So, habe nun Deine Rezi hier auf dem Board lesen können. Als Übersetzer der Reihe bin ich ja nicht genötigt, zu der inhaltlichen Qualität des Moduls Stellung zu nehmen. Das ist halt Geschmackssache. Dennoch ein paar anmerkende Worte von mir als Spielleiter.
Zunächst einmal stimme ich Dir in vielen Punkten zu und finde die Rezi hart, aber im Großen und Ganzen nicht ungerecht. Gerade die nicht gerade congeniale Anordnung der Räume und Gänge ist etwas zuviel "old school" für meinen Geschmack und wird von Dir zurecht kritisiert. Auch die ständige Wiederholung von Stat Blocks ist eher lästig als hilfreich, einmal an übersichtlicher Stelle hätte gereicht (die späteren DCC machen diesen "Fehler" nur noch selten). Und in punkto fehlende Übersetzungen der beiden Eigennamen habe ich an andere Stelle dieses Versäumnis bereits eingeräumt und bedauert. Dennoch kann ich Dir bei folgenden Punkten nicht zustimmen:
- Hintergrundgeschichte und Plot sind durchaus für mehr als nur einen Dungeoncrawl zu gebrauchen. Insofern ist "ohne Sinn und Verstand" meiner Ansicht nach ein zu krasses Urteil, daß dem Inhalt nicht gerecht wird
- Rollenspielpotenzial kann von einem guten Spielleiter durchaus realisiert werden - denn in der Hintergrundgeschichte des "Schurken" liegt mehr verborgen, als es oberflächlich den Anschein hat - was würde passieren, wenn die Charaktere in Silverton unbequeme Fragen zur Vergangenheit stellen? Vielleicht stoßen sie auf eine Mauer des Schweigens, die ihr Interesse erst recht anstachelt. In meinen Augen ist hier moralisch nur oberflächlich alles Schwarzweiß.
- Abgefahrene Ideen, wie Du sie meinst, mag das Modul nicht haben, auch eine Repetition der Standardgegner ist nicht von der Hand zu weisen - aber in bezug auf den Hintergrund ergibt letzteres doch Sinn! Darüber hinaus ist schon eine kleine Überraschung eingebaut, denn der Gegner des Moduls paktiert ja noch mit einem anderen Tunichtgut, den sicher niemand vorher auf der Rechnung hat. Und mit dem "uralten Bösen" kann es eben doch jenen "erinnerungswürdigen" Moment geben, über den man sich später noch gerne unterhält - denn wenn eine Niedrigstufengruppe da Mist baut, dürften sie wahrlich feuchte Hände bekommen.
So sei noch abschließend angemerkt: es ist das erste DCC gewesen, die späteren merzen viele Macken aus und steigern sich auch qualitativ noch. Bereits "Die Schrecken der Wildnis" und auch "Der Pakt des Drachenteufels" sind da gute Beispiele. Vielleicht darf man zu diesen Modulen auch noch eine Rezi von Dir lesen.