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Systemübergreifend / Systemunabhängig => Spielleiter-Forum => Thema gestartet von: DU#1229 am 29. Mai 2009, 18:48:33

Titel: Abenteuer oder Kampagnen?
Beitrag von: DU#1229 am 29. Mai 2009, 18:48:33
Leitet ihr bevorzugt Abenteuer oder Kampagnen? Und warum ist das so?
Und was macht für euch den Unterschied zwischen diesen beiden Konzepten aus?

Wir hatten ein ähnliches Thema mal bei einer Umfrage der Woche, nur mache ich mir gerade (mal wieder) Gedanken was ich meinen Spielern in welcher Art vorsetze. Hierbei geht es mir ausdrücklich nicht um den abenteuerlichen Inhalt und solcherlei Ideen.

Dann würde mich zusätzlich interessieren, welche Vor- und Nachteile ihr bei diesen Konzepten seht.

Teilt mir eure Spielleitererfahrungen mit!
Titel: Abenteuer oder Kampagnen?
Beitrag von: Darigaaz am 29. Mai 2009, 18:56:37
Abenteuer als Kurzweil für Zwischendurch und zum Playtest von Material + Hausregeln, Kampagnen, um eine (hoffentlich) epische Geschichte zu liefern und den Spielern die Möglichkeit zu geben, einen Charakter über einen langen Zeitraum entwickeln zu können, eine Welt zu erkunden und diese zu beherrschen oder zu beeinflussen, je nachdem, wie sie möchten.

Wobei ich Kampagnen selber produziere, die offiziellen haben mich bislang nicht überzeugt. Abenteuer dagegen nutze ich aus Downloadquellen.

Vorteil Abenteuer:
- Die Geschichte ist abgeschlossen, als DM hat man relativ wenig Arbeit und es ist eben schön für zwischendruch.

- Der Plot ist überschaubar

- Spieler können sich richtig austoben

Nachteil:
- Es ist nichts außerhalb des Abenteuerrahmens vorhanden und das schränkt Optionen der SC ein und fordert mitunter viel Improvisation, wenn die Spieler sich nicht freiwillig an den Schienen entlang bewegen.

- Gruppe besteht nur für dieses Abenteuer und meine Erfahrung hat ergeben, daß die Charaktere dementsprechend locker gehandhabt werden und der Fokus eher auf dem Rollplay als auf dem Roleplay liegt.

Bevorzugt leite ich Kampagnen, weil ich persönlich gerne von Stufe 1 anfange und dann bis Stufe x die Entwicklung haben möchte, Abenteuer ab Stufe xyz leite ich dann, wenn eine unstete Besetzung der Spieler existiert.

Vorteil Kampagne:
- Gruppe besteht aus SC, an die man über einen langen Zeitraum wachsen kann und die man dann sehr sehr ungerne verliert, sollte die Truppe wirklich zusammengeschweist sein.

Nachteil:
- Der Plot kann schnell aus den Augen verloren werden und sehr viel Vorbreitung ist dann für die Katz.

- Wenn Truppe zusammengeschweist wurde und ein Charakter stirbt, hat ein etwaiger neuer Charakter keinen richtigen Bezug zum Plot und der Spieler evtl. auch nicht wirklich zu ihm.

- Suche nach passender Integration in die gesamte Geschichte bei SC-Tod
Titel: Abenteuer oder Kampagnen?
Beitrag von: masse am 29. Mai 2009, 19:06:34
Abenteuer als Kurzweil für Zwischendurch, Kampagnen, um eine (hoffentlich) epische Geschichte zu liefern und den Spielern die Möglichkeit zu geben, einen Charakter über einen langen Zeitraum entwickeln zu können, eine Welt zu erkunden und diese zu beherrschen oder zu beeinflussen, je nachdem, wie sie möchten.

Wobei ich Kampagnen selber produziere, die offiziellen haben mich bislang nicht überzeugt. Abenteuer dagegen nutze ich aus Downloadquellen.
Wobei ich auch Abenteuer eher selbst schreibe. (Kostengründen, außerdem bin ich dann freier... eigentlich muss man ja nur NSC erstellen, die Geschichte entwickelt sich ja von sich aus^^) Dann ein paar Begegnungen ausarbeiten, der Rest wird ziemlich frei erzählt.
Titel: Abenteuer oder Kampagnen?
Beitrag von: Darigaaz am 29. Mai 2009, 19:11:56
Naja, die WoTC-Abenteuer sind für mich genug, dazu die DC-Classics, meine Spieler sind recht pflegeleicht, was Plots angeht, ich kann einen Film umsetzen, wenn es sein muß, die gucken sowas ja nicht (bis auf eine Person, da muß ich aufpassen, sie liest außerdem viele Bücher^^).
Titel: Abenteuer oder Kampagnen?
Beitrag von: masse am 29. Mai 2009, 21:12:08
Naja, die WoTC-Abenteuer sind für mich genug, dazu die DC-Classics, meine Spieler sind recht pflegeleicht, was Plots angeht, ich kann einen Film umsetzen, wenn es sein muß, die gucken sowas ja nicht (bis auf eine Person, da muß ich aufpassen, sie liest außerdem viele Bücher^^).
Also ich kann mich mit englischen Abenteuer nicht so anfreunden, zu antrengend zu lesen.^^ Der Regelkrams ist zwar ziemlich verständlich, aber der Fluff ist so anstrengend...

Meine Spieler sind meistens auch nicht sehr anspruchsvoll. Sie haben aber merkwürdige Verhaltensweisen :D In der Eberron Kampagne sind die meisten Charaktere ziemlich Reise-Paranoid, weil sie bis jetzt eigentlich fast jedes mal überfallen worden sind.  :lol:
Titel: Abenteuer oder Kampagnen?
Beitrag von: Talwyn am 29. Mai 2009, 21:38:39
Ich bevorzuge inzwischen Mini-Kampagnen, die* über ca. 6-8 Stufen gehen und danach beendet sind. Und zwar aus pragmatischen Gründen, denn länger schaffen wir es sowieso nicht dabei zu bleiben ;)

*Bezieht sich hier auf D&D 3.5, nur so als Größenordnung.
Titel: Abenteuer oder Kampagnen?
Beitrag von: Gerthrac am 29. Mai 2009, 21:48:48
Vorteil bei Abenteuern ist auch, dass die Spieler schnell etwas "erreichen", also ein Dorf retten, eine Person, einen Fiesling ausschalten etc.

Bei langen Kampagnen kann die Motivation flöten gehen, wenn man zu lange nichts erreicht.
Titel: Abenteuer oder Kampagnen?
Beitrag von: masse am 29. Mai 2009, 22:21:35
Vorteil bei Abenteuern ist auch, dass die Spieler schnell etwas "erreichen", also ein Dorf retten, eine Person, einen Fiesling ausschalten etc.

Bei langen Kampagnen kann die Motivation flöten gehen, wenn man zu lange nichts erreicht.
Naja, eine Kampagne sollte doch aus vielen solcher kleinen Erfolge sein.
Stufe 1: Hinweise zum Megaplot, man ist im Dorf, man hört von Untoten und sucht Priester auf, auf dem Weg passiert XY
Stufe 2: Priester segnen das Dorf, die SC sollen helfen die Gruft in der Nähe zu säubern und wieder zu segnen
Stufe 3: Die Tochter des Oberpriesters wird gesucht und gefunden. Sie wurde von XY gekidnappt. (XY steht unter der Bezauberung von Epic-Bösewicht magier)
Stufe 4: Das Dorf versinkt langsam in Chaos, Leute verschwinden. SC helfen für Ordnung zu sorgen und gehen den Morden nach.
Stufe 5: blabla
...
Stufe 8: Der böse Magier der die Leute ins Chaos stürzen wollte und bei den Untoten mitgewirkt hat, wird von SC getötet. Man findet sein Tagebuch mit Hinweisen auf einen Ober-Ober-bösewicht ...  Die Priester stellen Nachforschungen an.
...
Stufe 10: Es wiederholt sich, aus der Gruft kommen Untote und überfallen die Stadt. Auf dem Friedhof das selbe, die Stadt verbarrikadiert sich. Priester haben in alten Schrfiten von einem bösen Leichnahm gelesen. Zwischendurch werden die SC immer wieder von Leuten belohnt.
Titel: Abenteuer oder Kampagnen?
Beitrag von: Wormys_Queue am 29. Mai 2009, 23:44:16
Ich ziehe Kampagnen Einzelabenteuern im Allgemeinen vor, da der größere Rahmen natürlich eine entsprechend epische Geschichte erlaubt. Hab aber gegen Einzelabenteuer eigentlich keine Einwände, erwische mich aber auch dabei, wie ich sofort über den Scope des Abenteuers hinaus weiterzudenken beginne. Ich habs noch nicht probiert, "fürchte" aber, dass Einzelabenteuer für mich zumindest in der Phantasie nur der Ausgangspunkt für eine großangelegte Kampagne wären.
Titel: Abenteuer oder Kampagnen?
Beitrag von: Lhor am 03. Juni 2009, 09:04:23
Also ich leite/spiele eigentlich fast ausschliesslich Kampagnen.
Einzelabenteuer oder One-Shots eigentlich nur mit Systemen wie Fudge oder Mutants and Masterminds, bei denen es sich anbietet.

Vorteile Kampagnen:
- Die Plots können viel komplexer ausfallen
- Die Charaktere erhalten viel mehr Spieltiefe
- Die Welt wird viel plastischer

Vorteile Abenteuer:
- schneller Spaß ohne viel Tam Tam
- man kann Charaktere und Konzepte ausprobieren

Gekauftes Zeug würd ich mir nie holen. Das ist mir zu derb von der Stange meistens.
Titel: Abenteuer oder Kampagnen?
Beitrag von: Nathan Grey am 03. Juni 2009, 09:08:54
...
Gekauftes Zeug würd ich mir nie holen. Das ist mir zu derb von der Stange meistens.

Woher weisst Du dies, wenn Du es doch nicht kaufst??

Ich spiele meistens Kampagnen, One-Shots bisher nur bei Cthulhu, Das Monster aus der Spätvorstellung und Kobolde. Ich probiere immer auf die Charakter einzugehen, wenn mir die Spieler was liefern, womit ich arbeiten kann. Ansonsten verwende ich fast ausschließlich Kaufabenteuer, welche ich aber meistens modifiziere so das am Ende was anderes bei rauskommt.
Titel: Abenteuer oder Kampagnen?
Beitrag von: Lhor am 03. Juni 2009, 11:13:19
Woher weisst Du dies, wenn Du es doch nicht kaufst??
Glaubst du nicht, dass es genug Möglichkeiten gibt, dass zu recherchieren, ohne sie zu kaufen?
Schon ein bisschen überflüssig die Frage, oder?

Titel: Abenteuer oder Kampagnen?
Beitrag von: Corvus am 03. Juni 2009, 11:19:21
Ich finde Kaufabenteuer großartig. Man hat wenig Arbeit, eine gute Geschichte, fertige NSCs und einen abgeschlossenen, nicht überdehnten Spannungsbogen. Es ist zudem kein Problem bei Bedarf Anpassungen vorzunehmen und die einzelnen Abenteuer in einen größeren Zusammenhang zu stellen (Stichwort: Abenteuerpfade).
Titel: Abenteuer oder Kampagnen?
Beitrag von: DU#1229 am 03. Juni 2009, 11:23:36
Ich finde Kaufabenteuer großartig. Man hat wenig Arbeit, eine gute Geschichte, fertige NSCs und einen abgeschlossenen, nicht überdehnten Spannungsbogen. Es ist zudem kein Problem bei Bedarf Anpassungen vorzunehmen und die einzelnen Abenteuer in einen größeren Zusammenhang zu stellen (Stichwort: Abenteuerpfade).

Gerade diese sollte man sich einmal angesehen haben. Früher habe ich Kaufabenteuer ähnlich verabscheut, wie Lhor jetzt. RttToEE und die AP's von Paizo haben mich eines Besseren belehrt.
Titel: Abenteuer oder Kampagnen?
Beitrag von: Rogan am 03. Juni 2009, 11:39:40
Außer bei wirklichen Testsessions gibt es in jedem meiner stand-alone-Abenteuer einen Kampagnenaspekt. Ein Abenteuer ohne die Ahnung eines weiten und tiefen Zusammenhanges mag ich nicht konstruieren. So bleiben bei meinen Abenteuern einige Fragen offen, was nicht das schlechteste ist.
Titel: Abenteuer oder Kampagnen?
Beitrag von: Ethelbeorn am 04. Juni 2009, 21:02:24
Die Charaktererstellung dauert bei uns schon viel zu lange, als dass sich ein Abenteuer lohnen würde. So ein halbes Jahr muss dann mindestens gespielt werden  :)
Titel: Abenteuer oder Kampagnen?
Beitrag von: Drumlin am 04. Juni 2009, 22:06:08
Ich spiele auch fast nur Kampagnen. Einzelne Abenteuer haben wir eigentlich nur gespielt, wenn ich mit den Vorbereitungen nicht nachkam, und wir mit keiner anderen Gruppe spielen konnten.
Titel: Abenteuer oder Kampagnen?
Beitrag von: Fanatiker am 10. Juni 2009, 13:43:21
Eindeutig Kampagnen! Kampagnen unterstreichen für mich viel mehr die wichtigen Aspekte eines Rollenspieles (Entwicklung, "versinken" in eine Welt) als einzelne Abenteuer.

Die einzige Situation, in welchen ich Abenteuer leite ist, wenn Spieler fehlen und die Hauptkampagne ohne diesen Spieler nicht stattfinden kann, weil dieser Spieler eine entscheidende Rolle im Plot der Kampagne spielt.

Doch auch hier läuft es letzten Endes wieder auf kleine Mini-Kampagne raus und die Spieler fragen selbst nach Abschluss des Abenteuers, ob wir nicht mal wieder einen Abstecher nach XY machen könnten.

Reine Abenteuer wirken viel zu statisch und vermitteln eher den Eindruck eines Computer spieles als einer lebenden Welt.