Freidorf wäre eine - IMO nicht sehr klangvolle - Möglichkeit. Ich habe damit nur das Problem, dass das so extrem nah an "Freihafen" dran ist.
War auch eher als Gag gemeint...
Doch, habe ich. Muss ich an dich zurückgeben. Ich habe meine Meinung dargelegt und auf die Leute hingewiesen, die - zum Beispiel - kein Englisch können und deswegen Probleme mit der Aussprache haben. Du empfiehlst diesen Leuten sich dann eine DVD im englischen Original anzusehen.
Taysal, das ist ja auch eine völlig legitime Forderung bzw. Meinung. Nicht, daß wir uns mißverstehen: natürlich sind manche Eigennamen übersetzbar, keine Frage. Die Frage, ob sie auch übersetzt werden MÜSSEN, ist immer auch eine Frage von Kontext und Sprachgebrauch. Wie ich ja schrieb, sind deutsche Namen wie "blutiger Hans", "Bluthannes" oder ähnliche Varianten möglich. Ich persönlich empfand es aber als Stilbruch. Es ist halt so, daß Du in gängiger Belletristik auch keine Übersetzungen amerikanischer bzw. englischer Eigennamen finden wirst (oder nur in extremen Ausnahmefällen). Heißt der englische Held eines Thrillers etwa "John Reed", dann wird kein Übersetzer ihn in "Johann Schilf" übersetzen. Und genau deshalb heißt Harry Potter auch Harry Potter - und nicht Harald Töpfer o.ä.
Das ist das, was ich zum Ausdruck bringen wollte. Im Falle von "Bloody Jack" aus DCC #4 gibt der Kontext des Ausgangstextes nicht her, ob ein deutscher Name passen würde. Daher bleibe ich beim Original.
Zanan hat mit seinem "Soul Reaver"-Beispiel ähnlich argumentiert.
Sorry, aber du fühlst dich wohl persönlich angegriffen und auf Grund deines Beitrags spreche ich dir vorerst mal die Sensibilität im Bezug auf den Endverbraucher ab.
Nein, fühle ich mich nicht. Tut mir leid, wenn ich Deinen Beitrag unsensibel behandelt habe. Hoffe, ich konnte das oben wieder richtig stellen. Das mit den "DVDs in englischer Sprache hören/gucken" mag arrogant gewirkt haben, war aber nur unglücklich plaziert und nicht so gemeint. Sondern ernst. Denn genau das mache ich auch, ist wirklich eine gute Methode, sich die gesprochene Sprache näher zu bringen.
"Bloody Jack" klingt einfach nur nach einem englischen Bösewicht - hat überhaupt kein Flair. "Blutjakob" ist wohl ein Metzger o.ä., aber niemals ein Pirat (außer vielleicht der Koch). Witzig, hat Flair, passt aber nicht. "Blutiger Hannes" fände ich schon recht gut, aber noch nicht perfekt, da man hier keine Karibik assoziiert - einen Pirat kann man sich damit aber vorstellen. "Blutiger Jack" ist aber meiner Meinung nach am passendsten für Karibikpiratenfeeling. Der goldene Mittelweg ergibt plötzlich ein Ergebnis, welches den restlichen Vorschlägen fehlt. Ihm gibt man jetzt noch den Zweitnamen "der Verdammte", den man ab und zu einstreut, und schon hat man eine ganz gute Übersetzung.
Das man nun "Jack" als Namensteil mit Karibik-Piraten assoziiert, liegt wohl nur an einem bekannten Kino-Dreiteiler. Das ist ebenso subjektiv und geschmacksabhängig wie die Behauptung, "Bloody Jack" als Name habe kein Flair. Sinnlos, darüber zu diskutieren - denn über Geschmack läßt sich nicht streiten. Und wie ich ja auch schrieb - Dir steht es immer frei, Namen in Kaufabenteuern zu ändern, um sie deinen Vorlieben und dem Setting anzupassen.
Ich als Übersetzer kann das bei generischen Abenteuern nicht. Diese Freiheit steht mir nicht zu, ich bin dem Original verpflichtet. Und wie ich ja oben schrieb, ergibt sich aus dem Abenteuerkontext keine eindeutige Richtung für eine "Eindeutschung" des Namens. Also bleibe ich beim original Eigennamen.
Und was den Vorschlag angeht, ihm einen Beinamen zu geben: auch hier übertrittst Du die normalen Kompetenzen eines Übersetzers. Denn der Übersetzer hat nur die Aufgabe der inhaltstreuen Wiedergabe - nicht die, selbst schöpferisch tätig zu werden. Dies muß er nur in speziellen Ausnahmefällen machen. Zumal Du in Bezug auf das Abenteuer, von dem wir hier sprechen (DCC #4) mit einem solchen Namenszusatz schon mehr verrätst, als der Designer des Abenteuers wollte. Denn "Bloody" bezieht sich hier zunächst nur auf seine blutigen Missetaten (im Sinne von "blutrünstig" oder "blutbefleckt") und wahrscheinlich auf die Verfluchungen, die Seeleute gegen ihn ausgesprochen haben (im Sinne von "verflixter Jack" oder "garstiger Jack"). Ihm den Beinamen "der Verdammte" im Deutschen anzufügen, ist unzulässig und weckt Assoziationen, die im Englischen nicht enthalten sind.
Bestes comment ever.
Für was brauch man dann noch Übersetzer??? Sorry, aber wenn ich mich mit der Sprache auseinander setzen soll, kann ich sie gleich lernen...
Da hast Du meine Bemerkung zu sehr aus dem Kontext gelöst. Das bezog sich rein auf die Fähigkeit des deutschen Lesers, Englisch auszusprechen. Darauf kann der Übersetzer keine Rücksicht nehmen - und es ist auch nicht seine Aufgabe, sofern vom deutschen Verlag nicht ausdrücklich gewollt.
Ja, und zwar in der zu übersetzenden Sprache.
Was sich nicht zwangsläufig auf Eigennamen bezieht, wie ich ja oben ausführte.