel flieg und sieg!" Ich treffe es gut, da ich es noch sehen kann. Auch scheint es über eine empfindliche Anatomie zu verfügen. Druss bewegt sich ebenfalls nach vorne. Das Ding greift Druss an und trifft ihn mit seinen beiden Schwertklauen und dem mit Dolchzähnen bewehrten Maul ziemlich gut. Autsch!

Lia findet eine Lücke, um das Ding nochmal anzubrüllen. Harun greift nun brüllend an, bekommt eine Klaue ab und schlägt daneben. Ich rufe "Beeilt Euch!" und lasse alle schneller agieren. Druss aktiviert seine Stiefel und schreitet auf das Ding zu. Zwei seiner Hiebe treffen ordentlich. Das komische Wesen greift nun Harun an und packt ihn am Schlafittchen. Er sieht aus wie eine Maus, die im Maul einer Katze hängt. Die Elfe wirft nun eine Kugel aus Feuer, die gut trifft. Der Templer versucht sich aus dem Griff der Bestie zu befreien, scheitert aber. Ich werfe eine weitere Säurekugel, die gut trifft. Der Barbar haut mehr auf das Eis, als auf das Monster, da es immer noch für sie nicht zu sehen ist. Das Monster kaut etwas auf Harun herum, konzentriert sich aber nun eher auf Druss, der stark einstecken muss. Eine weitere Kugel von Lia geht leider fehl, Harun kann sich aus dem Maul befreien. Ich sehe, wie stark das Vieh schon verwundet ist und erledige es mit einer kleinen Säurekugel. Geschafft!

Dolon heilt uns ein weiteres mal und wir finden die Waffenkammer. Sie sieht sehr überladen aus, aber das meiste ist nur Ablenkung. Das Schwert "Todeswerk" ist von einem System aus Fallen umgeben, die ich mal wieder entschärfen darf. Für irgendetwas bin ich ja auch gut. Nachdem das geklärt ist, darf Harun sich das Schwert schnappen. Die Klinge ist intelligent und mag es gar nicht, dass ein gutes Wesen ihn führen will. Die beiden ringen kurz miteinander, während ich schon mal einen großen Sicherheitsabstand einhalte. Dem Templer gelingt es, das Schwert zu unterwerfen und in eine Scheide zu stecken. Damit wäre das auch geklärt. Ich plündere noch etwas und finde schwach magische Waffen und Kunstgegenstände von zweifelhafter Herkunft für etwa fünfzehntausend Goldmünzen, die ich noch am gleichen Tag in Westtor verkaufe. Bei der Gelegenheit besorge ich mir gleich noch einen Zauber, der meine Haut mit ekligen Schleim bedeckt, aber mir dafür eine Rüstung gegen Körperlose Wesen beschert. Nach den letzten Kämpfen gegen Schatten und den Verlust des Schutzes durch die Harvans Gebeine ist jede Verbesserung höchst willkommen.

Penea gelingt es ihre Schwester zu überzeugen, uns das Ritual der Teufelsbeschwörung beschützen zu lassen. Nur zwei Diener und zwei Akolythen des Kollegiates aus dem Dunstkreis der Schwarzen Hand werden ihr assistieren. Wir müssen zwei weitere lange Tage totschlagen, bis es endlich losgeht. Dabei finden Lia und Harun heraus, dass Penea im Wald ein Versteck mit höchst potentem Gift hat. Zur Rede gestellt gesteht sie, dass sie vorhat, die ganzen bösen Adligen im Haus am Jahresendfest zu vergiften. Damit schlägt sie der Verschwörung das Haupt ab und beseitigt so auch alle Zeugen, welche von dem Verrat ihrer Familie wissen. Ich kann das nicht wirklich gut heißen, auch finde ich ihre Beweggründe wie auch Mittel fragwürdig. Lia und Harun stören sich nicht so sehr daran, wie Druss und ich. Ich habe kein gutes Gefühl mehr bei Penea, sie versucht das Richtige zu tun, schießt aber bei weitem über das Ziel hinaus. In der letzten Zeit habe ich öfters Leute getroffen und auch leider umgebracht, die auch etwas über das Ziel hinaus geschossen sind und dem Wahl ihrer Mittel übertrieben haben. Finsterste Verdammnis!

Wir bereiten uns auf die Beschwörung des Teufelsgenerals vor und schützen uns besonders gut gegen Feuer, da wir einfach mal annehmen, dass die Generäle des Blutkrieges wahrscheinlich mindestens soviel wie ein Höllenschlundscheusal drauf haben. Und der hat ja mit Feuerbällen und Meteorschwärmen nur noch so um sich geworfen. Harun spendiere ich eine Energieimmunität gegen Feuer und er schützt sich selbst noch einmal mit einer Resistenz dagegen. Auch ich schütze mich gegen Feuer und auch Lia. Dazu noch gegen Säure, man weiß ja nie.

Das Ritual findet in einer Schlucht etwa zwei Kilometer vom Anwesen entfernt statt. Hier ist ein besonders verfluchter Ort aus uralter Zeit. Die Felsen ragen hier fast lotrecht in die Höhe. Als hätte ein riesiges Schwert den Hügelrücken auf sechzig Schritt länge und zwölf Schritt breite zerteilt. In der Mitte der Schlucht ist ein Beschwörungszirkel in den Fels gehauen. Die Zeichen sind verwittert und der Kreis muss Jahrhunderte, wenn nicht noch älter sein. Dieser Ort ist böse! Finsternis!

Wir stellen uns in der Nähe hin und beobachten die Vorbereitungen. Der Kreis wird zuerst akribisch gereinigt, Kerzen werden aufgestellt und auf drei Podeste um den Kreis herum werden drei Seelenlarven als Opfer drapiert. Ich hoffe einfach mal, dass dies nicht die Seelen von Unschuldigen sind. Es dauert Stunden, bis alles zu Alexis Oggnatans Zufriedenheit beendet ist. Dann zieht sie sich aus und präsentiert einen schlanken agilen Körper. Sie beginnt einen Sprechgesang, der auch von den Assistenten getragen mitgetragen wird. Die Worte sind in Bathorianisch, aber in einem uralten Dialekt. Das gesprochene ist wirklich böse und die Sonne würde sich verfinstern, wenn wir nicht schon eh die längste Nacht hätten. Die Luft fängt an nach Ozon zu riechen und die Flammen der Kerzen beginnen intensiv zu brennen. Das Unheil steht kurz bevor. Ich beginne die letzten Abwehrzauber wie Schild und Schutz vor Bösem hoch zuziehen. Mal sehen, wie wir uns gegen diese Ausgeburt der Finsternis schlagen werden.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 19. Dezember 2011, 15:10:45
10. Nachtal 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Adelssitz der Oggnatans Schlucht des Rituals

Mit den letzten Worten stößt Alexia Oggnatan sich einen Ritualdolch in ihr Herz. Tot sinkt sie zu Boden. Das Feuer der Kerzen greift auf den ganzen Ritualkreis und das Pentagramm darin über. Die Flammen schlagen mehrere Schritte hoch und geben eine wahrlich infernalische Hitze ab. Die Seelenlarven beginnen zu schweben und Strahlen aus absoluter Dunkelheit verbinden sich zu einem unheiligen Dreieck. Der Leichnam der Adligen beginnt frei in der Luft zu schweben und richtet sich auf. Dann beginnt eine grausame Metamorphose. Ein zweites paar Arme bildet sich, die Hände und Füße verformen sich zu Krallen. Der ganze Körper wird auseinander gezogen, nimmt an Masse zu. Zwei gewaltige Hörner brechen aus ihrem Kopf hervor. Der Mund zerreist, als mächtige Reißzähne sich bilden. Die Kreatur fängt an wütend zu brüllen und hört dann auf zu schweben. Das Ding blickt deutlich entsetzt an sich herunter. Von Alexia Oggnatans Seele scheint nichts mehr übrig zu sein. So was passiert, wenn man sich mit Kräften einlässt, die man einfach nicht kontrollieren kann. Finsterste Verdammnis!

"Was ist das für ein minderwertiger Körper? Wo sind meine sechs Arme und meine vier Beine? Wer ist dafür verantwortlich?" Er schaut einen der Akolythen an und kommt wohl zu dem Schluss, dass der Kerl dafür mitverantwortlich ist und reißt ihm kurzerhand den Kopf ab. Finsternis!

Die anderen Assistenten geben in einem Anflug von gesundem Menschenversand Fersengeld. Nun haben wir die ungeteilte Aufmerksamkeit von Zalbos von den Dunklen Acht, General der Legionen der Hölle. Das hatte sich diese Kreatur wohl auch anders vorgestellt. Sieht so aus, als wäre nicht nur Alexis Oggnatan einem bösartigen Irrtum aufgesessen. Tja, wer sich mit dem Renegaten Moloch einlässt, der braucht nicht zu glauben, dass er unbeschadet davon kommt. Das wissen wir wohl wahrlich am Besten.

"Seid ihr für die Täuschung verantwortlich? Ich rieche ekelhaft Gutes bei einigen von euch!" geifert der Teufelsgeneral und der Worte sind mal wieder genug gesprochen. Die Elfe beweist mal wieder, wie agil sie ist und schlägt als erste mit einem Energieball zu. Sie trifft ordentlich. Ich werfe in schneller Folge zwei Säurekugeln, die gut treffen. (205 Schadenspunkte). Ha, das hat gesessen. Das ist schon mal ein guter Anfang. Der Teufel brüllt Wörter von solch Abscheulichkeit, dass mir die Ohren bluten. Druss und Harun werden noch härter davon getroffen. Und sofort wirft das Scheusal noch einen Feuerball, der aber keinerlei Effekt erzielt. Ha! Diese Tricks kennen wir schon zur Genüge. Da wir von den Worten noch zu sehr erschüttert sind, um etwas zu tun, wirft die Kreatur einen Meteorschwarm auf die Elfe und mich. Das Feuer macht mir nicht wirklich etwas und auch die Aufschläge sind eher zu vernachlässigen. Auch der weitere Feuerball hat keinerlei Effekt. Ätsch! Da muss er früher aufstehen.

Harun zieht "Todeswerk" und beginnt mit dem Schwert zu diskutieren, dass gar nicht einsehen will, auf einen Teufel drauf zu hauen. Druss bewegt sich geschmeidig an den Teufel heran und schlägt brüllend auf ihn ein. Leider ist der Barbar durch die bösen Worte ziemlich geschwächt, dass er kaum Schaden verursacht, jedenfalls im Vergleich von sonst. Lia wirft eine bewährte Energiekugel und trifft souverän. "Beeilt Euch" rufe ich, um die anderen etwas anzutreiben. Da der Teufel mich als gefährlich einzustufen scheint, schlägt er mich für mehrere Augenblicke mit Blindheit. Nicht gut. Harun bewegt sich diskutierend an den Teufel heran, während Druss sein Schwert für sich sprechen lässt. Wie gut das seine von Zwergen geschmiedete Klinge keine Probleme hat, den Teufel zu verwunden.

Lia lässt eine weitere Kugel fliegen und spendiere allen einen kaltes Feuerschild. Der Teufel versucht das gleich zu bannen, was ihm aber nur bei mir gelingt. Wie gemein! Ausgerechnet bei mir! Dafür verpufft sein Feuerball mal wieder harmlos. Harun gewinnt endlich die Oberhand, trifft den agilen Teufel aber mit fünf Versuchen kein einziges mal. Das ist vielleicht mal peinlich. Druss zeigt Harun, wie man das richtig macht. Die Elfe versucht mal eine Säurekugel, die doch etwas besser reinhaut. Ich kann großartig nichts machen und werde dann obendrein noch von dem Teufel in die Mangel genommen. Er schlägt auf mich ein und trifft mich mehrmals recht heftig. Außerdem fängt er an, mich zu quetschen. Harun fängt nun endlich mal an, richtig zuzuschlagen, aber es gelingt ihm nicht, den inzwischen doch stark angeschlagenen Teufel zu fällen. Der Barbar und Lia halten sich zurück, da nicht sie es sein dürfen, welche Zalbos töten. Sondern das muss Harun mit Todeswerk sein. Da es bessere Orte gibt, als in den Klauen eines Teufels zu hängen, springe ich von ihm weg. Ha, geht doch. Nun kann ich auch wieder richtig sehen. Harun gelingt es nun endlich, den Teufel nieder zu strecken und ihm seine Seele zu nehmen. Tja, sieht so aus, als wäre gerade ein neuer Posten im Höllischen Oberkommando frei geworden. Der Leichnam zerfällt augenblicklich und die Wagemutigen haben mal wieder einen Kampf gegen das Böse gewonnen. Mal sehen, wie sich Penea Oggnatan sich als neue Hausherrin schlagen wird.

Gespielt am 03.09.2011
Spielleiter: Stefan
SC: Kaira 20 (Schurke 4/ Seher 2/ Unseen Seer 4/ Arkaner Trickser 10)
Druss 19 (Barbar 16/Psioniker 2/Ilthidentöter 1)
Harun 18 (Krieger 6/ Gesegneter Templer 10/ Gotteskrieger 2)
Lia 18 (Waldläufer 5/ Kriegsmagier 6/Arkaner Bogenschütze 2, Mystischer Ritter 5)
EP: Stufe 18 4075 Stufe 19 2833 Stufe 20 2000
Kaira 75, Dolon 225, Druss 225, Harun 300, Ryan 150
Überwundene Gegner
1 weiße Bardin
1 Klingenspiegeldings
1 Teufel
1 Harvan Repp und seine beiden Akolythen
Beute
Verschiedene Gegenstände im Wert von 15000 (jeder 3000)
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 26. Dezember 2011, 12:27:34
Kapitel 9
Deja vu!

11. Nachtal 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Adelssitz der Oggnatans

Am gestrigen Abend ist nur noch wenig passiert. Uns wurde die Story abgenommen, dass Alexa sich wohl übernommen hat. Auch scheint sich die Trauer aller in arge Grenzen zu halten, da jeder eigentlich von ihrem Tod profitiert. Tja, so ist das halt, wenn man böse Ränke schmiedet. Ich habe mich früh zurück gezogen und mein Schreiben über die Auflösung der Janus Kompanie beendet. Damit ist auch der letzte Teil des Geas, dass uns Mathras in seinem Geist aufgedrückt hat, nun so gut wie erfüllt.

Am Morgen bekommen wir die Nachricht, dass Gerotar wieder in der Lagerstadt aufgetaucht ist. Mit Harun und Druss im Schlepptau besuchen wir zuerst die Kathedrale der Triade, wo Harun sein verfluchtes Schwert reinigen lässt. Morgen wird er es wieder abholen können. Ich übergebe dem Bischof den Bericht über die Auflösung der Janus Kompagnie und damit ist der letzte Teil erfüllt. Die Auflösung der Janus Kompagnie ist nun verkündet. Mir fällt ein Stein vom Herzen, dass es so einfach ging.

Wir gehen darauf hin in die Lagerstadt und suchen Gerotar, der in einer Kneipe seine Geschichte zum Besten gibt, wie er aus der Tyrannos Kathedrale geflohen ist. Auch ein Punkt, der nun recht fix abgehakt ist, da wir ihn nun nicht mehr befreien müssen. Eigentlich hätte ich gerne diesem Ort einen Besuch abgestattet. Der Genasi erzählt eine abenteuerliche Geschichte, wie er sich hat befreien und aus dem Ort des Bösen hatte frei kämpfen  können. Sie ist ziemlich verworren und bald habe ich kein Plan mehr, was eigentlich genau passiert ist. Das einzige was wirklich für uns interessant ist, dass ist die Beschreibung eines großen Wandgemäldes. Die dunklen Drei im Kampf gegen einen riesigen Schleimgolem, genannt Borem vom kochenden See. Im Hintergrund des Bildes war ein Gebirge zu sehen und darauf ein goldener oder gelber Drache. So wie es aussieht, stammt die Darstellung aus dem südlichen Nikkerymath. Die Darstellung des gelben Drachen könnte ein Hinweis auf seinen Hort sein. Und die meisten Wohnorte von ausgewachsenen Drachen sind verzeichnet. Das ist ein guter Hinweis, um zu lokalisieren, wo das Herz sich befindet.

Ich Quartiere Gerotar wieder in seinem Zimmerchen über den Stall in meinem Anwesen ein und beginne Erkundigungen einzuholen. Zuerst gehen wir zur Bibliothek des Oghma, die leider fast vollständig zerstört wurde. Sie hatten mal Aufzeichnungen über Drachen, aber die sind unvollständig. Jedenfalls fehlen die Bände über Drachen südlich des Drachensees. Pech gehabt.

Als nächstes suchen wir das Kollegiat auf, das können wir ja jetzt ganz offen betreten. Leider auch hier Fehlanzeige. Viele Bücher sind zerstört und wir finden nichts heraus. Nun gut, es gibt noch die Okulare Bibliothek. Also suchen wir das neue Hauptquartier der ungesehenen Seher im Bruch auf. Wir müssen ziemlich lange auf Karn warten und der bekommt leider keinen Zugang mehr, da sich die Bibliothek ohne die Meister nach einer gewissen Zeit sich einfach abgeriegelt hat. Die Meister liegen ja immer noch in einer Kiste in meinem Haus, aber das ist für mich keine Option uns mit denen auch noch herum schlagen zu müssen. Nein, da habe ich kein gutes Gefühl dabei.

Also teleportieren wir unverrichteter Dinge zurück zu den Oggnatans und begeben uns zur Ruhe, da es schon sehr spät geworden ist. Am nächsten Tag bekommen wir über einen Boten des Kollegiates den Marschbefehl, das Herz von Harvan dem Halbgott, Halbbruder von Dahlien zu suchen. Darauf haben wir ja schon lange gewartet. Es stellt sich heraus, dass sich in der Bibliothek der Oggnatans sich einige literarische und geschichtliche Schätze verbergen. Die Familie hatte durchaus ihre belesenen "schwarzen Schafe", die für eine gutbestückte Bibliothek gesorgt haben. Darin befindet sich tatsächlich auch ein Buch über einen goldenen Drachen mit dem Namen Vataigarath, der vor sechshundert Jahren von einer Gruppe Abenteurer erschlagen wurde, nachdem er sich mit einem Krieg mit den Waldelfenstämmen in der Umgebung eingelassen hat. Aus nicht näher erläuterten Gründen gab es wohl Zoff. Nun ja, der Drache ist also Tod. Wirklich Fragen über die damaligen Ereignisse können wir ihn direkt wohl nicht, aber vielleicht leben ja noch ein paar Nachkommen in der Gegend. Jedenfalls haben wir jetzt einen näher beschriebenen Ort mit dem Namen Hinrah.

Auf einer Karte finden wir den Ort, in der Nähe liegt ein guter Tagesritt entfernt die Gemeinde Benrah, in der es die Ruinen eines Auppensers Tempels zu bewundern gibt. Als Xana vor wenigen Jahren einen hochrangigen Kleriker des Auppensers gesucht hatte, waren wir auch in diesem Ort. Nun gut, wir haben ein Ziel. Wir holen noch Haruns gereinigten Zweihänder ab und machen uns dann auf dem Weg. Mit einem Fingerschnippen komme ich in Benrah an. Inzwischen ist es schon Abend und wir quartieren uns in einem Gasthof ein.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 29. Dezember 2011, 13:14:50
13. Nachtal 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Benrah Grenzwald

Wir verbringen eine ruhige Nacht und kaufen bei einem Bauern ein paar gute Pferde für einen Spottpreis. Abenteurer hätten die ihm verkauft. Waren recht stille Gesellen, die nicht gerne redeten. Einer davon war ein Halbork. Wir versuchen weitere Details heraus zu finden, aber der Bauer weiß leider nicht mehr. Wir rätseln auf den ersten Kilometern, ob es sich vielleicht um Angehörige der ehemaligen Janus Kompanie handeln könnte. Aber letztendlich können wir nur spekulieren. Wir befinden uns hier schon im Nikkerymath, aber noch im menschlichen Teil. Hier wird noch Waldwirtschaft betrieben. Der vor uns liegende Weg ist schmal und nur ein Wagen kann hier fahren. Bei Gegenverkehr dürfte es eng werden. Aber wir sind die einzigen Reisenden auf dieser einsamen Straße. Wir sind hier am äußersten Rande der Zivilisation und begegnen dem ganzen Tag keiner einzigen Menschenseele.

Am späten Nachmittag erreichen wir nach einem zügigen Ritt den Grenzweiler Hinrah. Ein schlammiges Dörfchen im Nirgendwo, dass von einer hohen Palisade umgeben ist. Gleich zwei besetzte Wachtürme sorgen für ein trutziges Aussehen. Das Torhaus ist stark befestigt, aber wir kommen ohne Probleme hinein. Zwei Dutzend schäbiger Katen ducken sich hinter der hohen Palisade. Wenige Leute sind zu sehen, die uns eher mürrisch mustern. Im Zentrum steht ein Pfahl, auf dessen Spitze ein Rad mit bunten Bändern angebracht ist. auf dem Pfahl sind schrecklich anzusehende Masken befestigt. Ich habe keine Ahnung, was das darstellen soll. Im Zentrum gibt es ein massives Gebäude mit Schießscharten als Fenster. Dieses Gebäude dient als Wirtschaft, Versammlungsraum, Rathaus und letzte Verteidigungsstellung. Ein paar ältere Frauen hocken an einem Tisch und trauern ihrer verlorenen Jungend nach. Wir werden sofort als Abenteurer, sprich nichtsnutziges Pack das nur Ärger macht, erkannt. So was wie uns kommt öfters hier schienbar öfters durch. Das alte Elfenkönigreich von Nikkerymath hat sicherlich einiges an historischen Orten zu bieten, die einen Besuch lohnen.

Wir werden vor den gar schrecklichen Gefahren des Waldes gewarnt. Klar, wir sind ja auch nicht hier um wandern zu gehen. Einer Gruppe wurde von einem roten Drachen übel mitgespielt und kamen etwas angekokelt zurück. In der Gegend um die Hagramsspitzen haben sich einige Drachen eingenistet, die aber nicht weit weg zu fliegen scheinen, wahrscheinlich weil sie Angst vor den gierigen Klauen der anderen Drachen haben, die sonst ihren Hort plündern könnten. Jedenfalls bekommen wir eine grobe Beschreibung, wo wir den alten Hort von Vataigarath finden könnten. Das liegt in der Nähe der Gargathan Felsen. Ich bedanke mich artig und frage noch nach dem komischen Pfahl mit den bunten Bändern und den Fratzen im Dorf. Soll wohl das freche Feenvolk abschrecken. Aha?

Wir verkaufen unsere Pferde, da uns gesagt wird, dass das Gelände bald sehr zerklüftet wird und nichts für Reittiere ist. Wir hören auf dem Rat und verkaufen die Pferde hier, da wir nicht vorhaben, hier nochmal vorbei zu kommen. Wir brechen frohgemuht auf und verlassen unter Lias Führung das Dorf. Ich bin gleich hinter ihr und spähe nach fiesen Fallen aus, da das Elfenvolk sich mit solchen Dingen hier wehrt. Trotzdem machen wir die letzten Stunden des Tages noch gut Strecke und ich beschwöre ein Herrenhaus, in dem wir dann einen gemütlichen Abend nach Bad, Massage und einem Neun Gänge Menü verbringen. Tja, wie haben wir das früher nur ohne ausgehalten? Nächte auf hartem Boden in klammer Umgebung. Diese Zeiten sind wohl endgültig vorbei. In den Liedern der Barden wird das hier auch nie erwähnt. Wir gehen zur Ruhe und werde schließlich mitten in der Nacht von einem Diener geweckt. Es würde jemand draußen stehen und um Einlass bitten. Wer mag das sein?

Ich steh auf, zieh mich an und wecke die anderen. Gemeinsam warten wir in der Halle, während ich die Tür aufmache. Und wer steht da draußen im dunklen Wald? Thropp! Ich begrüße ihn wie einen alten Freund, der er ja trotz aller Differenzen der letzten Monate ja für mich immer noch ist. Und nach der Auflösung der Kompanie gibt es ja auch keinen Ärger mehr. Was passiert ist, ist nun mal passiert. Ich erzähle ein wenig, wie wir Mathras aufgespürt und ihn leider töten mussten. Und wie wir den Orb der Herrschaft zerstört und die Auflösung bekannt gegeben haben. Aber Thropp ist nicht nur hier, um über alte Zeiten zu plaudern.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 02. Januar 2012, 15:00:18
14. Nachtal 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Nikkerymath

Er ist hier, um uns ein paar ihrer Erkenntnisse über Molochs Nummer Eins zu teilen. Kultuma ist schon einmal gebannt worden, was ja wenig überraschend ist, da er ja in diesem komischen Schattenei gesteckt hat. Die Leute wo das getan haben, sind natürlich schon lange tot, was auch nicht verwunderlich ist. Allerdings gründeten diese Leute vor ihrem Abgang einen kleinen Orden, der dafür Sorge tragen sollte, dass dieses Wissen nicht verloren ging. Im Laufe der Jahrhunderte wurde dieser Orden nichts weiter als ein Altherrenklub der Nachfahren dieser tapferer Recken. Diese Leute haben die Baronie Bathai in der Nähe von Westtor bewohnt, sind aber aufgrund der jüngsten Ereignisse in Chondathan untergetaucht.

Nun gut, dass könnte uns weiter helfen. Schließlich ist Kultuma auch ein großes Hindernis auf unseren Weg, die längste Nacht zu befreien. Wir haben ja gesehen, wie viel wir gegen ihn in den letzten Kämpfen ausgerichtet haben, nämlich gar nix. Thropp erzählt uns noch, dass die meisten der Kompanie sich abgesetzt haben, nachdem der Zwang sie verlassen hat. Inzwischen sind die Reste zu schwach, um weiter zu machen. Jedenfalls muss sich das Herz hier in der Nähe befinden und wird von einem Stamm mächtiger Goblins bewacht, die schrecklich mutiert sind. Sie zu bekämpfen ist nicht leicht, da sie nicht nur sehr stark, sondern auch zäh wie Trolle sind. Sprich sie können schlimmste Verletzungen innerhalb kürzester Zeit einfach auskurieren. Wahrscheinlich ein Effekt der Mutterzyste, welches Harvans Herz inzwischen ist. Tyrannos hat damals seinen Dolch im Herz zurück gelassen, bis es ein Idiot entfernt hat. Druss tippt sofort auf Vatagarath, der gierige Drache konnte wohl dem Zwang nicht wiederstehen, eine mächtige magische Waffe, die laut Legende ja Götter töten konnte, einfach mitzunehmen. Durchaus möglich. Jedenfalls gibt es vor den Bergen noch die elfischen Ruinen des ehemaligen Orakels in den Gargathan Felsen, woher auch der Gargathan Codex kommt. Ursprünglich wurde er jedenfalls Gargathan geschrieben, wobei ich anfangs eine andere Schreibweise verwendet habe. Nun, das sind ein paar neue Informationen, die uns weiter helfen werden.

Thropp muss leider weiter und ich verabschiede mich herzlich von ihm. Lebe wohl, alter Freund! Wir besprechen die neusten Informationen und versuchen sie einzuordnen. Dann gehen wir wieder schlafen und brechen nach einem Heldenfrühstück voller Elan auf. Im laufe des Tages haben wir etwas Ärger mit Riesenmücken, die uns aggressiv attackieren. Wir erteilen ihnen eine Lektion, die ihnen allesamt das Leben kostet. Wer zu spät kommt, den bestrafen die Abenteurer. Es ist ungewohnt, durch die Wildnis zu laufen und zum ersten mal seit langer Zeit komme ich mir wieder vor wie in den Liedern der Barden. Da laufen die Helden auch die ganze Zeit durch finstere Wälder auf dem Weg zu dem Hort eines bösen Drachens. Wäre die Situation zu Hause nicht so übel, könnte ich mich sogar richtig darüber freuen. Verdammnis!

Auch den nächsten Tag passiert nicht viel, außer dass wir Morgens um das Herrenhaus ein paar Goblinspuren entdecken, die wir aber nicht weiter verfolgen. Wir dringen tiefer in diesen Wald ein, verscheuchen ein paar Monster und kommen gut voran. Auch diesen Tag verbringen wir ohne nennenswerte Zwischenfälle.

Eine weitere Ruhe im meinem Herrenhaus später brechen wir früh nach einem weiteren nahrhaften Frühstück aus Dolons Hand auf. Dieser Wald scheint ja gar kein Ende zu nehmen. Die Bäume werden immer größer und älter. Wir folgen Wildwechseln und müssen uns manchmal auch querfeldein schlagen, um die Richtung zu halten. Am Nachmittag kreuzt unser Wildwechsel große Schleifspuren. Lia meint, da wären die Abdrücke von Waldelfen zu sehen. Da dies die ersten Spuren von ihnen sind, dazu noch ominöse, beraten wir kurz, ob wir zum Anfang der Spuren gehen oder ihnen sofort folgen. Wir beschließen, dass wir zum Anfang gehen. Wir folgend der Fährte etwa eine halbe Stunde und finden dann in einem Busch einen toten Elfen, den jemand dort hinein geworfen hat. Er hat schwere Verbrennungen, ich tippe mal spontan auf flammende Strahlen. Der Waldelf war deutlich schon von Zyste gezeichnet.

Nach einigen weiteren Minuten finden wir dank Lias Scharfblick ein Baumhausdorf über uns. Hier sind zwei weitere Leichen zu finden. Ebenfalls kranke Elfen, die durch Schwerthiebe oder Pfeile getötet wurden. Mit einem Fliegenzauber fliege ich hoch und helfe den anderen mit einem Seil beim Hochklettern. Hier finden wir einige weitere Leichen von Elfen. So wie es aussieht, scheinen hier Elfen gegen Elfen gekämpft zu haben. Verdammnis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 05. Januar 2012, 14:37:30
16. Nachtal 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Nikkerymath

Überlebende finden wir in den mit kleinen Laufstegen verbundenen Baumhäuschen keine, auch sind wir nicht in der Lage, den Kampf zu rekonstruieren. Alles scheint wie natürlich gewachsen zu sein. Es ist schon erstaunlich, wie die Waldelfen leben. Unverrichteter Dinge ziehen wir wieder ab und folgen den Spuren nun in die andere Richtung. Kaum haben wir den Wildwechsel, aus dessen Richtung wir ursprünglich gekommen sind, passiert, werden wir auch schon angesprochen. Eine in Lederkleidung gehüllte Elfe tritt zwischen zwei Bäumen hervor. Sie hat einen Bogen in der Hand, ein Pfeil ist in der Sehne eingelegt, aber noch ist der Bogen auf den Boden gerichtet. Die Elfe wird sicherlich nicht die einzige hier sein, kann aber sonst niemand mit meinem menschlichen Sinnen entdecken. Magie will ich in dieser Situation keine Anwenden, da dies falsch verstanden werden könnte. Ich nehme einfach mal an, dass ein gutes Dutzend Pfeile auf uns gerichtet sind.

Nach ein paar Anfangsschwierigkeiten kommen wir schließlich ins Gespräch. Für eine Elfe scheint Singendes Wasser recht vernünftig zu sein. Wir werden gewarnt, den Spuren weiter zu folgen, dass wäre eine innere elfische Angelegenheit, wo weder Menschen noch Elfen aus dem Cormanthor sich einzumischen hätten. Wir akzeptieren das und halten etwas Smalltalk. Die Zysten scheinen hier zum großen Problem zu werden. Die Feenwesen sind unruhig, die vier noch hier residierenden Feenköniginnen sind in großer Sorge. Wir verabschieden uns friedlich und ziehen unbehelligt wieder in unsere ursprüngliche Richtung von dannen.

Nach einem weiteren langen Marsch beschwöre ich ein Herrenhaus und wir gehen zur Ruhe. Mitten in der Nacht werden wir durch laute Musik geweckt. Etwas scheint vor unserer Haustür ein Fest abzuhalten. Misstrauisch wie wir sind, machen wir uns kampfbereit und kaum sind wir fertig angezogen, wird auch schon mein Herrenhaus gebannt. Mit einem Federfall gleiten wir zu Boden. Ein Faun steht vor uns und spielt eine Flöte. Der Faun hat ein flauschiges Fell, Ziegenbeine und Kopf, aber sonst der Körper eines Menschen. Er heißt Pip und lädt uns zu seiner Königin Anthea ein. Dadurch das er die Einladung mit einer zwingenden Musik unterlegt, können wir nicht Nein sagen. Tanzend und singend bewegen wir uns ein einer Prozession seltsamer Feenwesen durch den Wald. Die meisten sehen nicht so aus, wie sie in kindgerechten Bilderbüchern dargestellt werden. Die meisten haben ziemlich hässliche Fratzen mit Mäuler voller Reißzähnen. Finsternis!

Schließlich kommen wir zu einer Lichtung, wo ein etwa sechzehn Jahres altes Mädchen in einem strahlend weißen Kleid tanzt. Sie hat etwas überirdisches an sich, obwohl sie auf dem ersten Blick als Mensch durchgehen könnte. Kleine Feen umtanzen sie mit wilden Kapriolen. Als wir vor ihr stehen, hört sie auf zu tanzen und wir kommen ins Gespräch. So wie es aussieht, war erst kürzlich eine Abordnung der Jermadans hier. Wir erinnern uns, dass diese Familie einst den Hain von Tremel beschützt hat und dabei versagt hat. Seitdem ist ihre Familie verflucht, die Frauen haben etwas Feenhaftes an sich und die Männer verwandeln sich im Laufe ihres Lebens in Bäume. Kein Wunder, dass das Anwesen der Jermadans einen so schönen und prächtigen Garten hat. Jedenfalls scheinen wir es nur unseren guten Kontakten zu den Jermadans zu verdanken, dass wir ohne Kampf weiter ziehen können.

Ich bin echt froh, als wir von dem verfluchten Tanzplatz runter sind und wir uns weiter auf den Weg machen können, was gar nicht so einfach ist, da wir keine Ahnung haben, wo wir nun eigentlich sind. Aber Lia gelingt es uns auf den rechten Pfad zu lenken. Das Gelände wir nun zunehmend hügliger und zerklüfteter. Das Terrain, um mit einer kleinen Einheit Jahre lang Katz und Maus mit einem überlegenen Gegner spielen zu können. Kein Wunder, dass das alte Jhaamdath niemals den Nikkerymath hat erobern können.

Der nächste Tag wird noch beschwerlicher, wir sind nun in den Bergen und Wege sind nicht wirklich vorhanden. Für Pferde wäre dies nun wirklich unpassierbares Gelände. Und selbst wir haben unsere Probleme, hier vorwärts zu kommen. Hier und da sind Goblinspuren zu sehen und entsprechend vorsichtig verhalten wir uns. Allerdings kommt es zu keinem Kontakt mit ihnen.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 09. Januar 2012, 16:53:55
19. Nachtal 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Nikkerymath

Nach einem weiteren Vormittag im Gebirge erreichen wir unser Ziel, der Hort von Vataigarath. Wir stehen auf einem felsigen Hügel und erblicken ein zerklüftetes Tal voller Pfähle, an denen noch Überreste verschiedenster Rassen vergammeln oder als Knochen in der Herbstsonne bleichen. Es ist kalt und wir sind alle fest eingemummelt. Mal sehen, ob hier ein Nachfahre des berüchtigten Goldenen Drachen haust. Auf alle Fälle scheint hier offensichtlich jemand zu wohnen. Ich nehme mein Fernrohr zur Hand und beobachte das Tal, keine Bewohner zu sehen.

Vorsichtig steigen wir in das Tal herunter. Es gibt einen Pfad, der an künstlich angelegten Barrieren vorbei führt. Das ganze Tal ist eine einzige verschlungene Verteidigungsstellung. Da ich meine Äugelein aufhalte, sehe ich schließlich einige Alarmfallen, die keine wirkliche Herausforderung mehr sind. Schließlich tauchen einige rote Gestalten an einer der erhöhten Bastionen auf. Sie sind gerüstet und haben rote Schuppenhaut. In den Händen halten sie Stangenwaffen. Ich identifiziere sie als Halbdrachen. Ihrer roten Farbe nach zu urteilen, scheint dieser Hort nicht von einem goldenen Drachen in Beschlag genommen worden zu sein. Verdammnis!

Wir werden auf Drakonisch angesprochen und ich übernehme das reden. Ihr großartiger Herr Drokavanik fordert Tribut, dass er sich unser Anliegen überhaupt anhören wird. Nun gut, wir haben von der fiesen Schattenmagierin Briani noch ein paar magische Gegenstände, die durch die Niederlage gegen Moloch in Vergessenheit geraten sind. Die scheinen Ausreichend zu sein und wir werden von einer Garde Halbdrachen zum Hort begleitet, der sich auf der anderen Seite auf halber Höhe in einem Berg befindet. Der Aufstieg ist beschwerlich und leicht zu verteidigen. Ein paar Recken könnten hier eine ganze Armee aufhalten. Der Eingang zur eigentlichen Höhle ist breit und weit. Ist man erst mal hier, gibt es keine weiteren Hindernisse.

Die Höhle weitet sich zu einer gewaltigen Halle. Zwei Drachen rekeln sich auf dem Boden. Einer davon ist ein Weibchen, dass etwas kleiner als das Männchen ist. Vier Frauen befinden sich hier, eine davon ist hochschwanger. Nun ja, irgendwo müssen die kleinen Halbdrachen ja auch herkommen. Weitere schwer gerüstete Halbdrachen befinden sich hier und machen einen harten Eindruck. Ich schätze unsere Chancen ab und komme zu keinem guten Ergebnis zu diesem Zeitpunkt. Aber wir sind ja auch nicht zum kämpfen hier. Ich hoffe nur, dass die Drachen auch dieser Ansicht sind.

Der männliche Drache plustert sich regelrecht auf und wirft sich in bedrohliche Pose, wahrscheinlich um die Weibchen, den Drachen wie auch die menschlichen Gefährtinnen zu beeindrucken.
"Ich bin Drokavanik, Eroberer der weiten Spitzen, Bezwinger von…." Seine Aufzählung dauert eine ganze Weile. Ich überlege, ob ich aufzählen soll, was wir schon alles bezwungen und erobert haben, aber ich habe dieser Art von Schwanzvergleich noch nie etwas abgewinnen können. Allerdings verliert er keinerlei Wort über seine Gefährtin, der das offensichtlich sauer aufstößt. Ich wette, kaum werden wir draußen sein, wird es hier noch ein Donnerwetter geben. Ich trage mein Anliegen vor, dass wir den Dolch suchen, den der goldene Drache Vataigarath aus dem Herzen des Halbgottes Harvan gezogen hat. Der rote Drache weiß das sogar, aber er verlangt ein weiteres "Geschenk" dafür.

Da wir nicht mehr viel haben, biete ich ihm den Ring der Dominanz, den wir vor gar nicht allzu langer Zeit der Teufelin Mysdemn abgenommen haben. Er ist vollauf begeistert, Druss wirft mir einen missbilligenden Blick zu, aber ich bin froh, dieses Ding endlich los zu sein. Drokavanik weiß folgende Geschichte zu erzählen. Der Dolch wurde noch zu Lebzeiten des goldenen Drachens gestohlen. Und zwar von einem Goblinstamm. Der amtierende Häuptling trägt es als Amtszeichen. Die Goblins sind ziemlich zähe kleine Brocken und leben in unterirdischen Tunneln, die gut getarnt sind. Er gibt uns den Rat, das Orakel von Gargathan aufzusuchen, da würden wir näheres erfahren. Und er weißt uns darauf hin, dass wir uns im Brunnen der Reinigung waschen müssten oder wir würden schon auf dem Weg zum Orakel sterben. Nun gut, jetzt wissen wir wenigstens, wo wir halbwegs suchen müssen. Wir verabschieden uns im Gegenseitigen Respekt, wahrscheinlich schätzt er seine Chancen gegen uns auch nicht als so überlegen an, dass er uns freiwillig angreifen würde.

Kaum sind wir draußen, geht in der Höhle das zischen und fauchen los. Das Weibchen ist in der Tat nicht davon angetan, dass es total ignoriert wurde und jetzt gibt es erst mal einen soliden Streit. Der Name Hausdrache kommt wahrlich nicht von ungefähr. Grinsend durchqueren wir das Tal, während Erschütterungen kleine Steinchen ins Rollen bringen. Im Drachenhort geht es jetzt heiß her. Ich überlege kurz, ob wir uns mit Magie stärken und dann zum Hort zurück kehren sollen, um der roten Bedrohung ein Ende zu bereiten. Schließlich machen Helden in den Geschichten so etwas mit bösen Drachen.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 12. Januar 2012, 15:53:13
19. Nachtal 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Nikkerymath

Aber wir haben wahrlich genug andere Probleme und dieser Drache ist es momentan nun mal nicht. Also ziehen wir friedlich ab und begeben uns zu dem Orakel von Gargathan, wo das ganze Elend anfing. Der Drache hat uns noch gewarnt, dass die meisten Prophezeiungen des Orakels interpretationsbedürftig seien bis zur glatten Lüge. Natürlich kann man auch sagen, die Zukunft steht nicht fest und kleinste Veränderungen können große Auswirkungen haben.

Wir durchqueren die Berge, bis wir am nächsten Tag die Gargathan Felsen erreichen. Unterwegs rasten wir nochmal natürlich feudal im Herrenhaus und nehmen ein Heldenmahl am Morgen zu uns. Gegen frühen Nachmittag erreichen wir das Reinigungsbecken. Die Sonne steht noch fast lotrecht. Das Becken ist von Steinen eingefasst, die mit elfischen Runen verziert sind. Lia meint, dass diese dazu auffordern, ein Bad zu nehmen, bevor man das Orakel aufsucht. Zuerst baden die Männer und die Frauen halten Wache. Dann wechseln wir uns ab. Schließlich bin ich eine verheiratete Frau und muss auf meinen Ruf achten. Das Wasser ist ziemlich kalt und ich unterlasse es aber lieber, es mit flammenden Strahlen aufzuheizen. Außerdem scheint das Becken unterirdisch gespeist zu werden, da es hier einen Abfluss gibt, der einen Bach speist.

Lia und ich ziehen uns nach dem Bad an und brechen dann auf. Ich bin ja mal gespannt, was uns erwartet. Mir klappern noch etwas die Zähne, aber ich fühle mich sauber und rein. Wir folgen einem Pfad und kommen schließlich an ein grobes Schild, dass an einem Pfahl angenagelt ist. Darauf steht in ungelenker Schrift "Kosdenlosse Brügge!!!" daneben ein Pfeil. Was hat das den zu bedeuten? Neugierig folgen wir der Aufschrift und kommen an eine Schlucht, über die eine grobe Hängebrücke führt. Davor ist ein Lager aus groben großen Zelten, vor denen ein paar Oger herum lümmeln. Meine Hand wandert zum Schwertgriff, aber die Oger winken uns fröhlich zu. Etwas misstrauisch rücken wir vor, erwarten das Schlimmste und hoffen das Beste.

"Kommt ruhig näher, Fremde! Wir tun euch schon nix! Zum Orakel geht es da lang!" ruft uns einer der Oger zu und grinst breit. Wahrscheinlich soll das freundlich wirken, mir huscht ein Schauer über den Rücken. Freundliche Oger habe ich noch nie gesehen, aber vielleicht ist heute ja das erst mal von etwas neuem. Nun gut, wir kommen näher und die Oger bleiben friedlich.

"Ist es Zeit zum essen?" fragt einer der Jungen erwartungsvoll.
"Nein, es ist noch zu früh dafür", meint der freundliche Oger und grinst noch breiter. Was hat das nun zu bedeuten? Nun gut, wir passieren das Lager und ich prüfe als erste die Festigkeit der Brücke. Sie ist grob gezimmert, aber stabil genug um einen Oger zu tragen. Ich laufe als erste unbehelligt bis zur anderen Seite und die anderen folgen mir schließlich. Wir kommen auf der anderen Seite an und die Oger winken uns fröhlich nach. Seltsam. Das macht mir schon beinahe mehr Angst, als wenn sie uns einfach in Stammstärke attackiert hätten.

Wir folgen weiter dem Pfad und es dauert fast eine Stunde, bis wir ankommen. Vor dem Eingang zur Kristallhöhle ist eine Ruine eines elfischen Gebäudes zu sehen. Wahrscheinlich schon vor langer Zeit aus Baufälligkeit einfach in sich zusammen gestürzt. Die Höhle führt zu einer Treppe, auf der ein Skelett liegt. Es liegt auf dem Bauch, die Beine ragen zum Eingang. Mir ist nicht klar, an was der arme Kerl gestorben ist, kann aber keine Falle entdecken. Die Wände bestehen aus Kristall und wir laufen vorsichtig die Treppe nach oben. Ein weiter Gang, der sich gabelt. Der gerade aus führt in eine große Höhle, in dessen Zentrum eine Säule aufragt. Es gibt einen Spalt im Boden, zu dem man hinunter klettern kann, den wir aber erst mal ignorieren. Die Säule besteht aus vielen Facetten des gleichen Kristalls. Druss fällt auf, dass jede Facette ein anderes Bild zeigt. Ich sehe mich schwanger, alt, jung, mit vielen Kindern, mit wenigen Kindern, mit anderen Männern, als die ich geheiratet habe. Wahrscheinlich waren das mal mögliche Schicksale, da ich einige der Leute kenne. Andere sind mir gänzlich unbekannt. Wir versuchen mit der Säule aus Kristall zu kommunizieren, kommen aber zu keinem schlüssigen Resultat. Seltsame Säule. Es gibt einen Gang hinaus, der zu einem Portal aus Kristall führt. Innerhalb des Bogens ruhen zwei leuchtende blaue Kristalle. Der Bogen ist voll Magie und erinnert mich Fatal an den in der Gruft des Schreckens. Nein, da gehe ich nicht durch!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 16. Januar 2012, 11:56:16
20. Nachtal 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Höhle des Orakels

Wir drehen um und erforschen die beiden abgehenden Gänge an der Kreuzung. Der eine führt in zwei Hallen. Die erste zeigt nach unseren Erkenntnissen den historischen Ablauf des großen Krieges zwischen den Königriech Jhaamdath und dem Nikkerymath. Am Ende kommt die große Flutwelle. Waren diese Bilder schon vor dem Krieg als Prophezeiung hier oder sind sie nachträglich angebracht worden? Die zweite Halle zeigt verschiedene Konflikte. Waldelfen gegen Waldelfen, Goblins gegen eine Koalition von Menschen und Elfen. Ist das die Zukunft? Wir wissen es nicht. Wirklich weiter helfen tut uns das auch nicht.

Der andere Gang führt in ein weiteres Kristalltor, hinter dem ein Runder Raum zu sehen ist. Ist da drin das Orakel? Wir beratschlagen uns kurz und gehen wieder zurück zum anderen Kristalltor, dahinter ist ein Gang zu sehen, der zu einer T-Kreuzung führt. Dort sind Schrifttafeln angebracht, die Lia aber von hier aus nicht entschlüsseln kann. Vielleicht findet sich auf den Tafeln eine Gebrauchsanweisung oder so etwas in der Art. Jedenfalls kommen wir zu dem Schluss, dass es wohl das vernünftigste ist, dort nach zu sehen, trotz der schlechten Erfahrungen, die wir früher mit so etwas gesammelt haben. Druss schreitet mutig voran, dann gibt es einen grellen Lichtblitz.

Lia und ich ziehen uns nach dem Bad an und brechen dann auf. Irgendwie fühle ich mich nach dem Bad nicht wirklich erholt. Genau genommen habe ich als Nebenwirkung einen meiner mächtigsten Zauber vergessen. Finsternis! Lia geht es genauso. Mir klappern noch etwas die Zähne, aber ich fühle mich etwas erschöpft. Wir folgen einem Pfad und kommen schließlich an ein grobes Schild, dass an einem Pfahl angenagelt ist. Darauf steht in ungelenker Schrift "Kosdenlosse Brügge!!!" daneben ein Pfeil. Was hat das den zu bedeuten? Ich kratze mich an dem Kopf, irgendwo habe ich so ein Schild schon mal gesehen, komme aber nicht darauf. Neugierig folgen wir der Aufschrift und kommen an eine Schlucht, über die eine grobe Hängebrücke führt. Davor ist ein Lager aus groben großen Zelten, vor denen ein paar Oger herum lümmeln. Meine Hand wandert zum Schwertgriff, aber die Oger winken uns fröhlich zu. Etwas misstrauisch rücken wir vor, erwarten das schlimmste und hoffen das Beste.

"Kommt ruhig Näher, Fremde! Wir tun euch schon nix! Zum Orakel geht es da lang!" ruft uns einer der Oger zu und grinst breit. Wahrscheinlich soll das freundlich wirken, mir huscht ein Schauer über den Rücken. Freundliche Oger habe ich noch nie gesehen, aber vielleicht ist heute ja das erst mal von etwas neuem. Nun gut, wir kommen näher und die Oger bleiben friedlich.

"Ist es Zeit zum essen?" fragt einer der Jungen erwartungsvoll.
"Nein, es ist noch zu früh dafür", meint der freundliche Oger und grinst noch breiter. Nun gut, wir passieren das Lager und ich prüfe als erste die Festigkeit der Brücke. Sie ist grob gezimmert, aber stabil genug um einen Oger zu tragen. Ich laufe als erste unbehelligt bis zur anderen Seite und die anderen folgen mir schließlich. Wir kommen auf der anderen Seite an und die Oger winken uns fröhlich nach. Seltsam, ich kratze mich am Kopf, als hätte ich das schon mal erlebt.

Wir folgen weiter dem Pfad und es dauert fast eine Stunde, bis wir ankommen. Vor dem Eingang zur Kristallhöhle ist eine Ruine eines elfischen Gebäudes zu sehen. Die Höhle führt zu einer Treppe, auf der ein Skelett, dessen Todesursache ich nicht erkennen kann. Wir laufen vorsichtig die Treppe nach oben. Wir untersuchen die Höhle, finden aber kein Orakel, schließlich beschließen wir durch das Kristalltor in der Mitte zu gehen, weil wir darauf hoffen, dahinter eine Gebrauchsanweisung zu finden. Druss schreitet mutig voran, dann gibt es einen grellen Lichtblitz.

Lia und ich ziehen uns nach dem Bad an und brechen dann auf. Mir klappern noch etwas die Zähne und ich fühle mich ziemlich erschöpft. Ich habe den kompletten Achten Kreis meiner Zauber verloren und nur noch einen im siebten. Ich habe ein verdammt schlechtes Gefühl und sehe mich misstrauisch um. Ich war hier noch nie und trotzdem kommt es mir bekannt vor. Wir folgen einem Pfad und kommen schließlich an ein grobes Schild, dass an einem Pfahl angenagelt ist. Und ich wusste genau, dass wir dieses Schild finden würden. Darauf steht nämlich in ungelenker Schrift "Kosdenlosse Brügge!!!" daneben ein Pfeil. Was hat das den zu bedeuten? Was passiert hier?

Ich weiß genau, wenn wir dem Schild folgen, treffen wir auf ein Lager von Ogern, die anderen sind genau der gleichen Ansicht! Und tatsächlich kommt schließlich ein Ogerlager in Sicht. Meine Hand wandert zum Schwertgriff, aber die Oger winken uns fröhlich zu. Etwas misstrauisch rücken wir vor und ich weiß, gleich wird einer der Oger uns was zurufen.

"Kommt ruhig Näher, Fremde! Wir tun euch schon nix! Zum Orakel geht es da lang!" ruft wie erwartet einer der Oger, mir huscht ein Schauer über den Rücken. Hier stimmt was ganz und gar nicht!

"Ist es Zeit zum essen?" fragt einer der Jungen erwartungsvoll und ich habe das sichere Gefühl, dass er uns damit meint.
"Nein, es ist noch zu früh dafür", meint der freundliche Oger und grinst noch breiter. Was immer hier passiert, wir werden schwächer und schwächer, bis wir irgendwann leichte Beute sind. Aber noch ist es nicht soweit.

Ich laufe als erste unbehelligt bis zur anderen Seite der Brücke und die anderen folgen mir. Wir laufen den Pfad nach oben, ignorieren die Ruine und gehen die Treppe nach oben. Ich weiß genau, wie alles aussieht, weil wir hier schon mal waren! Und das mehr als einmal. Ich weiß nicht warum, aber irgendwie erleben wir das gleiche immer und immer wieder. Verdammnis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 19. Januar 2012, 11:54:12
20. Nachtal 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Höhle des Orakels

Es gibt einen Ort in diesem Labyrinth, wo wir noch nicht waren, nämlich die Runde Kammer, vielleicht geht es von dort aus weiter. Wieder ein Lichtblitz, als ich das Tor durchschreite und wir landen am Becken. Ich fühle mich noch schwächer, ein weiterer Zauber habe ich vergessen. Verdammnis! Wir finden das Schild, gehen ihm nach, reden mit den Ogern, passieren die Brücke und stehen ein weiteres mal vor dem Eingang.

"Wir haben die Spalte im Hauptraum noch nicht erforscht", wirft Harun ein. Da hat er Recht, da waren wir auch noch nicht. Also klettere ich an ein Seil gesichert nach unten, was mir sehr schwer fällt, als hätte ich vieles von dem vergessen, was ich über das klettern weiß. Finsternis! Trotzdem komme ich unbeschadet unten an. Lia bleibt oben, um auf das Seil aufzupassen, während ich mich in die Spalte hinein bewege, die sich zu einer weiteren Höhle öffnet. Ich sehe am Ende einen Beschwörungskreis mit den typischen Zeichen, die auf ein Wesen des Abgrundes deuten. Davor ist ein Podest, auf dem ein blau leuchtender Kristall steht. Er scheint beweglich zu sein. Vielleicht braucht man diesen Kristall, um die Tore durchschreiten zu können. Vorsichtig komme ich näher und dann flimmert der Beschwörungskreis. Eine Frau erscheint, jedenfalls ist der Oberkörper durch zwei nackte Brüste deutlich mit einem weiblichen Attribut versehen. Auch ist der Kopf noch halbwegs Menschenähnlich. Aber das Wesen hat sechs Arme, in jeder Hand hält sie ein Schwert. Ihr Unterkörper ist der einer großen Würgeschlange. Eine Marilith! Finsterste Verdammnis!

Diese Dämonenart ist ziemlich berüchtigt, Generäle im Blutkrieg und Statthalter von Gebieten im Abgrund. Als Wächter ist sie sicherlich etwas unterfordert. Sie schaut mich interessiert an.
"Na los, greif schon nach dem Kristall, lass uns etwas Spaß haben!" meint sie und wirbelt spielerisch mit ihren Schwertern. Angeblich können die verdammt gut damit umgehen. Die anderen rücken nach und wir bilden eine breite Verteidigungslinie.
"Bewachst du diesen Kristall?" frage ich die Schlangendämonin.
"Schnapp ihn dir und finde es heraus!", meint sie dazu nur.
"Wer hat dich beauftragt, dies hier zu tun?"
"Irgend so ein frecher Halblingsmagier." erwidert sie etwas gereizt. Ein Halblingsmagier der mächtig genug ist, eine Marilith zu binden? Alle Achtung!
"Der Kerl heißt nicht zufällig Haparius?" Als wir Luvius Schatz hinter her gejagt sind, haben wir ja Informationen über einen gewissen Halblingsmagier gefunden. Auch die grüne Kugel stammte von ihm. Dieser Haparius wurde aufgrund seiner Experimente aus der Zeit gelöscht. Ob es der gleiche ist, der hierfür verantwortlich ist?
"Ich habe keine Ahnung, wie der Kerl heißt! Kommt schon, ich will etwas Spaß haben!"
Da sie uns noch nicht angreift, ziehen wir uns erst mal etwas zurück und besprechen uns.
"Die Schlangenfrau aus dem finsteren Abgrund ist uns über! Mit der kommen wir in diesem Zustand nicht klar!", mein Druss kleinlaut und von der Präsenz der Dämonin offensichtlich eingeschüchtert.
"Leider kann ich gegen die Schwächung nichts ausrichten!", hadert Dolon.
"Pah! Wenn nicht jetzt, wann dann? Tymora ist mit denen, die was riskieren! Bereiten wir uns mit den verbliebenen Kräften vor und treten ihr in den Hintern, wo der bei ihr auch immer sein mag! Tempus und Tymora werden mit uns sein!" predige ich und setze mich mit meiner militanten Haltung durch. Ich vergrößere Druss und Harun, mache meine Haut fest und Feuerresistent, dazu beschwöre ich ein Schild und Schütze mich vor dem Bösen! Dann noch ein Säureschild und es kann losgehen. Die Marilith geht erfreut auf uns zu, was taktisch nicht besonders klug war. Ich rufe "Beeilt Euch!" und überlasse den Männern, die Schlangenfrau zu erledigen. Harun schlägt mit einem überragenden Schlaghagel zu. Sein neuer Zweihänder ist eine wahre Wunderwaffe mit ihren vielen Eigenschaften. Druss versagt leider kläglich und macht der Frau nur Oberflächliche Wunden. (Mehrmals um genau 1 verfehlt). Dann kommt der Rückschlag und Harun geht blutend zu Boden. Autsch!

Besonders übel ist, dass die Marilith ihn dazu noch packt und hinter sich schleudert. Dafür gebe ich ihre eine Säurekugel auf den Weg und Druss erledigt nun wieder in alter Form gekonnte den Rest. Wir können gerade so noch Harun stabilisieren und Dolon heilt ihn wieder hoch. Nun zum Kristall. Das Podest ist mit einer Heimtückischen Falle gesichert, aber die ich Souverän entschärfe. Nun habe ich den Kristall in den Händen. Nichts passiert. Hm?

Vielleicht muss man den Kristall zu einem der Kristalltore bringen. Ich mache das und gehe zu dem mittleren Tor, da dahinter es noch weiter zu gehen scheint. Vorsichtig nähere ich mich dem Tor und dann durchfährt mich ein starker Schmerz und werde zu Boden geschleudert. Ich komme mir zweigeteilt vor. Was war das jetzt? Den anderen ist das gleiche passiert. Wir durchschreiten nun das Tor und stellen fest, dass es dahinter nicht wirklich weiter geht. Die vermeintliche T-Kreuzung führt in zwei Sackgassen, die auch nicht mit Geheimtüren versehen sind. Die Runen entpuppen sich als Geschichte des Orakels, was aber uns nicht wirklich weiterhilft. Noch während Lia die letzten Runen übersetzt wird uns schwarz vor Augen. Nicht schon wieder! Hört das denn niemals auf? Finsterste Verdammnis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 23. Januar 2012, 10:28:43
20. Nachtal 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Höhle des Orakels

Lia und ich ziehen uns nach dem Bad im Becken an. Ich habe furchtbare Kopfschmerzen und fühle mich wackelig auf den Beinen. Es ist wie in einem Albtraum, wo man immer und immer wieder das gleiche erlebt. Aber inzwischen sind wir uns dessen bewusst. Wieder passiert genau das gleiche wie vorher. Wir finden das dämliche Schild, gehen zum Lager der vermeintlich freundlichen Oger und zum Glück ist immer noch keine Essenszeit. Wir überqueren die Brücke und sind schließlich wieder in der Höhle des Orakels. Wir klettern runter und hauen diesmal die Marilith ohne Probleme um. Nur fällt es diesmal sehr schwer, die Falle am Sockel zu entschärfen. Jeder Versuch kostet mich ein Teil meines selbst.

Aber schließlich habe ich den verdammten blauen Kristall in den Händen. Wir gehen damit nun zur Hauptsäule und versuchen ihn darin zu versenken, um vielleicht irgendetwas hilfreiches auszulösen. Aber Obwohl es ein paar Stellen gibt, wo wir ihn verankern können, passiert nichts weiter. Das ist also auch nicht die Lösung. Nun gut, versuchen wir eben das letzte Kristalltor. Irgend etwas muss es ja bewirken. Also gehen wir dort hin und stehen vor dem Portal, dass zu dem runden Raum führt. Auch diesmal reagieren die Kristalle aufeinander, es kommt zu einer Lichtexplosion und wir werden zu Boden geschleudert. Wieder ein trennendes Gefühl und wir sind immer noch hier. Nachdem wir wieder aufgestanden sind, untersuchen wir den Runden Raum. Keine Geheimtüre, keine weiterführenden Gänge. Der Runde Raum ist Leer. So langsam weiß ich nicht mehr, was ich von der Sache halten soll.

Offensichtlich erleben wir immer und immer wieder genau das gleiche. Aber bei jedem Durchlauf wird uns ein Teil unserer Macht genommen. Vielleicht müssen wir den Kristall zum Becken bringen? Mir fällt bald nichts mehr ein. Offensichtlich muss man mit dem Kristall hier irgendetwas tun. Es gibt eine sichtbare Wechselwirkung zwischen den Toren und dem Kristall. Aber keinerlei Hinweise darauf, was man damit genau tun soll. Draußen war auch noch eine Ruine, vielleicht ist da noch etwas zu finden?

Also laufen wir die Treppe wieder hinunter und dann kommt uns jemand entgegen. Wir bleiben stehen, die andere Gruppe ebenfalls. Ich sehe mich und die anderen und wir schauen uns gegenseitig an. Ja, genau, wir stehen den Wagemutigen gegenüber. So langsam wird mir klar, dass wir uns in einer Zeitschleife befinden und wir sie gerade durchbrochen haben und uns selbst begegnet sind. Im Kollegiat gab es mal eine Vorlesung darüber, was passiert, wenn man sich bei einem Zeitexperiment selbst begegnet. Die Lehrmeinungen sind dort etwas vage. Die einen meinen, das Raumzeitkontinium würde explodieren, die anderen, man wird einfach Ohnmächtig. Die letzteren Experten haben Recht. Es gibt einen weißen Blitz und mir wird kurz schwarz vor Augen.

Als ich wieder zu mir komme. Fliege ich durch das weiße Nichts. Es gibt keinen Boden, kein links und kein rechts, nur Unendlichkeit. Wir sind im Nichts. Meine Gefährten sind auch hier und ein Halbling. Der um die eigne Achse kreist, was bei mir Kopfschmerzen auslöst.

"Ah, die Gäste sind Wach geworden!" freut sich der Halbling.
"Bist du Haparius, der Erzmagier der Zeit?" frage ich neugierig, da ich in meinen Recherchen nur genau einen einzigen Erzmagier gefunden habe, der ein Halbling war.
"Ihr kennt mich?"
"Ja, auch wenn ihr aus der Zeit gelöscht wurdet, alles haben die Zeitwächter nicht erwischt."
"Freut mich zu hören!" Dann kommen wir auf dieses Phänomen hier zu sprechen. So wie es aussieht, hat Haparius das Orakel mit einer Zeitschleife versehen, die genau eine Stunde anhält. Wenn man mit dem Kristall durch eines der Kristalltore tritt, wird man zweigeteilt und kann für eine Stunde zweimal in der gleichen Zeit handeln. Und man kann sich durch das zweite Tor auch drei teilen. Allerdings sollte man aufpassen, dass man sich dabei nicht selbst begegnet, weil sonst die Zeitwächter eingreifen und eine Explosion des Raumzeitkontiums verhindern. In unserer jetzigen Situation ist das natürlich praktisch, wenn es gegen Moloch geht. Eine Gruppe könnte das Licht von Ellistriel befreien, ein andere Gruppe könnte Mili retten, während die dritte Kultuma neutralisiert. Ganz neue Optionen. So langsam scheint sich ein Kreis zu schließen.

Dann kommen wir auf den Punkt zu sprechen, warum wir überhaupt hier sind, die verdammten Goblins und dieses Göttertöterdolchdings. Haparius meint, er könnte uns ein verborgenes Zugangstor zu den Labyrinthen der Goblins öffnen. Nun, dass hört sich ja verdammt gut an. Sieht so aus, als wären wir einen großen Schritt weiter gekommen. Haparius kann uns zurück in die Realität schicken und wir kommen mal wieder am Becken heraus. Auf Lias Karte gibt es nun eine neue Markierung, welche den Zugang zu den Goblins weißt. War doch gar nicht so schwer.

Gespielt am 24.09.2011
Spielleiter: Stefan
SC: Kaira 20 (Schurke 4/ Seher 2/ Unseen Seer 4/ Arkaner Trickser 10)
Druss 19 (Barbar 16/Psioniker 2/Ilthidentöter 1)
Harun 18 (Krieger 6/ Gesegneter Templer 10/ Gotteskrieger 2)
EP: Stufe 18 2500 Stufe 19 2000 Stufe 20 1433
Überwundene Gegner
1 Marilith
und noch eine Marilith ;)
Beute
Nix
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 26. Januar 2012, 14:36:27
Kapitel 10
Im Labyrinth der Mutantengoblins!

20. Nachtal 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Höhle des Orakels

Da wir nun doch recht angeschlagen und geschwächt sind, teleportieren wir uns nach kurzer Beratung zurück nach Westtor. Dort lassen wir uns in der Kathedrale der Triade von unserer Erschöpfung heilen. Dafür geben wir auch eine großzügige Spende von über dreitausend Goldmünzen. Der Tag war lang und Zeitintensiv, also suchen wir uns ein nettes ruhiges Gasthaus und entspannen uns etwas.

Am nächsten Tag teleportieren wir zurück zum Reinigungsbecken und folgen der Karte, auf der Haparius uns einen Tunneleingang markiert  hat. Lia läuft voraus, wir folgen ihr aufmerksam. So langsam nähern wir uns wortwörtlich dem Herz der Finsternis und es zeichnet sich ab, dass unsere Abenteuer bald enden werden. So oder so.

Schon bald treffen wir auf alte Spuren von sehr großen Goblins. Wir scheinen hier richtig zu sein. Schließlich führt uns Lia zu einem alten Lagerplatz. Latrinen oder Müllgruben scheinen die nicht zu kennen. Unrat und Essensreste, darunter abgenagte menschliche wie auch elfische Knochen liegen überall herum. Wir finden eine verschütteten Grubeneingang. Dann dreht auf einmal der Wind und Dinge verrücken ohne unser zutun. Geisterhafte Gestalten laufen herum, Blätter steigen auf und sind wieder an den Bäumen. Haparius scheint gerade die Zeit zu manipulieren und auf einmal stehen wir vor einem intakten Grubeneingang. Das ganze hat doch etwas höchst Unheimliches und eine Gänsehaut ist auf meinem Körper zu spüren.

Mit einem etwas mulmigen Gefühl dringe ich in den Untergrund ein, nachdem ich mit dem Zauber "Sehen im Dunkeln" mir die Fähigkeit gegeben habe, eben genau das zu tun, im Dunkeln zu sehen. Schon bald finde ich die erste Falle. Genau genommen ist der ganze Gang nichts weiter als eine riesige Falle, die zu jedem Zeitpunkt mit einem simplen Zug an einem Seil zum Einsturz gebracht werden kann. Die Stützpfeiler sind alle recht lose und an jedem ist ein Seil befestigt, welches mit etwas Dreck getarnt ist. Ich rücke vor und zerschneide die Seile an jedem der Pfeiler. Die anderen rücken nach. Der Gang ist hoch genug, dass ich bequem darin stehen kann. Klein zu sein hat auch seine Vorteile.

Der Gang windet sich schnell immer tiefer und wird steiler. Schließlich sehe ich Lichtschein vor uns und zwei Goblins kommen uns entgegen. Die sie wahrlich groß für Goblins und haben untypisch für diese Rasse sehr tiefe Stimmen. Ihre Körper sind mit Zysten übersät. Da es keine Möglichkeit gibt, den Spähern auszuweichen oder uns hier vor ihnen zu verstecken, greifen wir sie an. Ich eröffne den Kampf mit einer Kugel aus meinem innersten selbst. Ich treffe gut, aber zähe Goblins steht immer noch. Die sind widerstandsfähiger als sie aussehen. Lia spickt ihn mit mehreren Pfeilen, Dolon spricht eine Stille und die anderen beiden rücken verhalten vor. Ich jage dem Mistkerl eine weitere Kugel in den Wanst, da er schon eines der Seile in der Hand hält, um die Höhle zum Einsturz zu bringen. Die Stützpfeiler vor uns konnte ich noch nicht von ihren Seilen befreien. Das wird ein Wettlauf mit dem Tod. Lia rückt etwas nach, richtet aber wenig aus. Harun versucht den Goblin zu überwältigen, scheitert aber grandios. Aber wenigstens hat der Goblin nicht mehr das Seil in der Hand. Es gibt ein kurzes Gerangel mit Druss, der die Sache klärt. Den zweiten Goblin erledige ich mit meiner mächtigen Säurekugel, die ihm den Kopf wegätzt.

Das war jetzt nicht glorreich, aber wenigstens sind wir unentdeckt geblieben. Es sind viele Stimmen aus weiter Ferne zu hören. Ich rücke vor und sehe nach. Die Höhle ist Oval, etwa sechzig Schritt lang und dreißig breit. Etwa sechzig bis achtzig Goblins arbeiten dort. Drei Umber Hulks mit je einem Aufseher passen auf. Ein Wächter hat ein Bündel Seile in der Hand uns späht misstrauisch in meine Richtung. Der Wächter ist hinter einer Barrikade angespitzter Pfähle verborgen. Eine ganz schöne Opposition. Ich lasse mich zurück fallen und wir besprechen unser weiteres Vorgehen. Wir beschließen, unsere Feinde zu separieren. Wir springen rein zu dem ersten Umber Hulk und ich ziehe eine Flammenwand, während wir den einen töten, dann werden wir uns um den Rest kümmern. Mal sehen, was diese Goblins so drauf haben. Ich bete zu Tymora, dass mir auch dieses mal ein weiteres lächeln schenken wird. Denn die wo was wagen, die mag meine Göttin. Ich hoffe, sie sieht uns zu, wie wir das Böse hier bekämpfen.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 30. Januar 2012, 15:47:53
21. Nachtal 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Höhle der Goblins

"Sprung!" Ich transportiere uns in die Höhle, hinter uns eine Wand, vor uns der Umber Hulk. Lia ruft "Regenbogenstrahl!" und erzielt keinerlei Effekt! Druss macht irgendwas, damit der den Hulk nicht ansehen muss, da die mit ihren vier Augen einen Verwirren können. Harun läuft zu ihm hin und versucht ihn zu hauen, was aber nicht klappt. Hätte er mal besser hingesehen. Ich ziehe mit dem Flammenstab eine Flammenwand hoch, hoffentlich hält dass die Gegner auch auf. Dolon ruf "Beeilt euch!" und macht uns alle ganz hibbelig.

"Feuersturm!" schreit Lia und badet das Monster und seinen Aufseher in Flammen. Druss greift das Vieh an und haut ihm ordentlich mehrere harte Hiebe um die Ohren, das hat gesessen! Harun versucht es ihm gleich zu tun, macht dabei aber nicht ganz so einen souveränen Eindruck wie Druss. "Kugel flieg und sieg!" Meine Säurekugel haut ein ordentliches Loch rein, aber dieser riesige Umber Hulk steht immer noch und hätte mich beinahe mit seinem verwirrenden Blick irritiert. Aber mein Glücksamulett springt ein und rettet mich. Noch mal Glück gehabt! Wer mit Mut in der Schlacht kämpft, dem lächelt eben Tymora. Das riesige Vieh prügelt ein wenig auf Harun ein, der Aufseher greift Dolon an, holt sich aber nur selbst eine blutige Nase, als Dolon sich revanchiert. Mit einer großen Feuerkugel erledigt Lia, den Hulk, der Aufseher folgt ihm auf dem Fuß durch Druss, die restlichen Goblins werden von Harun erledigt und da rollt auch schon die nächste Welle an Gegnern durch meine Flammenwand heran, die durch die unheilige Magie der Umgebung zum verlöschen gebracht wird. Denn hier an den Wänden ziehen sich seltsame Wucherungen, wahrscheinlich ein Phänomen durch die sich hier vermutlich in der Nähe befindlichen Mutterzyste, an den Wänden entlang.

Zwei wütende Mobs von Goblins stürmen heran. Flankiert werden sie von den Aufsehern und gewaltigen Umberhulks. Die Aufseher werfen Speere auf uns und treffen dabei ziemlich gut. Die Mobs stürmen durch unseren Teppich aus Abwehrfeuerbällen, die Lia und ich ihnen entgegen werfen. Diese verdammten Gobos sind verdammt zäh! Aber es gelingt uns doch recht schnell die Mobs aufzubrechen, da wir beiden Zauberkundigen doch über ein großes Arsenal an Flächenzaubern verfügen und ihnen Wortwörtlich einheizen. Oder mit einem Säuresturm den Tag endgültig versauen. Ha, das hat gesessen!

Die wenigen überlebenden Goblins fliehen panisch in die Gänge und wir konzentrieren uns nun auf die beiden verbliebenen Monster und ihre Aufseher. Auch die können nun unserer vereinten Macht nichts entgegen setzen. Unsere Linien lösen sich auf, um den weit auseinander stehen Widerstandsnester zu zerschmettern. Zuerst fallen die Aufseher, dann geht es den Hulks an den Kragen. Schließlich sind auch sie zerschmettert. Wir versammeln uns um Dolon und lassen unsere Wunden versorgen.

Wir sind noch mitten drin, als aus dem Boden eine weiße durchscheinende Gestalt erscheint. Es handelt sich um einen körperlosen Kleriker. Er gratuliert uns höhnisch zu unserem Sieg, was er natürlich nicht wirklich ernst meint. Freundlich fragt er uns, wer wir sind. Dolon kann es nicht lassen und gibt seinen wahren Namen preis. Der Goblin grinst diabolisch, als er mehrmals den Namen wiederholt. Im Tempustempel bringt man den Leuten wohl nicht bei, dass in Namen große Macht liegt. Wie auch immer, es ist zu spät was daran zu ändern. Der Goblin kündet im Namen Krintaks die nächste Attraktion an, die er auf uns zu hetzen gedenkt. Der Boden beginnt zu beben und ein riesiger Maulwurf arbeitet sich aus dem Untergrund hervor. Der ist vielleicht mal groß! Finsterste Verdammnis!

Lia wirft eine ihrer Kugeln und das Wühlermonster schreit so gepeinigt auf, dass mir die Ohren anfangen zu klingeln. Druss wird davon so mitgenommen, dass er nichts anderes mehr tun kann, als sich die blutenden Ohren zu zuhalten. Außerdem sendet es eine Erdbebenwelle durch den Boden, die Dolon und Harun ziemlich durschütteln. Verdammnis!

Harun stürmt brüllend auf das Vieh zu und schafft es tatsächlich ihn zu verfehlen. Dolon lässt einen Flammenschlag herunter regnen. Ich beteilige mich mit einem Schwarm aus Säurekugeln, ha, dass tut dem Ding sichtlich weh. Auch die Elfe wirft mit großer Begeisterung Kugeln und der Riesenmaulwurf revanchiert sich mit einer weiteren Erdbebenwelle in Richtung der Waldläuferin. Sie kommt glimpflich davon, aber Harun wird verschüttet. Dafür rappelt sich nun Druss wieder auf und geht in den Nahkampf über. Auch der Tempuspriester stürmt heran und trifft hervorragend. Unsere Kriegsmagierin tötet den Monstermaulwurf schließlich mit einem gekonnten Wurf mit einer Säurekugel. Die Bestie ruckt noch einmal brüllend auf und sein Todeskampf lässt die die verdammte komplette Höhle über uns einstürzen. Tonnen von Erde krachen auf uns nieder und begraben uns bei lebendigem Leib. Verdammnis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 02. Februar 2012, 13:44:17
21. Nachtal 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Höhle der Goblins

Ich bekomme keine Luft mehr, Erde dringt in meinen Mund und richtige Panik kommt in mir hoch. Ist dies das Ende? Das darf nicht sein! Ich muss noch meine kleine Tochter aus den Klauen von diesem verfluchten Moloch retten! Gerade als mir schwarz vor Augen wird und ich das Gefühl habe, ersticken zu müssen, rutsche ich weiter nach unten in einen kleinen Tunnel, wo ein Umber Hulk mich gerade ausgegraben hat. Meine Kameraden stehen hinter ihm und sind bewaffnet. Hä?

So wie es aussieht, ist dieser Hulk frei und will seine versklavten Brüder befreien. Wir verständigen uns auf orkisch oder besser gesagt, mit ihrem kruden Alphabeth. Manchmal schon seltsam, für was solch eigentlich unnützes Wissen auf einmal gut sein kann. Es scheint einige mächtige Goblinpriester zu geben, die in der Tiefe hausen. Und zwar dienen sie Krinatek, was auch immer das für eine Gottheit sein soll. Noch nie davon gehört. Nun gut.

Es gibt hier in der Nähe einen Tempel, wo wir die Priester angreifen können. Druss ist etwas ängstlich, als er hört, dass sich da ein paar hundert Goblins zu einer dunklen Messe versammelt haben. Nun, wir haben noch ziemlich viele Massenzauber, sollte von meiner Warte kein Problem sein. Da Dolon uns eventuell durch die Preisgabe seines Namens in den Rücken fallen könnte, lassen wir ihn einfach nach hinten in akzeptalber Distanz sichern. (Der Spieler musste früher gehen)

Wir bereiten uns auf ein weiteres Gefecht vor und machen einen groben Plan. Ich spreche in paar schützende Zauber und es kann los gehen. Der riesige Umber Hulk gräbt uns einen Gang zum Tempel und wir fallen mit der Wand ins Haus. Es sind etwa dreihundert Gläubige versammelt. Im Zentrum des Tempels, der etwa fünfundzwanzig schritt Breit und fünfundsiebzig Schritt lang ist, ist ein großer steinerner Altar aufgebaut. Ein großer Drachenschädel ist darauf drapiert. In seinem skelettiertem Maul liegt einer dieser seltsamen Zentauer, wie wir sie bei den Feen gesehen haben. In vier weiteren Opferkreisen liegen Feenwesen, darunter so kleine geflügelte Wesen wie von der Art von Spaßmacher, eine süße Nymphe und zwei nebelhafte weibliche Feen. Drei körperlose Priester leiten das Ritual und vier gepanzerte Wachen beschützen sie.

Sofort rotten sich die Gläubigen in vier große Mobs zusammen. Lia eröffnet den Reigen mal wieder mit einem überdimensionalen Blitzschlag, um einen der Körperlosen Priester und zwei der Mobs zu treffen. Ich jage ihnen einen Kugelblitz entgegen, der zwei Mobs, drei Wachen und alle Priester betrifft. Ha, das war nicht schlecht. Die Wachen bewegen sich auf uns zu und bilden so etwas wie eine Abwehrlinie, um ihre Chefs zu schützen. Die Mobs sind noch dabei sich zu organisieren, wenn man das mal so nennen möchte. Druss und Harun stürmen vor. Besonders Harun haut ziemlich heftig ein. Die Priester beginnen mit einem unheiligen Singsang, der nichts gutes bedeuten dürfte.

Lia kann leider keine Dimensionsübergreifenden Zauber mehr sprechen, kann aber trotzdem einen Blitzstrahl anbringen. Ich rufe "Beeilt euch!" und unsere beiden Kämpfer gelingt es je zwei der Wachen zu erledigen, dafür werden sie nun von den Mobs überrollt. Obendrein endet das Ritual der Priester und sie sprechen ein äußerst ziemlich schlimmes Wort aus, das mich so erschüttert, dass ich ein paar Sekunden wie gelähmt bin, um mich wieder zu sammeln. Den anderen ergeht es nicht viel besser und Harun wird von den Beinen gerissen und wird von den Goblins beinahe in Stücke gerissen. Die Priester sprechen weitere unheilige Gebete. Lia wirft einen Blitzstrahl, der mich beinahe noch erwischt hätte. Dumme Nuss! Druss schnetzelt sich durch seinen Mob und eilt Harun zur Hilfe. Gemeinsam kommt er wieder auf die Beine. Eine der Priester berührt mich und verursacht ziemliches Leid. Finsterste Verdammnis!

Ich ramme ihm im Gegenzug mein Schwert in den Leib und aktiviere den gespeicherten Vampirgriff. Da er nicht Untot ist, entziehe ich ihm seine Lebenskraft und heile mich damit etwas. Nach mehreren weiteren Schlägen bricht der Priester zusammen, da er mit meinem Zwergenschwert nicht wirklich schwer zu treffen ist. Druss schnappt sich ebenfalls einen dieser halbdurchsichtigen Kleriker und haut ihn um, nachdem dieser ihm auch ein Leid angetan hat. Auch der letzte der Priester fällt, allerdings hat er als letzte Handlung noch Harun auf seine Seite gezogen und der ist jetzt außer Kontrolle. Lia wischt mit den verbliebenen Goblins den Boden auf, während Druss den bezauberten Harun zu Boden ringt. Ich zücke meinen praktischen magischen Totschläger und zieh ihm eins über, so dass er ins Reich der schlummernden Kopfschmerzen abtaucht. Druss wirft Harun kurzerhand über die Schulter und zieht sich zum gegrabenen Eingang zurück. Von außerhalb des Tempels ist zu hören, wie massive Verstärkung anrückt. Mit Flammenwänden und einer Energiewand halte ich sie auf, da wir hier noch nicht ganz fertig sind.

Lia gibt mir Deckung, während ich die gefangenen Feenwesen befreie, die in den Opferkreisen noch leben. Bei den drei Pixies zögere ich etwas. In mir halt immer noch Xanas "Hab ich es nicht gesagt!" in den Ohren, als ich damals den gemeinen Spaßmacher befreit habe. Aber inzwischen habe ich im Kreegogerwald einen anderen, durchaus netten Vertreter dieser Art kennen gelernt und der war ja ganz in Ordnung gewesen. Also befreie ich alle Feenwesen und wir ziehen uns geschlossen zurück. Der Umber Hulk bringt seinen Stollen zum Einsturz und wir sind erst mal in Sicherheit. Wenn man das so nennen möchte. Mal sehen, was uns sonst noch hier wiederfährt. Die Priester sind in den Boden gezogen worden, als wir sie erledigt haben. Wahrscheinlich befinden sich ihre Körper in der Nähe von Harvans Herz, vermutet Druss. Und bevor wir da hinunter gehen, brauchen wir den Dolch des Goblinkönigs. Den Dolch, der Götter töten kann. Allerdings kommen wir zu dem Schluss, dass wir für heute keine weiteren Kämpfe ausführen können. Ich beschwöre ein schickes Herrenhaus, entspannen uns im Spa des Hauses und begeben uns dann zur Ruhe. Nur der arme Druss muss auf Harun aufpassen, der immer noch im Bann des Goblinklerikers steht. Leider können wir momentan nichts gegen seinen Zustand tun. Finsternis!

Gespielt am 08.10.2011
Spielleiter: Stefan
SC: Kaira 20 (Schurke 4/ Seher 2/ Unseen Seer 4/ Arkaner Trickser 10)
Druss 19 (Barbar 16/Psioniker 2/Ilthidentöter 1)
Harun 18 (Krieger 6/ Gesegneter Templer 10/ Gotteskrieger 2)
Dolon 18 (Kleriker 8/Kriegspriester 10)
Lia 18 (Waldläufer 5/ Kriegsmagier 6/Arkaner Bogenschütze 2, Mystischer Ritter 5)
EP: Stufe 18 3225 Stufe 19 2752 Stufe 20 2580
Kaira 75, Druss 300, Harun 75, Lia 150
Überwundene Gegner
sechs Goblin Mobs
2 Späher
3 Aufseher
4 Elite Wächter
3 Kleriker in die Flucht geschlagen
3 Umber Hulks
1 riesiges Grabedings
Beute
Nix
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 06. Februar 2012, 11:22:16
Kapitel 11
Göttermörder!

22. Nachtal 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Höhle der Goblins

Ich wache gut ausgeschlafen am nächsten Morgen auf. So ein jederzeit verfügbares Luxusanwesen ist doch was feines. Eine der Nebelfrauen schwebt über mir. Über diese Feenwesen gibt es viele schlimme Geschichten. Die Moral dieser Geschichten, lege dich nicht mit Nebelfrauen an oder versuche sie zu betrügen. Oder verärgere sie. Auf alle Fälle gehören sie zu den Feenwesen, vor denen man Angst haben sollte. Deswegen bin ich nicht begeistert, sie über meinem Bett schweben zu sehen. Verdammnis!

Sie fragt mich ganz Nett, was uns in diese finstere Gefilde geführt hat. Ich erzähle ihr die Geschichte von Harvan, der Sohn des Auppensers und einer Feenkönigin, der von seinem fiesen Halbbruder aufgrund der falschen Prophezeiungen des Gargathan Codex gefangen genommen wurde. Dann wie aufgrund von Intrigen von Moloch der arme Junge geschlachtet und in drei Teile geteilt wurde. Sein Herz wurde in einen Golem gesetzt und wurde zu Borem vom kochendem See. Ich erzähle, wie dieser Golem, nachdem er unendliches Leid über Menschen, Elfen und Feen gebracht hatte, von drei mächtigen Abenteurern besiegt wurde. Wie der damals noch sterbliche Tyrannos das Herz herausschnitt und es durchbohrte. Die finsteren Drei ließen das Herz in einer Höhle versteckt zurück, bis der Dolch von einem gierigen Drachen gestohlen wurde. Hier unterbricht mich die Nebelfrau und macht mir klar, dass ich da was missverstanden habe. Der Dolch wurde von einem Goblin geraubt, der danach sich zum ersten der finsteren Goblinkönige dieses verdorbenen Reiches aufschwang. Nun gut, soweit die Geschichte. Auf alle Fälle suchen wir das Herz, um die Mutterzyste zu zerstören. Dieser ganze Hass muss endlich aufhören oder die ganzen Sternensee versinkt im Blutrausch. Und da wäre ja noch das Problem mit der längsten Nacht, die ich aber erst mal verschweige.

Die Nebelfrau erzählt mir noch folgende Dinge. Neben dem Herz liegt der Torso von Krintak, dem Vater der Namen. Einst war dieser Krintak der mächtigste Gott im Goblinpantheon. Aber die anderen Goblingötter neideten Krintak seine absolute Macht über sie. Also zogen sie im geheimen eine Gruppe von Eliteassassinen auf, die keine Namen hatten. Dadurch dass sie keine Namen hatten, hatte auch Krintak keine Macht über sie und die namenlosen Assassinen rissen ihm Unterkiefer, Zunge, Arme und Beine ab. So war Krintak all seiner Möglichkeiten beraubt, sein Wissen zu nutzen. Er geriet im Laufe der Jahrtausende in Vergessenheit, bis es seinen wenigen verbliebenen Anhängern gelang, ihn in die Höhle mit dem Herzen zu schaffen. Seitdem vegetiert er dort unten dahin, umhegt von seinen letzten Anhängern, diesen verruchten Stamm. Nach der Geschichte komplimentiere ich die Nebelfrau aus meinem Quartier und lerne die Zauber des Tages auswendig.

Dann versuchen Dolon und ich die Beherrschung von Harun zu brechen, was uns trotz mehrerer Versuche und Einsatz äußerst mächtiger Magie nicht gelingen mag. Schließlich erbarmt sich die Nymphe Harun und lässt ihre Kräfte spielen, was die Bezauberung mit einer neuen Bezauberung überlagert. Allerdings wird Harun dadurch Blind. Finsternis! Zu seinem und unserem Glück hat Dolen einen Stecken, mit dem er das wieder reparieren kann. Nun gut, muss es eben so gehen. Harun bekommt von der Nymphe den Auftrag, dass Herz zu beschaffen. Ich hoffe nur, dass es am Ende keinen Interessenkonflikt darüber geben wird.

Der Schlachtenrufer wirkt einen Zauber, so dass er sich mit dem Erdkoloss vor dem Eingang des Herrenhauses unterhalten kann. Wir entwerfen einen wagemutigen Plan, wie wir an den Goblinkönig seinem Göttermörderdolch heran kommen können. Ist eigentlich der Plan, den wir immer haben, nur das wir dieses Mal uns nicht mit reden aufhalten werden. Der Umber Hulk buddelt uns einen Zugang zu der Haupthöhle der Goblins, auf dessen unterste Ebene der König residiert. Wir schlüpfen durch, nachdem ich uns alle Unsichtbar gemacht habe.

Auf einem Plateau vor seiner Wohnhöhle hat sich der König aufgebaut und leitet gerade ein Ritual, in dem gefangene Elfen und Menschen in Schlammgruben geworfen werden, um mit Hass verursachende Zysten infiziert zu werden. Hier an der Quelle geht die Infektion in Sekundenschnelle von statten. Bevor wir eingreifen können, gehen die Infizierten sich unter dem allgemeinen Gejohle tausender Goblins, die sich hier in der Haupthöhle versammelt haben, an die Kehle. Rasend vor Hass zerfetzten sie sich regelrecht gegenseitig. Was für ein grausames Schauspiel.

Wir sind hier ziemlich weit unten in der Haupthöhle. Es gibt nur eine Rampe, die knapp sechs Meter breit ist, welche die unterste Ebene mit den Höhlen darüber verbindet. Die werden Druss und Lia hinter einem von Dolon hochgezogenen Steinwall verteidigen. Notfalls werde ich noch ein Feuerelementar beschwören. Anfangs wollen wir noch warten, bis sich der König in seine Höhle zurück verkrümelt, aber er scheint sich darin zu gefallen, nun eine ewig lange Rede darüber zu halten, dass sich die großen Völker der Oberfläche in dieser Region, also die Menschen des alten Jhaamdaths und die Elfen des Chondalwaldes sich bald durch die Zyste gegenseitig so bekämpfen werden, dass die Goblins mit den kümmerlichen Resten ein leichtes Spiel haben werden. Und wenn wir heute scheitern sollten, könnte dieser hinterlistige Plan durchaus von Erfolg gekrönt sein. Aber wir werden nicht scheitern, denn die Götter werden uns den Mut, die Raffinesse und die Stärke geben, dieses Problem für alle Zeit aus der Welt zu schaffen. Also, worauf warten wir noch?
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 09. Februar 2012, 11:08:57
22. Nachtal 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Höhle der Goblins

Ich eröffne den Reigen der Vernichtung mit einem Säuresturm, der den gewaltigen König, der den Göttermörderdolch an einem Speer trägt, seinen Bannermann und vier seiner fünf Leibwächter erwischt. Einer steht leider zu weit draußen. Der Sturm fährt über sie hinweg und nimmt ein paar ziemlich mit. Harun springt den Goblinhäuptling regelrecht an und trifft ihn ziemlich hart (126 Schaden mit einem Kritischen Treffer). Dolon erschafft die Steinmauer, auf er Druss und Lia Stellung beziehen, um die Goblinmassen abzuwehren, die sogleich auf uns einzustürmen beginnen.

Der große Goblinkönig fängt an noch größer zu werden, seine Muskelberge schwellen an und er läuft rot an. Oh oh! Mit einem unglaublichen Brüllen beginnt er mit rasendem Zorn auf Harun einzustechen. Sein Speer zuckt dabei so schnell vor und zurück, als würde er unter einem Zauber stehen, der seine Vitalfunktionen beschleunigt. Harun wird mehrmals hart getroffen und sieht danach nicht mehr besonders gesund aus. Ich werfe einen weiteren Säuresturm, der wiederrum recht gut einschlägt. Harun lässt sich nicht lumpen und schlägt mit großer Wucht auf den Goblinkönig ein, alle seine Hiebe finden zielsicher ihr Ziel. Da Harun nicht nah genug in unserer Nähe steht, wirkt Dolon eine Massenheilung um Harun am Leben zu erhalten, unter dem sich schon eine große Lache Blut angesammelt hatte. Die Formation zu verlassen ist nie besonders klug, aber die Nymphe scheint den Templer übermotiviert zu haben. Ja, Liebe macht eben blind, weiß ich nur zu gut aus eigener bitterer Erfahrung.

Die Leibwächter greifen nun ebenfalls ins Geschehen ein, drei bilden eine Kampfline vor Dolon und mir, da wir auf gleicher Höhe stehen. Wir stecken die Treffer aber gut weg oder werden gar nicht erst getroffen. Tymora sei Dank. Harun hat nicht soviel Glück und sieht noch schlimmer als vor Dolons Heilung aus. Verdammnis! Da der Feind sich nun schön aufgereiht hat, jage ich einen Blitzstrahl durch sie hindurch und treffe auf der anderen Seite einen weiteren Leibwächter und den König. Ich sorge für weiteren Schutz, in dem ich mich mit einem Vampirgriff weiter kräftige. Der Anführer der Goblins ist mehrmals so schwer getroffen worden, dass er gar nicht mehr leben dürfte. Harun zieht sich in einem Anfall von gesundem Menschenverstand mit einem Dimensionstor zurück, kassiert aber noch einen abschließenden Schlag. Schwer angeschlagen kommt er bei uns an. Das war jetzt verdammt knapp gewesen.

Dolon gibt dem König die Macht von Tempus mit einem recht heftigen Flammenschlag zu schmecken. Obwohl er anfängt zu brennen, scheint ihn das nicht zu kümmern. Er hat Wunden, die ihn eigentlich töten müssten, aber dieser rasende Berserker steht immer noch. So langsam wird mir wirklich mulmig zumute. Verdammnis! Die Leibwächter probieren die Festigkeit unserer Rüstung aus, scheitern aber zum größten Teil. Ein Teil der Leibwächter rückt weiter vor, um Harun hinter uns zu erreichen, der schwer angeschlagen ist. Der Berserker kommt nach und greift mich an, trifft aber nicht. Tymora sei Dank!

Ich versuche es mal mit einem Kettenblitz und werfe ein paar Leibwächter um, der Koloss vor mir zeigt sich immer noch vollständig unbeeindruckt von meiner arkanen Macht. Harun rückt weiter zurück und heilt sich etwas. Dolon erledigt zwei weitere Leibwächter. Es sind nur noch wenige übrig, aber die greifen uns weiterhin vehement an. Welle um Welle brandet gegen die Steinmauer an. Lia und Druss halten blutige Ernte, aber die Goblins benutzen ihre Gefallenen um eine Rampe zu bauen, könnte man jedenfalls beinahe meinen. Der Berserkerkönig greift nun Dolon an, aber seine harte Rüstung verhindert das schlimmste. Ihm diese Rüstung zu schenken war damals wirklich clever von mir gewesen. Ich töte einen weiteren Leibwächter mit Flammenden Strahlen, die verdammt gut treffen.

Harun heilt sich weiter, Dolon erledigt den letzten Leibwächter. Ein weiterer Schlaghagel geht auf Dolon nieder und so langsam macht der König den Eindruck, dass er seine Wunden bemerkt. Seine Raserei scheint kurz vor dem Ende zu sein. Hinter uns fällt die Mauer und ich beschwöre einen Feuerelmentar, um den Barbaren und die Waldläuferin zu unterstützen. Auch Harun eilt zur deren Unterstützung herbei. Der König haut ein weiteres mal auf Dolon ein und trifft ihn mehrmals, da er keine Wucht mehr in seine Schläge legt. Dann fällt riesige Goblin einfach tot um. Geht doch!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 13. Februar 2012, 14:51:58
22. Nachtal 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Höhle der Goblins

Dolon schnappt sich den Göttermörderdolch, während ich in die Wohnhöhle hineinschaue. Die Wände sind voller Trophäen, darunter zwei magische Waffen. Die schnappe ich mir, ebenso ein paar herumliegende Schmuckgegenstände. Dolon wirkt auf uns Windwandeln und wir verlieren unsere Stofflichkeit. Unter dem Absatz mit dem toten Goblinkönig liegt die Senke mit den Schlammgruben, wo die Gefangene infiziert wurden. Dort liegt auch eine Art Brunnen, wo die Schlammbrühe hochgeholt wird. Das ist ein Zugang zur Tiefe. Wir lassen von unserem ursprünglichen Plan ab, sagen unserem neuen Freund den Erdkoloss bescheid, dass wir nun direkt in die Tiefe vorrücken. Diese Gelegenheit nützen wir. Ich entlasse meinen Freund, den Feuerelementar, der eine ganze Hundertschaft Goblins verkokelt hat, aber jetzt schwer angeschlagen ist. Ich gehöre nicht zu den Magiern, die ihre beschworenen Kreaturen bedenkenlos opfern. Natürlich sind auch unter meiner Herrschaft einige Elementare drauf gegangen, aber wenn es möglich ist, entlasse ich sie vorher aus meinem Dienst und schicke sie zurück.

Wir dringen in den Schlammbrunnen ein. Die Wandung ist grob behauen und wir dringen ziemlich tief ein, wie wir an den Gesteinsschichten um uns herum gut sehen können. Ein Zwerg hätte sicherlich seine reine Freude an diesem Ausflug. Wir kommen schließlich in ein rot leuchtendes Gewölbe heraus. Hier fließt ein träger Fluss aus stinkendem Schlamm. Seine Ufer sind mit unzähligen Knochen und Unrat bedeckt. Das rote leuchten kommt von roten Steinen, die aus sich heraus glühen. Wir landen und laufen am Ufer entlang, bis wir eine größere Höhle betreten. Auch hier ist alles voller abgenagter Knochen und viele davon sind eindeutig Menschlich. Hier treffen wir auf einen uralten Goblin in Begleitung zweier mutierter Grottenschrate. Bei dem Goblin handelt es sich um einen Kleriker des Krintak. Wir bekommen das Übliche zu hören, dass wir keine Chance haben, auch wenn wir die ersten sind, die es bis hierher geschafft haben. Nun, wir werden auch die ersten sein, die Haruns Herz holen werden.

Wir beginnen den Kampf. "Beeilt euch!" ruft Dolon und der Reigen der Vernichtung beginnt. Der Priester darf nicht überleben. Ich brate ihm zuerst eine maximierte Säurekugel auf den Pelz und als das nicht reicht, kriegt er noch eine schnelle hinter her. (205 Schadenspunkte!) Der Goblin platzt regelrecht auseinander. Ein Problem weniger. Die Grottenschrate greifen an. Einer wirft Harun in den Schlammfluss. Nein! Ein anderer greift Dolon an, der aber stehen bleibt. Harun geht einen kurzen Moment unter kommt dann vor Wut schnaubend wieder hoch. Er krabbelt aus dem Fluss und rennt nun Richtung Lia und Druss, die einen weiteren Schrat weiter hinten abwehren. Dolon zeigt dem mutierten Schrat das mit einem Schlachtenrufer nicht zu spaßen ist und haut ihm mehrere harte Schläge um die Ohren. Ich sause mit Hilfe meiner Stiefel um den Gegner, der mit Dolon kämpft und jage durch beide Schrate einen Kältekegel. Das friert sie ziemlich ein, aber einer von ihnen greift mich an, ein Teil des Schadens kann ich auffangen und bleibe auch auf den Beinen. Der Schlachtenrufer wird zurück gedrängt, bleibt aber auf dem Ufer noch stehen. In Harun streiten inzwischen drei Bezauberungen um die Vorherrschaft und er weiß nicht mehr, was er eigentlich tun soll.

Dolon greift an und vermöbelt das Schratding ziemlich gut. Ich flankiere mit Dolon und piekse es zweimal, was reicht, um das Ding zu töten. Das Überlebende greift weiter Dolon an, der wieder zurück gedrängt wird. Harun steht wieder auf unserer Seite und greift mit einem heftigen Hieb ein. Der schwer angeschlagene Dolon heilt sich, während ich dem Ding mal kurz eine heftige Säurekugel zentriere, was es sterben lässt. Puh!

Diesen Kampf haben wir gewonnen, Dolon heilt uns so gut es geht wieder hoch, aber allzu viele Kämpfe werden wir heute nicht mehr bestreiten können. Frisch gestärkt eilen wir weiter vorwärts, bevor den Goblins eine Möglichkeit einfällt, uns nach hier unten zu folgen. Ist wahrscheinlich nur eine Frage der Zeit, bis sie uns zu überrennen versuchen. Und allzu viele Kontermöglichkeiten haben wir nicht mehr. Aber ich nutze die Kampfpause um die beiden Schwerter und den Dolch zu identifizieren. Die Schwerter sind scharf und haben sonst eine geringe Verzauberung auf ihren Mithralklingen. Der Dolch dagegen strahlt vor Magie, er hat eine Verzauberung, die kein Mensch eigentlich vollbringen sollte. Meines Wissens hat einst ein finsterer Kult diese Waffe geschmiedet, mit dem Ziel, Götter zu töten. Jergal bekam Wind davon und entriss ihnen die Seelen. Noch immer sollen sie furchtbarste Qualen für ihren Frevel erleiden. Auf alle Fälle ist die Waffe so unheilig, dass ich sie ohne Konsequenzen nicht anfassen kann und auch will. Diese Waffe ist ein geschmiedeter Frevel und allein sie ansehen zu müssen, dreht mir schier der Magen um.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 16. Februar 2012, 14:40:52
22. Nachtal 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Höhle der Mutterzyste

Dolon kann den Göttermörder anfassen, ohne dass ihm schlecht wird, deswegen beschließen wir, dass er ihn führen soll. Eine Entscheidung, die uns beinahe des Leben gekostet hätte, wie sich später noch heraus stellen sollte. Aber in dem Moment konnte ich mich einfach nicht überwinden, dieses schreckliche Ding auch nur zu berühren. Wir rücken nun weiter vor. Die Umgebung wandelt sich. Es riecht nach brennenden Bäumen und Blut. Die Leiche eines gerüsteten Mannes gespickt mit Elfenpfeilen treibt an uns vorbei. In der Ferne hören wir Schreie, Waffengeklirr und das wiehern von Pferden. Eine Schlacht ist im Gange. Seit Jahrtausenden scheint hier auf ewig die Schlacht um den Hain von Tremel zu toben. Wir sind gefangen in dem Traum eines sterbenden Gottes, der die letzten Minuten seiner Existenz wieder und wieder durchleben muss. Da muss man ja Wahnsinnig dabei werden. Verdammnis!

Schließlich erreichen wir ein Becken, auf einer Säule getrockneten Schlammes liegt das Herz. Es ist größer als das eines kleinen Jungen, größer als das eines Menschen. Höchstens Riesen haben ein solch großes Herz. Finstere Magie muss es verändert haben. In der Mitte hat es ein Loch von der Größe der Dolchklinge. Aus diesem Loch quillt dieser Schlamm kontinuierlich in ein Becken, aus dem der Strom gespeist wird, an dem wir entlang gelaufen sind. Am gegenüberliegenden Ufer steht ein weiterer unstofflicher Kleriker und sieht gar nicht glücklich aus. Hinter dem Becken ist ein Thron ohne Beine aufgestellt, der krude aus Holzlatten gezimmert und mit Metallplatten verstärkt ist. Darauf thront ein verstümmelter riesiger Goblin. Mit Beinen wäre der bestimmt fünf Meter hoch, so ist der Torso immer noch stolze drei Meter hoch. Auch die Arme fehlen, ebenso der Unterkiefer samt Zunge. Seine Feinde sind wirklich nicht zimperlich mit ihm umgegangen. Finsternis!

Da wir nicht zum reden hier sind und die Gespräche mit Krintak obendrein höchst einseitig sein dürften, halten wir uns nicht mit Palaver auf. "Beeilt Euch!" rufe ich und alle sind jetzt ganz hibbelig. Ich rücke schon mal recht nah an den Gott heran. Harun springt über den Schlammfluss und versucht den Goblin nieder zu strecken, was auch ganz gut gelingt. Eine Armee geisterhafte Goblins formieren sich und attackieren Dolon und mich. Obendrein schleudert der finstere Gott noch einen Blitz aus schwarzer Energie auf mich, unter den ich mich einfach weg ducke. Ha! Dolon stärkt sich und rückt emsig in perfekte Sturmangriffdistanz vor. Der Kleriker zaubert ein Leid auf Harun, der aber die dunkle Energie einfach abschüttelt. So im Sichtbereich seines Gottes zu versagen ist schon verdammt bitter.

Ich brat dem verstümmelten Gott eine Säurekugel auf den Pelz, die ordentlich reinhaut. Harun macht einen Schlaghagel und trifft sagenhafte einmal. (Dreimal an Fehlschlagchance gescheitert und dann noch eine 1!) Wieder werde ich von Geisterhaften Goblins belästigt, ebenso Dolon. Ich opfere emsig weitere Zauber um die Schläge abzumildern, aber es kommt trotzdem noch einiges durch. Allzu lange können wir hier keinen Abnutzungskampf führen. Dolon greift mit voller Wucht nun an und flankiert mit mir nun den verstümmelten Gott. Der Goblinkleriker fängt an zu predigen, aber niemand hört ihm zu.

Mit einem Geisterhieb steche ich zwei ordentliche Wunden in den Leib von Krintak, aber die anderen Hiebe gehen fehl. Auch wenn er sich nicht mehr bewegen kann, schützen ihn doch fiese Schutzzauber. Ein weiteres Mal belästigt mich eine Geisterarmee. So langsam werden die echt nervig, da man denen nicht einfach durch Umpositionierung entkommen kann. Es läuft auf einen Abnutzungskampf heraus, wo gerade jetzt Druss weitere Grottenschrate abwehren muss. Schlechtes Timing! Finsterste Verdammnis!

Dolon heilt uns Beide etwas hoch, damit werden wir ein paar Herzschläge länger aushalten können. Harun schafft es nicht, den Goblin zu treffen, was so langsam äußerst peinlich wird, da der kleine Goblin schon aus dem letzten Loch pfeift, der uns obendrein einen Wunden verursachenden Flächenzauber reinzieht, der aber äußerst schwächlich bei uns ankommt. Noch mal Glück gehabt. Auch ich treffe nun nichts mehr. (RK 40 ist doch recht knackig). Dolon ist gezwungen sich ein weiteres mal hoch zu heilen, um noch stehen bleiben zu können. So langsam wird mir klar, dass ich einen schrecklichen Fehler begangen habe. Ich hätte nicht so zimperlich in Bezug auf "Göttermörder" sein sollen und diese Waffe führen, während Dolon mit dieser kleinen Waffe einfach nicht zurande kommt und obendrein noch damit beschäftigt ist, uns mit Heilmagie am Leben zu halten. Harun schafft es endlich den lästigen Priester zu erschlagen und kommt auf uns zu. Ich werfe noch eine Kugel aus Säure, was nun die letzte des heutigen Tages war. Trotz Schubsen kommt viel zu wenig durch. Dann versuche ich es mit flammenden Strahlen, die leider sofort verlöschen. Beim zweiten Versuch geht wenigstens etwas durch. Dolon schafft es nun mit mehreren Hieben den Gott weiter zu schwächen und der Templer schafft es endlich seinen Hintern hier her zu schwingen. Natürlich schafft er es mit einem Glückstreffer den Gott umzuhauen und Dolon vernichtet ihn mit dem Dolch!

War ja jetzt gar nicht so schwer. (Kaira hatte noch ein Drittel ihrer Lebenspunkte, hatte trotzdem mehr als Dolon und Harun zusammen). Ich küsse zuerst mein Amulett und danke Tymora, dass sie mich wenigstens vor Schaden bewahrt hat, da der Gott in den letzten Runden Probleme hatte, durch meine Rüstung zu kommen. Auch wenn ich nicht viel in diesem Kampf beisteuern konnte. Vergessene Götter sind definitiv keine Gegner, die mir liegen. Ich falle Dolon um den Hals und drücke ich einen dicken Schmatz auf die Wange, was ihn rot anlaufen lässt und sprachlos macht. Der Körper des toten Gottes löst sich auf, ebenso seine geisterhafte Goblinarmee.

Der Schlachtenrufer schwebt nun zum Sockel im Schlammteich und steckt den Dolch zurück ins Herz. Augenblicklich versiegt der Strom aus verdorbenen Schlamm. Diese Gefahr ist gebannt. Die Illusion des brennenden Hains verblasst und wir sehen uns in der wirklichen Höhle wieder. Auf steinernen Bahren liegen unzählige Skelettierte Goblins, Überreste seiner toten Anhänger. Am Rand sind verwirrt aussehende Erdkolosse zu sehen. Dolon macht ihnen mit seinem Zauber klar, dass wir hier sind, um sie zu befreien. Wir beschreiben ihnen, wo sie ihren Bruder finden, der uns geschickt hat. Dann streife ich durch die Höhle und finde einiges an Schätzen. Acht Ringe, vier Speere, drei Kurzschwerter und ebenso viele Umhänge sind magisch. Dazu noch jede Menge Schmuck und Edelsteine. Damit lässt sich was anfangen. Auch vergessene Götter zu töten scheint äußerst lukrativ zu sein.

Wir teleportieren in die Höhle zurück, wo der Eingang zum Herrenhaus sich befindet. Wir müssen rufen, damit die anderen uns hier finden. Die Nymphe ist begeistert, dass wir das Herz haben. Ich schlage vor, dass sie den Bann beendet. "Welcher Bann? Das ist wahre Liebe!" haucht sie. Na prima auch. Jetzt kommt auch zur Sprache, dass die Feenwesen nicht rein zufällig hier sind. Sie haben sich im Auftrag von Harvans Mutter hier her hineingeschlichen, um das Herz zu finden. Harvans Mutter lebt noch? Nun gut, wir lassen uns breit schlagen, die Feen zu ihr zu begleiten. Das dürfte Interessant werden.

Gespielt am 15.10.2011
Spielleiter: Stefan
SC: Kaira 20 (Schurke 4/ Seher 2/ Unseen Seer 4/ Arkaner Trickser 10)
Harun 18 (Krieger 6/ Gesegneter Templer 10/ Gotteskrieger 2)
Dolon 19 (Kleriker 8/Kriegspriester 10)
EP: Stufe 18 3880 Stufe 19 3410 Stufe 20 3100
Überwundene Gegner
1 Hohepriester
1 alter Priester
2 komische Grottenschrate
1 Goblin Häuptling
6 Leibwächter mit Bannermann
1 Krintak, Herr der Namen, Gott der Goblins
Beute
1 Göttermörderdolch +6
Magierring Stufe 2 (Dolon)
Schutzring +4 (Harun)
Kälteresistenzring 20 (verkauft)
Feuerresistenzring 20 (verkauft)
Ring des Entrinnens (Lia)
Unsichtbarkeitsring (Pool)
Ring des schwachen Zauberspeichers 3 Grade (Harun)
Ring des Negativen Energieschutzes (Lia)
Speer +3 der Resonanz (verkaufen)
Speer +2 der Anarchie und Warnung (verkaufen)
Speer +4 der Psychokinese (verkaufen)
Speer +4 (verkaufen)
Kurzschwert +3 der Schnelligkeit (verkaufen)
Kurzschwert +5 aus kaltem Eisen (Kaira)
Kurzschwert +3 Unheilig (verkaufen)
Schutzumhang +5 (Kaira) (ihr Schutzumhang +4 Dolon, sein +3 in den Pool)
Charismahumhang +6 (Lia)
Schlachtenumhang (verkaufen)
2 Scharfe Schwerter +2 (verkaufen)
Schmuck und Gold 18000
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 20. Februar 2012, 10:42:39
Kapitel 12
Die Trauer einer Mutter!

22. Nachtal 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Höhle der Goblins

Unser Freund der Umber Hulk buddelt uns zurück an die Oberfläche. Wir verabschieden uns in Freundschaft von ihm und gehen mit den Feenwesen tiefer in den Wald. Die Nebelfrauen weißen uns den Weg. Die Nymphe gleitet regelrecht durch das Unterholz und ihre bloßen Füße scheinen den Boden gar nicht richtig zu berühren. Zuerst gehen wir nach Südosten, biegen dann aber nach Norden hin ab, ohne das jetzt ein Hindernis im Weg gewesen wäre. Dann geht es nach Nordosten und dann wieder nach Südosten. Schließlich biegen wir wieder nach Nordosten ab. Ich bin nicht sicher, aus welchen Grund wir diese Route einnehmen. Auf alle Fälle wird der Wald dichter, urtümlicher und auch fremdartiger. Ich habe hier das gleiche Gefühl wie damals im Drunakwald, der auch von fremden Wesen unsubtil berührt worden war. Das ist wohl das, was man einen Feenwald nennt. Kalte Schauer laufen wir über den Rücken und lassen mich frösteln. Finsternis!

Die Bäume werden dunkler, verwachsener, als ob sie vom bösen berührt worden wären. Mir kommen viele Geschichten aus meiner Kindheit wieder hoch, die davon handeln, wie unschuldige Kinder im tiefen Wald sich verlaufen oder von scheinbar verspielten Feenwesen in genau solche dunklen verwunschenen Wälder gelockt werden, wo ihnen meist schlimme Dinge wiederfahren. Die Moral der Geschicht, trau den bösen Feen nicht. Ich habe nicht mehr allzu viele Offensive Zauber und mit jedem Schritt tiefer in den Feenwald denke ich, dass wir einen Fehler machen. Schließlich bewegt sich einer der Bäume und wendet uns ein richtiges bewegliches Gesicht zu, dass wie in das Holz eingeschnitzt erscheint.

"Na, Elanie, wieder ein paar Ritter für der Herrin Spiele?" fragt der Baum die Nymphe.
"Nein, ich bringe frohe Kunde. Wir haben ein Teil ihres Sohnes!" erwidert Elanie die Nymphe. Ich fange mit dem Baum ein Gespräch an, er heißt Zackborak, was wohl soviel heißt wie Nimmersatt. Offenbar bringen Feen öfters Leute mit in den Hain, um die Königin aufzuheitern. Was auch immer das genau heißen mag. Wir folgen den Feen noch tiefer in den verwunschenen Wald. Schließlich hören wir Flügelschlagen. Ein recht seltsames Feenwesen landet vor uns. Es ist etwas kleiner als ich und hat graue Haut, Hörner auf dem Kopf, Fledermausflügel auf den Rücken und gelb leuchtende Augen. Für eine Gargyle ist es zu klein, sieht aber sonst genau so aus. Man könnte meinen, der Dämon vor dem Brunnenhaus wäre lebendig geworden und steht nun vor uns. Unsere neugewonnenen Feenfreunde verdrücken sich vor der Landung in den Wald und sind nicht mehr zu sehen. So was aber auch!

Wir kommen mit dem Wesen ins Gespräch. So wie es aussieht, ist das Ding kein Feenwesen, sondern ein Dämon, genauer gesagt ein Nabasu. Und so wie es scheint, hat er noch zwei Kumpels mitgebracht. Nach etwas hin und her und dem vergeblichen Versuch, mehr Informationen über seinen Aufenthaltsgrund heraus zu finden, machen wir das, was wir am Besten können. Das Böse totschlagen. Lia reagiert als erste und ruft "Kugel aus Energie, flieg und sieg!" Sie trifft ziemlich gut, aber dann brechen zwei weitere von diesen Dämonen aus dem Unterholz. Alle drei setzen unheilige Energie frei und ich fühle mich deutlich geschwächt und vergesse drei Sprüche aus meinem Repertoire. Verdammnis! Lia und Dolon werden ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen. Ich räche mich augenblicklich mit einer Säurekugel und treffe verdammt gut (69 von 90!) Dolon greift die vor mir stehenden Nabasu und zeigt, wo bei Tempus der Hammer hängt. Harun versucht einen Sturmangriff auf eine der flankierenden Dämonen, stolpert über eine hochstehende Wurzel und fällt schon beinahe komisch der Länge nach hin. Autsch! Druss beschwört eine Kraft, mit der er indirekt sehen kann, weil die Nabasu mit ihren Blicken dunkle Dinge tun können und läuft zu dem dritten Vieh hin. So stehen wir jetzt weit verteilt im Wald. Verdammnis!

Lia beschließt lieber nun mit ihren Pfeilen zu schießen und trifft halbwegs ordentlich. Die Viecher versuchen irgendeine finstere Magie, erreichen damit aber nix. Ich habe nur noch kleine Säurekugeln, werfe eine, aber die geht fehl, weil ich nicht richtig hinschauen mag, weil die gelben Augen so unheimlich glühen. Dolon ergeht es ähnlich, da er entweder weit daneben schlägt oder die steinerne Haut des Dämons nicht zu durchdringen vermag. Harun steht auf und trifft ebenfalls nicht. Dafür zeigt der Barbar mal wieder, wie man es richtig macht und haut dem Dämon mit großer Wucht seinen Zweihänder wiederholt treffsicher um die Ohren. Die elfische Waldläuferin spickt den Wald mit Pfeilen, dass wird noch Ärger geben. Der Dämon bei Harun springt Dolon in den Rücken und die beiden Viecher beginnen auf ihn einzubeißen, was trotz der massiven Rüstung von Dolon gut gelingt. Finsternis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 23. Februar 2012, 14:03:30
22. Nachtal 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Verwunschener Feenwald

Ich haue dem fiesen Dämon eine Schalkugel um die Ohren und Dolon gelingt es mal ordentlich drauf zu hauen. Geht doch! Harun läuft hinter her, macht aber nichts mehr weiter. Druss haut den seinen Ordentlich, macht ihn aber noch nicht kalt. Unsere Elfe besinnt sich und trifft sogar einen der Gargylen mit einem Pfeil. Dem Barbaren wird Lebensenergie entzogen, während die anderen beiden an Dolon herum knabbern. Ich versuche einen der Dämonen zu hauen, scheitere aber an deren Haut, die sich wie Stein anfühlt. Da komme ich mit meiner kleinen Klinge kaum durch. Dolon schlägt wieder daneben, Harun greift an und trifft gut. Druss erledigt den seinen und ist nun frei. Die arme Elfe piekst weiterhin  Bäume, die Gargylen greifen weiter Dolon an, aber seien Rüstung schützt ihn diesmal halbwegs. Ich hole mir einen Zauber zurück, aber die beiden Kämpen von Tempus erledigen nun ihre Gegner mit Bravour. Tempus sei Dank! Oder der Dame Tymora, dass sie uns doch noch gelächelt hat.

Da offenbar noch weitere von diesen Viechern hier herumlaufen, ziehen wir uns in einen Seiltrick zurück. Puh! Das war ja jetzt was. Zu unserem Glück bleiben wir unbehelligt, da wir so gut wie keine Zauber mehr haben und werden erst am nächsten Tag wieder von Elanie gestört. Wir haben gerade gut gefrühstückt und sind frisch gestärkt. Bei der Nymphe Elanie sind noch zwei Zentauren die recht seltsam aussehen. Auch sind sie mit menschlichen Schädeln, die sie als Trophäe genommen haben, behangen. Ein seltsamer Elf mit Hirschgeweih auf dem Kopf, dass wirklich mit ihm verwachsen ist, steht etwas abseits. Die Nymphe erzählt uns, dass die Königin verschwunden ist. Diese Dämonen randalieren im Wald und greifen Feen an. Und natürlich liegt es mal wieder an uns, die Sache zu klären. Aber dafür sind ja Helden nun mal da. Das ist fast schon wie in den Geschichten der Barden. Ich könnte die Sache richtig genießen, wenn ich meine Kinder denn alle in Sicherheit wüsste. Trotzdem ist da natürlich auch eine Herausforderung, die es zu meistern gilt. Vielleicht gelingt es uns, hier eine weitere Verbündete zu gewinnen, die uns im Kampf gegen Moloch unterstützen kann. Wobei ja bekanntlich Feen nicht zu trauen ist.

Es gibt hier zwei Lager für "Gäste". Eines der Elfen und eines der Menschen. Irgendwie habe ich den Verdacht, dass die Königin über die Trauer des Verlustes ihres Kindes wahnsinnig geworden ist und die Schlacht um den Hain von Tremel immer wieder nachspielt, denn wir kommen auf dem Weg zu Lager der Elfen immer wieder an Leichen vorbei, die zwar historisch gerüstet sind, aber noch nicht sehr lange tot sind. Ich wirke ein telepathisches Band und Lia geht mal vor zu den Elfen. Nach einer halben Stunde kommt sie wieder und weiß zu berichten, dass die Elfen und die Menschen hier im Krieg liegen und alle bezaubert sind. Die Elfen sind zu Menschenfressern herab gesunken. Das ist natürlich ein schlimme Sache. Finsterste Verdammnis!

Nun gut, wir umgehen die Elfen und laufen etwas durch den verwunschenen Wald, der richtig unheimlich wirkt. Es rauscht und es kommt mal wieder eine von diesen Möchtegerngargylen angeflogen. Wir verstecken uns, was aber nur Lia und mir wirklich gelingt. Die Männer sind einfach zu groß, um sich sinnvoll zu tarnen. Aber sie tun so, als ob sie zu dem Menschlichen "Rittern" der Königin gehören würden. Ich versuche die Gedanken des Nabasus zu lesen und finde heraus, dass die Königin irgendwo im Süden sein muss. Und es wird von einem mächtigen Ding bewacht, dass vier Sensen als Waffen hat, dazu ein Haufen Tentakel und gleich zwei Mäuler. Kein angenehmer Zeitgenosse dünkt mir. Aber wenigstens haben wir jetzt eine grobe Richtung, in die wir gehen, nachdem der Nabasu Leine gezogen hat.

Wir gehen also in die südlichen Haine, sehen ein paar weitere Leichen und finden schließlich mal recht neue Spuren, die Lia und Druss folgen. Nach einer halben Stunde finden wir endlich weitere Hinweise. An einem Feuer sitzt ein Dämonenpaktierer, leicht zu erkennen an seinen vielen spezifischen Tätowierungen auf seinem Oberkörper und zwei Bewaffnete. Die Männer gehen mal vor, um die etwas auszuhorchen. Der Paktierer ist erfreut, neue Mitstreiter gegen die Elfen begrüßen zu können. Lia und ich schleichen uns unsichtbar näher und mir gelingt es seine Gedanken zu erfassen. So wie es aussieht, wird die Königin bald vergehen und wird dann von ihrem Schmerz erlöst sein. Man könnte ja meinen, dass nach über tausend Jahren vielleicht mal der Zeitpunkt gekommen ist, nach vorne zu blicken.

Er hat dafür gesorgt, dass sein Paktdämon sich dieser Angelegenheit annimmt und die Königin in einem Becken langsam auflöst. Damit wird auch dieser Ort vergehen, denn wir befinden uns nicht mehr wirklich auf Faerun. Natürlich können wir das nicht zulassen und wir geben uns zu erkennen. Ich zentriere dem Paktierer gleich mal einen Säurekugel an einer empfindlichen Stelle. (93! Schadenspunkte). Druss zieht seine Waffe und macht einen Schritt auf den Kerl zu. Lia wirft eine Energiekugel und ich schau sie strafend an, da diese Kugeln nicht so gegen sterbliche Wesen auf ihrer Machtstufe effektiv sind wie andere ihr zur Verfügung stehenden Feuer oder Säurekugeln. Dolon haut auch noch drauf und der Paktierer ist schwer verletzt. Dummerweise schwebt von oben ein höchst seltsames Wesen ein. Es eine Art Ballon mit Gesicht, dass Ketten hinter sich herzieht. Harun bewegt sich auf es zu und einige weitere Wachen betreten das Szenario etwa fünfzehn Schritt von uns entfernt. Finsternis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 27. Februar 2012, 12:48:10
23. Nachtal 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Verwunschener Feenwald

Ich zentrier dem Kerl noch eine Säurekugel und das war es dann für ihn. Das ging ja mal ausnahmsweise flott. Ich töte eine der Wachen noch mit schnellen Flammenstrahlen. Druss stürmt auf diesen Dämonenballon zu und haut ihm eine. Das tat weh. Lia röstet eine der Wachen und wieder ein Problem weniger. Der Schlachtenrufer predigt "Beeilt Euch!" Harun greift ebenfalls den Ballon ein, trifft aber nicht, da er zu optimistisch ist. Der Ballon zieht Druss auf seine Seite. Nicht gut! Das weckt ungute Erinnerungen in mir. Damals hätte der Barbar mich in seinem Wahn beinahe getötet und nur meine Arkanen Armschienen haben mich gerettet.

Derweil schwäche ich schon mal die zweite Welle Wachen, der sich Dolon entgegen gestellt hat. Druss greift Harun an und verletzt in schwer, aber der Templer des Tempus steht noch. Die Elfe greift mit ihrem Bogen das Vieh an, verletzt ihn sogar ein wenig. Harun macht einen wahren Schlaghagel auf das Vieh, verletzt es schwer, aber es gelingt ihm nicht, es zu töten. Das Vieh revanchiert sich entsprechend, während Dolon die anstürmenden feindlichen Wachen dezimiert. Ich greife nun ebenfalls den Ballon an, aber meine Säurekugel macht rein gar nichts. Aus irgendeinem Grund ist es vollständig gegen Säure immun. So was aber auch! Finsterste Verdammnis!

Druss haut zweimal brutal zu und der Templer sinkt tot zu Boden. (Zwei kritische mit je 40+ Schadenspunkte waren doch zu viel. Ist etwas dumm gelaufen.) Lia ist nun ebenfalls bezaubert und greift mich mit ihren Bogen an. Tut weh, aber ich sterbe nicht daran. Dolon löst sich von den zwei verbliebenen Wachen und bannt die Verzauberung, welche Lia und Druss in den Klauen hält. Leider einen kurzen Moment zu spät. Verdammnis! Das Mistding versucht es nun bei mir, was aber an mir abprallt und spukt mir obendrein noch Säure ins Gesicht. Autsch! Das tut doch weh! Mistding!

Ich positioniere mich um und wirke einen Kältekegel, der eine der verbliebenen Wachen tötet und den Dämon aber nicht ankratzt. Druss macht nun kurzen Prozess und haut den Ballon zurück in den Abgrund. Auch die letzte Wache fällt unter Lias Beschuss. Das war jetzt hart gewesen. Harun ist nur kurz tot, da Schlachtenrufer Dolon ihn sofort wieder beleben kann. Trotzdem ist er etwas angepisst. Nun ja, so was passiert hin und wieder mal. Willkommen im Club der gestorbenen und wiederauferstandenen Recken.

Wir heilen uns etwas und bereiten uns auf einen weiteren Kampf vor. Nur wenige hundert Meter entfernt lauert nämlich das Zweimaul mit den vier Sensen, da es von sicherer Entfernung den Kampf beobachtet, aber nicht eingegriffen hat. Wahrscheinlich haben wir ihm einen Gefallen getan, in dem wir den Paktierer getötet haben, schließlich gehört dem Dämon jetzt dessen arme Seele. Ich werde nie verstehen, wie man einfach seine Seele verkaufen oder verpfänden kann.

In Linie rücken wir durch den Wald vor und stehen schließlich vor diesem riesigen Ding. Es besteht aus einem Schlangenleib, dessen Schwanz in einem Maul endet. Oben hat es einen Kopf mit ebenfalls einem riesigen Maul. Direkt darunter sitzen vier Arme, die je eine Sense halten. Etwas weiter ist ein Kranz von dicken Tentakeln zu sehen, die sicherlich auch gut drauf hauen können. Ich glaube, es ist nicht sehr gesund, wenn man direkt vor ihm steht. Schließlich sind wir etwa neun Schritt von ihm entfernt. Hinter ihm ist eine Schleimblase zu sehen, in dem es blubbert. Wahrscheinlich befindet sich darin die Feenkönigin.

"He, du! Gib uns die Feenkönigen oder du bekommst riesengroßen Ärger!" meine ich und baue mich vor ihm auf.
"Nein! Die bleibt bei mir. Ihr Tod schmeckt zu süß, als das ich aufhören könnte zu naschen!"
"Hast du einen Namen?"
"Ja!"
"Verrätst du ihn mir?"
"Könnt ihr eh nicht aussprechen da ihr zu wenige Zungen habt."
"Und was bist du für ein Wesen?"
"Ich bin ein Myrmyxicus!"
"Autsch, da bricht einem ja die Zunge ab. Da wir und wohl nicht gütlich einigen werden…." Und der Kampf beginnt. Lia schießt mal wieder mit ihrem Bogen auf das Ding, was sich als nicht besonders effektiv erweist. Ich schleudere dafür zwei Säurekugeln auf den Myrmyxicus und treffe ihn beides mal verdammt hart, da eine Kugel noch maximiert ist. (110 und 120 Schadenspunkte!) Unser Barbar stürmt brüllend voran und rammt schein Schwert in den Balg des seltsamen Wesens. Dolon beschwört unseren Rechtschaffenen Zorn und Harun bewegt sich vor. Das Monster lässt seine Sensen wirbeln und verletzt Druss schwer, Harun bekommt Tentakel links und rechts um die Ohren gehauen, obendrein werden beide noch gebissen. (15 Attacken!) Der Templer und der Barbar sind danach massiv angeschlagen. Hätte sich der Myrmyxicus auf einen von ihnen konzentriert, wäre der nun tot. Verdammnis!

Die Kriegsmagierin besinnt sich darauf, dass sie besser zaubern als schießen kann und wirft ihm ebenfalls eine Säurekugel an den Kopf. Ich lege noch eins drauf und hau den Scheißkerl um. War ja jetzt gar nicht so schwer! Das Wesen zerfließt und nur seine Sensen bleiben auf dieser Ebene zurück. Jetzt müssen wir nur noch die Feenkönigin aus dieser Blase heraus bekommen. Ich schnappe mir eine der Sensen, die gerade ihre Magie verlieren. Dann stelle ich mich vor der Blase und sense mal vorsichtig rein. Leider pralle ich ab. Mist!

Dolon packt seine Axt auf und zeigt allen, dass er praktisch begabt ist. Mit wuchtigen Hieben zertrümmert der Schlachtenrufer die Eierschale und der braune Schleim fließt ab. Eine nackte Frau mit spitzen Ohren taucht auf. Sie ist vollständig eingesaut, kommt aber zu Bewusstsein. Irgendwie scheint sie nicht glücklich über ihre Rettung zu sein und der Wald um uns herum fängt an zu brennen. Tja, die gleiche Nummer wie ihr Sohn. Das Trauma der Vergangenheit hat auch sie fest im Griff. Vielleicht wird das Herz ihres Sohnes sie milde stimmen. Auf der einen Seite brauchen wir dieses Herz ja noch für unsere Pläne, aber momentan dürfte es wohl vernünftiger sein, es ihr zu geben. Also hole ich es hervor und überreiche es ihr. Sofort werden ihre Züge milder und die Feuer flackern nicht mehr so intensiv, sondern brennen langsam ab und verlöschen schließlich. Ich kann ihr nachfühlen, wie sie sich fühlen muss. So ähnlich ist es mir ergangen, als ich Milis Seele in meinen Händen hatte.

Gespielt am 29.10.2011
Spielleiter: Stefan
SC: Kaira 20 (Schurke 4/ Seher 2/ Unseen Seer 4/ Arkaner Trickser 10)
Druss 19 (Barbar 16/Psioniker 2/Ilthidentöter 1)
Dolon 19 (Kleriker 9/Kriegspriester 10)
Harun 18 (Krieger 6/ Gesegneter Templer 10/ Gotteskrieger 2)
Lia 18 (Waldläufer 5/ Kriegsmagier 6/Arkaner Bogenschütze 2/Mystischer Ritter 5)   
EP: Stufe 18 3020 Stufe 19 2400 Stufe 20 1800
Kaira 150, Druss 225, Harun 75, Lia 150, Dolon 150
Überwundene Gegner
3 Nabasu
8 Wachen
1 Paktierer
1 Sybriex
1 Myrmyxicus
Beute
4 Sensen
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 01. März 2012, 12:53:13
Kapitel 13
Nachforschungen in den Baronien!

23. Nachtal 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Verwunschener Feenwald

Immer mehr Feenwesen kommen nun hervor und halten respektvollen Abstand. Elanie meint, wir müssten Königen Serela Zeit für ihre Trauer geben. Hat diese Frau nicht schon ein Jahrtausend getrauert? Nun ja, wir werden eindringlich davor gewarnt, jetzt der Königen zu nahe zu treten. Inzwischen habe ich gelernt, solche Warnungen zu beherzigen. Und um ein paar Stunden kommt es auch nicht mehr unbedingt an. Nun gut, wir durchsuchen die Leichen der Gefallenen nach Beute und finden ein paar magische Sachen, wie magische Armbrüste, Rüstungen und einen Dolch. Nichts weltbewegendes, aber jede Goldmünze zählt. Bei nächster Gelegenheit lohnt sich mal wieder ein Ausflug nach Westtor um ein paar Sachen zu verkaufen und einzukaufen.

Um die Zeit etwas sinnvoll zu nutzen, gehen wir zum Lager der Menschen und sehen uns dort etwas um. Elanie führt uns durch den immer noch schwelenden Wald. Nach knapp anderthalb Stunden strengen Fußmarsch erreichen wir eine Palisade. Ich geh voraus etwas spähen, da sich hier einige Fallen befinden. Sie sind recht primitiv und leicht zu finden. In der Palisade gibt es nur einen kleinen Durchgang. Im Rund der Befestigung finden sich einige schwelende Zelte und eine massive Blockhütte. Die anderen rücken nach und wir reden mit den Bewohnern. Lia bleibt mal außen vor, da sie hier nicht wohl gelitten ist. Die Leute innerhalb der Palisade sind richtig aufgebracht, weil die Königin wieder erwacht ist. Wir müssen uns anhören, was für einen Aufwand die betrieben haben, um der Königin einen Ausweg zu geben. Und die sind gar nicht begeistert, als sie hören, dass dieses Ding tot und die Königin aus der Blase der Auflösung befreit ist. Mir gelingt es nicht die davon zu überzeugen, dass es nur zum Besten der Königin ist. Rasend vor Wut greifen sie uns an. Nun gut, ich lasse mich von diesen Wahnsinnigen nicht in Stücke reißen. Dolon reagiert als erster und ruft "Beeilt euch!"

Harun rennt vor und schwingt sein Schwert. Mit einem wuchtigen Hieb senst er durch die Menge armer Irrer und schlägt zwei davon in Stücke. Druss greift ebenfalls an und tötet mehrere von ihnen. Ich werfe einen Feuerball, der gut trifft. Mehrere gehen verbrannt zu Boden. Verdammnis! Die restlichen versuchen Druss und Harun nieder zu reißen, scheitern aber kläglich. Die wenigen Überlebenden fliehen. Drei davon in die Blockhütte in der Palisade. Der Barbar meint, wir sollten nachsehen, ob sich dort ein Beschwörungskreis befindet. Glaub ich zwar nicht, aber nachsehen kann nicht Schaden. Also tritt der Barbar die Tür ein. Zum Glück können wir die drei Insassen soweit beruhigen, dass wir nichts böses im Schilde führen. Die Hütte birgt keinen Beschwörungskreis, aber zerlegte Elfen. Hier gibt es groß kein Jagdbares Wild, da nimmt man, was man bekommen kann. Örks, mir wird schlecht!

Wir warnen die Überlebenden vor der Rache der Elfen und die geben Fersengeld. In den Zelten finden sich noch jede Menge Ausrüstung in verschieden brauchbaren Zustand. Das meiste ist alt und verbraucht. Nichts, mit dem man groß noch was anfangen könnte. Trotzdem finden wir noch etwas Gold, was wir hier nicht verderben lassen. Wirklich ergiebig war das jetzt nicht. Also kehren wir zurück zur Königin, deren Zustand immer noch unverändert ist. Nun ja, ewig Zeit haben wir auch nicht. In 39 Tagen ist Mitwinter. Bis dahin müssen die Piraten tot sein oder wir haben einen Schwur gebrochen. Und Umberlee hat nicht den Ruf, eine besonders verständige Göttin zu sein. Es gibt eine kurze Diskussion, in der ich mich aber nicht durchsetzen kann. Die anderen sind für abwarten. Nun gut, dann warten wir eben. Ich beschwöre ein Herrenhaus und wir ziehen uns erst mal zurück.

Ich nehme ein ausgiebiges Bad und lasse etwas die Seele baumeln. Hoffentlich wird sich noch alles zum Guten entwickeln. Unsere Aufgabe erscheint eigentlich nicht schaffbar, so viele Faktoren müssen letztendlich zusammen treffen, damit wir Erfolg haben können. Aber wer auf die Göttin vertraut und sein Köpfchen zum denken benutzt, der kann alles schaffen. Nun gut, ich hoffe mal, dass Tymora mir lächeln wird, so dass ich mein kleines Töchterlein aus den Klauen des finsteren Molochs heraus reißen kann. Nach dem entspannenden Bad führe ich mir ein erlesenes Neun Gänge Menü zu Gemüte. Dieser Zauber ist einer der Besten, der je entwickelt wurde. Dieser Mordenkainen wusste einfach, auf was es im Leben ankommt. Ich schaue kurz nach, wie es inzwischen draußen aussieht. Immer mehr Feenwesen haben sich versammelt, aber die Königin ist immer noch in Trauer. Ich hoffe mal, dass gibt sich in den nächsten Tagen, sonst haben wir ein ernstes Problem.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 05. März 2012, 15:17:08
24. Nachtal 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Verwunschener Feenwald

Nach einer geruhsamen Nachtruhe gibt es am nächsten Morgen bedenkliche Entwicklungen. Bevor ich überhaupt zum memorieren komme, erschallt von draußen ein großes Jammern und Wehklagen. Das hört sich nicht gut an. Mit noch nicht gemachten Haaren stürze ich mich mit den anderen nach draußen und schaue, was los ist.

"Die Königin ist tot! Die Königin ist tot! Die Königin ist tot!" schallt es uns von allen Seiten entgegen. Vorsichtig nähere ich mich der Feenkönigin dieses Haines. Sie steht da wie eine Statue, das Herz ihres Sohnes in der Hand. Das Herz ist aber nicht mehr zu der Größe eines Handballes aufgebläht, sondern ist das eines Jungen. Die Haut der Feenkönigin ist wie Alabaster und genau so kalt und hart, als ich sie vorsichtig berühre. So wie es aussieht, hat sie das Herz ihres Sohnes von allem Übel befreit und hat dafür Energien angezapft, die man niemals anrühren sollte, da man die selbst zum Leben braucht. So wie es aussieht, hat Serela das ultimative Opfer für ihr Kind gebracht. Aber es ist fraglich, ob das ausreichen wird, da wir sein Herz an Moloch übergeben werden, nachdem es präpariert worden ist. Wenn wir Moloch während seiner Transformation töten werden, wird fraglich sein, ob Harvan das überleben wird. Genau genommen ist der arme Junge aber schon seit über einem Jahrtausend tot. Finsternis!

Vorsichtig nehme ich das Herz aus ihrer Hand und Druss nimmt den Dolch heraus. Statt Schlamm kommt nun etwas Blut heraus, das ich sorgfältig auffange. So wie es scheint, hat Serela wirklich das Böse aus dem Herzen ihres Sohnes gebannt. Um den Preis ihres eigenen Lebens. Wir machen, dass wir von hier verschwinden, bevor die Feenwesen jemanden suchen, den sie für den Tod ihrer Königin verantwortlich machen können. Ich verabschiede mich noch von der völlig aufgelösten Elanie, die meint, dies Königreich wäre nun wieder zu der materiellen Ebene zurück gekehrt. Da wir viel Beute gemacht haben, beschließen wir, zuerst nach Westtor zu springen. Wir bilden einen Kreis, fassen uns an den Händen und "Sprung".

Wir landen vor dem Eingangsportal zu meinem absoluten Lieblingsladen. Wie üblich werden wir als gute Kunden persönlich vom Inhaber begrüßt. Ich staple die Beute der letzten Tage auf den Tisch und bekommen über zweihunderttausend Goldmünzen dafür, die wir sofort wieder investieren. Ich lasse auf meinen neuen Mantel mich wieder etwas verschönern, kaufe mir eine Schriftrolle mit Mächtiger Magie Bannen, leiste mir ein Buch, dass mir zeigt, meine geistige Kapazitäten besser zu nutzen und begleiche die Schulden, die ich bei Dolon habe. Und schon wieder habe ich genau so viel wie vor dem Abenteuer. Verdammnis!

Nun gut, dass wäre erledigt, also auf das Herz abliefern. Natürlich nicht Moloch, sondern Karn. Ich schütze Dolon und mich mit Gedankenleere, so dass wir immun gegen jede Art von Ausspähung sind. Das sollte reichen, um selbst die Tentakelwolke Moloch zu täuschen. Also bilden Dolon und ich einen Teleportationskreis und springen zum Steinbruch, wo die Seher nun ihr Hauptquartier haben. Wir haben Glück und treffen Karn an. Er ist hellauf begeistert, dass wir das Herz haben. Ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Hoffentlich!

Ich setze meinen Mentor noch über die Vergangenheit von Kultuma in Kenntnis, dass er einst von Abenteurern gebannt worden war. Diese Information ist Karn ebenfalls schon bekannt. Es wäre gut, wenn wir selbst die Nachforschungen anstellen könnten. Es ist durchgesickert, dass Moloch zur Mitwinterwende das Ritual aufgrund einer mächtigen Sternenkonstellation stattfinden wird. Wenn wir das Herz abgeliefert haben, werden wir wohl etwas "Freizeit" haben, die wir so sinnvoll verbringen können. Hört sich nach einem Plan an.

Wir müssen etwas warten, bis Karn alle anderen Verschwörer eingesammelt hat. Karn bringt uns in einen Extradimensionalen Raum, der wie ein Würfel aussieht. Er hat eine Kantenlänge von etwa sechs Schritt und ist mit vielen magischen Runen beschriftet, die ein unglaublich komplexes Muster bilden. Ich versuche es zu erfassen und bin äußerst beeindruckt, als dies mir nicht gelingen mag. Ein magisches Meisterwerk, das perfekte Versteck. Die anderen "Verschwörer" sind der Bischof der Triade, seine Exzellenz, Erzbischof Ulmar Jarven, Stimme der Gerechtigkeit zu Chondathan in Begleitung zweier mächtiger Streiter seiner Kirche. Die berüchtigte Anführerin der Diebesgilde Ilaria Schwarzpfeil, die letzte überlebende Unterführerin aus Lucius Zeiten. Und natürlich Harvard Repp. Da hat sich ja die Elite Chondathans getroffen. Direktor Repp ist ganz aus dem Häuschen, als er das Herz untersucht. Das Herz eines Halbgottes bekommt man wahrlich nicht alle Tage zu Gesicht. In einer Ecke steht ein Tisch, an dem sich die beiden, also Repp und Karn zurück ziehen. Da mich das ganze äußerst interessiert, halte ich Tuchfühlung, während Dolon sich mit den restlichen Gästen unterhält.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 08. März 2012, 14:37:00
24. Nachtal 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Kubus der Ungesehenen Seher

Die beiden mächtigen Magier binden mich leider nicht so richtig ein, so dass ich nur unbeteiligter Zaungast bleibe. Vielleicht bin ich auch zu sehr Praktikerin, als das ich mit den beiden Theoretikern mithalten könnte. Wenn ich ehrlich bin, wirklich viel Wissen über die tieferen Mysterien der Kunst habe ich nie wirklich erlangt. Ich habe mich eher um meine weltlichen Fähigkeiten gekümmert, wie das finden und entschärfen von heimtückischen Fallen, das knacken kniffliger Schlösser, das geschickte ausweichen von Passierschlägen. Mich darauf zu konzentrieren, selbst im Angesicht der Gefahr meine Zauber zu sprechen. Ich bin in der Breite gebildet, kenne mich auf jedem Fachgebiet etwas aus, auch wenn nirgendwo wirklich herausragend. Vielleicht sollte ich mich in Zukunft etwas mehr um die Theorie der Kunst kümmern. Aber erst in späterer Zukunft. In der näheren werde ich mich intensiv um meine Kinder kümmern und erst wenn sie groß sind, werde ich mich um andere Dinge kümmern können.

Die beiden mächtigen Magier stellen einige Versuche an und machen sich dann an das eigentliche Ritual heran. Ich kann nicht wirklich begreifen, was sie da tun, aber beide sind der Meinung, es würde funktionieren. Allerdings müssen wir den Dolch mit abliefern, damit dessen bösartige Aura die Manipulation überdecken wird. Eigentlich hatten wir vor, mit dem Dolch diesem Bastard Moloch den Todesstoß zu versetzen. Mit etwas Glück, wird sich der Dolch noch an dem Ort befinden, wo Moloch sein Ritual vollenden wird. Na hoffentlich. Die ganze Sache wird knifflig werden, auch wenn wir uns drei teilen können. Eine Gruppe muss die Piraten vernichten, vier Schiffe an einem Tag. Verdammnis! Eine andere Gruppe muss den Lichtträger befreien und die dritte beim Ritual anwesend sein, um Moloch dann den Todesstoß zu geben. Möge Tymora uns lächeln, denn ein Versagen wäre nicht nur unser Tod, sondern die Vernichtung Tausender.

Schließlich ist das Ritual beendet und das Herz fertig präpariert. Morgen werden wir offiziell im Kollegiat erscheinen und es bei Moloch abliefern. Ich berichte noch von unseren Abenteuern und setze alle über die neusten Entwicklungen ins Bild. Besonders da sich nun eine Möglichkeit aufgetan hat, eventuell Kultuma im Vorfeld aus dem Spiel zu nehmen, verbreitet Hoffnung. Wenn die Nachfahren der ehemaligen Abenteurer nichts mehr gegen diesen Finsterling in der Hand hätten, würde dieser diese nicht in den Untergrund treiben. Nun, mal sehen, was wir herausfinden werden.

Dolon und ich kehren via Teleportation innerhalb eines Wimpernschlages nach Westtor zurück. In einem gehobenen Gasthaus betten wir uns zur Ruhe, nachdem ich mit einem Telepathiezauber die anderen von den neusten Entwicklungen in Kenntnis gesetzt habe. Wir schlafen aus und bereiten uns darauf vor, wieder mal die bösen Schergen des Moloch zu spielen. Ich hoffe mal, dass er uns nicht zu genau unter die Lupe nimmt und unser Erfolg in trunken macht. Ich spendiere allen eine Dunkelsicht und wir springen dann zum Kollegiat. Der mürrische Pförtner führt uns zu Harvard Repp, der eine Meisterleistung der Schauspielkunst ablegt. Nach einem kurzen Geplänkel werden zu Moloch hoch geschickt. Wir laufen durch die Gänge des Kollegiates, durch die wir uns noch vor gar nicht allzu langer Zeit noch blutig hoch gekämpft haben. Einige Schatten zischen uns aus der Dunkelheit verhalten an, aber wohl eher aus Eifersucht und Missgunst. Nun denn, wir erreichen das Observatorium und Kultuma macht sich einen Spaß daraus, uns mit einer Ehrengarde aus Schatten zu begrüßen. Schon bald werde ich diesen Possenreißer leiden lassen. Durch ein Portal, dass scheinbar aus den Tentakeln Molochs geformt ist, betreten wir den Thronraum. Drei Schatten machen für Mili den Narr und unterhalten sie mit billigen Tricks, die sie aber köstlich zu amüsieren scheinen. Allerdings scheint keiner von ihnen Herr Fröhlich zu sein. Moloch schwebt über den Thron und eilt uns entgegen, als er uns sieht.

"Und?" fragt er kurz angebunden und ich präsentiere ihm das Herz.
"Erzählt, wie ist es euch gelungen, dass Herz zu erringen?"
"Wir fanden es in einem Loch voller Goblins, dass nun ein Loch voller toter Goblins ist. Wir kämpften uns einen langen Schlammfluss voller Hass entlang und stapelten in den Gängen die Leichen von Krintaks Anhängern."
"Krintak? Dieser alte Bastard lebt noch?"
"Nicht mehr so ganz, wir erschlugen alle seine Priester und alle seine Anhänger. Das gab ihm dann wohl den Rest, als wir seine Überreste entsorgten.", erzähle ich trocken. Moloch lacht erfreut auf. Finsterste Verdammnis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 12. März 2012, 15:14:05
25. Nachtal 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Molochs Thronraum

Wie ein kleines ungezogenes Kind begrabscht Moloch das Herz und betrachtet es interessiert von allen Seiten. Jedenfalls glaube ich das, da dieses Tentakeldings keine richtigen Augen hat. Dieser gefallene Erzteufel ist höchst zufrieden mit uns. Eine materielle Belohnung rückt er trotzdem nicht rüber, aber wir dürfen uns alle eine Baronie aussuchen, wenn dieses Gebiet unter seiner Vollständigen Kontrolle liegt. Prima auch! Handfestere Edelsteine wären mir lieber gewesen. Nun ja, auch die bösen wissen gute Arbeit einfach nicht richtig zu schätzen. Finsterste Verdammnis!

"Pass gut auf meine Prinzessin auf!", ermahne ich das Schattententakelding noch eindringlich.
"Natürlich passe ich gut auf meine kleine süße Prinzessin auf!", sagt er mit einem grinsen in der Stimme. So sind wir nun entlassen. Puh! Der Scheißkerl war so auf das Herz fixiert, dass er nichts gemerkt hat. Hoffe ich zumindest. Auf nach Westtor!

Wir kommen in der Stadt Westtor heraus und forschen etwas nach. Die Abenteurergruppe hatte keinen Namen und sie scheinen ein paar ganz tolle Taten vollbracht zu haben, die vor zweihundert Jahren wohl allen so geläufig waren, dass sie nicht noch einmal extra erwähnt worden sind. Was bin ich froh, dass die Wagemutigen durch meine Chroniken bis in alle Ewigkeit bekannt sein werden. Hoffe ich zumindest. Wie auch immer, wir haben bald einen Namen, den des Paladins Serokas Bey. Dessen Familie hat eine Baronie entlang der Handelsstraße nach Westen. Eine andere Familie mit den Namen Markelt wurde letztens überfallen und ihre Residenz in Schutt und Asche gelegt. Diese Familie scheint im Söldnergeschäft tätig gewesen zu sein und hat sich rechtzeitig im letzten Konflikt auf die Seiten der Purpurflammen geschlagen. Eine weitere Familie heißt Bayna und stammen von einem Talynsteinzwerg ab. Sie haben keinen besonders guten Ruf in Händlerkreisen. Dann gibt es noch die Familie Liganat, die eine abgelegene Baronie südlich der Beys im Nirgendwo bekommen hat. Das fünfte Mitglied hat wohl diesen Bey geheiratet und gemeinsam mit ihm eine Familie gegründet. Ach ja, bei manchen klappt das eben.

Diese Nachforschungen benötigen einiges an Zeit. Am späten Nachmittag haben wir wohl alles Offensichtliche zusammen getragen. Weiteres aus Büchern herauszufinden dürfte nun recht mühsam werden. Nun gut, wir beschließen, als erstes die Beys aufzusuchen, da sie am einfachsten zu finden sind. Wir kaufen uns ein paar Pferde und reiten los. Die Straßen vor Westtor sind erst kürzlich instand gesetzt worden und adrette Häuser ragen in regelmäßigen Abständen am Straßenrand auf. Wir kommen gut vorwärts und übernachten in einem gut ausgebauten Gasthof. Am nächsten Tag brechen wir nach einem Heldenmahl auf und reiten weiter gen Westen die Straße entlang. Hier sind die Verhältnisse schon ärmlicher. Schon bald treffen wir einen Anwerber, der kräftige Burschen für Lord Bey sucht, um eine Schwarzmagierin aus seinem Anwesen zu vertreiben. Aha?

Mir kommt die Sache etwas seltsam vor. Eine Schwarzmagierin ringt man nicht mit Masse, sondern mit Klasse nieder. Die angebotenen fünf Goldmünzen können mich nicht wirklich motivieren. Auf alle Fälle geben wir unseren Pferden die Sporen und kommen noch vor Mittag an dem Anwesen an. Der Bereich ist von einer Energiesphäre umgeben. Lord Bey entpuppt sich als ein Dickerchen jenseits der Vierzig. Von der körperlichen Fitness seiner Vorfahren ist er weit entfernt. Zwei Belagerungsgolems feuern Steine auf die Energiewand, was Null Effekt hat. Seine Bauern stehen bewaffnet herum. Was für ein Narr! Dabei scheint er sogar in der Kunst bewandert zu sein, da er einen magischen Zauberstab bei sich trägt. Der Lord klagt uns sein Leid, dass eine finstere Schwarzmagierin mit dem Namen Nalia als Gast in sein Haus kam und dann seine Frau ermordet hat. Das gleiche hätte sie auch bei ihm versucht, aber konnte entkommen. Seitdem hat sich die Schwarzmagierin hinter dieser mächtigen Barriere geflüchtet, ein Schutzzauber seiner Vorfahren, den sie wohl ausversehen ausgelöst hat. Einige der Bauern machen einen bezauberten Eindruck. Hat Lord Bey so wenig Rückhalt in der Bevölkerung, dass er seine Leute so bei der Stange halten muss? Oder steckt etwas anderes dahinter? Ich beschließe, auf der Hut zu sein.

Wie auch immer, wir werden die Schwarzmagierin vertreibe, dafür dürften wir in den Unterlagen seiner Vorfahren stöbern, um neue Hinweise zu gewinnen. Mit einer Dimensionstür verfrachtet er ins innere der Kuppel. Jetzt wird mir auch klar, warum wir so wenig sehen konnten, da dahinter ein Schneesturm tobt. Ich fahre einige Schutzzauber hoch und wir rücken auf das Anwesen vor. Es ist ein größeres Gebäude mit mehreren Geschossen, die Fenster sind allesamt vergittert. Das ganze macht mehr den Eindruck einer kleinen trutzigen Festung, bei dieser Umgebung vielleicht nicht die schlechteste aller Ideen.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 15. März 2012, 15:28:01
26. Nachtal 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Anwesen der Beys

Innerhalb des Schneesturms rücken wir auf eine Hecke vor und laufen an ihr entlang, bis wir zu einem Gatter kommen. Im Garten sind einige Statuen zu sehen, alle bis auf eine sind mit Schnee bedeckt. Der Garten selbst ist eben bis auf ein paar Aufwürfe. Langsam rücken wir vor. Unter dem Schnee entdecke ich einige versteinerte Menschen, wahrscheinlich Abenteurer, die von Lord Bey schon vor uns hinein geschickt worden sind. Offensichtlich kamen sie nicht weit. Ich weiß, wie schrecklich es ist, wenn man versteinert ist. Nachts träume ich immer noch von den Fischchen, die mit umschwirren und denen ich beim wachsen zusehen kann. Finsternis!

Um die Sache etwas abzukürzen, forme ich einen Schneeball und werfe sie der Statue an den Kopf. Es überrascht nicht wirklich, als sie uns den Kopf zudreht. Wir vier rücken in einer Linie vor, ich etwas weiter nach hinten versetzt.

"Dies ist das Anwesen von Lord Bey! Verschwindet Eindringlinge oder sterbt!"
"Lord Bey schickt uns nach dem Rechten zu sehen. Lass uns passieren!" erwidere ich.
"Dann sterbt!" Prima! Wir hätten diesen aufgeblasenen Fettsack mitnehmen sollen, damit er uns durch seine eigenen Fallen bringt.
"Ich glaube, dieser Lord Bey vor der Barriere ist ein Hochstapler!", unkt Harun und hat damit vielleicht nicht mal unrecht. Aber letztendlich müssen wir nur die Aufzeichnungen finden, um Kultuma in die Schranken weisen zu können.

Aber jetzt ist nicht der Moment, sich darüber Gedanken zu machen, denn die Augen der Statue leuchten Grün auf. Ich wende sofort meinen Blick ab und benutze meinen Spiegel, um indirekt Sicht auf ihn zu haben, ohne ihn direkt ansehen zu müssen. "Konstrukt verletzlich!" rufe ich und werfe eine Säurekugel hinter her, die gut trifft. Ha! (90 SP) Druss gleitet heran und haut dem Ding sein Schwert um die Ohren. Das Scheppert ziemlich und kleine Bröckchen Stein werden aus der Statue gehauen. Harun und Dolon stürmen heran, aber nur der Kriegspriester vermag zu treffen. Das Konstrukt ruft zwei weitere Statuen zur Hilfe, die sich von ihren Sockeln bewegen und haut etwas auf Dolon und Druss herum.

Ich versuche das Ding mit meinem Spiegel zu fixieren, verfehle ihn aber mit meiner Kugel ziemlich deutlich. Der Barbar schlägt weiter drauf ein und verursacht weitere Krater, der Schlachtenrufer tut es ihm gleich und Templer Harun wird versteinert. So ein Pechvogel aber auch, hätte er mal Tymora als Schutzgöttin gewählt, dann wäre das nicht passiert. Die Statuen rücken vor, einer versucht nach mir zu schlagen, trifft aber nicht wirklich. Der andere rückt einfach nur vor. Die Statue prügelt weiter auf die beiden Frontkämpfer ein. Zum Glück schlägt er nicht die Statue von Harun zu Staub. "Beeilt euch!" rufe ich und bewege mich halbwegs in Sicherheit. Der Kriegspriester beendet das, was Druss begonnen hat und haut den Golem vom Sockel. Jetzt stehen nur noch die beiden Statuen herum, die nicht wirklich gefährlich sind. Drei meiner Säurekugeln aus meinem innersten Selbst und die starken Arme mit großen Schwertern der beiden Männer machen schließlich kurzen Prozess mit den steinernen Ärgernissen. So, dass wäre erledigt. Leider habe ich kein "Stein zu Fleisch" in meinem Girmoire und Dolon hat keinen Fluch brechen auf Lager. Aber zum Glück ist gleich Mittag. Ich beschwöre ein Herrenhaus, wo wir uns aufwärmen können, während Dolon im Eingangsbereich um neue Zauber betet.

Schließlich bricht Dolon den Fluch und wir gegen durch den Schneesturm weiter auf das Anwesen zu. Ich nähere mich vorsichtig der Tür und untersuche sie nach Fallen. Plötzlich formt sich ein Mund mit großen bösen Reißzähnen und versucht nach mir zu schnappen. He! Ich kann schnell genug meine Hände zurückziehen und die Zähne klacken ins Leere. "Ha, Einbrechergesindel! So was habe ich gar nicht gerne."

"Ähm! Lord Bey schickt uns um die Schwarzmagierin Nalia aus seinem Anwesen zu vertreiben."
"Lord Bey ist nicht zu Hause, also verschwindet!" keift die Tür.
"Natürlich ist er nicht zu Hause, weil er uns von außerhalb schickt!" Ich komme mir verdammt dämlich vor, mit einer Tür zu diskutieren. Schließlich kriegt sie dicke Backen und bewirft uns mit stählernen Schrapnellen. He, so was ist gefährlich. Harun unkt wieder, dass unser Lord Bey nicht der richtige Lord Bey sein kann, da dieser uns vor dieser Falle gewarnt hätte. Durchaus möglich, aber ich habe keine Lust, noch mal raus und dann wieder rein zu teleportieren. Theoretisch hätte ich dann noch einen Fluchtzauber, aber auf Grund eines Anfangsverdachtes möchte ich nicht unsere Geschäftsbeziehung belasten. Also gehe ich zum Küchenfenster, entferne ein Gitter, entschärfe eine Symbolfalle und öffne das Fenster. Ich klettere als erste in eine kleine Küche hinein. Ein Wasserfass und eines mit gepökelten Fleisch steht offen. Sonst ist alles ordentlich an seinem Platz. Mal sehen was die tiefen des Hauses für Geheimnisse bergen mögen.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 19. März 2012, 22:32:07
26. Nachtal 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Anwesen der Beys

Ich lausche an der Küchentür und kann ein flüstern hören. Hm, da scheint jemand zu sein. Ganz vorsichtig öffne ich die Tür und linse in den Gang. Ein Teil führt weiter in die die Tiefe des Hauses, aber die Stimmen kommen aus der Empfangshalle ich schleiche voraus und spähe die Treppe hoch. Oben kann ich an einer Säule eine Gestalt erkennen, aber leider nur die äußeren Umrisse. Wahrscheinlich liegt dort jemand im Hinterhalt. Ich kehre zu den anderen zurück und berichte, was ich gesehen habe. Druss kommt auf die Idee, ich solle mich unsichtbar hochschleichen und die Person überwältigen. Nun gut, hört sich nach einem praktikablen Plan an. Ich zücke meinen Totschläger und mache mich dann unsichtbar.

Vorsichtig schleiche ich mich zurück in die große Empfangshalle, die deutlich größer als die meine ist. Aber dafür ist meine hübscher eingerichtet. Langsam gehe ich nach oben, die Gestalt immer im Auge behaltend. Dummerweise achte ich dabei weiniger auf den Boden und laufe über eine Falle rüber. Die Illusion löst sich auf und zwei Monster tauchen auf. Sie sehen überaus seltsam aus, wie Baumstümpfe, gleichen sich aber nicht vollständig. "Verdammnis" brülle ich, werfe auf den unteren eine große Säurekugel und springe von der Treppe herunter. Der Obere wirft mir einfach eine Ladung ziemlich fieser großer Skorpione hinter mir her. Meine Verbesserte Unsichtbarkeit scheint sie nicht wirklich zu stören. Harun bewegt sich verhalten in die Halle um nachzusehen, was überhaupt los ist. Dolon und Druss greifen den unteren Stumpf direkt an. Dolon haut vorbei, Druss haut im vorbeigehen noch einen Skorpion zu Brei und macht dann einen geschickten Doppelschlag auf den Stumpf. Der revanchiert sich mit je einem heftigen Hieb auf Dolon und Druss.

Ich kläre das mit den Skorpionen, in dem ich sie bis auf einen verdampfen lasse und den Stumpf noch etwas an kokele. Zum Glück ist hier das meiste aus Stein, so dass nichts wirklich wichtiges anfängt zu brennen. Der obere wirft einfach weitere Skorpione nach unten. So was aber auch. Harun schnitzt eine kleine Kerbe in den unteren Stumpf, was nicht sehr beeindruckend aussieht. Dolon ruft "Beeilt Euch!". Druss versucht den Stumpf umzuhauen, gelingt aber nicht sehr gut. Dafür revanchiert sich der untere ziemlich gut. "Säuresturm!" rufe ich und fege die Skorpione hinweg und ätze auch den unteren etwas an. So wie es aussieht, übertragen sich die Wunden des unteren Stumpfes zu dem Oberen. Ziemlich zähe Dinger. Weitere Skorpione regnen von oben herunter. Wenn mir irgendwann mal die Flächenzauber ausgehen sollten, haben wir ein Problem, aber bis dahin vergeht noch eine Weile. Die Jungs spielen etwas Baumfäller, machen dabei aber keine gute Figur dabei. Dolon wird etwas zurück gedrängt. Da die Skorpione sich nun zwischen den Männern verteilt haben, kläre ich die Sache mit einem Blitz, der sich die Skorpione vorknöpft. Weitere Skorpione folgen, die Männer spielen weiter mit mäßigem Erfolg Holzfäller und beziehen weitere Prügel. Mit einem Kettenblitz erledige ich die nächste Welle an herum hüpfenden Skorpionen, kann aber den großen Stumpf wegen seiner natürlichen Abwehrkräften gegen Magie nicht ankratzen. Verdammnis!

Dafür läuft Druss endlich mal mit seinen schwellenden Muskeln zur Höchstform auf. Der Templer und der Kriegspriester haben nun endlich auch den Bogen raus und verarbeiten den Stumpf langsam aber sicher zu Zahnstochern. Ich versuche die Sache mit ein paar Säurekugeln zu beenden, treffe aber nicht. Finsternis, dafür hat Harun mehr Glück und beendet die Sache endlich. Puh! Das war jetzt ein zäher Kampf. Dolon spricht eine Massenheilung, weil die wo vorne standen einiges abbekommen haben. Nun gut, dieser Kampf wäre vermeidbar gewesen, aber das war schon eine clevere Falle, wahrscheinlich von der Schwarzmagierin installiert. Nachdem wir wieder alle Fit sind, rücken wir vorsichtig nach oben. Es gibt zwei Türen, die eine führt in einen Gang mit Portraits, dessen Inhalt sich angeregt unterhält. Aha?

Die andere Tür offenbart einen weiten Treppenaufgang, den folgen wir als erstes, da am Boden ein Stück eingepökeltes Fleisch liegt. Ich hoffe mal, wir folgen keinen Brotkrumen zum Verhängnis. Die Treppe führt in einen Gang, wir müssten jetzt schon im Dachstuhl sein. Eine Tür geht am Ende des Ganges auf und eine Frau mit einer Brille und einer etwas wirren Frisur schaut uns mit großen Augen wie eine Eule an. Das ist die lustigste Schwarzmagierin die ich je gesehen habe und muss lachen. Dieser Lord Bey hat uns, wie Harun geunkt hat, an der Nase herum geführt. Schnell klärt sich, dass die zerzauste Eule Nalia Liganat ist und auf Besuch war, um hier nach dem Rechten zu sehen. Die Familie Bey ist offensichtlich geflohen, hat sich an einem ihr unbekannten Ort zurück gezogen. Auf alle Fälle hat sie einen ziemlich finsteren Burschen mit dem Namen Oslan im Anwesen angetroffen. Schnell hat sich herausgestellt, dass dieser Unmensch zu Unrecht hier eingedrungen war und sie hat ihn verjagt. Dabei hat sie leider einen Verteidigungsmechanismus ausgelöst, in dem sie eine Kugel zerbrochen hat.

Sie zeigt mir die Kugel, die im Inneren ein Modell des Anwesens beinhaltet, dazu noch künstlicher Schnee. Leider ist die Kugel zerbrochen und sie hat keinerlei Transportmagie zur Verfügung. Erst wenn sie die Kugel wieder repariert hat, kann sie von hier weg. Und die Beys würden es wahrscheinlich auch zu schätzen wissen, wenn sie nach ihrer Rückkehr nicht in einem Wintermärchen wohnen müssen. Nun ja, da kann ich etwas helfen. Ausbessern ist ein praktischer Zauber, habe ich doch damals Milis kleine bunte Ente repariert, als diese zerbrochen war. Hach, waren das damals noch Zeiten, als ich mit einfachen Mitteln große Resultate erzielen konnte. An der Wand hängt ein Bild von einer Frau, Nalias Mutter, dass lebendig ist und die ganze Zeit mütterliche Ratschläge gibt. Oder über ihre Tochter jammert. Nalia hat um ihre Einsamkeit zu bekämpfen, ein Abbild ihrer Mutter gezeichnet, dass ihr leider aber nicht weiter helfen konnte, da es ja nicht tatsächlich ihre Mutter war.

Nun ja, wir werden uns um diesen Oslan aka Lord Bey wohl kümmern müssen, bevor er noch mehr arme Tröpfe hier in den Tod schickt. Wir bereiten in der Haupthalle einen Hinterhalt vor und ich teleportiere nach draußen und bringe den falschen Lord Bey und drei seiner Leute mit in den Halle. Recht schnell haben wir ihn überwältigt, auch seine Leute und fesseln ihn auf einen Stuhl. Wir verbinden ihm die Augen und beginnen ihn zu verhören. Recht schnell gibt er zu, dass er das leere Anwesen der Beys ausräumen wollte. Schließlich sei er eine Art Abenteurer und solche Leute tun das nun mal. Normalerweise tun Abenteurer das mit verwunschenen leer stehenden Gebäuden, die niemand lebendem mehr gehören, aber ich will hier mal nicht den moralischen Heraushängen lassen. Jedenfalls hat er zwei noch anwesende Diener getötet. Und das ist Mord, er hat zwei Familien den Sohn, Vater, Bruder und Ernährer genommen. So was ist unverzeihlich. Auch scheint er nicht besonders einsichtig zu sein. Harun schlägt allen ernstes vor, ihn jetzt und gleich zu töten. Kapiert er nicht, dass dies das uns auch zu Mördern machen würde?

Nalia schlägt vor, dass wir ihn zu ihrem Vater transportieren sollen, dem Lord Liganat und damit auch ein Richter in seiner Domäne. Er würde schon für Gerechtigkeit sorgen. Nun, da die Beys und Liganats miteinander verwandt und befreundet sind, wäre da wohl kein faires Verfahren zu erwarten, aber ich werde überstimmt und beuge mich der Mehrheit, da Oslan gemordet hat und das wohl das gerechteste Verfahren sein wird, was er zu erwarten hat. Da die Kugel wohl auch einen mächtigen Schneedämon entfesselt hat, bleiben wir erst mal in dem Haus und ich helfe der etwas zerstreuten Nalia die Kugel mit sehr vielen Ausbesserungszaubern wieder zusammen zu setzen. Hoffentlich ist das alles keine verschwendete Zeit, denn hier finden wir keine Unterlagen, die Kultuma betreffen. Aber die Liganats verfügen über eine ordentlich geführte Bibliothek und es wäre doch gelacht, wenn wir dort nichts finden würden.

Gespielt am 12.11.2011
Spielleiter: Stefan
SC: Kaira 20 (Schurke 4/ Seher 2/ Unseen Seer 4/ Arkaner Trickser 10)
Druss 19 (Barbar 16/Psioniker 2/Ilthidentöter 1)
Dolon 19 (Kleriker 9/Kriegspriester 10)
Harun 19 (Krieger 6/ Gesegneter Templer 10/ Gotteskrieger 3)
EP: Stufe 19 2600 Stufe 20 2250
Kaira 150, Druss 150, Harun 150, Dolon 150
Überwundene Gegner
1 Baumstumpfteam
1 bezauberter Menschlicher Mob
1 Statuenkonstrukt
2 Statuendiener
Beute
2 Armbrüste +2
2 Rüstungen +2
1 Dolch +2
1 Versorgungsring
1 Schutzring +2
1 Robe des Spezialisten
1 Stab der Monsterbeherrschung mit 12 Ladungen
Gold ca. 1000 GM
1 Zauberbuch mit Beherrschungszaubern
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 22. März 2012, 13:15:04
Kapitel 14
Die letzte Schlacht!

28. Nachtal 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Anwesen der Beys

Wir haben zwei stolze Tage gebraucht, bis die Kugel wieder ganz und auch wir wieder unsere normalen Zauber haben. Kurz nachdem Dolon seine neuen Zauber von Tempus empfangen hat, setzt Nalia Liganat das letzte Bruchstück ein. Nun ist die Kugel wieder ganz und der Schneesturm draußen hört auf zu toben, auch verlöscht die Schutzaura um das Anwesen. Dafür tobt nun ein Schneesturm innerhalb der kleinen Kugel und schneit das Modellanwesen ein. Ist irgendwie ganz knuffig anzusehen. Wir Wagemutigen gehen nach draußen, um uns den anrückenden Mob wütender Bauern zu stellen, die nach ihrem "Lord Bey" rufen, also den infamen Betrüger, den wir in Gewahrsam haben.

"Haltet ein, ihr guten Leute, geht in Euch und erforscht eure Gefühle! Ihr seid von finsterer Magie getäuscht worden!" rufe ich und breite meine offenen Arme aus.
"Aus dem Weg! Oder ihr werdet erfahren, was es heißt, den Gefolgsleuten von unserem geliebten Herrscher im Weg zu stehen!" werde ich angeblafft.
"Magie sei gebannt!" rufe ich und benutze meinen neusten Zauber mächtige Magie bannen.

Der Mob stürmt ein paar Meter vor, dann verlieren sie deutlich an Elan und bleiben verwirrt stehen. Es gibt eine kurze heftige Diskussion, was den passiert sei. Ich kläre sie auf, dass sie verzaubert worden waren und ihr richtiger Herrscher schon seit Wochen untergetaucht ist. Das leuchtet ihnen ein und der Mob verstreut sich schnell. Ich beauftrage einen Handwerker, dass von mir geöffnete Fenster mit einem massiven Laden zu verschließen. Nachdem dies geklärt ist, schaffen wir den falschen Lord Bey und Nalia heraus. Auch die armen Tröpfe, die den falschen Lord begleitet haben, können nun endlich wieder nach Hause gehen. Puh!

Wir sammeln unsere Pferde wieder ein, Nalia muss sich ein neues Kaufen und wir brechen auf zu dem Anwesen der Liganats. Bald biegen wir von der gut ausgebauten Hauptstraße auf einen Nebenweg ab, der sich hoch durch die Hügel schlängelt. Die Landschaft wird immer wilder und der Weg immer schlechter. Die Baronie Liganat liegt nur wenige Kilometer von der Hauptstraße entfernt, aber schon in der tiefsten wilden Provinz. Gegen Abend erreichen wir das Dorf, dass von einem Wall, der mit einer Palisade gekrönt ist, umschlossen ist. Mehrere Wachtürme ragen daraus hervor. Ein steinernes Wachhaus ragt trutzig vor uns auf. Anstandslos werden wir dank Nalia in das Dorf gelassen. Im Zentrum erhebt sich ein mit einem Bergfried flankierter Trutzbau, wo die Familie Liganat residiert. Wir übergeben unseren Gefangen der örtlichen Gerichtsbarkeit und lassen uns von Baron Liganat empfangen. Der grauhaarige Mann jenseits der Fünfzig ist noch recht rüstig, trägt selbst um diese Zeit noch ein Kettenhemd und hat einen Zweihänder in bequemer Griffweite.

Er selbst weiß recht wenig über die Geschichten seiner Vorfahren, was über ein paar Anekdoten und die besten Heldentaten hinausgeht. Er kennt zwar den Kampf gegen Kultuma und seine Einkerkerung ins Ei, aber die genauen Details kennt auch er nicht wirklich aus dem Kopf heraus. Seine Archivarin ist eine kleine Person, die fast schon aussieht wie eine Mumie. Aber dafür kennt sie sich recht gut aus mit den Heldentaten der alten Gruppe.

Das Schattenei stammt aus dem Besitz eines anderen Fürsten der Schattenebene und war in dessen Schatzkammer im Wald der schwarzen Seelen zu finden. Es diente einst dazu, kleine Schatten zu inhaftieren und darin reifen zu lassen. Aus welchem Grund auch immer, jedenfalls brachte der Paladin Bey das in sein Besitz und als er es nicht schaffte, Kultuma zu töten, ihn einfach darin hinein bannte. Ob weitere solch praktische Eier auf der Schattenebene lauern ist leider nicht bekannt. Ganz abgesehen davon, dass wir auch nicht wirklich die Möglichkeit haben, dort unbemerkt hinzugelangen. Verdammnis!

Kultuma fürchtet den Nahkampf und versucht Gegner durch Illusionen aufzuhalten. Der Trick dabei ist, immer geradeaus zu gehen, bis man in das Zentrum seinem Schloss gelangt. Dort muss er sich zum Kampf stellen und dort kann man ihn dann wirklich auch schlagen. Irgendwie habe ich mir mehr erhofft. Damals hat er schon uns ziemlich zugesetzt. Allerdings sind wir auch gleich von direktem Weg abgewichen und durch ein Labyrinth gestolpert. Wenn wir nun einfach immer geradeaus gehen, können wir ihn schlagen. Es wäre zwar wirklich schön gewesen, wenn wir noch einen Joker im Ärmel gehabt hätten. Aber vielleicht können wir ja den Liganat befragen, der damals dabei gewesen war. Schließlich verfügt Dolon ja über den entsprechenden Zauber, den er schon heute Nachmittag sich gemerkt hat.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 26. März 2012, 15:14:43
28. Nachtal 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Anwesen der Liganats

Der Baron von Liganat gibt uns seine Zustimmung, das Grab seines Ahnen zu öffnen. Nun gut, Nalia begleitet uns. Unterwegs erzählt sie uns vom Pfeifer, einem Geist, der hier sein Unwesen treibt. Juhu, und wir sind gerade nachts unterwegs. Vielleicht laufen wir ja ihm über den Weg. Die anderen teilen meinen Enthusiasmus über die eventuell bevorstehende Begegnung mit einem Geist nicht unbedingt. Schließlich stehe ich ja nicht vorne, meint Druss. So gesehen hat er natürlich recht. Die Hiebe kassieren meist andere. Aber dafür sind sie ja auch da, oder etwa nicht?

Nach einer halben Stunde Fußmarsch durch die Einöde erreichen wir einen kleinen umzäunten Friedhof. Das Gusseiserne Tor öffnet die Comtesse mit einem großen Schlüssel und wir betreten den Acker der Toten. Dies ist der Familienfriedhof der Liganats und fast alle Familienmitglieder der letzten zweihundert Jahre sind hier begraben. Zielsicher führt und Nalia zu dem Grab ihres Ahnen. Sie hat drei Schaufeln dabei und ich steuere eine noch mit dazu, so dass alle Männer und Nalia graben, während ich mit der Spitzhake den Boden etwas aufbreche. Nur Lia macht mal wieder auf Elfe und hält sich fein raus. War ja so was von klar. Finsternis!

Schließlich erreichen wir den Sarg und Harun lässt es sich nicht nehmen, ihn zu öffnen. Es überrascht mich nicht, dass er von einer explosiven Falle verletzt wird. Tja, hätte er mich mal meinen Arbeit machen lassen. Dafür schreitet nun Dolon mit seinem Zauber voran und wir stellen unsere Fragen. Wirklich viel mehr erfahren wir auch nicht. Die Gruppe ist damals rein zufällig über das Ei in der Schatzkammer des Schattenfürsten im Wald der schwarzen Seelen gestolpert. Ohne zu wissen, was es ist, haben sie es einfach mitgenommen und später gegen Kultuma eingesetzt. Der tote Liganat erzählt uns, dass Kultuma Lichtmagie fürchtet, da er sich dagegen gut geschützt hat. Ob durch einen Zauber oder einen magischen Gegenstand vermag er nicht zu sagen. Gut zu wissen, brauche ich das Sonnenfeuer gegen ihn gar nicht erst einzusetzen. Schade!

Sonst bekommen wir nicht viel mehr heraus. Einfach immer gerade aus und dann alles auf Kultuma drauf hauen, was man hat. OK, dass sollten wir hin bekommen. Erfahrungsgemäß sind die einfachsten Pläne die erfolgreichsten. Wir bedanken uns bei dem Toten und lassen ihn weiter in Frieden ruhen. Nach einer weiteren halben Stunde schaufeln ist das Grab wieder fast wie vorher. Dolon spricht noch ein kurzes Gebet und dann zucken wir alle zusammen. Der Wind trägt uns eine Melodie aus einer Flöte zu.

"Das ist der Pfeifer!" flüstert Nalia erschreckt.
"Oh nein, uns bleibt auch nichts erspart." flucht Dolon verhalten.
"Mal sehen, was es mit dem auf sich hat!" meine ich neugierig.
"Man könnte meinen, du vermisst deine Familie kein bisschen!" beschwert sich Dolon.
"Doch ich vermisse sie jede Sekunde, aber soll ich deswegen ein Gesicht wie dreißig Tage Regenwetter machen und die ganze Zeit herum heulen?" antworte ich und schüttle über so viel Ignoranz einfach nur den Kopf. Mili und Al sind in meinem Herzen. Al weiß ich mit Garn in Sicherheit und Mili wird auch nichts passieren, bis wir sie befreit haben. Und das werden wir, da bin ich mir ganz sicher. Also warum jetzt herum jammern und mir unnötige Sorgen machen? Wer Tymora im Herzen trägt, der ist gegen solche Schicksalsschläge gefeit, denn er weiß, dass sich am Ende alles zum Guten wenden wird, wenn man was riskiert. Und wir werden alles riskieren, also werden wir auch alles gewinnen!

Kaum sind wir am Tor, erscheint eine durchscheinende unheimliche Gestalt. Sie trägt einen Kapuzenmantel und eine Flöte ragt daraus hervor, welche ein trauriges Lied spielt. Nalia wird totenbleich und sackt in sich zusammen. Bevor wir wirklich aktive Gegenmaßnahmen vollbringen können, löst sich das Phantom auf. Nalia hat eine finstere schwächende Magie abbekommen, aber die vereinten Bemühungen von dem Templer und den Schlachtenrufer bringen sie zurück auf die Beine. Allerdings ist sie immer noch geschwächt. Druss wirft sie sich kurzerhand einfach über die Schulter. So geht das natürlich auch. Wir bewegen uns zurück auf den schmalen Pfaden und auf einmal kommt Harun ins rutschen, wird aber von Lia gerade so noch festgehalten. Ein paar gepfiffene Akkorde verklingen im Wind. Ohne weitere unheimliche Zwischenfälle erreichen wir schließlich den Stammsitz der Familie.

Der Baron erzählt uns, dass dieser Geist seit etwa hundertfünfzig Jahren hier herum geistert. Warum weiß niemand mehr so genau. Es gibt viele Geschichten, aber im Kern geht es darum, dass der Pfeifer von den Liganats ins Unglück gestürzt worden war. Ob nun durch finstere Ränke, direkte Gewalt oder durch Leichtsinn, da widersprechen sich die Geschichten. Auf alle Fälle schlägt der Pfeifer immer wieder zu, Menschen sterben, werden zu tote erschreckt, erleiden banale, aber tödliche Unfälle. Finsterste Verdammnis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 29. März 2012, 22:26:35
29. Nachtal 738 TZ Das Jahr des segelnden Mannes Anwesen der Liganats

Am nächsten Tag begeben wir uns auf die Suche nach dem Pfeifer. Da Geister keine Spuren hinterlassen wird das sehr schwierig. Nach einem ereignislosen Vormittag und einem genau so langweiligen Nachmittag brechen wir die Sache ab. Nur Lia hat in der freien Natur ihren Spaß, alle anderen nicht. Nun ja.

Da wir nun wissen, was wir in Erfahrung bringen wollten, verabschieden wir uns von den Liganats. Irgendwie habe ich mir mehr von der Sache erwartet. Wir teleportieren nach Westtor und veräußern unsere Beute, was noch mal etwas Geld in die Kasse spült, aber nicht genug, um mir noch etwas Sinnvolles leisten zu können. Verdammnis!

Nun ja, wir teleportieren nun zurück in mein Anwesen, dass voll von Flüchtlingen ist. Wir werden mit großem Hallo empfangen. Aber wir haben einiges zu besprechen. Kaum sind wir da, werden wir auch schon von einem Boten Kultumas dumm angemacht, da der es gar nicht Toll findet, was wir so in Westtor getrieben haben. Tja, da muss der Miesepeter wohl durch. Da auch böse Abenteurer sich nach Schwachstellen ihrer Verbündeten schlau machen, fliegen wir nicht auf. Ich sondere mich schnell von den anderen ab, die bei den Piraten vorbei schauen. Mit Gedankenleere und Unsichtbarkeit bin ich nicht so leicht zu entdecken. Ich suche Karn im alten Stollen auf. Schlechte Nachrichten, Moloch hat seine Zeremonie vorverlegt auf die sogenannte Markunternacht am 15. Hammer, dass ist in sechzehn Tagen. Verdammnis!

In dieser Markunternacht wird es eine Mondfinsternis geben und die will Moloch ausnutzen und nicht bis zum Mittwinterfest warten. Keine guten Nachrichten, aber dafür kriegen wir auch definitiv kein Ärger von den Umberleedrachen, den wir die Versenkung der vier berüchtigten Piratenschiffe versprochen haben. Auch kann es sein, dass Moloch das Ritual in der Zwingfeste des Landgrafen abhalten wird. Das wird sich erst im letzten Moment zeigen. Puh! Das wird schwierig werden zu koordinieren, da ich auch nicht ewig Zauber haben werde, um das zu bewerkstelligen. Wir werden zwar an drei Orten gleichzeitig sein, einmal die Piraten aus der Stadt vertreiben, zum zweiten den Morgenrufer befreien und zum dritten Moloch direkt angreifen. Unsere schwächste Inkarnation wird sich um die Piraten kümmern, die stärkste wird sich Moloch vornehmen. Das kann ja heiter werden.

Und Karn hat noch weitere tolle Nachrichten. So wie es aussieht, setzen sich Shaariten in der Stadt fest. Mit Shaariten sind fanatische Anhänger der finsteren Göttin der Dunkelheit Shaar gemeint, die im ewigen Krieg mit ihrer lieblichen Schwester Selune lebt. Natürlich sind die Anhänger Molochs nicht begeistert, dass sich Anhänger einer weiteren Göttin hier breit machen, da Moloch ja zum alleinigen Gott aufsteigen will. So ein Blödsinn, ein Gott um alles abzudecken. Ne, so was kann einfach nicht gut gehen.

Ich verabschiede mich von Karn und schleiche mich zur Kathedrale, um mit dem Bischoff zu reden. Der ist höchsterfreut mich lebendig wieder zu sehen. Wenigstens einer, dem ich am Herz liege. Nun, schlimme Zeiten stehen uns auf alle Fälle bevor. Unsere Pläne schreiten voran, wir wissen nun, wie wir Kultuma besiegen können. In der Markunternacht werden auch die Tempel ihren Grossangriff auf die Piraten starten und wir sollen die Sturmspitze sein. Ich habe schlechte Erinnerungen an Massenschlachten, da ich in einem dieser Hexenkessel umgekommen bin. Das hat echt weh getan.

Die anderen haben derweil sich bei den Piraten umgesehen und als Trick ausgemacht, dass sie die Truppen der Stadt direkt zu den Piraten führen und dann die Seiten wechseln. Natürlich werden wir die Truppen nur zu den Piraten führen und denen dann ordentlich einheizen. Ist schon ein seltsames Gefühl, ein Doppelagent zu sein.

Als letztes setze ich noch den Hauptmann der Schildwacht in Kenntnis, dass wir am 15. Hammer zuschlagen werden. Dies wird die große Entscheidungsschlacht sein. Entweder Sieg oder Tod. Einen Rückzug wird es nicht geben. Und eine Niederlage bedeutet unser unausweichliches Ende. Aber ich vertraue auf Tymora und ihrem Lächeln. Ich bin sicher, selbst in dunkler Nacht kann sie mich noch sehen. Irgendwie!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 02. April 2012, 14:50:20
15. Hammer 739 TZ Jahr des wankenden Minotaurus Chondathan

Die letzten anderthalb Zehntage waren recht arbeitsam. Ich habe viel in Schriftrollen investiert, was nicht nur Zeit, Zauber, teures Material, sondern auch etwas von einem innersten selbst gekostet hat. Aber ich denke mal, diesmal wird dies wirklich notwendig sein, uns alle vor Geistesbeeinflussung schützen zu können. Ebenso, dass ich einmal mehr als normal Fehlerfrei Teleportieren kann. Wenn das schief gehen sollte, haben wir echte Probleme. Alles hängt davon ab, dass wir am richtigen Zeitpunkt auch am richtigen Ort sind. Irgendwo anders heraus zu kommen ist in diesem Fall nicht mehr peinlich, sondern tödlich. Nicht nur für uns, sondern für alle guten Menschen in diesem Land unter der längsten Nacht.

Die letzten Stunden verbringe ich in meiner kleinen Kapelle und bete zu Tymora, dass sie mir in dieser aller finstersten Stunde in meinem Leben mir lächeln wird. Vielleicht war mein ganzes Leben nur für diesen einen Moment ausgerichtet und die Göttin hat mich schon lange auserwählt, hier und jetzt an diesem Ort zu sein, um die Bedrohung durch Moloch ein für alle mal ein Ende zu setzen. Dies ist mein Schicksal und Versagen ist nicht akzeptabel. Mili muss gerettet werden, ich will wieder eine richtige Familie haben und kein Seelenlosen Anker für diese Unnatürlichkeit. Als letztes küsse ich mein Amulett mit Antlitz von Tymora, führe es an Stirn und Herz. Die Göttin ist mit mir, dass kann ich nur zu gut spüren.

Die Tempel machen Mobil. Und zwar alle. Tyrannos Templer werden gemeinsam Seite an Seite mit Paladinen der Triade und Schlachtenrufern des Tempus in die Schlacht ziehen. Morgen werden sie wieder Feinde sein, aber heute sind sie Brüder gegen einen übermächtigen Feind vereint. Wer hätte gedacht, dass ich das jemals erleben werde?

Wir sammeln uns, die letzten Vorbereitungen sind abgeschlossen. Schlachtenrufer Dolon und Templer Harun haben speziell geweihte heilige Amulette bekommen, welche auch in der längsten Nacht ihnen erlauben, ihre Zauber wie gewohnt zu sprechen. Da bin ich aber wirklich froh. Letztendlich bilden wir einen Teleportationskreis und teleportieren an das Reinigungsbecken des Orakels und beginnen mit dem Ritual. Das Schild mit dem Hinweis auf die "Gostnlose Brügge" ist immer noch da und die Oger gucken etwas verdutzt, als sie uns wieder sehen.

"Zeit zum essen?" fragt der übliche Kerl frecherweise.
"Nein, noch ist es zu früh. Aber kenne ich Euch nicht?" fragt der Anführer.
"Doch, wir waren schon mal da und wissen jetzt, wie es geht." Tja, mit dem Essen wird es heute für sie nichts werden.

Wir laufen den Weg entlang, der zur Höhle führt. Nichts hat sich verändert. Diesmal erwartet uns, wie von Haparius versprochen, keine hinterlistige Marilith auf uns. Wir nehmen den wichtigen Kristall und gehen durch das erste Tor. Unsere erste Inkarnation kehrt jetzt nach Chondathan zurück, um Moloch zu besiegen.

Nun sind wir wieder am Becken und wiederholen das Ganze, bis wir wieder hier sind. Unsere zweite Inkarnation versucht jetzt den Morgenrufer Vhor'tal zu befreien. Und wir werden jetzt die Piraten aufmischen. Ich habe zwei wichtige Zauber vergessen, aber der Rest sollte reichen, um den Piraten der Schwarzen Hand den Tag zu verderben. Ich zücke meine Schriftrolle und wir teleportieren zum Nordtor, wo sich die Schildwacht schon versammelt hat. Wir setzen uns an die Spitze der Kolonne. Wir marschieren in Formation durch das Nordtor in die Stadt ein. Kriegshörner ertönen und Trommeln geschlagen. Ich spreche meine letzten Schutzzauber, die meine Haut härter machen, mir einen Blick in die Zukunft ermöglichen und ein Schild aus Energie. Auch schütze ich alle mit einer weiteren Rüstung gegen die Angriff von Schatten.

Am Targramsweg erwarten uns die Kontingente der Tempel und reihen sich ein. Wir marschieren in der von unzähligen flackerenden Fackeln erhellten Straßen der Stadt zum Hafen und treffen erst dort wie verabredet auf Widerstand. Kapitän Abraxas führt die Truppen am Land. Begleitet wird er von seinem ersten Offizier und Leibwächter, und einer Shaarpriesterin, die über den Truppen Erinnyengleich schwebt. Als kleine Unterstützung sind in der Armee noch zwei Nachtschreiter aufmarschiert. Jetzt ist die Zeit gekommen, uns zu offenbaren.

"Für Tempus! Für Tymora! Für die Triade! Tod dem falschen Gott! Tod seinen verdorbenen Diener!" Ertönt unser Schlachtruf und die Reihen prallen aufeinander. Tja, wir sind Verräter, aber unser Verrat gilt dem finsteren Moloch.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 05. April 2012, 15:44:02
15. Hammer 739 TZ Jahr des wankenden Minotaurus Chondathan Hafenviertel

Da ich einen Nachtschreiter und die drei Hauptleute mit einem verheerenden Säuresturm bekomme, ohne welche von unseren Jungs zu treffen, mache ich das auch sogleich. Aber erst, nachdem ich mich ebenfalls in die Lüfte mit einem Zauber erhebe, um so zu sehen, wo mein Zielgebiet überhaupt liegt. "Maximierter Sturm der Säure!" rufe ich laut aus und mein Angriff reist große Lücken in das feindliche Piratenkontingent. Aber leider füllen sich fast augenblicklich die Lücken wieder. Verdammnis!

Die riesigen Nachtschreiter pflügen durch unsere Linien und greifen unseren Barbaren und den Schlachtenrufer an. Während der mächtige Hieb von Dolons Rüstung kompensiert wird, darf der arme Druss eine ziemliche Menge Schmerzen erleiden. Obendrein werfen diese Wesen noch mit unheiliger Energie um sich, was nur der Templer Harun zum lachen findet, da er gegen die Auswirkungen fast gänzlich immun ist. Lia wirkt eine Zauberexplosion auf einen ihrer Pfeile und setzt dem Feind damit ordentlich zu. Das hat gesessen! Harun greift einen der Nachtschreiter an und schafft es tatsächlich das riesige Ziel zu verfehlen. Die Shaaritin wirft ebenfalls ganz fix unheilige Energie uns um die Ohren und segnet noch schnell ihre Truppen. Das ist nicht Nett! Druss schützt sich mit seiner psionischen Macht vor den Auswirkungen der finsteren Blicke der Nachtschreiter, während Dolon gänzlich von Tempus verlassen es nicht mit vier Attacken schafft, den riesigen Nachtschreiter vor ihm auch nur zu kratzen.

Ich wirke einen Kugelblitz auf den finstern Piratenkapitän und treffe ihn ordentlich. Er schwankt bedenklich und ich röste ihn mit flammenden Strahlen noch fix nach. Das reicht, um ihn einer höheren Gerichtsbarkeit zu überstellen. Die Nachtschreiter attackieren weiter Druss und Dolon und hauen dabei ordentlich rein. Das und die unheilige Energie hinter her tut weh. Lia versucht sich mit einem Überschlagsblitz und treibt den Leutnant danach in die Flucht. Wieder ein Problem weniger. Unsere Nahkämpfer demonstrieren mehr oder weniger eindrucksvoll, was für große Krieger sie sind. Wobei Druss wie üblich die Messlatte sehr hoch legt, an der die anderen schier verzweifeln. Muss man dem Barbaren schon lassen, zuhauen kann er verdammt gut, wie ich aus eigener leidvoller Erfahrung ja nur zu gut weiß.

Ich schubse einen der Nachtschreiter, rufe "Untote verletzlich! Säurekugel flieg und sieg!" Ich treffe ziemlich gut. Ha! Das hat gesessen. Die Nachtschreiter beweisen, dass sie einiges drauf haben und ihre unheilige Magie setzt mir immer stärker zu. Wir müssen da eine Lösung finden und zwar schnell. Lia schießt die Shaarpriesterin ab, der Templer und der Barbar kämpfen weiter. "Mächtige Massenheilung!" ruft Dolon und nimmt die Nachtschreiter mit in den Zauber ein. Da er ihre natürliche Resistenz gegen Magie durchbrechen kann, werden sie betroffen und bekommen einiges an heiliger Energie ab, was sie vernichtet. Da die Piraten sich bar jeder Führung und ihrer mächtigsten Verbündeten beraubt sehen, zersplittert ihre Front auf ganzer Linie. Einige fliehen in Richtung ihrer Schiffen an den Kais, andere ziehen sich in Gassen hinter Barrikaden zurück. Die Schlacht am Hafen ist gewonnen, der Feind aber noch nicht geschlagen. Überall bilden sich Widerstandsnester. Dolon und andere Hauptläute versuchen etwas Ordnung ins Chaos hinein zu bringen. Ich plündere derweil die Leichen und erbeute unter anderem einen Teleportationsstein, der uns ermöglich, drei der vier Piraten Schiffe zu betreten. Leider ist das Flaggschiff des Schwarzen Pada, die "Schwarze Königin" nicht darunter. Aber das der Tieflingspiratin Zephana der Seelenlosen und ihrem Golemschiff, dass gerade die Beschießung des Hafens beginnt. An Bord scheint ein gewaltiges Katapult installiert zu sein, das explodierende Brocken auf meine schöne Heimatstadt wirft. Wehe, wenn sie den Silberfisch damit trifft. Die armen Erlans! Damit wird uns die Entscheidung nahe gelegt, sofort auf das Golemschiff zu teleportieren, was wir auch umgehend tun.

Wir kommen in einen geräumigen Raum innerhalb des Golemschiffes "Roter Reißer" heraus, auf dessen massivem Boden aus Stein ist ein magischen Pentagramm zu sehen ist, in dem wir erscheinen. Die Wände scheinen aus richtigem Stahl zu sein. Wahrscheinlich ist Magie notwendig, dieses schwimmende Konstrukt über Wasser zu halten. Ein großer Golem aus Stein steht neben dem eingravierten Pentagramm und meint lapidar: "Eindringlinge vernichten!" Und damit sind offensichtlich wir gemeint. Verdammnis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 09. April 2012, 13:00:37
15. Hammer 739 TZ Jahr des wankenden Minotaurus Chondathan Reede "Roter Reißer"

Leider habe ich kein Konstrukte verletzlich, aber eine Säurekugel tut auch so ganz schön weh. Harun greift an und haut ein paar Bröckchen heraus. Lia probiert mal eine Energiekugel aus. Der Golem setzt seine Kraft ein, um uns zu verlangsamen. Nur ich kann der unheiligen hinterhältigen Energie widerstehen. So was aber auch.

Schlachtenrufer Dolon von Tempus kontert mit "Lähmung aufheben!", was aber nur bei ihm zu einem Resultat führt. Druss greift trotzdem an und trifft. "Beeilt euch!" kontere ich den Zauber richtig und alle bis auf Dolon können sich wieder normal bewegen, der nun auch beschleunigt ist. Der Templer des Schlachtengottes greift nun mit aller Kraft an und trifft den mächtigen Golem mehrmals. Lia probiert es auch mal mit einer Säurekugel und trifft ordentlich. Der Golem lässt seine mächtigen Fäuste wirbeln und verprügelt Druss und Harun etwas. Der Schlachtenrufer will etwas beitragen, scheitert aber an der harten Rüstung. Der Barbar revanchiert sich und ich beende das Trauerspiel mit einer weiteren Säurekugel. Es gibt nur einen Ausgang mit einer seltsamen Tür, in der ein steinernes Gesicht eingearbeitet ist. Während Dolon die anderen etwas heilt, schaue ich mir die Sache genauer an.

Die Tür ist mit einer sehr komplexen Falle gesichert, die es mir schwer macht, sie zu knacken. Es ist recht knifflig, da sich der Mechanismus sehr schnell wieder rekalibriert. Aber mir gelingt es das Schloss zu knacken und die anderen durch die Tür zu schleusen. Wir marschieren eine kurze Treppe hoch und gelangen an Deck. Am Bug steht das Katapult, das automatisch auf die Stadt zu schießen scheint. Acht Tieflingsbesatzungsmitglieder stehen an Deck, angeführt von einem schwer gerüsteten Scheusal. Da kommen richtig Erinnerungen an vergangene Zeiten hoch. Ach ja, das mit der Blutstrotzer ist jetzt auch schon wieder fast acht Jahre her. Wie die Zeit vergeht.

"Zwei Möglichkeiten, lauf und lebt, oder bleibt und sterbt!" rufe ich ihnen zu. Sie wählen wenig überschaden Option eins. Nun gut, dann eben wie gewohnt auf die harte Tour. Der erste Offizier schmeißt uns gleich mal eine unheilige Plage um die Ohren, Danke auch! Ich antworte mit einem Feuerball und muss mit Erschrecken ansehen, dass der Großteil der Tieflinge einfach ausweicht. Die können das gleiche wie ich! Finsterte Verdammnis!

Lia bewegt sich seitlich zur Reling und beschießt das hinten stehende Halbscheusal mit recht wenig Erfolg. Dolon stürmt auf einen der Tieflinge zu und trifft. Harun tut es ihm gleich, allerdings sind die Wunden teilweise recht gering, da sie die Wucht des Schlages recht gut abfedern können. Die Besatzung kreist nun die vorne stehenden Wagemutigen ein und attackiert sie recht heftig. Druss will Revanche, stürmt auf einen der Tieflinge zu, der sich blitzschnell zur Seite dreht und der für ihn bestimmte Hieb trieft den verdutzten Dolon.

"Bist du schon wieder bezaubert?" fragt er den Barbar fassungslos.
"Nein, dass war ein hinterhältiger Trick von dem Tiefling!" verteidigt sich der ebenfalls überraschte Druss. So was haben wir nun wirklich noch nie erlebt. Ich wünschte, so was könnte ich auch. Als ob das nicht schon genug Ärger wäre, fahren aus dem Deck noch scharfe Sensenklingen heraus und hauen nach uns. Holla!

Der erste Offizier begibt sich ins Getümmel, ich schütze mich mit einer Säurehülle, gehe dann zu einem der Tieflinge und töte ihn mit einem schnellen Vampirgriff. Lia verschießt Pfeile, Dolon tötet einen, Harun zwei von den Tieflingspiraten. Wirklich viel halten die zu unserem Glück nicht aus. Wir kämpfen uns nun recht schnell durch die Piraten und auch der erste Offizier fällt, bevor er wirklich gefährlich werden kann. Da hat Tymora uns nochmal gelächelt. Das Katapult feuert nun nicht mehr und wir haben ein Problem weniger. Jetzt müssen wir nur noch Zephana die Seelenlose finden, die berüchtigte Anführerin der "Roten Reißer".

Es führt gegenüber von wo wir gekommen sind ein Abgang nach unten. Ich unterdrücke ein paar Fallen und wir stürmen nach unten in die Kabine der Kapitänin. Zephana ist schon mehr als ein normaler Tiefling mutiert und wohl eher ein Halbscheusal mit einem Teufel als Mama oder Papa. Sie trägt ein mit Nieten besetzter Lederpanzer und hat einen gebogenen Zweihänder in der Hand. Solch krumme Waffen lassen ungute Erinnerungen in mir aufsteigen.

"Ergib dich oder stirb!" gebe ich ihr die Chance auf ein Weiterleben. Aber nein, sie stellt sich zum Kampf. Neben ihr steht eine Säule mit vielen Gesichtern und scheint die Steuerungseinheit des Golemschiffes zu sein. Lia eröffnet das Gefecht, in dem sie eine Säurekugel schleudert, die gut trifft. Der Schlachtenrufer setzt seine Kraft ein, um uns schneller Handeln zu lassen. Der Barbar schlägt ebenfalls zu, Harun genau so. Ich werfe auch eine Säurekugel auf sie, aber die Säule heilt sie einfach wieder komplett und obendrein haut sie noch nach mir. Ich geb ihr mit meiner Schutzhülle genau so viel mit, wie sie mich verletzt. So wie es aussieht, müssen wir sie einfach nur schnell genug töten oder die Säule zerstören. Druss versucht die Säule zu zerstören, wir anderen greifen mit allem an, was wir haben. Schließlich ramme ich ihr mehrmals das Kurzschwert in ihren Leib und sie geht zu Boden. Nach der Stille des Kampfes höre ich es aus ihr ticken. Was bei Tymora ist das denn?

Ich ziehe sie aus und in ihrer Brust ist eine große Narbe, die ich auftrenne. In der Höhe des Herzen ist ein Uhrwerk untergebracht, was vor sich hin tickt. Das ist ja mal wirklich seltsam. Wir plündern noch schnell. Ein magischer Ring, Amulett und ein Zweihänder wandern in unsere Beutel. Zwei Schiffe sind noch vor uns, mal sehen ob wir die auch so locker schaffen. Aber irgendwie bezweifle ich, dass es so leicht bleiben wird.

Gespielt am 26.11.2011
Spielleiter: Stefan
SC: Kaira 20 (Schurke 4/ Seher 2/ Unseen Seer 4/ Arkaner Trickser 10)
Druss 20 (Barbar 16/Psioniker 2/Ilthidentöter 2)
Dolon 19 (Kleriker 9/Kriegspriester 10)
Harun 19 (Krieger 6/ Gesegneter Templer 10/ Gotteskrieger 3)
Lia 18 (Waldläufer 5/ Kriegsmagier 6/Arkaner Bogenschütze 2/Mystischer Ritter 5)
EP: Stufe 18 3220, Stufe 19 2505 Stufe 20 2100 (Kaira -691 wegen Schriftrollen)
Kaira 75 Druss 150, Harun 75, Dolon 150, Lia 300
Überwundene Gegner
1 Piratenkapitän Abraxas
1 Shaarpriesterin
2 Nachtschreiter
1 Leibwächter
1 Steingolem
8 Tieflingspiraten
1 Halbscheusal Pirat
1 Piratenkapitän Zephana
Beute
1 Robe von Shaarpiresterin
1 Zweihänder von Abraxas
1 Rüstungsamulett +3
1 Kommunikationsring A
1 Schutzring +2A
2 Tränke Schwere Wunden heilen
1 Ring S
1 Zweihänder mit Schall
1 Amulett
1 Ring
1 Teleportstein
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 12. April 2012, 12:35:30
Kapitel 15
Piraten von Chondathan!

15. Hammer 739 TZ Jahr des wankenden Minotaurus Chondathan Reede "Roter Reißer"

Wir beschließen, dass wir als nächsten den Vampir Leman Thai auf seiner Schattenjäger angehen werden. Dieses Schiff ist ein berüchtigtes Geisterschiff, das aus den Teilen von Untoten zusammen gebaut ist. Das verspricht, dass es ziemlich gruselig werden wird. Mit dem Teleportstein transportieren wir uns an Bord des Untotenschiffes. Wir kommen in einem Innenraum mit einem Pentagramm heraus. Die Wände bestehen aus Knochen und wurmstichigen Holz versunkener Schiffe. Zwei geisterhafte Wesen ohne Körper und Beine, aber mit Armen mit klauenbewährten Händen erwarten uns schon. Der Templer des Tempus greift sofort eines der Dinger an und trifft es Mittelmäßig. Da wäre mehr drin gewesen. Ich visiere das noch frei stehende an und manifestiere eine Kugel aus Säure in es. Die Kugel trifft gut und haut richtig gut rein. (2 unter Maximum) Der Geist kommt auf mich zugeschwebt, aber meine Elektroplasmarüstung rentiert sich hier zum ersten mal wirklich und seine Attacke prallt an mir ab. Harun hat leider nicht so viel Glück. Lia eröffnet das Feuer mit ihren Energiepfeilen und trifft immerhin mit drei von vieren. Druss schnappt sich den, der mich attackiert hat, schafft es aber überhaupt nicht zu treffen. So ein Pech aber auch.

Harun gelingt es nun seinen Geist zu vernichten, während ich mit mäßigem Erfolg auf den meinen einsteche. Mein Geist schreit auf, was aber keinen spürbaren Effekt hat. Lia erschießt nun den Geist und damit wäre das Problem beseitigt. Die Tür aus dem Raum ist wie üblich gut geschützt, aber keine wirkliche Herausforderung für mich. Ich schleiche voran, nachdem ich die knarzende Tür geöffnet habe und gehe den Aufstieg aus Knochen und morschem Holz hoch. Oben an Deck befinden sich einige gerüstete Gestalten. Fünf Stück davon und ein Riese, der wohl ein Zombie ist. Das sollte schaffbar sein und weiche etwas in Deckung zurück. Ich winke die anderen hoch, setze sie ins Bild und wir marschieren in Schlachtformation an Deck.

"Wir sind die Wagemutigen und wir haben ein einmaliges Angebot für euch. Rennt und bleibt Untot oder bleibt und sterbt endgültig!" rufe ich ihnen entgegen. Wenig Überraschend entscheiden sich die feindliche Besatzung für Option zwei. Etwas anderes habe ich auch nicht erwartet. Werde ich jeweils erleben, dass ein Gegner die zweite Möglichkeit wählt? Wohl nicht mehr in diesem Leben, dünkt mir. Finsternis!

Ich eröffnete den Kampf in dem ich eine schillernde Sphäre in ihre Mitte werfe. Leider scheint sie das nicht wirklich großartig zu tangieren, dafür hat Lias Feuerball schon mehr Effekt. Die Vampire schauen uns komisch an und sehen dann sehr enttäuscht aus, als ihr Effekt an unserer Gedankenleere abprallt. Ha, da müssen die sich schon was anderes ausdenken. Harun greift einen der Vampire an und trifft. Der Riese stürmt vor und versucht mich zu beißen. Seine fauligen Zähne durchdringen aber nicht meinen Schutz. Druss greift den Riesen an, der direkt vor ihm steht und trifft ihn zweimal hart. Das Schiff wird sich unserer Präsenz an Deck bewusst und fängt an zu heulen. Autsch, da klingeln vielleicht mal meine Ohren. Der Templer ist wohl ganz taub.

Mit dem Stab des Feuers werfe ich einen Feuerball in eine Ansammlung der Vampire, treffe aber nicht wirklich mit durchschlagendem Erfolg. Mit Flammenden Strahlen röstet Lia einen der Vampire an. Harun wird von seinem Gegenspieler mehrmals getroffen und verwundet. Im Gegenzug revanchiert sich der Templer mit gleicher Währung. Der Riese greift nun Druss an, richtet aber recht wenig Schaden an. Der haut im Gegenzug den Riesen um. Hat der nun davon. Das heulen des Schiffes steigert sich und ich lasse vor Konfusion mein Schwert fallen. Für ein paar Sekunden bin ich außer Gefecht gesetzt. Verdammnis! Lia und Harun geht es genau so. Nur Druss scheint sich nichts daraus zu machen.

Zwei der Vampire ringen Harun nieder. Unser Barbar schnappt sich einen der Vampire und haut ihn um. So geht das! Das nächste Heulen hat mal wieder keinen Effekt auf uns und wir können uns wieder normal bewegen. Als erstes rufe ich "Untote verletzlich!", visiere einen der Vampire an, die Harun nieder gerungen haben und werfe eine Säurekugel hinter her, der den Vampir mit einem Schlag tötet. Oder besser gesagt, ihn in Nebelgestallt zwingt und ihn zu seinem Sarg befördert. Ein Problem weniger. Lia versucht es mit ein paar Flammenden Strahlen, die aber nicht ausreichen, den Vampir zu vertreiben. Der verbeißt sich weiter in Harun, bis dieser ihn wegdrückt und seinen Zweihänder wieder aufhebt. Druss erledigt einen weiteren Vampir. Von unten ist zu hören, wie sich Verstärkung auf dem Weg nach oben macht. So wie es aussieht, ist dort unten noch einiges an Besatzung vorhanden. Verdammnis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 16. April 2012, 14:39:05
15. Hammer 739 TZ Jahr des wankenden Minotaurus Chondathan Reede "Schattenjäger"

Vier ungerüstete Vampirbruten und zwei weitere Vampire machen sich an Deck breit. Und das waren garantiert noch nicht alle. Ich gebe ihnen einen warmen Empfang mit einem Feuerball aus dem Stab. Wohl bekomms! Lia gibt ihnen gleich mal Nachschlag und eine der Bruten bricht zusammen. Unser Templer wird von weiteren Bruten bedrängt, kann sie sich aber erst mal noch vom Leib halten. Der Zweihänder schwingende Druss erledigt einen weiteren Vampir und verletzt einen noch dazu. Das Schiff kreischt wieder. Lia und Harun sind nun aus dem Spiel. Verdammnis!

Um die eine Flanke zu decken, beschwöre ich einen Feuerelmentar, welcher einen der Bruten, die Harun anknabbern möchten, den Gar aus macht. So gehört sich das. Lia ist ziemlich wackelig auf den Beinen und zwei Bruten fangen an ihr herum zu beißen. Das sieht nicht gut aus. Zwei Vampire greifen meinen Elementar an und setzen ihm zu. Druss springt in die Bresche und klärt bei Harun die restliche Angriffslinie. Ich eile Lia zur Hilfe und erledige eine der an ihr hängenden Bruten mit drei brennenden Strahlen reines Feuers. Mein Elementar gerät langsam aber sicher in Bedrängnis, während es eine weitere Brut erledigt. Lange wird der arme Kerl nicht mehr durchhalten. Verdammnis!

Druss erledigt die letzten Bruten auf seiner Seite und rückt vor. Das Schiff kreischt und ich kann nichts mehr hören. Finsternis. Kein Wunder, dass der nächste Feuerball dadurch fehlschlägt. Mein Elementar putzt ein weitere Brut weg, wird dafür aber von den Vampiren zurück in die Feuerebene geschlagen. Verdammnis. Dafür hat Druss nun freie Bahn und nimmt sich des Vampirproblems an. Da wo Druss steht, ist einfach ein Wall aus fliegenden Stahl. Weitere Bruten quellen aus dem Inneren des Schiffes und ziehen das Gefecht weiter in die Länge. Was als kleines Geplänkel begann, weitet sich zur Schlacht aus. Letztendlich kämpfen wir schwer angeschlagen auch die dritte Welle nieder. Das hat jetzt ziemlich lange gedauert, aber das Deck ist erobert. Dolon heilt uns alle wieder hoch, auch wenn ich dafür elf Ladungen aus meinem Stab brauche.

Der Weg in das Unterdeck ist nicht nur aus Knochen und Morschem Holz, sondern auch mit vielen gemeinen Siegelfallen gespickt. Allerdings sind die für mein Können nicht mehr wirklich von Belang. Wir überlegen kurz, ob wir in die Kapitänskajüte oder doch lieber zuerst in den Lagerraum gehen sollen, wo die ganzen Särgen stehen müssen. Nach kurzer Diskussion haben wir den Konsens, zuerst in den Lagerraum zu gehen. Wir lassen die Tür zur Kapitänskajüte unberührt und gehen in den Lagerraum, aus dem ein Scharren und Kreischen ertönt. Vorsichtig gehe ich als erste mal spähen, bin aber bei dem morschen knarzenden Untergrund nicht gerade leise. Im Lagerraum befinden sich viele Käfige voller Gefangener und Vampirbruten. Manch Gefangener scheint noch lebendig zu sein. Ich hole die Anderen und wir rücken vor.

"Bitte, ihr edlen Herren, befreit mich arme Maid aus den Klauen dieser Bestien!" fleht uns eine Frau in einem zerrissenen Kleid uns aus einem Käfig heraus an. Ich setze meine Brille auf, welche Untote erkennen kann. Wenig überraschend erkenne ich die Maid in Nöten als Vampirin.
"Um uns zu täuschen, musst du früher aufstehen, Vampirtussi!" Meine ich dazu nur.
"Schade! Hätte ja klappen können." Die Vampirdame öffnet das Türchen vom Käfig und schreitet in den Gang, dann wird sie Körperlos. Na Prima! Ein Kampf in einem Raum voller Käfige mit Vampirbruten darin, die jederzeit nach einen greifen können.

"Bist du Leman Thai?" Frage ich. Die Frau lacht.
"Leman Thai ist ein Mann, Dummerchen!" Kann ja nicht alles wissen, oder? Aber genug der Worte, wir lassen nun Magie für uns sprechen. Lia beginnt den Reigen mit einer Kugel aus Energie, die gut trifft. Harun macht einen Sturmangriff und trifft sogar mal ziemlich gut, wäre aber mehr drin gewesen. Die Vampirmaid revanchiert sich, in dem sie Harun ziemlich bluten lässt. Der arme Kerl wird mal kurzerhand auf die Hälfte seiner Lebenskraft reduziert. Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie hart das einen trifft. Ich versuche die Maid mit ein paar Flammenstrahlen zu grillen, aber nur ein Strahl trifft. Verdammnis!

Druss wird aufgehalten, als sich die drei Menschen auf ihn stürzen. Mit der flachen Seite seines Schwertes haut er sie kurzerhand um. Die Elfe wirkt nun auch Flammende Strahlen auf die Vampirlady, was sie nicht besonders tangiert. Harun folgt ihr, da sie von ihm abgerückt ist. Leider geht sein Angriff fehl. Dafür lässt sie Harun weiter bluten und sein Blut bildet ein Netz, dass sich auf Druss stürzt und ihn umwickelt. Damit ist unser stärkster Nahkämpfer aus dem Spiel. Was ist das denn für äußerst finstere Magie? Wenn man keine moralischen Probleme hat, die Macht des Gewebes vollständig auszunutzen, kann man ziemlich starke, wenn auch sehr fiese Sachen machen. Finsterste Verdammnis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 19. April 2012, 14:38:15
15. Hammer 739 TZ Jahr des wankenden Minotaurus Chondathan Reede "Schattenjäger"

Die Nudel muss weg, sofort! Ich werfe ihr deswegen eine Säurekugel auf den Kopf, die gut trifft. Ha! Da hat mal wieder Tymora gelächelt. Wenn sie etwas breiter gelächelt hätte, wäre die Tussi nun Geschichte, ist sie aber leider nicht. Unser Barbar versucht sie zu befreien, kommt aber nicht los aus dem Blutnetz. Aus der Tiefe des Raumes kommt nun ein schwer gerüsteter Hüne heran gestampft. Irgendwas sagt mir, dass dies der Vampirpirat Leman Thai ist. Normalerweise können ja Vampire kein fließendes Gewässer überqueren. Offensichtlich hat dieser Pirat eine Möglichkeit gefunden, dieses Handikap seiner finsteren Rasse zu umgehen. Er trägt eine schwere Rüstung und einen offenen Helm. Sein Gesicht ist langegezogen und macht einen gelangweilten Eindruck.

"Die Wagemutigen haben also die Seiten gewechselt. Nun, dann werde ich wohl euch alle töten müssen." meint er lapidar, als ob er über das Wetter reden würde.

Der Elfe gehen so langsam die Zauber aus und sie wirft magische Geschosse auf die Vampirmagierin. Besser als mit Erbsen zu werfen, wenn auch nur wesentlich effektiver. Harun gelingt es sich aus seinem Blutnetz zu befreien, wird aber einen Augenblick später von der Vampirin mit einem maximierten Blitzstrahl niedergestreckt, dem er nicht mehr ausweichen kann. Selbst die mächtige Magie seiner Rüstung ist nicht stark genug, ihm am Leben zu erhalten. So eine Verdammnis aber auch! Finsternis!

Ich wende mich Leman Thai zu, der mich schon fast erreicht hat. Ich werfe ihm eine Kugel in die Brust, die gut trifft. Zusätzlich stelle ich mich in den Weg, so dass Lia geschützt ist. Ich kann länger gegen diese Ausgeburt der Hölle durchhalten als die Elfe. Druss lässt seine Muskeln anschwellen, aber die klebrigen Fäden aus Haruns Blut halten ihn fest. Das ist nicht gut. Unser einziger Nahkämpfer gefangen von geradezu lächerlich dünnen Blutfäden. Da läuft gerade etwas total schief! Finsterste Verdammnis!

Mit zwei mächtigen Hieben greift Leman Thai mich an. Mächtige Magie fließt in meine Armschienen und fängt das schlimmste auf. Mit einem Moment der Eingebung verhindere ich noch schlimmeres beim zweiten Treffer. Lia schießt mit ihrem Bogen auf die Vampirtussi und zwingt sie endlich zum Rückzug. Ein Problem weniger. Da mir so langsam die Optionen ausgehen, werfe ich kurzerhand einen Feuerball auf Leman Thai, was ihn nicht glücklich aussehen lässt. Ich lasse weitere Schläge an mir abprallen und der Barbar verstrickt sich immer tiefer ins Blutnetz. Der starke Druss, niedergehalten von etwas Magie. Wahrlich, Tymora schaut gerade nicht hier her.

Die Kriegsmagierin probiert eine Säurekugel an Leman aus, die wirklich gut rein haut. Treffen kann die Elfe, muss man ihr schon lassen. Ich kann nicht länger gegen Leman Thai durchhalten, mache einen Flickflack von ihm weg und springe regelrecht in das Blutnetz, dass Druss immer fester umschlungen hat. "Sprung!" rufe ich, nachdem ich den starken Barbar berührt habe und springe mit ihm auf die Treppe. "Gut gemacht!" meint der Barbar und greift nun mit seinem Zweihänder Leman Thai an. Der prallt Regelrecht zurück, als er die Wut des Barbaren zu spüren bekommt. Hätte ich das nur früher gemacht, aber ich ging davon aus, dass der starke Barbar das poplige Netz einfach zerreißt. (Der MW war eigentlich gar nicht so hoch, aber wenn man konstant unter vier würfelt wird das halt nix.)

Lia und ich lassen weitere Magie auf Leman niederprasseln, aber es ist schließlich Druss, der den Vampirpiraten umhaut. Damit wäre das Erledigt. Dolon taucht auf und hilft, Harun zu bergen. Nach einer Minute lebt der Templer wieder. Das sollte nicht zur Gewohnheit werden. Etwas weiter hinten im Raum finden wir an einer Plankenwand die Särge in einem Regal aufgestapelt. Gemeinsam hieven die starken Männer einen der Särge aus dem Regal und lassen ihn zu Boden gleiten. Vorsichtig untersuche ich den Sarg nach Fallen und finde sogar eine. Wieder mal eine Symbolfalle, die ich fix entschärfe. Nun öffne ich den Deckel und ein Leichnam, gebettet auf Erde liegt darin. Behutsam löse ich den Brustpanzer. Dann stellen wir fest, dass wir nicht an Pflöcke gedacht haben. Also schnell welche improvisiert und den Kerl gepfählt. Er bäumt sich auf und es passiert nichts weiter. In den Geschichten zerfallen die immer zu Staub. Es gibt eine kurze Diskussion, ob man vielleicht den Toten noch köpfen soll. Eigentlich widerstrebt mir diese Leichenschändung, aber normalerweise dürfte da jetzt nur noch Asche drin liegen. Und mir fallen auch Geschichten ein, wo Vampire geköpft worden sind, um ihnen den Gar aus zu machen. Also schlägt Druss mal kurzerhand zu und der Torso zerfällt zu Asche. Geht doch.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 23. April 2012, 14:04:28
15. Hammer 739 TZ Jahr des wankenden Minotaurus Chondathan Reede "Schattenjäger"

So verfahren wir im Eilverfahren auch mit den anderen Vampiren. Die Zeit läuft uns davon. Eine Stunde kann unglaublich lang sein, oder auch verdammt kurz. Schließlich haben wir auch Leman Thai und seine Magierin erledigt. Sie hat noch ein Zauberbuch und ein paar Rollen mit dabei. Ich identifiziere schnell die bisher erbeuteten Ringe, Amulette und Tränke, ebenso die Rollen. Leider nur ziemlich fiese Nekromantenzauber, mit denen ich nichts anfangen kann. Warum stoßen wir immer nur auf fiese Bösewichte? Nun, weil wohl die lieben Magier eben keine bösen Sachen machen. Wie auch immer, es ist ein guter Schutzring darunter, den ich gleich mal anprobiere, da ich die Zauber, welche mir der Magierring gibt, schon längst gesprochen worden sind.

Einige Gefangene flehen uns an, dass wir sie frei lassen. Wir ignorieren sie zuerst und gehen in die Kapitänskajüte, in der mehrere Käfige von der Decke baumeln. In den Käfigen stecken Nachtvetteln. Die versuchen mit uns zu reden, aber wir haben anderes im Sinn. Wir lassen die menschlichen Gefangenen aus ihren Käfigen und sorgen dafür, dass sie Sicher von Bord kommen.

Nachdem Dolon uns alle wieder hochgeheilt hat, weitere Ladungen meines Stabes verschwinden, teleportieren wir nun mit dem frisch gefundenen Teleportstein zur "Schwarzen Königin", welche unter dem Kommando des gefürchteten Piraten Pada steht. Überraschenderweise kommen wir am Bug des Pirtatenschiffes heraus. Die Besatzung wuselt auf dem Deck herum und macht sich gerade bereit, an Land zu gehen. Tja, die brauchen keinen Ärger mehr suchen, den haben wir mit an Bord gebracht. Wir haben kurz Zeit, ein paar Zauber hochzuziehen. Unter anderem steuer ich eine Hast bei.

"Ihr Schwachköpfe! Wie blöd muss man sein, in der Stunde des größten Triumpfs die Seiten zu wechseln?" fährt uns der riesige Kerl von der anderen Seite des Schiffes an.
"Wie blöd muss man sein zu glauben, dass Moloch Erfolg haben könnte? Jetzt in diesem Moment töten wir ihn für immer! Ach ja, nur wegen der Vollständigkeit halber, rennt und lebt oder bleibt und sterbt!" So wie erwartet wählen sie bleiben und sterben.

Vier Fischmenschen sind die Offiziere und werfen mit Harpunen auf uns, allerdings treffen sie zu unserem Glück nicht besonders gut. Die Mannschaft rottet sich zu einem Pulk zusammen. Harun fällt ein, dass er ja noch Schutzzauber hat und schützt sich gegen Säure. Lieber spät als nie. Ich zieh mit den letzen Ladungen des Feuerstabes die Feuerwand hoch und bruzel ein paar Besatzungsmitglieder. Lia wirft gleich noch einen mächtigen Feuerball von einer Schriftrolle abgelesen hinter her. Druss schützt sich mit einem Flimmerfeld.

Die Offiziere verdünnisieren sich unter Deck oder wo hin auch Immer. Der Mob der Seeleute zieht sich jenseits der Wand zurück. Harun schützt sich vor Feuer. Ich setze mit einem Massenfeuerschild noch was oben drauf. Das sollte uns gut Schützen. Der Schwarze Pada bannt mit einem Schneesturm meine Feuerwand. Noch nie hat die besonders lange gehalten. Zwei Ladungen für nix und wieder nix futsch. Na ja, egal, wenigstens sehen wir noch, wie sich eine der Hände des Schwarzen Pada von einem Drachenkopf zurück in eine normale Hand verwandelt. Druss wird die Warterei zu Dumm und springt vom Bug herunter und rennt in den feindlichen Mob. Im Gegenzug walzen sie über Druss drüber, was ihnen mehr weh tut als ihm.

Harun rennt nun ebenfalls in Richtung Mob und setzt zum ersten Mal an diesem Tag sein Niederstrecken Angriff ein. Ich schmeiße einen Feuerball auf die Ansammlung und den schwarzen Pada. Der revanchiert sich mit einem Kältekegel aus seiner Hand, die sich kurz in einen weißen Drachenkopf verformt. Lia wirft ihm einen Kugel an den Kopf. Druss kämpft sich aus dem Mob heraus und zerstreut ihn. Ein Problem weniger.

Dafür bebt nun das Schiff, dass aus filigranem Stahlglas besteht und hinter dem Barbaren formt sich ein Glasstahl Golem, flankiert von zwei kleinen Schatten. Einer steht direkt vor mir. Verdammnis! Harun stellt sich dem Konstrukt und haut auf ihn ein. Allerdings prallt die Mehrzahl der Hiebe an der harten Panzerung ab. Ich jage einen Blitzstrahl durch alle drei Gegner durch, was die beiden Schatten stark mitnimmt, aber das Konstrukt wie erwartet vollkommen kalt lässt. Das wird noch ein zermürbender Kampf werden. Finsternis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 26. April 2012, 15:38:48
15. Hammer 739 TZ Jahr des wankenden Minotaurus Chondathan Reede "Schwarze Königin"

Nach dem Blitzstrahl bewege ich mich weiter in Richtung Schwarzer Pada und ziehe dabei meinen Schwarzholzbogen, den ich vor Jahren erbeutet habe. Kurzbögen scheint nicht die bevorzugte Waffe unserer Feinde zu sein. Druss greift den Schwarzen Pada an und trifft ihn hart, der zahlt es dem Barbaren mit gleicher Münze heim. Harun greift weiter das Konstrukt an, Lia ebenso. Ich schieße auf den Schwarzen Pada und treffe ihn mehrmals ziemlich hart, nachdem ich ihn geschubst habe. Schließlich verschwindet der Schwarze Pada einfach und Druss schlägt das Konstrukt zu Brei. Mir ist nicht ganz klar, mit welch finsterer Magie sich der Pirat von hier entfernt hat.

Wie auch immer, es gibt einige harte Schläge und man kann selbst hier oben hören, wie Wasser in das Schiff strömt. Dolon spendiert jedem etwas Heilmagie und ich mach mich sofort daran, die obligatorische Symbolfalle an der Tür zu entschärfen. Es gibt eine kurze Diskussion, hier abzubrechen und den Schwarzen Pada seinem Schicksal zu überlassen. Die vorhergehenden Kämpfe waren für die meisten sehr Ressourcenziehend. Ich habe noch einen Kältekegel als Flächenangriff, weil bisher immer jemand im Weg gestanden hat, um ihn anzubringen. Und das war meine ganze verbliebene Offensivmagie. Wobei es natürlich die Frage ist, ob er gegen diese Energieart nicht gut geschützt ist. Aber wir haben alle noch unsere normalen Waffen und den Willen zu siegen. Was du heute kannst erschlagen, lasse nicht für Morgen entkommen. Mit gezückten Schwertern dringen wir in das Unterdeck ein und arbeiten uns geschwind zur Kapitänskajüte vor. Ist ja nicht das erste mal heute und wir finden den Weg ohne Probleme.

Auf den Weg dorthin stürzen sich zwei der Fischmenschen auf uns. Wie hinterhältig und wie dumm! Harun tötet den einen, Druss den anderen. Manchmal haben auch wir Glück und treffen auf Gegner, die nicht so viel drauf haben. Schließlich erreichen wir die Tür, die zur Kapitänskajüte führt. Natürlich gibt es auch hier eine komplizierte Falle mit einem komplexen Schloss, was aber mich nicht wirklich aufhalten kann. Wir öffnen die Tür und fluten in Linie in den Raum. Inzwischen hat die "Schwarze Königin" schon ziemlich Wasser aufgenommen. Ich bin kein Experte, was sinkende Schiffe anbelangt, aber wir haben vielleicht noch eine Minute, da dieses Glasstahlschiff nicht wirklich aus Schwimmfähigen Material besteht. Aber sehr viel mehr Zeit haben wir sowieso nicht mehr, da unsere Zeit gnadenlos abläuft.

Links und rechts neben dem Schwarzen Pada stehen seine zwei verbliebenen Fischmenschoffiziere. Der Pirat scheint immer noch guter Dinge zu sein. Was weiß er, was wir nicht wissen? Oder blufft er und zeigt Stärke, wo er eigentlich ganz schwach ist? Finden wir es heraus!

Harun springt ihn förmlich an und trifft ausnahmsweise verdammt gut. Seine Ressourcen sind ja noch zum größten Teil vorhanden, weil er sie bis jetzt aufgespart hat, während Lia und ich dafür dann unsere kontinuierlich aufgebraucht haben. Lia zückt ihre letzte Schriftrolle und jagt einen Überschlagsblitz durch die drei hindurch. Klappt ziemlich gut. Ich umgehe Pada und jage ihn mein Schwert zwischen die Rippen. Er scheint mir inzwischen deutlich kleiner geworden zu sein. Irgendwie scheint seine Größe zu variieren. Allerdings ist mir nicht ganz klar, warum.

Der schwarze Pada jagt einen Kältekegel durch meine vier Kameraden hindurch, was besonders Harun zu schaffen macht. Einer der Fischmenschen greift mich an, trifft aber nicht. Der andere knöpft sich Harun vor und verwundet ihn schwer. Lange wird der Templer nicht mehr durchhalten. Druss springt in die Bresche und greift ebenfalls an. Harun zieht sich zu dem Schlachtenrufer zurück, der ihn etwas heilt. Lia jagt ihren letzten Blitzstrahl durch die drei Gegner hindurch. Ich rufe "Geisterklinge!" und steche auf den Schwarzen Pada ein. Mein erster Treffer macht ihn zu einem normal großen Menschen und damit habe ich ihn nicht mehr mit Druss in der Zange, der zu weit weg steht. (Puh, war ich stinkig). Ich treffe zwar, aber leider mache ich nicht besonders viel Schaden.

So langsam wirkt der Piratenkapitän nicht mehr so überheblich, aber er ruft Verstärkung. Tentakel brechen durch die Wände und dort wo die Tür ist, erscheint der Extraktor. Oder besser gesagt, dass Ding, was in dem Extraktor eigentlich drin ist. Ich bin nicht sicher, was für eine externare Kreatur da steht, aber sie ist geschunden und man hat ihr alle ihre Zähne gezogen. Als ob das nicht genug wäre, hebt sich das Schiff und Druss wird von den Beinen gerissen. Aber er kann sich fangen und wieder zurück arbeiten. Auch Dolon und Harun haben ihre Probleme, auf den Beinen zu bleiben. Die anderen versuchen Abstand zu halten und sind damit voll auf beschäftigt. Nun liegt es an mir, dem Spuk ein Ende zu machen.

"Das ist euer Ende!" meint Pada wegen seiner Verstärkung und ich steche auf ihn ein. Mein erster Treffer lässt seinen verbliebenen Schutz aufplatzen und seine überirdische Aura, die ihn bisher geschützt hat, offenbart, was für ein kleines Würstchen Pada in Wirklichkeit ist. Das Kerlchen ist kleiner als ich, schätze mal, Xana dürfte er gerade noch so um einen Fingerbreit überragen. Ich ramme ihn mein von Zwergenhand gefertigtes Kurzschwert in den Wanst und drehe es um. Weil es so schön war, das gleich nochmal.

"Ihr werdet trotzdem unter…" Ich ramme ihn mein Schwert in sein verlogenes Maul und beende damit seine sterbliche Existenz. Seine verbliebenen Leutnants verziehen sich in die Fluten und auch für uns wird es Zeit, dass sinkende Schiff zu verlassen. Mit Druss rutsche ich auf die anderen zu, während das Wasser bei ihnen schon bis zur Brust reicht. Wir fassen uns an den Händen und bevor das Vieh aus dem Extraktor etwas tun kann, teleportieren wir zum Golem Schiff "Roter Reißer". Wir landen im dortigen Empfangsraum, der auch schon voller Wasser ist. Wir arbeiten uns hoch und Teleportieren zu meinem Anwesen. Wir platzieren dort im Keller die erbeuteten Gegenstände, dann ist die Zeit vorbei. Mal sehen, wie sich unsere anderen Inkarnationen geschlagen haben.

Gespielt am 11.12.2011
Spielleiter: Stefan
SC: Kaira 20 (Schurke 4/ Seher 2/ Unseen Seer 4/ Arkaner Trickser 10)
Druss 20 (Barbar 16/Psioniker 2/Ilthidentöter 2)
Harun 19 (Krieger 6/ Gesegneter Templer 10/ Gotteskrieger 3)
Lia 18 (Waldläufer 5/ Kriegsmagier 6/Arkaner Bogenschütze 2/Mystischer Ritter 5)
EP: Stufe 18 5450, Stufe 19 4293 Stufe 20 3500
Kaira 225 Druss 225, Harun 0, Lia 150
Überwundene Gegner
1 Piratenkapitän Schwarzer Pada
4 Offiziere
1 Mannschaftsmob
1 Wächtergeist
2 Schatten
1 Piratenkapitän Leman Thai
1 Schiffsmagierin
10+ Vampirbruten
8 Vampirseeleute
3 bezauberte Gefangene
2 Wächtergeister
Beute
1 Rüstung
1 Zweihänder
1 Feuerresistenzring
1 Schutzring +3
50 Magische Wurfmesser
8 Schriftrollen mit fiesen Nekromantenzaubern
1 Zauberbuch mit ebenfalls fiesen Zaubern
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 30. April 2012, 12:58:31
Kapitel 16
Schattenspiele!

15. Hammer 739 TZ Jahr des wankenden Minotaurus Kollegiat

Wir bilden einen Teleportationskreis und teleportieren zum Kollegiat. Wir kommen in dem mit Schatten gefüllten Gebäude heraus. Harvard Repp ist in seinem Büro und selbst jetzt spielen wir noch die Charade. Moloch befindet sich tatsächlich in der Burg des Landgrafen und Repp wird diese Information unseren anderen Inkarnationen weiter geben, welche es auf Moloch abgesehen haben. Ich hoffe einfach mal, dass unsere andere selbst das alles gebacken bekommen, wie wir uns das so vorgestellt haben. Aber ich bin optimistisch, dass wir es schaffen, schließlich wird Tymora denen lächeln, die was riskieren und wir wagen wahrlich alles. Schließlich sind wir die Wagemutigen!

Ein komisches quietschendes Geräusch irritiert uns auf den Weg nach oben. Aber zum Glück ist es nur der Hausmeister, der zu solch sinisteren Stunde noch den Boden wischt. Puh! Wir rücken geordnet in Richtung Sternwarte vor, wo sich Bekannterweise das Tor zur Schattenebene befindet. Schon bald ist ganz leise Tanzmusik zu hören. Wir sprechen einige Schutzzauber und rücken dann vor. Ich habe ein leises Gebet auf den Lippen, in dem ich Tymora um ihr glücksbringendes Lächeln bitte. Schließlich geht es nicht nur darum, die ganze Stadt mit ihren Menschen aus den Klauen eines gefallenen Erzteufels zu befreien, der sich anmaßt, ein Gott zu werden, sondern auch meine kleine unbändige Tochter zu retten. Und ihre unschuldige Seele wieder mit ihren Körper zu vereinigen.

Mit gezogenen Waffen dringen wir in den Tanzsaal ein, nachdem ich die prächtigen Zugangstüren am Ende der Treppe nach den obligatorischen Fallen untersucht habe. Im Tanzsaal haben sich prächtig gekleidete Adlige zur Réunion versammelt, wie diese Art von Veranstaltung auch genannt wird. Diene in Livree bieten uns Getränke und kleine Appetithäppchen an, die wir aber geflissentlich ignorieren. Vergiften können die uns zwar nicht, aber wir haben besseres zu tun. Kultuma finden wir im Zentrum des Saals.

"Ah! Die Wagemutigen! Wie schön, dass ihr es noch geschafft habt. Ich habe Euch doch schon früher erwartet, kommt doch Euer Freundschaftsbesuch nicht so ganz unerwartet. Es war lustig mit anzusehen, wie ihr Euch auf Euren unausweichlichen Tod vorbereitet habt. Glaubt ihr wirklich, Eure dilettantischen Versuche etwas über mich heraus zu bekommen, sind unbemerkt geblieben?" höhnt Kultuma und für einen kurzen Moment wird ein verstohlenes Mitglied des kleinen Volkes sichtbar. Tja, vor allem kann man sich ja nicht schützen, aber offenbar unterschätzt der arrogante Kultuma uns noch immer.

"Nun ja, wir wissen nun, was wir wissen müssen, um Euch dahin zu schicken, wo ihr hingehört. In die tiefste der Höllen!"
"Wie Naiv Ihr alle doch seid! Glaubt ihr wirklich, mit immer geradeaus zu gehen ist es getan? Das haben schon andere, bessere als ihr, versucht und sind gescheitert!"
"Paladin Bey und seine tapferen Gefährten haben es immerhin geschafft, euch in ein Ei zu bannen. Und wir werden endgültig das beenden, was sie nicht konnten, denn unser Anliegen ist rein und die Götter sind mit uns!" Und das ist meine vollständige ehrliche Überzeugung. Damit sind genug der Worte gewechselt. Die Gäste und Diener geben ihre Tarnung auf und werden zu Schatten. Und die Schatten rotten sich zu vier Ansammlung zusammen. Je zwei der Mobs flankieren Kultuma, während wir im Zentrum der uns an den Flanken überflügelnden Mobs stehen.

"Feuerball in zwei Dimensionen!" ruft Lia und beschwört einen Feuerball, der auf alle Dimensionen übergreift. Harun stürmt vor und schlägt einen der Mobs mit mäßigem Erfolg. Dolon stürmt auf Kultuma im Zentrum vor und damit ist die Option auf eine Sonnenexplosion für mich dahin. Verdammnis. Schade, wäre auch zu schön gewesen, die gesamte Opposition mit einem Schlag zu vernichten. So beschwöre ich eben nur einen Säuresturm, der Kultuma und einen der Schwärme erwischt. Kultuma tritt einen Schritt zurück und ruft "Bogenschützen!" Auf Balustraden erscheint eine Reihe Bogenschützen mit flammenden Pfeilen. Das überrascht mich so, dass sie mich tatsächlich voll erwischen. Der Feuerschaden prallt an mir ab, tut aber trotzdem weh. Verdammnis!

Die Mobs rücken vor und entziehen unseren Nahkämpfern ziemlich viel Stärke, auch ich werde leider davon betroffen. Finsternis! Da Druss in einem der Schattenmobs schon drin steht, schlägt der Barbar wild um sich und dezimiert den Schwarm ziemlich, auch wenn es nicht zur Vernichtung reicht. Aber unser Druss macht sich erst mal nur warm.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 07. Mai 2012, 15:18:47
15. Hammer 739 TZ Jahr des wankenden Minotaurus Schattenebene Kultumas Eingangshalle

Lia wiederholt ihren Zauber und Harun schafft es seinen Mob nicht wirklich zu treffen. Dafür röstet der Feuerball der Elfe einige der Schatten. Haben die nun davon. Dolon erledigt einen der schwer angeschlagenen Schattenansammlungen, trifft aber sonst genau so schlecht wie Harun. Heute scheint kein guter Tag für Tempusgläubige zu sein. Ich entfessle einen Kettenblitz, der gut reinhaut.

"Magier!" ruft Kultuma und auf einem Balkon erscheint eine Reihe verhüllter Magiewirker und wirft eine Art großflächige Energiekugel auf uns. Ich werde davon ziemlich in Mitleidenschaft gezogen. Die Schatten haben es auf mich abgesehen und ich fühle mich ziemlich schwach. Druss macht nicht wirklich viel Schaden, Schade!

Unsere Elfe teilt sich auf, als sie ihre Stiefel mal wieder benutzt. Leider macht sie das taktisch höchst unsinnig und kann so nur einen der Mobs mit ihren Blitzstrahlen treffen. Wenn das eine Kostprobe hoher elfischer taktischer Finesse war, dann ist es kein Wunder, dass sie den Kampf um Myth Drannor verloren haben. Harun gelingt es einen Mob zu töten, währen Dolon mich teilweise von meiner Schwäche befreit. Danke!

Ich bewege mich so, dass ich die restlichen Mobs treffe und jage einen Blitzstrahl durch, der alle trifft. So geht das, Lia! "Bogenschützen!" ruft Kultuma und wir werden mit einem Pfeilhagel beharkt. Diesmal bin ich vorgewarnt und weiche dem Hagel gewandt aus. Druss erledigt den letzten Mob und die Schatten sammeln sich um ihren Anführer, der einfach mit ihnen verschwindet. Wir haben einen leeren Saal vor uns. Dolon heilt unsere Schwäche nun gänzlich und wir rücken die Nebentüren ignorierend auf die Gegenüberliegende Tür zu, die ohne Fallen in einen langen Gang führt, an der links und rechts auf Sockeln Ritterrüstungen stehen. Ich klettere auf einen der Sockel hoch und untersuche die rechte erste Rüstung. Nach etwa einer Minute bin ich absolut sicher, dass von diesen Dingern keine wirkliche Gefahr ausgeht, da sie weder verzaubert noch sonst wie präpariert sind.

Wir rücken vor und Harun hält uns auf, weil er meint, jede der Rüstungen entwaffnen zu müssen. "Lass den Unsinn!" weise ich ihn zurecht, da wir für so etwas einfach keine Zeit haben. Der Gang scheint beinahe endlos zu sein, bis er abrupt in einer Halle endet. Links führt eine Treppe zu einer Empore, von der aus Kultuma uns verhöhnt. Ich ignoriere ihn geflissentlich und gehe zur gegenüberliegenden Tür. Nachdem ich diese vergeblich nach Fallen untersucht habe, öffne ich sie und schaue hinaus in eine schneebedeckte Landschaft, in der ein Schneesturm tobt. Wie gut, dass ich gegen Kälte geschützt bin. Kultuma weiterhin ignorierend stapfe ich in den Schnee voraus. Die anderen sind klug genug, mir zu folgen. Lia darf nun einen gerade Weg bahnen. Nach etwa zehn Minuten kommen wir in einem Pavillon vorbei, in dem Kultuma an einem Tisch sitzt und an einer warmen Tasse Tee nippt. Aber auch diesmal weichen wir nicht von unserem Weg ab. Weitere zehn Minuten kämpfen wir uns durch den Sturm und erreichen schließlich eine Schlucht.

Wir dringen in die Felsspalte ein und kommen an ein Zwergentor, von dessen Spitze aus uns Kultuma verhöhnt. Unbeirrt gehen wir hindurch und kommen in eine gewaltige Halle zwergischer Bauart. Dieses Bauwerk könnte genauso auch unter der Stadt stehen. Alles ist mit zwergischen Runen verziert. Und die eine oder andere könnte mehr als nur Zier sein. Am letzten Drittel der Halle gibt es eine Schlucht, über die eine Brücke führt. Dahinter ist ein weiter großer Gang zu sehen, der ins Zentrum führt. Daraus reitet nun ein weiteres mal unser Kultuma auf einem Schattendrachen uns entgegen. Es ist der gleiche Drache, der das Kollegiat bewacht hat. Der Schattendrache ist verdammt groß und Kultuma wirkt richtig klein gegen ihn. So wie wir eigentlich auch. Das wird was werden.

"Mächtige Feuerexplosion auf Pfeil!" ruft Lia, die wieder mal die schnellste von uns ist. Leider rast ihr Pfeil knapp an Kultuma vorbei ins Leere. Verdammnis! Druss wartet erst mal ab, da er nicht alleine vorstürmen möchte. Dolon schützt mich mit einem Todesschutz, was im Angesicht dieser Bestie keine schlechte Idee ist. Auch Harun wartet erst mal ab. "Zeitstopp!" rufe ich und die Zeit friert ein. Ha, neunter Kreis der Macht, ich habe ihn nun erreicht. Alles um mich herum bewegt sich unglaublich langsam. "Beeilt euch!" rufe ich. "Warmes Schild!" nun sind alle gegen Kälte geschützt. "Säurehülle!" nun bin ich besonders gefährlich. Während dieser Zeitmanipulation kann ich mehrere weiße Gestalten ausmachen, die uns finster mustern. Es ist viele Jahre her, dass ich solche Wesen auf unserer Reise in die Vergangenheit gesehen habe. Zeitwächter! Verdammnis! Nicht jetzt! Aber sie scheinen nicht eingreifen zu wollen und nachdem sich die Zeit wieder normalisiert hat, werfe ich noch einen schnellen Säuresturm hinter her, der beide ordentlich trifft. Der Anfang wäre gemacht, aber jetzt ist Kultuma und sein Drache am Zug. Finsterste Verdammnis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 10. Mai 2012, 15:01:15
15. Hammer 739 TZ Jahr des wankenden Minotaurus Schattenebene Kultumas Zwergengewölbe

Der Schattendrache geht etwas vor und speit uns seinen Atem entgegen. Dieser scheint einen massiv zu schwächen, aber zum Glück weiche ich wie Lia dem Odem aus. Nur Dolon und Harun sind davon betroffen. Um den Drachen herum manifestiert sich ein Schattenschild, was es ziemlich schwer macht, ihn zu treffen. Lia rächt die Beiden mit einem Flammenschlag, der ordentlich reinhaut. Druss greift nun mit einem Sturmangriff an, wird sogleich mit einem Biss mit dem großen Maul des Drachen empfangen und auch Kultuma scheint nur darauf gewartet zu haben, dass jemand den Drachen angreift, so bekommt der arme Barbar erst mal ordentlich Haue. Dolon schützt nun Harun, der sich sogleich ins Getümmel stürzt. Auch er wird mit einem Biss empfangen. Mit einem Sonnenfeuer banne ich das Schattenschild und werfe sogleich noch eine Säurekugel auf den Drachen hinter her. Ha, dass hat jetzt gesessen.

Leider beschwört der Drache einfach ein neues Schattenschild und prügelt nun voller Begeisterung auf Harun und Druss ein, die beide ordentlich was abbekommen. Allzu lange wird zumindest Harun nicht durchhalten können. Die Elfe jagt einen weiteren Flammenschlag auf die beiden Wesen aus dem Reich der Schatten, was sie aber leider nicht besonders zu tangieren scheint. Druss revanchiert sich beim Drachen und Dolon heilt uns alle, bevor Harun wieder umkippt. Dafür haut Kultuma mit großer Begeisterung auf den Barbaren ein. Der Templer schafft es mit seinen fünf Attacken gleich viermal daneben zu schlagen. Dieses verdammte Schattenschild muss weg! Und zwar permanent. Also jage ich schnell hinter einander zwei Säurekugeln in den Leib des Drachen und töte ihn damit. Und so ist auch Kultuma durch kein Schattenschild mehr geschützt. Druss erledigt ihn just in dem Moment, wo schwärzlicher Schleim den Abgrund unter uns hochkocht und auf die Brücke schwappt. Der Schattenadlige fällt mit einem Fluch in den Abgrund und die ganze Halle fängt an, einzustürzen. Finsterste Verdammnis!

Wir machen, dass wir von der verdammten Brücke runter kommen und rennen in einen Tunnel. Hinter uns stürzt alles in sich zusammen. Wir haben Kultuma ein weiteres mal besiegt, aber dies ist noch nicht das Ende! Wir sind auf dem richtigen Weg, aber das Ziel ist noch nicht in Sicht. Wir eilen weiter durch den finsteren Tunnel aus Stein und kommen schließlich in einen weiteren Abschnitt, der aus einer großen Kaverne besteht. In der Mitte befindet sich die Tentakelgestalt von Moloch, der uns schon erwartet. Irgendwie glaube ich nicht, dass dies der richtige Moloch ist, da dies nicht der Sitz des Landgrafen ist. Das ist irgendetwas anderes. Nach einem kurzen verbalen Schlagabtausch eröffne ich den Reigen, in dem ich "Untote verletzlich" rufe und sofort eine große Säurekugel hinter her werfe. Ich treffe gut und mein Verdacht bestätigt sich, dass ich einen Untoten vor mir habe. Ha, da muss Moloch sich schon was Besseres ausdenken, um mich zu täuschen.

Dolon macht einen Todesschutz auf sich, lieber spät als nie. Harun macht einen gewaltigen Sprungangriff und trifft ausnahmsweise mal richtig ordentlich. Lia verdoppelt sich und wirft dem Ding zwei Säurekugeln um die Ohren. Das Ding prügelt sich mit Harun und verletzt ihn schwer. Und alle geschlagenen Wunden verschwinden bei diesem seltsamen Wesen wieder komplett. Hä?

Der Barbar greift nun ebenfalls an und haut ordentlich drauf. Ich wiederhole mein Programm und treffe wieder gut. Dolon greift nun auch mit an und trifft. Harun schlägt sich wacker, aber im nächsten Moment verschwinden wieder alle Wunden. Hm, dass ist ja mal nervig, also wieder von vorne, aber jetzt sind alle unsere Nahkämpfer auf Tuchfüllung und können jetzt ordentlich austeilen. Druss schlägt mehrmals hart zu und auch treffe wieder mal gut mit meiner Säurekugel. Vier harte Treffer von Dolon schnell hinter einander sind auch für den falschen Moloch genug. Dieses Wesen bricht zusammen und bleibt nun endgültig liegen. Damit wäre das Thema erledigt. Wir halten uns groß nicht auf, sondern rücken weiter vor. Ein Gang führt durch die Kaverne hinaus und endet schließlich an einer Tür.

Hinter der Tür befinden wir uns wieder im Freien unter einem Sternenhimmel. Ruinen ragen um uns herum auf, welche mit grün glimmenden Runen des Drakonischen Alphabets beschrieben sind. Irgendetwas sagt mir, dass wir am Ziel sind, denn der Boden beginnt zu beben und zwar im Takt von gigantischen Schritten. Etwas verdammt Großes kommt da zielstrebig auf uns zu.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 14. Mai 2012, 15:47:37
15. Hammer 739 TZ Jahr des wankenden Minotaurus Schattenebene Im Zentrum von Kultumas Palast

Schon bald können wir eine riesige Gestalt ausmachen, die grob Humanoid ist. Das Ding ist über zehn Schritt groß, eher noch größer. Seine Arme sind riesig und mit gewaltigen Muskeln bepackt. Sie laufen in gewaltige Krallen aus. Irgendwie erinnert er mich von Proportionen eher an einen riesigen Gorilla. Sein Kopf ist Kugelrund und sein Mund ist nicht mehr als ein Strich. Seine Augen glühen grün und mustern uns äußerst finster.

"Ihr seid die ersten, die es bis hier her geschafft haben. Einst wurde ich hier erschaffen und ihr werdet hier sterben!"
"Wenn ich für jede Todesdrohung eine Goldmünze bekommen würde, ich wäre ein verdammt wohlhabende Frau!" meine ich dazu. "Aber he, das bin ich ja schon!" füge ich noch mit einem breiten Grinsen hinzu. Wobei diese riesigen Proportionen mir doch einen gehörigen Respekt vor diesem Gegner abringen.
"Für jeden kommt einmal die Zeit."
"Sicher, heute bist du dran. Eines Tages werde ich an jemanden geraten, der besser als ich bin. Aber auf dieser Ebene gibt es nicht mehr viele, die es momentan mit mir aufnehmen können", erwidere ich Selbstbewusst und meiner inneren Stärke sicher.
"Hochmut kommt vor dem Fall."
"Ehrlichkeit währt am längsten", kontere ich und der Kampf kann beginnen.
"Ihr habt zwanzig Herzschläge, um Euch auf Euren Tod vorzubereiten." Diese Zeit nutzen wir natürlich und ich ziehe ein neues Schild, beschwöre einen Erdelementar und einen Sphäre aus Säure hoch. Kultuma formt aus Schatten eine gigantische Keule. Der Kampf kann beginnen.

"Flammenschlag!" ruft die Arkane Bogenschützin und beschwört göttliches Feuer vom Himmel.
"Zorn der Gerechten für alle, die Tempus folgen!" meint Dolon. Harun bewegt sich nur etwas unspektakulär. Mein großes Erdelementar stampft auf Kultuma zu und versucht ihn zu schlagen, was aber an der massiven Panzerung abprallt. Ich beschwöre eine weitere Säurekugel und werfe sie auf den Giganten. Der macht eine umfassende Geste und spitze Steine brechen aus dem Boden. Ich kann gerade so noch hochspringen und ausweichen. Die anderen schaffen das nicht so gut. Unser Barbar stürmt mal wieder vor und haut den gewaltigen Koloss.

Lia gehen nun die mächtigen Zauber aus und haut dem Riesen einen Feuerball um die Ohren. "Tempus!" Dolon rennt gegen den Giganten an und sein Schwert sprüht funken, als es von dessen harter Haut einfach abprallt. Harun stellt sich etwas geschickter an, aber viel scheint nicht durch zu kommen. "Mächtiger Feuerball! Explodiere jetzt!" Ich forme in meiner Hand eine glühende Kugel aus Feuer und werfe sie ziemlich weit hoch und sie explodiert auf dessen Kopf. Ha, dass hat gesessen. Mein Elementar lässt seine mächtigen Fäuste wirbeln und hinterlassen sogar ein paar oberflächliche Wunden auf der massiven Haut des riesigen Monsters.

Kultuma in seiner wahren Gestalt schnappt sich Druss und quetscht ihn ein wenig. Der Barbar wehrt sich erfolgreich gegen den Klammergriff und kann sich befreien. Mit einem harten Rums schlägt er auf den harten Boden auf. Unsere Elfe probiert mal eine Schallkugel ein, die schon fast beinahe abprallt, so uneffektiv ist diese. Verdammnis! Unser Opponent ist formidabel geschützt. Viel bleibt da nicht mehr übrig, mit dem wir da noch kontern können. Dolon gelingen nun zwei Treffer, die aber nicht viel bewirken. Das wird noch ein langer Kampf werden. Der Templer dagegen läuft zur Höchstform auf und trifft den Giganten mehrmals hart. Ich steuere eine weitere Kugel, diesmal von einer meiner Schriftrollen abgelesen, bei. Allerdings hinterlässt auch die nur einen oberflächlichen Eindruck. Dagegen hüpft Kultuma kurz hoch und begräbt unter seinen gewaltigen Füßen unsere Nahkämpfer, die sich vergebens gegen die zermalmenden Kräfte zu wehren versuchen. Finsterste Verdammnis!

Lia schnappt sich ihren Bogen und immerhin treffen sechs ihrer vier Pfeile. Nicht schlecht! Ich ziehe die nächste Rolle und schlage einen ordentlichen Krater in die Oberfläche des Titans. Geht doch! Während der Koloss allein durch sein Gewicht die Männer unter ihm zermalmt, nimmt er mich in seine große Pranke, quetscht mich kurz und wirft mich dann auf Lia, die sich geistesgegenwärtig duckt und ich krache hinter ihr auf die Erde. Autsch! Das hat jetzt richtig weh getan. Ich spucke Blut und Erde aus und wälze mich mühsam zurück auf die Beine. Da ist mehr als nur eine Rippe gebrochen. Den Männern gelingt es nun mit einem koordinierten Befreiungsversuch sich unter dem Koloss hervor zu winden. Puh!

Lia lässt einen Hagel von Pfeilen los, von denen wieder die meisten treffen. Eine weitere Säurekugel kommt angeflogen und trifft. Mein Elementar bewirkt nicht wirklich etwas. Aber Kultuma schnappt ihn sich, quetscht ihn in die Form einer Kugel und meint wohl, wir wären Kegel. Denn der Koloss wirft die Elementarkugel auf uns und wir werden wortwörtlich überrollt und geplättet. Aua! Die Elfe rappelt sich auf und erledigt Kultuma mit einer weiteren Salve von Pfeilen.

"Ich bin noch nie besiegt worden. Schade, dass es gerade jetzt ist, wo mein Meister zum Gott wird. Hier habt Ihr gesiegt, aber doch verloren."
"Irrtum! Wir sind nicht nur hier, sondern auch im Hafen und in der Burg des Landgrafen! Eure Niederlage ist vollkommen!"
"Hä? Wenigstens wurde ich von Wesen besiegt, die wenigstens etwas hinterhältig sind!" dann bricht er tot zusammen. Wir haben gesiegt, aber ich fühle mich ziemlich platt. Die Umgebung verblasst und wir sind wieder in der Sternwarte des Kollegiates. Die Leiche eines mächtigen Drachen liegt hier. Auf einer Empore ist ein mit vielen Symbolen gesicherter Sarg zu sehen. Da drin muss sich Morgenrufer Vhor'tal befinden, welcher das Licht von Ellistriel in sich trägt. Während Dolon uns alle etwas heilt, entschärfe ich die Fallen und öffne den Sarg. Darin befindet sich ein schrecklich gealterter Vhor'tal, der anfangs gar nicht glauben mag, dass wir es wirklich sind und nicht eine von Kultumas grausamen Spielereien. Wir teleportieren zum Versteck der ungesehenen Seher und Karn bringt den Morgenrufer umgehend zur Burg des Landgrafen, wo unsere ersten Inkarnationen hoffentlich schon den Weg frei geräumt haben. Wir warten noch eine Viertelstunde, dann ist unsere Zeit um. Ob unsere anderen Ichs genau so erfolgreich wie wir waren?

Gespielt am 14.01.2012
Spielleiter: Stefan
SC: Kaira 21 (Schurke 4/ Seher 2/ Unseen Seer 4/ Arkaner Trickser 11)
Druss 20 (Barbar 16/Psioniker 2/Ilthidentöter 2)
Dolon 19 (Kleriker 9/Kriegspriester 10)
Harun 19 (Krieger 6/ Gesegneter Templer 10/ Gotteskrieger 3)
Lia 19 (Waldläufer 5/ Kriegsmagier 6/Arkaner Bogenschütze 2/Mystischer Ritter 6)
EP: Stufe 19 4860, Stufe 20 4340 Stufe 21 3730
Kaira 75, Druss 225, Dolon 225 Harun 75, Lia 150
Überwundene Gegner
Kultuma in drei Inkarnationen
4 Schattenmobs
1 falscher Moloch
1 Schattendrache
Beute
1 Schwert von Kultuma
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 17. Mai 2012, 14:55:07
Kapitel 17
Finale!

15. Hammer 739 TZ Jahr des wankenden Minotaurus Chondathan

Wir bilden einen Teleportationskreis und teleportieren zum Versteck der ungesehenen Seher, um zu erfahren, wo Moloch sein Ritual des Aufstieges vollenden wird. Karn weiß zu berichten, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit das Ritual in der Burg des Landgrafen stattfinden wird. Nun gut, mein ehemaliger Vorgesetzter teleportiert uns vor dem Eingangsbereich der Pfennigfeste, noch im Bereich des verlassenen Adelsviertels. In der Unterstadt rotten sich gerade die Piraten zur Schlacht zusammen. Dort unten sind auch wir gerade, ein seltsamer Gedanke, um unsere Truppen zum Sieg zu führen und vier Piratenkapitäne zu töten. Während andere Inkarnationen sich gerade Kultuma vorknöpfen. Hoffentlich können sie das Licht von Ellistriel befreien, sonst sehen wir gegen Moloch alt aus.

Vorsichtig rücken wir nun auf die Pfennigfeste vor. Lia schlägt vor, über die Kanalisation in die Feste einzudringen. Halte ich für Zeitverschwendung. Wir werden wahrscheinlich schon erwartet, so oder so. Also huschen wir weiter Oberirdisch auf den offen stehenden Eingangsbereich vor. Die Tore sind offen, die Gatter oben und es sind keine Wachen zu sehen. Schon beinahe zu einfach. Wir gehen durch das Tor und erreichen unbehelligt den Zwinger, wo wir von hohen mit Schießscharten bewehrten Mauern stehen. Ein Amizu tritt uns in den Weg. Diese pummeligen Teufel waren noch nie eine Herausforderung für uns.

"Wir sind auf Befehl Molochs hier, um seiner Erhebung zum Gott beizuwohnen", bluffe ich frech. Der Amizu geht auf mein Spiel ein und meint, wir sollten uns beim Haushofmeister Xothol melden. Wir passieren und ich denke, der Amizu hat uns nur durchgelassen, weil er keine Konfrontation mit uns wollte, nicht weil er meinen Bluff geschluckt hat. Mit einem infernalischen Krachen explodiert das geschlossene Tor am Ende des Zwinger uns eine gewaltige humanoide Kriegsmaschine tritt uns entgegen. Von einer der Zinnen verhöhnt uns der Amizu, "Ihr habt doch nicht wirklich geglaubt, dass ihr hier so einfach herein kommt?"

"Nein, nicht wirklich!" gebe ich etwas zerknirscht zu. Wieder mal fluche ich innerlich, dass ich eher mit Untoten Kreaturen gerechnet habe und nicht mit Konstrukten. So zentriere ich dem Koloss eine Säurekugel in den gepanzerten Wanst. Da die Kreatur eine unnatürliche eisige Kälte ausstrahlt, schützt die Elfe uns freundlicherweise mit einem Feuerschild, dass einen besser Kälteangriffen ausweichen lässt. Dolon spendiert uns eine Hast, Druss schützt sich etwas und Harun greift die Höllenmaschine mit seinem Sprungangriff an und haut sogar eine kleine Kerbe in die äußerst massive Außenpanzerung rein. Also ob dieser Kriegskoloss nicht schon genug Ärger für uns wäre, stürmen Schattenartige Abishai von den Zinnen, vereinen sich zu einem Mob und greifen uns an. Autsch! Eine gewaltige Kältewelle brandet über uns hinweg und verletzt besonders Harun schwer.

Ich befreite mich aus diesem ekligen Gewusel und jage dem riesigen Ding gleich zwei Säurekugeln schnell hintereinander in die Panzerung. Lia tut es mir gleich, trifft aber etwas besser. Der Kriegspriester schlägt voller Enthusiasmus auf die Maschine ein und trotz seines Schlaghagels wird er nur mit hübschen Funken belohnt. Druss dagegen zeigt Dolon, wie man das richtig macht und schlägt große Stücke der Panzerung heraus, die schon von unseren Säurekugeln geschwächt wurde. Der Koloss bricht unter den Wucht der Schlägen ein und eine weitere Welle des eisigen Hauches weht über uns hinweg. Templer Harun bleibt Stocksteif gefroren stehen und ist offensichtlich tot. Verdammnis!

Dem Schwarm macht die höllische Kälte nichts aus und kämpft fröhlich weiter. Ich versuche einen Blitzstrahl durchzujagen, aber die körperlosen Wesen weichen dem gekonnt aus. Die Elfe wirkt einen Dimensionsübergreifenden Zauber und erledigt einen Haufen von ihnen, die schließlich von Dolon endgültig zerstreut werden. Der Weg in die Burg des Landgrafen ist frei, aber wir stehen immer noch in der Kälte und sollten von hier verschwinden. Druss und Dolon zerren so an den festgefrorenen Harun herum, dass seine Beine abbrechen, währen Lia diese nun mit einem Schwall Flammender Hände loseist.

Wir machen, dass wir mit den Überresten des Templers der Kälte durch den Torbogen entkommen. Im nächsten Gang flammt auf einmal eine Energiewand um uns herum auf und sperrt uns ein. Na Toll. Der Magier, ein älterer Mann mit einem roten Kreis auf der Robe mustert uns finster, während die Decke anfängt, sich langsam nach unten zu bewegen. Wir haben etwa zwei Minuten, bis wir zerquetscht werden. Da der tote Harun zu viel wiegt, um ihn einfach so mitzunehmen, erweckt Dolon ihn wieder. Dann heilt er sich etwas hoch und wir bilden dann kurz bevor wir zerquetscht werden, einen Teleportationskreis und ich wirke ein Dimensionstor. Der Übergang ist äußerst zäh, wir kommen hinter dem Magier wieder heraus. Oder besser gesagt, bevor wir uns manifestieren können, reist uns ein mächtiger Energiewirbel einfach weg. Wir werden regelrecht ins Nichts gesogen. Verdammnis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 21. Mai 2012, 12:52:25
15. Hammer 739 TZ Jahr des wankenden Minotaurus Unbekannte Ebene

In einem Bannkreis kommen wieder heraus. Der Kreis ist mächtig und pulsiert vor Magie. Hinter dem Kreis stehen zwei dieser Engelteufel, die Konkordanten. Mit diesen rothäutigen, halb Engel, halb Teufel Kreaturen hatten wir ja schon einmal zu tun gehabt. Jemand hatte diese äußerst mächtigen Wesen beauftragt, uns für immer wegzusperren. Wir konnten dem damaligen Wächter besiegen und aus der Taschendimension entkommen. Eine Zeitlang haben wir darüber gerätselt, wen wir so verdammt wütend gemacht haben, dass er uns aus dem Spiel haben wollte. Hinter den beiden Ordnungsfanatikern sehen wir nun die sechs Auftraggeber, nämlich die in Spiegel eingekerkerten Klingenherrscher des alten Jhaamdaths. Die hatten wir nun wahrlich nicht auf unserer Liste.

Großartig bewegen können wir uns nicht mehr und sind in diesem Kreis gefangen. Ausgerechnet jetzt, ein verdammt übles Timing. Ich versuche ein Gespräch anzufangen. Bei den Konkordanten beiße ich auf Granit, aber die überheblichen Klingenherrscher können vor lauter Schadenfreude nicht hinter dem Berg halten, warum wir hier sind. Nach ihrer Meinung haben wir zu viel Unheil angerichtet. Moloch war in ihren Plänen in dieser Form nie vorgesehen gewesen. Normalerweise hätte Harvan von seiner Mutter wieder zusammen gesetzt werden sollen. Voller Hass unter dem Einfluss seiner wahnsinnigen Mutter hätte er die ganze Region von Jhaamdath in einen verwunschenen Feenwald verwandeln sollen. Dieses Chaos hätte ihnen Jahrtausende der Unterhaltung beschert. Um wieder den ursprünglichen Plan vollziehen zu können, sollen wir nun nicht nur getötet, sondern komplett aus der Zeit getilgt werden.

"Ihr vergesst, dass wir es waren, der Dahlien letztendlich dazu gebracht hat, den Krieg zu beginnen!"
"Das wäre so oder so geschehen." Nun gut, deswegen brauchen wir uns also nicht mehr zu grämen. Das Ritual der Konkordanten schreitet voran und ich habe auf einmal einen unangenehmen Druck auf der Brust. Sieht so aus, als würde die Sache sich so langsam dem Ende neigen. Just in dem Moment friert die Zeit um uns herum ein und Haparius erscheint vor uns in der Luft schwebend. Gerade noch zur rechten Zeit.

"Ich habe eine Anomalie in der Zeit gespürt und dachte, ich schau da mal besser nach. Und es sieht so aus, als hättet ihr ein Problem."
"Das kannst du aber laut sagen!" Der kleine Halbling weiß zum Glück Rat. Er durchbricht den Beschwörungskreis von außen und lässt uns raus. Mit einer Geste verbannt er die Klingenherrscher in die Zukunft, wo sie dort ihr Unheil weiter anreichten können. Ist bestimmt auch für sie ein Schock, mal kurz fünf Jahrhunderte zu überspringen. Allerdings sind sie so nun auch außerhalb unserer Reichweite. Um einen der Konkordanten kann er sich kümmern, den anderen müssen wir übernehmen. Sollten wir hinbekommen, auch wenn in dieser Situation jeder Zauber später gegen Moloch fehlen wird. Ganz abgesehen davon, dass der letzte Konkordant gegen den wir gekämpft haben, eigentlich gänzlich gegen Magie Immun war, wenn ich mich recht erinnere. Verdammnis!

Haparius spricht eine Formel und verschwindet. Einer der Konkordanten ebenfalls. Wir bleiben mit einem zurück und die Zeit läuft wieder normal. Ich probiere aus, ob die Magieimmunität von der damaligen Gefängnisebene her resultierte oder eine Eigenschaft ist, die jeder von diesen Wesen hat. Scheint wohl von diesen Wesen selbst zu kommen, denn meine Säurekugel hat keinerlei Effekt. Finsternis!

Dolon spricht einen Schutzzauber und dann sagt der Konkordant ein ganz schlimmes Wort, was unsere Ohren bluten lässt. Wir sind erst mal ganz starr und natürlich greift er mich an. Ich aktivere im letzten Moment noch meine Armschienen und ein übler Schlaghagel geht über mich hinweg. Autsch, die drei schnellen Treffer tun ganz schön weh. Der Kerl sagt noch mal ein fieses Wort und lässt meine Ohren klingeln dazu bewegen wir uns nur noch ganz langsam. Er greift mich weiterhin an, kann aber diesmal nicht so punkten wie gerade eben. Druss greift den Engel Teufel Hybrid an, trifft aber nicht. Lia schießt einen Pfeil ab, der sogar trifft. Harun versucht den Gegner Niederzustrecken, hat aber nur wenig Erfolg damit. Wenn das so weiter geht, brauchen wir gegen Moloch gar nicht mehr anzutreten. Finsterste Verdammnis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 24. Mai 2012, 11:29:11
15. Hammer 739 TZ Jahr des wankenden Minotaurus Unbekannte Ebene

"Beeilt Euch!" rufe ich und alle bewegen sich nun deutlich schneller. Ich bewege mich so, dass ich ihn mit Druss in die Zange nehmen kann. Dolon wirkt diesen Zauber ebenfalls und nun sind wir sogar richtig schnell. Der Konkordant wiederrum verteilt mit großer Hingabe seine Hiebe und trifft alle der Männer mehr oder weniger schwer mit seinem Schwert. Der Barbar versucht sich zu revanchieren, macht aber eine äußerst unglückliche Figur dabei. Auch Harun und Lia versagen kläglich dabei. Verdammnis!

"Geisterhieb!" rufe ich und ramme dem Engelsding viermal mein zwergisches Kurzschwert in den Wanst, was er deutlich spürt. Dafür versagt Dolon kläglich. Der Konkordant sprengt die Umklammerung um ihn herum damit, dass er einfach mit einer Dimensionstür an das andere Ende des Raumes springt. Druss rennt hinter her und tötet ihn mit einem glücklichen Treffer. Puh!

Noch während ich den Bannkreis zerstöre, taucht uns Freund, der Erzmagier der Zeit wieder auf. Auch Haparius hat seinen Gegner erledigt und befördert uns durch das nächste Zeitportal zurück in die Zukunft. Oder so ähnlich. Jedenfalls kommen wir in einer Ruine wieder heraus, die gänzlich von Vegetation überzogen ist. Die Struktur des Gebäudes erinnert stark an die Burg des Landgrafen, nur ist die momentan nicht so verfallen und überwachsen. Der Halbling Haparius meint, dass wir wohl ausversehen in einer Art alternativer Welt gelandet sind. Es gibt die Theorie, dass Faerun öfter als einmal existiert und jede hat ihre eigene Geschichte oder eben gewisse Abweichungen. In dieser Welt ist unser Chondathan verfallen und von einem Wald bedeckt. Der umtriebige Halbling muss leider verschwinden, da die Zeitwächter ihm auf den Fersen sind. Wir müssen nur dem Leuchten des Kristalls folgen, um zu einem anderen Portal zu gelangen, dass uns zurück in unsere Realität befördert. Na prima!

Ich drehe mich im Kreis und entscheide mich für die Richtung, in welcher der Kristall am hellsten leuchtet. Durch die Zeitmanipulation haben wir ein paar Zauber und Fähigkeiten zurück gewonnen, dass eine oder andere könnte auch später noch nützlich sein. Es riecht hier unglaublich muffig nach Verfall und Verwesung. Wie in einem wilden Wald, in dem umgestürzte Bäume vor sich hin rotten. Unter ein paar Wurzeln finden wir eine Leiche, leider kann Dolon nicht mit ihr reden, da er seine Gebete eher offensiv ausgerichtet hat. Schließlich kommen wir an drei aufgespießten Schädeln vorbei, von denen einer Untot ist. Wir unterhalten uns kurz mit ihm. Er starb von der Hand des "Jägers", eines grausamen Feenwesens, dass diesen Wald hier beherrscht. Sieht so aus, als hätte in dieser alternativen Realität die Klingenherrscher Erfolg gehabt. Dolon erlöst den Schädel von seinem Untotsein und wir gehen weiter. Wir kommen an eine Stelle vorbei, wo man einen guten Überblick auf das zerfallene Chondathan hat. Die Ruinen sind von Vegetation überwuchert, hier und da brennen Feuer, in denen Menschen lebendig verbrannt werden. Heute ist Blutmond, die Nacht des Jägers. Welch verdammter Zufall aber auch!

Wir folgen weiter dem immer heller werdenden Kristall und der führt uns in die Haupthalle der Burg. Dummerweise residiert hier dieser Jäger, der auf einem Thron aus Trophäen sich räkelt. Er freut sich uns zu sehen, da wir würdige Beute zu sein scheinen. Ich versuche ihn dazu zu bringen, uns in Ruhe zu lassen, da wir ja schließlich wichtigeres zu tun haben, als uns mit diesem Harvan anzulegen. Das sieht er leider anders. Lia ist ganz aufgeregt und meint, so ein "Jäger" wäre ein gewaltiger Krieger und ein ernstzunehmendes Problem. Der Kristall zeigt in eine Seitengang, der von einem Wurzelgeflecht überzogen ist. Das Vernünftigste wäre es sicherlich, uns sofort in diese Richtung durch zu schlagen. Aber bevor wir uns dorthin absetzen können, jagen hinter dem Thron zwei gewaltige Hunde auf uns zu, die sich je Dolon und Druss vorknöpfen. Die beiden sind ziemlich heftig und schlagen riesige Wunden, die auch unsere Tempusangehörigen beeindrucken. Der Jäger hat auf einmal einen Langbogen in der Hand und schießt fünf Pfeile auf uns ab, die sich im Flug in Speere verwandeln und entsprechend weh tun, wenn man davon getroffen wird. Und wir werden alle davon getroffen. Finsterste Verdammnis!

Harun beginnt mit wuchtigen Hieben auf den Hund einzuprügeln und ich werfe in schneller Folge zwei Säurekugeln, nachdem ich den Jäger aus dem Gleichgewicht gebracht habe. Trotzdem gehen beide Kugeln fehl! Finsternis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 28. Mai 2012, 10:39:02
15. Hammer 739 TZ Jahr des wankenden Minotaurus Unbekannte alternative Realität

Der Schlachtenrufer beschleunigt uns mal wieder. Druss der Barbar zeigt dem Hund, wo der Zweihänder hängt. Aber auch seine Kampfkraft reicht nicht aus, seinen Gegner wirklich zu töten. Was sind das nur für zähe Viecher? So langsam verstehe ich, warum es Lia so Bange ist. Wieder geht ein Pfeilhagel über uns hinweg. Mir wird klar, dass wir hier nichts zu gewinnen, sondern nur zu verlieren haben. Es gibt eine kurz aufkommende Diskussion darüber, ob wir dieses mächtige Wesen nicht auf Moloch hetzen sollen, was absoluter Schwachsinn ist, da dieses Wesen uns weder helfen und wahrscheinlich gar nicht in der Lage ist, diese alternative Realität zu verlassen. Und wenn, hätten wir die Zeitwächter bei so einer gigantischen Anomalie wahrscheinlich schneller am Hals, als das wir "Aaaargh" sagen können.

Der Hund, welcher Dolon angegriffen hat, löst sich von ihm und kommt auf mich zugehechelt. Ich setze meine Vorahnung ein und mit ihrer Hilfe gelingt es mir, mich vor den zuschnappenden Zähnen weg zu ducken. Stinkender Seim besprüht mich trotzdem. Eklig! Aber lieber so als Tod, da ich einen Treffer dieses offensichtlich plänkelnden Hundes nicht überlebt hätte. Lia verdoppelt sich und wirft zwei Feuerbälle, von denen einer leider komplett an der Magiewiderstandsfähigkeit der Feenwesen scheitert. Der Templer des Tempus haut seinen Hund und ich rufe "Zeitstopp!". Leider wirkt dieser Zauber nur sehr kurz. Ich hülle mich in eine Schutzmantel aus Säure und heile etwas meine Wunden. Anschließend werfe ich einen schnellen maximierten Säuresturm auf den Hund und den Jäger und treffe beide. Ha!

"Möge Tempus eure Wunden heilen!" ruft Dolon und beschwört die heilende Kraft des Kriegsgottes über uns. Druss gelingt es meinen Hund zu töten, während ich nach etwas hinten rücke. Der Jäger legt mit seinem Jagdbogen auf Druss an, wohl um seinen Köter zu rächen und setzt dem Barbar schwer zu. (206 Schadenspunkte!!!) Aber der zähe Krieger schüttelt das ab, als wäre es nichts. Zusätzlich greift der verbliebene Hund ihn noch an, aber auch das haut unseren Druss nicht um. Ich werfe einen mächtigen Feuerball, der leider verpufft. Verdammnis!

Der Schlachtenrufer heilt Druss und meint "Diesen Kampf können wir nicht gewinnen!" Und das aus dem Mund eines Kriegspriesters. Aber nichts desto trotz teile ich seine Einschätzung. Dieser Kampf ist nicht zu gewinnen und wir haben eigentlich wichtigeres zu tun. Der Barbar kämpft weiter mit dem Hund und schlägt ihm große Wunden.

"Sobald der Hund tot ist, ziehen wir uns durch diesen Gang zurück!" Ich zeige auf das Wurzelgeflecht.
Dem Jäger gefällt das nicht und spickt Dolon mit Pfeilen, der das dank der von mir geschenkten Rüstung überlebt, da sie ihn am Leben erhält, als er eigentlich sterben müsste. (186 Schadenspunkte). Der verdammte Köter attackiert weiter Druss, macht aber nur eine oberflächliche Verletzung, da er sich nicht ausreichend vorher bewegen konnte. Lia, die nun wieder auftaucht, wirft eine weitere Kugel auf das Mistvieh und ich folge mit einem Säuresturm. Krepier doch endlich!

Mit der Macht von Tempus heilt Dolon sich und meint: "Rückzug in der höchsten Not ist keine Feigheit, denn nur wer lebt, kann weiter kämpfen." Kluge Worte, wirklich. Druss gelingt es, dem Hund seinen Kopf abzuschlagen und bewegt sich zu den Wurzeln, welche den Weg versperren. Der Jäger verteilt seine Gaben großzügig und verfehlt mich zum Glück. Da keiner der Hunde mehr lebt, können wir uns nun unbehelligt lösen. Harun gelingt es, ein Loch in das Wurzelgeflecht zu schlagen. Ich flutsche durch und mache mich bereit, den Gang mit einer Energiewand zu verschließen, wenn alle hinter mir sind. Die große Halle hatte ich nicht abriegeln können, aber dieses Segment schon. Hinter mir verläuft der Gang gerade weiter und ist schließlich überflutet. Keine Ahnung, wie Tief das Wasser dort sein wird.

Unser Barbar passiert mich und beschützt mich aus Richtung des Sees. Der Jäger fliegt zum Eingang und legt auf mich an. Ich bekomme große Augen, als fünf Speergroße Pfeile auf mich zugeflogen kommen. Ich aktiviere meine Armschienen und opfere einen meiner mächtigsten Zauber um zu überleben. Hoffentlich reicht das aus, diesen fünf Geschossen die tödliche Wucht zu nehmen.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 31. Mai 2012, 11:16:29
15. Hammer 739 TZ Jahr des wankenden Minotaurus Unbekannte alternative Realität

Ich werde beinahe umgeworfen, aber ich kann mich auf den Beinen halten. (199 Schadenspunkte durch Mehrfachschuss, aber zum Glück zählt ja Schadensreduzierung gegen jedes einzelne Geschoss, auch wenn wir deswegen erst mal nachschlagen mussten, da ich mir da etwas unsicher war und der SL anderer Meinung war. Aber ich hatte Recht und überlebte den Geschosshagel, da dann nur noch 99 Schadenspunkte durchkamen.) "Energiewand!" Endlich baut sich eine rettende Barriere auf, als nun auch Lia und Harun den rettenden Gang erreicht haben. Ich entferne die schmerzhaften Geschosse aus meinen Extremitäten und Dolon heilt mich netterweise oberflächlich, während der Jäger die Festigkeit meiner Barriere mit einem Geschosshagel testet. Nachdem er sich überzeugt hat, dass sie ihm widersteht, stößt er in sein Horn und verschwindet aus dem Blickfeld. Er kennt sich hier aus und weiß sicherlich, wie er uns den Weg abschneiden kann. Also nichts wie weg hier! Wir durchqueren das überflutete Gangstück und gelangen in eine geräumige Zimmerflucht. Das Portal muss ganz in der Nähe sein.

Wir durchqueren mehrere Räume, kommen in einen weiteren Gang und der Jäger lauert uns auf. Weitere Speere fliegen uns um die Ohren, aber wir können alle lebendig die gegenüberliegende Tür erreichen und purzeln in den Raum. Hier gähnt ein großes Loch im Boden und in etwa drei Meter Entfernung in diesem großzügigen Raum leuchtet das Portal im blauen Licht. Dolon und Harun haben durch ihre schweren Rüstungen ein ziemliches Handicap, durch das Portal zu springen. "Dolon flieg!" rufe ich und verleihe dem Schlachtenrufer die Fähigkeit zu fliegen. Er nimmt Harun Huckepack und fliegen durch das Portal, durch das wir anderen einfach springen. Durch einen blauen Tunnel glänzenden Lichtes kommen wir in einen fast identisch aussehenden Raum wieder hinaus. Es ist Dunkel und klamm. Sieht so aus, als wären wir hier richtig. Haparius sei Dank!

Die nächsten fünf Minuten kümmern wir uns um unsere Wunden und dann kann es weiter gehen. Der Kampf mit dem Jäger hat jetzt viele Ressourcen gekostet. Es gibt eine kurze Diskussion darüber, ob eine schnelle Flucht nicht die bessere Wahl gewesen wäre. Die Hunde hätten wir so oder so töten müssen, da sie an uns dran geblieben wären. Der Jäger war schnell genug, um uns zu überflügeln. Auch bei einem schnellen Rückzug hätten wir wahrscheinlich genau das gleiche an Kampfkraft verloren. Ich habe einige meiner stärksten Zauber verbraucht, was im Nachhinein betrachtet vielleicht nicht nötig gewesen wäre. Aber über verschüttete Milch zu weinen hat noch nie was gebracht, hat jedenfalls meine Mutter immer gesagt und in diesem Punkt hat sie sicherlich auch Recht. Allerdings ist mir nun doch etwas mulmig zu mute. Dieser Ausflug hat zu viel gekostet. Verdammte Klingenherrscher! Mögen die Götter sie verdammen! Schade, dass Haparius sie so weit in die Zukunft versetzt hat, ich hätte gerne, falls wir diesen Kampf hier überleben, diese widerwärtigen Bastarde für ihre mannigfaltigen Verbrechen zur Rechenschaft gezogen. Sie sind das Wurzel alles Übels und das schon seit Jahrtausenden. Sie haben den Krieg mit den Nikkerymath ausgelöst, haben Harvan auf dem Gewissen und letztendlich sind sie auch für diesen ganzen Schlamassel verantwortlich! Finsterste Verdammnis!

Ich übernehme die Führung, lausche an der einzigen Tür und höre nichts. Das Schloss kann mir keinerlei Widerstand entgegen setzen und ich öffne die Tür. Wir betreten einen mit Betten zugestellten Raum. An einigen Kleiderhaken hängen Roben, auf die ein roter Kreis gemalt ist. Manche Leute trifft man halt immer wieder und öfters auch mitten ins Herz. Aber wenn nicht hier, wo dann? Die nächste Tür aus dem Raum ist nur angelehnt. Ich kann aus der Ferne Stimmen hören. Der Gang führt links zu einer Treppe, rechts zu einem inneren Balkon vom großen Empfangsaal der Burg. Ich schleiche zum Balkon uns spähe nach unten. Der imposante Raum, ich könnte fast mein ganzes Anwesen darunter bringen, ist vollkommen bar jeder Einrichtung. Unzählige arkanen Runen sind mit teilweise exotischen Materialien an Boden, Wände und sogar an die Decke geschmiert worden. Sie bilden ein engmaschiges Geflecht und dienen wohl dazu, ein Portal zu der Schattenebene zu öffnen. Stimmen kommen aus einem Durchgang mit einer Treppe nach unten. Ich winke die Anderen her, steige über die Brüstung und hangele mich nach unten. Fast Lautlos komme ich auf und schleiche in den Durchgang und die Treppe nach unten. Dort sehe ich ein Schlachthaus, anders kann man es nicht bezeichnen. Drei Männer befinden sich mit blutigen Schürzen dort unten und zerhacken menschliche Leichen. Auf einem der Tische liegt die ausgemergelte und offensichtlich tote Gestalt des Landgrafen. Sieht so aus, als hätte Moloch keine Verwendung mehr für ihn gehabt. Für ihn sind wir zu spät gekommen. Finsterste Verdammnis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 04. Juni 2012, 12:54:51
15. Hammer 739 TZ Jahr des wankenden Minotaurus Chondathan Burg des Landgrafen Empfangssaal

Bei den drei Leuten handelt es sich um Zwangsrekrutierte die denken, dass wir sie töteten würden. Aber nicht doch, wir sind die Wagemutigen und keine geistlosen Schlächter. Sie füttern mit den ganzen Leichenteilen eine Kreatur, welche Fatal diesem Vieh ähnelt, welche das Kernstück eines Extraktors darstellt. Sieht ganz so aus, als ob ein weiterer Extraktor heran gezüchtet werden soll. Vor gar nicht allzu langer Zeit hat Moloch mit seinem Gefolge diese Ebene durch das Portal im Empfangssaal verlassen. Dort oben müsste auch dieser Xothol noch herum rennen. Ich schlage den Leuten vor, den Landgrafen erst mal vollständig zu lassen, seine Verwandten würden die Vollständigkeit seines Leichnams bestimmt zu schätzen wissen. Die drei sind sich nicht sicher, ob wir in der Lage sein werden, Moloch und seinen Anhang zu besiegen. Ich versprühe etwas Optimismus, wo ich eigentlich keinen Hege. Sie werden jedenfalls etwas abwarten, bevor sie ihre blutige Arbeit fortsetzen.

Wir gehen wieder nach oben und vor die Tür, dort erwartet uns Haushofmeister Xothol, der sich als Imp entpuppt. Hu! Aber körperliche Größe ist ja bekanntlich nicht alles. Wir tauschen ein paar Beleidigungen aus und stelle dann eine Frage, die mir schon lange auf der Zunge liegt.
"Sag mal Xothol, war Herr Fröhlich, der Beschützer meiner Tochter, ein Vasal von Moloch?"
"Nun ja, sagen wir es mal so, nicht jeder Schatten hat die notwendige Weisheit, um meinem Meister zu folgen." Da fällt mir ein Stein vom Herzen. Auch wenn Herr Fröhlich es nicht gelungen ist, meine kleine Mili vor Molochs Schergen zu beschützen. Was mir ja leider bekanntlich auch nicht gelungen ist.

Xothol ruft einen Schwarm von Schattenimps zur Hilfe und zwei riesige unstoffliche Elementare, die sich vor uns aufbauen. Na Prima! Aber niemand hat ja je behauptet, dass es einfach werden würde. Die riesigen Elementar krachen in unser Kampflinie und hauen nach unserem Tempusklerus. Der riesige Schwarm Imps fliegt uns in hinein und sie stupsen nach uns. Aua!

Lia beschwört einen Flammenschlag und brät sie etwas vor. Ich mache es ihr mit einem Säuresturm nach, allerdings erweist sich das linke der Elementare als ziemlich resistent gegen unsere Bemühungen, es zu verletzten. (Liebevoll von der Gruppe Lucky Bastard gerufen, da er so ziemlich jedem Massenzauber entkam, während sein armer Kollege immer alles voll abbekam). Dolon beschwört einen Lichtzauber, der ziemlich reinhaut und den Schwarm richtig dezimiert. Harun übt sich im Schattenfechten und schafft es immer daneben zu hauen, da muss er wohl noch etwas üben. Finsternis!

Barbar Druss ist allerdings auch nur wenig erfolgreicher. Die Elementare prügeln etwas auf uns herum und verteilen großzügig ihre Schläge. Lia verschießt einen Dimensionsübergreifenden Blitzstrahl und ich einen Überschlagsblitz. Die Männer durchschneiden Hauptsächlich mit ihren Schwertern die Luft und stellen mal wieder fest, wie frustrierend es ist, gegen körperlose Wesen zu kämpfen. Gegen die überragende Kampfkraft der Schattenelementare schützt meine Elektroplasmarüstung leider auch nicht wirklich. Aber schließlich gelingt es uns nach und nach die beiden Schattenelementare zurück auf ihre Ebene zu prügeln und genug Imps zu töten, dass die Überlebenden ihr Heil in der Flucht suchen. Xothol schwebt hoch über uns und beschimpft uns wütend. Soll er. Die letzten Ladungen unserer Heilstäbe werden verteilt und ich versuche das Portal zu öffnen. Der Weg von der Pfennigfeste bis zur Burg ist nun von uns gesäubert. Das einzige was wir jetzt noch brauchen ist Morgenrufer Vhor'tal, der das heilige Licht von Ellistriel trägt. Hoffentlich waren unsere anderen Inkarnationen erfolgreich. Wenn ich daran denke, wie viel Widerstand wir zu überwinden hatten, wird mir Angst und Bange.

Auf drei öffne ich das Portal und blicke auf die Schattenebene. Keine weiteren Hindernisse, denn wir können Moloch in einem Schutzfeld sehen. Unter ihrem kreisen die einzelnen Komponenten des toten Halbgottes. Die Knochen bilden sich gerade wieder. Um den Kreis herum stehen mehrere Magier, sechs Stück, darunter auch der Kerl, der uns in den zerquetschenden Käfig gesteckt hat. Meine Mili ist auch da, sitzt etwas abseits an einem Tisch und sieht nicht wirklich glücklich aus. Mein Herz zerbricht beinahe, als ich so sehe, mein armes kleines Töchterlein. Eigentlich habe ich damit gerechnet, noch weitere Widrigkeiten zu finden und nicht Moloch selbst. Wir sind für die Finale Konfrontation noch nicht bereit und ich schließe das Portal sofort wieder. Wo bleibt nur der Morgenrufer? Finsterste Verdammnis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 07. Juni 2012, 12:56:53
15. Hammer 739 TZ Jahr des wankenden Minotaurus Chondathan Burg des Landgrafen

Nichts desto trotz ziehen wir unsere letzten Schutzzauber hoch, schützen uns gegen die Elemente, falls noch nicht schon längst wie in meinem Fall geschehen. Dolon verteilt Todesschütze an alle, bis auf Lia, die leider leer ausgeht. Wir sind nun so gut vorbereitet, wie es in der Situation nur geht, nur noch der Morgenrufer fehlt. Die Zeit läuft uns davon, wo bleibt er nur? Haben unsere anderen Inkarnationen etwa versagt? Werden wir auch nun versagen? Können wir es eventuell auch ohne Vhor'tal schaffen? Ich beschließe, bis hundert zu zählen, dann müssen wir spätestens stürmen, da unsere Zeit gnadenlos abläuft. Ich mache mir große Sorgen um meine kleine Mili und auch um mich. Werde ich sie retten können? Werde ich überleben?

Hundert! Die letzte Zahl kommt über meine Lippen und ich umklammere mein Kurzschwert so stark, dass mein Knöchel sich weiß verfärbt. "Tymora! Ich weiß, dass du mich auch in der finstersten Nacht noch sehen kannst. Gib mir die Cleverness, die Geschicklichkeit und die Kraft, diese Blasphemie zu vernichten und meine kleine süße unschuldige Mili zu retten!" Kaum habe ich mein Amulett geküsst, kommt Karn mit Vhor'tal angehetzt. Gerade noch rechtzeitig. Der Morgenrufer sieht schrecklich aus, abgemagert bis zu seinem Skelett. Das Schicksal ist nicht gut mit ihm umgegangen. Finsterste Verdammnis! Er wird sterben, dass ist sicher. Eine Träne rinnt mir über die Wange.

"Gut, dass ihr hier seid! Wir haben den Weg frei geräumt, hinter diesem Tor ist Moloch und seine Apotheose ist fast vollendet. Für das Gute! Für die Götter! Mögen sie uns beistehen! Für Mili! Vorwärts!" rufe ich, beschwöre ein Erdelementar zur Unterstützung und öffne ein weiteres mal das Portal. Wir brechen in breiter Linie durch und Feuerbälle kommen mir entgegen geflogen, die ich aber gekonnt ausweiche.

"Im Namen von Tempus! Beeilt euch!" ruft Dolon und eröffnet den Reigen. Druss stürmt einen der Akolythen an und gibt ihm seinen mächtigen Zweihänder zu schmecken, was dem gar nicht wohl bekommt. Ich schicke mein Elementar Richtung Mili und stürme auf den mächtigsten der Magier los und werfe eine Säurekugel auf ihn, die gut trifft. Lia wirft eine Schillernde Sphäre, die ein paar der Akolythen betrifft. Harun greift einen der Akolythen in meiner Nähe an. Verschiedene Zauber prasseln auf uns herab, die aber keinerlei Wirkung haben, dafür sind wir nun wirklich zu gut geschützt. Der Magier des roten Kreises beschwört zwei Teufel. Diese Teufelsart kennen wir aus Westtor und ich kann mich erinnern, dass wir damals fliehen mussten, da wir nicht mit ihm fertig geworden sind. Einer stürzt sich auf mich, der andere auf Druss. Seine Hörner treffen mich, kann aber einen Teil der Wucht nehmen, in dem ich einen weiteren meiner Zauber opfere. So langsam komme ich in Bereiche, wo ich keine für diesen Tag überflüssigen Erkenntniszauber mehr opfern kann. Finsterste Verdammnis!

Dolon beschwört ein heiliges Schwert, Druss gibt seinem Teufel seinen Zweihänder zu schmecken, was dieser überlebt. Ich schubse meinen Teufel, negiere seine Rüstung und entlade meinen Vampirgriff im Zauberspeicher meines Schwertes und heile so die Wunde, die er mir verursacht hat. Nachdem ich drei weitere mal zugestochen habe, geht der Teufel zu Boden und löst ich eine Schwefelwolke auf. Ha! Da glotzen die Männer aber. Auch Mädchen können mit kleinen Schwertern austeilen. Wo andere mit Kraft drauf hauen, steche ich eben mit Präzession zu. Ha! Dieser schnelle Sieg lässt mich hoffen, dass wir auch den Rest ohne Opfer nieder kämpfen können.

Lia beschwört einen Überschlagsblitz mit wenig Effekt. Harun schlägt seinen Akolythen tot. Weitere Zauber prasseln mit wenig Erfolg auf uns herab. Wie gut, dass keiner ein Magie Bannen versucht, dass würde uns Echt den Tag versauen. Der alte Magier entblößt seine Unterarme und öffnet ein Tor zur Hölle. Der Boden bricht auf und die Pranken eines Höllenschlundscheusals tauchen auf. Das Ding stütz sich ab und ein gehörnter Kopf taucht auf. Nicht das auch noch! Finsterste Verdammnis! Bleibt uns auch gar nichts erspart?

Just in dem Moment entfesselt Morgenrufer Vhor'tal das Licht von Ellistriel. Es ist so grell, dass alles zu einer weißen Fläche wird. Hoffentlich bekommt Mili davon keinen bleibenden Schaden. Mein Elementar wird gebannt, dass kann ich spüren, aber auch der Höllenschlundteufel wird zurück geschleudert. Vor meinen Augen ist auch nach ein paar Sekunden immer nur eine weiße Fläche zu sehen. Ich spüre, wie Karn neben mich tritt und mir einen Trank einflößt, der meine Blindheit heilt. Endlich kann ich wieder sehen und was ich zu sehen bekomme macht mich nicht unbedingt Glücklich. Finsterste Verdammnis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 11. Juni 2012, 12:41:29
15. Hammer 739 TZ Jahr des wankenden Minotaurus Chondathan Burg des Landgrafen

Morgenrufer Vhor'tal liegt als eingeschrumpelte Hülle tot auf dem Boden des Empfangssaals. Wir sind wieder auf der normalen Ebene. Meine kleine Tochter liegt regungslos vor ihrem Stuhl. Ich renne augenblicklich zu ihr hin. Sie lebt! Mein kleiner Schatz lebt noch. Aber dies ist kein Ort für sie und ich habe noch etwas zu tun. Also drücke ich sie Karn in die Arme. "Bring sie in Sicherheit! Ich kümmere mich um Moloch!"

Der gefallene Erzteufel ist immer noch in seiner Schutzhülle und zeigt sich von der Lichtexplosion unbeeindruckt. Verdammnis! Die Akolythen liegen alle Bewusstlos am Boden und von der geborstenen Decke des Saales scheint das Licht der Sterne. Einen Erfolg hatten wir auf alle Fälle, die längste Nacht ist zu Ende und meine Tochter wieder frei. Der Schutzkreis um Moloch ist kompliziert, aber aufzuschlüsseln. Ich beginne ihn zu öffnen, während die letzten Heilzauber gesprochen werden. Allerdings fühle ich, dass wir zu spät sind. Die Apotheose ist augenscheinlich abgeschlossen. Moloch ist nich länger eine Kugel mit Tentakeln, sondern ähnelt dem Jäger, den wir getroffen haben. Oder besser gesagt, der uns viele male hart getroffen hat. Verdammnis. Sein Oberkörper ist nackt, auf seiner Stirn bricht gerade ein paar Hörner heraus und seine Augen sind Nachtschwarz. Moloch, der ehemalige Prinz der siebten Ebene, der Schrecken in der Finsternis, der Exilant aus der siebten Hölle hat wieder einen richtigen Körper. In seiner Brust steckt noch der Dolch, mit dem wir Krintak getötet haben und er zieht diesen gerade heraus. Mit einer fließenden Bewegung steckt er ihn in seinen Gürtel und in seiner Hand manifestiert sich ein Langschwert. Wir hätten ihn den Dolch niemals übergeben sollen, dass war äußerst unklug von uns gewesen. Wir hätten eine andere Möglichkeit finden müssen, die manipulierte Ausstrahlung des eigentlich korrumpierten Herzens von Harvan zu überdecken. Finsternis!

"Endlich wieder ein richtiger Körper! Ich werde es genießen, Euer Blut an meinen Händen zu fühlen!" Wirklich geschwächt wirkt er nicht auf mich. Und so wie es aussieht, können wir es auch vergessen, den wahren Harvan wieder zurück zu rufen. Finsternis! Nun gut, darüber können wir später noch traurig sein, jetzt gilt es dieses Ding zu töten. Moloch ist verdammt schnell und schlägt enthusiastisch auf uns ein. Seine Schläge tun höllisch weh. Dolon spendiert uns ein weiteres mal eine Hast, Harun greift an, trifft aber nicht. Ich spreche eine schnelle Säurehülle auf mich, hüpfe auf den Altar, auf dem Moloch sein Ritual abgehalten hat und versuche ihn mit einem Vampirgriff etwas Lebensenergie zu entziehen. Leider scheitere ich knapp an seiner sehr hohen Widerstandskraft gegen Magier (MR35!). Druss manifestiert eine Kraft, die ihn etwas verschwimmen lässt. Lia wirft eine Energiekugel, die kaum Effekt hat. Das lässt nichts Gutes vermuten, was seine übrigen Resistenzen gegen jede Art von Magie angeht.

Moloch wendet sich nun Dolon zu und tötet ihn mit mehreren wuchtigen Hieben, die das Blut des Schlachtenrufers großzügig im Raum verteilen. Nein! Nicht Dolon! Nicht unseren Heiler! Verdammnis! Harun ist so geschockt, dass er alle seine Schläge daneben schlägt. Ich versuche es mit einem schnellen Vampirgriff, scheitere aber ein weiteres mal. Ich greife nach seinem Dolch und versuche ihn vergeblich zu packen. Mist! Druss greift nun ebenfalls an und enttäuscht auf der ganzen Linie! Das läuft gar nicht gut. Auch Lias Bemühungen scheitern grandios. Damit steht es nun Wagemutige 0: Moloch 1. Finsternis!

Allerdings taumelt nun Moloch, als seine Hörner größer werden und zu einem Geweih werden. Harvan scheint seine normale ursprüngliche Gestalt zurück zu wollen und Moloch wehrt sich dagegen. Das ist eine Verschnaufpause und vielleicht die Chance! Aber der Templer vergeigt es ein weiteres mal. Aber mir gelingt es nun den Dolch an mich zu nehmen, der sich aber als gefährliche Illusion entpuppt, die in meiner Hand explodiert. Im letzten Moment kann ich ihn loslassen und mich wegducken. Druss trifft nun mehrmals, aber Lias Pfeile prallen ausnahmslos ab. Das läuft ganz und gar nicht gut. So langsam macht sich Verzweiflung in mir breit. Heute klappt auch gar nichts und jetzt ist der Moment, wo es darauf ankommt.

"Du dummes Kind glaubst doch nicht wirklich, dass ich diese Waffe die mich töten kann, aus der Hand gebe!" ruft Moloch gehässig und schlägt auf mich ein. Mit einem weiteren mächtigen Zauber, den ich in meine arkanen Armschiene einspeise, widerstehe ich den meisten Schaden. Im Gegenzug kann ihm etwas Säureschaden durch meine Hülle zurückgeben. Hat er nun davon. Der Templer trifft nun ein paar mal ziemlich gut. Ich eile zum Altar und suche dort nach dem Dolch, wo er auch nicht zu finden ist. Klar, was bin ich doch für eine dumme Nuss! Der Dolch ist in Molochs Hand und hat nun die Form eines Langschwertes. Finsterste Verdammnis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 14. Juni 2012, 12:11:04
15. Hammer 739 TZ Jahr des wankenden Minotaurus Chondathan Burg des Landgrafen

Der Barbar trifft mit seinem üblichen Schlaghagel genau einmal und enttäuscht ein weiteres mal. Allerdings ist Moloch auch wirklich schwierig zu treffen, selbst mit nacktem Oberkörper. Moloch erledigt nun mit mehreren Schlägen Harun, der mal wieder tot zusammen bricht. Ist ja nicht das erste mal heute. Damit steht es nun Wagemutige 0: Moloch 2. Finsternis!

Wo sind die Götter, wenn man wie mal braucht? Damit haben wir keinerlei Heiler mehr, nicht dass Harun ein besonders fähiger in dieser Beziehung gewesen wäre. "Flieg und sieg!" Ich werfe Moloch eine Säurekugel an seinen Kopf, die mal verdammt gut trifft. Unser psionischer Barbar versucht das Geweih zu zerschlagen und haut auch eine Spitze ab. Allerdings tritt kein sichtbarer Effekt ein. Lia versucht ihr Bestes und scheitert. Dafür schnappt Moloch sie sich und zeigt ihr, wie man tötet. Damit steht es nun Wagemutige 0: Moloch 3. Verdammnis!

Diesen Kampf können wir nicht gewinnen! Nicht so, nicht mit unseren vorhandenen Mitteln. Was kann ich tun? Noch kann ich einfach fliehen. Aber was dann? Dolon könnte ich noch mitnehmen. In einem der uns verbündeten Tempel könnten wir ihn zurück holen und hierher zurück kehren. Aber wenn das Molochs geschwächter Zustand ist, was ist dann sein normaler? Wahrscheinlich würden wir nur eine Variation dieses Gefechtes erleben und noch schneller sterben. Da bleibt nur noch auf ein Wunder zu hoffen. "Tymora! Ich vertraue dir mein Leben an, nur der alles wagt, kann den Krieg gegen das Böse gewinnen!"

"Säurekugel flieg und sieg!" rufe ich ein letztes Mal, aber keine göttliche Energie verstärkt den Effekt. Ich treffe gut, aber nicht gut genug. Moloch springt zu mir und diesmal retten mich auch meine Armschienen nicht mehr vor seinem schrecklichen Schlaghagel, der tiefe Wunden in meinen Körper schlägt. Tödlich getroffen sinke ich in mich zusammen. Mein letzter Gedanke gilt Mili und ich hoffe, dass der listenreiche und erfahrene Karn in der Lage sein wird, meine Tochter in Sicherheit zu bringen. Ich breche zusammen und das Leben verlässt mich. Ist das der glorreiche Heldentod, welchen die Barden so gerne in ihren Liedern besingen? Damit steht es nun Wagemutige 0: Moloch 4. Finsternis!

Aus der Finsternis komme ich auf eine graue Ebene. Dolon, Harun und Lia warten schon. Dolons Verfolger haben sich schon versammelt und wollen seine Augen haben, in denen zwei Splitter von einem zertrümmerten Artefakt des Myrkul gebettet sind. Jeder der einen Splitter dem Totengott überreicht, wird mit seinem alten irdischen Leben belohnt. Ich geselle mich zu meinen Kameraden.

"Heute ist nicht mein Tag!" meine ich kleinlaut und überlege, was wir anders  hätten machen können oder sollen. Zum einen niemals den verdammten Göttermörderdolch aus der Hand geben. Das war der größte aller Fehler gewesen. Aber wie hätten wir sonst die Manipulation des Herzens verbergen können? Vielleicht wäre ein schneller konsequenter Rückzug beim Jäger doch die bessere Wahl gewesen. Aber vielleicht auch nicht. Wir werden es nie erfahren. Einen kurzen Zeitpunkt später gesellt Druss zu uns. Kein Wunder ist geschehen. Wir haben versagt, ich habe versagt. Dieses Gefühl quält mich, ebenso der Gedanke an Mili. Wo sind die Götter, wenn man sie mal wirklich braucht? Genau hinter einem. Ich sehe die nette Frau wieder, die mir einst so gut zugeredet hat, als ich mit Mili niederkam und schon aufgeben wollte, weil dieser verdammte Mistkerl von Ehemann mich verlassen hatte. Sie lächelt mich an und berührt mich. Das ist also Tymora, irgendwie habe ich sie mir größer vorgestellt.

Im nächsten Moment liege ich am Boden, in einer Lache meines eigenen Blutes. Wir sind alle zurück. Moloch steht mit dem Rücken zu uns und brüllt seinen Triumph über unseren Tod in die Nacht. Nun, es steht wieder Wagemutige 0: Moloch 0. Eine weitere Runde kann beginnen. Ich fühle mich von der Macht meiner Schutzgöttin Tymora erfüllt, spüre aber, dass die Zeit auf dieser Ebene nur geborgt ist. Alle paar Sekunden werde ich schwächer werden, bis ich mich selbst aufgezehrt habe. Also keine Zeit mit großen reden zu verlieren.

Die Elfe beginnt mit einem Hagel aus Pfeilen auf Moloch zu schießen, aber ich habe das Gefühl, dass keiner der Pfeile auch nur eine Wunde macht. "Beeilt Euch!" rufe ich und mache damit alle schön hibbelig. Der Templer des Tempus greift mit den Namen seines Gottes auf den Lippen den Erzteufel an und trifft diesmal von göttlicher Macht verstärkt sogar recht heftig. Dolon verstärkt seine Fähigkeiten und Druss stürmt ebenfalls erfolgreich auf Moloch ein. Dafür setzt Moloch wieder Harun zu, der diesmal den Schlaghagel überlebt. Unbeeindruckt schießt Lia weiter. Ich werfe eine Säurekugel, die aber nicht wirklich gut trifft. Harun trifft zweimal gut, Druss ebenso. Dolon macht den anderen mal vor, wie man einen Zweihänder richtig hält. Moloch hat vom Störfeuer der Elfe genug und schickt sie ein weiteres mal ins Jenseits. Damit steht es im Rückspiel Wagemutige 0: Moloch 1. Finsternis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 18. Juni 2012, 15:52:15
15. Hammer 739 TZ Jahr des wankenden Minotaurus Chondathan Burg des Landgrafen

Da ich absolut keine Säurekugeln mehr habe und jetzt nicht die Zeit ist, mir eine mit einer Perle zurück zu holen, greife ich Moloch mit meinem adamantenen Kurzschwert aus Zwergenfertigung an, treffe aber nicht wirklich heftig. Die Männer greifen ebenfalls alle an und wir umzingeln Moloch, der so langsam doch etwas geschwächt wirkt. Wieder taumelt er, als sein Geweih etwas länger wird. "Geisterhieb!" Viermal schnell hinter einander ramme ich ihm mein Schwert in den Wanst. Diesmal treffe ich wirklich gut und verletzte einige wichtige Organe. "Krepier endlich, du Bastard aus der Hölle!"

Harun und Druss kommen auf die gleiche Anzahl von Treffern wie ich und Dolon zeigt mal wieder, was man für tolle Sachen mit einem Zweihänder machen kann. (Zwei kritische Treffer hintereinander). Das wird nun auch Moloch zu viel, der nun deutlich angeschlagen wirkt und aus einigen Wunden stark blutet. Geht doch!

"Diesen Mist habe ich gar nicht nötig! Ich schnapp mir jetzt deine Tochter und schaue, wie lang ihre Gedärme sind!" brüllt mich Moloch außer sich vor Wut an und teleportiert. Verdammnis! Wir bilden einen Teleportationskreis und ich berechne, wie weit Karn jetzt sein dürfte. Dann springen wir und landen in unmittelbarer Nähe des Dramas. Karn liegt in seinem Blut am Boden, lebt aber noch. Moloch hält die kreischende Mili in seinem Arm. "Nicht meine Tochter!" Er will sie als Schutzschild benutzen, aber ich dränge mich dazwischen und steche auf ihn ein, was leider keinerlei Effekt hat. Harun sprintet ebenfalls heran und nutzt die von mir geschaffene Lücke, um mit seinem Schwert mit dem Ausweiden von Moloch zu beginnen. (Kritischer Treffer mit 82 Schadenspunkten). Hinter Moloch manifestiert sich ein gewaltiger Schatten mit einem gefrorenen Grinsen im Gesicht und befreit Mili, in dem er Molochs Arm zerbricht und das kleine Mädchen vorsichtig birgt. Ich habe keine Ahnung, was Herr Fröhlich nun genau ist und was seine Motive sein mögen, aber unzweifelhaft hat er gerade Mili gerettet. Mit weiteren Stichen setze ich diesem Unhold aus der Hölle weiter zu und Harun entwindet Moloch den Göttertöter. Ich bin nicht wirklich auf den Templer böse, als er ihn damit schließlich an den Boden festnagelt. Moloch will noch etwas sagen, aber die Worte bleiben ihm im Hals stecken. Wir haben gewonnen. Damit steht es amtliche fest: Wagemutige 1 : Moloch 6.

Ich strecke die Arme nach Mili aus und der Schatten überreicht sie mir. Endlich schließlich ich meine Tochter wieder in meine Arme. "Mama! Mir sind ganz komische Sachen passiert", schnieft Mili und große Tränen kullern über ihre bleichen Wangen.
"Das hast du alles nur geträumt, Milischatz. Mama ist jetzt wieder da und hat dich ganz doll lieb." Dolon heilt Karn soweit, dass der wieder ohne fremde Hilfe stehen kann. Mir fällt wahrlich ein Stein vom Herzen. Wir haben gewonnen, Moloch ist vernichtet und Mili wieder frei. Aus irgend einem Grund scheint sie auch wieder in Besitz ihrer eigenen Seele zu sein. Ich habe alles gewagt und meinte Tochter aus den Klauen des Unholdes befreit, wenn auch zum ultimativem Preis des eigenen Todes. "Ich hab dich lieb, mein kleiner Spatz", als letztes hauche ich ihr noch einen Kuss auf die Lippen und dann sinke ich tot zu Boden, als mich die göttliche Kraft verlässt.

Wieder stehen wir in der grauen Einöde. Wir haben gewonnen, wenn auch zum ultimativen Preis. Aber es gibt Dinge, für die es sich lohnt zu sterben. Wir haben Moloch erledigt, ein abgrundtief böses Wesen. Es ist natürlich Schade, dass nun die Klingenherrscher vor unserer Strafe sicher sind, aber man kann nun mal nicht alles haben. Ganz abgesehen davon, dass nur Lia eine theoretische Möglichkeit gehabt hätte, alt genug zu werden, um diesen Schurken ein für alle mal das Handwerk zu legen.

Uns stehen etwa dreißig Gestalten gegenüber, die alle auf Dolons Augen scharf sind, in denen sich Splitter eines Steines befinden, welcher einst ein übermütiger Engel zertrümmert hat und seit diesem Tag ist Myrkul hinter diesen Splittern her und verspricht jedem ein zweites Leben, der ihn einen dieser Splitter bringt. Zwei gute Gründe, um Dolon ein weiteres mal zu töten. Der Anführer ist der berüchtigten Raubritter mit dem Namen Gillarad Frem, genannt der Schlächter. Er beherrschte eine Baronie in der Nähe von Westtor und meine Mutter hat mich, als ich noch in Milis Alter war, mit Geschichten über ihn erschreckt, wenn ich mal wieder nicht so brav war. Er war so berüchtigt, dass man seine Schandtaten selbst in den nördlichen Kolonien kannte. Sein Ende ereilte ihn bei der Schlacht um Köhlerheim vor knapp fünf Jahren, als er den Fehler beging, sich mit uns anzulegen. Seitdem folgt er Dolon als Geist in der Hoffnung, an die Splitter zu kommen. Und heute ist der Tag für seine Rache. Nun, wir haben ja nichts besseres zu tun, als selbst im Jenseits weiter zu kämpfen. Genau dieses Schicksal erwartet ja unsere drei Tempusanhänger sowieso.

"Also bringen wir es hinter uns, Gillarad Frem, genannt der Schlächter, denn an meine Augen kommst du nur über meine Leiche!"
"So soll es sein!" Frem hebt seinen Streitflegel zum Signal für seine Leute zum Angriff.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 21. Juni 2012, 14:43:28
15. Hammer 739 TZ Jahr des wankenden Minotaurus Graue Einöde

Bevor die Schlacht beginnt, ist das knallen einer Peitsche zu hören. Rumpelnd schält sich aus einer Staubwolke eine schwarze Kutsche, wie sie für Beerdigungen von reichen Leuten verwendet wird. Der Kutscher ist ein Skelett in einer schwarzen Robe. Die Zugtiere sind Skelette von Menschen, was das Gefährt nicht gerade schnell macht.

"Im Namen Myrkuls, haltet ein. Die Wagemutigen haben einen Vorladung von Myrkul persönlich!" ruft das Skelett. Frem der Schlächter sieht nicht wirklich glücklich über diese Ereignisse aus.
"Fünf lange Jahre habe ich auf diesen Augenblick gewartet und werde ihn mir nicht von einem dahergelaufenen Skelett verderben lassen!" Der Diener Myrkuls zeigt mit der einen Hand auf den Schlächter und schnippt mit der Anderen, ein unheimliches Geräusch. Es löst sich ein grüner Strahl und Frem ist nicht mehr. So schnell kann es gehen. Die restlichen Seelen verstreuen sich umgehend. So haben wir auch keine Probleme, diese freundliche Einladung umgehend anzunehmen.

"Kennen wir uns eigentlich aus der Ewigen Bibliothek?" frage ich, da ich diese Skelettdiener nicht auseinanderhalten kann. Sie haben alle die gleichen weißen Schädel mit dem ewigen Grinsen und eine schmucklose schwarze Robe an.
"Das war ein Kollege von mir, der überaus des Lobes über die Wagemutigen war."
"Dann sagt ihm einen Gruß von uns, wenn ihr ihn wieder seht." meine ich ehrlich und steige ein. Die Kutsche ist so unbequem wie sie von außen aussieht. Das Wort Komfort scheint auf dieser Ebene unbekannt zu sein. Notdürftig machen wir es uns darin bequem. Die Peitsche knallt und die Kutsche setzt sich schwerfällig in Bewegung. Mit einem Schneckentempo kriechen wir über die graue Einöde, die nicht umsonst so heißt. Es gibt wohl keinen langweiligeren Ort als diesen hier. So haben wir Zeit, über das gewesene zu reflektieren. Tod, aber nicht unzufrieden. Wir haben den Ultimativen Preis für den Erfolg bezahlt. Aber lieber als Sieger sterben, als mit dem Wissen um unser Versagen weiter leben zu müssen. Es war eine gute Entscheidung gewesen, nicht zu fliehen, sondern bis zum letzten zu kämpfen. Denn nur wer alles wagt, kann letztendlich triumphieren. Ich habe das Credo meiner Schutzgöttin gelebt und ich hoffe, dass sie mich schon bald mit einem weiteren Lächeln auf ihren schönen Lippen auf ihrer Ebene empfangen wird. Es betrübt mich, meine Kinder nicht aufwachsen sehen zu können. Und ich hätte sicherlich auch noch so gerne viele weitere Jahre verbracht. Wäre gerne mit Garn alt geworden, hätte mich über Enkel und Urenkel gefreut, die ich mit spannenden Geschichten aus meiner Zeit als Abenteurer und Weltretter hätte unterhalten können, von denen einige sogar wahr gewesen wären.

Schließlich kommen wir zu einer Stadt voller verfallender Gebäude, die von einer Mauer umgeben ist, in denen die Seelen derer eingemauert sind, die zu Lebzeiten keine Schutzgottheit gewählt haben. Ich hoffe, dass Tymora ein gutes Wort einlegen wird und ich auf ihre Ebene darf. Und vielleicht zu einem Engel werde. Flügel stehen mir bestimmt gut. Und ich kann den Kampf gegen das Böse weiterführen. Jetzt wo ich tot bin, habe ich keine familiären Verpflichtungen mehr.

Im Zentrum der Stadt der Toten steht ein prächtiges Gebäude, dass als einziges wirklich gepflegt und intakt wirkt. Es ist von dorischen Säulen umgeben und verfügt über ein vergoldetes Kuppeldach mit Knochenornamenten. Unzählige Seelen warten auf dem Platz davor, um eingelassen zu werden. Wir fühlen uns schon als etwas besonderes, als wir mit der Kutsche vorfahren und an den Schlangen der Wartenden vorbei geführt werden. Ob hier noch irgendwo meine Mutter wartet? Ich blicke mich suchend um, aber ich kann kein bekanntes Gesicht erkennen. Im Innern des Tempels arbeiten an hölzernen Gestellen skelettierte Schreiber und ihre Federn kratzen über Pergament gewaltiger Wälzer. Wir laufen an schier unzähligen Reihen dieser Arbeitsplätze vorbei. Werden hier die Taten der Sterblichen vermerkt? Ich nehme es an. Dieser Wissensschatz muss gewaltig sein. Und was wird alles in dem Buch stehen, in dem meine Taten verewigt sind? Nicht alles in meinem Leben bin ich wirklich stolz, wie wird das gewichtet werden?

Schließlich stehen wir vor einer Tür aus massivem Gold, deren Oberfläche eine Knochenornamentik aufweist. Die Türflügel schwingen auf und wir sehen einen weiteren Saal, an dessen Ende ein gewaltiger Thron steht, auf dem Myrkul selbst thront. Da muss ich doch schwer schlucken. Tymora steh mir ein weiteres mal bei! Mit klopfenden Herzen betrete ich den gewaltigen Saal und es hört sich beinahe endgültig an, als die schweren Türen sich hinter uns schließen.

Gespielt am 04.02.2012
Spielleiter: Stefan
SC: Kaira 21 (Schurke 4/ Seher 2/ Unseen Seer 4/ Arkaner Trickser 11)
Druss 20 (Barbar 16/Psioniker 2/Ilthidentöter 2)
Dolon 19 (Kleriker 9/Kriegspriester 10)
Harun 19 (Krieger 6/ Gesegneter Templer 10/ Gotteskrieger 3)
Lia 19 (Waldläufer 5/ Kriegsmagier 6/Arkaner Bogenschütze 2/Mystischer Ritter 6)
EP: Stufe 19 13720, Stufe 20 9840 Stufe 21 7720
Kaira 300, Druss 450, Dolon 600, Lia 150
Überwundene Gegner
1 Moloch CR 25
1 Höllenkonstrukt
1 Abishai Mob
1 Konkordant
2 Jagdhunde von der wilden Jagd CR 18
2 Schattenelementare
2 Malebranche
1 Xoloth Imp Mob
1 Wildem Jäger entkommen
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 25. Juni 2012, 15:08:00
Kapitel 18
Der Kreis schließt sich!

7. Tarsak 739 TZ Jahr des wankenden Minotaurus Chondathan Tempel des Myrkul

Wir kommen zu uns im Tempel des Myrkuls zu Chondathan. Es ist genau acht Jahre her, dass wir an diesem Feiertag, wo zu ehren Myrkuls vier Tote aus dem Totenreich zurückgeholt werden, hier einbrachen, um Lucius das Geheimnis seines Schatzes zu entreißen. Und irgendwie schließt sich nun ein Kreis, als wir an diesem Tag zum Ruhme Myrkuls von der Priesterschaft zurück ins Leben geholt werden.

Ich war ja schon mehrmals tot, aber diesmal kann ich mich an das Jenseits erinnern, jedenfalls an die ersten Stunden in der grauen Einöde. Was ab dem Zeitpunkt hinter dem Tor mit den Goldornamenten passiert ist, kann ich nur raten, da ich keine Erinnerung mehr habe. Und ich habe Probleme, mich an meinen fleischlichen Körper wieder zu gewöhnen, schließlich war ich mehrere Monate tot. Meine Kinder sind ganz aus dem Häuschen und es ist bewegend, sie wieder in die Arme schließen zu können. Meine kleinen Babys! Auch Glücksbote Garn, mein lieber Ehemann ist da und schließt mich in seine Arme. Dolon hat wieder normale Augen, da wohl Myrkul die beiden Splitter eingefordert haben dürfte. Wir Wagemutigen weilen wieder unter den Lebenden. Leider gilt das nicht für Morgenrufer Vhor'tal, dem Träger des Lichtes von Ellistriel.

Der Jubel über unsere Wiedererweckung ist groß, was dem Myrkultempel viel Prestige einbringt und die nächsten Tage sind sehr hektisch. Der Landgraf ist nicht wieder gekehrt und die meisten Herzöge sind tot oder wegen Hochverrats hingerichtet oder befinden sich noch auf der Flucht. Die Großfürstin selbst hat sich vom schönen Arras aufgemacht, um hier nach dem Rechten zu sehen.

Viel hat sich ereignet. Moloch ist besiegt, die längste Nacht ist beendet. Penea Oggnatan war erfolgreich mit ihrem Giftanschlag und der Säuberung des Adels von Anhängern Molochs. Ihr Name ist gefürchtet, ebenso ihre resolute Grausamkeit, mit der sie zu Werke ging. Diese Frau möchte ich nicht als Feindin haben.

Die Gemeinschaft der Fünf ist in die Stadt zurückgekehrt und macht mit einem reichlichen Geldsegen gut Stimmung für sich. Den meisten Leuten ist gar nicht bewusst, dass die Gemeinschaft der Fünf in die ganze Geschichte verstrickt waren. Schicksalswächter Ryan achtet darauf, dass auch der Tymoratempel dabei nicht zu kurz kommt. Die Piraten der schwarzen Hand sind besiegt, ihre Flotte zerstreut. Ein guter Zeitpunkt, die Pirateninseln anzugreifen. Jedenfalls rüstet die Gemeinschaft der Fünf eine Strafexpedition für genau diesen Zweck aus.

Die gute Frau Renya Harloff, die Wirtin des Brunnenhauses ist wieder aufgetaucht, war mit den Schwarzpfeilen untergetaucht. Auf alle Fälle kann man im Brunnenhaus wieder frisch gezapftes Bier in vertrauter Umgebung trinken.

Wir Wagemutigen sind sehr populär in der Stadt, schließlich haben wir die längste Nacht beendet und Moloch getötet. Jeden Tag werden wir zu unzähligen Festen eingeladen, jeder will sich mit uns schmücken, denn es gibt viel zu verteilen. Die Großfürstin gewährt uns sogar eine Audienz, wo uns Länderreien angeboten werden. Schlachtenrufer Dolon, die Elfe Lia und Druss der Barbar greifen sofort zu. Der Templer Harun und meine Wenigkeit zieht es eher ins politische. Es gibt ein Herzogsamt, dass mich interessiert und zwar das Resort, dass für die Kanalisation und für die Gesundheit zuständig ist. Der Templer ist an dem neu geschaffenen Amt einer Berufsarmee interessiert, welche die Schildwacht für Außeneinsetze ergänzen soll. Die Schildwacht ist ja eigentlich nur für den städtischen Bereich zuständig und alle Feldzüge wurden mit Söldnern bestritten. Das soll sich nun mit einem stehenden Heer ändern.

Ich bespreche mich mit Garn, ob ich lieber ein politisches Amt mit Verantwortung übernehmen oder einfach ein Landgut als Belohnung akzeptieren soll. Beides hat seine Vor und Nachteile. Aber letztendlich bin ich immer noch eine Kavernenwächterin, auch wenn die restlichen Wagemutigen diesen Aspekt unserer Vergangenheit vergessen zu scheinen. Auf alle Fälle hockt dort unten noch das kleine Volk, die Brut Molochs. Seelenlose Kreaturen, die sich nur mit Hilfe eines Extraktors fortpflanzen können. Damit sind sie eine ständige Gefahr für die Stadt und das Leben ihrer Bewohner. Ein Umstand, den ich trotz des Versprechens, dass voreilig von Schicksalswächter Ryan gegeben wurde, so nicht dulden kann.

So entschließe ich mich letztendlich dafür, dass Amt des Herzogs für die Gesundheit der Bürger zu übernehmen. Mit meiner jetzigen Popularität gelingt das mir ohne großen Widerstand. Mit dem Herzogstitel ist auch ein Anwesen im Adelsviertel verbunden, dass ich mir von den leer stehenden aussuchen darf. Viele der Adligen sind zu Moloch übergelaufen und nach dessen Niederlage enteignet worden. Die meisten davon sind tot, nur wenigen ist die Flucht gelungen. Das habe ich mir immer erträumt, ein Haus im Adelsviertel. Ich nehme eines mit einem freien Blick auf die Stadt, welches schon über einen Magierturm verfügt. Die Kinder sind begeistert von dem neuen Haus mit diesen vielen Zimmern. Es ist ein Abenteuer für sie, alles zu erforschen.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 28. Juni 2012, 16:23:22
24. Mirtul 739 TZ Jahr des wankenden Minotaurus Chondathan

Da mein Tod doch ein sehr spirituelles Erlebnis gewesen war, schließlich hat mich meine Göttin persönlich zurück geschickt, um Moloch zu töten, beschließe ich, meiner Schutzgottheit fortan auch als geweihte Klerikerin zu dienen. Da wir noch etwas Beute gemacht haben, verkaufen wir diese für einen sehr guten Preis und ich lasse mein Halsamulett weiter verzaubern, so dass ich nun die notwendige innere Einsicht habe, auch Klerikale Zauber sprechen zu können. Daran hat es bei mir bisher immer etwas gehapert. Garn und Ryan lassen es sich nicht nehmen, meine Ausbildung selbst in die Hand zu nehmen. Ich mache beiden aber schnell klar, dass ich mich nicht von ihnen herum schubsen lassen werde. Schon nach wenigen Zehntagen, schließlich war ich Jahrelang als aktive Laie im Tempel unterwegs, erhalte ich die Priesterweihe. Ich fühle mich meiner Göttin gleich noch viel Näher und baue ihr zu Ehren ein kleines Hospital in der Nähe des Hafenviertels. Ein richtiges Spital fehlt der Stadt noch.

Wenige Tage später trommelt Harun die Wagemutigen zusammen. Um die kleine Liganat, diese etwas schusselig wirkende Nalia, Nachfahrin von Abenteurern, welche einst Kultuma in das Schattenei eingekerkert haben, zu beeindrucken, will er das Rätsel des Pfeifers lösen. Sprich, ihn von seinem Untoten Zustand erlösen. Gutes tun und eine Romanze fördern, welche Glücksbotin könnte da widerstehen? Natürlich bin ich Feuer und Flamme. Harun hat etwas Vorarbeit geleistet, wie und wo dieser Pfeifer nun genau zu finden wäre. Der halborkische Barde Lasko, der zurzeit schöne Balladen über uns singt, weiß Rat. Er kann auf einer Karte zeigen, wo sich eine Höhle befinden soll, in dem schon einige Abenteurergruppen verschollen sind. Und da wurde auch der Pfeifer gesehen.

Schon am nächsten Tag, nachdem wir unsere Zauber auf diese heikle Mission abgestimmt haben, teleportieren wir zu dem Anwesen der Liganats. Wir halten uns nicht groß mit Formalitäten auf, sondern brechen ins Gebirge auf. Ich spendiere jedem eine Elektroplasmarüstung und Dolon ein Heldenmahl. Schließlich erreichen wir das liebliche Tal, in dem sich die Höhle laut Karte befinden soll. Leider ist sie nicht sofort zu erkennen. Ich spreche einige Schutzzauber auf mich und ein Telepathisches Band auf alle. Dann trennen wir uns. Lia geht mit Dolon nach Osten, Druss, Harun und ich nach Westen. Hier muss die Höhle doch irgendwo sein?

Schließlich sind es Dolon und Lia, die darauf stoßen oder besser gesagt, sie finden den Pfeifer und Lia findet die Musik ganz bezaubernd. Wir sammeln uns und folgen der Musik, die uns der Höhle führt. Dolon und ich versuchen die Verzauberung auf Lia zu brechen, scheitern aber grandios. Verdammnis! Schließlich erledigt sich der Effekt von selbst, als die Musik verstummt. Wir ziehen unsere Waffen sprechen letzte Schutzzauber und rücken in die Höhle vor. Es scheint beinahe so, als hätte der Pfeifer gewollt, dass wir diese Höhle finden. Schon nach wenigen Metern entdecke ich die erste Falle, eine wirklich mächtige Symbolfalle mit eine Wort der Macht Tod! Ziemlich heftiger Zauber, allerdings ist die Falle schon vor langer Zeit ausgelöst und anschließend zerstört worden. Skelettreste künden davon, dass sie einige Zeitlang erfolgreich war. Wir dringen tiefer in die Höhle vor und finden das Skelett einer elfköpfigen Hydra. Meine Brille zeigt mir, dass dieses Skelett wirklich tot ist. Der Torso weißt massive Frakturen auf, als hätte etwas das Wesen in zwei Hälften gerissen.

Wir sehen uns etwas um, aber keine Überreste eines Pfeifers, da Druss den Verdacht hegt, dass vielleicht die Hydra einst den weltlichen Körper des Pfeifers zerfetzt haben könnte. Wir finden zwar menschliche Knochen, aber nichts deutet darauf hin, dass es sich dabei um die handelt, die wir eventuell brauchen, um dem Geist die ewige Ruhe zu geben. Das ist nämlich gar nicht so einfach, da solche Geister einen Anker haben, der sie hier hält. Dieser muss gelöst werden, sonst bringt auch eine Zerstörung nur einen temporären Erfolg, da der Geist sich nach einer gewissen Zeitspanne einfach wieder zusammen setzt. Hinter der Hydra finden wir einen kurzen Gang, der an einer Wand endet. Hier befindet ein Kreisrundes Loch, dass mich an den Auflösungszauber einen Betrachters erinnert. In der Hölle hatten wir vor gar nicht so langer Zeit einen befreit und der hat genau so geformte Löcher mit seinem Auge geformt.

Lia wirft ein Stein mit einem Licht herunter. In etwa zwölf Meter Tiefe schlägt er schon auf. Vollständige Skelette mit Rüstungen sind zu sehen. Es scheint sich um Dunkelelfen zu handeln, da ihre Waffen seltsam geformt sind, aus einem schwärzlichen Material bestehen und sie Handarmbrüste dabei haben. Sie scheinen an Stürzen gestorben zu sein. Ist nur die Frage, wollten sie hier raus und sie in den Tod abgerutscht oder sind sie hineingefallen? Die ganze Situation gefällt mir nicht, da dies schwer nach einer Einbahnstraße aussieht, man kommt rein, aber nicht mehr raus. Finsterste Verdammnis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 02. Juli 2012, 13:50:05
24. Mirtul 739 TZ Jahr des wankenden Minotaurus Baronie der Liganats Höhle des Pfeifers

Aber wir sind die Wagemutigen und es gibt nach sorgfältiger Suche keinen anderen Weg. Also, wer wagt gewinnt. Besonders da ich nun eine Glücksbotin bin, hach, muss ich mit gutem Beispiel voran gehen. Ich springe als erste hinein und schwebe nach unten. Ich kann ein magisches Kribbeln spüren, dass mich eiskalt durchfährt. Aber ein Sichtbarer Effekt tritt nicht ein. Lia klettert an einem Seil herunter und macht Bekanntschaft mit dem gleichen Phänomen. Aber auch hier wird kein wirklicher Effekt ausgelöst. Wir diskutieren darüber, was das zu bedeuten hat und ich klettere wieder hoch. Auf halbem Weg manifestiert sich eine Energiewand, welche das Seil über meine Kopf durchschneidet. Dank meines Federfallringes schwebe ich zu Boden. Verdammnis!

Nun gut, Lia probiert ihren Dimensionsumhang aus. Statt oben anzukommen, wird sie unterhalb der Energiewand zurück geschleudert, die recht schnell wieder verschwindet. Also man kommt hier hinein, aber nicht mehr hinaus. Wahrscheinlich gibt es im Inneren eine Möglichkeit, von hier zu verschwinden. In dem Raum wo wir uns befinden, gibt es eine Tür, die ins Innere der Anlage führt. Darauf ist eine weitere Falle, die wohl für den Tod der Dunkelelfen in letzter Konsequenz verantwortlich ist. Auch diese beinhaltet ein Wort der Macht Tod. Sehr mächtige Magie, aber ich breche die Verzauberung und das magische Schloss. Die anderen rücken von oben nun tapfer nach. Hoffentlich war das kein Fehler. Aber nur wer wagt, gewinnt.

Hinter der Tür gibt es einen sorgfältig bearbeiteten Gang, der tiefer in den Berg führt. Es gibt Abgänge nach links und rechts. An der Tür lehnte ein Skelett, wahrscheinlich wollte er so hinaus. Der erste Abgang auf der linken Seite führt in einen Wachraum. Regale voller Waffen, Skelette, die wohl einst gerade noch aufspringen konnten, bevor mächtige Todesmagie sie gefällt hat, da der Raum keinerlei Kollateralschaden aufweist. Eventuell ein Schrei der Todesfee, jedenfalls mal mein Tipp. Das ist Magie des höchsten Kreises und damit keine guten Nachrichten. Der nächste Abgang führt nach Rechts in eine kleine Halle, wo zwei tote Wachen mit prächtig gestalteten Zweihänder ruhen, leider alles aus Dunkelelfenstahl, dass sehr empfindlich auf Sonnenlicht reagiert. Ein prächtiges Mosaik auf dem Boden zeigt Lolth, wie Lia erklärt, die sich mit den ganzen Dunkelelfen recht gut auskennt. Hinter der Tür geht es eine steile Treppe nach unten in einen ovalen Raum, der wohl als Vorraum für einen dahinter liegenden Tempel dient. Auch hier weitere tote Dunkelelfen auf dem Fußboden und über den Boden schwebend eine Untote ausgetrocknete Hohepriesterin der Lolth, die lebendig verfault ist und in einem Kraftfeld gefangen ist.

Mehr als Hohn und Spott bekommen wir nicht von ihr zu hören. Aber wir hören heraus, dass der Pfeifer schon mehrere Abenteurergruppen hier in diesen Komplex gelotst hat. Sie prophezeit uns einen schrecklichen Tod. Klar, wie schon so oft in unserer Karriere. Der letzte hat die Drohung wahrgemacht. Verdammnis! Nun gut, wir lassen die Tote in Ruhe und gehen zurück. Der nächste Abgang links führt tiefer in den Berg an einer Halle mit Statuen mit Helden vorbei. Einer zeigt einen Krieger, der in der einen Hand ein Schwert und in der anderen einen abgeschlagenen Menschenkopf hält. Es geht hier weiter in die Tiefe und wir drehen um, da es oben noch einen Raum gibt, wo wir nicht waren.

Hinter der Tür finden wir eine Art Kaserne und einen Offizier, den Dolon mit seiner mächtigen Magie neun Fragen stellen kann. Überraschenderweise ist der Dunkelelf sehr kooperativ. Dies war einst ein Außenposten der Dunkelelfen, um von hier aus Überfälle auf die Oberfläche zum Zwecke der Sklavenjagd zu veranstalten. Zur Steigerung der Produktivität und zur Abwehr rachsüchtiger menschlicher Abenteurer wurde ein mächtiger Magier mit den Namen Lazar angeheuert. Es war vorgesehen, den Magier nach getaner Arbeit mit Verrat zu entlohnen. Aber dieser Mistkerl war schneller gewesen und hat den Außenposten unter seiner Kontrolle gebracht, nachdem er diesen Bereich in ein Gefängnis für seine Bewohner verwandelt hatte. Er schlachtete mit seiner mächtigen Magie alle Bewohner ab und sammelte ihre Seelen ein. Er befindet sich noch immer hier, da er diesen Ort für seine bizarren Experimente zum Zwecke des Aufstiegs zu einem Leichnam und der fortgeschrittenen Form brauchte. Leichnam ist er wohl schon lange, aber da er noch hier zu sein scheint, ist er wohl noch kein wahrer Halbleichnam. Na, was für ein Glück!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 05. Juli 2012, 10:16:23
24. Mirtul 739 TZ Jahr des wankenden Minotaurus Baronie der Liganats Außenposten der Drow

Es stellt sich heraus, dass der Pfeifer ein Diener von Lazar war, der ebenfalls von ihm verraten wurde. Allerdings ist sein Geist wohl selbst für den mächtigen Nekromanten Lazar nicht beherrschbar und von Zeit zu Zeit lockt der Pfeifer mächtige Abenteurer in diese Anlage in der Hoffnung, dass diese für ihn seine Rache vollenden. Die Labore von Lazar, die ehemaligen Quartiere der Adligen, sind von dieser Anlage abgetrennt und man benötigt Teleportsteine, um dort hinein zu kommen. Jetzt brauchen wir also nur noch einen solchen Stein. Der tote Offizier hatte einen bei sich, aber der ist verschwunden.

Also fangen wir an zu suchen, wir nehmen den Weg nach unten an den Statuen längst vergangener Helden vorbei in die Tiefe in die Quartiere und Sklavenpferche. Aber schnell wird klar, dass hier keine mehr herumliegen und Lazar sie wohl alle an sich gebracht hat. Wir beschließen mit der untoten Hohepriesterin zu sprechen. Nach etwas hin und her lässt sie sich von der Aussicht milde stimmen, dass wir Lazar wenigstens ärgern könnten. In der unteren Halle gibt es eine Spinnenstatue. Genau vor ihr müssen wir graben, um zu den abgeschotteten Quartieren der Adligen und nun zu dem jetzigen Labor zu kommen. Wir bedanken uns artig und suchen die Statue auf. Die Spinne schaut uns mit ihren Edelsteinaugen finster an. Hier war einst ein Verbindungsschacht nach unten, der zwar aufgeschüttet und versiegelt wurde, aber nun ein deutlicher Schwachpunkt darstellt. Nach etwas hin und her beschwöre ich ein Rudel celestische Schreckensdachse, die uns den Schutt ausgraben. Leider sind sie etwas zu enthusiastisch und buddeln sich in Bereiche, welche das Fundament der Statue in Mitleidenschaft zieht. Die rauscht auf einmal in die Tiefe und schafft eine Öffnung nach unten. Kaum haben wir uns von dem Schreck erholt und sich der Staub gelegt, manifestiert sich ein Schädel, an dem noch die Wirbelsäule hängt, genau über den frei gelegten Schacht. Dolon spendiert mir sofort einen Todesschutz und sich auch. Ich gebe ihm meine Perle der Macht für den vierten Grad.

Lazar lamentiert darüber, dass wir einen Tisch mit einer Versuchsanordnung gerade pulverisiert haben, die doch etwas teuer war. Dafür verspricht er uns ziemlich krasse Leiden, die ich hier nicht wiedergeben kann, da sie die Grenzen des guten Geschmacks bei weitem sprengen. Lia beendet das Geschwafel des Untoten mit einer Energiekugel. "Zeitstopp!" Trotz meiner mächtigen Magie scheint der Untote nicht ganz so verlangsamt zu sein wie der Rest der Truppe. "Beeilt euch!" rufe ich und spendiere allen eine Hast, dann schütze ich mich mit einem Säureschild, der auch meine Säurezauber verstärkt. Dann vergrößere ich Druss, da der Untote doch in einiger Höhe über dem Loch schwebt und sonst nicht erreichbar wäre, da ich den Zauber nur einmal habe, aktivere ich meinen Helm, behalte ihm im Gedächtnis und mache das gleiche mit Harun. Dann endet mein Zauber. Dolon wirkt einen Todesschutz auf Druss, was leider nichts bringt, denn der angehende Halbleichnam bannt diese Magie. Die Göttin lächelt mir und lässt mir meine Zauber. Sofort spricht Lazar einen weiteren mächtigen Zauber, welche all jene schwächen, die keinen Todesschutz haben. Verdammnis!

Harun bekommt es mit der Angst zu tun und flieht mit vollen Hosen! Finsternis! Druss aktiviert einen seiner psionischen Zauber und rückt dann entschlossen vor. Lia ruft "Energiekugel flieg und sieg!" und macht eine kleine Kalotte in den Schädel. Ich rufe "Untote verletzlich!" und schubse ihn gleichzeitig, wo ich ihm dann kurz darauf eine Säurekugel rein jage. Ha, dass hat noch mal gesessen! Lazar trägt ein weiteres mal eine Schicht Schutzzauber ab, versagt aber bei fast allen äußerst kläglich. Druss schwingt mit schwellenden Muskeln seinen Zweihänder und trifft mehrmals hart. Knochensplitter werden aus dem Schädel gesprengt. Der Schädel implodiert regelrecht und Lazar ist nicht mehr. Aber das war irgendwie zu leicht. Ich schätze mal, dass war er nicht wirklich, sondern nur eine Projektion oder so was in der Art. Rein ins Loch und ihn finden, solange die ganze mächtige Magie noch bei uns wirkt. Also fassen wir uns an den Händen und springen in das Loch. Ich spreche einen Federfall und wir landen genau so sanft auf dem Boden. Wir klettern von den Trümmern herunter und orientieren uns.

Wir befinden uns tatsächlich in einem Labor. Die Halle ist voller Tische mit Versuchsanordnungen, von denen die meisten schon seit Jahrzehnten nicht mehr benutzt worden sind. Sie waren mal teuer gewesen, jetzt sind sie nur noch Schrott. Eine Tür führt in einen Gang, der an einer weiteren Tür endet. Schnell gehen wir da durch und wir betreten eine weitere Halle, von der weitere Abgänge abgehen. Aber die ignorieren wir, denn im Zentrum schwebt Lazar auf einem Podest. Sein Schädel und Rückgrat sind mit Gold überzogen, seine Zähne sind aus Edelstein. Bei dem Anblick muss ich schlucken, war ich doch mal für mehrere Tage in so einem verdammten Seelengefängnis gefangen. Verdammnis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 09. Juli 2012, 16:24:05
24. Mirtul 739 TZ Jahr des wankenden Minotaurus Außenposten der Drow Labor des Lazar

"Ihr werdet für diese Verbrechen büßen, wie noch kein sterbliches Wesen vor Euch! Für euren Frevel werde ich mir Qualen ausdenken, wie sie noch niemand hat erleiden müssen! Eure Vernichtung wird Jahrzehnte der unendlichen Qualen dauern!" schmettert er uns entgegen.
"Flammenschlag!" mein Lia, aber ihr Zauber verpufft einfach. Der Leichnam ist von einem Schwarm Geister umgeben, die ihn schützen. Und die uns angreifen. Da es zu viele sind, die an uns herum zerren, bringt die Elektorplasmarüstung leider auch nichts. Schade!

Wieder versucht er unsere Schutzzauber abzutragen, scheitert aber. Druss rennt auf ihn zu, aber sein Zweihänder prallt einfach ab. Dolon lädt sich mit Lichtblitzen auf. Ich werfe ein Sonnenfeuer, dass dutzende von Geistern regelrecht verdampfen lässt. Ihn lässt das aber gänzlich kalt. Verdammnis! Harun aktiviert seine von Tempus gegebenen Kräfte und streckt ihn nieder. Wenigstens trifft er. Lia versucht es mit der altbewährten Energiekugel, die ebenfalls verpufft. Ein weiteres mal werden unsere Schutzzauber angegriffen und diesmal wird mein Sechster Sinn gebannt. Nun gut, es gibt schlimmeres. Bis zum Todesschutz muss er noch durch einige Lagen an Zaubern durch. Auch jagt er eine Welle negativer Energie durch uns, die ziemlich reinhaut. Lia ist schon wieder ziemlich angeschlagen. Druss haut drauf und sprengt diesmal wieder goldene Splitter aus dem Schädel, aber nicht genug, um ihn zu vernichten. Dolon heilt unsere Wunden mit seiner mächtigsten Kraft, aber der Zauber tangiert den Leichnam nicht mal annähernd. Finsternis! Auch Dolon flucht herzhaft. Ich jage einen Säuresturm durch die Kreatur hindurch, aber auch diese Magie hinterlässt keinerlei Spuren. Da rutscht mir doch auch ein herzhafter Fluch heraus. Wie aus dem Nichts erscheint der Pfeifer und beginnt zu spielen, was dem Schädel gar nicht gefällt.

Der Templer des Tempus trifft zweimal und schlägt große Löcher in den Schädel. Lia versagt und der Schädel schreit auf. Er zieht nun die ganzen Geister in sich hinein, wahrscheinlich um mit deren Essenz seine Schäden zu heilen, denn von Wunden kann man bei ihm nicht mehr sprechen, da er nur aus Gold, Knochen und Edelsteinen zu bestehen scheint. Allerdings geht schief, was immer er vorhat, da der Pfeifer ihn in seiner Konzentration stört. Druss nutzt das aus und haut seinen Schädel in tausend Stücke. Ein heulen geht durch die Hallen, als die Geister sich verstreuen und dann einfach verschwinden. Auch der Pfeifer hört auf zu spielen, nickt uns zu und wird durchscheinend. Scheint so, als wäre die Graue Einöde jetzt um einiges bevölkerter. Wir durchsuchen die Labore und ich sammle das ein, was noch verwertbar ist, was doch eine recht erkleckliche Summe von etwas um die 20000 Goldmünzen wert sein dürfte.

Wir kehren in die obere Ebene der Anlage zurück, die Hohepriesterin ist zu Staub zerfallen und hat wohl auch ihre Ruhe gefunden. Auch der Weg nach draußen ist nun wieder offen. Wir marschieren zurück zu dem Anwesen der Liganats. Harun verkündet das Ende des Pfeifers und wir bleiben bei den netten Leuten über Nacht. Harun sitzt dabei neben Nalia Liganat, die über die Avancen des Tempustemplers und frisch gebackenen Herzog mehr als nur erstaunt ist. Auf alle Fälle ist der erste Schritt wohl gemacht.

Am nächsten Morgen teleportieren wir nach Westtor und schauen, was aus Jenna geworden ist, die wir ja von Hölle mitgebracht hatten und diese nach ihrem Verrat dem Tempel der Triade zur Aufbewahrung übergeben haben. Nun ist es Zeit, sie wieder frei zu lassen. Vielleicht hat sie ja was daraus gelernt. Leider ist die Sache etwas komplizierter. Der hiesige Bischof hat an ihr eine Therapie ausprobiert, die bei Menschen recht gut funktioniert hat. Auf obskuren Wegen ist der Tempel in Besitz eines Kristalls gekommen, der einst in einem Kristallgolem gesteckt hat. Dieser gewaltige Topas diente dazu, Gedanken und Erinnerungen von Gefangenen zu extrahieren. Auf unserem Ausflug in die Vergangenheit konnte ich im Kerker der ungesehenen Seher so einen Kristallgolem im Einsatz sehen und dessen Zerstörung hat ja damals für den ganzen Krieg gesorgt, weil dieser etwas Geschichtswissen von Dolon extrahieren konnte. Finsternis!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 12. Juli 2012, 19:43:23
24. Mirtul 739 TZ Jahr des wankenden Minotaurus Westtor Tempel der Triade

Auf alle Fälle ist Jenna wohl in einer Traumwelt gefangen und der Bischof von Westtor hat keine Ahnung, was man da machen kann. Nun gut, ich werde mich darum kümmern. Wir verkaufen die frisch erbeuteten Sachen und kehren nach Chondathan zurück, schließlich habe ich ein Amt und eine Familie, um die ich mich zu kümmern habe. Ich erledige meine Pflichten und suche Karn in meinem Anwesen in der Lagerstadt auf, dass ich an die Ungesehenen Seher für eine Goldmünze pro Jahr vermietet habe. Mein Beitrag als ungesehene Seherin für meinen Orden. Karn hat leider nur begrenztes Wissen über Kristallgolems, da die Seher diese seit dem Untergang nicht mehr eingesetzt haben. Auch Serenius als Psioniker mit großem Wissen weiß leider nicht wirklich etwas darüber. Also wende ich mich an den Hohepriester des Auppensers, des alten Vatergottes von Jhaamdath. Es kostet mich einiges an Mühe, ihn aufzutreiben und ihn zu überreden, sich dieses Phänomens anzunehmen.

Er meditiert einen Zehntag darüber und lässt sich dann in die Traumwelt ziehen. Nach einem weiteren Monat kommt er wieder zurück und Jenna ist geheilt. Sie hat sich gewandelt und zieht nun mit dem Hohepriester mit. Natürlich passieren in der Zeit noch viele andere Dinge.

Da mir das kleine Volk nicht aus dem Kopf geht, auch wenn sie sich weder in der Stadt, noch in den Kavernen blicken lassen, beginne ich die Sache zur Sprache zu bringen. Die meisten Wagemutigen sind gegen eine direkte Konfrontation. Aber ich kann nicht dulden, dass sie einen blasphemischen Extraktor haben. Ich spreche mit Harvard Repp über das Thema. Er ist sichtlich gealtert seit der längsten Nacht und sieht zwanzig Jahre älter aus als er wirklich ist. Die letzten Jahre waren schon nicht gut zu ihm gewesen und die schrecklichen Ereignisse der jüngeren Vergangenheit haben ihm den Rest gegeben. Aus dem rundlichen gesunden Mann von unserer ersten Begegnung ist nur noch ein dürrer ausgezehrter alter Mann übrig. Im Kollegiat gibt es kaum noch Magier. Zu viele sind während der längsten Nacht entweder gefallen oder aus eigenen Stücken zu Schattenmagier konvertiert. Die wo wir nicht getötet haben, sind auf der Flucht. Mir wird bewusst, dass dieses Kollegiat nicht mehr lange existieren wird. Viele Magierakademien gibt es nicht mehr, die alten Traditionen verschwinden. Der Tag wird kommen, wo die meisten Magier sich einen Lehrling nehmen und diesen dann nebenher ausbilden. Aber noch ist es nicht soweit.

Direktor Repp weiß Rat, da er sich auch schon Gedanken zu dem Thema gemacht hat. Auch er rät mir von einem offenen Konflikt ab, da die Folgen unkalkulierbar wären bei einem Gegner, der die Schattenebene zur Bewegung nutzen kann. Er schlägt vor, eine Schutzgottheit für das kleine Volk zu finden, braucht aber die Hilfe der Triade dafür. Wenn ich mich für seinen Plan einsetzen würde, dann hätte er vielleicht eine Chance, beim Bischof Gehör zu finden. Das Kollegiat wird immer noch offen angefeindet, stand es doch zu lange im Dienst von Moloch, haben ja seinen mächtigsten Diener Kultuma aus seinem Schattengefängnis befreit. Nun gut, ich folge der Stimme der Vernunft und bringe die wichtigsten Leute an einen Tisch, wo wir über das Schicksal des kleinen Volkes bestimmen. Tatsächlich haben Harvard Repps Forschungen in dieser Richtung Erfolg und eine Schutzgottheit nimmt sich dieser Kreaturen an. Schließlich verlassen sie die Hallen der Zwerge, was dem Talynsteinklan nur zu Recht ist, und gehen in die Tiefen des Unterreiches. Da ich nie etwas von ihnen hörte, schien wohl Harvard Repps Plan aufgegangen zu sein. Besonders da eine der Bedingungen gewesen war, den Extraktor vorher zu zerstören. Mir fällt ein großer Stein vom Herzen, dass diese missliche Lage ausnahmsweise ohne Blutvergießen gelöst werden konnte. Da hat Tymora uns aber mal wieder gelächelt.

Illurien, dass wissensdurstige und äußerst zwielichtige Wesen aus der Wasserelementarebene, nimmt Kontakt mit uns auf und bietet uns an, mit ihr in die siebte Ebene der verfluchten Hölle zu gehen, um dort einige alte Verstecke von Moloch zu plündern. Ich lehne als erste ab, da ich auf keinen Fall ein weiteres mal in diese Ebene reisen werde. Letztes mal wurden meine Kinder entführt, brach die längste Nacht aus, wer weiß, was alles passiert, wenn wir wieder weg sind. Das war damals ein großer Fehler gewesen und ich werde Mili nie wieder so lange allein lassen, bis sie erwachsen ist. Ohne mich haben die restlichen Wagemutigen nicht so das Interesse, da auch Dolon lieber am Feldzug gegen die Piraten teilnehmen will. Druss und Lia, die Beide anfangs Feuer und Flamme gewesen waren, kühlt die Begeisterung für Illuriens Projekt schnell merklich ab und auch sie schließen sich dem Kriegszug gegen die Pirateninseln an. Unverrichteter Dinge verschwindet Illurien und ich sollte auch sie nie wieder sehen.

Die Flotte der Gemeinschaft der Fünf sticht schließlich voller Seesöldner und mit dem Großteil der Wagemutigen an Bord in See. Ich bleibe zurück und übe mein Amt aus. Schließlich bin ich Herzogin und Glücksbotin. Jeden Tag habe ich viel zu tun und auch die menschlichen Wächter der Kavernenwacht wollen geführt werden. Und da ist ja schließlich auch noch meine Familie, die ich viel zu lange vernachlässigt habe. Trotzdem nehme ich an allen großen Schlachten um die Pirateninseln teil, da ich ja jeder Zeit mitten ins geschehen Teleportieren kann. Auch wenn die Schwarze Hand zerschlagen ist, gibt es noch viele andere gefährliche Piratenbanden, die auf der See des Sternenregens ihr Unwesen treiben. Die Wagemutigen sind immer dort, wo die Kämpfe am heftigsten sind. Schließlich mischt sich die Insel Amra, wo wir den Nekromantenclan bekämpft haben, massiv in die Kampfhandlungen zugunsten der Piraten ein. Dadurch muss ein weiterer Feldzug gegen die Insel geführt werden. Die Kämpfe sind blutig und langwierig. Die weißgetünchten Häuser der einst doch recht malerischen Insel sind am Ende Rot vom Blut der Verteidiger, die verbissen um jeden Quadratschritt Boden ihrer Heimat kämpfen. Ich hasse den Krieg, denn letztendlich bezahlen die einfachen Menschen dafür mit dem absoluten Preis. Aber hier und da gelingt es mir, dass schlimmste wie damals in Westtor für einige wenige Glückliche zu verhindern.
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 16. Juli 2012, 13:51:42
20. Uktar 739 TZ Jahr des wankenden Minotaurus Chondathan

Dolon schneit am Abend in mein Anwesen im Adelsviertel hinein. Ich wollte schon gerade mit meinem innig geliebten Garn zu Bett gehen und die Freuden einer Ehefrau genießen. Der Schlachtenrufer hat Nachricht von Xelfex erhalten, seine Tochter sei gefunden worden. Er müsste sie nur noch im Abgrund abholen. Von dieser Idee bin ich ganz und gar nicht begeistert. Wir reden davon, ein Kind, auch wenn es ein Scheusal sein mag, ihrer leiblichen Mutter zu entreißen. Was ein ziemlich grausamer Akt selbst bei einem Dämon ist. Aber ich kläre mich bereit, die anderen zusammen zu trommeln und Xelfexs Ausführungen zuzuhören.

Druss hat inzwischen Burg Rannick im Kreegogerwald in Besitz genommen und baut sie wieder auf. Harun ist mit Nalia Liganat verlobt und verbringt viel Zeit auf dem Anwesen seiner Verlobten. Mit Teleportationsstiefeln ist das kein Problem, da er ja noch ein wichtiges militärisches Amt in der Stadt hat. Lia hat ein Lehen in der Wildnis im weiten Norden und eine Siedlung gegründet, wo Menschen und Elfen friedlich beieinander leben können.

Schließlich sind wir alle wieder versammelt und rufen Xelfex. Der Teufel erzählt, dass Dolons Tochter sich auf 570 Ebene des Abgrundes mit dem schönen Namen Shendilavri in einem Ausbildungslager für angehende Spione aufhält. Diese Ebene ist hauptsächlich von Succubi bewohnt und wird von ihrer Königin mit dem Namen Malkanthet regiert. Dort halten sich recht wenige andere Dämonen auf, aber unter dem Boden hausen die ganzen abgelegten Liebhaber der Succubi und wachen eifersüchtig darüber, dass niemand an die Oberfläche gelangt. Und durch die müssen wir hindurch, da die Tore dieser Welt über diese Kavernen führen. Für den Transfer dorthin würde Xelfex nur fünf Seelen pro Person nehmen. Da Xelfex gerade da ist, verkünde ich, was wir Erbberechtigten von Mathras beschlossen haben. Nachdem ja schon alle guten Seelen ihren Ebenen und Schutzgottheiten überstellt worden sind, wird das gleiche mit den Neutralen und Bösen Seelen geschehen. Xelfex ist enttäuscht und meint: "Ich hätte Euch mit wirklich mächtigen Geschäftspartnern ins Gespräch bringen können. Nun werdet ihr höchstens ein freundlichen Schulterschlag von euren Schutzgottheiten bekommen. Falls überhaupt."

"Und das ist Belohnung genug!" meine ich eifrig. "Die Paktierer und Schutzgottlosen werden die Transferkosten begleichen, der Rest ist uns zu übergeben."
"So wird es geschehen", meint der Teufel etwas enttäuscht über unser störrisches gutes Verhalten. Und das es ihm einfach nicht gelingen will, uns zu korrumpieren. Nachdem das geklärt ist, fragen wir nach Details. Dolons Tochter heißt Lynkha, ist sieben Jahre alt und hat Feuerrotes Haar, ein Erbe ihrer Mutter Adea. Nicht das Dolon ihren Namen gewusst hätte, war wohl mit was anderem beschäftigt als nach solch profanen Dingen zu Fragen. Finsternis. Es entbrennt eine große Diskussion, was wir machen sollen. Dolon will in den Abgrund und seine Tochter hoch holen. Was er dann genau hier mit ihr machen will, weiß er selbst nicht so genau. Als ob Dolon bei seinen Aufgaben die Zeit hätte, so eine Art von Kind zu erziehen. Ich habe da große Zweifel. Dolon ist ein Einzelkind, einsam auf den Straßen dieser Stadt aufgewachsen. Er ist denkbar ungeeignet für eine solche Aufgabe. Aber Lia ist voller Fanatismus und besteht ebenfalls auf eine "Rettung". Druss kommt mit, weil Dolon geht, und Harun genauso. Bin ich die einzige, welche etwas über ihren Tellerrand schaut?

Lynkha ist ein Produkt des Abgrundes, gezeugt in Lust und böser Absicht. Was soll da je etwas Gutes heraus erwachsen? Was soll hier aus ihr werden? Außer dass ein weiteres Scheusal auf Faerun herum läuft? Ich gehe mit unter der Bedingung, dass wir Lynkha selbst entscheiden lassen, was sie will. Es ist ihr Leben und sie wird in erster Linie alle Konsequenzen dieser Tat tragen müssen. Ich verfluche mich, dass ich damals die beiden Hurenböcke nicht aufgehalten habe, sondern dass ich so verdattert über Ryans und erschüttert über Dolons Leichtsinn gewesen war, dass ich mich nicht hatte aufraffen können, sofort etwas zu unternehmen. Na ja, Verantwortung bei solchen Dingen war noch nie die Stärke von Männern gewesen. Und Ryans Aussage danach, dass sterbliche Frauen einer Succubi niemals das Wasser reichen würden können, nagt immer noch an mir. Besonders wütend macht mich immer noch Dolons eifriges Beipflichten. Finsterste Verdammnis!

Denken eigentlich alle Männer nur mit ihrem Gemächt? Man könnte beinahe diesen Eindruck gewinnen. Ryans Tochter, falls es überhaupt je eine gab, hat sich Xelfexs Bemühungen sie zu finden jedenfalls erfolgreich entzogen. Am nächsten Nachmittag werden wie die Reise in Angriff nehmen, wenn Dolon seine Gebete auf die bevorstehende Mission abgestimmt hat. Ich werfe die Bande aus meinem Haus und empfehle ihnen den Silberfisch, da ich nicht gerade in Gastfreundschaftlicher Stimmung bin. Saubande!
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 19. Juli 2012, 14:38:11
21. Uktar 739 TZ Jahr des wankenden Minotaurus 570. Ebene des Abgrundes "Shendilavri"

Xelfex, oder besser gesagt ein Ding in seiner Begleitung mit viel zu vielen Augen öffnet in meinem Keller ein Tor in den Abgrund, das uns in diesen auch ohne Probleme befördert. Wir kommen in einer großen Höhle heraus. Xelfex wird hier auf uns warten, während die hier lagernden Männer uns mit brennendem Hass in ihren Augen betrachten. Die meisten sind bis zur Unkenntlichkeit deformiert und schrecklich mutiert. Einige sind kaum noch als Menschen zu erkennen. Aber vielleicht waren sie auch nie Menschen, wer weiß das schon in dieser Gegend so genau? Auf alle Fälle sind sie sehr aggressiv, schwer gerüstet und ebenso schwer bewaffnet. Sie rotten sich zusammen, bilden so etwas wie eine geschlossene Formation und greifen ohne weitere Warnung an. Ich versuche sie mit einer Sphäre der Unsichtbarkeit zu täuschen, aber wir werden leider gezwungen, den Kampf anzunehmen. Es entbrennt ein Schlagabtausch mit Massenzaubern, die großen Lücken in die Reihen der Angreifer reißen und wir rücken vor. Es kostet einen großen Teil meiner Flächenzauber, uns hier durch die Masse zu kämpfen. Wir hinterlassen einen Haufen schwellender Leichenberge.

Schließlich brechen wir an die Oberfläche durch und kommen in einer parkähnliche Landschaft heraus. So was Liebliches hätte ich ihm Abgrund nicht vermutet, sondern eher in den hohen Ebenen. Unsere Gegner bleiben im Untergrund und es wird kein Spaziergang werden, da ein weiteres mal durch zu kommen, aber das müssen wir wohl auch nicht, da wir zurück Teleportieren können. Lia und ich übernehmen gewohnheitsmäßig die Spitze, die Männer folgen ins in voller Breite. Schon bald wird das Fehlen jeder Art von Leben offensichtlich. Keine Biene summt, kein Schmetterling flattert herum, kein Vogel am Himmel, kein Kleintier, dass durch das hohe Gras huscht. Bald komme ich mir ziemlich dämlich vor, mit gezogenen Kurzschwert durch das Gras zu laufen und stecke es erst mal weg. Schweigend laufen wir durch diese liebliche, doch leere und dadurch äußerst bedrückende Landschaft. Xelfex hat uns eine Karte mitgegeben und wir erreichen nach drei Stunden das Trainingslager.

Das Lager ist von einer steinernen Mauer umgeben, die von einer hohen Hecke gekrönt ist, welche eine Stählerne Konstruktion bedeckt, da hier und da eiserne Sporne heraus ragen. Wahrscheinlich kalt geschmiedet. In der Mitte der Mauer gibt es ein eisernes Tor, an einem Band hängt eine Glocke. Wahrscheinlich werden wir schon seit Stunden erwartet. Dolon klingelt kurzerhand und eine leicht bekleidete Dienerin öffnet uns das Tor.

"Wir sind die Wagemutigen und wir werden sicherlich schon erwartet", meine ich mit einem Lächeln. Innerlich überlege ich, ob ich auch alle Schutzzauber oben habe, was der Fall ist. Ich bin gegen jede Art von Energie geschützt, bin maximal bis auf das Schild geschützt, dass ich nicht offen aktiviert haben möchte. Schließlich wollen wir erst mal reden. Die Dienerin führt uns durch eine kunstvoll angelegte Gartenanlage zu einem prächtigen Herrenhaus. Auf einer Grasfläche baden drei Grazien im Licht und präsentieren ihre makellosen Körper den Blicken. Die Männer bekommen Stilaugen und machen sich danach lächerlich, dass sie angestrengt überall anders hinsehen, nur nicht zu den Frauen. Im Eingangsbereich des Herrenhauses erwartet uns schon ein Succubi, die ein raffiniert geschnittenes Kleid trägt, dass ihre Rundungen betont und gerade so genug verhüllt, um neugierig zu machen. Die Männer bekommen rote Ohren und ich verdrehe innerlich die Augen.

"Wir sind die Wagemutigen und sind wegen einer familiären Angelegenheit her."
"Ich bin die Herrin dieses Anwesens und ihr seid hier nicht willkommen, Wagemutige."
"Wie ist Euer werter Name?"
"Ihr könnt mich Gamai nennen." Es geht nun etwas hin und her. Schließlich schauen die Männer finster genug, dass Gamai sich bequemt, Lynkha uns zu präsentieren. Das Mädchen trägt ein langes Kleid und sie ist barfuß. Aus ihren Schultern ragen als Erbe ihrer Mutter lederne Fledermausflügel heraus. Auch hat sie zwei süße kleine Hörnchen auf ihrer Stirn. Ihr Haar ist unirdisch rot. Nur den abschätzenden Blick hat sie von ihrem Vater, sonst ist sie ganz ihre Mutter. Ich geh in die Knie und begegne ihr auf Augenhöhe. Sie rümpft die Nase, wahrscheinlich riecht sie, dass ich zu einem gut und zum anderen eine geweihte Priesterin einer guten Gottheit bin. Ich bin ein Fremdkörper in dieser Ebene und sie spürt das nur zu gut.

"Du bist Lynkha, nicht wahr?"
"Ja, so werde ich genannt."
"Gefällt es dir hier?"
"Hm", antwortet sie unverbindlich. Hinter ihr tritt nun ihre Mutter heran und sieht gar nicht glücklich aus. Ich kann ihr nachfühlen, was sie fühlt. Es gibt wenig schlimmeres, als einer Mutter ihr Kind weg zu nehmen, auch wenn die Mutter eine durch und durch böse Kreatur ist.

Dolon tut es mir nun gleich und versucht mit seiner Tochter ein vernünftiges Gespräch zu führen. Lynkha versucht sich unbeeindruckt zu geben, sie hat schon gelernt, keine Gefühle zu zeigen. Besonders keine Schwäche. Schwach zu sein, bedeutet Opfer zu sein. Und Opfer zu sein, macht keinen Spaß. Es gibt einiges hin und her, bis schließlich die entscheidende Frage gestellt wird.

"Wo willst du lieber leben, bei deiner Mutter Adea hier auf dieser Ebene des Abgrundes oder bei mir, deinem Vater, dem hochangesehenen Schlachtenrufer Dolon Braska von Tempus, Mitglied der Wagemutigen und Abt der Abtei des Schwertes auf der materiellen Ebene?" fragt schließlich Dolon. Das Mädchen dreht sich um, blickt ihre Mutter an, dann Ganai, dann den Schlachtenrufer, der ihr Vater ist.

"Sie bleibt bei mir! Ich bin ihre Mutter! Ich habe sie geboren, sie aufgezogen, mich um sie gekümmert. Du hast kein Recht, mir mein Kind abspenstig zu machen." Die Succubi ist offensichtlich verzweifelt, wenn sie sich schon auf solche Dinge, wie "Recht" beruft. Unser Ruf ist uns bestimmt voraus geeilt und wir haben Götter getötet. Wahrscheinlich ist Gamai sich diesen Umstand nur zu bewusst und schätzt ihre Chancen wohl als nicht allzu rosig ein. Ich wünschte, viele unserer Gegner hätten diese Weisheit gehabt, viel weniger Blut würde an meinen Händen kleben.

"Ich will zu meinem Vater!" bestimmt sie schließlich und ich sehe zum ersten mal in meinem Leben einen Dämon weinen. Es ist ein erschütternder Anblick. Adea muss es das Herz zerreisen, ihr Kind so reden zu hören.
"Nein, du bleibst bei mir!" ruft Adea hysterisch und umklammert verzweifelt ihr Kind.
"Nun gut, ihr könnt Lynkha haben. Und nun geht!" Bestimmt Gamai, die uns so schnell wie möglich loswerden möchte, bevor die Lage eskaliert. Und bei uns eskaliert sie meistens. Es sind vier Succubi nötig, um Adea von ihrer Tochter zu lösen und in das Haus zurück zu zerren.

"Dann gehen wir, komm Lynkha." Wir bewegen uns vor das Anwesen, da ich denke, das es selbst vor Teleportationsmagie geschützt sein dürfte, bilden einen Kreis und teleportieren zurück in die Höhle, wo Xelfex uns mit einem sardonischen Grinsen erwartet.
"Prima, scheint ja alles zur Zufriedenheit gelaufen zu sein." Könnte man beinahe so sagen, trotzdem fühle ich mich schlecht. Wir kehren zurück in mein Anwesen, Xelfex händigt uns die übrig gebliebenen Seelenlarven aus und geht seines Weges. Sprich, er verschwindet theatralisch in einer übel stinkenden Schwefelwolke. Das hat er bestimmt nur deswegen getan, um mich zu ärgern. Wir teilen die restlichen Larven unter uns auf. Ich halte meine erst mal zurück, man weiß nie, ob man nicht noch mal einen Anwalt aus der Hölle braucht. Und da es sich um die Seelen von Paktierern handelt, habe ich auch wenig moralische Bedenken. Die Elfe gibt Lynkha ihren Ring, der ihr ein menschliches Aussehen verleiht, da das kleine Scheusal nicht in der Lage ist, ihrer Flügel zu tarnen. Mit ihren Verschleierungskräften kann sie bisher nur ihre Hörnchen verschwinden lassen, was aber recht wenig bringt. Dolon und Lynkha verlassen mein Anwesen als Erste, mit gemischten Gefühlen sehe ich ihnen nach. Was wohl aus der Kleinen werden wird?
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Nakago am 23. Juli 2012, 13:02:06
6. Tarsak 800 TZ, im Jahr der Schwarzen Faust Chondathan Adelsviertel Anwesen der Familie Larund

Die Jahrzehnte vergingen wie im Flug, ich wurde noch zweimal von Garn schwanger und gebar einen weiteren Sohn, nach seinem Vater Garn Junior benannt und als Nesthäkchen einen Tochter, die wir Klein Kaira nannten. Mili kam schnell in ein gefährliches Alter und machte viel Unsinn. Ich weiß gar nicht mehr, wie oft ich sie aus prekären Situationen retten musste. Eine berühmte Mutter zu haben, macht vieles einfacher, aber man ist eben in erster Linie Kairas Larunds Tochter und nicht Miliandra Rhea, da sie sich schließlich wieder mit dem Nachnamen ihres nichtsnutzigen Vaters vorstellte, um sich so von mir weiter zu distanzieren. Schließlich brannte sie mit ihrem Fechtlehrer durch und gründete die "Mutigen Schattenstürumer", so dass sie letztendlich den Gruppen ihrer Eltern huldigte, aber trotzdem etwas eigenständiges hatte. Mit Lucrezias Degen und Amulett aus meinem Fundus war sie gut geschützt, ich ihren Werdegang trotzdem aus der Ferne beobachtete und öfters mal gezwungen war, helfend einzugreifen, was Mili jedes Mal rasend vor Wut machte. Aber mir war eine schäumende Tochter immer lieber als eine tote. Auch sie wurde erfahrener und war schließlich gut genug, um selbst mich abzuschütteln. Außerdem war ja da noch Herr Fröhlich, ihr riesiger Beschützer aus dem Reich der Schatten, auch wenn der mir aus gutem Grund nie geheuer war. Sie lernte mit Schatten Dinge zu formen, ein Kunst, die mir Angst machte.

Mein Sohn Alarion wurde schließlich Maler, leider kein sehr erfolgreicher. Seine Bilder waren äußerst Düster und von eigenartiger Melancholie. Ich nehme mal an, er verarbeitete damit das, was ich ihn mit meiner Abenteurerkarriere angetan habe. Schließlich war er als Kleinkind mehrmals sehr schlimmen Situationen ausgesetzt gewesen und da ist wohl unbewusst einiges hängen geblieben. Irgendwie erinnern mich seine Werke an die von Gregor Vern, dem Maler, der von den Tsochhari besessen war, ohne allerdings an dessen Meisterschaft heran zu reichen. Er gründete früh eine Familie, heiratete ein vermögendes Mädchen und erfreute mich mit vielen quirligen Enkeln.

Mein Vater starb schon wenige Jahre nach der längsten Nacht an Altersschwäche. Für was er mich ausgebildet hat, tja, dieses Geheimnis nahm er mit in sein Grab. Vielleicht war dies auch schon lange vorherbestimmt gewesen. Die Wege der Götter sind manchmal sehr vorrausschauend. Schließlich kehrte Mili nach einem Jahrzehnt der Wanderschaft ohne Kontakt zu mir mit zwei eigenen Kindern zurück in die Stadt. Ich stellte keine Fragen und sie erzählte nie, was ihr widerfahren war. Sie erbte den Silberfisch von der Erlans, da sie dort geboren und den alten kinderlosen Leuten doch ans Herz gewachsen war. Sie taufte den Silberfisch in Ladys Reas um und baute es für eine ganz spezielle Kundschaft um, weibliche Abenteurer.

Ich selbst ging meinen Weg als Herzogin, tat viel für das Gesundheitswesen der Stadt und wurde Reich mit einigen gewagten Unternehmungen. Schließlich hat man als Glücksbotin auch eine gewisse Vorbildfunktion. Jeden Tag teleportierte ich bis ins hohe Alter nach Westtor und Arras, beförderte sicher begüterte Reisende und Dokumente. Diesen Service ließ ich mir entsprechend entlohnen. Auch investierte ich in einige profitable Unternehmungen, die immer noch Gewinn abwerfen. Ich ließ es mir nicht nehmen, einmal jeden Zehntag eine Patrouille der Kavernenwacht zu begleiten und alles zu vernichten, was an lebenden oder untoten Unrat wir aufstöbern konnten. Damit verdiente ich mir den Respekt meiner Leute, auch wenn sie immer ein sehr eigensinniger und verschworener Haufen blieben. Hier und da gab es noch kleinere Abenteuer, die aber keine wirkliche Herausforderung mehr für mich waren. Allerdings gelang es mir, mehrmals mit der ganzen Familie auf kleine kurze Abenteuer zu gehen und konnte mich so besonders Mili wieder annähern. Hier und da tauchten noch Diener von Moloch auf, die ich dann mit großer Genugtuung ebenfalls vernichtete. Ich nahm an keinem Krieg mehr teil, auch wenn es hin und wieder hoch dotierte Angebote in dieser Richtung gab. Der Feldzug gegen Westtor und dann gegen die Pirateninsel waren genug Kriege in meinem Leben, schließlich bin ich Glücksbotin und keine Schlachtenruferrin.

Klein Garn trat in die Fußstapfen seines Vaters, wurde Glücksbote der Tymora, hatte eine eigene Gruppe von Abenteurern und erlebte einige haarsträubende Abenteuer. Schließlich wurde er reifer und klüger, heiratete und wurde im hohen Alter nach dem Tod von Ryan, der zeitlebens ein Leichtfuß blieb, Hohepriester des Tymoratempels. Um den Tempel herum entstand ein Glücksspielviertel und hatte so stetige Einnahmen. Auch wenn dieses äußerst zwielichtige Klientel natürlich andere Besucher und potentielle Gläubige verschreckte.

Klein Kaira war eher meiner Profession zugetan und wurde mein eifriger Lehrling. Ich nahm mir für sie die Zeit, die ich für Mili nie gehabt habe. Aber das Böse zu bekämpfen fordert eben seinen Tribut.

Das Kollegiat starb mit Harvard Repp, dem letzten großen Direktor dieser traditionsreichen und altehrwürdigen Institution. Von den mannigfaltigen Widrigkeiten der längsten Nacht erholte es sich nie mehr. Die Verluste an kompetenten Magier und die enorme Rufschädigung waren einfach zu groß. Die nachträglichen und durchaus erfolgreichen Bemühungen von Harvard Repp, dass kleine Volk friedlich los zu werden sind nie wirklich von der Bevölkerung oder Offiziellen honoriert worden. Ich erwarb das Grundstück mit dem großen Gebäude und versiegelte es so gut wie möglich, da in den Kellern und Laboren doch noch viele unbekannte Gefahren lauern mochten. Auch wollte ich so die Totenruhe in der Gruft unter dem Kollegiat bewahren.

Der Clan der Talynsteins erholte sich ebenfalls nicht wieder von seinen Verlusten, die wir ihnen beigebracht haben und büßten nach und nach ihre Besitzungen ein. Der Clan hat sich inzwischen über die ganzen Kolonien verteilt, manche suchen ihr Glück im hohen Norden, wo es noch eigenständige und unabhängige Zwergenzitadellen gibt. Hier in der Stadt leben nur noch ganz wenige Zwergenfamilien, die sich ganz dem Schmiede oder Edelsteinhandwerk hingegeben haben.

Thropp tauchte nie wieder auf, auch keine Überlebenden der Januskompanie, um sich eventuell zu revanchieren. Wir bargen nach dem Abzug des kleinen Volkes die Leiche von Jaspar Janus und bestatteten ihn mit allen Ehren. Auch er war ein Streiter des Lichtes gewesen, auch wenn er auf falschen Pfaden wandelte. Auch sorgte ich dafür, dass das Portal zur Hölle versiegelt wurde.

Fünf Jahre nach Molochs Vernichtung wurde den Wagemutigen zu Ehren ein Denkmal eingeweiht. Damals sangen die Barden noch Lieder über unsere Taten und meine Bücher, die ich im Laufe der Jahre über unsere Abenteuer geschrieben habe, verkauften sich gut. Inzwischen kann man vor Taubendreck kaum mehr die Namen auf der Inschrift des Denkmals lesen. Auch wissen schon viele nicht mehr, wer die Wagemutigen waren und was sie für die Stadt geleistet haben. Das ist wohl der Lauf der Zeit. Jede Generation hat ihre eigenen Helden. Ruhm ist etwas sehr vergängliches, aber zum Glück bin ich inzwischen über diese Phase hinweg, wo Ruhm mir noch etwas bedeutet hat. Früher war das anders, aber inzwischen hat das Alter und die Lebenserfahrung mich reifen lassen.

Den Göttermörderdolch übergaben wir der Triade und sollte an einen sicheren Ort gebracht werden. Leider verschwand die Eskorte spurlos und der Dolch war so erst mal verloren. Vielleicht wird dies die Queste einer anderen Abenteurergruppe werden. Inzwischen machen die Harfner von sich reden. Eine seltsame Vereinigung von Abenteurern, die sich um einen gewissen Elminster geschart haben, der übrigens ein äußerst schmieriger Rüpel ist. Der Kerl wollte mich tatsächlich für seine Bande von Bänkelsängern gewinnen, aber ich habe ihn kurzerhand aus meinem Haus geworfen. Der penetrante Geruch von seiner Pfeife hielt sich noch tagelang in meinem Haus. Verdammnis!

Die ungesehenen Seher wandelten sich langsam zu einer besseren Diebesgilde, die sich auf die Beschaffung und Handel mit Informationen spezialisierte. Klein Kaira trat schließlich bei und fühlte sich wohl bei ihnen. Ganz meine Tochter. Später löste sie Karn nach dessen Tod als Anführer ab und ihre älteste Tochter erbte schließlich das Amt von ihr, als diese sich übernahm.

Der Templer Harun heiratete schließlich Nalia Liganat und zog dann ganz um in die abgelegene Baronie. Er starb im reifen Alter bei einem Jagdausflug in den Bergen.

Der Barbar Druss heiratete eine Einheimische, zog sieben kräftige Söhne auf, von denen er vier noch zu seinen Lebzeiten begrub, da sie zwar sein Temperament geerbt hatten, aber nicht unbedingt sein überragendes können. Tatkräftig baute er Burg Rannick am Hakenberg wieder auf und sicherte die Handelsstraße nach Cormyr. Schließlich erlebte auch Druss selbst seinen letzten Kampf im hohen Alter von 68 Jahren und weilt nun schon eine halbe Ewigkeit bei seinem Gott. Der Spruch "Haut druff wie Druss" ist immer noch geflügeltes Wort in dieser Region. Auch wenn die wenigsten inzwischen wissen, woher der Ausdruck ursprünglich kommt.

Die Elfe Lia zog schließlich weiter, verließ ihr Lehen und verschwand aus meinem Blickfeld. Keine Ahnung, was aus ihr geworden ist. Und ehrlich gesagt, vermisse ich sie auch nicht. Immer wieder hat sie die Vorurteile bestätigt, die man hier so gegen Elfen hegt. Vielleicht wurde sie eines Tages selbst zu einer Trophäe oder sie reiste zu den ominösen Elfeninseln hinter den Nebeln.

Schlachtenrufer Dolon Braska von Tempus baute seine Abtei auf, wurde dessen erster Abt und heiratete spät. Seine Tochter Lynkha machte später als berüchtigte Kriegerin von sich reden, die zu einer gefürchteten Söldneranführerin wurde, bis auch sie schließlich auf jemanden traf, der Besser als sie war. In ihr war wohl doch mehr von Dolon als von ihrer Mutter. Dolon starb schließlich bei einer Schlacht, wo er wie üblich in der ersten Reihe stand. Mit über siebzig Jahren gönnten seine Brüder ihm den ehrenvollen Tod auf dem Schlachtfeld im Dienste seines Gottes und bestatten ihn mit allen Ehren in der Gruft seiner selbstgegründeten Abtei. Seine Waffen und Rüstung wurden in Ehren gehalten und werden zu besonderen Anlässen im Tempel ausgestellt.

Xana bekam zwar das Dutzend Kinder nicht mehr voll, da auch Serenius schon lange von uns gegangen ist, aber ihre großzügige Behausung glich immer einem Tollhaus voller lärmender Kinder, egal wann man kam. Schon bald war der Übergang von eigenen Kindern, Enkeln und Urenkel sehr fließend. Unsere Familien sind mehrmals miteinander verwandt, einer von Milis Söhnen hat eine Tochter von Xana geheiratet. Einer von Alarions Söhnen eine Enkelin von Xana. Inzwischen haben Xana und ich auch schon einen gemeinsamen Ururenkel, ein süßer Fratz mit den Namen Sanmaster, der voller Begeisterung als Spielzeug einen kleinen, inzwischen schon arg ramponierten blauen Drachen mit wippenden Kopf und aufreißendem Maul auf Rollen hinter sich herzieht. Wie die kleine Mili einst ihre kleine Ente, die ich immer noch als wertvolles Erinnerungsstück habe. Der kleine Schlingel macht die ganze Zeit "Fu fu", was wohl das Fauchen eines Drachens nachmachen soll. Dabei hat er ein äußerst trauriges Schicksal, da seine beiden Eltern schon gestorben sind und er jetzt bei Xana aufwächst. Aber sie hat äußerst praktische Zauber, um ihre Rasselbande ruhig zu stellen, sollte die Sache mal über ihren Kopf wachsen. Telekinese und Netz sind vielseitiger, als mancher denkt. Xana war von allen Wagemutigen immer diejenige, die mir am nächsten stand. Die Reise in die alte Heimat, um einen Hohepriester für die Wiedererweckung von Serenius zu finden, hat uns zusammen geschweißt. Auch sonst hatten wir oft die gleiche Wellenlänge, auch wenn wir ein gänzlich anderes Verständnis der Kunst haben. Während ich immer älter wurde, blieb Xana länger jung. Bei Lia war es noch erschreckender zu sehen, dass sie nach vierzig Jahren immer noch fast gleich aussah wie an dem Tag, wo sie zu den Wagemutigen stieß.

Mit Blutschnitter Vaslo Zarr verband mich ebenfalls eine tiefe Freundschaft und manchmal gingen wir gemeinsam auf Schatzjagd, da Vaslo Zeitlebends ein passionierter Sammler von berühmten oder berüchtigten Waffen und Rüstungen blieb. Waffen und Rüstungen bekam er, ich alle anderen magischen Gegenstände und die Wertsachen wurden fair geteilt. Allerdings habe ich seit einem Jahrzehnt nichts mehr von ihm gehört und muss annehmen, dass auch er letztendlich seinen Meister gefunden hat.

Mir blieb dieses Schicksal zum Glück bis jetzt erspart, ich traf auf niemanden, der Besser als ich war. Meinen letzten Kampf hatte ich vor fünf Jahren gegen vier Rüppel, die meinten, eine alte Oma bei ihrem Abendspaziergang im Hafenviertel, wo ich Mili besucht hatte, um ein paar Münzen erleichtern zu müssen. Matrosen von Westtor. Als ich sie warnte und meinen Namen nannte, kannten sie mich nicht und lachten mich aus. Mein Ruhm ist wahrlich verblasst, aber die Kunst beherrsche ich nach wie vor meisterlich. Grün und blau geschlagen lieferte ich sie bei der Schildwacht ab, schließlich bin ich ja immer noch Reservistin dieser Organisation.

Die Zeiten haben sich geändert, die Stadt auch, manchmal erkenne ich ganze Straßenzüge nicht mehr wieder. In den Tavernen wird offen über die Loslösung der nördlichen Kolonien von unserem Mutterland Chondath gesprochen. Aber ich glaube, es wird noch Jahrzehnte dauern, bis es wirklich soweit ist und ich bin sicher, dass ich das nicht mehr erleben werde. Auf alle Fälle floriert der Handel, die Lagerstadt ist inzwischen von einer festen Mauer umgeben und hat einiges von seinem herben Charme eingebüßt, worüber aber niemand wirklich traurig ist.

Mein geliebter Garn ist schon vor zwei Jahrzehnten gestorben, kurz darauf starb Klein Kaira, wenn auch keines natürlichen Todes. Neugier tötet eben die Katze und es gibt immer einen, der Besser ist. Alarion ist vor fünf Jahren und Miliandra schließlich vor einem Jahr verstorben. Nur Klein Garn lebt noch als letztes meiner Kinder. Alle meine Brüder und Schwestern sind vor mir gegangen. Ich bin die letzte der menschlichen Wagemutigen. Wir schreiben das Jahr der schwarzen Faust, das 800ste Jahr nach Errichtung des stehenden Steines. Ich bin nun in meinem achtundachtzigsten Lebensjahr. Meine Ämter habe ich vor mehr als zwei Jahrzehnten aufgegeben, irgendwann ist einfach Schluss. Damals musste ich mich um Garn kümmern, der im Alter sehr stark nachließ. Ebenso hörte ich mit den Abenteuern auf. Manchmal werde ich von Jungspunden und angehenden Möchtegern Abenteurern aufgesucht, die von mir Rat oder sogar Tat erhoffen. Ab und zu kann ich sogar noch etwas beitragen, aber für den Kampf bin ich inzwischen einfach zu alt, auch wenn ich immer noch rüstig bin. Nun ist es Zeit für andere, dass Banner des Guten aufzunehmen und das Böse auf Toril zu bekämpfen, wo immer es sein hässliches Haupt erhebt. So wie im Norden, wo die Tyrannoskirche eine richtige Stadt gegründet hat. Verdammnis!

Ich bin zufrieden mit meinem Leben, denn ich habe letztendlich doch viel Gutes bewirkt und mitgeholfen, einen gefallenen Erzteufel zu vernichten. Wir Wagemutigen haben letzten Endes die finsteren Intrigen der verdammten Klingenherrscher in ihren Spiegeln vereitelt, welche die ganze See des Sternenregen mit allen angrenzenden Ländern ins Chaos gestürzt hätte. Leider konnten wir  nicht Justus, den kleinen netten Archon retten, auch bei Morgenrufer Vhor'tal haben wir kläglich versagt. Das hätte alles nicht sein müssen, wenn ich nur etwas mitgedacht hätte. Verdammnis! Auch war es uns nicht vergönnt, den Halbgott Harvan zurück ins Leben zu bringen. Hier und da habe ich sicherlich auch die falsche Entscheidung getroffen. Aber Erfahrung ist die Summe der Fehler die man überlebt hat. Und nur wer wagt, der gewinnt.

Wer hätte gedacht, als ich damals zum Brunnenhaus aufbrach, schier fast auf dem Tag vor unvorstellbaren 69 Jahren, um mir das Angebot von der guten Frau Renya Harloff anzuhören, dies der Beginn vom größten Abenteuer meines Lebens werden würde. Würde ich mich mit dem Wissen, dass ich heute habe, auch auf dieses Angebot angehen? Natürlich, denn alles Gute was mir bis heute wiederfahren ist, nahm an diesem Tag seinen Anfang. Dadurch lernte ich meinen Mann Garn kennen, der mir drei gesunde Kinder schenkte. Ich kam zu Wohlstand, zu Ansehen und zu einem wichtigen Amt, mit dem ich vieles für die einfachen Bürger dieser Stadt bewirken konnte. Natürlich hat Mili sehr unter meiner Abenteuerlust gelitten, was sie mir nie wirklich gänzlich verziehen hat, aber schließlich hat auch sie eingesehen, dass es eben nicht anders ging.

Nun ist es Zeit zu gehen. Ich spüre, dass nun meine Zeit gekommen ist. Diesmal wird sich das goldene Tor mit den Knochenornamenten endgültig hinter mir schließen. Aber ich bin sicher, dass mir Tymora ein weiteres Mal lächeln wird, wenn sie mich in ihrer Ebene willkommen heißt.

Glücksbotin Kaira Larund, geborene Grünbaum, verstarb am 7. Tarsak 800TZ, im Jahr der Schwarzen Faust. Sie wurde in der Familiengruft neben ihrem Ehemann und mit ihren Kindern unter dem Tymoratempel in Chondathan, dem späteren Searlon, beigesetzt.

Gespielt am 18.02.2012
Spielleiter: Stefan
SC: Kaira 22 (Schurke 4/ Seher 2/ Unseen Seer 4/ Arkaner Trickser 11/Klerikerin der Tymora 1)
Druss 21 (Barbar 16/Psioniker 2/Ilthidentöter 3)
Dolon 20 (Kleriker 10/Kriegspriester 10)
Harun 20 (Krieger 6/ Gesegneter Templer 10/ Gotteskrieger 4)
Lia 20 (Waldläufer 5/ Kriegsmagier 6/Arkaner Bogenschütze 2/Mystischer Ritter 7)
EP: Diesmal nichts
Überwundene Gegner
1 angehender Halbleichnam
1 falscher Halbleichnam
Beute
Hunderttausende von Goldmünzen

Nachwort zu den Chroniken

Es ist vollbracht. Gestartet am 08.09.2007, beendet am 18.02.2012, fast viereinhalb Jahre Spielzeit. 104 dokumentierte und 4 nicht dokumentierte Sitzungen, da Con oder irrelevantes Zwischenabenteuer. Plus eines, das Finale des zweiten Bandes, wo ich in Berlin war und ohne mich gespielt wurde. Von der ersten bis zur zweiundzwanzigsten Stufe. Es war eine schöne Zeit. Eine Zeit voller Abenteuer, Magie und Spannung. Ich habe Tränen in den Augen, so hat mich das letzte Kapitel emotional mitgenommen. Ich hoffe, wer bis hier her gelesen hat, wird die aufgewendete Zeit dafür nicht reuen.

An dieser Stelle nochmal ein riesengroßes Dankeschön an unseren SL Stefan, der so viel Zeit und Mühe in diese Kampagne gesteckt hat, um uns in diese faszinierende Zeit von Faerun zu schicken. Etwa 750 Seiten sind die Chroniken unserer Abenteuer letztendlich lang geworden. Ich werde Kaira und die Wagemutigen vermissen.

Nachwort zu Kaira

Die Grundzüge des Konzeptes von Kaira entstanden während einer Pause auf der Nippon Connection, als Stefan und ich uns über die nächste Kampagne unterhielten. Ich hatte schon mal ein ähnliches Konzept für eine Minikampange um den Freihafen angestrebt, die wir mal vor Jahren gespielt haben, was letztendlich aber nicht über die fünfte Stufe hinaus ging. Ich wollte diesmal auch eine junge alleinerziehende Mutter spielen, welche mit ihrem Nachwuchs zu kämpfen hat. So was ist natürlich immer eine Steilvorlage für den SL. War schon ziemlich heftig, was alles mit meiner Familie passiert ist. Xana hat ja ebenfalls einiges abbekommen und da flossen reichlich Tränen bei der Spielerin. Kaira hat sich doch etwas anders entwickelt, als Anfangs geplant, aber mit dem Endergebnis bin ich sehr zufrieden. Natürlich war sie nie das Optimum an Effizienz, aber in diesem speziellen Umfeld war das auch nicht wirklich nötig. Sie konnte ihre anfangs definierten Aufgaben meist erfolgreich meistern und war recht überlebensfähig selbst in extremen Situationen. Durch den umzugsbedingten Wegfall unserer beiden einzigen Vollcaster hat sich ihre Aufgabenstellung etwas geändert, aber Kaira konnte Xana nie wirklich ersetzen, da ihr doch die Flexibilität einer Hexenmeisterin fehlte. Die Glücksbotin als letzte Stufe habe ich mir schon längerer Zeit vorgenommen, da sie doch immer sehr von ihrer Schutzgöttin angetan war und nach den Erfahrungen während des Kampfes gegen Moloch war dies letztendlich auch eine logische Konsequenz des erlebten. Im laufe der Jahre ist mir Kaira sehr ans Herz gewachsen. Aber nach der Kampagne ist vor der Kampagne.

Ausblick

Nun spielen wir "Freihändler" und natürlich habe ich auch hier ein Kampangentagebuch angefangen. Wer das hier gefallen hat, kann durchaus einen Blick in die "Fahrten der Audacia" werfen. Start wird nächste Woche sein.

Es wäre schön, wenn jeder Leser bis hierher durchgehalten hat, am Ende noch ein kurzes Statement abgeben würde.

Die Wagemutigen waren:

Teilnehmende SC mit mindestens 1 Jahr Mitgliedschaft
Glücksbotin und ungesehene Seherin Kaira Larund (Rhea)
Schlachtenrufer Dolon Braska von Tempus
Lia die Elfe
Xana die halbelfische unbändige Hexenmeisterin
Schicksalswächter Ryan von Tymora
Druss der Barbar
Erdgenasi Gerotar die Hexenkline

Teilnehmende SC mit weniger als 1 Jahr Mitgliedschaft
Templer Harun
Templer Johann
Holt Brennal (Kämpfer/Barde, der nicht singen wollte)

Gast SC
Nagi (Gnom Druide)
Quarim (Halbling Hexenmeister)
Brox (Halborkischer Kämpfer)
Estarion (Elfischer Barde)
Shia (Dunkelelfische Hexenklinge)
Shyan (Halbdunkelelfische Nonne)


Ende
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: Grindlorn am 23. Juli 2012, 13:26:44
Meinen Glückwunsch! Und vor allem meine Bewunderung! Ich schon sehr lange ein Mitleser gewesen, obgleich ich zugeben muss, dass ich nicht die gesamte Storyhour verfolgt habe.

Du hast dir den Stil erhalten und die Runde trotzdem vorangebracht und ohne, dass es einem als Leser langweilig wurde und trotzdem hat man mehr als ausreichend Entwicklung gesehen. Das war sehr schön zu lesen.
Doch am beeindruckensten fand ich und finde ich, dass du es vorangetrieben hast und dich nicht von mangelnden Kommentaren und Auseinandersetzungen mit deiner Story Hour hast entmutigen lassen. Etwas, was sehr häufig passiert, gerade wenn man zu Beginn noch mehr Kommentare hat und die dann abflachen. Dieses Durchhaltevermögen verdient höchsten Respekt!

Chapeau!  :cookie:
Titel: Der Test der Zeit
Beitrag von: endier am 24. Juli 2012, 07:56:04
Meinen Respekt für die komplette Chronik.
Ist ja nicht nur eine Story Hour für eine Kampagne, sondern die Erlebnisse des ganzen Lebens, mit einem Ende, das zwar nicht heroisch, aber umso emotionaler ist.

Freue mich schon auf die nächste, habe aber volles Verständnis für, wenn Du zunächst eine Auszeit nimmst.