Mein Punkt, den mal wieder jeder zu zerreden versucht ist schlicht und einfach der, daß die Meinungsfreiheit bei uns eben nicht so weit geht, wie es viele gerne glauben möchten.
Wenn im Verfassunsgesetz steht, daß ich alles sagen darf, außer es ist verboten ist das ein Null-Recht ... Natürlich darf ich alles sagen, was nicht verboten ist.
Viele Leute glauben aber, daß sie auch per se verbotene Dinge sagen und schreiben dürfen und sich dann im Notfall auf die Meinungs- oder Pressefreiheit heraureden könnten, was sie eben nicht können. Genau das will ich hier illustrieren.
So stellte ein Poster, auf den ich geantwortet habe, beispielsweise die Andeutung in den Raum, daß er sehr wohl D&D-Begriffe auf Deutsch und Englisch gegenüberstellen könnte wie es im beliebt, weil es eben die Meinungs- und Pressefreiheit gibt und die seiner Meinung nach wohl über dem Urheberrecht steht.
Ich argumentiere hier eigentlich im Sinne der Politik des Gates, aber dennoch erklären mir die regluären Gatler hier, daß das Quatsch sei ... hmm ... sehr seltsam ...
Das Beispiel mit Madonna illustriert eben sehr gut, daß die Meinungsfreiheit immer dort Grenzen hat, wo sich jemand auf die Füsse getreten fühlt und ein Gesetz finden kann, mit dem er den "Offender" irgendwie am Zeug flicken kann. Ob Madonna nun tatsächlich verurteilt wird oder nicht und ob es ihr nicht herzlich egal ist steht ja hier gar nicht zur Diskussion. (Lustig ist auch, daß sie in Italien wo sie sogar ganz frech den Papst zu ihrem Konzert eingeladen hat, gar nix gewesen ist ...) Jemand "Kleiner", also ein ganz normaler D&D-Spieler wie du und ich wird hingegen schön blöd schauen und nicht so erfreut mit den plötzlich auf ihn zukommenden Anwaltskosten und Scherereiien sein, weil er sich ob seiner Meinungsfreiheit in Sicherheit wägend beschlossen hat den Inhabern der Rechte von D&D (sei es nun Wotc oder Hasbro Deutschland) so heftig und lange ans Bein zu pinkeln, daß es eben irgendwann mal doch Ernst wird und nicht bei einer freundlichen E-Mail bleibt... Das wollte ich hier illustrieren ...
Letzter Satz: Natürlich leben wir nicht in einer Diktatur und können uns verdammt weit aus dem Fenster lehnen, bevor es mal wirklich Ärger gibt ... doch die Meinungsfreiheit ist kein Freibrief um jede Idiotie zu machen, weil sie eben nichts mit der Freedom of Speech Amerikas oder Kanadas zu tun hat, mit der sie gerne verwechselt wird.
P.S. Was Zechi anspricht, daß die Freedom in Speech auch in Amerika nicht grenzenlos ist, stimmt erst in letzter Zeit, wo durch Bush relativ viele radikale Höchstrichter eingesetzt wurden (wie beispielsweise Ashcroft), die vor allem gegen ihrer Meinung nach besonders anstößige sexuelle Inhalte vorgehen. Auch dies erfolgt jedoch nicht indem irgendjemand verklagt wird, sondern indem man versucht Gesetze zu etablieren, die es vor allem kleineren Betreibern schwer machen im Geschäft zu bleiben, weil die Auflagen zu hoch werden, wie beispielsweise der Record Keeping Act.