Ich würde diese Diskussion gerne wieder beleben.
Ich halte diese Frage grds. wichtig für jeden Wizard, der rudimentär optimiert ist.
Denn im Prinzip geht es um elemetare Bausteine, die tief und fest im Regelkontrukt verankert sind, die da wären:
spells per day, magic schools, action economy.
Zugleich glaube ich, dass viele Wizardspieler den Verwaltungskram, den das System abverlangt, gar nicht bewältigen wollen.
Das System unterstützt es, wenn man sich beim Vorbereiten neuer Zauber Gedanken macht, was man am nächsten Tag so alles brauchen könnte.
Zwar füllt sich ein Teil der spells/day wie von alleine, da man ein Gros an "no-brainer" immer wieder memorisiert, mit denen man immer richtig liegt, also so Zauber wie grease, glitterdust, mage armor, haste, teleport, dispel magic oder invisibility.
Dennoch bleiben viele Zauber aus dem Zauberbuch übrig, um die restliche Handvoll an Slots zu befüllen. Genau das ist immer eine Qual und verursacht nur Kopfschmerzen - weshalb wohl viele Spieler von vornherein den Sorceror wählen.
Mittlerweile wurden die Leiden der Wizardspieler gellindert, indem man ihnen eine Miniversion des spontanen Zauberns gewährte. Dies bewerkstelligen spontaenous divination oder uncanny forethought. Gerade das letztere feat ist unglaublich flexibel, da man so eine Zahl an Zaubern (um die 5-8) jederzeit wirken kann (refill über offene slots).
Immerhin müssen wir nun nicht mehr jeden einzelnen Zauber prüfen, ob er am morgigen Tage benötigt wird.
Diese beiden feats (spell mastery und uncanny forethought) dienen also weniger dazu, den Wizzard stärker zu machen, sondern eher dazu, die Spielbarkeit des wizards zu vereinfachen. Finde ich super.
Nun geht es auf der nächsthöheren Ebene des Regelkonstruktes noch darum, wie wir oben angesprochene action economy, die spells per day und die verbotenen Schulen ideal in Einklang bringen bzw. welcher Fokus für welchen Spielertyp am besten ist.
Betrachten wir deshalb alle 3 Säulen:
1.) Liegt der Fokus auf spells per day, geht es nur darum, soviele slots wie möglich zu besitzen. Die ideale Klasse wäre also der Sorceror oder - für die echten Arkanisten - der wiards und somit der focused specialist.
Dies führt zum Problem der 3 verbotenen Schulen und somit zu Säule 2:
2.) Geht es mir darum, alle Schule zu erhalten, ist der Generalist das Maß aller Dinge. Allerdings hat dieser erheblich weniger spells/day als der focused specialist. Er kann diesen Abstand durch Sachen wie den domain wizard schmälern, aber das ist rein optional.
3.) Baustein 3 vereint die ersten beiden in sich, denn im Spiel geht es letzten Endes darum, wieviel Zauberei ich für den Tag benötige bzw. wie weit ich mit meinen spells/day komme.
Da ich mit den slots haushalten muss, ist die action economy für den wizard wichtiger als für jede andere Klasse.
Wo setzt man hier an?
Am besten ist es, sich die bisherigen Abenteuerverläufe, den Stil des SLs und die damit verbundene Menge an Herausforderungen anzusehen.
Denn obgleich die Menge an spells/day absolut ist ("mehr = besser"), kann es gut sein, dass es in der Gruppe nur 2-3 Kämpfe pro Tag gibt. Selbst wenn man noch non-combat spells dazunimmt (tägliche long-term-buffs, utility), bleiben noch haufenweise Slots übrig.
Der focused specialist kann seinen Vorteil also gar nicht ausspielen, da er - auf Kosten von 3 Schulen - ein Plus an slots hat, die brachliegen.
Folgerichtig profitiert ein Generalist von wenigen Kämpfen pro Tag, da seine slots in der Regel ausreichen und er diese slots in maximalem Umfang nutzen kann (alle Schulen).
Da beiden Ansätzen die Nutzung von uncanny forethought zugrundeliegt, spielt es keine Rolle mehr, ob der konkrete, seltenere Zauber nun memorisiert ist oder nicht. Der wizard macht mit einer full-round-action einen refill auf einen seiner freien slots und gut ist. Bei kluger Belegung von spell mastery geht das sogar mit einer standard action und ohne den CL-Verlust von -2 (welcher aber auch so zu vernachlässigen ist,v.a. bei exotischeren Zaubern, die nicht auf der daily list stehen und nicht auf jeden Punkt CL angewiesen sind)
Die Wahl der richtigen Klasse hängt also davon ab, wie die Kampagne tickt.
Spiele ich RHoD, hat der focused specialist die Nase vorn, da die Taktung der Herausforderungen hoch ist und die Zeit gegen einen arbeitet.
Doch in den meisten anderen Fällen ging es mmir so, dass der Schnitt an Begegnungen von 4/Tag (vgl. DMG) nicht überstiegen wurde.
Hat somit der Generalist automatisch gewonnen?
Nicht ganz.
Zwei Faktoren sind noch sehr maßgebend:
1.) die Qualität der verbotenen Schulen i.V.m. der Zahl der zugelassenen splatbooks und
2.) die Qualität der Zauberslots.
Punkt 1 kann nämlich den vermeintlichen Nachteil des focused specialist sehr schnell relativieren.
Spielt die Gruppe beispielsweise mit PHB, PHB 2, SC und den Completebüchern, dann ist die Zauberliste exorbitant hoch - und damit die Chance, den vermeintlichen Nachteil durch verbotene Schulen auszugleichen.
Üblicherweise sperrt man die schwächeren Schulen, also jene, die wiederkehrende Effekte haben und/ oder eine überschaubare Breite an Zaubern. Beides trifft für Enchantment und Necromancy zu. Enchantmenteffekte sind zu 95% dieselben. Es gibt auch nicht soviele enchantment spells insgesamt (verglichen mit conjuration oder transmutation).
Necromancy beschäftigt sich hauptsächlich mit debuffs, sofern man die typischen Zauber eines Totenbeschwörers mal ahßen vor lässt.
Ein enervation oder ein ray of enfeeblement sind nur schwer zu ersetzen, keine Frage.
Aber der springende Punkt ist doch,dass ich einen ähnlichen Zauber anderweitig erhalte. Als debuff gehen zB auch ray of clumsiness oder bands of steel. Beide erfüllen eine gleichwertige Rolle im Kampf (Schwächen des Gegners) und ich habe als Spieler keinen großen Verlust, wenn Necromancy fehlt.
Je größer also die wizard spell list wird, umso irrelevanter wird des, ob man enchantment, necromancy und evocation bannt. Selbst so Perlen wie contingency kann man substituieren (greater shadow evocation, craft contingent spell).
Punkt 2 zielt auf die jeweiligen Zaubergrade an.
Denn es ist leicht gesagt, wenn man hergeht und den Vorteil des focused specialist lediglich mit +1 slot pro Grad abtut.
Wichtig ist nicht die reine Menge der slots, sondern die Tatsache, dass alles hochstufigen Zauber linear mitwachsen.
Ein wizard 11 hat gerade erst den 6. Grad gemeistert.
Der Generalist erhält 2 slots (1 basis, 1 INT).
Der Focused Specialist erhält hingegen 4 slots.
Auf dem Papier sind es nur 2 weitere slots, aber im Spiel ist eine doppelte Menge an Grad-6-Zaubern pro Tag ein immenser Vorteil.
Analog gilt das für diesen wizard 11 auch für Grad 3,4,5.
Diese beiden Punkte räumen dem focused specialist einen klaren Vorteil ein, selbst wenn man einräumt, dass die focused specialist slots beschränkt nutzbar sind (was durch open slots => UF und eine geschickte Schule wie conjuration oder transmutation relativiert wird).
Fazit:
1.) durch spontanes casten wird das Spielen eines wizards vereinfacht und dynamischer. Er hält den Verkehr nicht auf, da er 10 Minuten für seinen Zauberbogen benötigt und er kann flüssig seine Zauber nutzen.
Dennoch bleibt ein Restgehalt an Planung, da auch UF limitiert ist (INT-Mod slots / Tag).
UF macht so Klassen wie den Mage of the Arcane Order leider bedeutungslos, da dieser in jeder Disziplin den Kürzeren zieht (weniger Anwendungen pro Tag, nur PHB-Zauber, längere Zauberdauer durch das Rufen des Zaubers etc).
2.) die Wahl zwischen Generalist und specialist bzw. focused specialist ist nicht so eindeutig.
Für den Generalisten spricht die volle Auswahl an Zaubern, was durch UF ziemlich beeindruckend werden kann, wenn der benötigte charm monster gerade nicht vorbereitet ist, aber mit dem freien 4er-slot schnell mal nachgereicht wird.
Ein focused specialist hingegen kann glänzen, wenn es auf die verbotenen Schulen nicht ankommt, er guten Ersatz hat und er seine spells/day großzügiger nutzen will (oder es mehr Kämpfe pro Tag gibt).