DnD-Gate.de

D&D / d20 => Allgemeines (D&D/d20) => Thema gestartet von: Fragezeichen am 30. Dezember 2016, 21:35:29

Titel: Wieviel Geduld braucht man für D&D?
Beitrag von: Fragezeichen am 30. Dezember 2016, 21:35:29
Hallo Leute,
ich bin ein ziemlicher Anfänger. Wir spielen D&D in der 5e. Und ich weiß nicht, was ich machen soll.
Es scheint, dass ich beim Spielen zu schnell die Geduld verliere.
Beispiel:
Wir haben einige Monster besiegt. Nun geht das große Würfeln los. Für jedes Fell, für jede Klaue, die Zähne pro Monster, für jeden einzelnen verschossenen Pfeil wird gewürfelt, ob man es (und in welchem Zustand) aufsammeln kann. Dazu kommt noch, dass jedes mal abgesprochen werden muss, wer hilft, damit man Vorteil bekommt. Dann wird noch mal der DM gefragt, ob man nicht für die Augen des Monsters auch noch würfeln könnte und ob in jeder Ecke wirklich nichts liegt.
Ich war erst genervt und später habe ich wirklich schlechte Laune bekommen. Ich wollte eigentlich nichts sagen, weil die anderen Feuer und Flamme waren, aber schließlich habe ich doch gefragt, ob man nicht ein mal pro Monster würfeln könnte oder einmal für alle Pfeile, die man zurückbekommen könnte, insgesamt. (Geht nicht.)
Nach dem großen Würfeln allerdings war ich so schlecht gelaunt und ungeduldig und das hat sich den Rest des Spieles nicht mehr gelegt. Wie motiviert ihr euch neu?
Meine schlechte Laune hat leider einen Streit ausgelöst, denn die anderen haben gemerkt, dass ich genervt war.
Der DM hat mich gefragt, was dieses Mal anders war, weil ich da doch Spaß hatte, aber ich wusste es nicht. Gerade weiß ich nicht mehr, ob ich D&D spielen kann. Es hat mir viel Spaß gemacht, aber vielleicht habe ich insgesamt zu wenig Geduld dafür. Ich würde es sehr bedauern, aufhören zu müssen.

LG
Titel: Wieviel Geduld braucht man für D&D?
Beitrag von: Kilamar am 30. Dezember 2016, 23:03:56
Man muss nicht alles auswürfeln. Der Spieleiter kann auch einfach entscheiden was Sache ist.

Auch muss man sich über die Art des Spiels Gedanken machen. Monster in ihre Einzelteile zu zerlegen ist ne eklige Angelegenheit. Die Charaktere sind mit Blut und anderen Körperlfüssigkeiten besudelt. So sehen keine Helden aus.
Titel: Wieviel Geduld braucht man für D&D?
Beitrag von: G4schberle am 30. Dezember 2016, 23:15:54
Ahoi und herzlich willkommen hier im Gate,
erstmal kann ich dich beruhigen: Zu wenig Geduld für D&D hast du ganz sicher nicht.

Wenn du nicht damit zufrieden warst, wie der Spielabend gelaufen ist, dann hilft es immer, mit deinem Spielleiter darüber zu reden. Es ist nämlich Teil seiner Aufgabe als Spielleiter für eine gute Zeit am Spieltisch zu sorgen. Die meisten Spielleiter begrüßen es, wenn ihnen ihre Spieler sagen was sie sich wünschen und was sie geärgert hat. So haben sie konstruktives Feedback und konkrete Anhaltspunkte, was besser gemacht werden kann.

Jeder Spieler ist anders und ich habe auch schon öfters einen Spielertyp angetroffen den ich den "Gambler" nenne. Er liebt es zu würfeln und den meisten Spass zieht er daraus sein Glück auf die Probe zu stellen. Die Aufgabe des Spielleiters ist es zwischen den unterschiedlichen Spielertypen zu moderieren, sodass alle Spaß haben. Hilf ihm doch dabei indem ihr gemeinsam überlegt, wie ihr das schaffen könnt. Falls euch nichts einfällt, kannst du ihn auch gerne an das Gate verweisen. Hier gibts ne ganze Menge alte Spielleiterhasen, die gerne helfen.

Zitat
Wie motiviert ihr euch neu?
In solchen Situationen ziehe ich mich immer zurück und lasse die anderen machen. Dann denke ich schon über zukünftige Spielszenen nach. "Wie wird sich mein Char an dem Verrat rächen?", "Wie spiele ich aus, dass das Herz meines Chars gebrochen ist?", "Was macht mein Char mit diesem wahrscheinlich verfluchten Edelstein?" Und zur Not gibt es ja auch noch Snacks, die Regelbücher und die Kampagnennotizen in die ich mich flüchten kann, wenn mir die Situation im Spiel mal so ganz und gar gegen den Strich geht.

Eine Sache noch zum Thema Pfeile-aufsammeln: Ihr solltet eventuell überlegen, ob ihr das Munition-Aufsammeln nicht nach den Originalregeln aus den Büchern spielen wollt.
Zitat von: Players Handbook, Kapitel: Equipment, Absatz: Weapon Properties
Ammunition. (..) At the end of the battle, you can recover half your expended ammunition by taking a minute to search the battlefield.
Also nur ein Skillcheck pro Kampf. Wird er geschafft findet man die Hälfte der verschossenen Pfeile, andernfalls keinen einzigen.

Abschließend muss ich sagen, dass es immer mal wieder schlechte Spielabende gibt, aber denen gegenüber stehen die unzähligen lustigen, spannenden und einfach nur schönen Stunden die ich mit guten Freunden zusammen verbringe und die ich um keinen Preis missen möchte.

Reingehaun
G4
Titel: Wieviel Geduld braucht man für D&D?
Beitrag von: Fragezeichen am 31. Dezember 2016, 00:15:09
Ich fürchte, ich bin hier der schlechte Spieler. Vielleicht ist es einfach nicht mein Spiel. Ich liebe Critical Role und Aquisitions Inc., aber vielleicht sollte ich beim Zuschauen bleiben.

Auch muss man sich über die Art des Spiels Gedanken machen. Monster in ihre Einzelteile zu zerlegen ist ne eklige Angelegenheit. Die Charaktere sind mit Blut und anderen Körperlfüssigkeiten besudelt. So sehen keine Helden aus.

Mein Mitspieler hatte Spaß daran. Er dachte, er könnte die Dinge gut verkaufen. Ich wollte ihm das auch nicht kaputt machen. Der DM hat auch nichts davon beschrieben, es waren das viele Würfeln, die vielen Wiederholungen von immer dem Gleichen, die mich so aufgeregt haben.
Ich habe den DM gefragt und er meinte man müsse für jedes einzelne Teil würfeln, es stehe in den Regeln und D&D sei eben würfeln.

Wenn du nicht damit zufrieden warst, wie der Spielabend gelaufen ist, dann hilft es immer, mit deinem Spielleiter darüber zu reden. Es ist nämlich Teil seiner Aufgabe als Spielleiter für eine gute Zeit am Spieltisch zu sorgen. Die meisten Spielleiter begrüßen es, wenn ihnen ihre Spieler sagen was sie sich wünschen und was sie geärgert hat. So haben sie konstruktives Feedback und konkrete Anhaltspunkte, was besser gemacht werden kann.

Ich habe mit dem DM geredet. Er hat gefragt, was ich anders haben möchte, aber ich wusste nicht genau, was ich sagen soll. Ich würde gerne herausfinden, wie es mir besser gefallen würde, aber ich weiß gar nicht, wie es sein sollte. Ich will auch nicht der Besserwisser sein, der vorschreibt, wie es sein muss. Am Ende des Gespräches hatte ich irgendwie alle gegen mich.

Jeder Spieler ist anders und ich habe auch schon öfters einen Spielertyp angetroffen den ich den "Gambler" nenne. Er liebt es zu würfeln und den meisten Spass zieht er daraus sein Glück auf die Probe zu stellen. Die Aufgabe des Spielleiters ist es zwischen den unterschiedlichen Spielertypen zu moderieren, sodass alle Spaß haben. Hilf ihm doch dabei indem ihr gemeinsam überlegt, wie ihr das schaffen könnt. Falls euch nichts einfällt, kannst du ihn auch gerne an das Gate verweisen. Hier gibts ne ganze Menge alte Spielleiterhasen, die gerne helfen.

Ich glaube die anderen sind diese „gambler“, auch der DM. Wahrscheinlich muss eher ich mich an die anderen anpassen, wenn ich weiterspielen möchte.
Ich fürchte auch, ich habe einen Fehler gemacht, indem ich gesagt habe, was mich beim vorigen Spiel erschreckt hat. Er hat den letzten Treffer immer so blutig und brutal beschrieben. Wahrscheinlich hätte ich mich schon noch daran gewöhnt, aber diesmal hat er irgendwie gar nichts mehr beschrieben, sobald wir im Kampf waren.  Da ist vermutlich Jammern auf hohem Niveau. Ich fühle mich wirklich schlecht, weil nicht zurecht komme.

In solchen Situationen ziehe ich mich immer zurück und lasse die anderen machen. Dann denke ich schon über zukünftige Spielszenen nach.
So genervt wie ich war, habe ich dann einfach nicht mehr ins Spiel zurück gefunden. Irgendwann haben die anderen gesagt, ich wäre nicht mehr "in-charakter" und sie hatten recht.

Und zur Not gibt es ja auch noch Snacks, die Regelbücher und die Kampagnennotizen in die ich mich flüchten kann, wenn mir die Situation im Spiel mal so ganz und gar gegen den Strich geht.

Das mit den Regelbüchern hat meinem DM dann gar nicht gefallen. Er sagte etwas wie, dass ich nur solche Schwierigkeiten hätte, weil ich in die Regelbücher gesehen habe. Das habe ich nämlich, denn ich wollte wissen, wie das Spiel funktioniert. DM zu sein, fand ich interessant. Vielleicht hätte ich das auch irgendwann einmal ausprobieren wollen. Vor allem, dass ich schon mal in das Monster Manual gesehen habe, hat ihn gestört, weil mir das anscheinend zu viel über die Monster sagt.

Eine Sache noch zum Thema Pfeile-aufsammeln: Ihr solltet eventuell überlegen, ob ihr das Munition-Aufsammeln nicht nach den Originalregeln aus den Büchern spielen wollt.

Ich habe wirklich Ärger bekommen, weil ich die Regeln hinterfragt habe. Und ich weiß, dass niemand Spieler mag, die das tun. Es sind die Regeln des DM und da wird er wohl nichts ändern, denn „D&D ist eben würfeln“. (Wie er sagt.)

Abschließend muss ich sagen, dass es immer mal wieder schlechte Spielabende gibt, aber denen gegenüber stehen die unzähligen lustigen, spannenden und einfach nur schönen Stunden die ich mit guten Freunden zusammen verbringe und die ich um keinen Preis missen möchte.

Das gibt mir irgendwie Mut. Im Augenblick habe ich leider wirklich Horror davor.
Ich hoffe so, dass ich nicht völlig alleine bin. Es muss doch andere D&D-Spieler mit Erfahrungswerten geben, die mir weiterhelfen. Auch wenn ich fürchte, dass D&D für mich in Zukunft erst mal nichts mehr ist, so hoffe ich, dass ich das nächste Mal ein besserer Spieler sein kann.

Vielen Dank für eure Antworten. Sie helfen mir gerade wirklich.
Titel: Wieviel Geduld braucht man für D&D?
Beitrag von: Speren am 31. Dezember 2016, 11:40:18
Um es mal deutlich zu machen:

Es sind nicht "die Regeln des SL", sondern die des gemeinsamen Spiels. Und auch bei D&D gilt: Würfeln nur dann, wenn Würfeln auch notwendig ist.

Es gibt zig Tabellen, in denen man genau einmal würfelt und damit bestimmt, was ein Gegner dabei hat. Oder auch einfach selbst bestimmt, ohne zu würfeln.

Die SL-Regeln, sprich DM Guide und MM gelesen zu haben ist nur dann suboptimal, wenn man als Spieler dem SL ständig in die Parade fährt, i. S. v.: Ich weiss es aber besser. Aber auch da hat ein SL nicht zwingend die Deutungshoheit.
Titel: Wieviel Geduld braucht man für D&D?
Beitrag von: Oberron am 31. Dezember 2016, 15:10:51
Hallöchen Fragezeichen  :)

Zunächst einmal möchte ich dich in den heeren Hallen der Verdammten ( Rollenspieler ) herzlichst begrüssen.
Ich freue mich immer wenn ein junger Geist unsere mittlerweile doch wohl unsere etwas angegraute Riege Verstärkt  :thumbup:

Was jetzt deine Frage betrifft : Wie ist eigentlich euer Altersdurchschnitt, möglicherweise liegt es ja daran :question:

Ansonsten gilt halt das man sich untereinander Austauscht und Abspricht. Wenn du der Ansicht bist das dich die Würfelorgien stören, dann sag es

Was jetzt die von dir beschriebene Zerlegung von erschlagenen Monstern betrift lass doch deinen Char ingame was von ansteckenden Krankheiten murmeln ( Hirnbrand, Dämonenfieber, Mumienfäule oder Felsenhaxe (( die ersten drei stammen aus dem D+D setting die letzte ist aus Skyrim )) ). Da ich nicht weis was für einen Char du hast kann ich leider nur ein paar tips geben  :wink:
 Auch ein paar abfällige Äußerungen über deren Sammelleidenschaft können vielleicht helfen.
Titel: Wieviel Geduld braucht man für D&D?
Beitrag von: Aronan am 01. Januar 2017, 16:36:39
Hallo Fragezeichen,

Also erstmal wollte ich sagen dass du dich nicht schlecht fühlen brauchst. Es mag sein dass du gerne Spaß haben willst und ihnen nicht das Spiel "verderben" willst, aber es ist ja soweit ich das herauslesen kann nicht so, dass du dich hingesetzt hättest und dir überlegt hast "wie könnte ich jetzt am besten rummeckern?".
Du hast einfach festgestellt dass es etwas gibt dass dich stört, und wenn du das ansprichst finde ich nicht dass du was falsch gemacht hast oder dich dafür schuldig fühlen musst.

Nun zu den Dingen die du angesprochen hast:
Hier wollte ich nochmal fragen: hast du Bemerkungen zu den Regeln aus den Spielerbüchern oder aus den Spielleiterbüchern gemacht?

Es sind nicht "die Regeln des SL", sondern die des gemeinsamen Spiels. Und auch bei D&D gilt: Würfeln nur dann, wenn Würfeln auch notwendig ist.
Ansonsten genau das. Wenn ein Spielleiter von den Regeln abweicht nennt man das "Hausregeln".
Generell ist dagegen nichts einzuwenden, nur sollte das vorher abgesprochen sein und nicht während des Spiels rauskommen wenn man auf einmal wen damit überrascht. Es gilt also eigentlich: solange nichts anderes abgesprochen wurde gelten die Regeln aus dem Buch.
Und schon garnicht sollten Spieler schief angesehen werden, wenn Hausregeln nicht kommuniziert wurden und diese dann auf einmal die "Dreistigkeit" besitzen festzustellen dass es eigentlich anders funktioniert.
Habe selbst auch schonmal schlechte Erfahrungen mit Spielleitern gemacht, die ihre eigenen Regeln hatten und sich angegriffen fühlten wenn man diese infrage stellte.
Das geschah sogar teilweise aus Regelunkenntnis und nicht als absichtliche Hausregel.
Kannst du beurteilen was von beidem es in deiner Gruppe war? Sowas kann nämlich schnell zu Frust führen.

Das war dann besonders blöd wen ich mir z.B. im Kampf einen Zug überlegt hatte, den dann durchführen wollte und es plötzlich hieß:
DM: "Das klappt nicht"
Ich: "Aber guck doch mal, hier steht X, also kann ich laut den Regeln Y"
DM: kommt in Erklärungsnot, "ähm.....ne bei mir läuft das jetzt anders, nämlich Z. Und das Talent das du dir ausgesucht hast funktioniert übrigens auch anders, also kannst du das hier auch nicht benutzen!"
Wichtig ist also dass man solche Dinge vernünftig und im Voraus abklärt.


Und dass du die DM-Bücher gelesen hast ist erstmal nicht verwerflich. Schlecht wäre nur wenn du im Spiel das Wissen des Spielers und das des Charakters nicht trennst, also dass du im Kampf Wissen z.B. über Fähigkeiten oder Immunitäten eines Monster nutzt, obwohl dein Charakter davon noch nie gehört hat.

Mein Eindruck von deinen Posts ausgehend ist, dass es lange Perioden im Spiel gibt, in denen überspitzt gesagt jede Kleinigkeit drei Mal ausgewürfelt wird und an Handlung eigentlich kaum etwas passiert. Das ist natürlich total unterhaltsam für alle die das gut finden, aber sehr langweilig und frustrierend für jemanden wie dich, der keine Lust auf lange Würfelorgien hat.

Ist das denn der Standard in deiner Gruppe, oder trat das erst vor kurzem auf und ist nicht jedes Mal der Fall?

Sollte das der Standard sein habt ihr wohl unterschiedliche Vorlieben was den Spielstil angeht.
Und da gibt es denke ich grundsätzlich zwei Möglichkeiten:
1. Die erste wäre dass der Spielleiter und der Rest der Gruppe anerkennen, dass nicht jeder Spaß daran hat wenn den halben Abend nur die Würfel des "Metzgers" der Runde rollen und das Spiel etwas ausgewogener gestaltet wird.
Dabei ist natürlich die Voraussetzung, dass sowohl die anderen Gruppenmitglieder bereit sind etwas mitzumachen, das auch dir Spaß macht und dass du zumindest einen gewissen Anteil an Würfelei tolerierst, wenn es denn deinen anderen Mitspielern nunmal so gut gefällt. Wie hoch deine oder deren Toleranz dabei ist kann ich ja nicht einschätzen.

2. Sollten die anderen in deiner Spielerunde weiter darauf bestehen dass so viel gewürfelt wird und du weiterhin von diesen Abschnitten des Abends so sehr genervt/gelangweilt sein, dass es deine Laune verdirbt und zu Streit führt, dann wäre dir eventuell besser gedient wenn du nach einer anderen Spielegruppe ausschau hältst die mehr deinen Vorlieben entspricht.
Daran ist an sich überhaupt nichts schlimmes, ich habe wie oben angedeutet auch einige Gruppen durchprobiert bis ich eine gefunden habe die meinen Vorstellungen entsprach.
Dabei weiß ich natürlich nicht wie gut du deine Gruppe kennst, ob ihr auch abseits des Spiels befreundet seid, wie sehr du an den Leuten selbst hängst etc., deswegen musst du das im endeffekt selbst einschätzen.

Aber generell solltest du dir merken: Es ist nie falsch etwas anzusprechen wenn man aus irgendeinem Grund keinen Spaß mehr beim Spiel hat, schleißlich ist das ja der einzige Grund aus dem man D&D spielt!

MfG Aronan
Titel: Wieviel Geduld braucht man für D&D?
Beitrag von: Fragezeichen am 01. Januar 2017, 21:45:19
Vielen Dank für eure vielen Antworten und Grüße.

Es sind nicht "die Regeln des SL", sondern die des gemeinsamen Spiels. Und auch bei D&D gilt: Würfeln nur dann, wenn Würfeln auch notwendig ist.
Ich bin mir nicht sicher, wie ich so etwas kommunizieren sollte. Ich möchte den anderen nicht erzählen, wie D&D geht, denn ich bin der mit der geringsten Erfahrung. Aber es beruhigt mich zu hören, dass es auch anders geht.

Es gibt zig Tabellen, in denen man genau einmal würfelt und damit bestimmt, was ein Gegner dabei hat. Oder auch einfach selbst bestimmt, ohne zu würfeln.
Vielen Dank für die gute Idee. Falls ich weiterspiele, werde ich mal so eine Tabelle heraussuchen und dem DM zeigen.

Ich freue mich immer wenn ein junger Geist unsere mittlerweile doch wohl unsere etwas angegraute Riege Verstärkt
Da ich schon dabei bin, dem Rollenspiel wieder zu entsagen, bin ich wohl eher keine Verstärkung, aber Dankeschön. Und wer weiß...

Was jetzt deine Frage betrifft : Wie ist eigentlich euer Altersdurchschnitt, möglicherweise liegt es ja daran :question:
Ich bin mit 26 am Ältesten. Der Durchschnitt dürfte so bei 22 liegen. Ich habe auch darüber nachgedacht, ob das (und die Tatsache, dass ich viel High Fantasy lese) ein Grund für meine Schwierigkeiten ist. Einfach Monster abzuschlachten, weil sie per Definition eben solche sind und daher getötet werden müssen, fand ich zu einfach. Das hatte mich zunächst vom Mitspielen abgehalten, aber meine Bedenken wurden da beschwichtigt.
Wenn ich jetzt aber so im Nachhinein darüber nachdenke, dann war es eigentlich genau so. Es war nicht viel dahinter. Vielleicht bin ich auch nicht mit dem Erzählstil zurecht gekommen.

Was jetzt die von dir beschriebene Zerlegung von erschlagenen Monstern betrift lass doch deinen Char ingame was von ansteckenden Krankheiten murmeln
Das ist eine lustige Idee. Wobei... Mein Charakter (Schurke) wird so etwas sicher nicht wissen können und wenn es ums Zerlegen geht ist sowieso niemand am Rollenspiel interessiert.

Es mag sein dass du gerne Spaß haben willst und ihnen nicht das Spiel "verderben" willst, aber es ist ja soweit ich das herauslesen kann nicht so, dass du dich hingesetzt hättest und dir überlegt hast "wie könnte ich jetzt am besten rummeckern?".
Ich fürchte, dass letztlich all meine Nachfragen als persönliche Kritik vom DM aufgenommen wurden. Einerseits wurde ich schon gefragt, was mich stört, aber ich glaube, dass es auf diese Frage keine produktive Antwort gab. Der DM hat eigentlich nur geantwortet, dass so die Regeln sind, wenn ich gesagt habe, was mich aufgeregt hat (Ich meine das viele Würfeln nach dem Kampf.) Ich hatte ja vorgeschlagen einmal insgesamt zu würfeln, aber es war für den DM einfach nicht vorstellbar diese Regeln zu verändern. Beim beschreiben von blutigen Tötungen war es dagegen kein Problem das zu verändern, auch wenn ich nur nach dem Spiel erzählt habe, dass mich das erschreckt hat. Wie kommuniziert ihr Spannungen?

Habe selbst auch schonmal schlechte Erfahrungen mit Spielleitern gemacht, die ihre eigenen Regeln hatten und sich angegriffen fühlten wenn man diese infrage stellte.
Das geschah sogar teilweise aus Regelunkenntnis und nicht als absichtliche Hausregel.
Der DM macht das wohl auch noch nicht sehr lange, möchte aber alles richtig machen. Ich möchte gar nicht behaupten, dass er alles als „seine“ Regeln betrachtet. Vielleicht stelle ich einfach Fragen, die seine anderen Gruppen nie aufgeworfen haben. Eigentlich ist er sehr perfektionistisch und wenn er einer Regel aus dem Buch widerspricht, dann vermute ich, dass es eher aus Unkenntnis geschieht. Er möchte auch die „Originalregeln“ auch gar nicht verändern.
Wie lange dauert es denn bei euch so bis die Regeln für eine neue Runde feststehen?

Ist das denn der Standard in deiner Gruppe, oder trat das erst vor kurzem auf und ist nicht jedes Mal der Fall?
Das viele Würfeln war eigentlich schon von Anfang an da. Mir ist es schon aufgefallen, aber es hat mich nicht so sehr gestört. Dieses Mal war da eine ziemlich große Menge an Monstern zusammen gekommen. Da bin ich eigentlich dann zum Zuschauer geworden – ein Zustand in dem ich beinahe den ganzen restlichen Abend verblieben bin. Und ja, ich war nach dem großen Würfeln wirklich so genervt, dass ich das Spiel noch auch selbst durch irgendeinen eigenen Wurf unterbrechen wollte. Eigentlich wollte ich, dass die Geschichte weitergeht. Bloß war da dann nicht viel „Geschichte“. Der Dungeon wurde mit Fenstern und Türen aufgezeichnet, der Raum dann immer mit einem Satz beschrieben. In einem Raum war etwas, das mir dann seltsam vorkam (hier bin ich noch mal aktiv geworden) und ich habe versucht mit den anderen darüber zu sprechen, aber der DM hat dann eigentlich relativ direkt gesagt, dass nichts dahinter steckt und, dass er sich nichts weiter dabei gedacht hat. Ab da habe ich dann irgendwie komplett aufgehört mit zu spielen.
Das hat mir so richtig das Gefühl gegeben das Spiel nicht zu „können“.

Sollten die anderen in deiner Spielerunde weiter darauf bestehen dass so viel gewürfelt wird und du weiterhin von diesen Abschnitten des Abends so sehr genervt/gelangweilt sein, dass es deine Laune verdirbt und zu Streit führt, dann wäre dir eventuell besser gedient wenn du nach einer anderen Spielegruppe ausschau hältst die mehr deinen Vorlieben entspricht.
Daran ist an sich überhaupt nichts schlimmes, ich habe wie oben angedeutet auch einige Gruppen durchprobiert bis ich eine gefunden habe die meinen Vorstellungen entsprach.
Ich habe auch schon daran gedacht. Aber ich kenne sonst niemanden, der D&D spielt. Ich müsste wohl selber DM werden, kenne aber gar nicht genug Leute, die so etwas mal ausprobieren würden.
Der Grund, warum ich mich eigentlich zum Mitspielen überreden lies, war, dass die Gruppe aus Menschen besteht, mit denen ich gerne mehr Zeit verbringen wollte. Vielleicht muss ich auch einfach nur zu dieser Einstellung zurück finden. Es sollte vielleicht einfach nur auf die gemeinsame Zeit ankommen und die Qualität ergibt sich dann, wenn ich dazu beitragen kann, dass die anderen Spaß haben.


Btw, betrachtet ihr es als "metagaming", wenn man die AC des Monsters sagt?
Dankeschön!
Titel: Wieviel Geduld braucht man für D&D?
Beitrag von: Aronan am 01. Januar 2017, 22:31:21
Btw, betrachtet ihr es als "metagaming", wenn man die AC des Monsters sagt?

Das kommt darauf an. Wenn sich das herausgestellt hat, z.B. dadurch dass du sagen wir mit 15 nicht triffst, mit 16 aber schon, dann ist das eigentlich kein Metagaming würde ich sagen. Die genauen Zahlen kennt dein Charakter zwar nicht, da die in der Spielwelt natürlich nicht existieren, aber nach einer Weile die Verteidigung des Gegners einschätzen zu können sollte gehen. Aber ich hab auch recht häufig gesehen dass es auch da nicht bei allen gut ankommt wenn das beziffert wird. Für dich selbst als Entscheidungsgrundlage kann man das aber denke ich nutzen.

Ich habe auch schon daran gedacht. Aber ich kenne sonst niemanden, der D&D spielt. Ich müsste wohl selber DM werden, kenne aber gar nicht genug Leute, die so etwas mal ausprobieren würden.

Ich habe meine 5e-Gruppe übers Internet gefunden. Da gibts verschiedene Seiten, auch im gate haben soweit ich weiß schon Leute gesucht. Die Seite die ich dafür verwendet habe ist "rpgboard.org"
Link zur Gruppensuche falls es dich interessiert: http://www.rpgboard.org/subboard.php4?id=678&lvis=

Wie kommuniziert ihr Spannungen?

Da kann man natürlich ganz unterschiedlich herangehen, aber ich habs immer so gemacht, dass ich den Spielleiter oder Spieler separat von den anderen angesprochen habe. Könnte für deinen DM auch einfacher sein wenn er dann nicht das Gefühl hat sich in Gegenwart der anderen eine Blöße zu geben. Ansonsten hab ich immer versucht das sachlich und ruhig zu vermitteln und ganz zu Anfang auch gesagt, dass es nicht als persönliche Kritik gemeint ist und einfach meinen Eindruck geschildert. Also beispielsweise,dass der Rolenspiel-Aspekt dich am meisten interessiert und dass du deswegen fragen wolltest, ob man das ganze ausgeglichener gestalten könnte, damit du nicht zum Statisten wirst weil die ganze Zeit nur Monster zerlegt werden. Aber ansonsten sind Tipps etwas schwierig ohne alle beteiligten zu kennen.

Wie lange dauert es denn bei euch so bis die Regeln für eine neue Runde feststehen?

Das ist eine Sache, die eigentlich vorher abgeklärt wird. Meiner Erfahrung nach führt es meist zu Irritation oder Stress wenn man mit unterschiedlichen Erwartungen da ran geht. In meiner jetzigen Gruppe haben wir vorher gesagt welcher Aspekt und am wichtigsten ist, was uns nicht so wichtig und wie unsere Vorstellungen sind. Und Hausregeln sollte man denke ich nicht mitten im Spiel einfügen sondern vorher ankündigen damit die Spieler diese auch bei der Charaktererstellung berücksichtigen können.

MfG Aronan
Titel: Wieviel Geduld braucht man für D&D?
Beitrag von: stebehil am 03. Januar 2017, 15:11:21
Ich bin zwar etwas spät dran, aber hierzu wollte ich dann doch noch was sagen.

In der beschriebenen Weise Monster schlachten finde ich geradezu bizarr. Es geht ja in Ordnung, wenn ein Charakter, der beispielsweise einen Hintergrund als Jäger hat, dies ausspielt, und dann versucht, von einer erlegten Kreatur noch etwas Verwertbares zu gewinnen - das wäre ja schlüssig. Auch Pfeile einsammeln geht ja in Ordnung, die sind eine begrenzte Ressource.
Aber nach Deiner Schilderung geht es ja mehr darum, damit Profit zu machen, und dann wird noch jedes Körperteil einzeln ausgewürfelt? Das wäre mir auch zu blöd. Das hat meines Erachtens auch nichts mehr mit Rollenspiel zu tun. Selbst wenn D&D als Hack´n´Slay gilt, so wird es zur Würfelorgie, dann kann ich auch gleich ein TableTop spielen. (Nichts gegen TableTops, aber das sind nun mal keine Rollenspiele)

Es gibt zwar keinen "richtigen" Weg, D&D zu spielen. Aber das Maß der Dinge ist immer noch: Haben alle Beteiligten Spaß? Wenn nicht, dann läuft was falsch. Das ist das A und O beim Spielen.
Eine Manöverkritik nach einem Spielabend ist durchaus legitim, und dann sollte man eben auch ansprechen können, was einem nicht gefallen hat, ohne gleich der Buhmann und der Spielverderber zu sein. Wichtig dabei ist es, sachlich zu bleiben. Das fällt nach einem langen Spieleabend schon mal schwer (ich spreche da aus Erfahrung), so dass es mitunter besser sein kann, die Kritik erst einmal zu vertagen. Es ist manchmal auch besser, die Kritik mit dem Spielleiter 1 zu 1 zu besprechen, vor allem, wenn die Runde offenbar komplett anderer Meinung ist. Sonst läuft man Gefahr, von allen Seiten Feuer zu kriegen, was den Frust nur verstärkt.

Im schlimmsten Fall muss man halt feststellen, dass einem der Stil in der Runde nicht gefällt, und wieder aussteigen, so bitter das auch manchmal ist. Es bringt aber auch nichts, in einer Runde zu bleiben, die einem keinen Spass macht. Klar, mit den Leuten mehr Zeit verbringen wollen, ist ein legitimer Grund - aber ist das wichtiger als der eigene Spass? Diese Frage kann nur jeder für sich selber beantworten.

Was das Lesen von Regelbüchern oder das Ansagen von Spielwerten angeht, so geht es für mich ok, wenn ein Spieler die für seinen Charakter relevanten Teile des Regelwerks noch einmal nachliest (was genau bewirkt dieser Zauber noch mal?), oder seinen Charakterhintergrund oder die Kampagnennotizen - halt alles, was für Spieler und Charakter wichtig und zugänglich ist. Im Spiel sind andere Regelwerke, Monsterbücher etc. für die Spieler tabu (und werden auch meist außer Reichweite gehalten). Für mich als SL ist das eher ein Alarmsignal, wenn ein Spieler am Tisch anfängt, in den Büchern zu lesen - dann ist er nicht involviert.

Dass die Spieler irgendwann in einem Kampf herausfinden, welche RK der Gegner hat, ist unvermeidlich - "15 trifft nicht, aber 16 trifft? Also RK 16." Das ist auch völlig ok. Aber aus dem Monsterhandbuch heraus solche Werte anzusagen, würde mich als SL auf die Palme bringen, und das würde ich mir deutlich verbitten.
Titel: Wieviel Geduld braucht man für D&D?
Beitrag von: Fragezeichen am 05. Januar 2017, 13:47:14
Ich finde es interessant, was für unterschiedliche Auffassungen es vom Spiel gibt. Ich würde nur zu gern andere Spielrunden einfach so beobachten. Ich danke euch allen für die Einblicke, die ich hier bekomme. Was für Erfahrungen habt ihr denn, was das Alter bei den Spielenden angeht?

Was meine Runde angeht, so hat mir eine Freundin erfreut erzählt, dass sie am Sonntag mitspielen wird. Da ich nichts davon wusste, schätze ich, dass ich raus bin. Mal sehen...
Titel: Wieviel Geduld braucht man für D&D?
Beitrag von: Aronan am 05. Januar 2017, 15:51:00
Was meine Runde angeht, so hat mir eine Freundin erfreut erzählt, dass sie am Sonntag mitspielen wird. Da ich nichts davon wusste, schätze ich, dass ich raus bin. Mal sehen...

Was ich menschlich gesehen ne Schweinerei fände.
Nach dem Alter das du für deine Gruppe angegeben hast wäre ich davon ausgegangen, dass man erwachsen genug ist um zumindest offen zu sagen dass es nicht klappt und nicht stillschweigend wen zu ersetzen ohne ihm/ihr das überhaupt zu sagen.
Sollte es aber tatsächlich so sein: manche Leute können halt nicht mit Kritik umgehen.
Mach aber an der Stelle bitte nicht den Fehler dich (wie in deinen Posts angedeutet) als schlechten Spieler zu sehen oder dich deswegen schuldig zu fühlen. Du hast einen Zustand angesprochen in dem du dich nicht wohlgefühlt hast und daran ist nichts verwerfliches.

MfG Aronan
Titel: Wieviel Geduld braucht man für D&D?
Beitrag von: stebehil am 05. Januar 2017, 19:54:29
Ich finde es interessant, was für unterschiedliche Auffassungen es vom Spiel gibt. Ich würde nur zu gern andere Spielrunden einfach so beobachten. Ich danke euch allen für die Einblicke, die ich hier bekomme. Was für Erfahrungen habt ihr denn, was das Alter bei den Spielenden angeht?

Was meine Runde angeht, so hat mir eine Freundin erfreut erzählt, dass sie am Sonntag mitspielen wird. Da ich nichts davon wusste, schätze ich, dass ich raus bin. Mal sehen...

Was genau meinst Du mit Erfahrungen bezüglich des Alters? Ich habe schon Pathfinder-Runden geleitet, bei denen drei der vier Spieler um die 40 bzw. Mitte 40 waren und einer 12 (Sohn einer Spielerin, war eine familiäre Runde). Das geht auch, wenn man sich drauf einlässt. Ich selber bin bald 47 und spiele seit 32 Jahren (den Rest kannst Du selber ausrechnen :-)). Es gibt kaum ein zu jung oder zu alt zum Spielen, wobei die Generation 60+ aus historischen Gründen eher selten vertreten ist, und Kinder unter 10 oder 12 meist weder die Konzentration noch die geistige Reife mitbringen, die ich für erforderlich halte. Spielgruppen sind altersmäßig meist relativ homogen, so meine Erfahrung, wobei in meiner aktuellen Kampagne eine Spielerin meine Tochter sein könnte (sie meinte mal, ihr Vater wäre etwa in meinem Alter...). Eine homogene Altersstruktur sorgt natürlich dafür, dass oftmals vergleichbare Lebenserfahrungen vorliegen, was durchaus positiv sein kann. Aber letztlich liegt es immer an den Leuten, was draus wird, und ein dämlicher Mittvierziger kann sehr viel nerviger sein als ein cleverer 20jähriger.

Leute aus Gruppen rauswerfen ist ein heikles Thema. Wir haben mal einen Spieler ausgebootet, der ständig am Schummeln war und das aber vehement abstritt - den haben wir dann auch kalt abserviert. Ansonsten sollte man eigentlich unter erwachsenen Menschen in der Lage sein, jemandem anderen klar zu machen, dass er eben nicht in die Gruppe passt, wenn sich ein Problem nicht beheben läßt.
Titel: Wieviel Geduld braucht man für D&D?
Beitrag von: Hunter am 05. Januar 2017, 22:24:33
Fragezeichen, aus welche Ecke kommst du denn? Vielleicht findet sich ja jemand, der dich aufnehmen könnte.
Titel: Wieviel Geduld braucht man für D&D?
Beitrag von: Fragezeichen am 09. Januar 2017, 17:24:08
Sie haben wirklich ohne mich gespielt. Besagte Freundin hat mitgemacht und es hat ihr gut gefallen.
Titel: Wieviel Geduld braucht man für D&D?
Beitrag von: stebehil am 09. Januar 2017, 22:10:51
Sie haben wirklich ohne mich gespielt. Besagte Freundin hat mitgemacht und es hat ihr gut gefallen.
Das ist unerfreulich für Dich. Jetzt ist die Frage, was Du aus der Situation machen willst. Es ist dem Rest der Gruppe ja wahrscheinlich bewusst, dass Du davon erfährst (oder es ist ihnen egal, was es nicht besser macht). Willst Du sie drauf ansprechen, oder sagst Du, ist eh egal, die können mich mal?
Titel: Wieviel Geduld braucht man für D&D?
Beitrag von: Radoras am 10. Januar 2017, 23:50:59
Hallo Fragezeichen,

habe den Thread als Zuschauer verfolgt - hatte den Vorrednern nichts mehr hinzuzufügen^^ - aber was da von der Gruppe abgezogen wird ist eine ziemlich linke Nummer; wenn bei denen so mit Fragen und berechtigter Kritik umgegangen wird ist das keine Gruppe, in der ich gerne spielen würde, egal wie göttlich die Story oder andere Teile der Runde sind.
Falls es dir abgesehen von der Würfelorgie gefallen hat hoffe ich, dass dich der Reinfall beim Einstieg nicht komplett raushaut, es gibt viele Gruppen in denen man sich tatsächlich erwachsen über solche Probleme unterhalten und an einer Lösung arbeiten kann mit der alle leben können. :)

MfG Radoras
Titel: Wieviel Geduld braucht man für D&D?
Beitrag von: Fragezeichen am 12. Januar 2017, 01:06:42
Nun, ich denke ja schon eine Weile über das Ganze nach. Ich wollte nicht so verbleiben, denn so im Streit auseinander zu gehen und nicht mehr miteinander zu reden, empfand ich nicht als erwachsenes Verhalten. Außerdem empfand ich es als schlechten Stil meinerseits so leicht eine Sache hinzuwerfen, wenn sie ein wenig schwierig wird. Daher habe ich mich bei dem DM dafür entschuldigt, dass ich den anderen Spielern an diesem Abend den Spaß genommen habe und gefragt, ob ich wieder mitspielen kann.
Dies alles hat allerdings einiges zu Tage gefördert und die Sache ist nicht minder einfach geworden.
Der DM hat mir unter anderem gesagt, dass er nicht möchte, dass so etwas wie an besagtem Abend noch einmal passiert. Außerdem habe er meine Kritik nicht verstanden. Er wollte wissen, was meine Vorstellung von Spaß beim Spiel sei und das war eine so abstrakt formulierte Frage für mich, dass ich in jenem Moment spontan auch keine Antwort gefunden habe.
Mir gegenüber war das eigentlich recht höflich formuliert, allerdings habe ich mitbekommen, wie er mit anderen über mich spricht. Er bezeichnete mich als einen Problemspieler und war der Ansicht, dass ich beim Bücher lesen bleiben solle. (Außerdem sagte er noch weitere Dinge, die ich wirklich verletzend fand, aber das möchte ich hier nicht schreiben, da es zu persönlich ist.)
Ich bin mir nicht mehr sicher, ob ich mit jemandem Spielen möchte, der so über mich denkt. Vor allem, weil es ja nicht nur ein Mitspieler ist, sondern derjenige, von dem ich im Spiel in gewisser weise abhängig sein werde. Allerdings bin ich in keinster Weise besser, denn auch ich habe hier negativ über ihn gesprochen. Ich möchte also wirklich nicht anklagen, dass er über mich geredet hat.
Von der Tabelle habe ich übrigens erzählt, allerdings ging er da nicht darauf ein. Ich denke, dass es vermutlich darauf hinaus laufen wird, dass er sagen wird, er könne keinen weiteren Charakter in die Geschichte integrieren (falls er höflich sein möchte).

Eine kleine Frage habe ich mal wieder: Wie blutig ist euer Spiel? Beschreibt der DM das spritzende Blut und zerfetzte Eingeweide, oder doch "nur" Schmerzen und Treffer, oder wird da gar nicht ins Detail gegangen?

Was genau meinst Du mit Erfahrungen bezüglich des Alters?
Eigentlich dachte ich dabei, ob es besser ist, wenn man Gruppen mit möglichst gleichen Interessen hat. Das liegt natürlich nicht nur am Alter, aber letztens war dort mein Aufhänger. Mein Augenmerk liegt bei Büchern zum Beispiel auf der Qualität und Logik des Antagonisten und dem Aufbau der Handlung. Jemand der vielleicht Online Rollenspiele spielt, hat ganz andere Maßstäbe/Denkweisen und wundert sich über meine Kritikpunkte. Kann man so etwas überhaupt vereinen oder kann man nie zu einem gemeinsamen Spiel finden?

LG
Titel: Wieviel Geduld braucht man für D&D?
Beitrag von: stebehil am 12. Januar 2017, 08:34:57
Hm. Wenn ich erfahren würde, dass der Spielleiter mich als Problemspieler bezeichnet, und Dinge äußert, die persönlich verletzend sind, würde ich mich von diesem Spielleiter (und der Person insgesamt) verabschieden. Offenbar hat derjenige (nach deiner Schilderung, die naturgemäß nur eine Sicht der Dinge wiedergibt) eine gefestigte Meinung über dich und diese auch, wenn auch Dir gegenüber abgeschwächt, geäußert. Das klingt für mich nicht so, als würde man da noch eine Basis für weitere gemeinsame Dinge finden können. Wenn der andere hinter meinem Rücken über mich herzieht (so interpretiere ich Deine Aussage hier), würde ich ihm gegenüber höflich, aber deutlich sagen, was ich davon halte und mich dann von dieser Person verabschieden.
Mit so jemandem weiterhin Umgang zu haben, würde ich persönlich für eine dauerhafte Herabsetzung meiner Person halten, und das muss ich mir nicht antun.

In unserer PF-Runde bin ich Spielleiter, und ich beschreibe den Kampf und seine Folgen eher summarisch und abstrahiert. Dann mehr so "der Schlag bleibt in der Rüstung hängen", "das war nur ein oberflächlicher Treffer", "das hat gesessen und bereitet dem anderen Schmerzen". Ich habe nichts davon, meine Spielrunde in einen Splattermovie zu verwandeln, und meine Spieler scheinen das auch nicht zu wollen. Habe ich auch eigentlich in keiner Spielrunde so drastisch erlebt, wenn ich mich recht erinnere. Auch das wäre für mich - wenn man die anderen Faktoren hinzunimmt - ein Grund mehr, die Runde zu verlassen.

Was Du dann noch fragst, zielt auf unterschiedliche Erwartungshaltungen zum Spiel. Du legst offenbar mehr Wert auf die Geschichte, die anderen in der Runde wohl mehr auf die Action. Beides ist legitim - es gibt keinen "richtigen" Weg, ein Rollenspiel zu spielen - und kann durchaus miteinander kombiniert werden. Mir wäre es als SL zu blöd, nur Gemetzel zu beschreiben. Wenn alle Beteiligen willens sind, hier auf die unterschiedlichen Anforderungen Rücksicht zu nehmen und sich auch mal zurückzunehmen, wenn es gerade nicht "ihr Spiel" ist, geht das auch zusammen. Letztlich ist Rollenspiel eine soziale Interaktion. Wenn die Beteiligen es wollen, werden sie einen Weg finden, gemeinsam zu spielen. Daran scheint es bei der Truppe zu hapern. Wer will, findet Wege - wer nicht will, findet Gründe.
Titel: Wieviel Geduld braucht man für D&D?
Beitrag von: Hunter am 12. Januar 2017, 08:51:19
Wie stebehil geschrieben hat, gibt es kein Richtung oder Falsch im Rollenspiel - solange alle Beteiligten Spaß daran haben. Was bei euch ja ganz offensichtlich nicht der Fall war.

Bei uns gibt es regelmäßig eine gute Portion Splatter. Vor allem, wenn der Barbar einen Gegner mal wieder auf -50 Trefferpunkte kloppt. Oder wenn die Charaktere frisch aus dem Dungeon in der Stadt auftauchen und über und über mit Blut und Monsterteilen bedeckt sind (Kämpfen ist keine saubere Angelegenheit) und dann von allen argwöhnisch betrachtet werden.

Hatte aber auch schon andere Runden - gleiche Besetzung - in der das weniger zum Ausdruck kam. Kommt auch etwas auf die Kampagne an (und "Eisengötter" ist so abgefahren, da passt auch splatter dazu).
Titel: Wieviel Geduld braucht man für D&D?
Beitrag von: Idunivor am 12. Januar 2017, 15:29:09
Es wurde zwar schon einiges gesagt und dem meisten stimme ich zu, deshalb wiederhole ich nicht alles.

Aber grundsätzlich gibt es nunmal unterschiedliche Herangehensweisen ans Rollenspiel und es kann da durchaus so große Differenzen geben, dass es nicht mehr passt. Das erlebt man öfters, dass die Chemie nicht stimmt und dann ist es, wenn man sich sonst nicht irgendwie kennt, meistens die einfachere Variante, sich nach anderen Gruppen umzusehen, weil dann jeder so spielen kann wie er möchte.
Es ist jetzt für dich natürlich etwas schade, dass dir soetwas direkt so früh passiert, weil das dann sicher noch etwas frustrierender ist, als wenn man schon etwas mehr Erfahrung mit dem Rollenspielen an sich hat.
Dass das mit dem Alter zu tun hat, glaube ich übrigens nicht. Ich erlebe das heute immer noch genauso viel wie vor zehn Jahren als ich mit Rollenspiel angefangen habe. Vielleicht sogar häufiger, weil ich eine klarere Vorstellung davon habe, was mir Spaß macht und ich deshalb schneller merke, wenn es offensichtlich nicht passt (was auch tatsächlich immer wieder vorkommt).

Und abschließend was den Gewaltgrad anbelangt. So wie du es beschreibst habe ich es noch nicht erlebt. Es kommt schon mal vor, dass jemand Orks die Ohren abschneidet als Trophäen oder als Beweis, dass man sie erledigt hat. Aber das wird dann meistens etwa folgendermaßen beschrieben:

Spieler: "Ich schneide jedem Ork das rechte Ohr ab."
SL: "Ok, kein Problem, kannst du machen."

Tatsächlich hatten wir erst kürzlich mit unserer Gruppe den Auftrag eine Gruppe Orks zu erledigen und mein Charakter hat dann die Ohren als Beweis mit genommen. Das Gespräch mit dem Bürgermeister lief dann etwa so ab:

SL: Ihr kommt ins Büro des Bürgermeisters, er sitzt an seinem Schreibtisch über einigen Papieren und fragt als er euch sieht: "Was kann ich für euch tun."
Spieler: Ich gehe zum Schreibtisch und werfe ihm den Lederbeutel mit den Orkohren drin auf den Tisch: "Wir haben euer Orkproblem gelöst und hätten gern die Belohnung dafür."
SL: Der Bürgermeister schaut entgeistert auf den Beutel während das Blut auf seine Papiere sifft: "Was zur Hölle?..."

Wie gesagt nur nen Beispiel. Dass das ne sehr eklige Angelegenheit ist, kann sich jeder ausmahlen, aber man braucht da nicht mehr von beschreiben. Das wäre in meinen Augen dann auch ziemlich langweilig.
Titel: Wieviel Geduld braucht man für D&D?
Beitrag von: deroadebicher am 13. Januar 2017, 15:41:58
Hi. Erstmal mein Mitgefühl. Hab Ähnliches schon selbst mitgemacht. Hab dann selbst den SL gemacht. Wär wenn du keine neue Gruppe als Spieler findest vielleicht auch ne Lösung.

Zum Thema Gewalt: ich finde in einem Spiel in dem man mit mittelalterlichen Waffen aufeinander eindrischt, darf Gewalt schon geschildert werden. Aber schon aus praktischen Gründen in einem vernünftigen Rahmen. Keine Ahnung wie lange ein durchschnittlicher Kampf in der 5e dauert, aber in der 3.5 dauert er lang genug. Wenn ich da anfange jeden einzelnen Hieb zu beschreiben oder nach dem Kampf das looten im Detail pro Körperteil, dann käme man keinem Ende. Klar, besonders heftige Treffer oder spektakuläre Aktionen werden schon schön erzählt. Da kann es dann auch mal blutig zugehen. Aber ein Splatterfilm wurde noch nie daraus gemacht.

Mein Rat: such dir selbst ein paar Leute. Mach zur Not selbst den Sl. Oder schnupper mal in ein anderes System. Aber lass dir von einer Idiotengruppe nicht die Lust am Rollenspiel verderben. Und solltest du im Raum südlich von München was suchen darfst du dich gerne per PM an mich wenden.
Titel: Wieviel Geduld braucht man für D&D?
Beitrag von: Fragezeichen am 17. Januar 2017, 11:37:40
Da ich schon Spaß am Spiel habe, denke ich wirklich darüber nach selbst Spielleiter zu werden. Allerdings habe ich geradezu Angst vor all dem, was damit auf mich zu kommt.

Ich habe übrigens noch einmal mitgespielt, allerdings war die Gruppe ein wenig anders und es hat viel besser funktioniert. Trotzdem bin ich noch nicht ganz überzeugt. Ich fühle mich einfach nicht wohl dabei, dass ich weiß, was der DM so von mir hält, auch wenn er wirklich fair war und ihm nichts anzumerken war. Ich habe einfach vor diese Kampagne noch zu Ende zu spielen und dann gründlich darüber nach zu denken, wie es weiter gehen soll.
Titel: Wieviel Geduld braucht man für D&D?
Beitrag von: Aronan am 17. Januar 2017, 13:01:45
Ich habe einfach vor diese Kampagne noch zu Ende zu spielen...

Das kann je nach Kampagne aber schon ne ganze Weile dauern  :blink:

Das musst du natürlich selbst wissen und ich weiß natürlich nicht wie lange eure Kampagne im Endeffekt dauern wird, aber wenn du dich dabei nicht ganz wohl fühlst wegen dem vorangegangenen kann sich das schon ziehen.

MfG Aronan