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Ankündigungen & Offizielles => Umfrage der Woche => Thema gestartet von: Drazon am 26. September 2011, 11:18:51

Titel: Umfrage Nr. 261 - Moralische Grenze
Beitrag von: Drazon am 26. September 2011, 11:18:51
Wo ist eure moralische Grenze beim Ausspielen von bösen Taten?

Was ist schonmal dagewesen? Was würde auf keinen Fall passieren? Die Frage dient hier nur zur groben Orientierung, füllt euren Beitrag mit Erläuterungen.

Gruß,
Drazon & lukiluck
Titel: Umfrage Nr. 261 - Moralische Grenze
Beitrag von: Tempus Fugit am 26. September 2011, 11:34:13
Zitat
Wir haben keine Grenze - brutaler Kindesmord, Vergewaltigung, blutige Folter, alles schon dagewesen, oder zumindest hätten wir kein Problem damit.
Ist ein wenig abhängig vom System und kein Problem damit ist ein wenig irreführend - natürlich habe ich ein moralisches Problem mit bestimmten Dingen, aber als Rollenspieler liegt das Besondere ja nicht darin mich zu spielen (das kann ich ganz gut) sondern ein Wesen, dessen Denken und Moral halt komplett verschieden von mir ist und dementsprechend so handelt.
Derlei genannte Dinge werden auch nicht jedesmal komplett ausgespielt, sondern nur, wenn ein gewisser Effekt damit erzielt werden soll, der über die eigentliche Tat hinaus geht. Es ist leicht vorstellbar einen wehrlosen Ork zu töten, weil ich Orks nicht mag, aber den Ork so zu töten, dass andere Orks von der Tat abgeschreckt werden, dass sie in Grauen sich in ihr Gebiet zurück ziehen ist ein Unterschied.
Titel: Umfrage Nr. 261 - Moralische Grenze
Beitrag von: widdi am 26. September 2011, 12:59:59
Richtig böse Typen gibts bei uns schon und dementsprechend passieren auch (sehr) böse Dinge, aber die wirklich GRAUSAMEN Sachen sind bei uns im Spiel immer alle schon geschehen oder werden noch erwartet. Die SCs entdecken sowas halt immer erst nachdem es passiert ist oder bevor es geschehen kann.
Ich kann mir nicht vorstellen, Taten wie Vergewaltigung und krasse Folter im Detail zu beschreiben, da hört für mich der Spaß auf. Trotzdem verwenden meine Bösewichte solche Mittel.

@Drazon:
Unter "ausspielen" versteh ich "etwas wirklich tun". Du solltest im Fred-Opening lieber "(ausführlich) beschreiben" verwenden.
Titel: Umfrage Nr. 261 - Moralische Grenze
Beitrag von: Siran am 26. September 2011, 13:21:52
Kommt drauf an, daher tendenziell Antwort 1 oder 2.

Einst musste die Gruppe gegen einen Loviatarkult vorgehen. Loviatars Potfolio zeichnet sich gerade durch Sadismus, Masochismus und durch zur Schau gestellte Grausamkeit aus.
Hier dient es der düsteren Atmosphäre, die moralische Grenze zu überschreiten.

Der zweite Effekt ist der: handelt es sich um eine klassisch gute Heldengruppe, so ist der Schwarz-Weiß-Kontrast umso intensiver, womit die Motivation der Charaktere groß genug sein wird, diesem Übel entgegenzutreten.
Im Umkehrschluss kann es bei einer neutral bis neutral-bösen Gruppe die Wirkung des o.g. Loviatarkult verfehlen, da ggf. die moralischen Maßstäbe der Helden geringer sind und damit eine Notwendigkeit des Eingreifens ausscheidet.

Wichtig ist es, dass die moralische Grenze in aller Regel von SL-Seite kommen sollte, um die Spieler mit Moral und Gesinnung zu konfrontieren.
Eine moralisch fragwürdigen, grausamen Spielercharakter kann ich mir da eher nicht vorstellen (mag altmodisch sein).
Titel: Umfrage Nr. 261 - Moralische Grenze
Beitrag von: Reina am 26. September 2011, 13:38:43
Zitat
Wir spielen zur Zeit nicht und ich wüsste nicht, wie es unsere Gruppe machen würde, würden wir spielen.
Tatsächlich stell ich mir die Frage oft selbst. Ich plane schon lange, meine eigene Runde zu machen... Aber Gewalt ist nicht so mein Ding und ich frag mich was ich tun sollte und was nicht. Immerhin bin ich als Sl für alles verantwortlich und ein Beispiel für meine Mitspieler XD
Muss man da nicht political correctness oder sowas bewahren?
Wird wohl irgendwas zwischen 2 und 3, so wie die Runden in denen ich bisher gespielt habe.
Echt schwierig die Frage... passt wunderbar für sone Umfrage.
*auf die Antworten gespannt bin* (http://bakabt.me/images/smilies/thumbsup.gif)
Titel: Umfrage Nr. 261 - Moralische Grenze
Beitrag von: Sol am 26. September 2011, 14:17:25
Zitat
Ganz anders, und zwar... (bitte im Thread angeben)

Auf SL-Seite könnte ich mir irgendetwas zwischen 1 und 2 vorstellen um ein brutales Böses Ingame darzustellen. Aber bisher wurden bis auf Ermordungen von Monstern und Bösewichten wenig "grausames" bei uns am Spieltisch dargestellt (keine Vergewaltigungen, Kindermorde etc.).

Auf Spieler-Seite:

So ein brutales Böses ist gar nicht mein Geschmack. Ich finde ein heimtückisches, intrigantes Böses eh viel besser. Und ein Lawful Evil kann auch gewisse Grenzen (in Bezug auf die Lawful-Ebene) haben, denn er ist ja kein Chaotic Evil Gruumsh-Anhänger.
Titel: Umfrage Nr. 261 - Moralische Grenze
Beitrag von: Renox am 26. September 2011, 14:56:54
Zitat
Wir haben keine Grenze - brutaler Kindesmord, Vergewaltigung, blutige Folter, alles schon dagewesen, oder zumindest hätten wir kein Problem damit.
Eigentlich gibt es keine Grenzen. Um Hass zu schüren, ist es doch sehr hilfreich, ab und zu wirklich grenzwertige Dinge zu erleben. Jedoch ist es nicht der Regelfall. Die Spieler sollen sich ja nicht daran ergötzen, sondern soll geschockt werden.
Zur Zeit bin ich aber etwas softer, da eine Mitspielerin etwas zarter besaitet ist. Somit könnte ich wohl eher sagen, dass hängt von der Gruppe ab.
Titel: Umfrage Nr. 261 - Moralische Grenze
Beitrag von: Xiam am 26. September 2011, 18:00:33
Ich würde sagen "2".

Der Reiz des Spiels liegt für mich nicht in der möglichst detaillierten Ausgestaltung brutaler Gewalt. Natürlich findet sowas statt, findet dann aber eher zusammengefasst Erwähnung, als dass es detailreich "ausgespielt" würde.

Ein Tabu habe ich: Es werden keine Spielercharaktere vergewaltigt.
Titel: Umfrage Nr. 261 - Moralische Grenze
Beitrag von: Darigaaz am 26. September 2011, 19:35:17
So, wie es in die Stimmung/Gruppe/Welt passt. Grundsätzlich will ich Bösewichte auch wirklich böse werden lassen. Das gelingt aber nur abhängig davon, wieviel Freiraum mir die Spieler/SCs liefern, denn meistens attackieren meine Bösewichte die SCs nicht direkt sondern ihre Hintergrundgeschichte, wenn möglich (und als letzte Instanz den Geschmack der Spieler/-innen).

Schlüssselszenen sollen eindringlich sein und ggf. echten Hass auf den Bösewicht erzeugen, das erreiche ich aber nicht einfach nur durch grundsätzliche Blutbäder oder beschriebene Vergewaltigungen; die ich so auch noch nie benutzt habe.

Mein eigener Geschmack fühlt sich in Gechichten wie GoW sehr wohl oder WH40k, grundsätzlich dort, wo der Held auf siene eigene Art mitleidet (aber nicht vergebens).
Titel: Umfrage Nr. 261 - Moralische Grenze
Beitrag von: Alpha_Centauri am 27. September 2011, 06:26:15
Ich hab mal 2 Angeklickt, wobei das von Runde zu Runde und sogar von Sitzung zu Sitzung schwankt. Je nach dem wer gerade am Tisch sitzt und wie die Stimmung ist.
Titel: Umfrage Nr. 261 - Moralische Grenze
Beitrag von: DU#1229 am 27. September 2011, 15:57:50
Zwischen 2 und 3.

Brutal, ehrlich, aber keine übersteigerten Gewaltszenen. Zu sterben ist nicht immer schön, warum sollte ich es vanilla-hollywood-mäßig beschreiben?
Da wir am Tisch mittlerweile kein D&D/PF spielen und zu ehrlicheren, direkteren und auch härteren Systemen gewechselt haben, lässt es sich auch gar nicht vermeiden.

Jedoch gibt es eine klare Absprache, dass wir Vergewaltigungen, Missbrauch und Folterszenen nicht en détail spielen. Ich würde in einer Gruppe, die solche Szenen braucht, auch genau... warte... GAR NICHT spielen!
Titel: Umfrage Nr. 261 - Moralische Grenze
Beitrag von: jackrabbit am 01. Oktober 2011, 16:53:34
Das kommt ganz darauf an, ob der Spielleiter oder die Spieler was böses tun.
Da wir in der Regel die Guten spielen, macht eher der SL mal was krasses. Dabei sind Andeutungen das einzige was wir verwenden, obwohl dies viel krasser sein kann als eine platte offene Beschreibung mit Gelächter. Die Helden haben ja eigentlich immer die Möglichkeit das böse zu überwinden, was die Situation ja auch entschärft, da es ein Happy End gibt. Böse SCs haben wir mal bei Kult gehabt. Dort wurde aber auch nicht alles beschrieben. Kult hat mir jedoch keinen Spaß gemacht.
Titel: Umfrage Nr. 261 - Moralische Grenze
Beitrag von: Alpha_Centauri am 02. Oktober 2011, 07:21:49
Jepp das Unausgesprochene und Ungezeigte kann viel Schlimmer sein, als das plastisch dargestellte. Die Phantasie des einzelnen trifft den Punkt des Gruselns fast immer besser als alles was sich der Darstellende ausdenken kann, und das Problem mit unvorstellbaren Schrecken ist, dass man sie sich nur allzu gut vorstellen kann.

An dieser Stelle fällt mit der Film Hancock ein, die Szene im Gefängnis, wo Hancock von zwei Mithäftlingen angemacht wird und ihnen zunächst droht "Mach platz, sonst ist dein Kopf in seinem Arsch." Da man die Tatsache, dass er diese Drohung auch umsetzt schon an den Gesichtern der Mitgefangenen sieht finde ich die Darstellung des Ergebnisses die folgt überflüssig.
Titel: Umfrage Nr. 261 - Moralische Grenze
Beitrag von: Paladina am 02. Oktober 2011, 11:50:04
Tendiere zu 1. Wir wissen, dass es nur Fiktion ist, und das reicht uns als Gewissheit, würde ich sagen. Trotz der Behauptung, dass Rollenspiel ein Teil des eigenen Selbst ist bzw. eine Reflektion dessen oder was auch immer für Aussagen in diesem Feld schon getätigt wurden, da gibt es ja mannigfaltige Theorien.^^

...was alles btw nicht heißt, dass wir bereits die volle Palette ausgespielt haben.